Hilfe gegen Ebola läuft an

February 15, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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D 8512 NACHRICHTEN HINTERGRUND

Peschmerga

Deutschland unterstützt die Kurden im Kampf gegen ISIS mit Waffen und Gerät. Doch wer sind die Peschmerga? Seite 4

Nr. 38

Montag, 29. September 2014

Hilfe gegen Ebola läuft an Überwältigendes Interesse: Viele Helfer möchten im Kampf gegen die Epidemie helfen.

AFGHANISTAN

Probleme lösen

Oberleutnant Siglinde K. arbeitet im Militärkrankenhaus von Mazar-e Sharif als Beraterin für die afghanischen Ärzte. Seite 5 BUNDESWEHR

Deutsche in Bétera

Im Headquarter NATO Rapid Deployable Corps sind sechs deutsche Soldaten eingesetzt. aktuell hat sie dort besucht. Seiten 6/7 SPORT

Erfolg auf dem Rad

Hauptfeldwebel Lisa Brennauer holt zwei Goldmedaillen bei der Weltmeisterschaft der Straßenradfahrer in Spanien. Seite 10

Foto: dpa/pa

DIE BUNDESWEHR IM INTERNET

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Hilfe für Afrika: Der Airbus wird in Köln-Wahn mit fünf Tonnen medizinischen Hilfsgütern für das Ebola-Krisengebiet beladen.

Bonn. Deutschland engagiert sich weiter im Kampf gegen die Ebola-Epidemie. Eine humanitäre Luftbrücke zwischen Deutschland und dem Senegal versorgt die Menschen des westafrikanischen Landes mit Hilfsgütern. Vom Flughafen KölnWahn startete ein „Airbus“ A-310 mit medizinischem Verbrauchsmaterial wie Schutzanzügen, Einmalhandschuhen und Desinfektionsmitteln an Bord. Zwei C-160 TRANSALL gewährleisten in Folge den Transport der Hilfsgüter zwischen dem Lufttransportstützpunkt Dakar und Monrovia, der Hauptstadt Liberias. Ein Team von insgesamt zehn Soldaten hatte vor Ort die Luftbrücke vorbereitet. Regionale Flüge sind jedoch nicht vorgesehen. Zum geplanten Hilfspaket gehört auch eine mobile Bettenstation, in der Infizierte behandelt werden sollen. Der Sanitätsdienst führt das benötigte Material im Materialdepot Mechernich zusammen. In den 20 Zelten können bis zu 50 Patienten betreut werden. Die Ausstattung umfasst auch kleineres, aber keineswegs weniger wichtigeres Material wie zum Beispiel Feldtragen, Tische und Infusionsständer. Die Station soll eine

größere Behandlungseinrichtung ergänzen. Um alle Maßnahmen auch personell umsetzen zu können, hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am vergangenen Montag einen Freiwilligenaufruf gestartet. Sowohl zivile als auch militärische Mitarbeiter der Bundeswehr werden gesucht. Der Aufruf stieß auf große Resonanz. Diejenigen, die sich spontan bereit erklärten zu helfen, werden jetzt auf erforderliche Einsatzqualifikationen und -optionen hin untersucht. Grundsätzlich wird das Personal intensiv auf die besondere Aufgabe vorbereitet werden. Das sanitätsdienstliche Personal soll beispielsweise drei bis fünftägige Einweisungen am Bundeswehrkrankenhaus ­Hamburg erhalten. Tropenmedizinisch ausgebildetes Personal des Bernhard-Nocht-Instituts wird dafür zur Verfügung stehen. Die Einsatzdauer wird voraussichtlich auf zwei Monate begrenzt. Unvermeidbar wird jedoch nach dem Aufenthalt vor Ort eine vorübergehende Quarantäne in Deutschland zusätzlich notwendig werden. (eb) Weitere Informationen auf www. sanitaetsdienst-bundeswehr.de.

Posthum ausgezeichnet Berlin. „Diese Auszeichnung kann kein Trost sein, aber sie bleibt ein sichtbares Zeichen der Anerkennung und des Dankes“, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zu Angehörigen, Kameraden und Gästen, als sie in der vergangenen Woche postum das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit an einen gefallenen KSK-Soldaten verliehen hat. Deutsche Spezialkräfte der Task Force 47 hatten im Mai vergangenen Jahres eine afghanische Operation in der Provinz Baghlan südlich von Kunduz begleitet und unterstützt. Aufständische hatten das Feuer eröffnet. Nach einem Luftschlag wurden die Bodenkräfte bei der anschließenden Erkundung erneut beschossen. In dem Gefecht wurde der damals 32-jährige Hauptfeldwebel des Kommandos Spezialkräfte getötet. Der einsatzerfahrene Kommandosoldat habe an diesem Tag außergewöhnliche Tapferkeit bewiesen und „das Leben seiner Kameraden beschützt“, erklärte von der Leyen. Nach der Aushändigung der Urkunde traf sich die Ministerin mit den Angehörigen zu einem persönlichen Gespräch. Die Verleihung des Ehrenkreuzes für Tapferkeit „setzt bei außergewöhnlicher Gefährdung von Leib und Leben ein mutiges, standfestes und geduldiges Verhalten voraus, mit dem der militärische Auftrag ethisch fundierter füllt“ wird, heißt es im Stiftungserlass. (flo)

