Informationen und Wissenswertes aus Keidelheim Weihnachts

March 10, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Informationen und Wissenswertes aus Keidelheim 30. Ausgabe vom 24. Dezember 2013

Weihnachts- und Neujahrsgruß des Ortsbürgermeisters Liebe Bürgerinnen und Bürger, ein wiederum arbeits- und ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Ich hoffe, Sie finden in den Weihnachtstagen und in den Tagen zwischen den Jahren etwas Ruhe, Besinnlichkeit und Zeit für Geselligkeit und gute Begegnungen - sei es im Familienkreis, mit Freunden oder Bekannten.

rauf, UNSEREN Ortskern nicht aussterben zu lassen. Im Gegensatz zu ande-

In den letzten Monaten hat sich Keidelheim verändert. Straßen wurden gesperrt, Baumaschinen sind angerückt, neue Straßen sind entstanden. Das Baugebiet “In den Steffeläckern“ ist nun fertiggestellt. Der Gemeinderat hat sich bewusst zu diesem Schritt entschlossen, mit der Maßgabe: Wie kann sich Keidelheim in Zukunft lebensund liebenswert entwickeln. Bedingt durch den demographischen Wandel wird vielen ländlichen Gemeinden ein drastischer Bevölkerungsrückgang prognostiziert. Von “aussterbenden“ Orten ist gar die Rede. Hauptaugenmerk lag deshalb auch daKeilemer Blietsche 30 (2/2013)



ren Gemeinden sind in diesem Bereich jedoch keine Leerstände vorhanden, welche die Nachfrage nach Wohnraum befriedigen könnten. Häuser, die zum Verkauf anstanden, fanden sehr schnell einen neuen Besitzer. Mit diesen Argumenten wurde der Grundstein für das Baugebiet gelegt. Schon mit Bekanntgabe des Vorhabens wurde die Zahl der Interessenten immer größer. Wenn man die Bauherren nach Ihren Beweggründen fragt, in Keidelheim leben zu wollen, werden verschiedene Argumente genannt: die ortsansässigen Vereine, der eigene Kindergarten und natürlich das große Angebot an Schulen in unmittelbarer Nähe. Zum anderen aber auch die Nähe zur Kreisstadt, mit all ihren umfangreichen Angeboten und Dienstleistungen. Besonders wichtig ist den Interessenten auch die gute Anbindung in das Rhein-Main-Gebiet und den Großraum Koblenz über A 61 und B 50.



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Diese Ballungsräume bieten schon heute vielen Keidelheimern einen Arbeitsplatz. Zu guter Letzt hat sich auch unsere gute und aktive Dorfgemeinschaft herumgesprochen. Keidelheim kann also durchaus positiv in die Zukunft blicken! Gerade der tollen Dorfgemeinschaft möchte ich, auch im Namen des Gemeinderates, für die geleistete Arbeit danken. Eine Gemeinde lebt von freiwilligen Helfern und Unterstützern. Auch im nächsten Jahr werden wieder Aufgaben kommen, die wir nur GEMEINSAM bewerkstelligen können. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest und ein zufriedenes Jahr 2014. Friedhelm Kurz, Ortsbürgermeister

Rückblick Das zweite Keidelheimer Kartoffelfest

Bierbrauen für das Kartoffelfest In diesem Jahr wurde erstmalig ein obergäriges Bier gebraut. Friedhelm Kurz und Ralf Kelch fuhren dazu im Juli 2013 nach Oberkostenz, um dort den Bierbrauer Martin Pauli zu unterstützen. Herr Pauli hatte schon alle Vorbereitungen getroffen, und es konnte los gehen. Unter das auf Temperatur gebrachte Brauwasser wurde eine Mischung verschiedener Malzsorten, die zunächst geschrotet wurden, gerührt. Bei dem sogenannte Maischen wird der Sud ständig gerührt und immer wieder auf bestimmte Temperaturen gebracht, die in einem Sudprotokoll festgehalten werden. Danach wird die Maische gefiltert ( geläutert ). Die gewonnene Flüssigkeit nennt man Würze, ihr wird nun Hopfen in Pelletsform hinzugefügt. Nun erfolgt die „WürzeKeilemer Blietsche 30 (2/2013)



kühlung“, damit die flüssige Hefe hinzugefügt werden kann. Bei dem Jungbier setzt nun die Gärung ein, die etwa 2 bis 4 Tage dauert. Mit einer Dichtespindel wird zwischendurch immer wieder der Zucker- Alkoholgehalt gemessen. Nach dem Abfüllen in Flaschen dauert der Gärprozess noch weiter an. Für unser Fest wurden 300 Liter gebraut, alle Flaschen wurden mit einem Keidheimer Etikett versehen. Das Bier fand so großen Anklang, dass nur ein paar Flaschen übrig blieben.



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Auch in diesem Jahr war der Dellhofener „Dämper“ wieder voll im Einsatz.

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Unsere Mitbürger/innen Invasion von seltsamen Käfern

Gemarkung Keidelheim /Kümbdchen vom Käfer-Befall betroffen von Engelmanns Hans „Hans und Wolfgang, kommt schnell aus’m Stall uff die Stroos!“ rief Engelmanns Peare seinen Enkeln zu, die eilig auf die Dorfstraße von Keidelheim in den 50er Jahren liefen. „Käfer, Käfer, Käfer-Infall bei uhs im Doref! Un hinne uff dem Buggel hon se so in komische Brezel, un all sinn se groh!“ Seltsam, seltsam … Eine Käfer-Seuche brach ab 1950 im Altkreis Simmern aus und erfasste natürlich auch die Gemarkung von Keidelheim und Kümbdchen. Die seltsamen „Tiere“ breiteten sich schnell aus und fanden viel Interesse von z.B. Ernst Petry (Alterkülz), Otto Michel (Lautzenhausen), Taxi Kurt Schwarz (Simmern), Fam. Weirich (Simmern), Hermann Hoch (Simmern); auch Pfarrer Schröder (Ohlweiler) fand Interesse an solch einem „Brezel-Käfer“! Aber: Die „Käfer“ waren von einer besonderen Art: Sie hatten keinen Horn-Panzer, sondern ein Blechkleid. Sie hatten Seilzugbremsen, aber keinen Außenspiegel, sie hatten keine Blinker, sondern in den Türrahmen Winker. Keine Tankuhr schmückte

Käfer-Exportmodell von 1949, Preis 5450.- DM



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das kärgliche Armaturenbrett, sondern ein Benzinhahn war im Fußraum – wie praktisch (!) – versteckt. Das Käfertier besaß kein Synchrongetriebe, so dass man die 4 Vorwärtsgänge mit Zwischengas zurückschalten musste. Die ersten Serien des Volkswagens 1200 Standard in tristem Grau ohne Chromverzierungen waren runde, käfer-ähnliche Fahrzeuge. Das besondere Merkmal war ein kleines ovales Heckfenster, das von einem Mittelsteg geteilt war: Der VW Brezel-Käfer war geboren! Der kugelige Heckmotorwagen, von Prof. Ferdinand Porsche konstruiert, sollte eigentlich bereits 1938 in Fallersleben / Wolfsburg vor dem 2. Weltkrieg gebaut werden. Bereits in diesen Jahren wurde das halbrunde „Etwas“ in einem Artikel der „Ney York Times“ als „beetle“, nämlich „Käfer“, bezeichnet. Wegen des 2. Weltkriegs (1939-1945) und den Zerstörungen begann eine zivile Produktion erst ab 1946; doch bereits 7 Jahre später lief in Wolfsburg schon der millionste Käfer vom Band und wurde zum weltweiten Exportschlager Deutschlands! Die Käfer vermehrten sich rasch, wurden aber zu keiner Landplage, wie z.B. die Kartoffelkäfer bei uns auf dem Land! In den USA z.B. löste das Kultmobil bereits 1972 Fords legendäres T-Modell („TinLizzy“) als meistgebautes Auto ab. Nach ständigen Modelverbesserungen wurde der VW-Käfer – schließlich nicht mehr ganz zeitgemäß – ab 1978-2003 in Mexiko produziert und auch nach Deutschland exportiert: Aber dort hatte schon längst der „Golf“ als Käfernachfolger – aber mit weit geändertem Konzept – seinen Siegeszug angetreten. Aber zurück nach Keidelheim, wo es oft so ähnlich in den Anfangszeiten klang: „Ei Walter, mach doch mol die Motorhaub uff!“ Nach dem Öffnen der Fronthaube beugten sich viele neugierige Köpfe vorne nach unten: Aber sie sahen nur eine dunkle Leere, erblickten lediglich einen Benzintank.

