IHK Wirtschaftsforum - IHK Frankfurt am Main

March 1, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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137. Jahrgang

07.|08.14

www.frankfurt-main.ihk.de

EINZELHANDEL

A 4836

06–24

WertSchÖpFung im einzelhandel – verkauFSoFFene Sonntage – QuartierSmanagement zeil

DIE R Ü F S PP LE S ETI E R FE R I E N S O M M chr e ib e n ss Pr e i s a u t e 3 0 Sei

Standortpolitik

umWelt

international

recht und Steuern

Frankfurt Style Award: Frankfurt zieht an 36

Auf dem Prüfstand: Wasserpreise und -gebühren 42

Round Table Russland: Tipps für den Vertrieb 48

Lebensmittelkennzeichnung: Neue Pflichtangaben 50

Vorwort

Onlineshopping im Fokus

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

E „Das Thema Onlinehandel sollte auch Ausbildungsinhalt werden.“

s ist zunehmend von Bedeutung, dass Einzelhändler, die in den Innenstädten ein Ladengeschäft betreiben, sich in Kooperationen mit der Kommunalpolitik und der Verwaltung darum bemühen, die Standorte möglichst optimal aufzustellen. Kommunen haben unter anderem die Möglichkeit, über Förderprogramme die Nahversorgung in Stadtteilen aufzuwerten. Hierdurch wurde beispielsweise der Einzelhandel in Fechenheim wiederbelebt. Zudem gibt es auch privatwirtschaftliche Initiativen, wie die Zeil-Anlieger. Sie haben ein wirkungsvolles Management für diese stark frequentierte Einkaufsstraße organisiert. Ein Themenschwerpunkt des Specials Einzelhandel ist das Onlineshopping. Zwar ist der Onlinehandel eine Erfolgsgeschichte. Sie geht allerdings mit erheblichen Herausforderungen für den stationären Einzelhandel einher. Auch wenn diese Distributionsform immer größere Umsatzanteile des Einzelhandels erobert, so ist im Einzelfall gerade auch für kleine Unternehmen der erfolgreiche Betrieb eines Onlinehandels nicht ohne Hürden. Daher sollte das Thema Onlinehandel möglichst bald auch als Ausbildungsinhalt in die Einzelhandelsberufe aufgenommen werden. Bei den Mitgliedern des IHK-Einzelhandelsausschusses besteht Konsens, dass eine solche Initiative längst überfällig ist. Ebenfalls sollten wir uns, bei Beibehaltung der vier verkaufsoffenen Sonntage, für eine pragmatischere gesetzliche Regelung einsetzen, die künftig wieder Sonntagsöffnungen zu Terminen ermöglicht, die im Interesse des Einzelhandels und der Vermarktung der großartigen Einkaufsstadt Frankfurt sind. Ich wünsche Ihnen eine schöne, erholsame Ferienzeit.

Angelika Zülch-Busold Vizepräsidentin, IHK Frankfurt

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inhalt 07.|08.14

vorWort 3 03 Onlineshopping im Fokus, Angelika Zülch-Busold, Vizepräsidentin, IHK Frankfurt

Special einzelhandel 3 06 08 10 12 14 16 18 20 22 24

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Management Wertschöpfung im Handel Kooperationen Stadtentwicklung und Handel Verkaufsoffene Sonntage „Der Reiz des Besonderen“ Quartiersmanagement Zeil Aufenthaltsqualität erhöhen 50 Jahre Main-Taunus-Zentrum „In der Region verwurzelt“ Lokale Ökonomie Fechenheim kann Erfolgsfaktoren im E-Commerce Erst die Pflicht, dann die Kür Online-Marktplätze Reichweite erhöhen Logistik Kunden immer anspruchsvoller Stellplatzsatzung Auf dem Prüfstand

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Standortpolitik 3

INternational 3

26 Global Business Week Wohnen in der wachsenden Stadt 28 Global Business Week Den Verkehrskollaps verhindern 29 IHK-Konjunkturumfrage Mehr Dynamik am Arbeitsmarkt 30 Lesetipps für die Sommerferien Mit Preisausschreiben 36 Frankfurt Style Award Frankfurt zieht an 38 Investitionen Wachstumspfad nicht verlassen

48 Russland Tipps für den Vertrieb

Aus- und Weiterbildung 3 40 IHK-Prüferehrung Hoher Qualitätsstandard 41 IHK-Bildungszentrum

Innovation und Umwelt 3

Recht und Steuern 3 50 Lebensmittelkennzeichnung Neue Pflichtangaben beachten 52 Onlinevertrieb Unsichere Rechtslage 65 Beim Namen genannt | IHK-Ehrenamt |

Unternehmensreport 3 67 Vorschau | Impressum |

Beim Namen genannt 3

42 Wasserpreise und -gebühren Auf dem Prüfstand 44 Marketing Abenteuer Social Media 46 BIEG Hessen „Kunden an die Hand nehmen“

Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegen Beilagen von Unitymedia KabelBW GmbH, Köln, und Wortmann AG, Hüllhorst, bei. Wir bitten um freundliche Beachtung!

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Foto: GEttyIMAGES / A-DIGIt

onlineshopping hat die Erwartungen der Kunden deutlich gesteigert. Der stationäre Einzelhandel muss darauf reagieren und den Kunden einen echten Mehrwert bieten.

MANAGEMENt

WERTSCHÖPFUNG IM HANDEL Immer wieder treten auch etablierte Handelsunternehmen trotz profunder Erfahrungen im Management unfreiwillig aus dem Markt, während andere Unternehmen nachhaltig am Markt erfolgreich sind. Was machen diese Händler anders?

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as übergeordnete Ziel aller Unternehmen ist es, Wert zu schaffen und Wert zu schöpfen. Um das eigene Ergebnis zu maximieren, streben Händler danach, die eigenen Kosten möglichst stark zu senken und gleichzeitig Preise und Absatzmengen zu steigern oder, anders ausgedrückt: ihre Wertschöpfung (Summe der Erlöse vermindert um die Vorleistungskosten) zu optimieren. Eine wesentliche Erfolgsvoraussetzung hierfür stellt die Wertschätzung für das Angebot aus der Sicht der Kunden dar: Je größer der Mehrwert der bezogenen Leistungen aus Kundensicht ist, desto höher fallen auch Preisbereitschaft und Loyalität aus. Ist der Mehrwert für den Kunden hingegen nicht hinreichend gegeben, wandert dieser zum

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Wettbewerber ab, und das Unternehmen kann langfristig nicht am Markt bestehen. Gerade in der Handelsbranche, welche von sich kontinuierlich ändernden Kundenbedürfnissen, technologischen Entwicklungen und wettbewerbsspezifischen Marktgegebenheiten geprägt ist, stellt die stetige Neuorientierung eine große Chance und eine ebenso große Herausforderung dar. Wertschöpfung muss laufend neu gedacht werden, da es nicht das eine Konzept gibt, welches dauerhaft angewandt langfristigen Erfolg verspricht. Ein prominentes Beispiel ist der insolvente Handelskonzern Schlecker, der sein langjähriges Vertriebskonzept viele Jahrzehnte einsetzte, ohne es den veränderIHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Einzelhandel

ten Kundenbedürfnissen anzupassen und somit schlussendlich vom Markt verschwand. In der klassischen Sichtweise wird der Handel als Institution angesehen, welche als Bindeglied zwischen Hersteller und Kunden fungiert. Diese reine Mittlerfunktion gerät allerdings immer weiter unter Beschuss. Gründe hierfür sind die fortschreitenden technologisch bedingten Veränderungen innerhalb der Handelslandschaft. Mit dem Internet entstanden nicht nur eine Vielzahl neuer Vertriebs- und Kommunikationswege, digitale Produkte, Services und Vertriebsstrategien, sondern auch das Konsumentenverhalten hat sich grundlegend verändert. Die durch das Internet bedingte Reduktion der Informationstransaktionskosten (in anderen Worten, alle Marktteilnehmer kommen heute schneller und günstiger an bessere Information), die entstehenden Netzwerkeffekte sowie der umfassende mobile Datenzugang bedingen dieses veränderte Verhalten und führen zu neuen Verbraucherbedürfnissen, denen der Handel Rechnung tragen muss. Eine mögliche Erfolg versprechende Reaktion auf die veränderten Rahmenbedingungen ist die Verschiebung der Wertschöpfungsaktivitäten zwischen den Akteuren der Wertschöpfungskette. War die Rolle des Handels früher noch strikt von der Rolle des Herstellers und der des Kunden abgegrenzt, verschwimmen heute die Grenzen zusehends. Ein Beispiel für diese Funktionenverschiebung ist Hugo Boss. Das ursprünglich im Großhandel angesiedelte Modeunternehmen vertreibt seine Ware immer mehr direkt über die eigenen Filialen und nicht mehr allein über das Händlernetz. Jetzt schon generiert Hugo Boss 50 Prozent des Umsatzes über die eigenen Geschäfte. Handelsunternehmen sind aus funktionaler Sicht in der Lage, ihre Wertschöpfung zu vergrößern, indem sie beispielsweise Aufgaben des Herstellers übernehmen und / oder Kunden beziehungsweise spezialisierte dritte Parteien in den Wertschöpfungsprozess einbinden. Diese Aufgaben können Logistikfunktion, Sortimentsfunktion, Informationsfunktion, Transaktions- / Bezahlfunktion und Dienstleistungsfunktion umfassen. Die Informationsfunktion, als ganz zentrale Funktion des Handels vor dem Produktkauf, wird zum Beispiel vom Kunden mithilfe des Internets immer häufiger selbstständig ausgeführt. Ganz wichtig allerdings: Jeder Marktteilnehmer erwartet auch eine Kompensation für die Funktionen, die er übernimmt. Kunden, die sich vor dem Kauf eines Produkts selbst informieren und keine Beratungsleistung eines Verkäufers in Anspruch nehmen, erwarten im Gegenzug meist auch einen günstigeren Preis. In einer im Kontext des Institut für Handelsforschung (IFH) qualitativen Befragung von Handelsexperten des gehobenen und Topmanagements konnten fünf zentrale Implikationen auf die Wertschöpfungskette abgeleitet werden. Erstens: Die Strukturen in der Wertschöpfungskette werden immer diffuser. Die Handelswelt wird zunehmend schnelllebiger und komplexer. Die Unschärfen in der Wertschöpfungskette werden in Zukunft noch weiter zunehmen. Der Wettbewerb lässt sich somit auch nicht mehr an klassischen Handelsdefinitionen festmachen. Immer wieder tauchen neue Player auf, die ihr eigenes Denken mitbringen und den Markt prägen. Die Eintrittsbarrieren werden hierbei immer weiter sinken. Um am Markt bestehen zu können, müssen Händler einen Zusatznutzen für den Verbraucher schaffen – beispielsweise in Form eines Einkaufserlebnisses oder durch die Integration sozialer Aspekte. IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Zweitens: Der Kunde wird integrativer Bestandteil der Wertschöpfungskette. Kunden sind heute nicht mehr auf die Beratung der Händler angewiesen, sondern versorgen sich sehr einfach selbst mit Informationen zu Produkten, Verfügbarkeiten und Preisen. Durch das mobile Internet haben Kunden jederzeit und überall Zugang zu den gewünschten Informationen. Der Handel hat somit keine Informationshoheit mehr, und Kunden werden in Zukunft nicht mehr dazu bereit sein, für Informationen zu zahlen. Drittens: Komplexität und Geschwindigkeit erhöhen sich. OnlinePure-Player wie Amazon agieren effizient – der stationäre Handel muss daher seine Prozesse neu definieren, um mithalten zu können. Dennoch ist für erfolgreiche (technische) Innovationen die Kapitaldecke bei vielen klassischen Händlern zu dünn. Die Komplexität wird auch zukünftig weiter zunehmen und die Herausforderung, Trends schnell und sicher abzugreifen, wird immer höher. Viertens: Erfolgreiche Konzepte werden immer von einer klaren Markenidentität begleitet. Händler bekommen mithilfe einer starken Markenidentität ein Gesicht. So können Produkte weniger leicht durch Angebote der Konkurrenz ausgetauscht werden. Kunden sind darüber hinaus bereit, mehr zu zahlen, wenn sie dem Händler vertrauen. Für den stationären Handel wird die Emotionalisierung in Zukunft eine wichtige Chance sein. Fünftens: Der Anpassungsprozess wird durch eine offene Organisation unterstützt. Stationäre Händler müssen ihre Komfortzone verlassen und sich neu definieren. Gründer und Eigner müssen bereit sein, ihr ursprüngliches Konzept gegebenenfalls auch radikal anzupassen. Dabei lassen sich mit Kooperationen komplexe Netzwerke besser abbilden, um so auch eigene Schwächen auszugleichen beziehungsweise das Tempo zu erhöhen. Die Handelswelt wird zunehmend komplexer und die Kundenansprüche steigen stetig weiter. Das Internet hat das Konsumentenverhalten erheblich verändert und den Handel mit einer neuen Marktsituation konfrontiert. Vor diesem Hintergrund sind Händler gezwungen, neue Wege zu beschreiten, um dem Kunden einen echten Mehrwert zu bieten. Daher sollten Einzelhändler durch die Einbindung der Konsumenten diesen eine bessere Entscheidungsqualität bieten sowie eine starke Marke aufbauen, die von Verbrauchern als vertrauenswürdiger Partner wahrgenommen wird. Außerdem kann durch das Schaffen eines Einkaufserlebnisses zusätzlicher Nutzen für den Kunden generiert werden. Eine Frage, die sich jeder Händler in diesem Zusammenhang stellen sollte, ist, ob die notwendigen Veränderungsprozesse schrittweise umgesetzt werden können oder diese eine radikale Umgestaltung erfordern. In jedem Fall ist es zwingend notwendig, dass sich Handelsunternehmen den strukturellen Veränderungen stellen und lernen, mit den daraus resultierenden Herausforderungen umzugehen. ❙ AUTOR PROF. WERNER J. REINARTZ Direktor, IFH Institut für Handelsforschung, Köln, werner.reinartz@ uni-koeln.de

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Foto: JoCHEN MüLLER

Shopping-Center Skyline Plaza.

KooPERAtIoNEN

STADTENTWICKLUNG UND HANDEL onlineshopping ist in Deutschland unaufhaltsam auf dem Vormarsch: Für 2014 wird ein Umsatz in Höhe von 38,7 Milliarden Euro prognostiziert. Das veränderte Einkaufsverhalten stellt Einzelhändler und Kommunalpolitiker gleichermaßen vor neue Herausforderungen, die nur gemeinsam gelöst werden können.

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er Onlinehandel hat das Einkaufen revolutioniert. Das vollständige Warenangebot steht zu jeder Zeit per Smartphone oder Tablet auch an jedem Ort zur Verfügung. Der Kunde hat vollständige Preistransparenz bei einem bisher kaum gekannten Preiswettbewerb. Das Einkaufen ist völlig unverbindlich, da die Ware zum Teil sogar nach längeren Zeiträumen problemlos zurückgegeben werden kann. Die Umsatzanteile des Onlinehandels am Gesamtumsatz des Einzelhandels steigen. In einigen Teilbranchen des Einzelhandels sind sie bereits gewaltig. Wie groß die Umsatzanteile insgesamt in absehbarer Zeit werden, vermag derzeit niemand exakt abzuschätzen. Onlinehandel funktioniert unter völlig anderen Rahmenbedingungen als der stationäre Einzelhandel. Er kennt keinen Ladenschluss, keine Restriktionen, was die eigenen Werbemöglichkeiten angeht, muss nicht mit unrealistischen Ladenmieten betriebswirtschaftlich zurechtkommen,

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muss nicht mit Baustellen vor dem Geschäft oder schlechtem Wetter kämpfen, wodurch die Kunden vom Einkaufen abgehalten werden, ist nicht auf Parkplätze angewiesen, kann überall stattfinden, ohne dass planungsrechtliche Vorgaben, wie beispielsweise beim großflächigen Einzelhandel, eine Hürde darstellen könnten. Diese völlig andersartigen Rahmenbedingungen müssen Städte und Gemeinden, die zum Teil um ihre Innenstädte bangen, als Herausforderung für ihre eigene Kommunalpolitik sehen. Kooperation zwischen Politik, Verwaltung und den Gewerbetreibenden in den Innenstadtbereichen ist wichtiger denn je. Gegenseitiges Verständnis für die jeweiligen Sachzwänge erleichtert hierbei die Zusammenarbeit. Wichtig ist, so früh wie möglich gemeinsam aktiv zu werden, um Entwicklungen zu vermeiden, die, wenn sie erst einmal eingetreten sind, kaum wieder zurückzudrehen sind. Wichtig ist hierIHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Einzelhandel

bei, die Situation nüchtern zu analysieren und auf Basis der Analyse gemeinsame Konzepte zu entwickeln, wie die Einkaufsbereiche in den Städten und Gemeinden gefördert werden können. Hierbei hat sich als ein sinnvolles Instrument die Erarbeitung von Einzelhandelskonzepten durch erfahrene Beratungsunternehmen erwiesen. Bei dem vielfältigen Einkaufsangebot in Ballungsräumen wie im RheinMain-Gebiet ist es von zentraler Bedeutung, den Kunden zunächst einmal vor Ort zu halten. Das zentrale Sortiment, das die meisten Kunden in die Einkaufsstraßen zieht, sind Lebensmittel. In den Phasen des rapiden Flächenwachstums der Supermärkte, aber auch Discounter, sind solche Unternehmen aus Platzmangel aus solchen Einkaufsstraßen kleinerer Städte an die Peripherie abgewandert, wo unkompliziert Freiflächen zur Verfügung standen. Diese fehlenden Kundenfrequenzen in den Einkaufsbereichen haben sich als erhebliches Problem für den übrigen Einzelhandel herausgestellt. Die Kunden, die wegen des täglichen Lebensmitteleinkaufs nicht mehr in die zentralen Einkaufsbereiche kommen, orientieren sich auch hinsichtlich der übrigen Einkäufe häufig neu. Kommunen, die solche Anbieter noch in zentralen Lagen haben, die aber eine kritische, weil zu kleine Verkaufsfläche haben, auf der kaum noch ein attraktives Warenangebot für den anspruchsvollen Kunden angeboten werden kann, laufen Gefahr, dass diese Betriebe abwandern. Sie sollten in Erwägung ziehen, in Kooperation mit entsprechenden Investoren und Betreibern von Vollsortimentern eine zentrale Immobilie zu erwerben und zu entwickeln, um einen solchen Magnetbetrieb mit strategischer Bedeutung für den übrigen Einzelhandel, die Gastronomie und die Dienstleister an zentraler Stelle halten zu können. Ein solches Vorgehen bietet sich auch für andere Magnetbetriebe an. Um solche Projekte erfolgreich zu realisieren, kann es hilfreich sein, erfahrene Experten mit Kontakten zu Investoren und Betreibern solcher Märkte als Berater zu beauftragen. Wichtig ist zudem die Aufenthaltsqualität in diesen Einkaufsbereichen. Dies bezieht sich sowohl auf den öffentlichen Straßenraum, seien es Basics wie die Sauberkeit, aber auch der Zustand des StraIHK WirtschaftsForum 07.|08.14

ßenbelags, die Möblierung mit Beleuchtung, Papierkörben, Sitzgelegenheiten, Fahrradständern, Beschilderungen und ähnlichen Ausstattungsgegenständen. In größeren Kommunen zählen dazu sicher mittlerweile auch WlanHotspots auf zentralen Plätzen. Nicht zu unterschätzen sind die Parkmöglichkeiten, auch wenn das Fahrrad seit einigen Jahren eine Renaissance erfahren hat. Gerade die Supermärkte am Stadtrand verfügen alle über Parkmöglichkeiten, und kein Kunde möchte seine Einkäufe über größere Distanz zu Fuß transportieren. Die Parkraumbewirtschaftung ist für Gemeinden immer eine willkommene Einnahmequelle. Aber auch hier sollten die unentgeltlichen Parkmöglichkeiten manch großer Händler im Blick behalten werden. Kurzzeitparken, reguliert über Parkscheiben oder Parkautomaten, wobei die Preise moderat bleiben müssen, sorgt für Kundenkomfort, der für den Einzelhandel von großer Bedeutung ist. Fußgängerzonen haben sicher ihren Charme und können an geeigneter Stelle für eine entspannte Einkaufsatmosphäre sorgen. Gleichwohl sollten sie mit Bedacht ausgewählt werden, da sie auch kontraproduktiv wirken können durch zu große Entfernungen, die zu Fuß überwunden werden müssen. Sicher müssen auch die Immobilieneigentümer, die bisweilen auch die Betreiber der Geschäfte sind, ihren Beitrag für eine ansprechende Atmosphäre in den Straßen leisten, indem sie für einen attraktiven Zustand ihrer Immobilien sorgen. Gerade in Großstädten, die in den Seitenstraßen zu den hochfrequentierten 1-a-Lagen über funktionierenden inhabergeführten Fachhandel verfügen, sollte behutsam vorgegangen werden bei der Aufwertung solcher Lagen. Solche Geschäfte sind in hohem Maße davon abhängig, dass die Mieten in Relation zu den erzielbaren Umsätzen in einem betriebswirtschaftlich vernünftigen Verhältnis stehen. Aufwertungen dieser Nebenlagen dürfen nicht dazu führen, dass Impulse gesetzt werden, die erhebliche Mietpreissteigerungen zur Folge haben und die Struktur der Einkaufsstraße verändern. Gerade solche Lagen verleihen Innenstädten ein individuelles und unverwechselbares Gesicht. Auch Vielfalt gehört zu einem erfolgreichen Einkaufsviertel. ❙ Autor Hanns-Peter Laux Stellvertretender Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

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Foto: JoCHEN MüLLER

Dr. Joachim Stoll, Vorsitzender, IHK-Einzelhandelsausschuss: „Es wird immer wichtiger für die Innenstädte und ihre Händler, sich bei den Kunden in Erinnerung zu rufen, sie in den Innenstädten zu halten oder gar zurückzuholen. Dies verlangt nach besonderen Events.“

VERK AUFSoFFENE SoNNtAGE

„DER REIZ DES BESONDEREN“ Ein Gespräch mit Dr. Joachim Stoll, Vorsitzender, IHK-Einzelhandelsausschuss, und persönlich haftender Gesellschafter, Leder-Stoll, Frankfurt, über verkaufsoffene Sonntage als Instrumente des Stadtmarketings und onlinehandel als künftigen Ausbildungsinhalt.

Herr Stoll, verkaufsoffene Sonntage stehen öfter in der Kritik, obwohl sie an strenge Auflagen gebunden sind. Die Verwaltungsgerichte verlangen unter anderem, dass Veranstaltungen, aus deren Anlass verkaufsoffene Sonntage genehmigt werden dürfen, beträchtliche Besucherströme anziehen müssen. STOLL: Die Situation ist für den Einzelhandel, aber auch für die kommunalen Genehmigungsbehörden unbefriedigend. Beispielsweise in Frankfurt wurde im März 2005 der erste verkaufsoffene Sonntag seit 1957 durchgeführt. Seitdem wurden bis Ende 2013 völlig reibungslos verkaufsoffene Sonntage in der Stadt mit großem Besucherzuspruch veranstaltet. Die Menschen haben offensichtlich den sonntäglichen Einkaufsbummel mit der Familie ohne Alltagshektik geschätzt. Für die Geschäfte war es kein Problem, Mitarbeiter zu gewinnen, die an diesen Sonntagen ausnahmsweise gearbeitet haben. In anderen Ländern ist 24/7-Shopping schon lange üblich. Sehen Sie dies auch für Deutschland? STOLL: Ein klares Nein. Es herrscht allgemeiner Konsens, dass die im Hessischen Ladenöffnungsgesetz maximal zugelassenen vier verkaufsoffenen Sonntage völlig ausreichend sind. Im Jahr 2013 wurde unerwartet das Thema verkaufsoffene Sonntage von der Gewerkschaft

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Verdi und kirchlichen Organisationen problematisiert. Es geht in der Debatte nicht um die Erweiterung der Zahl der Sonntage, an denen ein Einzelhändler maximal öffnen darf. Aber es besteht ein Interesse seitens des Einzelhandels, aber auch zahlreicher Kommunen, daran, Sonntagsöffnungen rechtssicher durchführen zu können. Weshalb sind die verkaufsoffenen Sonntage denn so wichtig für den Einzelhandel? STOLL: Der Nachfragemarkt im Einzelhandel stagniert seit Jahren, und der Wettbewerb ist außerordentlich hart. Immer neue Geschäftsmodelle und Vertriebswege führen dazu, dass insbesondere kleinere inhabergeführte Geschäfte und gerade der Einzelhandel in den Nebenlagen oder in kleineren Kommunen es extrem schwierig haben. Der Onlinehandel ermöglicht ein bequemes Rund-um-die-Uhr-Einkaufen und nimmt dem stationären Einzelhandel immer größere Umsatzanteile ab. Bevorzugter Bestelltag der Onlineshopper ist der Sonntag. An diesem Tag haben die Menschen Zeit, die sie unter anderem auch dazu nutzen, Einkäufe zu tätigen. Vor diesem Hintergrund ist sowohl aus Sicht des Einzelhandels als auch aus Sicht gerade kleinerer Kommunen der verkaufsoffene Sonntag ein wichtiges Instrument des CityMarketings. IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Einzelhandel

Können Sie das näher erläutern? Stoll: Es wird immer wichtiger für die Innenstädte und ihre Händler, sich bei den Kunden in Erinnerung zu rufen, sie in den Innenstädten zu halten oder gar zurückzuholen. Dies verlangt nach besonderen Events – und dafür sind verkaufsoffene Sonntage hervorragend geeignet. Die IHK-Arbeitsgemeinschaft Hessen hat schon seinerzeit, als das Hessische Ladenöffnungsgesetz noch im Entwurf vorlag, darauf hingewiesen, dass auf den Anlassbezug verzichtet werden sollte. Im Gesetz heißt es, dass Sonntagsöffnungen nur „aus Anlass von Märkten, Messen, örtlichen Festen oder ähnlichen Veranstaltungen“ genehmigt werden dürfen. Für eine solche Verknüpfung gibt es keinen sachlichen Grund mehr. Diese alte Regelung aus dem Bundesladenschlussgesetz stammt aus Zeiten, in denen bei größeren Veranstaltungen die Versorgung der Besucher über den stationären Einzelhandel erfolgen musste. Dies gehört der Vergangenheit an, da heute die Besucher solcher Veranstaltungen durch Catering und weitere Angebote versorgt werden. Hier sollte etwas mehr Realitätssinn in die Argumentation Einzug halten. Wie viele verkaufsoffene Sonntage halten Sie für angemessen? Stoll: Dass verkaufsoffene Sonntage eine Ausnahme sein sollten, hat das Bundesverfassungsgericht bereits in einer Entscheidung im Jahr 2009 ausgeführt. Der Einzelhandel teilt diese Sicht. Denn der Reiz des verkaufsoffenen Sonntags ist unter anderem der Reiz des Besonderen für den Besucher. Das ist mit einer Beschränkung auf bis zu maximal vier Sonntagsöffnungen gegeben. Die meisten Kommunen in Hessen schöpfen dies im Übrigen gar nicht aus, viele öffnen nur an ein, zwei Sonntagen im Jahr. Gibt es in den Städten und Gemeinden auch Unterschiede bei der Genehmigungspraxis? Stoll: Durchaus. Es gibt Gemeinden, die sehr flexibel auf die Bedürfnisse ihrer Innenstädte eingehen und verkaufsoffene Sonntage genehmigen. Diese Kommunen fördern proaktiv ihre Innenstädte, da sie erkannt haben, wie wichtig solche Veranstaltungen für den Erhalt der Vitalität der Innenstädte sind. Andere Kommunen setzen die Priorität auf kompromisslose Einhaltung der Buchstaben des Gesetzes. Das hat oftmals zur Folge, dass in solchen Gemeinden zum Teil überhaupt keine Sonntagsöffnungen zugelassen werden. Dadurch werden die Chancen für den Einzelhandel sehr ungleich verteilt. Der Wettbewerb wird durch eine solche uneinheitliche Genehmigungspraxis verzerrt.

rerseits, dass die gesetzliche Regelung der verkaufsoffenen Sonntage dringend geändert werden muss. Der Dialog wird mit allen Beteiligten geführt, insbesondere natürlich mit dem Landesgesetzgeber. Ziel ist es, eine Regelung zu finden, die den Kommunen ermöglicht, bis zu vier verkaufsoffene Sonntage rechtssicher zu genehmigen, ohne dabei den Sonntag als den Tag der Arbeitsruhe grundsätzlich infrage zu stellen. Die Herausforderungen für den stationären Handel sind gewaltig, und das Know-how über Onlinehandel ist im Einzelhandel, außer bei den Spezialisten, oftmals nur ansatzweise vorhanden. Stoll: Das ist in der Tat problematisch. Ich selbst bin, wie es neudeutsch heißt, Multi-Channel-Händler. Das heißt, ich betreibe ein stationäres Fachgeschäft und parallel einen Internethandel für Koffer und Lederwaren. Manch kleinerer Händler könnte parallel, so wie ich es seit einigen Jahren praktiziere, auch den Onlinehandel gewinnbringend für sich nutzen, wenn nur mehr Know-how vorhanden wäre. Dieses Know-how kann und muss auch über die Mitarbeiter und nicht nur den Inhaber im Unternehmen vorhanden sein. Sind die Auszubildenden als angehende Fachkräfte ausreichend mit dem Thema Onlineshopping vertraut? Stoll: In der Branche wird zunehmend und zu Recht bemängelt, dass diese Vertriebsform in der Ausbildung der Einzelhandelsberufe bis heute nahezu nicht vorkommt. Aufgrund meiner Berufserfahrung leite ich einen Multi-Channel-Arbeitskreis auf Bundesebene im Handelsverband. In dieser Funktion ist diese Kritik sehr deutlich an mich herangetragen worden. Ich halte die Forderung für berechtigt – Onlinehandel muss Ausbildungsinhalt werden. Wir haben hierzu bereits Diskussionen in unserem IHK-Einzelhandelsausschuss geführt und ein klares Votum der Mitglieder erhalten, das Thema voranzutreiben. Auch mit der Dachorganisation der Industrie- und Handelskammern, dem DIHK, haben wir erste Gespräche geführt. Der Zeitpunkt ist günstig, weil Teilaspekte des Berufs des Einzelhandelskaufmanns ohnehin in Kürze einer Evaluierung unterzogen werden sollen. Wir werden dies zum Anlass nehmen, unser Anliegen zu platzieren und darauf zu dringen, dass dieser Ausbildungsinhalt möglichst rasch aufgenommen wird. ❙

Die gesetzliche Regelung der verkaufsoffenen Sonntage müsste somit überarbeitet werden? Stoll: In jedem Fall. Es gibt mittlerweile eine zunehmend stark artikulierte gemeinsame Position von IHK und Handelsverband einerseits, aber ebenso deutlich bei den Kommunen mit ihren Spitzenverbänden ande-

Interview Dr. Alexander Theiss (l.) Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

Hanns-Peter Laux (r.) Stellvertretender Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

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Foto: PEtRA MENKE

Die Frankfurter Zeil aus der Vogelperspektive.

QUARtIERSMANAGEMENt ZEIL

AUFENTHALTSQUALITÄT ERHÖHEN Der Verein Neue Zeil hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt die Attraktivität der Zeil als eine der beliebtesten und bekanntesten Einkaufsstraßen Deutschlands weiter zu erhöhen.

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nfang des Jahrtausends wurde mehr als deutlich, dass die Zeil in die Jahre gekommen war. Sie wies deutliche Defizite in ihrer Städtebaulichkeit und Funktion als Einkaufsstraße auf. Um das Einkaufserlebnis in der Frankfurter Innenstadt zu verbessern, haben sich Anlieger entlang des Hauptstrangs von der Konstabler- bis zur Hauptwache während der Neugestaltungsphase 2005 bis 2010 zusammengeschlossen, um in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt ihre Ideen einzubringen. Seit der Einweihung im Oktober 2010 erstrahlt die Frankfurter Einkaufsmeile in neuem Glanz. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass ein von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen intensiv frequentiertes und genutztes urbanes Zentrum sich nicht selbst überlassen bleiben darf. Dies gilt insbesondere dann, wenn dieses urbane Zentrum bestimmten Qualitätsansprüchen genügen soll.