Foto: Grauwinkel/ BMVg

50. Jahrgang

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aktuell

IMPRESSUM Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin Redaktionsanschrift: Redaktion der Bundeswehr Bundeswehr aktuell Reinhardtstraße 52, 10117 Berlin Telefon: (0 30) 886 228 - App Fax: (0 30) 886 228 - 20 65, BwFw 88 41 E-Mail: [email protected]

INTERN ZITAT

EDITORIAL

„Das ist wie einem Ochs ins Horn gepetzt, das kannst du auch einer Mikrowelle erzählen.“

Das Leben hält doch immer wieder Überraschungen bereit. Bis vor kurzem hätte ich nicht damit gerechnet, einmal journalistisch in einer Redaktion zu arbeiten. Als ich das Stellenangebot für die Redaktion der Bundeswehr bekam, zögerte ich keinen Moment. In der Beamtenlaufbahn der Bundeswehr bekommt man die Chance auf eine solch exotische Verwendung wohl kein zweites Mal. Von 2004 bis 2007 absolvierte ich das Studium für den gehobenen Dienst in der Verwaltung der Bundeswehr. Damals ging es noch um Reisekostenrecht und Verwaltungsakte. In den vergangenen sieben Jahren durfte ich das erworbene Wissen bei Verwendungen in der Besoldungsund Heilfürsorgeabrechnung am Dienstort Strausberg in die Praxis umsetzen. Mit der Arbeit in der Redaktion der aktuell betrete ich also berufliches Neuland. Die vielfältigen Herausforderungen und Themen im Bereich Sport und Vermischtes, die sich daraus ergeben, nehme ich gerne an. Im November jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 25. Mal. aktuell bittet aus diesem Anlass Zeitzeugen, die damals Angehörige der Bundeswehr oder der

Dortmunds Fußball-Trainer Jürgen Klopp zur Überbelastung der Bundesliga-Profis.

Leitender Redakteur: Major Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, App: 24 20) Vertreter und Politik: Jörg Fleischer (jf, App: 24 21) Streitkräfte: Hauptmann Patricia Franke (pfr, App: 24 22) Sport/Vermischtes: Stefan Rentzsch (sr, App: 24 22 / 28 42) Redaktionelle Mitarbeit: Jan Rippl (rip, App: 24 22) Leutnant Karen Haak (kha, App: 24 22) Mediendesign: Eva Pfaender (epf, App: 24 23) aktuell als E-Paper und im pdf-Format: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei Köln/Bonn Intranet: http://zentraldruckerei.iud Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation - Abt. S4 Proetzeler Chaussee 20, 15344 Strausberg Telefon: (030) 886 228-2670 E-Mail: akbwinfokomzredbwmedienvertrieb@ bundeswehr.org ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor.

29. September 2014

KALENDERBLATT

Vor 25 Jahren: Am 30. September 1989 verkündet der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher auf dem Balkon der deutschen Botschaft in Prag, dass alle DDR-Flüchtlinge in den bundesdeutschen Botschaften in Prag und Warschau ausreisen dürfen. Der Schluss seines Satzes geht im Jubel der Menge unter. Vor 35 Jahren: Am 30. September 1979 erklärt Niki Lauda mit der Begründung, er wolle nicht mehr „im Kreis herumfahren“, seinen Rücktritt aus dem Motorsport. Vor 45 Jahren: Am 3. Oktober 1969 wird der Berliner Fernsehturm eröffnet. Mit 368 Metern ist er das höchste Bauwerk Deutschlands. Vor 50 Jahren: Am 5. Oktober 1964 findet die bis dahin größte Flucht unter der Berliner Mauer hindurch statt. 57 Ostberlinern gelingt es, durch einen 140 Meter langen Tunnel in den Westteil der Stadt zu fliehen. Vor 60 Jahren: Am 29. September 1954 wird die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) gegründet. Ihr Ziel ist die Grundlagenforschung in der Kernphysik, unter anderem durch den Betrieb von Teilchenbeschleunigern. Vor 85 Jahren: Am 3. Oktober 1929 werden die Balkanstaaten Serbien, Kroatien, und Slowenien unter König Alexander I. Karadordevic im Königreich Jugoslawien vereint. (eb)

ehemaligen NVA waren, um ihre persönlichen Erinnerungen aus der (Vor-)Wendezeit(S. 8). Wir sind neugierig! Die sicherheitspolitische Weltlage rückt auch in dieser Ausgabe in den Blickpunkt. Vergangenen Donnerstag ist die erste deutsche Waffenlieferung an die kurdischen Truppen im Nordirak in Erbil eingetroffen. Der Kampf der in der Region ansässigen Peschmerga gegen die ISIS-Terrorgruppe beschäftigt die Öffentlichkeit seit Wochen. Grund genug, in einem Hintergrundartikel einen Blick auf die kurdischen Kämpfer zu werfen. (S.4). Engagiert ist die Bundeswehr auch im Kampf gegen Ebola. Eine Luftbrücke, die die betroffenen westafrikanischen Länder mit Hilfsgütern versorgen soll, wurde kürzlich eingerichtet. Schnelle Erfolge sind wünschenswert. Eine längere Hilfeleistungsphase scheint aber dennoch sehr wahrscheinlich. Stefan Rentzsch Redakteur Sport und Vermischtes

Foto: 11. NDL Luftlandebrigade

BILD DER WOCHE

Zu-Gleich: Aufklärer der 11. Niederländischen Luftlandebrigade beim NATO-Manöver „Noble Ledger“, das kürzlich auch mit deutschen Soldaten in Norwegen stattfand.

