Jahre wieder - Kirchenzeitung Koeln

March 27, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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48/13 29. November 1,70 Euro

Anstöße zur Kirchenkrise Kommentar S. 2

Die Freude des Evangeliums Auszüge aus dem Apostolischen Schreiben des Papstes S. 4

Schon wieder „Alle Jahre wieder“ Vom Sinn der Wiederholung S. 14

Weihnachtsmenü in vier Teilen Rezepte vom Küchenchef des Maternushauses S. 50

www.kirchenzeitung-koeln.de

INHALT/MEINUNG

In dieser Woche vom 29. 11. bis 5. 12. 2013

„Christen sind Affen“ Unerfreuliches und Erfreuliches aus dem Heiligen Land Seite 6

(Karikatur: Plaßmann)

Ausgezeichnet Ehrenamtsaward für Kinder- und Jugendarbeit verliehen Seite 7

Einigkeit beim Neubau Streit um Abriss Der Eifeldom in Houverath wird 100 Jahre alt Seite 10

Impressum/Leserbriefe Seite 17

Regionale Berichte Seiten 33-43

Mit Kirche etwas Positives verbinden Familie Gasenzer bereitet die Taufe ihrer Tochter vor Seite 58

Titelbild: Manche Dinge gehören zum Advent einfach dazu: So das Backen von Plätzchen. Wenn der Duft von Butterplätzchen, Vanillekipferln, Nussecken und Zimtschnecken durchs Haus strömt, steht Weihnachten und damit die Feier der Geburt Jesu bald vor der Tür. (Foto: Schricke)

2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de

Anstöße zur Kirchenkrise Einen neuen Frühling, das wünschen sich viele Gläubige in der katholischen Kirche. Mag sie in anderen Kontinenten weiter wachsen und blühen, ausgerechnet dort, wo sich der Glaube an Jesus Christus zuerst ausgebreitet und Form angenommen hat, steckt sie in einer Dürrephase. Besonders in den deutschsprachigen Ländern Europas. Nun sind Krisen keine irreparablen Schäden für immer. Aber mit einer gewissen und hierzulande oft anzutreffenden Weinerlichkeit oder zum anderen mit aufdringlicher Besserwisserei werden wir nicht viel weiterkommen. Noch weniger taugt das Anheizen einer Krisenhysterie dazu, die Risse im Gewand der Kirche zu flicken oder sich mit der Suche nach Sündenböcken zu begnügen, denn in die gegenwärtige Kirchenkrise ist genau so heftig die Glaubenskrise und

die der Gottesfrage hineinverwoben. Davon ist das ganze Volk Gottes betroffen, „weil wir auch ‚nachösterlich‘ allzuoft leben, als wenn es Gott nicht gäbe“ (Christian Heidrich). Wer ist Gott? Welche Rolle spielt der Glaube und das Glaubenswissen in der Bewältigung der Krise? Propheten sind gefragt. Wohl wahr. Dieser Dienst war aber biblisch betrachtet nie ein bezahltes Amt. Propheten traten auf, weil sie von Gott, ihrem Herrn, „betört“ waren. Ergriffen von ihm. Immer muss ein Prophet so leben, wie er spricht. Bis heute ist ein feines Gehör notwendig, um den Propheten vom Marktschreier zu unterscheiden. Von Papst Benedikt XVI. stammt das nachdenkliche Wort: „Lassen wir uns den Glauben nicht zertrampeln.“ ERICH LÄUFER

Prost Gemeinde Wie wäre es denn mal, den Advent nicht als besinnliche Zeit vor dem Weihnachtsfest anzugehen, sondern „den Advent in vollen Zügen zu genießen“. Gemeint sind hier nicht die natürlich auch in diesen Tagen übervollen Regionalund Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn, es geht um andere Züge. Denn beworben wird mit dem Hinweis auf „volle Züge“ der Adventskalender „Die Weihnachtsbrauerei“ aus dem Hause Weltbild, ja aus dem verschiedenen Diözesen gehörenden Versandhandel für dies und das. Wer ein Türchen dieses besonderen Kalenders öffnet, findet dort nicht etwa ein Stückchen Schokolade oder ähnliches Naschwerk, nein der Kalender ist gefüllt mit 24 Dosen Bier, „dieses Jahr erstmals mit einem besonderen Überraschungsbier für den 24. Dezember“. Keine Sorge: Alle Biere seien nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut, verspricht die Weltbild-

Werbung. Außerdem sei das gute Teil „extrastabil“ verpackt. Es gab nämlich schon Rückmeldungen, dass die Dosen zerbeult beim Besteller angekommen seien. Und wer 39,99 Euro zuzüglich 6 Euro Pfand bezahlt hat, will keine verbeulten Dosen aus der Weihnachtsbrauerei. Übrigens handelt es sich bei den Bieren im Kalender sowohl um Markenbiere wie auch um regionale Spezialitäten, so die Werbung. Ein „Merry Christmas Beer“ sei auch dabei, vonBieren aus Klosterbrauereien ist nicht die Rede. An dieser Stelle wollen wir nicht die begeisterten Kommentare zu diesem Adventskalender der besonderen Art veröffentlichen, die auf der Internetseite von Weltbild nachzulesen sind. Die Wortwahl der Kommentatoren entspricht dem flüssigen Angebot. Hier bleibt deshalb nur zu sagen: „Na denn Prost Gemeinde!“ HELMUT PATHE

Ausgabe 48/13 | 29. November 2013

KIRCHE UND WELT

In die Pflicht genommen Zentralkomitee tagt im Schatten von Limburg BONN. Mit 177 von 182 Stimmen hat die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Freitag in Bonn ihren Präsidenten Alois Glück bestätigt. Ein Resultat, das an längst untergegangene Zentralkomitees erinnert. Honoriert haben die Delegierten damit nicht nur, dass sich der Oberbayer trotz seiner 73 Jahre noch einmal in die Pflicht nehmen ließ, um den Katholikentag 2014 in Regensburg und den 2015 zu Ende gehenden Dialogprozess in der Kirche abzuschließen. Honoriert wurde auch Glücks nachdenkliche, aber zielstrebige Amtsführung in Zeiten „großer innerkirchlicher Dynamik“, wie er es selbst mit Understatement beschrieb. Der langjährige bayerische Landtagspräsident vergleicht die Prozesse in der Kirche gern mit seinen Erfahrungen in Politik und Wirtschaft. Aus dieser Perspektive macht der Konflikt im Bistum Limburg nur deutlich, was grundsätzlich in der Kirche nicht stimmt: Mangel an

Transparenz und Kontrolle; Personalauswahl und Personalführung lassen zu wünschen übrig. Es geht um die Auswahlverfahren von Bischöfen ebenso wie ein überhöhtes Priesterbild und den Umgang mit den Laien und ihren Gremien. „Die Kirchen haben enorm an Einfluss in der Gesellschaft und auf die Lebensgestaltung der Menschen verloren“, sagte der 73-Jährige in seinem Lagebericht. Für Glück steht fest, dass vieles, was den Kirchen seit den 50erJahren in der Bundesrepublik an Gestaltungsmöglichkeiten und Einfluss zuwuchs, nicht mehr haltbar ist. „Wir stehen vor der Alternative, ob wir den absehbaren Wandel aktiv gestalten oder ob wir ihn mit viel Selbstmitleid lediglich erleidend hinnehmen wollen“, betonte er. So seien für viele Bundesbürger die Zahlungen von 460 Millionen Euro jährlich, die die Kirchen vom Staat als Ausgleich für Enteignungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts erhalten, nicht mehr vermittelbar. KNA

Reliquien des Petrus erstmals gezeigt „Jahr des Glaubens“ mit Festgottesdienst beendet

Papst Franziskus mit den Reliquien des heiligen Petrus. (Foto: KNA)

29. November 2013 | Ausgabe 48/13

VATIKANSTADT. Mit der Ausstellung von Reliquien des Apostels Petrus auf dem Petersplatz und einem feierlichen Gottesdienst von Papst Franziskus ist am Sonntag in Rom das „Jahr des Glaubens“ zu Ende gegangen. Vor der Messe waren erstmals die im Vatikan aufbewahrten Reliquien des Apostels Petrus öffentlich gezeigt worden. Nach der Predigt nahm Franziskus die bronzefarbene Kassette mit den mutmaßlichen Knochenresten des Apostels für einige Momente in den Arm. Nach dem Gottesdienst sollen sie nach vatikanischen Angaben wieder in die päpstliche Privatkapelle überführt werden. Der Papst dankte in seiner Predigt seinem Vorgänger Benedikt XVI., der das „Jahr des Glaubens“ ausgerufen hatte. Mit dieser „weitsichtigen Initiative“ habe Benedikt XVI. die Möglichkeit geschaffen, die „Schönheit des Glaubenswegs“ wiederzuentdecken. Im Zentrum des christlichen Glaubens stehe die Person Jesus Christus und keine abstrakte Lehre. Das am 11. Oktober 2012 eröffnete „Jahr des Glaubens“ sollte die Wiederbelebung des christlichen Glaubens fördern und einer fortschreitenden Entkirchlichung entgegenwirken. Zugleich wollte Benedikt XVI. mit dieser Initiative an das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) erinnern, das am 11. Oktober 1962 eröffnet wurde. KL/KNA

AUS DER REDAKTION In diesen Tagen müsssten Sie alle die neue Ausgabe der AdventsZeit in Ihrem Briefkasten vorgefunden haben. Rund 1,3 Millionen Exemplare dieser kostenlosen Mitgliederzeitung, mit der das Erzbistum Köln in Kontakt mit allen Katholiken in der Erzdiözese treten möchte, sind mit der Post verschickt worden. Neben vielen interessanten Texten, anregenden Bildern und Tipps haben wir mit der AdventsZeit einen besonderen Service verbunden. Auf der Internetseite zu dieser Zeitung finden Sie unter www.adventsundsommerzeit.de eine Übersicht über Konzerte in der Adventsund Weihnachtszeit in vielen Pfarreien im Erzbistum Köln. Außerdem liefern wir Ihnen dort eine Übersicht der Gottesdienste am Heiligen Abend und an den Weihnachtstagen. Ein Dank gilt den Pfarrgemeinden, die ihre Termine eingetragen haben. Das Thema „Weihnachten“ greifen wir auch in dieser Nummer Ihrer Kirchenzeitung auf. Wir haben den Küchenchef des Maternushauses Andreas Lechtenfeld gebeten, ein Weihnachtsmenü als Anregung für unsere Leserinnen und Leser zusammenzustellen. In dieser Nummer präsentiert Ihnen der Küchenchef eine Vorspeise. Bis Weihnachten liefern wir Ihnen dann die restlichen Rezepte für das festliche Menü. Vielleicht haben Sie in der letzten Nummer bereits unsere neue Rubrik „Leserforum“ auf der Seite 53 bemerkt, die im Wechsel mit Gesundheit, Jugend und Familie erscheint. Wir haben festgestellt, dass viele Leserzuschriften sehr gehaltvoll, aber viel zu lang sind, um sie auf unserer Leserbriefseite zu veröffentlichen. Auf dieser neuen Seite steht mehr Raum für Lesermeinungen zur Verfügung. Hier finden Sie ab sofort auch Leserbeiträge zu unserer Serie „Sprechen Sie Kirchisch?“ oder zu anderen Themen, zu denen wir Sie um Ihre Meinung bitten. Auch werden wir dort immer wieder Menschen vorstellen, die in der Kirche von Köln durch besondere Aktivitäten oder außergewöhnliches Engagement auffallen. Natürlich halten wir an dem Grundsatz fest, dass sich die Redaktion das Recht vorbehält, Einsendungen zu kürzen. ROBERT BOECKER

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IM BLICKPUNKT

Die Freude des Evangeliums Auszüge aus dem Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ Die Forderung nach einer gerechteren Welt und nach einer Kirche im Dienst der Armen stehen im Zentrum des ersten Lehrschreibens von Papst Franziskus. Die Kirchenzeitung zitiert einige Auszüge aus dem Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium - Die Freude des Evangeliums“:

D

ie Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen. Diejenigen, die sich von ihm retten lassen, sind befreit von der Sünde, von der Traurigkeit, von der inneren Leere und von der Vereinsamung. Mit Jesus Christus kommt immer – und immer wieder – die Freude. In diesem Schreiben möchte ich mich an die Christgläubigen wenden, um sie zu einer neuen Etappe der Evangelisierung einzuladen, die von dieser Freude geprägt ist, und um Wege für den Lauf der Kirche in den kommenden Jahren aufzuzeigen. (1)

I

ch weiß sehr wohl, dass heute die Dokumente nicht dasselbe Interesse wecken wie zu anderen Zeiten und schnell vergessen werden. Trotzdem betone ich, dass das, was ich hier zu sagen beabsichtige, eine programmatische Bedeutung hat und wichtige Konsequenzen beinhaltet. Ich hoffe, dass alle Gemeinschaften dafür sorgen, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um auf dem Weg einer pastoralen und missionarischen Neuausrichtung voranzuschreiten, die die Dinge nicht so belassen darf wie sie sind. (…) Versetzen wir uns in allen Regionen der Erde in einen „Zustand permanenter Mission“. (25)

I

ch träume von einer missionarischen Entscheidung, die fähig ist, alles zu verwandeln, damit die Gewohnheiten, die Stile, die Zeitpläne, der Sprachgebrauch und jede kirchliche Struktur ein Kanal werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dient. Die Reform der Strukturen, die für die pastorale Neuausrichtung erforderlich ist, kann nur in diesem Sinn verstanden werden: dafür zu sorgen, dass sie alle missionarischer werden, dass die gewöhnliche Seelsorge in all ihren Bereichen expansiver und offener ist, dass sie die in der Seelsorge Tätigen in eine ständige Haltung des „Aufbruchs“ versetzt und so die positive Antwort all derer begünstigt, denen Jesus seine Freundschaft anbietet. (…) (27)

4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de

D

ie Pfarrei ist keine hinfällige Struktur; gerade weil sie eine große Formbarkeit besitzt, kann sie ganz verschiedene Formen annehmen, die die innere Beweglichkeit und die missionarische Kreativität des Pfarrers und der Gemeinde erfordern. Obwohl sie sicherlich nicht die einzige evangelisierende Einrichtung ist, wird sie, wenn sie fähig ist, sich ständig zu erneuern und anzupassen, weiterhin „die Kirche (sein), die inmitten der Häuser ihrer Söhne und Töchter lebt“. Das setzt voraus, dass sie wirklich in Kontakt mit den Familien und dem Leben des Volkes steht und nicht eine weitschweifige, von den Leuten getrennte Struktur oder eine Gruppe von Auserwählten wird, die sich selbst betrachten. (28)

D

a ich berufen bin, selbst zu leben, was ich von den anderen verlange, muss ich auch an eine Neuausrichtung des Papsttums denken. Meine Aufgabe als Bischof von Rom ist es, offen zu bleiben für die Vorschläge, die darauf ausgerichtet sind, dass eine Ausübung meines Amtes der Bedeutung, die Jesus Christus ihm geben wollte, treuer ist und mehr den gegenwärtigen Notwendigkeiten der Evangelisierung entspricht. (…) Auch das Papsttum und die zentralen Strukturen der Universalkirche haben es nötig, dem Aufruf zu einer pastoralen Umkehr zu folgen. Das Zweite Vatikanische Konzil sagte, dass in ähnlicher Weise wie die alten Patriarchatskirchen „die Bischofskonferenzen vielfältige und fruchtbare Hilfe leisten (können), um die kollegiale Gesinnung zu konkreter Verwirklichung zu führen“. Aber dieser Wunsch hat sich nicht völlig erfüllt, denn es ist noch nicht deutlich genug eine Satzung der Bischofskonferenzen formuliert worden, die sie als Subjekte mit konkreten Kompetenzbereichen versteht, auch einschließlich einer gewissen authentischen Lehrautorität. Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert

INFO Das vollständige Apostolische Schreiben auf Deutsch gibt es auf der Internetseite des Vatikan. In Kürze wird die Enzyklika auch in der Broschürenreihe des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz als „Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 194“ erscheinen. Sie kann vorbestellt werden unter [email protected]. >> www.vatican.va

das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu helfen. (32)

D

ie Seelsorge unter missionarischem Gesichtspunkt verlangt, das bequeme pastorale Kriterium des „Es wurde immer so gemacht“ aufzugeben. Ich lade alle ein, wagemutig und kreativ zu sein in dieser Aufgabe, die Ziele, die Strukturen, den Stil und die Evangelisierungs-Methoden der eigenen Gemeinden zu überdenken. (…) Ich rufe alle auf, großherzig und mutig die Anregungen dieses Dokuments aufzugreifen, ohne Beschränkungen und Ängste. Wichtig ist, Alleingänge zu vermeiden, sich immer auf die Brüder und Schwestern und besonders auf die Führung der Bischöfe zu verlassen, in einer weisen und realistischen pastoralen Unterscheidung. (33)

E

ine Kirche „im Aufbruch“ ist eine Kirche mit offenen Türen. Zu den anderen hinauszugehen, um an die menschlichen Randgebiete zu gelangen, bedeutet nicht, richtungsund sinnlos auf die Welt zuzulaufen. Oftmals ist es besser, den Schritt zu verlangsamen, die Ängstlichkeit abzulegen, um dem anderen in die Augen zu sehen und zuzuhören, oder auf die Dringlichkeiten zu verzichten, um den zu begleiten, der am Straßenrand geblieben ist. Manchmal ist sie wie der Vater des verlorenen Sohns, der die Türen offen lässt, damit der Sohn, wenn er zurückkommt, ohne Schwierigkeit eintreten kann. (46)

B

rechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Jesu Christi anzubieten! (…) Mir ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. Ich will keine Kirche, die darum besorgt ist, der Mittelpunkt zu sein, und schließlich in einer Anhäufung von fixen Ideen und Streitigkeiten verstrickt ist. (…) (49)

D

ie Herausforderungen existieren, um überwunden zu werden. Seien wir realistisch, doch ohne die Heiterkeit, den Wagemut und die hoffnungsvolle Hingabe zu verlieren! Lassen wir uns die missionarische Kraft nicht nehmen! (109) Lesen Sie weiter auf Seite 16

Ausgabe 48/13 | 29. November 2013

IM BLICKPUNKT

„Prophetischer Aufruf an die Kirche“ Reaktionen auf Schreiben Deutsche Bischöfe haben das Apostolische Schreiben „Evangelii gaudium“ von Papst Franziskus als einen „prophetischen Aufruf an die Kirche“ gewürdigt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sprach von einer „beeindruckenden Analyse der derzeitigen Situation“. In „klarer und erfrischender Sprache“ zeige der Papst, wie die Kirche einen neuen Aufbruch wagen könne. Der Freiburger Erzbischof verweist insbesondere darauf, dass Papst Franziskus einer Abschottung der Katholiken eine Absage erteile. Ihm sei eine Kirche, die „verbeult, verletzt und beschmutzt“ ist, aber auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und Bequemlichkeit krank sei. Zugleich hebt Zollitsch hervor, dass der Papst die regionalen Kulturen und Volksfrömmigkeiten betone und auch die Bischofskonferenzen aufwerten wolle. Sie sollten noch mehr „Subjekte mit konkreten Kompetenzbereichen (…) einschließlich einer gewissen authentischen Lehrautorität“ werden, wie es bereits das Zweite Vatikanische Konzil (19621965) gewünscht habe.

Marx: Text atmet Schwung und Dynamik des Evangeliums

Hat sein erstes Lehrschreiben veröffentlicht: Papst Franziskus.

29. November 2013 | Ausgabe 48/13

(Foto: KNA)

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx erklärte, das Papstschreiben ermutige dazu, sich neu auf den Weg einer ganzheitlichen Evangelisierung zu wagen. Der Text atme „den Schwung, die Dynamik und die Freude des Evangeliums Jesu Christi“. Zugleich betone Franziskus, dass diese Botschaft die gesamte Wirklichkeit der Menschen verändern könne und müsse. Das gelte für die Familie, die sozialen Beziehungen, die Wirtschaft und Politik bis hin zur Bewahrung der Schöpfung. In dem Schreiben werde außerdem in starken Worten Kritik an einer Gesellschaft laut, die sich nur noch vom materiellen Profitdenken leiten lasse und so zum Zerbrechen des gemeinschaftlichen Engagements führe. Seine Kritik richte das Oberhaupt der Katholiken aber auch an die Kirche selbst, sagte Marx. So erliege sie immer wieder der Versuchung, um sich selbst zu kreisen und so den Auftrag zur Evangelisierung zu verraten. „Vor allem beeindruckt mich, wie stark der Papst die soziale Dimension als Option für die Armen mit dem Auftrag zur Evangelisierung verbindet“, so der Kardinal. KNA

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KIRCHE UND WELT VATIKAN BETONT ZWEIFEL AN MARIENERSCHEINUNGEN VON MEDJUGORJE. Eine Distanzierung von angeblichen Marienerscheinungen in Medjugorje hat der Vatikan von US-Katholiken verlangt. Anlass war eine angekündigte Vortragsreise eines der angeblichen Seher von Medjugorje durch mehrere Kirchengemeinden in den USA. Der päpstliche Nuntius Carlo Vigano erinnerte an die Feststellung der Glaubenskongregation, nach den bisherigen Untersuchungen zu den Vorkommnissen in dem bosnischen Ort sei es „nicht möglich zu behaupten, dass dort Erscheinungen oder übernatürliche Offenbarungen stattgefunden haben“. Medjugorje ist ein kirchlich nicht anerkannter Marienwallfahrtsort, wo es seit dem 24. Juni 1981 zu Marienerscheinungen gekommen sein soll. ZAHL DER TODESOPFER AUF DEN PHILIPPINEN STEIGT WEITER. Die Zahl der Todesopfer durch den Taifun Haiyan auf den Philippinen ist nach offiziellen Angaben auf 5240 gestiegen. Mehr als 1600 Menschen würden noch vermisst; mehr als 25 000 hätten durch den Taifun Verletzungen erlitten, teilte das Nationale Katastrophenschutzamt am Dienstag in Manila mit. Den Schaden für die Landwirtschaft in der besonderes betroffenen Region der Ost-Visayas bezifferte das Amt auf umgerechnet rund 219 Millionen Euro. Rund 40 Prozent des Schadens betreffe die aktuelle Ernte von Reis, Mais und anderen landwirtschaftlichen Produkten. Die Zahl der ganz oder teilweise zerstörten Gebäude liegt nach Behördenangaben bei nunmehr 1,1 Millionen. VATIKANISCHE DIALOGINITIATIVE MIT ATHEISTEN IN BERLIN ZU GAST. Die vatikanische Initiative für den Dialog mit nichtglaubenden Menschen war jetzt zwei Tage in Berlin zu Gast. Der Auftakt der Gesprächsforen war am Dienstag im Roten Rathaus. Neben dem Präsident des Päpstlichen Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, nahmen der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki teil. Ravasi erklärte, bei dem von Papst Benedikt XVI. eingeleiteten Dialog unter dem Titel „Vorhof der Völker“ gehe es darum, fundamentalistische Haltungen in Kirche, Wissenschaft und Kultur zu überwinden. Papst Franziskus habe das Gespräch mit Menschen, die außerhalb der Kirche stehen, noch ausgeweitet.

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„Christen sind Affen“ wurde auf Hebräisch von Unbekannten auf eine Hauswand der Jerusalemer Benediktinerabtei Dormitio gesprüht. (Foto: Läufer)

„Christen sind Affen“ Unerfreuliches und Erfreuliches aus dem Heiligen Land KÖLN. Aus dem Heiligen Land kommen schlechte Nachrichten. Über eine Zunahme ideologisch motivierter Gewalt im Alltag, die sich sowohl gegen Sachen wie auch gegen Personen richtet, wurde jetzt in Köln bei der Generalversammlung des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande berichtet. Im Kölner Maternushaus trafen sich mit Präsident Kardinal Joachim Meisner Abt Gregory der Jerusalemer Benediktinerabtei Dormitio, die Vertreter der dortigen Einrichtungen des Vereins, der Gästehäuser und der Schmidtschule. Dass Priester und Ordensleute, wenn sie entsprechend gekleidet sind, von Fanatikern angespuckt oder verhöhnt werden, geschehe immer wieder. Graffitis an kirchlichen Gebäuden fordern auf Hebräisch „Tod den Christen“. Auf Autos der Mönchsgemeinschaft der Abtei ist aufgesprüht zu lesen: „Jesus ist ein Affe.“ Auf einer Wand des Benediktinerklosters steht: „Christen sind Affen.“ Der offenbar bezweckte Schaden habe aber auch sein Gutes, so die Gäste aus dem Heiligen Land: Es wurde den Mönchen viel Solidarität bekundet. Wer immer auch die Täter waren – niemand wurde bislang dingfest gemacht.

Sorge und Hilfe für heilige Stätten und Christen Zwei Ziele bestimmen seit über hundert Jahren die Arbeit des Vereins: Sorge und Hilfe für die heiligen Stätten und die Christen in der Region sowie das Anbieten und Durchführen von Pilgerreisen in die Heimat Jesu. In Zusammenarbeit mit missio und dem Kindermissionswerk entwickelt sich der Heilig-Land-Verein zunehmend zum Hilfswerk deutscher Katholiken und der Deutschen Bischofskonferenz für das Heilige Land und die dortigen Christen. Schaut man auf das kleine Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer, also Israel und die palästinensischen Gebiete, so ergibt sich ein komplexes Bild hinsichtlich der Situation der Christen. In den palästinensischen Gebieten liegt ihr prozentualer Anteil an der Gesamtbevölkerung

nach jüngsten Schätzungen um die 1,5 Prozent. Auch hier gibt es zunehmend das Problem radikaler Tendenzen und Strömungen im Islam. Trotz der Minderheitensituation genießen die christlichen Schulen und Universitäten einen hervorragenden Ruf. Aber auch, wer hier gut ausgebildet wird – zum Beispiel in der vom Verein getragenen Jerusalemer Schmidtschule das deutsche Abitur macht –, der erwirbt damit beste Voraussetzungen, auszuwandern und woanders „sein Glück“ zu versuchen. Von den 518 Schülerinnen der in Ost-Jerusalem gelegenen katholischen Schmidtschule sind mehr als 85 Prozent islamischen Glaubens. Noch ohne endgültiges Ergebnis sind die Verhandlungen über den rechtlichen Status katholischer Einrichtungen in den Palästinensergebieten.

Trotz Religionsfreiheit zahlreiche Einschränkungen In Israel leben etwa 150 000 Christen. Sie haben ungefähr zwei Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung. Obwohl es im Staat eine relativ große Religionsfreiheit und Gleichberechtigung gibt, bestehen aber trotzdem zahlreiche Einschränkungen. Auch hier sind die Verhandlungen zwischen dem Staat Israel und dem Heiligen Stuhl bezüglich der rechtlichen Stellung katholischer Einrichtungen in Israel trotz zahlreicher Zusagen immer noch nicht abgeschlossen. Ein solches Abkommen müsste zudem noch von der Knesset genehmigt werden. Erfreuliches wurde über die Pilgerreisen berichtet. Das Paulus-Haus in Jerusalem und das Gästehaus am See Gennesaret sind gefragt wie nie zuvor. Für 2014 sind die Kapazitäten in manchen Monaten bereits total ausgeschöpft. Mit Wehmut und Dankbarkeit wurde Kardinal Joachim Meisner vom Amt des Präsidenten verabschiedet. 25 Jahre lang solidarisierte er sich überzeugend mit der Arbeit der vielen Mitarbeiter. Das Abschiedsgeschenk: Eine neue Mosaikarbeit mit altem Thema aus Tabgha. ERICH LÄUFER

Ausgabe 48/13 | 29. November 2013

ERZBISTUM aktuell

Ausgezeichnet Ehrenamtsaward für Kinder- und Jugendarbeit verliehen BERGISCH GLADBACH. Die Pfadfinder des Stammes Widukind aus Refrath tun es. Die Mitglieder der beiden Katholischen Jungen Gemeinden (KJG) Schildgen und Engelskirchen auch. Und auch eine Mädchengruppe aus Friesenhagen bei Morsbach. – Sie alle leisten ausgezeichnete Kinder- und Jugendarbeit. Diese vier Gruppierungen konnten nämlich am Wochenende den Ehrenamtsaward „ERIKA“ für ehrenamtliches Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit entgegennehmen, den die Katholische Jugendagentur Leverkusen, Rhein-Berg, Oberberg und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend in diesen drei Regionen verliehen haben. Insgesamt 23 Bewerbungen aus 16 Gruppierungen waren eingegangen.

