Hochschule - Technische Hochschule Brandenburg

March 10, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Nr. 2 / 2007 Œ Juni 2007 Œ Jahrgang 14 Œ ISSN 0946-8285

Zeitschrift der Fachhochschule Brandenburg

z Wechsel in der

Hochschulleitung z StudierendenStiftung gegründet z Studiengang Medizininformatik „Von bewerb t t e w o t ie Welt“ Fo d in g r nbu Brande

Anzeigen

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INFOCUS 2 / 2007 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG

Inhalt Hochschule Studierendenstiftung gegründet .............................................. 4 Kolloquium und Festakt zum 15-jährigen Bestehen ................ 5 Interview Prof. Janisch über seine Amtszeit ............................ 6 Interview Dr. Helmstädter über künftige Herausforderungen .. 7 Konzept zur familienfreundlichen Hochschule ........................ 8 FHB zweifach „ausgewählter Ort im Land der Ideen“ ............. 9 Neuer Bachelor-Studiengang Medizininformatik ................... 13 Bachelor- und Masterabschlüsse statt Diplom ...................... 13 Prof. Berdux und Prof. Dölle beantworten Fragebogen ........ 14 Tagung zur Bildungsmentalität und Nachwuchspool ............. 25 Neues von der Präsenzstelle in der Prignitz ......................... 26 Studierende Application training course as a role play .............................. 12 Versteckte Informationen in elektronischen Dokumenten ..... 15 Email exchange with a college in Brussels ........................... 20 TIM-Exkursionen zu namhaften Industrieunternehmen ........ 21 Turnier fußballspielender Roboter in Dortmund .................... 28 Feuertaufe für das FHB-Handballteam ................................. 29 Gründer / Alumni Neues vom BIEM-Gründernetzwerk ..................................... 10 FHB-Absolvent Sören Hirsch erlangte Doktorgrad ............... 27 Wissenschaft Innovationsforum „Seniorengerechte Verpackungen“ .......... 24 FHB und studentischer Unternehmer bei der CeBIT ............. 30 International FHB-Absolventin aus Bolivien sprach bei DAAD-Tagung ..... 16 Gudrun Bahls über Sprachlehre und Auslandsaufenthalte ... 18 Neuigkeiten aus dem ZIS / Fotowettbewerb ......................... 19 Besuch bei bolivianischer Partnerhochschule ...................... 22 Spannende Tage bei der Euroweek 2007 in Norwegen ........ 23

INFOCUS Juni 2007 / Nr. 2 / 14. Jahrgang Herausgeber: Der Präsident der Fachhochschule Brandenburg Dr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter Redaktion, Anzeigen, Layout: Stefan Parsch (V.i.S.d.P.) Mitarbeit: Alle genannten Autoren und Fotografen Druck: Druckerei Pietsch, Grebs Auflage: 2 200 Exemplare Anschrift: Fachhochschule Brandenburg Magdeburger Straße 50 Œ 14770 Brandenburg an der Havel Postanschrift: Postfach 2132 Œ 14737 Brandenburg a. d. H. Telefon: (03381) 355-0 Œ Telefax: (03381) 355-199 E-Mail: [email protected] INFOCUS ist die Zeitschrift der Fachhochschule Brandenburg. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Beiträge werden nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr veröffentlicht. Die Redaktion behält sich Kürzungen von unaufgefordert eingereichten Beiträgen vor. Nachdruck einzelner Artikel gegen Belegexemplar gestattet.

Impressum

Rubriken Publikationen .......................................................................... 4 Chronik Januar bis April 2007 ............................................... 17 Buchrezension „Studieren mit Erfolg“ ................................... 27 Personalien ........................................................................... 29

Editorial

Auftakt

Foto: J. Schulz

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, zum ersten Mal habe ich das Vergnügen, Sie als Leser des INFOCUS’ begrüßen zu können. In den vergangenen knapp drei Monaten habe ich meinen guten Eindruck von der Fachhochschule Brandenburg vertiefen können. Sie ist innovativ und leistungsfähig, ihr Personal ist auf allen Ebenen sehr engagiert. Die FHB ist fachlich gut aufgestellt, die wesentlichen Weichenstellungen bei den Studienangeboten und Studienformaten sind zukunftsweisend erfolgt. Die Qualität stimmt also. Nur ist das einigen Zielgruppen - insbesondere denjenigen, die in Zukunft immer wichtiger werden - noch zu wenig bekannt. Diese Problematik stellt sich in ähnlicher Weise auch für die Stadt Brandenburg an der Havel. Ich sehe es daher als unsere Hauptaufgabe in der nahen Zukunft an, diese Qualität einerseits zu erhalten und andererseits zu vermarkten. Die geringe Studierneigung im Land Brandenburg und die demographische Entwicklung, die alle ostdeutschen Länder betrifft, sowie der in den nächsten Jahren erwartete Anstieg der Abiturientenzahlen in den westdeutschen Ländern weist uns dabei eindeutig zwei Aufgabenstellungen zu: die Erhöhung der Studierneigung innerhalb des Landes und die Gewinnung von Studierenden aus den westlichen Bundesländern. Mehr dazu sage ich im Interview auf Seite 7. Ein Schwerpunkt dieser INFOCUS-Ausgabe ist natürlich die Übergabe des Präsidentenamtes, aber auch die internationalen Beziehungen spielen eine wichtige Rolle. Ob E-Mail-Exchange mit einer Brüsseler Hochschule, die Euroweek in Norwegen oder der Besuch bei einer bolivianischen Partnerhochschule - die Kontakte ins Ausland sind lebendig und vielfältig, aber sicherlich noch ausbaufähig. Denn nur durch zahlreiche internationale Kooperationen kann eine moderne Hochschule ihre Absolventen für eine globalisierte Arbeitswelt rüsten. Ich wünsche Ihnen nun eine informative, aber auch vergnügliche Lektüre unserer Hochschulzeitschrift.

Dr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter Präsident der Fachhochschule Brandenburg

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FHB-Studierendenstiftung gegründet Unterstützung finanzschwacher, aber leistungsstarker Studierender Kurz vor Ende seiner Amtszeit hat der ehemalige Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch noch den Grundstock für eine bessere Förderung von Studierenden der FH Brandenburg gelegt. Am 20. März wurde die „Studierendenstiftung Fachhochschule Brandenburg“ von Unternehmern gemeinsam mit der Hochschule gegründet. Die Stiftung steht unter treuhänderischer Verwaltung der FH Brandenburg und wird bedürftige Studierende sowie besonders leistungsfähige und motivierte Studierende finanziell unterstützen. Anlass für die Stiftungsgründung ist die Beobachtung, dass sich immer mehr Studierende ihre Semestergebühren stunden lassen. Au-

ßerdem stehe zu befürchten, dass in einigen Jahren auch in Brandenburg Studiengebühren eingeführt werden. „Dann wollen wir die Mittel besitzen, um einkommensschwachen Bewerbern ein Studium an unserer Hochschule zu ermöglichen“, sagte Prof. Janisch. Zu den Stiftungsgründern gehören u. a. die in Brandenburg an der Havel ansässigen Unternehmer Klaus Windeck (Metallbau Windeck GmbH), Dr. Klaus-Peter Tiemann (RFT radio-television Brandenburg GmbH), Jeroen Haberland (Johanna Solar Technology GmbH), Horst Jung (BEBRA Gesellschaft für Verwaltungsentwicklung mbH), Dr. Wolf-Dieter Schneider (Deutsche Gießerei- und Industrie Holding AG /

Sie bilden den Kern der neuen Studierenden-Stiftung (v. l.): Dr. Klaus-Peter Tiemann, Heiner van de Loo, Holger Matho, Rolf Hauschildt, Prof. Dr. Rainer Janisch und Horst Jung. Foto: Parsch

DIHAG), Holger Matho (Complus AG) sowie Heiner van de Loo (Zahnradwerk Pritzwalk GmbH, Pritzwalk). Darüber hinaus wird die Stiftung durch zahlreiche Spender auch außerhalb des Landes unterstützt. Über die Vergabe von Stipendien entscheidet der Stiftungsrat, der aus fünf Mitgliedern besteht. Neben dem jeweiligen FHB-Präsidenten ist auch ein/e Student/in Mitglied im Stiftungsbeirat. Zudem wurden am 20. März in den Stiftungsbeirat gewählt: Prof. Dr. Rainer Janisch (Vorsitzender), Holger Matho (stellvertretender Vorsitzender) und Heiner van de Loo. Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch: z Übernahme und / oder Erstattung von Einschreibungs-, Studien- und Examensgebühren auf Antrag und nach Überprüfung der Bedürftigkeit des Studierenden oder Studienbewerbers z Vergabe von Stipendien oder Teilstipendien nach Überprüfung der Bedürftigkeit oder bei besonderer Begabung oder besonderen fachlichen Leistungen des Studierenden z Übernahme der Kosten für Studien begleitende Fortbildungen im In- und Ausland z Zuwendungen für studienbezogene Spezialliteratur und -utensilien z Aussetzung und Vergabe von Preisen für besondere Leistungen Studierender Weitere Informationen über eine eventuelle Unterstützung und Mitarbeit sind an der FH Brandenburg bei Monika Kipferling zu erhalten: Telefon 03381 / 355-105, E-Mail „[email protected]“.

Wissenschaftliche Publikationen Im Folgenden sind die Publikationen von Prof. Dr. Joachim Tanski aufgeführt. Bücher Steuerrecht. Freiburg, 3. Aufl. 2006 Bilanzpolitik und Bilanzanalyse nach IFRS. München 2006 Existenzgründung. Planegg, 4. Aufl. 2006 (zusammen mit Schreier / Thoma) Herausgeberschaften Management-Handbuch Accounting, Controlling and Finance (ACF). München 2002 ff., 3. NL 2006 (zusammen mit C.Ch. Freidank) Mitarbeit an Kommentaren Federmann / Gnam (Hrsg.): Handbuch der Bilanzierung. Freiburg im Breisgau 1960 ff. (Loseblattwerk). Kommentar Bewer-

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tungsvereinfachung Beiträge in Handbüchern und Sammelwerken Continuous Auditing: Chancen und Risiken einer kontinuierlichen Internen Revision. In: Institut für Interne Revision Österreich (Hrsg.). Festschrift aus Anlass des 25-jährigen Bestehens 19812006, Wien 2006 IFRS und die Maßgeblichkeit. In: Hebig / Kaiser / Koschmieder / Oblau (Hrsg.): Aktuelle Entwicklungsaspekte der Unternehmensbesteuerung, Festschrift für Wilhelm H. Wacker. Berlin 2006 Fair Value: Bewertung und Aussage. In: Freidank / Tanski (Hrsg.): Management Handbuch Accounting, Controlling & Finance (ACF). München 2002 ff., 4. NL

(2006) (zusammen mit Ralf Zeretzke) Aufsätze und Fallstudien Die Fair Value-Fiktion. In: DStR 1-2/2006, S. 53-58 (zusammen mit Ralf Zeretzke) Effizienz der Aufsichtsratsarbeit. In: Der Aufsichtsrat, 6/2006, S. 2 - 3 (mehrere Co-Autoren) Wirtschaftliche Auswirkungen der Umsatzsteuererhöhung. In: INF 13/2006, S. 516 - 120 Artikel, Lexikon-Beiträge und Buchbesprechungen Internationale Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung (diverse Stichworte). In: Großer Brockhaus (30 Bände), Leipzig 2006 Jährliche Buchbesprechungen In: Die Wirtschaftsprüfung (WPg)

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Rückblicke, Ausblicke und Lasershow Kolloquium und Festakt zum 15-jährigen Bestehen der FH Brandenburg Mit einem Kolloquium und einem Festakt hat die Fachhochschule Brandenburg am 16. April ihr 15-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei wurde auch das Präsidentenamt offiziell von Prof. Dr. Rainer Janisch an Dr. Hans Georg Helmstädter übergeben. Der Festtag begann um 10.00 Uhr im Rittersaal mit dem Kolloquium „15 Jahre Hochschullandschaft in Brandenburg“. Dr. h.c. Hinrich Enderlein (Minister a. D.) sprach über die „Gründungsphase der Hochschulen im Land Brandenburg“, Markus Langer (CHE Consult) referierte über „Die Fachhochschule Brandenburg im demographischen Wandel“. Ausgewählte Aspekte bei der Umstellung auf Bachelorund Masterstudiengänge beleuchtete Dr. Heinz-Ulrich Schmidt (FIBAA). Schließlich warf Prof. Dr. Johann Schneider (Landeshochschulrat) einen Blick auf die „Zukünftige Hochschulentwicklung im Land Brandenburg“. Nach der Mittagspause zeigte Prof. Dr. Bernhard Hoier in einem Rückblick Bilder aus 15 Jahren FH Brandenburg. Zudem berichtete Prof. Dr. Günter Wiemann, Doktorvater von Prof. Janisch, über dessen bewegtes Leben. Der Festakt begann um 17.00 Uhr im Audimax. Der Senatsvorsitzende Prof. Dr. Friedhelm Mündemann eröffnete ihn und übernahm die Moderation. Nach Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka sprach zunächst Prof. Dr. Rainer Janisch über seine Amtszeit, dann Dr. Hans Georg Helmstädter über seinen Weg an die FHB und die künftigen Herausforderungen. Bürgermeister Steffen Scheller vertrat die Stadt Brandenburg an der Havel. Der Festakt wurde musikalisch begleitet vom Paul-Dessau-Chor, Zeuthen und dem Ensemble Jacaranda. Zum Abschluss es eine Lasershow.

Markus Langer von CHE Consult nannte beim Kolloquium Zahlen und Fakten zur FH Brandenburg, die für Gesprächsstoff sorgten.

Einen vergnüglichen Rückblick auf 15 Jahre Fachhochschule Brandenburg gewährte der bisherige Vizepräsident Prof. Dr. Bernhard Hoier.

Die Festveranstaltung im Audimax wurde vom Paul-Dessau-Chor aus Zeuthen musikalisch umrahmt.

Viele Geschenke zum Abschied: Von seinem Doktorvater Prof. Wiemann bekam Prof. Janisch eine steinerne Tanzaxt aus Papua-Neuguinea, von der Verwaltung u. a. einen Imkerhut und einen Aufenthalt auf einem Imkerhof. Die Stadt, vertreten durch Museumsdirektor Dr. Hans-Georg Kohnke (rechtes Bild, l.) und Bürgermeister Steffen Scheller (r.) einen Blaumann für sein Engagement für Blechspielzeug aus Brandenburg an der Havel. Fotos (6): Parsch INFOCUS 2 / 2007 FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG

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„Meine Reiselust ist nicht vergangen“ Prof. Janisch zieht nach sechs Jahren Bilanz und blickt in die Zukunft vorhanden, jetzt muss die Hochschule das Grundstück nur noch vom Finanzministerium in einer Weise übertragen bekommen, dass die Investoren dort tätig werden können. Insgesamt ist die Bilanz der Hochschule nach 15 Jahren hervorragend: Die Drittmitteleinnahmen haben sich bei etwa 2,5 Millionen Euro pro Jahr stabilisiert und die ursprünglich geplante Studentenzahl INFOCUS: Was hat Sie in Ihrer Amtszeit von 2 200 wurde deutlich überschritten. am meisten überrascht? INFOCUS: Gab es denn auch Dinge, die Prof. Janisch: Im Nachhinein muss ich sanicht so gut gelaufen sind? gen: die positive Entwicklung der HochProf. Janisch: Nicht gelungen ist uns die schule. Im Jahr 2001 standen wir am Erhöhung der festen ProScheideweg. Das Wissenfessorenstellen, die Hochschule schaftsministerium hat uns eine ist weiterhin unterfinanziert, darso geringe Anzahl an Studieunter leidet auch die Qualität der renden vorgegeben, dass die FH Lehre. Zu hoch sind auch immer Brandenburg in ihrem Bestand noch die Studiendauer und die gefährdet war. Das war dem Abbrecherquote. Einige wenige Präsidium schnell zu vermitteln. Kollegen meinen, Lehrqualität Wir einigten uns mit den Dekaüber die Durchfallquoten in Klaunen darauf, dass es möglichst suren erreichen zu können. Ich wenig Hemmnisse geben sollte, kann nur sagen: Das ist kein bei uns ein Studium aufzunehQualitätsnachweis! men, also so wenig StudiengänINFOCUS: Wir haben viel über ge mit NC wie möglich. Da wir zu die Zukunft der Hochschule gewenige Professoren hatten - und sprochen - wie sieht Ihre persönnoch immer haben - sollte die liche Zukunftsplanung aus? Lehre durch qualifizierte Vertreter aus der Praxis unterstützt werProf. Janisch: Ich werde endlich den. Wir haben in den vergangemehr Zeit für meine Familie hanen Jahren zahlreiche Lehrbeben, vor allem für meine Enkel. Prof. Dr. Rainer Janisch am 16. April bei der Amtsübergabe. Foto: Parsch auftragte, Gastwissenschaftler Ich werde mich meinen Hobbies verstärkt auf neue Studien- und Lernforund Honorarprofessoren für die Hochwidmen, werde das Land Brandenburg men setzen wie E-Learning, Online- und schule gewinnen können. bereisen, mir die Museen und HerrenhäuFernstudium, denn anders hat sie keine INFOCUS: Sehen Sie die heutige Situation ser ansehen - es ist ja eine wunderschöne Chance, neue Adressaten zu finden. Erder FH Brandenburg optimistischer? Gegend. Meine Reiselust ist mir nicht verfolgreiche erste Schritte haben wir ja mit Prof. Janisch: Seit etwa 2003 läuft es für gangen. Ich habe eine Einladung von unsedem Online-Studiengang Medieninformatik die Hochschule gut, aber über den Berg rer Partnerhochschule in Namibia, den Beund seit letztem Jahr mit dem Fernstuwird sie nie sein. Dafür sind die regionalen reich Technologietransfer mit Kollegen vor diengang Betriebswirtschaftslehre unterStrukturen, z. B. in der Wirtschaft und der Ort aufzubauen. Im Mai war ich im Auftrag nommen. In der Prignitz läuft er sehr erfolgBevölkerung für eine Hochschule nicht der FH Brandenburg in China, um an den reich. Die Hochschule sollte sich neue Regünstig. Zum Glück haben fast alle HochFeiern zum 100-jährigen Bestehen der gionen und weitere potenzielle Nachfrager schulmitglieder die Herausforderung erTongji-Universität in Shanghai teilzuneherschließen. kannt und mit einer Leistungssteigerung für men. Hier hatte ich die Gelegenheit zu GeINFOCUS: Was waren denn im Rückblick die positive Entwicklung gesorgt. sprächen über den Doppelabschluss in Medie schönsten Augenblicke Ihrer Amtszeit? INFOCUS: Wie sah diese Entwicklung konchatronics mit der Chinesisch-Deutschen Prof. Janisch: In den letzten zwei bis drei kret aus? Hochschule für Angewandte WissenschafJahren gab es davon einige. Die PräsenzProf. Janisch: Wir mussten die innere ten, einem zukünftigen Aushängeschild stelle in der Prignitz und die Aktivitäten dort Struktur festigen und verändern, auch geunserer Hochschule. Unterstützen möchte entwickeln sich besser, als ich es erwartet gen Widerstände. Mein Vorgänger Prof. ich auch die Arbeit der Studierendenstiftung hatte. Der Ausbau des Campus’ ist voranHofacker hatte damit schon begonnen, insder Hochschule, ein ganz wesentlicher gekommen, die Eröffnung der renovierten besondere durch die Schaffung des FachBaustein für die Entwicklung der HochSporthalle, der Freifeldversuchsanlage und bereichs Informatik und Medien aus dem schule und der mittelständischen Unterganz besonders des Audimax’ haben mich Fachbereich Technik heraus. Nun galt es, nehmen in der Region. Ich fühle mich also wirklich mit Freude erfüllt. Von den besteauch in der Verwaltung effektiver zu werkeinesfalls als „Elder Statesman“, ich will henden Gebäuden bleiben jetzt nur noch den. Die Schaffung des Zentrums für Innoch etwas Neues entwickeln. Mein Vorbild die Garagen an der Magdeburger Straße, formation, Medien und Kommunikation ist mein alter Meister, der noch mit 84 die umgebaut werden müssen. Die Pläne (ZIMK), des Zentrums für Internationales Jahren in der Werkstatt gestanden hat, nur für ein studentisches Service-Center sind und Sprachen (ZIS) und des Immatrikuwenige Stunden pro Tag, aber immerhin. Prof. Dr. Rainer Janisch, Jahrgang 1942, gehörte zu den ersten an die 1992 gegründete Fachhochschule Brandenburg berufenen Professoren. Er leitete die Hochschule von April 2001 bis März 2007. Kurz vor Ende seiner Amtszeit sprach Stefan Parsch mit ihm.