29. September 2014

MINISTERIUM / HINTERGRUND

Bereit zu Veränderungen

aktuell

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Rumänischer Minister zu Gast

Foto: Reservistenverband

Reservisten gewürdigt: Staatssekretär Markus Grübel (l.) und der Generalinspekteur, General Volker Wieker, waren zu Gast beim Parlamentarischen Abend des Reservistenverbandes in Berlin.

von Dietmar Buse Berlin. Zu einem Parlamentarischen Abend hatte der Verband der Reservisten der Bundeswehr Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Streitkräften am vergangenen Mittwoch in die baden-württembergische Landesvertretung in Berlin eingeladen. Unter den Gästen war auch der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Helmut Königshaus, und der Generalinspekteur der Bundes-

wehr, General Volker Wieker. Mit einer guten Botschaft konnte der Präsident des Verbandes, Oberst Roderich Kiesewetter (MdB), die rund 200 Gäste begrüßen. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich bereits 100 Reservisten für einen freiwilligen Einsatz im Kampf gegen die Virusepidemie Ebola in Westafrika gemeldet. 40 von ihnen, die alle Einsatzkriterien erfüllten, seien dem Ministerium gemeldet worden. Dies hörte der Top-Gast des Abends, der Parlamentarische

Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Markus Grübel, mit offensichtlicher Genugtuung. Grübel, der die Ministerin vertrat, die an diesem Tag zusammen mit dem französischen Verteidigungsminister zu einem Flug in den Irak aufgebrochen war, betonte den Stellenwert der Reservistenarbeit gerade im derzeitigen Reformprozess. Die Neuausrichtung der Bundeswehr, so Kiesewetter, wirke sich massiv auf die Arbeit des Verbandes aus. Denn mit der

Strukturreform der Bundeswehr gehe auch die Neuausrichtung des Reservistenverbandes einher – „die Reserve passt sich den neuen Aufgaben an, um auch in Zukunft verlässlicher Partner der Truppe zu sein“, sagte der Präsident vor Vertretern der Presse an diesem Abend. “In den kommenden Monaten werden die Weichen für die Zukunft neu gestellt.“ Der Verband zählt derzeit 115 000 Mitglieder. Kiesewetter gab zu bedenken, ob der Stellenwert der Reservistenarbeit im Ministerium nicht stärker zum Ausdruck gebracht werden müsse. Seiner Auffassung nach würde die Etablierung eines zweiten Stellvertreters des Generalinspekteurs den jetzigen Stellvertreter in seiner Funktion als Beauftragten für die Reservistenarbeit entlasten. Wie verlässlich sich die Reservisten verstehen, wurde mit einem eigens produzierten Video verdeutlicht: Testimonials von Reservisten unterschiedlicher Dienstgrade und beruflicher Hintergründe zeigen nicht nur die persönliche Bereitschaft auf, sondern geben ein eindrucksvolles Bild des Zusammenwirkens mit den Streitkräften ab. Ein Verband „inmitten der Gesellschaft“ – diese Botschaft wird gekonnt vermittelt.

Soldaten nicht immer willkommen

Foto: Grauwinkel/BM Vg

Reservistenverband stellt sich den Herausforderungen der Neuausrichtung.

Berlin. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am vergangenen Mittwoch ihren rumänischen Amtskollegen Mircea Dusa im Berliner Bendlerblock empfangen. Dusa ist der erste Verteidigungsminister seit der NATO-Aufnahme Rumäniens im Jahr 2004, der Deutschland besucht. Während des Treffens unterzeichneten die Minister eine Vereinbarung, die mehr militärische Kooperation – etwa im Bereich Ausbildung – zwischen den beiden Ländern zum Ziel hat. Die Ministerin lobte die guten bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und Deutschland. „Ich freue mich, dass Rumänien in Nordafghanistan Deutschland bei der Resolut Support Mission unterstützt“, sagte von der Leyen nach dem Gespräch. Gegenstand des Austausches war außerdem das Rahmennationenkonzept, das Deutschland während des NATO-Gipfels in Wales auf den Weg gebracht hatte. Rumänien ist einer der Partner in diesem Konzept. (eb)

Staatssekretärin trifft Inspekteur

Einen Einblick in die Ausbildung der Jugendoffiziere gab dann Kapitän zur See Christian Dienst. Der Kommandeur der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation informierte die Zuhörer in seinem Vortrag über die mehrwöchige Ausbildung in Strausberg. Hierbei hob er hervor, dass die Jugendoffiziere die Schüler weder beeinflussen noch überwältigen dürfen. Grundlage der Information an den Schulen sei der sogenannte „Beutelsbacher Konsens“ aus dem Jahr 1976. Dieser lege die Grundsätze einer breit und durchaus kontrovers angelegten politischen Bildung verbindlich fest. Im Laufe der Veranstaltung äußerten sich sowohl Pädagogen, die Soldaten regelmäßig einladen, als auch solche, die dies bislang grundsätzlich ausgeschlossen haben. Ingo Langhans, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums Bornbrook, lädt beispielsweise regelmäßig die Bundeswehr ein. Er betonte, dass

