In eigener Sache

February 17, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Mitteilungen aus dem KKG - herausgegeben mit freundlicher Unterstützung der Vereinigung ehemaliger Schülerinnen und Schüler

Forum

Ausgabe 2011

KAISER-KARL S GY M N A S I U M A A C H E N

Aus dem Inhalt:

In eigener Sache ...............................................................................1 Alte Inschrift findet Platz auf neuem Schulhof .......................................................................................................2 Schätze auf dem Schulhof..................................................3 Beitrittserklärung .................................................................................3 Kurz notiert .................................................................................................4 KKG trainierte für Olympia .............................................4 Vier Schulen sind bei „Jugend forscht“ .......5 Kurz notiert .................................................................................................6 Gedenkstunde Volkstrauertag ...................................6 Mehr als nur ein Geldverwalter - neuer Ehemaligen-Vorstand ...........................................................7 Nach 40 Jahren in den Ruhestand.....................8 KKG nach wie vor beliebt...................................................8 Mit Comenius Europa erfahren.................................9

Die neue Fassade ist fertig und gut geraten. Die Renovierung hat etwa zwei Jahre gedauert und rund 280.000 Euro gekostet. Foto: Leah Hautermans

Kassenbericht ..........................................................................................9 Neue Räume für Schülerbibliothek................10 Auf den Spuren der Wasserkraft .........................11

In eigener Sache

Das KKG und die RWTH Aachen.......................11 400 Jahre Kaiser-Karls-Gymnasium ...............12 Wie in der „Feuerzangenbowle“ ........................14 Hilfe bei der Büroarbeit.......................................................15 Chronik 2010/2011..................................................................15 Ralf Gablik geht als Schulleiter zum Einhard-Gymnasium.............................................................16 „Nicht nur Propädeutikum für Hochschule und Wirtschaft“ ...............................19 Kurz notiert .............................................................................................19 Ex-KKG-Schüler Jürgen von der Lippe ausgezeichnet ...............................................................................20 Impressum ...........................................................................................20 „Die Schule der bösen Jungs“ – „heute journal“-Redaktionsleiterin Anne Reidt war am KKG ...................................................................................21 Hilfe für das Sinfonieorchester ............................22 Kleiner Fächer mit großer Wirkung .............22 Neue Fans der alten Sprachen ...........................23 Kurz notiert ............................................................................................23 Dr. Anton Jansen: Populärer Priester .....24

Für die Ehemaligenvereinigung des KaiserKarls-Gymnasiums war das abgelaufene Jahr in zweifacher Hinsicht ein gutes Jahr. Zum Einen hat der Verein nach längerer Vakanz einen neuen Vorsitzenden. Er heißt Marco Sievert (Abiturjahrgang 1996), wurde in der letzten Vorstandssitzung einstimmig gewählt und will mit seinem Stellvertreter Johannes Sack (Abi 2000) frischen Wind in den Verein bringen (siehe Bericht auf Seite 7). Das beginnt schon damit, dass das Ehemaligentreffen wieder einen eigenständigen Charakter bekommt. Die Ehemaligen, also wir, treffen sich in diesem Jahr am Samstag, 24. September, ab 19.30 Uhr im Sextanerflur. Wir wollen das Fest etwas knackiger gestalten. Mit schöner Beleuchtung, Musik und der Einbeziehung weiterer Räume soll das jährliche Zusammentreffen zu einem tollen Fest für alle Generationen von Ehemaligen werden. Dass großes Interesse am KKG vorhanden ist, zeigt uns nicht zuletzt die große Resonanz auf eine Alumni-Seite

in Facebook. Innerhalb weniger Monate traten über 450 Menschen zwischen 19 und 60 Jahren der Gruppe bei. Sie und alle anderen will der neue Vorstand mehr einbeziehen und die Vereinigung als Netzwerk für Schüler und Ehemalige stärken. So sollen Ehemalige mit interessantem Werdegang Vorträge in der Schule halten, Kontakte herstellen und damit etwas Gutes tun für die heutige Schülergeneration. Die zweite gute Nachricht: Die Mauerkrone aus dem Jahre 1615, die sich im Besitz der Vereinigung befindet, wird endlich einen angemessenen Platz bekommen. Seit 2007 ist der Vorstand auf der Suche nach einer Verwendung für die Blausteinblöcke. Sie werden jetzt bei der anstehenden Umgestaltung des Unterstufen-Schulhofs in eine Mauer eingelassen. Die Kosten trägt die Stadt Aachen. Weiterer Bericht auf S. 2. Wir sehen uns am 24. September 2011 im Sextanerflur. Heiner Hautermans

Alte Inschrift findet Platz auf neuem Schulhof

Müllkippe neben der Schule gibt Schätze frei

Archäologische Ausgrabungen offenbaren gut erhaltenen Keller aus dem 15. Jahrhundert. Außerdem Funde aus der Römerzeit.

Die Blausteinquader erinnern an das Jesuitenkolleg, eine Vorgängerschule des KaiserKarls-Gymasiums. Aus dessen Gelände entsteht auch ein Anbau fürs IZM.

Auf dem Schulhof des Kaiser-Karls-Gymnasiums wird derzeit der Anbau des Zeitungsmuseums errichtet, die Außenanlagen des ältesten Gymnasiums sollen bis Jahresende fertiggestellt sein. Foto: Andreas Herrmann

Eigentlich sollten die Sachen tief in die Erde. Doch weil bei den Ausschachtungen im Keller des Internationalen Zeitungsmuseums (IZM) an der Pontstraße viele mittelalterliche Funde gemacht wurden, plante die Bauverwaltung um. Toilettenanlagen, die Museumspädagogik sowie der Aufzug kommen nun in den Hinterhof des IZM, auf das Gelände des KaiserKarls-Gymnasiums. Und weil die Bauleute einmal da sind, wird in einem Aufwasch der etwas heruntergekommene Schulhof des ältesten städtischen Gymnasiums erneuert. Bei den Ausschachtungen im Zeitungsmuseum waren die Archäologen etwa auf einen gut erhaltenen, rund 700 Jahre alten Holzlöffel gestoßen. Das älteste erhaltene Wohngebäude der Stadt war auf den Resten von noch älteren Vorgängerbauten errichtet worden, der Keller stammt vermutlich aus dem 11. oder 12. Jahrhundert. Die Fachleute vermuteten, dass der Siedlungsdruck zu dieser Zeit schon ziemlich groß gewesen sein muss, weil man sonst nicht vom höher liegenden Kernbereich in die feuchte und sumpfige Niederung des Johannisbachs ausgewichen wäre. Mögli-

cherweise, mutmaßte Archäologe Andreas Schaub bei der Gelegenheit, sei der heute weitgehend kanalisierte Wasserlauf einmal breiter, tiefer und womöglich saisonal schiffbar gewesen. Konflikte vermeiden Damit die alten Schätzchen erhalten werden konnten, wich man auf den Hinterhof aus, der bis dato vor allem als Parkplatz für die KKG-Lehrer genutzt worden war. Auf einer Fläche von rund 50 Quadratmetern wird nun ein fast ganz geschlossener Anbau errichtet. Es gibt nur ein Fenster in Richtung der neu zu gestaltenden Grünanlage, weil man „Konflikte zwischen Pädagogikraum und Schulhof vermeiden will“, erläutert Architekt Prof. Horst Fischer auf Anfrage. So erfolgt die Beleuchtung des Raumes weitgehend von oben. Auf 125 000 Euro schätzt Michael Ferber, technischer Geschäftsführer des städtischen Gebäudemanagements, die Zusatzkosten, die durch die Umplanung im IZM entstehen. Die sind natürlich von der Politik gedeckt und werden aus anderen Budgets genommen. Rund 300 000 Euro kostet die überfällige Neugestaltung der Außenanlagen des