Käfer 1970, VW 1302, Preis 5745.- DM Keilemer Blietsche 30 (2/2013)



„Ha, ha, dejne VW-Karre hat jo nichts, die honn in Wolfsburg den Motor vergess!“ riefen die fürwahr erstaunten Zweifelnden. Schnell reagierte der stolze Besitzer und öffnete für die Neugierigen die Heckklappe: „Hier seht Ihr einen Heckmotor, einen luftgekühlten Boxer, da kann kein Kühlwasser mehr kochen oder einfrieren!“ „Ach, in Keylem brouche mer kaene Boxer, mehr schlan uhs doch nitt“, erwiderte Meisdersch Maria, „und Luft hom mer uff’m Hunsbuckel genug!“ Alles lachte. „Den Motor muss ich natürlich noch einfahren. Nach 500km, dann bei 2500 km und anschließend alle 5000 km wird das Motoröl gewechselt; im Winter fahre ich Winteröl“, belehrte der stolze Besitzer die interessierten Zuschauer. „Natürlich werden auch die Vorderachse und die Bremsseile alle 2500 km gefettet. Bei den 30 PS läuft mein Käfer einhundert Stundenkilometer, und mit Rückenwind ist er noch schneller, dabei verbraucht er nur 7- 8 Liter Sprit!“ Alle staunten mit gebotener Ehrfurcht. „Awer de Waan geht doch aach kaputt, wie willst dou dass alles bezahle?“ – „Quatsch, beim Käfer kann man fast alles selbst machen, außerdem haben wir noch Engelmanns Hans, der ist doch Autoschlosser, und in der Werkstatt gibt es volkstümliche Preise: Motor aus- und einbauen DM 7,50 Kupplung aus- und einbauen DM 11,80 Hinterachse aus- und einbauen DM 28,20 Bremse komplett überholen DM 37,80 Kotflügel vorne / hinten aus und einbauen DM 16,20 / 9,10 Schmier- und Wartungsdienst DM 5,90 „Ja, und der Motorölwechsel erfolgt sogar ohne Berechnung!“ Aus dem Staunen wurde Bewunderung; einige dachten bereits an Omas Sparbuch … ! Durch ständige Verbesserungen wurde der VW 1200 / 1300 Ende der 50er Jahre ein richtiger Volkswagen, der an Robustheit, Zuverlässigkeit und Preisgestaltung kaum zu überbieten war und zu einem Symbol des Wirtschaftswunders von Deutschland wurde. Geschätzt waren besonders die Reparaturfreundlichkeit und Wintertauglichkeit, auch bei schlechten Straßen und auf Feldwegen. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der Bundesrepublik und auf dem Hunsrück stiegen auch bei uns in Keidelheim und in Kümbdchen die Zulassungszahlen des VW Käfers. (vgl. Verzeichnis) Er war zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden, denn die Menschen kamen mit dem Käfer schnell und zuverlässig zu entfernten Arbeitsplätzen, Kaufleute zu ihren Kunden und Ärzte zu Ihren Patienten. Wegen der guten Geländetauglichkeit wurde der Wagen auch auf Baustellen eingesetzt und von der Forstwirtschaft geschätzt. Doch jedes erfolgreiche Konzept hat einmal ein Ende: Die Kunden wollten mehr Raum, Komfort und Sicherheit: Schließlich war der Käfer trotz Fortentwicklung ab der 70er Jahre nicht mehr ganz zeitgemäß: Heckmotorantrieb, Luftkühlung, mäßige Heizung, geringer Gepäckraum und neues Sicherheitsbewußtsein brachten die Produktionseinstellung in Deutschland und die



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Verlagerung der Herstellung nach Mexiko – auch wegen der Erschließung neuer Märkte für den VW-Konzern. In Keidelheim und Kümbdchen liefen noch bis in die 90er Jahre VW Käfer, auch als „Anfängerautos“. Heute ist das Fahrzeug der begehrteste Oldtimer in Deutschland. Wenn wir heute auf den Straßen einem Original-Käfer begegnen, dann werden bei vielen Menschen noch Erinnerungen wach … an unser erstes Auto … an den ersten Urlaub über die Alpenpässe nach Italien … vielleicht auch an die erste Liebe …! Ja, dieser Käfer war keine Plage, er war vielen ein treuer Wegbegleiter in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs in Friede und Freiheit! Dankbar können wir doch auf diese Zeit zurücksehen! Anhang Auflistung von VW-Käfer-Besitzern in Keidelheim von 1951 – 1990 (nur Erstbesitz wird genannt)

Herbert Wagners Käfer 1957 (Elke, Gudrun und Sieghild Michel) Besitzer Walter Hilgert Helma Kurz Edgar Michel Hubert Hilgert

Typenbezeichnung VW 1200 – 34 PS VW 1302 – 44 PS VW 1302 – 44 PS VW 1302 – 44 PS

Farbe Fontanagrau Ulmengrün Pastellweiss Saturngelb Keilemer Blietsche 30 (2/2013)



Willi Hilgert Friedhelm Hilgert Walter Kilb Jürgen Kilb Dieter Kilb Petra Augustin Herbert Wagner Gabi Wagner Margit Bast Harald Jacoby Gerhard Neuls Ewald Franz Günter Sagel Günter Klein

VW 1100 – 30 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1303 – 50 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1302 – 44 PS VW 1303 – 50 PS VW 1200 – 34 PS VW 1303 – 50 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS

Polarsilber Golfblau Anthrazit Leuchtorange Fontanagrau Sumatragrün Fontanagrau Türkis metallic Postgelb Kasanrot Golfblau Anthrazit Seegrün Steingrau

Petra Augustin mit ihrem VW in Maitzborn Hans Klein Wolfgang Klein Willi Klein H-G Klein Ulrike Liesenfeld W-D Schütze Hermann Schlaupitz Willi Auler Dieter Auler

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VW 1100 – 30 PS VW 1300 – 40 PS VW 1300 – 40 PS VW 1303 – 50 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1303 – 44 PS

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Schwarz Fontanagrau Perugrün Leuchtorange Silber metallic Polarweiss Ulmengrün Königsrot Marinablau

Otto Roos Brigitte Mohr Gustav Wilk Dieter Wendling Friedhelm Wendling Otto Wendling Horst Wendling Ulrich Reinke Lieselotte Weiß Otto Plies Klaus Plies Hartmud Grade Renate Emmel Hans Augustin Jacob Augustin

VW 1100 – 30 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1300 – 40 PS VW 1200 – 34 PS VW 1100 – 30 PS VW 1300 – 40 PS VW 1302 – 44 PS VW 1200 – 34 PS VW 1300 – 40 PS VW 1300 – 40 PS VW 1303 – 50 PS VW 1200 – 34 PS VW 1100 – 30 PS VW 1200 – 34 PS

Steingrau Resedagrün Schwarz Rubinrot Golfblau Seeblau Kobaldblau Pastellweiss Shantungelb Santanagrau Savannenbeige Phönixrot Leuchtorange Grau-grün Stratossilber

Jacob Augustin, Schmiedemeister, und sein Sohn Hans waren die ersten VW-Käfer Besitzer in Keidelheim im September 1951

Hermann und Renate Schlaupitz in Norwegen 1968 Auflistung von VW-Käfer-Besitzern in Kümbdchen von 1953 – 1990 (nur Erstbesitz wird genannt) Besitzer Typenbezeichnung Farbe Jürgen Bannach VW 1300 – 40 PS Savannenbeige Hans Jonov VW 1200 – 34 PS Lichtbeige H-R Jonov VW 1200 – 34 PS Perlweiss Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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H-W Jonov Willi Konrath Heinrich Konrad Gustav Franz Dieter Kehrein Heinrich Jung Dieter Jung Hans Jung Sabine Ludwig Ernst Konrad Gabi Konrad Harry Sturz Volker Godau Willi Seck Heinrich Konrath Klemens Sommer Erwin Reuter Herrmann Stoffel Fritz Stoffel Wilhelm Auler Ewald Monnerjahn Helmut Müller Willi Müller Heinz Wetzlar Heinrich Wischmann Rainer Sagel Roland Sagel

VW 1302 – 44 PS VW 1100 – 30 PS VW 1200 – 34 PS VW 1300 – 40 PS VW 1200 – 34 PS VW 1100 – 30 PS VW 1300 – 40 PS VW 1303 – 50 PS VW 1200 – 34 PS VW 1300 – 40 PS VW 1300 – 40 PS VW 1300 – 40 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 30 PS VW 1200 – 34 PS VW 1300 – 40 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1300 – 40 PS VW 1300 – 40 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1200 – 34 PS VW 1100 – 30 PS VW 1302 – 44 PS VW 1300 – 40 PS

Phönixrot Sumatragrün Schwarz Marinablau Irischgrün Berillgrün Cansasbeige Phönixrot Leuchtorange Berillgrün Lichtbeige Azurblau Chinchilla Schwarz Azurblau Königsrot Schwarz Perlweiss Sandbeige Sandbeige Lichtbeige Weinrot Lichtgrau Lichtgrau Chinchilla Marinablau Fontanagrau

Willi Seck von der Dilligsmühle war der erste VW-Käfer-Besitzer in Kümbdchen im August 1953

Familie Klemens Sommer im Urlaub

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Die Igel von Wolf-Dietrich Schütze Der Igel, den wir schon über Jahre in unserem Garten beobachten und zusätzlich füttern, befindet sich wahrscheinlich schon im Winterschlaf. Dazu fällt mir eine wahre Begebenheit ein, die meine Schüler und ich mit mehreren Igeln erleben durften. Im Sommer 1964 kam ich als junger Lehrer nach Kümbdchen in die einklassige Volksschule. Dort unterrichtete ich Schüler vom ersten bis zum achten Schuljahr. Besondere Freude an der Natur hatte ich schon damals und habe sie noch heute. Diesen Bezug zur Natur versuchte ich meinen Schülern im Fach Naturkunde zu vermitteln. Bald hatte sich in beiden Dörfern von Kümbdchen und Keidelheim herumgesprochen, dass der junge Lehrer sich auch um verletzte Tiere kümmert. So kam das Jahr 1965. Einige Wochen vor den Sommerferien, es war in der Zeit der Heuernte, da brachte mir ein Landwirt aus Keidelheim sechs junge Igel, die er in einem Sack transportierte, in die Schule. Er berichtete: “Beim Heuwenden verunglückte die Igelin tödlich.“ Glücklicherweise kannte der Landwirt das Versteck der jungen Igel. Aus dem Kartoffelsack, den der Landwirt vorsichtig umdrehte, purzelten sechs junge Igel vor die Füße der Schulkinder, die staunend die Igelbabies betrachteten. Die jungen Igel sahen wie kleine Marzipanschweinchen aus, wobei die Stacheln noch nicht entwickelt und die Augen verschlossen waren.