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Eine solche Herkulesaufgabe kann selbst eine Metropole wie Frankfurt nicht alleine erfüllen. Daher hat sich Anfang 2011 der Verein Neue Zeil gegründet. Dessen Hauptziel ist es, die Aufenthaltsqualität der Zeil zu bewahren und weiter zu fördern. Unter dem Vorsitz von Dr. Norbert Franz haben sich dort mittlerweile alle großen Häuser auf der Zeil zusammengeschlossen, um in enger Absprache mit der Stadt Frankfurt die Zeil als attraktives Einkaufszentrum zu präsentieren. Nach seiner Gründung beauftragte der Verein die Faja mit dem Quartiersmanagement Zeil. Aus der Zeit LINK ZUM THEMA Weitere Infos online unter www.neuezeil-verein.de.

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Einzelhandel

der Neugestaltung mit der aufwendigen Planungs- und Bauphase war der Frankfurter Immobilienverwalter auch wegen seiner Kontakte und Objekterfahrungen für diese Managementaufgabe prädestiniert. Alltägliche Themen sind heute die Reinigung, die Sicherheit, die Nutzung durch Externe und das rechtzeitige Erkennen von Missständen auf der Zeil. Durch die enge Kooperation mit den Ämtern, Dezernaten und Tochterunternehmen der Stadt Frankfurt sowie der Polizei und den Anliegern ist es gelungen, sichtbare Erfolge vorzuweisen. Die Sauberkeit dieses intensiv genutzten öffentlichen Raums wurde verbessert. So meldet das Quartiersmanagement außergewöhnliche Beschmutzungen umgehend an die zuständigen städtischen Stellen, Verstöße gegen die Verordnungen der Stadt werden an die Stadtpolizei weitergeleitet, die dann häufig umgehend geregelt werden können. Selbstverständlich existieren auch Zustände auf der Zeil, die den Anliegern ein Dorn im Auge sind. So werden derzeit insbesondere lärmende Musikgruppen von Bürgern, Touristen und Berufstätigen als störend empfunden. Da nur die Polizei beziehungsweise die Stadtpolizei die Verordnungen umsetzen darf, wäre eine deutlich höhere Präsenz der Ordnungskräfte auf der Zeil vonnöten. Aus wirtschaftlichen Gründen der Stadt Frankfurt ist diese derzeit allerdings nicht darstellbar. Mit dem Ziel, diese Situation zu verbessern, steht das Quartiersmanagement des Vereins in Gesprächen mit der Stadt. Neben dem alltäglichen Basisgeschäft auf der Zeil vertritt das Quartiersmanagement gleichermaßen die übergeordneten Interessen der Zeilanlieger. Als sichtbares Zeichen der gemeinsamen Aktivitäten der Anrainer strahlte in der Adventszeit erstmals wieder eine Weihnachtsbeleuchtung über der Zeil. Dieses komplexe, von einem Großteil der Anlieger getragene Projekt hat die Anliegerschaft weiter eng zusammengeschweißt. Weitere Aktivitäten sind geplant. So möchten die Zeilanlieger die Einkaufsmeile künftig mit wenigen, aber wertigen, Veranstaltungen bereichern. Ein weiteres Thema, das von den Zeilanliegern vorangetrieben wird, ist die Vergabe der verkaufsoffenen Sonntage. Aus Sicht der Anlieger könnten die Terminierung und die Vergabepraxis in Zukunft deutlich optimiert werden.

Praktische Möbel

Die Anlieger der Zeil haben mit Gründung des Vereins und dem eingesetzten Quartiersmanagement Verantwortung für den öffentlichen Raum in direkter Nähe ihrer Liegenschaften übernommen. Dies entlastet nicht nur die Stadt, sondern daraus ergeben sich auch ganz neue Perspektiven. Denn eine Zusammenarbeit zwischen der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand bietet neue Chancen, da Know-how gebündelt und Synergien genutzt werden können. Für die Stadt Frankfurt ist es von Vorteil, in Sachen Zeil einen Ansprechpartner zu haben. Die jeweiligen Anlieger haben durch das Quartiersmanagement die Möglichkeit, auf die Entwicklung und den Zustand ihres direkten Umfelds positiv Einfluss zu nehmen und ihre Interessen zu adressieren. So hatte das Quartiersmanagement schon mehrere Anfragen und Besuche aus anderen deutschen Städten, die sich ein Bild von dem Projekt Zeil, von der Neugestaltung bis zum Quartiersmanagement, machen wollten. Das Quartiersmanagement Zeil wird sich auch in den nächsten Jahren, im Auftrag der Zeilanlieger, intensiv mit der Qualitätssteigerung der Zeil befassen. Bürger sowie Gäste aus der Region, Touristen aus dem In- und Ausland sollen sich gleichermaßen wohlfühlen. Die Zeil versteht sich als Mittelpunkt einer modernen, internationalen Stadt und als Anziehungspunkt für Alt und Jung. Als Zentrum der Mainmetropole will die Zeil ein vorbildlicher Gastgeber sein. Deutschlands meistfrequentierte Einkaufsstraße ruht nicht, sondern verändert sich stetig mit den Menschen, die sie nutzen. Die Zeilanlieger haben Verantwortung übernommen und sich der Aufgabe gestellt, daran mitzuarbeiten.  ❙ Autoren Frank Diergardt (l.) Geschäftsführender Gesellschafter, Faja, und Vorstandssprecher, Neue Zeil, Frankfurt frank.diergardt@ faja.de

Jan Dustmann (r.) Gesellschafter, Faja, und Vorstands­sprecher, Neue Zeil, Frankfurt jan.dustmann@ faja.de

Tel. 0611 54541

EINRICHTUNGEN

Weitere Produkte unter: für Büro, Betrieb, Konferenz und Schulung

www.schultz.de

FotoS: ECE

Das Main-taunus-Zentrum einst und jetzt: Dichtes Gedränge herrschte am Eröffnungstag (l.), das Shoppingcenter zählt ein halbes Jahrhundert nach seiner Eröffnung zehn Millionen Besucher pro Jahr.

50 JAHRE MAIN-tAUNUS-ZENtRUM

„IN DER REGION VERWURZELT“ Ein Gespräch mit Matthias Borutta, Center-Manager im Main-taunus-Zentrum, ECE Projektmanagement, über die Erfolgsfaktoren des ältesten Shoppingcenters Deutschlands und den Ausbau der Marktposition.

Herr Borutta, ein Einkaufszentrum auf der grünen Wiese war auch in Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders noch ein Novum. Welche Kriterien waren in den Sechzigern bei der Standortwahl des MainTaunus-Zentrums ausschlaggebend? BORUTTA: Lage ist im Handel alles – das war vor 50 Jahren nicht anders als heutzutage. Kriterien waren für die Investoren damals: so zentral wie möglich, so gut erreichbar wie möglich, überdurchschnittliche Kaufkraft im Einzugsgebiet. Der Standort des MTZ – vor den Toren Frankfurts und am Rand des Taunus – passte perfekt. Somit hat sich das Main-Taunus-Zentrum seinerzeit den besten Standort in FrankfurtRheinMain gesichert? BORUTTA: Genau. Inzwischen ist der Markt in der Region schon sehr verteilt. Neue Standorte benötigen daher eine gewisse Anlaufphase, um sich am Markt zu etablieren – immer vorausgesetzt, Lage und Angebot stimmen.

MAIN-TAUNUS-ZENTRUM Nach dem Vorbild amerikanischer Shoppingcenter erbaut und im Mai 1964 eröffnet: Das Main-Taunus-Zentrum, Sulzbach, war seinerzeit das erste Einkaufszentrum in Deutschland, das auf der grünen Wiese angesiedelt wurde. Bei der Eröffnung war es mit 73 Kaufhäusern und Geschäften auf 40 000 Quadratmetern Verkaufsfläche das größte Shoppingcenter Europas. Nach der jüngsten Erweiterung in 2011 beherbergt das MainTaunus-Zentrum auf 91 000 Quadratmetern Verkaufsfläche nun rund 170 Unternehmen, vor allem aus den Sektoren Einzelhandel und Systemgastronomie. Das Shoppingcenter zählt jährlich rund zehn Millionen Besucher und erwirtschaftet einen Umsatz in Höhe von 400 Millionen Euro (2013). Weitere Infos online unter www.main-taunus-zentrum.de.

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Mal abgesehen vom Standort: Gibt es weitere Erfolgsfaktoren, die das Main-Taunus-Zentrum von anderen Shoppingcentern unterscheiden? BORUTTA: Neuere Shoppingcenter haben in der Regel zwei Magnetmieter – meist ein Großtextilist und ein Unterhaltungselektroniker. Ergänzt wird dieses Konzept durch mehrere kleine Shops. Im MTZ haben wir einen einmaligen Branchenmix, der Kunde bekommt alles aus einer Hand. Wir haben hier alle Marken vereint, die Rang und Namen haben. Jedes Sortiment hat natürlich seine Spitzen – Valentinstag oder Muttertag bringen manchen Sortimenten richtig Frequenz, während andere Shops nicht unbedingt daran partizipieren. Aber wegen des breiten Sortiments sind wir das ganze Jahr über attraktiv für Besucher. Das zeigt sich auch an der Kundenfrequenz, die recht gleichmäßig über das Jahr verteilt ist, mit Ausnahme des im Einzelhandel allgemein umsatzschwachen Monats Februar. Unser großer Wettbewerber ist die Zeil. Mit einer Erweiterung der Verkaufsfläche um 12 000 Quadratmeter und 70 neuen Shops hat sich das MTZ Ende 2011 deutlich vergrößert. Konnten Sie dadurch Ihre Marktposition weiter ausbauen? BORUTTA: Ja, inzwischen wird dort ein Fünftel unseres Gesamtjahresumsatzes erwirtschaftet. Im Vorfeld der Planungen haben wir analysiert, was die Kunden im MTZ noch vermissen. Wichtigste Punkte waren die Verjüngung des Sortiments sowie die qualitative wie quantitative Ausweitung des Gastronomieangebots. Mit der Norderweiterung konnten wir diese Kundenwünsche realisieren, außerdem Flächen optimaler ausnutzen sowie internationale Konzepte und Frequenzbringer integrieren, wie Apple oder Hollister. Ganz nüchtern betrachtet, hat das Main-Taunus-Zentrum mit den neuen, durchgestylten Shoppingcentern und ihrer standardisierten IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Einzelhandel

Architektur wenig gemein. Der ältere Teil des MTZ ist nie aufgehübscht worden, er ist noch unverkennbar ein Kind seiner Zeit. Warum ist das MTZ mit über zehn Millionen Besuchern jährlich trotzdem so erfolgreich – ist Ambiente am Ende des Tages dann doch nicht alles? Borutta: Die Kunden lieben ihr MTZ genau so, wie es ist. Dabei wirkt es auf die Menschen weniger wie ein klassisches Shoppingcenter, sondern eher wie eine kompakte City mit gewachsenen Strukturen. Die Kunden mögen die lebendigen Einkaufsstraßen, wo der Bodenbelag vielleicht noch aus den Siebzigern stammt, an der nächsten Ecke aber eine moderne Fassade aus 2010 zu erkennen ist. Deshalb müssen wir bei Modernisierungen sensibel vorgehen, um dieses Flair zu erhalten. Vor 25 Jahren kamen acht Prozent der Besucher des MTZ täglich, 38 Prozent ein- oder mehrmals pro Woche und 21 Prozent mindestens vierzehntägig in die Einkaufsstadt auf der grünen Wiese. Inwieweit haben sich diese Zahlen inzwischen verändert? Borutta: Inzwischen sind rund 60 Prozent unserer Besucher Stammkunden, die mindestens alle zwei Wochen zu uns kommen. Das ist ein extrem hoher Wert, normalerweise liegt der Stammkundenanteil bei Einkaufszentren auf der grünen Wiese bei 40 bis 50 Prozent. Aber da wir in der Region die Ersten auf dem Markt waren, hat sich über Generationen hinweg eine starke Verbundenheit der Kunden mit ihrem MTZ entwickelt, die sich auch in solchen Zahlen ausdrückt. Umfragen ergaben zudem, dass 98 Prozent der Menschen in FrankfurtRheinMain das Main-Taunus-Zentrum kennen. Das zeigt uns, wie tief das MTZ in der Region verwurzelt ist. Parkplätze sind für den Einzelhandel immer ein wichtiges Thema. Das MTZ verfügt über 4 500 Parkplätze, umgerechnet ist das ein Stellplatz pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche. Reicht diese Kapazität aus? Borutta: In normalen Zeiten und auch an stark besuchten Tagen kommen wir gut mit den vorhandenen Parkplätzen aus. Meistens verzeichnen wir kontinuierliche Ein- und Ausfahrtzahlen, da verkraften wir täglich und ganz ohne Staus über 20 000 Pkws. Manchmal sind die Kapazitäten allerdings auch in kurzer Zeit ausgeschöpft, wie an den Samstagen vor Weihnachten. Parken ist im MTZ kostenlos. Ist das für Kunden ein Argument, ins Main-Taunus-Zentrum zu fahren und nicht die Innenstädte von Frankfurt oder Wiesbaden anzusteuern? Borutta: Kostenloses Parken ist ein Wettbewerbsvorteil. Insgesamt ist die Verweildauer in Shoppingcentern in den vergangenen Jahren gestiegen. Bei uns liegt sie derzeit bei zweieinhalb Stunden, das ist ein hoher Wert. Zum Vergleich: In Innenstädten liegt die Verweildauer bei anderthalb Stunden. Vermutlich bleiben die Kunden gerne etwas länger bei uns, weil im Hintergrund keine teure Parkuhr tickt. Als größter Feind des stationären Einzelhandels gilt der Onlinehandel. Bereitet Ihnen diese Entwicklung auch Sorgen? Borutta: Wir dürfen nicht ignorieren, dass der Onlinehandel an Bedeutung gewonnen hat. Gleichwohl hat der Offlinehandel ebenfalls gute Zukunftschancen, wenn wir den Kunden das bieten, was Onlineshopping ihm nicht bieten kann - nämlich eine ganz klare Fokussierung auf Attraktivität, Atmosphäre und Aufenthaltsqualität. Auch in Zeiten des IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Matthias Borutta, Center-Manager, MainTaunus-Zentrum: „Vom 4. bis 20. September feiern wir das 50-jährige Bestehen des MTZ. Mit dieser Jubiläumsfeier möchten wir den Kunden für die generationenübergreifende Verbundenheit mit dem Main-TaunusZentrum einfach Danke sagen. Diese Treue wollen wir stark honorieren – mit einem Programm, das die vergangenen fünf Jahrzehnte wieder lebendig werden lässt, und einem großen Gewinnspiel.“

Onlineshoppings lieben Kunden es immer noch, in echt einkaufen zu gehen. Im Moment zeichnet sich der Trend ab, das Kunden zunehmend online bestellen und die Ware offline im Laden abholen. Das hilft dem stationären Einzelhandel, sofern er sich rechtzeitig darauf einstellt. Was kann der stationäre Einzelhändler vom Onlinehandel lernen? Borutta: Entscheidend ist es, potenziellen Kunden maßgeschneiderte Informationen zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen. Daher haben wir eine kostenlose App für Smartphones entwickelt. Die MTZ-Besucher erhalten hierdurch auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Angebote unserer Mietpartner sowie Infos zu RabattAktionen, Veranstaltungen, News und Service-Angeboten im Center. Mit der App erhält der Kunde nur Angebote von Sortimenten, die ihn speziell interessieren. Geofencing sorgt dafür, dass die Infos nur dann aktiv auf dem Smartphone erscheinen, wenn der Kunde sich dem Center nähert. Einkaufen ist im Idealfall auch ein Erlebnis für den Kunden. Schon vor 50 Jahren hat das MTZ dabei auf Entertainment gesetzt, um Besucher anzulocken. Welche Rolle spielt der Unterhaltungsfaktor in heutiger Zeit? Borutta: In den Sechzigern war es für die Menschen ein Highlight, wenn sie bei ihrem Einkauf im MTZ einer echten Weinkönigin begegneten oder eine Blasmusikkapelle spielte. Solche Events würden heutzutage keine Massen mehr anziehen. Die Welt hat sich inzwischen verändert. Und die Menschen haben viel von dieser Welt gesehen, dadurch sind sie anspruchsvoller geworden. Dieser Erwartungshaltung müssen wir unsere Events anpassen. Man muss den Kunden heutzutage das Besondere und eine hohe Qualität bieten, um richtig punkten zu können und sich von den anderen abzuheben. Das gilt übrigens im Einzelhandel generell: Wer dem Kunden nur Mittelmaß bietet, der verliert. ❙ Interview Hanns-Peter Laux Stellvertretender Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

Petra Menke Chefredakteurin, IHK WirtschaftsForum, Unternehmermagazin der IHK Frankfurt [email protected]

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Foto: PEtRA MENKE

Einkaufsstraße in Alt-Fechenheim.

LoK ALE ÖKoNoMIE

FECHENHEIM KANN Der Infrastrukturwandel macht dem Stadtteil Fechenheim besonders zu schaffen. Eine Initiative der Ladeneigentümer und der örtliche Gewerbeverein bemühen sich mit vereinten Kräften, den Einzelhandel und auch andere Branchen wieder zu stärken.

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eit Gründung der damaligen Cassella-Farbwerke im Jahr 1870 war Fechenheim ein bevorzugter Industriestandort. Als industriell geprägter Stadtteil ist Fechenheim seit einigen Jahrzehnten besonders stark mit dem wirtschaftlichen, demografischen und gesellschaftlichen Strukturwandel konfrontiert. Im Laufe der Zeit verlagerte sich die Gewerbetätigkeit verstärkt auf Handel und Dienstleistungen. Wegen verstärkter Konkurrenz von großen Einkaufszentren und Filialen großer Handelsketten hatte der Einzelhandel in Fechenheim mit einer zurückgehenden Nachfrage zu kämpfen. Derzeit liegt die einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Fechenheim mit einem Index von 105 unter dem Durchschnitt von 114 für das gesamte Frankfurter Stadtgebiet. Anders ausgedrückt: Gemessen an den Verkäufen am Point of Sale (POS) wird in Fechenheim pro Einwohner ein durchschnittlicher POS-Verkauf von 5 800 Euro pro Jahr erzielt, während es im Stadtgebiet durchschnittlich 6 130 Euro sind. Um zusätzliche Kunden zu akquirieren und hinreichende Umsätze zu

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erzielen, muss der Fechenheimer Einzelhandel über den Ortsteil hinaus auf sich aufmerksam machen. Vor zwei Jahren gründete Nicole Pfeffer die Fechenheimer Initiative der Ladeneigentümer, um das Marketing für diesen Stadtteil zu fördern. In Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein erzielte die KONTAKT Gewerbeverein Fechenheim Jürgen Richter, Vorsitzender E-Mail [email protected] Internet www.f-fechenheim.de Initiative Ladeneigentümer Kernbereich Fechenheim Nicole M. Pfeffer E-Mail [email protected] Internet www.marketing-mit-pfeffer.com

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Einzelhandel

Initiative ein gutes Ergebnis beim Wettbewerb „Ab in die Mitte! Die Innenstadt-Offensive Hessen“. Beworben hatten sich die Fechenheimer mit mehreren Projekten zur Belebung des Stadtteilzentrums, unter anderem mit einer Handwerker- und Gewerbemesse. Die Ideen wurden mit einer Landesförderung in Höhe von 15 000 Euro prämiert. Darauf aufbauend, fand Mitte September vergangenen Jahres unter dem Motto „Fechenheim kann!!!“ erstmals eine Handwerker- und Gewerbemesse statt. Neben Präsentationen an Ausstellungsständen und in den Geschäften rundeten kostenlose Vorträge für Unternehmen und Mitarbeiter das Programm der Messe ab. Auch die IHK Frankfurt nahm teil und informierte über Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Im nächsten Jahr soll eine Neuauflage der Handwerks- und Gewerbemesse in Fechenheim stattfinden. Eine weitere Fördermöglichkeit für Fechenheim bot ein EUFörderprogramm. Im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) konnten kleine und mittlere Unternehmen aus Fechenheim finanzielle Zuwendungen beantragen, wenn durch die Investitionen beispielsweise den Defiziten des Arbeitsplatzangebots entgegengewirkt, neue Ausbildungsplätze bereitgestellt oder neue Unternehmen angesiedelt wurden. Für die Förderung im Rahmen des Programms „Lokale Ökonomie in Fechenheim“, an der sich auch das Land Hessen und die Stadt Frankfurt beteiligten, richtete das Stadtplanungsamt einen neuen Förderausschuss 210x136_R_Mo_Entwurf_004e_WiFo.pdf

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12.03.14

ein. Mit Beteiligung der Handwerkskammer, der Wirtschaftsförderung, des Jobcenters, Kompass und der IHK Frankfurt wurde über die Förderanträge aller Branchen in gemeinsamen Sitzungen entschieden. Von Anfang 2010 bis Ende 2013 wurden insgesamt 44 Anträge auf Förderung gestellt. Der Förderausschuss entschied in 41 Fällen positiv, zum Teil mit einer geringeren als der beantragten Förderhilfe. Speziell gefördert wurden neue Ausbildungsplätze, nicht nur bei Einzelhandelsunternehmen, sondern auch bei Handwerksbetrieben und in der Gastronomie. Insgesamt wurde für investive Maßnahmen eine Summe von knapp 560 000 Euro zugesagt sowie weitere 195 000 Euro für zusätzliche Ausbildungsplätze. Gemeinsam mit den Eigenmitteln, die bei den Förderempfängern in Höhe von mindestens 15 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens vorhanden sein mussten, wurde in Fechenheim eine Investitionssumme von rund ❙ 1,5 Millionen Euro im Fördergebiet investiert. AUTORIN CHRISTINE MOHR Referentin, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

11:53

Qualität geht auch grün. Top-Druckqualität ist für uns als Druck&MedienAward-Gewinner 2013 selbstverständlich. Als Frankfurter Unternehmen sind wir nicht auf der grünen Wiese, sondern in Ihrer Nähe. Grün ist aber unser verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt. Klimaneutraler Druck und die Verwendung von FSC- und PEFC-zertifizierten Papieren gehören ebenso dazu wie die Wärmerückgewinnung aus unseren Maschinen, Ökofarben und Wasserlacke. Möchten auch Sie Ihre Printprodukte nachhaltiger gestalten? Rufen Sie uns an – es lohnt sich immer etwas für die Umwelt zu tun.

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Foto: GEttyIMAGES / IMRSQUID

Inzwischen kaufen rund 66 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Monat online ein.

ERFoLGSFAK toREN IM E-CoMMERCE

ERST DIE PFLICHT, DANN DIE KÜR Dem Wettbewerb im E-Commerce müssen sich sowohl große als auch mittelständische Händler stellen. Interaktive Services und Benutzerfreundlichkeit werden zunehmend zum Differenzierungsmerkmal und damit auch zum Erfolgsfaktor.

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er deutsche E-Commerce-Markt verzeichnet seit Jahren eine positive Entwicklung. Die Marke von über 30 Milliarden Euro erreichte der E-Commerce-Markt bereits im Jahr 2012, und für das Jahr 2013 wurden abschließend etwa 37,5 Milliarden Euro prognostiziert – das entspricht einem Anteil am Umsatz des gesamten Einzelhandels von 8,6 Prozent (ohne schnelldrehende Produkte). Analog zum steigenden Onlineumsatz kaufen immer mehr Bundesbürger (nahezu drei Viertel der deutschen Internetnutzer) häufig oder gelegentlich online ein. Unter denen, die im Internet kaufen, haben über 70 Prozent bereits Mode gekauft, knapp dahinter folgen Bücher und digitale Medien. Neben diesen beiden Warengruppen sind es vor allem Produkte aus der Branche der Generalisten, der Apotheken-Branche sowie dem Bereich Computer und Consumer Electronics, die von den meisten schon einmal online gekauft worden sind. Die Relevanz des Internets als Vertriebskanal zeigt sich auch deutlich bei der Betrachtung der Kaufhäufigkeiten der deutschen Onlineshopper: Gut 66 Prozent kaufen mindestens einmal im Monat online ein und fast 40 Prozent der befragten Onlineshopper kaufen sogar mehrmals im Monat im Internet ein. Einhergehend mit der Tatsache, dass immer mehr Deutsche Erfahrungen mit dem Einkaufen im Internet gemacht

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haben und es in vielen Branchen bereits zum Alltag gehört, sind auch die Ansprüche der Kunden an einen reibungslosen Ablauf beim Onlinekauf stetig gestiegen und liegen weiterhin auf einem hohen Niveau. Der Kunde erwartet vom ersten Besuch auf der Website bis hin zum Check-out und der finalen Lieferung der bestellten Ware einen reibungslosen Ablauf und stellt hohe Ansprüche an den gesamten Kaufprozess. Frühere Begeisterungsfaktoren haben sich schnell zu Basisfaktoren entwickelt, mit denen sich kaum ein Shop mehr von der Konkurrenz abheben kann. Die große Herausforderung für Onlinehändler besteht darin, die Erwartungen der eigenen Kunden genau zu kennen und das Onlineangebot bestmöglich hieran auszurichten. Die jüngste Studie „Erfolgsfaktoren im E-Commerce – Deutschlands Top-Online-Shops“ des ECC Köln in Zusammenarbeit mit Hermes geht unter anderem den Fragen nach, was erfolgreiche Onlinehändler von weniger erfolgreichen unterscheidet oder welche Kriterien bei der Auswahl eines Onlinehändlers aus Kundensicht entscheidend sind. Die Studie untersucht die zentralen Erfolgsfaktoren im E-Commerce und die Onlineshops in Deutschland. Dazu wurden sieben identifizierte Erfolgsfaktoren (Website-Gestaltung, Preis-Leistung, Sortiment, Bezahlung, Versand und Lieferung, Benutzerfreundlichkeit, Service) sowie an die IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Einzelhandel

60 dahinterliegende Einzelkriterien aus Konsumentensicht hinsichtlich Relevanz und Zufriedenheit bewertet und der Einfluss der Zufriedenheit mit diesen Faktoren auf die Kundenbindung analysiert. Über 10 000 Konsumenten gaben ihre Bewertung zum Onlineshoppingerlebnis ab und beurteilten insgesamt 105 Onlineshops aus 13 Kategorien (Branchen). Herausgearbeitet wurden die Basisanforderungen der Kunden für Onlineshops. Eine gute Qualität zu einem angemessenen Preis ist ein grundlegendes Erfolgsrezept eines jeden erfolgreichen Händlers. Mehr denn je gilt dieses Gesetz im Onlinehandel, wo eine hohe Vergleichbarkeit von Produkten und Preisen herrscht, die Informationssuche für den Konsumenten mit wenig Aufwand verbunden ist – und der Wettbewerber mit dem besten Angebot nur den berühmten Klick weit entfernt. Auch die Ergebnisse zeigen: Für gut 93 Prozent der Befragten ist die Qualität eines Produkts ein absolut beziehungsweise sehr wichtiges Kriterium beim Onlinekauf, darüber hinaus zählt ein gutes Preis-LeistungsVerhältnis (93,2 Prozent) zu den Top zehn der wichtigsten Kriterien aus Konsumentensicht. Unter den Top zehn der wichtigsten Erfolgskriterien liegt an Platz drei auch das Vorhandensein der präferierten Zahlungsmethode. Konsumenten sind häufig auf ein bestimmtes Set an Zahlungsverfahren festgelegt, welches das Vertrauen des Konsumenten genießt. Dies führt bei Nicht-Vorhandensein der drei persönlich präferierten Verfahren in fast 50 Prozent der Fälle zu einem Abbruch des Kaufvorgangs. Die derzeit beliebtesten Zahlungsverfahren unter den deutschen Verbrauchern sind Rechnung, PayPal, Lastschrift, Kreditkarte und Sofortüberweisung. Auch die Offenlegung aller Kosten / Transparenz zählt zu einem aus Kundensicht guten Kaufprozess. Die hohe Bedeutung einer kostenlosen Lieferung ab Mindestbestellwert zeigt, dass Konsumenten eher weniger bereit sind, Versandkosten zu übernehmen beziehungsweise die kostenfreie Lieferung zumindest ab einem bestimmten Warenkorbwert erwarten. Ebenfalls wichtig für die Konsumenten sind ausführliche und informative Produktbeschreibungen sowie die unkomplizierte Retourenabwicklung. Eine einfache Einlösemöglichkeit eines Gutscheins bei der Bezahlung, die Verfügbarkeitsanzeige im Onlineshop sowie eine übersichtliche Startseite schließen die wichtigsten Top zehn der knapp 60 untersuchten Einzelkriterien aus Sicht der Onlineshopper ab. Kunden ordnen bei der Nutzung von Onlineshops harten Faktoren – wie Qualität, Sortiment und Preis – einen höheren Stellenwert zu als weichen Faktoren – wie einzelne Serviceleistungen oder Einbindung von Social-Media-Elementen. Dies bedeutet aber nicht, dass diese Kriterien vernachlässigt werden können – der Kunde erwartet in vielerlei Hinsicht einen reibungslosen Ablauf im Onlineshop. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es nicht ausreicht, nur in einem Bereich zu den Top-Onlineshops zu zählen. Somit gilt es, mit den grundlegenden Kriterien die Pflicht (Preis-Leistung, Qualität, Lieferverfügbarkeit,

SERVICE Die Management Summary der Studie „Erfolgsfaktoren im E-Commerce Vol. 3/2014“ mit branchenspezifischen Analysen kann online unter www.shop.ifhkoeln.de oder www. ecckoeln.de heruntergeladen werden. Ein Leitfaden mit praktischen Tipps für kleine und mittelständische Unternehmen steht online zur Verfügung.

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Retourenmanagement, Kontakt / Service, Produktpräsentation und Beschreibungen, benutzerfreundliche Website / Navigation und so weiter) zu erfüllen, dann weitere notwendige Services oder Leistungen aufzusetzen und sich schließlich mit der Kür vom Wettbewerb abzugrenzen. Die Distanz zwischen Anbietern und Kunden ist eine der größten Hürden für den Onlinehandel. Für über 60 Prozent der befragten Konsumenten ist ein ausführlicher Servicebereich in einem Shop absolut beziehungsweise sehr wichtig. Ausführliche Informationen zum Unternehmen und zum Bestellprozess, ein FAQ-Bereich sowie detaillierte Kontaktangaben im Onlineshop helfen dabei, Vertrauen zu stiften und Kaufabbrüchen vorzubeugen. In Sachen Service ist es Konsumenten bei der Bestellung im Onlineshop besonders wichtig, dass sie bei Fragen oder Problemen mit dem Händler ihrer Wahl in Kontakt treten können – am besten über verschiedene Kanäle (Telefon, Mail, Chat). Dies ist besonders bei erklärungsbedürftigen Produkten relevant. Interaktive Services wie Kundenchats in Echtzeit oder Service-Avatare ersetzen zwar nicht die Beratung durch einen geschulten Mitarbeiter, können aber dennoch helfen, das Einkaufserlebnis der Konsumenten einfacher zu gestalten – auch wenn diese Services aus Konsumentensicht aktuell eher noch eine untergeordnete Rolle spielen. Auf Platz drei der wichtigsten Kriterien im Bereich Service wählen die Konsumenten die Verfügbarkeitsabfrage für den stationären Handel. Um die Verweildauer der Konsumenten im eigenen Onlineshop zu verlängern und die Warenkorbwerte zu steigern, empfiehlt sich für Onlinehändler die Integration eines Empfehlungssystems. Personalisierte Produktempfehlungen und interaktive Services gehören aktuell eher noch zur Kür im Onlinehandel, Serviceaspekte werden in nächster Zeit aber immer mehr zum Differenzierungsmerkmal von Onlineshops. ❙ AUTORIN SVENJA LAMBERTZ Projektmanagerin, ECC Köln, c/o IFH Institut für Handelsforschung, Köln s.lambertz@ ecckoeln.de

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Foto: GEttyIMAGES / AtoMIC IMAGERy

In 2013 wurden in Deutschland Waren im Wert von knapp 40 Milliarden Euro online an Endkunden verkauft.

oNLINE-MARK tPL Ät ZE

REICHWEITE ERHÖHEN online-Marktplätze können dazu beitragen, auch ohne große Marketingbudgets eine höhere Reichweite im Netz zu erzielen. Mit ihrem Rund-um-Service-Paket bieten sie einen günstigen Einstieg in den E-Commerce.