Ehrennadeln für drei besonders Engagierte Neben fünf Gruppen-Preisen wurden Samstagabend im winterlich geschmückten Jugendzentrum Cross in der Kategorie „Ehren Award“ auch drei Einzelpersonen ausgezeichnet, die von anderen vorgeschlagen worden waren für ihr herausragendes Engagement: Holger Herzog, der seit fast 25 Jahren für die Offene Jugendarbeit Odenthal zuständig ist, Franzi Wittenberg aus der KJG St. Remigius Leverkusen-Opladen und Sebastian Schmitter, der seit vielen Jahren

in der Heidkamper Jugendarbeit engagiert ist und unter anderem eine Ferienfahrt ins Leben gerufen hat.

Gruppenstunde für Mädchen ab der dritten Klasse „Wir waren früher selbst GruppenstundenKinder und haben uns überlegt, wie wir das, was wir daran toll fanden, an die nächste Generation weitergeben können“, sagt Marie Hermann. Die 16-Jährige ist Teil der Mädchengruppe aus dem oberbergischen Friesenhagen, die den ERIKA „Newcomer Award“ bekommen hat. Seit Juni bieten Hermann und ihre Freundinnen eine wöchentliche Gruppenstunde an für Mädchen ab der dritten Klasse. „Wir haben Flyer verteilt an den Schulen und an Bushaltestellen und im Mitteilungsblatt der Gemeinde geworben“, berichtet Emilia Nöll. „Am Anfang waren elf Mädchen in der Gruppe, jetzt sind es schon zwanzig.“ In der Begründung der Jury heißt es über Hermann, Nöll und ihre Mitstreiterinnen: „Die Mädchen organisieren die Gruppenstunden komplett selbstständig und haben mittlerweile einen so guten Ruf, dass auch Mädchen aus den Nachbarorten zur Gruppenstunde gebracht werden.“ Wie für die anderen ausgezeichneten Gruppen auch gab es 150 Euro Preisgeld und passend zum „Hüttenzauber“-Motto der Preisverleihung einen Schlitten. KB

Ökumenische Vesper zum neuen Kirchenjahr KÖLN. Mit dem neuen Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, wird Kardinal Joachim Meisner am Samstag, 30. November, um 19.30 Uhr in St. Aposteln das neue Kirchenjahr eröffnen. Nach der ökumenischen Vesper, die musikalisch gestaltet wird von der Capella Vocale St. Aposteln, gibt es in der Aula Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch. Traditionell predigt zu Beginn der Adventszeit der Präses der Evangelischen Rheinischen Landeskirche in St. Aposteln, während der Kölner Erzbischof zu Beginn der Fastenzeit in der Düsseldorfer evangelischen Johanneskirche predigt. PEK

Neues „Gotteslob“ kommt zu Pfingsten KÖLN. Das neue Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ wird im Erzbistum Köln zum Pfingstfest 2014 eingeführt. Nachdem es in der Produktion des Buches Probleme gab, die die vorgesehene einheitliche Einführung in allen beteiligten Diözesen zum 1. Advent dieses Jahres unmöglich machten, haben die Beteiligten nun diesen Termin vereinbart. PEK

Gesänge über „die Schönste von allen“

Passend zum „Hüttenzauber“-Motto der Veranstaltung hatten sich die Preisträgerinnen aus Friesenhagen bayerisch herausgeputzt. (Foto: Becker)

29. November 2013 | Ausgabe 48/13

KÖLN. Mariengesänge aus mehreren Jahrhunderten präsentieren die Domchöre am Dienstag, 3. Dezember, um 20 Uhr zur Einstimmung in die Adventszeit im Kölner Dom. Die Auswahl der Lieder bei dem Konzert, das unter der Überschrift steht „Die Schönste von allen“, entspricht genau derjenigen, die auch auf der CD eines gleichnamigen Buches zu finden ist, das eigens zu diesem Termin im Verlag Kölner Dom e.V. erscheint. Von den etwa 250 Sängerinnen und Sängern des Kölner Domchores, der Domkantorei, des Mädchenchores und des Vokalensembles am Kölner Dom werden 25 marianische Gesänge dargeboten. Das Spektrum reicht von der bis in das 12./13. Jahrhundert zurückreichenden Melodie der Antiphon „Salve Regina“ bis hin zu zeitgenössischen Werken. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. KB

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ERZBISTUM aktuell

Heinz-Peter Teller nichtresidierender Domkapitular Ernennung durch Erzbischof – Amtseinführung am 22. Dezember KÖLN. Monsignore Heinz-Peter Teller, Pfarrer an St. Remigius Opladen und Stadtdechant des Stadtdekanates Leverkusen, ist mit Zustimmung des Domkapitels als nichtresidierender Domkapitular in das Kölner Metropolitankapitel berufen worden. Er nimmt den Platz von Pfarrer Monsignore Winfried Auel ein, der mit Vollendung des 75. Lebensjahres aus dem Amt geschieden ist. Teller wird im Kapitelsamt am Sonntag, 22. Dezember, um 10 Uhr im Kölner Dom in sein neues Amt eingeführt. Heinz-Peter Teller wurde am 30. Oktober 1964 geboren und am 1. Juni 1990 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Monheim und Baumberg wurde er 1995 zum Schul- und Jugendseelsorger im Kreisdekanat Euskirchen und Rektor der Jugendbildungsstätte Steinbachtalsperre ernannt,

im Jahr darauf erhielt er den Titel Pfarrer. 1998 wechselte er als Seelsorger und Moderator nach Opladen und wurde 1999 Leiter des dortigen Pfarrverbandes. Von 2003 an war er Definitor im Dekanat Leverkusen, bevor er dort am 1. September 2007 zum Stadtdechanten ernannt wurde. Teller ist seit 2010 zugleich Pfarrer an St. Remigius Opladen. 2011 verlieh ihm der Papst die Ehrung „Kaplan Seiner Heiligkeit“ mit dem Titel Monsignore. Das Metropolitankapitel ist laut eiHeinz-Peter Tel- genem Statut eine Geler. meinschaft von Diö-

zesangeistlichen mit Bischofs- oder Priesterweihe. Seit 1825 besteht das Kölner Domkapitel aus Dompropst, Domdechant, zehn residierenden und vier nichtresidierenden Domkapitularen. Die Domkapitulare werden vom Erzbischof abwechselnd nach Anhörung oder mit Zustimmung des Metropolitankapitels ernannt. Die residierenden Domkapitulare sorgen für die würdige Gestaltung des Domgottesdienstes, den Erhalt des Domes und die Verwaltung seines Vermögens. Außerdem nehmen sie Aufgaben in der Leitung des Erzbistums wahr. Die nichtresidierenden Kapitulare sind Dechanten aus dem Erzbistum beziehungsweise Professoren der Bonner KatholischTheologischen Fakultät, die bei einer Erzbischofswahl zu dem zwölfköpfigen Kapitel hinzutreten. PEK

Die Nachhut ist der Platz des Diakons Vier Kandidaten des Erzbischöflichen Diakoneninstituts wurden im Dom geweiht

Vier Männer weihte Kardinal Joachim Meisner am Samstag im Dom zu Diakonen. Als Ständige Diakone werden sie ihren Dienst versehen. KÖLN. Nach dem „Ich bin bereit“ versprachen die vier Männer, die von Kardinal Joachim Meisner am Samstag im Dom zu Diakonen geweiht wurden, dem Bischof in die Hand „Ehrfurcht und Gehorsam“. Durch Handauflegung und Weihegebet empfingen Tobias Wiegelmann, Reiner Linnebank, Jens Freiwald und Meinolf Sprink dann das Weihesakrament. Als Ständige Diakone werden sie ihren Dienst im Erzbistum Köln versehen.

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Ausgehend von den Gleichnissen vom verlorenen Schaf, der verlorenen Drachme und dem verlorenen Sohn hatte der Erzbischof zuvor in seiner Predigt das Charakteristikum diakonaler Berufung definiert. Während im Weiheamt der Bischof und der Priester mehr Vorsteher seien, werde im Diakonat mehr der nachgehende, der suchende und der wartende Gott wirksam und spürbar. Aufgabe der Kirche sei es, die zu sammeln, die verloren

sind. Der nachgehende Gott zeige den Menschen sein Herz. Im Dienst des Diakons wolle dieser nachgehende Gott sichtbar und wirksam werden. Jeder, der sich umschaue, dürfe dem nachgehenden Gott ins Antlitz blicken. „Unser Platz ist also als Diakone zunächst die Nachhut und nicht die Vorhut“, sagte er, bevor er nach eigenen Worten zum letzten Mal als amtierender Erzbischof das Weihesakrament spendete. RB

Ausgabe 48/13 | 29. November 2013

ERZBISTUM aktuell

Festwoche vor und zu Weihnachten Katholisch-Soziales Institut und Kirchenzeitung laden ein BAD HONNEF/KÖLN. Natürlich beginnt das Weihnachtsfest erst mit der Christmette am Heiligen Abend. Wer aber schon ab dem 15. Dezember Festtage begehen möchte, der ist vom Katholisch-Sozialen Institut (KSI) und der Kirchenzeitung herzlich nach Bad Honnef eingeladen. Wie schon im letzten Advent stehen die Tage vom 3. Adventssonntag bis zum 19. Dezember unter der Überschrift „Dass Weihnachten Weihnachten wird“. Und wie vor einem Jahr setzt sich das Programm für die Tage im Katholisch-Sozialen Institut am Rande des Siebengebirges aus unterhaltsamen, besinnlichen und „vorfestlichen“ Angeboten zusammen. Das wird bereits am ersten Abend deutlich, denn nach der Begrüßung durch Kirchenzeitungschefredakteur Robert Boecker steht eine adventliche Einstimmung auf dem Programm. Nach dem Abendessen aber wird kaum ein Auge trocken bleiben, denn „Heinz Erhardt“ alias Gerhard Piske wird die Teilnehmer der Woche begeistern.

Besinnliches aber auch Unterhaltsames steht auf dem Programm zur Vorweihnachtswoche im Katholisch-Sozialen Institiut in Bad Honnef. (Foto: RB)

Rorate-Messe am Morgen Jeder Morgen im KSI beginnt mit einer Rorate-Messfeier in der Kapelle des Hauses. Am ersten Vormittag stehen dann unterschiedliche Angebote von der Adventskunstwerkstatt mit Uta Bamberger bis hin zu einer Schreibwerkstatt mit Dr. Alice Selinger auf dem Programm. Für den Nachmittag hat sich Ulrich Nersinger angekündigt. Der Kirchen- und Vatikan-Experte wird Anekdotisches aus der Kirchengeschichte berichten. Damit auch Nicht-Kölner eine Vorstellung von „Kölscher Weihnacht“ bekommen, gibt es am Montag und am Dienstag eine entsprechende Einführung. Dass am Rande des Siebengebirges auch eine Weinprobe auf dem Programm steht, wird nicht weiter verwundern. Persönlich wird es am Mittwochnachmittag. Dann wird der neue Weihbischof Ansgar Puff „aus dem Nähkästchen“ plaudern. Die entsprechenden Fragen rund ums „Knöpfe annähen“ wird Kirchenzeitungsredakteur Helmut Pathe stellen. Für die Woche im KSI sind noch einige wenige Plätze frei. Die Teilnahme an diesem Vorweihnachtszyklus kostet 350 Euro, eingeschlossen sind die Übernachtungen und die Vollpension (natürlich wird die Honnefer Küche sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen). Ansprechpartnerin im KSI ist Jutta Pieper unter Telefon (0 22 24) 95 51 68, EMal [email protected]. EB

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BERICHT

D

ie Eifeler müssen kräftig mit angepackt haben: Innerhalb von nur neun Monaten erbauten sie in der Gemeinde Houverath eine neue Kirche, die am 11. Dezember 1913 erstmals geweiht und damit ihrer Bestimmung übergeben wurde. Allerdings war die dreischiffige neoromanische Kirche zu dem Zeitpunkt noch nicht fertig, als die Gläubigen das sehnlichst erwartete Gotteshaus freudig in Besitz nahmen. Es sollte noch vier Jahre dauern, ehe der heute „Eifeldom“ genannte Bau vollendet und durch den zuständigen Bischof „richtig“ geweiht wurde. Für ihr neues Gotteshaus haben die Bewohner des kleinen Ortes, der heute zur Stadt Bad Münstereifel gehört, viele Opfer gebracht. Nicht nur, dass sie durch Türkollekten zur Finanzierung des 64 0000 Reichsmark teuren Bauvorhabens beigetragen haben. Sie haben auch „Hand- und Spanndienste“ beim Bau geleistet und beispielsweise im pfarreigenen Steinbruch hart gearbeitet und Steine gebrochen. Schon 1906 hatte der damalige Pfarrer beim Erzbischöflichen Generalvikariat um die Erlaubnis nachgesucht, einen Kirchbaufonds zu gründen. Im Juni 1910 ging ein weiteres Schreiben vom Pastorat in Houverath an die Erzbischöfliche Behörde in der Domstadt Köln. Darin bat der inzwischen eingeführte Pfarrer Ferdinand Küppers um die Genehmigung, eine neue Kirche in dem Dorf bauen zu dürfen. Die alte Kirche sei einfach für die Gemeinde zu klein, so die Begründung. Köln erteilte die Genehmigung und die Houverather begannen Geld zu sammeln, Steine zu brechen und den Bonner Architekten Jakob Stumpf mit der Planung der neuen St.-Thomas-Kirche zu beauftragen.

Säuglinge vor Erreichen des ersten Lebensjahres verstorben. Weitere 20 Prozent der Jungen und Mädchen ereilte der Tod vor dem 17. Lebensjahr. Für die Eifel dürften diese Zahlen vergleichbar gewesen sein. Als die Bevölkerung wuchs, waren die jahrhundertealten Kirchen und Kapellen in den Dörfern zu klein. Schließlich gingen die Menschen damals in weitaus größerer Zahl zu den Messen und Andachten als heute. Viele Jahre freuten sich die Houverather an ihrer neuen Kirche. Die Gemeinde stattete sie aufwändig aus. Prächtige Fenster, ein expressionistisches Triumphkreuz, das Christus als König zeigt, wurde nach Einführung des Christkönigsfestes 1926 aufgestellt. Aus dieser Zeit stammen auch der Altar und ein Relief, auf dem Menschen allen Alters dargestellt sind, die zum Kreuz drängen. Vermutlich entstand schon kurz nach der Vollendung des Gotteshauses die liebevolle, sicherlich auch selbstbewusst gemeinte Bezeichnung der Kirche als „Eifeldom“. Bis heute schmückt sich auch eine Gaststätte im Dorf mit dem Namen „Eifeldom“. Der Pfarrer und der Großvater der jetzigen Besitzerin haben sich vor vielen Jahrzehnten auf diesen Namen verständigt, heißt es in der Chronik der Gaststätte.

Bevölkerung wuchs und die Kirchen wurden zu klein

Der Eifeldom in Houverath wird 100 Jahre alt

Dr. Wolfgang Herborn ist ein echter Houverather Junge. Im Ort geboren, hat der Historiker 40 Jahre an der Universität Bonn Rheinische Landesgeschichte gelehrt. Heute wohnt der 73-Jähre im Nachbarort. Die Geschichte seines Heimatdorfes hat Herborn immer beschäftigt. Zum 100-jährigen Jubiläum der Kirchweihe, das am 15. Dezember um 10 Uhr in St. Thomas mit einem Festgottesdienst gefeiert wird, verfasste er eine umfangreiche Festschrift zur Geschichte der Kirche und des Dorfes. Herborn weiß auch, warum damals der Bau einer neuen Kirche erforderlich wurde: „Nicht nur in Houverath wurde damals ein neues Gotteshaus erbaut. Im Bereich der heutigen Stadt Bad Münstereifel entstanden in dieser Zeit fünf neue Kirchen. Der Grund war ein enormes Bevölkerungswachstum seit der Mitte des 19. Jahrhunderts.“ Entscheidend seien die Verbesserung der hygienischen Verhältnisse und der Gesundheitsversorgung gewesen. Vor dem Jahr 1800 seien beispielsweise in Bonn 40 Prozent der

Nach wie vor ein Schmuckstück: Alt St. Thomas.

Einigkeit beim Neubau Streit um Abriss

Zwischen 1946 und 1948 hat der Kölner Kunstmaler Hans Zepter die Kirche ausgemalt.

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BERICHT nötigt, sich an den Erzdiözesankonservator des Erzbistums Köln, Dr. Schumacher, zu wenden und diesen um Unterstützung zu bitten. Metternichs Sorge gilt der alten Houverather St.Thomas-Kirche, die knapp 400 Meter östlich der neuen Pfarrkirche liegt. Nach dem Willen des Pfarrers soll das im Kern romanische Bauwerk, das um 1495 zu einer dreischiffigen Anlage erweitert wurde, abgerissen werden. Die Gemeinde könne sich die Unterhaltung von zwei Kirchen nicht leisten, hatte der Pastor in seiner Begründung für den Antrag auf Abbruch an die Kirchenbehörde geschrieben. Außerdem könne nach dem Abriss der „Ruine“ der viel zu kleine Friedhof um die Fläche der Kirche erweitert werden. Als die Pläne des Pastors und des Kirchenvorstandes bekannt werden, erhebt sich nicht nur unter Denkmalpflegern und Kunsthistorikern ein Sturm der Entrüstung. Auch der EifelVerein und der Rheinische Wanderverein erheben Widerspruch gegen den geplanten Abriss.

„Von einem schönen alten Kirchlein kann wahrlich keine Rede sein“

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(Fotos: Boecker)

Der Houverather „Eifeldom“. Aber nicht immer war mit der Bezeichnung „Eifeldom“ ein positiver Klang verbunden. „Ich möchte mir gestatten, Ihre Aufmerksamkeit auf einen kleinen Kirchbau zu lenken, der als eines der malerischsten Baudenkmale der Eifel bezeichnet werden kann, der aber leider dadurch aufs äusserste gefährdet ist, dass die Kirchengemeinde sich 1913 einen ‚romanischen Eifeldom‘ erbaut hat.“ In seinem Brief vom 17. Februar 1934 sieht sich der Provinzialkonservator der Rheinprovinz, Graf Wolf Metternich, ge-

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Pfarrer Erasmy kann die Aufregung nicht verstehen. „Was eigentlich mit der Erhaltung dieses verfallenen Gebäudes bewirkt werden soll, ist mir völlig unverständlich“, schreibt er im Dezember 1933 an das Generalvikariat. Von dem „schönen alten Kirchlein“ seien wirklich keine Reize übriggeblieben, schreibt er in dem Brief weiter. Und an anderer Stelle heißt es: „… schließlich braucht doch einiger schwärmerischer Jünglinge und Jungfrauen wegen, die alle paar Jahre von einem der umliegenden Berge auch vielleicht einmal die Kapelle bewundernd betrachten, deshalb nicht der Denkmalschutz zur Last für die ganze Gemeinde zu werden.“ Die Bitte der Gemeinde an den zuständigen Regierungspräsidenten, den Denkmalschutz aufzuheben und den Abbruch zu genehmigen, lehnt dieser im Herbst des Jahres 1934 ab. Vor der Nachwelt könne er nicht verantworten, diesen Abbruch zu genehmigen, lässt er den Verantwortlichen in der Eifelgemeinde mitteilen. Im Oktober 1934 nimmt der Provinzialkonservator erneut Kontakt zu seinem Kollegen in der Erzbischöflichen Behörde auf. Er könne sich nicht zum Abbruch bekennen, solange nicht alle Mittel ausgeschöpft sind, dieses „selten reizvoll gelegene und zu den malerischsten Dorfkirchen der Eifel gehörende Bauwerk zu erhalten“. Und an anderer Stelle liest man: „Dieses künstlerisch hochwertige Kirchlein abzubrechen, während die unglückliche Dorfkathedrale stehen bleibt, ist mir jedenfalls ein ganz unmöglicher Gedanke. Der umgekehrte Weg wäre besser, wenn der Altbau nur ausreichte“, so Graf Metternich. Am Ende setzen sich die Denkmalschützer durch, auch wenn sie feststellen, dass man in Houverath von interessierter Seite darum bemüht ist, den ruinösen Zustand der alten Kirche noch zu vergrößern. In einer

Aktennotiz, die anlässlich der Besichtigung der alten Kirche durch eine hochrangige Regierungskommission verfasst wurde, heißt es unter anderem: „Leider muss festgestellt werden, dass seit der letzten Besichtigung der Denkmalpflege wieder mancherlei willkürliche Zerstörungen und Ausbrüche von Fensterumrahmungen und dergleichen vorgenommen worden sind, sodass das Bauwerk auf Veranlassung des Herrn Pfarrers mit Stacheldraht verschlossen worden war.“

Das Kirchlein eine Perle der Eifel Die Geschichte der alten Houverather Kirche – einer wirklichen Perle in der Eifel – ist gut ausgegangen. Denkmalpflege, Erzbistum und Gemeinde einigten sich und Alt-St. Thomas wurde wieder hergerichtet. Heute werden in der Kapelle die Toten der Gemeinde aufgebahrt und von hier zur letzten Ruhestätte geleitet. Aber auch der vom Provinzialkonservator mit spöttischem Unterton als „Eifeldom“ titulierte Neubau hat seine Sehenswürdigkeiten. Nicht zuletzt die umfangreichen Malereien von Hans Zepter lohnen einen Ausflug in die schöne Eifel. Wie Wolfgang Herborn weiß, geschah die Ausmalung auf Initiative von Pfarrer Dr. Paul Alertz. Dieser Pfarrer war von den Nazis ins KZ gesteckt worden und hatte nach Herborns Worten Dr. Wolfgang sechs Wochen in der ToHerborn kennt deszelle gesessen. In seidie Geschichte nem ersten Eintrag in der Houveraths. Pfarrchronik nach dem Krieg schrieb er: „Jetzt fangen wir mit der Ausmalung der Pfarrkirche an.“ Den Auftrag bekam der Kölner Kunstmaler Zepter. Zwischen 1946 und 1948 malte er die Kirche mit Szenen aus dem Leben des Apostels Thomas auf der einen Seite und mit Mariendarstellungen aus. Den Chor schmückte er mit einem Bild von Christus als dem Weltenrichter, umgeben von den vier Evangelisten aus. Gleichnisse mit Bezügen zum Leben der Menschen auf dem Land vervollständigen das einzigartige Kunstwerk. Wolfgang Herborn, damals ein kleiner Junge, kann sich noch gut an den Maler erinnern, der fast zwei Jahre bei verschiedenen Bauern im Dorf gelebt hat. „Manchmal bin ich heimlich in die Kirche gegangen, aufs Gerüst geklettert und habe hinter den Abdeckungen die Bilder betrachtet“, gibt Herborn mehr als 60 Jahre später schmunzelnd zu. Heute braucht man nicht mehr auf ein Gerüst zu steigen. Von unten sind die Malereien gut zu sehen – und die Kirche ist bis 19 Uhr geöffnet, täglich. Auch das ist ein Grund einmal nach Houverath zu fahren. ROBERT BOECKER

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LITURGIE UND GLAUBE

Advent Noch ist der Herbst nicht ganz entflohen,

Und was jüngst noch, fern und nah,

Tag, du, der Geburt des Herrn,

Aber als Knecht Ruprecht schon

Bunt auf uns herniedersah,

Heute bist du uns noch fern,

Kommt der Winter hergeschritten,

Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,

Aber Tannen, Engel, Fahnen

Und alsbald aus Schnees Mitten

Und das Jahr geht auf die Neige,

Lassen uns den Tag schon ahnen,

Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und das schönste Fest ist da.

Und wir sehen schon den Stern. THEODOR FONTANE

LITURGIE Lesungen der Woche Lesejahr A Wochentagslesungen: Erste Adventswoche Stundengebet: Erste Woche Sonntag, Erster Advent: L 1: Jes 2,1-5; L 2: Röm 13,11-14a; Ev: Mt 24,37-44 oder Mt 24,29-44. Montag, hl. Luzius: L: Jes 2,1-5 oder Jes 4,2-6; Ev: Mt 8,5-11. Dienstag, hl. Franz Xaver: L: Jes 11,1-10 oder 1 Kor 9,16-19.22-23; Ev: Lk 10,21-24 oder Mk 16,15-20. Mittwoch, sel. Adolph Kolping: L: Jes 25,610a oder Jak 2,14-17; Ev: Mt 15,29-37 oder Mt 5,13-16 oder Mt 25,14-23. Donnerstag, hl. Anno: L: Jes 26,1-6 oder 2 Tim 1,13-14;2,1-3; Ev: Mt 23,1-12 oder Mt 25,14-30 oder Mt 25,14-23. Hochfest in Siegburg: L 1: Ez 34,11-16; L 2: 2 Tim 1,1314;2,1-3; Ev: Mt 25,14-30 oder Mt 25,14-23. Freitag, hl. Nikolaus, Herz-Jesu-Freitag: L: Jes 29,17-24; Ev: Mt 9,27-31. Samstag, hl. Ambrosius: L: Jes 30,19-21.2326 oder Eph 3,8-12; Ev: Mt 9,35 - 10,1.6-8 oder Joh 10,11-16.

Gottesdienste Kölner Dom Samstag: 18.30 Uhr Vorabendmesse besonders für die Kinder der Domsingschule. Sonntag: 7, 8, 9, 12, 17, 19 Uhr Messe. 10 Uhr Kapitelsamt. 18 Uhr Chorvesper. Werktags: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30 Uhr Messe. 12 Uhr Mittagsgebet, an den Samstagen im Advent mit Meditation. 18 Uhr Andacht. Beichte: werktags 7.45 bis 9 Uhr, Samstag zusätzlich 14 bis 18 Uhr.

Wallfahrtskirche Neviges Samstag: 18 Uhr Messe in polnischer Sprache.

In der Kirche St. Peter in Bonn-Lengsdorf wird am Dienstag das Ewige Gebet gefeiert. (Foto: Boecker) Sonntag: 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 15 Uhr Adventskonzert. 18.15 Uhr Vesper. Werktags: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Vesper (außer Samstag und Donnerstag). Dienstag: 19.30 Uhr Gebetskreis. Donnerstag: 17.30 Uhr Eucharistische Anbetung, Vesper (Pfarrkirche). Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis 18 Uhr. Beichte: täglich 9 bis 12, 15 bis 18 Uhr.

Altenberger Dom Samstag: 17.15 Uhr Beichte. 18 Uhr Vorabendmesse. Sonntag: 7 Uhr Messe. 10.30 Uhr Gregorianisches Choralamt. 17.15 Uhr Messe, Vesper. Dienstag bis Donnerstag: 7 Uhr Laudes, Messe. Dienstag: 16 Uhr Vesper. Mittwoch: 17 Uhr Kindergottesdienst (Markuskapelle). 19 Uhr Messe. Freitag: 7 Uhr Roratemesse. 17 Uhr Eucharistische Anbetung, Beichte, Rosenkranz. 18

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Uhr Messe (außerordentliche Form). 19 Uhr Taizégebet (Markuskapelle).

Ewiges Gebet Sonntag: Leverkusen-Steinbüchel (St. Nikolaus). Dienstag: Reichshof-Eckenhagen (St. Franziskus Xaverius); Bonn-Lengsdorf (St. Peter); Euskirchen-Elsig (Kreuzauffindung); Elsdorf-Heppendorf (St. Dionysius). Mittwoch: Köln (Minoritenkirche St. Mariä Empfängnis). Donnerstag: Bonn (St. Johann Baptist und Petrus); Erftstadt-Herrig (St. Clemens). Freitag: Kerpen-Balkhausen (St. Rochus).

Geistliche Musik am Dreikönigenschrein Dienstag: 20 Uhr „Die Schönste von allen“ – Mariengesänge aus mehreren Jahrhunderten.

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SONNTAG

Erster Advent ERSTE LESUNG: Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, in einer Vision über Juda und Jerusalem gehört hat. Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg mit dem Haus des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Völker. Viele Nationen machen sich auf den Weg. Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn, aus Jerusalem sein Wort. Er spricht Recht im Streit der Völker, er weist viele Nationen zurecht. Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg.