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Da ich nicht wusste, wann die Kleinen zum letzten Mal gesäugt worden waren, musste ich reagieren. Sogleich schickte ich einen Schüler zum Lebensmittelgeschäft „Wiese“ nach Kümbdchen. Schnell war er zurück und brachte mir eine kleine Puppenbabyflasche, die mit Zuckerperlen gefüllt war. Der Inhalt wurde ausgeschüttet, der Sauger mit einer Stecknadel durchstochen. Die mit Wasser verdünnte Kuh-milch wurde etwas erwärmt und in das Fläschchen gegossen. Nun durften vor allem die Mädchen den kleinen Igeln das Fläschchen geben. Nach Anfangsschwierigkeiten tranken die Igel recht zügig. Ein Pappkarton wurde geholt, auf den Boden des Kartons legte ich eine in ein Handtuch eingewickelte Wärmflasche, darüber entstand ein Nest aus Heu, und die kleinen Igel wurden hineingelegt. Sie kuschelten sich aneinander und genossen die Wärme. In einem Biologiebuch konnte ich nachlesen, dass die Jungen bei Tag und Nacht gesäugt werden. So war es mit meiner Nachtruhe vorbei. Alle zwei Stunden reichte ich den Igelkindern das Fläschchen und erneuerte die Wärmequelle (Wärmflasche). Trotz aller Bemühungen starb einer der Igel, was den Schulkindern und mir sehr

leid tat. Um die übrigen Igel am Leben zu erhalten, fragte ich einen Landwirt um Rat. Dieser riet mir zu einem Milchpulver namens „Saumi“, das mit Wasser aufgelöst wird. Das Pulver wurde von mir bei einem Tierarzt in Simmern besorgt. Damit konnten die restlichen fünf Igel gerettet werden. Nach ungefähr vierzehn

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Tagen öffneten sich die Augen. Mit einem Alter von vier Wochen konnte ich Zähne erkennen. Inzwischen bedeckten Stacheln ihre Rücken, und der Igelkarton wurde zu eng. Jetzt musste feste Nahrung herbei. Regenwürmer und Schnecken mochten sie nicht. So besorgte ich rohes Rindergehacktes, das sie auch verschmähten. Aus dem Gehackten formte ich kleine Bällchen, die ich in der Bratpfanne mit etwas Fett briet. Die abgekühlten Bällchen legte ich in den Futternapf. Gern fraßen die kleinen Igel die Bällchen. Damit war der Bann gebrochen und das Futterproblem gelöst. Schulkinder sammelten vom Salat kleine Schnecken, die von den Igeln als Zwischenmahlzeit verspeist wurden. An den Wochenenden fuhr ich mit meinem VW-Käfer zu meinen Eltern nach Bad Kreuznach. Natürlich reisten die Igel in einem großen Karton mit, denn sie mussten gefüttert werden. Da ich in den Sommerferien verreisen wollte, gab ich die Igel in die Obhut eines Schülers, der die Igelkinder weiter fürsorglich betreute.

Nach den Sommerferien bauten wir am Hütteberg aus Strohballen eine Igelburg, in die wir die inzwischen ausgewachsenen Igel in die Freiheit entließen. Zunächst wurde unser Futter noch angenommen, dann wurde die Annahme immer weniger, bald waren die Igel der Natur zurückgegeben. Für mich ist der Igel ein liebenswertes Stacheltier. Wenn ich auf der Straße einen überfahrenen Igel sehe, so macht mich dieser Anblick sehr traurig und wehmütig. Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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Bluthochdruck von Dr.med.Victor Cordes Bluthochdruck-Hypertonie gehört zu den vier großen Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, Tabakrauchen und deutlich erhöhte Blutfettwerte, welche eine frühe Erkrankung und auch Sterblichkeit verursachen können. Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein Blutdruck von mindestens systolisch 140 mmHg und diastolisch 90 mmHg als gefäßbedingter Bluthochdruck definiert. In Deutschland sind etwa ein Viertel aller Menschen betroffen und in der Altersgruppe der über 65-Jährigen sogar jeder Zweite. In über 90% ist keine eindeutige Ursache zu finden. Man spricht von einem primären oder essenziellen Bluthochdruck. Der Bluthochdruck ist Folge eines erhöhten Herzzeitvolumens, eines erhöhten Gefäßwiderstandes oder beider Faktoren: Man kann in Ableitung des Ohmschen Gesetzes formulieren: Bluthochduck= Herzzeitvolumen x Gefäßwiderstand. Vielfach finden sich Verwandte mit Bluthochdruck. Auch Jugendliche können schon vom Bluthochdruck betroffen sein. Der Lebensstil spielt eine große Rolle und kann zu einer Erhöhung der Blutdruckwerte führen. Hier ist laut WHO Rauchen, Alkohol, übermäßiger Kochsalzgebrauch und Stress zu nennen. In einzelnen Fällen kann auch die Antibabypille Bluthochdruck verursachen. Weitere Ursache des Bluthochdruckes können Nierenerkrankungen, Störungen im Hormonhaushalt, sowie ein Schlafapnoesyndrom (= schlafbezogene Atmungsstörung mit Sauerstoffmangel, evtl. Herzrhythmusstörungen) sein. Eine Behandlung des Schlafapnoesyndroms kann häufig deutlich den Bluthochdruck verbessern. Der Bluthochdruck bleibt anfangs häufig unbemerkt. Symptome können sein: Kopfschmerzen, Nasenbluten, Schlaflosigkeit, Schwindel oder Übelkeit. Auch können Beschwerden des Herzens (Angina Pectoris) oder Sehstörungen damit zu tun haben. Dauerhaft erhöhter Bluthochdruck führt zu Mehrarbeit des Herzens, Gefäßschädigung (Arteriosklerose), Schädigung des Herzmuskels und in der Folge zu Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern, Herzinfarkt sowie Schlaganfall. Weitere Organschäden können an Augen und Nieren auftreten. Zu einer sinnvollen Diagnostik gehören regelmäßige Untersuchungen beim Hausarzt, Internisten und auch beim Augenarzt. Durch eine geeignete Therapie und Diagnostik sollen alle Risikofaktoren erkannt und vermindert werden, um so auf Dauer gesünder zu bleiben. Die Therapie beruht auf mehreren Pfeilern: ● Medikamentöse Therapie mit ACE-Hemmer, Diuretika, Betablocker, Kalziumantagonisten und At1-Antagonisten. ● Änderung des Lebensstils bezüglich Ernährung mit 5 Portionen Obst und Gemüse täglich : Reduzierung des Übergewichts, des übermäßigen Kochsalzgebrauches von mehr als 5 g/Tag.

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● Die WHO schlägt vor, den Alkoholkonsum auf einen Standardrink pro Tag einzuschränken. ● Des weiteren sind körperliche Aktivitäten (Ausdauerbewegungen) wie Schwimmen, Laufen , Radfahren und auch Wandern möglichst dreimal 30 Minuten pro Woche Blutdruck senkend. ● Entprechend den Vorgaben der WHO ist der Tabakkonsum zu beenden (zur Vermeidung einer zusätzlichen Gefäßverengung und anderer durch den Tabakrauch verursachter Schädigungen der Gefäßwand). ● Auch soll dem Stress in sinnvoller Art begegnet werden mit entspannenden Tätigkeiten, angepasster körperlicher Belastung und positiven sozialen Kontakten. Vor allem: dieser Artikel soll keinen Stress verursachen.

Yoga von Adelheid Lieser Manche denken bei Yoga an Kopfstand, extreme Verrenkungen und „Om“-Singen. Was ist eigentlich Yoga? Yoga wurde vor 2500 Jahren erstmals in Indien schriftlich erwähnt. Damit ist es das älteste überlieferte Übungssystem des menschlichen Körpers und Geistes. Man unterscheidet die zwei Bereiche Hatha-Yoga mit seinen Körperstellungen, den Asanas und das Yoga der Meditation, von dem es auch verschiedene Formen gibt. Hatha-Yoga ist auf die organische Gesundheit ausgerichtet, nicht auf die besondere Entwicklung der Muskeln. Das Geheimnis des Yoga liegt in der Streckung und nicht wie beim Turnen in der Anspannung. Strecken heißt entspannen und ruhig werden. Alle Bewegungen werden langsam und ruhig ausgeführt. Jeder bestimmt selbst, wie weit er gehen kann und wann es genug ist. Es sollten keine Schmerzen dabei entstehen. Yoga entspannt, kräftigt und festigt den Körper. Es kann in jedem Alter geübt werden und hält erstaunlich fit und beweglich. Das Altern kann man nicht aufhalten, aber den Verlust der Beweglichkeit schon. Dazu ist Yoga eine gute Methode. Und je früher man damit anfängt, desto besser fühlt man sich. Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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Frühstücksbrunch im Bürgerhaus Erstmals lud die Dorfgemeinschaft am 17. Nov. 13 alle Keidelheimer zu einem Brunch ins Bürgerhaus ein. Etwa 60 Teilnehmern von Jung bis Alt sind der Einladung gefolgt und genossen alle vom reichhaltigen Büfett. Jeder hatte etwas dazu beigetragen und so kamen viele Leckereien zusammen. Bis zum Nachmittag saß man in gemütlicher Runde zusammen. Alle äußerten den Wunsch, solch eine Veranstaltung zu wiederholen.

