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HOHEHEIMER MITTEILUGE 97. Jhrg. ● Frühjahr/Sommer ● 1 / 2010
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
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Inhalt EDITORIAL Seite 4 Editorial MITGLIEDERVERSAMMLUG 2010 Seite 5 Einladung zur Mitgliederversammlung 2010 EUES AUS DER STAATSSCHULE UD DEM VERSUCHSWESE Seite 7 Floristmeisterprüfung Seite 10 Überreichung der Abschlusszeugnisse Seite 15 Absolventen des Jahrgangs 2010 Seite 17 Gärtnermeisterbriefübergabe 2010 auf der LGS Seite 18 Ausbildereignungsprüfung 2010 Seite 19 Immer Montags EUES AUS DEM VERSUCHSWESE Seite 20 Erdwärme – Eine Alternative für den Gartenbau? ÖFFETLICHKEITSARBEIT / TERMIE Seite 22 Wichtige Termine im Versuchswesen Seite 22 Zierpflanzentag 2010 MEISTER UD TECHIKER Seite 24 Abschlussfahrt der GaLa Meisterklasse 2009/2010 an den Lago Maggiore Seite 25 Abschlussexkursion Techniker – Südtirol 2010 Seite 28 Fachexkursion der Jahresmeister ins Bodenseegebiet LADWIRTSCHAFTLICHE SCHULE Seite 30 Pergolen – Ein geschützter Sitzplatz entsteht Seite 32 Projekt „Schweißen und Metallverarbeitung“ Seite 33 Projekt „Erdwall“ VERBADSMITTEILUGE Seite 34 Erscheinungszeitpunkt Homi 1/2010 BÜCHERBOARD / CD-ROM Seite 34 Baukonstruktionslehre für Landschaftsarchitekten Seite 36 Existenzgründung ja oder nein? Seite 37 Farbatlas Gehölzkrankheiten Seite 38 Niwaki - Japanische Gartenbäume schneiden und formen Seite 39 Deutschland – ein Schreberland VERSCHIEDEES Seite 40 Treffpunkt Messe Seite 41 Bankabbuchungsformular Seite 42 Impressum
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Editorial Editorial Kurzbeschreibung von Klaus Schnaidt Liebe Leser der Hohenheimer Mitteilungen, „wir sind Deutschland“ und wir sind (fast) Fußball-Weltmeister 2010, aber nach der WM ist vor der WM. Und unsere bunte Helden-Mannschaft ist so gar nicht stolz auf ihre eigene tolle Leistung, denn schließlich zählt in unserer Leistungsgesellschaft ausschließlich der erste Platz, der Sieger, die Goldmedaille. Alles Blödsinn, denn der Weg ist das Ziel und der Weg unserer deutschen Fußballmannschaft war ein ganz toller, hat uns und der ganzen Welt große Freude bereitet. Deshalb spielt es keine Rolle, ob es nun der erste oder dritte Platz geworden ist. Es zählt einzig und allein, gemeinsam etwas anfänglich Unerreichbares durch Willenskraft doch noch zu erreichen und es hat ja auch bis auf eine kleine Unwägbarkeit namens Spanien geklappt! Es ist nichts verloren, denn der Gewinn ist ein Reichtum an Erfahrung und tollen Freundschaften. Und das kann man zum Glück niemals mit Millionen erkaufen. Der Ball wird sich weiterdrehen und dann werden wir eben erst in vier Jahren Weltmeister. Wer ein erstrebenswertes Ziel vor Augen hat, vernichtet jede Perspektivlosigkeit, gibt sich und seinem Umfeld Kraft und dem Leben einen Sinn. Natürlich darf das Quäntchen Glück dazu nicht fehlen. Und dann sind und werden wir immer Weltmeister! Das aktuellste Beispiel: Die Autoindustrie – das Herz unserer Wirtschaft - boomt schneller als gedacht, entgegen allen negativen Prognosen und bestimmt werden wir auch bald wieder Export-Weltmeister. Unbestritten floral – weltmeisterlich und spektakulär war die diesjährige Floristmeisterprüfung unter dem Motto „filmreif“ am 8./9. Juli 2010 in Oberesslingen. Es bedarf schon einer welt-meisterlicher Kondition bei diesen unerträglichen Sommertemperaturen Werkstücke zu erschaffen, die dann im Ergebnis uneingeschränkt filmreif waren! Nähere Informationen zu den Hohenheimer Floristmeister finden Sie unter www.floristmeister.info Die feierlich Übergabe der Gärtnermeisterbriefe findet in diesem Jahr in VillingenSchwenningen statt, wo auch seit Mai die baden-württembergische Landesgartenschau stattfindet. Trotz der unmittelbaren Nähe der beiden Veranstaltungsorte scheint es doch eine nahezu unüberwindbare Hürde zu sein, eine für alle Beteiligten höchst anspruchsvolle und gärtnerisch unvergessliche Veranstaltung zu erschaffen. Wir Ehemaligen werden uns auf jeden Fall dafür stark machen, dass diese Meisterabschlussfeier in Zukunft ihrem Namen alle Ehre machen und den Absolventen für immer in positiver Erinnerung bleiben wird. Ganz sicher wird Ihnen unsere Mitgliederversammlung am 2. Oktober 2010 in höchst positiver Erinnerung bleiben. Diese wird ebenso in Villingen-Schwenningen, am vorletzten Gartenschau – Wochenende, in und auf der Landesgartenschau VillingenSchwenningen stattfinden. Wir werden uns garantiert von dieser gärtnerischen Leistungsschau in einer umfangreichen Fachführung überzeugen können. Im Anschluss daran findet unsere Mitgliederversammlung statt. Die detaillierten Informationen hierzu erhalten Sie rechtzeitig mit einer separaten Einladung. Wir wünschen allen Hohenheimer Absolventen viel Erfolg und weltmeisterliche Ergebnisse!
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Mitgliederversammlung 2010 Sehr geehrte Mitglieder, wir möchten Sie zur Mitgliederversammlung 2010 auf dem Gelände der Landesgartenschau Villingen-Schwennigen recht herzlich einladen. Die Mitgliederversammlung 2010 findet am 02. Oktober 2010 statt. Bevor wir mit der Mitgliederversammlung starten, wollen wir die Möglichkeit nutzen und die Landesgartenschau in Villingen-Schwennigen besuchen. Nach der Führung hat jeder nach Gusto die Möglichkeit, noch auf dem Gelände zu verweilen, oder sich im Gastronomiebereich zu stärken. Ab 18.00 Uhr beginnen wir unsere Mitgliederversammlung im katholischen Gemeindehaus St. Franziskus, unweit vom LGS-Gelände.
Programm für den 02. Oktober 2010: 14.00 Uhr Führung durch die Landesgartenschau Villingen-Schwennigen 2010 Treffpunkt am Container der LGS GmbH, Neckarstraße 32 in VillingenSchwenningen ca. 16.00 Uhr Zur freien Verfügung. Möglichkeit zum noch weiter auf dem Gelände der Landesgartenschau zu verweilen, etwas zu Essen (Gastronomie vor Ort) oder einfach das Gesehene genießen und auf sich wirken lassen. 18.00 Uhr Mitgliederversammlung 2010 Treffpunkt: Gemeindehaus St.Franziskus, Jakob-Kienzle-Str. 9 in VillingenSchwennigen
Tagesordnung Mitgliederversammlung 2010 - Begrüßung - Bericht des 1. Vorsitzenden - Gedenken an Verstorbene - Geschäftsbericht - Kassenbericht - Kassenprüfungsbericht - Entlastungen - Ehrungen - Verschiedenes Wir würden uns freuen, zahlreiche Mitglieder zur Mitgliederversammlung begrüßen zu dürfen. Herzlichst Ihr
Klaus Schnaidt - 1. Vorsitzender Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
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Bitte beachten Sie, dass keine gesonderte Einladung zur Mitgliederversammlung 2010 erfolgt. Wegbeschreibung vom Haupteingang der LGS zum kath. Gemeindehaus St. Franziskus:
Entfernung zum LGS Gelänlde 550m, Fußweg 7 Minuten
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Neues aus der Staatschule Floristmeisterprüfung „Die fabelhafteWelt der Blumenkünstler“ Quelle Stuttgarter Zeitung, Kreis Esslingen, von Tanja Liebmann Schon vor Wochen hat das Los entschieden, welchen Filmtitel die 17 Schüler der Floristmeisterschule in Stuttgart-Hohenheim floral inszenieren sollen. Spontan müssen die Prüflinge also nicht agieren – Zeit, sich kreative Gedanken zu machen und sich eine Präsentation zu überlegen, war da. Jetzt schlägt ihre große Stunde: Vor 60 Minuten ist in den Wiral Hallen in Oberesslingen der Startschuss für ihre praktische Meisterprüfung unter dem Motto „filmreif“ gefallen. Dreieinhalbstunden haben die Prüflinge nun noch Zeit, um den von ihnen gezogenen Filmtitel auf einer Fläche von rund zehn Quadratmetern floral zu inszenieren. Von morgen an werden ihre Arbeiten dann parallel zum Esslinger Bürgerfest im Rahmen einer Ausstellung öffentlich gezeigt. Wer die Filmtitel kennt, kann die dazugehörigen Arbeiten zum Teil schon von Weitem zuorden. Im hinteren Bereich des Veranstaltungsortes beispielsweise ist eine knapp sechs Meter hohe Installation zu dem Filmtitel „Hair“ zu sehen. Bunte Tücher, die an die Flower-Power-Zeit