Foto: Bundeswehr

Hamburg. Bundesweit erläutern 94 hauptamtliche Jugendoffiziere in den Schulen die deutsche Sicherheitspolitik und stellen sich dem kritischen Diskurs mit Schülern und Lehrern. Der Bundeswehr wird hierbei immer wieder vorgeworfen, dass sie mit diesen jungen Oberleutnanten und Hauptleuten die Schüler beeinflussen und für Nachwuchs werben wolle. Um darüber Klarheit zu erhalten, hatte die Evangelische Akademie der Nordkirche unlängst zu einer Veranstaltung unter dem Motto „Der Soldat am Lehrerpult“ eingeladen. Etwa 100 Zuhörer, insbesondere Lehrer, waren der Einladung nach Hamburg gefolgt. Bereits zu Beginn der Veranstaltung stellte Diskussionsleiter Jürgen Heilig von der Evangelischen Akademie der Nordkirche klar, dass die Jugendoffiziere nicht als Karriereberater tätig seien und ihre Arbeit auch im aktuellen Koalitionsvertrag der Regierungsparteien ausdrücklich begrüßt werde.

Foto: Bundeswehr

Plenumsdiskussion hinterfragt die kritische Einstellung vieler Schulen zu Jugendoffizieren.

Jugendoffiziere machen Sicherheitspolitik anschaulich.

die Schüler sich bei den kontroversen Diskussionen durchaus an Jugendoffizieren „abarbeiten“ könnten. Dirk Lange, Professor für die Didaktik der politischen Bildung an der Leibniz-Universität Hannover sah beim Einsatz der Jugendoffiziere die von Dienst erwähnten, strengen Kriterien der politischen Bildung allerdings nicht ausreichend erfüllt. Eine Auffassung, der Markus Grübel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesminis-

terin der Verteidigung, in der Podiumsdiskussion sehr deutlich widersprach. Grübel machte klar, dass der „Beutelsbacher Konsens“ verbindlich für die Arbeit der Jugendoffiziere sei. Im Übrigen verbleibe die pädagogische Verantwortung stets beim Lehrer. Außerdem sei es nicht richtig, kritische junge Menschen zu unterschätzen. Schüler merkten sehr schnell, ob ihnen etwas vorgemacht werde, so der Staatssekretär. Sie seien sehr wohl in der Lage, „sich ihre eigene Meinung zu bilden“. (eb)

Berlin. Staatssekretärin ­Katrin Suder hat kürzlich das Kommando Luftwaffe in Berlin-Gatow besucht. Mit Generalleutnant Karl Müllner, Inspekteur der Luftwaffe, tauschte sie sich über aktuelle Rüstungsprojekte aus. Im Mittelpunkt standen dabei das geplante Taktische Luftverteidigungssystem (TLVS) sowie ferngesteuerte Luftfahrzeuge, sogenannte Remotely Piloted Aircraft Systems (RPAS). Im Gespräch betonte Müllner, wie wichtig ein ausreichender Vorrat an Ersatzteilen sowie die Unterstützung der Industrie seien, um die vorhandenen Waffensysteme einsatzbereit zu halten. Er verwies darauf, dass diese Maßnahmen in Zukunft mehr finanzielle Mittel fordern werden. Der Staatssekretärin untersteht die Abteilung Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung sowie die Abteilung Planung im Verteidigungsministerium. (eb)

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aktuell

POLITIK/HINTERGRUND

29. September 2014

Die Kämpfer der Kurden

Ghani neuer Präsident Afghanistans

Türkei Mosul

Erbil

Syrien

n

Bagdad

IRAK Saudiarabien

Foto: dpa/pa

denten der autonomen Kurdenregion, Massud Barsani. Dieser bedankte sich bei der Ministerin für die schon angekommenen und noch geplanten Lieferungen von Unterstützungsgütern. Unterdessen war in der vergangenen Woche das erste Flugzeug mit Handfeuerwaffen und Munition im Nordirak angekommen (S. 5). Neben den Lieferungen von defensiven und offensiven Rüstungsgütern unterstützt Deutschland die Kurden auch durch Ausbildung. So wurden nicht nur deutsche Soldaten in den Irak verlegt, sondern auch 32 Peschmerga nach Deutschland eingeflogen. Im fränkischen Hammelburg werden sie derzeit im Umgang mit der Panzerabwehrwaffe MILAN geschult. Sieben Tage lernen die Kurden den Umgang mit der Waffe und üben den scharfen Schuss auf dem Truppenübungsplatz.

anie

Im Gespräch: Verteidigungsministerin von der Leyen im Nordirak.