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lles begann in den Zwanzigerjahren, als Großmutter Emilie das Rezept für perfekt angemachte Salatsoße erfand. Wie in so vielen Familien, wurden beliebte Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben, bis Enkelin Gabriele Claus eines Tages die senfig-pikante Soße über den Online-Marktplatz Rakuten anbot. Und das mit so großem Erfolg, dass Claus und ihr Mann mit der Produktion kaum noch hinterherkommen und diese in Kürze vom heimischen Herd in einen professionellen Betrieb auslagern werden. Solch eine Erfolgsstory wäre zu Großmutter Emilies Zeiten kaum denkbar gewesen. Online-Marktplätze stehen mit 26,0 Milliarden Euro Umsatz auf Platz eins der Absatzkanäle im E-Commerce. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland Waren im Wert von 39,1 Milliarden Euro online an Endkunden verkauft – ein Plus von 41,7 Prozent (Quelle: bevh, 2014). Diese Zahlen verwundern nicht, wird es für reine Onlineshops doch immer schwieriger, Sichtbarkeit im Netz zu erlangen. Der E-Commerce hat sich seit seinen Anfängen Ende der Neunzigerjahre professionalisiert, die Konkurrenz im Internet hat stark zugenommen, und auch die Erwartungshaltung der Kunden ist deutlich gestiegen. Design, Usability, Service-Hotline, Livechat, kurze Lieferzeiten, mehrere Zahlungsoptionen – die Großen des E-Commerce geben die Maßstäbe vor. Die Zeiten des schnellen Gelds scheinen vorüber. Da kommt die Eröffnung eines Onlineshops ohne Anbindung an einen stationären Laden heutzutage schnell einer Lage mitten im Wald gleich. Die

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scheinbaren Kosteneinsparungen für die Ladenmiete investieren Onlineshop-Betreiber nun in das Google-Ranking. Denn genau wie eine teure Innenstadtlage müssen die ersten Plätze bei Google mühsam erarbeitet beziehungsweise teuer erkauft werden. Und ähnlich einem Ladengeschäft sollte auch ein Onlineshop professionell gestaltet sein, um dem Kunden ein Kauferlebnis zu bieten. Auch das Verkaufspersonal entfällt bei einem Onlineshop nur bedingt. Denn guter Service in Form von Erreichbarkeit, Beratung und schneller Lieferung schafft Vertrauen und hebt Shopbetreiber im Idealfall von ihren Mitbewerbern ab. Alles in allem sind die Anforderungen an Onlineshop-Betreiber gestiegen, was das erforderliche MarketingKnow-how sowie -Budget betrifft. Online-Marktplätze sind bei der professionellen Vermarktung des eigenen Onlineshops sehr hilfreich. Häufig bilden sie auch den idealen Einstieg für E-Commerce-Neulinge. Sie sind die Shoppingcenter des Internets und bieten Onlineshop-Betreibern genau das, was sie sich ansonsten teuer erkaufen beziehungsweise mühsam erarbeiten müssten: eine hohe Reichweite. Hierfür investieren Marktplätze kräftig in Suchmaschinenoptimierung und -werbung sowie Print- und TV-Werbung. Ihren Händlern bieten Online-Marktplätze hilfreiche Services, die vom Shopdesign über Software-as-a-Service, Zahlungsabwicklung, Rechtssicherheit, kostenlose Endkunden-Hotlines, Shoppingevents bis hin zum Newsletter und Trusted-Shop-Gütesiegel reichen. Auch bei rasant an IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Einzelhandel

Links zum Thema ❙❙ Bundesverband E-Commerce und Versandhandel: www.bevh.org ❙❙ E-Commerce-Center Köln: www.ecckoeln.de

Online-Marktplätze ❙❙ Ebay: www.ebay.de ❙❙ Amazon: www.amazon.de ❙❙ Hitmeister: www.hitmeister.de ❙❙ MeinPaket.de: www.meinpaket.de ❙❙ Rakuten: www.rakuten.de ❙❙ Yatego: www.yatego.com

Bedeutung gewinnenden Themen wie Internationalisierung und Mobile Commerce haben Online-Marktplätze die Nase vorn. Bei der Entscheidung für einen Online-Marktplatz sollten die Kosten nicht absolut verglichen, sondern stets auch in Relation zur Qualität des jeweiligen Marketings der einzelnen Plattform gesetzt werden. Die monatlichen Grundgebühren variieren von etwa 20 Euro bei ­meinPaket.de bis hin zu circa 300 Euro für einen Ebay-Premium-Shop. Hinzu kommen Provisionsgebühren zwischen vier und 15 Prozent sowie bei einzelnen Plattformen zusätzliche Angebots- und Abschlussgebühren. Zuvor sollten Einzelhändler genau prüfen, welcher Online-Marktplatz zum individuellen Geschäft, zum Sortiment und natürlich zur Zielgruppe passt. Verkauft ein Händler beispielsweise bekannte Markenprodukte in einem wettbewerbsstarken Umfeld, dann ist für den Kunden häufig der Preis entscheidend. Da der Markenname bereits für Vertrauen auf Kundenseite sorgt, spielt der Händler zumindest in Bezug auf das Produkt eine eher untergeordnete Rolle. Produktzent-rierte Plattformen, wie Amazon und MeinPaket.de, sind hier eine passende Lösung. Gabriellas Salatsauce ist auf händlerzentrierten Plattformen, wie Rakuten oder Ebay, gut aufgehoben, da bei noch relativ unbekannten oder selbst hergestellten Produkten häufig erst mit der richtigen Inszenierung ein Kaufbedürfnis sowie Vertrauen beim Kunden geweckt werden. Die sogenannten vertikalen Marktplätze, wie Dawanda, konzentrieren sich wiederum auf ein eingeschränktes Produktsegment oder eine bestimmte Zielgruppe. Onlinehändler sollten zu Beginn mit wenigen, dafür allerdings abverkaufsstarken Produkten auf dem gewählten Online-Marktplatz starten. Ein Blick zur Konkurrenz kann dabei nicht schaden. Händler mit positiven Kundenbewertungen sind ein guter Wegweiser. Langfristig ist es dann sinnvoll, alle Produkte auf den Marktplatz einzustellen. Aussagekräftige Produktfotos und ausführliche Produktbeschreibungen sowie die Zuordnung der Produkte zu den passenden Produktkategorien innerhalb der Online-Marktplätze sind entscheidend. Ebenso sollten sich Händler frühzeitig Gedanken über geeignetes Verpackungsmaterial und Logistikpartner machen. Auch die angebotenen Zahlungsarten sind beim Onlinekauf entscheidend. Hier übernehmen Online-Marktplätze häufig die Zahlungsabwicklung. Händler, die ihre Produkte auf gleich mehreren Marktplätzen anbieten beziehungsweise steigende Abverkäufe zu verzeichnen haben, müssen ihren Onlinehandel effizient über eine sogenannte Middleware (Drittanbindung) oder den bestehenden Onlineshop abwickeln. Allen Online-Marktplätzen gemein ist die Möglichkeit, Produktdaten per IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

CSV-Datei (Comma-separated Values) einzupflegen und Bestellungen in den sogenannten Administrationsoberflächen zu bearbeiten und abzuschließen. Darüber hinaus gibt es für viele Shopsysteme vorhandene Schnittstellen in Form von Modulen oder Plug-ins, mit denen sich die Produktdatenpflege automatisiert vom eigenen Onlineshop aus für die relevanten Online-Marktplätze steuern lässt. Ähnlich wie bei Suchmaschinen gibt es auch bei Online-Marktplätzen interne Rankingfaktoren. Neben den Suchbegriffen sind dies vor allem Verkäuferbewertungen seitens der Kunden. Letztere sind demnach eine harte Währung auf Online-Marktplätzen, beeinflussen sie doch die Kaufentscheidung des Kunden stark. Onlinehändler sollten demnach mit ihren Produkten auch halten, was sie versprechen (Produktbeschreibungen und -fotos kommt hier eine ganz entscheidende Bedeutung zu) und durch eine schnelle Lieferung sowie einen guten Service, auch bei Reklamationen, überzeugen. Denn eine schlechte Bewertung ist öffentlich und nur schwer revidierbar. Bei allen Vorteilen, die der Vertrieb über Online-Marktplätze bietet, so lassen doch insbesondere produktzentrierte Marktplätze wenig Raum für Individualität und erschweren damit auch die Bindung des Kunden an den einzelnen Händler. Eine Möglichkeit, wie Händler hier gegensteuern können, wäre beispielsweise durch die Beigabe eines Flyers oder einer Zugabe zur Lieferung. Beides, versehen mit einem QR-Code, Link zum eigenen Shop oder Rabattcode für die nächste Bestellung, bietet ideale Chancen zur Kundenbindung. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, die Kunden, die schon einmal Produkte des gleichen Herstellers oder der gleichen Produktkategorie gekauft haben, per Newsletter anzuschreiben. Auch hinsichtlich der Gebühren für Online-Marktplätze sollten Händler die Kosten für Provisionen in ihre Preiskalkulation einbeziehen. Der E-Commerce stellt Onlinehändler vor große Herausforderungen. Online-Marktplätze tragen dazu bei, im Netz eine höhere Reichweite zu generieren, zudem bieten sie auch einen günstigen Einstieg in den E-Commerce. Den eigenen, individuell gestalteten Onlineshop können ❙ sie jedoch nicht ersetzen. Autorin Uta Nübl Referentin, BIEG Hessen, c/o IHK Frankfurt, uta.nuebl@ bieg-hessen.de

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Foto: picture-alliance / dpa

Logistik

Kunden immer anspruchsvoller Zwar vereinen Amazon, Ebay und Co. fast zwei Drittel des gesamten E-Commerce-Umsatzes auf sich. Doch auch der verbleibende Kuchen ist noch groß genug für kleine und mittelständische Unternehmen, um vom Onlinegeschäft zu profitieren.

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nlinebestellungen sind für Kunden zwar mittlerweile simpel. Doch hinter dem scheinbar einfachen Klick am PC oder Smartphone laufen teilweise hochkomplexe Prozesse ab. Sie sorgen dafür, dass Menschen ihre Kaufbedürfnisse schnell und preiswert realisieren können. Ein Beispiel: Ein bestelltes Produkt, zum Beispiel ein Paar Schuhe, wird kurz nach der Onlinebestellung in einem Zentrallager in ein Paket verpackt und schon über Nacht in ein Paketzentrum in der Nähe des Bestellers transportiert. Dort wird es vom Paketboten an die Haustür ausgeliefert, beim Nachbarn abgegeben oder kommt in

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eine Packstation, wo der Kunde sich die Schuhe abholt. In das Lager kam das Produkt vom Hersteller, wurde aufbereitet, etikettiert und eingelagert – bis zur Bestellung. Die Organisation und Steuerung dieses gesamten Lieferprozesses, vom Rohstoffabbau bis zur Lieferung an den Verbraucher, ist die eigentliche Logistik. Eine einfache Definition der Logistik lautet daher: Lieferung des richtigen Guts in der richtigen Menge, im richtigen Zustand, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, für den richtigen Kunden und zu den richtigen Kosten. Sieht man Logistik im Onlinehandel IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Einzelhandel

als komplexen Prozess, ist sie die integrierte Planung, Organisation, Steuerung, Abwicklung und Kontrolle des gesamten Material- und Warenflusses, inklusive Informationsflüsse, bis hin zur Auslieferung der Produkte, inklusive Entsorgung und Recycling. Die Erwartungen von Kunden haben sich deutlich gesteigert: Sie schätzen die Bequemlichkeit von der Bestellung über die Zahlung bis hin zur Lieferung. Selbst die schnelle Zusendung oder gar Auslieferung am selben Tag (Same Day Delivery) sind heute schon lange keine ausreichenden Qualitätsmerkmale mehr. Kunden wollen heute ständige Transparenz über den Lieferweg, den Status der Bestellung und das Eintreffen der Ware. Bei großen Onlineshops weiß der Kunde bereits wenige Minuten nach Absenden seines Warenkorbs, welchen Status seine Bestellung hat, und kann quasi live verfolgen, wo sich gerade die Ware befindet. Kurz: Schöne Produkte und eine hübsche Internetseite alleine reichen heute im Onlinehandel nicht mehr, wenn das Fulfillment nicht passt. Neben der Logistik ist der gesamte Prozess, von der Bestellung bis zum Öffnen der Verpackung zu Hause, der Benutzung des Produkts und sogar dem After-Sales-Service – also dem Fulfillment – entscheidendes Kriterium, um Kunden zufriedenzustellen und an einen Onlineshop zu binden. Denn kommen zum Beispiel die falschen Artikel an, kommen sie zu spät oder gar beschädigt, wird ein Kunde ungern erneut beim selben Onlineshop einkaufen. Wie Kunden einen Einkauf im Onlineshop bewerten, hängt maßgeblich mit den Erfahrungen zusammen, die man nach dem Klick auf den Bestellbutton auf der Webseite macht. So ist die Logistik gerade im umkämpften Handelsmarkt zu einem der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren geworden. Das Fulfillment ist oft eine große, bisweilen sogar zu große Herausforderung für Betreiber von Onlineshops. Gerade Start-ups im Versandhandel kommen mit dem Absatzerfolg oft nicht klar. Um die bestellten Waren pünktlich auszuliefern und sich um die Retouren und deren Abwicklung zu kümmern, ist ein enormer Zeit- und Kostenaufwand nötig. Für Gründer ist das eine kritische Phase, da nur eine vernünftige Abwicklung ein erfolgreiches Online-Geschäftsmodell gewährleistet. Wenn KMUs aufgrund zahlreicher Artikel und den mit der Logistik und dem Fulfillment zusammenhängend notwendigen Tätigkeiten überfordert sind, suchen diese sich daher auf den Onlinehandel spezialisierte Logistikdienstleister. Tatsächlich haben viele Onlineshops heute weder eine eigene Distribution noch Logistik. Die Entscheidung für auf den Onlinebereich spezialisierte Fulfillmentlogistiker und Serviceanbieter ist nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus Machbarkeits- und Effektivitätsgründen geboten. Fulfillmentaktivitäten können spezialisierte Dienstleister sehr viel besser als Anbieter von Rundum-sorglos-Logistik ausführen – das hat aber seinen Preis. Damit Unternehmen die richtige Wahl des Dienstleisters treffen, müssen zunächst die Prozesse genau analysiert werden. Oftmals unterschätzen KMUs auch, dass zusätzlich das Retourenmanagement organisiert und die Warenrückführung geplant werden müssen. Entweder vor dem Versand oder danach müssen zudem Rechnungen geschrieben, die Zahlungsabwicklung erfolgen oder auch Mahnungen verschickt werden. Onlinehändler stehen bei diesem Prozess vor der grundsätzlichen Entscheidung der Abwicklung ihrer Logistik. Daher sind genaue Abwägungen in verschiedenen Bereichen notwendig. Daraus leiten sich schließlich die Wahl des Dienstleisters und die notwendigen Schritte IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

ab, die der Händler selber durchführen kann und muss – und die er outsourcen kann. Auf dem Markt bieten zum einen reine Logistikunternehmen ihre Dienstleistungen an. Diese konzentrieren sich auf den Versand und eventuell Teile der Lagerhaltung. Der Logistiker holt verpackte Waren ab oder erwartet deren Einlieferung in einem Versandzentrum und übernimmt dann den Transport. Fulfillmentdienstleister bieten weitaus mehr Services – von einzelnen Zusatzdienstleistungen für die Onlineshopbetreiber bis hin zur Übernahme aller mit der Prozessabwicklung notwendigen Fulfillmentprozesse. Die Entscheidung hängt von den Eigenheiten und Produkten des Onlinehändlers, aber auch von einer Kosten-Nutzen-Abwägung ab. Von zentraler Bedeutung beim Outsourcing von Logistikdienstleistungen für KMUs sind die Kosten. Zu berücksichtigen sind Grundkosten, zuzüglich der Kosten pro Transaktion / Versandkosten sowie zusätzlich die Kosten der Rücksendung. Zudem können Lagergebühren hinzukommen. Die Gebühren variieren je nach Art des Artikels, Abmessung / Größe der Verpackung und Gewicht sowie gewählter Versandmethode. Es sind somit zahlreiche Kostenkomponenten zu berücksichtigen. Der Händler sollte genau prüfen, welche Services im Preis enthalten sind, um böse Überraschungen zu vermeiden. Lagerhaltung, Bestandskosten, die eigentlichen Transport- / Frachtkosten, Kommissionierungs-, Verpackungs- und Versandkosten, Entsorgungs- sowie Auftragsabwicklungskosten fallen an. Ein hoher Lagerbestand vermindert zwar Fehlmengenkosten und erhöht die Lieferbereitschaft, dann steigen aber die Lagerhaltungskosten. Mit der Logistikkostenrechnung wird versucht, ein Optimum zu bilden. Um den optimalen Logistikdienstleister zu finden, stellt sich für KMUs die Frage, an wen vor allem Pakete gesendet werden und welche Liefergebiete zu berücksichtigen sind. Sind die Kunden vorwiegend Privathaushalte, sollte ein Unternehmen beauftragt werden, das sich darauf spezialisiert hat und zum Beispiel auch an stationären Handel liefert. Spezifische Funktionalitäten wie die elektronische Übermittlung einer Nummer für das Tracking, also die Verfolgung der Sendung, gibt es bei vielen Anbietern nur für die Lieferung an Geschäftskunden. Dafür ist eine Mindestmenge an Paketen pro Jahr zu verschicken (meist über 300 bis 500). Weitere bei der Kosten- und Preisermittlung der Logistik zu berücksichtigende Kriterien sind mögliche Grenzen bei den Abmessungen eines Pakets oder des Gewichts der Sendung beim Versand oder die Anzahl der Zustellversuche. Bei Fulfillment-Komplettdienstleistern ist der Preis deutlich höher, da dort Waren und Artikel gelagert werden, der Dienstleister Sendungen zusammenstellt und verpackt. Das müssen Onlinehändler bei der Preiskalkulation einberechnen. Die Preise sind auch hier abhängig von der Anzahl der gebuchten Dienstleistungen, der Zahl der Sendungen ❙ und vom Volumen der Waren oder Sendungen.  Autor Andreas Köninger Vorstand, SinkaCom, Wiesbaden [email protected]

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Foto: picture-alliance / dpa

Stellplat zsat zung

Auf dem Prüfstand Aktuell wird die Stellplatzsatzung der Stadt Frankfurt überprüft. Ob die bestehenden Regelungen überhaupt eine Existenzberechtigung haben, ist in einem offenen Dialog zu klären.

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ie Stellplatzsatzung ist ein detailliertes Regelwerk für den Bau von Parkplätzen beim Neubau von Gebäuden oder der Änderung der Nutzung einer bereits existierenden Immobilie. So wird bisher in Abhängigkeit der Nutzungsart des Gebäudes und des Stadtteils vorgegeben, wie viele Stellplätze gebaut werden müssen. Ist es dem Bauherrn nicht möglich, die erforderliche Zahl der Parkplätze zu erstellen – sei es durch Platzmangel oder durch die Einschränkungssatzung –, muss er eine Ablöse zwischen 7 500 und 10 000 Euro bezahlen. Die erhobene Stellplatzablösung wird zur Co-Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs eingesetzt. Nach rund 20 Jahren Anwendung der gültigen Stellplatzsatzung in Frankfurt stellt sich die grundsätzliche Frage, ob es einer Regulierung des Stellplatzbaus auch künftig bedarf. Nur wenn Einzelinteressen im Konflikt zueinander stehen oder nicht wünschenswerte Entwicklungen zu erkennen sind, darf eine Regulierung als Ultima Ratio in Erwägung gezogen werden. Dabei bewegt sich die Stadtentwicklung im Spannungsfeld unterschiedlicher Ziele, beispielsweise möglichst attraktive Rahmenbedingungen für Investoren, eine gute Erreichbarkeit des Einzelhandels und Parkmöglichkeiten für Anwohner sicherzustellen. Diese Aspekte sollten im Rahmen belastbarer Untersuchungen und in einem offenen Dialog überprüft werden. Insbesondere beim politischen Anspruch einer integrierten Stadtentwicklung ist Partizipation zwingender Bestandteil der Diskussion moderner Stadtentwicklungsprozesse. Das Beispiel Berlin zeigt, dass offensichtlich auch ohne ein detailliertes Regulierungsregime die Stadt- und Stellplatzentwicklung in dynamisch wachsenden Regionen möglich ist. So hat sich in einer Untersuchung in Berlin, die sich mit den Entwicklungen vor und nach Abschaffung der Stellplatzsatzung befasst hat, gezeigt, dass es keine substanzielle Änderung der Anzahl der erstellten Stellplätze gibt.

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Die von der Stadt Frankfurt angekündigte Novellierung einer Stellplatzsatzung sollte daher vor allem auf folgenden Grundlagen beruhen: Erstens ist eine detaillierte und umfassende Analyse der tatsächlichen Entwicklung von Stellplätzen, Arbeitsplätzen, Bevölkerung und Verkehrssituation in den Stadtteilen erforderlich, um eventuelle Fehlentwicklungen auszuschließen und tatsächliche Bedarfe zu identifizieren. Zweitens sollte der offene Austausch mit allen betroffenen Interessengruppen bereits im Prozess der Neubearbeitung stattfinden. Drittens ist es im Interesse einer wachsenden Stadt, Stadtentwicklung nicht durch Bürokratiekosten zu behindern. Ein detailliertes Regulierungsregime, das je nach Immobilienart und Stadtteil im Detail vorschreibt, wie viele Stellplätze gebaut werden dürfen oder müssen, erschwert sowohl die Planungssicherheit von Investoren als auch die städtischen Genehmigungsprozesse. Am Ende muss im Rahmen einer Evaluierung der Stellplatzsatzung der Beweis erbracht werden, dass überhaupt weiterhin eine gesetzliche Regulierung notwendig ist. Der Nachweis eines Marktversagens wurde in Frankfurt jedenfalls noch nicht erbracht. In Zeiten des Bürokratieabbaus und einer wachsenden Metropolregion sollte deshalb genau abgewogen werden, ob weniger Regulierung nicht mehr Wachstum ❙ fördert. Autoren Dr. Alexander Theiss (l.) Geschäftsführer, Standortpolitik, IHK Frankfurt [email protected]

Dr. Ralf ­ Geruschkat (r.) Geschäftsführer, Wirtschaftspolitik und Metropolenentwicklung, IHK Frankfurt [email protected]

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unTerneHmenSPoTrÄT

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Jahre 1964 – 2014

50 Jahre Heinz Gero DuHme GmbH

Am 15. Juni 1964 gründete der 25 jährige Industriekaufmann Heinz Gero Duhme eine Einzelfirma in Frankfurt-Bockenheim. Er begann seine Selbstständigkeit als Handelsvertreter für Kunststoffverpackungen, vor allem für Kanister und Fässer. Um das Sortiment zu vervollständigen, kamen bald weitere Artikel wie Glasverpackungen und spezielle Kunststoffverpackungen hinzu. Aufgrund der positiven Entwicklung und der begrenzten räumlichen Kapazität entschied man sich 1973 mit dem Vertrieb ins Umland nach Langenselbold umzuziehen. Aus transporttechnischen Grün-

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Jahre 1964 – 2014

den beschloss man 1980 wieder zurück nach Frankfurt zu ziehen und kaufte eine passende Immobilie in der Friedrich Kahl Straße. Zurzeit werden dort 13 Mitarbeiter beschäftigt, Lehrlinge ausgebildet und weltweit Kunden mit Verpackungen aus Glas und Kunststoff beliefert. Heinz Gero DuHme GmbH Friedrich-Kahl-Straße 17 60489 Frankfurt am main Telefon: 069 / 78 09 66 www.duhmegmbh.de

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Standortpolitik

GLoBAL BUSINESS WEEK

WOHNEN IN DER WACHSENDEN STADT FotoS: MALEKI GRoUP / JoSÉ PoBLEtE

Das Bevölkerungswachstum Frankfurts hat mit zuletzt etwa 300 Personen pro Woche eine Dynamik erreicht, die noch vor einigen Jahren kaum vorstellbar war. Damit einhergehend steigt auch die Nachfrage nach Wohnraum.

Um neuen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, setzt oberbürgermeister Peter Feldmann auch auf interkommunale Zusammenarbeit.

Welche Herausforderungen für Frankfurt aus der stetigen Zunahme der Bevölkerung erwachsen, stand am 21. Mai im Fokus des Wohnungsforums, das im Rahmen der Global Business Week in der IHK Frankfurt stattfand. Nach Einschätzung von Peter Feldmann, Oberbürgermeister, Stadt Frankfurt, ist das Schaffen von neuem Wohnraum die zentrale Frage der Stadtpolitik, insbesondere im Hinblick auf den sozialen Zusammenhalt in der Stadt. Dabei betonte er die

Wichtigkeit, die Bürger bei den Entscheidungsprozessen mitzunehmen, sie an der Planung zu beteiligen und für die Projekte zu begeistern. Seiner Ansicht nach ist unter anderem die Umwidmung leer stehender Büroflächen ein geeignetes Instrument, um Wohnraum zu schaffen. Als Beispiel nannte er die Bürostadt Niederrad. Feldmann verwies in seiner Begrüßungsrede zudem auf die Notwendigkeit einer kommunalen Zusammenarbeit über Stadtgren-

zen hinaus und sprach von einer partnerschaftlichen Diskussion auf Augenhöhe. Er betonte aber auch, dass Frankfurt die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt nicht alleine den Kräften des Marktes überlassen werde. Es sei die Pflicht der Stadtverwaltung, klare Regeln aufzustellen, gegen mögliche Überhitzungen auf Teilmärkten vorzugehen und selbst als Akteur auf dem Wohnungsmarkt tätig zu werden. Prof. Martin Wentz, IHK-Vizepräsident, forderte in seinem Impulsvortrag die Ausweisung neuer Wohnbaugebiete im Frankfurter Norden. Es sei nicht nachvollziehbar, dass städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen wie der Riedberg nicht wiederholt würden. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die prognostizierten Bevölkerungszuwächse in den kommenden Jahren. Schließlich sei es in den vergangenen Jahrhunderten Tradition in der Frankfurter Stadtentwicklung gewesen, ausgehend von der Altstadt immer wieder neue Stadtteile an den Rändern

der Stadt zu entwickeln. Er nannte beispielhaft die Stadtteile Nordend, Westend und Ostend sowie die Ernst-May-Siedlungen des Neuen Frankfurt, die alle auf diesem Wege entstanden sind. Zudem erinnerte Wentz an den regen Bevölkerungsaustausch Frankfurts mit dem Umland und verwies auf eine Erhebung der Stadt, nach der etwa 40 Prozent der ins Umland gezogenen Menschen gerne in Frankfurt geblieben wären, wenn sie eine passende Wohnung gefunden hätten. Abschließend kritisierte er die steigenden Baukosten durch immer höhere energetische Anforderungen, aber auch die Erhöhung der Grunderwerbsteuer in Hessen von 3,5 auf sechs Prozent innerhalb von 18 Monaten. „Vor dem Hintergrund dringend benötigter Investitionen in den Wohnungsbau ist ein derartiges Vorgehen ein völlig falsches Signal an Investoren“, so Wentz. Mit welcher Strategie in der Stadt Frankfurt Wohnraum geschaffen werden kann, war Thema einer Diskussionsrunde. Nach

Von links: Stephan Schlocker, Vorstandsmitglied, IVD Mitte, Prof. Martin Wentz, IHK-Vizepräsident, und Jürgen Conzelmann, Vorstandsvorsitzender, Haus und Grund, Frankfurt.

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Einschätzung von Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung, ABG Frankfurt Holding, ist es unter den aktuellen Voraussetzungen im Neubau nicht mehr möglich, Kaltmieten von unter zwölf Euro pro Quadratmeter zu realisieren. Günstigerer Wohnraum kann aus seiner Sicht nur mit erheblichen Subventionen geschaffen werden, beispielsweise über den ersten Förderweg, das Mittelstandsprogramm der Stadt, den Kauf von Belegungsrechten oder über die Altbestände der Wohnungsbaugesellschaften. Diese Maßnahmen könnten aber nur greifen, wenn gleichzeitig zusätzlicher Wohnraum geschaffen werde. Stephan Schlocker, Vorstandsmitglied, IVD Mitte, geht auch für die kommenden Jahren von steigenden Preisen in Frankfurt aus. Er forderte eine stärkere Beteiligung von privaten Investoren und kritisierte die regulierenden Eingriffe des Staates in den Wohnungsmarkt. „Eine Mietpreisbremse schafft keinen einzigen zusätzlichen Quadratmeter Wohnraum“, so Schlocker. Auch Jürgen Conzelmann, Vorstandsvorsitzender, Haus und Grund Frankfurt, kritisierte den zunehmenden staatlichen Druck, der auf Immobilieneigentümer ausgeübt werde. Als Folge prognostizierte er einen Rückzug privater Investoren aus dem Wohnungsmarkt. Conzelmann begrüßte dagegen die Bemühungen des Oberbürgermeisters, dem steigenden Wohnraumbedarf in regionaler Zusammenarbeit zu begegnen. Lukas Siebenkotten, Bundesdirektor, Deutscher Mieterbund,

verteidigte die Mietpreisbremse hingegen als großen Erfolg. Sie sei zwar kein Mittel zur Schaffung zusätzlichen Wohnraums, könne aber einen dämpfenden Effekt bei Neuvermietungen erwirken. Der Neubau sei hiervon zu Recht ausgenommen, um die Investitionsbereitschaft im Wohnungsbau nicht zu beinträchtigen. Er forderte aber zugleich Anreize des Staates für private Investoren, damit auch diese wieder in den sozialen Mietwohnungsbau investieren. Nach Auskunft Siebenkottens ist der Bestand an Sozialwohnungen in Deutschland von mehr als vier Millionen Wohnungen auf unter 1,5 Millionen Wohnungen zurückgegangen. Dies sei ein wesentlicher Grund für den derzeitigen Mangel an bezahlbarem Wohnraum in den Ballungsräumen. Bemängelt wurde von einigen Teilnehmern der Podiumsdiskussion die derzeit nicht nur in Frankfurt anzutreffende Mentalität, sich gegen Bau- und Nachverdichtungsprojekte auszusprechen. Oftmals seien es gerade die Bewohner aus beliebten und sehr verdichteten Stadtteilen, die sich gegen die Schaffung städtebaulicher Dichte an anderen Orten aussprechen. Einigkeit herrschte auf dem Podium bei der Frage nach der Verantwortung der Politik. Diese brauche den Mut, um Entscheidungen im Sinne derjenigen zu fällen, die dringend auf die Schaffung neuen Wohnraums angewiesen sind, und nicht im Sinne derer, die Veränderungen und jedwede Nachverdichtung ablehnen. ❙

AUTOREN SEBASTIAN TRIPPEN Referent, Wirtschaftspolitik und Metropolenentwicklung, IHK Frankfurt [email protected]

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

LUISA QUIRIN Sachbearbeiterin, Wirtschaftspolitik und Metropolenentwicklung, IHK Frankfurt [email protected]

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 Standortpolitik

Global Business Week

Den Verkehrskollaps verhindern Zahlreiche Gäste der Frankfurt Global Business Week diskutierten am „Tag der Infrastruktur“ in der IHK Frankfurt mit Experten aus Politik und Verkehrswirtschaft über die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur in FrankfurtRheinMain.