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lations- und Prüfungsamtes sind gut gelungen, aber das ist erst der Anfang. In der internen Organisation muss zum Beispiel die Überarbeitung des Informations- und Kommunikationsnetzes dringend angegangen werden, sonst haben wir auf Dauer zu hohe Kosten und zu geringen Nutzen. INFOCUS: Welche weiteren Veränderungen sehen Sie als notwendig an? Prof. Janisch: Die Darstellung der Hochschule nach außen, die Verbesserung des Marketings, das sind Dinge, die jetzt wichtig sind. Außerdem sollte die Hochschule

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„Marketing als eine Hauptaufgabe“ Dr. Hans Georg Helmstädter über Eindrücke und Herausforderungen chenden Schulabschluss haben, nehmen noch immer zu wenige ein Studium auf. Zweitens gilt es, dem Studierendenexport entgegenzuwirken, denn Brandenburger studieren zu häufig in anderen Bundesländern. Drittens, das klang eben schon an, müssen wir uns um Studierende aus Westdeutschland und Berlin bemühen. Den Hochschulpakt finde ich übrigens auch deshalb wichtig, weil erst dann, wenn die Mobilität der Studierenden von West nach Ost ähnlich hoch ist wie die von Ost nach INFOCUS: Bei der Amtsübergabe im April West, die Wiedervereinigung wirklich abhaben Sie ganz euphorisch von der FH geschlossen ist. Brandenburg gesprochen. Wie INFOCUS: Wie soll das in der ist Ihr Eindruck nun zwei Monate Praxis funktionieren? später? Dr. Helmstädter: Wir müssen Dr. Helmstädter: Der gute Einbekannter werden, als eine atdruck hat sich bestätigt, eigenttraktive Hochschule in einer atlich sogar verstärkt, denn ich hattraktiven Stadt. Leider fehlt zurte mehr Widerstände erwartet. zeit noch das studentische LeDass Frau Prof. Burger-Menzel ben, doch das müsste sich änvom Senat so deutlich zu meiner dern. Vizepräsidentin gewählt worden INFOCUS: Wie soll denn stuist, sehe ich auch für mich als dentisches Leben entstehen? Bestätigung an. Insgesamt hatte Dr. Helmstädter: Wenn wir die ich mehr Probleme erwartet. Vor Studierenden aus Westdeutschallem, dass die bisherigen Vizeland, die ja ohnehin umziehen präsidenten ihre Aufgaben als müssen, dazu bringen können, Beauftragte erst einmal weiternach Brandenburg an der Havel geführt haben, hat mir den Einzu ziehen und nur am Wochenstieg enorm erleichtert. ende nach Berlin zu fahren, INFOCUS: Was hat Sie denn am Dr. Hans Georg Helmstädter am 16. April bei der Amtsübergabe. dann haben wir eine Chance. Es meisten beeindruckt? gab schon die ersten Gespräche mit der net. Die Studienanfängerzahlen sollen auf Dr. Helmstädter: Am meisten beeindruckt Stadtverwaltung, wie man mehr studentidem Niveau des Jahres 2005 gehalten, hat mich, dass sich mit meinen ehemaligen sches Flair in die Stadt bekommen könnte. wenn möglich sogar gesteigert werden. Gegenkandidaten Prof. Mündemann und Dort ist man sehr aufgeschlossen, weil Für dieses Ziel gibt es zusätzliche Mittel, Prof. Endruschat eine sehr gute, konstrukman erkannt hat, wie wichtig die Fachalso einen starken finanziellen Anreiz, weitive und sympathische Zusammenarbeit hochschule für die weitere Entwicklung der tere Studienanfänger zu werben, vor allem ergeben hat. Es klingt vielleicht ein bisStadt ist. Eine Überlegung ist zum Beispiel, aus Westdeutschland. Hintergrund des schen pathetisch, aber ich habe die ganze mit neuen Wohnformen zu experimentieHochschulpaktes ist nämlich, dass in den Truppe aus Dekanen, Vizepräsidenten und ren. In den Prozess, studentisches Flair zu westdeutschen Bundesländern bis 2010 Senat schon ein wenig ins Herz geschlosschaffen, sollen ab Herbst unsere Studie90 000 zusätzliche Studienanfänger erwarsen, und ganz ehrlich: Wir haben auch viel renden eingebunden werden. Es geht um tet werden. Um nicht im Westen KaSpaß und viel zu lachen in der alltäglichen die Frage, was aus ihrer Sicht die relevanpazitäten aufzubauen, die bald nicht mehr Arbeit. Auch die Zusammenarbeit in meiten Faktoren sind, was ihnen zurzeit noch benötigt würden, sollen westdeutsche nem direkten Umfeld im Präsidialbüro ist fehlt. Ich freue mich schon auf die Projekte Studierwillige an ostdeutsche Hochschulen reibungslos und vertrauensvoll. und Arbeitsgemeinschaften und auf phangeholt werden. INFOCUS: Was muss an der Hochschule tasiereiche Lösungen. INFOCUS: Was heißt das für die FH Branvoran gebracht werden? INFOCUS: Zu guter Letzt: Was hat Sie an denburg? Dr. Helmstädter: Das Studienangebot der der FH Brandenburg überrascht? Dr. Helmstädter: Das bedeutet für alle Hochschule ist sehr gut, hier sind alle weDr. Helmstädter: Überrascht hat mich, ostdeutschen Hochschulen einen radikasentlichen Entscheidungen richtig getrofdass ich auf dem Campus so gut wie nie len Mentalitätswechsel. Neben der Sichefen worden. Die größte Herausforderung von Studierenden angesprochen werde. rung der Qualität der Lehre rückt jetzt das ergibt sich aus einer externen Entwicklung, Das war an der Handelshochschule LeipMarketing als gleichwertige Hauptaufgabe nämlich der sich erheblich reduzierenden zig ganz anders. Ich weiß noch nicht gein den Mittelpunkt. Dabei sind es drei Abiturientenzahlen in diesem Land. Geranau, ob es Respekt oder Desinteresse ist, Hauptfelder, auf denen wir aktiv werden de beim Workshop mit dem Centrum für was die Studierenden abhält. Ich wünsche müssen: Erstens müssen wir versuchen, Hochschulentwicklung (CHE) am 25. Mai mir, dass sie mich auf alles ansprechen, die Studierneigung im Land Brandenburg ist allen Beteiligten noch einmal klar gewas ihnen am Herzen liegt. zu erhöhen. Von denen, die einen entspreworden, wie drastisch dieser Rückgang ist: Dr. Hans Georg Helmstädter, Jahrgang 1961, war in den vergangenen Jahren Abteilungsleiter für Unternehmensbeziehungen / Sponsoring an der Handelshochschule Leipzig sowie Geschäftsführer der für Management-Weiterbildung zuständigen Tochtergesellschaft HHL Executive gGmbH. Seit April 2007 ist er Präsident der FH Brandenburg. Mit ihm sprach Stefan Parsch Mitte Juni.

Wenn wir den heutigen Status Quo als Maßstab nehmen und nicht aktiv werden würden, würde sich die Zahl der Studienanfänger an unserer Hochschule bis 2013 halbieren. Das würde die Existenz der Hochschule in Frage stellen. INFOCUS: Das sind nicht gerade schöne Aussichten für einen neuen Präsidenten! Dr. Helmstädter: Es ist aber eine wundervolle Herausforderung, alles daran zu setzen, dass diese Prognose nicht eintritt. Es gibt ja auch Hoffnung und Geld: Gerade wurde der Hochschulpakt 2020 unterzeich-

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Vereinbarkeit von Studium und Familie Konzept für eine familienfreundliche Fachhochschule Brandenburg Ein erster Schritt hin zu einer familienfreundlichen Hochschule wurde vor zwei Jahren gemacht, als die FH Brandenburg mit der DRK-Kindertagesstätte an der Magdeburger Landstraße einen Kooperationsvertrag schloss. Seit 1. Juni 2007 gibt es nun auch eine Tagesmutter im Studentenwohnheim, doch geplant ist noch viel mehr. Das Konzept für eine familienfreundliche Fachhochschule Brandenburg stellt Dr. Daniela Stokar von Neuforn vor. Innerhalb der Fachhochschule Brandenburg sollen Angebote für Familien die Chancengleichheit von Frauen und Männern und die Vereinbarkeit von Studium, Wissenschaft und Familie verbessern. Familienfreundlichkeit im Hochschulbetrieb soll nicht nur zum Profil der Fachhochschule gehören, sondern ihr gleichzeitig einen Standortvorteil im Wettbewerb mit anderen Hochschulen garantieren. Implementierte familienfreundliche Angebote und Leistungen der Fachhochschule Brandenburg sollen publiziert und gleichzeitig verstetigt und erweitert werden. Dazu gehört die Entwicklung und Gestaltung familienfreundlicher Lebens-, Studien- und Arbeitsbedingungen, die die Akzeptanz und Anerkennung von Familienbzw. Betreuungsarbeit erhöhen soll. Betreuung im familiären Sinne bedeutet nicht nur Kinderbetreuung sondern unter Umständen auch die Pflege und Versorgung anderer Familienangehöriger. Die Vereinbarkeit von Familie und Studium ist nicht nur durch mangelnde Betreuungsmöglichkeiten sondern ebenso durch nicht bedarfsgerechte Studienangebote er-

Dass Tagesmutter Silvia Haferanke (l.) ihre Schützlingen Henrik (im Arm), Michelle und Carlos (vorn) im Studentenwohnheim betreuen kann, dafür haben FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter, Kerstin Schöbe (2. v. r., Leiterin des Amtes für Jugend, Soziales und Wohnen) und vor allem Karin Bänsch (r., Leiterin des Studentenwerks Potsdam) gesorgt. Die Hauptinitiatorin Anika S. May Foto: Parsch konnte beim Eröffnungstermin nicht anwesend sein.

schwert. Viele Frauen bzw. alleinerziehende Studierende sind durch die Betreuung ihres/r Kindes/r zu einer Unterbrechung oder sogar zum Abbruch ihres Studiums gezwungen. Familiengerechte Studien- und Lebensbedingungen sollen dazu beitragen, die Studienabbrüche und Studienverlängerungszeiten zu verhindern bzw. zu verkürzen. Qualifizierte Studenten und Studentinnen können durch die Existenz bedarfsgerechter Lehrangebote und genderspezi-

Das Konzept der familienfreundlichen FH Brandenburg wurde am 15. März Wissenschaftsministerin Foto: Parsch Prof. Dr. Johanna Wanka (hinten, 3. v. l.) vorgestellt.

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fische Fördermaßnahmen angeworben, motiviert und gehalten werden. Familienfreundlichkeit im Hochschulbetrieb bezieht sich in diesem Sinne auf die Chancengleichheit im Erwerb von Wissen und beruflicher Qualifikation. Die Implementierung bedarfsgerechter Lehrangebote findet ihre Schnittstelle im hochschulrelevanten Querschnittsziel der Gleichstellung der Geschlechter und manifestiert sich sowohl in der konkreten Umsetzung zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie als auch dem Abbau geschlechtsspezifischen Berufswahlverhaltens. Im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf plant die FH Brandenburg daher fachbereichsübergreifend ein möglichst einheitliches bedarfsgerechtes Lehrangebot (F³HB - Familienfreundliche Fachhochschule Brandenburg) für alle Studenten und Studentinnen. Eltern, Frauen, Alleinerziehende, Behinderte oder andere Personen, die aus triftigen Gründen nicht persönlich an Lehrveranstaltungen teilnehmen können, sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, online an Lehrveranstaltungen teilzunehmen und sogar Prüfungen online zu absolvieren. Die dafür bereits vorhandenen Strukturen und technischen Voraussetzungen der FH Brandenburg sollen deshalb genutzt und erweitert werden, um weitere Lehrveranstaltungen der Präsenzlehre online anzubieten.

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Hochschule Strategisches Ziel der Hochschule ist die Umsetzung spezifischer Maßnahmen für Frauen zur materiellen und personellen Gleichstellung der Geschlechter in Wissenschaft und Forschung sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ebenso wird durch das Angebot bedarfsgerechter Lehre der Berufseinstieg von jungen Frauen durch eine Berufsausbildung in bisher männerdominierten Zukunftsberufen erheblich erleichtert wird. Zusätzlich wird erwartet, dass der Frauenanteil auch in den technikdominierten Fächern ansteigt und somit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur zum Standortvorteil der FH Branden-

burg sondern ebenso zu einer gelebten Leitkultur der Chancengleichheit beiträgt. Auch die Vorbildfunktion, die durch berufstätige erfolgreiche Studentinnen und Wissenschaftlerinnen ausgefüllt wird, bietet sowohl für weibliche als auch für männliche Studenten die Möglichkeit, eine durch Chancen- und Geschlechtergleichheit manifestierte Kultur zu erleben und als Selbstverständlichkeit wahrzunehmen. Die Anwerbung von weiblichen Studierenden wird dann dadurch erleichtert, dass die zahlreichere Existenz von Professorinnen, weiblichen Lehrkräften, Mitarbeiterinnen und anderen Studentinnen im Bereich der Technik als normales Erscheinungsbild und nicht als exotische Ausnahmeer-

scheinung vermittelt werden kann. Auch die Gründung eines Career Coaching Center (C³) soll die Verbesserung der Studier- und Absolventenquoten erheblich vorantreiben. Im Rahmen der familienfreundlichen Hochschule werden zurzeit mehrere Förderungsanträge gestellt. So sollen sowohl die Konzeption und Umsetzung bedarfsgerechter Lehrangebote im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Projekt F³HB (Familienfreundliche Fachhochschule Brandenburg) umgesetzt sowie die Implementierung bedarfsgerechter Lehrangebote mit der parallelen Gründung des Female Career Center (FCC) inhaltlich verzahnt werden.