Begrüßung durch Ortsbürgermeister Friedhelm Kurz

Jeder konnte sich sein Rührei selbst nach eigenem Geschmack zubereiten.

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Autohaus Klein spendet für neues Fahrzeug Bereits im letzten Keilemer Blietsche haben wir das neue Mannschaftstransportfahrzeug unserer Feuerwehr vorgestellt. Zur Fertigstellung des Einsatzfahrzeuges hat das Autohaus Klein (Simmern) nun eine Spende in Höhe von 800 EUR überreicht. Mit diesem Geld wurde unter anderem die aufwändige Heckbeklebung finanziert, welche zu einer besseren Erkennbarkeit des Fahrzeuges im Straßenverkehr führt. Damit konnte die Sicherheit für unsere Einsatzkräfte weiter gesteigert werden.

Das Foto zeigt einen Teil der Mannschaft, sowie Andreas und Christian Klein (Autohaus Klein) bei der Übergabe der Spende. Christian Kurz

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Biker Biker-Tour 2013 Vogelsbergkreis von Tina F. Heim Die Planung der inzwischen schon traditionell zu nennenden 2-Tages-Tour der Keidelheimer und Kümbdchener Motorradfahrer wurde für 2013 den Mädels angetragen. Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten (MAN(N) hatte uns vorenthalten, dass es für so etwas eine Software gibt…), haben wir eine schöne Tour auf die Beine gestellt. Schwieriger noch war wieder mal, ein Hotel zu finden, das preisgünstig ist, nicht zu abgelegen und vor allem, was uns alle aufnehmen kann. Doch schließlich war es soweit und wir konnten die potentiellen Teilnehmer informieren.

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Ortruds (Gretes) Motorrad war leider defekt, mit einer fremden Maschine wollte sie nicht fahren, dazu erkrankte Martin am Tag vor der Abfahrt auch noch – und auch wenn die anderen meinten, er könne durchaus alleine leiden (Männer!), blieb Ortrud bei ihm, um ihn zu pflegen - so waren wir zu zehnt unterwegs. Ich konnte wegen meiner Knieverletzung nicht auf dem Motorrad fahren, ließ es mir aber nicht nehmen, mit dem Auto als „Begleitfahrzeug“ teilzunehmen.

So starteten die Motorradfahrer nach Niederheimbach, von wo aus mit der Fähre nach Lorch übergesetzt wurde. Dort begann ich auch mit der Live-Berichterstattung in Bild und Ton für Ortrud per WhatsApp. Wegen des tränenreichen Abschieds von Ortrud war ich erst etwas später gestartet, holte die Jungs aber bei der ersten Rast in der „Wisperstube“ im Wispertal wieder ein. Abgesehen von der netten Bedienung (wohl dem Sohn des Hauses, der das Lokal erst hektisch öffnete, als die Mopeds auf den Hof fuhren), ist Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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dort die Dekoration der sanitären Anlagen durchaus einen Blick wert - auf der Damentoilette hängen durchweg Bilder von leicht- bis gar nicht bekleideten Männern an der Wand… Von dort ging es weiter zum Feldberg (vorbei an einem Schild, das „Popofrische Freilandeier“ anpries), wo wir eigentlich zu Mittag essen wollten. Leider waren die Lokale dort oben um 12 Uhr schon alle von unzähligen Motorradfahrern belegt, ebenso wie die PKW-Parkplätze… Die Einnahmen durch uns wollte man sich dennoch nicht entgehen lassen, so hing , als ich nach kaum 15 Minuten zu dem Auto auf dem völlig leeren, riesengroßen Busparkplatz kam, ein dubioser Wisch an meiner Scheibe.Tatsächlich folgte nach ein paar Wochen ein 20-€-Knöllchen. Der Feldberg selber: Die Anlage sieht martialisch-abweisend aus, aber der Blick von dort oben ist gigantisch. Um das länger zu genießen, war es uns aber doch zu kalt. Wir fuhren also weiter, bis unser Scout (wie jedes Jahr unser lieber TELLY) eine geeignete Wirtschaft in einem warmen Tal fand. Im Georgenhof konnten wir draußen sitzen und wirklich lecker essen.

Nächste Station war die historische Altstadt von Büdingen. Diese ist wirklich sehenswert, man kann überall durchfahren/laufen und mittendrin kostenlos parken – die Fachwerkhäuser sind alle liebevoll bewahrt und bewohnt. Die Stadtmauer mit diversen Türmen ist zum großen Teil begehbar. Definitiv ein Ausflugstipp!!! Wir haben in einem schönen Biergarten AUF der Stadtmauer direkt neben dem Jerusalemer Tor Pause gemacht.

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Bevor wir unser Ziel in Schotten/Reinrod anfuhren, steuerten wir noch den Hoherodskopf an. Auch von dort aus soll man einen sagenhaften Blick auf Hessen haben. Aufgrund einer nahenden Regenfront entschlossen wir uns aber nach einem kurzen Blick zur sofortigen Weiterfahrt. Wir schafften es gerade noch, die Motorräder am Gasthof unterzustellen, bevor es anfing, fürchterlich zu schütten. Leider machte dieser Guss auch unseren Plan, in dem dortigen, sehr schön angelegen „Vulkangarten“ den Abend zu verbringen, zunichte. So beschlossen wir nach dem Abendessen, das örtliche Feuerwehrfest zu besuchen. Tja. Sagen wir mal so (und ich hoffe, dass nie jemand aus der Gegend das liest): Obwohl beim Besuch eines Feuerwehrfestes auf dem Land (in HESSEN, das steigert „Land“ nochmal) mit vielen Feuerwehrleuten verschiedener Wehren gewisse Gegebenheiten schon als gesetzt gesehen werden müssen, war es doch … erschütternd. Dem Getränkeangebot aus dem letzten Jahrhundert (Bier, Schnaps und als „Cocktails“ Wodka-Kirsch und Jacky-Cola) hatten die Besucher fast ausnahmslos schon kräftig zugesprochen. Vielleicht wussten sie auch schon, was mit der „Band“ auf sie zukommen würde, die um 22.30 ihren Betrieb aufnahm – der Genuss dieser „Musik“ war nur unter Drogen einigermaßen zu ertragen. Die Jungs stürzten sich nach kurzem Zögern aus Solidarität mit den Ureinwohnern (und in Ermangelung anderer Möglichkeiten) in die Menge, bemühten sich, den vorgeschriebenen Alkoholpegel zu erreichen und mit den Eingeborenen Kontakt aufzunehmen. Ich allerdings musste aufgeben, schon der erste Kirsch-Wodka war zu viel für mich, die „Musik“ war allerdings auch noch im Hotel bis 4 Uhr morgens nicht zu überhören… Morgens erfuhr ich, dass der Abend doch ganz nett gewesen war. Einige Eingeborene waren noch (mehr oder weniger) zur Kontaktaufnahme fähig gewesen. Die Biografie einer Mittzwanzigerin mit 3 Kindern von 3 Vätern war GesprächsKeilemer Blietsche 30 (2/2013)

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thema Nr. 2 beim Frühstückstisch – getoppt wurde diese Geschichte allerdings von EINEM, der den Großteil der Nacht - ohne Jacke - auf einer Bank gegenüber dem Hotel verbracht hatte. Er hatte sich mit dem Wahlplakat von Brüderle angefreundet, das neben der Bank an einer Laterne hing. Mehrfach versuchte er in der Nacht, die verschiedenen Eingangstüren des Hotels aufzudrücken, doch sie waren zu. Zumindest so lange, bis er am frühen Morgen frustriert mit der Faust dagegen schlug, und die (nicht verschlossene) Tür daraufhin aus dem Schloss sprang. Merke: Wirtshaustüren gehen immer nach außen auf. Bei kühlen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ging es dann wieder auf die Piste. Zum Aufwärmen fuhren wir eine sehr schöne kurvenreiche Strecke. Danach kam es unterzuckerungsbedingt zur einzigen Diskussion der Tour, an deren Ende aber alle lachen mussten („Wenn Du hungrig bist, wirst Du zur Diva“). Weiter ging es zur Kristallhöhle Kubach, die wir aber nicht besichtigten, weil die Jungs sonst im Volleder 900 Treppenstufen zu meistern gehabt hätten. Die nun zu befahrende Straße führte leider durch viele kleine Ortschaften – streng überwacht! Bei uns hier sorgen die Windräder für kommunalen Wohlstand – in Hessen hat jedes Dorf ein bis mehrere Blitzer…

Nach dem Mittagessen am idyllischen Herthasee (wieder mal erwies es sich als praktisch, ein Fahrzeug dabei zu haben, in dem man die Helme ablegen konnte) ging die nächste Etappe runter zur Fähre nach Sankt Goar. Dort wartete ich lange, bis die Zweiradfahrer endlich auftauchten. Bei einem Fahrer hatten sich Konditi-

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onsmängel gezeigt. Diese gilt es bis zum nächsten Jahr auszumerzen! Nach dem Übersetzen auf die richtige Rheinseite ging es dann in freier Fahrt zum Mirko, wo wie jedes Jahr der Abschlusstrunk genommen wurde. Alles in allem war es wieder mal eine schöne Fahrt durch schöne Landschaften – und Spaß hatten wir auch jede Menge! Nächstes Jahr geht es in die Pfalz – wir freuen uns schon auf Hansis Tourenplanung!