Die herausragende Verkehrsinfrastruktur der Metropolregion FrankfurtRheinMain bildet die Grundlage für sichere Logistik, zugleich ist sie Voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung. Doch die Straßenund Schienennetze sind in der Region und in ganz Hessen in weiten Teilen längst an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Darüber hinaus ist es mit ihrem Erhaltungszustand längst nicht mehr zum Besten bestellt. Um Staus und Wartezeiten abzubauen oder den Verkehrskollaps zu verhindern, sind dringend Investitionen erforderlich. Diese müssen sowohl in die Straßen, aber auch in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) fließen, denn ohne funktionierenden Nahverkehr leidet die Wirtschaft der Region zusehends. Die benötigten Finanzmittel stehen jedoch nicht im ausreichenden Maß zur Verfügung. Zudem wird eine langfristige Investitionsplanung durch die Abhängigkeit von den jährlichen Haushaltsbeschlüssen erschwert. Die Folge: Die hessische Verkehrsinfrastruktur lebt

von der Substanz, und erste marode Straßen, Schienen und Brücken können nicht mehr repariert werden. Aus den Vorträgen und Diskussionen des Tags der Infrastruktur können drei Kernforderungen abgeleitet werden, damit die hervorragende Erreichbarkeit für Logistik und Mobilität auch in Zukunft ein Standortvorteil von FrankfurtRheinMain bleibt. Hessen muss sich besser in Berlin durchsetzen: In Berlin wird das Geld für die Bundesverkehrswege, aber auch für die Teile des kommunalen Verkehrswegenetzes verteilt. Hier muss sich Hessen besseres Gehör verschaffen, um mehr vom Kuchen abzubekommen. Die Verkehrsentwicklung zeigt, dass insbesondere Hessen durch seine zentrale Lage vom Verkehrswachstum überproportional betroffen ist. Dazu kommt das Bevölkerungswachstum in FrankfurtRheinMain, welches ein erhöhtes Nahverkehrsaufkommen mit sich bringt. Diese Faktoren zusammengenommen führen nicht nur zu einer stärkeren Belastung des Verkehrsnetzes, sondern auch zu seiner beschleunigten

Abnutzung. Diesem Umstand muss mit mehr Geld aus Berlin Rechnung getragen werden, da sonst den Straßen und Schienen der Verfall droht. Ohne ein funktionierendes ÖPNV-System droht dem Verkehr in FrankfurtRheinMain der Kollaps: Ein gut ausgebautes ÖPNV-System ist teuer und trägt sich nur zu rund 60 Prozent durch die Fahrpreiseinnahmen. Dennoch wären Einsparungen und Leistungskürzungen hier der falsche Weg. Die Metropolregion muss vielmehr ihre Kräfte bündeln, um die Kosten für die zukünftig benötigte Infrastruktur stemmen zu können. Projekte wie die nordmainische S-Bahn und die Regionaltangente West müssen zügig realisiert werden. Denn nur durch eine Weiterentwicklung des Nahverkehrsnetzes kann die Erfolgsgeschichte des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) fortgeschrieben werden. Die Wettbewerbsfähigkeit des Frankfurter Flughafens muss erhalten bleiben: Der Flughafen ist die wichtigste internationale Infrastruktureinrichtung der Re-

gion FrankfurtRheinMain. Durch ihn ist die vorzügliche Anbindung an die Welt gewährleistet. Dies ist ein bedeutender Standortvorteil gegenüber den meisten Metropolregionen Europas. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, muss seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben. Neben den natürlichen Wettbewerbsnachteilen, wie hohe Planungs-, Personal- und Energiekosten, dürfen nicht noch zusätzliche hausgemachte hinzukommen. Eine weitere Ausdehnung des Nachtflugverbots sowie die Beibehaltung der Luftverkehrssteuer und die Einführung der CO2–Zertifikate ausschließlich für europäische Fluglinien sind eine Gefahr für den Flughafen- und den Wirtschaftsstandort Frankfurt­ RheinMain.  ❙ autor Sven Sänger Stellvertretender Leiter, Standort­ politik, IHK Frankfurt, s.saenger@ frankfurt-main. ihk.de

Tage der Industriekultur Rhein-Main 18. bis 27. Juli / Motto „Gesundheit! Pumpen, Pillen und Prothesen“ Erstmals findet das IndustriekulturFestival an zehn Tagen mit zwei kompletten Wochenenden statt. Neu ist auch der Termin in der letzten Woche vor den hessischen Schulferien. Dies bietet auch Schulklassen die Gelegenheit, die Industriekultur in Frankfurt-

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RheinMain hautnah zu erleben. Pro Tag werden rund 40 Veranstaltungen in der ganzen Region angeboten. Ein besonderer Höhepunkt ist das historische Wasserwerk im Regionalpark in Hattersheim. Außer der Industriekultur gibt es dort, ermöglicht durch

die Kooperation mit dem Kulturfonds, eine Klanginstallation des Künstlers Johannes S. Sistermanns zu erleben. Führungen zu Wasserpumpen, Kläranlagen, Müllbeseitigung – all dies gehört zum diesjährigen Fokusthema Gesundheit, ebenso wie Veran-

staltungen zu Pharmaindustrie und Medizintechnik. An den zehn Tagen werden rund 170 Programmpunkte mit mehr als 400 Veranstaltungen in 35 Kommunen der Region angeboten. Weitere Infos und Programm online ❙ unter www.krfrm.de.

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IHK-Konjunk turumfrage

Mehr Dynamik am Arbeitsmarkt Die Wirtschaft im IHK-Bezirk Frankfurt gibt zum Frühsommer Gas: Der IHK-Geschäftsklimaindex verzeichnet den ­dritten Anstieg in Folge und erreicht den höchsten Stand seit drei Jahren. Er steigt um vier Zähler auf 129 Punkte.

GESCHÄFTSKLIMA IM IHK-BEZIRK FRANKFURT

Die IHK Frankfurt befragt dreimal jährlich mehr als 2 800 Mitgliedsunternehmen nach ihren Einschätzungen zur konjunkturellen Entwicklung. Unternehmen, die an der Konjunkturumfrage teilnehmen möchten, melden sich bei René Rimpler, E-Mail [email protected].

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in der Eurozone auf ein stabiles Fundament zu stellen, deutet derzeit vieles darauf hin, dass die prognostizierten Wachstumsraten von knapp zwei Prozent übertroffen werden können. Auch der Arbeitsmarkt gewinnt weiter an Dynamik: Mehr als jedes fünfte Unternehmen will in den nächsten Monaten zusätzliche Mitarbeiter einstellen, nur noch knapp jedes zehnte plant mit weniger Beschäftigten. Der zum Jahreswechsel eingeschlagene klare Aufwärtstrend sollte sich in den kommenden Monaten fortsetzen und die Beschäftigung im IHK-Bezirk Frankfurt sichtbar steigen lassen. Zusätzliches Personal einstellen, wollen vor

Kontakt

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Die weiter wachsende Binnenkonjunktur und die Konjunkturerholung in Europa beleben zum Frühsommer die Stimmung in beinahe allen Branchen. Aktuell berichten 46 Prozent der Unternehmen von guten Geschäften, das ist eine Zunahme um vier Prozentpunkte. Weiterhin neun Prozent bezeichnen ihre Geschäftslage als schlecht. Auch die Erwartungen der Unternehmen steigen. In den kommenden Monaten rechnen 31 Prozent mit einer günstigeren Geschäftsentwicklung (plus drei Prozentpunkte), jedes zehnte Unternehmen erwartet schlechtere Geschäfte (plus ein Prozentpunkt). Wenn es gelingt, die Konjunkturerholung

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Erwartungen

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Indikatorpunkte Lage / Erwartungen

Geschäftsklima

Lage

allem die Finanz-, Kredit- und Versicherungswirtschaft sowie die Verkehrsbranche. Signalwirkung haben die Investitionspläne der Unternehmen. Spürbar gestiegen ist auf Jahressicht der Anteil der Unternehmen, der mehr investieren will (plus drei Prozentpunkte auf 23 Prozent). Ebenso deutlich zurückgegangen ist der Anteil, der mit weniger Mitteln für Investitionen plant (minus vier Prozentpunkte auf 15 Prozent). Insbesondere bei den Industrieunternehmen belebt sich das Investitionsklima. 37 Prozent der Betriebe wollen in den nächsten Monaten mehr investieren (Vorumfrage: 25 Prozent), 21 Prozent wollen ihre Investitionsausgaben verringern (Vorumfrage: 20 Prozent). Dass die Unternehmen verstärkt in die Erweiterung ihrer Kapazität und Produktinnovationen investieren wollen, lässt eine Verstetigung des Aufschwungs erwarten und sollte die Konjunktur in den

nächsten Monaten zusätzlich beflügeln. Mit ungetrübter Zuversicht blicken die Exporteure im IHKBezirk Frankfurt in die kommenden Monate. Der Anteil der Unternehmen mit optimistischen Exporterwartungen steigt auf 27 Prozent (plus ein Prozentpunkt). Pessimistische Exporterwartungen haben weiterhin acht Prozent der Unternehmen. Gelingt es, die Entwicklungen in der Ukraine in ruhigeres Fahrwasser zu führen, sollten sich die Bremsspuren bei den Exporten in Grenzen halten. Der Blick in die Branchen zeigt, dass der Konjunkturaufschwung auf breitem Fundament steht. Spitzenreiter beim Geschäftsklima sind die Unternehmen der Finanz-, Kredit- und Versicherungswirtschaft, deren Geschäftsklima das ohnehin hohe Niveau der Vorumfrage noch einmal deutlich übertrifft. Den größten Stimmungsanstieg verzeichnen die Großhändler und Handelsvermittler. Etwas eingetrübt zeigt sich das Geschäftsklima im Baugewerbe und der Verkehrsbranche. In beiden Branchen lässt vor allem die deutlich schwächere Beurteilung der aktuellen Geschäftslage das Geschäftsklima sinken. ❙

autor René Rimpler Referent, Wirtschaftspolitik und Metropolenentwicklung, IHK Frankfurt r.rimpler@ frankfurt-main. ihk.de

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LESETIPPS FÜR DIE SOMMERFERIEN Ob am Strand oder in den Bergen: Urlaubszeit ist immer auch Lesezeit. Doch die Auswahl ist groß und folglich nicht leicht: In 2013 sind allein in Deutschland rund 15 600 Titel im Bereich Belletristik neu erschienen. Zehn Buchhändler aus dem IHK-Bezirk Frankfurt verraten ihre persönlichen Lesetipps.

Donna Tartt Der Distelfink Goldmann, 24,99 Euro Es gibt vor allem ein Buch, das mich in diesem Jahr beschäftigt und begeistert hat. Und das über zwei Monate. Weil ich diesen so besonderen Roman voll auskosten wollte. „Der Distelfink“ der amerikanischen Autorin Donna Tartt – völlig zurecht in diesem Jahr mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet – erzählt die Geschichte des 13-jährigen Theodore Decker, der bei einem Anschlag auf ein New Yorker Museum seine Mutter verliert und in den Besitz ihres Lieblingsgemäldes gelangt. Der Weg, den Theo einschlägt, führt ihn nach Las Vegas, zurück nach New York und nach Amsterdam. Zu Charakteren, die mich in ihrer Vielschichtigkeit und Komplexität, ihrer Lebensnähe, berührt und begeistert haben. Donna Tartt‘s 1 000-Seiten-Epos ist teils Krimi, teils Entwicklungsroman. Ein Buch, das ich mir als Fortsetzungsroman in der Tradition von Charles Dickens vorstellen möchte, für dessen Fortsetzung die Leser am Kiosk Schlange stehen. Eine Geschichte, die mich lange ❙ beschäftigen wird. Für mich ein Meisterwerk!

Markus Kampschnieder Buchhandlung, Frankfurt Filialleitung, Osiandersche

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Kim Esther Otto Inhaberin, Tolksdo rf Kunst- und Bücherstube, Hofh eim

Gunnar Cynybulk Das halbe Haus Dumont Buchverlag, 22,99 Euro Eines meiner Lieblingsbücher in diesem Sommer ist „Das halbe Haus“ von Gunnar Cynybulk. Es ist die Geschichte der ostdeutschen Familie Friedrich im Zeitraum von 1981 bis zur Wende, erzählt aus der Perspektive des jugendlichen Sohnes Jakob, des verwitweten Vaters Frank und dessen Mutter Polina. Frank Friedrich verzweifelt an den Gegebenheiten des Landes und bemüht sich vergeblich um die Ausreise. Als dann Polina in den Westen übersiedeln darf, wird die halbe Familie in dem halben Haus in dem halben Land noch ein wenig kleiner. Nun hofft man, dass der Rest der Friedrichs im Rahmen der Familienzusammenführung nachfolgen kann, doch Frank gerät immer heftiger mit dem System in Konflikt, sodass der Umzug in den Westen in weite Ferne rückt und auch die Sportkarriere seines Sohnes von der Obrigkeit beendet wird. Als sich Frank dann noch in die schöne, parteitreue Eva verliebt, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu. Ein packend erzählter Roman, den ❙ man nicht aus der Hand legen kann.

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Standortpolitik

Mary Simses Der Sommer der Blaubeeren Blanvalet, 9,99 Euro Ellen Bradford ist Mitte dreißig, erfolgreiche Anwältin in New York und mit dem aufstrebenden Politiker Hayden Croft verlobt. Kurz vor ihrer Hochzeit fährt sie in den abgelegenen Küstenort Susanne Will Beacon, um den letzten Wunsch Bad Homburg Filialleitung, Hugendubel, ihrer Großmutter zu erfüllen. Sie soll einen Brief überbringen und hofft, die Angelegenheit schnell erledigen zu können. Doch sie ahnt nicht, dass auf einer Blaubeerfarm eine Überraschung auf sie wartet. Eine tolle Sommerlektüre, eine Mischung aus Familiengeheimnis und romantischer Liebesgeschichte, warmherzig, gefühlvoll und spannend. ❙

Martin Olczak, Die Akademiemorde btb, 12,99 Euro Martin Olczak, ein bekannter schwedischer Jugendbuchau Jugendbuchautor, hat seinen ersten Kriminal Kriminalroman in Deutschland veröf veröffentlicht. In einem berühmten Hotel in Stockholm begeht man den 100. Todestag Au August Strindbergs. Die Festrede hält der Ständige Sekretär der Schwedischen Akademie. Auf seinem Heimweg wird er mit einem altertümli altertümlichen Schwarzpulverrevolver erschossen. Die Polizei ist ratlos. Als am nächsten Tag nn ma es vier weitere Mitglieder der ilk W Jutta rt deltreppe, Frankfu en W e Di n, eri ab schwedischen Akademie Inh (alle verantwortlich für die jährliche Nominierung des Literaturnobelpreises) auf unterunter schiedliche, aber immer skurrile, Arten ermordet werden, steht das ganze Land Kopf. Claudia Rodriguez, eine eigenwillige Kommissarin, ermittelt ohne die Zustimmung ihrer Vorgesetzten. Die einzige Hilfe bekommt sie von ihrem alten Freund Leo Dorfmann, einem Antiquar. Was nun folgt, ist eine spannende Geschichte der Verstrickung von Politik, Literatur ❙ und Theater im Schweden des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

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Claudia Vester Inhaberin, Buchha

ndlung am Rath

aus, Eschborn

Dietrich Faber Tote Hunde beißen nicht Rowohlt Polaris, 14,99 Euro Aus den vielen Neuerscheinungen haben wir als Empfehlung für den Sommer das Buch „Tote Hunde beißen nicht“ ausgewählt. Auch dieser dritte Vogelsberg-Krimi von Dietrich Faber macht richtig Spaß. Eine gelungene Mischung aus Krimi und Kabarett. Frauen und Männer werden sich gleichermaßen in vielen Situationen wiedererkennen können, in die Henning Bröhmann sowohl als Kommissar wie auch als Familienvater hineingerät. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist das Hörbuch, vom Autor selbst großartig vorgetragen. Man merkt, dass er auch als Kabarettist erfolgreich unterwegs ist. Zum Inhalt: Henning Bröhmann reist nach Berlin. Sein Vater will zur Beerdigung eines alten Kollegen. Doch dort geschieht etwas Unerwartetes, Schreckliches. Ein gewaltsamer Tod. Nein, zwei. Kurz darauf ist der Vater verschwunden. Henning geht der Sache nach und kommt einer unschönen Geschichte auf die Spur. Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer mit Ihrer persönlichen Ferienlektüre. ❙

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Monika Held Der Schrecken verliert sich vor Ort Eichborn, 19,99 Euro Erholung für den Kopf ist die Lektüre von Monika Helds Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort“. Lena, die von der Angelika Schleindl Inhaberin, Buchhandlung Schutt, Fran Südsee träumt, lernt einen Mann kennen, kfurt der die Schrecken von Auschwitz nicht überwinden kann. Wie dieses ungleiche Paar um seine Liebe kämpft, wirft immer wieder die spannende Frage auf: Können wir einander überhaupt verstehen? „Muss ich mir den Bockmist deines Genossen anhören, nur weil er in Auschwitz war?, sagte Lena. Das „Nur“ empörte ihn. Mein lieber Heiner, sagte sie. Nur ist ein kleines, verbittertes Wort, das es in seinem Leben nicht leicht hat, es muss sich in Sätze eindrängeln. Nur ist ein schillerndes Persönchen unter den Wörtern, kapriziös und anspruchsvoll. In manchen Sätzen verlangt es sogar, um nicht missverstanden zu werden, nach er einer besonderen Betonung …“. Die Psychoanalytikerin und Autorin er, und Anne Pfenning omas Schwenk, Inhab Th in ste Margarethe Mitscherlich über dieses Buch: „Monika Held nimmt mich lung, König Millennium Buchhand mit an einen Ort, den ich ohne sie nicht betreten würde. Beschützt ❙ von ihr, wage ich diese Reise.“

Agatha Christie Mord im Orientexpress (Hörbuch) Sprecher Friedhelm Ptok, MP3 der Hörverlag, 9,99 Euro Sie kennen bereits den berühmtesten Kriminalroman der Queen of Crime? Sie haben auch den Film mit Lauren Bacall, Ingrid Bergmann und Albert Finley gesehen? Sie wissen auch, wer den Mord an einem Passagier im Zug beging, der zwischen Istanbul und London im Schnee stecken blieb? Das macht nichts. Folgen Sie dem belgischen Meisterdetektiv Hercule Poirot bei seinen Ermittlungen. Er hat nicht viel Zeit dazu. Der Mörder muss noch im Zug sein. Durch die geniale Sprechkunst von Friedholm Ptok erleben Sie diesen Krimi völlig neu. Bei dieser Aufnahme überragt das Hörerlebnis das reine Lesen um ein Vielfaches. Auf der Bestenliste ❙ von hr2-kultur.

Ruth Ozeki Geschichte für einen Augenblick S. Fischer, 19,99 Euro Schriftstellerin Ruth kämpft mit dem Älterwerden und einer Schreibblockade. Als sie am Strand eine Hello-Kitty-Dose findet, ahnt sie nicht, dass der Inhalt – das Tagebuch von Nao aus Tokio – ihr Leben stark beeinflussen wird. Nao ist 16 und hat den größten Teil ihres Lebens in Kalifornien gelebt, wo ihr Vater als Computerspezialist arbeitete. Doch er wird entlassen, verliert den Großteil seiner Er Ersparnisse, und die Familie muss nach Japan zurückkehren. Der Vater findet keine neue Anstellung und macht zwei angefein Selbstmordversuche. Nao wird in der Schule angefeindet und verliert immer mehr ihren Lebensmut. Einzig die Begegnung mit ihrer Urgroßmutter, die als feministische Zen-Nonne in einem Kloster lebt, hilft ihr, neue Perspek Perspektiven zu finden. So wie für Nao das Tagebuch ein Ventil ist, Klarheit über ihr Leben zu erlangen, so wird es für Ruth in Kanada eine Möglichkeit, ihre Lebenssituation zu über überdenken. In dem Roman entspinnt sich eine Art Dialog zwi zwischen den beiden Frauen, die nur auf den ersten Blick kaum etwas gemeinsam haben. ❙

Monika Steink opf Inhaberin, Berg er Bücherstube, Frankfurt

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FOTOS: JOCHEN MÜLLER

Standortpolitik

Rebekka Remer Auszubildende, Bu ch

handlung Herr, Ke

lkheim

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John Williams, Stoner

Martin Walker, Reiner Wein

dtv, 19,90 Euro

Diogenes, 22,90 Euro

Kein Buch hat uns in unserer Buchhandlung so einig sein lassen: William Stoner hat uns mit seiner Zurückhaltung, seiner Beharrlichkeit und seiner Sanftmut vor Rührung in die Knie gezwungen. Da Stoner von einer kleinen Farm kommt und wir ihn dabei begleiten dürfen, das College und das Leben außerhalb zu entdecken, wäre er prädestiniert für den klassischen Adoleszenzroman. Doch er ist nicht auf der Suche nach dem Ausbruch, nicht auf der Suche nach sich selbst, nicht auf der Suche nach dem großen Glück – er lebt sein Leben in einer sympathischen Unaufgeregtheit, die ebenso ereignislos wie spannend ist – es ist das Leben selbst. John Williams erlangte mit diesem Roman posthum seinen verdienten Ruhm. Er zieht den Leser mit seiner leisen Sprache in den Bann der Ereignisse. Wir wünschen uns, dass jeder unseren guten Freund Stoner kennen und lieben lernt – daher unsere (nicht mehr brandaktuelle) Empfehlung: „Stoner“ von ❙ John Williams.

Bruno, Chef de Police vom Ferienparadies Périgord, ermittelt nun in seinem sechsten Fall. Es ist ein wunderbarer Sommer in Saint-Denis. Doch Bruno muss eine Serie von Raubüberfällen auf Ferienhäuser aufklären. Deren Spuren führen alle in den Sommer 1944 zurück, als Résistance-Kämpfer einen Geldtransporter überfielen und mit Milliarden alter France das Weite suchten. Eine Beute, die vielleicht in dunkle Kanäle, etwa in Périgord versickerte? Das Ferienparadies Périgord mit köstlichen Weinen und wunderbarem Essen, älteste Kulturlandschaft Europas, mit einem Fall, der wieder sehr spannend ist. Martin Walker wird im Oktober ein Kochbuch zu seinen Büchern herausgeben: „Brunos Kochbuch“ – ein Must für alle Périgord-Fans. ❙

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PREISAUSSCHREIBEN Alle zurückgeschickten Fragebögen mit der richtigen Lösung nehmen an der Verlosung teil. Die Antworten können per Post oder Fax 0 69 / 21 97-14 88 an die IHK Frankfurt zurückgeschickt werden.

IHK Frankfurt am Main Unternehmenskommunikation IHK WirtschaftsForum / Preisausschreiben Börsenplatz 4 60313 Frankfurt am Main

Teilnahmeberechtigt sind Unternehmer aus dem IHK-Bezirk Frankfurt sowie deren Mitarbeiter. Einsendeschluss ist der 15. August 2014.

Wie viele Buchtitel im Bereich Belletristik sind in Deutschland im Jahr 2013 neu erschienen? Lösung:

Name:

Vorname:

Unternehmen: Straße:

PLZ, Ort:

Buchpreise ❙❙ Agatha

Christie, Mord im Orientexpress, Hörbuch, Sprecher Friedhelm Ptok, MP3 der Hörverlag Cynybulk, Das halbe Haus, Dumont Buchverlag ❙❙ Dietrich Faber, Tote Hunde beißen nicht, Rowohlt Polaris ❙❙ Monika Held, Der Schrecken verliert sich vor Ort, Eichborn ❙❙ Martin Olczak, Die Akademiemorde, btb ❙❙ Ruth Ozeki, Geschichte für einen Augenblick, S. Fischer ❙❙ Mary Simses, Der Sommer der Blaubeeren, Blanvalet ❙❙ Donna Tartt, Der Distelfink, Goldmann ❙❙ Martin Walker, Reiner Wein, Diogenes ❙❙ John Williams, Stoner, dtv ❙❙ Gunnar

Eine Barauszahlung der Preise ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden den Gewinnern per Post zugeschickt. Die Daten werden ausschließlich zum Zweck der Benachrichtigung über einen Gewinn und dessen Zustellung verwendet; die Fragebögen werden nach Abschluss des Preisausschreibens vernichtet. Die IHK Frankfurt wird die Namen und Unternehmen der Gewinner in einer der nächsten Ausgaben des IHK WirtschaftsForums (Print / App) und im Internet veröffentlichen. Der Teilnehmer erklärt sich hiermit einverstanden. Die Buchpreise wurden freundlicherweise von folgenden Buchhandlungen aus dem IHK-Bezirk Frankfurt zur Verfügung gestellt: Berger Bücherstube, Frankfurt; Buchhandlung Bollinger, Oberursel; Buchhandlung Herr, Kelkheim; Buchhandlung am Rathaus, Eschborn; Buchhandlung Schutt, Frankfurt; Hugendubel, Bad Homburg; Millennium Buchhandlung, Königstein; Osiandersche Buchhandlung, Frankfurt; Tolksdorf Kunst- und Bücherstube, Hofheim; Die Wendeltreppe, Frankfurt

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Foto: JoCHEN MüLLER

Fünf Nachwuchsdesignerinnen der Fachschule für Gestaltung / Institution der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode haben es ins Finale des Frankfurt Style Award 2014 geschafft: Sabrina Bleyer, Larissa-Maria Kierdorf, Aileen Viktoria Kern, Rosalie Rosenberg-Dufour und Janina Herter mit ihrer Dozentin und Fachbereichsleiterin Bekleidungsdesign, Ina Franzmann.

FRANKFURt St yLE AWARD

FRANKFURT ZIEHT AN Ein Gespräch mit Hannemie Stitz-Krämer, geschäftsführende Gesellschafterin, Public Relations Partners, Kronberg, und Initiatorin des Frankfurt Style Award. Der Internationale Nachwuchswettbewerb bietet der jungen Fashionszene die Chance, sich erstmals der Mode- und Lifestyle-Welt zu empfehlen.

Frau Stitz-Krämer, wenn Menschen gefragt werden, was sie mit Frankfurt verbinden, sind die drei häufigsten Antworten: Finanzplatz, Flughafen, Fußball. Fashion kommt da nicht vor. Welche Motivation hatten Sie, das Thema Mode mit dem Frankfurt Style Award in der Mainmetropole dennoch zu positionieren? STITZ-KRÄMER: In 2007 gab es auf europäischer Ebene intensive

Debatten um die Zukunft des traditionsreichen Meisterbriefs, der ein Synonym für die Qualität des deutschen Handwerks ist. Gemeinsam mit der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main und der Fachschule für Gestaltung / Institution der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode haben wir überlegt, wie wir kreative Meisterberufe fördern können. Das war die Geburtsstunde des Frankfurt Style Award, der

LINKS ZUM THEMA ❙ Frankfurt Style Award: www.frankfurtstyleaward.com ❙ Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode: www.modeschule.de

GALA UND AUSSTELLUNG Am Freitag, 26. September, findet im Frankfurter Flughafen die Frankfurt Style Award-Gala mit Fashion Show und Preisverleihung vor einem fachkundigen Publikum statt. Modeinteressierte können die Show beim Public Viewing im Sheraton Frankfurt Airport Hotel oder online per Livestream verfolgen. Alle 60 Designs werden im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Bei Redaktionsschluss stand der Termin noch nicht fest, er kann online unter www.frankfurtstyleaward.com abgerufen werden.

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erstmals 2008 stattfand. Da das Feld der kreativen Berufe weit ist und nicht in Gänze von uns bestellt werden konnte, haben wir uns fortan auf das Fach Modedesign konzentriert. Awards gibt es zuhauf. Was ist das Besondere am Frankfurt Style Award? STITZ-KRÄMER: Unser Ziel ist es, angehenden Modedesignern eine erste Karriereplattform zu bieten. Bei unserem Nachwuchswettbewerb für Fashion und Design setzen sich die Schüler und Studenten anhand vorgegebener Leitideen kritisch mit gesellschaftlichen, politischen oder kulturellen Themen und Trends auseinander. Die Modelle sind schlussendlich Ausdruck dieser individuellen Auseinandersetzung. Gleichzeitig möchten wir das Thema Mode und Kreation im Kontext des Standortmarketings verankern.

Nach welchen Kriterien werden die Leitideen ausgewählt? STITZ-KRÄMER: Wir geben sinnstiftende und zukunftsweisende Avantgarde-Themen vor. Diese sollen Mut machen, Grenzen zu überschreiten, Dinge neu zu interpretieren und Kreativität durch die Abkehr von Gewohntem freizusetzen. Leitideen waren bisher New Beach Fashion, Glamour is Green, Urban Nature, Das Leben ist schön, Values Well Used und Innovision. Diesmal steht der Wettbewerb unter dem Motto United Diversity. Den jungen Modemachern stehen beim Wettbewerb drei Kategorien zur Auswahl. 2014 sind es uniform, unisex, unicult. Was hat es damit auf sich? STITZ-KRÄMER: Das diesjährige, sehr weltoffene Leitmotiv fokussiert die Einheit in der Vielfalt. Die Kategorie uniform fragt nach der Neuinterpretation der klassischen Einheitskleidung, die IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

 Standortpolitik

Hannemie Stitz-Krämer, Initiatorin, Frankfurt Style Award: „Frankfurt ist in Mode. Frankfurt kann Mode. Und Frankfurt kann auch attraktiv für Mode sein. Aber Frankfurt wird wohl kaum eine klassische Modestadt werden. Unsere Vision: Frankfurt als Place to be für die Modebranche – eine Metropole, die im doppelten Sinne des Wortes anzieht, ohne selber Modestadt zu sein.“

gleichzeitig Identifikation und Funktion symbolisiert, sei es bei Piloten oder Polizisten, im Ballett oder Business. Die Abkehr von tradierten Rollenmustern steht in der Kategorie unisex im Fokus. Entworfen wird Kleidung, die von beiden Geschlechtern getragen werden kann, aber deren Besonderheiten dennoch respektiert. Im weitesten Sinne geht es hier um Toleranz. In der Kategorie unicult setzen sich die Teilnehmer mit der individuellen Einzigartigkeit und den verbindenden Elementen der Kulturen dieser Welt auseinander. Die Finalisten bekommen die Chance, ihre Modelle bei der Frankfurt Style Award-Gala einem hochkarätigen Publikum zu präsentieren. Wo findet der Event statt? Stitz-Krämer: In den ersten Jahren war die Gala im King Kamehameha Club zu Gast, anfangs war es noch ein sehr familiärer Rahmen. Als das Echo immer größer und der Award auch überregional bekannter wurde, konnten wir den BMW Mini Showroom für die Gala nutzen. Die Wirtschaftskrise machte dann unsere Pläne zunichte, die Location zum Hotspot für Mode und Design in Frankfurt weiterzuentwickeln. Als uns die Fraport in 2013 den Terminal 1 für die Gala zur Verfügung stellte, war der Sprung auf die internationale Bühne geschafft. Damit ist Frankfurt nicht nur das Tor zur Welt, sondern auch das Tor zur Modewelt. IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Der Frankfurt Style Award hat in diesem Jahr ein neues Kapitel aufgeschlagen: Er hat sich zu einem internationalen Nachwuchswettbewerb für Fashion und Design weiterentwickelt. Stitz-Krämer: Mit der internationalen Ausschreibung 2014 hat der Award tatsächlich eine große Entwicklungsstufe genommen. An deutschen und deutschsprachigen Modedesign-Fachschulen und -Hochschulen ist der Wettbewerb inzwischen eine feste Größe, nun ist auch die internationale Premiere geglückt: Wir haben über 400 Modeschulen in 34 Ländern angeschrieben und erhielten daraufhin 160 Bewerbungen aus 19 Ländern. Mit der Internationalisierung des Awards haben wir zudem ein Upgrading der Bewerbungen erreicht. Die jungen Talente mussten ihre Konzepte und Unterlagen erstmals in englischer Sprache einreichen. Das mag zunächst wie eine Hürde wirken, hat aber einen positiven Nebeneffekt: Der Award bekommt dadurch internationales Flair und für die Teilnehmer eine höhere Wertigkeit. Der Neuerungen nicht genug: In diesem Jahr präsentiert sich erstmals ein Gastland beim Frankfurt Style Award. Welche Impulse erhoffen Sie sich dadurch? Stitz-Krämer: Die Gastländer sollen neue Akzente setzen und den jungen Modeschöpfern, auch im Sinne unserer Leitidee United Diversity, Ideen und Werte in

der länderspezifischen Kultur und Mode vermitteln. Wir möchten über die Gastländer Brücken bauen, um uns ein wenig den Modehochburgen anzunähern und unseren internationalen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Niemanden wird es verwundern, dass Frankreich als Mutterland der Mode den Auftakt macht. Kaum ein anderes Land prägt mit seinen modischen Einflüssen von Haute Couture bis hin zu Pret-à-porter so sehr den internationalen Modemarkt wie Frankreich. Das Land setzt Modetrends und beeinflusst Kreationen auf der ganzen Welt. Die französische Generalkonsulin in Frankfurt, Sophie Laszlo, und die Deutsch-Französische Gesellschaft in Frankfurt stehen uns hier unterstützend zur Seite. Wie spiegelt sich die Internationalität beim diesjährigen Wettbewerb in Zahlen wider? Stitz-Krämer: Die 60 Finalisten kommen von fünf Kontinenten und aus 13 Ländern, darunter zehn EU-Länder. Deutschland, Frankreich und die Niederlande sind im Finale am stärksten vertreten. 55 Prozent der Bewerbungen kommen aus deutschen Talentschmieden, darunter die Fachschule für Gestaltung / Institution der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode, die aufgrund unserer engen Verbundenheit regelmäßig ein aktives Bewerberfeld stellt. Diesmal sind sogar fünf Jungdesigner im Finale. Insgesamt sind 27 Schulen im Finale vertreten, das ist ein neuer Rekord. Erstaunlicherweise liegt das Modeland Italien im Teilnehmerranking ziemlich weit hinten. Stitz-Krämer: Für uns sind nicht allein die absoluten Zahlen entscheidend, sondern die Qualität der Einreichungen. Und da ist Italien gut aufgestellt. Die Expo

2015 in Mailand werden wir zum Anlass nehmen, Italien als nächstes Gastland auszuwählen. Im zweiten Jahr der Internationalisierung des Frankfurt Style Award wird Italien sicherlich präsenter sein. Überhaupt wird die Durchdringung in den Ländern von Jahr zu Jahr zunehmen, da wir auch die Kontakte mit den führenden Modeschulen und Hochschulen intensivieren. Der Frankfurt Style Award ist inzwischen ein internationaler Wettbewerb, durch die Namensgebung aber gleichwohl ein Bekenntnis zur Stadt Frankfurt. Wollen Sie die Mainmetropole als Modestadt profilieren? Stitz-Krämer: Frankfurt ist in Mode. Frankfurt kann Mode. Und Frankfurt kann auch attraktiv für Mode sein. Aber Frankfurt wird wohl kaum eine klassische Modestadt werden. Wir haben daher einen anderen Ansatz. Gemeinsam mit der Stadt Frankfurt als Schirmherrin des Awards, Partnern aus Kultur und Politik sowie Sponsoren aus der Wirtschaft möchten wir in der Region ein Netzwerk etablieren, um dadurch die Lobby für den Modedesignnachwuchs zu stärken. Gemeinsames Interesse sollte es sein, durch eine ausgeprägte Willkommenskultur die Mainmetropole langfristig zum Magneten für junge Modeschaffende aus aller Welt zu entwickeln. Unsere Vision: Frankfurt als Place to be für die Modebranche – eine Metropole, die im doppelten Sinne des Wortes anzieht, ohne selber Modestadt zu sein. ❙ Interview PETRA MENKE Chefredakteurin, IHK WirtschaftsForum, Unternehmermagazin der IHK Frankfurt [email protected]

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Foto: Gettyimages / Jorg Greuel

Investitionen

Wachstumspfad nicht verlassen Ein Gespräch mit Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen, über die nachlassende ­Investitionsbereitschaft der Unternehmen und die möglichen negativen Folgen für das Wirtschaftswachstum.