Ihr vom Haus Jakob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn. Jes 2,1-5 ZWEITE LESUNG: Bedenkt die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht. Legt – als neues Gewand – den Herrn Jesus Christus an. Röm 13,11-14a EVANGELIUM: In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie es in den Tagen des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in

den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die mit derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Mt 24,37-44 (oder Mt 24,29-44)

Über den Horizont hinaus E

s geht in diesen Tagen um mehr: Es geht nicht nur um das Gedächtnis eines lange zurückliegenden Ereignisses der Geschichte Gottes mit uns Menschen, sondern die Adventszeit möchte unsere Gedanken hinlenken auf die Erwartung der zweiten Ankunft, der Wiederkunft Christi am Ende der Zeit. Denn bei bloßer Rückschau würde gelten, was der Apostel Paulus schreibt: „Hoffnung, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung.“ Ein evangelischer Missionar in PapuaNeuguinea berichtet: Beim Bemühen, die Bibel in die Sprache der Eingeborenen zu übertragen, fand er lange Zeit keinen Ausdruck für das Wort Hoffnung. Eines Tages musste der Missionar seinen neugeborenen Sohn begraben. Ein Eingeborener, der ihm dabei zuschaute, fragte ihn, warum er nicht weine. Der Missionar antwortete: „Warum denn, wir werden uns wiedersehen. Unser Kind ist nämlich bei Gott.“ Darauf meinte der Papuajunge: „Ja ich hörte es. Ihr Christen schaut über den Horizont hinaus.“ Über den Horizont hinausschauen . . .! – Jetzt wusste der Missionar, wie er das Wort Hoffnung zu übersetzen hatte. So blickte die Lesung auf das Ende der Tage und der Prophet Jesaja zeichnet dabei ein großartiges Bild der Hoffnung, denn mit „am Ende der Tage“ ist nicht Ende im Sinne von Abbruch gemeint, sondern die endgültige Zukunft, die Gott herbeiführen wird. Jesaja sieht den Berg Zion in Jerusalem mit dem Tempel, dem Haus des Herrn, dem Ort seiner Gegenwart, seiner Nähe in Israel. Dorthin gilt es, sich auf den Weg zu machen. Der Advent lädt uns ein, wieder neu Ausschau zu halten, nach den Zeichen seiner Gegenwart in unserer Welt, in unserem Leben.

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Der Advent lädt ein, nach dem Herrn Ausschau zu halten und in seinem Licht die Wege zu gehen. (Fotos: Boecker, Raspels) Das große Hoffnungsbild für das Ende als Vollendung ist die große Völkerwallfahrt. Die Verwirklichung dieses großen Hoffnungsbildes ist nicht unser, sondern sein Werk. Trotzdem aber muss es zum Antrieb auch unseres Handelns werden. Wir sind eingeladen, wieder neu nach seinem Weg zu fragen, indem wir uns vielleicht ein biblisches Buch zur Lektüre in den kommenden Wochen vornehmen. Advent – Zeit der Hoffnung – Zeit über den Horizont hinauszuschauen: „Ihr vom Haus Ja-

kob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn“! MARTIN KÜRTEN

Unser Autor, Martin Kürten, ist Kreisdechant des Kreisdekanats Altenkirchen sowie Pfarrer im Seelsorgebereich Obere Sieg und wohnt in Wissen.

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ZUM GEISTLICHEN LEBEN

„Tauet Himmel den Gerechten, Wolken regnet ihn herab“ lautet der Titel eines vertrauten Adventslieds. Wolken bergen immer ein Geheimnis. (Foto: Läufer)

Schon wieder: „Alle Jahre wieder . . .“ Vom Sinn der Wiederholung

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on den Medien verwöhnt, verlangen viele Menschen nach immer neuer Abwechslung. Das Neue zieht an. Das ewig Gleiche wirkt auf die Dauer eintönig. Schließlich werden wir einer Sache überdrüssig. Sie bewegt nichts mehr in uns. Hat das Kirchenjahr in solchem Denken nicht schlechte Karten? Alle Jahre wieder und immer wieder das Gleiche? Ach ja, es ist ja wieder Adventszeit. Wieder einmal. Pünktlich steht der adventliche Kranz auf dem Tisch. Um nicht Langeweile aufkommen zu lassen, wechseln wir vielleicht die Farben der Kerzen und Bänder. Für etwas mehr als dreieinhalb Wochen singen wir gewisse Lieder wie „Tauet Himmel den Gerechten“ oder so. Wenn überhaupt gesungen wird. Aber was fangen wir damit an?

Jeden Tag – die Sonne neu Manchmal scheinen altbekannte Sachen keinen Anreiz mehr zu bieten. Mit Stimmung allein oder mit Glühwein werden wir der sich wiederholenden adventlichen Zeit nicht gerecht. Oder steckt doch mehr drin? Zum Leben gehört die Wiederholung. Der regelmäßig wiederkehrende Rhythmus. Steigt uns nicht je-

den Morgen der Kaffeeduft in die Nase und das verheißungsvolle Vorgefühl frischer Brötchen, ohne dass es uns auf den Senkel geht? Geistreicher hat das der antike Philosoph Heraklit formuliert: „Jeden Tag – die Sonne neu“. Für Heraklit ist es also möglich, das längst Bekannte wie eine Neuheit immerzu zu begrüßen. Gerade Längstbekanntes kann sich als das immer – wieder Rätselhafte entpuppen, von dem auf einmal Neues auf uns zukommt. Wer wüsste nichts davon, dass es Bilder, Melodien und Texte gibt, die wir immer wieder anschauen, hören oder bestaunen. Sie taugen zum „Wiederkäuen“, um sie bekömmlich zu machen. Im Kirchenjahr und in der Liturgie haben wir es mit Wiederholungen zu tun. Jetzt ist wieder Advent. In ihm wird uns angeboten, wieder die gleichen Gebetstexte zu sprechen, wieder die Geschichte von der Erwartung des Messias zu hören, wieder die vertrauten Lieder zu singen. Sie wollen nicht aufdringlich sein, die immer wiederkehrenden Festzeiten im Kirchenjahr. Sie erinnern aber an die jahrtausendealte Geschichte Gottes mit den Menschen. In diese Geschichte ist jeder von uns hineinverwoben, weil sie eben noch nicht zu Ende ist. Zugegeben: Nicht jedes Bild kann ich jeden Tag betrachten in der Erwartung, dass es

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zu mir spricht. Aber es gibt die geduldige Beharrlichkeit, die mich beim wiederholten Anschauen plötzlich entdecken lässt, was mich angeht. In Texten, die wir wiederholen, berühren uns manchmal unerwartet Worte, von denen eine solche Kraft ausgeht, dass sie uns verändern. Manche Wüstenväter brauchten Jahre, bis ihnen aufging, welche Faszination in einem Psalmvers steckt, der das Leben vertieft.

Möchte ich wirklich, dass Jesus bei mir ankommt Warum meinen wir, alles müsse schnell gehen? Im manchmal eher herablassenden „alle Jahre wieder . . .“ mag eine Portion Frust stecken. „Alle Jahre wieder . . .“, das heißt aber auch, erneut die Chance ergreifen, sich mit der adventlichen Frage auseinanderzusetzen. Warte ich tatsächlich darauf, dass ich es mit Gott zu tun bekomme? Möchte ich wirklich, dass er bei mir ankommt? Advent ist Ankunft, wie der Name sagt. Will ich überhaupt, dass er bei mir festmacht? Bei mir andockt mit der Fracht besserer, vertiefter Erkenntnis? Die Antwort darauf nimmt uns niemand ab. In dem „Alle Jahre wieder . . .“ steckt das Angebot, den kostbaren Schatz zu entdecken. ERICH LÄUFER

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ZUM GEISTLICHEN LEBEN

Mein Gott, dir vertraue ich Die drei Bedeutungen des Advents

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m Eröffnungsvers der Messfeier des ersten Adventssonntags wendet sich die Kirche voll Vertrauen an Gott. Sie tut das mit den Eingangsversen des Psalms 25: „Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Mein Gott, dir vertraue ich. Lass mich nicht scheitern, lass meine Feinde nicht triumphieren! Denn niemand, der auf dich hofft, wird zuschanden“ (Ps 25,1-3a). Die zum Gottesdienst versammelten Gläubigen sind eingeladen, sich diese Worte der Hoffnung und Zuversicht zu eigen zu machen. Denn der Herr hat

a nderswo als d iesseits will ich sein – v ielerorts heimatlos – e ndlich kamst du in mein n iemandsland und t eiltest mein los

beginnt der Weg Jesu Christi, der unter den Menschen seiner Zeit gelebt hat, der ihnen die Botschaft von Gottes Barmherzigkeit und Güte gebracht hat und der mit Kreuz und Auferstehung zur Vollendung kommt. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Joh 3,16). Advent ist jedoch nicht bloß Erinnerung an ein vergangenes Geschehen, an die Geburt des Jesus von Nazareth vor 2000 Jahren. Das Kommen Gottes wird lebendige Gegenwart überall da, wo der Glaube gelebt wird. Gott wird Mensch in jedem Menschen, der auf den Namen des dreifaltigen Gottes getauft wird. Jesus

Christus ist wirklich überall da, wo sich die Kirche zum Gottesdienst versammelt, insbesondere in der Feier der Heiligen Messe. Er ist immer da, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind. Somit ereignet sich das Kommen Gottes auch heute. Das ist die zweite Bedeutung des Advents. Die Adventszeit weist aber auch in die Zukunft. Vor 2000 Jahren hat sich in Betlehem in der Geburt des Jesuskindes die Menschwerdung Gottes ereignet. Am Ende der Tage wird Jesus Christus wiederkommen, um die Erlösung zu vollenden. Dann werden alle, die zu Jesus Christus gehören, und alle Menschen guten Willens zur Heimat in Gott finden. Das ist die dritte Bedeutung des Advents. „Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Mein Gott, dir vertraue ich.“ So dürfen wir voll Zuversicht und Freude beten. Wenn wir im Glauben unseren Weg gehen, dann können wir die Gemeinschaft mit Gott nicht verlieren. Dann kann uns nichts von seiner Liebe trennen. ANNO BURGHOF

MICHAEL LEHMLER Der Text stammt aus dem Buch „wortleuchten. Ein Begleiter für die Adventsund Weihnachtszeit“ des Pfarrers aus St. Maximilian Kolbe in Köln-Porz.

sich immer wieder erwiesen als der Gott, der da ist, der mit seinem Volke geht, der die Verlorenen sucht, der Erbarmen schenkt, der das Heil der Menschen will. „Mein Gott, dir vertraue ich.“ So zu beten, hat im Advent einen besonderen Grund. Geht es doch in den vier Wochen vor Weihnachten um das Kommen Gottes in unsere Welt. Gott kommt zu uns in der Menschwerdung seines Sohnes. Das ist die erste Bedeutung des Advents. Diese Zeit dient der Vorbereitung auf die Feier der Geburt Jesu Christi. Staunend stehen wir vor dem großen Geheimnis: Das Kind in der Krippe, geboren als Sohn armer Leute in einem Stall, ist ganz Mensch. Er ist uns in allem gleich, nur dass er keine Sünde hat. Ebenso wirklich ist er Gott. Mit der Menschwerdung

Monsignore Anno Burghof ist Spiritual im Theologenkonvikt Collegium Albertinum und nichtresidierender Domkapitular.

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Das Kommen Jesu wird überall dort Gegenwart, wo der Glaube gelebt wird. Das Anzünden der ersten Adventskerze ist ein Zeichen für diese Hoffnung. (Fotos: Raspels)

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KIRCHE UND THEOLOGIE

Zur neuen Freude am Glauben Papst Franziskus legt 180 Seiten starkes Dokument vor

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s ist nicht das erste Dokument von Papst Franziskus, und es ist auch keine Enzyklika. Doch hat der neue Papst mit dem Apostolischen Lehrschreiben „Evangelii gaudium“ eine Art Regierungserklärung präsentiert. Acht Monate nach seiner Wahl und zum Abschluss des „Jahres des Glaubens“ legt er dar, wie er sich das Wirken der Kirche im 21. Jahrhundert vorstellt. Es geht ihm um eine pastorale und missionarische Neuausrichtung, die alle Bereiche der Kirche umfasst; um eine arme Kirche, die den Schrei der Armen hört und sie in die Gesellschaft integriert und die sich für Frieden, sozialen Dialog und Bewahrung der Schöpfung einsetzt. Franziskus greift mit seinem 180 Seiten umfassenden Schreiben wesentlich auf die Bischofssynode von 2012 über die „neue Evangelisierung“ zurück. Allerdings handelt es sich nicht um ein klassisches „nachsynodales Schreiben“, auch wenn Franziskus die Schlussthesen der Synode aufgreift. Er ergänzt deren Aufruf zur Neuevangelisierung mit vielen Themen und Perspektiven, die er in seinem Pontifikat in den Vordergrund stellen möchte. Der Papst hat sich vorgenommen, den Glauben in der Kirche neu zu beleben und neue Freude am Glauben zu schaffen. Die Neuevangelisierung muss untrennbar eine soziale Dimension einschließen und auf einen menschlichen Fortschritt ausgerichtet sein. Religion darf für ihn nicht eine fromme Übung bleiben; sie muss Einfluss auf das soziale und politische Geschehen haben, muss sich auch um das Ge-

meinwohl und den Aufbau einer besseren Welt kümmern. Das freilich würde Veränderungen von Marktmechanismen und Wirtschaftsdenken bedeuten. Es würde für die Begünstigten eine Bereitschaft zum Teilen voraussetzen. Es würde eine umfassende Versorgung der Armen verlangen – durch Nahrung, Bildung, Gesundheitsfürsorge und gerechten Lohn. Der Papst stellt klar, dass diese „Option für die Armen“ für die Kirche eine zutiefst religiöse Kategorie ist. Damit gehört sie zu ihrem Markenkern. Daraus folgt auch ihr Einsatz für die Armen in kultureller, soziologischer und politischer Hinsicht. Es gehe nicht nur um Taten und Förderungsprogramme, um politischen Aktionismus, sondern um die menschliche und geistliche Zuwendung zu den Armen, so Franziskus.

Die „Option für die Armen“ ist eine zutiefst religiöse Kategorie Der Papst, der auch in seinen Predigten die pointierte Formulierung liebt, findet deutliche Worte zu den Ursachen der sozialen Übel: wenn er vor der absoluten Autonomie der Märkte und vor Finanzspekulationen warnt und fordert, die Ungleichverteilung der Einkünfte anzugehen, weil man sonst die Probleme der Welt nicht in den Griff bekomme; oder wenn er die Wirtschaft auffordert, „nicht auf Heilmittel zurückzugreifen, die neues Gift sind“; und wenn er betont, dass „Wachstum in Gerechtigkeit“ mehr

erfordere als Wirtschaftswachstum. Wenn er die Opfer von Korruption und mafiösen Strukturen beklagt, schwingt dabei auch stark sein lateinamerikanischer Hintergrund mit. Insgesamt klingt die Sozialkritik bei Franziskus noch deutlicher und direkter als bei seinen Vorgängern Benedikt XVI. und Johannes Paul II., die ebenfalls dafür plädiert hatten, strukturelle Fehler in der Weltwirtschaft zu korrigieren. Das Lehrschreiben „Evangelii gaudium“ über die Glaubensverkündigung gibt Aufschluss über die Positionen von Papst Franziskus zu vielen Kirchenfragen: zur Ökumene und zum Dialog mit den Nichtchristen, vor allem zu Judentum und Islam; zur Hierarchie von Wahrheiten und Moralfragen; zu Abtreibung und zur „Homo-Ehe“; zum Berufsbild des Priesters und zur Rolle der Laien in der Kirche. Es zeigt einen Papst, der nach besseren Möglichkeiten der Primatsausübung fragt, der für eine Dezentralisierung in der Kirche plädiert und mehr Kompetenzen für Bischofskonferenzen fordert. Zugleich lobt er die Volksfrömmigkeit und plädiert für einen Abschied von liebgewordenen, nebensächlichen Traditionen. Ein entschiedenes Nein sagt er zum Priesteramt für Frauen und macht keine Abstriche in Sachen Lebensschutz. Es ist ein vielseitiges und anspruchsvolles Programm, das Papst Franziskus der Kirche mit „Evangelii gaudium“ vorlegt. In erster Linie aber will er damit den Menschen neue „Freude am Evangelium“ vermitteln. JOHANNES SCHIDELKO

Ein Gebet für jede Zeit des Kirchenjahres Kreuzwegmeditationen von Kardinal Joachim Meisner

E

s ist offensichtlich: Wie in der Fastenzeit vor dem Osterfest ist die liturgische Farbe der Adventszeit violett. Allein dieses äußere Merkmal zeigt die Herkunft der Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Sie ist zunächst eine Zeit der Buße und der Besinnung auf das Fest der Geburt Jesu Christi. Bis heute gilt folgender Sinn der „adventlichen Vorbereitungszeit“: Sie ist einerseits Vorbereitung auf die weihnachtlichen Hochfeste des ersten Kommens des Gottessohnes zu den Menschen; andererseits lenkt die Adventszeit durch dieses Gedenken die Herzen hin zur Erwartung der zweiten Ankunft Christi am Ende der Zeiten. Diese Erwartung der zweiten Ankunft hängt eng mit dem Tod und der Auferstehung des Herrn zusammen. Wäre es deshalb abwegig auch im Advent den Kreuzweg zu betrachten? In diesen Wochen sind von Kardinal Joachim Meisner Kreuzwegmeditationen erschie-

nen. Die Texte lassen sich gut in das persönliche Kreuzweggebet (Gotteslob Nr. 775) einordnen und bestehen je aus einer Betrachtung der 14 Kreuzwegstation sowie je einem Gebet. Das Gebet zur Grablegung in der 14. Station öffnet schließlich den Blick auf den Auferstandenen, der wiederkommen wird: „Denn Gott lebt, Christus ist auferstanden. Was kann uns noch passieren?“, fragt der Autor. Er ist gewiss: Durch den Kreuzweg erhält „unser Lebensweg eine positive Ausrichtung“. So ist der Kreuzweg ein Gebet für jede Zeit des Kirchenjahres. Die Texte sind reich und aufwendig mit Fotografien des Kreuzwegs auf dem städtischen Friedhof in Kevelaer bebildert. Die Bilder fertigte der Fotograf Thorsten Wagner an. Der Kreuzweg besteht seit über 100 Jahren. Er wurde von den Münsteraner Bildhauern Heinrich Fleige und Anton Rüller geschaffen. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, erfolgte zuletzt

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eine gärtnerische Neugestaltung. Der Kreuzweg endet im Marienpark, wo das monumentale Bild der Schutzmantelmadonna steht. BERNHARD RASPELS Kreuzwegmeditationen von Kardinal Joachim Meisner; mit zahlreichen Farbbildern zur Kreuzweganlage im städtischen Friedhof in Kevelaer von Thorsten Wagner. Herausgegeben von Thomas Schmitt. Schmitt-paramente/Polykarp Reuss Verlag, Köln 2013. 72 Seiten, gebunden. 15,90 Euro. ISBN 978-3944779-01-0.

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LESERBRIEFE

Meineid ist Sünde

Staatskasse, ist ein Freispruch zweiter Klasse, sondern stellt nur frei von einer Verurteilung. Das Delikt bleibt bestehen und die Einstellung ist ein Gnadenakt. Ob dem Bischof Tebartz-van Elst damit gedient ist, vermag ich nicht zu beurteilen. JÜRGEN KELDUNGS, Haan

Zu „Freispruch zweiter Klasse“ in Nr. 47, Seite 2 Zeichen von christlicher Nächstenliebe ist gewiss, wenn man einem in Not geratenen Mitmenschen, gar Glaubensbruder, gar Religionsführer, verständnisvoll beispringt, erst recht, wenn er in der medialen Welt zu Recht oder zu Unrecht zerrissen wird. Das erwartet man auch von einer Kirchenzeitung – was die KiZ ja auch helfend praktiziert hat. – Doch wenn ein Bischof einen Meineid leistet – so die Meinung der staatlichen Justiz – darf das in katholischen Me- Zum selben Thema dien nicht unterdrückt werden. Dass Mein- In Ihrem Leitartikel „Freispruch zweieid eine schwere Sünde ist, lernt jedes Kom- ter Klasse“ vergleichen Sie die christliche munionkind schon im Beichtunterricht. Ein Barmherzigkeit mit der Einstellung des solches Vergehen eines Bischofs ist verhee- staatsanwaltschaftlichen Verfahrens gegen rend für alle Christgläubigen und wirkt sich Bischof Tebartz-van Elst. Letzteres entleider auf Massen-Kirchenaustritte aus. spricht dem im Kontext rechtlicher Normen verankerten VerhältUnd was Tebartz-van Elst zu nismäßigkeitsprinzip, bei seinem Erster Klasse Flug minderschweren Straftaten zu den Armen in Indien läund geringer Schuld von eichelnd in die Fernsehkamera ner Bestrafung abzusehen: sagt, das ist nur als zynisch ZUM CHEFREDAKTEUR die Schuld des Beschuldigzu bezeichnen. Beides – und ten ist zwar erwiesen, eine noch weit mehr – zeigt, dass Ahndung mit einer Geldstradieser Bischof keinerlei Gefe aber unverhältnismäßig fühl und Verständnis dafür und unangemessen. Es geht hat, was seine Schäfchen auch darum, Gerichte nicht von ihrer Kirchenleitung erDONNERSTAGS VON mit „Lappalien“ zu befaswarten. 9.30 BIS 10.30 UHR sen. Selbst wenn ich solch REINHARD HARTMANN, rechtlicher Norm der StrafNeuss (02 21) 16 19-131 prozessordnung ethische Grundprinzipien zugrunde lege, was übrigens in unserer Rechtsordnung nicht immer der Fall ist, bleibt es doch höchst fraglich, einen Bezug zur BarmherZum selben Thema zigkeit herzustellen. Hier eine strafprozesIch würde dem Kommentar gerne zustim- suale Norm im Rahmen der Verhältnismämen, wenn es „einen Freispruch zweiter ßigkeit, dort ein hervorzuhebender christliKlasse“ gäbe. Doch weder das Vergehen, cher Wert. Die Schräglage Ihres Vergleichs falsche eidesstattliche Versicherung, noch wird dann besonders evident, wenn Sie redie Einstellung des Strafverfahrens gegen alisieren, dass die Limburger DiözesanZahlung eines Geldbetrages zu Gunsten ei- versammlung eine Rückkehr des Bischofs ner gemeinnützigen Einrichtung oder der aufgrund des zerbrochenen Vertrauensver-

Barmherzig?

DIREKT



Nur nicht verurteilt

Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund

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hältnisses ausschließt. Es geht insoweit um die Fähigkeit eines Priesters, das Wort Gottes glaubwürdig zu verkünden, und um allgemeine zwischenmenschliche Glaubwürdigkeit. Dieser Ansatz kann und darf nicht mit dem Thema „Barmherzigkeit“ vermischt werden. Er ist Basis dessen, was den Priesterberuf ausmacht. Schon gar nicht ist ein Vergleich mit Praktikabilitätsnormen unserer Rechtsordnung angezeigt. MARTIN STOPPEL, Mettmann

Das wäre doch peinlich Zur Berichterstattung aus Kenten in Nr. 47, Seite 42 Für den Bereich Bergheim (Kenten) ist dem Berichterstatter ein kleiner/großer Fehler unterlaufen. Zu Kenten: Nicht zum ersten Mal, sondern zum 2. Mal wurde der Orden „pro ecclesia . . .“ in unserer Pfarre verliehen. Etwa 1972 wurde dem langjährigen Rendanten, Georg Vetten, dieser Orden verliehen. Es wäre schade, wenn man den „Schorsch“ vergisst. Auch wäre es ja fast peinlich, wenn aus unserer Pfarre nach über 50 Jahren nur ein Ordensträger hervorging, obwohl es ja einige Laien in der Pfarre gibt, die das pfarrliche Leben aufrecht erhalten. Nicht auszudenken, wenn diese Leute mal in „Rente“ gehen. GERARD ORLOK, Bergheim-Kenten Die hier abgedruckten Leserzuschriften müssen nicht der Auffassung von Herausgeber oder Redaktion entsprechen. Bitte geben Sie bei allen Zuschriften (auch E-Mails) Ihre vollständige Postanschrift an. Zuschriften ohne Adressangaben können aus presserechtlichen Gründen nicht abgedruckt werden.

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Bücher

Frauenzimmer Wer einmal das Bedürfnis hat, in das Schlafzimmer von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis sehen zu müssen, der hat jetzt die Möglichkeit via Fotos von Wolfgang Stahr. Zusammen mit dem Autor Ralf Eibl hat er ein Buch über „Stil-Ikonen unserer Zeit“ gemacht. Ein interessantes Buch, denn es gewährt nicht nur bisher unbekannte Einblicke in „Frauenzimmer“, die Texte lassen die vorgestellten Frauen, die für ihren besonderen Geschmack bekannt sind, auch von einer sehr privaten Seite ansehen. So erfährt man viel von Karen Boros, der Ehefrau des zurzeit vielleicht wichtigsten deutschen Kunstsammlers, von Sängerin Ute Lemper oder von Katja Eichinger, der Witwe des bekannten Filmemachers, und anderen.  PA

Andreas Knapp, Mit Engeln und Eseln. Weise Weihnachtsgeschichten. Echter Verlag. ISBN 978-3-429-03636-2. 149 Seiten, 14,90 Euro.

Kölsches Glück

Eselsrede in Betlehem

Rheinisch-Kölsches Glück – gibt es das? Der Autor Wolfgang W. Bonn, der mit seinem Büchlein „Kölsche Interpretationen Lateinischer Zitate“ viel Erfolg hatte, versucht nun, mit einem Wegweiser die kölsche Mentalität auch dem Nicht-Kölner nahezubringen. „Minsch sin und Minsch blieve“ (Mensch sein und Mensch bleiben) ist sein Zauberwort. Wolfgang Bonn macht sich in Hochdeutsch Gedanken über das „Verständnis für andere“ oder die „Arbeitsbelastung“ oder „Der rheinische Umgang mit den Übeln des Lebens“ und findet immer einen passenden kölschen Spruch dazu, der aber zur Sicherheit für nicht Dialekt-Sichere ins „Deutsche“ übersetzt wird, damit es auch wirklich jeder versteht und beherzigen kann.  DT

Weihnachtsgeschichten kann es nie genug geben. Besonders jene, die auf erzählerische Weise in die Tiefe des Weihnachtsgeheimnisses führen. Ein Paradebeispiel dafür

Wolfgang W. Bonn, Rheinisch-Kölsches Glück. Ein Wegweiser. Selbstverlag. Zu beziehen durch die Köselsche Buchhandlung, Roncalliplatz 2, 50677 Köln. 12,80 Euro.

Ralf Eibl / Wolfgang Stahr, Stilikonen unserer Zeit. Callwey Verlag. ISBN 978-3-7667-20009. 190 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 39,95 Euro.

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ist die „Rede des Esels von Betlehem“ in dem hier angezeigten Buch. Der Autor Andreas Knapp ist promovierter Priester und Poet und hat durch viele Publikationen Freunde gewonnen. Mit Gedichten und Geschichten führt er Erwachsene wie auch Kinder durch die weihnachtliche Zeit. So können selbst Alleswisser noch lernen, „wie der heilige Nikolaus die Mitra erfunden hat“ oder „wie ein Engel aussieht“. EL

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KULTUR

E

s gibt zwei gute Gründe, sich mit dem französischen Maler Jean-Francois Gigoux zu beschäftigen. Der 1806 in Besancon als Sohn eines Hufschmieds geborene Gigoux war einer der wichtigen Maler der so genannten Salonkunst. Aber das wurde für seinen Nachruhm gleichzeitig zu einem Problem, denn lange Zeit wurde die „Salonkunst“ gering geschätzt. Allein die Erwähnung des Begriffs habe gereicht, um bei Kunsthistorikern unangenehme Gefühle zu wecken, so Dr. Gerhard Finckh, Chef des Wuppertaler von der Heydt-Museums, das jetzt Werke des Malers sowie Teile seiner Sammlung zeigt. Die Kunst des „Salon“, jenes von staatlicher Hand gelenkten Kunstspektakels (vergleichbar mit heutigen Kunstmessen) im Paris des 19. Jahrhunderts, galt lange Zeit als Inbegriff handwerklich gut gemachter, aber in inhaltlicher und auch ästhetischer Hinsicht fragwürdiger Erzeugnisse. Konservativ sei diese Kunst gewesen, geschaffen von national Gesinnten und deren Schülern. Nichtsdestotrotz: Zu seiner Zeit malte Gigoux im „Mainstream“, seine Werke wurden im „Salon“ ausgestellt und vor allem verkauft. Damit gelang ihm das, was vor allem den Impressionisten verwehrt blieb. Für sein Bild „Die letzten Momente im Leben von Leonardo da Vinci“ erhielt er 1835 die Goldmedaille und verschiedene seiner Werke wurden vom Staat, aber auch von der katholischen Kirche gerne gekauft. So erhielt er den Auftrag zur Ausgestaltung der Kapelle Sainte-Geneviève in der Kirche Saint-Germain-l‘Auxerrois. Hieraus ergibt sich nun der zweite Grund, warum sich eine Beschäftigung mit Gigoux und deshalb ein Besuch im von der Heydt-

Francisco de Zurbarán, Die Flucht nach Ägypten. Zwischen 1635 und 1640, Öl auf Leinwand. (Fotos: PA)

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Jean-Francois Gigoux, Die letzten Augenblicke im Leben von Leonardo da Vinci. 1835, Öl auf Leinwand.

