Intern

March 14, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
Share Embed


Short Description

Download Intern...

Description

DIE WERKSTATT FÜR ARBEIT UND BILDUNG

Übergänge in der BWB Kunst kommt von können

S.4

Das Atelier imPerfekt eröffnete eine viel beachtete Ausstellung im Foyer des Rathauses Mitte. Erstmals arbeiten imPerfekt und MeH-Bereich erfolgreich zusammen.

Die BWB als Werkstatt des Übergangs

Sie sind Schnittstellen zwischen zwei Ebenen, die zueinander passen müssen.

S.6

Erreichtes sichern und festigen. Neues probieren und erfolgreich bewältigen. - Die BWB bereitet sich intensiv auf Übergänge vor.

Wolfgang Porsche be- S.10 sucht die BWB Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Porsche informierte sich persönlich über die Kfz-Manufaktur.

Warenlogistik in der BWB-Süd

S.12

Logistik hat viel mit Logik und wenig mit Kistenschieberei zu tun.

MeH wird in der BWB Regelangebot

S.13

Nach zwei Jahren erfolgreicher Projektarbeit bietet die BWB den MeH-Bereich als berufliche Rehamaßnahme an.

Starke Männer in der BWB

S.15

und warum Mario Vieweger sich auf den Arm nehmen lassen musste.

Das Atelier imPerfekt stellt gemeinsam mit dem MeH-Bereich Kunstwerke im Rathaus Mitte aus. Kunst ist für viele Mitarbeiter ein geeigneter Übergang von intensiver. Betreuung zur eigenständigen und selbstbestimmten Arbeit in der Werkstatt.

04/10

Intern

2

3

Aus unseren Werkstätten - Editorial

Weitere Überleitungen auf den ersten Arbeitsmarkt

W

ill man sich augenscheinlich von der Wirksamkeit des Integrationsmanagements überzeugen, braucht man die Truppe um Guido Handschug nur mal in ihrem Arbeitszimmer in der ersten Etage in der BWB-Nord besuchen. Eng gezwängt sitzen die Mitarbeiter zusammen und organisieren ihre Arbeit. Und die machen sie gut. Durch beharrliche Arbeit und sensiblen Umgang sowohl mit den potenziellen Arbeitgebern als auch den behinderten Praktikanten ist es ihnen auch dieses Jahr wieder gelungen, drei Werkstättenmitarbeiter auf den ersten Arbeitsmarkt zu überführen. Bereits 2009 ist ihnen das in drei Fällen gelungen.

In diesem Jahr erhielt Matthias Kastner einen Arbeitsvertrag in der Firma Berisa Möbel GmbH. Besonders erfreulich ist dabei, dass er gerade Vater geworden ist und auf dem ersten Arbeitsmarkt natürlich mehr Geld verdient als in der BWB. Aydin Tayfun erhielt seinen Arbeitsvertrag in der FSE Lankwitz, einem Betrieb, der immer ein offenes Ohr für die Belange des Integrationsmanagements und der BWB hat. Einige Mitarbeiter absolvieren dort Praktika, andere haben schon einen Arbeitsvertrag erhalten. Den dritten Vertrag erhielt Robert Jaeschke in der Großbäckerei Meister GmbH.

Russische Journalisten interessieren sich für die Betreuung in der BWB

D

ie BWB übt auf ausländische Delegation eine gewisse Faszination aus, zumindest steht ein Besuch in der Werkstatt bei vielen auf der Tagesordnung. Egal, ob türkische Lehrer, taiwanesische Abgeordnete oder kroatische Botschaftsmitglie der, alle möchten wissen, wie die Betreuung und Förderung von Werkstättenmitarbeiter funktioniert. Nun besuchte also auch eine Delegation russischer Journalisten die BWB am Blumberger Damm. Natalja Wassiljeva (Bild) beispielsweise ist als Journalistin in Moskau auf Themen spezialisiert, die Menschen mit Behinderung betreffen. Es ist anzunehmen, dass sich deren Probleme mit den

Sorgen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht vergleichen lassen. Die Besucher drückten ihre Hochachtung für die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter aus, die das Innovative Bildungs-System in Ihrer Bildungsplanung konsequent anwenden. Beim Rundgang durch die Werkstatt zeigten sich die Gäste aus Russland tief beeindruckt von dem Umgang untereinander und der professionellen Betreuung durch die BWB-Betreuer. Nicht nur für die Gäste war es ein interessanter und informativer Vormittag. Auch in Zukunft wird ein Austausch stattfinden.

Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, wie viele andere Unternehmen hat sich die BWB bereits vor Jahren Unternehmensleitlinien gegeben. Sie sind jedoch keine starren Anweisungen, sondern sollen ein lebendiges Abbild unseres Selbstverständnisses, unseres Umgangs miteinander und mit unseren Kunden sein. Sie müssen sich mit der BWB weiterentwickeln. Im vergangenen Jahr haben wir daher die Leitlinien in den Standorten der BWB, im Führungskreis und im Werkstattrat diskutiert. Die Ergebnisse dieser Diskussionen wurden zusammengetragen und die Leitlinien entsprechend überarbeitet. Unsere erste Leitlinie beschreibt den Unternehmenszweck der BWB als Werkstatt, in der Menschen mit Menschen mit Behinderung ihr Recht auf Gleichstellung und auf Teilhabe realisieren. Mit zwei Leitlinien wird beschrieben, wie wir in der BWB miteinander umgehen und was wir voneinander erwarten (dürfen). Und schließlich sollten Innovationskraft und Qualität wesentliche Merkmale unserer Arbeit sein. Es liegt nun an uns, diese Leitlinien mit Leben zu füllen. Es grüßt Sie Ihre

4

Aus unseren Werkstätten

Kunst ist wichtiger denn je!