Ausgewählter Ort im Land der Ideen Gleich zwei Auszeichnungen gingen 2007 an die FH Brandenburg Der FH Brandenburg ist wieder einmal bestätigt worden, ein Ort der Innovationen und Ideen zu sein: Gleich zweimal wurde die Hochschule zum „ausgewählten Ort 2007 im Land der Ideen“ ernannt. Gleich zu Beginn des Jahres, am 10. und am 20. Januar, konnte die FH Brandenburg ihr Engagement für Neuerungen und frisches Denken unter Beweis stellen. Für die nötige Aufmerksamkeit sorgte dabei die Initiative „Deutschland - Land der Ideen“, deren Schirmherr Bundespräsident Horst Köhler ist und die von der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und führende Unternehmen, getragen wird. Die zwei ausgewählten Einrichtungen an der FH Brandenburg sind zum einen das Gründungsnetzwerk, das nach dem Anschub durch das drei Jahre lang mit Bundesmitteln geförderte Projekt BEGiN (Brandenburger Existenzgründer im Netzwerk) nun vom Brandenburgischen Institut für Existenzgründung und Mittelstandsförderung (BIEM) organisiert wird. Zum anderen wurde der Master-Studiengang „Security Management“ ausgezeichnet, der deutschlandweit einmalig ist, weil sich die Lehrinhalte nicht auf die Sicherheit in der Informationstechnologie (IT) beschränken, sondern die Unternehmenssicherheit umfassend behandelt wird, bis hin zu Firmengebäuden. Die Übergabe des Land-der-Ideen-Preises erfolgte im Falle des Gründungsnetzwerks am 10. Januar beim Regionaltreffen Brandenburg des Businessplan-Wettbewerbs Berlin-Brandenburg 2007 an der FH Brandenburg. Die Auszeichnung des Studiengangs „Security Management“ wurde im Rahmen der Fachtagung „Security-Forum“ am 20. Januar vorgenommen. Unmittelbar vor der Verleihung wurden für den Studiengang Security Management fünf Kooperationsverträge mit Software-Produzenten unterschrieben. Im einzelnen waren es Persicon Information Risk Management GmbH, (Potsdam), die Netfox AG (Kleinmachnow), iSQI - International Software Quality Institute (Erlangen / Berlin) sowie die Vereinigungen SeSamBB („Security and Safety made in Berlin and Brandenburg“) und SIBB („Verband der Software-, Informations- und Kommunikationsindustrie in Berlin und Brandenburg e.V.“).

Glücklich über die Preisverleihung an das Gründernetzwerk (v. l.): FHB-Vizepräsident Prof. Alexander Urban, BIEM-Vorstand Prof. Dr. Hubertus Sievers, Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann und Engin Kocabas, Direktor der Deutschen Bank Brandenburg an der Havel, der als Vertreter des Sponsors die von Bundespräsident Horst Köhler unterzeichnete Urkunde und einen Pokal Fotos (2): Parsch überreichte.

Sie unterzeichneten im Rahmen des Security Forums Kooperationsverträge (v. l.) : Prof. Dr. Friedrich L. Holl (Studiengangssprecher Security Management), Prof. Dr. Hartmut Heinrich (Dekan Fachbereich Wirtschaft), Thomas Kühr (Persicon Information Risk Management GmbH, Potsdam), Rudi Grimm (Vorsitzender SeSamBB - Security and Safety made in Berlin and Brandenburg), Ulrich Otto (Vorstand Netfox AG, Kleinmachnow), Dr. Ortwin Wohlrab (SIBB - Verband der Software-, Informations- und Kommunikationsindustrie in Berlin und Brandenburg e.V.), Stephan Goericke (Geschäftsführer iSQI - International Software Quality Institute, Erlangen / Berlin), FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch. INFOCUS 2 / 2007

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Gründer

Lotsendienst an fünf Hochschulen Erstes standortübergreifendes Projekt des Instituts BIEM e.V. Als erstes standortübergreifendes Projekt nach dem Zusammenschluss aller Brandenburger Hochschulen im Brandenburgischen Institut für Existenzgründung und Mittelstandsförderung (BIEM) e.V. ist der Hochschul-Lotsendienst von der Landesregierung bestätigt worden.

Brandenburgisches Institut für Existenzgründung und Mittelstandsförderung e.V.

Der BIEM e.V. führt den Lotsendienst an den Standorten Fachhochschule Eberswalde, Universität Potsdam, Fachhochschule Potsdam, Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg sowie Fachhochschule Brandenburg in den kommenden zwei Jahren durch. Den Vorstandsvorsitz des BIEM e.V. hat Prof. Dr. Guido Reger von der Universität Potsdam übernommen. Die Steuerung der fünf LotsendienstStandorte erfolgt über den Projektleiter Prof. Dr. Hubertus Sievers an der FH Brandenburg. Das Lotsendienst-Programm richtet sich speziell an Studierende und wissenschaftliche MitarbeiterInnen aus dem Land Brandenburg sowie an Absolventen (bis drei Jahre nach Abschluss des Studiums), die sich auf dem Weg in die Selbständigkeit von Experten qualifizieren und beraten lassen wollen. Interessant sind Kosten in Höhe von 2 600 Euro, die pro Interessent/in für Einzelfallberatungen und Qualifizierungen durch Spezialisten

übernommen werden. Assessment Center und qualifizierende Beratung sind die beiden Module des Lotsendienstes. Sie werden von unabhängigen externen Trainern und Coaches erbracht. Das Programm ist für die Teilnehmer kostenlos. Der BIEM e.V. ist der Partner und zentrale Anlaufstelle für alle akademischen Gründungen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Land Brandenburg. Damit können die Gründungsaktivitäten auf der Hochschulebene - eng geknüpft an die Landesebene - gestärkt werden. Der BIEM e.V. verfolgt dabei den Zweck, in den Bereichen Existenzgründung und Mittel-

Assessment Center Gründungsidee und Unternehmerpersönlichkeit Nach einem mit Vorlesungen und Prüfungen ausgefülltem Semester, ist endlich der Kopf frei, um sich einer anderen wichtigen Baustelle der eigenen Zukunft zu widmen - der Gründungsidee. Der Lotsendienst des BIEM e.V. an der FH Brandenburg bietet im Juli wieder ein Assessment Center für alle, die an sich und ihre Idee glauben, an. Dabei ist es egal, wie weit fortgeschritten der Plan der Existenzgründung ist. Am Ende dieser vier Tage werden die Teilnehmer der Entscheidung in die eine oder andere Richtung, einen gewaltigen Schritt näher gerückt. Sie wissen besser darüber Bescheid, was sie bereits erledigt haben und was noch zu tun ist. Darum sollten alle Interessierten dieses aus öffentlichen Mitteln finanzierte Ange-

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bot nutzen. Einfach anrufen oder per mail anfragen. Wann: Dienstag, 17.Juli, bis Freitag, 20. Juli 2007, jeweils von 10.00 - 15.00 Uhr Wo: Bekanntgabe bei Anmeldung Informationen: Diana Deinert, Thomas Rau, Telefon 03381/355-517, -228 E-Mail: [email protected]

Wichtige Fristen z

z

Exist-Gründerstipendium Abgabe der Bewerbungen jeweils am Monatsende möglich. Kontakt: Diana Deinert (Tel. 03381/355-517; E-Mail: [email protected]) Businessplan Wettbewerb 2007: Abschlussprämierung: Gewinner der 3. Stufe 05.07.2007

standsförderung zu forschen, aus- und weiterzubilden und zu beraten. Das Leitbild des BIEM e.V. prägen dabei folgende Aufgabenbereiche: z BIEM erforscht das regionale Gründungsgeschehen z BIEM sensibilisiert und qualifiziert den Gründernachwuchs z BIEM fungiert als Motor für technologieund wissensbasierte Gründungen z BIEM ist Netzwerkpartner für alle gründungsrelevanten Akteure im Land z BIEM beteiligt sich an gründungsbezogenen Pilotprojekten sowie Unternehmensnachfolgen und Existenzgründungen

Verstärkung für Gründerteams Immer melden sich beim BIEM e.V. Studierende oder Absolventen, die gern eine eigene Firma aufmachen würde. Teilweise fehlt die passende Idee oder es fehlt das Know-how, um alle Fragen und Themen bearbeiten zu können. Auch hier gibt es Unterstützung vom Gründungsnetzwerk, in dem es als „Partnervermittler“ Teams zusammenführen. Aktuell werden für drei Teams passende Mitglieder gesucht. z Team 1: IT-Team entwickelt eine Lernsoftware, für den Bereich Marketing und Vertrieb wird ein BWLer gesucht z Team 2: IT-Team entwickelt Konferenztechnik, für den Bereich Marketing und Vertrieb wird ein BWLer gesucht z Team 3: BWL-Team mit Gründungsidee aus dem Bereich IT sucht Informatiker für die Produktentwicklung Interessenten können sich beim Gründungsnetzwerk BIEM e.V. melden.

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Gründer

Neues Team beim Gründungsnetzwerk Gründerlotse Thomas Rau und BWL-Praktikantin Annette Witzenhausen Seit April 2007 gibt es beim Gründungsnetzwerk der FH Brandenburg zwei neue Gesichter. Der Gründerlotse Thomas Rau und die BWL-Praktikantin Annette Witzenhausen unterstützen das Netzwerk und setzen aktiv das Förderprogramm Lotsendienst um. Thomas Rau hat selber hier an der FHB sein BWL-Studium im Jahr 2002 abgeschlossen und kennt die Strukturen vor Ort noch aus dieser Zeit. Nachdem er als Unternehmens- und Kommunalberater

Präsentation bei der deGUT in Berlin.

tätig war, macht er sich nun an seine neue herausfordernde Aufgabe. Für ihn ist Heimatverbundenheit mehr als nur ein Wort, sondern ein Lebensgefühl. Daher freut es ihn umso mehr, durch seine Arbeit Gründern auf dem Weg in die Selbstständigkeit helfen zu können und damit die heimische Wirtschaft zu stärken. Gemeinsam mit Annette Witzenhausen organisiert er Assessment Center, koordiniert die Beratungsleistungen für die Gründungswilligen und ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um eine Gründung. Nicht zu vergessen dabei ist, die Aufgabe der Projektkoordination gegenüber der Mittelvergabestelle LASA GmbH und die Arbeit im Gründungsnetzwerk Brandenburger Hochschulen. So war Thomas Rau in diesem Jahr auch schon auf der deGUT in Berlin zugegen. Jetzt freuen sich beide auf viele spannende Gründungen und stehen als Ansprechpartner gerne zur Foto: Lotsendienst Verfügung. Die Zu-

Annette Witzenhausen Thomas Rau.

und

Gründerlotse

Foto: Lotsendienst

sammenarbeit zwischen beiden hat sich in der Zwischenzeit so gut entwickelt, dass Annette Witzenhausen auch über das Praktikum hinaus, dem Gründungsnetzwerk im Rahmen Ihres frisch gegründeten Nebenerwerbes erhalten bleiben wird. Der Lotsendienst ist von Montag bis Freitag im Raum 37 des WWZ zu erreichen: Telefon 03381 / 355-228; E-Mail „[email protected]“.

Neuer Fokus bei der Förderung EXIST-Gründerstipendium ersetzt Förderprogramm EXIST-SEED Das erfolgreiche Förderungsprogramm EXIST-SEED wird durch das neue Förderprogramm EXIST-Gründerstipendium ersetzt. Es unterstützt Gründer/innen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die ihre Idee in einen Businessplan umsetzen möchten. Dabei sollte es sich um technologischinnovative Gründungsvorhaben mit guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten handeln. Das EXIST-Gründerstipendium ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und wird durch den Europäischen Sozialfonds kofinanziert. Wer wird gefördert? z Wissenschaftler/innen aus öffentlichen, nicht gewinnorientierten außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Hochschulen. z Hochschulabsolventen und ehemalige

wissenschaftliche Mitarbeiter/innen (bis fünf Jahre nach Abschluss bzw. Ausscheiden). z Studierende, die zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens die Hälfte ihres Studiums absolviert haben. z Gründerteams bis maximal drei Personen. Teams, die sich mehrheitlich aus Studierenden zusammensetzen, werden nur in Ausnahmefällen gefördert. Was wird gefördert? z Innovative technologieorientierte Gründungen im produzierendem Gewerbe. z Innovative wissensbasierte Dienstleistungen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Wie wird gefördert? z Sicherung des persönlichen Lebensunterhalts über ein Stipendium: - Promovierte Gründer/innen 2 500 Euro/Monat

- Absolventen mit Hochschul-Abschluss 2 000 Euro/Monat - Studierende 800 Euro/Monat - Kinderzuschlag: 100 Euro/Monat/Kind z Sachausgaben: - bis zu 10 000 Euro für Einzelgründungen (bei Teams maximal 17 000 Euro) z Coaching: 5 000 Euro z Maximale Förderdauer: ein Jahr. Neu ist, dass die Antragstellung jederzeit erfolgen kann, d.h. es sind keine Fristen zu beachten. Ebenfalls sind nun auch Gründungsideen förderfähig, die aus dem Bereich „wissenintensive Dienstleistungen“ kommen. Im Unterschied zur EXISTSEED-Förderung kann auch während der Förderphase das Unternehmen gegründet werden. Da die Antragstellung über die Hochschule erfolgt, ist vorab ein Beratungsgespräch beim Gründungsnetzwerk notwendig. Weitere Infos: „www.exist.de“ INFOCUS 2 / 2007

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Studierende

No second chance for first impression Role play in English: “Being well prepared is the key to getting the job” “Being well prepared is the key to getting the job.” This was the theme of the application training course Manuela Dietrich and Kathleen Rietz developed for the students of Technology and Innovation Management (TIM), who, with one exception, are all international students. But let’s start at the beginning. The idea arose when we were preparing for our final

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examination in English for Management. Students from our English class were working on joint projects with students from TIM. Our group’s original idea had been to compare the job application process in different countries, but after some thought and discussion we found the perfect topic: application training for our TIM students so that they are well-prepared when they Manuela Dietrich (l.) and Kathleen Rietz in the role play. Foto: Lloyd apply for an companies. We stressed the importance internship in Germany. of finding out all you can about the comThe first question was pany before making contact to show that where do we start? We you are really interested in the internship had to consider that our or job. target group consisted of We explained the application docustudents who have alments, what you should take into account ready finished their first and how you should present yourself. We degrees, have work exalso went through the structure and conperience in their own tent of a German curriculum vitae (CV), countries but (in most making comparisons with English-languacases) no experience of ge equivalents. But we did not only give a the German labour marlecture to the students. On the topic of the ket. job interview we pointed out what you can We designed the courdo wrong by performing a role play. se to include the folloThe final part of the session dealt with wing points: business etiassessment centres and their purpose quette in Germany, first and the challenge they present. We finiscontacts, the application hed this by inviting each student to give a documents, the job intershort self-introduction, as they would need view and the assessto do at an assessment centre. We were ment centre. We decided very impressed with how well they did this to start our presentation - and to hear what interesting backby focusing on the grounds they have. importance of the first We knew that the four hours we had impression. As everyone planned for the course would be far too knows, there is no seshort, so each student received an inforcond chance for a first mation folder with sample application letimpression. We went on ters, a sample CV and check list with lots to offer some advice on of tips. From the evaluation we carried out general business etiat the end of the session, we found out quette in Germany. This that the students were pleased with the topic generated a lot of folders, considered them useful and felt discussion and quesconfident that they would be able to creations from our audience. te their own application documents in the The next step was to future. give some useful inforWe hope that we were able to give good mation about where to advice to our fellow-students, but one get addresses of compathing we can definitely say is that it was a nies which are offering great experience for us. We learned a lot internships and to ourselves and are convinced that there access comments from should be more projects organized by stustudents who have alreadents for students! dy worked for these Kathleen Rietz

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Hochschule

IT im Gesundheitswesen Neuer Bachelor-Studiengang Medizininformatik Der Studiengang Medizininformatik, der ab Herbst 2007 im Fachbereich Informatik und Medien angeboten wird, eröffnet den Studierenden ein interdisziplinäres und anwendungsorientiertes Studium. Die Medizininformatik behandelt alle Aspekte des Einsatzes moderner Informationstechnologie im Bereich des Gesundheitswesens. Ein Ziel der Medizininformatik ist es beispielsweise, den Arzt bei der Behandlung und Betreuung seiner Patienten zu unterstützen.

Absolventen dieses Studiengangs sind vielfältig einsetzbar und die Berufschancen werden als aussichtsreich eingeschätzt. Mit dem Wintersemester 2007 / 08 startet der interdisziplinäre Studiengang Medizininformatik an der FH Brandenburg. Der Studiengang Medizininformatik ist eine Kooperation der FH Brandenburg mit der Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH (www.klinikum-brandenburg.de), einem akademischen Lehrkrankenhaus der Berliner Charité, sowie mit dem Verein „Gesund in Brandenburg“. Ärzte des Klinikums übernehmen die Medizinvorlesun-

gen und die Studierenden können sich direkt in den Funktionsbereichen des Klinikums, beispielsweise in Laboren und auf Stationen, praxisbezogene Kenntnisse aneignen. Ein wichtiges Ausbildungsziel ist, den Studierenden mit einem Grundlagenwissen auf den Gebieten der Informatik zu Die Zukunftsorientierung des Studienversehen, das viele Jahre gültig ist und jegangs zeigt sich darin, dass in den heutiderzeit eine gute Basis darstellt, sich in gen Kliniken und Laboren nahekonkrete Richtungen, die der Arzu alle Abläufe elektronisch beitsmarkt fordert, weiterzubilunterstützt werden, dass ITden. Auf der anderen Seite soll Lösungen aus dem Gesundder Studierende im Bereich der heitswesen nicht mehr wegzuMedizininformatik konkrete Prodenken sind und zunehmend gramme, Werkzeuge und Systewichtiger werden. Aber auch die me kennen lernen und sich entpharmazeutische und medizinsprechende Kompetenzen antechnische Industrie oder der eignen, um so beim zukünftigen administrative Bereich des GeArbeitgeber direkt einsetzbar zu sundheitswesens, wie zum Beisein. Um diese Ausbildungsziele spiel Krankenkassen, Gesundzu erreichen, werden neben eiheitsämter etc. kommen ohne ner bewusst breit angelegten Medizininformatiker nicht mehr Grundlagen-Ausbildung, die den aus. Nicht umsonst hat die GeBerufseinstieg wesentlich ersellschaft für Informatik (GI) im leichtern soll, auch spezifische Informatikjahr 2006 das Ge- Dr. Thomas Enzmann (l.) und Dr. Eberhard Beck, Chefärzte des Städti- Vertiefungen in Bereichen comsundheitswesen zu einem von schen Klinikums Brandenburg übernehmen Lehrveranstaltungen im neu- puterunterstützte Medizin und drei Kernthemen ernannt. Die en Bachelor-Studiengang Medizininformatik. Foto: FB Informatik & Medien Medizininformatik angeboten.