Kaiser-Karls-Gymnasiums, die Ferber als „normale Sanierungsmaßnahme“ einstuft. So ganz normal wohl doch nicht, denn auch hier gibt es einen Bezug zu Aachens reicher Geschichte. Unter anderem wird nämlich eine baufällige Außentreppe erneuert, da das Gelände stark ansteigt, müssen auch mehrere Mauern hochgezogen werden. In eine von diesen soll ein 6,8 Meter langer Schriftzug aus Blausteinquadern eingelassen werden, der an eine der Vorgängerschulen des KKG erinnert, das 1601 in Zeiten von Konfessionskonflikten gegründete Jesuitenkolleg, das an der Jesuitenstraße errichtet wurde. Die Mauerkrone eines Portals trug die Inschrift „Societas Jesv Gymnasivm“ und ermahnte zu Eifer und Fleiß an der Wirkstätte mit dem Spruch „pIetatIs et stVDIorVM offICIna“. Die großgeschriebenen Buchstaben ergaben zusammen die Jahreszahl der Fertigstellung (1615). Dieser für die Geschichte des KKG wichtige Mauerzug hatte sogar den Zweiten Weltkrieg unzerstört überstanden, er wurde aber 1951 abgerissen, weil er einem Neubauvorhaben weichen musste. Er landete auf dem städtischen Bauhof und wurde noch vor Inkrafttreten des Denkmalschutzgesetzes an einen Steinmetzbetrieb verkauft. Als er später in ein Neubauprojekt integriert werden sollte, waren die Steine verschwunden. Jahrelang galten sie als verschollen, bis sie eines Tages wiederentdeckt wurden. Daraufhin wurden sie von der Ehemaligen-Vereinigung der Schule erworben, die lange Zeit vergeblich nach einer passenden Verwendung gesucht hatte. Jetzt ist sie endlich gefunden. Immer im Sommer werden die Schulen renoviert Traditionell nutzt Aachen die Sommerferien, um die Schulen in städtischer Trägerschaft auf Vordermann zu bringen. Da werden Turnhallen repariert, WC-Anlagen saniert, Bodenbeläge und Beleuchtungskörper erneuert oder Treppenhäuser instand gesetzt. An 20 Schulen und Turnhallen sind Handwerker derzeit fleißig dabei, 1,8 Millionen an eigenen Mitteln kostet das die Stadt. Heiner Hautermans

Der Eingang zum historischen Keller

Als im Sommer 2010 ein Bauwagen auf dem Parkplatz neben dem Quadrum abgestellt wurde, konnte man nicht ahnen, welche Entdeckungen neben unserem Schulgelände, hinter den Zeitungsmuseum, gemacht werden würden. Anlass für die Baumaßnahmen war der Umbau des Zeitungsmuseums im Rahmen der Euregionale-Städtebauförderung. Da hinter diesem Bau, der 1495 von dem Stolberger Metallwerksbesitzer Heinrich Dollart errichtet wurde – heute bekannt unter dem Namen „Das große Haus von Aachen“ - , eine Toilettenanlage und ein Fahrstuhl geplant war, musste eine archäologische Bodenuntersuchung vorgenommen werden. Bei den von der Grabungsfirma „Gold-

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schmidt-Archäologie“ durchgeführten Grabungen stieß man auf die Reste von Grundmauern von Fachwerkbauten aus dem 14. und 15. Jahrhundert, die vermutlich als Lagerräume und Werkplätze dienten. Eine bedeutende Entdeckung war dabei ein gut erhaltener Keller aus dem 15. Jahrhundert, aus dem aufgrund der Feuchtigkeit neben Keramik-Funden auch konservierte Holzteile ans Tageslicht kamen. Dazu zählen z.B. Reste eines Fasses und Holzlöffel. Ebenso aufschlussreich für die Aachener Siedlungsgeschichte waren römerzeitliche Funde in Abfallgruben, die vermutlich Gebäuden zuzuordnen sind, die vor der Errichtung des „Großen Hauses“ an der Pontstraße lagen. Auch die Baugeschichte des „Großen Hauses“ muss nach den neuen Untersuchungen umgeschrieben werden. Das zur Pontstraße als geschlossener Baukörper er-

An die Vereinigung der ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Kaiser-Karls-Gymnasiums – Sekretariat des Kaiser-Karls-Gymnasiums – Augustinerbach 7 52062 Aachen Fax: 0241- 94963-22 E-Mail: [email protected]

Beitrittserklärung

Adressänderung

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Vereinigung der ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Kaiser-Karls-Gymnasiums. Ich möchte künftig das „Forum – Mitteilungen aus dem KKG“ zugeschickt bekommen: in Druckform als pdf-Dokument per E-Mail an unten stehende Adresse. Name, Vorname: Adresse: Email: Abiturjahrgang bzw. Abgangsjahr: Datum, Unterschrift:

scheinende Gebäude stellt sich zum Hof hin bekanntlich als L-förmiger Bau dar. Bislang glaubte man, dass der längs zur Pontstraße gelegene Bau ein in sich geschlossener, älterer Teil sei, an den zur Hofseite später ein Anbau hinzugefügt wurde. Da aber der Keller unter diesem „Anbau“ bis zur Pontstraße reicht und auf das 12./13. Jahrhundert datiert werden kann, muss diese Annahme korrigiert werden: Dollart kaufte wahrscheinlich zwei Gebäude, verband und gestaltete sie zu dem heute noch imposant wirkenden Gebäude um. Vollständig aus Stein errichtet, überstand es als eines von wenigen Häusern den verheerenden Stadtbrand 1656. Seit wenigen Wochen, nach langen Umbauarbeiten, präsentiert sich im neuen Zeitungsmuseum nun eine hochmoderne, interaktive Ausstellung zur Geschichte der Medien – unbedingt empfehlenswert! Jochen Buhren

Lastschriftverfahren - Einzugsermächtigung Ich bin bis auf Widerruf damit einverstanden, dass der unten angegebene Jahresbeitrag von meinem Konto eingezogen wird. Dies gilt auch für später angepasste Beiträge. (ggf. bitte streichen) Bankverbindung: Kontonummer: Bankleitzahl: Ermäßigter Jahresbeitrag für Studierende/Auszubildende bis 30 Jahre 5,00 Euro Jahresbeitrag 15,00 Euro Erhöhter freiwilliger Jahresbeitrag Euro

Ort, Datum, Unterschrift:

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Beim bundesweiten Englischwettbewerb „The Big Challenge“, an dem fast 650.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen hatten, lag der beste Teilnehmer des KKG bundesweit unter den oberen 1,5 Prozent. Aber auch als Gruppe können die Fünftklässler hoch zufrieden sein: Mehr als 12% der Teilnehmer gehörten bundesweit zum oberen Zehntel. Die einzelnen Klassen weichen im Durchschnitt in ihren Ergebnissen kaum voneinander ab. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt der Fünftklässler konnten die KKG-Sextaner höher punkten, waren also besser.