Wenn ein Maler Maler sammelt Von Cranach bis Géricault im von der Heydt-Museum Museum lohnt. Denn mit dem durch seine verkauften Bilder erworbenen und durch geschickte Grundstücksspekulationen vermehrten Vermögen baute sich der Maler eine Kunstsammlung auf. Eine Sammlung, die so gut bestückt war (500 Gemälde und an die 3000 Zeichnungen), dass es sich für das Wuppertaler Museum lohnte, sie für eine Sonderausstellung nach Deutschland zu holen. Dabei es war nicht die Quantität, es war die Qualität, von der sich nun die Besucher überzeugen können. Namen wie Cranach, Dürer, Tizian, Bellini, Rubens, Rembrandt oder auch Goya sprechen für sich, sie sprechen aber auch für das Auge von Gigoux. Das Museum zeigt 100 ausgewählte Gemälde und 90 Zeichnungen, die bisher in Deutschland nicht zu sehen waren. Das Besondere an dieser Ausstellung ist, dass die Kunstwerke von einem Künstler zusammengetragen wurden. Mit seinen fundierten Kenntnissen der Malerei und seiner geübten Seherfahrung, mit seinem malerischen Können und Wissen hat Jean Gigoux aus dem Besten, was die Kunst von der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert zu bieten hatte, treffsicher die interessantesten, oft auch ungewöhnlichsten Werke für seine private Umgebung ausgewählt. So ist der Parcours durch die Ausstellung eine Reise durch die Geschichte der Kunst, gesehen durch das Auge eines scharfsinnigen Malers. Gigoux gelang es, sich von den allgemeinen Kunstvorstellungen seiner Zeit zu

lösen und – vor allem im Bereich der Zeichnungen, in dem seine Sammlung Werke von Mantegna, Cellini, Breughel, van Dyck, Jordaens, bis hin zu seinen Zeitgenossen David, Delacroix und Géricault enthält – die Kunstgeschichte „gegen den Strich zu bürsten“ und ebenso überraschende wie „beglückende Kostbarkeiten“ zu vereinen, so Finckh. Wer die Ausstellung besucht, sollte Zeit mitbringen, denn die Unterschiedlichkeit der Werke lohnt ein längeres Betrachten. Hierzu liefert das von der Heydt-Museum auch den angemessenen Rahmen. HELMUT PATHE

INFO Von Cranach bis Géricault – Die Sammlung Gigoux, noch bis zum 23. Februar im von der Heydt-Museum, Turmhof 8, 42103 Wuppertal. Geöffnet dienstags bis sonntags 11 bis 18, donnerstags bis 20 Uhr. Eintritt 12 Euro, Familienkarte 24 Euro. Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Texten zum Preis von 25 Euro erschienen. Außerdem gibt es einen Film „JeanFrancois Gigoux – Maler und Sammler“, der als DVD zum Preis von 15 Euro erhältlich ist. Informationen unter Telefon (02 02) 5 63 62 31. >> www.sammlung-gigoux.de

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MEDIEN

RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN

ZDF und religiöses Wissen Am 1. Dezember startet im Internet die Plattform „God‘s Cloud“, auf der ein Archiv des religiösen Wissens aufgebaut werden soll. In fünfminütigen Videos werden wichtige Personen aus der Bibel und der Kirchengeschichte, bedeutende Ereignisse, Orte und Glaubensbegriffe leicht verständlich und in der Sprache unserer Zeit erklärt. Im Fernsehen unter: ZDFinfo, Fr., 6. 12., 8.15 bis 8.45 Uhr >> www.godscloud.zdf.de

HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de: Samstag Betrachtungen zum Advent (1). Sonntag Menschen in der Zeit. Montag Weltkirchenmagazin. Dienstag Radioakademie. Papst Paul VI.: Ein moderner Papst (1). Mittwoch Die Woche in Rom. Donnerstag Kreuzfeuer – Kirche, wo es kritisch wird. Freitag Prisma-Magazin. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 Nachrichten. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz.

Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan.

Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Werktags zwischen 6.00 und 8.00 Augenblick mal.

WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Es spricht Pater Philipp E. Reichling, Köln. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit katholischen Autoren.

WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Wenn Menschen nur im Kopf leben. Der Körper als Tempel der Seele. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Monsignore Gregor Tuszynski, Paderborn.

Werktags 8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 30. November 13.25 bis 13.30 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche in Übersee am Chiemsee. 17.30 bis 18.30 Uhr, EWTN: Papst Franziskus betet die Vesper zum ersten Advent mit Studenten im Petersdom. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Basilika in Kevelaer. 23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 1. Dezember 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.30 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus dem Freiburger Münster. Es predigt Erzbischof Robert Zollitsch. 10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und EWTN: Pontifikalamt zur Eröffnung der Adveniat-Aktion im Osnabrücker Dom. 10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 10 bis 11 Uhr, ARD: Evangelischer Eröffnungsgottesdienst der Sammelaktion „Brot für die Welt“. 10.30 bis 11 Uhr, SWR FS: Mit einem Lächeln und einer Träne. Leben nach dem Holocaust. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit Papst Franziskus. 12.25 bis 12.30 Uhr, WDR FS: West ART Meisterwerke. Autobahnkirche Siegerland. 13 bis 13.25 Uhr, ARTE: Philosophie. Mord. Ausgangspunkt ist das biblische Gebot „Du sollst nicht töten“.

16.30 bis 17 Uhr, WDR FS: Wir wollen dieses Kind – Diagnose Downsyndrom. Montag, 2. Dezember 14.10 bis 15.40 Uhr, ARTE: Karol – Ein Mann, der Papst wurde. Film, Teil 1. Dienstag, 3. Dezember 6.30 bis 7 Uhr, BR: Giganten der Gotik. Teile 1 und 2. 13.45 bis 15.20 Uhr, ARTE: Karol – Ein Mann, der Papst wurde. Film, Teil 2. 20.15 bis 21 Uhr, ZDF: Frauen, die Geschichte machten: Jeanne d‘Arc. Mittwoch, 4. Dezember 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. 10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes. 13.50 bis 15.50 Uhr, ARTE: Karol – Papst und Mensch. Film, Teil 1. 19 bis 19.45 Uhr, BR: stationen. Magazin Donnerstag, 5. Dezember 13.50 bis 15.25 Uhr, ARTE: Karol – Papst und Mensch. Film, Teil 2. 17.05 bis 17.30 Uhr, ARTE: Die Christen Äthiopiens. Freitag, 6. Dezember 11.30 bis 12 Uhr, 3sat: Aus anderer Sicht. In Bewegung bleiben – Aus dem Leben von drei Parkinson-Patienten. 12 bis 12.35 Uhr, 3sat: Gott allein genügt. Von der Freiheit hinter Klostermauern. 14.45 bis 15.30 Uhr, SWR FS: Bilderbuch: Klosterlandschaft Hochstift. 17 bis 17.30 Uhr, ARTE: Das Geheimnis der Schwarzen Madonna von Montserrat.

WDR 4 Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. Mit Monsignore Gregor Tuszynski.

WDR 5 Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. Durch das Dunkel hindurch. 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Freitag 9.05 Zeitzeichen. 6.12.1613: Todestag des Pfarrers und Schriftstellers Anton Praetorius.

Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Zärtlichkeit – und der Mut, sich verletzlich zu zeigen. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus dem Dom St. Petrus in Osnabrück. Es predigt Bischof Franz-Josef Bode. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft.

Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Wort zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Die Heimat, die keine mehr ist. Über den schleichenden Exodus der Christen aus dem Orient. Werktags 7.57 Wort zum Tag.

20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de

domradio.de

18 Uhr: Gedanken deutscher Bischöfe zum Advent.

Gottesdienste

Tagesevangelium

Sonntag, 1. Dezember, um 10 Uhr, wird das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom übertragen. Unter www.domradio.de wird zeitgleich aus dem Osnabrücker Dom die Eröffnung der Adveniat-Aktion 2013 gezeigt. Werktags um 8 Uhr wird der Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de übertragen.

Sr. Anna Mirijam Kaschner.

Von Montag, 2., bis Samstag, 7. Dezember, um 8 Uhr spricht Sr. Anna Mirijam Kaschner cps, Nordische Bischofskonferenz in Kopenhagen, Gedanken zum Tagesevangelium.

Tägliche Reihen im Advent

Nikolaus – nicht Weihnachtsmann

6 und 22 Uhr: Morgenlob und Abendlob. Pater Friedel Weiland und Peter Dückers. 7.40 und 17.40 Uhr: Schätze des Domes – der domradio-Adventskalender. 9.10 und 17.10 Uhr: Weihnachtszeit – Familienzeit? Familiengeschichten.

Warum sagen viele immer noch zum Nikolaus Weihnachtsmann und warum sehen die beiden ähnlich aus? Diese und mehr Fragen werden in domradio-Beratung beantwortet, die in Zusammenarbeit mit dem Bonifatiuswerk stattfindet (Do., 5. 12., 10 bis 12 Uhr).

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MEDIEN

Friedenslicht aus Bethlehem ist auch dabei Adventsmusik in ARD, ZDF, WDR und Bayerischem Fernsehen Das diesjährige Adventssingen des Bayerischen Fernsehens unter dem Titel „Unter unserem Himmel“ findet in der Basilika der ehemaligen Benediktinerabtei Irsee satt, die zu den schönsten Barockkirchen Bayerns zählt und einen ungewöhnlichen Blickfang bietet: eine gewaltige Schiffskanzel. Warum man sie ausgerechnet in einer Gegend gebaut hat, in der es nicht einmal einen größeren See gibt, weiß heute niemand mehr. Vorgetragen werden Texte, die zwar zum Nachdenken anregen, aber fern von vorweihnachtlichen Rührseligkeiten sind, vom Schauspieler Peter Weiß. Das musikalische Programm bieten Sänger und Musikanten aus Schwaben und dem Allgäu. Bayerisches Fernsehen, So., 1. 12., 19 bis 19.45 Uhr Klassische und romantische geistliche Arien, Chor- und Orchesterstücke stehen auf dem Programm des „Adventskonzerts“ des ZDF in der Dresdner Frauenkirche, das erstmals vom Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, Franz Welser-Möst, geleitet wird. Neben der Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem Sächsischen Staatsopernchor gestalten auch der

Kammerchor der Frauenkirche und drei Solisten das vorweihnachtliche Programm mit. ZDF, So., 1. 12., 18 bis 19 Uhr

Das Adventssingen des Bayerischen Fernsehens findet in Irsee in der ehemaligen Benediktiner-Klosterkirche statt. (Foto: BR/C. Schmatz)

3sat-Thema zur Inklusion am 3. Dezember

Zum ersten Advent stimmt die „Schöne Bescherung“ im WDR-Fernsehen auf Weihnachten ein. Hier geht es ruhig und besinnlich zu – allerdings nicht langweilig! Es sind auch wieder viele Stars der Musikszene mit dabei. „Kommet ihr Hirten“ ist eines der bekanntesten Weihnachtslieder. Heute kommt zwar erstmal nur einer – dafür aber ein echter Hirte: Vor dem schönen Schloss Raesfeld im Westmünsterland gibt sich Michael Hirte die Ehre. Dazu musizieren auch viele Gruppen und Solisten aus dem Münsterland. WDR FS, So., 1. 12., 17 bis 17.45 Uhr Am Vorabend zum ersten Advent präsentiert Florian Silbereisen live im Ersten (ARD) die Show „Das Adventsfest der 100 000 Lichter“ zur Eröffnung der Weihnachtsmärkte. Ein feierlicher Höhepunkt der Eurovisionsshow wird das Eintreffen des Friedenslichts aus der Geburtsgrotte in Bethlehem sein, das wieder an den tiefen Sinn von Weihnachten erinnern soll. Zahlreiche Künstler möchten mit den schönsten Advents- und Weihnachtsliedern auf die besinnliche Zeit des Jahres einstimmen. ARD, Sa., 30. 11., 20.15 bis 23.15 Uhr ANZEIGE

„Das Gesicht ist die Kontaktbörse des Menschen“. Diese Erkenntnis ist für Jonathan von großer Bedeutung, denn sein Gesicht ist geprägt von einer Erkrankung. Der 17-Jährige mit dem trockenen Humor kam als Frühgeburt mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zur Welt, beidseitig. Scheinbar zu einem Außenseiterdasein bestimmt, überrascht Jonathan damit, wie souverän er sich seine eigene Nische geschaffen hat. Er ist Experte für Insekten und hat durch seine Leidenschaft für die Biologie Interessierte gefunden, die ihn akzeptieren und fördern. Der Dokumentarfilm „Jonathan“, den 3sat am Dienstag, 3. Dezember , 21.40 Uhr, zeigt, ist eine von drei Erstausstrahlungen im „3sat thema: Besonders normal“ zum Thema Inklusion. Ab 17 Uhr stellt 3sat in Reportagen, Dokumentationen und im Wissenschaftsmagazin „nano“ in einer spezial-Ausgabe Beispiele vor, wie Inklusion gelingen kann, dokumentiert aber auch, dass der gute Wille aller Beteiligten allein nicht ausreicht. „nano spezial: Vielfalt erleben“ porträtiert ab 18.30 Uhr unter anderem ein außergewöhnliches Paar, das sich trotz Behinderung für ein Kind entschieden hat. Außerdem begleitet das Magazin einen behinderten Menschen und seinen Assistenten durch den Alltag. Kreativ setzt sich Raul Krauthausen mit der Frage auseinander, wie Menschen mit Behinderung mitten ins Leben kommen. Der 33-Jährige hat die Glasknochenkrankheit und ist auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Für seine Ideen, wie man Barrieren im Alltag und in den Köpfen beseitigen kann, hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die Dokumentation „Mitten im Leben?“ stellt ab 19.30 Uhr Betroffene vor. Weitere Sendungen beschäftigen sich am 3. Dezember unter anderem mit Inklusion in der Schule („Lesen, Schreiben, Stören. Eine Schule für Alle“ um 17 Uhr und „Blind. Na und? Der außergewöhnliche Lehrer Martin Park“ um 17.45 Uhr) und der berechtigten Forderung eines Schwerstbehinderten nach Selbstständigkeit – trotz hoher Kosten für die Allgemeinheit („Was darf William kosten? Der Kampf eines Rollstuhlfahrers“ um 19 Uhr) – sowie dem Alltag von Schwerstbehinderten („Wärst du lieber tot?“ um 22.55 Uhr).

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KLEINANZEIGEN

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ERZÄHLUNG

R

esi hat ihre Sparbüchse zertrümmert, denn heute will sie in die Stadt, um für die Familie Weihnachtseinkäufe zu machen. Es ist Advent und die Straßen sind mit Tannengrün, Kugeln und Kerzen geschmückt. Ein spezieller Duft nach Weihnachten umschmeichelt Resis Sinne. Sie stellt sich in den Seiteneingang eines Kaufhauses und

zählt ihr Geld. Seufzend steckt sie es wieder weg. Es wird auf keinen Fall für Geschenke für die ganze Familie reichen. „Erst einmal eine kleine Stärkung“, beschließt das Mädchen. Sie sitzt gegenüber der Glastheke und kann so die Leute beobachten. Liebe Güte, was die alles essen! Ihr Blick fällt auf ein Mädchen. Sie müsste ungefähr acht sein, schätzt Resi, und sie könnte toll aussehen, wenn sie ordentlicher gekleidet wäre. Nach einem hastigen Blick in die Runde greift die Kleine blitzschnell nach einem Stück Streuselkuchen. Wieder ein sichernder Blick, dann geht sie zu einer leeren Stuhlreihe, setzt sich und beißt gierig in das süße Teilchen.

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Wie eine Rachegöttin baut Resi sich vor dem Mädchen auf, das ihr aus misstrauischen Augen entgegensieht. „Ich hab‘s gesehen“, sagt sie streng. „Du hast geklaut.“ Die Kleine zuckt mit den Schultern. „Ich habe den ganzen Tag noch nichts gegessen. Ich hatte solch einen Hunger.“ Der letzte Bissen verschwindet blitzschnell in ihrem Mund. „Kannst mich ja verpfeifen. Aber ich kann schnell rennen.“ „Wo sind deine Eltern?“, fragt Resi in sanfterem Ton. Wieder zuckt die kleine Diebin mit den Schultern. „Ich hab‘ nur eine Mutter, und die klaut in einem anderen Supermarkt. Papa sitzt im Knast. Schöne Familie, ne?“ Plötzlich glitzert es verräterisch in ihren Augen. „Ach, Mensch, hau einfach ab und lass mich in Ruhe.“ Aber Resi denkt nicht daran. „Warte mal!“, sagt sie, geht zur Theke, kauft ein belegtes Brötchen und eine Cola, winkt dem Mädchen mit den Augen und stellt das Tablett auf einem kleinen Ecktisch ab. Nun wird das Geld für die Weihnachtseinkäufe bestimmt nicht mehr reihen. Carla beißt hastig in das Brötchen. Wie gierig sie isst! „Ich habe zu Hause noch ein paar nette Klamotten, die mir zu klein geworden sind, du könntest gerade reinpassen. Ich wohne nicht weit von hier. Kommst du mit mir?“ Carla hat den Mund voll. Sie kann nur nicken. Etwas später stehen die beiden Mädchen in Resis Zimmer. Auf dem Bett liegen die aussortierten Sachen, die Resi zu klein ge-

worden sind. Strahlend steht Carla vor dem Spiegel und probiert Jeans und Pullover an. Fast alles passt. „Ich hole eben noch eine Tasche.“ Schon läuft Resi die Stufen zum Keller hinunter. Sie braucht einige Zeit, um die Tasche zu finden. Als sie wieder nach oben kommt, ist das Schlafzimmer leer. Beunruhigt sieht Resi in allen Räumen nach. „Die wird doch nicht ...“ Aber es ist so, Carla ist nicht mehr da. Die aussortierten Sachen und noch ein paar andere neuere hat sie mitgenommen, und zwar in Resis Schultasche. Die Bücher liegen verstreut auf dem Teppichboden. Ein eisiger Schreck durchzuckt Resi. Wo ist ihr Silberschmuck? Mit Tränen in den Augen sucht sie alle möglichen und unmöglichen Stellen ab, aber das Schmuckkästchen bleibt verschwunden. Nur eine Perlenkette findet sie. Das hat sie nun von ihrer Gutmütigkeit. Was werden die Eltern sagen? Am anderen Morgen findet Resi die Schultasche mit den gestohlenen Sachen vor der Haustür. Ein Zettel, ungelenk bekritzelt, liegt obenauf. Resi liest: „Bitte entschuldige! Die Versuchung war zu groß.“ Aufatmend schüttet Resi ihren Schmuck über dem Nachttisch aus. Tatsächlich, alles ist beisammen. GABRIELE LINS

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AUS DEM ERZBISTUM

ZUR PERSON aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln KLERIKER Vom Erzbischof wurden ernannt: Pater George Palimattam Poulose CMI – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Kaplan zur Aushilfe an der Pfarrei Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen und Bartholomäus im Dekanat Köln-Ehrenfeld. Bruder Jean-Tristan Taillefer da Laportaliere – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Rector ecclesiae an der Kirche Groß St. Martin in Köln im Seelsorgebereich St. Aposteln des Dekanates KölnMitte. Pater Shojin Thomas CMI – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Kaplan zur Aushilfe an der Pfarrei St. Chrysanthus und Daria in Haan im Dekanat Hilden/ Langenfeld. Pater Natanael Ruf OFM – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Pfarrvikar an der Pfarrei St. Lambertus in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf-Mitte/Heerdt. Pater Josef Dadzie CSSp – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – mit Wirkung vom 1. März 2014 bis 28. Februar 2015 zum Kaplan zur besonderen Verfügung des Dechanten im Dekanat Siegburg/Sankt Augustin. Diakon Burkhard Wittwer weiterhin bis zum 31. August 2014 zum Diakon an den Pfarreien St. Laurentius in Lindlar-Hohkeppel, St. Apollinaris in Lindlar-Frielingsdorf, St. Agatha in Lindlar-Kapellensüng, St. Joseph in Lindlar-Linde und St. Severin in Lindlar im Seelsorgebereich Lindlar des Dekanates Wipperfürth. Pfarrer Friedhelm Mensebach zum Pfarrvikar an den Pfarreien St. Joseph und St. Mechtern in Köln-Ehrenfeld und St. Peter in KölnEhrenfeld im Seelsorgebereich Ehrenfeld des Dekanates Köln-Ehrenfeld.

Diakon Rony John zum Diakon an der Pfarrei St. Bonaventura und Hl. Kreuz in Remscheid im Dekanat Remscheid. Kaplan Pater John Perumannikala MCBS – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Subsidiar an den Pfarreien St. Mariä Himmelfahrt in Königswinter-Eudenbach, Zur Schmerzhaften Mutter in Königswinter-Ittenbach, St. Joseph und St. Judas Thaddäus in Königswinter-Thomasberg-Heisterbacherrott, St. Margareta in Königswinter-Stieldorf und St. Pankratius in Königswinter-Oberpleis im Seelsorgebereich „Königswinter – Am Oelberg“ des Dekanates Königswinter. Diakon Norbert Huthmacher zum Diakon mit Zivilberuf an der Pfarrei St. Martin in Euskirchen im Dekanat Euskirchen. Monsignore Anno Burghof – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – zum Geistlichen Begleiter für Priester im Erzbistum Köln. Kaplan Ralf Neukirchen zum Pfarrer an der Pfarrei Seliger Papst Johannes XXIII. in Köln-Chorweiler im Dekanat Köln-Worringen. Kaplan Joaquim Daniel Wendland – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof – bis zum 30. September 2016 zum Kaplan zur Aushilfe an der Pfarrei St. Servatius in Siegburg im Dekanat Siegburg/Sankt Augustin. Pater Alexander Ultsch CMM weiterhin bis zum 31. Oktober 2014 zum Subsidiar an der Pfarrei St. Aposteln (Basilika minor) in Köln im Dekanat Köln-Mitte. Prälat Karl-Heinz Vogt weiterhin bis zum 30. November 2014 zum Subsidiar an der Pfarrei Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen und Bartholomäus in Köln-Bickendorf im Dekanat Köln-Deutz. Propst André Müller mit Wirkung vom 1. Januar 2014 für fünf Jahre zum Lehrbeauftragten für das Fach Caritaswissenschaft am Erzbischöflichen Diakoneninstitut. Pfarrer Dr. Axel Hammes – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – zum Prä-

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ses der Kolpingsfamilie in St. Heribert in Köln-Deutz. Diakon Manfred Jansen mit Wirkung vom 1. Januar 2014 zum Diakon an den Pfarreien St. Georg in Grevenbroich-Neu-Elfgen, St. Peter und Paul in Grevenbroich, St. Stephanus in Grevenbroich-Elsen, St. Mariä Geburt in Grevenbroich-Noithausen und St. Mariä Himmelfahrt in GrevenbroichGustorf im Seelsorgebereich GrevenbroichElsbach/Erft des Dekanates Grevenbroich/ Dormagen. Der Erzbischof hat: Pater Tranquilino De Ocampo SVD – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen und dem Nationaldirektor für die Ausländerseelsorge – als Leiter der Philippinischen Seelsorge im Erzbistum Köln entpflichtet. Pater Philipp Johannes Görtz SJ – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – als Schulseelsorger am Aloisiuskolleg in Bonn entpflichtet. Bruder Nicolas-Marie Kriegel – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – als Rector ecclesiae an der Kirche Groß St. Martin in Köln im Seesorgebereich St. Aposteln des Dekanates Köln-Mitte entpflichtet. Pfarrer Johannes Krautkrämer mit Ablauf des 31. Dezember von allen Aufgaben entpflichtet und in den Ruhestand versetzt. Pfarrer Dong Young Oh – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof und dem Nationaldirektor für die Ausländerseelsorge – als Leiter der Koreanischen Seelsorge im Erzbistum Köln entpflichtet. Dechant Monsignore Friedhelm Keuser mit Ablauf des 31. Juli 2014 in den Ruhestand versetzt und gleichzeitig – unter Beibehaltung seiner Aufgaben als Dechant – mit Wirkung vom 1. August 2014 für die Dauer von zunächst drei Jahren zum Subsidiar an den Pfarreien St. Suitbertus in Düsseldorf-Kaiserswerth im Seelsorgebereich Angerland/ Kaiserswerth des Dekanates Düsseldorf Nord ernannt.

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AUS DEM ERZBISTUM

Caritas-Krippe geht auf Reise

Neuss, Dormagen und Grevenbroich: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27

Führungen in drei Orten geplant KREISDEKANAT. Peter Brunsbach schaut sich die bis zu einem Meter hohen Holzfiguren mit den prächtigen Kleidungsstücken noch ein-

Pfarrer Jochen Koenig (links) und Peter Brunsbach haben die Caritas-Krippe ausgepackt. (Foto: ZIM)

mal genau an. Lange wird der Verwaltungsleiter der Caritas Rhein-Kreis Neuss das nicht mehr können, denn die wertvolle Weihnachtskrippe geht im Advent erstmals auf Reise: Ausgestellt wird sie vom 1. bis 6. Dezember im Caritashaus St. Josef in Nievenheim, vom 10. bis 12. Dezember im Caritashaus St. Aldegundis in Büttgen sowie vom 15. Dezember bis zum 6. Januar im Caritashaus St. Barbara in Grevenbroich. Pfarrer Jochen Koenig, früher Stadtdechant von Neuss und heute Hausgeistlicher im Augustinerinnen-Kloster Immaculata, bietet Führungen an für Senioren, Kindergartenkinder, Schüler oder andere Interessierte. Dabei wird er berichten über die Weihnachtsgeschichte, den Brauch des Krippenbaus sowie die Bedeutung der einzelnen Figuren. Die Caritas-Krippe stammt aus dem Jahr 1890 und stand früher wahrscheinlich in einem Neusser Kinderheim. Voriges Jahr konnte für ihre Erweiterung der Holzschnitzer Guido Hosp aus dem bayerischen Bad Bayersoien am See gewonnen werden. Zunächst kamen die Heiligen Drei Könige hinzu, jetzt sind es Ochs’ und Esel. Anmeldungen für Gruppenführungen unter Telefon (0 21 81) 23 81 91. ZIM

Kleinod moderner Sakralkunst Marianum-Kapelle ist 25 Jahre alt NEUSS. Vor 25 Jahren wurde die von Lichtkünstler Heinz Mack geplante Kapelle im ehemaligen Erzbischöflichen Collegium Marianum geweiht. Zum Jubiläum hat sich Würzburgs Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, ehemaliger „Marianer“ und ehemaliger Künstlerseelsorger des Erzbistums, angesagt. Er feiert am Samstag, 7. Dezember, 11 Uhr, die Messe zum Patrozinium mit dem früheren Marianum-Direktor Monsignore Johannes Börsch, jetzt Altenberg, und dessen Nachfolger Monsignore Herbert Ullmann, heute Mettmann. Anschließend beginnt im „Dachgarten“ des benachbarten Lukaskran-

kenhauses ein Empfang, zu dem alle eingeladen sind, die die Arbeit des 2009 gegründeten Vereins „Freundes- und Förderkreis Mack-Kapelle Marianum Neuss“ unterstützen. Dessen Vorsitzende Heinz Sahnen und Helmut Friedberg lebten früher selbst im Marianum, in dem zwischenzeitlich Eigentumswohnungen entstanden sind. Die Kapelle wurde nach den Umbauarbeiten im Dezember 2011 wieder eröffnet. In den Jahren 2012 und 2013 haben rund 70 Führungen durch das Kleinod moderner Sakralkunst stattgefunden. Auch die sechs Sonntagsgottesdienste im Jahr sind stets gut besucht. ZIM

HOLZHEIM. Von einer erlebnisreichen Reise „Auf den Spuren des heiligen Paulus“ durch die Türkei sind 46 Gläubige aus dem Seelsorgebereich „Neuss-West/Korschenbroich“ zurückgekehrt. „Am meisten imponiert habe die Teilnehmer die Freiluft-Gottesdienste wie im Amphitheater von Milet“, berichtet Pfarrer Michael Tewes, der die geistliche Leitung übernommen hatte. Am Grab des Apostels Johannes bei Ephesus sprachen die rheinischen Katholiken das Glaubensbekenntnis. Auf ihrer Reiseroute lagen die Kirche St. Georg in Istanbul, die Konzilskirche in Iznik, dem antiken Nizäa, und das Marienhaus in Ephesus, in dem eine Messe gefeiert wurde. DORMAGEN. Ein Adventskonzert der Band „Go t(w)ogether“ (Wir gehen zusammen) mit dem Titel „Wo beginnt der Weg zu Dir?“ ist am Samstag, 30. November, ab 20 Uhr in der Kirche St. Michael geplant. Während Neue Geistliche Lieder gesungen werden, wird die Kirche effektvoll beleuchtet. Neben der Musik sollen Projektionen, Fotos und Texte den Besuchern ein ganz besonderes Erlebnis bieten. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende gebeten für das „Chorhaus St. Michael“, unter dessen Dach die Kirchenmusik im Dormagener Süden vereint ist. NEUSS. Die Kantaten 1 bis 3 aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach sind am Sonntag, 8. Dezember, ab 20 Uhr in der Kirche St. Marien zu hören. Auftreten werden Lisa Tjalve (Sopran), Christine Wehler (Alt), Jörg Nitschke (Tenor), Christian Palm (Baß), Peter Roth (Trompete), der Projektchor der Gemeinde St. Marien und der Chor der Stadt Kaarst. Die Leitung hat Kantor Stefan Palm. Der Eintritt beträgt 20 Euro an der Abendkasse (Schüler und Studenten 15 Euro). Karten können ab sofort unter Telefon (0 21 31) 15 07 24 vorbestellt werden; sie sind dann für 18 beziehungsweise 12 Euro an der Abendkasse abzuholen.