Diplom-Studiengänge abgelöst Wirtschaft und Technik: Neue Bachelor- und Masterstudiengänge In den Fachbereichen Wirtschaft und Technik werden zum kommenden Wintersemester im Rahmen der Vereinheitlichung des europäischen Hochschulraums („Bologna-Prozess“) weitere Diplom-Studiengänge in Bachelor- und Master-Studiengänge überführt. Im Fachbereich Technik werden die Studienrichtungen „Elektro- und Informationstechnik“ und „Gebäudesystemtechnik“ des Diplom-Studiengangs „Ingenieurwissenschaften“ sowie der Bachelor-Studiengang „Mechatronics“ abgelöst durch die Bachelor-Studiengänge „IT-Elektronik“ und „Mechatronik und Automatisierung“. Im Bachelor-Studiengang IT-Elektronik wird fundiertes Ingenieurwissen, verbunden mit anwendungsorientierten Fähigkei-

ten vermittelt. Absolventen finden damit den Einstieg in viele Branchen und können fächerübergreifend, anspruchsvolle Aufgaben lösen. Im Bachelor-Studiengang Mechatronik und Automatisierungstechnik werden Ingenieure ausgebildet, die aufgrund ihres praxisorientierten und anwendungsbereiten Wissens in der Lage sind, ingenieurtechnische Aufgaben im industriellen, öffentlichen und Dienstleistungsbereich selbständig, kreativ und eigenverantwortlich zu lösen. Auch der Fachbereich Wirtschaft hat sein Studienangebot neu strukturiert. Der bereits im Wintersemester 2006/07 eingeführte Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik wurde ergänzt um den konsekutiven Master-Studiengang „Information Process Management“. Dieser zeichnet

sich durch ein klares anwendungsorientiertes Profil mit wissenschaftlicher Fundierung aus, bei dem der Prozessbegriff im Mittelpunkt steht. Statt des Diplomstudiengangs „Betriebswirtschaftslehre“ werden ab Herbst der Bachelor-Studiengang „Allgemeines Management“ und der konsekutive Master-SG „Internationales Management“ angeboten. Das Angebot des Bachelor-Studiengangs bezweckt eine gezielte Befähigung für effektives unternehmerisches Führungsverhalten sowie die Ausprägung spezieller Kompetenzen zur Führung kleiner und mittelgroßer Firmen und zur erfolgsversprechenden Gründung von Unternehmen. Absolventen des Master-Studiengangs sind für Leitungsaufgaben in international agierenden Unternehmen qualifiziert. INFOCUS 2 / 2007

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Hochschule

Interdisziplinäres Arbeiten erwünscht Prof. Berdux und Prof. Dölle beantworten den Professoren-Fragebogen Dr. Jörg Berdux, geboren 1966 in Marburg, hat am 1. März 2006 im Fachbereich Informatik und Medien die Professur „Digitale Medien“ übernommen. In seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Karlsruhe entstanden im Rahmen von Kooperationen mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie und der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe einige durch Preise ausgezeichnete Projekte.

Prof. Dr. Jörg Berdux

Foto: privat

Wie war Ihr erster Eindruck von der Fachhochschule Brandenburg? Ich wurde sehr freundlich und offen empfangen, so dass ich mich gleich wohl in dem Umfeld gefühlt habe. Des Weiteren fand ich die schnellen Reaktionen während des Berufungsverfahrens sehr erfreulich, so dass ich mit gutem Gefühl diese Stelle angetreten habe. Welche Chancen bietet die FH Branden-

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burg, die andere Hochschulen nicht bieten? Für mich ist der persönliche Umgang mit den Studierenden sehr wichtig und hier sehe ich auch eine der großen Stärken der Hochschule. Die FH Brandenburg bietet trotz eines breiten und interessanten Spektrums an Studiengängen die Möglichkeit weiterhin auf die Studierenden individuell einzugehen. Wie groß ist Ihr Interesse an interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Professoren aus anderen Fachbereichen? Da ich auch in der freien Wirtschaft immer in interdisziplinären Teams gearbeitet habe, freue ich mich darauf auch hier interdisziplinär arbeiten zu können. Ich hoffe nachdem ich mich nun gut in den Fachbereich Informatik und Medien eingelebt habe - über die nächsten Semester auch Kollegen der anderen Fachbereiche näher kennen zu lernen und darüber Kooperationen entwickeln zu können. Für welches Projekt können Sie sich zurzeit am meisten begeistern? Sicherlich ist die interdisziplinäre Arbeit im Bereich digitaler Medien für mich weiterhin ein spannendes Gebiet, für das ich ja berufen wurde. Hier sehe ich mittlerweile ein großes Potenzial die Lehre durch praxisbezogene Workshops zu bereichern. In ersten Ansätzen ließ sich dies bereits umsetzen und die Reaktionen der Studierenden zeigen, dass dieser Weg sehr erfolgreich sein könnte. Wenn Sie 100.000 Euro für Investitionen an der FH Brandenburg vergeben dürften: Wie würden Sie das Geld einsetzen? Aus den Erfahrungen der Workshops und Projektarbeiten würde ich das Geld für die Erweiterung des Lehrbetriebs und die dafür notwendigen räumlichen Umgestaltungen einsetzen. Mir würden hier Projekträume vorschweben, in denen parallel interdisziplinäre Projekte durch Lehrende der einzelnen Fachgebiete betreut werden. Von zusätzlichen Aufenthaltszonen verspreche ich mir, dass das studentische Leben auf dem Campus belebt und der Austausch außerhalb des normalen Lehrbetriebs gefördert wird.

Dr. Klaus Dölle hat am 1. März 2007 die Professur für „Allgemeinen Maschinenbau“ im Fachbereich Technik übernommen. 1966 in Heidenheim an der Brenz geboren, promovierte er 2002 an der University of Wisconsin. Aus seiner über 20-jährigen nationalen und internationalen Berufszeit resultierten zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge, über 140 Patentanmeldungen, mit über 50 bereits erteilten Patenten.

Prof. Dr. Klaus Dölle

Foto: privat

Wie war Ihr erster Eindruck von der Fachhochschule Brandenburg? Sehr gut, hilfsbereite Kollegen, sehr gutes kollegiales Verhältnis. Welche Chancen bietet die FH Brandenburg, die andere Hochschulen nicht bieten? Moderne Einrichtungen, kleine Gruppen. Wie groß ist Ihr Interesse an interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Professoren aus anderen Fachbereichen? Sehr groß, da größere Forschungsprojekte nur über interdisziplinäre Zusammenarbeit bewerkstelligt werden können. Für welches Projekt können Sie sich zurzeit am meisten begeistern? Projekte in der Umwelt-, Anlagen-, Verfahrens-, Konstruktions- und Papiertechnik. Wenn Sie 100.000 Euro für Investitionen an der FH Brandenburg vergeben dürften: Wie würden Sie das Geld einsetzen? Ich würde befristet eine(n) wissenschaftliche(n) Mitarbeiter(in) einstellen, um größere Forschungsaufträge bearbeiten zu können. Was würden Sie der Hochschulöffentlichkeit gerne noch sagen? Ich freue mich an der FHB unterrichten zu können.

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Studierende

Versteckte Informationen in Word Untersuchung von Prof. Dr. Barbara Wiesner und studentischer Gruppe Mit einer studentischen Gruppe untersuchte Prof. Dr. Barbara Wiesner „Versteckte Informationen in elektronischen Dokumenten“. Unter diesem Titel erschien in der Ausgabe 4/06 der Zeitschrift „FIfF Kommunikation“ ein Artikel mit den Ergebnissen der Untersuchung. Auszüge daraus sind im Folgenden wiedergegeben. Die beteiligten Studierenden waren Joanna Skowronska, Janette Wehner, Kai Frentzel, Torsten Müller, Marek Lode, Martin Weigel, Daniel Knapp und Jan Dreger. Der voll-

ständige Artikel kann im Fachbereich Informatik und Medien angefordert werden. Versteckte Daten sind sowohl Metadaten wie Autor, Titel, Stichwörter, Erstellungsdatum als auch versteckte Informationen wie Kommentare, Bearbeitungshistorie und dergleichen mehr. [...] Den Verfassern von Microsoft-OfficeDokumenten ist oftmals nicht bewusst, welche Vielzahl an Informationen ein Dokument über sie verrät. Einen sehr guten Überblick, welche versteckten Daten man in Microsoft-Office-Dokumenten finden kann und welche Risiken damit verbunden sind, findet man in der Bitform-Fallstudie [17]. [...] Im weiteren Verlauf dieses Abschnitts werden die Tools „Bitform Discover“, „DocScrubber“, „WorkshareProtect“, „ezClean“, „Office-add-in“ zum Aufspüren bzw. Entfernen versteckter Daten gestestet und miteinander verglichen. Des Weiteren werden die DokumentFormate PDF, RTF und ODF unter die Lupe genommen und Überlegungen zum Datenschutz angestellt.

Brisante Vorfälle Dass versteckte Informationen sehr kritisch sein können, zeigen die folgenden Fälle: [...] Ein freier Journalist fand 2002 anhand der heruntergeladenen Kurzfassung der Metrorapid-Machbarkeitsstudie heraus, dass wesentliche Textpassagen kurz vor der Veröffentlichung gelöscht wurden. So wurden aus 172 plötzlich 192 Stehplätze pro Zug und kritische Textpassagen wie „Große Trassenabschnitte verlaufen durch Landschaftsschutzgebiete und regionale Grünzüge“ einfach gestrichen [18]. Ein Professor der Cambridge University stellte fest, dass das Dossier der britischen Regierung über Sicherheit und Geheimdienstkräfte im Irak Textpassagen enthielt, die ursprünglich aus einem ganz anderen Text stammten. Eine Analyse der verborgenen Daten ergab, dass das Dossier von 4 Mitarbeitern bearbeitet wurde, die daraufhin schnell identifiziert werden konnten. Nach weiterer Analyse stellte sich heraus, dass noch weitere Tex-

te von Veröffentlichungen, teilweise aus dem jahr 1997, kopiert wurden. Lediglich Mengenangaben und Textpassagen wurden geändert, um Aussagen zu verdeutlichen. Letztendlich wurde unerlaubt weit über 90 % des Dossiers aus urhebergeschützten Veröffentlichungen verwendet, ohne die Zustimmung der eigentlichen Autoren [9]. [...]

eingescannt wurde. Somit ist es völlig ausgeschlossen, dass Informationen enthalten sind, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind [1]. Literatur (Auszug): [1] Bericht des Sachverständigen Prof. Schäfer zu Aktivitäten des BND gegenüber Journalisten in gekürzter Fassung http://www2.bundestag.de/bnd_ bericht.pdf (letzter Zugriff 4.10.2006) [9] Iraq „dodgy dossier“, Original: http://www.computer bytesman.com/privacy/blair.doc (4.10.2006) [17] The Risks of Metadata and Hidden information. Analysis of Microsoft® Office Files from the Websites of the Fortune100 http://www.stg.srs.com/ eds/archive/BitformFortune100Study.pdf (4.10.06) [18] Transrapid-Gutachten manipuliert? http://www. heise.de/ct/02/05/041/default.shtml (4.10.2006)

Resumé Die Untersuchungen haben gezeigt, dass man versteckte Daten in allen betrachteten Dateiformen finden kann. Während man sich bei offenen Formaten informieren kann, wo diese Informationen zu finden sind, ist dies bei proprietären Formaten wie z. B. Microsoft Word nicht offen gelegt. Das Auffinden wird damit erheblich erschwert. Doch auch bei den offenen Formaten gehört erhebliches Fachwissen dazu, damit man sicher sein kann, dass keine versteckten Informationen im Dokument 2400 Frei-SMS = 456 € gespart vorhanden sind. Es Multimedia Handy empfiehlt sich daher, z. B. bei der Sony Ericsson W810i inc Weitergabe von si512-MB-Speicherkarte für 1 € cherheitskritischen Monatliche Grundgebühr Word-Dokumenten zumindest ein ProERSTAUNLICHE 10,- € gramm zum LöGerätefeatures: schen versteckter Daten einzusetzen 2,0 Megapixel, Kamera, E-Mail-Client, 512-MB-Speicherkarte oder aber dieses Infrarot- und Bluetooth-Schnittstelle MP3-Player Dokument [...] nach Integriertes UKW-Stereo-Radio PDF zu konvertieDisplay mit 262.144 Farben ren. Last not least sei O Genios S inklusive Festnetznummer und Homezone sind nicht überall in Deutschgesagt, dass der land verfügbar. Im O -Shop können Sie die Verfügbarkeit prüfen. Gilt bei Abschluss eines Vertrages mit einer Mindeslaufzeit von 24 Monaten. Anschlusspreis 25,- €. mtl. deutsche GeheimBasispreis 10,-€. Standard-Inlandsverbindung 0,03€ / Min bis 0,19 € / min. Taktung aus dienst die Brisanz der Homezone 60 / 60, unterwegs 60 / 10. 2400 Frei-SMS entsprechen monatlich 100 Frei-SMS 24 Monate lang. des Themas inzwischen erkannt hat. Der Bericht des BND zur Bespitzelung von Journalisten wurde veröffentlicht, indem dieses Dokument ausgedruckt und wieder

StudentenRabattaktion

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International

Du kannst alles schaffen, was Du willst FHB-Absolventin aus Bolivien sprach Grußwort auf DAAD-Tagung Der Masterstudiengang Technologie- und Innovationsmanagement (TIM) wird seit einigen Jahren als Studiengang, der insbesondere jungen Fach- und Führungskräften aus Entwickungsländern Zusatzqualifikationen vermittelt, vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) gefördert. 2006 schloss Patricia Cabero Tapia aus dem Andenstaat Bolivien ihr TIM-Studium an der FH Brandenburg ab und kehrte in ihr Heimatland zurück. Ihre hier erworbenen Kenntnisse halfen ihr, ihre jetzige Arbeitsstelle zu finden. Am 2. Mai war sie nach Bonn eingeladen, um bei der DAAD-Tagung „20 Jahre entwicklungsländerbezogene Aufbaustudiengänge“ stellvertretend für Absolventen von 38 dieser Studiengänge in Deutschland das Grußwort zu sprechen. Vorher besuchte sie die FHB. Mit ihr sprach Heike Wolff vom Akademischen Auslandsamt über die Bedeutung des TIM-Studiums für ihre Berufsfindung. INFOCUS: Wie hast Du vom TIM-Studiengang erfahren? Patricia Cabero Tapia: Ich habe davon über das Internet erfahren. Ich habe mich auf die Suche nach einem Stipendium gemacht, weil ich eine Erfahrung im Ausland machen und meinem beruflichen Werdegang eine neue Richtung geben wollte. Bei der Recherche kam ich auf die DAADSeite, die verschiedene entwicklungsbezogene Programme aufzeigt. Der einzige Studiengang, der mir gefallen und mich vom Inhalt her überzeugt hat, war TIM. INFOCUS: Konntest Du schon vorher Deutsch? Cabero: Ein bisschen. Ich habe Grundkenntnisse im Goethe-Institut in La Paz erworben und dann in Berlin einen sehr guten Intensivsprachkurs für zwei Monate

Patricia Cabero Tapia

Foto: Wolff

besucht. Danach dachte ich eigentlich, dass ich gut Deutsch kann. Aber als ich in der FH angekommen bin, war die Fachsprache in den Vorlesungen erst mal völlig neu für mich, und ich musste sehr kämpfen! Aber das hat mir auch gezeigt, dass ich alles, was ich mir vornehme, erreichen kann. INFOCUS: Wo arbeitest Du und welche Teile deines Studiums sind dir für Deine jetzige Arbeit besonders nützlich? Cabero: Ich arbeite im Moment in zwei kleinen Consulting-Firmen in La Paz als System-Ingenieurin. Wir machen alles Mögliche, was mit Computer und Internet zu tun hat. Wir bearbeiten z.B. ein soziales Projekt „Collegio“ (Schule). Es ist ein Pilotprojekt und wir möchten ein Netz mit 1015 Schulen und später auch Unis in La Paz aufbauen. Die Idee ist, dass die Schüler ins Internet gehen können, Inhalte entwickeln und auch untereinander aus-

Aus dem Grußwort beim DAAD [...] Als ich nach Deutschland gekommen bin, dachte ich: Du wirst das Studium nicht schaffen. Ich hatte daran gedacht, wieder nach Hause zu gehen. Aber ich habe es geschafft, und durch diese Erfahrung weiß ich, dass ich jeden Berg bezwingen kann. [...] Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit und deren Projektionen. Im Arbeitsalltag kann ich eine Reihe von Aspekten einsetzen, die ich bei TIM gelernt habe. So ist es mir z.B. möglich, technologische Trends zu

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erkennen, Konzepte wie Technologietransfer, oder the Time to Market in der bolivianischen Realität umzusetzen. [...] Unter wirtschaftlichen Aspekten kann man in der Welt zwischen entwickelten und Entwicklungsländern differenzieren. Aber die Menschen aller Nationen sind gleich, sie haben dieselben Fähigkeiten. Alle Menschen auf der Welt können Schwierigkeiten überwinden und Berge bezwingen, sie müssen nur die Möglichkeit haben, diese Erfahrung zu machen. [...]

tauschen. Allerdings suchen wir im Moment noch Sponsoren für die Finanzierung. Was aus dem Studium mir nützlich ist? Alles was mit Technologie-Management zu tun hat, also Technologie-Trends erkennen, Einsatz von Technologie-Transfer, Marketing, Strukturelles Denken. In Zukunft würde ich mich gern mehr mit Technologie-Politik in Bolivien beschäftigen. INFOCUS: Wie hast Du Brandenburg in Erinnerung behalten? Denkst Du noch an die Zeit in Brandenburg zurück? Cabero: Ich denke allgemein an die Zeit und besonders an die Menschen in Deutschland zurück. Ich habe noch Kontakt mit guten Freunden hier und das ist für mich ein besonderer Schatz. Die Zeit hier in Brandenburg hat mir die Möglichkeit gegeben, viele interessante Leute nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus anderen Ländern kennen zu lernen. INFOCUS: Bist Du noch in Kontakt mit deinen ehemaligen Kommilitonen? Cabero: Mit einigen, leider nicht mit allen. Ich glaube, das geht auch nicht. Mit den Leuten, mit denen ich in Verbindung stehe, weiß ich, dass ich nicht nur jetzt, sondern für immer in Kontakt bleiben werde. Ich werde es zumindest versuchen. INFOCUS: Gibt es irgendetwas aus Deutschland, was in Deinen Alltag eingeflossen ist? Cabero: Ich vermisse das deutsche Brot, da wir in Bolivien nur Weißbrot haben. Nach der Ankunft hier habe ich mir gleich Vollkornbrot gekauft. In meinen persönlichen Eigenschaften bin ich genauer geworden. Das merke ich bei der Arbeit und beim Schreiben. Nicht strenger, aber genauer. Aber das stört mich nicht, ich finde das gut so. Ich finde, das ist eine positive Eigenschaft. INFOCUS: Hast Du Ziele für die nähere Zukunft? Cabero: Ich möchte später irgendwann an einer Uni lehren. Wenn man gute Erfahrungen gemacht hat, möchte man die teilen. An der Universität habe ich die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln und meine eigene Erfahrung weiterzugeben. INFOCUS: Stehst Du als Ansprechpartnerin für Studenten aus Brandenburg bereit, die z. B. als Praktikant nach Bolivien gehen möchten? Cabero: Ja natürlich, ich würde gerne auch in Verbindung mit der FHB bleiben. Gerade wenn ich später an die Uni gehe, wäre es schön, wenn man Austauschmöglichkeiten oder Netzwerke aufbauen könnte.