Sommerfest erbrachte 1035 Euro Eine gute Gewohnheit besteht am KKG, mit denen zu teilen, die unsere Hilfe brauchen. Und so konnten beim Sommerfest am 10. September 2010 1035 Euro an Misereor überwiesen und damit das Projekt ‚Vozama’ auf Madagaskar unterstützt werden. Bewährt charmant durch das Programm führten Markus Brüll und Anna Loscutova, musikalisch hervorragende Unterhaltung gab es vom Eltern-LehrerChor, den Kraneburg-Singers und der KKG-Big Band. 340 Euro wurden für die eigene Theaterarbeit gesammelt. Nach dem Fest ist vor dem Fest: Das Sommerfest 2011 findet statt am Freitag, 23. September 2011. Bitte vormerken!

Die schon seit Jahren unter der Leitung von Friedhelm Kerres sehr erfolgreiche Schach-AG des Kaiser-Karls-Gymnasiums vertrat am 29. März 2011 in Gütersloh in der Wettkampfklasse III beim Landessportfest der Schulen NRW („Jugend trainiert für Olympia“) den Regierungsbezirk Köln und durfte sich dort einen Tag lang im Landesfinale mit den besten Schul-Schach-Mannschaften aus ganz Nordrhein-Westfalen messen. Unserem Team gehörten Dennis Ledwon (Mannschaftskapitän), Tobias Horbach, Joseph Pekarski, Hanke Zhou, Tobias Jansen und Sebastian Knaetsch an, die schon um 6.30 Uhr, zwar noch ein wenig müde, aber bester Stimmung und voller Anspannung, von Aachen nach Ostwestfalen zum großen Finale aufbrachen. Die Stadt Aachen hatte für die Fahrt extra einen Bus bereit­ gestellt, wofür wir uns an dieser Stelle herzlich beim Stadtsportbund bedanken. Im Kreishaus in Gütersloh angekommen, war der große Sitzungssaal mit 16 Spieltischen zum großen Finale hergerichtet. Nach der Auslosung der Spielpaarungen spielten dann ab 10 Uhr die 10 Mannschaften in zwei Wettkampfklassen die Sieger aus. Dabei hatte jeder gegen jeden mit jeweils 4 Spielerinnen oder Spielern pro Spielrunde 25 Minuten Zeit, den Gegner „Schach matt“ zu setzen. Während

Jürgen Bertram, stellv. Schulleiter

Region Aachen und Düren den Sprung in die nächste Runde geschafft haben. Georg Dorndorf und Stefan Engels unterstützen auch schon seit einiger Zeit aktiv die Arbeit der Homepage-AG und tüfteln auch in ihrer Freizeit gerne an Anwendungen für den Computer. st/ J. Bertram

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Taktiken ausprobieren. Dabei schießt der Computer mit dieser Taktik jeweils 20.000-mal gegen sich selbst. Außerdem haben die beiden Schüler das Setzverhalten, aber auch das Schieß-

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Erfolgreich in Englisch

der Spielrunden herrschte in dem großen Raum absolute Ruhe, nur das kurze „Klacken“ der Wettkampfuhrentasten nach einem Spielzug war zu hören. Die konzentrierte Anspannung der Spielerinnen und Spieler lag die ganze Zeit spürbar in der Luft und sollte auch den ganzen Spieltag über anhalten. Respekt vor der großen Konzentrationsleistung aller Spieler, über Stunden auf hohem Niveau taktisch anspruchsvolle Züge zu überlegen und passend anzubringen! Auch wenn sich unsere Spieler nach den bisherigen souveränen Siegen auf Stadtund Bezirksebene vielleicht etwas mehr erhofft hatten, konnten Dennis Ledwon (Mannschaftskapitän), Tobias Horbach, Joseph Pekarski, Hanke Zhou, Tobias Jansen und Sebastian Knaetsch nach großem Kampf einen beachtlichen 5. Platz erringen. Ihr habt das Kaiser-Karls-Gymnasium in Gütersloh würdig vertreten. Die ganze Schule gratuliert Euch und Eurem Betreuer Friedhelm Kerres herzlich zu diesem tollen Ergebnis!

Region bei „Jugend forscht“ in Recklinghausen

Stefan Engels und Georg Dorndorf

Auch wenn die Regionen Düren und Aachen beim diesjährigen Wettbewerb „Jugend forscht“ beim NRW-Landeswettbewerb im April in Leverkusen nicht vertreten sein werden – beim 11. Regionalwettbewerb im Forschungszentrum Jülich schaffte es keiner der zwölf Teilnehmer auf Platz 1, – werden insgesamt vier Schulen bei „Schüler experimentieren“ am 6. und 7. Mai in Recklinghausen dabei sein. In der Sparte Mathematik/Informatik ist es die Viktoriaschule Aachen, die von der elfjährigen Madita Teusen vertreten wird. Sie überzeugte durch ihre Untersuchungen von der Teilbarkeit der Zahlen. In der gleichen Sparte sind es Stefan Engels (13) und Georg Dorndorf (12) vom Kaiser-KarlsGymnasium, die ein Computer-Programm für „Schiffe versenken“ entwickelten, gegen das dann bis zu zwei Spieler antreten können. Von der Domsingschule Aachen kommen Christoph Pohlmann (9), Tim Steins (9) und Oskar Karges (10). Die stellten einen DFB-Fußball in den Mittelpunkt ihres Technik-Experiments, untersuchten, welche Sprunghöhe er bei verschiedenen Luftdrücken auf unterschiedlichen Untergründen erzielt. Und in der Sparte Biologie zeigten Marcus Imbert (12) aus Jülich und Albert Plum (13) aus Titz-Gevelsdorf auf, dass mit einem selbst hergestellten Spritzmittel (Brennessel-Jauche) die gleichen Wachstums- und Ernteerfolge bei der Maisaussaat erzielt werden können wie mit der „chemischen Keule“. Gegen das von Georg Dorndorf und Stefan Engels vom KKG selbst entwickelte Spiel kann man nicht nur spielen, sondern auch automatisiert verschiedene

verhalten verschiedener Testpersonen ermittelt. Im Weiteren haben sich Stefan Engels und Georg Dorndorf vorgenommen, bis zum Landeswettbewerb zu erforschen, ob es bei Links- und Rechtshändern einen Unterschied gibt. Bisher (es werden aber noch mehr Testpersonen befragt) ist dabei herausgekommen, dass Linkshänder mehr am Rand setzen als Rechtshänder. Außerdem sind diese sich mehr einig und es gibt nur wenige Linkshänder, die anders setzen. Die beiden Siebtklässler werden nun das KaiserKarls-Gymnasium am 6. und 7. Mai in Recklinghausen in der nächsten Runde beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“ repräsentieren. Das ist umso bemerkenswerter, weil nur insgesamt vier Schulen aus der

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Die Französisch-AG des KKG hat mit Hilfe von Frau Werner beim Bundeswettbewerb der Fremdsprachen 2011 den zweiten Platz belegt. Ein selbstgedrehtes Video über einen Kochwettbewerb wurde eingereicht, dessen Drehbuch die AG ausschließlich auf Französisch verfasste. Die Ideen kamen von den Schülerinnen und Schülern, Frau Werner half mit unbekannten Wörtern. Drehort für das Kochvideo war die Schulmensa an den Wochenenden. Am 30. Mai fand in Essen eine Siegerehrung statt, zu der die AG eingeladen wurde.

Vier Schulen sind dabei

geb

Beim Landessportfest der Schulen in Gütersloh erreicht Schach-AG des KKG einen beachtlichen 5. Platz.