D

Keine Vernissage ohne Canapé

Atelierleiter Matthias Rinne hält die Eröffnungsrede.

as Kunstatelier imPerfekt der BWB hat bereits in der Vergangenheit mit sehr ambitionierten Werken auf sich aufmerksam gemacht. Nun zeigen die Künstler erneut ihre Arbeit, diesmal im Rathaus Mitte in der KarlMarx-Allee 31. Sie haben sich für diese Ausstellung mit den Kreativen aus dem Bereich „Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen“ der BWB-Südwest zusammengetan und eine facettenreiche Ausstellung entwickelt. Bereits, wenn man das Rathaus betritt, erwarten den Besucher fliegende Objekte, darunter die bekannte Hummel, die laut Aerodynamik unmöglich fliegen kann und es dennoch tut. Es stört sie nicht, was die Fachleute sagen, sie fliegt einfach los. So ungefähr müssen sich die Künstler fühlen, die nicht nach Kunstgeschichte und Gestaltungslehre fragen, sondern einfach ihre Ideen entwickeln und losarbeiten. „Ich finde das sehr schade, dass die meisten Leute immer nur die Behinderung im Vordergrund sehen“, reklamiert Katrin Hameister, eine der ausstellenden Künstlerinnen. Sie

hat ein sehr ausdrucksstarkes Bild mit marokkanischen Motiven gemalt. Es ist ungefähr 40 mal 60 Zentimeter groß und in sehr warmen Farben gehalten. „Ich finde es gut, dass wir hier mit unserer Kunst beweisen können, was in uns steckt und dass wir was leisten können. Die Kunst gibt uns die Möglichkeit, der Welt da draußen unsere ganz eigene Sichtweise auf die Welt begreiflich zu machen. Wir zeigen, wie wir unsere Gefühle ausdrücken und sie verarbeiten.“ „Man hat Kunst noch nie so gebraucht wie heute“, bestätigt Atelierleiter Matthias Rinne die Aussagen von Katrin Hameister. „Alle reden von Kunst, die ganze Welt wird designt“, meint er. „Jeder Künstler muss sich aber überlegen, welche Aufgabe er für sich erfüllen will. Dazu gehört auch, sich sozial einzumischen, seine Kunst in den Dienst der Gesellschaft zu stellen.“

Aus unseren Werkstätten

5

„Ich möchte eine Brücke sein“

A

llgemein wird geglaubt, dass Chefs ein Vorzimmer haben, in denen eine resolute Sekretärin sitzt, deren vornehmliche Aufgabe darin besteht, Besucher von ihrem Chef fernzuhalten. „Falsch!“ sagt Ulrike Arnold. „Ich verstehe diese Position als Schnittstelle zwischen Geschäftsführung und Belegschaft. Ich möchte eine Brücke zwischen diesen beiden Seiten sein.“ Sie sieht ihre Aufgabe nicht im Blocken, sondern im Vermitteln und Kommunizieren. Das Wort resolut findet sie auch nicht gut, konsequent gefällt ihr besser. Ulrike Arnold ist seit Oktober 2008 die Assistentin der Geschäftsführung in der BWB. Dinge, mit denen die Geschäftsleitung nicht befasst werden muss, erledigt Frau Arnold selbstständig. Assistentin bedeutet, Informationen für die Leitungskräfte zu sammeln und aufzuarbeiten, sodass sich diese schnell einen guten Überblick verschaffen können. Getroffene Entscheidungen müssen termingerecht umgesetzt werden. Sie achtet darauf, dass vereinbarte Termine gehalten werden - besonders im Kontakt nach Außen. Sie bereitet Kennziffern auf und stellt Präsentationen zusammen. Jeder hat eine dieser Power-Point-Shows schon einmal während einer Betriebsversammlung gesehen. Ganz wichtig ist ihr die Loyalität zum Unternehmen und damit zur Geschäftsführung. Sie ist Protokollantin fast aller wichtigen Zusammenkünfte in der BWB. Verschwiegenheit ist für sie eines der obersten Gebote in diesem Job. Das lässt sie manchmal unnahbar erscheinen, ist aber nur die konsequente Anwendung

ihrer Prinzipien. „Es gibt gewisse Regeln, an die muss man sich halten“, betont sie. Ulrike Arnold ist auf diese Aufgabe gut vorbereitet. Die gelernte Industriekauffrau qualifizierte sich im dualen Studium neben ihrer Arbeit zur Diplom-Betriebswirtin (VWA). VWA steht für Volkswirtschaftliche Akademie. Bevor sie in die BWB kam, war sie technische Assistentin in einem mittelständischen Unternehmen. Über eine Anfrage des Industriebeirats an das Netzwerk „Motzener Straße“ erfuhr sie davon. Ihre damalige Tätigkeit verlangte von ihr rein betriebswirtschaftliche Kompetenzen, der soziale Aspekt war gar nicht vertreten. „Da habe ich gedacht, das ist eine Herausforderung, etwas Neues. Da kann ich mich weiterentwickeln“, erzählt sie. „Man findet ja selten ein Jobangebot, bei dem Betriebswirtschaft und sozialer Aspekt so unmittelbar verbunden sind.“ Ulrike Arnold ist eine sehr freundliche Frau. „Ich finde, derjenige, der hier im Sekretariat sitzt, sollte schon eine positive Ausstrahlung haben“, erklärt sie. Nur so könne man die richtige Stimmung an die Belegschaft weitergeben. Das Reservoir, aus dem sie ihre Kraft schöpft, ist ein Mann, der sie umsorgt, eine Tochter - Sophie, fünf Jahre alt - die sie liebt und ein Häuschen im Grünen. Sie geht regelmäßig in ein Fitnessstudio und reist gern mit ihrer Familie. „Ein Unternehmen funktioniert nicht ohne Putzfrau, Pförtner, Gruppenleiter, Mitarbeiter, Geschäftsführer oder Assistentin der Geschäftsleitung. Alle sind gleich wichtig“, gibt sie uns mit auf dem Weg.