Die Kapelle des ehemaligen Collegium Marianum wurde vor 25 Jahren geweiht. (Foto: ZIM)

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AUS DEM ERZBISTUM Düsseldorf: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98

DÜSSELDORF-SÜD. Aus gesundheitlichen Gründen hat Pfarrer Monsignore Bernhard Kerkhoff (Foto) auf die Stelle des Leitenden Pfarrers des Seelsorgebereichs Unter- und Oberbilk, Friedrichstadt und Eller-West verzichtet. Erzbischof Kardinal Joachim Meisner hat den Verzicht angenommen. Er fühle sich den Leitungsund Verwaltungsaufgaben in einem großen Seelsorgebereich auf Dauer nicht gewachsen, schreibt Monsignore Kerkhoff in einem Abschiedsbrief an die Gemeinden. Erst im März war der frühere stellvertretende Hauptabteilungsleiter Seelsorge-Personal im Kölner Generalvikariat als Leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs mit seinen fast 20 000 Katholiken im Dekanat Düsseldorf-Süd eingeführt worden. Dechant Karl-Heinz Virnich hat für die Übergangszeit bis zur Einführung eines neuen Pfarrers die Aufgabe des Pfarrverwesers übernommen. GERRESHEIM. Zum vierten Mal schmücken Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte St. Margareta den Weihnachtsbaum neben der Basilika St. Margareta auf dem Gerricusplatz. Unterstützt von der Werbe- und Interessengemeinschaft Gerresheim und der Feuerwehr hängen Kinder und Eltern bunte Glocken und Weihnachtsliedtexte an die rund acht Meter hohe Tanne. Passend zum diesjährigen Motto „Der klingende Weihnachtsbaum“ findet an jedem Mittwoch im Advent – also am 4., 11. und 18. Dezember – um 10 Uhr ein Weihnachtslieder-Singen am Baum statt. Daran nehmen auch Bewohner des nahen Pflegeund Altenheims „Gerricusstift“ teil. LÖRICK. Alle Kinder, die beim Krippenspiel in St. Maria, Hilfe der Christen an der Löricker Straße mitmachen möchten, sind zum ersten Treffen am Samstag, 30. November, ab 11 Uhr in die Kirche eingeladen. Die weiteren Proben sind an den Samstagen der Adventszeit ebenfalls um 11 Uhr.

Nikolaus kommt mit Feuerlöschboot Pflege des christlichen Brauchtums stärken DÜSSELDORF. Mit ihrer Nikolaus-Aktion will die katholische Kirche in Düsseldorf das traditionelle christliche Brauchtum stärken und die seit Jahrhunderten bedeutsamen Heiligen mehr in dem Vordergrund rücken. Als Schutzpatron der Seefahrer kommt der Heilige im Bischofsgewand per Schiff an der Rheinpromenade an: Das Feuerlöschboot der Stadt Düsseldorf bringt ihn am Nikolaustag, Freitag, 6. Dezember, gegen 11 Uhr zum Anleger im Bereich der Altstadt. Viele Mädchen und Jungen aus Kindertagesstätten und Schulen werden ihn dort schon erwarten. Mit ihnen gemeinsam zieht der heilige Mann, begleitet von einem Bläserkorps sowie mit Geschenksäcken beladenen Eseln, zum nahen Rathaus, wo Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) den hohen Gast offiziell willkommen heißt. Beim Empfang im Jan-Wellem-Saal tragen die Kinder Nikolauslieder und -gedichte vor und werden anschließend beschenkt. Dann zieht der Nikolaus weiter zum KnackPunkt des SKFM Düsseldorf an der Grupellostraße, einer Notschlafstelle für Mädchen und junge Frauen. Hintergrund der Nikolaus-Aktion ist die vor drei Jahren von der Katholischen Kirche in Düsseldorf ins Leben gerufene Ausbildung von Nikolaus-Darstellern, die im Auftrag ihrer Ge-

Der heilige Nikolaus mit Oberbürgermeister Dirk Elbers vor dem Rathaus. (Foto: RM) meinden zu Familien gehen und zum Beispiel ein Segensgebet für die Kinder sprechen. Mit den Besuchen will die Kirche insbesondere die ferner stehenden Familien neu ansprechen und erreichen. RM

Heilige Elisabeth in Öl Zwölfteiliger Bilderzyklus in Kirche St. Elisabeth FLINGERN. Der zwölfteilige Bilderzyklus „Legenden und Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth“ von Dmitrij Schurbin ist noch bis zum 10. Dezember in der Kirche St. Elisabeth am Vinzenzplatz zu sehen. Der

Künstler Dmitrij Schurbin mit dem Bild „Hungersnot“ aus dem Bilderzyklus. (Foto: Privat)

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Künstler hat dafür in den Jahren 2010 und 2011 Ölbilder in einer Größe von 110 mal 110 Zentimetern geschaffen. 1982 in Tschimkent in Kasachstan geboren, zog Schurbin im Alter von elf Jahren mit seiner Familie als Spätaussiedler nach Deutschland. Marburg, die Stadt, in der Elisabeth von Thüringen 1231 starb, wurde seine zweite Heimat. Nach dem Studium von Grafik und Malerei in Russland kehrte er nach Marburg zurück und bezog die Geschichte der Stadt in seine Arbeit ein. Heute lebt er in Berlin. Elisabeths Lebensgeschichte werde oft „verkitscht und romantisiert“, so Schurbin. Er hingegen sehe die Taten von ihr, die „Dinge symbolisieren, die heute wichtiger sind denn je – wie etwa Güte, Weisheit, Selbstaufgabe, Hingabe an Notleidende, Mitgefühl und die Liebe zur Heimat“. Geöffnet ist die Ausstellung sonntags nach den ab 9.45 Uhr und dienstags nach den ab 8.15 Uhr gefeierten Messen. Besondere Termine für Gruppen können vereinbart werden im Pfarrbüro St. Elisabeth und Vinzenz unter Telefon (02 11) 3 55 93 1-0. RM

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AUS DEM ERZBISTUM

Die Box gehört allen Abgebrannte „Givebox“ soll neu entstehen ALT-ERKRATH. Eine gute Idee einfach in Lampe solle installiert und die Feuerwehr um Flammen aufgehen lassen? Nicht mit Monika Tipps gebeten werden zu besonders schwer Thöne, Leiterin der Caritas-Begegnungsstätte entflammbaren Materialien. Der Künstler Ralf Gerberstraße und den anderen Initiatioren der Buchholz wird das in einer Garage entstehende „Geben- und Nehmen-Givebox“. Unbekann- Werk gemeinsam mit Kindern bemalen – Motte hatten die Box neben der Begegnungsstätte to soll sein „Die Box gehört uns allen“, um auch Mitte November abgebrannt – die Feuerwehr so Vandalen abzuschrecken. Mit einer Spendenkonnte nur noch löschen, aber nichts mehr ret- dose neben der „Übergangs-Givebox“ in der ten. Eineinhalb Jahre hatten in der Box Dinge Begegnungsstätte soll Geld für die Materialbeabgelegt und genommen werden können. In- schaffung zusammengetragen werden. RM teressierte hatten Talente und Engagement angeboten und in Anspruch genommen. Nur wenige Tage nach der Zerstörung trafen sich zahlreiche Anhänger der Givebox-Idee und überlegten, wie das besondere Angebot so schnell wie möglich zu neuem Leben finden könne. Einige Verbesserungsvorschläge: Das Material der neuen „Givebox“ solle robuster sein, ein Verkohlte Holzreste, Papierschnipsel, Puzzleteile: Mehr konnte die (Foto: RM) Bewegungsmelder mit Feuerwehr nicht retten.

Kirche muss sich einmischen

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HILDEN/KREIS METTMANN. Regionalkantor Matthias Rötger lädt gemeinsam mit Kreisdechant Monsignore Ulrich Hennes und den Seelsorgebereichsmusikern des Kreisdekanates Mettmann zu zwei Informationsveranstaltungen zum neuen Gotteslob ein. Die erste findet statt am Samstag, 30. November, von 9.30 bis 13 Uhr im Hildener Pfarrheim St. Konrad an der St.Konrad-Allee. Die zweite ist am Samstag, 15. Januar 2014, von 14 bis 19 Uhr im Johanneshaus an St. Thomas Morus in Mettmann, Düsseldorfer Straße. Es gibt viele Hintergrundinformationen, vor allem aber steht das praktische Arbeiten und Singen aus und mit dem neuen Gotteslob im Vordergrund. BERGHAUSEN. Die „Bercheser Flötenkids“ treten bei einem Adventsvorspiel in der Kirche St. Paulus an der Treibstraße auf. Am Sonntag, 1. Dezember, ab 15 Uhr wird die Geschichte „Familie Pieps im Tannenwald“ musikalisch erzählt. Das Publikum kann mitsingen. UNTERFELDHAUS. Ein christlichmuslimischer Dialog beginnt am Mittwoch, 4. Dezember, um 19.30 Uhr in der Emir-Sultan-Moschee an der Otto-HahnStraße 32. Thema ist „Wohlstand, Wachstum, ...Finanzkrise?! Was sagen unsere Religionen zum Umgang mit Geld?“

Jahresempfang des Katholikenrates im Kreisdekanat KREIS METTMANN. Zum traditionellen Jahresempfang mit dem Thema „Kirche und Medien – wie passt das zusammen?“ lud der Kreiskatholikenrat im Kreisdekanat Mettmann in die „Brügger Mühle“ ein. Rund 100 Personen, darunter zahlreiche Vertreter aus Politik und Kirche, wie der Diözesanratsvorsitzende Thomas Nickel oder Kreisdirektor Martin Richter, wurden zunächst von Raimund Lukannek, Mitglied des Vorstands des Kreiskatholikenrats, begrüßt. Dieser dankte für die Zusammenarbeit des vergangenen Jahres und nannte die Suche nach „mehr überörtlicher Gemeinsamkeit“ als ein zukünftiges Ziel. Als Referentin sprach Ruth Hieronymi, Vorsitzende des Rundfunkrates des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Hieronymi problematisierte zunächst die aktuellen Umbrüche in der Gesellschaft und deren historische technologische Veränderung. Trotz dieses Wandels müsse man „alles daransetzen, den anspruchsvollen, aber auch unterhaltenden Journalismus in Deutschland zu erhalten“. Sie betonte zudem die Unverzichtbarkeit innerkirchlicher Medien als Grundlage

Hilden, Langenfeld und Monheim: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 Mettmann und Ratingen: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49

Ruth Hieronymi sprach zu „Kirche und Medien – passt das zusammen?“ (Foto: MM) für deren Öffentlichkeitsarbeit. Kirche müsse sich „in den Prozess der Medienberichterstattung einmischen“, machte Hieronymi Mut. Als konkreten Vorschlag empfahl sie die Durchführung eines Jahreskongresses, zu dem alle katholischen Medienvertreter und Rundfunkräte eingeladen werden sollten. MM

RICHRATH/LANGENFELD. Väter und Kinder können zwei Kirchen mit der Taschenlampe entdecken: Am Freitag, 6. Dezember, um 18 Uhr St. Martin an der Richrather Kaiserstraße und am Sonntag, 8. Dezember, ab 17.30 Uhr Christus König an der Friedenstraße in Langenfeld. Die Taschenlampenführungen organisiert Pastoralreferent Detlef Tappen in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Familienzentrum. Anmeldungen per Email an [email protected] oder unter Telefon (01 77) 2 43 86 00. HOMBERG. Ihr 125-jähriges Jubiläum feiert die Frauengemeinschaft (kfd) St. Jacobus d.Ä. in Ratingen Homberg am Mittwoch, 4. Dezember, um 15 Uhr im Rahmen einer Adventsfeier zum Thema „Die heilige Barbara“.

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AUS DEM ERZBISTUM Remscheid und Solingen: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 Wuppertal: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08

WUPPERTAL. Die Vorsitzende des Katholikenrates, Sabine Schmidt, wurde von der SPD als Kandidatin für den Stadtrat im Bezirk Sonnborn-Varresbeck aufgestellt und steht auf Platz vier der Reserveliste ihrer Partei. Ihr Stellvertreter im Katholikenrat, Arno Hadasch, kandidiert für die CDU im Bezirk Hombüchel für das Stadtparlament. Er wurde auf Platz 27 der CDU-Reserveliste gewählt. Der neue Stadtrat wird am 25. Mai 2014 gewählt. An diesem Tag findet auch die Wahl zum Europaparlament statt. WUPPERTAL. Viertklässler, die sich für einen Besuch der weiterführenden Realschule in der Erzbischöflichen Tagesschule Dönberg (Höhenstraße) interessieren, sind am Samstag, 30. November, ab 10 Uhr zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Es findet auch ein Probeunterricht statt. Ein solcher Informationstag für angehende Hauptschüler ist dann eine Woche später am Samstag, 7. Dezember, ebenfalls ab 10 Uhr. ELBERFELD. An allen Werktagen (außer donnerstags) findet im Advent in St. Laurentius ein Mittagsgebet statt. Beginn ist immer um 12.30 Uhr. Die adventliche Gebetszeit dauert gut eine Viertelstunde. SOLINGEN/REMSCHEID. Der St. Petersburger Radio- und Fernsehkinderchor ist im Bergischen Land zu Gast. Am Mittwoch, 4. Dezember, wird er die Abendmesse um 18.15 Uhr in St. Clemens mitgestalten. Im Anschluss gibt er ein adventliches Konzert in der Kirche. Einen Tag später ist er in St. Suitbertus, Remscheid. Dort ist er in der Messe um 18 Uhr künstlerisch aktiv. Auch hier wird er nach der Messe ein Konzert in der Kirche geben.

„St. Joseph ist mein Zuhause“ Messe mit Weihbischof Manfred Melzer zum Abschluss OHLIGS. Eine ereignisreiche Zeit ging am Samstagabend für die Gemeinde St. Joseph, Ohligs, zu Ende. Mit einem Pontifikalamt wurde das Jubiläumsjahr der Gemeinde beschlossen. Vor 125 Jahren war sie als selbstständige Gemeinde in Solingen gegründet worden. Verschiedenste Veranstaltungen fanden in den ver-

gangenen Monaten statt. Zu dem feierlichen Abschluss hatte Prälat Heinz Manfred Jansen einen bekannten Ohligser eingeladen – Weihbischof Manfred Melzer, der die Messe zelebrierte. Jansen wie Melzer erinnerten sich an die gemeinsame Zeit in St. Joseph. Der Weihbischof bestätigte Jansens Aussage mit Nachdruck: „St. Joseph ist wirklich mein Zuhause!“ Über seine Kindheitserinnerungen an das Leben in St. Joseph und am Beispiel eines imaginären Briefes des heiligen Joseph forderte der Weihbischof die Gottesdienstbesucher auf, ihren Glauben in ihrem Leben und Handeln zu zeigen. Musikalisch umrahmt wurde das Pontifikalamt durch den Kirchenchor von St. Ohligs und das PhilharmoniViele Erinnerungen an St. Joseph verbinden Weihbischof Manfred sche Blechbläser-EnMelzer (links) und Prälat Heinz Manfred Jansen. (Foto: MÖ) semble Bonn. MÖ

Jetzt für alle da Familienzentrum auf dem Sedansberg umgebaut BARMEN. Das katholische Familienzentrum auf dem Sedansberg war das erste in der Stadt, das auch vom Land anerkannt worden war. Dass seine Leiterin, Regina Meier, jetzt sagen kann „Wir sind für alle da“ hat eine Ursache: Nach einigen Erweiterungs- und Umbauarbeiten gibt es in der Einrichtung in der Hühnerstraße auf dem Sedansberg keine Barrieren mehr, auch Toiletten sind mit dem Rollstuhl erreichbar. „Die Fachleute würden sagen, hier kann ‚inklusiv‘ oder ‚integrativ‘ gearbeitet werden“,

so Maier. „Aber wer versteht das? Unsere Einrichtung ist jetzt für alle da, also auch Kinder mit Handicap, von denen wir zurzeit vier betreuen.“ Ein Blick in die Einrichtung sagt in erster Line, hier sind die Kinder alle miteinander glücklich. Und das sei neben den pädagogischen Aufgaben doch das Wichtigste. Erneuert wurde im Zuge der von der Stiftung Wohlfahrtspflege und der Aktion Mensch bezahlten Umbauarbeiten auch die Außenanlage. PA

OHLIGS. Ein deutsch-japanisches Chorkonzert mit Bachs Weihnachtsoratorium findet in St. Joseph am Sonntag, 7. Dezember, um 20 Uhr statt. Der Grace-Choir Tokio, der Madrigalchor und der Kirchenchor von St. Joseph sowie das Orchester Acroama Animata sind um 20 Uhr in St. Joseph zu hören. Kostenpflichtige Eintrittskarten gibt es im Pfarrbüro. Das Mittagessen im Familienzentrum auf dem Sedansberg schmeckt.

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(Foto: PA)

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AUS DEM ERZBISTUM Oberbergischer Kreis: Heike Cosler, Telefon (0 21 92) 8 37 07 Altenkirchen: N.N. Telefon

Der neue Projektchor bei der ersten Aufführung der Rockmesse „Mass of Regeneration“ in der Kirche Heilige Familie. (Foto: HC)

Singen nicht verlernt Projektchor führt Rockmesse am Samstag noch mal auf ENGELSKIRCHEN. Eine Aufführung der Rockmesse „Mass of Regeneration“ von Alan Wilson fand in der Kirche Heilige Familie statt. Aufgeführt wurde sie von einem Projektchor unter Leitung von Seelsorgebereichsmusikerin Christiane Hoffmann. Zur Idee, einen Projektchor zu gründen, erklärte sie: „Vor 15 Jahren gab es in St. Peter und Paul einen Jugendchor. Schon damals haben wir die Rockmesse gesungen. Nach der Auflösung des Chores trafen sich vereinzelt einige ehemalige Mitglieder, um auf Hochzeiten oder anderen Festen zu singen. Vor einem Jahr kam die Idee auf, den Chor wieder

aufleben zu lassen.“ Obwohl viele der früheren Sänger nicht mehr in Engelskirchen wohnen, hat die Chorleiterin mehr als die Hälfte der Ehemaligen mobilisieren können und Verstärkung aus Loope hinzugeholt. „Die Rockmesse haben wir schon vor 20 Jahren gesungen. Damals haben wir sehr intensiv geübt“, so Sängerin Anne Konrad. „Jetzt reichten zwei gemeinsame Proben und wir hatten alles wieder drin.“ Am Samstag, 30. November, um 17 Uhr gibt es in der Kirche St. Franziskus, Gummersbach, im Rahmen des Familienempfangs eine zweite Aufführung. HC

Persönliche Zuwendung für jeden St.-Angela-Gymnasium stellt sich mit Film vor WIPPERFÜRTH. „Den ganzen Menschen im Blick“. So lautet der Titel des Schulfilms über das St.-Angela-Gymnasium, der jetzt Premiere feierte. „Wir möchten mit diesem Film zeigen, dass unser Gymnasium nicht nur eine ‚Leistungsfabrik‘ ist“, erläuterte Direktor Walter Krämer. Vielmehr sollten die Entfaltung der Persönlichkeit und eine an der Begabung des Schülers orientierte Erziehung und Ausbildung im Vordergrund stehen. „Im Unterricht wenden sich unsere Lehrerinnen und Lehrer jedem Kind persönlich zu“, so Krämer. Im Schulfilm werde Wert darauf gelegt, die pädagogische Denkart und die Ausrichtung aufzuzeigen. „An unserer Schule spielt die religiöse und kulturelle Erziehung eine große Rolle“, so Krämer. Der Förderverein der Schule hatte die Idee, einen Film zu produzieren, um die Besonderheiten der Schule noch besser deutlich zu machen und dadurch neue Schüler zu gewinnen. Bisher gab es diese Informationen vor allem auf der Internetseite. Die Umsetzung der Idee geschah durch ein professionelles FilmUnternehmen. Vor den Sommerferien wurde ein Drehbuch geschrieben, in dem der Inhalt

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des Films festgelegt wurde. Lehrer Wolfgang Behrens hat die einwöchigen Dreharbeiten koordiniert. Auf der Homepage der Schule und auf youtube gibt es eine Kurzfassung des Films zu sehen. HC >> www.sankt-angela.de

Schulleiter Walter Krämer mit dem Film über das St.-Angela-Gymnasium. (Foto: HC)

GUMMERSBACH. In den Kirchengemeinden St. Maria vom Frieden und St. Martin findet wieder eine „Herbergssuche“ statt. Am Sonntag, 1. Dezember, werden Maria und Josef in der 11.30-Uhr-Messe ausgesendet. Sie werden von Haus zu Haus durch die Gemeinden wandern. Zum Start der Aktion lädt der Ortsausschuss nach dem Gottesdienst zum Kaffeetrinken in den Vorraum der Kirche St. Maria vom Frieden ein. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 61) 2 21 97. MARIENHEIDE. An den vier Samstagen im Advent findet um 7 Uhr eine Roratemesse in der Wallfahrtskirche statt. Anschließend sind die Gottesdienstbesucher zum Frühstück im Borromäushaus eingeladen. GUMMERSBACH-LANTENBACH. Der Kirchenchor der Gemeinde St. Michael begeht in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Aus dem Anlass feierten Kreisdechant Christoph Bersch und der Kirchenchor gemeinsam eine Festmesse. Zusammen mit dem Kirchenchor von Steinenbrück wurde die Bläsermesse von Fridolin Limbacher unter der Leitung von Ursula Brendel gesungen. ENGELSKIRCHEN. „Ausstieg aus dem Tag“ – unter diesem Motto bietet die KjG Loope ab dem 4. Dezember immer mittwochs um 19 Uhr eine besondere Betstunde an. Bei diesem bewussten Tagesabschluss geht es darum, Glauben zu entdecken und sich durch Impulse und Meditationen persönlich ansprechen zu lassen. WIPPERFÜRTH. Anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Kirchenchores St. Nikolaus findet am Sonntag, 8. Dezember, um 18 Uhr in der Klosterkirche ein Jubiläumskonzert statt. Gemeinsam mit dem Kammerchor Wipperfürth, einem Solistenensemble, dem Trompetenensemble Martin Wagemann und dem Neuen Rheinischen Kammerorchester führt der Jubiläumschor Werke von Mozart, Telemann, Bruckner und Bach auf. Eröffnet wird das Konzert vom Kindersingkreis.

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AUS DEM ERZBISTUM Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14

ALTENBERG. Die päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ erhielt jetzt Renate Lunemann. Pfarrer Monsignore Johannes Börsch dankte bei der Überreichung der langjährigen Vorsitzenden der Frauengemeinschaft (kfd) für ihren Einsatz in der Pfarrei. FORSBACH. Ein kölsches MundartKonzert zum Einstieg in den Advent findet statt am Freitag, 6. Dezember, um 19 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche in Rösrath-Forsbach, Im Käuelchen. Mitwirkende sind Monika Kampmann, Ingrid Ittel-Fernau und der Frauenchor Forsbach unter der Leitung von Babrak Wassa. Die Orgel spielt Claudia Mandelartz. Der Eintritt ist frei. SAND. Mit einer Messe in kölscher Mundart in der St.-Severin-Kirche in Bergisch Gladbach-Sand haben die Fidelen Ritter der Gemeinde die fünfte Jahreszeit begonnen. Der Sessionsorden zeigt das alte Pastorat in Sand von 1833. LEVERKUSEN. Einen Ausflug zum Kölner Krippenweg veranstaltet die ATSBegegnungsstätte am Donnerstag, 5. Dezember. Um 9.45 Uhr ist Start am Bahnhof Leverkusen-Mitte. Die Teilnahme kostet 15 Euro pro Person inklusive Führung. Anmeldungen bis zum 2. Dezember unter Telefon (0 21 71) 5 68 88. WIESDORF. Eine Adventsfeier mit Geschichten, Liedern und Überraschungen gibt es am Sonntag, 1. Dezember, um 15 Uhr im Pfarrsaal Herz Jesu. Es ist die erste von vier Veranstaltungen, die der Ortsausschuss Herz Jesu und St. Antonius als „Offene Adventsfenster“ verstanden wissen möchte. Bei der zweiten präsentiert Waltraud Weiß am Freitag, 6. Dezember, um 15 Uhr im Haus Kleine Kirchstraße 1-3 meditative Texte zum Advent.

Gutes Jahr für Stiftung Zukunft Jugend 10 000 Euro Fördermittel ausgeschüttet LEVERKUSEN. Rund 10 000 Euro konnte die Stiftung Zukunft Jugend in Leverkusen in diesem Jahr einsetzen, um junge Menschen zu fördern – fast 4000 Euro mehr als im Vorjahr. „Durch großzügige Zu-Stiftungen konnte unser Grundkapital konstant bei

Mit den Stiftungsgeldern wird unter anderem die Qualifizierungsmaßnahme „Arbeiten und Lernen“ für arbeitslose Jugendliche gefördert.

100 000 Euro gehalten werden“, sagt Michael Hirth, Geschäftsführer der Stiftung. „Wir profitieren davon, dass unser Stadtdechant sich als Vorsitzender für die Stiftung stark macht – und wir sehen, dass es vielen ein Anliegen ist, gerade jungen Menschen im eigenen Lebensumfeld zu helfen.“ Mit den Spenden wurden 2013 sowohl einzelne Kinder und Jugendliche unterstützt – etwa durch die Übernahme von Kosten für die Teilnahme an einem Gitarrenkurs, einer Ferienfreizeit oder einem Fußballcamp – als auch verschiedene Gruppenangebote gefördert, darunter der Alleinerziehenden-Treff des Sozialdienstes katholischer Frauen und Angebote für arbeitslose Jugendliche. „Natürlich würden wir gerne noch mehr Mittel akquirieren, aber jemanden extra fürs Fundraising einzustellen, ist nicht drin“, sagt Michael Hirth. „Wir leben von der Mund-zuMund-Propaganda.“ Damit die noch besser funktioniert, wurden jetzt Handzettel gedruckt. Geplant ist außerdem eine Neugestaltung der Internetseite. KB >> www.zukunft-jugend-in-leverkusen.de

Madonna im Pastoralbüro Mitarbeiter und Besucher froh über restaurierte Statue BÜRRIG. „Wir fühlen uns hier sehr behütet“, sagt Silvia Kwiotek, Mitarbeiterin im Pastoralbüro in der ehemaligen Kevelaer Kapelle neben der Kirche St. Stephanus. In ihrem Rücken steht die Skulptur „Maria mit Kind“, die der Förderverein St. Stephanus hat restaurieren lassen. „Es gibt nicht viele Dinge, die unserer Gemeinde aus ihrer 860-jährigen Geschichte erhalten sind“, sagt Waltraud Wiechers, Vorsitzende des Förderkreises. „Deshalb haben wir uns entschlossen, die Madonna, deren Herstellung in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts datiert wird, restaurieren zu lassen.“ In der Werkstatt von Restauratorin

Diana Grass wurden die Figuren von Maria und Jesus nicht nur gereinigt, Fehlstellen gekittet und farblich retuschiert, sondern auch neue Finger geschnitzt und „montiert“. „Einige kommen extra ins Büro, nur um die Madonna zu sehen, und alle freuen sich, dass sie wieder so schön ist“, sagt Pfarrsekretärin Kwiotek. Nächste „Baustelle“ des Fördervereins ist – nachdem kürzlich Kinderbücher über die Liturgie für die Kirche angeschafft wurden und Liederbücher für den Seniorenkreis – die große Madonna in der Kirche St. Stephanus, die gereinigt werden soll und deren Krone repariert werden muss. KB

LEVERKUSEN. „Nightfever“ gibt es auch in Leverkusen: Am Sonntag, 1. Dezember, lädt das Team der JuLe, der Jugendkirche Leverkusens, zum dritten Mal dazu ein, von 16 bis 18 Uhr in die offene Kirche zu kommen, eine Kerze anzuzünden, der Musik zu lauschen und zur Ruhe zu kommen. In einer Prozession wurde die restaurierte Madonna ins Pastoralbüro gebracht.