Wir

Französisch-AG mit Kochvideo ausgezeichnet

KKG trainierte für Olympia

cub-com.de

Kurz notiert

grüner Weg 33 | 52070 aachen | Fon 0241 - 96 10 97 31 | [email protected]

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Kurz notiert

Manager werden

Soziale und Führungskompetenz: Am Donnerstag, 14. Juli 2011, fand im Kaiser-Karls-Gymnasium eine Informationsveranstaltung zu dem schulbegleitenden Bildungsprogramm „Junior Management School“ (JMS) statt. JMS ist ein Programm, das ab September 2011 in Aachen beginnt und bei dem Schüler ab der zehnten Klasse die Möglichkeit haben, vieles über sogenannte Soft Skills, Wirtschaftswissenschaften oder Management zu lernen. Mehr Informationen unter: www.juniormanagementschool.de

Erinnerung, damit sich Historie nicht wiederholt

Gedenkstunde zum Volkstrauertag am 14. November 2010 in der Aula Carolina. Schicksal der Opfer von Krieg und Gewalt als Mahnung. Der Blick ging zurück, vor allem aber nach vorne. Auf dem Waldfriedhof wurde im Anschluss ein Kranz niedergelegt.

Musikabend mit Fangesängen Chor, Orchester und Bigband des Kaiser-Karl-Gymnasiums luden am Mittwoch, 7. Juli 2010, zum großen Musikabend in die Aula Carolina, Pontstraße., ein. Auf dem Programm standen Titel aus Film und Musical sowie aus der Rock- und Popmusik. Auch das Thema Fußball durfte - während der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika - nicht fehlen. Die jüngsten Schüler steuerten durch Fan-Gesänge ihren Teil bei. Das Programm dauerte rund zwei Stunden.

Respektable Leistung Mit insgesamt 6101 Punkten aus sechs von sieben Disziplinen erreichte das KKG bei den Leichtathletikmeisterschaften der Schulen der StädteRegion Aachen am 17. Juni 2011 in der Wettkampfklasse der Jahrgänge 1991-1995 einen fünften Platz. In der Wettkampfklasse der Stufen 5 und 6 platzierte sich am 14. Juli 2011 die Mädchenmannschaft mit 9334 Punkten einen elften Platz (von 16). Die Jungenmannschaft erreichte mit 9812 Punkten den achten Platz (von 15).

Auf den Spuren der Aachener Tuchindustrie Der Sozialwissenschaftskurs der Jahrgangsstufe 12 besuchte am 12. Juli 2011 die Tuchfabrik Becker in Aachen-Brand. Allerdings rattern dort keine historischen Webstühle mehr, sondern hochmoderne Sulzer-Greiferwebmaschinen, die in einem solch hohen Tempo arbeiten, dass dem Besucher ein ohrenbetäubendes Surren entgegenschlägt. Becker ist die einzige verbliebene Tuchfabrik in Aachen.

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Zurück, aber vor allem auch nach vorne wurde der Blick während der Gedenkstunde zum Volkstrauertag gerichtet. Die Städteregion Aachen und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Bezirksverband Köln hatten dazu in die Aula Carolina an der Pontstraße eingeladen. „Das Schicksal der Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft ist Mahnung für uns, die aktuellen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Probleme auf friedliche Weise zu lösen“, erklärte Oberbürgermeister Marcel Philipp. Der jungen Generation seien wir es schuldig, Kriegsdenkmäler und diesen Gedenktag zu erhalten, „damit sich Geschichte nicht wiederholt“. Mit Stücken wie „Amazing Grace“ oder „African Bell Carol“ sorgten die Tempelsingers und das Schulorchester des St. UrsulaGymnasiums für den würdigen Rahmen dieser Gedenkstunde. In die Vergangenheit blickten Schülerinnen und Schüler des Kaiser-Karls-Gymnasiums – mit bewegenden Rezitationen von Soldatenbriefen. „Das ist kein Krieg mehr, sondern Massenmord. Es war furchtbar, dieses Krachen und Zittern“, schrieb ein deutscher Soldat am 5. Juni 1915. Dieser Feldpostbrief war eines seiner letzten Le-

benszeichen. Kurz darauf wurde er als vermisst gemeldet. Seiner und aller anderen Opfern von Krieg und Gewalt in Vergangenheit und Gegenwart wurde an diesem Volkstrauertag gedacht. „Terror, Gewalt und Krieg sind für viele Menschen nach wie vor bedrückender Alltag“, erklärte Städteregionsrat Helmut Etschenberg. „Es darf kein anderes Ziel geben als ein friedliches und freiheitliches Miteinander.“ Auch Pfarrer Hans Christian Johnsen von der Evangelischen Versöhnungskirche in Eilendorf bat in einem Gebet um Gottes Hilfe „auf der Suche nach dem gerechten Frieden“. Ferner dankte er für die letzten 65 kriegsfreien Jahre in Deutschland sowie die Freundschaften zu unseren Nachbarländern. Aber Johnsen erinnerte auch an die vielen deutschen Soldaten, die sich noch immer in Auslandseinsätzen befinden. Abschließend ehrte Regierungspräsident a.D. Hans Peter Lindlar die Toten – so wie es an diesem Volkstrauertag nicht nur in Aachen, sondern in ganz Deutschland getan wurde. Mit einer Kranzniederlegung im Anschluss an die Gedenkstunde auf dem Waldfriedhof fand der Gedenktag seinen Abschluss. Antje Uhlenbrock

Mehr als nur ein Geldverwalter

Wissenstransfer zwischen Schülern und Ehemaligen fördern. Neuer Vorstand der Ehemaligen-Vereinigung am KKG.

Wie lassen sich Tradition und Bildungsreform in Einklang bringen? Und wie können wir als Ehemalige die heutigen Schüler möglichst gut auf die Herausforderungen des immer anspruchsvoller werdenden Berufslebens vorbereiten? Diese Fragen werden uns als Vereinigung der Ehemaligen in Zukunft noch mehr beschäftigen. Die Vereinigung ist mit ihren fast 900 Mitgliedern momentan in der Hauptsache finanzieller Unterstützer der Schule. Immer da, wo es knapp wird, springen wir gerne ein und ermöglichen Klassenfahrten, sorgen für Unterrichtsmaterialien, finanzieren Veranstaltungen, fördern gute Leistungen oder beteiligen uns an der Verschönerung der Schule. Neben dem Förderverein der Schule sind wir das zweite finanzielle Standbein des KKG. Doch wir haben uns ein weiteres großes Ziel gesetzt: Wir möchten mehr sein als „nur“ ein Geldverwalter, der ein Mal im Jahr bei der Überreichung der Buchpreise im Rahmen des Karlsfestes in Erscheinung tritt. Die große Zahl der Mitglieder ermöglicht uns ein bis jetzt noch nie richtig genutztes Potenzial an Wertschöpfung für die Schule. „Wissenstransfer“ heißt das Zauberwort – oder: Schüler lernen aus dem Leben fürs Leben. Aus dem KKG sind viele erstaunliche Karrieren hervorgegangen: Renommierte Wissenschaftler, gefeierte Musiker, bekannte Buchautoren, aber auch innovative Ingenieure, erfolgreiche Unternehmer – Leute, die in ihrem Fachgebiet richtig gut sind. Dieses Potential gilt es zu nutzen und dafür brauchen wir Sie! Können Sie sich vorstellen, einmal im Jahr einen halben Arbeitstag ihrer alten Schule zur Verfügung zu stellen und wissenshungrigen Jugendlichen Ihre Profession näher zu bringen? Wie wäre es mit einem kurzen Gastvortrag im Deutschunterricht, in Kunst, in Biologie oder in Mathematik? Oder vielleicht machen wir eine Fragestunde mit einem Volkswirtschaftler zum Thema „Wie entsteht eine Finanzkrise“. Denkbar wäre auch das Thema „Was macht eigentlich die Kirche mit unserem Geld?“, erläutert von einem Mitarbeiter eines christlichen Hilfswerks. Viel Interesse würde sicherlich auch ein kleiner Workshop im Bereich

„Webdesign“ hervorrufen. Wären Sie bereit, mit Schülern eine kleine Führung durch Ihr Unternehmen zu machen? Die Schule kann nicht alles alleine leisten, aber wir können ihr mit einem kleinen Beitrag helfen, die Kinder und Jungendlichen besser auf die Studienwahl und das Berufsleben vorzubereiten.