Ulrike Arnold, Assistentin der Geschäftsleitung

6

Titelthema

Sozialarbeiterin Astrid Schröder erklärt Schülern und Lehrern der Carl-von-Linné-Schule in Berlin-Lichtenberg, wie der Übergang in die BWB erfolgen kann.

Die BWB gestaltet Übergänge Ein Übergang ist das Hinübergehen oder das Überqueren eines Bereichs. Er ist das Fortschreiten und Hinüberwachsen zu etwas anderem, Neuem. Deshalb ist den Übergängen größte Aufmerksamkeit zu widmen. Der Übergang als Schnittstelle verlangt auf seinen beiden Seiten kompatible Größen, sonst kann man ihn nur mit Schwierigkeiten oder im schlimmsten Fall gar nicht überqueren. Und gerade an dieser Kompatibilität auf beiden Seiten mangelt es oft in Werkstätten für behinderte Menschen. Innerhalb der Werkstatt werden Mitarbeiter je nach produktiven Anforderungen umgesetzt, ohne in jedem Fall die Kompatibilität zu prüfen. Die Ausbildung ist in jeder Werkstatt intern geregelt und nicht vergleichbar mit der Ausbildung in einer anderen Werkstatt. Die BWB geht seit langem andere Wege: Förderung heißt hier, den Mitarbeiter auf einen Übergang vorzubereiten. Und der sollte standardisiert sein, damit er auch zu anderen Bereichen, selbst zum ersten Arbeitsmarkt, kompatibel ist. Übergänge sind sich ständig entwickelnde Prozesse.

Titelthema

Die Schule ist beendet, was nun? Diese Frage stellen sich Jahr für Jahr viele Eltern. Die Frage ist immer schwer zu beantworten, ist sie doch für Eltern von Kindern mit Lernschwierigkeiten oder Beeinträchtigungen noch viel komplizierter. Mitarbeiter der BWB nehmen regelmäßig an Tagen der offenen Türen der Schulen mit Förderschwerpunkten teil, Schulklassen besichtigen die BWB. Aber das sind immer nur Blitzlichter, die einen Augenblickseindruck vermitteln. Besser ist es, wenn die Schüler direkt über eine Projektarbeit der Werkstatt einbezogen werden. Und da gibt es vielfältige Möglichkeiten in der BWB: vom Traktor, der von Schülern gemeinsam mit den Werkstättenmitarbeitern restauriert wird über die Arbeit in der Holzwerkstatt oder in der Warenlogistik. Das Besondere daran: Der Lehrer übernimmt einen Teil des Fachunterrichts. Der Gruppenleiter, der Lehrer, die Pädagogen der BWB, alle planen gemeinsam, wie der Jugendliche am besten gefördert werden kann. Das Ziel ist, den Schüler zu helfen, sich auf seine berufliche Bildung vorzubereiten. Sebastian Mebes aus der Schule am Gartenfeld arbeitet seit Oktober einmal in der Woche in der Kfz-Manufaktur in der BWBNord. Für ihn steht fest, er möchte in der BWB arbeiten, wenn möglich in diesem Bereich. Wichtig ist nicht nur die Zusammenarbeit mit den Lehrern, ebenso muss Kontakt zu den Eltern bestehen. Es gibt Beispiele, bei denen die Schulen Elternabende direkt in der Firma durchgeführt haben. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Kommunikationswege zwischen Betrieb und Eltern werden kürzer und laufen nicht mehr ausschließlich über die Schule und die Schüler. Möglicherweise wäre das auch ein Weg für die BWB.

Von Förderbereich direkt in den Berufsbildungsbereich Mehrfachbehinderte Menschen haben es besonders schwer. Deshalb werden sie in speziellen Förderbereichen gezielt betreut und gefördert. Aber auch hier zielt die Förderung auf einen Übergang in die nächsthöhere Stufe ab. Psychologen und Gruppenleiter sind besonders gefragt, muss doch mit den behinderten Menschen ganz speziell und arbeitsplatzbezogen trainiert werden. Oft fängt es damit an, dass die Mitarbeiter verschiedene Materialien kennenlernen. Der Kunstbereich spielt hier eine wichtige Rolle, werden bei der künstlerischen Gestaltung doch über die Sinne kognitive und soziale Sachverhalte geübt. „Zentrale Punkte sind hier die Kontinuität der Betreuung, die passgenaue Arbeit und die räumlichen Be-

dingungen“, erklärt die Leiterin des Begleitenden Dienstes Berni Jansen.

Die Weichen zur beruflichen Bildung werden im Eingangsverfahren gestellt Gute Erfahrungen gibt es seit langem in der BWB mit dem dreigliedrigen Berufsbildungsbereich. Interne, integrierte und externe berufliche Bildung sind Chance und Möglichkeit zugleich, um eine individuelle Förderung der Menschen mit Behinderung zu gewährleisten. Durch Bildungsangebote in verschiedenen Lernebenen können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten individuell weiterentwickeln. Die Fachleute sprechen von Binnendifferenzierung und verstehen darunter eine individuelle Förderung einzelner Mitarbeiter innerhalb einer Lerngruppe. Durch Projektarbeit oder spezielle Themenstellungen werden die Auszubildenden gefordert und damit gefördert. Ein auf den einzelnen Werkstättenmitarbeiter ausgerichteter Eingliederungsplan sieht deshalb eine Einteilung nach Pflicht- und Wahlmodulen vor. Praktika in Firmen des ersten Arbeitsmarktes gehören zum ständigen Angebot der BWB. Werkstättenmitarbeiter arbeiten in Baumärkten, Hotels, selbst im Porsche-Zentrum werden Praktika für die Mitarbeiter der BWB angeboten. Hier ist der Weg zum allgemeinen Arbeitsmarkt schon vorgezeichnet.