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(Foto: KB)

Ausgabe 48/13 | 29. November 2013

AUS DEM ERZBISTUM

Ein Haus das lebt

Eitorf, Hennef, Königswinter, Neunkirchen, Siegburg, Sankt Augustin und Troisdorf: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85

St. Mariä Heimsuchung feierte 75-jähriges Bestehen MÜLLDORF. Eine „junge“ Kirche feierte Geburtstag. St. Mariä Heimsuchung wird 75 Jahre alt, und neben Gruppen und Vereinen füllten zahlreiche junge Familien den Kirchenraum. Die Kindergartenkinder sangen – unter anderem „Gott baut ein Haus, das lebt“ – und brachten als Geschenk ein Tuch mit, das eine aus ihren Händen zusammengesetzte Kirche zeigt. Die Kapelle der 1920 zum Rektorat erhobenen Kapellengemeinde war schon lange zu klein geworden, bevor Pfarrer Gottfried Salz, der zuvor in Essen dem Nationalsozialismus energisch die Stirn geboten hatte, 1936 zu seiner eigenen Sicherheit nach Mülldorf versetzt wurde, mit dem Auftrag dort eine Kirche zu bauen. „Kardinal Karl Joseph Schulte dachte wohl, damit ist er eine Weile beschäftigt“, schmunzelt Kirchenvorstandsmitglied Heinz Freckwinkel. Auch Dank des unermüdlichen Einsatzes der Gemeinde konnte die Kirche neun Monate nach dem ersten Spatenstich, am 18. 12. 1938, geweiht werden. „In den 75 Jahren fühlten sich viele Gemeindemitglieder der Kirche verbun-

Pater Devis Don Wadin SVD präsentierte das Bild der Kinder. (Foto: CG) den“, erklärte Pfarrvikar Pater Devis Don Wadin, SVD, „das Zentrum der christlichen Verkündigung ist aber der Mensch. Die Kirche der Zukunft ist da, wo Menschen sich umeinander kümmern.“ Das müsse sich vor allem im Alltag zeigen. CG

SELIGENTHAL. „Nur“ Stille und Advent genießen kann man an vier Donnerstagabenden in der ehemaligen Franziskanerkirche St. Antonius. Unter dem Motto „. . . meines Bruders Hüter sein“ werden sich Textelemente, meditative Musik und Stille abwechseln. Am Donnerstag, 5. Dezember, um 19.30 Uhr, heißt das Thema „Josef – seelenstarker Hüter“; am Donnerstag, 12. Dezember, 19.30 Uhr, „Maria – Mutter der Barmherzigkeit“ und am Donnerstag, 19. Dezember, 19.30 Uhr, „Es ist ein Ros´ entsprungen“. BAD HONNEF. Einen Kommunikationsworkshop für Frauen mit dem Titel „Die Kraft der Sprache“ bietet das Haus Magdalena am Montag, 2. Dezember, von 19 bis 21.30 Uhr an. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 24) 95 00. STIELDORF. Zum vorweihnachtlichen Märchencafé lädt am Sonntag, 8. Dezember, von 15 bis 17 Uhr das Familienzentrum St. Margareta Kinder von vier bis acht Jahren mit ihren Begleitpersonen ein.

Viel Spaß hatten die Schüler mit „Gen Rosso“ auf der Bühne.

(Foto: CG)

Stärke ohne Gewalt baut auf Realschüler führten mit „Gen Rosso“ ein Musical auf BAD HONNEF. „Das ist eine großartige Sache, die ich gerne unterstütze“, erklärte Weihbischof Ansgar Puff. In Zusammenarbeit mit dem Diözesan-Caritasverband und dem Verein Starkmacher hatten etwa 150 Schüler der Erzbischöflichen Realschule St. Joseph während intensiver Workshop-Tage mit der international bekannten Band „Gen Rosso“ Gesangs-, Tanz- und Instrumentalbeiträge zum Musical einstudiert. Als Schirmherr besuchte der Weihbischof eine Aufführung. Schüler stark machen, indem ihnen gezeigt wird, was sie können und welche Talente in ihnen stecken, ist Ziel des Projekts StarkmacherSchule. Und in den Workshops kamen wirk-

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lich neue Talente zutage. Das Bühnenbild und zum Teil auch die Kostüme wurden gefertigt, Rap- und Percussionsbeiträge einstudiert. „Ich habe unsere Schule ganz anders erlebt“, strahlte Schulleiter Stefan Rost. Auch Lehrer und Eltern brachten sich in den Workshops ein. „Gen Rosso“-Manager Valerio Gentile lobte die Jugendlichen: „Die sind gut.“ Die Themen Gewalt und Ausgrenzung, aber auch Stärke und Mut zur Entscheidung begegnen den Schülern alltäglich. „Daher ist es wichtig zu zeigen: Gewalt zerstört, Stärke ohne Gewalt baut auf“, betonte Puff, „deshalb habe ich die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen. Außerdem bin ich ein Fan von Gen Rosso.“ CG

OBERPLEIS. Comedy und Quatsch mit „Vier gewinnt“ und ihrem Programm „Alles ist möglich – und wenn nicht dann auch“ präsentiert die Kolpingsfamilie am Dienstag, 3. Dezember, um 20 Uhr im Propst-Gerhard-Saal. Karten sind im Pfarrbüro oder unter Telefon (0 22 44) 58 21 und (0 22 44) 8 06 17 erhältlich. BAD HONNEF. Den Gedenktag zum 200. Geburtstag Adolf Kolpings beginnt die Kolpingsfamilie am Sonntag, 8. Dezember, mit einer Messe um 11.30 Uhr in St. Baptist. Anschließend gibt es ein DreiGänge-Menü im Pfarrheim. Anmeldung bis 4. Dezember unter Telefon (0 22 24) 34 97. HENNEF. Einen Krimiabend „Mörderische Weihnachten“ veranstaltet die Pfarrbücherei St. Simon und Judas, Siegfeldstraße 2, am Mittwoch, 4. Dezember, um 19.30 Uhr. Karten zum Preis von 8 Euro (inklusive Verzehr) gibt es unter Telefon (0 22 42) 23 73 oder (0 22 42) 8 04 49 oder in der Bücherei.

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AUS DEM ERZBISTUM Bad Münstereifel, Euskirchen und Zülpich: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 Bornheim, Meckenheim und Rheinbach: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55

EUSKIRCHEN. Ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für fehlgeborene, totgeborene und frühverstorbene Kinder findet am Sonntag, 8. Dezember, um 16 Uhr in der Kirche St. Mattias, Franziskanerplatz 1, statt. Im Rahmen des jährlichen Weltgedenktags für alle verstorbenen Kinder am zweiten Sonntag im Dezember möchte das Klinikseelsorgeteam des Marienhospitals mit dem Gottesdienst den Betroffenen Mut zur Hoffnung und zum Brückenbau machen und die Solidarität untereinander stärken. Nach dem Gottesdienst wird zu Austausch und Begegnung im Forum eingeladen. Informationen bei Klinikseelsorgerin Dorothea Grimm unter Telefon (0 22 51) 90 14 01. ZÜLPICH-FÜSSENICH. Zum Thema „Augenblicke des Glaubens – Räume des Glaubens“ lädt die Projektgruppe Kirchenführungen des Pfarrgemeinderates der Pfarreiengemeinschaft Zülpich zu einer Kirchenführung in St. Nikolaus in Füssenich ein. Am Samstag, 7. Dezember, von 15 Uhr bis 16 Uhr werden Küster Peter Cramer und Organistin Nicole Prinz den Kirchenraum mit den Besuchern liturgisch, geistlich und geschichtlich erschließen. MECKENHEIM. Zum vierten Mal wird die Ghana-Partnerschaft der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer nach der Silvestermesse unter dem Motto „Tempo für Ghana“ Papiertaschentücher verteilen und um Spenden bitten. Der Erlös kommt den Ärmsten in der Partnergemeinde St. Paul in Kumasi zugute. Im vergangenen Jahr brachte die Aktion 980 Euro ein. WALBERBERG. Der Kirchenchor St. Cäcilia begeht seinen 175. Geburtstag am Samstag, 30. November, um 20 Uhr mit einem Festkonzert in der Pfarrkirche St. Walburga. Dabei werden die Adventsvesper „Vesperae solenissimae op. 5“ aus Passau von Benedikt Anton Aufschnaiter und weitere Werke von Aufschnaiter, Rathgeber und Schnizer unter der Leitung von Chorleiter Norbert Keßler aufgeführt. Begleitet wird der Chor vom Orchester „Concerto con Anima“. Im Anschluss findet ein Jubiläumsempfang im Haus im Garten statt.

Jedes Stück ein Unikat Obdachlose gestalten Holzarbeiten für Weihnachtsmarkt EUSKIRCHEN. Der Fachbereich Sucht- und manchmal aber auch vier oder fünf Bastler“, so Wohnungslosenhilfe des Caritasverbandes be- Niederstein. In den kleinen Gruppen ergäben reitet erneut ein Kunsthandwerk-Angebot für sich dann auch neue Gesprächsthemen in viel den Euskirchener Weihnachtsmarkt vor. Das ruhigerer Atmosphäre. Einige von ihnen helBesondere an der großen Auswahl an farbenfro- fen auch am Verkaufsstand, den die Caritashen Holzarbeiten ist, dass sie von Obdachlosen Mitarbeiter betreuen. Durch den Verkauf der selbst angefertigt werden. Holzspielzeug, Krip- Dinge, die sie mit den eigenen Händen gepen und dekorative Arbeiten ziehen Neugieri- schaffen hätten, empfänden die Obdachlosen ge und Stammkunden gleichermaßen an den Bestätigung und ihre Anliegen blieben im Verkaufsstand, der vom 11. Dezember bis zum Blick der Gesellschaft, so Niederstein. AK 15. Dezember geöffnet sein wird. In der Tagesstätte für wohnungslose Männer und Frauen, die sich zusammen mit der Notschlafstelle in einem Haus befindet, betreut Sozialpädagoge Markus Niederstein die Obdachlosen in der Kreativwerkstatt. Er leitet an und unterstützt. Das ganze Jahr über wird gewerkelt. Derzeit entstehen ausgefallene Vogelhäuser und Nistkästen – alles Unikate. „Manch- Markus Niederstein (links) und die Wohnungslosen arbeiten Hand (Foto: AK) mal kommen nur zwei, in Hand in der Kreativwerkstatt.

Krippenführer jetzt komplett Nachlieferung zu Volmershoven und Witterschlick BORNHEIM. Die Beschreibungen der Weihnachtskrippen im Dekanat Bornheim sind jetzt vollständig. Die Kunsthistorike-

Kunsthistorikerin Christel Diesler und Regionalreferent Walter Boscheinen mit dem nun kompletten Krippenführer. (Foto: ES)

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rin Christel Diesler und der Regionalreferent, Diplom-Theologe Walter Boscheinen vom Katholischen Bildungswerk Bonn und Rhein-Sieg, stellten das Ergänzungsblatt zur dem im vergangenen Jahr erschienenen Führer in Volmershoven vor. Die Weihnachtskrippe der dortigen Kirche St. Mariä Hilf sowie die Krippe von St. Lambertus in Witterschlick seien bei der Zusammenstellung der Krippen aus Alfter und Bornheim versehentlich vergessen worden, wie Diesler unumwunden zugab. „Versäumtes wird jetzt nachgeholt“, erklärte Boscheinen. Die vierseitige Einlage mit den Beschreibungen der Krippen und Kirchen in den beiden Alfterer Ortsteilen kann von den bisherigen Käufern der Broschüre bei Walter Boscheinen unter Telefon (02 28) 42 97 91 27 kostenlos bestellt werden. In den noch vorhandenen Heften ist die Ergänzung bereits beigelegt. Das Heft „Weihnachtskrippen an Rhein und Vorgebirge“ war im Dezember 2012 in einer Auflage von 2500 Exemplaren erschienen. Es wird in den Pfarrämtern und Katholischen Büchereien verkauft. ES

Ausgabe 48/13 | 29. November 2013

AUS DEM ERZBISTUM

Überall glücklich gewesen

Bonn: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 Bornheim, Meckenheim und Rheinbach: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55

Pater Clemens van Weelden feiert 40-jähriges Jubiläum BONN-BAD GODESBERG. „Ich habe immer ‚Ja‘ gesagt zu allen Aufgaben auf meinem Weg und bin überall glücklich gewesen“, erzählt Franziskanerpater Clemens van Weelden, der sein 40-jähriges Priesterjubiläum feiert. Dankbar blickt der in Haarlem/Niederlande geborene Seelsorger, der am 11. November 1973 geweiht wurde, auf seine Stationen in Utrecht, Amsterdam, Brüssel und Heerlen zurück und erzählt warmherzig von den Menschen, die er begleiten durfte und die ihn begleitet haben. Ob als Pfarrer, Krankenhausseelsorger, Religionslehrer oder in der Aus- und Weiterbildung von Laien und Priestern, immer war ihm die Nähe zu den Menschen das Wichtigste. Seit 2007 lebt der 76-Jährige mit vier Mitbrüdern im Konvent seines Ordens in Bad Godesberg, direkt neben der Kirche St. Al-

bertus Magnus, wo auch die Missionszentale der Franziskaner ihren Sitz hat. 2010 wurde er zum Subsidiar ernannt; zunächst an St. Martin und Severin, seit Anfang 2013 für den ganzen Seelsorgebereich. Man spürt, dass Pater van Pater Clemens Weelden, der mit 18 Jahvan Weelden. ren in den Orden eintrat, (Foto: BBW) sich hier wohl fühlt und ihm der Kontakt zu den jungen Familien, zur Frauengemeinschaft, im Chor und zu vielen anderen Menschen ein echtes Herzensanliegen ist. Mit ihnen allen möchte er am Samstag, 30. November, um 17 Uhr in St. Albertus Magnus in einem Gottesdienst sein Jubiläum feiern. BBW

BONN-BEUEL. Die Ermländer aus Bonn und Umgebung kommen am 1. Adventssonntag, 1. Dezember, um 15 Uhr zum Gottesdienst (14.15 Uhr Rosenkranz) in der Kapelle des St.-Josef-Krankenhauses, Hermannstraße, zusammen. Anschließend ist ein Beisammensein. BONN. Musik zum Advent mit dem großen Blasorchester des Kardinal-FringsGymnasiums ist am Sonntag, 1. Dezember, um 16 Uhr im Bonner Münster zu hören.

Abschied nach 122 Jahren Letzte Franziskanerinnen gehen ins Altenheim BONN-BEUEL. Es ist eine Ära, die am vergangenen Sonntag in Beuel zu Ende ging. Mit der Verabschiedung der letzten drei Franziskanerinnen von der Ewigen Anbetung aus Olpe endet nach 122 Jahren die Geschichte des Ordens in Beuel. Schwester Christiane (86 Jahre, Oberin) und Schwester Bonalinde (83 Jahre, Küsterin) werden ins Altenheim des Ordens nach Oberpleis ziehen. Schwester Landolinis (78 Jahre, Stationshilfe) geht nach Drolshagen. Alle drei, die zum Abschied keinen „großen Bahnhof“ wollten, waren viele Jahrzehnte in Beuel. „Dies ist ein großer Verlust“, so Dechant Dr. Wilfried Evertz und Krankenhauspfarrer Bru-

BONN. Weihbischof Ansgar Puff hat im Bonner Münster sechs Erwachsene gefirmt. Die Männer und Frauen zwischen 25 und 58 Jahren hatten sich ein halbes Jahr lang bei der Citypastoral Bonn auf den Tag vorbereitet.

no Koppe. „Die Franziskanerinnen gehörten zu Krankenhaus und Pfarrgemeinde einfach dazu.“ Wie sehr den Beuelern ihre Schwestern ans Herz gewachsen sind, machten der Gottesdienst in St. Josef und der herzliche Empfang im Pfarrheim mehr als deutlich. Im August 1891 waren vier Schwestern aus Olpe nach Beuel gekommen, widmeten sich der Krankenpflege, betreuten Senioren und Bedürftige und übernahmen die bereits bestehende Kinderverwahranstalt. Zum 125. Pfarrjubiläum im August 2007 war der Platz vor dem St.-Josef-Krankenhaus in „Franziskanerinnenplatz“ umbenannt worden. BBW

BONN-BEUEL. „Ecclesia semper reformanda – Ist die Kirche noch zu reformieren? Vom II. Vaticanum zu Franziskus“. Über dieses Thema spricht Professor Dr. Rudolf Lill am Dienstag, 3. Dezember, um 19.30 Uhr in St. Paulus, Siegburger Straße 75. BONN-HEIDERHOF. Eine Führung durch die Kirche Frieden Christi, Tulpenbaumweg, wird am Sonntag, 30. November, um 15 Uhr angeboten. BONN. Die Reihe „Musik zur Marktzeit“ startet wieder am Samstag, 30. November, um 12 Uhr in St. Remigius, Brüdergasse 8. Den Auftakt bilden Chor- und Orgelmusik mit dem Frauen-Kammerchor BonnSonata sowie Texte zur Einstimmung auf den Advent. BONN-POPPELSDORF. Der Kirchenchor von St. Sebastian, Kirschallee, singt am Sonntag, 1. Dezember, um 10.30 Uhr Motetten zum Beginn der Adventszeit.

Viele Ordensschwestern waren beim Gottesdienst an Christkönig in St. Josef, in dem Schwester Landolinis (von rechts), Schwester Christiane und Schwester Bonalinde verabschiedet wurden. (Foto: BBW)

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ALFTER. Ihre ehrenamtlichen Arbeitsbereiche präsentiert die Bücherei St. Matthäus am Mittwoch, 4. Dezember, von 10 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr. „Wir wollen den Tag des Ehrenamtes nutzen, um über unsere Aktivitäten zu informieren“, so Büchereileiterin Franzis Steinhauer.

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AUS DEM ERZBISTUM Bedburg, Bergheim, Kerpen, Pulheim, Brühl, Erftstadt, Frechen, Hürth und Wesseling: Michael Kasiske, Telefon (0 22 32) 3 56 70

FRECHEN. Am ersten und zweiten Advent stehen in den Frechener Kirchen Tannenbäume mit Sternen. Auf diesen wurden Weihnachtswünsche von Kindern aus finanziell schlechter gestellten Familien notiert. Messbesucher sind eingeladen, einen solchen Stern auszusuchen, das Geschenk zu kaufen, in einem Pfarrbüro abzugeben und einem Kind so einen Herzenswunsch zu erfüllen. Im vergangenen Jahr kamen so 124 Geschenke zusammen, die an insgesamt 22 Familien weitergeleitet werden konnten. HORREM. Mit der Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“ zum ersten Advent von Georg Philipp Telemann wird der Chor der Christus-König-Gemeinde sein Konzert am Sonntag, 1. Dezember, um 16.30 Uhr in der Pfarrkirche Christus-König in Kerpen-Horrem eröffnen. Das 46. Kirchenkonzert des Chores ist der Auftakt in das Jubiläumsjahr zum 150-jährigen Bestehen. WESSELING. Alle vier Wochen organisieren das katholische Familienzentrum und die Frauengemeinschaft (kfd) St. Germanus Treffen für Handarbeitsbegeisterte. Die nächste Zusammenkunft im „Ahle Kluster“ am Alfons-Müller-Platz ist am Freitag, 6. Dezember, von 15 bis 17 Uhr. Ein weiteres Treffen findet am Mittwoch, 4. Dezember, von 16 bis 17.30 Uhr im Pfarrheim St. Josef, Hubertusstraße, statt. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter Telefon (0 22 36) 5 94 72. ERP. Seit 60 Jahren singt Helene Ulm in kirchlichen Chören mit und wurde dafür nun mit der goldenen Sängernadel und Urkunde des Diözesan-Cäcilien-Verbandes geehrt. Überreicht wurde ihr die Auszeichnung beim 17. Stiftungsfest des Chores St. Pantaleon Erp von Subsidiar Erhard März. Auch der Vorstand und die Chorleiterin Stefanie Herrmann bedankten sich für ihr Mitwirken und freuten sich über ihre Treue zum Chorleben.

Größter Adventskalender in Brühl Jeden Abend im Dezember gibt es ein kleines Programm RHEIN-ERFT-KREIS. Viele Gruppen in Brühl es ein kleines Programm ganz unterschiedlifreuen sich wieder darauf, dass es am Marien- cher Gruppen. Wo am jeweiligen Abend gefeihospital wieder den größten Adventskalender ert wird, ist im Internet aufgelistet. Jeden Abend der Stadt Brühl gibt. Bereits zum zwölften Mal gemeinsam gefeiert wird auch in Kerpen-Mangestalten zahlreiche Schulklassen, Kindergar- heim. Die Termine dieses Kalenders sind ebentengruppen, Vereine, Messdiener, Chöre und falls im Internet aufgeführt. KAS auch Mitarbeiter des Marienhospitals „ihren“ >> www.manheim-onlinehome.de Abend. Das vorweihnachtliche Programm mit >> www.smk-sindorf.de festlichen Klängen, stimmungsvollen Bildern und Gedanken ist vom 1. bis 23. Dezember täglich um 18 Uhr am Krankenhausgebäude in der Mühlenstraße 21 bis 25 zu erleben. Eine derartige Advents-Aktion gibt es auch wieder in Kerpen-Sindorf. Bei diesem „Lebendigen Adventskalender“ geht es an jedem Abend zu einem anderen Haus in Sindorf. Um Das Programm des Brühler Adventskalenders stellten Pflegedienstlei18 Uhr haben die Be- tung Katrin Sander (von links), Geschäftsführer Stephen Ziegler, Adwohner ein Fenster ad- ventskalender-Organisatorin Sonja Jostock, Krankenhaus-Seelsorger ventlich gestaltet und Otto Michael Bürvenich und der Ärztliche Direktor Dr. Carl-Michael (Foto: KAS) illuminiert. Dazu gibt Schmidt vor.

Hilfe für Schüler in Kenia Spenden für naturwissenschaftlichen Raum HÜRTH. Benjamin Cheboi ist Gouverneur des Bezirkes Baringo in Kenia. Jetzt besuchte er mit einer Delegation Hürth, da es bereits seit 25 Jahren eine Städtepartnerschaft zwischen Hürth und Kabarnet in Kenia gibt. Die Gäste besuchten auch eine Messe der Martinusgemeinde in Hürth-Fischenich. Dabei verkündete Diakon Helmut Werner als Sprecher des Hürther Ökumenerates die Entscheidung aller Kirchengemeinden des Ortes, die Hürth-Kabarnet-Schule in Kenia bei einem besonderen Projekt finanziell zu unterstützen. Die Einrichtung war vor

sechs Jahren mit Mitteln aus Hürth gebaut worden war. Für die 200 Schülerinnen und Schüler entsteht derzeit ein naturwissenschaftlicher Unterrichtsraum, ohne den die Schule ihre staatliche Anerkennung verlieren würde. Über 3000 Euro konnten kirchliche Gruppen 2013 schon an den Hürther Partnerschaftsverein übergeben, wo die Spenden gesammelt werden. Der hofft deshalb zuversichtlich, die für den Bau des naturwissenschaftlichen Raumes notwendigen 15 000 Euro als gemeinsame Anstrengung aller Hürther zusammenzubringen. KAS

Gouverneur Benjamin Cheboi (zweiter von rechts) war mit einer Delegation in der Messe in Hürth-Fischenich zu Gast. (Foto: KAS)

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Ausgabe 48/13 | 29. November 2013

AUS DEM ERZBISTUM

Tannenbäume voller Wünsche

Köln: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55

Aktionen in St. Pankratius für benachteiligte Familien BRAUNSFELD. Der Renner ist die Bettwäsche vom FC Köln, auch das Trikot des Fußballclubs ist heiß begehrt. Seit 2006 gibt es in der Gemeinde St. Pankratius die „Aktion Wunschsterne“. Jedes Jahr schreiben Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien ihre Wünsche auf Sterne, die dann an den Tannenbaum in der Kirche gehängt werden. In diesem Jahr möchte Gemeindereferentin Anne Graumann zwei Bäume aufstellen – in Christi Auferstehung und St. Pankratius, damit noch mehr Kinder in den Genuss der Weihnachtsüberraschungen kommen. Jeder Kirchenbesucher kann sich einen der Sterne mitnehmen und den jeweiligen Wunsch darauf erfüllen. Die Pakete sollen dann schön eingepackt und mit dem Stern beschriftet im Pfarrhaus St. Josef abgegeben werden. Die rund 60 Pakete werden pünktlich zu Weihnachten bei den jeweiligen Familien abgegeben. Für die „Aktion Murmeltier“, eine weitere Initiative für benachteiligte Familien, wird am Sonntag, 15. Dezember, um 17 Uhr in St. Pankratius ein Benefizkonzert veranstaltet. Die Hilfsaktion der Jugendlichen aus der Gemeinde wurde von Dechant Dr. Wolfgang Fey ins Leben gerufen. Sie unterstützt Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren und ermöglicht ihnen die Teilnahme an Ferienfreizeiten. Um Geld in die Reisekasse zu bekommen, verkaufen die Ju-

gendlichen Punsch, Grußkarten und Gebäck, waschen Autos und übernehmen CateringServices bei den zahlreichen Aktionen der Gemeinde. RUM NIEHL. Die fünfte Krippenausstellung findet in der Pfarrkirche St. Katharina im Rahmen des Weihnachtsmarktes am ersten und zweiten Adventswochenende von Samstag, 30. November, bis Sonntag, 8. Dezember, statt. Eröffnet wird die Präsentation am Samstag um 15 Uhr. Bei den Ausstellungsstücken handelt es sich um Krippen von Gemeindemitgliedern. LONGERICH. Eine Filmnacht führte die Jugendleiterrunde der Pfarrei St. Dionysius im Pfarrheim Christ König durch. Rund 100 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 17 Jahren konnten Fernsehfilme auf Großbildleinwänden ansehen. Der Erlös von 231,98 Euro ging an das Hilfswerk Misereor für die Opfer der Naturkatastrophe auf den Philippinen.

Gemeindereferentin Anne Graumann wird mit einer Helferin die vielen Pakete noch vor Weihnachten ausliefern. (Foto: RUM)

LINDENTHAL. Der Malteser-Hospizdienst begleitet seit vielen Jahren schwerkranke, sterbende und trauernde Menschen und deren Angehörige. Jetzt sucht der Hospizdienst weitere ehrenamtliche Mitarbeiter. Für Menschen, die an einer Mitarbeit interessiert sind, bietet der Hospizdienst von Februar bis Juli 2014 einen Befähigungskurs zur Begleitung von schwerkranken Menschen an. Koordinatorin Ursula Lennartz gibt unter Telefon (02 21) 4 30 64 06 Informationen.

An allen Ecken wird gebaut Im Pfarrverband Roncalli wird vieles erneuert RATH. Gebaut werden soll an allen Ecken. Im Pfarrverband Roncalli stehen mehrere Projekte zum Umbau an. Wie Pfarrer Gerd Breidenbach erklärte, wird zurzeit der Montessori-Kindergarten an der Erlöserkirche umgebaut. Zum Pfarrverband gehören fünf Kirchen, jeweils zwei in Rath/Heumar, in Ostheim und in Rath. Pfarrer Breidenbach betreut 12 000 Katholiken. Auch das Ostheimer Pfarrheim soll von Grund auf renoviert werden. Unter anderem sind große Fenster, behindertengerechte Toiletten und barrierefreie Zugänge in der Planung. Ein weiteres großes Projekt wird der Neubau des Pfarrheims St. Adelheid sein, dessen Bau durch einen Architektenwettbewerb entschieden werden soll. Das neue Haus soll eine Verbindung zwischen Kirche und Pfarrheim herstellen. Diverse Hilfsund Betreuungsangebote sollen dort untergebracht werden. Für die Kirchen St. Adelheid, Zum Göttlichen Erlöser und für St. Cornelius sind neue Heizungen vorgesehen. Für St. Cornelius gibt es noch einen neuen Innenanstrich und ein modernes Lichtkonzept. RUM

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HÖHENHAUS. Ein Gottesdienst für Menschen mit und ohne Demenz beginnt am Sonntag, 8. Dezember, um 9.30 Uhr. Er findet in der Kirche „Zur heiligen Familie“, Am Rosenmaar 1, statt.