erinnern, hängen von der Decke. Darunter befüllt Stefanie Ziegler an einem runden Podest mehrere Schalen unter anderem mit gelben Sonnenblumen, blauen Kornblumen, grünen Elfenblumen und Dahlien in den Farben Pink, Rot und Orange. Wie sie sagt, soll ihr Werkstück die Lebensphilosophie der Hippies darstellen. Unangepasst, bunt und fröhlich will sie alles in der Blumenkaskade arrangieren. Gleich nebenan verleiht Barbara Düchs dem Filmtitel „Stolz und Vorurteil“ Ausdruck. Während sich ihre Klassenkameradin gleich von Anfang an mit ihrer Arbeitsaufgabe identifizieren konnte, fühlte sich die 23-Jährige erst mal überrumpelt. „Der Titel hat mir im ersten Moment überhaupt nix gesagt“, so Stefanie Ziegler, die sich mit ihrem Los mittlerweile sehr gut arrangiert hat. Ein Werkstück zu entwerfen, das während einer viertägigen Ausstellung auf den Film mit dem Liebespaar Lizzie und Mr. Darcy aufmerksam machen soll? Ja, doch, nachdem sie den Streifen gesehen und sich mit dem frühen 19. Jahrhundert beschäftigt hatte, fiel ihr dazu so einiges ein. Drei auf drei Meter misst das Carré, in dem sie Lizzie und Mr. Darcy als eine Art Stehle, geschmückt mit lackierten Eukalyptusfruchständen lilafarbenen Orchideenblüten. „Nachher mache ich da noch eine schöne Schlehenhecke drum rum“, so kündigt die Floristin an. Von Nervosität ist bei den meisten Prüflingen nichts zu spüren. Nach außen hin wirken sie ruhig und gelassen. Dabei haben sie nach der Gestaltung der Filmtitel wie „Troja“, „Big Fish“, „Dirty Dancing“, „Vom Winde verweht“ und „Die fabelhafte Welt der Amelie“ noch einiges vor sich.Am Nachmittag, so kündigt Gabriele Haufe von der Floristmeisterschule an, müssen die Prüflinge zusätzlich einen Gedenkkranz gestalten. Am Folgetag stehe dann noch die Gestaltung eines Blumenstraußes und eines Flechtwerks auf dem Programm. Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 8 Dass die Arbeiten der Schüler in den Wiral Hallen präsentiert werden, liegt daran, dass der bisherige Veranstaltungsort der Schule in Fellbach belegt war. Andrea Claus-Mergenthaler, die Mitglied des Prüfungsausschusses ist und in Esslingen einen Blumenladen besitzt, freut sich, dass die Ausstellung erstmals in Esslingen gezeigt wird: „Wir hoffen auf viele Besucher.“ Werkstück zum Film "Frühling, Sommer, Herbst, Winter, „Frühling" von Sandra Brodbeck
Sylvia Knauß, beste Gesamtleistung
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Gebundenes Werkstück von Sylvia Knauß Wir gratulieren herzlich zur bestandenen Floristmeisterprüfung: Elke Berger Sandra Brodbeck Barbara Düchs Jasmin Fels Andrea Forsberg Corinna Franz Sylvia Knauß Jenny Knecht Hi Young Lee
Marina Maier Evelyn Mandelc Christine Neff Anna Niedermaier Katharina Rhein Lisa Schäfer Stephan Trost Stefanie Ziegler
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Überreichung der Abschlusszeugnisse 2010 Text und Bilder: Margrit Duwe-Schwab Der Katharinasaal ist mit blühenden Kübelpflanzen aus der Versuchsstation sommerlich dekoriert, viele fröhliche junge Leute strömen durch die Tür .... was ist an diesem 8. Juli im Euroforum los? Richtig: in einer Feierstunde im Katharinasaal des Euroforums bekommen die diesjährigen Absolventen der Staatsschule für Gartenbau die Zeugnisse der Einjährigen Fachschule (Wirtschafter des Gartenbaus), der Zweijährigen Fachschule (Gartenbautechniker) sowie der Berufskollegs (Technischer Assistent Biotechnologie bzw. Agrar- und Umweltanalytik überreicht. Natürlich auch immer in der weiblichen Form .... Der stellvertretende Schulleiter Dr. Pfuderer begrüßt die nun (fast) schon ehemaligen Schüler, Gäste, Ehrengäste und das Kollegium und moderiert das Programm. Die Festansprache des Schulleiters R. Eichin, die Grußworte von H. Kocher (Ausbildungsbeauftragter des Württembergischen Gärtnereiverbandes WGV, der auch mit für den Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau BadenWürttemberg VGL spricht) und von A. Benz für den Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler drehen sich um die gegebene Situation: Gratulationen, Lob für den Einsatz und die Leistungen, gute Wünsche für die Zukunft – aber auch Nachdenkliches zum Stichwort ‚Lebenslanges Lernen’ und die Bitte, sich positiv in die Gesellschaft einzubringen, wird thematisiert. Und dann kommt Bewegung in den Katharinasaal: die Absolventen werden klassenweise nach vorn gerufen und bekommen e-n-d-l-i-c-h die heiß ersehnten Abschlusszeugnisse durch Herrn Eichin und ihren Klassenlehrer – die Namenslisten der Klassen sind nachstehend abgedruckt. Herr Benz betätigt sich als ‚Blumenfee’ und überreicht jeweils eine Rose, gespendet vom Ehemaligenverband; diese prägen für den Rest des Tages Hohenheim, kreuzt doch immer mal wieder ein Blumenkind den Weg .... Für die beste Leistung an den Berufskollegs im Fach Chemie gibt es eine Auszeichnung von der Gesellschaft deutscher Chemiker durch Dr. Bader für Julia Kocztorz. Herr Kocher vom WGV überreicht Präsente an die besten Wirtschafter bzw. Techniker im Produktionsgartenbau (Martin Arnold, Christian Felger, Max Zebovec), Herr Joos vom VGL entsprechend an die besten Absolventen in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau (Marcus Gnauck, David Horle, Eric Proisy, Achim Staiger, Uwe Wendler). Herr Benz übergibt im Namen des Ehemaligenverbandes Buchgutscheine an die Jahresbesten der einzelnen Ausbildungsgänge in den Fachschulen und Berufskollegs (Julia Ackermannan, Martin Arnold, Christian Felger, Julia Kocztorz, Lisa Schweizer, Max Zebovec, Stefanie Zehl). Stellvertretend für alle (nun wirklich) ehemaligen Schüler blickt Aurelia Hildebrandt lebhaft und phasenweise bewegend auf ihre zwei Jahre in Hohenheim zurück – und wir als Kollegium stecken auch in dieser ganz speziellen Abschlussfeier-Mischung aus Freude und Wehmut: wieder hat ein Jahrgang seine Aus- bzw. Weiterbildung erfolgreich beendet, wieder ziehen junge Menschen, mit denen wir gelernt, gehadert, gelacht (kurz: gelebt) haben, von dannen .... Der traditionelle Sektempfang des Verbandes Ehemaliger Hohenheimer Schüler bietet den immer wieder schönen Rahmen für individuelle Verabschiedungen – was sich natürlich auch bei dem von
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Seite 11 der SMV organisierten Schulfest in und vor der Thomas-Müntzer-Scheuer fortsetzen lässt.
FTLGL/P 2/1, Techniker (gemischt aus den Fachrichtungen GaLaBau und Produktion+Vermarktung) mit Herrn Eisenbraun und Herrn Feldmann, Klassenlehrer
FMGB 2,Meister GaLaBau mit Herrn Röhm (Klassenlehrer)
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Belobigungen der Jahrgangsbesten durch Andreas Benz (2. Vorsitzender Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler e.V.)
FMGB 1, Meister Produktionsgartenbau mit Herrn Blauhorn (Klassenlehrer)
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FTLGL 2/2, Techniker (nur GaLaBau) mit Frau Gieler-Weiler (Klassenlehrerin)
2BKAU2/2, Zweijähriges Berufskolleg für Technische Assistenten Agrar- und Umweltanalytik, Fachrichtungen Pflanzenbau + Phytomedizin mit Herrn Allmendinger (Klassenlehrer)
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2BKBT2, Zweijähriges Berufskolleg für Biotechnologsiche Assistenten mit Herr Wendenburg (Klassenlehrer)
2BKAU2/1, Zweijähriges Berufskolleg für Technische Assistenten Agrar- und Umweltanalytik, Fachrichtungen Tierhaltung + Agrikulturchemie + Umweltanalytik mit Herr Krauß (Klassenlehrer)
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Absolventen des Jahrgangs 2010 Zuammengestellt von Margrit Duwe-Schwab Der Verband der Ehemaligen Hohenheimer Schüler gratuliert allen Absolventen des Jahrgangs 2010 ganz herzlich zur bestandenen Prüfung. Wir wünschen euch allen einen guten Start ins Berufsleben und hoffen, dass das Gelernte und euer Wissen und die Erinnerung an Hohenheim stets präsent sind. Anmerkung der Redaktion: Wir würden uns euch bei der Hauptversammlung am 02.10.2010 in VillingenSchwenningen begrüßen zu dürfen.