In der Kfz-Manufaktur wird bereits versucht, nach Rahmenplänen der KfzInnung zu arbeiten.

Jedem Mitarbeiter steht die Tür zum allgemeinen Arbeitsmarkt offen 43 Mitarbeiter der BWB arbeiten auf ausgelagerten Arbeitsplätzen, sieben nehmen eine externe berufliche Bildung in Anspruch, weitere sieben Praktikanten probieren sich gerade auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt aus. Insgesamt sind es 57 Mitarbeiter, die gegenwärtig vom Integrationsmanagement der BWB systematisch betreut werden. Und diese Betreuung zeigt Ergebnisse: 2009 und 2010 erhielten jeweils drei Werkstättenmitarbeiter sozialversicherungspflichtige Arbeitsverträge. Sie haben den Sprung aus der Werkstatt auf den ersten Arbeitsmarkt geschafft. Bereits im Jahr 2008 wurden die beiden ehemaligen Mitarbeiter Salih Kalyou und Stefan Zippel von der Firma Else Mack OHG übernommen. Als BWB-Intern sie nach einem Jahr besuchte, fand er zwei selbstbewusste und selbstsichere Männer vor. Ebenso erging es Felix Rosenberger, der in der Firma Renafan AG nicht nur seinen Arbeitsplatz fand, sondern auch seinen Platz im Team der Personalabteilung des Unternehmens, in dem er jetzt arbeitet. 

Passen beide Seiten des Übergangs zusammen, sind die Mitarbeiter zufrieden und motiviert.

7

8

Titelthema

Manchmal erfolgt der Übergang auch von der Seite Und dann gibt es auch noch die Quereinsteiger. Sie sind unzufrieden mit ihrer bisherigen Werkstatt, sind umgezogen oder haben einfach nur von einem besonderen Angebot in der BWB gehört. Im MeH-Bereich in der BWB-Südwest sind die Interessenten sogar aus Niedersachsen und Bayern gekommen, um ein Praktikum zu absolvieren. Sie haben Ihr Wahlrecht genutzt und selbst bestimmt in welcher Werkstatt sie arbeiten möchten. Übergänge sind Schnittstellen. „Bekanntes muss mit neuen Gegebenheiten zusammengebracht werden“, betont Berni Jansen. „Anschließen geht nur, wenn Schraube und Mutter kompatibel sind.“ Menschen sind aber keine Schrauben und Muttern, deshalb geht selten alles glatt und reibungslos. Eine verlässliche und kontinuierliche Betreuung und Förderung sind deshalb unerlässlich. Die Inhalte der be-

ruflichen Bildung müssen den Rahmenplänen der jeweiligen Berufsbilder des allgemeinen Arbeitsmarktes entsprechen. Sie müssen um solche Elemente wie Arbeitstugenden, Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, kognitive Fähigkeiten bis zur selbstständigen Lebensführung erweitert werden. „In der BWB sind die Übergänge beschrieben und unterliegen einer Qualitätskontrolle durch das Qualitätsmanagement-System“, erklärt Jansen. „Nur so sind wir in der Lage, flexibel auf Anforderungen von außen zu reagieren.“ In der BWB werden alle Voraussetzungen geschaffen, um eine Grundausbildung zu etablieren, die standardisiert und damit vergleichbar wird. Für eine generelle Anerkennung dieser Ausbildung müssen allerdings politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es jetzt so noch nicht gibt. Aber auch hier wird die Diskussion über die UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen Spuren hinterlassen.

Qualitätsmanagement

9

Internes Audit: Berufsbildungsbereich auf hohem Niveau der Ausbildung

E

in ganzes System an qualitätssichernden Maßnahmen garantieren in der BWB einen hohen Standard in der Ausbildung und im Arbeitsleben. Eines dieser Instrumente sind interne Audits. Ein solches fand Anfang Dezember im Berufsbildungsbereich der BWB-Nord statt. Untersucht wurden von Qualitätsmanagerin Thi My Hanh Tran und den beiden Qualitätsbeauftragten Anja Meinecke und Michael Rixner die Prozessabläufe in diesem Bereich. Vom Eingangsverfahren bis zum Berufsbildungsprozess wurden dabei alle Unterlagen und deren praktische Umsetzung untersucht. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. „In der Theorie war alles gut“, betont Tran, in der praktischen Umsetzung gibt es noch Kleinigkeiten, die korrigiert werden müssen. So unterweisen die Gruppenleiter die Mitarbeiter über ihre Tätigkeit an den Maschinen, an denen sie arbeiten. Qualitäts- und Sicherheitsvorschriften sind einzuhalten, um ein sicheres Arbeiten bei einer hohen Effizienz der Maschinen zu gewährleisten. Diese Belehrungen und Einweisungen führen die Gruppenleiter auf hohem Niveau durch und dokumentieren das auch. Es gibt bei ihnen einen Ordner, in dem alle diese Dokumente übersichtlich und schnell auffindbar abgehef-