Wenn Sie also Interesse haben, Ihr Wissen und Ihre Erfahrung für ein paar Stunden mit jungen Menschen zu teilen, melden Sie sich bitte bei uns! Wir werden den Rest organisieren. [email protected]

Marco Sievert

Neuer Erster Vorsitzender der Ehemaligen-Vereinigung am KKG. Ich möchte mich heute als neuer Vorsitzender der Vereinigung des Ehemaligen vorstellen. Mein Name ist Marco Sievert, Abiturjahrgang 1996, und ich bin mit dem KKG seit meiner Schulzeit sehr verbunden. Nach dem Abi und meiner Zivildienstzeit beim Malteser Hilfsdienst habe ich Politische Wissenschaft, Psychologie und Betriebspädagogik an der RWTH Aachen studiert. Seit 2001 bin ich in der Eventbranche tätig und seit Anfang 2009 geschäftsführender Gesellschafter der eventac Veranstaltungstechnik GmbH. Seit vielen Jahren unterstützen wir das KKG bei seinen Veranstaltungen, wie Karlsfest, Sommerfest, Theateraufführungen und Elterninformationsabenden, so dass mein Kontakt zur Schule auch nach dem Abi weiterhin sehr eng war und ist. Durch die Zusammenarbeit mit den vielen engagierten Lehrerinnen und Lehrern an unserer Schule habe ich Einblicke erhalten, die einem Schüler natürlich verwehrt bleiben und mir die Möglichkeiten und Herausforderungen im Schulalltag verdeutlichten. Mein großes Anliegen als Vorsitzender ist daher, auch viele weitere Ehemalige wieder näher an die Schule heranzuführen, sei es durch eine Wiederbelebung des Ehemaligentreffens oder durch besondere Aktionen und Projekte, die aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler zusammenbringen. Eine aktive und lebendige Schulgemeinschaft, die

das Wissen und die Erfahrung der Ehemaligen einbindet, ist anderen Schulen eine Nasenlänge voraus. Und von einem engmaschigen Netzwerk der Ehemaligen kann auch jeder Einzelne von uns profitieren, sei es privat oder beruflich. In Zeiten der immer unübersichtlicher werdenden Web-Communities ist eine Gemeinschaft, die auf realen Gemeinsamkeiten und Erfahrungen fußt, an Bedeutung nicht zu unterschätzen. Ich würde mich freuen, wenn wir dieses Netzwerk zum Wohle der Schülerinnen und Schüler weiterhin ausbauen und der Schule damit zu einer erfolgreichen Zukunft verhelfen.

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KKG feierte im vollen Audimax das traditionelle Karlsfest. Schüler und Lehrer begeisterten das Publikum mit ihren Auftritten.

„Jederrr nur einen winzigön Schlöc.k....“

So voll ist das Audimax sonst nur, wenn die Studenten der unteren Semester in die Grundlagen ihres Faches eingeführt werden. Die Sitzplätze des größten Hörsaals der RWTH waren wieder allesamt besetzt, allerdings mit überwiegend jüngerem Publikum gefüllt. Und was sich vor dem Publikum abspielte, diente nicht der akademischen Bildung, sondern der Unterhaltung. Schüler, Lehrer, Eltern und Ehrengäste feierten gemeinsam das traditionelle Karlsfest des Kaiser-Karls-Gymnasiums (KKG). Bei der ersten Nachkriegsfeier im Januar 1949 wurde das Ereignis von Lehrern und rund 570 Schülern stehend auf dem Flur zelebriert. Diesmal zeigten wieder viele Schüler, was sie musikalisch und künstlerisch draufhaben. Die Vorfreude auf das Fest war bei allen Beteiligten groß. „Wir haben lange geprobt, jetzt sind alle nervös, aber wir sind froh, dass es endlich losgeht“, sagte Susann Kessler, die gemeinsam mit zwei Mitschülern als Moderatorin durch das Programm führte. Tosender Applaus Schon bevor die jungen Musiker des Orchesters den ersten Ton erklingen ließen, feierten die Zuschauer ihre Mitschüler mit tosendem Applaus und lautem Zuspruch. Nachdem die Instrumentalisten Klassisches und moderne Filmmusik zum Besten gegeben hatten, wurde eine Filmszene eingespielt. Der alte Schwarz-WeißStreifen zeigte Heinz Rühmann, wie er

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ein Schild an das Tor einer Schule hängt. Unverwechselbar: Das war eine Szene aus dem Klassiker „Feuerzangenbowle“. Der Film diente auch gleich als Motto für die Feier. „Mit dem Thema kokettieren wir ein bisschen“, so Schulleiter Dr. Paul Wolfgang Jaeger.s Manchmal fühlt sich der Pädagoge gar an Szenen aus dem Film erinnert: „Wir haben ja nicht gerade den Ruf, ein Reformgymnasium zu sein. Man sagt uns eher nach, ein wenig rückständig zu sein. Manchmal komme ich mir da selber vor wie in der Feuerzangenbowle.“ Jaegers und fünf seiner Kollegen knüpften auch gleich an die eingespielte Szene an. In altertümlichem Frack, mit Weste, Fliege und Zylinder ließen sie das Feuerzangenbowlen-Lehrerkollegium bei seinen Beratungen wiedererstehen. Wegen angeblicher Bauarbeiten sind Klassenzimmer und Schulhof wie leergefegt, „wenn das rauskommt, lacht sich halb Aachen kaputt“. Also muss man die Peinlichkeit vertuschen. Jaegers ordnet an, dass man die Treppe sperrt und mit Betonsäcken dekoriert – „ein Gerüst steht ohnehin schon lange neben der Schule. Das trägt zur Glaubwürdigkeit bei“. Nach der witzigen Darbietung der Lehrer ließ es die Rockband „Bekahoona“ richtig k ra c h e n . Die vier Musiker aus der

Jahrgangsstufe 13 zeigten, was sie an Gitarre, Bass und Schlagzeug draufhaben. Das Ereignis wurde mit stehenden Ovationen quittiert. Ganz ohne Instrumente kam Beatboxer Andreas Nawrot aus. Er machte „Musik mit dem Mund“. Das freute die Mitschüler, brachte Lehrer und Eltern zum Staunen. Außerdem zeigten die Schüler selbst gedrehte Filme, führten Tänze und ein selbst gemachtes Theaterstück auf. Dazu gab es noch mehr Musik von der Big Band des KKG und dem Oberstufenchor. Für besonderes Engagement wurden zahlreiche Schüler mit einem Buchpreis ausgezeichnet: Mathias Brede, Markus Brüll, Damla Can, Wiebke Crumbach, Sehribanu Dogan, Lorenz Dreßen, Lina Driouk, Maren Eisenbach, Thomas Gilleßen, Tobias Gilleßen, Dominic Gohla, Benedikt Hürter, Martin Komanov, Marie Kramer, Jannis Leuchter, Anna Loscutova, Fabian May, Andreas Oerder, Julia Schoenen, Thomas Schornstein und Paul Wesselmann. Daniel Gerhards

Hilfe bei der Büroarbeit

Andreas Müller unterstützt das KKG in Verwaltungs­ angelegenheiten.