Frau Dr. Traud, wenn man sich die Entwicklung von Deutschland nach 2009 anschaut, dann kann man sich fragen: War da was? Denn gemessen am Bruttoinlandsprodukt und der Arbeitslosenquote hat sich Deutschland in und nach der Krise von den europäischen Nachbarländern abgesetzt – und zwar im Positiven. So gesehen, geht’s uns doch gut. Traud: Ja, unsere Entwicklung seit der Krise 2008 / 2009 ist beeindruckend. Nur sehr wenige Länder in der Welt haben das

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geschafft. Und eigentlich könnten wir uns freuen. Die Inflation ist niedrig, sehr viele Menschen haben einen Job – auch sehr gute Jobs. Doch ich wäre kein guter Ökonom, wenn ich nicht „einerseits“ und „andererseits“ sagen würde. Denn wir haben ein strukturelles Problem: Die Bruttoinvestitionsquote geht zurück, die Nettoinvestitionsquote, also abzüglich der Abschreibungen, ist quasi bei Null. Und das Erschreckende ist, dass das kein zyklisches Phänomen ist, sondern sich bereits seit Jahren abzeichnet.

Warum wird nicht mehr investiert? Ist die Zukunft unwichtig geworden? Traud: Wenn das so wäre, dann wäre das offen gesagt ziemlich furchtbar. Ein Grund liegt im Verhalten des Staates. Dieser ist häufig versucht, eher Konsum- als Investitionsausgaben zu tätigen. Dabei spielt es sicherlich eine Rolle, dass der Staat für unmittelbar wirkende konsumtive Ausgaben von den Bürgern mehr Applaus erntet. Erschreckend ist jedoch auch die geringe Dynamik der privaten Investitionen, also der Unternehmen.

Verlassen wir über kurz oder lang den Wachstumspfad, wenn wir nicht mehr investieren? Traud: Mit Blick auf die demografische Entwicklung ist das durchaus ein realistisches Szenario. Denn wenn gleichzeitig die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital geringer werden, kann kein Wachstum mehr entstehen. Bauinvestitionen, inklusive Infrastrukturinvestitionen, sowie Ausrüstungsinvestitionen sind das eine. Aber auch die sogenannten Intangibles sind für den Wachstumspfad einer VolkswirtIHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Standortpolitik

Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin, Landesbank Hessen-Thüringen: „Die große Bedeutung der Investitionen ist in vielen Köpfen nicht mehr vorhanden. Und solange es noch so gut läuft wie derzeit, wird vergessen, dass der mittelfristige Wachstumspfad rechtzeitig angelegt werden muss.“

schaft entscheidend, also die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie Weiterbildung. Wenn hier nicht mehr investiert wird, dann bedeutet dies das Ende von Wachstum und den Anfang eines Schrumpfungsprozesses. So banal ist das. Die große Bedeutung der Investitionen ist in vielen Köpfen nicht mehr vorhanden. Und solange es noch so gut läuft wie derzeit, wird vergessen, dass der mittelfristige Wachstumspfad rechtzeitig angelegt werden muss. Es ist also allerhöchste Zeit? TRAUD: Wenn man wartet, bis nichts mehr geht, dann ist es bereits zu spät. So muss der Staat seiner Verantwortung bei den Bauinvestitionen gerecht werden. Zwar nehmen die Infrastrukturmaßnahmen bereits jetzt einen großen Teil der Bauinvestitionen ein. Allerdings bedingt das vorhandene hohe Niveau, dass dies auch gepflegt werden muss. Es reicht nicht, die Brücken und Straßen zu bauen. Sie müssen auch instand gehalten werden, und das kostet sehr viel Geld. Bei neuen Infrastrukturmaßnahmen sollte es keinen Kuhhandel zwischen den Bundesländern geben, sondern der tatsächliche Bedarf sollte die entscheidende Rolle spielen. Was läuft falsch? TRAUD: Wenn Städte wachsen und in ländlichen Regionen Menschen wegziehen, dann muss man auch die Verkehrsinfrastruktur IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

anpassen. Wir brauchen keine Straßen mehr ins Nirgendwo. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Gerade diese sich langfristig entwickelnden Veränderungen bedürfen einer sorgfältigen Planung – inklusive einer Prioritätensetzung. Das Gießkannenprinzip ist hier nicht geeignet. Dabei heißt es doch immer, es sei kein Geld da. TRAUD: Das ist eine Ausrede. Wenn man sich anschaut, wie die Steuereinnahmen in den vergangenen Jahren gestiegen sind, stellt man schnell fest: Geld ist da. Der Staat verleibt sich sogar immer mehr vom Sozialprodukt ein. Die Steuerquote steigt also an. Ob das so sein muss, wage ich zu bezweifeln. Die steigenden Einnahmen werden aber nicht genug für Investitionen verwendet. Ganz im Gegenteil. Seit 1991 stieg das Bruttoinlandsprodukt um rund 30 Prozent, die staatlichen Konsumausgaben stiegen mehr oder weniger kontinuierlich mit. Die Bruttoanlageinvestitionen gingen hingegen um 20 Prozent zurück. Das ist nicht die auf langfristiges Wachstum ausgelegte Strategie, die ich mir wünsche. Wo liegt das Problem? TRAUD: Der Staat muss wieder lernen, langfristig zu denken und nicht nur kurzfristig das Geld rauszuhauen. Es ist sinnvoll, in schwierigen rezessiven Phasen auch die monetären Sozialleistun-

gen hochzufahren. Keine Frage. Doch nach einer Krise muss man diese auch wieder zurückfahren. Die Befristung wird häufig nur für Investitionen vorgenommen, während Sozialleistungen zur Dauereinrichtung werden und nicht als Hilfe zur Selbsthilfe dienen. Diese kurzfristig wirkenden Maßnahmen dienen jedoch nicht dazu, den Wachstumspfad zu erhöhen. Sie haben nur einen konjunkturellen, aber keinen positiven strukturellen Aspekt. Diese Herangehensweise bläht den Staatssektor auf und hemmt letztendlich die privaten Wachstumskräfte. Unternehmer scheinen sich davon schon beeinflussen zu lassen. TRAUD: Ja, genau das scheint in Deutschland bereits der Fall zu sein. Es wird auch zu wenig von den Privaten investiert. Die Frage, die ich mir als Ökonomin daher stelle, ist: warum. Sind die Investitionsbedingungen für Unternehmer denn ungünstig? TRAUD: Unternehmer sind Leute, die rechnen können. Wenn sie irgendwo Gewinne machen können, dann investieren sie üblicherweise auch. Es muss somit Faktoren geben, die die Investi-

tionsbereitschaft hemmen. Wenn der Staat die Infrastruktur vernachlässigt, hat dies Auswirkungen auf die Rahmenbedingungen für die Unternehmen. Auch die stark steigenden Strompreise können ein Investitionshemmnis sein. Darüber hinaus gibt es in Deutschland ein zunehmendes Akzeptanzproblem bei großen Projekten. Die alternde Bevölkerung neigt offensichtlich zu dem Ansatz: Alles soll so bleiben, wie es ist – und nach mir die Sintflut. Denkbar ist auch, dass die Unternehmer sich von der immer weiter um sich greifenden Regulierungswut des Staates abschrecken lassen beziehungsweise ihre Gewinnaussichten so weit eingedampft werden, dass sie letztendlich Abstand von Investitionen nehmen müssen. Deshalb gilt es, jetzt die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern. Ansonsten wäre Deutschland in einigen Jahren wieder der kranke Mann Europas. ❙ INTERVIEW ALExANDRA MAY Immobilienökonomin, Investor & Public Relations, Wiesbaden [email protected]

Sind Sie auf der Suche nach neuen Mitarbeitern?

Unsere Bewerberinnen und Bewerber stellen sich Ihnen via Video-Bewerbung vor. Nutzen Sie unseren neuen Service für Ihre Personalplanung unter: www.mainarbeit-offenbach.de/ bewerbungsvideos

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Foto: MARKUS GoEtZKE

Für ihr 20-jähriges ehrenamtliches Engagement ehrte die IHK Frankfurt unter anderem (v. l.): Jörg Dormagen (Prüfungsausschüsse Koch, Küchenmeister), Andreas Bartsch (Industriemeister Biologie, Industriemeister Pharmazie), Ursula Bonerz (Automobilkaufmann, Einzelhandel), Guido Hardt (Biologielaborant) und Richard Bopp (Bilanzbuchhalter, Controller).

IHK-PRüFEREHRUNG

HOHER QUALITÄTSSTANDARD Am 29. April ehrte die IHK Frankfurt 95 ehrenamtliche Prüfer für ihr zehnjähriges Engagement. Zudem wurden 24 Prüfer geehrt, die sich bereits seit 20 Jahren in den IHK-Prüfungsausschüssen der Aus- und Weiterbildungsprüfungen engagieren.

Die ehrenamtliche IHK-Prüfertätigkeit ist ein zeitintensives Ehrenamt: Viele Stunden außerhalb der regulären Arbeitszeit prüfen, korrigieren und bewerten die Ehrenamtlichen in IHK-Prüfungsverfahren. Dadurch liegen gebliebene Arbeit im Betrieb arbeiten sie in Überstunden oder am Wochenende nach. Zum Teil nehmen die Prüfer für ihr Ehrenamt sogar Urlaub oder bauen ihre Zeitguthaben ab. Daher dankten IHK-Vizepräsidentin Karen Hoyndorf und Jörg Ferrando, Vorsitzender des IHK-Berufsbil-

dungsausschusses, den Prüfern im Rahmen einer Feierstunde für dieses herausragende gesellschaftliche Engagement. Made in Germany steht für Qualität – weltweit. Doch diese Qualität kommt nicht von ungefähr. Dahinter steckt ein ausgezeichnetes berufliches Bildungssystem mit circa 400 anspruchsvollen Ausbildungsberufen und Weiterbildungsabschlüssen, fachkundigen Ausbildern, hochtechnisierten Betrieben, ständig evaluierten praxisnahen Prüfungen sowie last, not least,

EHRUNG FÜR 20-JÄHRIGE PRÜFERTÄTIGKEIT Arnold Aschmann, Andreas Bartsch, Ursula Bonerz, Richard Bopp, Martin Brandes, Günter Braun, Jörg Dormagen, Ulrike Eschwei, Guido Hardt, Ulrich Heun, Gudrun Kahlen, Norbert Kaschel, Regina Knögel, Joachim Koch, Fred Radon, Reinhold Reckel, Oliver Rodenhäuser, Viola Ruhland, Rolf Sasse, Michael Schier, Andrea Schilling, Rudolf Walter Selzer, Andrea Stattaus, Rolf Sturm.

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ehrenamtlichen Prüfern. Durch deren Einsatz ist der hohe Qualifikationsstandard garantiert, den IHK-Zeugnisse ausweisen. Ein Personalchef kann sich bei einer Einstellung darauf verlassen, dass er bei einer guten Beurteilung, die ein Prüfungszeugnis widerspiegelt, auch einen fachlich guten Mitarbeiter einstellt. Nichts ist so stetig wie die Veränderung. Dies gilt auch für die Ausbildungsberufe und Weiterbildungsprofile und die Prüfungen. Evaluierungen, Neuordnungen sowie neue Berufe stehen immer öfter auf der Tagesordnung. Mit jeder Veränderung werden Prüfungsverfahren oft abstrakter und aufwendiger. Neue Technologien, Fertigungsund Sicherheitsstandards werden in Prüfungen integriert und stellen die Prüfungsausschüsse vor neue Herausforderungen.

Ferrando hob besonders hervor, dass die Prüfungsausschüsse einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass das duale Ausbildungssystem im Ausland so hoch angesehen ist. Immer wieder stelle er bei ausländischen Delegationen, denen er die duale Berufsausbildung erläutere, Erstaunen fest, wenn er ihnen erkläre, dass in den Prüfungen kein Wissen abgefragt wird, sondern die berufliche Handlungskompetenz im Rahmen von praktischen Prüfungen, Präsentationen, Fachgesprächen oder Gesprächssimu❙ lationen festgestellt wird. AUTOR CHRISTOPH KOCH teamleiter, Kaufmännische Ausbildungsprüfungen, IHK Frankfurt [email protected]

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

  Aus- und Weiterbildung

IHK-Bildungszentrum Nähere Informationen zu den nachfolgenden Bildungsangeboten erhalten Sie unter der Rufnummer 069 2197 + Durchwahl oder unter www.frankfurt-main.ihk.de/ihk-bildungszentrum oder [email protected]. IHK-Seminare

Berufsbegleitende Zertifikatslehrgänge

Gestalten von Veränderungsprozessen – Changemanagement 325 Euro 25. / 26. Juli 2014 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon – 14 15

Internationale Bilanzbuchhaltung ab 8. September 2014 / 132 UE / ca. 5 Monate /  montags und mittwochs

Einführung in die Erstellung von Betriebskostenabrechnungen 485 Euro 31. Juli / 1. August 2014 /16 UE / zweitägiges Seminar Telefon – 12 99

Projektleiter / -in ab 10. September 2014 / 88 UE / ca. 3 Monate /  mittwochs und samstags

Interview- und Fragetechniken bei Einstellungsgesprächen, Teil 1 4. / 5. August 2014 / 16 UE / zweitägiges Seminar Der Weg in die Selbstständigkeit ab 11. August 2014 / 20 UE / 5-Abende-Seminar 

325 Euro Telefon – 12 95 150 Euro Telefon – 14 03

Immobilien-Wertermittlung, Teil 1 1. / 2. September 2014 / 16 UE / zweitägiges Seminar

485 Euro Telefon – 12 99

Die erfolgreiche GmbH-Geschäftsführung ab 8. September 2014 / 20 UE / 5-Abende-Seminar

650 Euro Telefon – 14 15

Buchführung I, Grundlagen 350 Euro ab 9. September 2014 / 32 UE / dienstags und donnerstags /  ca. 4 Wochen ab 20. September 2014 / 32 UE / samstags / ca. 4 Wochen Telefon – 14 05 Bestanden wird im Kopf 11. September 2014 / 6 UE / eintägiges Seminar

195 Euro Telefon – 12 95

Führen durch Ziele – Management by Objectives 325 Euro 15. / 16. September 2014 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon – 14 15 Konfliktmanagement als Führungskompetenz 24. / 25. September 2014 / 16 UE / zweitägiges Seminar

695 Euro Telefon – 14 03

Konflikte als Chance nutzen 25. / 26. September 2014 / 16 UE / zweitägiges Seminar

325 Euro Telefon – 14 15

Effektive Werbung ab 10. September 2014 / 60 UE / ca. 5 Monate /  donnerstags Grundlagen der VWL / BWL ab 9. Oktober 2014 / 80 UE / ca. 4 Monate /  dienstags und donnerstags Wirtschaftsmediator / -in (IHK) ab 16. Oktober 2014 / 230 UE / ca. 7 Monate /  8 Module

1 430 Euro Telefon – 14 05 1 195 Euro Telefon – 12 32 485 Euro Telefon – 14 15 195 Euro Telefon – 12 95 6 750 Euro Telefon – 14 03

Berufsbegleitende Lehrgänge mit IHK-Prüfung Geprüfte / -r Bilanzbuchhalter / -in ab 8. September 2014 / 820 UE / 2 Jahre

4 200 Euro Telefon – 14 05

Geprüfte / -r Wirtschaftsfachwirt / -in ab 11. November 2014 / ca. 640 UE / 2 Jahre

3 125 Euro Telefon – 12 99

Preise zuzüglich Prüfungsgebühr nach der jeweils gültigen Gebührenordnung. Lehrgänge, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, werden auch von verschiedenen privaten Anbietern durchgeführt. Anschriften solcher Anbieter können im Internet über die Seite www.wis.ihk.de/ihk-pruefungen/anbieterliste abgerufen oder bei der IHK Frankfurt telefonisch unter 0 69 / 21 97-12 32 erfragt werden. Änderungen vorbehalten.

Bethmannschule: Leonardo da Vinci macht mobil Im Bildungszentrum Ostend fand Mitte Mai die Übergabe von internationalen Zeugnissen und Zertifikaten an 40 erfolgreiche Schüler der Bethmannschule statt. Zugleich wurde gefeiert, dass diese Partnerschaft und der Studienaufenthalt in London zum 15. Mal von der Europäi­ schen Kommission im Rahmen des Mobilitätsprogramms Leonardo da Vinci gefördert wurden. Die Auszubildenden der Berufe Bank- und Investmentfondskauf-

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

leute waren mehrere Wochen in London, um dort zu leben und am dortigen European College of Business and Management in englischer Sprache unterrichtet zu werden sowie die Prüfungen abzuschließen. Das College ist Londoner Projektpartner der Bethmannschule. Als Bildungsakademie der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer hat sich das College auf die Ausund Weiterbildung spezialisiert, es arbeitet eng mit renommierten

internationalen Unternehmen zusammen. Überreicht wurden neben dem Zertifikat des Colleges auch ein Zertifikat der Deutsch-Britischen IHK (AHK) sowie Sprachzertifikate. Die Teilnehmer erhielten zudem noch den Mobilitäts-Europass. Wenn sie ihre deutsche Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, können die jungen Arbeitnehmer aufgrund der in London erworbenen Leistungen zusätzlich noch das Zertifikat „Kaufmann / -frau

International“ beantragen. Damit steht ihnen der Arbeitsmarkt in der gesamten Europäischen Union offen. Für das nächste Jahr hat die Europäische Kommission angekündigt, das Projekt der Bethmannschule in Frankfurt erneut zu unterstützen. Geplant ist in diesem Zusammenhang eine Ausweitung des Projekts mit einer noch höheren Zahl von Schülern, die nach London gehen werden. Weitere Infos online unter www.bethmannschule.de. ❙

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Foto: GEttyIMAGES / tAREK EL SoMBAtI

trinkwasser kostet in Deutschland durchschnittlich 1,69 Euro je Kubikmeter. In Hessen liegt die Preisspanne für trinkwasser zwischen 0,91 und 4,64 Euro.

WASSERPREISE UND -GEBüHREN

AUF DEM PRÜFSTAND Für viele Branchen sind Wasserpreise ein wichtiger Standortfaktor. Intransparente, unbegründet hohe Wasserund Abwassergebühren können die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Hessen gefährden.

Jeder Einzelne, jede Kommune und jedes Unternehmen stellt unterschiedliche Nutzungsansprüche an das Wasser. Das Wasser für morgen zu sichern, ist eine wichtige politische Aufgabe. Auch in einer wettbewerblichen Situation ist das oberste Gebot, die Versorgungssicherheit der Kunden, die Qualität des Trinkwassers und der Netzinfrastruktur sowie die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen sicherzustellen. 70 Prozent des Trinkwassers werden durch die Landwirtschaft verbraucht, 20 Prozent durch die Industrie, und die restlichen zehn Prozent entfallen auf die Haushalte.

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Das Trinkwasserentgelt setzt sich aus verschiedenen Posten zusammen. Einige sind fix oder nahezu unveränderbar, andere sind lokal oder regional beeinflusst, wieder andere in ihrer Höhe nicht erklärbar. Personalkosten für einen 24-Stunden-Betrieb, Kosten für Bau und Unterhalt der Wasserbehälter beziehungsweise Netzinfrastruktur sowie Kosten für Wassergewinnung und -aufbereitung fallen unter die fixen Kosten. Außerdem ist im Trinkwasserpreis die Konzessionsabgabe für die Benutzung öffentlicher Straßen abgebildet. Das Entgelt für Abwasser ist in der gemeindlichen Gebührensat-

zung geregelt. Mit den Gebühren werden die laufenden Kosten für den Betrieb der Anlage finanziert; meist sind die Gebühren verbrauchsabhängig. Einen wesentlichen Anteil an den Abwassergebühren haben die sogenannten kalkulatorischen Kosten – das sind Abschreibungen und Verzinsungen für das Anlagekapital. Hinzu kommen noch Kosten für Energie und Abfallentsorgung. Trinkwasser kostet laut Preisvergleich des Statistischen Bundesamts in Deutschland durchschnittlich 1,69 Euro pro Kubikmeter (2013). Die Studie der hessischen Industrie- und Handelskammern „Wasserpreise und

-gebühren in Hessen 2014“ zeigt hessenweit jedoch eine Spreizung des Kubikmeterpreises für Trinkwasser von 0,91 Euro in Lorsch (Kreis Bergstraße) bis 4,64 Euro in Hohenstein (Rheingau-TaunusKreis). Das entspricht einer Kostenspanne von 409 Prozent. In Frankfurt kostet der Kubikmeter Trinkwasser 1,50 Euro, in Offenbach hingegen 1,83 Euro.

LINK ZUM THEMA Die Ergebnisse der IHK-Studie „Wasserpreise und -gebühren in Hessen 2014“ sind online unter www.ihk-hessen.de (Suchbegriff „Wassermonitor“) abrufbar.

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

  Innovation und Umwelt

Forderungen der hessischen IHKs zur kommunalen Wasserversorgung und -entsorgung ❙  Die Qualität des Gewerbe- und Industriestandorts Hessen muss auf

dem hohen Niveau erhalten bleiben. ❙  Transparenz auf dem hessischen Wassermarkt ist dringend erforder-

lich. Bei fast 400 öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen und 426 Städten und Gemeinden in Hessen ist Intransparenz geradezu vorprogrammiert. ❙  Abgaben, Gebühren und hohe Kosten für Versorgungs- und Entsorgungsleistungen müssen auf den Prüfstand. ❙  Über Ausschreibungen für alle Dienstleistungen im Wasserbereich muss mehr Wettbewerb geschaffen werden. ❙  Wo Wettbewerb durch natürliche Monopole nicht möglich ist, bedarf es mehr Transparenz und Kontrolle. ❙  Es ist zu überprüfen, ob kleinräumige Gebietsmonopole noch zeitgemäß sind. ❙  Strukturkosten müssen offengelegt und einem Benchmarking unterzogen werden. ❙  Mehr interkommunale Kooperation bei der Wasserversorgung und -entsorgung ist dringend geboten. ❙  Durch Bündelung von Kompetenzen müssen Synergien bei der Erstellung und dem Betrieb von Netzen und Anlagen erschlossen und die so erzielten Einsparungen an die Kunden weitergegeben werden. ❙  Einnahmen aus der Wasserversorgung der Kommunen dürfen nicht als Geldquelle für andere kommunale Aufgaben genutzt werden. ❙  Die Umwandlung privatrechtlich organisierter Wasserversorgungsunternehmen in Eigenbetriebe, nur um kartellrechtlicher Kontrolle zu entgehen, ist keine ernsthafte und sachgerechte Option. ❙  Verstärkter Druck auf die verbrauchsabhängigen Frischwasserpreise darf nicht dazu führen, dass die Grundgebühren unverhältnismäßig stark steigen.

Das von den hessischen IHKs mit der Studie beauftragte Institut für Wirtschaftsforschung, Darmstadt, hat die Preise und Gebühren für Leitungswasser in 426 Kommunen verglichen. Die Kommunen begründen dabei die Preis- und Gebührenunterschie-

de mit zwei Hauptargumenten: Die Einwohnerdichte sei sehr unterschiedlich (ländliche versus urbane Räume), dadurch seien städtische Gebiete kostenmäßig bevorzugt. Das ist unbestritten richtig. Allerdings kann dies nicht allein verantwortlich für die er-

mittelte Gebührenspreizung von 409 Prozent gemacht werden. Die topografischen Gegebenheiten seien ungünstig beziehungsweise nicht veränderbar, auch Strukturprobleme infolge von Konversionsmaßnahmen gehörten dazu. Die Topografie ist tatsächlich ein unveränderliches Problem, wobei auch hier interkommunale Lösungsansätze und Kooperationen in der Wasserversorgung und -entsorgung gegebenenfalls zu Kostenreduzierungen führen könnten. Die Konversionsproblematik ist in weiten Teilen Hessens inzwischen gelöst, sodass dies heute kein Argument mehr für höhere Versorgungs- und / oder Entsorgungskosten sein kann. Die hessischen IHKs wollen mit der Studie insbesondere Transparenz auf dem Wassermarkt erzeugen. Nach den Untersuchungen in 2005, 2009 und 2011 ist nun ein Trend feststellbar. Trotz einzelner Gebühren- / Preissenkungen zeigt sich bei den Preisen eindeutig ein Steigerungspfad, sodass Abgaben, Gebühren und hohe Kosten für Versorgungsund Entsorgungsleistungen auf den Prüfstand gebracht werden müssen. Außerdem wollen die hessischen IHKs dafür sensibilisieren, dass Wassergebühren / -preise

durchaus Auswirkungen auf die Standortqualität haben. Deshalb sollten es Kommunen mittelfristig anstreben, zu niedrigeren Gebühren / Preisen zu kommen. Zudem sollten die Kommunen langfristig aufgefordert werden, ein Benchmarking hinsichtlich der Kosten für Wasserversorgung und -entsorgung voranzutreiben. Quersubventionierungen kommunaler Leistungen aus Überschüssen aus den Wasserversorgungs- und Entsorgungsgebühren / -preisen müssen vermieden werden. Aber auch die Unternehmen sollen dazu aufgefordert werden, innerbetriebliche Prozessoptimierungen (wie Kreislaufführung) voranzutreiben. Um Kosten zu sparen und Ressourcen zu schonen, sollten die Unternehmen darüber hinaus sensibilisiert werden, Grundwasser zu schonen, Regenwasser zu nutzen, wo dies möglich ist, und asphaltierte Flächen zu entsiegeln. ❙ Autorin Luise Riedel Referentin, Innovation und Umwelt, IHK Frankfurt [email protected]

Step Award 2014 Unternehmenspreis mit 100 000 Euro dotiert / Bewerbungsschluss ist der 31. Juli Innovative und wachstumsstarke Unternehmen der Branchen Chemie, Pharma, Life Science, Bio- / Nanotechnologie, Medizintechnik und Greentech aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können sich noch bis 31. Juli um den Unternehmenspreis Step Award bewerben. Teilnehmen können kleine und mittlere Unternehmen, die seit

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mindestens einem Jahr bestehen und aktiv am Markt vertreten sind. Bei den Bewerbungsunterlagen sind Geschäftsinhalt, Expansionsmission und Wettbewerbsposition darzustellen. Bestandteil der Unterlagen sollte auch eine Beschreibung der Patentsituation und des Realisierungsplanes sein. Der für den Gesamtsieger ausgeschriebene Preis in Höhe

von 100 000 Euro teilt sich je zur Hälfte in eine Geldsumme und in ein Servicepaket, das den Preisträger in seiner Wachstumsphase unterstützt. Neben dem Gesamtsieger werden auch Unternehmen in den Kategorien Markt / Kunde, Prozesse, Produkt / Technologie, Finanzen und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Initiatoren des Step Awards sind Infraserv Höchst

und das F.A.Z.-Institut Innovationsprojekte. Die IHK-Innovationsberatung Hessen unterstützt den Wettbewerb als Netzwerkpartner. Bewerbungsunterlagen und weitere Infos: F.A.Z.-Institut, Innovationsprojekte, Simon Hentschel und Burak Karakaya, Telefon 0 69 / 75 91 15 64, E-Mail [email protected], Internet www.step-award.de. ❙

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Foto: GEttyIMAGES / MAtt CHALWELL

Unternehmen sollten sich bei ihrer onlinemarketing-Strategie nicht nur auf eine einzige Social-Media-Plattform konzentrieren.

MARKEtING

ABENTEUER SOCIAL MEDIA Nur mit einer intelligenten, wohldurchdachten Strategie sollten Unternehmen sich auf das Abenteuer Social Media einlassen. Denn wie bei Websites gilt auch bei Unternehmensprofilen in den Social Media: Gar keine Präsenz kann besser sein als eine schlecht Gemachte.

Tommy trifft sich mit seinen Freunden auf ein Feierabendbier. Verabredet hat sich die Clique über den Instant-Messaging-Dienst WhatsApp. Auf dem Weg zur Location liest er noch schnell auf Twitter die neuesten Meldungen, und bei seiner Ankunft checked er virtuell im Restaurant auf Facebook ein. Damit wissen seine Facebook-Freunde, wo er sich gerade befindet und könnten somit ebenfalls spontan vorbeikommen. Da das Steak an diesem Abend besonders lecker aussieht, macht er mit seinem Smartphone nebenbei noch ein Foto und postet es auf Facebook. Innerhalb weniger Minuten kommentieren und teilen es seine Freunde. Dinge, die ihn faszinieren, fängt er mit seiner SmartphoneKamera ein, die Fotos bearbeitet

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und teilt er sofort in Instagram. Und die Inspiration für seine nächste Reise holt er sich auf Pinterest. Seinen letzten Job hat er nicht im Stellenmarkt der Tageszeitung gefunden, sondern auf xing. So oder so ähnlich sieht inzwischen der Alltag von vielen Menschen aus. Social Media gehören zunehmend zu unserem Leben. Laut einer Bitkom-Studie sind vier von fünf Internetnutzern in Deutschland in einem sozialen Netzwerk angemeldet, zwei Drittel nutzen dieses aktiv. Zwar werden soziale Netzwerke am stärksten von den Jüngeren genutzt: 87 Prozent der 14- bis 29-jährigen Internetnutzer sind aktive Mitglieder, allerdings sind die Nutzerzahlen vor allem bei den Älteren gestiegen: 55 Prozent der Internetnutzer in der Genera-

tion 50plus sind derzeit in sozialen Netzwerken aktiv (Quelle: Bitkom, 2013). Weiter verstärkt wird dieser Trend durch die rasante Verbreitung von mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets. So greift fast die Hälfte (49 Prozent) aller aktiven Nutzer sozialer Netzwerke von unterwegs auf ihre Online-

Community zu (Quelle: Bitkom, 2013). „Die hohe Intensität der Nutzung zeigt, wie sehr soziale Netzwerke integraler Bestandteil der Lebenswelt vieler Menschen geworden sind“, sagt Achim Berg, Bitkom-Vizepräsident. Aber was bedeutet diese Entwicklung für Unternehmen und

Social Media Day Durchstarten mit Facebook, twitter & Co. / Mittwoch, 17. September, 14 bis 19 Uhr, IHK Frankfurt In fünf Fachvorträgen werden die wichtigsten Trends im Bereich Social Media präsentiert. Zudem geben die Referenten nützliche Tipps, speziell für klei-

ne und mittlere Unternehmen. Die Teilnahme kostet 49 Euro. Infos und Anmeldung online unter www.bieg-hessen.de/ veranstaltungen.