tet werden. Es wurde vorgeschlagen, diese Belehrungen in der Fallakte des Mitarbeiters abzuheften. Dann würden sie mit ihm mitlaufen, sollte er die Abteilung wechseln. Von Gruppenleiter Michael Bredow ließen sich die Auditoren die Rahmenpläne für die Ausbildung im Berufsbildungsbereich erklären. Auf der Basis der bisher verwendeten Bildungspläne werden diese noch besser an die Rahmenplänen des ersten Arbeitsmarktes angepasst. Diese ermöglichen einen leichteren Übergang von einer Bildungsstufe in die nächste. Das Stichwort ist Standardisierung und damit Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Themen. Im Augenblick befinden sich diese Rahmenpläne in der Testphase, sollen aber nach und nach auf andere Fachbereiche ausgedehnt werden. Qualitätsmanagerin Tran leistet eine hervorragende Arbeit. Das bleibt nicht lange unentdeckt. So wurde sie unlängst mit Unterstützung der Geschäftsleitung der BWB zur Assessorin für Qualitätsmanagement ausgebildet. Sie ist sozusagen eine überbetriebliche Qualitätskontrolleurin und untersuchte in dieser Eigenschaft die Firma Reha Vita in Cottbus. Dieses Unternehmen hat den Qualitätspreis bereits gewonnen.

QMS-Managerin Hanh Tran ist eine aufmerksame Zuhörerin. Deshalb ist sie auch außerhalb der BWB als Assessorin unterwegs.

Aufmerksam lassen sich die Auditoren Anja Meinecke, Michael Rixner, Hanh Tran von Berufsbildungsbereichsleiter Jürgen Mauss und Gruppenleiter Michael Bredow (v. L.) die Rahmenpläne erläutern.

10

Aus unseren Werkstätten

Kfz-Manufaktur I

Wolfgang Porsche besucht die BWB

E

Ausführlich lässt sich Porsche-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Porsche von Geschäftsführerin Gabriele Rösser die Ausbildung in der Kfz-Manufaktur erklären.

Gruppenfoto mit Wolfgang Porsche: Die mediale Aufmerksamkeit bestätigt die Werkstättenmitarbeiter in ihrer Arbeit.

ines kann man den Mitarbeitern der KfzManufaktur auf jeden Fall bescheinigen: Sie sind fleißig. So ein restaurierter Traktor sieht schmuck aus, aber wie viele Stunden Schleiferei dahinter stecken, ahnen die Wenigsten. Der Grund ist die chemische Zusammensetzung der Lacke, die in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts benutzt wurden und die sich nicht mit den Lacken heutiger Zeit vertragen. Die alten Lacke müssen also vollständig abgetragen werden. Diese Sorgfalt spricht sich herum und so wollte Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG Wolfgang Porsche sich direkt vor Ort davon überzeugen. Begleitet wurde er von seiner Lebensgefährtin Claudia Hübner. Am 12. November besuchten sie die Kfz-Manufaktur in der BWB-Nord. Was Wolfgang Porsche dort vorfand, beeindruckte ihn sehr. Bereits auf dem Weg vom Auto, dass ihn und seine Begleiterin vom Flughafen in die BWB brachte, in die Werkstatt hinein mussten sie durch ein Spalier von Traktoren laufen. Links einer im Originalzustand, rechts

ein fertig restaurierter. Deutlicher konnten die Verantwortlichen der BWB die Arbeit, die in solch einem Traktor steckt, nicht demonstrieren. Für die Werkstättenmitarbeiter, die sich über mangelndes Medieninteresse nicht beklagen können, war es wieder ein Erlebnis. Zahlreiche Pressevertreter und Fotografen waren gekommen und lichteten sie bei allen möglichen Tätigkeiten ab. Selina Böthführ durfte Wolfgang Porsche an einem Traktor erklären, was sie alles gemacht haben und gab so ganz nebenbei ihr erstes Interview für einen Radiosender. Sie tat dies mit solch einer Selbstverständlichkeit, dass selbst die Profis staunten. Das Treffen war gleichzeitig eine gute Gelegenheit, die Geschäftsführer der Porsche-Zentren Berlin-Potsdam und Berlin, Patrick Henkel und Stephan Blässing, kennenzulernen. Dort arbeiten Mitarbeiter der BWB auf ausgelagerten Arbeitsplätzen und bereiten sich auf eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt vor.

Aus unseren Werkstätten

11

Kfz-Manufaktur II

Schüler testen die BWB

N

ach der Schule stellen sich die Weichen für das weitere Leben. Wenn alles gutgeht, hat ein Mensch um die 45 Jahre zu arbeiten, bis er in den Ruhestand gehen kann. Aber wie im Sport: Ist der Start suboptimal, wird der ganze Lauf nichts mehr werden. Die BWB bietet deshalb Schülerinnen und Schülern mehrere Möglichkeiten an, sich auszuprobieren und den passenden Einstieg in das Berufsleben zu finden. Seit einem Jahr arbeiten deshalb in der KfzManufaktur Schüler der Schule am Gartenfeld in Berlin-Haselhorst. Einmal in der Woche besuchen die BWB und helfen mit, die Porsche-Traktoren aufzubauen. Dabei ist das keine leichte Arbeit. Wie bei den Werkstättenmitarbeitern der Kfz-Manufaktur bildet das Schleifen einen großen Teil der Zeit in der Werkstatt. Hartmut Ziesemer, der Koordinator für Betriebspraktika und Werkstätten und Arbeitslehre-Lehrer dieser Schule, betont die Wichtigkeit solcher Praktika. Es wird soziales Verhalten geübt, man muss sich ja in einem Werkstattbetrieb einordnen. Es gilt Sicherheitsvorschriften zu beachten und man muss lernen, mit dem Material umzugehen. „Die Teilnahme an diesen