Für St. Cornelius sind ein Innenanstrich und ein neues Lichtkonzept geplant. (Foto: RUM)

KÖLN. Einen Defibrillator konnte Monika Kleine, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), in der neuen Geschäftsstelle des SkF am Mauritiussteinweg 77-79 entgegennehmen. Seit vielen Jahren unterstützt die Sparkasse KölnBonn den SkF mit den Geldern aus dem „PS-Zweckertrag“, so auch in diesem Jahr mit einer Spende zur Anschaffung des Gerätes. Neben vielen ambulanten Einrichtungen wie der Schwangerschaftsberatungsstelle oder dem Betreuungsverein befindet sich dort auch die Notschlafstelle für Frauen sowie die Kontakt- und Beratungsstelle „Café Auszeit“.

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KIRCHE UND THEOLOGIE

Wir feiern keine Kirchenspaltung Catholica-Beauftragter der Lutheraner zum Reformationsjubiläum und Papstrücktritt

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it dem Reformationsjubiläum 2017 feiern die Protestanten nach Auffassung des Braunschweiger Landesbischofs und Catholica-Beauftragten der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Friedrich Weber, „keine Kirchenspaltung“. Sie müssten daher deutlich machen, dass es ihnen um das befreiende Evangelium gehe, „das ihnen durch die Reformation neu erschlossen wurde“, sagte Weber vor der Generalsynode der VELKD. Dies dürften sie „nicht nur beschwören“, sondern müssten „auch theologisch aufzeigen können, was wir Freudiges und Positives für 2017 Catholica-Be- anzubieten haben, um auftragter und so die Befürchtung geLandesbischof genstandslos zu machen, Friedrich Weber. dass Katholiken die mit (Foto: Ras) der Reformation erfolgte Spaltung mitfeiern müssten“. Ein gemeinsames Gedenken wäre das erste Mal seit der Reformation. Es werde vorgeschlagen, so Weber, „selbstkritisch die gegenseitigen Verfehlungen aneinander und an anderen zu bekennen, die gemeinsame Freude am Evangelium dankbar zum Ausdruck zu bringen, jene frohe Botschaft von Jesus Christus zu feiern und schließlich gemeinsam für

die Einheit zu beten“. Beiden Seiten werde also „Einiges zugemutet“. Der Ökumenebischof der deutschen römisch-katholischen Kirche, Gerhard Feige, erklärte hierzu: „Wenn es gelänge, 2017 gemeinsam zum Anlass zu nehmen, von unserem Glauben Zeugnis zu geben und ein ‚Christusfest‘ zu feiern, dann könnte das Reformationsgedenken uns Christus näherbringen, und dann würde es uns auch einander näherbringen.“ Weber dazu: „Ich würde mich freuen, wenn es uns gelänge, Raum zu eröffnen, um die gegenseitigen Verletzungen wahrzunehmen und vor Gott zu bringen. Und dass diese Reinigung des Gedächtnisses dann aber auch dazu führt, die Gaben der reformatorischen Entdeckungen und unsere seit und dank dem Zweiten Vatikanischen Konzil neu gewachsenen Beziehungen gemeinsam zu feiern.“

Rücktritt von Papst Benedikt XVI. öffnet auch ökumenische Perspektiven Weber äußerte sich in seinem letzten Bericht als Catholica-Beauftragter der VELKD. Im kommenden Frühjahr tritt er als Landesbischof in den Ruhestand; sein Nachfolger als Catholica-Beauftragter wird der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche von Schaumburg-Lippe, Karl-Hinrich Manzke. Weber hob hervor, die Catholica- Arbeit seit 2005 habe sein Leben und seine

theologische Existenz „ungemein bereichert“. „Es bleibt – trotz aller Höhen und Tiefen, trotz manch gefühltem oder tatsächlichem Stillstand in der Ökumene – die tiefe Gewissheit, dass sich das Engagement für die lutherischkatholische Ökumene lohnt“, so der Landesbischof. Er sprach von vielen Mut machenden Begegnungen, „die mir die Überzeugung geben, dass sich der manchmal mühsame Dialog zwischen unseren Kirchen lohnt und auch weiter vorangehen wird“. In seinem Bericht ging Weber auch auf den Pontifikatswechsel in der katholischen Kirche ein. Der Rücktritt von Benedikt XVI. sei ein Ereignis ohne Präzedenzfall in der neueren Kirchengeschichte. „Ich teile die Einschätzung vieler Vatikan-Beobachter, dass im Rückblick sich dieser Schritt als jene Entscheidung erweisen wird, mit der er sein Pontifikat, ja vielleicht sogar das zukünftige Verständnis des Papstamtes am nachhaltigsten geprägt hat“, fügte er hinzu. Dieser „Bruch mit der Tradition“ könne vielleicht auch Perspektiven für das ökumenische Gespräch über das Papstamt eröffnen. Weber sagte: „Er hat seine Person zum Wohle des Amtes zurückgenommen und so zugleich das Papstamt auf ganz außergewöhnliche Art menschlicher gemacht, es entmythologisiert. Hier deutet sich eine theologische Position an, das Amt von seinen Funktionen her zu verstehen, wie wir es auch in unserer evangelischen Amtstheologie erkennen.“ KNA/BR

KLEINANZEIGEN

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AUS DEM ERZBISTUM

Briefmarken für Kinder in Not 11.11. Kath. Pfarramt St. Antonius, Oberlahr/Ww. E. Schmitz, Lindlar. Heinz Arnolds, Euskirchen. Gertrud Schmitz, Kalenborn. Rechtsanwalt Bernhard Schwarz, Köln. Mecklenburg, Wissen/Sieg. Jürgen Gluske, Wesseling. 12.11. Marita Zimmermann, Glessen. Hildegard Kreutzberg, Roisdorf. Wilfried Wüste, Lindlar. Gerda Schmitz, Grevenbroich. Käthe Poulheim, Köln. St. Thomas Morus, Mettmann. H. Brand, Köln. Dorothea Pietzarek, Düsseldorf. Katharina Kranz, Bonn. Ursula Oelschlägel, Grevenbroich. Schwester Dorothea Hermanns, Dü-

ren. Elisabeth Bartsch, Lindlar. 13.11. Hildegard Vielhaber, Sankt Augustin. Brigitte Kusch, Köln. Engelbert Klyszcz, Neuss. Agnes Borgmann, Euskirchen. Hannelore Wiegand, Köln. Hans-Dieter Schnorrenberg, Grevenbroich. Helga Bensberg, Ratingen. 14.11. Anni u. Gerhard Pantenburg, Bergisch Gladbach. D. Güttler, Düsseldorf. Rudolf Recker, Bonn. Thomas Beier, Königswinter. Wilfried Paffrath, Leverkusen. Jupp Steinbüchel, Mechernich. Katharina Rau, Mechernich. H. Brand, Köln. Ottilie Braun für Benediktinerinnen Abtei Maria Heimsuchung, Steinfeld. Christa Schmiing, Windeck. M. Krumbe, Wuppertal. 15.11. Rudolf Heister, Wesseling. Dr. Klaus Werner, Bergisch Glad-

bach. Anneliese Euler, Bonn. Peter Jansen, Wesseling. Maria Kania, Hausen. Magda Dürig, Euskirchen. Kath. Öffentliche Bücherei Hl. Drei Könige, Neuss. Günter Berghahn, Düsseldorf-Gerresheim. Jürgen Gluske, Wesseling. 18.11. Cäcilienverein Köln-Mülheim 1855 e.V., Köln-Dünnwald. H. Becker, Bochum. Erwin Meven, Kerpen. Christine Ommer, Bergisch Gladbach. 19.11. Katharina Dorweiler, Pulheim. Linn Nagel, Düsseldorf. St. Thomas Morus, Mettmann. Wilhelmine Linn, Rheinbach. Brunhild Hellmann, Düsseldorf. 20.11. Ingemarie Holtzem, Bonn. Werner H. Hartel, Köln. Ria und Robert Holtkamp, Neuss. Peter Tillmanns, Hilden.

Der Jugend den Vorrang gegeben Der Bund Neudeutschland stellt sich neu auf KÖLN. „Wir haben heute eine andere Situation als zur Gründungszeit“, erklärt Dr. Karl Heinz Paulus die Neustrukturierung des Bundes Neudeutschland (ND). Damals war eine christliche Lebensgestaltung normal, erklärt der Bundesmeister des ND und ehemalige Leiter des Domforums im Sitzungssaal über seiner ehemaligen Wirkstätte. Heute seien knapp die Hälfte aller Jugendlichen ungetauft und wer christliche Jugendarbeit anstrebe, werde nicht mit offenen Armen empfangen. Um die Jugendarbeit zu stärken, wurde die für Außenstehende komplizierte Verbandsstruktur neu geordnet und tritt mit dem Jahreswechsel in Kraft: Die Gemeinschaft Katholischer Männer und Frauen im Bund Neudeutschland (ND-KMF) führt den ND fort, in der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) wurden die Jugendaktivitäten

gebündelt und dann gibt es noch den Heliand-Kreis katholischer Frauen. Festredner und Verbandsmitglied Dr. Stefan Vesper lobte die Weitsicht des Verbandes. Die Neustrukturierung sei zeitgemäß und für manchen anderen katholischen Verband könne dieses Vorgehen Vorbild sein. Aufgabe der Laien sei es, die Menschen im Alltag mit Gott in Berührung zu bringen. Dazu müssten sie glaubwürdige Antworten finden. Er erlebe den Verband und die darin organisierten Frauen und Männer als große Bereicherung für sein Leben. Die deutliche Hervorhebung des KSJ, um die Jugendaktivitäten zu stärken, sei richtig. Paulus, dessen Amtszeit nach sechs Jahren zum Jahreswechsel endet, ist sehr zufrieden, dass die Neustrukturierung geschafft wurde. Er wurde von der Versammlung für seine Weitsicht und seinen Einsatz geehrt und feierlich verabschiedet. Der ND tagte zum letzten Mal in alter Struktur nur wenige

Meter von seinem Gründungsort, der Machabäerstraße 47, entfernt. Der Jugendverband KSJ hat zurzeit über 10 000 Mitglieder und der Erwachsenenverband ND-KMF zählt etwa 5000 Frauen und Männer. KL

Dr. Karl Heinz Paulus ist der letzte Bundesmeister des Bundes Neudeutschland (ND). Sein Amt endet zum Jahreswechsel. (Fotos: Klein)

Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des ZdK und Mitglied im ND-KMF verteidigte die Neuordnung des Verbandes.

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BERICHT

„Enormer Segen“ Katholische Universität in Bethlehem wird 40 Jahre alt

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s ist, als beträte man eine grüne Oase im lärmenden und leider auch schmutzigen Bethlehem. Um den Springbrunnen sitzen Studentinnen und Studenten, oft hört man Lachen. Westliche Kleidung inklusive Schminke ist mit oder ohne Kopftuch die Regel. Papst Paul VI. wurde bei seinem Besuch 1964 auf den dringenden Bedarf an höherer Bildung und die palästinensische Sehnsucht nach einer eigenen Hochschule aufmerksam. Doch erst im Herbst 1973 gründeten drei USamerikanische De la Salle-Brüder mit zwölf einheimischen Pädagogen die Universität. Damals wurden 112 Studenten unterrichtet. Bruder Joe Loewenstein, der ehemalige Rektor, erinnert sich: „Die Direktoren der privaten Gymnasien waren die treibende Kraft dahinter. Das hatte mit dem Auswandern der Intelligenzia zu tun. Denn es gab keine höhere Bildungseinrichtung in Palästina.“ Letztlich war die Gründung dieser ersten Universität im palästinensischen Westjordanland für Bruder Joe eine „gemeinsame Anstrengung der Privatschulen, des Apostolischen Gesandten, des Vatikan und der Brüder“. Seitdem hat die katholische Hochschule viele Höhen, aber auch manche Tiefen gesehen. Ein Tiefpunkt war die von Israel erzwungene Schließung für drei Jahre während des ersten Palästinenseraufstands (Intifada); insgesamt war die Hochschule zwölf Mal aufgrund israelischer Militärbefehle geschlossen. Als schwierigstes Jahr jedoch bezeichnet Bruder Neil Kieffe das Jahr 2002 – da tobte die zweite Intifada, und die Universität musste während der Belagerung der Geburtskirche mit einhergehender Ausgangssperre für 39 Tage den Betrieb einstellen. Doch auch das überstand die international anerkannte Hochschule mit dem Motto „Indivisa manent“, das man angesichts der Lage in einer Krisenregion frei mit „Uns trennt nichts“ oder „Wir halten zusammen wie Pech und Schwefel“ übersetzen könnte.

Frauen sind in der Mehrheit Derzeit sind etwa 3200 Studenten an fünf Fakultäten eingeschrieben, dem landesweit einzigen Institut für Hotelmanagement und Tourismus oder am UNESCO-Biotechnologiezentrum. Studiengänge in Betriebswirtschaft, Krankenpflegewesen, Natur- und Geisteswissenschaften sowie in Pädagogik werden angeboten; doch auch zur Hebamme oder zum Ergotherapeuten kann man sich ausbilden lassen. Während in den Anfangsjahren mehr Männer als Frauen ein Studium ergriffen, ist es mittlerweile umgekehrt: Derzeit stellen die

Blick auf den Campus der 1973 gegründeten Universität in Bethlehem.

Frauen mit 76 Prozent die deutliche Mehrheit der Studentenschaft. Bruder Neil erklärt es so: „Im Auswahlverfahren schneiden Frauen einfach besser ab.“ Stellen die Christen palästinaweit nur ein Prozent der Bevölkerung, so sind sie an der Universität mit 29 Prozent bei 71 Prozent Muslimen überrepräsentiert. Vivian ist eine von ihnen und stammt aus Bethlehems Nachbarstadt Beit Jala. In höchsten Tönen lobt sie ihre Alma Mater. „Die Atmosphäre an der Universität ist einzigartig. Man spricht mit jedem, egal ob Christ oder Muslim“, bekennt sie. Ihre Studienkollegin Dana, ebenfalls Christin, pflichtet ihr bei. „Unsere Beziehungen sind ausgezeichnet.“ Vivian befindet sich im letzten Studienjahr im Fach Betriebswirtschaft. Dank guter Zensuren und eines Stipendiums studierte sie in Mexiko und Griechenland. 20 Stipendien pro Jahr können dank großzügiger Spenden der Ritter vom Heiligen Grab, der Ladah-Stiftung, von Ordensgemeinschaften und Einzelpersonen vergeben werden. Auf Spenden ist die Universität jedoch selbst für den Normalbetrieb angewiesen: Die Kosten für einen Studenten belaufen sich pro Jahr auf 3600 US-Dollar. Die durchschnittliche Studiengebühr beträgt jedoch nur 1200 Dollar, von der wiederum die Studenten im Durchschnitt nur 480 Dollar aufbringen können. „Aufgrund der beträchtlichen Armut halten wir die Studentengebühren extrem niedrig“, klärt der Videofilm der Universität auf. Da nimmt es nicht wunder, dass die Stu-

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(Foto: KNA)

diengebühren nur zwölf Prozent der Gesamtkosten abdecken. Weitere Einkommensquellen wie die jährliche Zuwendung des Vatikan oder die Beihilfe der Palästinensischen Autonomiebehörde helfen, die Finanzlücke weiter zu schließen. Trotzdem müssen 69 Prozent des Gesamtbudgets durch Spenden – neudeutsch: Fundraising – aufgebracht werden.

Zeit zu feiern und zu danken Als Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 Bethlehem besuchte, erklärte er: „Die katholische Kirche ist sehr erfreut, der guten Sache der Ausbildung durch die ungeheuer wertvolle Arbeit der Universität Bethlehem dienen zu können.“ Ähnliche Worte gebrauchte jüngst Rektor Peter Bray in seiner Jubiläumsbotschaft zum 40-jährigen Bestehen. Es sei nun Zeit zu feiern und zu danken – in erster Linie Gott für den „enormen Segen, zu dem dieser Ort für so viele Menschen geworden ist“. Dann dankte er auch allen, die die Weitsicht und den Mut hatten, die Universität zu errichten sowie den fast 400 Mitarbeitern, den zahlreichen Spendern aus der ganzen Welt und den über 14 000 ehemaligen Studentinnen und Studenten. „Ich bitte Euch, weiterzubeten, dass wir hier offen für Gottes Geist sind und dem palästinensischen Volk auf die bestmögliche Weise dienen.“ JOHANNES ZANG

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AUS DEM ERZBISTUM

Katholikentag 2016: Gratulation nach Leipzig KÖLN. Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln freut sich, dass der 100. Deutsche Katholikentag im Jahr 2016 in Leipzig stattfinden wird. „Gerne wäre der Diözesanrat Köln zur 60. Wiederkehr des letzten Katholikentages in Köln Gastgeber dieses großen Laientreffens gewesen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Gremiums. Leider habe Kardinal Joachim Meisner aufgrund des sich abzeichnenden Wechsels in der Bistumsleitung keine Einladung zum Katholikentag aussprechen wollen. „Umso mehr freut sich der Diözesanrat, dass die Einladung des Bischofs von Dresden-Meißen, Dr. Heiner Koch, den 100. Deutschen Katholikentag in der MesseStadt Leipzig durchzuführen, von der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken einstimmig und mit Begeisterung aufgenommen wurde.“ Der Diözesanrat kündigt an, die „weltoffene Stadt“ Leipzig zum Katholikentag zu besuchen und wünscht der Stadt und dem Bistum DresdenMeißen „von Herzen bereits jetzt gutes Gelingen und Gottes Segen“. KB

Stummfilm und Livemusik beim CineOratorium KÖLN. Eine in Deutschland noch nie gezeigte amerikanische Originalfassung des Stummfilmklassikers „King of Kings“ aus dem Jahr 1927 von Cecil B. de Mille wird am Freitag, 29. und Samstag, 30. November, jeweils um 20 Uhr in der Rochuskirche in Köln-Bickendorf gezeigt. Live dazu wird eine neue Musikfassung des erfahrenen Stummfilmkomponisten Wilfried Kaets für doppeltes Orchester, acht Solisten und gemischten Chor aufgeführt mit insgesamt rund 140 Mitwirkenden. Die Kopie des Filmes wurde erst diesen Sommer in Amerika wiederentdeckt, ist erstaunlich gut erhalten und hat als Highlight sogar eine damals revolutionär neue Farbsequenz. Die Kinofassung wird in filmhistorisch korrekter Geschwindigkeit und originalem Format auf Großleinwand projiziert. Die Rochuskirche ist die einzige Kirche in Deutschland mit festinstalliertem professionellem Kinoprojektor samt synchronisiertem Plattenteller und Schallschutzkabine auf der Empore. Der Eintritt zum „CineOratorium“ kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten können im Internet reserviert werden. KB >> www.rochuskirche.de

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FORUM

Kunstausstellung zum 200. Kolping-Geburtstag Eine Ausstellung mit dem Titel „Künstler sehen Kolping“ eröffnet am Sonntag, 8. Dezember, im Caritaszentrum Köln-Meschenich. Anlass der Ausstellung des Künstlernetzwerks SüdArt und der Kolpingsfamilie Köln-Rund um Immendorf ist der 200. Geburtstag Adolph Kolpings. Die Künstler haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Verbandsgründer beschäftigt. Entstanden sind Gemälde und Fotos, die sich mit Kolping befassen. Ergänzt wird die Ausstellung mit Informationen über den Sozialreformer. Die Ausstellung wird im Anschluss an den Gottesdienst zum Kolpinggedenktag eröffnet. Dieser beginnt am 8.12. um 9.30 Uhr in St. Blasius, Köln-Meschenich. Ab diesem Zeitpunkt kann die Ausstellung jeden Sonntag nach dem Gottesdienst besucht werden. Das Künstlernetzwerk SüdArt und die Kolpingsfamilie laden dann jeweils zum Sonntagscafé ein. Die Ausstellung endet am Mittwoch, 19. März, mit einem Vortragsabend über die Entwicklung des Kolpingwerks von 1865 bis heute. TMG

Neues Exerzitienprogramm Das neue Exerzitienprogramm für das EdithStein-Exerzitienhaus sowie für andere Häuser mit fundierten Seminaren zur Erneuerung und Vertiefung Geistlichen Lebens ist erschienen. Das Programm teilt sich auf in die Bereiche Exerzitien, Besinnungstage und Meditationsangebote. Zudem findet sich eine Liste von Menschen aus dem ganzen Erzbistum Köln, die sich auf Anfrage hin für seelsorgliche Einzelgespräche zur Verfügung stellen. Bestelladresse: Erzbischöfliches Generalvikariat, HA-S/Erwachsenenseelsorge, Geistliches Leben und Exerzitien, 50606 Köln, [email protected].

Besinnung für Ordensfrauen Ein Besinnungstag für Ordensfrauen zur Einstimmung in den Advent findet am 10. Dezember in Kerpen-Horrem statt. Begleitet wird der Tag im Exerzitien- und Bildungshaus der Salvatorianerinnen von Prior Bruno Robeck OCist, Langwaden. Beginn: 9.30 Uhr. Ende: nach der Messe um 16.30 Uhr. Anmeldung bis 1. Dezember an Schwester Gerlinde, Telefon (0 22 73) 602-113, Mail: [email protected].

Studienreise: Faszinierende Gotik am Oberrhein Eine Exkursion zur Gotik am Oberrhein veranstaltet der Verein für Christliche Kunst im Erzbistum Köln und Bistum Aachen e.V. vom 10. bis 16. März. Anlass ist der 500. Weihetag des Münsterchores in Freiburg im Breisgau am 5. Dezember. Die Studienreise begleiten Pfarrer Dr. Dominik Meiering und Professor Dr. Barbara Schock-Werner. Freiburg und Straßburg gehören mit ihren Kirchbauten genauso zum Besichtigungsprogramm wie die gotischen Kirchen in Basel, Colmar, Rufach, Gebweiler und Thann. Ein besonderer Schwerpunkt wird die kunsthistorische und theologische Deutung der großen spätgotischen Altäre in der Region sein, etwa der Isenheimer Altar. Gottesdienste und Museumsbesuche (zum Beispiel die Ausstellung „Baustelle Gotik“ im Freiburger Augustinermuseum) runden das Programm ab. Der Reisepreis beträgt insgesamt 839 Euro pro Person im Doppelzimmer; Einzelzimmerzuschlag: 138 Euro. Kontakt über Telefon (0 24 06) 18 88 oder per E-Mail: [email protected]. TMG >> www.vck.de

Pilgerreise für Ehepaare ins Heilige Land „Auf und in den Spuren Jesu“: Unter diesem Titel findet vom 24. April bis 4. Mai eine Pilgerreise ins Heilige Land für Ehepaare statt. Die Leitung hat Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp. Es sollen die heiligen Stätten Israels und Palästinas besucht werden, um so den Wurzeln des Glaubens auf den Grund zu gehen. Eine Bootsüberquerung des Sees Gennesaret bis nach Kafarnaum steht ebenso auf dem Programm wie der Besuch der Hochzeitskirche in Kana. Weiter geht es nach Nazaret und von dort zum Berg Tabor. Nach Besichtigung der Taufstelle Jesu im Jordan führt die Pilgerreise weiter durch die Wüste Juda nach Jerusalem und später nach Betlehem. Pauschalpreis: 1895 Euro bei mindestens 26 Teilnehmern. Sollte die Teilnehmerzahl geringer sein, kann sich der Reisepreis geringfügig erhöhen. Anmeldung unter der Reisenummer 701314 bis spätestens 31. Januar an: Heilig-Land Reisen GmbH – Reisedienst des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande, Postfach 100905, 50449 Köln. Telefon: (02 21) 99 50 65 50. E-Mail: info@ dvhl.de. Weitere Informationen und vollständiges Reiseprogramm im Internet. TMG >> www.heilig-land-verein.de

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AUS DEM ERZBISTUM

Voneinander wissen, voneinander lernen Ideenwerkstatt „Im Alter leben, wo ich hingehöre“ KÖLN. „Generationen müssen mehr im Miteinander als im Nebeneinander leben“ steht auf dem gelben Zettel, den Ulrike Kniep gerade unter die Frage „Welche Anregungen aus den Workshops nehme ich mit?“ an die Stellwand gepinnt hat. „Dieses Miteinander der Generationen ist mir persönlich sehr wichtig“, sagt die Sozialraumassistentin der Caritas Betriebsführungs- und Trägergesellschaft. „Und in unserem Projekt ,Nachbarschaft im Quartier Langenfeld-Mitte‘ sind intergenerative Angebote eine der drei wesentlichen Säulen.“ Genau dieses Projekt hat Kniep vorgestellt auf der Ideenwerkstatt, die vergangene Woche unter der Überschrift „Im Alter leben, wo ich hingehöre“ im Maternushaus stattfand.

und Kollegen aus der Altenheimseelsorge, der Altenpastoral und der Hauptabteilung Seelsorgebereiche hat sie deshalb die Ideenwerkstatt organisiert.

Unterschiedliche Herangehensweisen

Selbstbestimmt und in Würde leben „Menschen möchten auch im Alter selbstbestimmt und in Würde leben – und Kirche möchte sie dabei unterstützen“, sagt Michaela Renkel, Zuständige für „Alternsbildung“ beim Erzbistum Köln. „Und diese Unterstützung klappt besser, wenn wir zusammenarbeiten.“ Gemeinsam mit Kolleginnen

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Ulrike Kniep aus Langenfeld fand die Ideenwerkstatt sehr gelungen. (Foto: Becker)

„Unser Ziel war, dass die Akteure sich kennenlernen, die sich jetzt schon mit zukunftsweisenden Ansätzen für ein neues Miteinander der Generationen und eine neue Verantwortungsgemeinschaft einsetzen“, sagt Renkel. Nur wenn man voneinander wisse, könne man Kooperationspartner gewinnen und vielleicht auch aus Fehlern anderer lernen. „Ich fand besonders die Vielfältigkeit hier toll“, sagt Ulrike Kniep. „Es war interessant, unterschiedliche Herangehensweisen an Quartiersarbeit kennenzulernen und fragen zu können: Wie finanziert ihr das? Was hat sich bewährt? Was kann man besser machen?“ Bei der Veranstaltung, an der rund 50 Personen – Haupt- wie Ehrenamtliche – teilnahmen, wurde ein besonderes Interesse deutlich, wie „Im Alter leben, wo ich hingehöre“ für Menschen mit Demenz aussehen kann. KB

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SCHÖNES ZUHAUSE

Stachelige Gartenfreunde Sehr gefreut habe ich mich Anfang September, als ich entdeckt habe, dass wir ein Igelnest im Garten hatten. Eine Pampasgrasstaude, die im letzten Winter ziemlich gelitten hatte und zweigeteilt war, hat eine Igelin genutzt um dazwischen ihr Nest zu bauen. Der Eingang lag zu einer Pergola hin und war so sehr gut geschützt. Am Spätnachmittag habe ich die Igeljungen zufällig entdeckt, wie sie um die Staude herum die Gegend erkundeten. Normalerweise sind Igel dämmerungsund nachtaktive Tiere. Vielleicht war es ja ein erster kurzer Ausflug, denn eines der Jungen war noch so klein, da sahen die Stacheln noch gar nicht richtig fertig aus. Igel sind nützliche Tiere und damit gerngesehene Gäste im Garten. Sie fressen Asseln, Würmer, Tausendfüßler, Schnecken, auch Aas und kleine Wirbeltiere, eher selten etwas Obst. Damit sie sich in einem Garten wohl fühlen, muss man einiges beachten. Die Tiere brauchen Hecken und Gebüsch als Unterschlupf. Im Herbst benötigen sie Blätter, Moos und Zweige, um eine Stelle für den Winterschlaf herzurichten. Ist der Garten immer penibel aufgeräumt, wird der Igel nicht bleiben. Igel benötigen ein großes Gebiet, in dem sie auf Nahrungssuche gehen können, ein normaler Garten reicht nicht aus. Deshalb sollte es immer Durchgangsstellen geben. Vorsicht beim Rasenmähen: unter Sträuchern verbringen Igel gerne den Tag. Um diese Jahreszeit sollten Igel im Winterschlaf sein. Dann fällt ihre Körpertemperatur von normalerweise 36 auf etwa ein bis acht Grad und der Stoffwechsel wird somit weitgehend eingestellt. Um Igeln zu helfen, wird oft empfohlen sie zu füttern, besonders in der Übergangszeit vom Herbst zum Winter. Wir verzichten lieber darauf, da bei uns in Flussnähe immer die Gefahr besteht, auch Ratten durch bereitgestelltes Futter anzuziehen. Einmal habe ich die Igelkinder noch gesehen. Die Sterblichkeit ist recht hoch, auch wir haben einen kleinen Igel tot auf der Wiese gefunden. Hoffentlich überwintern ein paar Igel bei uns. Mit Schnecken finden sie im Frühjahr ein sicheres Nahrungsangebot. Ich habe allerdings irgendwo gelesen, dass Schnecken nicht die Leibspeise von Igeln sind – kann ich gut verstehen! ANNETTE KOSTER

Weihnachtsmenü in vier Teilen Vorspeise I: Blätter von der Honigente in Pflaumengelee

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utes Essen gehört zum Weihnachtsfest dazu wie die Kugeln an den Christbaum. Während bei manchen Familien schon am Heiligen Abend richtig geschlemmt wird, kommen bei anderen erst einmal Würstchen und Kartoffelsalat auf den Tisch und das große Weihnachtsmenü gibt es dann am ersten oder zweiten Feiertag. Wann auch immer Sie Festmahl halten wollen: In dieser und den nächsten drei Ausgaben der Kirchenzeitung finden Sie Rezepte für ein viergängiges Menü, das Andreas Lechtenfeld, Küchenchef des Maternushauses, exklusiv für Sie zusammengestellt hat. Heute geht es los mit der ersten Vorspeise: Blätter von der Honigente in Pflaumengelee mit Kräutersalat und Kartoffeldressing. Zutaten: 1 Ente 325 Milliliter Pflaumenwein 1/8 Liter Sojasoße 30 Gramm Honig 1,5 Liter Gemüsebouillon 10 Gramm Ingwerwurzel 100 Gramm Schalotten 1/4 Stück Sellerie und Karotte 1/8 Liter Erdnussöl 5 Lorbeerblätter 15 Gramm Sarawakpfeffer (Asialaden) 8 Blatt Gelatine 40 Gramm Dörrpflaumen grobes Meersalz 50 Gramm Kartoffelwürfel 250 Milliliter Sonnenblumenöl Mixed von Ruccola, Frisee, Kerbel, Estragon, Dill, Petersilie, Beifuß, Vogelmiere, Bachbunge, Pimpernelle, Sauerampfer und Brennnessel. Zubereitung: Die Ente auslösen in Brust und Keule. Die Brust zwei Tage in je 1/8 Liter Pflaumenwein und Sojasoße, 1/4 Liter Wasser und zwei Esslöffel Honig einlegen. Die Knochen der Ente kleinhacken und mit zehn Gramm Ingwerwurzel, fein geraspelt, drei Schalotten, den 1/4-Stücken Staudensellerie und Möhre in grobe Würfel geschnitten in etwas Erdnussöl anschwitzen. Mit einem Liter Gemüsebrühe, 20 Gramm Honig und 200 Milliliter Pflaumenwein auffüllen und zirka 1 1/4 Stunde langsam köcheln. Während des Kochvorgangs drei Lorbeerblätter und 15 Gramm Sarawakpfeffer zugeben. Danach die Brühe durch ein Tuch passieren und auf einen halben Liter einkochen. Aus dieser Brühe – sie sollte klar sein – mit acht Blatt in kaltem Wasser eingeweichte und danach ausgedrückte Gelatine den Gelee zubereiten.