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Zeitgeschehen

Chronik - Vier Monate im Überblick Ereignisse und Veranstaltungen an der Fachhochschule Brandenburg

Januar 10. Das Gründernetzwerk an der FH Brandenburg, das vom Brandenburgischen Institut für Existenzgründung und Mittelstandsförderung (BIEM) koordiniert wird, erhält die Auszeichnung als „Ausgewählter Ort“ der Initiative „Deutschland - Land der Ideen“. (siehe Seite 9). 15. 4 500 Sträucher, die das Unternehmen Fielmann der FH Brandenburg gespendet hat, werden in einer symbolischen Pflanzaktion von FielmannRegionalleiterin Kerstin Neitzel und FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch offiziell übergeben. 20. Die Auszeichnung „Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2007“ wird dem neuen Master-Studiengang Security Management während des „SecurityForums“ übergeben (siehe Seite 9). 26. Gabriele Wolter, Geschäftsführerin des Klinikums, FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch und Prof. Dr. Jochen Heinsohn, Dekan des Fachbereichs Informatik und Medien, unterzeichnen einen Vertrag über die Zusammenarbeit beim Studiengang Medizininformatik (siehe Seite 13).

Februar 19. Im Rahmen einer Tagung zur Bildungsmentalität im Land Brandenburg werden die Sieger eines Ideenwettbewerbs ausgezeichnet und in den Brandenburger Nachwuchspool aufge-

Erste Absolventen verabschiedet In einer kleinen Feierstunde mit Dekan Prof. Dr. Jochen Heinsohn (l.) und Studiengangssprecherin Prof. Dr. Gabriele Schmidt (r.) wurden am 21. März die ersten Absolventen des internationalen Informatik-Studiengangs verabschiedet, der zunächst „Computing and Media“ und jetzt „Applied Computer Science“ heißt. André Goldmann (2. v. l.) und Christian Heinrich (2. v. r.) haben als Erste ihre Foto: Parsch Bachelor-Arbeiten erfolgreich verteidigt und wurden dafür geehrt.

nommen. Beide Veranstaltungen wurden vom Projekt „Übergang Schule Hochschule“ organisiert (siehe S. 25).

März 1. Zum zweitägigen Innovationsforum „Seniorengerechte Verpackungen“ treffen sich in Neuruppin zentrale Akteure aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich mit der Entwicklung und Produktion von Haushaltsver-

packungen beschäftigen (siehe S. 24). 15. Im Senatssaal findet eine Gesprächsrunde zum Thema „Familienfreundliche Hochschule“ mit Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka statt (siehe Seite 8). 20. Unternehmer aus der Region gründen gemeinsam mit der Hochschule die „Studierendenstiftung Fachhochschule Brandenburg“, die bedürftige Studierende sowie besonders leistungsfähige und motivierte Studierende finanziell unterstützen soll (siehe Seite 4). 29. Die FH Brandenburg schließt einen Kooperationsvertrag mit der Technologie- und Gewerbezentrum Prignitz GmbH in Wittenberge.

April

Kooperationen mit zwei Gymnasien Mit zwei Prignitzer Gymnasien hat die FH Brandenburg am 1. Februar Kooperationsverträge abgeschlossen: Kay-Michael Thonak (l.) unterzeichnete für das Gymnasium Wittstock, Direktor Harald Glöde (r.) für das Gymnasium Pritzwalk. Für die FH Brandenburg unterschrieb Vizepräsident Prof. Foto: Parsch Alexander Urban.

2. Dr. Hans Georg Helmstädter tritt das Amt als Präsident der FH Brandenburg an (siehe Seite 5 und 7). 4. Norbert Glante, Abgeordneter der Europäischen Parlaments, besucht die FH Brandenburg. Dabei stehen Fragen der Energie- und Forschungspolitik im Mittelpunkt. 16. Mit einem Kolloquium und einem Festakt im Audimax begeht die FH Brandenburg ihr 15-jähriges Bestehen (siehe Seite 5). Aus diesem Anlass erscheint auch eine Festschrift, die in der Pressestelle abgeholt werden kann. INFOCUS 2 / 2007

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International

Englisch nicht nur aus Filmen lernen Dozentin Gudrun Bahls über Sprachlehre und Auslandsaufenthalte Das Erlernen von Fremdsprachen kann im modernen Studium nicht hoch genug eingeschätzt werden - davon ist Gudrun Bahls überzeugt, die von Januar 1998 bis Ende Januar 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Englisch-Dozentin im Zentrum für Fremdsprachen, Rhetorik und Recht, heute Zentrum für Internationales und Sprachen (ZIS) war. Mit ihr sprach Stefan Parsch Anfang Februar, kurz nach ihrer Pensionierung. INFOCUS: Wie wichtig ist für Sie die Sprachausbildung im modernen Studium? Gudrun Bahls: In der heutigen globalisierten Welt kann man Sprachkenntnisse nicht hoch genug einschätzen. Abgesehen davon, dass nicht wenige unserer Absolventen auch im Ausland eine Arbeitsstelle werden suchen müssen, werden auch die, die in Deutschland unterkommen, viel mit ausländischen Geschäftspartnern zu tun haben. Für eine Führungsposition sind Fremdsprachen unerlässlich. INFOCUS: Wie wichtig ist bei der Ausbildung das Sprachlabor? Bahls: Das Sprachlabor ist wichtig für das Hören, Lesen und Üben einer fremden Sprache, aber weniger geeignet, um die Sprache adressatengerecht und situationsgemäß anzuwenden. Dazu müssen Diskurse geführt werden, müssen die Studenten sich unterhalten. INFOCUS: ... oder ins Ausland fahren, um die Sprache richtig zu lernen. Bahls: Natürlich sind Auslandsaufenthalte wichtig, aber ich warne davor, sich allein darauf zu verlassen. Ich erinnere mich noch gut an die E-Mail eines Studenten aus Neuseeland, der schrieb:

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Gudrun Bahls.

Foto: Parsch

Ach, hätte ich mich doch damals im Unterricht mehr beteiligt. Ohne Theorie und ohne Übung ist auch das Sprachenlernen im Ausland schwierig, wenn es nicht zu Bad Simple English führen soll. Viele Studenten verstehen auch nicht, dass sie Englisch nicht nur aus Filmen oder Liedern lernen können. Wichtig sind eben auch fachliche Inhalte, wie z.B. in einer Vorlesung auf Englisch. INFOCUS: Davon gibt es ja immer mehr, besonders die Informatik will das englischsprachige Lehrangebot etwa im internationalen Studiengang Applied Computer Science stark ausweiten. Bahls: Das finde ich sehr gut und auch in der Wirtschaft gibt es bereits Lehrveranstaltungen auf Englisch ab dem ersten Semester. Aber es ist erst ein Anfang. Von ausländischen Studenten bekomme ich schon mal zu hören: „Ich habe gedacht, in Deutschland wäre schon viel mehr Lehre auf Englisch“. Da bleibt noch viel zu tun, vor allem müssen sehr gute Dozenten gefunden werden.

INFOCUS: Wissen Sie, wie die Studierenden das englischsprachige Angebot annehmen? Bahls: Da gibt es noch erhebliche Defizite. Die Studenten sind viel zu intelligent, als dass sie das nicht könnten. Für mich gibt es nur willige und unwillige Studenten, keine guten oder schlechten. Ich könnte mir vorstellen, dass schon bei einem Eignungstest Fremdsprachenkenntnisse und -neigung abgeprüft werden. Darauf sollte die Hochschule bei der Auswahl der Studierenden achten, ohne allerdings zu viele zu verprellen. Das ist eine Gratwanderung. INFOCUS: Würden Sie denn sagen, dass die FH Brandenburg in der Internationalisierung insgesamt auf einem guten Weg ist? Bahls: Sicher, wir haben in den letzten Jahren einige Fortschritte erzielt, Prof. Janisch hat viele Verträge mit ausländischen Hochschulen abgeschlossen, die müssen nun mit Leben gefüllt werden. Es ist auch gut, dass ZIS und das Auslandsamt jetzt zusammen gehören, dadurch können die ausländischen Studenten bei uns und die deutschen, die ins Ausland gehen, besser von uns betreut werden. Aber wenn man bei einer Akkreditierung zu hören bekommt: „Sie können es sich noch leisten, obligatorische Fremdsprachenangebote in den Lehrplan zu schreiben?“, dann weiß ich nicht, ob die Fremdsprachenausbildung in Zukunft den richtigen Stellenwert erhält. Dabei müsste gerade in den Masterstudiengängen noch viel mehr gemacht werden. Zum Beispiel müssten Videokonferenzen einmal im Semester, besser noch öfter veranstaltet werden, Professoren sollten mit ihren Studenten zu internationalen Konferenzen fahren, und so weiter. Sonst können wir die Studenten nicht ausreichend auf das Berufsleben vorbereiten. INFOCUS: Welche Pläne haben Sie denn für Ihr Rentnerinnendasein? Bahls: Ich würde gerne weiterhin die Mitarbeiterkurse geben, wenn sie weitergeführt werden. Außerdem arbeite ich noch an der Volkshochschule. Und ich würde gerne wieder ganz einfache Englischübungen in Kindergärten durchführen. Ich habe das früher schon gemacht, die Kleinen sind ja noch so prägefähig und wissbegierig! Das würde mir Spaß machen. Aber ich habe jetzt auch die Zeit, Freunde in der ganzen Welt zu besuchen. Sie können sicher sein: Ich bleibe unruhig!

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International

Von Brandenburg in die Welt Neues aus dem Zentrum für Internationales und Sprachen (ZIS) Internationale Beziehungen werden für die Hochschulen immer wichtiger. Deshalb berichtet der INFOCUS zukünftig regelmäßig über Neuiglkeiten aus dem Zentrum für Internationales und Sprachen (ZIS). Fünf Jahre ZIS Im Juli 2002 wurden das Sprachenzentrum und das Akademische Auslandsamt zum „Zentrum für Internationales und Sprachen“ verbunden. So wie bei der Zusammenlegung intendiert, wurde das ZIS zum starken Motor für die Internationalisierung der FH Brandenburg. In den nächsten fünf Jahren möchte das ZIS-Team noch mehr Studierende für Fremdsprachen und Auslandsaufenthalte begeistern und die Attraktivität der FHB als Partner für ausländische Hochschulen erhöhen. Erasmus-Studierende erkunden Brandenburg an der Havel Im Sommersemester 2007 lernen acht Erasmus-Studierende aus Polen, Ungarn, Portugal und der Türkei an der FHB. Die Gruppe nahm an einem Seminar zur Geschichte und zur Entwicklung der Stadt Brandenburg teil. Die Teilnehmer entdeckten historische Teile der Stadt, besuchten Museen und Firmen und nahmen am Pfingstsonntag am Festumzug des Rolandfestes teil. Im Juni gingen die Studierenden außerdem auf Paddeltour mit Olympiasiegerin Birgit Fischer.

Die preisgekrönten Bilder: Platz 1 für „Blick“, das Karsten Kausmann in der Wüste Gobi aufnahm, Platz 2 für „Highland Cattle“ von Katharina Leipnitz, Platz 3 für „Fly-In Restaurant“, einen Schnappschuss, der Frank Dittmann im schwedischen Kalmar gelang. Im Bild rechts unten die Preisträger, Fotos: privat (3), Parsch ebenfalls von links nach rechts.

Fotoausstellung in der Hochschulbibliothek Seit dem 8. Juni ist die Fotoausstellung „Von Brandenburg in die Welt“ in der Hochschulbibliothek zu sehen. Das Akademische Auslandsamt hatte aufgerufen, die schönsten Bilder eines akademischen Auslandsaufenthaltes einzureichen. Über 150 Fotos kamen zusammen, die besten sind nun in der Ausstellung zu sehen. Am Eröffnungstag wurden die Preisträger durch den Präsidenten der Hochschule, Dr. Hans Georg Helmstädter, ausgezeichnet. Die drei ersten Plätze belegten Karsten Kausmann, Katharina Leipnitz und Frank Dittmann. Zehn weiIm Rahmen des „Studium Generale“ mit Museumsdirektor Dr. Hans tere Fotos wurden mit Georg Kohnke besuchten die Erasmus-Studenten auch die historische dem „OhneWörterFahrradsammlung „Olle & dolle Räder“ (v. l.): Marzena Nastalczyk (PoBuch“ ausgezeichnet, len), Maria Georgiewa (Polen), André Schmitt (Museumsmitarbeiter), Jaroslaw Wozniak (Polen), Dirk Weinreich (Museumsleiter), Ersun Anar in dem die wichtig(Türkei), Deniz Eryildirim (Türkei), János Viktor (Ungarn). Auf dem Bild sten Dinge, die man fehlen Cansu Isik (Türkei) und Marco Cabral (Portugal). Foto: Dr. Kohnke bei Reisen braucht,

abgebildet sind, so dass man sie Einheimischen zeigen kann. Das Buch ging an Andreas Lindner, Tobias Zemke, Andrea Löper, Marco Albrecht, Mathias Methner, André Erbert, Thomas Manthe, Karl Kümmel, Roberto Holz und Diemo Schallehn. Die schönsten Fotos (einige zieren auch den Titel des INFOCUS) sind noch bis zum 30. September zu sehen. Die Ausstellung ist Teil der Kampagne „Go out“ des DAAD und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, welche deutsche Studierende anregen soll, einen Teil ihres Studiums im Ausland zu absolvieren. Neue Broschüre zu Fördermöglichkeiten Im Akademischen Auslandsamt (WWZ, Raum 239) kann ab sofort die neue Informationsbroschüre „Studium, Forschung, Lehre im Ausland - Fördermöglichkeiten für Deutsche“ des DAAD abgeholt werden. Das Heft informiert über sämtliche Förderprogramme und Stipendien für das akademische Jahr 2008 / 2009. Neue PC-Arbeitsplätze im Sprachlabor Seit Beginn des Sommersemesters verfügt das Sprachlabor im WWZ (Raum 212) über 28 Computerarbeitsplätze. Spezielle Software und auch der Internetzugang, bieten interessante Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung. INFOCUS 2 / 2007

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Studierende

Mini-Stollen and German Baumkuchen Email exchange project between a college in Brussels and FHB An email-exchange project between the HONIM College in Brussels and the Brandenburg University of Applied Sciences was a remarkable experience for the participating students. A report by Bianca Butz and Nina-Maria Sechting. Last semester was the first term of our Stage 2 studies and we chose English with Mrs. Lloyd as one of our elective subjects. The project during this term was an email Some of the English course of Angela Lloyd (4th from left). Foto: Sechting exchange between our English course and received a parcel especially for us with deliSince everything worked out so well, our students of HONIM College in Belgium. cious Belgian chocolates. course decided to send a parcel to the HONIM is one of the FHB’s partner univerEverybody would like to do a project like Belgian students to send them a little piece sities. The project was very interesting bethis again and recommend that this project of Germany. We collected the money for cause it was not just talking about interculshould be repeated with other students. the goods in the present and some people tural behaviour but doing it. It was a “realElitsa (24 years), Janice (21), Sofie (19 ) from our course bought the goodies. Since life” opportunity to communicate in English. and Michael (23) were our Belgian partners that was near Christmas-time, we sent The purpose was to find out about the other and it was great to work with them because them for example Lebkuchen, Mini-Stollen culture and give the other students inforeverything worked out so well. and German Baumkuchen and some other mation about our own culture. We were We would like to thank all our Belgian sweets. We also sent each student a copy pretty surprised sometimes about what we partners for this great experience. To end of the DVD produced by students of Digital found out. this little report about our intercultural proMedia featuring the song “FH BrandenDoing a project like this meant that we ject with we would like to show you some burg”. We wanted it to be a really personal had to set some deadlines to make sure comments of the students given on the greeting parcel and we decided not just to that the answers arrived in time. We neequestionnaire. buy a greeting card but to create our own. ded to organize deadlines for the “little z “It was nice to finally see confirmed what So we took a picture of our group and cregoals” too. Little goals were e.g. a presenated our own greeting card with the picture tation to the whole class about what each I have learned in school. What’s more, I in it. Everybody was pretty excided when group had found out so far in the email got to know things that were not taught to we sent the parcel and were looking forexchange. In our opinion that was the most us (e.g. the taboo part). Although we are ward to their answer. fun to really see what people from another from different countries, have a different culture think about Gerlanguage and have many and how they view more or less a different themselves in all the diffehistory, we are not so difrent aspects. ferent after all in everyOur course and the studay life.” z “Keep up the good work. dents in Belgium set up groups of three to four peoThis project was really ple to find out more about interesting and my group the individual topics. The had the luck that the whole course and every German group, with group thought of questions Elitsa Nguen, Janice Ngirabakunzi, Michael Tistaert, Sofie Clement. Fotos (4): privat whom we worked togetAfter we finished the project we created a they wanted to ask. The topics were politeher, was very friendly, … By the way, I questionnaire to find out how everybody ness, teaching and learning, gender, want to thank you all again for sending us liked the project. The results showed very taboos and food. Some people even exthat delicious stuff to us! We also had clearly that everybody had a lot of fun and changed pictures and personal information some ideas to send typical Belgian things would like to do it again. Also the cooperawith their Belgian partners. It was very to you but now I don't know if our teacher tion between our students and the Belgian interesting when the email exchange starhas sent something or not.” z “The project and the exchange of inforstudents obviously went well, because the ted and the differences became clearer. results showed that most students were on And, importantly, some prejudices could be mation with the German students was the same level of English and the answers eliminated. At the beginning of the project really nice. It would have been nice to came back very promptly. hardly anyone in our course knew anything have a real exchange between the stuAll in all, the students said they really about Belgium at all, but the email exchandents (going to Belgium / Germany).” z “I am totally surprised and pleased that enjoyed the project and would like to visit ge showed us that Belgium is a very interethe other country to find out even more and sting country because it has many different the interaction in the team worked out maybe meet the students in person. facets. It is a small country but with cultural that well!” z “I worked together with a very good And a very nice ending for the project and language differences within its borders was that we received a parcel from the between the people living in Flanders and team, disciplined and very nice people! Belgian students, too and our group even Wallonia. No suggestions!”