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  Innovation und Umwelt

wie können sie vom Social-MediaTrend profitieren? Fakt ist: Auch wenn häufig suggeriert wird, dass jedes Unternehmen eine eigene Facebook-Fanpage haben muss, sollten Unternehmen nicht ohne eine gut durchdachte Social-Media-Strategie starten. Denn nicht jedes soziale Netzwerk eignet sich automatisch für jede Zielgruppe oder jedes Produkt. Zudem sollte der zeitliche Aufwand nicht unterschätzt werden. Einmal in den Social-Media-Kanälen präsent, erwarten Fans und Follower regelmäßigen Content und eine professionelle Pflege der Community. Die Vielfalt an sozialen Netzwerken ist groß. Das wohl bekannteste und mit Abstand beliebteste Netzwerk dabei ist Facebook. 56 Prozent der Internetnutzer in Deutschland sind aktive Mitglieder bei Facebook (Quelle: Bitkom, 2013). Diese hohe Reichweite ist für viele verlockend, aber nicht jedes Unternehmen wird Erfolg auf Facebook haben. Unternehmen sollten wissen, dass sie Menschen hier in ihrem persönlichen Umfeld erreichen. Daher sollten sie sich die Frage stellen: Welches persönliche Interesse könnte ein Facebook-User haben, mir zu folgen? Genau aus diesem Grund funktionieren Themen wie Reisen, Mode oder Wohndesign am besten. Auch bekannten Marken folgen Facebook-Nutzer gern, sind sie häufig doch Ausdruck eines bestimmten Lebensstils. Zeige mir, wem du folgst, und ich sage dir, wer du bist. Die Frage ist auch, ob und welchen Mehrwert Unternehmen ihren Facebook-Fans bieten können. Facebook sollte aber keineswegs mit einer Vertriebsplattform verwechselt werden. Hier geht es nicht in erster Linie um Absatz, sondern es stehen eher langfristige Ziele, wie Kundenbindung, Steigerung des Bekanntheitsgrads oder Produktentwicklung, im Vordergrund. Aber auch Employer Branding, IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

das heißt, die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber und die Rekrutierung von neuen Mitarbeitern, können Zielsetzung auf Facebook sein. Wenig Text, versehen mit einem aufmerksamkeitsstarken Foto oder Video, funktioniert auf Facebook besonders gut. Ähnliches gilt für Google+. Im Jahr 2011 mit dem Ziel angetreten, Facebook den Rang abzulaufen, blieb das Netzwerk, was Nutzerzahlen und -aktivität angeht, bisher hinter den Erwartungen zurück. Unterschätzen sollte man Google+ aber vor allem aus einem Grund dennoch nicht: der Verbindung zur Suchmaschine Google. Eine Präsenz in Google+ wirkt sich positiv auf das eigene Google-Ranking aus. Aber das ist noch nicht alles. Sichtbarkeit erzielt man auch mit dem sogenannten Google Author Tag. Verknüpft man sein Google+Profil mit dem eigenen Blog, wird in der Google-Suchergebnisliste automatisch das eigene GoogleProfilbild neben dem Blogbeitrag angezeigt. Das Netzwerk funktioniert, was die Art der Posts angeht, ähnlich wie Facebook. Der Anteil derer, die Google+ ausschließlich privat nutzen, fällt allerdings mit 57 Prozent weitaus geringer aus als bei Facebook (73 Prozent). Ebenfalls zur Google-Familie gehört das Videoportal YouTube. Mit der Einrichtung eines Google+Profils erhält der User automatisch auch ein YouTube-Profil. Die Online-Videonutzung steigt kontinuierlich an und lag im Jahr 2013 bereits um 30 Prozent höher als im Vorjahr (Adobe Digital Video Benchmark Report 2013). Videos sind aufmerksamkeitsstark und schaffen Vertrauen. Hinzu kommt der virale Aspekt. Videobeiträge werden im Netz besonders gern geteilt. So kann ein außergewöhnliches Video schnell auf mehrere Millionen Klicks kommen. Bestes Beispiel ist das Youtube-Video „First Kiss“, welches innerhalb von

Kreislaufwirtschaftsgesetz Neue Anzeigepflichten für Abfalltransporte Seit Juni 2012 definiert das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz erweiterte Anzeige- und Erlaubnispflichten für den Transport von Abfällen. Seit 1. Juni müssen Transporte von Abfällen beim Regierungspräsidium Darmstadt angezeigt werden, die gewerbsmäßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmen anfallen. Dies betrifft alle Unternehmen, deren Tätigkeit nicht auf die Beförderung und Sammlung von Abfällen gerichtet ist. Diese Pflicht kann somit Handwerker, Bauunternehmen, Landschafts- und Gartenbaubetriebe, Möbelspediteure oder Entrümpler treffen. Ein A-Schild für Abfalltransporte muss nicht am Fahrzeug befestigt werden. Jedoch stellt die fehlende Anzeige eine Ordnungswidrigkeit dar und kann als solche geahndet werden. Deshalb ist die Anzeige bei jedem Abfalltransport im Fahrzeug mitzuführen. Die Anzeige kann online unter www.rp-darmstadt.hessen.de (Suchbegriff „Anzeige Abfalltransporte“) kostenlos eingereicht werden. Bei der Onlineabgabe sparen Unternehmer 50 Euro Bearbeitungsgebühr, die bei Schriftform an das Regierungspräsidium zu entrichten sind. Weiter Infos: IHK Frankfurt, Innovation und Umwelt, Luise Riedel, Telefon 0 69 / 21 9714 80, E-Mail [email protected].

nur zwei Tagen 27 Millionen Mal angeschaut wurde. Der Kurznachrichtendienst Twitter landet im Bitkom-Ranking der beliebtesten sozialen Netzwerke in Deutschland auf Platz sechs. Nur sechs Prozent der Internetnutzer in Deutschland sind in diesem sozialen Netzwerk aktiv (Quelle: Bitkom, 2013). 140 Zeichen passen in einen sogenannten Tweet. Idealerweise verlinkt der User für ausführlichere Informationen zur eigenen Website, in den Onlineshop oder zum Blog. Die Markierung bestimmter Stichwörter im Beitrag mithilfe sogenannter Hashtags (#) ermöglicht es, dass die eigenen Beiträge auch von Nicht-Followern gefunden werden können. Für alle Produkte und Dienstleistungen, die sich gut visualisieren lassen, gewinnt Pinterest als eine Art Facebook für Bilder rasch an Bedeutung. Pinterest wird vor allem von Frauen genutzt, die Fotos einstellen und weiterverbreiten. Beliebte Themen sind hier vor allem Mode, Reisen, Kulinarisches, Design und Kunst. Für die Pflege und Akquise von Geschäftskontakten eignen sich die Business-Netzwerke Xing und LinkedIn. Während Xing mit sieben Millionen Mitgliedern im deutschsprachigen Raum sehr beliebt ist, bietet sich LinkedIn eher

für internationale Kontakte an. Neben dem eigenen, persönlichen Profil auf Xing haben Unternehmen zusätzlich die Möglichkeit, ein eigenes Unternehmensprofil einzurichten. Hiermit lassen sich schnell und einfach Unternehmensneuigkeiten im eigenen Netzwerk verbreiten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich in einer der zahlreichen Gruppen als Experte auf einem bestimmten Gebiet zu profilieren. Xing ist auch ein starkes Netzwerk zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter sowie zur Akquise von Aufträgen. Es existiert noch eine Vielzahl weiterer sozialer Netzwerke, wie Flickr, Tumblr, Foursquare oder My Space, neue kommen immer wieder hinzu und andere verschwinden irgendwann wieder. Aus diesem Grund sollten Unternehmen sich nie von nur einer Social-MediaPlattform abhängig machen. Eine Facebook-Fanpage ersetzt keine Website und ein Twitter-Profil keinen Newsletter. ❙ Autorin Uta Nübl Referentin, BIEG Hessen, c/o IHK Frankfurt, uta.nuebl@ bieg-hessen.de

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Innovation und Umwelt

BIEG HESSEN

„KUNDEN AN DIE HAND NEHMEN“ Foto: PEtRA MENKE

Ein Gespräch mit Daniel Weichert, fachlicher Leiter, BIEG Hessen, über den Relaunch der Website, die Neupositionierung des Dienstleisters und die Services für kleinere und mittelständische Unternehmen.

Das BIEG-team unterstützt kleinere und mittelständische Unternehmen bei allen Fragen rund um das thema onlinemarketing: Uta Nübl, Referentin, Angelika Niere, Referentin, Efi Stopler, Kundenbetreuung, und Daniel Weichert, fachlicher Leiter (v. l.).

Herr Weichert, seit Mai ist die neue Website des BIEG Hessen online. Was ist anders? WEICHERT: Design, Struktur und Funktionalität der Website waren für einen modernen Dienstleister nicht mehr zeitgemäß. Deshalb haben wir nun ein sogenanntes Call-to-action-Konzept umgesetzt. Im übertragenen Sinne nehmen wir den Kunden dabei online an die Hand und sagen ihm: „Jetzt hier klicken“, „Hier anmelden“ „Hier den Leitfaden herunterladen“. Dann haben wir die Usability verbessert. Das heißt, die Bedienung wurde vereinfacht, sodass die Besucher nicht erst nachdenken müssen: „Was heißt dieses Icon?“, „Wie finde ich Infos

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über Suchmaschinenmarketing?“, „Wann findet der nächste OnlineMarketing-Tag statt?“ Die einzelnen Schritte sind selbsterklärend. Besonders wichtig war uns, dass wir als Team nicht anonym im Hintergrund agieren, sondern mit den Kunden auf Augenhöhe kommunizieren und direkte Ansprechpartner sind. Haben Sie das Verhalten der Besucher und deren Klickraten auf der BIEG-Website im Vorfeld des Relaunchs untersucht und diese Ergebnisse in die neue Seitenstruktur einfließen lassen? WEICHERT: Ja, wir haben mittels Web Analytics genau geschaut, wo und wie auf unserer Home-

page geklickt wird. Die neue Internetseite spiegelt somit das mentale Modell unserer Besucher wider. Auf der alten Homepage hatten wir einen reinen Leistungseinstieg und haben den Besucher gezwungen, ebenfalls in diesen Kategorien zu denken. Aber es gibt unterschiedliche Besuchertypen, denen wir nun vier Eingangstüren auf unserer

Website öffnen – und zwar den Einstieg über Themen, Services, Blogs oder Suchbegriffe. Diese Funktionalität gibt uns künftig zudem mehr Möglichkeiten, die Ergebnisse der Webanalyse zu erfassen und zu interpretieren. Falls wir beispielsweise für oft gesuchte Begriffe noch keine Inhalte haben, ist es unsere Aufgabe, diese zu ergänzen.

BIEG HESSEN Neutral und kostenfrei unterstützt das BIEG Hessen seit über 15 Jahren kleine und mittlere Unternehmen in ihrer Online-Strategie. Das Angebot erstreckt sich vom Websitecheck über Fachveranstaltungen bis hin zu Leitfäden. Das BIEG Hessen ist eine Einrichtung der IHKs Frankfurt, Offenbach, Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und Fulda. Weitere Infos online unter www.bieg-hessen.de.

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

  Innovation und Umwelt

Die neue BIEG-Website ist auch auf Tablets und Smartphones gut aufgestellt. Aber ist das Thema Responsive Design inzwischen auch bei kleineren Unternehmen angekommen? Weichert: Mobiles Design ist derzeit ein Schwerpunkt bei unserer Beratung, denn da liegt einiges im Argen. Responsive Design heißt, dass eine Website auf allen Displays, unabhängig von deren Größe, funktioniert. Prognosen gehen davon aus, dass wir schon bald mehr Traffic auf Tablets als auf dem PC-Desktop haben werden. Kunden erwarten folglich, dass eine Website sowohl auf dem klassischen Computer als auch auf mobilen Endgeräten wie Smartphone oder Tablet funktioniert. Ohne Responsive Design kann eine Website schneller als gedacht zum Showstopper für das digitale Ladengeschäft werden. Alles neu beim BIEG Hessen: Relaunch der Website, Redesign des Logos, Rebranding des Namens. Warum hat sich das BIEG am Markt so stark neu positioniert? Weichert: BIEG steht für Beratungs- und Informationszentrum elektronischer Geschäftsverkehr. Das ist nicht schön und nicht mehr zeitgemäß. Als wir in 1998 als Projekt des Bundeswirtschaftsministeriums starteten, steckte das Internet noch in den Kinderschuhen. Das lässt sich an diesem Bandwurm-Wort leicht erkennen. Heute spricht niemand mehr von elektronischem Geschäftsverkehr, heute sind Begriffe wie E-Business, E-Commerce, Onlinemarketing gängig. Im neuen Namen des BIEG sollten unsere Kernkompetenzen – das ist Onlinemarketing – und unser Alleinstellungsmerkmal – das ist die Neutralität – zum Ausdruck kommen. Die Marke BIEG Hessen Neutrale Online-Marketing-Beratung hat vom Wording her mehr Aussagekraft. IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Mit welchen Fragestellungen kamen Unternehmen vor zehn Jahren zur Beratung in das BIEG, und welche Themen dominieren heute? Weichert: Manche Unternehmen waren damals noch gar nicht im Internet präsent, andere haben es nur als Add-on gesehen – nach dem Motto „Wir machen auch Internet“. In der Anfangszeit ging es vor allem darum, in allen Branchen für das Thema Online zu sensibilisieren. Diese Überzeugungsarbeit müssen wir inzwischen nicht mehr leisten. Heutzutage geht es nicht mehr um das grundsätzliche Ob, sondern um das Wie im Internet. Sowohl im Business als auch im Privatleben hat der Stellenwert des Internets rapide zugenommen, nicht zuletzt auch durch die leicht zugänglichen mobilen Endgeräte. Insofern sehen wir es als unsere Aufgabe, Unternehmen klarzumachen, wie sie Mehrwerte aus ihrer Webseite ziehen und ihre Onlinestrategie optimieren können. Welche Rolle spielt die Website im Unternehmensmarketing? Weichert: Die Webseite bleibt Herzstück jeder Onlinemarketingstrategie. Das reicht aber nicht aus. Es geht darum, wichtige Plattformen – wie Google – für mehr Sichtbarkeit im Internet nicht nur zu bedienen, sondern strategisch zu nutzen. Auch die Social Media dürfen nicht vernachlässigt werden. Oder anderes gesagt: Da sich Kunden nicht nur auf der Homepage umschauen, sondern an vielen Stellen im Netz tummeln, müssen Unternehmen online überall dorthin gehen, wo ihre Kunden sind. Und genau dabei unterstützen wir. Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen tun sich schwer, wenn es um strategi-

Hessischer Website Award 2014 Online-Wettbewerb für KMU / Bewerbungsschluss 15. September Der Hessische Website Award prämiert vorbildliche Internetauftritte mit herausragendem Design, klarer Zielgruppenansprache und wertvollen Inhalten. Die Preisträger werden am 7. Oktober in der IHK Frankfurt geehrt. Ziel des Awards ist die Würdigung der Internetauftritte von mittelständischen Unternehmen mit Sitz in Hessen, die sich trotz begrenztem Budget im Online-Wettbewerb behaupten. Teilnehmen können Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro. Bewerbungsschluss ist der 15. September, Anmeldung online unter www.bieg-hessen.de. Veranstalter ist das BIEG Hessen (Beratungs- und Informationszentrum elektronischer Geschäftsverkehr). Weitere Infos: BIEG Hessen, Angelika Niere, Telefon 0 69 / 21 97-15 90, E-Mail [email protected], Internet www.bieg-hessen.de.

sches Onlinemarketing geht. Wo hakt es am häufigsten? Weichert: Die größte Herausforderung für Betriebe ist es, sich im Onlinedschungel nicht zu verirren und gut sichtbar zu sein. Sich Sichtbarkeit im Internet zu verschaffen, ist nur noch mit sehr viel Aufwand möglich. Sichtbarkeit hat sehr viel mit Content zu tun, also mit Inhalten. Google ist deshalb nicht der Konkurrent des Unternehmens, sondern dessen Unterstützer. Vorausgesetzt, das Unternehmen produziert und platziert die richtigen Inhalte. Will heißen: Auch kleine Unternehmen müssen eine Contentstrategie definieren und umsetzen, um bei Google punkten zu können. Das ist oftmals eine große Herausforderung, da die personellen und finanziellen Ressourcen begrenzt sind. Hier müssen klare Prioritäten gesetzt werden. Das BIEG ist eine gemeinsame Einrichtung der IHKs Frankfurt, Offenbach, Fulda und HanauGelnhausen-Schlüchtern. Welche Services bieten Sie den kleinen und mittelständischen Unternehmen aus diesen IHKBezirken? Weichert: Meist ist der kostenlose Websitecheck die Eintrittskarte. Bei diesem ersten Beratungsgespräch ergeben sich

in aller Regel weitere Fragestellungen und Folgeberatungen zu Themen wie Onlineshops, Webdesign, Newsletter, Social Media oder IT-Sicherheit. Zudem bieten wir pro Jahr etwa 40 Veranstaltungen, die bekannteste und größte ist der Online-MarketingTag. Auf unserer Internetseite kann kompaktes Wissen in Form von Leitfäden heruntergeladen werden. Das Internet hat natürlich auch Schattenseiten und Risiken. Diese möchten wir den Unternehmen aufzeigen, damit nicht unnötig Geld verbrannt wird. Wir wollen niemanden zum Fachmann in Sachen Internet und E-Commerce machen. Aber wir möchten Inhabern, Geschäftsführern und Entscheidern so viel Wissen vermitteln, dass sie Onlinemarketingstrategien für sich definieren, Sachverhalte kundig beurteilen und Dienstleister richtig auswählen können, um das Internet im Rahmen ihrer Ressourcen optimal für den Geschäftserfolg zu nutzen. ❙ Interview PETRA MENKE Chefredakteurin, IHK WirtschaftsForum, Unternehmermagazin der IHK Frankfurt [email protected]

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Russland

Tipps für den Vertrieb Die Geschäftschancen für deutsche Unternehmen in der Russischen Föderation haben sich eingetrübt, dennoch bleibt der Markt mittelfristig interessant. Zu diesem Fazit kamen Teilnehmer eines Round Table Russland, der am 28. Mai in der IHK Frankfurt stattfand.

Die russische Wirtschaft spürt die Auswirkungen der politischen Krise durchaus deutlich, erläuterte Jens Böhlmann von der DeutschRussischen Auslandshandelskammer (AHK). Das BIP und die Industrieproduktion sanken im ersten Quartal um jeweils 0,9 Prozent. Der Staat hat in großem Stil Goldund Devisenreserven zur Stützung des Rubels eingesetzt. Ein Pfund, mit dem die russische Regierung weiterhin punkten kann, ist die sehr niedrige Staatsverschuldung. Die deutschen Firmen vor Ort bewerten ihre aktuelle geschäftliche Situation und ihre Geschäftsaussichten deutlich schlechter als noch vor einem Jahr. Immerhin verzeichneten aber im ersten Quartal 43 Prozent der von der AHK befragten Unternehmen Umsatzsteigerungen, und bis zum Jahresende erwarten 50 Prozent eine positive Umsatzentwicklung. Anschließend diskutierten die Teilnehmer mögliche Auswirkungen der aktuellen politischen Krise in der Ukraine auf die deutschrussischen Handelsbeziehungen. Die bisher von der EU verhängten Sanktionen, die vor allem russische beziehungsweise ukrainische Einzelpersonen betreffen, beein-

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trächtigen das Gros der Geschäftsbeziehungen nicht maßgeblich, so die einhellige Meinung. Prof. Rainer Wedde, Kanzlei Beiten Burkhardt, Moskau, gab jedoch zu bedenken, dass aktuelle und mögliche künftige Sanktionsbestimmungen seitens der USA und der EU nicht deckungsgleich sind. Unternehmen mit einer US-Muttergesellschaft oder einem starken US-Geschäft sollten daher besonders gründlich prüfen, mit wem ein Geschäft abgewickelt wird. Ein geeigneter Nachweis hierzu sind Handelsregisterauszüge, die bezüglich der Besitzverhältnisse eines Unternehmens in Russland noch aussagekräftiger sind als in Deutschland. Nicht betroffen von Sanktionen sind Tochtergesellschaften in der Rechtsform einer russischen GmbH mit einem russischen Geschäftsführer. Neben dieser Unsicherheit bezüglich der weiteren politischen Entwicklungen belastet aktuell vor allem der stetig fallende Rubelkurs das Russlandgeschäft deutscher Unternehmen. Die mit dem Kursverlust des Rubels einhergehende Inflation liegt derzeit bei rund sieben Prozent. Das größte Flächenland der Welt ist bei den meisten Konsum-

und Investitionsgütern auf Importe angewiesen, dadurch ist die Inflationswirkung besonders stark. Hinzu kommt, dass nicht nur ausländische Anleger ihr Kapital aus dem Land abziehen, sondern auch viele russische Bürger bei ihren inländischen Ersparnissen auf Devisen setzen. Das Wechselkursrisiko tragen dabei meist die deutschen Exporteure mit entsprechenden Auswirkungen auf die Gewinnmargen. Die Nachfrage nach deutschen Produkten entwickelt sich weiter rückläufig. Russische Unternehmen stellen größere Investitionen momentan eher zurück, zumal die russischen Banken bei der Kreditvergabe zurückhaltender geworden

sind. Öffentliche Auftraggeber legen wiederum bei der Vergabe an europäische Unternehmen ebenfalls Zurückhaltung an den Tag. Andererseits gibt es von russischer Seite auch Bemühungen die praktischen Rahmenbedingungen für ausländische Investoren weiter zu verbessern. Dabei ist man sich durchaus bewusst, dass die dringend notwendige Modernisierung der russischen Industrie nicht ohne europäische und deutsche Unternehmen zu realisieren ist. Die Geschäftschancen für deutsche Investoren, Lieferanten und Zulieferer im Investitionsgütersektor sind also auf mittlere Sicht positiv zu bewerten. Aktuell gute Geschäfte machen

Stefan Messer Am 14. Mai wurde IHK-Vizepräsident Stefan Messer, Vorsitzender der Geschäftsführung, Messer Group, Bad Soden, in das Präsidium der International Chamber of Commerce and Industry Germany (ICC Germany) berufen. Die Förderung des Welthandels und die Sicherstellung der Prinzipien der freien Marktwirtschaft, des freien Handels und des freien Unternehmertums sind die vorrangigen Ziele der 1919 gegründeten Internationalen Handelskammer, die ihren Hauptsitz in Paris hat. Die ICC ermöglicht durch von ihr entwickelte Vertrags-

regeln und Richtlinien sowie den Internationalen Schiedsgerichtshof eine effiziente Abwicklung internationaler Geschäfte. Die von der ICC erarbeiteten Incoterms, wie FOB und CIF, finden weltweit Anwendung und regeln die wesentlichen Käufer- und Verkäuferpflichten, insbesondere bei grenzüberschreitenden Geschäften. Der 1923 in Paris gegründete Internationale Schiedsgerichtshof der ICC mit rund 50 Mitarbeitern ist die älteste und renommierteste Institution zur privatwirtschaftlichen Streitschlichtung. ❙

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

 International

in Russland vor allem Unternehmen, die hochwertige Konsumgüter herstellen, wie Elektrogeräte. Die Konsumneigung ist bei der russischen Mittel- und Oberschicht nach wie vor hoch und wird durch

die Inflation weiter angeheizt. Auch deutsche Kfz-Hersteller berichten von einer exzellenten Absatzentwicklung. Die Referenten empfahlen einhellig, die aktuellen Unsicherheiten

Frankfurter AuSSenwirtschaftskalender Internationaler Stammtisch Montag, 1. September und 6. Oktober, 18.30 Uhr, Bar James, English Theatre, Gallusanlage 7, Frankfurt, Telefon 0 69 / 71 91 65 81, E-Mail info@ newcomers-network.de, Internet www.newcomers-network.de/ stammtisch Großhandel Jour Fixe Donnerstag, 10. Juli, IHK Frankfurt, 16 bis 18 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-14 36 Steuern, Rechnungswesen und Controlling in Russland Montag, 14. Juli, IHK Frankfurt, 10 bis 16 Uhr, Gebühr 150 Euro, Telefon 0 69 / 21 97-15 06 Shanghai 2020 Donnerstag, 21. August, IHK Frankfurt, 17 bis 20 Uhr, Gebühr 40 Euro, Telefon 0 69 / 21 97-14 33 Wirtschaftstag Türkei Donnerstag, 18. September, IHK Frankfurt, 10 bis 17 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-12 12

Konferenz mit dem finnischen Staatspräsidenten Sauli Niinistö Dienstag, 7. Oktober, IHK Frankfurt, 13 bis 15 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-12 17 Interkulturelle Kommunikation mit arabischen Geschäftspartnern Dienstag, 14. Oktober, IHK Frankfurt, 9 bis 17.30 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-12 16 Global Mobility in FrankfurtRheinMain – Willkommenskultur für internationale Fach- und Führungskräfte als Standortfaktor Freitag, 21. November, IHK Frankfurt, 10 bis 17 Uhr, Telefon 0 69 /  21 97-14 36, Internet www.globalmobility-frm.de Weitere Infos und Anmeldung zu den Veranstaltungen online unter www.frankfurt-main.ihk.de/veranstaltungen.de. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist teilweise gebührenpflichtig.

zum Anlass zu nehmen, die Vertragsgestaltung und die Zahlungssicherung sowohl im Russlandgeschäft als auch bei Lieferungen in andere Märkte zu optimieren. Wichtige Bausteine hierzu sind ein Liefervertrag in deutscher und russischer Sprache mit einer sorgfältigen Übersetzung und juristischen Ausarbeitung. Von Musterverträgen wird abgeraten. Wichtige Punkte im Liefervertrag sind die Auswahl der richtigen Incoterms, eine möglichst enge Begrenzung von Haftung, Gewährleistung und Vertragsstrafen sowie eine geeignete Vereinbarung zum anwendbaren Recht und zum Gerichtsstand. So sollten Unternehmen die Haftung grundsätzlich nur für eigene Spezifikationen und nicht für einen ganzen Produktionsprozess übernehmen. Wichtig ist auch, dass diese Spezifikationen schon bei Vertragsabschluss als Anlage vorliegen und nicht etwa nachgereicht werden. Bei der Wahl des Gerichtsstands und der Rechtswahl ist zu beachten, dass man ein deutsches Urteil in Russland nicht vollstrecken kann. Empfehlenswert sind Schiedsgerichte; wenn ein Betrieb ein Tochterunternehmen in Russland hat, kann als Gerichtsstand

Russland und russisches Recht gewählt werden. Urteile werden an russischen Gerichten schneller gefällt als in Deutschland, sie sind aber sehr formalistisch begründet. Sabine Stork, Leiterin, internationale Abteilung, Frankfurter Sparkasse, empfahl den Unternehmern, schon vor dem Abschluss eines Liefervertrags den Kontakt mit der Hausbank aufzunehmen, um das Thema Zahlung und Zahlungssicherung schon im Vertrag einzubinden. Die derzeit meistgenutzte Absicherung ist das bestätigte Akkreditiv, da dies ein Zahlungsversprechen der eigenen Hausbank darstellt und im Schadensfall keinen Selbstbehalt vorsieht. Empfehlenswert sind grundsätzlich Schiedsgerichtsklauseln. Wenn ein Betrieb ein Tochterunternehmen in Russland hat, kann gegebenenfalls auch ein Gerichtsstand in Russland und russisches Recht vorteilhaft sein. ❙ Autorin Monika Goldbach Referentin, International, IHK Frankfurt m.goldbach@ frankfurt-main. ihk.de

Über 130 Firmenvertreter aus ganz Deutschland informierten sich beim Wirtschaftstag Oman der IHK Frankfurt am 27. Mai bei Fachvorträgen, Praxisberichten erfolgreicher Unternehmer vor Ort, Podiumsdiskussionen und individuellen Gesprächen über die Chancen eines unternehmerischen Engagements in Oman. Die Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen in Oman sind nicht nur für multinationale Konzerne, sondern auch für mittelständische Firmen vielfältig. Sie reichen von den Branchen Chemie

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und Petrochemie, Bauwirtschaft, Umwelt- und Energietechnik über Informations- und Kommunikationstechnologie, Maschinen- und Anlagenbau, Transport bis hin zu Finanz-, Immobilien- und Unternehmensdienstleistungen sowie Touristik, Bildung und Gesundheit. Von links: Khalid S. Ba‘Omar, Botschafter des Sultanats Oman in Berlin, Prof. Mathias Müller, Präsident, IHK Frankfurt, und Ahmed Hassan Al Dheeb, Staatssekretär, Ministerium für Handel und Industrie, Muscat. ❙

Foto: Stefan Krutsch

Wirtschaftstag Oman

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Foto: GEttyIMAGES / FRANEK StRZESZEWSKI

Gaststätten müssen künftig in den Speisekarten auch Allergene sichtbar kennzeichnen.

LEBENSMIt tELKENNZEICHNUNG

NEUE PFLICHTANGABEN BEACHTEN Die neuen Vorschriften der Lebensmittelinformationsverordnung gelten ab 13. Dezember. Betroffen davon sind Unternehmen der Nahrungsindustrie auf allen Stufen der Produktionskette, aber auch Gastronomen. Sie müssen ihre Speisekarten um Allergenkennzeichnungen ergänzen.

Am 25. Oktober 2011 haben das Europäische Parlament und der Rat die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) erlassen. Diese regelt in der Europäischen Union die Lebensmittel- und Nährwertkennzeichnung einheitlich und gewährt dem Verbraucher ein umfassendes Recht auf Information. Ein wesentliches Ziel der LMIV ist die Konsolidierung der europäischen Etikettierungs- und Nährwertkennzeichnungs-Richtlinie sowie weiterer nationaler Bestimmungen, die sich mit der Kennzeichnung von Lebensmitteln befassen. Die LMIV gilt ab dem 13. Dezember – mit

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Ausnahme der Bestimmungen über die Nährwertdeklaration, die ab dem 13. Dezember 2016 verbindlich wird. Durch die neue Verordnung gelten in der EU im Wesentlichen folgende neue Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung:

Mindestschriftgröße Alle Pflichtinformationen auf Lebensmittelverpackungen müssen an einer gut sichtbaren Stelle platziert werden und eine Mindestgröße haben, damit sie gut lesbar sind. Grundsätzlich muss die Schrift mindestens 1,2 Millimeter groß sein. Lediglich bei

Verpackungen mit einer Oberfläche von nicht mehr als 80 Quadratzentimetern darf die Schrift 0,9 Millimeter klein sein.

Allergenkennzeichnung Durch die LMIV gelten zukünftig umfangreiche Kennzeichnungspflichten für Allergene. Stoffe, die Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen können, müssen im Zutatenverzeichnis auf der Verpackung optisch hervorgehoben werden. Die Neuerung ist die sichtbare Herausstellung der Allergene. Bislang mussten diese lediglich auf der Verpackung aufgeführt werden. Fortan sind

sie zusätzlich, etwa durch eine andere Schriftart oder eine andere Hintergrundfarbe, optisch hervorzuheben. Das gilt auch für unverpackte Lebensmittel, sogenannte „lose Ware“, wie Fisch, sowie für die Speisekarten von Restaurants. Den EU-Mitgliedsstaaten obliegt die Regelung, in welcher Art und Weise die Kennzeichnung der Stoffe bei loser Ware national zu erfolgen hat.

Herkunftskennzeichnung In der LMIV wird eine neue Herkunftsbezeichnung für Frischfleisch eingeführt. Für Rindfleisch ist eine solche HerkunftskennIHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Recht und Steuern

zeichnung bereits seit dem Jahr 2000 vorgeschrieben. Ab April 2015 wird diese Pflicht auch bei Geflügel-, Schwein-, Schaf- und Ziegenfleisch bestehen. Dann muss unverarbeitetes und vorverpacktes Fleisch mit dem Aufzuchtsort und dem Schlachtort des Tieres gekennzeichnet werden. Eine „Folgenabschätzung“ durch die Europäische Kommission wird zu einem späteren Zeitpunkt zeigen, ob weitere Verpflichtungen hinsichtlich der Herkunftskennzeichnung nötig und umsetzbar sind.