Atelier Kaul Kunst leih ich mir - Artothek Artotheken gibt es viele in Deutschland. In der Regel werden sie von Museen und Stadtverwaltungen betreut. Man kann dort Kunst, Gemälde und Plastiken für einen sehr günstigen Preis ausleihen. Dies ist ein Erfolgsrezept für Menschen, die sich an Bildern in ihren Häusern und Wohnungen freuen, die sich nicht mit gerahmten Kunstrepros von berühmten Malern vom Discounter zufrieden geben wollen, andererseits aber auch die Ausgaben für ein Originalgemälde scheuen. Eine Artothek hat den Vorteil, dass man, ohne tief in den Geldbeutel greifen zu müssen, ein Gemälde, welches Gefallen findet, für einen längeren Zeitraum ausleihen kann und so auch testen kann, ob es an den zur Verfügung stehenden Platz passt. Die Option, das entliehene Gemälde später auch zum regulären Preis kaufen zu können oder in Raten abzuzahlen, sollte ebenfalls bestehen. In unserem Atelier kann man ein Gemälde bis 1 x 1 Meter bereits für 30.- € ein halbes Jahr ausleihen. Nähere Auskünfte erhalten Sie auf Anforderung per Post oder Mail bzw. durch einen Besuch im Atelier Hauptstr. 3, Keidelheim, wie auch auf der Homepage:

www.karlkaul.de/artothek/home_artothek. html

Kastellaun im Herbst 2013, Acryl/Lw., 60x80cm Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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Arbeitskreis „Senioren“ Leiter: Georg Knichel Auf‘m Berg 7, 55471 Keidelheim, Telefon 06761-6089

Besuch des Hunsrück-Museums in Simmern Am Mittwoch dem 25. September diesen Jahres, besuchten die Keidelheimer Senioren das Hunsrück-Museum in Simmern. Zu sehen waren unter anderem Bilder von den Werken des Renaissance-Bildhauers Johann von Trarbach(1530-1586). Aus seiner Werkstatt in Simmern stammen zahlreiche bedeutende Werke, die weit über die Grenzen von Simmern in BadenBaden, Pforzheim, Hanau oder Michelstadt zu besichtigen sind.

Grabmal des Wild- und Rheingrafen Johann Christoph und seiner Gemahlin und Kindern In einer weiteren Ausstellung sind Bilder des Malers Friedrich Karl Ströher, Bilder von Fotografen des Foto-Clubs Simmern und Bilder von Malern der Künstlervereinigung „Die Hauderer“ zu sehen. Großformatige Werbeplakate zu den Kinofilmen von Edgar Reitz, wie „ Die Rei-

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se nach Wien“, „Heimat“, „Die zweite Heimat“ und „Heimat 3“ sowie Filmkulissen und Kostüme zu dem Film „Die andere Heimat“, waren im Museum zu besichtigen. Im Anschluss an den Museumsbesuch trafen wir uns noch bei Kaffee und Kuchen im Cafe „Jung“.

Weitere Aktivitäten Zu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung „Demenz - Wie gehe ich damit um?“ trafen sich am 22. Oktober im Gemeindehaus in Kümbdchen die Senioren aus Kümbdchen und Keidelheim. Referentin war Frau Elke Prämaßing aus Bieben. Verspätet trafen wir uns am 20. November zum Zwiebelkuchenessen im Bürgerhaus in Keidelheim. Auch ohne Federweise, hat uns der Zwiebelkuchen vom Külzer Bäcker sehr gut geschmeckt.

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Adventskalender und Nikolaus Der Winter lässt auf sich warten. Im Gegensatz zum letzten Jahr, das uns zu Nikolaus mit viel Schnee und bitterer Kälte überraschte, ist in diesem Jahr bis Mitte Dezember noch kein Schnee gefallen, und auch die Eisweinerzeuger an Mosel, Nahe und Rhein haben Mühe mit den geforderten minus 7°C. Am 7. Dezember versammelten sich viele Kinder, ihre Eltern, Großeltern und Schaulustige am Adventskalender, um dem abendlichen Spektakel des Türchen öffnens beizuwohnen, an diesem Tag aber vor allem, um den Nikolaus mit seinen Geschenken zu begrüßen. Die Kinder, aber auch die Erwachsenen, bedankten sich mit Gedichten und weihnachtlichen Gesängen.

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Adventskalender Dies sind die Bilder des diesjährigen Adventskalenders

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Dies sind die Namen der Keidelheimer Kinder, die in diesem Jahr den Adventskalender gemalt haben (Reihenfolge in Leserichtung 1. bis 24. Dezember): 1. Madlen Hayer 2. Elina Auler 3. Tristan Kürzel 4. Lucas Rheingans 5. Charline Liesengeld 6. Junia Keim 7. Rocco Liesenfeld 8. Hannah Klein 9. Louis Zingler 10. Josephine Heim 11. Pia und Paul Hünich 12. Rosa Kürzel 13. Nikolai Michel 14. Pauline Rau 15. Julie Zingler 16. Jonathan Keim 17. Raina Michel 18. Nele Auler 19. Leon Klein 20. Anna Römer 21. Luis Paulus 22. Kiara Krämer 23. Robin Hilgert 24. Emma Ihmig Austauschbilder am 14.12.: Mats Kilb, Mira Hubert, Philip Römer.

Adventsfeier Am Samstag, dem 14. Dezember, regnete es fast den ganzen Tag. Im Bürgerhaus wurden fleißig Plätzchen gebacken - und gegessen. Abends hatte sich das Wetter beruhigt, und so konnte das Keidelheimer Adventsfest ohne witterungsbedingte Einschränkungen starten. Zunächst sorgte der Keidelheimer Chor mit Weihnachtsliedern für die richtige Stimmung. Anschließend durften die Kinder, die goldene Nüsse aus dem Säckchen zogen, Adventskalendertürchen öffnen. Diesmal waren es vier, denn außer dem vier-

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zehnten Türchen mussten noch drei weitere geöffnet werden. Dort waren inzwischen die drei Austauschbilder eingebaut. Die zahlreich am Fest teilnehmenden Besucher konnten sich inzwischen mit Bratwurst und Kartoffelwurstbrot, Glühwein und anderen Getränken versorgen. Zum Abschluß musizierte der Musikverein Biebertal. Er ist der einziger Musikverein in der VG Simmern. Mit ihm fand der „Keidelheimer Adventszauber“ mit seinen vielen Beleuchtungseffekten auf dem Dorfplatz einen stimmungsvollen Abschluß.

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Arbeitskreis „Familie, Jugend und Kinder“ Leiterinnen: Katja Auler, Ahornweg 24, Tel. 06761-965985 Bianca Zingler, Auf‘m Berg 10, Tel. 06761-965284

Kürbisschnitzen 2013

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Wie bereits in den vergangenen Jahren trafen sich auch diesen Oktober wieder viele Kinder sowie einige Eltern und Großeltern zum Kürbisschnitzen am Spielplatz. Voller Elan gingen die Kinder ans Werk, höhlten die Kürbisse aus und schnitzen lustige Gesichter hinein. Zur Stärkung während der schwierigen Arbeit gab es Stockbrot und warmen Kakao. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, ca. 20 Kürbisse wurden verschönert. Herkunft des Kürbisschnitzens Das Kürbisschnitzen ist auf die Legende von Jack dem Hufschmied zurückzuführen. Ein Jack O’Lantern (deutsch: Jack mit der Laterne) ist eine ausgehöhlte Rübe, in die eine Fratze geschnitten ist. Dabei handelt es sich um eine Halloween-Tradition irischer Einwanderer nach Amerika. Im Laufe der Zeit wurde die Rübe gegen einen Kürbis ausgetauscht, da es zu dieser Jahreszeit in Amerika reichlich Kürbisse zu ernten gab. Das Licht im ausgehöhlten Kürbis hat Bezüge zum Grablicht an Allerheiligen. Die Legende von Jack dem Hufschmied Vor langer Zeit lebte in Irland ein Hufschmied namens Jack. Am Abend vor Allerheiligen saß Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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der geizige und trunksüchtige Jack in seinem Dorf in einer Kneipe, als plötzlich der Teufel neben ihm stand, um ihn zu holen. Jack bot ihm seine Seele an für einen letzten Drink. Der Teufel hatte nichts dagegen, ihm einen letzten Drink zu spendieren, stellte aber fest, dass er keine Münze zur Hand hatte. So verwandelte er sich selbst in eine Münze, um den Wirt zu bezahlen. Jack aber steckte die Münze schnell in seinen Geldbeutel und verschloss ihn fest. Und weil er im Geldbeutel ein silbernes Kreuz bei sich trug, konnte der Teufel sich nicht zurückverwandeln. Jack handelte mit dem Teufel: Er ließ ihn frei und der Teufel versprach, dass Jacks Seele noch zehn Jahre frei sein solle. Als die zehn Jahre um waren, kam der Teufel abermals in der Nacht vor Allerheiligen zurück, um Jack zu holen. Dieser bat ihn erneut um einen letzten Gefallen: Seine Henkersmahlzeit solle ein Apfel sein, den der Teufel ihm pflücken solle. Der Teufel tat ihm den Gefallen und kletterte auf einen Apfelbaum. Jack zog blitzschnell sein Messer und schnitzte ein Kreuz in die Rinde des Baumes; der Teufel war auf dem Baum gefangen. Jack handelte abermals mit dem Teufel: Er entfernte das Kreuz, und der Teufel versprach, Jacks Seele bis in alle Ewigkeit in Ruhe zu lassen. Nachdem Jack viele Jahre später starb, bat er im Himmel um Einlass. Da er in seinem Leben nicht gerade ein braver Mann gewesen war, wurde er abgewiesen. Er wurde zu den Höllentoren geschickt. Aber auch dort wurde ihm der Eintritt verwehrt, weil der Teufel ja sein Versprechen gegeben hatte, niemals Jacks Seele zu holen. Der Teufel schickte ihn zurück woher er gekommen war – und weil es so dunkel, kalt und windig und der Weg so weit war, bekam der Teufel Mitleid und schenkte Jack eine glühende Kohle direkt aus dem Höllenfeuer. Jack steckte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe, die er als Wegzehrung mitgenommen hatte. Seitdem wandelt seine verdammte Seele mit der Laterne am Vorabend von Allerheiligen durch die Dunkelheit. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jack_O’Lantern)