Zweijähriges Berufskolleg Biotechnologie Sarah Arikan Clemens Beyer Tamara Bräu Enrico Di Poto Galina Dornhof Olga Elberg Robin Garcia-Victoria Sonja Hertler Verena Heß Aurelia Hildebrandt Carina Hilger Marc Janzen
Jana Kistenmacher Julia Maes Caroline Mätz Kristin Merath Vanessa Nowak Jennifer Schliekau Lisa Schweizer Vanessa Vosseler Nina Weinberg Michaela Wendt Sandra Weyhreter
Zweijähriges Berufskolleg Agrar- und Umweltanalytik Ingrid-Alice Benovsky Linda Benz Sara Brüstle Theresa Bursy Dominic Exner Daniela Friedrich Sebastian Hajek Jessica Hanselmann Jerome Hearn Patrick Heinrich Dennis Hermann Mohammed Khamis Julia Kocztorz Janette Kuhfeldt Vanessa Lunke Alexander Meyer Jennifer Müller
Oxana Neufeld Sarah Peruschek Kerstin Pohl Dennis Rautenberg Sonja Schaaf Matthias Schaule Simone Schif Lisa Stecher Dean Takacs Sonja Thumm Luca Triantafiloudis Timo Wessels Mirlinda Xhaferaj Stefanie Zehl Daniela Zondler Max Zwicker
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Seite16 Einjährige Fachschule für Gartenbau Benjamin Baisch Simon Bauer Johanna Burfeind Jan Drews Christian Felger Michael Froese Marc Haug Sebastian Hertler Simone Hildwein Steve Kaiser Oliver Kaspar Ralph Kilgus Andreas Kügler Philip Mayer Stephan Meier Marcel Mohrlock Benjamin Raff Thomas Raff
Lukas Reutelsterz Philipp Runte Fabian Sanner Elmar Schnizer Ralf Sonnenfroh Achim Staiger Andrea Staiger Philipp Stang Boris Stellmacher Oliver Thies Christian Veser Daniel Vielsack Bastian Vorbrugg Erik Wastl Uwe Wendler Martina Wolf Johannes Wunsch Markus Zimmermann
Zweijährige Fachschule für Gartenbau Julia Ackermann Martin Arnold Ruben Barth Ulrich Bauer Thomas Brier Sebastian Brombacher Stefan Fels Erich Funk Bastian Geiger Marcus Gnauck David Horle Marco Hornsteiner Christoph Horst Sebastian Knapp Patrick Kurfiss Martin Längle
Michael Meißnest Tobias Meyr Stefan Motz Manuel Oehlbach Sebastian Patzelt Eric Proisy André Riehle Daniel Schieler Andreas Schmidt Nina Schnettler Tim Weber Eugen Wetstein Martin Wirth Torsten Wünsch Max Zebovec Christopher Ziegler
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Gärtnermeisterbriefübergabe 2010 In Villingen-Schwenningen von Ralph Käfer Zum dritten Mal fand die Gärtnermeisterbriefübergabe dieses Jahr gemeinsam mit den Absolventen der LVG Heidelberg statt. Die Veranstaltung wurde - wie in den vergangenen Jahren - musikalisch eröffnet. Schwungvoll und gekonnt führten die „Three Times a Lady“ durch die Veranstaltung. Die Begrüßung durch Herrn Dr. Kurt Mezger vom Regierungspräsidium Stuttgart leitete den Festakt feierlich ein. Auch die Grußworte von Herrn Oberbürgermeister Dr. Rupert Kubon der Stadt VillingenSchwenningen untermalten den feierlichen Festakt. Minister Rudolf Köberle, MdL vom Ministerium für ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz BadenWürttemberg zeigt mit seinem Festvortrag auf, dass der Erwerbsgartenbau ein wichtiges Barometer für die Herstellung von Lebensmitteln in Baden-Württemberg ist. Dem Dienstleistungsbereich des Gartenbaus und der grünen Branche wurde leider kaum Beachtung geschenkt. Beim anschließenden Musikstück stieg die Spannung im Raum, bis es endlich zur Meisterbriefübergabe kam. Diese Zeremonie ist das Herzstück dieser Veranstaltung. Auch bei der Übergabe der Goldenen und Silbernen Meisterbriefe schwang der festliche Odem durch den Saal. 25 bzw. 50 Jahre Gärtnermeister bedeuten, dass die Geehrten im Jahre 1960, bzw. 1985 ihre Meisterprüfung ablegten. Viele der heute „frischen“ Meister waren zu dieser Zeit noch nicht einmal geboren. Zur Prüfung waren in diesem Jahr 139 Prüflinge in Baden-Württemberg angetreten. Aus der Fachrichtung Baumschule kamen 3 Absolventen, aus der Fachrichtung Friedhof 2, Gemüsebau 14, Obstbau 1, Staudengärtnerei 8 und Zierpflanzen 25. Die meisten Absolventen stellte die Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau mit insgesamt 85 Absolventen, die in 2 Fachschulen auf die Meisterprüfung vorbereitet wurden. Nach einem weiteren Musikstück wurden die Auszeichnungen herausragender Prüfungsleistungen durchgeführt. Wir vom Verband der Ehemaligen Hohenheimer Schüler e.V. freuen uns, Herrn Patrick Behnert als Jahrgangsbesten aller Fachrichtungen für seine Leistungen mit einem Gutschein zu ehren. Mit der Übergabe der Auszeichnung für herausragende Prüfungsleistungen ging die Feierstunde dann zu Ende. Beim Mittagsimbiss, zu dem die gärtnerischen Berufsverbände geladen hatten, konnten nochmals die Eindrücke der letzten Monate ausgetauscht werden. So manche Erinnerung an die Meisterschule ist nun bereits Geschichte und manche Anekdote wird sicherlich noch in ein paar Jahren erzählt werden. Gedanken zur Meisterbriefübergabe: Wie sagt schon ein Sprichwort: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – obwohl doch schon so mancher nach den Sternen gegriffen hat. Unsere diesjährigen Meisterschüler haben sich ihren Meisterbrief, wie alle Jahrgänge zuvor, schwer erarbeitet und so manche schlaflose (Unterrichts-)Stunde verbracht. Jetzt liegen viele Monate des Lernens hinter den „frischgebackenen“ Meistern und hoffentlich eine „blumige“ Zukunft vor ihnen. Es liegt nun an jedem Einzelnen, was aus ihm und seiner persönlichen Zukunft wird. Ein Stück eures persönlichen Weges wurdet ihr von den Fachlehrern der Staatschule für Gartenbau begleitet. Nun könnt ihr euer Wissen und Können anderen Menschen weitergeben und dieses auch im Ehrenamt in den berufsständischen Vertretungen, aber auch im Ehemaligen Verband gewinnbringend einsetzen.
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Ausbildereignungsprüfung der Technikerschüler von Margrit Duwe-Schwab Während bei den Gärtnermeistern die Ausbildereignungsprüfung in die Meisterprüfung am Ende der Weiterbildung integriert ist, wird diese an der Zweijährigen Fachschule für Technik schon zur ‚Halbzeit’ abgelegt. Sie tritt dann ‚zeitverzögert’ mit der bestandenen Abschlussprüfung in Kraft. In diesem Schuljahr fand der schriftliche Teil der Prüfung am 17. Mai 2010 bei der zuständigen Stelle, also beim Regierungspräsidium Stuttgart, statt. Die Arbeitsunterweisung und die mündliche Prüfung folgten am 28. Juni 2010 in der Versuchsstation für Gartenbau, parallel in mehrere Prüfungskommissionen. Nicht zuletzt dank des intensiven Trainings der Arbeitsunterweisungen durch Frau KucherLeukel bestanden an diesem sonnig-heißen Tag alle Kandidaten die Prüfung! Auch dabei waren zwei Teilnehmer, die aufgrund der Sonderregelungen gleich in das zweite Jahr der Technikerausbildung eingestiegen waren und die Ausbildereignungsprüfung dann parallel zur den fast zeitgleich laufenden übrigen Abschlussprüfungen ablegten. Wir gratulieren herzlich: Dominik Abele Julia Ackermann Reimund Albiez Daniel Balsing Valentin Dreisen Jochen Filkorn Katja Frohnert Rouven Graeser Michael Grun Kai Isenmann Tobias Kech
André Kiemle Markus Konrad Werner Krüger Matthias Möller Marcel Neuwirth-Matthias Peter Ester Rosemann Stephanie Schultz Björn Staiger Jochen Strobel Beate Stümpflen Martin Wirth
Die Mitglieder und der Vorstand des Verbandes der Ehemaligen Hohenheimer Schüler e.V. gratulieren allen Prüflingen zur bestandenen Abschlussprüfung. Wir freuen uns mit euch und wünschen euch allen für eure Zukunft alles Gute, gärtnerisch viel Erfolg und den berühmten „Grünen Daumen“. Vielleicht sehen wir den Einen oder Anderen bei der Mitgliederversammlung im Oktober. Wir würden uns freuen euch als Mitglied im Verband begrüßen zu dürfen.
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Immer montags von U. Frommlet und M. Duwe-Schwab Wenn montags um 15.15 Uhr die letzte Unterrichtsstunde für alle Fachschüler endet, wird es im Schulhaus trotzdem nicht still. Fast an jedem Montag zwischen November und März findet dann noch eine Veranstaltung statt, die losgelöst vom regulären Stundenplan einfach nach Interessenlage besucht werden kann. Die Themenpalette ist breit gewählt und die meisten der Referenten kommen aus der Praxis, aber auch Kolleginnen und Kollegen aus dem eigenen Haus referieren gerne zu Themen, die im Unterricht manchmal zu kurz kommen. Fast schon Klassiker sind die Crash-Kurse in Word und Excel für alle diejenigen, die bisher von der EDV unbeleckt waren. Parallel dazu gibt es für die Fortgeschrittenen eine Einführung in die Homepageerstellung mit Dreamweaver. Vor allem für die Garten- und Landschaftsbauer interessant war die Vortragsreihe „Geschichte der Gartenkunst“, während die Produktionsgärtner sich mit Themen wie „Vermarktungsmöglichkeiten im Gartenbau“, „Rationalisierung im Gartenbau“ sowie „Alternative Energien im Gartenbau“ beschäftigten. Wenn ein Betriebsinhaber über „Mitarbeiterführung“ referiert, ist das für alle Fachschüler interessant, da viele von ihnen später selbst Mitarbeiter führen werden. Ergänzend hierzu gab es eine Vortragsreihe zum „Arbeitsrecht“, die die schulischen Inhalte vertiefte und den Bogen zu den betrieblichen Problemen schlug. Auch das Thema „Betriebsübernahme durch Kauf, Miete oder Pacht“ fanden sehr viele Meisterund Technikerschüler wichtig für ihren weiteren beruflichen Werdegang. Ein weiterer Themenschwerpunkt war dem Marketing gewidmet: Vorträge zu „Körpersprache“, zu „Verkaufsgespräch im Garten- und Landschaftsbau“ sowie ein ganztägiges Seminar zum Thema „Verkaufsstrategien im Gartenbau“ wurden angeboten. Ein Highlight war die Wahl der besten Homepage der baden-württembergischen Garten- und Landschaftsbaubetriebe. Eine Arbeitsgruppe von zehn Schülerinnen und Schülern ermittelte in einem ganztägigen Workshop in den Räumen der Nürtinger Firma Bühler, Baum und Garten nach einem gemeinsam entwickelten Kriterienkatalog die besten Homepages. In einer kleinen Feierstunde an unserer Schule wurden die Unternehmen mit den 20 besten Homepages dann geehrt. Über diese Prämierung wurde auch in der Fachpresse ausführlich berichtet. Es hat sich gezeigt, dass dieser bunte Themenreigen von den Fachschülern gut angenommen wird, deshalb sind auch im nächsten Schuljahr wieder Montagstermine geplant. Da eine Verzahnung von Schule und Betrieb für uns sehr wichtig ist, freuen wir uns sehr, wenn Ehemalige Hohenheimer Schüler bereit sind, ihr Wissen unseren jetzigen Schülern weiter zu geben! Ein Anruf oder eine E-Mail genügen (M. DuweSchwab: 0711-45922725,
[email protected]). Ein großer Dank gebührt dem Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler, der die Schule bei diesen Veranstaltungen tatkräftig und finanziell unterstützt.