Seit Februar 2011 gehört Andreas Müller zu den Mitarbeitern unserer Schule. Der 42-jährige Schulverwaltungsassistent kümmert sich seit dem 2. Halbjahr um Verwaltungsangelegenheiten, welche vorher von Lehrern ausgeführt wurden. Dazu gehören die Verwaltung der Medien und Schulbücher, die Organisation des Vertretungsplanes, Mithilfe bei Planung und Protokollführung von Konferenzen, Aktualisierung unseres digitalen schwarzen Brettes sowie Hilfe beim Zeugnisdruck. In den Jahren 2007/2008 entschied das Land Nordrhein-Westfalen, die Stelle des Schulverwaltungsassistenten einzurichten, um Lehrerinnen und Lehrer von Schulverwaltungsarbeiten zu befreien. So wurden in NRW rund 250 SchulverwaltungsArbeitsplätze geschaffen. Andreas Müller, dreifacher Familienvater, war von 19942011 in der Justizvollzugsanstalt Aachen beschäftigt. Die letzten Jahre war er dort in der Sicherungsverwahrung tätig. „Mir gefällt es sehr gut an der Schule. Mein Aufgabengebiet ist sehr vielfältig und kaum mit meiner vorherigen Tätigkeit zu vergleichen. Das Kollegium hat mich sehr freundlich aufgenommen, der tägliche Umgang mit den Schülern macht mir sehr viel Spaß“, so Andreas Müller, der täglich von 7 bis 15 Uhr an der Schule kontaktiert werden kann. Lena Özman

30.8.2010 31.8. 10.9. 19.9. – 26.9. 22.9. – 24.9.

Chronik 2010/2011

Es ging zu wie in der „Feuerzangenbowle“

1. Schultag Begrüßung der neuen Klassen 5 Sommerfest mit Treffen der Ehemaligen Comenius-Exkursion Griechenland Kennenlernfahrt der Klassen 5 nach Hinsbeck, Erlebnispädag. Teamtage f.d. Klassen 6 24.9. – 25.9. Projekttreffen „Denkmal aktiv“ in Bamberg 27.9. Vortrag Dr. Fündling zur Geschichte der Schule 27.9. – 8.10. Betriebspraktikum Klassen 9 4.10. – 8.10. 1. Exkursionswoche: Englandfahrten der Klassen 8, Abschlussfahrt der Jahrgangsstufe 13 Methodentraining der Jahrgangsstufen 7/EF/11 14.11. – 21.11. Comenius -Exkursion nach Wroclaw / Polen 18.11. – 19.11. Endrunde Certamen Carolinum 20.11. Festakt/Preisverleihung des „Certamen Carolinum“ 29.11. Elternsprechtag Informationsveranst . für die Neuanmeldungen Klasse 5 10.12. 11.12.2010 Tag der offenen Tür, 13.1.2011 Informationsveranstaltung zum NT-Profil Möglichkeit zum Unterrichtsbesuch in den Klassen 5 14.1. 29.1.–4.2. Comenius-Exkursion der Projektgruppe nach Turin 21.1. Gottesdienst zum Karlsfest (Aachener Dom) 22.1. Karlsfest (Audimax) 26.1. – 27.1. Methodentraining Klasse 8 14.2. Schülersprechtag 22.3. Informationsabend 11.3. Vernissage der 6c „Tatort Kunst“ mit Fr. Sieverding 12.3./19.3. Cambridge ESOL FCE bzw. Cambridge ESOL PET 22.3.–12.4. Frühschichten in der Fastenzeit 24.3. Lesung und Diskussion mit Herrn Körlings im Theatersaal: Das Eugen-Drewermann-Lesebuch 28.3. „Englisch-Forum“ (Frau Bach) 28.3. Auftaktveranstaltung zu „Englisch als Kontinuum“ 29.3. Schach AG in Gütersloh – Endrunde NRW-Finale 5.4. + 7.4. Stadtführung „Aachen in NS-Zeit“ (Kurs 11/SW3) 15.4. ABI-Streich 2.5. – 18.5. Schriftliche Abiturprüfungen 12.5. Amnesty International-Veranstaltung 14.5. Cambridge ESOL Prüfung CAE 16.5. – 18.5. Comenius-Projekt: Fahrt nach Estland 17.5. + 23.5. Elternsprechtag 20.5. Grenzlandtheater im KKG: „Toms Pleite“ 30.5. Siegerehrung (2. Platz) beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen (Französisch) in Essen Exkursion des Kurses 12 LK/GE zur Burg Vogelsang 5.6. 7.6. – 8.6. Prüfungen für das 4. Abiturfach 27.6. Prüfungen für das 1. – 3. Abiturfach 30.6. Mittelstufenprojekt Drogenprävention Jgst . 9 1.7. Entlassung der Abiturienten 5.7. Kennenlernnachmittag der neuen Klassen 5 8.7. – 10.7. English Drama Group: „Lady Wintermere’s Fan” 13.7. Großer Musikabend 18.7. – 20.7. 2. Exkursionswoche: Abschlussfahrten der Klassen 9; zentraler Exkursionstag (19.7) 22.7.2011 Letzter Schultag

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„Hoch gebildet, sehr intelligent und stur“ Ex-KKG-Schüler Jürgen von der Lippe wurde mit dem Pegasus-Orden der Stadtgarde Oecher Penn ausgezeichnet. Er sei ein typischer Öcher.

Amüsiert hört sich Jürgen von der Lippe die lobenden Worte des Kommandanten der Oecher Penn, Jürgen Brammertz, an. Am Freitag, 27. August 2010, wurde er von der Stadtgarde mit dem Pegasus-Orden ausgezeichnet. Einer Ehrung, die immer außerhalb der Karnevalszeit vergeben wird, dazu sehr selten und in unregelmäßigen Abständen. Wer den Orden bekommt, muss auf einem geflügelten Holzpferd (einem Pegasus eben) sitzend seine Dankeshymne halten, und die muss voller Wortwitz und Hintersinn sein. Bei Jürgen von der Lippe klappt das selbstverständlich. Kabarett eher tagespolitisch Bevor sich das Domizil der Oecher Penn, das Marschiertor, peu à peu zur Preisverleihung füllt, ist erst einmal eine Pressekonferenz im Kommandanturraum der Garde angesagt. Dort haben gegenüber den

Impressum Herausgegeben von der Vereinigung ehemaliger Schüler/ innen des Kaiser-Karls-Gymnasiums, Augustinerbach 9, 52062 Aachen Verantwortlich: Heiner Hautermans, Aachen Grafik/Layout: Axel Costard, Aachen Druck: Druck & Verlagshaus Mainz GmbH, Aachen Einem Teil der Auflage liegt der Einladungs-Flyer bei. Layout des Flyers: Thomas Crolla, EINWAAGE Design