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Studierende

Einblicke in Management-Geheimnisse Traditionelle TIM-Exkursionen zu namhaften Industrieunternehmen ness-to-Business-Marketing (B2B-Marketing) betreibt. Anschließend bekamen die Teilnehmer einen interessanten Einblick in das Prüflabor und haben dabei einen Versuch in der Beschussanlage mit verfolgen können. Nächstes Highlight war die Firma Claas, einem der größten Hersteller für Erntemaschinen und Traktoren weltweit. Claas ist Weltmarktführer bei selbstfahrenden Feldhäckslern und EuropaMarktführer bei Mähdreschern. Die inhabergeführte Firma Claas gewährte Einblick in die Produktion der ErntemaBesucht wurden diesschinen wie dem LEmal die Firmen VolksXION 600 - einem giganwagen in Wolfsburg, tisch großen MähdreSchüco in Bielefeld, scher. Wie das InnovaClaas in Harsewinkel und tionsmanagement bei Phoenix Contact in Claas durchgeführt wird, Blomberg. zeigte Martin Hawlas bei In Wolfburg konnte die einem interessanten Produktion des VW Golf Fachvortrag. bei einer so genannten Fachtour besichtigt werDen Abschluss der Exden. Gezeigt wurden dakursion bildete die Firma bei alle wesentlichen Phoenix Contact. Dieses „TIM on Tour“ bei den Unternehmen Claas (o.) und Phoenix Contact. Fotos: TIM Schritte der Automobilebenfalls inhabergeführternehmen bei Fenster- und Fassadensysproduktion vom Pressenwerk, über die te Unternehmen ist ein Weltmarktführer temen sowie im Bereich Solar - wurde den Karosseriefertigung mittels Industrie- und der elektrischen Verbindungs-, elektroniTeilnehmern von Tanja Brinks, der Leiterin Schweißrobotern bis hin zur Montage und schen Interface- sowie der industriellen der Marketingabteilung, eindrucksvoll geden Prüfplätzen für die Endkontrolle. Automatisierungstechnik. Dr. Thomas zeigt, wie man hochprofessionelles BusiBei Schüco - ein weltweit führendes UnBeier gewährte im Rahmen seines Vortrages einen kleinen Einblick in die „Geheimnisse“ des Innovationsmanagements bei Phoenix. Darüber hinaus wurde den Teilnehmern auch hier die hochmoderne de des Studiengangs TIM sowie Praktiker Produktion (Galvanik, KunststoffspritzSeit zehn Jahren bietet die FH Branaktuelle Methoden, Entwicklungen und technik, automatisierte Montage) sowie die denburg den postgradualen MasterstuPraxisbeispiele des Technologie- und InLogistik (automatisches Lager) gezeigt. diengang Technologie- und Innovationsnovationsmanagement diskutieren. Die management (TIM) an, seit 2002 gemeinBei einem Zwischenstopp in Marienborn Tagung richtet sich an alle Studierende sam mit der Brandenburgischen Technikonnte noch ein kleiner Blick auf die der FHB und auch anderer Hochschulen, schen Universität in Cottbus an. Dies ist Relikte der deutschen Teilung geworfen da das Thema Innovation ja nicht nur für Grund genug, dieses Jubiläum am 11. werden. Betriebswirte oder TIM-Studierende von und 12. Oktober 2007 mit einer wissenEin Tipp: Insbesondere bei Schüco und Interesse ist. Für die ehemaligen Studieschaftlichen Tagung zu feiern: „Tools bei Phoenix besteht ein erheblicher Bedarf renden und DAAD-Stipendiaten des StuTrends - Best Practices“. Am Abend des an qualifizierten Mitarbeitern (Betriebsdiengangs werden im Vorfeld der Tagung 11. Oktober ist eine große „After Work wirte, Ingenieure). Beide Unternehmen Exkursion nach Cottbus und zu innovatiParty“ geplant. bieten auch Praktika und Möglichkeiten für ven Unternehmen in Berlin und BrandenAuf der Tagung werden zahlreiche WisStudienabschlussarbeiten. Interessierte burg angeboten. senschaftler, Absolventen und Studierenkönnen sich gerne an mich wenden. Prof. Dr. Uwe Höft Unter dem Motto „TIM on Tour 2007“ hat der gemeinsame Master-Studiengang Technologieund Innovationsmanagement der FH Brandenburg und der Technischen Universität Cottbus vom 21. bis 23. Mai die inzwischen traditionelle Exkursion zu namhaften Industrieunternehmen durchgeführt. Neben den TIM-Studenten waren auch einige Studierende des Studiengangs Betriebswirtschaftslehre mit dabei, ebenso die Professoren Uwe Höft und Jürgen Schwill.

TIM-Tagung und Feier im Oktober

Prof. Dr. Uwe Höft

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International

Wissenschaft in 4 100 Metern Höhe Prof. Socolowsky besuchte bolivianische Partnerhochschule Neben meinen Fachvorträgen gab es zahlreiche Treffen und Gespräche mit dem Vizepräsidenten der Universität, den Dekanen mehrerer Fakultäten (insbesondere Lehrstuhl für Elektronik) sowie den Studentenvertretern. In diesen Gesprächen ging es meist darum, wie der Kooperationsvertrag zwischen unseren beiden Hochschulen auch weiterhin mit Leben erfüllt werden kann. Insbesondere am Lehrstuhl für Elektronik der UPEA gibt es großes Interesse an Studienaufenthalten in Brandenburg. Natürlich müsProf. Socolowsky (2. v. r.) und M. Ramirez (2. v. l.) im „Tal des Mondes“. sen dazu noch die sprachlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Erste SondierungsgeBolivien ist ein Land der Suspräche fanden in diesem Zuperlative - bereits die Landung sammenhang mit Mitarbeitern auf dem höchsten Verkehrsflugdes Goethe-Instituts und der hafen der Welt in El Alto (bei La Deutschen Botschaft in La Paz Paz) ist schon etwas Besondestatt. Fachlich interessieren sich res. Die Luft ist recht dünn unsere bolivianischen Partner (Luftdruck bei etwa 670 statt insbesondere für Elektronik, tech1013 Hektopascal) und dass in nische Informatik, Automatisieeiner Höhe von über 4000 Merungstechnik und Mechatronik. tern über dem Meer noch SträuWenn alles klappt und der DAAD cher und sogar Bäume wachsowie die bolivianischen Behörsen, ist für einen Mitteleuropäer den mithelfen, können wir schon kaum vorstellbar. in diesem Jahr den ersten Gast Mein Programm für die zwei von der UPEA bei uns begrüßen. Wochen, das im Wesentlichen Trotz eines enormen Arbeitsvon dem Dozenten der Elektro- Marktgeschehen in La Paz. Fotos (3): Socolowsky pensums blieb an den Wochennik, Marcelino Ramirez, zusamenden noch Zeit, die Schönheiten mengestellt wurde, beinhaltete des Landes kennenzulernen. Ein mehrere Fachvorträge und anTagesausflug zum Titicacasee schließende ausführliche Disdem mit 3 800 Metern über dem kussionsrunden. Ich konnte soMeer höchsten schiffbaren See wohl über meine Forschungen in der Welt - mit Bootsausflug und der angewandten Mathematik Forellenessen sowie eine Fahrt in (insbesondere mathematische den tropischen Kurort Coroico auf Fluidmechanik) als auch über 1 800 Metern Höhe werden mir in verschiedene Probleme der inunvergesslicher Erinnerung bleigenieurmathematischen Ausbilben. dung an unserer FachhochIch wurde während der gesamschule berichten. Es war immer ten Reise mit Hingabe betreut ein sehr sachkundiges und interdie Gastfreundschaft der Boliviaessiertes Publikum zugegen ner ist bemerkenswert. Zum Abzumeist Elektroingenieure, Physchied schenkte mir ein Student siker und Mathematiker inklusi(übrigens ein passionierter Langve Studenten höherer Semester. Der morgendliche Blick aus dem Hotel auf den Illimani. streckenläufer) aus Dankbarkeit sogar eine fügung gestellt habe. Es ist nicht ganz einIn den Debatten im Anschluss an meine indianische Flöte. fach, in einem südamerikanischen Land Vorträge wurde ich ganz schön gefordert Uns liegt sehr daran, dass die Koopefast ohne Spanisch- oder Portugiesischman wollte einfach „alles“ von mir wissen. ration zwischen der UPEA und der FH kenntnisse zurecht zukommen. Zum Glück Mit großer Dankbarkeit haben die Kollegen Brandenburg weiterhin Früchte trägt. Wir gab es mehrere bolivianische Kollegen, die der UPEA meine Materialien (PDF- Dateien hoffen auf Unterstützung vieler Kolleginnen recht gut deutsch, englisch oder sogar rusmit Vorträgen, Publikationen und Vorleund Kollegen aus den Fachbereichen und sisch sprachen. So kamen wir in einem sungsskripten) entgegengenommen, die auf das Interesse unserer Studenten. gesunden Sprachenmix ganz gut klar. ich Ihnen am Ende meiner Reise zur Ver-

Seit reichlich einem Jahr sind die Universidad Publica y Autonoma de El Alto (UPEA) und die Fachhochschule Brandenburg freundschaftlich durch einen Kooperationsvertrag miteinander verbunden. Nachdem Prof. Schwill im vergangenen Jahr bereits die junge Universität im Hochland von Bolivien besucht und den Kooperationsvertrag unter Dach und Fach gebracht hatte, weilte Prof. Dr. Jürgen Socolowsky vom 4. bis 18. März 2007 auf Einladung des Kollegen Marcelino Ramirez zu einer Vortragsreise an der UPEA.

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International

Spannende und entspannte Tage So groß wie noch nie: die Euroweek 2007 in Norwegen Vom 30. April bis 4. Mai hatte das University College Telemark (www.tuc.no) zur 13. Euroweek eingeladen und ein ländliches Norwegen lockte mit Freundlichkeit, Sonnenschein und einem unübertrefflichen Organisationsgeschick. Über 260 Studierende und akademische Betreuer genossen skandinavische Gastfreundschaft - die größte Euroweek aller Zeiten. Aber nicht nur deshalb war die studentische Projektwoche von PRIME Networking ein Erfolg. Von der FH Brandenburg kamen so viele Teilnehmer wie noch nie: 19 Studierende (Marcel Block, Marcus Bollien, Denise Deuter, Antonia Döring, Xue Du, Mauricio Ferreira, Maximilian Hilbich, Andreas Kemlitz, Sven Krüger, Peggy Neik, Ringo Pieczonka, Jessica Rehag, Claudia Rook, Sandra Scherbarth, Wilhelm Steib, William Tandarto, Ivonne Telschow, Andrea Vasquez, Annette Walczok) und ihre Betreuer Prof. Dr. Bettina Burger-Menzel (FHB-Verantwortliche für das Netzwerk), Regina Schalinski, Prof. Dr. Jürgen Schwill und Prof. Dr. Dietmar Wikarski. Damit gingen die FHB-Studierenden in 10 von 34 Projekten zum Thema „Innovation Management“ in den englischsprachigen Präsentationswettbewerb. In vier Gruppen gab es jeweils einmal Gold und einmal Silber zu gewinnen. Zudem wurde aus allen Gruppen der Gesamtsieger ermittelt. Und wie in den vergangenen Jahren war die FHB auch bei dieser Euroweek wieder auf dem Treppchen - es gab dreimal Silber: Für das deutschkolumbianisch-österreichische Projekt „Teams: How to make sure that you never succeed“ (mit Du / Ferreira), das deutschlitauisch-spanische Projekt „Innovation,

EU and regions - a way out of poverty?“ (mit Vasquez) und für das deutsch-lettische Projekt „Develop, innovate and challenges: SMEs and solutions“ (mit Pieczonka / Rehag). Zur Publikation wurde neben den beiden erstgenannten Arbeiten zudem die deutsch-lettische Gruppe zum Thema „Innovate and sell digitally: Marketing chances and (legal) risks“ (mit Deuter / Krüger) vorgeschlagen. Damit gingen vier Monate virtueller und interkultureller Vorbereitung erfolgreich zu Ende. Und nicht nur die Sieger feierten. Die Woche war für alle ein einziges Fest aus neuen internationalen Erfahrungen, guter Laune und Musik. Bei dem „Global Village“

Sandra Scherbarth bei der Präsentation.

Global Village: Die Teilnehmer der FH Brandenburg fühlten sich zu Gast bei Freunden.

An den Projektständen wurde um Publikum geworben.

Fotos (3): FB Wirtschaft

hatte die deutsche Gruppe die Erinnerung an die Fußball-Weltmeisterschaft im Gepäck und lud ein zu Fußball-Quiz, Torwand-Schießen und Leberwurstbroten. Doch auch die anderen 16 Nationalitäten lockten mit Spielen und Leibesgenüssen aus der Heimat. Beim „Country-Abend“ ging der Preis für das beste Kostüm an Andreas Kemlitz. Es bleibt die Erinnerung an sonnige, spannende und zugleich entspannte Tage, unvergleichliche Gastgeber und neue Freundschaften - und die Vorfreude auf die 14. Euroweek im April 2008 in Spanien. Die diesjährigen Teilnehmer empfehlen: Mitmachen! Prof. Dr. Bettina Burger-Menzel

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Im Alter länger selbständig leben Erfolgreich: Innovationsforum „Seniorengerechte Verpackungen“ Die schnelle Alterung unserer Gesellschaft und damit verbunden die Herausforderung, für ältere Menschen die Voraussetzungen zu schaffen, dass sie ihr Leben länger selbständig gestalten können, waren u. a. ausschlaggebend dafür, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Innovationsforum „Seniorengerechte Verpackungen“ im Rahmen der Initiative „Unternehmen Region“ unterstützte. Das Projekt wurde von der Technologie- und Gründerzentrum Ostprignitz-Ruppin GmbH in Kooperation mit der Agentur für wissenschaftliche Weiterbildung und Wissenstransfer e.V. an der Fachhochschule Brandenburg vom 1. Oktober 2006 bis 30. April 2007 durchgeführt. Von Karina Degreif. Gestartet wurde die Initiative mit einer Kickoff-Veranstaltung im Oktober letzten Jahres in Neuruppin. Das war gleichzeitig der Startschuss für die Arbeit in den drei Arbeitskreisen „Demografie und Marketing“, „Verpackungsdesign“ und „Seniorengerechte Verpackungsprodukte“ in Vorbereitung auf die internationale Konferenz am 1. und 2. März 2007, die vom Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg, Ulrich Junghanns, eröffnet wurde. Die Mitwirkenden der Arbeitskreise kamen aus Unternehmen und Einrichtungen der verschiedenen Wertschöpfungsebenen einer Verpackung (z. B. Materialhersteller, Verpackungsdesigner, Etikettierer, Produktabfüller, Konsumenten). Jeder Arbeitskreis führte zwei Workshops durch, um den IstStand „Seniorengerechter Verpackungen“ zu ermitteln, Daten zu sortieren und erste Handlungsansätze herauszuarbeiten. Die Ergebnisse wurden während des zweitägigen Innovationsforums präsentiert und die

Themen im „Open Space“ mit deutschen und internationalen Fachleuten diskutiert und vertieft. Die Zielsetzung, regionale und überregionale Fachleute ins Gespräch zu bringen und zu vernetzen, wurde u. a. auch durch eine begleitende Ausstellung von guten und verbesserungswürdigen Verpackungen aber auch durch die kompetenten Beiträge aus der Praxis unterstützt. z Dr. Erika Neubauer von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. Bonn (BAGSO) hob den wirtschaftlichen Aspekt von seniorengerechten Verpackungen hervor. So gaben Senioren in einer von der BAGSO durchgeführten Befragung an, Problemverpackungen kein zweites Mal zu kaufen. z Dr. Gabriel À. Straub, Inhaber der Straub Etiketten GmbH, beschreibt als wesentliches Problem im Alter die nachlassende Kraft in den Händen und die mangelnde Farberkennung. Bisher wird das fast ausschließlich bei medizinischen Produkten, die speziell für diese Zielgruppe bestimmt sind, berücksichtigt. z Arno Melchior von Reckitt Benckiser (GB) zeigte praktische Beispiele aus der ganzen Welt. Mit einer Studie aus Groß-

Arno Melchior präsentierte die Ergebnisse einer britischen Studie.