Lebensmittelimitate Künftig gelten zum Schutz der Verbraucher vor Täuschung spezielle Kennzeichnungsvorschriften für Lebensmittelimitate, wie etwa Analogkäse. Der bei Lebensmittelimitaten ersatzweise verwendete Bestandteil muss in unmittelbarer Nähe des Produktnamens angegeben werden. Dabei muss die Schriftgröße des anzugebenden Bestandteils 75 Prozent der Größe des Produktnamens betragen. Fleischoder Fischerzeugnisse, die aus mehreren Stücken zusammen-

STEUERFÄLLIGKEITEN IM JULI Staatssteuern Am 10. Juli 2014 werden fällig: Umsatzsteuer- / MehrwertsteuerVorauszahlungen für den Monat Juni 2014 der Monatszahler. Monatszahler ist jeder Unternehmer, dessen Umsatzsteuer im Kalenderjahr 2013 mehr als 7 500 Euro betragen hat; Monatszahler sind auch solche Unternehmer, die ihre berufliche oder gewerbliche Tätigkeit im Jahr 2013 oder 2014 aufgenommen haben (Existenzgründer). Umsatzsteuer- / Mehrwertsteuer-Vorauszahlungen für das zweite Quartal 2014 der Vierteljahreszahler, wenn die Umsatzsteuer im Kalenderjahr 2013 nicht mehr als 7 500 Euro betragen hat. Hat die Umsatzsteuer im Kalenderjahr 2013 nicht mehr als 1 000 Euro betragen, kann das Finanzamt den Unternehmer von

der Verpflichtung zur Abgabe der Voranmeldungen und Entrichtung der Vorauszahlungen befreien. Im Juni 2014 einbehaltene Lohnund Kirchensteuer sowie einbehaltener Solidaritätszuschlag, wenn die für das Kalenderjahr 2013 abzuführende Lohnsteuer mehr als 4 000 Euro betragen hat. Für das zweite Quartal 2014 einbehaltene Lohn- und Kirchensteuer sowie einbehaltener Solidaritätszuschlag, wenn die für das Kalenderjahr 2013 abzuführende Lohnsteuer mehr als 1 000 Euro, aber nicht mehr als 4 000 Euro betragen hat. Im Juni 2014 einbehaltene Bauabzugsteuer (Abführung an das für den beauftragten Bauunternehmer zuständige Finanzamt; Infos online unter www.finanzamt.de).

STEUERFÄLLIGKEITEN IM AUGUST Staatssteuern Am 11. August 2014 werden fällig: Umsatzsteuer- / Mehrwertsteuer-Vorauszahlung für den Monat Juli 2014 der Monatszahler. Monatszahler ist jeder Unternehmer, dessen Umsatzsteuer im Kalenderjahr 2013 mehr als 7 500 Euro betragen hat; Monatszahler sind auch solche Unternehmer, die ihre berufliche oder gewerbliche Tätigkeit im Jahr 2013 oder 2014 aufgenommen haben (Existenzgründer). Im Juli 2014 einbehaltene Lohnund Kirchensteuer sowie einbe-

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haltener Solidaritätszuschlag, wenn die für das Kalenderjahr 2013 abzuführende Lohnsteuer mehr als 4 000 Euro betragen hat. Im Juli 2014 einbehaltene Bauabzugsteuer (Abführung an das für den beauftragten Bauunternehmer zuständige Finanzamt; Infos online unter www.finanzamt.de). Kommunale Steuern Am 15. August 2014 werden Gewerbesteuer- und GrundsteuerVorauszahlung fällig.

gesetzt werden (zum Beispiel Klebefleisch), sind mit dem Hinweis „aus Fleisch- / Fischstücken zusammengefügt“ kenntlich zu machen.

Koffeinhaltige Lebensmittel Koffeinhaltige Lebensmittel, wie „Energy-Drinks“, müssen einen Warnhinweis für Schwangere, stillende Mütter und Kinder haben.

Einfrierdatum Das Einfrierdatum muss bei eingefrorenem Fleisch, eingefrorenen Fleischzubereitungen und eingefrorenen unverarbeiteten Fischereierzeugnissen angegeben werden.

Nährwertdeklaration Ab 13. Dezember 2016 besteht dann in der gesamten EU die Pflicht, Nährwertinformationen anzugeben. Bislang erfolgte dies weitgehend auf freiwilliger Basis. In allen EU-Ländern ist fortan auf vorverpackten Lebensmitteln die Angabe des Brennwerts (Energiegehalt), die Menge an Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz (sogenannte Big Seven) in einer Tabelle (Nährwerttabelle) vorgeschrieben. Zur besseren Vergleichbarkeit müssen die Nährstoffe immer bezogen auf 100 Gramm (g) oder 100 Milliliter (ml) deklariert werden. Zusätzliche freiwillige Bezeichnungen im Rahmen der Nährwerttabelle von Portionen oder Richtwerten einer Tageszufuhr (GDAs) sind ebenfalls zulässig. In Deutschland hat ein Großteil der Hersteller dieses Modell auf freiwilliger Basis umgesetzt. Schon 80 Prozent der verpackten Lebensmittel tragen vor Inkrafttreten der Verordnung die Nährwertangaben. Die sogenannte Lebensmittelampel

wurde indes in der LMIV nicht umgesetzt. Die neue Lebensmittelinformationsverordnung schafft mehr Klarheit für den Verbraucher beim Lebensmittelkauf. Sie erlegt den Herstellern europaweit einheitliche und klare Vorgaben zur Kennzeichnung von Lebensmitteln auf. Der Verbraucher wird dadurch beim Lebensmittelkauf umfassend über Nährwerte, Allergene und die Herkunft von Fleisch informiert. Die Angaben auf der Verpackung werden umfangreicher und besser lesbar sein. Insgesamt gilt durch die neue LMIV damit für alle Unternehmen die gleiche Regelung, und der Verbraucher wird weitreichend geschützt. ❙ AUTOR GERRIT NEUHAUS Rechtsreferendar, IHK Frankfurt s.helmke@ frankfurt-main. ihk.de

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Onlinevertrieb

Unsichere Rechtslage Vertriebsbeschränkungen im Onlinehandel sind oftmals wettbewerbswidrig. Allerdings ist die Rechtslage bislang nicht immer eindeutig; ein Urteil des Bundesgerichtshofs zu dem gesamten Fragekomplex steht noch aus.

Der Verkauf von Markenwaren über Internetplattformen wie Ebay und Amazon wirkt auf viele Markenhersteller wie ein rotes Tuch. Sie fürchten, dass ihre hochwertigen Produkte dort verramscht werden – und möchten ihren Händlern den Onlinevertrieb am liebsten untersagen. Die Rechtslage in Deutschland ist in diesem Punkt allerdings unsicher. Auf der einen Seite verbietet das Kartellrecht Vereinbarungen, die den Wettbewerb spürbar beeinträchtigen. Dies gilt auch für den Ausschluss bestimmter Vertriebswege, wie Internetplattformen. Auf der anderen Seite schützt das Markenrecht die Ware vor einem Imageschaden, der durch das Verramschen eines Produkts über das Internet entstehen kann. Daher kann der Hersteller grundsätzlich die Art der Warenpräsentation festlegen. Vertriebsbeschränkungen sind aus Gründen der Qualitätssicherung nur in selektiven Vertriebssystemen möglich. Bei diesem System belie-

fert der Markenhersteller nur Händler, die von vornherein bestimmte qualitative Voraussetzungen erfüllen. Wenn also der Vertrieb über eine Internetplattform diese Qualitätsanforderungen nicht erfüllt, darf der Vertrieb hierüber verboten beziehungsweise beschränkt werden. Allerdings darf die Einschränkung nicht willkürlich gefasst oder allgemein auf jeglichen Onlinevertrieb bezogen werden. Etwas anderes gilt bei Alleinvertriebsvereinbarungen, bei denen der Händler ein konkretes Verkaufsgebiet oder eine Kundengruppe zugewiesen bekommt. Hier kann eine Beschränkung nur dergestalt ausgesprochen werden, dass der Händler nicht aktiv Werbung für den Verkauf des Produkts machen darf. Das bloße passive Anbieten und Verkaufen der Ware im Internet kann dem Händler beim Alleinvertrieb jedenfalls nicht verboten werden. Die deutschen Gerichte beurteilen die Frage unterschiedlich, ob eine Vereinbarung wettbewerbs-

widrig ist oder nicht. Das Kammergericht Berlin beschäftigte sich in seiner jüngsten Entscheidung mit der Frage nach der kartellrechtlichen Zulässigkeit des Verbots des Warenvertriebs über Ebay, das ein Markenartikelhersteller im Rahmen eines selektiven Vertriebssystems seinen Händlern auferlegt hatte (Urteil vom 19. September 2013). Der Hersteller von Schulranzen hatte die Belieferung des Händlers davon abhängig gemacht, dass dieser keine Ware über Ebay oder gleichartige Auktionsplattformen anbietet und verkauft. Es bestätigte damit das Urteil des Landgerichts Berlin vom 10. März 2009. Laut Kammergericht ist ein solches Verbot zwar grundsätzlich zum Schutz vor „Verramschung“ zulässig, im konkreten Fall wurde es aber nicht diskriminierungsfrei angewendet und beschränkt jedenfalls dann den Wettbewerb, wenn der Markenartikelhersteller seine Produkte in Discountern verkauft. Eine solche

Absatzbeschränkung stellt eine spürbare Wettbewerbsbeschränkung dar und war daher kartellrechtswidrig. Das Kammergericht bestätigte damit das Urteil des Landgerichts Berlin. Das Oberlandesgericht Karlsruhe (Urteil vom 25. November 2009) hatte in der gleichen Konstellation dem Schulranzenhersteller Recht gegeben. Es urteilte, dass der Ausschluss von Ebay in dem von ihm betriebenen selektiven Vertriebssystem nicht als Wettbewerbsbeschränkung anzusehen sei. Auch das Oberlandesgericht München (Urteil vom 2. Juli 2009) war in einem vergleichbaren Fall der Ansicht, dass der Ausschluss des Vertriebs über Internet-Auktionsplattformen zulässig sei. Die Klausel sei nach der Vertikal-Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) freigestellt. Da das Kammergericht Berlin in seinem Urteil die Revision zum BGH zugelassen hat, wird vermutlich der Bundesgerichtshof die Sache in letzter Instanz ab-

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  Recht und Steuern

schließend klären. Möglicherweise wird dieser den Fall zunächst dem Europäischen Gerichtshof im Wege eines Vorabentscheidungsersuchens vorlegen. Wieder anders entschied das Landgericht Kiel einen Rechtsstreit um die Zulässigkeit von Vertriebsbeschränkungen im Rahmen einer Alleinvertriebsvereinbarung zwischen einem Kamerahersteller und einem Onlinehändler (Urteil des Landgerichts Kiel vom 8. November 2013) zugunsten des Händlers. Nach Aussage des Gerichts handelt es sich um eine Kernbeschränkung des passiven Verkaufs, weil die Händler gehindert werden, mehr und andere Kunden zu erreichen. Der Zugang zu den Kunden, die ihre Internetkäufe in erster Linie über die ihnen vertrauten Plattformen und Marktplätze aus Gründen des Einkaufskomforts tätigen, wird

jedenfalls erheblich erschwert. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Es bleibt abzuwarten, ob der Markenhersteller Rechtsmittel einlegt. Schließlich entschied das Oberlandesgericht Düsseldorf mit Urteil vom 13. November 2013, dass ein Hersteller von Badarmaturen wegen einer Onlinevertriebsbeschränkung an den Onlinehändler Schadensersatz in Höhe von etwa einer Million Euro leisten muss. Das Gericht begründete dies damit, dass der Onlinehändler durch die Vertriebsbeschränkung geschädigt worden ist. Diese ist rechtswidrig, weil durch sie gezielt der Wettbewerb behindert worden ist. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat in seiner Entscheidung die Revision zum Bundesgerichtshof nicht zugelassen.

Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs liefert auch keine neuen Erkenntnisse. In seinem Urteil vom 13. Oktober 2012 kommt das Gericht zu dem Schluss, dass eine solche Klausel wettbewerbswidrig ist, wenn der rechtliche und wirtschaftliche Zusammenhang, in dem die Klausel steht, ergibt, dass sie nicht objektiv gerechtfertigt ist. Auch nach diesen Urteilen ist die Rechtslage in Deutschland weiterhin unsicher. Es bleibt zu hoffen, dass in nicht allzu langer Zeit ein höchstrichterliches Urteil zu dem gesamten Fragenkomplex vorliegen wird. Letztlich wird aber erst ein Urteil des Bundesgerichtshofs klären, ob der Vertrieb über Ebay grundsätzlich zulässigerweise ausgeschlossen werden kann. Bis dahin stehen sich die Urteile der Oberlandesgerichte Karlsruhe und München

einerseits und des Kammergerichts andererseits gegenüber. Es ist zu erwarten, dass der Bundesgerichtshof dem Kammergericht folgen und den Internetvertrieb damit weiter öffnen wird. Fraglich ist aber, ob das Ebay-Verbot nur aufgrund der Umstände des Einzelfalls, also wegen des Parallelvertriebs über Discounter, gegen das Kartellverbot verstößt, oder ob der Bundesgerichtshof Wettbewerbsbeschränkungen zugunsten des Imageschutzes generell als Kartellverstoß werten wird. ❙ Autorin Christine Seitz Referentin, Recht und Steuern, IHK Frankfurt [email protected]

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 Amtliches

Prüfungsordnung der IHK Frankfurt am Main für die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main hat am 25. Juni 2014 auf Grund von §§ 1 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920 das zuletzt durch Artikel 17 des Gesetzes vom 25. Juli 2013 (BGBl. I S. 2749) geändert worden ist, in Verbindung mit § 34a Abs. 1 Satz 6 der Gewerbeordnung (GewO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), die zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 6. September 2013 (BGBl. I S. 3556) geändert worden ist und der §§ 5a ff der Bewachungsverordnung (BewachV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. Juli 2003. (BGBl. I S. 1378), zuletzt geändert durch Artikel 2a Absatz 3 des Gesetzes vom 4. März 2013 (BGBl. I S. 362) folgende Prüfungsordnung beschlossen: § 1 Sachkundeprüfung Der Nachweis der Sachkunde für die Tätigkeit in den in § 34 a Abs. 1 Satz 6 GewO genannten Bereichen kann durch eine Prüfung nach den in den nachfolgenden Paragrafen getroffenen Regelungen erbracht werden. Zweck der Sachkundeprüfung ist der Nachweis, dass die in diesen Bereichen tätigen Personen Kenntnisse über für die Ausübung dieser Tätigkeiten notwendigen rechtlichen Vorschriften und fachspezifischen Pflichten und Befugnisse sowie deren praktische Anwendung in einem Umfang verfügen, die ihnen die eigenverantwortliche Wahrnehmung dieser Wachaufgaben ermöglichen. § 2 Errichtung, Zusammensetzung und Berufung von Prüfungsausschüssen Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, im Folgenden IHK genannt, errichtet einen oder mehrere Prüfungsausschüsse für die Sachkundeprüfung. Mehrere Industrie- und Handelskammern können einen gemeinsamen Prüfungsausschuss errichten. Die IHK Frankfurt beruft die Mitglieder des Ausschusses, den Vorsitzenden und seinen Stellvertreter für die Dauer von längstens 5 Jahren. Die Prüfungsausschussmitglieder müssen für die Prüfungsgebiete sachkundig und für die Mitwirkung im Prüfungswesen geeignet sein. Der Prüfungsausschuss ist beschlussfähig, wenn mindestens drei Mitglieder mitwirken. (5) Die §§ 83, 84, 86 und § 89 HessVwVfG finden entsprechende Anwendung. Bei der Sachkundeprüfung darf nicht mitwirken, wer Angehöriger des Prüfungsteilnehmers nach § 20 Abs. 5 HessVwVfG ist. Die Mitglieder des Prüfungsausschusses sind ehrenamtlich tätig. Für bare Auslagen, Zeitversäumnis und sonstigen Aufwand wird - soweit eine Entschädigung nicht von anderer Seite gewährt wird - eine angemessene Entschädigung gezahlt, deren Höhe sich an dem Justizvergütungs- und entschädigungsgesetz (JVEG) in der jeweils geltenden Fassung orientiert. § 3 Prüfungstermine und Anmeldung zur Prüfung Die IHK bestimmt Prüfungsausschuss, Ort und Zeitpunkt der Prüfung und gibt die Prüfungstermine und Anmeldefristen in geeigneter Form rechtzeitig bekannt. IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Die Anmeldung zur Sachkundeprüfung soll schriftlich erfolgen. Der Prüfungsbewerber hat sich bei der IHK anzumelden, in deren Bezirk sein Beschäftigungsort oder seine Aus- oder Fortbildungsstätte liegt oder der Bewerber seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. § 4 Belehrung, Befangenheit Vor Beginn der Prüfung wird die Identität der Prüfungsteilnehmer festgestellt. Sie sind nach Bekanntgabe der Prüfer zu befragen, ob sie von ihrem Recht zur Ablehnung eines Prüfers wegen Besorgnis der Befangenheit Gebrauch machen wollen. Über einen Befangenheitsantrag entscheiden die für den Prüfungstermin bestimmten Prüfer ohne Mitwirkung des betroffenen Prüfers. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Richtet sich der Ablehnungsantrag gegen den Vorsitzenden, so ist Einstimmigkeit der beisitzenden Prüfer erforderlich. Wird einem Befangenheitsantrag stattgegeben, so soll der Prüfungsteilnehmer zum nächsten Prüfungstermin eingeladen werden, sofern der ausgeschlossene Prüfer nicht sogleich durch einen Vertreter ersetzt werden kann. Besteht die Besorgnis der Befangenheit bei allen Prüfungsausschussmitgliedern, so hat die IHK zu entscheiden. § 5 Täuschungshandlungen und Ordnungsverstöße Prüfungsteilnehmer, die sich einer Täuschungshandlung oder erheblichen Störung des Prüfungsablaufes schuldig machen, kann der Aufsichtsführende von der Prüfung vorläufig ausschließen. Über den endgültigen Ausschluss und die Folgen entscheidet der Prüfungsausschuss nach Anhören des Prüfungsteilnehmers. In schwerwiegenden Fällen, insbesondere bei vorbereiteten Täuschungshandlungen, kann die Prüfung für nicht bestanden erklärt werden. Das Gleiche gilt bei innerhalb eines Jahres nachträglich festgestellten Täuschungen. § 6 Rücktritt, Nichtteilnahme Tritt der Prüfungsbewerber nach der Anmeldung und vor Beginn der Prüfung durch schriftliche Erklärung zurück, gilt die Prüfung als nicht abgelegt. Tritt der Prüfungsteilnehmer nach Beginn der Prüfung zurück oder nimmt er an der Prüfung nicht teil, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt, so gilt die Prüfung als nicht bestanden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet der Prüfungsausschuss. § 7 Gliederung, Durchführung und Bewertung der Sachkundeprüfung Die Prüfungssprache ist deutsch. Die IHK regelt im Einvernehmen mit dem Prüfungsausschuss die Aufsichtsführung bei der schriftlichen Prüfung. Die Sachkundeprüfung besteht gemäß § 5 c Abs. 1 BewachV aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Die schriftliche Prüfung dauert 120 Minuten. Die mündliche Prüfung soll pro Prüfungsteilnehmer etwa 15 Minuten dauern. In der mündlichen Prüfung können bis zu 5 Prüfungsteilnehmer gleichzeitig geprüft werden.

Gegenstand der schriftlichen Prüfung sind die in § 4 BewachV festgelegten Prüfungsgebiete. Gegenstand der mündlichen Prüfung sind die in § 5 a Abs. 2 i. V. m. § 4 BewachV aufgeführten Gebiete mit dem Schwerpunkt der in § 4 Nr. 1 und 5 BewachV genannten Gebiete. Der Prüfungsausschuss ist gehalten, die überregional erstellten Prüfungsaufgaben zu übernehmen. Die schriftliche und mündliche Prüfung ist mit Punkten zu bewerten. Zur mündlichen Prüfung wird nur zugelassen, wer die schriftliche Prüfung mit mindestens 50 Prozent der zu vergebenden Gesamtpunkte für die schriftliche Prüfung bestanden hat. Die mündliche Prüfung ist bestanden, wenn mindestens 50 Prozent der zu vergebenden Gesamtpunkte für die mündliche Prüfung erreicht werden. Wenn die mündliche Prüfung nicht innerhalb von 2 Jahren nach Bestehen der schriftlichen Prüfung erfolgreich abgelegt wurde, gilt die Sachkundeprüfung insgesamt als nicht bestanden. Die Sachkundeprüfung ist nicht öffentlich. Ausnahmen richten sich nach § 5 c Abs. 4 BewachV. Die Prüfungsteilnehmer sind vor der Prüfung über den Prüfungsablauf, die zur Verfügung stehende Zeit, die in der schriftlichen und mündlichen Prüfung jeweils zu erreichende Gesamtpunkteanzahl, die Bedingungen über die Zulassung zur mündlichen Prüfung und die Folgen bei Täuschungshandlungen und Ordnungsverstößen zu belehren. Gegenstand der spezifischen Sachkundeprüfung sind die Sachgebiete gemäß § 4 BewachV, die aufgrund der Feststellung gemäß § 13c Abs. 2 GewO ergänzend zu prüfen sind. Abweichend von Abs. 3 richtet sich in diesem Fall die Dauer der schriftlichen Prüfung nach der Anzahl der Fragen in den Sachgebieten, die zu prüfen sind, im Verhältnis zu der Gesamtzahl der Prüfungsfragen nach Abs. 4 Satz 1. § 8 Feststellung und Bekanntgabe des Prüfungsergebnisses Der Prüfungsausschuss entscheidet mehrheitlich jeweils über das Bestehen oder Nichtbestehen der schriftlichen und der mündlichen Prüfung. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorsitzende. Das Ergebnis der schriftlichen Prüfung ist dem Prüfungsteilnehmer nach Abschluss der Korrektur, das Ergebnis der mündlichen Prüfung nach Abschluss der Beratungen über diese mitzuteilen. (3) Ist die schriftliche oder die mündliche Prüfung nicht bestanden, erhält der Prüfungsteilnehmer einen schriftlichen Bescheid der IHK. Der Bescheid enthält den Hinweis, dass die Prüfung nach Anmeldung wiederholt werden kann. (4) Prüfungsteilnehmern, die die schriftliche und mündliche Prüfung bestanden haben, wird eine Bescheinigung nach Anlage 4 der BewachV ausgestellt. (5) Prüfungsteilnehmern, die die spezifische Sachkundeprüfung nach § 13c Abs. 2 GewO bestanden haben, wird eine Bescheinigung nach Anlage 4 Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Vollzug des § 34a der Gewerbeordnung und zur Bewachungsverordnung (BewachVwV) ausgestellt. § 9 Niederschrift Über die Prüfung ist eine Niederschrift zu fertigen, aus der die einzelnen Prüfungsergebnisse, besondere

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  Amtliches | Unternehmensreport

Vorkommnisse oder sonst auffällige Feststellungen zu entnehmen sind. Sie ist von den Mitgliedern des Prüfungsausschusses zu unterzeichnen. § 10 Rechtsbehelfsbelehrung Entscheidungen sind bei ihrer schriftlichen Bekanntgabe an den Prüfungsteilnehmer mit einer Rechtsbehelfsbelehrung zu versehen. Diese richtet sich im

Einzelnen nach der Verwaltungsgerichtsordnung und den Ausführungsbestimmungen des Landes Hessen. § 11 Inkrafttreten Diese Prüfungsordnung tritt nach ihrer Verkündung im IHK WirtschaftsForum der IHK in Kraft. Gleichzeitig tritt die bisherige Satzung vom 26. September 2012 außer Kraft. Auf Sachkundeprüfungen, die vor Inkrafttreten der Prüfungsordnung des Satzes 1 be-

35 Jahre Birgit Winterhalder-Spee, Deutscher Fach­ verlag, Frankfurt 30 Jahre Klaus-Peter Eisenbarth, Alcoa Fastening Systems Fairchild Fasteners Europe – Camloc, Kelkheim

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, 25. Juni 2014 Prof. Dr. Mathias Müller Matthias Gräßle Präsident Hauptgeschäftsführer

Handelsrichter

Dienstjubiläen im Juli 40 Jahre Rainer Schneider, Albin Stapf, Frankfurt Horst Meyer, Ing. (grad.) Peter Sauerwein, ­Samson Mess- und Regeltechnik, Frankfurt

gonnen und bei deren Inkrafttreten noch nicht abgeschlossen sind, findet ausschließlich die bisherige Satzung im Sinne des Satzes 2 Anwendung.

25 Jahre Peter Dieringer, Lydia Lang, A&R Carton, ­Frankfurt Ralf Herrmann, Dresdner Bank und Commerzbank, Frankfurt Mathias Nickel, Thomas Ganss, Poly-clip ­System, Hattersheim Ursula Boßhammer, Andrea Riechert, Deutscher Fachverlag, Frankfurt Stefan Ewig, Jürgen Freund, Hans-Werner Klein, Josef Brixy, Samson Mess- und Regeltechnik, Frankfurt Christian Brück, Trowe Frankfurt, Frankfurt

Der Präsident des Landgerichts Frankfurt am Main hat auf gutachterlichen Vorschlag der Industrie- und Handelskammer Ulrike Gehring ab 14. Mai 2014 sowie Annegret Fuß und Gisela Schreiber ab 16. Juni 2014 für fünf Jahre zum Handelsrichter bei dem Landgericht Frankfurt am Main ernannt. Die Entscheidungen der Kammern für Handelssachen ergehen in aller Regel schnell und praxisnah, da sich der juristische Sachverstand des Vorsitzenden Richters und die kaufmännischen Erfahrungen der Handelsrichter in wirtschaftlichen Streitigkeiten ergänzen.

Fünf Unternehmen erhielten im Rahmen der Frühjahrskonferenz der KlimaschutzUnternehmen in Berlin ihre Aufnahmeurkunden durch die parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums, Rita Schwarzelühr-Sutter. Zu den neuen Klimaschutz-Unternehmen gehört auch der weltweit tätige Möbelhersteller Ikea Deutschland, Hofheim-Wallau. Mit diesen Neuaufnahmen sind nun 28 Unternehmen aus ganz Deutschland im Verein „Klimaschutz-Unternehmen. Die Klimaschutz- und Energieeffizienzgruppe der Deutschen Wirtschaft“. Ziel dieses deutschlandweiten und branchenübergreifenden Exzellenznetzwerks ist es, modellhaft aufzuzeigen, wie Energienutzung und Klimaschutz für Unternehmen optimiert werden können. „Die fünf neuen Mitglieder zeigen, dass unser Netzwerk für besonders engagierte Unternehmen aller Branchen und Größen aktiv ist“, so Jan Eschke, Vorsitzender des Vereins. Die Klimaschutz-Unternehmen haben sich freiwillig zu messbaren und ambitionierten Zielen bei Klimaschutz und Energieeffizienz verpflichtet und bereits herausragende Leistungen

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Foto: Bügers / DIHK

Ikea ausgezeichnet

betrieblicher Energieeffizienz bei Produkten, Dienstleistungen und Produktion erbracht. Als Vorbilder im Bereich Klimaschutz verringern sie die CO2-Emissionen und zeigen: Klimaschutz zahlt sich aus. „Die KlimaschutzUnternehmen sind Leuchttürme für gelungene Green Economy und beispielgebend dafür, dass Klimaschutz und Energieeffizienz in Unternehmen eine Erfolgsgeschichte sein kann“, sagte DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer anlässlich der Urkundenverleihung. Die Gruppe wurde im Rahmen der aus Mitteln der Nationalen Klimaschutz Initiative (NKI) des Bundesumweltministeriums geförderten Partnerschaft für Klimaschutz, Energieef-

fizienz und Innovation ins Leben gerufen und wird seit dem 1. Oktober 2013 durch den Verein fortgeführt. Die Partner, welche die Auszeichnung auch weiterhin verleihen, sind das Bundesumweltministerium, das Bundeswirtschaftsministerium sowie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag. Vertreter der fünf neu ernannten Klimaschutz-Unternehmen erhielten ihre Urkunden (v. l.): Dr. Henning Schliephake, Georgsmarienhütte, Heiko Brandl, Vereinigte Papierwarenfabriken, Thomas Günther, Salus Haus, Rita Schwarzelühr-Sutter, parlamentarische Staatssekretärin, Peter Maier, Mader, ❙ und Ulf Wenzig, Ikea Deutschland.

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

 Amtliches

Änderung von Satzungsrecht / Änderung der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Gebührenordnung Die Vollversammlung der IHK Frankfurt am Main hat in ihrer Sitzung am 25. Juni 2014 gemäß § 4 Satz 2 Ziffer 2 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern die folgenden Änderungen* der Gebühren-

ordnung (Gebührentarif) der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main vom 14. April 2010, zuletzt geändert durch Beschluss der Vollversammlung am 12. Dezember 2013, beschlossen:

Tarif-Nr.

Gebührenpflichtige Leistung

Gebühr in €

14

Gebühren aus der Umsetzung des Finanzanlagenvermittlerrechts und des Honoraranlageberatungsgesetzes

14.1

Erlaubnis für Finanzanlagenvermittler (§ 34f Abs. 1 GewO) oder Honorar-Finanzanlagenberater (§ 34h Abs. 1 GewO)

14.1.1

Gesamterlaubnis (3 Kategorien)

300,00 €

14.1.2

Teilerlaubnis (2 Kategorien)

250,00 €

14.1.3

Teilerlaubnis (1 Kategorie)

200,00 €

14.1.4

Nachträgliche Überprüfung der Erlaubnisvoraussetzungen (§ 34f Abs. 2 GewO, § 34h Abs. 1 S. 4 i. V. m. § 34f Abs. 2 GewO)

14.1.5

Umschreibung der Erlaubnis für Finanzanlagenvermittler nach § 34h Abs. 1 S. 5 GewO

14.2

Registrierung

14.2.1

Registrierung von Finanzanlagenvermittlern oder Honorar-Finanzanlagenberatern (§ 34f Abs. 5 GewO, § 34h Abs. 1 S. 4 GewO i. V. m. § 34f Abs. 5 GewO)

25,00 €

14.2.2

Registrierung von Angestellten der Finanzanlagenvermittler oder von Angestellten der Honorar-Finanzanlagen­berater (§ 34f Abs. 6 GewO, § 34h Abs. 1 S. 4 GewO i. V. m. § 34f Abs. 6 GewO)

20,00 €

14.2.3

Änderungen der Registerdaten (§ 11a GewO)

25,00 €

14.2.4

Schriftliche Auskunft (§ 11a Abs. 2 GewO)

15,00 €

14.3

Überprüfung der Berufsausübungspflichten

14.3.1

Überprüfung der Informations-, Beratungs- und Dokumentationspflichten der Finanzanlagenvermittler oder Honorar-Finanzanlagenberater (§§ 11-19 FinVermV)

50,00 – 3 000,00 €

14.3.2

Überprüfung der Prüfungspflicht (§ 24 Abs. 2 FinVermV)

50,00 – 3 000,00 €

14.4

Durchführung der Sachkundeprüfung (§ 34f Abs. 2 Nr. 4 GewO, § 34h Abs. 1 S. 4 GewO i. V. m. § 34f Abs. 2 Nr. 4 GewO)

14.4.1

Vollständige Prüfung in allen Kategorien (schriftlich und praktisch)

320,00 €

14.4.2

Vollständige Prüfung in 2 Kategorien (schriftlich und praktisch)

285,00 €

14.4.3

Vollständige Prüfung in 1 Kategorie (schriftlich und praktisch)

250,00 €

14.4.4

Teilprüfung schriftlich in allen Kategorien

220,00 €

14.4.5

Teilprüfung schriftlich in 2 Kategorien

185,00 €

14.4.6

Teilprüfung schriftlich in 1 Kategorie

150,00 €

14.4.7

Wiederholung der praktischen Prüfung

100,00 €

14.4.8

Erstellung und Durchführung der spezifischen Sachkundeprüfung

50,00 – 200,00 € 50,00 €

100,00 – 500,00 €

Rücktritt nach Zulassung (Stornogebühr) 14.4.9

Bei Rücktritt von der Prüfung nach erfolgter Anmeldung bis vier Wochen vor der Prüfung

30 v. H.