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Neues aus der Versuchsstation Erdwärme – Eine Alternative für den Gartenbau? Von Micheal Ernst Erdwärme wird oft als alternative Energiequelle zu Öl und Gas angesehen. Bei Gebäuden in Massivbauweise ist dies auch sicher richtig. Aber wie sieht es bei einem Gewächshaus aus? Da gibt es keine wärmespeichernden Bauelemente, Gewächshäuser sind vergleichsweise schlecht isoliert und heizen sich bei Einstrahlung extrem auf. In einem Forschungsprojekt, das mit finanzieller Unterstützung des Landwirtschaftsund des Wirtschaftsministeriums auf der Versuchsstation für Gartenbau durchgeführt wird, sollen die Möglichkeiten und Grenzen einer Erdwärmeheizung im Gartenbau ausgelotet werden. Die entscheidenden Fragen in diesem Zusammenhang sind: Wie sieht es mit der Sonden-Belastbarkeit aus? Wie sieht es mit der Sonden-Regenerierbarkeit aus? Zur Beantwortung der Fragen muss eine entsprechende Datengrundlage geschaffen werden. Simulationsmodelle können dann helfen, übertragbare Regelstrategien für konkrete Kulturfolgen zu entwickeln. Solche Forschungsvorhaben führen nur bei einer interdisziplinären Verzahnung zum Erfolg. Mit dem Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme hat die Staatsschule für Gartenbau einen entsprechenden Partner. Im Juni 2007 wurde in Hohenheim gebohrt, fünf Löcher mit 20 cm Durchmesser und 100 Meter Tiefe. Die 500 Bohrmeter sollen genügend Energie liefern, um mit einer Wärmepumpe das nebenstehende (rechts) 360 m² große Folienhaus zu beheizen, zumindest was die Grundlast betrifft. Die Spitzenlast kann über eine Zusatzheizung gedeckt werden. Da eine Erdwärme-Heizung aufgrund technischphysikalischer Gegebenheiten zwangsläufig eine Niedertemperaturheizung darstellt, ist ein „lohnender“ Einsatz im Produktionsgartenbau systembedingt auf Kulturen und Kulturfolgen beschränkt, die mit den daraus resultierenden Temperaturen bzw. Temperaturstrategien erfolgreich erzeugt werden können. In den Wintermonaten wird das Folienhaus für die Anzucht von wenig wärmebedürftigen Jungpflanzen verwendet. Die Vegetationsheizung kann dabei unter oder neben den Kisten liegen. (Im Hintergrund sind Wärmepumpe, Regeleinrichtungen und Pufferspeicher zu sehen.) Ausgehend vom Preis für leichtes Heizöl (Stand: Dezember 2009) liegt der kalkulierte Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 21 Wärmepreis für 1 kWh bei 0,088 €. Bei Nutzung einer Erdwärmeanlage mit 5 x 100 m Erdwärmesonde (wie im Forschungsprojekt realisiert) ergibt sich ein Wärmepreis von 0,098 €. Bei einer Ölpreissteigerung von 20 – 25 % liegt der Wärmepreis der beiden Systeme auf gleicher Höhe. Bei höheren Preissteigerungen läge der Wärmepreis bei Nutzung einer Erdwärmeanlage günstiger als die Wärmebereitstellung mit leichtem Heizöl. Bei dieser Kalkulation sind auch die höheren Investitionskosten der Erdwärmeanlage berücksichtigt. In nachfolgender Tabelle sind die Werte zusammengefasst, darüber hinaus werden die prozentualen und absoluten (bezogen auf das im Rahmen des Forschungsprojektes mit Erdwärme beheizten Folienhauses) Daten zur Primärenergieeinsparung und der Reduktion des CO2-Ausstoßes dargestellt. Tabelle: Betrachtung der Wirtschaftlichkeit und des CO2-Reduktionspotenzials bei der Beheizung eines Folienhauses mittels Erdwärme. Grundlast: Erdwärme Spitzenlast: Ölkessel 20 % 8096 kWh 1) 20 % 2089 kg 1)
Einsparung an Primärenergie Reduktion der CO2-Emission Geschätzte 65.500 € Investitionskosten Kalkulierter 0,098 €/kWh Wärmepreis 1) bezogen auf das Folienhaus in der Versuchsstation Hohenheim Derzeit wird das Folienhaus mit einer Gurkenkultur genutzt. Die Temperaturansprüche sind hoch, es wird zusätzlich ein Lufterhitzer genutzt. Im Umkehrbetrieb kann der Lufterhitzer die heiße Luft im Giebelbereich des Gewächshauses für die Regeneration der Erdwärmesonden nutzen. Die Lüftungstemperatur ist aus diesem Grund etwas höher eingestellt. Das Projekt wird noch bis 2013 fortgeführt werden. Bis dahin werden ausreichend Daten vorliegen, um eine begründete Empfehlung für den Gartenbau geben zu können.
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Ölkessel 22.500 € 0,088 €/kWh für Gartenbau, Stuttgart-
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Öffentlichkeitsarbeit / Termine Wichtige Termine im Versuchswesen Von Michael Ernst Hohenheimer Gemüsebautag, 18. September 2010, ab 13:00 Uhr Es werden zahlreiche Versuche – von Aubergine bis Zwiebel – mit erläuternden Postertafeln zu sehen sein. Das Thema Erosionsschutz wird Schwerpunkt bei den Vorträgen und der Maschinenvorführung sein. Darüber hinaus zeigen wieder zahlreiche Firmen neue technische Entwicklungen für den Gemüsebau. Hohenheimer Poinsettien-Tag, 16. November 2010, ab 13:00 Uhr Folgende Versuchsanstellungen und Demonstrationen werden gezeigt: Das aktuelle Sortiment (ca. 75 Sorten), Wirkung unterschiedlicher Standweiten, Produktion von Hochstämmen sowie Düngung und Kulturfehler. Ergänzend finden Kurzvorträge und Firmenpräsentationen statt.
20. Hohenheimer Zierpflanzentag Eindrücke / Impressionen von Michael Ernst Bei bestem Sommerwetter fanden sich am Samstag, den 26. Juni 2010 mehr als 200 Fachbesucher zum 20. Hohenheim Zierpflanzentag auf der Versuchsstation für Gartenbau ein. Aktuelle Informationen und Anregungen rund um Beet & Balkon und weit darüber hinaus wurden durch die aktuellen Versuche der SfG und die mehr als 30 Firmenpräsentationen geboten. Im Zelt fand die Begrüßung durch Schulleiter OStD R. Eichin statt. Außerdem erfolgte im Zelt die Verleihung des WGV-Förderpreises.
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Die Führung durch die aktuellen Versuchsanstellungen vermittelte einen guten Eindruck über die Leistungsfähigkeit der Sorten. Besondere Beachtung fand die Mustergrabanlage der Landesfachklasse der Friedhofsgärtner. An den Firmenständen konnten sich die Fachbesucher über neue und bewährte Produkte informieren. Am Stand des Verbands "Ehemaliger Hohenheimer Schüler" sahen wir den 1. Vorsitzenden Herrn K. Schnaidt in so manches Gespräch vertieft.
Eine besondere Attraktion - auch für Gärtner - war die floristische Einlage von Holger Schweizer, Florist im ARD Buffet und "Florist des Jahres 2009" am Stand des FDF, Fachverband Deutscher Floristen.