Praktika ist bei den Schülern teilweise mit Ängsten besetzt“, weiß Ziesemer. Seit Oktober besuchen Schüler der fünf Abgangsklassen die KfzManufaktur. Sebastian Mebes ist siebzehn Jahre alt und war sofort begeistert. Er möchte sich später auch in der BWB für einen Ausbildungsplatz im Kfz-Bereich bewerben. Kevin Gundelach und Maik Stahl sind sich noch nicht so sicher wie Sebastian Mebes, es gefällt ihnen aber auch gut in der BWB. Das vielleicht Besondere an Praktika wie diesem ist die unmittelbare Teilhabe an der praktischen Arbeit. Die Schüler sehen ein Ergebnis, es entsteht vor ihren Augen ein Traktor. Sie spüren unmittelbar die Sinnhaftigkeit produktiver Tätigkeit.

Metallgehäuse · Baugruppenträger Schaltschränke · Maschineneinhausungen mechatronische und elektronische Baugruppen Systemkomponenten · Gerätefertigung CNC Laser-, CNC Stanz- und Biegetechnik Oberflächenbearbeitung · Serienstanzteile

Kevin Gundelach und Sebastian Mebes (v. L.) gefällt es gut in der Kfz-Manufaktur der BWB.

Der Unternehmensverbund mit dem besonderen Fertigungsprofil Fon (0 30) 609 76 86 - 0 · [email protected] · www.geyer-gruppe.de

12

Aus unseren Werkstätten

Warenlogistik ist mehr als Kisten schieben

M

Frank Kastner hat den StaplerfahrerSchein immer bei sich (oben).

Gruppenleiter Michael Rixner (unten, rechts) bespricht mit Ralf Wagner die nächsten Lieferungen.

ichael Rixner winkt ab: „Ich komme gleich, ich muss nur noch ...“ und schon ist er wieder um die Ecke verschwunden. Auf dem Hof der BWB-Süd steht der zweite LKW an diesem Morgen, und es ist erst 10.00 Uhr. Einer kommt noch und zusätzlich laden an diesem kalten November-Vormittag auch noch drei BWB-eigene LKW Waren aus der Verpackung. Die Auftragslage ist gut, in der Warenlogistik merkt man so etwas sofort. Rixner bewältigt diese Arbeit mit sechs Mitarbeitern. Das ist kaum zu schaffen. „Wir brauchen dringend Nachwuchs“, betont er. Anfang Dezember fand deshalb eine Lehrer-Information in der BWB-Süd statt. An einem Praxistag können Schüler der Schulen mit Förderschwerpunkten das Berufsbild des Warenlogistikers kennenlernen. Sie lernen den Umgang mit dem Hubwagen, der elektrischen Ameise und dem Gabelstapler kennen. Sie arbeiten an der Stretchmaschine, kontrollieren die Frachtpapiere und führen eine Wareneingangsprüfung durch. Das alles entspricht dem Berufsbild des Warenlogistikers im allgemeinen Arbeitsmarkt und ist deshalb eine an den Rahmenplänen der Industrie angelehnte berufliche Bildung.

Und es ist weit mehr als nur Kisten zu schieben. „Der Mitarbeiter muss am Computer arbeiten können, er muss die Papiere einscannen, sie archivieren. Er muss körperlich fit und dabei geschickt sein“, erklärt Rixner die Anforderungen an künftige Mitarbeiter. Für Rixner selbst ist das sein Traumberuf. Er war eine kurze Zeit arbeitslos. Wer ihn kennt, weiß, dass Hände in den Schoß legen und auf Post von der Agentur zu warten, nicht sein Ding ist. Er absolvierte in dieser Zeit die sonderpädagogische Zusatzausbildung, die jeder Gruppenleiter braucht, der in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten möchte. Sein ganzes Streben war auf dieses Ziel ausgerichtet. Einer seiner Mitarbeiter ist Ralf Wagner, der ein externes Praktikum im Logistikbereich der BWB-Süd ausübt. Er bereitet sich also auf seinen Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt vor. Da er eine eingeschränkte Sehfähigkeit hat, wurde ihm für rund 6.000 Euro ein Lesegerät zur Verfügung gestellt, mit dem er die Frachtpapiere lesen kann. Ein Scanner und die entsprechende Software vervollständigen seinen Arbeitsplatz.

Aus unseren Werkstätten

13

Betreuung für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen wird Regelangebot