14.4.10

Bei Rücktritt zu einem späteren Zeitpunkt oder Nichtteilnahme

50 v. H.

* Die Änderungen sind jeweils fett markiert. Die Änderung der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Gebührenordnung tritt am Tag nach ihrer Verkündung in Kraft. Frankfurt am Main, 25. Juni 2014 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Die Änderungen wurden vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung am 08. Juli 2014 (Az: III 4-2 - 041-d-06-0006#009) genehmigt. Die vorstehenden Änderungen werden hiermit ausgefertigt und öffentlich bekannt gemacht.

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias Gräßle Präsident Hauptgeschäftsführer

Frankfurt am Main, 10. Juli 2014 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Prof. Dr. Mathias Müller Matthias Gräßle Präsident Hauptgeschäftsführer

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

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Focus V·e·r·l·a·g·s

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07-08 | 2014

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Impressum: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Sontraer Straße 6, 60386 Frankfurt am Main, Telefon 0 69/42 09 03-75 Die Textbeiträge in diesem Verlagsfocus wurden von den werbenden Unternehmen verfasst.

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Energie Wirtschaftsstandort Main-Taunus-Kreis

Rund ein Fünftel der weltweiten Energie inzwischen aus erneuerbaren Quellen Das Politiknetzwerk Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (REN21) sowie das UNEP-Collaborating Centre for Climate & Sustainable Energy Finance haben beim UN Forum Sustainable Energy for All in New York die neuesten Zahlen zum weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien vorgestellt. Demnach werden 19 Prozent – also fast ein Fünftel – der weltweit verbrauchten Endenergie inzwischen aus erneuerbaren Energien gewonnen. Weltweit wurden im letzten Jahr mindestens 249 Milliarden US-Dollar in Elektrizitäts- und Kraftstofferzeugung aus erneuerbaren Energien investiert, davon entfallen ca. 35 Milliarden US-Dollar auf große Wasserkraftprojekte mit einer Leistung von über 50 Megawatt. Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel: „Die erneuerbaren Energien sind weltweit auf dem Vormarsch. Deutschland gehört dabei zur Spitzengruppe der Länder mit dem höchsten jährlichen Zuwachs des erneuerbaren Anteils an den Stromerzeugungskapazitäten. Unser Land nimmt in diesem Bereich auch bei den Investitionen einen Spitzenplatz ein. Viele Länder haben erneuerbare Energien mittlerweile fest in ihrer Energiepolitik verankert. Das stärkt auch die Exportchancen deutscher Unternehmen, die bei zahlreichen Energietechnologien weltweit führend sind. Gleichzeitig wächst die Notwendigkeit für eine noch engere internationale Zusammenarbeit bei den erneuerbaren Energien. Denn die Herausforderungen der deutschen Energiewende stellen sich ganz ähnlich auch in vielen anderen Ländern.“ Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller: „Erneuerbare Energien schaffen Energiezugang, erhöhen die Versorgungssicherheit und sind kosteneffizient.

Deswegen haben inzwischen 95 Entwicklungs- und Schwellenländer Energiepolitiken und Ziele für erneuerbare Energie verabschiedet. Deutschland wird diesen Trend weiter intensiv unterstützen und in Zusammenarbeit mit seinen Partnern zur globalen Energiewende beitragen. Allein 2013 haben wir im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit für erneuerbare Energien und Energieeffizienz fast zwei Milliarden Euro zugesagt – inklusive zinsvergünstigter Kredite. Damit ist Energie der größte Förderbereich des BMZ.“ 2013 war ein Rekordjahr in Bezug auf die Neuinstallationen erneuerbarer Stromerzeugungskapazitäten. Weltweit wurden 120 Gigawatt und damit 8,3 % mehr als im Jahr 2012 hinzugebaut, damit entfiel mehr als die Hälfte aller neu installierten Stromerzeugungskapazitäten auf die Erneuerbaren. Insgesamt stammen mehr als 22 % der weltweiten Stromproduktion heute aus erneuerbaren Energien. Weltweit arbeiten ungefähr 6,5 Millionen Menschen direkt oder indirekt im Erneuerbare-Energien-Sektor – mit steigender Tendenz. Die Zahl der Länder mit Zielvorgaben und Förderpolitiken für den Ausbau der erneuerbaren Energien hat sich erneut erhöht, auf mittlerweile 144. Zwei Drittel davon sind Entwicklungsländer. www.erneuerbare-energien.de

Jetzt für „Mainova Fußball-Camps für Kids“ mit der Eintracht Frankfurt Fußballschule bewerben Die Mainova AG veranstaltet erneut die Aktion „Mainova FußballCamps für Kids“ zusammen mit der Eintracht Frankfurt Fußballschule. Die Mainova AG veranstaltet erneut die Aktion „Mainova FußballCamps für Kids“ zusammen mit der Eintracht Frankfurt Fußballschule. Bis zum 8. August 2014 können sich besonders engagierte Vereine um die zweitägigen Trainingslager bewerben. Voraussetzung ist, dass die Vereine ein ehrenamtliches Projekt für soziale, nachhaltige oder energieeffiziente Zwecke dieses Jahr bereits umgesetzt haben oder noch umsetzen werden. Insgesamt fünf FußballCamps werden verlost. Pro Gewinnerverein können je 60 Kinder der Jahrgänge 2000 bis 2005 teilnehmen. Ab September 2014 führen Eintracht-Legende Karl-Heinz „Charly“ Körbel und die Trainer der Eintracht Frankfurt Fußballschule zusammen mit den Jugendtrainern der Gewinnervereine die zweitägigen Camps auf den heimischen Trainingsplätzen durch. Für nur 39 Euro je Teilnehmer (statt 199 Euro) trainieren die E-, D- und

C-Jugendlichen wie die Eintracht-Profis. Alle Teilnehmer haben die Möglichkeit, das Fußball-Abzeichen der Eintracht Frankfurt Fußballschule abzulegen. Im Vorfeld erhalten fünf Jugendtrainer der Gewinnervereine eine exklusive Schulung in der Commerzbank-Arena. Hier werden die Trainingsprinzipien der Eintracht Frankfurt Fußballschule vermittelt. Die Vereine erhalten ein Starter-Kit mit Trainingsutensilien im Wert von 250 Euro. Jedes Kind bekommt Trikot, Hose, Stutzen und einen eigenen Trainingsball gestellt. Vereine, die mindestens über drei Jugendfußballmannschaften verfügen und aus dem Vertriebsgebiet der Mainova AG stammen, können sich bis zum 8. August 2014 mit einem aktuellen Projekt bewerben. Weitere Informationen zur Bewerbung und die Teilnahmebedingungen finden sich im Internet unter www.mainova.de/fussballcamps.

Energie | VerlagsFocus

II

Energieversorger E.VITA

Per Lastgang-Analyse Energiekosten senken In Zeiten steigender Abgaben auf den Energiepreis sind viele Unternehmen auf der Suche nach preissenkenden Maßnahmen. Ein klassischer Weg ist die Neuverhandlung des Energie-Liefervertrages – weniger bekannt ist die Möglichkeit, die Energiekosten durch eine optimierte Stromnutzung aktiv zu beeinflussen.

liegt, dass hier sehr viel Verbrauch bundesweit gleichzeitig abgerufen wird. Gelingt es Ihnen, den Verbrauch z. B. durch die Öffnung der Gleitzeit auf 6 Uhr zu verteilen, so haben Sie einen weiteren preissenkenden Effekt. Bei einer Neubewertung Ihres Lastganges führen die Verbräuche in den günstigen Abnahmestunden dann zu einer Absenkung des Arbeitspreises für Ihren Strom.

Gewerbekunden mit sogenannter Leistungsmessung erhalten von E.VITA nicht nur monatliche Abrechnungen, sondern auch ihren Lastgang, der auf Viertelstunden-Ebene den Stromverbrauch der Abnahmestelle zeigt. Die Leistungsspitze, d. h. die höchste Entnahme von Strom innerhalb einer Viertelstunde, wird – multipliziert mit dem Leistungspreis – zu einem wesentlichen Kostenfaktor. Hinterfragen Sie, warum eine Verbrauchsspitze entstanden ist und wie sie reduziert werden kann, so lässt sich dieser Faktor aktiv verringern.

Die Arbeitszeiten anzupassen ist nur eine mögliche Maßnahme. Ebenso kann an der Einsatzplanung von Maschinen gefeilt werden, oder Sie sensibilisieren Ihre Mitarbeiter für Verhaltensänderungen im täglichen Umgang mit Strom. Der Schlüssel zur Energiekostenreduktion liegt in Ihrem Lastgang – Sie müssen ihn nur finden.

Ein einfaches Beispiel: Sie starten am Morgen alle Maschinen, Computer etc. gleichzeitig und produzieren so eine Leistungsspitze. Durch organisatorische Anpassungen wie z. B. die Einführung eines flexiblen Arbeitsbeginns können Sie solche Spitzen kappen. Den wirtschaftlichen Effekt werden Sie sofort auf Ihrer Rechnung sehen können. Hinzu kommt, dass bestimmte Verbrauchszeiten, z. B. gegen 8 Uhr morgens, besonders teuer sind, was ganz einfach daran

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Klimaschutz auf www.mtk.org Main-Taunus-Kreis bereitet Energiekonzept vor Informationen rund um das Thema Energie der Zukunft gibt es ab sofort auf der Internetseite des Main-Taunus-Kreises (www.mtk.org/ umwelt-klimaschutzkonzept). Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, stehen dort Informationen zur Vorbereitung eines Klimaschutzkonzeptes, und Bürger oder Unternehmen können der Kreisverwaltung Anregungen übermitteln. „Klimaschutz geht alle an“, so Cyriax, die Internetseite sei „ein Beitrag zur Bürgerbeteiligung in einer so wichtigen Zukunftsfrage“. Der Löwenanteil des Energieverbrauchs falle auf die Privathaushalte und die Firmen; daher wolle der Kreis eine breite öffentliche Diskussion zum Thema anstoßen. Zu finden ist die Plattform zum Klimaschutz auf der Homepage des Kreises über den Pfad „Umwelt – Klimaschutz“. Die Seite werde schrittweise ausgebaut, so Cyriax. Bereits jetzt gebe es dort Informationen zum Energieverbrauch im MTK, zu energiebewussten Bauvorhaben des Kreises und zu den Zielen künftigen Energiemanagements. Künftig würden dort auch Termine und Dokumente aus der laufenden Diskussion abrufbar. Das Klimakonzept soll bis September fertig sein, es ist die dritte Stufe

einer Initiative des Main-Taunus-Kreises. Zunächst waren in einem Energiebericht Daten zum Verbrauch in Vergangenheit und Gegenwart zusammengestellt worden. Danach schrieb der Kreis einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie in einem so genannten Energieleitbild fest. Das Energie- und Klimaschutzkonzept soll nun Ziele setzen und konkrete Vorhaben benennen. Neben Städten und Gemeinden, Verbänden, Energieversorgern und anderen Organisationen sollen sich auch die Bürger beteiligen können. „Wir brauchen eine Strategie für klimaschonende, aber auch bezahlbare Energie“, erläutert Cyriax. Diese Ziele waren bei einer Auftaktveranstaltung im Landratsamt im März einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt worden, darunter Vertreter der Kommunen, Gewerbebetriebe und Energieversorger. Koordiniert wird der Prozess vom Witzenhausen-Institut, gefördert wird das Projekt vom Bundesumweltministerium.

www.mtk.org

Gemeinsam Stadtradeln für ein gutes Klima Erstmalig beteiligt sich die Stadt Flörsheim am Main an der bundesweiten Kampagne „Stadtradeln“ des Klima-Bündnisses, dem größten kommunalen Netzwerk zum Klimaschutz. Von Sonntag, 7. September, bis einschließlich Samstag, 27. September, sind alle Bürger der Stadt, und insbesondere die Stadtverordneten und Ortsbeiräte dazu eingeladen, drei Wochen lang kräftig in die Pedale zu treten und möglichst viele Fahrradkilometer – egal ob beruflich oder privat – für den Klimaschutz und für Flörsheim am Main zu sammeln. Eröffnet wird die Stadtradeln-Kampagne in Flörsheim am Sonntag, 7. September, um 14 Uhr am Berliner Brunnen am KonradAdenauer-Ufer. Auf einer kleinen betreuten Fahrradtour durch die Flörsheimer Gemarkung bis zum Regionalparkportal Weilbacher Kiesgruben werden gemeinsam die ersten Radkilometer gefahren. „Ich rufe alle Stadtverordneten, Ortsbeiräte sowie die Bürgerinnen und Bürger auf, beim Stadtradeln für den Klimaschutz mitzumachen und ein deutliches Zeichen für mehr Radverkehr zu setzen“,

appelliert Erster Stadtrat Sven Heß. „Darüber hinaus werde ich als sogenannter ‚Stadtradler-Star‘ während der gesamten drei Wochen auf mein Auto verzichten und ausschließlich auf das Fahrrad umsteigen – bei Wind und Wetter!“, kündigt Heß sein besonderes persönliches Engagement an. In den nächsten Wochen werden die Flörsheimer Schulen, Firmen und Unternehmen, Vereine und Gruppierungen angeschrieben und es erfolgt die Verteilung eines Flugblattes zum Stadtradeln als Hauswurfsendung. „Alle, die im Main-Taunus-Kreis wohnen und in Flörsheim zur Schule gehen oder hier arbeiten und natürlich die Flörsheimerinnen und Flörsheimer selbst können etwas zum Gelingen des Stadtradelns beitragen“, erläutert der Erste Stadtrat. Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland, 161 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2), entstehen im Verkehr. Davon werden allein 149 Millionen Tonnen im Straßenverkehr freigesetzt. Bereits 7,5 Millionen Tonnen CO2 ließen sich vermeiden, wenn nur rund 30 Prozent der Kurzstrecken bis Wirtschaftsstandort Main-Taunus-Kreis | VerlagsFocus

IV

sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto gefahren würden. Von der Aktion Stadtradeln profitiert nicht nur die Umwelt – den engagiertesten Kommunen und Kommunalparlamenten winken bundesweite Auszeichnungen und hochwertige Sachpreise rund ums Thema Fahrrad. Aber in erster Linie dient die Kampagne der

Förderung des Null-Emissions-Fahrzeugs Fahrrad im Straßenverkehr, um die Luftschadstoffe und den Lärm zu reduzieren sowie die Lebensqualität in Städten und Gemeinden deutlich zu verbessern. Die Teilnahme am Stadtradeln ist kostenlos. Umfangreiche Informationen und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung gibt es im Internet auf www.stadtradeln.de.

Willkommen im Rhein-Main-Wirtschaftsraum Wir stellen Ihnen einen repräsentativen Geschäftsstandort vor, den bereits seit Jahren einige national und international erfolgreiche Unternehmen nutzen. Das überzeugende Konzept dieses 3.300 m² großen Geschäftshauses in bevorzugter Lage in Europa und mitten in Deutschland besteht aus einer bestechend modernen Architektur, einer vielfach veränderbaren Nutzungsstruktur und einer optimalen technischen Ausstattung an die IT-Technik der Zukunft. Kurzfristig stehen Büroflächen in unterschiedlichen Größen bis 500 m² Einheiten von rund 145 bis 370 m² zur Verfügung. Sie können Mieter in einem direkt von den Eigentümern geführten Objekt werden. Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen und stehen Ihnen gerne jederzeit für unverbindliche Auskünfte zur Verfügung. Der repräsentative Geschäftsstandort Das Kleeblatt-Haus in Kelkheim im Taunus ist der repräsentative Geschäftsstandort in der Region Rhein-Main. Das Gebäude befindet sich in einer Lage, wo andere Urlaub machen, am Südhang des Taunus-Mittelgebirges, und fast genau in der geografischen Mitte der Europäischen Union, zu der sich 28 Länder mit fast 600 Millionen Einwohnern zusammen geschlossen haben. Kelkheim im Taunus ist Sitz von Weltunternehmen, wie zum Beispiel der Werkzeughersteller Rothenberger, der unmittelbar neben dem KleeblattHaus ein modernes TEC-Center errichtet hat. Günstige Steuern: Ein wichtiger Standortvorteil In Frankfurt am Main, das leider alle Verkehrsprobleme einer Großstadt hat, zahlt ein Unternehmen 460 Prozent Gewerbesteuer. In Kelkheim nur 310 Prozent. Ähnlich günstiger sind alle übrigen öffentlichen Abgaben.

Die Stadt Kelkheim im Taunus Die Stadt ist ein strukturiertes Naherholungsgebiet am Südhang des Naturschutzparks Taunus. § direkt am wichtigsten Autobahnkreuz Europas in Richtung Nord/ Süd und Ost/West (Frankfurter Kreuz). § 20 Autominuten zum internationalen Flughafen Frankfurt/Main. § 25 Autominuten zur europäischen Finanzmetropole Frankfurt am Main. § 20 Autominuten zur hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. § 30 Autominuten zur rheinland-pfälzischen Hauptstadt Mainz. § mit direktem Bahnanschluss zum Frankfurter Hauptbahnhof. Die Architektur In der Form eines vierblättrigen Kleeblatts, dem Glückssymbol, sind in moderner, zeitlosen Architektur rund 3.300 m² Büro- und Serviceflächen auf drei Etagen angeordnet. In den Stockwerken zwei und drei befinden sich die großzügigen Büroflächen. Im Erdgeschoss haben sich Dienstleistungsunternehmen und anspruchsvolle Gastronomiebetriebe etabliert. Die Raumausstattung Die Büroflächen werden vollständig renoviert übergeben. Sie sind ausgestattet mit Fensterbankkanälen, Kat-6-Verkabelung, allen Kommunikationsanschlüssen – das Haus verfügt über einen Glasfaseranschluss – vielen hochwertigen Einbauschränken, allen Beleuchtungskörpern, außen liegendem, elektrisch betriebenen Sonnenschutz, Veloursteppichboden, komplett eingerichteter Teeküche mit Geschirrspülmaschine, jeweils eigenen WC-Anlagen für Damen und Herren, Heizung mit separater Steuerung (Wochenprogramm), z.T. klimatisierte Räume.

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IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

  Beim Namen genannt | IHK-Ehrenamt | Unternehmensreport

Hoyndorf und Wrabetz als stellvertretende IHK-Präsidenten wiedergewählt Das Präsidium der IHK Frankfurt hat Karen Hoyndorf und Prof. Wolfram Wrabetz als stellvertretende Präsidenten gewählt. Sie werden den IHK-Präsidenten, Prof. Mathias Müller, vor allem bei allgemeinen Aufgaben unterstützen. Beide hatten dieses Amt

bereits in der vergangenen Legislaturperiode ausgeübt. Hoyn-

Udo Belz Am 27. Juni feierte Udo Belz seinen 55. Geburtstag. Seine berufliche Karriere begann er als Bankkaufmann bei der Deutschen Bank. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität zu Köln wurde er Firmenbetreuer bei der IKB Deutsche Industriebank, Düsseldorf. Dort war er zuständig für das Kreditgeschäft mit mittelständischen Unternehmen im IHK-Bezirk Aachen, später auch im Sieger- und Sauerland. Seit 2002 ist er Leiter der IKB

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Vizepräsidentin gewählt. Wrabetz ist Vorstandsvorsitzender, Helvetia International, Frankfurt. Er engagiert sich seit 1995 als Mitglied des IHK-Versicherungsausschusses, seit 2007 ist er Vorsitzender des Gremiums. 2005 wurde Wrabetz Mitglied der IHK-Vollversammlung und 2007 zum Vizepräsidenten gewählt. ❙

Michael J. Heinz Deutsche Industriebank, Niederlassung Hessen, RheinlandPfalz und Saarland (Frankfurt). In den vergangenen Jahren war er unter anderem dafür verantwortlich, in seinem Marktgebiet das Corporate Finance Geschäft auf- und auszubauen. Neben seinen beruflichen Verpflichtungen engagiert er sich als Handelsrichter am Frankfurter Landgericht und darüber hinaus auch bei der IHK Frankfurt, wo er seit April 2004 Mitglied im Bankenausschuss ist. ❙

Markus Pauly Am 11. Mai feierte Markus Pauly seinen 50. Geburtstag. Er ist kaufmännischer Leiter Hub Frankfurt und Director Commercial & Development Hub Frankfurt, Deutsche Lufthansa, Frankfurt. Zuvor war er dort unter anderem Leiter des Miles & More-Programms.

dorf, Geschäftsführerin Personal, Compass Group Deutschland, Eschborn, engagiert sich seit 2004 als Vollversammlungsmitglied in der IHK Frankfurt. Sie ist Vorsitzende des Ausschusses Wirtschaftsund Unternehmensberatungen. 2009 wurde sie von der IHK-Vollversammlung zur

Michael J. Heinz, Geschäftsführer, LogPay Financial Services, Eschborn, feierte am 8. Mai seinen 60. Geburtstag. Nach langjähriger Tätigkeit als Direktor der DVB Bank, Frankfurt, dort zuletzt für den Geschäftsbereich Landtransport verantwortlich, gründete der Diplom-Betriebswirt in deren Auftrag in 2002 das Unternehmen LogPay Financial Services. Der Logistikfinanzdienstleister ist Partner des nationalen Güter- und Personenschienenverkehrs und verantwortlich für

dessen Forderungsmanagement bei verlängerten Zahlungszielen. Daneben wurde ein europäisches Maut- und Tankmanagement für den Schwerlastverkehr entwickelt. Seit März 2008 gehört Michael J. Heinz dem IHK-Verkehrsausschuss an. Dort ist es ihm ein besonderes Anliegen, das Verkehrsgewerbe in der Metropolregion bei dessen Bemühungen für eine verbesserte Infrastruktur und attraktive Finanzdienstleistungen zu beraten ❙ und zu unterstützen.

Dienstjubiläen im August

Der diplomierte Betriebswirt startete seine Karriere als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Logistik und Verkehr an der Goethe-Universität in Frankfurt. Dem Verkehrsausschuss der IHK Frankfurt gehört Markus Pauly ❙ seit drei Jahren an.

40 Jahre Mustapha Mkhayfi, Samson Mess- und Regeltechnik, Frankfurt 35 Jahre Peter Kley, Deutscher Fachverlag, Frankfurt 25 Jahre Thorsten Bittner, Wolfgang Fischer, ThyssenKrupp Schulte, Frankfurt

Sabine Ott, Commerzbank, Frankfurt Michael Albaum, Hans Dreier, Marion Gertzen, Elke Sieper, Deutscher Fachverlag, Frankfurt Dieter Boosfeld, Bertram Fleckenstein, Horst-Werner Frank, Dirk Hoffmann, Joachim Barton, Rainer Schmitt , Bogdan Wrzyciel, Samson Mess- und Regeltechnik, Frankfurt Frank Diener, Samsomatic, Frankfurt

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  Beim Namen genannt | Unternehmensreport

Jürgen Engel Am 10. Juni feierte Jürgen Engel seinen 60. Geburtstag. Der geschäftsführende Gesellschafter, KSP Jürgen Engel Architekten, Frankfurt, prägt seit Mitte der Achtzigerjahre die Entwicklung der Stadt Frankfurt mit seinen Bauwerken. International gelang dem gebürtigen Düsseldorfer der Durchbruch mit der Chinesischen Nationalbibliothek in Peking, die zu den 100 wichtigsten Bauwerken in der Volksrepublik gezählt wird. Die Projekte des Architekturbüros wurden durch zahl-

Michael Krieger reiche Preise gewürdigt, darunter BDA Preis Niedersachsen, Niedersächsischer Staatspreis für Architektur, Internationaler Hochhauspreis, Mipim Award, Design for Asia Award und red dot design award. Zu seinen Frankfurter Projekten zählen unter anderem die Hochhäuser im PalaisQuartier, das Hochhaus WestendDuo, das Turmcarrée und das MainTor-Areal. Jürgen Engel ist seit 2004 Mitglied im Ausschuss Bau- und Immobilienwirtschaft der IHK Frankfurt. ❙

Michael Krieger vollendete am 15. Juni sein 65. Lebensjahr. Der gebürtige Frankfurter, gelernter Bankkaufmann und Diplom-Betriebswirt, arbeitet seit 40 Jahren im Personalbereich der Frankfurter Sparkasse, davon 36 Jahre in leitender Funktion. Derzeit leitet er die Abteilung Personalpartner, die Führungskräfte, Nachwuchskräfte und Mitarbeiter betreut. Nebenberuflich ist Krieger seit über 30 Jahren als Trainer, Moderator und Referent tätig. 1984 wurde er vom Bundespräsidenten für beispielhaf-

te Leistungen in der Berufsausbildung junger Menschen ausgezeichnet, zehn Jahre später war er Preisträger der Otto Wolff von Amerongen-Stiftung. Michael Krieger engagiert sich seit 1976 als Prüfer bei der IHK Frankfurt, unter anderem in den Ausschüssen zur Ausbildereignung, Bankfachwirt und Bankkaufmann. Dem Berufsbildungsausschuss der IHK Frankfurt gehört er seit 1994 an; den Vorsitz des Gremiums führt er alternierend seit 2010. ❙

Christoph Ladewig, Inhaber, Hotelfernschule Poppe und Neumann, Grävenwiesbach, vollendete am 8. Juli sein 60. Lebensjahr. Nach seiner Berufsausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann und verschiedenen Positionen im Verkauf und Vertrieb begann Ladewig 1979 als Leiter der Hotelfernschule in Konstanz und baute sie zur teilnehmerstärksten Bildungseinrichtung in Deutschland für Beschäftige und Führungskräfte im Hotel- und Gaststättengewerbe aus. 1996 kaufte

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er die Schule und verlegte sie nach Grävenwiesbach. In Kooperation mit der IHK Frankfurt entwickelte er die berufsbegleitenden Fernlehrgänge weiter, die externe Teilnehmer auf die Prüfungen in allen sechs gastgewerblichen Ausbildungsberufen vorbereiten. Zudem baute er Prüfungen in der branchenbezogenen Aufstiegsfortbildung aus. Seit 2003 engagiert er sich als Prüfer für die Ausbildereignungsprüfung und ist ständiger Gast im IHKAusschuss Bildungswirtschaft. ❙

Foto: Walter Vogel

Christoph Ladewig

100 Jahre Wacker‘s Kaffee Das 1914 von Luise Wacker in Frankfurt am Kornmarkt gegründete Feinkostgeschäft mit eigener Kaffeerösterei wird heute von der Tochter der Gründerin, Magarete Zülch, und ihren Kindern, Hans Zülch und der IHK-Vizepräsidentin Angelika Zülch-Busold, geführt. Die vierte Generation arbeitet bereits ebenfalls im Unternehmen mit. Neben der Frankfurter Institution, dem Stamm-Kaffeehaus am

Kornmarkt, betreibt die Familie mit rund 30 Mitarbeitern Cafés im Mittelweg, auf der Bergerstraße und im Riedbergzentrum. Die in der eigenen Rösterei in Fechenheim täglich in traditionellem Langzeitröstverfahren gerösteten Kaffeesorten sind weit über die Stadtgrenze Frankfurts hinaus in Deutschland bekannt und werden über das Internet bis nach China vertrieben. ❙

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

  Beim Namen genannt | Vorschau | Impressum

137. Jahrgang

09.14

Vorschau September Special Existenzgründung

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Gründerstadt Frankfurt: Beste Startvoraussetzungen – IHK-Service für junge Unternehmer – Gründungen mit Migrationshintergrund – Business Angels FrankfurtRheinMain – Netzwerke für Gründer – Öffentliche Förderprogramme

Standortpolitik IHK-Sommerempfang in Bad Homburg: Wirtschaft trifft Politik – Gewerbemarktbericht 2014 – Kelten, Römer & Co.: Bauvorhaben trotz archäologischer Bodenfunde zügig umsetzen

Aus- und Weiterbildung Rückblick: Berufsbildungsmesse – IHK-Zeugnistag – Konrad-Adenauer-Schule, Kriftel: ­Teilnahme am hessenweiten Modellprojekt „Virtuelles Lernen an Berufsschulen“

EXISTENZGRÜNDUNG GRÜNDUNGSWERKSTATT – UNTERNEHMENSNACHFOLGE – FÖRDERPROGRAMME – FRANKFURTER GRÜNDERFONDS

JETZT AUCH DIGITAL! RECHT UND STEUERN – IHK-EHRENAMT – UNTERNEHMENSREPORT – IHK INTERN

SPECIAL – STANDORTPOLITIK – UNTERNEHMENSFÖRDERUNG UND STARTHILFE –

Änderungen vorbehalten.

AUS- UND WEITERBILDUNG – INNOVATION UND UMWELT – INTERNATIONAL –

Die nächste Ausgabe des IHK WirtschaftsForums erscheint am 1. September 2014.

Eva Wunsch-Weber Impressum Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

IHK WirtschaftsForum Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain Herausgeber Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Börsenplatz 4 60313 Frankfurt am Main Telefon 0 69 / 21 97- 0 Fax 0 69 / 21 97-14 24 Internet www.frankfurt-main.ihk.de Verantwortlich für den Inhalt Reinhard Fröhlich, Geschäftsführer, Unternehmens­kommunikation, IHK Frankfurt Chefredakteurin Petra Menke Telefon 0 69 / 21 97-12 03 E-Mail wirtschaftsforum@ frankfurt-main.ihk.de Abonnements, Adressänderungen Gina Reimann Telefon 0 69 / 21 97-12 04 E-Mail [email protected] Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische Vervielfältigung von Artikeln und Fotos nur nach Rücksprache und mit Quellenangabe. Nachdruck von Namensbeiträgen nur mit der Genehmigung des Verfassers. Belegexemplar erbeten. Die mit Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Autors, aber nicht unbedingt die Meinung der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main wieder. Titelbild: Fotolia / pict rider

IHK WirtschaftsForum 07.|08.14

Verlag Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG Sontraer Straße 6 60386 Frankfurt am Main Geschäftsführung Ralf Zarbock Anzeigenleitung Ralf Zarbock Telefon 0 69 / 42 09 03-75 E-Mail [email protected] Internet www.zarbock.de/wifo Grafik Druck- und Verlagshaus Zarbock Anzeigenpreisliste Nr. 115 vom 1. November 2013 Internet www.zarbock.de/wifo Druck Societätsdruck, Frankfurt Der Bezug des IHK-Magazins erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitrags­ pflicht als Mitglied der IHK. Das IHK ­Wirt­schaftsForum ist für Mitgliedsunternehmen der IHK Frankfurt am Main kosten­los. Nicht­mitglieder können das ­Unternehmermagazin für FrankfurtRheinMain abonnieren. Das Jahresabo kostet für Nicht­mitglieder 30 Euro, das Einzel­ exemplar 2­ ,50 Euro. Das IHK WirtschaftsForum e­ rscheint am Anfang jeden Monats, Doppel­ausgaben im Juli/August und Dezember/Januar.

Am 13. Juni feierte Eva Wunsch-Weber, Vorsitzende des Vorstands, Frankfurter Volksbank, ihren 50. Geburtstag. Sie ist seit 2012 Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Volksbank. Seit 2011 gehört Eva Wunsch-Weber dem IHK-Bankenausschuss an,

seit Dezember 2012 ist sie Mitglied der Vollversammlung der IHK Frankfurt. Neben Gremienmandaten in der genossenschaftlichen FinanzGruppe bringt sie sich ehrenamtlich in verschiedenen bedeutenden Institutionen der Region FrankfurtRheinMain ein. ❙

Marion Catacchio Am 9. Juli vollendete Marion Catacchio, Mitinhaberin des Unternehmens Linda Schuhsalon, Frankfurt, ihr 70. Lebensjahr. Nachdem sie ab 1959 im Kaufhof in Frankfurt ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau absolvierte, eröffnete sie 1969 mit ihrem Ehemann Gaetano Catacchio die erste Filiale des Linda Schuhsalons in der Schillerstraße. Weitere Filialen folgten, heute existieren drei Läden, alle in der Frankfurter

Innenstadt gelegen. Das Familienunternehmen, das als stationärer Einzelhandel italienische Damenschuhe und Accessoires vertreibt, feiert in diesem Jahr sein 45-jähriges Bestehen. Seit elf Jahren unterstützt auch Tochter Nina Catacchio das Familienunternehmen. In der IHK Frankfurt ist Marion Catacchio seit 1995 Mitglied der Vollversammlung, seit 1991 engagiert sie sich zudem im IHK-Einzelhandelsausschuss. ❙

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