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britannien, ausgehend von der Handhabung von Verpackungen bis hin zur Unfallstatistik durch Verpackungen, hob er die Bedeutung der Thematik hervor. z Kristina Gullander vom Stora Enso InnoCentre in Karlstad (S) stellte ein Kooperationsprojekt mit einer schwedischen Handelskette vor. Entwickelt wurde eine Faltschachtel für den ConvenienceFood-Bereich, die speziell Sehbehinderte selbständig handhaben können. Damit soll die schwedische Philosophie „Design for all“ unterstrichen werden. Im Ergebnis des Innovationsforums gaben die Unternehmen die Anregung, das Thema und das Netzwerk bundesweit auszudehnen, da die Problematik keinesfalls regional begrenzt werden dürfe. Es bestätigte sich die Annahme, dass das Thema nicht nur mechanisch-konstruktiv zu sehen ist, sondern der Dialog aller Ebenen der Wertschöpfung einer Verpackung von Bedeutung ist. Ein wichtiges Signal für die regionale Wirtschaft wurde durch die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages der FH Brandenburg und der Technologie- und Gründerzentrum Ostprignitz-Ruppin GmbH gesetzt. Ziel wird die Einrichtung eines gemeinsamen Prüflabors für nutzerfreundliche Verpackungen sein. Als Grundstein für zukünftige europäische Projekte wurden in der Nachbereitung des Forums die Kontakte zu den schwedischen Partnern vertieft. Gleichzeitig wird sich pack-i.net in den Prozess der europäischen Normung „Ease of opening“ einbringen, in dem Schweden die Federführung übernommen hat. Die weitere Entwicklung der Initiative kann im Internet unter „www.pack-i.net“ verfolgt werden.

Aus dem Publikum kamen interessierte Fragen.

Fotos (3): Silke Paustian

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Hochschule

Das Problem der Bildungsmentalität Bei Tagung am 19. Februar auch Teilnehmer des Nachwuchspools gekürt Studierende informieren Schülerinnen und Schüler über den Studienalltag und die Zukunftschancen als Akademiker, die Hochschulen bilden Multiplikatoren unter Eltern und Lehrern aus und wenden sich frühzeitig an Eltern, wenn diese noch die wichtigste Bezugsperson für Kinder sind das sind drei der vielen Vorschläge, die bei der Tagung „Problem: Bildungsmentalität?!“ am 19. Februar an der FH Brandenburg herausgearbeitet wurden. In ihrem Grußwort wies Dagmar Ziegler, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie, auf den akuten Fachkräftemangel hin, der bereits jetzt in einigen Branchen herrscht. Zieglers Ministerium fördert deshalb das Projekt „Übergang Schule - Hochschule“, das die Tagung veranstaltete, mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Bei der Tagung galt es Mittel und Wege zu finden, um mehr Schüler mit Abitur und Fachhochschulreife zu einem Studium zu bewegen. In kaum einem anderen Bundesland ist die Quote derjenigen mit Studienzugangsberechtigung, die tatsächlich ein Studium aufnehmen, so gering wie in Brandenburg. Eine Lehre einem Studium vorzuziehen wird vielfach durch den Wunsch begründet, schnell auf eigenen Beinen zu stehen. Hinzu kommt die akademikerferne Mentalität in Brandenburg, die Jugendliche glauben lässt, dass Sie mit einer Lehrausbildung bessere Zukunftsaussichten hätten und dass ein Studium zwangsläufig in die Arbeitslosigkeit führt. Dabei weisen alle Statistiken das Gegenteil aus: Akademiker haben einen deutlich höheren Lebensverdienst als andere Arbeitnehmergruppen und mit etwa vier Prozent auch die geringste Arbeitslosenquote. Hier müsse aufgeklärt werden, betont Heiko Farwer, Koordinator des Projekts „Übergang Schule - Hochschule“, denn der Fachkräftemangel könne sich in Zukunft noch verschärfen, wenn nicht gegengesteuert werde. In einem weiteren Vortrag befasste sich auch Dr. Irene Lischka vom Institut für Hochschulforschung, Wittenberg) mit den Hintergründen der Entscheidung für oder gegen ein Studium und mit den Ansatzpunkten für eine steigende Studiennachfragen. In den Workshops der Tagung, an der sich neben Vertretern von Hochschulen auch Lehrer, Eltern und Schüler beteiligten, wurden zahlreiche Ideen entwickelt, wie man die Situation verbessern könnte.

Ministerin Dagmar Ziegler beim Grußwort.

Am häufigsten genannt wurde die Verbesserung der Kommunikation zwischen Hochschulen, Schulen und Unternehmen, die Fachkräfte suchen; hier sollen über die Nachwuchspools, die in der Prignitz und in Brandenburg an der Havel eingerichtet wurden, hinaus Begegnungs- und Informationsmöglichkeiten geschaffen werden. Studenten als Botschafter für ein Studium einzusetzen, lautete ein weiterer Erfolg versprechender Vorschlag. Wer an seiner früheren Schule vom Studium berichtet, hat einen anderen Draht zu den Schülern als ein Hochschulmitarbeiter. Zudem könnten vor allem unter Eltern und Lehrern so genannte Multiplikatoren ausgebildet werden, die mit vielen Informationen, die für die Aufnahme eines Studiums sprechen, ausgestattet werden und die diese an ihresgleichen weitergeben könnten. Betont

werden sollen dabei vor allem die Ziele, also die Frage: Wohin führt ein Studium eigentlich, was kann der Einzelne damit anfangen. Ein weiterer Vorschlag knüpfte an die Erkenntnis an, dass die Berufsentscheidung oft schon früher fällt als in der Oberstufe. Deshalb sei es wichtig, frühzeitig an Eltern heranzutreten und ihnen die Vorzüge eines Studiums zu verdeutlichen. Eine der konkreten Maßnahmen des Projekts „Übergang Schule - Hochschule“ ist der Brandenburger Nachwuchspool, dessen Teilnehmer aus einem Ideenwettbewerb hervorgegangen sind. Die Sieger wurden im Rahmen der Tagung ausgezeichnet und hießen Stephanie Warsow (1. Platz, Preisgeld: 300 Euro) Christian Teige (2. Platz, 200 Euro), Neil Michaelis (3. Platz, 100 Euro), Robert Labuda (3. Platz, 100 Euro). Einen Büchergutschein im Wert von 25 Euro erhielten Martin Duderstadt und Robert Schlenker. Alle Gewinner wurden in den Nachwuchspool aufgenommen, der darauf abzielt, engagierte und talentierte Schüler zu fördern und sie auf ein naturwissenschaftliches (z.B. Technik oder Informatik) bzw. wirtschaftswissenschaftliches Studium vorzubereiten. Die Mitglieder des Brandenburger Nachwuchspools werden frühzeitig in Kontakt mit Unternehmen aus Brandenburg an der Havel sowie Premnitz und Belzig gebracht, die Interesse an gut qualifizierten Fach- und Führungskräften haben. Im Gegenzug unterstützen die Unternehmer die Mitglieder des Nachwuchspools in ihrer akademischen Ausbildung und bieten die Möglichkeit verschiedener Praktika und eventuell einer anschließenden Beschäftigung im Unternehmen. Nähere Informationen zum Projekt im Internet unter „www.fh-brandenburg.de/ nachwuchspool.html“.

Freude über den erfolgreichen Ideenwettbewerb zum Brandenburger Nachwuchspool: Jeroen Haberland, Geschäftsführer der Johanna Solar Technology GmbH und Jury-Mitglied, Stephanie Warsow, Christian Teige, Neil Michaelis, Robert Labuda, Martin Duderstadt, Robert Schlenker , Harald Fotos (2): Parsch Glöde, Leiter des Goethe-Gymnasiums Pritzwalk und Jury-Mitglied. INFOCUS 2 / 2007

FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG

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Hochschule

Hochschulbibliothek und Laserlabor Erweiterungen der Aktivitäten der Präsenzstelle in der Prignitz den ist, kommt die optimale Vorbereitungszeit auf das Studium teilweise zu kurz und in den Präsenzphasen ist die Aufnahmekapazität bzw. Konzentration auf die Lehrinhalte begrenzt. Die Aufarbeitung der Themen in kleinen Lerngruppen ist hier sehr hilfreich, auch wenn die sich nur schwer organisieren lassen. So sind Informationsleistungen für Unternehviele während ihres Selbststudiums wirkmen und Bildungsinteressierte Erstes Studienjahr für die lich auf sich allein gestellt. Da erleichtert Um der Nachfrage nach Wissen gerecht Fernstudierenden geht zu Ende es sehr, wenn der Arbeitgeber das Studizu werden, wird durch die FH BrandenStudieren zu jeder Zeit an jedem Ort, stellt um unterstützt und fördert. Dies wird allerburg in der Prignitz u. a. wissenschaftliche gerade für Berufstätige eine ideale Weidings in den Unternehmen sehr individuell Aus- und Weiterbildung durchgeführt und terbildungsmöglichkeit dar. Da der größte geregelt. Von Übernahme der StudienentTechnologietransfer-Aktivitäten organiTeil der Stoffvermittlung im Selbststudium gelte bis zur Freistellung von der Arbeitssiert. Nun wird das Angebot um eine weianhand von Lehrbriefen und einer elektrozeit bzw. Abstimmung der Schichtzeiten tere Serviceleistung erweitert, die sowohl nischen Lehrplattform stattfindet, ermögwird die Unterstützung durch den ArbeitStudierenden und auch Unternehmen den licht das Fernstudium größtmögliche Flexigeber gewährleistet. Trotz vieler Hürden Zugang zu wissenschaftlichen Informatiobilität. In den Präsenzphasen an Wochenund Hemmschwellen brinnen und Literatur über die gen die Studierenden eine Hochschulbibliothek der FH hohe Motivation mit und die Brandenburg ermöglicht. Die Lieblingsfächer, z.B. BWL Bibliotheken in der Region oder Englisch, bereiten viel sind auf die Versorgung mit Spaß. Erste Lehrinhalte könMaterial dieser Art nicht ausnen bereits in der Praxis reichend vorbereitet bzw. angewandt werden. Nach verfügen auf Grund ihrer Aufdem Studium wollen die gabenstellung nicht über die Studierenden in der Region benötigten Medien. Um diebleiben. Einige haben dafür se Situation auszugleichen, schon eine Perspektive bei beabsichtigt die Hochschulihrem aktuellen Arbeitgeber, bibliothek eine Reihe von andere freuen sich auf neue Maßnahmen zur Unterstütberufliche Chancen in der zung vor Ort. Prignitz. Bis dahin müssen Der Katalog der Hochdie Studierenden aber noch schulbibliothek (OPAC) ist ab einige Präsenz- und Selbstsofort online nutzbar und vermittelt einen vollständigen Werner Schulze (l.), Geschäftsführer der Bildungsgesellschaft mbH Pritzwalk, lerneinheiten inklusive PrüÜberblick über die vorhande- und René Stahl von der Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIB) der fungen und Diplomarbeit abnen Medien. Bei Interesse FH Brandenburg bei der Eröffnung des Applikationszentrums Lasertechnik in solvieren. Pritzwalk. Foto: Bildungsgesellschaft Pritzwalk besteht die Möglichkeit der Kooperation wird ausgebaut enden, entweder am Standort Pritzwalk (in internen Fernleihe, bei der ein wöchentDie seit vielen Jahren aktive Zusammender Bildungsgesellschaft Pritzwalk) oder licher Transfer der Medien nach Pritzwalk arbeit zwischen der Bildungsgesellschaft an der Fachhochschule in Brandenburg, gewährleistet wird. Darüber hinaus besteht Pritzwalk mbH und der FH Brandenburg wird das selbst erworbene Wissen anwenjederzeit die Möglichkeit, auf elektronische konnte im Mai 2007 um einem weiteren dungsbezogen vertieft. Publikationen zuzugreifen und diese nach Themenschwerpunkt ausgedehnt werden. Nach einem Jahr Fernstudium ziehen Bedarf herunterzuladen. Hier für stehen Mit der Inbetriebnahme der Laserschneiddie Fernstudenten Bilanz. Für ein GeeBooks, Nachschlagewerke oder elektroanlage im Applikationszentrum Lasertechspräch stand die Seminargruppen-Sprenische Zeitschriften zur Verfügung. Sollten nik in Pritzwalk haben interessierte Untercherin der Studiengruppe am Standort Medien aus dem Bestand anderer Biblionehmen auch am Standort Pritzwalk die Pritzwalk, Daniela Werth, zur Verfügung. theken benötigt werden, können über die Möglichkeit Lasertechnologie betrieblich Daniela Werth ist als VeranstaltungskaufHochschulbibliothek der Leihverkehr der zu nutzen. Das regionale Angebot wird frau bei der Kronotex Group in HeiligenBibliotheken in Anspruch genommen sodurch den Zugang zum Laserlabor der FH grabe bei Wittstock beschäftigt und stuwie Bestellungen online aufgegeben werBrandenburg für die Unternehmen wediert seit einem Jahr den Fernstudiengang den. Ebenfalls kann über die Hochschulsentlich vielfältiger und attraktiver. ZwiBetriebswirtschaftslehre an der FH Branbibliothek der Zugriff auf lizenzierte Datenschen den Kooperationspartnern wird der denburg. Aus eigener Erfahrung kann sie banken (z.B. FIZ Technik, NWB online, Knowhow-Austausch angestrebt. Darin ist bestätigen, dass die Vereinbarkeit von BeNWB Steuer Xpert, Lexis Nexis, etc.) erfolauch die Vernetzung mit dem „Laserverruf, Familie und Studium eine große Hegen. Die Anschaffung weiterer Medien und bund Berlin / Brandenburg“ und dem „Larausforderung darstellt. Mit einem Vollzeitder Aufbau einer Fachbibliothek (Handbeserstammtisch“ enthalten. job, der u.a. mit viel Reisetätigkeit verbunstand) in Pritzwalk ist geplant. Vorausset-

Die Präsenzstelle der FH Brandenburg am Standort Pritzwalk koordiniert die verschiedenen Aktivitäten der Hochschule in der Prignitz. Über die neuesten Entwicklungen berichtet die Leiterin der Stelle, Diana Deinert.

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zung ist die eingetragene Nutzerschaft in die Hochschulbibliothek. Informationsmaterial und Aufnahmeanträge liegen in der Präsenzstelle Pritzwalk der FH Brandenburg bereit bzw. werden direkt über die Hochschulbibliothek der FH Brandenburg zur Verfügung gestellt.

Alumni

Vom FH-Diplom zum Dr.-Ingenieur FHB-Absolvent Sören Hirsch erlangte in Magdeburg die Doktorwürde beit zum Thema: „Entwicklung eines Testchips zur Untersuchung der durch Packagingverfahren verursachten thermomechanischen Spannungen“. Für einen Fachhochschulabsolventen ist es ein eher ungewöhnlicher Entwicklungsweg, da für die akademische Laufbahn ein Universitätsstudium vorausgesetzt wird. Aus diesem Grund musste Sören Hirsch zusätzlich Prüfungen an der Uni Magdeburg ablegen, um zum Promotionsverfahren zugelassen zu Seine gesamte schulische werden. Mit seiner einschlägigen und berufliche Ausbildung abBerufsausbildung, dem FH-Stusolvierte Sören Hirsch in Brandium und ersten Berufserfahrundenburg an der Havel. Nach der gen war er bestens darauf vorbeBerufsausbildung zum Industriereitet. Insgesamt ist er mit seielektroniker war er als Eleknem bisherigen Werdegang sehr troniker im Bereich der Medizinzufrieden, auch wenn der Weg in technik tätig. Zeitgleich erwarb er das Abitur auf der Abend- Der frisch gebackene Dr.-Ing. Sören Hirsch in Magdeburg am 21. De- Richtung Forschungstätigkeit etFoto: Reber zember 2006. was umständlich war. schule an der Volkshochschule Seit Ende letzten Jahres leitet der 33trat eine Stelle als wissenschaftlicher MitBrandenburg. Danach begann er an der jährige Vater zweier Kinder (4 Jahre und 1 arbeiter an der Otto-von-Guericke-UniverFH Brandenburg das Studium der ElektroJahr alt) eine Nachwuchsforschungsgrupsität Magdeburg an. Dort war er sechs und Informationstechnik in der Studienpe im Vorhaben TEPROSA an der UniverJahre am Institut für Mikro- und Sensorrichtung Automatisierungstechnik. Wähsität Magdeburg, einer Technologieplattsysteme im Lehrstuhl für Mikrosystemtechrend der Studienzeit arbeitete er im Beform für die Produktminiaturisierung in nik für Prof. Dr. rer. nat. Bertram Schmidt reich der Prozessvisualisierung für ein Sachsen-Anhalt. Ziel ist es, für Verfahren tätig. Hier beschäftigte er sich mit ProduktBrandenburger Unternehmen. Im Jahr der Aufbau- und Verbindungstechnik für miniaturisierung insbesondere mit der 2000 schloss er das Studium noch weit vor die Unternehmen aus den Bereichen LeiHerstellung von Bauteilen durch die AufAblauf der Regelstudienzeit als Diplomterplattenmontage und Systemaufbau Zubau- und Verbindungstechnik. Im Rahmen Ingenieur (FH) der Elektrotechnik ab. kunftstechnologien zu etablieren. C. Reber dieser Tätigkeit entstand seine DoktorarDann verließ Sören Hirsch die Stadt und Drei Tage vor Weihnachten 2006 stand dem Brandenburger Sören Hirsch ein ganz besonderes Ereignis bevor: er verteidigte seine Doktorarbeit. Das Promotionskolloquium an der Ottovon-Guericke-Universität Magdeburg konnte er erfolgreich mit der Note „Magna cum laude“ (Note sehr gut) abschließen und beruhigt in die verdienten Weihnachts- und Neujahrsferien gehen.