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Andreas Lechtenfeld, Küchenchef des Maternushauses. (Foto: Becker) 40 Gramm Dörrpflaumen ohne Kerne in feine Würfel schneiden, dem Gelee beimengen und diesen mit Salz, etwas Zucker und einem Spritzer einfachem Essig abschmecken. Die Entenbrust aus der Lake nehmen und trocken tupfen, mit feinem Meersalz und Pfeffer würzen und rosa abbraten. Auskühlen lassen. Eine Terrinenform von einem halben Liter Fassungsvermögen mit Klarsichtfolie auslegen. Die Entenbrust in dünne Scheiben schneiden und abwechselnd mit Gelee versehen fest in die Form einschichten. Einen Tag kühlen. Für das Kartoffeldressing 50 Gramm Kartoffeln mit 50 Gramm Schalottenwürfel anschwitzen, 500 Milliliter Gemüsebrühe oder Bouillon aufgießen, zwei Lorbeerblätter zugeben und alles weichkochen. Die Lorbeerblätter entfernen und alles mit 250 Milliliter Öl aufmixen, mit einem Essig nach Ihrem Geschmack, Salz, Zucker und Pfeffer abschmecken. Aus Ruccolaspitzen, Friseespitzen, Blattund krause Petersilie, Beifuß, Estragon, Pimpernelle, Sauerampfer, Kerbel und rotem Basilikum einen Salat zubereiten. Wenn Sie Wildkräuter wie Bachbunge, Vogelmiere oder Brennnessel bekommen können, schmeckt er noch gehaltvoller. Auf einem Teller die Terrinenscheibe mittig auflegen, Kartoffeldressing ringförmig angießen und darauf den Kräutersalat streuen. Tipp: Die Enten-Keulen kann man gebraten am Vorabend genießen. Die Terrine kann gut zwei Tage vorher hergestellt werden, das Dressing am Vortag.

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KLEINE KIRCHENZEITUNG

Zweige blühen an Weihnachten Brauchtum zum Fest der heiligen Barbara

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uf den Advent, der an diesem Sonntag beginnt, freut sich Ulli schon ganz besonders. Denn dann gibt es wieder leckere Plätzchen, Singen bei Kerzenschein und viele Gedenktage von Heiligen, die mit schönen Bräuchen verbunden sind. So wie das Fest der heiligen Barbara am 4. Dezember. Einige Menschen stellen am Vorabend des Barbaratags einen Schuh auf, der am nächsten Morgen mit kleinen Süßigkeiten, Keksen, Nüssen oder Mandarinen gefüllt ist.

hielt an ihrem Glauben fest. Barbara wurde zum Tode verurteilt und von ihrem Vater mit dem Schwert getötet. Der Vater soll daraufhin von einem Blitz getroffen worden und gestorben sein. Die Legende sagt außerdem, dass sich auf dem Weg ins Gefängnis ein kahler und verdorrter Kirschbaumzweig in Barbaras Kleid verfing. In ihrer Zelle gab sie ein paar Wassertropfen aus ihrem Trinknapf auf den Zweig. Als sie später zum Tode verurteilt wurde, begann der Zweig in der Gefängniszelle zu blühen.

Barbara wurde in einen Turm gesperrt

Neues Leben in der dunklen Welt

Der Legende nach lebte Barbara im dritten Jahrhundert in Nikomedien. Das liegt in der heutigen Türkei. Sie war die Tochter eines reichen Kaufmanns. Barbara war eine sehr schöne und kluge junge Frau, und viele Männer in Nikomedien hielten um ihre Hand an. Aber Barbara wollte nicht heiraten. Sie spürte, dass in ihrem Leben etwas anderes wichtig war. Der Vater liebte Barbara sehr. Er wollte aber unbedingt verhindern, dass sie Christin wurde. Weil er als Kaufmann oft länger verreisen musste, ließ er einen Turm bauen, in den er Barbara einsperrte. Von einem Lehrer hörte sie von Jesus, und obwohl sie im Turm gefangen gehalten wurde, schaff-

Mit dieser Legende hängt ein anderer schöner Brauch zusammen: Am Barbarafest schneidet man Zweige ab, zum Beispiel von einem Kirschbaum. Die stellt man zu Hause in eine Vase mit Wasser, die man an einem warmen Ort platziert. Diese Zweige – die so genannten Barbarazweige – blühen zu Weihnachten. Die Zweige sind ein Zeichen der Hoffnung. Gott lässt aus dem Starren, Kalten und Toten Lebendiges entstehen. Mitten in der kalten Nacht ist durch die Geburt von Jesus neues Leben in die dunkle Welt gekommen. Ulli ist schon sehr gespannt darauf, ob seine Zweige an Weihnachten blühen werden… ALMUD SCHRICKE

Die heilige Barbara wird oft mit einem Turm dargestellt. Diese Figur der heiligen Barbara steht in der St.-Martinus-Kirche in Bedburg-Kaster. (Foto: Boecker)

te es Barbara, sich taufen zu lassen. Als der Vater das erfuhr, wurde er sehr wütend und ließ sie ins Gefängnis bringen. Dort wurde Barbara gequält und gefoltert. Doch sie

Finde die acht Unterschiede!

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FAMILIE

Familie Gasenzer (von links): Felix, Matthias, Friederike, Susanne und Katharina Gasenzer.

(Foto: Schricke)

Mit Kirche etwas Positives verbinden Familie Gasenzer bereitet die Taufe ihrer Tochter vor

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er Einladung zur Taufe liegt ein kleines Blatt mit einer Taube bei. „Wir wünschen uns für Friederike ganz viel Frieden und hoffen, dass Ihr uns dabei unterstützt“, schreiben die Eltern. Sie bitten alle Gäste, die beigefügte Taube zu gestalten, sie auszumalen und einen Wunsch für den Täufling daraufzuschreiben. Bei der Taufe von Friederike Gasenzer, die Anfang Dezember in der St.-Josef-Kirche in Bonn-Beuel stattfindet, werden diese Tauben dann auf ein großes Poster geklebt. Friederike bedeutet die „Friedensreiche“. Und der Aspekt des Friedens steht auch im Mittelpunkt des Taufgottesdienstes. „Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden“, haben die Eltern, Susanne und Matthias Gasenzer, als Taufspruch ausgewählt. Die Taube als Symbol für den Frieden kommt auch in der Lesung vor, für die die Eltern einen Abschnitt aus der Erzählung von Noah ausgewählt haben. Er sendet nach dem Ende der Sintflut eine Taube aus, die dann mit einem frischen Olivenzweig zurückkehrt. Dass Friederike wie auch schon ihre Geschwister Katharina (5 Jahre) und Felix (3 Jahre) getauft wird, ist für Gasenzers keine Frage. „Kirche bedeutet Gemeinschaft“, sagt Susanne Gasenzer. „Die Kinder sollen einen Platz in der christlichen Gemeinschaft haben. Es ist wichtig, dass sie dazugehören.“ Vom Argument einiger Eltern, ihre Kinder nicht taufen

zu lassen, damit diese sich dann später selbst dafür oder dagegen entscheiden können, halten die beiden nichts. „Das ist eine Entscheidung, die man als Eltern für seine Kinder treffen sollte. Die Kinder wissen sonst ja gar nicht, wofür sie sich entscheiden sollen.“ Dazu gehört auch, dass sie den Kindern viele gute Erfahrungen mit auf den Weg geben möchten. „Die Kinder sollen mit Kirche etwas Positives verbinden“, sagt Matthias Gasenzer. „Denn das hält einen. Wir leben das weiter, was wir selber erfahren haben. Das hat uns geprägt.“ Dazu gehört auch das Engagement beim Kindergottesdienst und beim Familienwochenende der Gemeinde.

Gute Erfahrungen fürs Leben Auf die Idee, einen Taufspruch auszuwählen, sind Gasenzers bei der Taufe von Katharina gekommen. Sie musste mehrere Wochen lang auf der Frühgeborenenstation der Klinik bleiben. Dort hingen überall an den Wänden Bilder und Dankkarten von anderen Eltern. Auf einem Bild haben sie einen Spruch entdeckt, den sie später als Taufspruch für Katharina wählten: „Der Herr hat seinen Engeln befohlen, dich zu behüten auf allen deinen Wegen.“ Passend dazu drehte sich beim Taufgot-

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tesdienst von Katharina alles um Engel. Bei Felix wählten die Eltern eine Hand als Symbol zum Zeichen des Schutzes. Die Plakate mit den Symbolen und den Wünschen der Taufgäste hängen im Kinderzimmer. „Bei Katharina und Felix ist das immer wieder Anlass für eine Unterhaltung. Wir lesen den Kindern die Wünsche vor und sprechen darüber, wer sie aufgeschrieben hat.“ Wichtig ist der Familie bei der Tauffeier die Einbeziehung von Verwandten und Freunden, die den Gottesdienst auch musikalisch gestalten. Das Taufwasser kommt wie auch schon bei den Geschwistern aus dem Jordan. Die Großeltern haben es vor fünf Jahren aus Israel mitgebracht. Etwas schade sei, dass es keine heilige Friederike gebe, sagt Matthias Gasenzer. Die Eltern haben sich als Namenspatron daher für den seligen Friedrich Ozanam entschieden, den Begründer der Vinzenz-Konferenzen. Er ist in Mailand geboren – und damit ein weiterer Grund, mit den Kindern einmal einen „Heiligenurlaub“ in Italien zu machen, sagt Matthias Gasenzer schmunzelnd. Dort können sie sich dann nicht nur auf die Spuren von Friedrich Ozanam begeben, sondern auch den Namenspatronen der beiden älteren Geschwister begegnen: Katharina von Siena und Felix von Cantalice. ALMUD SCHRICKE

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LESERFORUM

Die Zeit drängt Wie fremdverordnete Stille zur Besinnung führt

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ie ist wieder da, die schöne Adventszeit, die Zeit der Besinnung und Vorfreude auf die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. Mit der Besinnung ist es, so vermute ich einmal, nicht weit her. Und ich schließe mich da zugegeben nicht aus. Wichtige Termine sind noch wahrzunehmen, Besprechungen zu führen, Entscheidungen zu treffen, Jahresabschlussfeiern zu arrangieren, Weihnachtseinkäufe zu planen. Die Zeit drängt, immer enger wird der Terminkalender. Zum Glück stehen uns Telefon, Internet, E-Mails oder andere Einrichtungen für Kommunikation und Arrangements zur Verfügung. Und dann passiert mir das: Durch einen technischen Defekt fielen alle diese Möglichkeiten aus. Nichts ging mehr. Kein Telefonat konnte geführt, keine E-Mail angenommen oder verschickt werden. Mich über das Internet „klug“ zu machen - auch das ging nicht. Alle Hebel habe ich in Bewegung gesetzt, habe mit Gott und der Welt per Handy telefoniert, mich dvurch endlos viele Warteschleifen der TeleKommunikations-Branche durchgekämpft. „Wenn Sie Kunde sind, wählen Sie die 1, sonst die 2“. Dann wurde das Problem abgefragt: „Haben Sie Fragen zum Vertrag, wählen Sie die 3, gibt es eine Störung, wählen Sie die 4“ und so weiter. Da ich die eigentliche Ursache des Problems nicht kannte, beziehungsweise nicht erkennen konnte, durchlebte ich (fast) alle Warteschleifen. Von freundlichen Stimmen wurde ich immer wieder vertröstet, um ein

Konrad Rüdelstein. wenig Geduld wurde ich gebeten. Mit musikalischen Einlagen wurden in Vergessenheit geratene alte Schlager aufgefrischt, aktuelle kamen hinzu. Fehlte nur noch, dass die Nationalhymne abgespielt wurde, dachte ich mir. Endlich die Erlösung: Ich erreichte einen kompetenten Berater. Er wies mich darauf hin, dass einer meiner Söhne in meinem Namen vor einigen Monaten eine Vertragsänderung beantragt hätte. Die würde aktuell umgesetzt. Notwendig wäre, so sagte er, die Installation eines Zusatzmoduls, das ich in einem Fachgeschäft ganz in der Nähe kostenlos abholen könnte. Die Lösung war in Sicht. Nichts wie hin, das Gerät abgeholt, ausgepackt und die Installations-Beschreibung durchgelesen. Da waren Kabel abzuklemmen, neue anzuschließen und vieles andere mehr. Mir rauch-

Hoffen auf Barmherzigkeit Erfahrungen im Nachbarland Holland

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ch fühle mich meinem Gewissen verpflichtet, auf Ihren Artikel „Keine Ausnahmen für Wiederverheiratete“ in Nr. 44, Seite 3, zu reagieren. Ich bin 88 Jahre alt und war mit einem geschiedenen Mann verheiratet. Mein Mann war Holländer, ich wohnte also in Holland. Damals war ich 41 Jahre alt und hatte von der so genannten „offenen Tür“ im Erzbischöflichen Amt gehört. Wir wohnten nur sechs Kilometer von Haarlem entfernt und ich konnte gut mit dem Bus dorthin fahren. Damals war Bischof Swartkrans der Erzbischof in Haarlem. Ich konnte ihn natürlich nicht selbst sprechen, aber einen jüngeren Priester dort. Nach einer längeren Unterhaltung über die

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Ehegründe bekam ich die Erlaubnis, bei unserem Pfarrer zu beichten und konnte wieder die Kommunion empfangen. Mein Mann war evangelisch, hatte zwar Sympathie für die katholische Kirche, wollte aber nicht katholisch werden. Über 20 Jahre ist mein Mann tot, aber ich fühle sehr mit den Menschen hier in Deutschland, die schon die ganze Zeit vom Kommunionempfang ausgeschlossen sind. Ein Mörder hat es besser. Er kann seine Tat bereuen, beichten und darf dann wieder kommunizieren. Wer es begreifen kann, der begreife es. Ich hoffe auf die Barmherzigkeit Gottes. MARIA SCHEEPERS Anschrift der Redaktion bekannt

te der Kopf. Ich rief wieder meinen freundlichen Berater an und bat um Unterstützung. Er sagte mir zu, eine Fachkraft vorbeizuschicken. Gott sei Dank! Der konnte den Termin allerdings erst in fünf Tagen wahrnehmen. Ein früherer Termin, so erfuhr ich, ging nicht. Ach wie tröstlich, offensichtlich bin ich nicht der Einzige, der hier ein Problem hat, dachte ich mir. Ein Blick in meinen Terminkalender war ernüchternd: Genau dann hatte ich im Rahmen eines meiner Ehrenämter ein Auswärtsgespräch vereinbart, dem mehrere Personen beiwohnen sollten. Wieder rief ich meinen Berater an. Alles Bitten und Drängen nützte nichts. Eine Terminverschiebung wäre nur nach „hinten“ möglich gewesen. Also sagte ich endgültig zu, musste dann aber, durchaus mühsam, eine neue Gesprächsrunde arrangieren. Mehrere Personen unter einen Hut zu bringen, das ist bekanntlich gar nicht so einfach. Wenn „die da in Köln-Bonn“ wüssten, welch wichtige Aufgaben ich hier wahrzunehmen habe, bestimmt würden sie anders reagieren, glaubte ich zumindest. Deprimiert war ich, nichts, gar nichts ging mehr. Meine offensichtlich angeborene Ungeduld tat ein Übriges, alles zu verschlimmern. Und so befand ich mich letztendlich in meiner eigenen Warteschleife. Freunde zeigten sich besorgt, ehemalige Kollegen und Kolleginnen zapften andere Informationsquellen an und erkundigten sich, was denn da bei Rüdelsteins los sei. Selbst die eigenen weitab von Bedburg wohnenden Kinder verstanden im wahrsten Sinne des Wortes die Weit nicht mehr. Und ich? Ja, ich fand zunehmend Gefallen an dieser fremdverordneten Stille. Mit meiner Frau habe ich schöne Spaziergänge gemacht, endlich wieder einmal in aller Ruhe ein schönes Buch gelesen, mich meinem Hobby als passionierter Brieftaubenzüchter hingegeben, mich länger als sonst üblich bei einem Köln-Besuch im Kölner Dom aufgehalten (und viel Neues entdeckt) und dergleichen mehr. Besinnung und Vorfreude auf die beginnende Adventszeit vom Allerfeinsten. Ist das eine Ruhe, wunderbar. Eigentlich schade, dass in wenigen Tagen der alte Trott wieder beginnt. Eine Erfahrung aber nehme ich mit: Nämlich die Erkenntnis, dass sich auch ohne mich die Welt weiterdreht. Und einen Vorsatz habe ich auch gefasst: Mehr denn je zu selektieren, was wirklich wichtig ist und was nicht! Also dann: Eine besinnliche Adventszeit! KONRAD RÜDELSTEIN, Bedburg

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RÄTSEL

Und es begab sich ... CDs zu gewinnen W eihnachten, eine Zeit auch zum Zuhören. Dafür eignet sich gut die neue CD „Und es begab sich ...“ Wie der Titel sagt, stellt diese Weihnachts-CD die Weihnachtsgeschichte in den Vordergrund und beginnt mit Teilen aus Bachs Weihnachtsoratorium, wie zum Beispiel die Rezitative, die die Geschichte erzählen, und die Arien „Bereite dich Zion“ und „Großer Herr und starker König“, die das Geschehen meditativ betrachten. Der gesamte Programmbogen auf der CD ist weit gespannt: Zu hören sind Werke romantischer Komponisten wie Max Reger („Mariä Wiegenlied“) und Peter Cornelius („Dass einst ein Kind auf Erden war“ oder „Hirten wachen im Feld“). Sicher besonders gerne werden die ebenfalls eingespielten europäischen Weihnachtslieder gehört werden,

die vielfach bekannt sind, da sie in der deutschen Weihnachtstradition heimisch geworden sind. Sie werden in einer Stimmlage mu-

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siziert, die den Zuhörer ermutigt einzustimmen und mitzusingen. Begleitet werden die Sänger von hervorragenden Instrumentalisten etwa des WDR-Rundfunkorchesters. Wer eines von drei Exemplaren der CD „Und es begab sich ...“ gewinnen möchte, sollte eine Postkarte mit dem Lösungswort des Kreuzworträtsels bis zum 12. Dezember schicken an: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, oder eine E-Mail an die Adresse [email protected]. Wer seinem Glück nicht vertraut, kann die CD auch zum Preis von 12,90 Euro beziehen bei REVERENZA Musik, Johann-Strawe-Weg 2, 53773 Hennef, Telefon (0 22 42) 31 94 oder im Internet. >> www.reverenza-musik.de

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BUNTE SEITE „Ich bin vor einem Monat über eine rote Ampel gefahren.“ – „Was musstest du bezahlen?“ – „3000 Euro.“ – „Was, so viel?!“ – „Ja, was meinst du, was so eine Ampel kostet!?“

Das frisch verheiratete Paar unterhält sich. Flüstert sie überglücklich: „Liebling, bald sind wir nicht mehr allein.“ Er springt vor Freude in die Luft und fragt: „Ist das wahr? Und wann?“ Antwortet sie: „Morgen! Um vier Uhr sollst du meine Mutter vom Bahnhof abholen...“

„Ätsch ... Die Pilze in der Suppe sind gar nicht vom Markt ... Die habe ich alle im Wald gefunden!“ (Cartoon: Jakoby) An der Theaterkasse. „Das geht aber nicht, junger Mann. Sie müssen sich hinten anstellen!“ – „Unmöglich, da steht schon einer.“

ein Kind?“ „Aber nein“, erwidert er. „Ich bin immer so dick.“

si gehen wollte, und jetzt bringt er die Autoschlüssel...“

Ein Mann steht vor dem Klassenzimmer. Da fragt ihn eine junge Lehrerin: „Erwarten Sie

„Unser Dackel wird auch immer fauler. Früher brachte er mir die Leine, wenn er Gas-

Zwei Holzwürmer treffen sich im Käse. Fragt der eine: „Auch Probleme mit den Zähnen?“

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BERICHT

Beten im Viertelstundentakt Kölner Gemeinde St. Severin gestaltet „Tag des Gebets“ mit 24-stündiger Gebetskette

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s in der Nacht zu tun, scheint besonders beliebt zu sein. Doch auch der frühe Morgen und der Nachmittag kommen in Betracht. Zum dritten Mal lud die Gemeinde St. Severin die Gläubigen ein, im Gebet 24 Stunden vor Gott zu sein. Die 24-stündige Gebetskette löst damit das „Ewige Gebet“ ab, dessen Beteiligung in den letzten Jahren stark nachgelassen hat. In der Kirche St. Maternus hatte sich in den vergangenen Jahren die Hausgemeinschaft mit ihren Geistlichen Pfarrer Josef Embgenbroich und Pfarrer Johannes Krautkrämer mit den Bewohnern des Hauses an der Alteburger Straße morgens um 6 Uhr zum gemeinsamen Gebet in der Kirche versammelt. In diesem Jahr wollte Bewohnerin Nicole van Achten wegen ihrer starken Erkältung während der Gebetszeit lieber im Bett bleiben. Ihre Gebetszeit war um 6 Uhr, zu der sie sich ganz bewusst den Wecker gestellt hat. Die Gebetszeiten sind jeweils auf einen 15-Minuten-Takt festgelegt.

Beten bedeutet zur Ruhe zu kommen Die 47-jährige Verwaltungsangestellte hat eine Vorliebe für Psalmen; nach dem Beten lässt sie das Gelesene gerne in Ruhe nachklingen. Denn für sie bedeutet Beten, zur Ruhe zu kommen, um dann um die nötige Kraft zu bitten, bestimmte Dinge zu meistern. Sie bittet um Mut, Beistand und Durchhaltevermögen. 96 Beter hatten sich in den Gebetsplan in Form von kleinen Karten mit ihren Wunschzeiten eingetragen. Auch Familien und andere Gemeinschaften wie die Schwestern vom Severinsklösterchen nahmen die Gebetszeiten wahr. Gebetet wurde von Samstagabend, 18 Uhr, bis zum Sonntagabend. Um 18 Uhr wurde die Gebetskette mit einer Messe in St. Maternus beendet. Die Schwestern nahmen besonders gerne die Zeiten zwischen 2 und 3 Uhr in der Nacht wahr, „da wir zu diesen Zeiten eh kaum schlafen können“. Pfarrer Johannes Quirl unterstützt die Initiative der Liturgiewerkstatt der Gemeinde und gestaltete den Familiengottesdienst zu seiner persönlichen Gebetszeit. Er warb nach der Messe darum, am „Tag des Gebets“ besonders die Kommunionkinder „mit ins eigene Gebet zu nehmen“. Jeder Besucher nahm einen Namen eines Kindes mit nach Hause, das er dann bis

Nicole van Achten zeigt die Tafel mit den einzelnen Gebetszeiten im Viertelstundentakt, für die sich Interessenten eintragen konnten. (Foto: Rummel) zum Tag der Erstkommunion betend begleiten wird. Ihre Gebetszeit erfüllte die 44-jährige Claudia Leesmeister auf dem Weg von zu Hause in die Kirche. Ihre eigentliche Wunschzeit war schon besetzt; gerne hätte sie mit ihren Kindern Anna und Maurice-Joel wie in den vergangenen Jahren gemeinsam gebetet. Im letzten Jahr hatte sie mit den Kindern Kerzen angezündet und die Viertelstunde rund um das Gebet zelebriert. Dieses Mal betete sie alleine und fasste darin ihren Dank für ihr Leben zusammen, und die Tagesmutter vergaß in „ihren“15 Minuten nicht die Flüchtlinge von Lampedusa, für die sie um eine friedliche Lösung der Probleme bat.

Schlechtes Gefühl wenn man die Gebetskette durchbricht Anna (26) und Pascal Bruch (28) waren mit Freunden im Kino, anschließend in einer Bar. Gegen 0.30 Uhr wurden sie müde und beschlossen schlafen zu gehen, nicht ohne vorher den Wecker auf 1.30 Uhr zu stellen. Diese Zeit hatten sie sich freiwillig ausgesucht und sich auch strikt daran gehalten. „Wir hätten ein schlechtes Gefühl, wenn durch uns die Gebetskette unterbrochen würde“, berichteten die Religionslehrerin und der Versicherungskaufmann. Sie hatten sich vorher Gebete herausgesucht, die sie

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sich dann gegenseitig vorlasen, in ihr stilles Gebet schlossen sie Annas Vater ein, der gesundheitliche Probleme hat. Die Idee zur Gebetskette kam von Ingrid Rasch, die sich in der Pfarrcaritas und in der Pfarrbriefredaktion engagiert. Sie hatte gelesen, dass es in Köln-Vingst bereits eine solche Aktion gebe. Mit der Idee kam sie überall gut an und freute sich auch in diesem Jahr wieder über die gute Resonanz. „Die einzelnen Gebetskärtchen haben reißenden Absatz gefunden“, bestätigte Nicole van Achtern erfreut. Mit dieser Aktion sei das Thema „Gebet“ wieder in den Mittelpunkt des Interesses gestellt worden. Die Gebetszeit von Ingrid Rasch begann um 1 Uhr 45; auch sie wählte die nächtliche Zeit, weil „ich da eine stärkere Konzentration verspüre“, so die 68-Jährige. Sie genoss es, Teil einer unsichtbaren Gemeinschaft zu sein und wäre nie auf die Idee gekommen, „ihre“ Zeit zu verschlafen, sie wollte auf keinen Fall die Solidargemeinschaft des Gebets verlassen. Länger als vorgeschrieben betete die 76-jährige Roswitha Amberge, die sich nach einem Abend vor dem Fernsehen bereits um 22.25 Uhr mit dem Rosenkranz hinsetzte, ein Gesätz betete und zusätzlich Texte aus dem „Magnificat“ las. Selbst bis nach Mallorca, Dinslaken und Amerika kamen die Gebetskärtchen von St. Severin, und auch dort wurde es am liebsten in der Nacht getan. FELICITAS RUMMEL

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