Sankt Martin In diesem Jahr startete der Zug in Keidelheim. Die Kindergartenkinder bastelten die Laternen in diesem Jahr mit Papa, Opa oder Onkel. Viele Familien beleuchteten die Straßen und sangen, begleitet von Klarinette und Trompete, altbekannte Martinslieder. Dann ging es hinter dem edelmütigen Reiter her, Richtung Kümbdchen, wo schon ein großes Feuer brannte. In der Turnhalle holte sich jedes Kind einen Weckmann ab und der Abend fand einen gemütlichen Ausklang.

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TV Kümbdchen- Keidelheim Heike Theisen-Heberding Am Külzer Pfad 1, 55471 Kümbdchen Tel. 06761-4621

39. IVV-Wanderung - wieder gut besucht Auch bei regnerischem Wetter lässt es sich gut wandern. Dass zeigen die Zahlen der 39. IVV-Wanderung des TV Kümbdchen-Keidelheim in Kümbdchen. Samstags bei herrlichem Sommerwetter und sonntags bei Regen und Wind kamen die Wanderfreunde z.B aus Schwabenheim an der Selz, Grolsheim, Gödenroth und Luxemburg. An beiden Tagen wurden ca. 700 Startkarten verkauft, das heißt, dass rund 750 Wanderer auf der Strecke gewesen sind. Sonntags war das Kuchenbuffet schon früh leergeräumt und fast alle anderen Speisen wurden verkauft. Organisatorisch ist alles sehr gut verlaufen, die eingeteilten Vereinsmitglieder - rund 40 an beiden Tagen - gaben ihr Bestes. Ein großes Dankeschön an alle Helfer und Kuchenspender.

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Bambinis Riesig freuten sich die Nachwuchskicker des TV Kümbdchen-Keidelheim, als zum Start der neuen Spiel-Saison die Firma kubra-zimmerei mit Inhaber Markus Brand, einen Satz neuer Trikots spendierte.

Die „Bamibinis“ sind zwischen vier und sieben Jahre alt und trainieren jeden Freitag von 17 bis 18 Uhr auf dem Sportplatz in Kümbdchen. Bei schlechtem Wetter wird das Training in die Turnhalle des TV Kümbdchen-Keidelheim verlegt. Der Nachwuchs wird von Daniel Stemann und Sven Walber betreut.

Theater in Kümbdchen 2014 Ein Theaterwochenende steht in der Turnhalle des TV Kümbdchen-Keidelheim am zweiten Wochenende im Januar 2014 auf dem Programm. Die Theatergruppe des Fördervereins beginnt am Freitag, 10. Januar 2014, um 19.00 Uhr, mit einer öffentlichen Generalprobe. Am Samstag, 11. Januar, lichtet sich der Vorhang um 19.30 Uhr. Anschließend spielt die Band INKOGNITO zum Tanz auf. Am Sonntag, 12. Januar 2014, geht es dann um 19.00 Uhr los. Auf Oma Friedas Hof sind Männer nicht gern gesehen Lena und Irma, ihre Nichten, halten sich die Männer mit einem gesunden Stallgeruch vom Leib. Anton, der Knecht, hat damit keine Probleme. Er spielt im Hühnerstall den Hahn und brütet Eier aus. Kuno, der Viehhändler, versucht, seine Tochter Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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Anni bei seinen Viehaufkäufen an den Mann zu bringen. Bei einem starken Gewitter müssen alle gemeinsam die Nacht auf Oma Friedas Hof verbringen. Und wie das Leben so spielt, gibt es einige Überraschungen.

Keidelheimer Windräder Der Windpark „Kisselsheide“ nördlich der K20 auf Flächen der Gemeinden Keidelheim, Fronhofen und Biebern, mit 5 Windenergieanlagen des Typs ENERCON E-82 E2 auf 138 m Nabenhöhe, steht kurz vor der Inbetriebnahme in der 50. KW. Hierzu zählen auch 2 WEA auf Eigentumsflächen der Gemeinde Keidelheim. Besonderheit dieses Windparks ist, dass der Hersteller der Windenergieanlagen, ENERCON, nach dem Konzept der Planungsfirma FUTURA aus Koblenz diese Anlagen nicht nur herstellt und errichtet, sondern auch betreibt. An die Rodungen im Frühjahr 2013 schlossen sich die Tiefbauarbeiten zur Erschließung des Windparks an. Parallel hierzu wurden die Standorte intern verkabelt. Der erzeugte Strom wird über eine 30-kV-Leitung zum ENERCON eigenen Umspannwerk in Kümbdchen und dort an die 110-kV-Trasse abgeleitet. Nach den Gründungsarbeiten (Fundamentbau) wuchsen im Sommer die Türme

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Schwarzer Balken = Lage der Keidelheimer Windräder der Keidelheimer Windenergieanlagen, bestehend aus Betonteilsegmenten und zwei abschließenden Stahlsegmenten, aus dem Wald.

Die Keidelheimer Windräder, von unseren vier Linden aus gesehen.

Unter Teilnahme des LBM Bad Kreuznach, der Ortsbürgermeister Friedhelm Kurz und Günter Steffens sowie Vertretern von FUTURA erfolgte der nächtliche Antransport der Rotorblätter und Stahlrohrsegmente durch Sondertransporte, mit einer Gesamtlänge von bis zu 46,50 m und lenkbaren Hinterachsen, in Rückwärtseinfahrt von der K20 vom Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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07. auf den 08. November 2013. Mitte November wurden nun auch die Großkomponenten an den Haken genommen und an der Gondel montiert. Somit steht trotz widrigster Witterungsverhältnisse im Jahresverlauf der Inbetriebnahme in KW 50 nichts mehr im Wege. Daten und Fakten zum Windpark Anlagentyp: ENERCON E-82 E2 Rotorblattlänge: 41 m Getriebeloser Generator: 2,3 MW Nennleistung (d. h. unter Volllast bei Windgeschwindigkeit ab ca. 12 m/s werden 2.300 kWh Strom erzeugt). 48 Fertigbeton-Halbschalen zzgl. 2 Stahlsektionen lassen den Turm auf eine Nabenhöhe von 138 m anwachsen. Die Gründung

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erfolgte als Flachgründung mit Auftriebswirkung. Die bewehrte Sohle besteht aus Beton des Typs C30/37, wasserundurchlässig, mit ca. 16 t Stahlarmierung und einem Betonanteil von ca. 160 t. Der Hauptteil des Fundaments besteht aus ca. 40 t Stahl und ca. 1.500 t Beton. Der Turm inkl. Gondel, Generatorring und Rotor bringt ca. 2.000 t auf die Waage. Der Anteil der Gondel mit Maschinenhaus, Generatorring und Rotor hieran beträgt ca. 180 t. Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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Neues Baugebiet in Keidelheim Die beiden Fotos zeigen die Fläche vor und nach der Erschließung des Baugebietes „In den Steffeläckern“. Im ersten Abschnitt wurden 14 Bauplätze erschlossen. Von diesen 14 Grundstücken liegen bereits 8 Reservierungen vor. Sobald es die Witterung im kommenden Frühjahr zulässt, wird mit dem Bau der ersten Häuser begonnen.

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Häuser in Keidelheim

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Falkenweg 5 Kurz vor Weihnachten 2011 zog Familie Paulus in ihr Eigenheim ein. Erbaut wurde dieses 1976 von Familie Bauch. Frau Bauch zog

aus Altergründen zu ihrer Tochter nach Berlin und verkaufte das Haus an Mike, Iris und deren Sohn Luis.

Falkenweg 7 1974 erbauten Herrmann und Renate Schlaupitz ihr

Haus im Falkenweg. Die Kinder Tamara und Sebastian sind hier aufgewachsen, wohnen aber nicht mehr in Keidelheim.

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Falkenweg 6 Hier wohnen seit 1978 Else und Albert Wagner. Seit 1995 leben beide hier allein, nachdem ihre drei Kinder das Haus aus beruflichen

Gründen verlassen haben. Familie Wagner wohnte vorher schon neun Jahre in der Hauptstraße im „Kreine-Haus“. Das alte Haus wurde 1988 abgerissen, und Bernd Ullrich hat dort ein neues Haus gebaut.