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Meister und Techniker Abschlussexkursion der GaLaMeister-Klasse 2009/10 an den Lago-Maggiore vom 07. - 11.Juni 2010 von Oliver Kaspar, Philipp Runte
Nach getrennter Anreise trafen wir uns in Boswil bei Zürich mit Herrn Röhm und Herrn Gegner zur Betriebsbesichtigung bei der Fa. Natural Arts Servizes AG. Das Unternehmen hat sich auf die Gestaltung von Japangärten und den Vertrieb sowie die Pflege von Bonsais spezialisiert. Nach der Besichtigung des wunderschönen Schaugartens, der Baumschule und einem sehr interessanten Fachvortrag über Bonsais und Japangärten vom Geschäftsführer Pius Notter ging die Reise weiter zu unserer Jugendherberge Palagiovani in Locarno/CH am Lago Maggiore. Am zweiten Tag fuhren wir gleich früh morgens los zur Besichtigung der Firma Bettazza Graniti AG in Cevio. Dort wurde uns eindrucksvoll die Verarbeitung von Gneis vorgeführt. Das Unternehmen überzeugt durch modernste Technik, selbst in der Herstellung von Randsteinen wird ein selbst entwickelter Roboter eingesetzt. Nach der Besichtigung wollten wir zum Lago Sambucco wandern, merkten allerdings sehr spät, dass wir eine völlig falsche Wanderroute gewählt hatten. Trotz des verfehlten Wanderziels konnten wir die schöne Landschaft und die hervorragenden Mauerkünste der Tessiner bestaunen. Nach einer feuchtfröhlichen Nacht ging es am Mittwoch in das Verzasca-Tal. Dort wurde die imposante Staumauer des Lago di Vogorno besichtigt, wo sich schon James Bond für den Film Golden Eye in die Tiefe stürzte. Nach einer ausgiebigen Rast direkt an der Verzasca trennten wir uns, die eine Gruppe besichtigte ein altes Rustico-Dorf und die andere Gruppe wanderte zu einem Gletscher am Ende des Tales. Hinterher ging es zurück in die Herberge und zum wohl verdienten Abendessen. Am Donnerstag besichtigten wir zusammen mit Frau Frommlet, Frau Koppen und ihrer Management-im-Gartenbau-Klasse der Berufsschule den Parco Botanico und die dazugehörende Baumschule Eisenhut in San Nazzaro. In der Parkanlage konnte man eine Vielzahl an Magnolien-, Kamelien- und Citruspflanzen bestaunen. Im Anschluss machten wir uns einen lockeren Nachmittag bei einem Stadtbummel in
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Seite 25 Ascona. Unterwegs hatten unsere Fahrzeuge einige Pannen zu verzeichnen – trotzdem brachten sie uns heil nach Hause zurück. Beladen mit tausend neuen Eindrücken werden wir auch nach unserer Hohenheimer Zeit noch gern an die Exkursion zurückdenken.
Abschlussexkursion Techniker – Südtirol 2010 Jahrgang 2008/2010 von E.Gieler-Weiler, O. Mittnacht
Montag, 21.06.10 6.45 Uhr Abfahrt Hohenheim Kann denn eine Abschlussfahrt gut sein, die so früh losgeht? Mit Mühe sammeln sich alle - zum Glück verkauft der Eddinachfolger schon den ersten Kaffee, der nimmt den Kampf gegen die Morgenschläfrigkeit auf. Das Ergebnis bleibt unentschieden. 10.45 Uhr Fahrt über Füssen – Fernpass - Ankunft Landeck - Raftingtour Der erste und unvergleichliche Höhepunkt der Reise: 19 junge und etwas ältere Männer (Erich!) zwängen sich in je einen Neoprenanzug und besteigen ein Raftingboot, um die vom Veranstalter beschriebene „Profitour für Adrenalin-Junkies“ zu machen. Nach einer knackigen Unterweisung über richtiges Verhalten im Ernstfall
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Seite 26 geht die Tour los und die Boote werden in das wilde Wasser der Inn gelassen. Wem der Aufenthalt im wild herumwirbelnden Boot nicht genügte, der konnte im 7° kalten Wasser der Inn (vergebliche) Schwimmversuche in der tosenden Strömung wagen. Positiv: Alle haben das Abenteuer überlebt, auch wenn einige zwischendurch nicht mehr so recht daran glaubten. Die Nicht-Rafter-Fraktion (natürlich sicher am Ufer stehend) trifft die Rafter dann wieder in der gefährlichsten Kehre, die das Boot gegen eine Felswand treibt. Aber am Schluss klettern alle tropfnass wieder aus ihrem Neoprenanzug und setzen die Fahrt im (sichereren?) Auto fort. 15.00 Uhr Abfahrt Landeck – über Reschenpass - Bozen 18.00 Uhr Ankunft Pension Schneiderwiesen Nach hundertfünf Kurven (hier heißen die „Kehren“) den Berg hinauf landen wir tatsächlich vor einem Berggasthof, den Schneiderwiesen, oberhalb von Bozen. Die Wirtsleute empfangen uns freundlich, wir beziehen die Zimmer und bekommen gleich das erste der liebevoll zubereiteten Abendessen. Und dann sitzt man hier und da beisammen, trinkt und redet und pokert und spielt Skat und Tischtennis und genießt Gemeinschaft. Dienstag, 22.06.10 9.30 Uhr Besichtigung Gärten Schloss Trauttmannsdorff (mit Fachführung), Stadtrundgang Meran Spätestens hier ist Schwärmen angesagt. Die Gärten des Schlosses Trauttmannsdorff haben ein besonderes Flair. Nach der fachkundigen Führung, die trotzdem nur einen kleinen Teil der Gärten begehen konnte, gab es viel freie Zeit, um selbst noch zu flanieren. Dabei war klar, dass man sich ohne Weiteres bestimmt 3 Tage hier aufhalten könnte und dabei immer wieder Neues zu entdecken hätte.. Und abends sitzt man hier und da beisammen, trinkt und redet und pokert und spielt Skat und Tischtennis und genießt Gemeinschaft.. Die Gärten von Trauttmannsdorff
Mittwoch, 23.06.10 Ganztags: Bergtour– zwei Gruppen: je nach Bedürfnis eine anspruchsvollere „Abenteuertour“ und eine „Genießertour“.eine anspruchsvollere „Abenteuertour“ und eine „Genießertour“. D Die Abenteuertour führte uns in die Texelgruppe nördlich von Meran – und diese Tour hat es in sich: Zum einen, was die körperlichen Anforderungen betrifft – und diese Prüfung bestand jeder der 20 Teilnehmer mit Bravour: Der schnellste bewältigte den auf einer Wegmarkierung angegebenen Zeitbedarf von 1 Std. 50 Min. zur Erklimmung der Mutspitze (2294 m) in gerade mal 45 Minuten. Geschafft! Auf der Mutspitze
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Seite 27 Zum anderen, was die unglaublich faszinierende Bergwelt und die unbeschreiblichen Panoramen betrifft. Man war sich einig, dass es auf der Welt wohl wenig schönere Landschaften als die um die Spronser Seen gibt und dass der Blick von der Mutspitze in das Vinschgau, das Etschtal und die nahen Dolomiten wohl kaum zu toppen ist. Und das Ganze bei Kaiserwetter! Die Genießertour führte direkt vom Haus weg zur ältesten Seilbahn der Welt nach Kohlern. Mit der Seilbahn - sie hat inzwischen natürlich neue Kabinen! - ging es nach Bozen, wo wir das Städtchen einzeln oder in kleinen Gruppen unsicher machten. Am Abend dann sitzt man beisammen, um die berufsbegleitende Ausbildung zum Nationaltrainer zu vervollkommnen, denn es spielt Deutschland gegen Ghana. Obwohl „wir“ gewinnen, sind manche Hilfstrainer nicht mit allen Spielern zufrieden. Donnerstag, 24.06.10 Vormittags Geopark Aldein (geologisch-erdgeschichtliche Schlucht - UNESCOWeltkulturerbe) Eigentlich war das eine Wanderung in den Grand Canyon, nur ist Aldein nicht ganz so grand, aber trotzdem sehr beeindruckend. Es gab ein munteres Hüpfen über Bächlein und Geröll, das aber ganz herzerfrischend munter machte. Nachmittags: Je nach Bedürfnis und wenn die Zeit noch reicht: Bozen – Archäologiemuseum (Ötzi-Museum) Die Zeit reichte und wir besahen uns den Schneemenschen in seiner eisigen Umgebung. Das Museum hat sich jede Mühe gegeben, alles Wissenswerte über diesen Fund zu präsentieren und die Exponate für uns heutige Menschen aufzubereiten. Wenn man sich klar macht, mit welch gefährlichen und harten Lebensverhältnissen die Menschen zu „Ötzis“ Zeit zurecht kommen mussten, dann empfindet man den Namen - auch wenn er liebevoll gemeint ist - als Verniedlichung und Verhöhnung. Wieder in unserer Herberge, trafen wir auf geknickte Wirtsleute, weil Italien gerade gegen Slowakei verlor. Einige freche und schadenfrohe Bemerkungen der HilfsNationaltrainer gefährdeten kurze Zeit das Festessen, mit dem sich die Wirtsleute trotzdem von ihren deutschen Gästen verabschieden wollten. Aber der italienische Großmut siegte und wir konnten vor allem das grandiose Tiramisu bis auf den letzten Krümel vertilgen. Und abends sitzt man hier und da beisammen, trinkt und redet und pokert und spielt Karten und genießt Gemeinschaft. Freitag, 25.06.10 9.30 Uhr Rückfahrt über Brennerpass, Fernpass, Füssen Fazit: Eine Abschlussfahrt, die so früh losgeht, kann sogar ganz toll sein!