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Medienleuten Kommandant Brammertz, Kabarettist Jürgen Beckers, Jürgen von der Lippe und Wendelin Haverkamp Platz genommen. Haverkamp ist von der Lippes Freund und war auch Trauzeuge bei dessen Hochzeit. Das schweißt zusammen, zumal die beiden auch schon häufiger zusammengearbeitet haben und beide das KKG besucht haben. Wobei es Haverkamp mehr mit dem Kabarett hält, was von der Lippe mit den Worten kommentiert: „Das Kabarett ist eher tagespolitisch, mein Programm muss drei Jahre halten und ob sich der Westerwelle so lange hält?“ Nein, der Sänger („Guten Morgen liebe Sorgen“), Entertainer und Fernsehstar (Donnerlippchen, Geld oder Liebe) hält es da lieber salomonisch: „Mich zieht es auf die Bühne.“ Brammertz bezeichnet den Mann als „hoch gebildet, sehr intelligent und stur“, er sei also ein typischer Öcher. Was der in Berlin lebende Showstar ja auch eigentlich ist. Denn im zarten Alter von zwei Jahren beschlossen seine Eltern, mit Sack und Pack und Sohnemann nach Aachen umzuziehen und Bad Salzuflen, der Geburtsstadt des Grimme-Preisträgers, ade zu sagen. In Aachen wuchs er in der Kongressstraße auf, besuchte das KKG und studierte

später an der RWTH Germanistik, ehe es ihn an die TU Berlin zog, um dort gleiches zu studieren, aber das Studium nie abzuschließen. Schon im Kaiser-Karls-Gymnasium zog es Jürgen von der Lippe, der in den Annalen der Schule als Hans-Jürgen Dohrenkamp geführt wird, auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Als Jack the Ripper trieb er auf der Bühne sein Unwesen. Der Karneval hat es dem gelernten Öcher angetan, „nicht der Sitzungskarneval, der Volkskarneval“. Und den hat er in Aachen reichlich genossen. „Ich wartete das ganze Jahr auf die ‚drei tollen Tage‘. Dann durfte ich endlich fremde Mädchen küssen“, erinnert sich Dohrenkamp/von der Lippe an seine Pubertät. Karnevalistische Orden lehne er allerdings ab. „Nicht, weil ich was dagegen hätte, sondern weil es schwer ist, aus Zeitgründen dem einen Verein zuzusagen und dem anderen eine Absage zu erteilen.“ Schon deshalb werde er auch nie Ordensritter „Wider den tierischen Ernst“, eine Anfrage vom AKV liege auch nicht vor. Bei dieser Antwort gluckst von der Lippe ein wenig. Aber der Pegasus-Orden sei ja keine karnevalistische Auszeichnung, er habe sich gefreut, als er gefragt wurde, ob er diese Auszeichnung annehmen würde. Georg Dünnwald

„Die Schule der bösen Jungs“ Die Redaktionsleiterin des ZDF-„heute journal“ ist ehemalige KKGlerin: Anne Reidt.

Als Jugendliche hat sich Anne Reidt schon einige Male geärgert, dass sie aufs KaiserKarls-Gymnasium ging. Ihre beiden Brüder besuchten nämlich das Pius-Gymnasium, wesentlich näher am Elternhaus, das an der Eupener Straße liegt. Doch das Pius nahm zu dieser Zeit keine Mädchen auf, das KKG hingegen schon. So musste die Zehnjährige früher als ihre Geschwister aus dem Haus, um zum Annuntiatenbach zu gelangen. Heute muss sie nicht mehr ganz so früh aufstehen, denn die inzwischen 44-Jährige leitet beim ZDF die Redaktion „heute journal“ und ist damit Chefin von 50 Mitarbeitern. Ihr Arbeitstag beginnt um 9 Uhr und endet manchmal erst um 23 Uhr. Und gerade momentan ist viel zu tun: „Das Jahr ist sehr nachrichtenstark“, sagt sie dem „Forum“ leicht untertreibend, mit Verweis auf die Katastrophe in Japan, die arabischen Revolutionen oder die schrecklichen Ereignisse in Norwegen. Bereut hat sie die Schulwahl keine Minute. Gefragt danach, was das Kaiser-Karls-Gymnasium für sie bedeutet, antwortet sie spontan: „Ich verbinde damit Tradition und Coolness.“ Wobei die Tradition für sie am lebendigsten zum Ausdruck kam, wenn die Schulgemeinde während des Karlsfestes im Dom auf Lateinisch das „Urbs aquensis“ schmetterte. Kein einziges dieser Hochämter hat sie ausgelassen: „Da ging mir als Schülerin jedes Jahr das Herz auf.“ Und wie war es mit der Coolness? „Ende der 70er Jahre gab es Gerüchte, dass an dieser Schule in der Oberstufe Drogen genommen würden. Ich komme also auf eine Schule, wo die bösen Jungs sind.“ Von denen sie sich damals allerdings fern hielt. „Ich war eher harmlos.“ Ihr schlimmster Streich? „Unsere Klasse war im Erdgeschoss, und ich hüpfte gerne durch das Fenster nach draußen. Dabei hielt mich einmal jemand fest und ich sagte, ohne mich umzudrehen: Du A…, lass mich los.“ Es handelte sich natürlich um den Klassenlehrer, und es endete mit einem Eintrag im Klassenbuch. Ebenfalls in bleibender Erinnerung ist ihr ein Auftritt gleich als Sextanerin im vollbesetzten Audimax – sie gab „ Sabinchen war ein Frauenzimmer“. Als Zehnjährige hatte sie natürlich Schlot-

tern in den Knien, aber im Nachhinein „fand ich es ganz super“. Und auch schon fast obligatorisch für Journalisten: eine Sechs in Mathematik. Die wurde durch eine mündliche Prüfung im Abi ausgebügelt. Wichtiger für sie war es, dass sie in den neun Jahren viele überzeugende und vorbildliche Lehrer erlebte, etwa den Religionslehrer Dr. Karl Klinkhammer, intellektuell und warmherzig: „Der hat mich sicherlich geprägt.“ Oder Dr. Rolf Lantin. Oder Dr. Franz Heidbüchel (Latein), der schon mal mit brennender Zigarre in die Klasse kam oder die Mädchen und Jungen einlud, mit im Karnevalszug im heimischen Stolberg zu gehen: „Das waren echte Charakterköpfe.“ Sicherlich trugen diese auch dazu bei, dass sie das Studium der katholischen Theologie und Germanistik aufnahm und später beim ZDF Karriere machte. Vor der Kamera arbeitet die Journalistin nur gelegentlich, etwa, wenn sie im „heute journal“ das Weltgeschehen kommentiert oder bei Wahlen, zuletzt in RheinlandPfalz. Ihre Hauptaufgabe ist redaktionelles