D

er 11. November ist ein besonderer Tag. In manchen Gegenden Deutschlands wird an diesem Tag die Übernahme der Rathäuser durch die Narren vorbereitet. In der BWB-Südwest war dagegen etwas von knisternder Spannung zu spüren. Aber das lag an einer Übernahme einer ganz anderen Art: Die Betreuung und Förderung von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (MeH) wurde in das Regelangebot der BWB übernommen. In einer kleinen Feierstunde im Speisesaal der BWB-Südwest wurde dieses Ereignis gebührend gewürdigt. In den letzten zwei Jahren hat sich der MeHBereich von einer Idee zu einem beachtlichen Teil der BWB-Südwest entwickelt. Bis heute ist es nur allzu oft so, dass Menschen mit einer erworbenen Hirnschädigung in Werkstätten gemeinsam mit anderen behinderten Menschen zusammenarbeiten. Neben der Belastung, die sie durch einen Unfall oder einer Krankheit erfahren, kommt hinzu, dass kaum einer ihrer Mitmenschen das nötige Verständnis für sie aufbringen kann. Im Gegensatz zu den anderen Werkstättenmitarbeitern haben sie bis zu ihrer Erkrankung eine Biografie als fürsorgliche Familienmitglieder und erfahrene Handwerker oder Arbeiter gehabt. Möglicherweise waren sie selbst für andere Menschen verantwortlich. Ein Unfall oder eine Erkrankung diesen Ausmaßes stellt einen tiefen Einschnitt dar. Das erkannte man in der BWB und bildete eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe. Aus einer kleinen Ecke im Berufsbildungsbereich wurde bald ein separater Raum, durch Glaswände von den anderen getrennt und dennoch dazugehörig. So einen Bereich gab es damals in ganz Berlin nicht. Das Interesse der Kostenträger war entsprechend groß. Sie vermittelten Praktika für ihre Klienten und bis heute waren sowohl aus der Fürst-Donnersmarck-Stiftung, dem Evangelischem Jugendfürsorgewerk, dem Johannesstift Spandau und der Reha-Consult-REWECA Klienten im MeH-Bereich der BWB. 36 Interessenten wurden Hospitationen angeboten, 30 nahmen die Gelegenheit wahr. Sie kamen aus Berlin, aus Bayern, aus Baden-Württemberg und aus Niedersachsen. Zurzeit sind zehn Mitarbeiter in diesem Bereich beschäftigt, neun im Berufsbildungs- und einer im Arbeitsbereich. Fünf Frauen und fünf Männer sorgen für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis, ihr Alter liegt zwischen 30 und 55 Jahren.

Einer solch regen Nachfrage nach Plätzen im MeH-Bereich steht eine entsprechende Personaldecke gegenüber: Psychologe Thomas Snider wird unterstützt von Pädagogin Irmgard Meurer, Sozialarbeiterin Peggy Bohl und den beiden Gruppenleitern Verena Schulzke und Carsten Gebhardt. Auf Honorarbasis arbeiten die Neuropsychologinnen Suzann Kabbert und Judith Scheib. Je nach Bedarf kommen Logopäden und Physiotherapeuten dazu. Auszubildende der fünf Berliner Ergotherapieschulen absolvieren ihr dreimonatiges Praktikum in der BWB. Im MeH Bereich gilt nicht die philosophische Weisheit: „Der Weg ist das Ziel“. Ganz im Gegenteil! Das Ziel ist eine solche Förderung, die dem Mitarbeiter erlaubt, in absehbarer Zeit sein Leben wieder selbst zu gestalten. Alle Mitarbeiter nehmen deshalb regelmäßig am Kurs „Berufliche Entwicklung“ teil. Für ihre neuropsychologische Förderung steht das Softwareprogramm COGPACK der Firma Maker-Software zur Verfügung, für die Entwicklung der handwerklichen und motorischen Fertigungen arbeiten sie an Metall-, Holz- und Elektroprojekten. Bei Mitarbeitern mit Interesse am Berufsbild Bürokommunikation werden zusätzliche Testverfahren aus dem EDV-Bereich durchgeführt. „Im MeHBereich ist davon auszugehen, dass bei den Mitarbeitern eine berufliche Qualifizierung stattfinden wird“, schreibt Thomas Snider in einem Material zum Jahrestag. „Diese baut auf den noch vorhandenen Fähigkeiten des ursprünglichen Berufs auf.“ Deshalb wird Jobcoach Ismail Tekin von Anfang an in die Arbeit einbezogen.

Psychologe Thomas Snider betreute den MeH-Bereich als Projektleiter.

Zur Veranstaltung zum zweijährigen Bestehen des MeH-Bereichs in der BWB waren viele Gäste gekommen.

14

Sport

Fußball: BWB vs. GEYER GRUPPE

I

ntegration bedarf nicht immer großer Aktionen, oft zeigt sie sich gerade im Alltäglichen. Wenn zum Beispiel sich Freunde treffen, um gemeinsam Fußball zu spielen. Am 30. Oktober trafen sich die sportbegeisterten Mitarbeiter der GEYER GRUPPE zu einem betriebsinternen Fußballturnier. Der geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens, Norbert Geyer, ist der Vorsitzende des Industrieforums der BWB. Was lag also näher, als den Betriebsräten der GEYER GRUPPE zu empfehlen, die BWB zu diesem Turnier ebenfalls einzuladen. Diese Sportveranstaltungen, die in den drei Betrieben der Gruppe und der Industrieholding in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen und selbstverständlich außerhalb der Arbeitszeit durchgeführt werden, werden von der Belegschaft selbst organisiert. Die Be-

triebsräte nahmen den Vorschlag gern auf und stellten sich der Mannschaft der BWB. Zum Spielverlauf ist wenig zu sagen: Alle gaben ihr Bestes. Für die Spieler der GEYER GRUPPE war das leider zu wenig. Sie hatten der konditionell gut durchtrainierten Mannschaft der BWB nicht genügend entgegenzusetzen, zumal die BWB-Kicker ihre Mannschaft durch Trainer Michael Kürten und seinem Sohn verstärkt hatten. Aber unabhängig davon erwiesen sich das ständige Training und der laufende Spielbetrieb als spielentscheidend. Gab es Resignation aufseiten der gegnerischen Mannschaften? Nachfragen bei Spielern aus der GEYER GRUPPE widerlegen das. Allen hat es Spaß gemacht, gern wird man das Turnier wiederholen.

In gewohnt professioneller Weise spielten die BWB-Kicker ihr Spiel.

Entgegen des Mottos der Soccer-World am Richard-Tauber-Damm waren es nicht elf, sondern 22 Freunde.