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Die „großen“ Techniker vor der Pension Schneiderwiesen
Fachexkursion der Jahresmeister Produktion ins Bodenseegebiet 7. - 9. Juni 2010 von Winfried Blauhorn Um 8.30 starteten wir, ein Großteil der Jahresmeister Produktion, zu unserer Fachexkursion an den Bodensee. Wir mussten uns sputen, denn der Organisator des ersten Tages, Thomas Raff, hatte das Tagesprogramm straff durchorganisiert. 10.30 Uhr - Gärtnerei Stader in Beuren: ein großer Gemüsejungpflanzenbetrieb mit Hightech vom Transport bis zur Veredlung von Gurken. Danach ein schneller Wechsel auf die Reichenau und trotz unverschuldeter Schramme an einem unserer Fahrzeuge eine kurze Verschnaufpause und Stärkung am See. Denn danach ging es Zack auf Zack: 14.00 Uhr - Gärtnerei Bühler (Gartencenter, Gemüsebaudirektvermarkter), 15.30 Uhr - Gärtnerei Gut (Gurken, Tomaten), 16.30 Uhr - Gärtnerei Keller (Tomaten auf Kokossubstrat), 17.30 Uhr - Gärtnerei Uricher (Bio Gemüsebau) Trotz der manchmal etwas verwirrenden Verkehrsführung auf der Reichenau absolvierten wir unser Programm nahezu im dafür vorgesehenen Zeitrahmen und trotz der schweißtreibenden Temperaturen in den Gewächshäusern waren alle von
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Seite 29 der Fülle der Eindrücke und Informationen angetan. Zuletzt bezogen wir unser Quartier in der Jugendherberge Singen und ließen den Abend aufgrund des eher mageren Angebotes an Nachtleben in der Strandbar am Singener Bahnhof ausklingen. Der Organisator des zweiten Tages, Jan Drews, beorderte uns am nächsten Morgen per Telefon bis 8.30 zum Gartencenter Mauch in Hilzingen und anschließend zur Gärtnerei Syringa in Binningen, wo wir so manches uns bisher unbekannte Pflänzlein kennenlernen durften: wie Berlandiera lyriata oder Cephalophora aromatica, nach Schokolade oder Gummibärchen duftend und manchmal auch nicht ganz so angenehm duftend. Nachdem der Vortag doch recht anstrengend war, gönnten wir uns am Nachmittag des zweiten Tages etwas mehr Muße, unter anderen mit einem sportlichen Kräftemessen auf der Minigolf-Anlage Radolfzell. Zu diesem Zeitpunkt tauchte auch erstmals der Organisator des zweiten Tages persönlich auf. Er musste leider die Tage arbeitend auf dem Radolfzeller Friedhof verbringen, um seine Einladung zum Grillen auf dem heimischen Balkon finanziell schultern zu können. Danke fürs Grillfest, auch wenn die Küche kurzfristig in Flammen stand. Der dritte Tag begann mit einer botanischen Wanderung in den Orchideenwald Tannbuel (ein Tipp beim Mittagessen des Vortages), den wir nach kleinen Irrwegen letztendlich doch erreichten. Das Suchen wurde belohnt durch große, blühende Beständen des Frauenschuhs (Cypridpedium calceolus) und anderer einheimischer Orchideenarten, was allerdings von einem Teil der Gemüsebaufraktion nicht wirklich gewürdigt wurde. Einem kurzen Aufenthalt am Rheinfall und einem Kurzimbiss folgte nun wieder Besichtigungsprogramm, diesmal organisiert von Andrea Staiger. So konnten wir im Betrieb Rathgeb (Tägerwilen, Schweiz) die Vielfalt der Gemüseproduktion unter Glas bestaunen, diesmal organisch biologisch. Auf der Rückfahrt machten wir dann nochmals einen Stopp im Gärtnercenter der Reichenau, denn der Organisator des ersten Tages hatte noch Geschäfte zu tätigen. Und danach ging es wieder zurück in die Heimat. Danke nochmals an alle Organisatoren.
Bildergalerie:
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Landwirtschaftliche Schule Pergolen – Ein geschützter Sitzplatz entsteht Von Walter Hollweck Die Pergola ist ein Raum bildender Säulenoder Pfeilergang, der ursprünglich im Übergangsbereich zwischen Haus und Terrasse mehr zur Zierde denn als Sicht- oder Windschutz dient. Heutzutage wird oft auch eine Überdachung zwischen Haus und Garage als Pergola bezeichnet. In unserem Kulturkreis, Europa, Vorderasien und Nordafrika, lässt sich die Geschichte der leichten Gartenbauwerke überwiegend in einen engen Zusammenhang mit der Weinbaukultur des alten Ägyptens bringen. Die Ägypter haben schon im 3. Jahrtausend v. Chr. ihren Wein an laubenartigen Rankgerüsten gezogen. Hieraus entwickelten sich bald bewusst gestaltete, für den Menschen nutzbare Lauben und Pergolen. Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 31 Auch in der römischen Gartenkunst war die als „Stibadium“ bezeichnete Laube, der berankte Laubengang oder die Pergola als Gestaltungselement sehr beliebt. Doch erst im italienischen Renaissancegarten wurden in Anlehnung an die antiken Vorbilder Laubengänge und Pergolen als prägendes und Raum bildendes gartenarchitektonisches Gestaltungselement verwendet, in konsequenter Ergänzung zu den in Form geschnittenen Hecken und Gehölzen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden die sogenannten „Treillagen“. Darunter versteht man Spaliere, Laubengänge oder pavillonartige Bauten aus filigranem Holzgitterwerk. In Barock und Rokokogärten wurden so durch leichte Skelettbauten massiv wirkende Architekturen simuliert. In der heutigen Frei-raumgestaltung spielen leichte Baulichkeiten im Freien, wie Pergolen und Pavillons, nach wie vor eine wichtige Rolle. Ursprünglich als Rankhilfe gedacht und als Anlehnkonstruktion, dient sie heute zum Betonen und Gliedern von öffentlichen oder privaten Freianlagen als freistehende Baulichkeit oder als Pergolengang. Allen Pergolatypen ist eigen, dass sie nach oben hin einen halboffenen Charakter haben, im Gegensatz zu einer Laube oder einem Schattendach. Senkrechte Rankkonstruktionen werden eher als Rankgerüst, Rankbogen oder Spalier bezeichnet. Als Pfostenmaterial kann eine Aufmauerung, ein einzelner länglicher Stein (Monolithpergola), Holzstützen oder eine Metallträgerkonstruktion dienen. Wichtig ist die solide Fixierung des Pergolafußes, um ein Umwehen oder Abheben der Pergola zu verhindern. Auszubildende der Abschlussklasse L3GL4T waren aufgerufen, für eine vorgegebene Gartensituation einen geschützten Sitzplatz zu entwerfen. Die Form und Materialwahl war nahezu völlig frei, doch sollte Holz konstruktiv eingebunden werden. In Fachzeichnen wurden die Entwürfe und Werkzeichnungen erstellt, so dass die Ideen in der Praktischen Fachkunde als Modell Realität werden konnten. Eine theoretische Abhandlung über Fragen des konstruktiven Holzbaus rundeten das Projekt ab. Die Ergebnisse zeigen, dass das Multitalent „GaLabauer“ durchaus in der Lage ist, handwerklich solide und optisch ansprechende Holzbauten zu erstellen. Bei denjenigen, bei denen es nicht ganz so gut klappte, blieb die Erkenntnis, dass noch kein Meister vom Himmel fiel. Lernen durch Tun, ein seit vielen Jahren erfolgreiches Rezept, das Theorie und Praxis zusammenführt und in vielfältiger Weise die Leistungsfähigkeit unserer Auszubildenden anregt. Weitere Beispiele unserer Aktivitäten finden sich im Internet unter www.sfg.unihohenheim.de . Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
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Projekt „Schweißen und Metallverarbeitung“ 2. Ausbildungsjahres GaLaBaus im Schuljahr 2009/10 von Renate Koppen Ein Landschaftsgärtner kann fast alles. Metalle, rostender Stahl, Edelstahl, feuerverzinkter Stahl _ all dies sind Arbeitsmaterialien im Garten- und Landschaftsbau: Bewehrungsstahl für Betonmauern oder -treppenläufe, Handläufe und Absturzsicherungen, Blechverwahrungen bei Dachbegrünungsmaßnahmen, Kletterhilfen für Fassadenbegrünungen, Metalltröge für Vegetation, Stützen, Pfetten, Sparren für Pergolen, Baubeschläge und Zubehör für Holzkonstruktionen, Gitter, Drahtzäune und Tore stellen einen Ausschnitt der Anwendungsmöglichkeiten von Metall im Garten- und Landschaftsbau dar. Um etwas über die verschiedenen Metalle und ihre Weiterverarbeitung zu erfahren, wurde die Idee, Projekttage mit dem Thema „Schweißen und Metallverarbeitung“ anzubieten, geboren. Erstmals haben wir dieses Schuljahr mit den Auszubildenden der L2GL3T einen Schweißkurs geplant. Dabei sollten die Grundkenntnisse des Schweißens vermittelt und eine Skulptur aus Metallschrott hergestellt werden. Der Kurs fand bei der DEULA in Kirchheim an 4 Schultagen statt. Die Klassen konnten in zwei Gruppen aufgeteilt werden, die jeweils an zwei Tagen von 9 bis 16 Uhr 30 arbeiteten. Wie Schmiede sahen die Auszubildenden in ihrer Arbeitskleidung aus: Lederschürze, Lederhandschuhe und natürlich für das Schweißen Helm mit Augenschutz. Außer den Schweißgeräten für das Schutzgasschweißen standen den Azubis auch Hammer, Amboss, Schleif- und Schneidemaschinen und vieles mehr zur Metallverarbeitung zur Verfügung. Abb. Herr Breymaier (DEULA) hatte die fachliche Leitung und Aufsicht. So wurden unsere Azubis von ihm in die heiße Kunst des Schweißens eingeweiht und mussten einen Tag mit unterschiedlichen Stählen verschiedener Stärke Schweißnähte üben, bevor sie ihre erlernten Kenntnisse an frei gestalteten Metallskulpturen anwenden durften. Der Kurs wurde von der DEULA als überbetriebliche Fortbildung ausgeschrieben und war daher für die Auszubildenden erschwinglich. Auch das Material wurde zur Verfügung gestellt oder konnte von den Azubis für ihre Skulpturen selbst mitgebracht werden. Nach zwei Tagen intensiven Schweißens – da steckt auch Schweiß drin – sind herrliche, liebevoll gestaltete Skulpturen entstanden.