Anne Reidt

Management und Personal. Einer ihrer letzten „Einkäufe“ für die Redaktion war ein junger Journalist mit Öcher Wurzeln. Der alten Penne bleibt die Aachenerin jedenfalls verbunden, sie ist auch Mitglied der Ehemaligenvereinigung und hält Kontakt zu Schatzmeister Franz-Ewald Clemens, dessen Töchter sie aus der Pfarrjugend St. Gregorius kennt. Und, natürlich: Im Mai 2011 wurde das 25-jährige Abijubiläum groß gefeiert. Netzwerkseiten wie Facebook halfen, dass ein Großteil der Klassengemeinschaft aufgespürt wurde und zusammenkam. Im Burtscheider Kapellchen gab es eine große Sause: „Das war eine steile Fete“, sagt die 44-Jährige, die seit zehn Jahren in Mainz lebt, immer wieder mal aber nach Aachen kommt, um ihre Mutter zu besuchen. Und gerne mehr Zeit hätte, um in Konzerte, ins Theater oder Kabarett zu gehen oder vielleicht Ski zu fahren. Aber: „Die Zeit ist knapp, weil uns eine Katastrophe nach der anderen ereilt. Aber das sind gleichzeitig spannende Herausforderungen für Journalisten.“ Siehe oben. Heiner Hautermans

...ist in Aachen geboren und so alt wie das deutsche Farbfernsehen (Jahrgang 1967). Parallel zum Studium der Germanistik und der katholischen Theologie in Bonn und Wien absolviert sie eine Stipendiatenausbildung beim Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses. Von 1992 bis 1994 folgt ein Volontariat beim ZDF. Sechs Jahre berichtet sie danach als Reporterin aus dem ZDF-Landesstudio NordrheinWestfalen, moderiert die drehscheibe Deutschland und für den Ereignissender Phoenix. Ab 2000 Reportagen aus dem Inund Ausland für zdf.reporter. 2003 übernimmt sie die Leitung des ZDF-Landesstudios Hessen. Seit August 2009 ist sie Leiterin der Redaktion ZDF heute journal.

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Populärer Priester

Dr. Anton Jansen feierte am 13. Oktober 2010 seinen 75. Geburtstag. Gründer des Sozialwerks Aachener Christen. Schöpfer der Grabeskirche.

Schon im Alter von neun Jahren wusste der kleine Toni Jansen, dass er Priester werden will. Eigentlich ein unmögliches Unterfangen für die Familie, die nicht gerade mit Reichtümern gesegnet war. Immerhin hatten der Vater, der als Maschinenschlosser malochte, und die Mutter, die zu Hause als Lohnstopferin ein paar Mark hinzuverdiente, noch für vier weitere Kinder zu sorgen. „Wenn ich Dir den Besuch des Gymnasiums bezahle, muss ich das auch für Deine Geschwister tun“, hatte sein Vater gesagt. „Denn damals musste Schulgeld fürs Gymnasium bezahlt werden“, erinnert sich Dr. Anton Jansen, der heute 75 Jahre alt wird. Schließlich durfte er von der Volksschule Kaiserstraße in Eilendorf zum Kaiser-Karls-Gymnasium (KKG) wechseln. Nach eingehender Beratung mit der Familie und dem Verzicht der Geschwister auf einen Oberschulbesuch. „Wollte man Priester werden, war es angeraten, das KKG zu besuchen, weil es ein humanistisches Gymnasium war und man dort Latein und Griechisch lernen konnte. Das war für kommende katholische Seelsorger unerlässlich.“ Der Priester verspürt eine große Dankbarkeit gegenüber Eltern und Geschwistern, weil er die Oberschule besuchen durfte. Maßstäbe gesetzt Jansen ist wohl einer der populärsten Kirchenmänner in der Stadt. Ein Mann, der Maßstäbe gesetzt hat, im Sozialen und auch im Kulturellen. Das Sozialwerk Aachener Christen hat er gegründet. Und er hat dafür gesorgt, dass aus der Traditionspfarrkirche St. Josef die Grabeskirche St. Josef entstand. Als er Pfarrer an St. Peter war, hat er diese Kirche für Ausstellungen geöffnet und so jungen Künstlern eine Chance vermittelt. Sein Studium der Theologie und Philosophie absolvierte Jansen ab 1955 an der Jesuitenhochschule in St. Georgen bei Frankfurt/Main unter anderem bei dem Jesuitenpater Oswald von Nell-Breuning, der wohl nicht zu Unrecht als der Nestor der katholischen Soziallehre bezeichnet wurde. „Wir haben damals als junge Studenten gar nicht die Dimension dessen erfasst, was

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der Nell-Breuning uns da lehrte. Das kam erst viel später.“ Jansen, der sein Priesteramt ganz in der Tradition der katholischen Soziallehre lebt, bedauert zutiefst, „dass zurzeit keine Nachfolger von Nell-Breuning und Friedhelm Hengsbach in Sicht sind. Das Soziale ist zu wichtig, als dass es vernachlässigt wird“, ist er überzeugt. Aber Nachwuchssorgen gebe es ja in allen Bereichen der katholischen Kirche. Erst Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts brachte ihn der Jesuitenpater Theo Rieth auf den „Geschmack“. Da war Jansen schon Pfarrer an St. Peter, nach seiner Kaplanszeit in Krefeld und seiner Tätigkeit im Generalvikariat und als Internatsleiter des Gregoriushauses, der kirchlichen Musikhochschule. Und nachdem er „nebenbei“ in Bonn zum Doktor in Pastoraltheologie promoviert hatte. „Der Theo war ein ein richtiger Volkspriester“, erinnert sich Jansen. „Der Pater unterrichtete Berufsschüler und bekam die Nöte mit, als es Ende der 80er Jahre erstmals Massenarbeitslosigkeit gab.“ Den Gemeindepfarrer und Freund Jansen forderte er auf: „Du bist doch Pastor, mach mal was für Arbeitslose.“ Gesagt, getan – Jansen engagierte sich für Ju-

gendliche, die keine Lehrstelle fanden und deshalb ein Jahr weiter zur Schule gehen mussten, in das sogenannte Berufsvorbereitungsjahr, „obwohl die meisten von denen ja die Nase voll von Schule hatten“. Zunächst ließ er alles über seinen Kirchenvorstand abwickeln. „Nach einem Jahr aber meinten die Mitglieder, ich solle doch besser einen Verein gründen.“ Also gründete er das Sozialwerk Aachener Christen. „Selbstverständlich auf ökumenischer Basis. Die einzelnen Konfessionen sollten sich da nicht verzetteln.“ Das Sozialwerk ist seit langem eine feste Größe in der Stadt, mit eigenen – gemeinnützigen – Ausbildungsfirmen, hoch anerkannt. Und es hat Tausenden junger Menschen eine Chance gegeben. Aber nicht nur dort hat sich Jansen nach seiner Pensionierung eingebracht. Er leitete administrativ – bis in Markus Frohn ein neuer Pfarrer gefunden war – die Pfarre St. Josef, vollzog die längst überfällige Fusion mit St. Fronleichnam und regte an, das Kirchengebäude zur ersten Grabeskirche Deutschlands umzubauen. „Eigentlich hatte ja Pfarrer Hubert Leuchter die Idee dazu“, sagt Jansen ganz bescheiden. Er aber schob das Projekt an, schrieb einen begrenzten Architektenwettbewerb aus, kümmerte sich um das nötige Kleingeld. Jetzt geht es um St. Paul Das Architekturbüro Hahn-Helten schuf schließlich Großartiges. Die Grabeskirche ist seit ihrem Bestehen (Allerheiligen 2006) ein Erfolg. Jetzt kümmert sich Jansen mit demselben Architekturbüro um St. Paul. Dieses Kirchengebäude wird nicht mehr gebraucht. „Wir versuchen, eine würdige Lösung zu finden.“ Aber noch eine Grabeskirche? „Nein“, Jansen schüttelt den Kopf, „ich mache doch nicht zwei Mal dasselbe.“ Georg Dünnwald

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