Gehen Sie auf Nummer sicher VERSICHERUNGEN

SEIT 1718

FS AZ Kricks 190x60.indd 1

Die naheliegendsten Lösungen sind meistens die besten. Wir bieten Ihnen jederzeit kompetente und individuelle Beratung sowie schnelle und unkomplizierte SchadenSofort-Regulierung. Rufen Sie uns an. Wir finden sicher den richtigen Versicherungsschutz für Sie.

Generalagentur Ralph Kircks e. Kfm. Lichterfelder Ring 220 · 12209 Berlin Telefon (0 30) 7 11 10 63 Telefax (0 30) 7 11 03 96 [email protected] Montag - Freitag 10-13 Uhr Kernzeit

13.02.2009 13:19:57 Uhr

Sport

15

Super-Mario und die starken Männer Da muss sich Mario Vieweger, Sportlehrer und Trainer der Kraft-Drei-Kämpfer, schon mal auf den Arm nehmen lassen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Anstrengung war es für Sergej Ebert (links) und Maik Teske (rechts) nicht, üblicherweise heben sie über 200 Kilo. Aber sie hatten allen Grund zur Freude. Gerade waren sie aus Warschau zurückgekommen. Dort fanden die Europäischen Sommerspiele 2010 von Special Olympics statt. Special Olympics Summer Games, wie sie richtig heißen, sind die Olympischen Spiele für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen beziehungsweise mit Lernbehinderungen. Sie sind für diese Gruppe von Menschen das, was für körperbehinderte Menschen die Paralympics sind. Nur werden sie leider in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen, wie diese. Die letzten World-Games fanden in Shanghai statt. Dort war die BWB mit einer starken Mannschaft vertreten und brachte auch reichlich Medaillen mit nach Hause. In Warschau waren aus der BWB nur die beiden Kraft-Dreikämpfer Sergej Ebert und Maik Teske. Beide arbeiten in der BWB-Ost. Teske erreichte Platz 1 und Ebert Platz 2 in ihrer Sportart. Dafür bedankte sich Geschäftsführerin Dr. Gabriele Rössler und Betriebsleiter Matthias Hildebrand bei den beiden. Kraftdreikampf oder Powerlifting, so sein

englischer Name, ist im Repertoire von Special Olympics ein noch relativ junger Sport. Gut für die Sportler aus der BWB, deren Chancen auf Teilnahme an den Wettbewerben dadurch relativ gut sind. Gern hätten die Veranstalter auch eine Damen-Mannschaft dabei, bis jetzt konn-

ten sich aber noch keine Frauen dafür begeistern, Gewichte in die Hand zu nehmen. Nächstes Jahr finden die Spiele in Athen statt, es werden ganz sicher Sportler aus der BWB dabei sein.

16

IMPRESSUM • PARTNER • PERSONELLES

Dieser Newsletter ist durch die Unterstützung unserer Partner entstanden:

Personelles – kurz und bündig Glückwunsch unseren Jubilaren

Feuersozietät Generalagentur Ralph Kircks e. Kfm. [email protected]

Seit 25 Jahren im Betrieb: Günter Döhler

seit 01.10.1985 in der BWB-Nord

GEYER GRUPPE Industrieholding GmbH www.geyer-gruppe.de

Seit 20 Jahren im Betrieb: Frank Drenkow Rainer Walther Elke Klessen

seit 08.10.1990 in der BWB-Süd seit 03.12.1990 in der BWB-Süd seit 03.12.1990 in der BWB-Nord

Seit 10 Jahren im Betrieb: Detlef Neumann Olaf Pohl Bert Kasimir Gudrun Henniger Marion Hell

seit 01.11.2000 in der BWB-Nord seit 01.11.2000 in der BWB-Nord seit 13.11.2000 in der BWB-Nord seit 13.11.2000 in der BWB-Nord seit 01.12.2000 in der BWB-Ost

NewCos GmbH www.newcos.de EDELMANN Gebäudereinigung GmbH

Wir begrüßen neue Mitarbeiter Marco Maisto, Auszubildender in der Holzbearbeitung in der BWB-Südwest René Seeberger, Koch in der BWB-Ost Jens Hamann, Psychologe in der BWB-Nord Martin Vertgewall, Gruppenleiter im Förderbereich BWB-Marzahn Kira Zunklei, Gruppenleiterin im Förderbereich BWB-Steglitz Sylvia Desch, Gruppenleiterin in der BWB-Süd Manuela Schumann, Gruppenleiterin im Integrationsmanagement Christopher Bunker, Gruppenleiter in der BWB-Süd

Impressum Herausgeber:

Wir wünschen ihnen alles Gute im Kreise ihrer neuen Kollegen und viel Erfolg bei ihren neuen Aufgaben.

Berliner Werkstätten für Behinderte GmbH (BWB) Westhafenstraße 4 · 13353 Berlin Tel.: (030) 390 96-0

Die BWB haben verlassen

V.i.S.d.P.: Dominic Merten Redaktion: Siegurd Seifert Schlussredaktion: Dominic Merten Fotos: Siegurd Seifert, Dominic Merten Korrektorat: Ulrike Arnold Grafische Gestaltung: Niels Menke, Dominic Merten Auflage: 5.000 Druck: print24 Anzeigenannahme: Dominic Merten, Kerstin Klawonn

Wir wünschen ihnen alles Gute für den weiteren Lebensweg.

Kontakt: [email protected] (0 30 390 96 135) [email protected] (0 30 525 36 17)

Jutta Seitz-Killian - Gruppenleiterin im Förderbereich Steglitz Norbert Krüger - Gruppenleiter in der BWB-Nord Thomas Gundlach - Psychologe in der BWB-Nord Heide Juppe - Buchhalterin in der BWB-Nord

View more...

Comments

Copyright © 2020 DOCSPIKE Inc.