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Projekt „Erdwall“ 2. Ausbildungsjahr GaLaBau im Schuljahr 2009/2010 von Renate Koppen Zusammenarbeit der Auszubildenden des 2. Ausbildungsjahres mit Schülern der Jahnschule in Harthausen. Das Ziel dieses Projektes war, einen neu aufgeschütteten Erdwall auf dem Gelände der Jahnschule zu bepflanzen. Die Schüler der Landwirtschaftlichen Schule leiteten die Schülerinnen und Schüler der Jahnschule an und unterstützen sie bei der Durchführung der Pflanzmaßnahmen. Zunächst wurde eine Bestandsaufnahme des Geländes und des Erdwalls gemacht und ein Aufmassplan gezeichnet. Im 2. Schritt wurden eine Pflanzenliste mit geeigneten Gehölzen und ein Pflanzplan erstellt. Selbstverständlich sollten keine giftigen und Verletzungen verursachende Gehölze gewählt werden und es gab den Wunsch, zwei Obstgehölze zu setzen. Die Baumschule Hörmann lieferte die Gehölze und das Grünflächenamt Fildern organisierte Rindenmulchmaterial und Arbeitsgeräte. Der Arbeitsablauf und die einzelnen Arbeitsschritte wurden vorab genau im Klassenzimmer geübt; denn unsere Azubis sollten ja die „Kleinen“ der Hauptschule Harthausen bei der Durchführung betreuen. Erster gemeinsamer Arbeitstermin war der 22. Oktober 2009: 10 Schüler der Jahnschule und 10 Schüler der Berufsschule planierten den Erdwall, gruben alte Pflanzen aus, entfernten Unkraut und bereiteten alles für die Pflanzung vor. Beim zweiten gemeinsamen Arbeitstermin am 3. Dezember 2009 wurden die Pflanzen gesetzt und die Pflanzfläche mit Rindenhäcksel gemulcht.
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Verbandsmitteilungen Erscheinungszeitpunkt Homi1/2010 Verfasser: das Redaktions- und Vorstandsteam Liebe Mitglieder und interessierte Leser unseres Homis, bisher waren Sie es gewohnt, dass das Homi immer Anfang Juli erschienen ist. Mit dem Homi 1/2010 haben wir uns entschlossen, den Erscheinungszeitpunkt auf August zu verlegen, damit wir Ihnen die Berichte der Zeugnisübergabefeiern, der feierlichen Überreichung der Meisterbriefe und die tollen Berichte der Abschlussfahrten und des Zierpflanzentages „druckfrisch und brandaktuell“ präsentieren können. In der Vergangenheit konnten Sie dies alles erst zum Jahresende erfahren. Wir hoffen Sie sind mit dieser Regelung einverstanden sind und stehen Ihnen gerne bei Fragen zur Verfügung. Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.
Bücherboard / CD-ROM Baukonstruktionslehre für Landschaftsarchitekten Eine Buchbesprechung von Walter Hollweck Autoren: Ingrid Schegk und Wolfgang Brandl Gebundene Ausgabe, 608 Seiten, 185 Farbfotos auf Tafeln, 382 Schwarzweißabbildungen, 132 Tabellen. Verlag: Ulmer (Eugen) (28. September 2009) ISBN-10: 3800146800 ISBN-13: 978-3800146802 Größe und/oder Gewicht: 24,2 x 17,4 x 3,4 cm Preis: 69,90 €,
„Konstruktive Elemente in der Landschaftsarchitektur und im Landschaftsbau sind Bauteile, die eine Freianlage, einen Garten, Park oder Stadtplatz im Zusammenspiel mit den Vegetationselementen funktional und gestalterisch bestimmen.“ Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 35 Begriffsbestimmungen und eine klare Sprachregelung ziehen sich wie ein roter Faden durch dieses Buch. Die Baukonstruktion für Landschaftsarchitekten stellt gewissermaßen eine Schnittmenge aus Hoch-, Tief- und Landschaftsbau dar, was auch an Herkunft und Inhalt der geltenden und zitierten Regeln und Normen deutlich wird. Leider werden die Normen und Regeln nicht oder nur kurz wiedergegeben, so dass eine Normensammlung notwendig ist, um buchbegleitend nachschauen zu können. Ansonsten bleiben einige Fragen offen. Das Buch ist breit aufgestellt, die Informationstiefe eher seicht und vor allem geeignet, sich einen Überblick über das komplexe Thema der Baukonstruktion zu verschaffen. Dazu ist das Buch in fünf Teile gegliedert. Im ersten Teil Kraft und Tragwerk – Statische Grundlagen wird die Baukonstruktion in ihrer Funktion als Tragwerk beleuchtet. Es wird gezeigt, welche Kräfte in einer Konstruktion wirken. Ziel dieser Kapitel ist es, auch Landschaftsarchitekten in die Lage zu versetzen, die Dimensionierung der von ihnen geplanten konstruktiven Elemente rechnerisch zu ermitteln. Kann das mit 60 Seiten Grundlagen gelingen? Aus meiner Sicht: nein. Es reift vor allem die Erkenntnis, dass es wichtig ist, in allen Fragen der Statik einen ausgewiesenen Fachmann hinzuzuziehen. Auch aus Haftungsgründen ist dies dringend anzuraten. Der zweite Teil des Buches umfasst den Bereich Bauen mit Stein – Elemente des Massivbaus. Hierzu gehören mineralische Baustoffe wie Naturstein, Beton, Lehm und keramische Bausteine sowie Konstruktionen, die daraus entstehen können wie Mauern und Stützelemente sowie Treppen. Im dritten Teil wird analog der Bereich Konstruieren mit Holz und Stahl – Elemente des Skelettbaus behandelt. Dieser umfasst zwei- und dreidimensional ausgebildete Stabwerke wie Plattformen und Stege, Zäune und Wandelemente sowie Pergolen und Überdachungen. Der vierte Teil Flächen und Schichten – Elemente des konstruktiven Landschaftsbaus befasst sich mit Baukonstruktionen, die zur Gestaltung von mehr oder weniger künstlichen Standorten erforderlich sind. Im Vordergrund steht dabei die Aufgabe, mit speziellen Schichtaufbauten und Anschlussdetails Flächen zu befestigen, zu dichten, zu trennen und zu entwässern. Der fünfte und letzte Teil Vom Entwurf zum Detail – Grundlagen der konstruktiven Planung behandelt Regeln zur methodischen Herangehensweise, zur Lage-, Höhen- und Detailplanung und zur Darstellung von technischen Plänen und Konstruktionszeichnungen. Das Ziel, ein Konstruktionshandbuch für Landschaftsarchitektur und Landschaftsbau anzubieten, wurde aus meiner Sicht nicht erreicht. Dazu werden die Ausführungen zu wenig konkret und sind in Teilen auch zu wenig anschaulich. Die Autoren hätten gut daran getan, die reichlichen Aufzählungen durch Grafiken zu verdeutlichen. Es ist auch unverständlich, dass der Verlag Zeichnungen abdruckt, die nur mit der Lupe lesbar sind. Das Buch bietet sich für Studierende an Universitäten und Hochschulen als vorlesungsbegleitende Lektüre an. Für Praktiker in Planungsbüros und Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus gibt es andere Bücher, die den speziellen Anforderungen dieses Personenkreises eher gerecht werden. Zu nennen wäre: Landschaft konstruieren von Astrid Zimmermann, 533 Seiten, Birkhäuser Architektur, als Taschenbuch für 49,90 € erhältlich. Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
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Existenzgründung ja oder nein? Eine Buchbesprechung von Stefanie Schultz Existenzgründung im GaLaBau leicht gemacht; Autoren: Georg von Koppen, Andreas Schreier, Joachim Tanski, Stefan Thoma, 112 Seiten, 12 Tabellen; Preis: EUR [D] 12,90/ sFr 23,80/ EUR [A] 13,30; Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, 2009; ISBN 978-3-8001-5879-9 Existenzgründer haben es nicht leicht. Wenn man sich nicht ausreichend Gedanken über eine Existenzgründung gemacht hat, kann sehr vieles schief gehen. Kleine GaLaBau-Unternehmen sprießen wie Pilze aus dem Boden. Möglicherweise deshalb, weil es keine Gründungsvoraussetzungen dafür gibt, wie zum Beispiel einen Meisterzwang. Jedoch gilt es viele Fragen zu klären: – Habe ich den richtigen Unternehmens- oder Businessplan? – Welche Fehler können mir unterlaufen? – Was muss ich alles beachten? Dies sind nur drei der unzähligen Fragen von angehenden „Gründern“. Genau solche Fragen werden in diesem Taschenbuch geklärt. Der Titelzusatz „leicht gemacht“ stimmt sehr optimistisch, doch muss man realistisch auf solch ein Vorhaben schauen und nicht nur aus Lust und Leichtsinn ein Unternehmen aufbauen. Meist merkt man erst zu spät, nämlich erst wenn man schon mittendrin ist, wie viel Zeit eine Unternehmensgründung in Wirklichkeit in Anspruch nimmt. Wer ein Unternehmen gründen möchte, benötigt eine große Menge Selbstbewusstsein, Optimismus, Mut und ausreichend Ideen. Das Buch ist gut gegliedert, man findet sich sehr schnell zurecht, selbst, wenn man „nur kurz was nachschauen“ möchte. Es beinhaltet unter anderem die Themen: - Abwägung der Chancen und Risiken - Erstellung eines Geschäftsplanes / Finanzplanes - Diverse Analysen über Standort bis hin zur Stärken-/Schwächenanalyse und - die Wahl der Rechtsform Den Autoren ist es auf wenigen Seiten sehr gut gelungen alle Schritte zu klären und verständlich zu erklären. Selbstverständlich ist dieses Buch nicht ausreichend, um ein Unternehmen zu gründen. Meiner Meinung nach zeigt dieses Buch aber für jeden Existenzgründer oder auch nur für Neugierige einen guten Überblick, eine Orientierung und einen Weg zur Existenzgründung.