Doch wer sind die Frauen und Männer, die jetzt auch mit deutschem Gerät den Kampf gegen ISIS führen? Die Kurden als Ethnie leben in der Grenzregion von Türkei, Iran, Irak und Syrien. Diese Region, auch Kurdistan genannt, soll nach dem Willen der Peschmerga unabhängig werden. Die Ursprünge der Miliz liegen in den 20er Jahren. Immer wieder litten die Kurden unter Verfolgung und Vernichtung. Das Regime unter Saddam Hussein setzte sogar Giftgas ein. Nach dem Zweiten Golfkrieg erhielten die iraIran kischen Kurden eine autonome Region, um sie vor erneuten Übergriffen zu schützen. Die Peschmerga waren schon immer für ihre Einsatz- und Opferbereitschaft bekannt. Auch jetzt im Kampf gegen ISIS zeigen sie Kampfeswillen. Der Basra Vormarsch der Dschihadisten Kuwait PERSISCHER geriet erst dort ins GOLF Stocken, wo sie

auf die kurdischen Peschmerga trafen. Bereits 2003 setzten die USA während ihrer Irak-Intervention auf die Unterstützung der Kurden, nachdem Ankara einen Einmarsch von türkischem Boden aus untersagt hatte. Die Peschmerga stiegen so zu einem wichtigen Verbündeten der Amerikaner auf und wurden auch von ihnen ausgebildet. Ihre Eliteeinheiten sollen zu den besten militärischen Verbänden des Iraks zählen. Doch die Peschmerga sind nach wie vor in weiten Teilen unzureichend ausgerüstet. Viele Waffen und Geräte stammen noch aus der Zeit des Hussein-Regimes. Über die Fähigkeit zum Luftkampf verfügen die Kurden gar nicht. In diesen Schwachpunkten unterstützt eine internationale Koalition, zu der neben westlichen Staaten wie Deutschland, Frankreich und den USA auch arabische Staaten gehören. So haben die USA seit Anfang August etwa 200 Angriffe auf ISIS geflogen. (eb)

Frauen kämpfen Erbil. Zahlreiche Frauen kämpfen in den Reihen der Peschmerga und der PKK gegen die ISIS-Terroristen. Weibliche Einsatzkräfte haben bei den Kurden eine lange Tradition. Sie sind meist in Gruppen von jeweils vier Frauen organisiert, im Gefecht kämpfen sie Seite an Seite mit den Männern. Es geht ihnen nicht nur um die Rückeroberung ihrer Städte, es ist auch ein Kampf für die Freiheit der Frauen. „Mit unserem Kampf wollen wir Frauen vor den Dschihadisten und vor ihrer Gedankenwelt schützen“, sagt die 27-jährige Tekoschin, die Teileinheitsführerin ist. In den Bergen leben die Kurden ein vergleichsweise gleichberechtigtes Leben. Im Kampf setzt die Kurdin Tekoschin vor allem auf den Überraschungseffekt. „Ich glaube, die ISIS-Kämpfer haben mehr Angst vor uns als vor Männern.“ Wahrscheinlich befürchteten die Dschihadisten, „in die Hölle zu kommen, wenn sie von einer Frau getötet werden.“ (afp)

Foto: imago

Kabul. Nach monatelangem Streit ist Afghanistans früherer Finanzminister Aschraf Ghani neuer Präsident des Landes und Nachfolger des scheidenden Staatschefs Hamid Karsai geworden. Die unabhängige Wahlkommission erklärte Ghani zum Sieger der Stichwahl vom 14. Juni. Wenige Stunden vor der Bekanntgabe hatte Ghani mit seinem Rivalen Abdullah eine Vereinbarung über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit unterzeichnet. Ghani und der frühere Außenminister Abdullah hatten zuvor monatelang über den Ausgang der Präsidentschaftswahl und die künftige Machtverteilung zwischen beiden Lagern gestritten. Im ersten Durchgang der Wahl hatte Ghani noch hinter seinem Kontrahenten Abdullah gelegen. Nach der anschließenden Stichwahl überzogen sich beide Seiten mit schweren Betrugsvorwürfen. Die acht Millionen abgegebenen Stimmen wurden daraufhin komplett neu ausgezählt. Dem unterlegenen Taliban-Gegner Abdullah fällt es nun zu, eine Art Ministerpräsident als Chefverwalter unter Ghani einzusetzen. Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass er den Posten nicht selbst übernehmen wird. Angesichts der erbitterten Rivalitäten zwischen den politischen Lagern ist fraglich, wie stabil die Regierung der Einheit sein wird. Während Abdullah den Rückhalt von Tadschiken und anderen ethnischen Gruppen im Landesnorden genießt, wird Ghani von den Paschtunen-Stämmen im Süden und Osten unterstützt. Der heute 65-jährige Ghani hatte 1977 Afghanistan vor dem Einmarsch der sowjetischen Armee verlassen. In den 80er Jahren lehrte er an mehreren US-Universitäten Politikwissenschaft und Anthropologie. 1991 wechselte er dann zur Weltbank. Erst nach dem Sturz des Taliban-Regimes kehrte Ghani nach Afghanistan zurück. Als Finanzminister hatte er eine neue Währung und ein neues Steuersystem eingeführt. Nun will er als Präsident vor allem den Ausbau der lokalen Infrastruktur voran bringen, aber auch das Sicherheitsabkommen mit den USA ratifizieren. Die erste Herausforderung für Ghani besteht allerdings darin, die vereinbarte Regierung der nationalen Einheit auch wirklich aufzustellen. (afp))