Ev. Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“ Evgl. Kindertagesstätte Kümbdchen Leiter: Achim Gewehr Am Sportplatz 6, 55471 Kümbchen, Tel. 06761-6295

Waldwoche im Herbst Regelmäßig gehen die Kinder mit ihrer Gruppe für eine Woche in den Wald. Sie verbringen dann den ganzen Morgen am Hüttenberg. Im Herbst wurde die Gruppe durch einen Förster, samt Hund, begleitet. Der Förster hatte einiges mitgebracht, wie Felle und ausgestopfte Tiere. Auch hatten sie gemeinsam vieles zu entdecken und so verging der Morgen viel zu schnell. In der nächsten Waldwoche wird er uns hoffentlich wieder begleiten.

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Ein neues Gesicht in der Kita Jan Wächter aus Argenthal hat am 1. August seine 3 Jährige Ausbildung zum Erzieher in unserer Kita begonnen. Wir freuen über einen weiteren männlichen Kollegen im Team. Die Kinder waren auch sehr begeistert ,einen jungen Mann als Spielpartner zu bekommen. Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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Vorstellung unserer Neubürger Im Juli 2013 wurde das Haus von Helmut Jost im Brunnenweg 1 veräußert. Uwe und Elke Berndt kauften das Anwesen und zogen am 1. August von Belgweiler nach Keidelheim.

Uwe ist 55 Jahre und arbeitet als Gruppenleiter bei der Firma ZF in Simmern. Sein Hobby ist Motorrad fahren. Elke ist 46 Jahre alt und ist im Haus Ursula in Gemünden in der Altenpflege tätig. Sie begleitet ihren Mann gerne auf Motorradtouren und wenn es die Zeit erlaubt, strickt sie gerne. Beide haben vier Kinder und zwei Enkel, mit denen Sie viel Freizeit verbringen. Schon bei der ersten Besichtigung haben sie sich in ihrem neuen Haus heimisch gefühlt. Schnell hatten sich beide in Keidelheim gut eingelebt, was sich schon bei einigen Aktivitäten für Dorfgemeinschaft zeigte.

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Im Juli zog eine Pfarrersfamilie in der Hauptstraße 12 ein. Das sind Gerhard Biermann und Sabine Keim ( 46 J. )mit ihren Kindern Junia Keim ( 12 J. ) und Jonatan Keim ( 10 J. ). Die Familie kommt von Kamp- Lintfort am Niederrhein auf den Hunsrück. Gerhard Biermann war dort 39 Jahre als Pfarrer tätig und wurde nun in den wohlverdienten Ruhestand versetzt. Er hat die Rolle mit seiner Frau getauscht und übernimmt die Hausarbeit und kümmert sich um die Kinder. Seine Hobbys sind Gartenarbeit, Fahrrad fahren, Fotografieren und Reparaturen in Haus und Hof. Sabine Keim ist in Simmern geboren, in Ohlweiler aufgewachsen. Nach dem Abitur am HJG Simmern studierte sie Ev. Theologie. Nach mehreren Stationen in Wittlich, Koblenz-Pfaffendorf, Dinslaken und Kamp-Lintfort kam sie mit ihrer Familie wieder in den Hunsrück. Sie ist als Pfarrerin der Kirchengemeinde NeuerkirchBiebern-Alterkülz zugeordnet und unterstützt Pfarrer Deutsch, wird aber an unterschiedlichen Orten eingesetzt, dort wo Krankheitsvertretungen oder Vakanzen zu überbrücken sind. In ihrer Freizeit liest sie gerne. Die Kinder Junia und Jonatan besuchen beide das HJG n Simmern. In der Familie wird viel musiziert, so spielt Herr Biermann Gitarre, Geige, Klavier und Flöte, Junia Geige, Jonatan Klavier und Flöte, und auch Frau Keim macht gerne Musik.

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Vorstellung unserer Neugeborenen Großartig und wundervoll unerklärlich ….einfach toll, wenn Leben aus dem Nichts entsteht, ein neuer Mensch auf Erden geht. Sprachlos macht uns diese Kraft, die uns ein neues Leben schafft, die uns ein kleines „Du“ geschenkt und uns’ren Blick nach innen lenkt. (Quelle - unbekannt )

Lotta Jakobs wurde am 15. Oktober 2013 in Mainz geboren. Sie wog 2800 g und war 48 cm groß. Mama Anja und Papa Thomas freuen sich sehr über die Geburt ihrer zweiten Tochter. Die große Schwester Madita hilft fleißig beim Füttern mit. Wenn Lotta weinte, schloss sich ihre große Schwester anfangs immer an und weinte auch mit. Lotta schläft viel und ist ein richtiges Schmusekind. Helma Kurz

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Hallo Kinder ... hier ist Eure Seite

Do it yourself

Eule

Selbstmachen ist voll im Trend, und wenn man auch noch Müll „upcyceln“ kann, kostet es fast gar nichts! Hier zeige ich euch, wie ihr aus Klopapierrollen witzige Leuchteulen basteln könnt: Man braucht: Klopapierrollen, weiße Acrylfarbe, Wandfarbe oder Deckweiß, kleine Schere oder Prickelnadel, Kleber, Transparent- oder Butterbrotpapier, Wasserfarbe, einen schwarzen Filzstift, Lichterkette oder elektrisches Teelicht, , evt. Draht. Zuerst grundiert ihr die Klopapierrolle weiß. Ist sie getrocknet, klappt ihr den Rand an einem Ende um, so das die Ohren entstehen. Jetzt malt ihr große Kreise für die Augen vor. Die werden ausgeschnitten, oder für Bastelanfänger, mit der Nadel ausgeprickelt. (Dafür die Klorolle feste mit Papier ausstopfen). Dann nehmt ihr einen Streifen Transparentpapier und klebt ihn innen hinter die Augenöffnungen. Mit Wasserfarbe gebt ihr der Eule ein pastelliges Federkleid, mit dem Filzstift malt ihr die Konturen für Schnabel, Augenbrauen, Flügel, Krallen. Die Möglichkeiten sind grenzenlos, ihr könnt müde oder schielende, zornige oder verliebte Eulen basteln. Oder extra Flügel aus Pappe oder echten Federn an die Seite kleben, mit der Nadel ein Lochmuster in den Bauch stechen oder die Eule beglitzern oder vergolden. Jetzt müsst ihr die Eulenaugen nur noch zum Leuchten bringen: Klebt unten in die Eule ein elektrisches Teelicht ein oder befestigt sie mit Draht an einer Lichterkette. Viel Spaß beim Nachbasteln. Eine farbige Abbildung fertiger Eulen findet ihr auf der letzten Seite. Bianca Zingler Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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Kuchen Reinhilde Puder

Früchtekuchen/-Brot

Zutaten:

Beschreibung:

1 Kg Äpfel 250 g Zucker 125 g Wallnüsse 125 g Haselnüsse 125 g Feigen 125 g Rosinen 3 TL Lebkuchengewürz 1 Schuss Rum 500 g Dinkelvollkornmehl 1 Päckchen Backpulver

schälen, grob reiben und über Nacht ziehen lassen, am nächsten Tag hinzufügen, ebenso grob gehackt, halbiert mit Schale, grob geschnitten, oder 2 TL Zimt und 1 TL gemahlene Nelken unterrühren, anschließend mit nach und nach einarbeiten.

Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform füllen und im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad Umluft 1 Stunde backen. Das Backen verströmt nebenbei weihnachtliche Düfte im Haus. Das Früchtebrot hält sich sehr lange frisch.

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Zutaten:

Fisch Adelheid Lieser

Lachs-Forelle-Terrine 20 g Butter 400 g Lachsfilet (grätenfrei) 175 geräuchertes Forellenfilet (grätenfrei) 1 Eßl. Zitronensaft 1 Ei 400g Crème fraiche ¼ l Schlagsahne 200g Räucherlachs (in etwas dickeren Scheiben) Salz und Pfeffer (weiß)

Eine Terrinenform (länglich, ca. 1 Liter) mit weicher Butter ausstreichen und kühl stellen. Lachs- und Forellenfilet grob würfeln, mit Zitronensaft beträufeln und in den Kühlschrank stellen. Nach 1 Stunde Fischwürfel zerkleinern (Mixer oder Schneidestab). Zuerst das Ei, dann die Crème fraiche, zuletzt die Schlagsahne unter das Fischpüree arbeiten, richtig durchmixen. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken und in die gekühlte Form streichen. Eventuelle verborgene Luftblasen aus der Masse durch kräftiges Aufstoßen auf die Arbeitsplatte entfernen. Den Backofen auf 190 Grad vorheizen (Gas 2-3). Eine Saftpfanne auf der 2. Leiste von unten einsetzen und mit kochendem Wasser füllen. Die Form verschließen und in das Wasser setzen. Die Terrine 30 – 35 min garen. Den Ofen ausschalten, aber noch 10 – 15 min nachziehen lassen. Dann aus dem Wasserbad nehmen und einige Stunden auskühlen lassen. Die Terrine aus der Form stürzen, diese säubern und glatt mit Klarsichtfolie auslegen. Den Räucherlachs zurechtschneiden und die Form damit ganz auslegen. Die Terrine wieder in die Form gleiten lassen und den restlichen Räucherlachs auf die Oberfläche legen. Dann über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag, oder wenn sie serviert werden soll, die Terrine stürzen, und die Folie abziehen. In Scheiben schneiden, am besten mit einem elektrischen Messer. Evtl. mit Kräutern dekorieren. Wichtig: Alle Zutaten müssen gut gekühlt verarbeitet werden. Die Terrine kann man gut schon vier bis fünf Tage vorher zubereiten, wenn sie im Kühlschrank aufbewahrt wird. So ist sie gerade an Feiertagen sehr praktisch und außerordentlich lecker. Keilemer Blietsche 30 (2/2013)