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Farbatlas Gehölzkrankheiten Ziersträucher, Allee- und Parkbäume Eine Buchbesprechung von Frank Kilian Autoren:Heinz Butin, Franz Nienhaus und Bernd Böhmer; Gebundene Ausgabe, 278 Seiten, 588 Farbfotos,2 Sporentafeln, Verlag: Eugen Ulmer Stuttgart 2010; ISBN-10:3-8001-6413-2; EAN:9783800164134; Veröffentlichungsdatum: Januar 2010; Gebundene Ausgabe; Verlag; Gewicht:505 g; Auflage:4. aktualisierte und erweiterte Auflage. Abbildungsvermerk:4., aktualisierte und erweiterte Auflage 2010. Preis: 29,90 € In der neu überarbeiteten 4. Auflage des „Farbatlas Gehölzkrankheiten“, gibt es für den interessierten Leser wieder jede Menge interessante Neuigkeiten über Schädlinge aller Art, die unsere heimischen Pflanzen zu befallen drohen. Bewährt ist das Buch in 60 verschiedene Gehölze untergegliedert. Für jede Pflanze werden unterschiedliche Krankheiten durch Bilder dokumentiert, so dass der Leser die Möglichkeit hat, selbst festgestellte Schadsymptome mit denen aus dem Buch abzugleichen. Die Mischung zwischen Farbfotos und fundierten Texten stimmt, weshalb man das Buch auch so gerne in die Hand nimmt. Neu hinzugekommen ist im hinteren Teil des Buches eine Sporentafel, durch die man den Schädling noch präziser und schneller erkennen kann. Mit Hilfe moderner Mikroskope wird zum ersten Mal Einblick in die Pflanze gewährt, um zu sehen, wie die Schädlinge, welchen wir die Probleme verdanken, tatsächlich aussehen. Gerne habe ich eine Rezension für dieses Buch geschrieben, denn ich habe auch bisher mit vorherigen Auflagen des „Farbatlas‘ Gehölzkrankheiten“ gearbeitet. Wiederum überzeugt mich die neue Ausgabe mit ihrer Vollständigkeit bei gleichzeitiger einfacher Handhabung, so dass nicht nur Fachleute Freude daran haben werden.
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iwaki Japanische Gartenbäume schneiden und formen Eine Buchbesprechung von Dominik Kölbl Autor: Jake Hobson. 144 S., aus dem Englischen übersetzt von Angelika Franz, gebundene Auflage, 236 Farbfotos, 180 Zeichnungen, Verlag Ulmer (Eugen) 2010; ISBN 978-3-8001-5856-0 Preis: 39,90 € Das Buch Niwaki, das von der individuellen japanischen Gestaltungskunst Bäume zu schneiden handelt, wurde mit sehr viel Mühe und Hingabe gestaltet. Das Werk ist bestückt mit dutzenden inspirierenden, einfallsreichen und detailgetreuen Fotos, die jedermanns Gärtnerherz höher schlagen lassen. Das interessante und informative Buch erklärt schrittweise den japanischen Baumschnitt am Beispiel der verschiedensten Pflanzen. Es ist ersichtlich, dass der Autor des Buches sein Leben dieser gärtnerischen Kunst gewidmet hat. Hobson versucht mit großer Leidenschaft diese Faszination dem Leser nahe zu bringen. Durch die detailgetreuen Fotos und die von Hand gezeichneten Skizzen lässt sich dieses Buch ebenso als Bilderbuchdokumentation wie auch als Lehrbuch einsetzen. Gezeigt wird auch, wie sich mit den diversen Werkzeugen aus unterschiedlichsten Pflanzen Niwakis gestalten lassen. Durch die Einteilung in unterschiedliche Gehölzgruppen fällt es auch dem Laien leicht diese gärtnerische Kunst auszuführen. Zahlreiche Bilddarstellungen vermitteln dem Leser einen Eindruck, welch vielfältige Formen gestaltbar sind und sich in welchen Gärten passend verwenden lassen. Geschichtlich Interessierte erhalten einen Überblick, über den Ursprung dieser gärtnerischen Kunst. Auf Grund meiner fachlichen Erfahrungen als Baumschuler kann ich dieses Buch allen Hobbygärtnern ebenso wie dem professionellen Fachpersonal der grünen Branche wärmstens empfehlen
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Deutschland – ein Schreberland von Edith Gieler-Weiler Wladimir Kaminer: Mein Leben im Schrebergarten, erschienen 2007 im Goldmann Verlag, 7,95 € (auch als Hörbuch, gelesen von Kaminer - ein Vergnügen mehr). Wladimir Kaminer streitet sich mit seiner Frau Olga darum, ob die Familie sich einen Schrebergarten zulegen soll oder nicht. Und wie immer in solchen Fällen gewinnt der Mann - indem die Frau ihren Willen bekommt. Was der Mann in diesem Fall gewinnt, das erzählt Kaminer in seinem Buch: Mein Leben im Schrebergarten. Frau Engel vom Bezirksverband der Kleingärtner bietet Parzelle 118 in der Kolonie „Glückliche Hütten“ an und ehe es sich der Autor versieht, findet er sich in einer Kleingarten-Parallelwelt, in der er auf unbekannte Wesen und Lebensformen trifft. Da gibt es z.B. Rhabarber, Stachelbeeren, Kirschbäume, Pfingstrosen, Farne und unbekannte kleine blaue Blümchen. Und diese ganze Pflanzenbande ist ab jetzt auf ihn, den Parzellenpächter, angewiesen. Schnell merkt er, dass er sich mit seinem Gärtchen in Deutschland befindet, denn ebenso schnell wird er zum „Schurken“, weil er unbedacht jede Menge Regeln missachtet und Gesetze übertritt (BKleinG; BsV; KwG_) Aber er merkt auch, dass er inmitten der deutschen Nachbarn in guter Gesellschaft ist - die sind ebensolche Kleinkriminelle. Und wer Kaminers Erfahrungen liest, der sieht ein, dass jeder Schrebergärtner notwendigerweise kriminell werden muss - sonst käme er gar nicht zum Gärtnern. So fügen sich also die Russen problemlos in ihre deutsche Umgebung ein, indem sie gleich am ersten Abend das tun, was der Deutsche von ihnen erwartet: Weil es aus Versehen 3 Flaschen Wodka für 2 Männer gibt, sind diese nach der Einweihungsfeier für den Garten nicht mehr in der Lage, einen Unkrautstecher von einem Apfelbaum zu unterscheiden. Die erste Erfahrung mit unbekannten Lebensformen widerfährt Kaminer, als er herauszufinden versucht, was man eigentlich mit Rhabarber macht. Er lässt sich erklären, wie man den isst, aber als er vom Kompott probiert, versteht er die Deutschen nicht mehr. Er kannte bisher keinen Rhabarber. Er meint, man solle jedem bleibewilligen Ausländer ein Schälchen Rhabarber servieren, diese würden dann sofort merken, dass es kein Zuckerschlecken ist, hier zu leben, und aus freien Stücken wieder gehen. Äpfel dagegen kannte Kaminer. Neu aber sind ihm die Nöte, die man bekommt, wenn man zu viele davon hat. Der Reichtum seiner ersten Apfelernte bringt ihn fast um - wenigstens um den Schlaf. Einen ganzen Jahres-Zyklus in seinem Garten beschreibt Kaminer in seinem Buch. Dabei lernen wir nicht nur die Erfahrungen eines überzeugten Stadtmenschen mit der
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Seite 40 Garten-Natur kennen, sondern Kaminer guckt auch genau hin, welche schrägen Vögel sich rechts und links von ihm eingenistet haben und wie sich das Leben in solch einer Schrebergartenkolonie organisiert. So wird seine Selbsterfahrung in Sachen Garten für den Leser auch eine Begegnung mit (eigenen) deutschen Schrulligkeiten, die mehr als einmal mit liebevoll frechem Blick und genauem Wort aufgespießt werden. Wer noch keine Ferienlektüre hat, wer die Ferien im eigenen Garten oder auf seinem Balkon verbringt, wer Gärten liebt oder hasst, wer im Garten den Abglanz des Paradieses sieht, der sollte sich mit dieser Lektüre in ein stilles grünes Eckchen zurückziehen. Er wird mit Sicherheit schmunzelnd wieder in sein normales Leben zurückkehren.
Verschiedenes Treffpunkt Messe von Ralph Käfer
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Hilfe für unsere Mitglieder ohne Bankabbuchung Um die oft aufwändige und vor allem zusätzliche Arbeit etwas abzubauen, bitten wir unsere Mitglieder, die noch per Banküberweisung ihren jährlich fälligen Betrag von € 12,00 begleichen, uns doch eine Einzugsermächtigung zu erteilen. Sollten Sie sich für dieses Verfahren entscheiden, füllen Sie den nachfolgenden Vordruck aus und schicken ihn bitte an die unten stehende Adresse unserer Geschäftsstelle, die jedem dankt, der sich zu diesem Schritt entschließt. Die Abbuchung erfolgt dann immer Anfang eines jeden Jahres.
EIZUGSERMÄCHTIGUG bitte mit Schreibmaschine oder in Druckbuchstaben
ame des Kontoinhabers: Vorname: Adresse Postleitzahl: Wohnort Telefon: Fax: ame des Geldinstitutes: Bankleitzahl: Kontonummer: Datum und Ort Unterschrift Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler e.V. Schloss Westhof/ord (782) 70599 Stuttgart
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
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Impressum HOHEHEIMER MITTEILUGE Herausgeber: Verband Ehemaliger Hohenheimer Gartenbauschüler e.V. in Verbindung mit der Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft Stuttgart (Hohenheim) Redaktion Dr. Petra Bräutigam (Korrekturen+Lektor), Ralph Käfer (Herstellung+Layout) Anschrift der Redaktion Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler e.V. Schloss Hohenheim • Westhof/Nord (782) 70599 Stuttgart Tel: (0711) 45922726 • Fax: (0711) 45922730 E-Mail:
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Der Vorstand und das Redaktionsteam wünscht allen Lesern der Hohenheimer Mitteilungen erholsame Ferien und einen guten Start.
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