Erbil. „Die dem Tod ins Auge Sehenden“, ist die martialisch klingende Übersetzung von Peschmerga. Der Begriff an sich ist eine Sammelbezeichnung für Milizen, die aus Kurden bestehen. Im Kampf gegen die Terrorgruppe ISIS setzt die internationale Gemeinschaft – neben Luftschlägen – vor allem auch auf die kurdischen Kämpfer im Nordirak. Deutschland sandte bereits Rüstungsgüter sowie Soldaten zur qualifzierten Einweisung in die Nutzung des Materials. Am vergangenen Donnerstag versprach Verteidigungsministerin von der Leyen bei ihrem Besuch im Nordirak weitere Unterstützung im Kampf gegen die Terroristen. Deutschland wolle bei der Beschaffung von Minensuchgeräten „verstärkt Hilfe leisten“, sagte die Ministerin nach einem Treffen mit dem Präsi-

Jord

Foto: imago

Verteidigungsministerin stellt den Peschmerga-Milizen weitere Unterstützung in Aussicht.

29. September 2014

EINSATZ / BUNDESWEHR

Auftrag: Probleme lösen

Foto: Wittig/Bundeswehr.

Mazar-e Sharif. Täglich beraten deutsche Soldaten ihre afghanischen Partner und begleiten sie auf dem Weg in ein eigenständiges Afghanistan. Als einzige Frau in einem dieser Beratungsteams unterstützt Oberleutnant Siglinde K. den Klinischen Direktor des Regional Military Hospital (RMH) Mazar-e Sharif. Es ist 6.30 Uhr. Oberleutnant Siglinde K. steht bereits mit Helm, Waffe und Schutzweste vor ihrer Unterkunft. Wie an jedem Morgen wartet die 35-jährige auf den weißen Kleinbus, der sie und ihre Kameraden zum Flugplatz bringt. Von dort geht es mit dem Hubschrauber weiter zu ihrem eigentlichen Dienstort – das Militärkrankenhaus von Mazar-e Sharif. Oberleutnant K. ist eine von 43 militärischen Beratern, die die afghanischen Verantwortlichen des 209. ANA-Korps unterstützen. Als Berater und Ansprechpartner in medizinischen Fragen (Medical Advisor) ist sie im RMH tätig. Gemeinsam mit dem Klinischen Direktor und stellvertretenden Kommandeur des Krankenhauses erarbeitet sie, wie sie es beschreibt, „praktische Lösungen für kleine ­ Probleme“. Für ihre Aufgabe greift Siglinde K. auf ihre Erfahrungen zurück, die sie bei ihren bisherigen Verwendungen in der Bundeswehr gesammelt hat. Besonders ihr Organisationstalent und ihr Wissen über Abläufe im Sanitätsdienst prädestinieren die gelernte Rettungsassistentin für ihren Einsatz als Medical Advisor. Bevor sie den Klinischen Direktor aufsucht, geht sie durch die Flure der Klinik. Dabei wird

sie von einem Sprachmittler begleitet, ohne den sie ihre Arbeit nicht erfüllen könnte. „Er kennt jeden hier im Krankenhaus und öffnet mir sprichwörtlich alle Türen“, hebt Oberleutnant K. hervor. Die Wege sind nicht besonders lang und doch dauert es über eine Stunde, bis sie das Büro des Klinischen Direktors erreicht. Überall kennen die Ärzte und Pfleger die deutsche Soldatin. Aus einem freundlichen „Salam“ entwickelt sich an fast jeder Ecke ein Gespräch. Mal erzählen die Afghanen von ihren Patienten oder eingetretenen Behandlungserfolgen. Manchmal aber tauschen sie auch einfach nur ein paar freundliche Worte aus. Im Aufenthaltsraum der Frauenstation trifft Siglinde K. auf die junge Arzthelferin Rozita, die sonst in der Anästhesie tätig ist. Die 18-Jährige hat vor Kurzem ihre Ausbildung erfolgreich beendet. Stolz berichtet sie, dass sie als einzige Frau ihrer Gruppe die militärische Vorausbildung durchlaufen hat. Die anfängliche Skepsis ihrer männlichen Kameraden verlor sich schnell durch Rozitas Leistung und Engagement. Heute wird die jüngste Angehörige des RMH, die zwischenzeitlich den Dienstgrad Oberleutnant trägt, von allen Kollegen und Kameraden geschätzt. „Ich möchte meinem Land dienen“, beschreibt sie ihre Motivation und erzählt, dass sie in die Fußstapfen ihrer Mutter tritt. Sie war 38 Jahre als Ärztin in der afghanischen Armee tätig und hat ihre Tochter mit der Begeisterung für diesen Beruf angesteckt. Demnächst plant Rozita ein Medizinstudium aufzunehmen. Am späten Morgen hat Oberleutnant K. es dann geschafft. Nach vielen Gesprächen und

Tee trinken, mit den Menschen ins Gespräch kommen: Siglinde K. und die junge Arzthelferin Rozita im Aufenthaltsraum.