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Spiel mal wieder

11 Maulwurfcompanie

Die Anzahl an Spielfiguren die jeder erhält richtet sich nach der Spieleranzahl. Passend zu seiner Farbe bekommen alle Ihre Zugscheiben (Werte: 1, 2, 2, 3 ,3, 4) die gut gemischt und verdeckt vor sich auf den Tisch gelegt werden. Beginnen darf der jüngste Mitspieler. Er stellt einen seiner Maulwürfe auf die oberste Buddelschicht im Spielekarton. Reihum stellen nun alle abwechselnd eine Spielfigur auf den Spielplan, aber Achtung! Auf den Maulwurfshügel (die Löcher im Spielbrett) darf sich keiner hinstellen! Sind alle Figuren auf dem Spielplan, beginnt das eigentliche Spiel. Durch Umdrehen einer Zugscheibe erfährt der Spieler um wie viele Felder ein Maulwurf bewegt

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werden darf. Ziel des Spieles ist die „Goldene Schaufel“ als Erster zu erreichen. Dazu müssen die Maulwürfe sich in die Löcher des Spielplans , den Maulwurfhügel, begeben. Sind alle Hügel besetzt wird die oberste Buddel-Schicht aus dem Karton gehoben und alle sich darauf befindlichen Spielfiguren scheiden aus. Sind alle 6 Zugscheiben aufgedeckt, sind diese neu zu mischen und wieder verdeckt auf den Tisch auszulegen. Dieses Spielprinzip zieht sich durch alle Schichten, bis einer die Schaufel erreicht hat! Nun kommen wir zu den Zugregeln. Es ist klar, dass jeder nur seine eigenen Figuren bewegen darf. Ein Maulwurf muss immer geradeaus ziehen, dabei zählen Löcher und die etwas dicker gezeichneten Sonderfelder wie ein normales Feld. Landet ein Maulwurf auf ein Sonderfeld, darf der Spieler eine weitere Zugscheibe umdrehen und die Anzahl an Felder ziehen. Eigene und auch fremde Figuren dürfen nicht übersprungen werden! Ziehen über Eck am Spielfeldrand ist nicht statthaft. Mehrere Maulwürfe haben keinen Platz auf ein und dem gleichen Feld. Es herrscht Zugzwang! Kann ein Spieler keinen Maulwurf auf dem Spielplan ziehen, so muss er einen aus seinen Hügel wegbewegen. Hierbei gibt es nur eine Ausnahme! Sitzen alle verbliebenen Maulwürfe schon im einem Buddel-Loch, so darf er solange aussetzen bis die Schicht abgehoben wird. Nun bleibt mir nur noch viel Glück zu wünschen und habt Spaß beim Buddeln. Die Maulwurfcompany ist ein Spiel für 2 – 4 Spieler, ab 5 Jahren bei Ravensburger zu einem Preis von ca. 25 € erhältlich. Helma Kurz

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Unsere Geschichte Weihnachten ist Zeit für Geschichten. Bei einer Tasse Kaffee oder Tee und Kerzenschein, wünsche ich viel Spaß beim Lesen. Helma Kurz

Was hat wohl der Esel gedacht in der heiligen Nacht? Obwohl Ochs und Esel in der Weihnachtsgeschichte nirgendwo erwähnt werden, gehören sie seit eh und je zu unserer Vorstellung von Weihnachten, dem Stall in Bethlehem und der Krippe. Warum auch nicht? Schließlich gehören in einen Stall auch Tiere, dafür ist er ja da – und der Esel war damals ein gängiges Last- und Reittier. Die Weihnachtsgeschichte also einmal anders – aus der Sicht des Esels. Ich bin ein alter Esel. Jawohl, das bin ich. Nicht so wie ihr jetzt denkt – ihr meint wahrscheinlich, ich sei besonders dumm, etwas unterbelichtet, wie? Dabei wisst ihr Menschen anscheinend gar nicht, dass wir Esel ausgesprochen intelligente Tiere sind. Nicht begriffsstutzig und bockig, wie ihr immer meint, sondern klug und sehr geduldig. Soviel zu euren Vorurteilen. Also, ich bin ein alter Esel, und in meinem langen Eselleben habe ich wirklich schon eine Menge erlebt, das könnt ihr mir glauben. Aber diese Nacht, die war etwas ganz Besonderes, die werde ich nie vergessen! Es war eine ziemlich hektische, stressige Zeit: in unserem kleinen Städtchen hatten sich Menschenmassen angesammelt. Der Kaiser hatte eine Volkszählung angeordnet. Jeder musste in seine Heimatstadt, um sich dort ordnungsgemäß zu melden. Nun müssen so viele Menschen ja auch irgendwo untergebracht und verpflegt werden ( die Unterkünfte waren sowieso schon längst alle überbelegt ). So hatten auch wir Esel seit Tagen alle Füße voll zu tun gehabt habt, Nahrungsmittel und anderes durch die Straßen zu schleppen. Da war ich endlich froh, als ich alles geschleppt hatte und ich mich in meinem kleinen Stall ausruhen und bei einer guten Portion Heu stärken konnte.

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Gerade wollte ich mich auf meinem Nachtlager niederlassen und meine müden Hufe von mir strecken – da hörte ich draußen die Stimme meines Besitzers näher kommen. Oh nein, nicht mit mir, dachte ich- ich habe meinen Job für heute getan, nicht einen Hufnagel mache ich mehr krumm, ich habe jetzt Feierabend. Sucht euch einen anderen Esel, äh, Dummen – nicht mit mir! Mein Besitzer führte ein junges Paar herein. Sie sahen erschöpft aus, außerdem war die Frau schwanger. Hochschwanger! Die Ärmsten waren bestimmt lange unterwegs gewesen, um rechtzeitig zur Volkszählung hier zu sein. Aber um diese Uhrzeit würden sie garantiert keine Unterkunft mehr finden – schließlich war die Stadt völlig überfüllt. – Langsam dämmerte es mir. Moooment, die wollten doch nicht etwa hier, in meinem Stall…..? Doch, sie wollten! Na, mit mir kann man’s ja machen….. Solange sich jeder friedlich in seine Ecke legte und ich in Ruhe meinen wohlverdienten Schlaf genießen konnte…. Ihr ahnt es schon, es kam anders: meine Gäste dachten anscheinend gar nicht an Nachtruhe. Auf einmal herrschte geschäftiges Treiben in meinem kleinen Stall, der junge Mann lief aufgeregt auf und ab, holte Tücher und heißes Wasser – und ich erlebte in dieser Nacht zum ersten Mal die Geburt eines kleinen Menschen! Natürlich war ich nicht gerade begeistert, als sie ihm ausgerechnet in meine Futterkrippe legten ( sie hatten ja kein Kinderbettchen), aber als ich mir dieses Baby vorsichtig und mit einigem Sicherheitsabstand ansah ( schließlich wollte ich es nicht erschrecken ), da war es doch ein überwältigender Anblick: Dieses kleine, zarte, hilflose Wesen lag ganz friedlich da in meinem Stroh und sah mich an. Es muss ein besonderes Kind gewesen sein, denn in dieser Nacht kamen noch eine Menge Menschen, um es zu sehen und ihm Geschenke zu bringen. Es kamen Hirten von Feldern rund um das Dorf und sogar drei Gelehrte in prachtvollen, exotischen Gewändern besuchten die Familie, brachten als Geschenke Gold und wertvolle Gewürze mit – und sie sagten, das Kind in meinem Futtertrog sei ein König! Ein großer heller Stern habe sie von weit her bis zu diesem Stall geführt, damit sie das Kind sehen und es anbeten konnten. Sie sagten, Gott selbst habe dieses Kind geschickt. Außer den Hirten und Gelehrten waren in dieser Nacht auch viele Engel im Stall. Einer erklärte mir, dass sie Boten Gottes seien und auf das neugeborene Kind achten sollten. Und da ich Esel von Königen nicht viel verstehe, erklärte mir der Engel auch, warum Gott dieses Kind auf die Erde geschickt hat, er sagte mir: „ Als Esel kannst du eine Menge tragen – aber es gibt Lasten, die kannst du den Menschen nicht abnehmen. Dieses Kind wurde geboren, um die Lasten der Menschen zu tragen – damit sie aufatmen und befreit leben können, so wie Gott es will. Verstehst du?“ Ja, das konnte ich gut verstehen – und ich freute mich, dass ich dem Kind meine Krippe leihen dufte. (Verfasser unbekannt)

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Termine 10/11/12.01.2014

Theateraufführungen in Kümbdchen

Impressum Redaktion: Karl Kaul 55471 Keidelheim, Im Schneebäcker 8 (Tel./Fax 06761-2947) [email protected] Georg Knichel (Tel. 6089) [email protected] Gebhard Petry, Annette Kunz-Petry Helma Kurz (Tel. 12169) [email protected] Dr. Hartmut Lieser (Tel. 2536) Internet: www.keidelheim.de Verantwortlich für die Beiträge sind die jeweiligen Verfasser. Auflage: 130 Druck: Jäger, Argenthal

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