Empfehlenswerte Anleitung Das Fazit vorab: „Studieren mit Erfolg: Effizientes Lernen und Selbstmanagement“ von Werner Heister (Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart) ist eine empfehlenswerte Anleitung für alle Studierenden. Ein interessantes Buch, das verschiedene Lerntypen beschreibt, Tipps und Tricks für bessere Lernerfolge gibt, die oft nicht bekannt sind oder einfach nicht genutzt werden: Sei es das Lernen auf der Bettkante oder die Einbeziehung vieler Sinneskanäle wie auch das Selbstmanagement inklusive eigener Studienziele. Ein Fernziel anzusteuern unter Nutzung eigener Potenziale und Strategien - Vorschlag und Anleitung zugleich. Persönliche Zeitfresser zu killen wie fehlende Ordnung, Schwätzchen hier und da, Ablenkungen

aller Art wie Telefon, Besuche und Lärm alles Faktoren, die der effektiven Lernarbeit im Wege stehen. Hinweis: kurze Lernpausen schaffen freie Speicher im Gehirn, dabei tägliches Lernen von fünf bis acht Stunden nicht überschreiten. Weiter folgen gute Hinweise auf die optimale Nutzung der EDV sowie des E-Learning, ebenfalls Multimedia. Über allem aber steht das Motto: Wiederhole häufig! Positiver Nebeneffekt ist der Literaturverweis zum jeweiligen Kapitel. Negativ einzuschätzen ist die Effektivität einiger Methoden der Mnemotechnik, die im Studium nicht praktikabel sind. Insgesamt betrachtet ist das Buch eine wertvolle Hilfe für das Studium, aber auch ein brauchbares Geschenk. Alles in allem ist es seinen Preis wert. Eslanda Luther

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Studierende

Fußballroboter mit Schusszunge Fachbereich Informatik und Medien bei Turnier in Dortmund vertreten Im Februar traten zwei von FHB-Studierenden konstruierte autonome Roboter fußballspielend im Turnier gegen ihre Konkurrenten aus der FH Hannover, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg und FH Dortmund an. Gastgeber war am 2. Februar 2007 die Fachhochschule Dortmund, nachdem der Wettbewerb 2006 in der Buchhandlung Lehmanns in Hamburg und 2005 im Labor für Künstliche Intelligenz der FH Brandenburg stattfand. Das Turnier ist eine kleine Tradition zwischen den Studierenden der inzwischen vier Fachhochschulen und schließt an der FHB das Projekt „Künstliche Intelligenz“ von Prof. Dr. Jochen Heinsohn und Ingo Boersch für Studierende des siebten Fachsemesters der Informatik im Sommersemester ab. Alle fünfzehn entstandenen Roboter basieren auf dem im Fachbereich Informatik und Medien der FH Brandenburg entwickelten AKSEN-Board

(Produktion und Vertrieb durch COMplus Automation), das in den Laboren der beteiligten Fachhochschulen verwendet wird. Sie verfügen über Infrarot- und Sonarsensoren zur Wanderkennung, Sensoren für die Ortung von Ball und Tor, teilweise über Odometrie und Kompass und natürlich vielfältigste Antriebs- und Schussmechanismen. Doch erst ein Pro-

Das Brandenburger Team (links im Bild) war mit den Studierenden Jessica Walther, Christian Jager, Marko Koplin, Jonas Lanvers, Christoph Paschen und dem Betreuer Dipl.-Inform. Ingo Boersch nach Dortmund gereist. Der Wanderpokal blieb bei den Gastgebern.

Unterstützung für AStA Ansprechpartner für ausländische Kommilitonen und bin seit etwa anderthalb Martin Reuter, der Leiter des Jahren hier in Deutschland. AStA-Referates „InternatioIch lebe in Berlin und bin der nale Beziehungen“, hat zuMittler zwischen Euch, der sammen mit dem AkademiFachhochschule und dem schen Auslandsamt einen AStA. Ich werde mit Euch ausländischen Kommilitonen versuchen, alle Probleme, gefunden, der ihn als Redie ihr habt, zu lösen. Sagt ferent unterstützen wird. mir einfach Bescheid! Ich Pierre-Henry Assohoun steht werde versuchen, Euch zu künftig als Ansprechpartner helfen z. B. bei Problemen, für alle ausländischen KomIdeen, kulturellen Partys militonen bereit und engaoder bei Beschwerden. giert sich insbesondere für Pierre-Henry Assohoun Ich werde immer für Euch da sein. Ihr die ausländischen Studierenden in Berlin. könnt immer mit mir reden, egal wann und Er stellt sich im Folgenden vor: egal wor-über. Ihr könnt mich unter der EMail: „[email protected]“ erIch bin Pierre-Henry Assohoun. Mein reichen. Ich freue mich auf die ZusamHeimatland ist die Elfenbeinküste. Ich stumenarbeit. diere im 2. Semester Wirtschaftsinformatik

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gramm verbindet Sensorik und Aktorik zu einem intelligenten System, hierbei kommen Automaten und behaviorbasierte Ansätze zur Anwendung. Trotz vieler guter Ideen konnten die Brandenburger Roboter dieses Jahr nicht die ganz großen Erfolge erringen und der Wanderpokal ging für ein Jahr an die Studierenden der FH Dortmund. Ingo Boersch

Der mit Sensorik beladene Brandenburger Roboter „Maggie“ mit seiner Schusszunge. Fotos (2) : FB Informatik und Medien

Mentorenprojekt für Frauen Seit bereits drei Jahren wird das Projekt „Mentoring für Frauen - Gemeinsam Zukunft gestalten!“ erfolgreich an den Brandenburgischen Hochschulen durchgeführt. Es richtet sich Studentinnen und Doktorandinnen aller Fachrichtungen. Während des einjährigen Programms wird dabei je einer Teilnehmerin (Mentee) eine beruflich erfahrene Person aus Wirtschaft, Politik oder Wissenschaft an die Seite gestellt, die sie über für diesen Zeitraum berät, unterstützt und in ihrer Entwicklung begleitet. Darüber hinaus erhalten die Mentees individuell auf die Bedürfnisse junger Berufseinsteigerinnen zugeschnittene Trainings sowie viele Möglichkeiten, Kontakte in die Wirtschaft zu knüpfen. Für den 4. Durchgang ab September 2007 können sich Interessierte noch bis 15. Juli bewerben. Informationen unter: „www.mentoring-brandenburg.de“.

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Studierende

Feuertaufe des FHB-Handballteams Harte Konkurrenz beim 17. Baumblütenturnier in Werder/Havel Wie schon seit einigen Jahren veranstaltet der Handballverein Grün-Weiß Werder ein Turnier zum Baumblütenfest in der Havelstadt. Zum diesjährigen 17. Baumblütenturnier am 5. Mai trat die Handballabteilung der FH Brandenburg erstmals in einem Männerturnier an. Neben den Gastgebern HV Grün-Weiß Werder I. und II Männer nahmen die HSG KSV Teltow / Ruhlsdorf, der HSV Wildau, sowie der SV B.-W. Perleberg am Turnier teil. Damit stand das Hochschulteam ausschließlich Vereinsmannschaften aus den Handball-Ligen der Region gegenüber und so waren die Aussichten auf Erfolg für ein Freizeitteam nicht all zu groß. Dennoch konnte sich die FH-Mannschaft aufgrund der guten Motivation gut in Mitten der Vereinsmannschaften behaupten. Das erste Spiel gegen den HSV Wildau musste das FHB-Team nur knapp mit 8:10 abgeben. Die beste Leistung erbrachte das Team gegen eines der stärksten Gegner im Turnier. Gegen die HSG KSV Teltow / Ruhlsdorf unterlag das FHB Team mit nur 10:14.

Die FHB-Handballer (oben v. l.): Christoph Franz, Falko Käding, Martin Handtke, Ingmar Socolowsky, Michael Gött, Roger Eggebrecht sowie (unten v. l.) Sebastian Paasche, Frank Dittmann, Sascha Rummel. Foto: Dittmann

Nach längerer Pause, in der das FHTeam das Baumblütenfest besuchte, wurde dann gegen den Gastgeber HV Grün-Weiß Werder II. (8:10) und HV GrünWeiß Werder I. (4:12) gespielt. Trotz der beiden Niederlagen schenkte man sich nichts im letzten Spiel des Turniers. Obwohl die Mannschaft der Fachhochschule durch Verletzungen im Team angeschlagen war und eine gelbe Karte sowie zwei

Minuten-Strafen erhielt, konnte die Mannschaft bis zur letzten Spielminute ein Unentschieden halten. Dennoch musste das Team mit einem 8:9 für den SV B.-W. Perleberg das Feld verlassen. Somit belegten die Handballer der Fachhochschule den letzten Platz im Baumblütenturnier. Der Gastgeber HV Grün-Weiß Werder I. gewann den Baumblüten-Pokal mit einem Tor unterschied zum Zweitplatzierten HSG KSV Teltow / Ruhlsdorf. Das FHB-Team bedankt sich beim Gastgeber HV GrünWeiß Werder und bei allen anderen teilnehmenden Mannschaften sowie bei den mitgereisten Zuschauern, die das Team sehr unterstützt haben. Die Handballer der FH Brandenburg freuen sich schon auf das Baumblütenturnier im kommenden Jahr und auf weitere Turniere in naher Zukunft. Wer die Handballer bei kommenden Turnieren unterstützen möchte oder einfach nur Spaß am Handball spielen hat, kann sich gerne unter der E-Mail „[email protected]“ informieren. Roger Eggebrecht, Sportreferent Handball

Willkommen und auf Wiedersehen Neu eingestellte und ausgeschiedene Mitarbeiter/innen der FHB Neu eingestellte Mitarbeiter: Conny Sparchholz (15.01.2007): DAAD Projekt PROFIS im FBI Raum 213 / Infz, 438 Karina Böhm (01.02.2007): Zielvereinbarung Internationalisierung Raum 239 / WWZ, 287 Prof. Dr. Roland Uhl (01.03.2007): Professur „Angewandte Mathematik / Theorie der Informatik“ in FBI und FBT Raum 510 / IWZ I, 366 Prof. Dr. Klaus Dölle (01.03.2007): Professur „Allgemeiner Maschinenbau“ im FBT R. 306 / IWZ I, 324 Prof. Dr. Thomas Schwotzer (01.03. 2007): Professur „Web-basierte Lehre und Medienmanagement“ im FBW / Überlast Raum 340 / WWZ, 289 Steffen Lange (01.03.2007): Wissenschaftlicher Mitarbeiter FBI / Überlast (30 h) Raum 209 / InfZ, 449 Dr. Hans Georg Helmstädter (01.04. 2007): Präsident R. 326 / WWZ, 100 René Stahl (01.04.2007): TIBS Raum 404 / IWZ I, 305 Matthias Meisdrock (01.04.2007), Ro-

bert Kühn (16.04.2007), Alexander Arlt (16.04.2007): Projekt EXIST SEED (kein Raum an der FHB) Ausgeschiedene Mitarbeiter: Karina Böhm (31.12.2006): Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Zielvereinbarung „MEKON“ E.d.b.A.* Joachim Haubrich (31.12.2006): Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Zielvereinbarung „MEKON“ E.d.b.A.* Katja Kersten (31.12.2006): Wissenschaftliche Mitarbeiterin, BLK-Projekt und Überlast E.d.b.A.* Vera Materne (31.12.2006): Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Projekt MANO II E.d.b.A.* Linda Breitlauch (31.12.2006): Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Projekt „Chancengleichheit ...“ E.d.b.A.* Dr. Susanna Fishel (31.12.2006): Gastprofessorin im FBI / Überlast E.d.b.A.* Prof. Dr. Hans-Hinrich Lembke (31.12. 2006): Professur „Allgemeine BWL / Schwerpunkt mittelstandsorientierte BWL im FBW Pensionierung

Antje Wagner (31.01.2007): Kanzlerin Aufhebung des Arbeitsverhältnisses durch Auflösungsvertrag Dr. Gudrun Bahls (01.02.2007): Lehrkraft im ZIS Beginn der Freistellungsphase der Altersteilzeit Mathias Binder (28.02.2007): Wissenschaftlicher Mitarbeiter VDI-Projekt (Maschinenbau) E.d.b.A.* Dr. Eva Richter (28.02.2007): Professorenstellenvertreterin im FBI / Überlast E.d.b.A.* Ingo Schäfer (28.02.2007): Wissensch. Mitarbeiter FBI / Überlast E.d.b.A.* Prof. Dr. Peter Kobelt (28.02.2007): Gastprofessor für Mathematik im FBT / Überlast E.d.b.A.* Dr. Stefan Lucks (28.02.2007): Professorenstellenvertreter OSMI E.d.b.A.* Prof. Dr. Rainer Janisch (31.03.2007): Präsident Ende der Amtszeit Peter Morcinek (30.04.2007): Wissenschaftlicher Mitarbeiter im BMBF-Projekt von Prof. Holl E.d.b.A.* * Ende des befristeten Arbeitsvertrages

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Hochschule

Ein Minister und tanzende Japaner FHB gemeinsam mit Respontec Security Engineering auf CeBIT 2007 entdeckte Endzeit-Osterhasen. Aber es wurde nicht nur gefeiert. Den Tag über galt es, einem schier unüberschaubaren Besucheransturm entgegen zu treten und die zahlreichen Interessenten mit Informationen über die Exponate zu versorgen. Die Respontec GmbH stellte den Kontakt zu einem international operierenden ungarischen Unternehmen her und es Das in seiner Art einmalige Profil bahnt sich bereits eine Kooperation des Studiengangs macht die FHB zur mit einer ungarischen Universität in inzwischen über das Land BrandenBudapest an. Dabei geht es um ein burg hinaus bekannten AusbildungsForschungsprojekt auf dem Gebiet stätte des Security-Managers. Dazu der Sicherheit im Mobilfunk. tragen auch die zahlreichen KooperaEin besonders herzliches Danketionen mit renommierten Unternehschön der CeBIT-Teilnehmer geht an men der Region und ganz Deutschdie Firma Lampertz, ohne deren filands bei. nanzielle Unterstützung dieser MesDie Respontec GmbH zeigte auf seauftritt nicht möglich gewesen wädem Gemeinschaftsstand Berlinre, da das Ministerium für WissenBrandenburg zwei Produkte: Das Inschaft, Forschung und Kultur in dietrusion Detection & Prevention Syssem Jahr erstmals keine Gelder für tem IDAPS und die erste Personal Hochschulexponate zur Verfügung Firewall für das Linux-Betriebssystem gestellt hatte. So bleibt nur zu hoffen, ENVOY. dass die FH Brandenburg auch nächEin Höhepunkt der Messe war der Besuch von Ulrich Junghanns, Wirt- Munter auf der CeBIT: Prof. Dr. Hartmut Heinrich, Wirtschafts- stes Jahr wieder mit einem Exponat schaftsminister des Landes Branden- minister Ulrich Junghanns, studentischer Unternehmer Lucas auf der CeBIT ausstellen kann. Foto: FB Wirtschaft Mit wehmütigem Blick auf die verburg, der von dem jungen Unterneh- Will und Prof. Dr. Robert U. Franz. gangenen Messetage und in banger ErSchnappschüsse unten belegen. Besonmervolk sichtlich angetan war. wartung verabschiedet sich das CeBITders reizend: Auf den Tischen tanzende Auf die legendären und exzessiven Team der FH Brandenburg … Japaner, Zigarren rauchende GroßmütterMesseparties musste auch dieses Jahr chen sowie zum ersten Mal auf freiem Flur wieder nicht verzichtet werden, wie die Lucas Will, Robert Franz, Hartmut Heinrich Zum zweiten Mal waren die FH Brandenburg und die Respontec Security Engineering GmbH gemeinsam auf der CeBIT. Dieses Mal standen der neu gegründete Studiengang „Security Management“ und neue Produkte der Firma Respontec im Mittelpunkt.

Die weltgrößte Computermesse CeBIT bietet neben Geschäftskontakten auch eine Vielzahl eigenwilliger Auftritte.

Fotos (3): L. Will

Informatikstudium an der FHB erneut sehr gut bewertet Die Informatikstudentinnen und -studenten der FH Brandenburg bewerten ihr Studium nach wie vor sehr gut, etwas besser sogar als ein Jahr zuvor. Das geht aus der deutschen IT-Edition des Absolventenbarometers 2006 hervor, für die das Berliner

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Institut für Personalmarketing „trendence“ Studierende von 54 deutschen Hochschulen befragt hatte. Nur die Fachhochschulen Karlsruhe und Hannover wurden noch etwas besser beurteilt, so dass die FH Brandenburg im bundesweiten Vergleich unter

den Fachhochschulen den dritten Platz einnimmt. Einen Spitzenplatz konnte die FH Brandenburg in der Kategorie „Internationalität der Ausbildung“ erringen; sie teilt sich diesen Platz mit den Fachhochschulen Hannover und Karlsruhe.

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