einem Tee auf der Frauenstation betritt sie das Büro des Klinischen Direktors. Nach einer herzlichen Begrüßung vertiefen sie sich ins Fachgespräch. Es geht um eine Schussverletzung, wegen der ein afghanischer Soldat behandelt wird. Die Ärzte des Krankenhauses sind sich nicht sicher, ob ihr Behandlungsansatz der richtige ist. Sie würden gerne die Meinung ihrer deutschen Kollegen aus dem „Oberstabsarzt Dr. Thomas Broer Feldlazarett“ hören – das nach dem im April 2010 gefallenen Mediziner benannte Lazarett im Camp Marmal. Aufmerksam hört Siglinde K. dem afghanischen Arzt zu. Immer wieder stellt sie Fragen, um ihr Bild von der Gesamtsituation zu vervollständigen. Dann erklärt die Soldatin, was die afghanischen Mediziner tun müssen, um den Rat der deutschen Ärzte zu erhalten. Nachdem der erste Punkt abgearbeitet ist, unterhalten sich die beiden über ihr Lieblingsthema Fußball. Mal auf Englisch, mal

unter Zuhilfenahme des Sprachmittlers, mal „mit Händen und im wahrsten Sinne des Wortes mit den Füßen“. Und zwischendurch ein deutsches Wort, das der afghanische Arzt von seiner deutschen Beraterin bereits gelernt hat. „Wir lernen jeden Tag ein Wort“, erzählt die Beraterin lachend. Aber schnell stehen wieder die Fachthemen im Vordergrund: Sauerstoffgeräte und die am RMH geplante Ausbildung von Rettungssanitätern. Völlig vertieft in die Thematik merkt Siglinde K. nicht, wie schnell die Zeit vergeht. „Morgen komme ich wieder“, versichert sie dem afghanischen Arzt, bevor sie an diesem Arbeitstag sein Büro verlässt. „Gemeinsam erreichen wir hier sehr viel im RMH“, schwärmt die deutsche Soldatin, als sie sich von ihren afghanischen Partnern verabschiedet. Sie ist stolz auf ihre Arbeit als Beraterin, stolz darauf, dass Dank des deutschen Engagements Mädchen wie Rozita eine Zukunft in ihrer Heimat haben.

Erste Waffenlieferung im Nordirak

Foto: Lang/Bundeswehr

Sieben Bundeswehrsoldaten beginnen mit Einweisung in deutsches Material. Erbil. Die erste Lieferung von Waffen und Munition in der von der Terrororganisation ISIS bedrohten Region im Nordirak ist am Abend des 25. Septembers in Erbil angekommen. Dort erfolgt die unmittelbare Übergabe der Fracht an die kurdische Regionalregierung durch das deutsche Generalkonsulat. Weitere Flüge zur Lieferung von Waffen, Munition und militärischer Ausrüstung sind geplant. Die Transporte umfassen Lastwagen des Typs Unimog, Geländewagen vom Typ Wolf, sowie

Die ersten Waffen aus Deutschland sind im Irak eingetroffen.

Panzerabwehrsysteme MILAN mit den dazu gehörenden Nacht-

sichtgeräten MIRA sowie entsprechende Munition. Insge-

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„Lübeck“ auf dem Weg zu Atalanta

Siglinde K. berät ein afghanisches Krankenhaus in organisatorischen und medizinischen Fragen. von Isabelle Wittig

aktuell

samt werden rund 600 Tonnen Waffen, Munition und Material in mehreren, zeitlich gestaffelten Transporten nach Erbil geflogen. Für die Flüge in den Irak werden Maschinen aus dem SALIS-Programm der NATO genutzt. Die sechs Soldaten der Luftlandebrigade 26 und ein Sanitäter, sind ebenfalls am 25. September in Erbil eingetroffen. Dort erkunden sie die Gegebenheiten vor Ort, um danach mit der qualifizierten Übergabe und Einweisung in Waffen und Material zu beginnen. (eb)

Wilhelmshaven. Die Fregatte „Lübeck“ hat am 22. September den Marinestützpunkt Wilhelmshaven verlassen, um sich in den kommenden Monaten dem multinationalen Flottenverband der EU-geführten Antipiraterie-Mission Atalanta anzuschließen. Am Horn von Afrika löst die Fregatte den Einsatzgruppenversorger „Berlin“ ab. Dieser stellt zusammen mit den in Dschibuti stationierten Seefernaufklärern des Typs P-3C „Orion“ derzeit den deutschen Beitrag bei Atalanta. Voraussichtlich Ende Februar 2015 wird die „Lübeck“ in ihren Heimathafen Wilhelmshaven zurückkehren. (eb)

Mali: Ausbildung für Führungspersonal Koulikoro. Seit Anfang September werden 18 malische Offiziere auf ihre künftige Führungsverwendung als Kompaniechefs in den Streitkräften vorbereitet. Im Trainingscamp des Landes in Koulikoro findet im Rahmen der European Training Mission Mali unter deutscher Federführung eine elfwöchige Weiterbildung statt. Zuvor hatte Ende August der fünfte malische Gefechtsverband „DEBO“ sein Training abgeschlossen. Der Schwerpunkt der Weiterbildung liegt in der Taktikausbildung. Zudem sollen die malischen Offiziere in die Lage versetzt werden, die Schießausbildung ihrer Kompanie eigenständig zu leiten. Grundlagen in Methodik und Didaktik, Logistik und in Kartenkunde stehen ebenfalls auf dem Programm. Am Ende der Ausbildung müssen die Vorgesetzten ihr Können bei einer dreitägigen Abschlussübung unter Beweis stellen. (eb)

Spiel verloren Freunde gewonnen Kahramanmaras. Soldaten des deutschen Einsatzkontingents von Active Fence Turkey haben ein Fußballspiel des Vereins ihrer Gastgeberstadt besucht. Dabei unterstützten die Deutschen die Mannschaft des Drittligisten „Kahramanmarasspor“ in der Partie gegen „Gümushanespor“ aus Trabzon indem sie die Vereinsfarben des Gastgebers trugen. Am Ende reichte die deutsche Unterstützung nicht: „Kahramanmarasspor“ verlor 0:1 gegen die Auswärtsmannschaft. Auch wenn sich deutsche und türkischen Fans enttäuscht über das Ergebnis zeigten, schweißte das gemeinsame Erlebnis Gastgeber und Gäste zusammen. (eb)

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aktuell BUNDESWEHR

aktuell 

7

Sechs deutsche Soldaten und ein Baby Im NATO Rapid Deployable Corps nahe Valencia ist auch ein Team deutscher Soldaten eingesetzt – seit kurzem ist das HQ als Joint Task Force zertifiziert.

Für Deutschland bei der NATO: Das Team des Hauptquartiers im spanischen Bétera.

Foro: dpa/pa

von Victoria Eicker

Wahrzeichen Valencias: Die Kathedrale Torre del Miguelete.

Zertifiziert als Joint Task Force-Headquarter: Neben Bodentruppen gilt es auch, Kräfte in der Luft und auf See zu führen.

Bétera. Sonne, Strand und Meer. Das sind die drei schönsten Attribute der Stadt Valencia an der spanischen Mittelmeerküste. Am Stadtrand von Valencia – in Bétera – befindet sich das Headquarters NATO Rapid Deployable Corps Spain (HQ NRDC Spain), der Führungsstab des für schnelle Einsätze in den Krisenregionen der Welt aufgestellten spanischen NATOKorps. Es ist eines von insgesamt neun in Europa, das binnen 30 Tagen zu Kampfeinsätzen oder auch zur humanitären Hilfe herangezogen werden kann, um NATO-Truppenteile von bis zu 60 000 Soldaten zu führen. Seit Anfang Juli ist dieses Hauptquartier in Bereitschaft. Neun Nationen sind in diesem Verband vertreten. Auch Deutschland entsendet als NATO-Mitglied deutsche Soldaten zu diesem Stab, die gemeinsam mit Portugiesen, Griechen, Franzosen, Rumänen, Italienern, Amerikanern, Türken und natürlich den Gastgebern aus Spanien Dienst leisten. Wer nach Bétera kommt, kann sich glücklich schätzen. Fast das ganze Jahr angenehmes Klima, das Mittelmeer vor der Tür und vielfältige kulinarische Genüsse. Aber freilich hat jede Medaille eine Kehrseite: „Arbeit bei mehr als 30 Grad im Schatten kann alles andere als ein Vergnügen sein“, sagt Oberst Peter Steinert. Zumal die Klimaanlage in vielen Büros nur defizitär arbeitet. „Wer bei diesen Temperaturen in voller Montur zur Schießausbildung muss, ist oft bis an seine Grenzen gefordert“, erklärt er. Das Klima ist das eine. Das andere ist die Arbeit im Hauptquartier des Korps. Sie fordert nicht nur die sechs deutschen Soldaten, die dort Dienst leisten,

sondern alle knapp 400 anderen auch in besonderem Maße.

Hauptquartier zertifiziert 2012 war das Korpshauptquartier das letzte Mal in Bereitschaft und wurde nach Afghanistan beordert, um das ISAF Joint Command zu unterstützen. Direkt nach diesem Einsatz folgte die Vorbereitung der Zertifizierung als Joint Task Force-Headquarters. Das barg bereits ein Novum in sich: „Bisher übernahmen die schnell einsetzbaren Korpshauptquartiere im Falle eines Einsatzes ausschließlich die Führung von Landstreitkräften“, erklärt Steinert. Mit der Verschlankung der NATO-Strukturen sollen die schnell einsetzbaren Hauptquartiere in Zukunft jedoch nicht nur Bodenstreitkräfte befehligen, sondern auch – zu einem geringeren Teil – Luft- und Seestreitkräfte. Die Vorbereitung auf die Zertifizierung mündete in eine große Übung, die in den ersten beiden Mai-Wochen auf der Baleareninsel Menorca stattfand. „Ein NATO-Bündnisstaat wurde angegriffen. Wir hatten den Auftrag, die territoriale Integrität wiederherzustellen“, erklärt Oberstleutnant Oliver Kaufmann. Er ist Büroleiter des Kommandierenden Generals, Generalleutnant Rafael Comas Abad und sitzt damit am Puls des Hauptquartiers. Die Zertifizierungsübung mit dem Namen „Trident Jaguar“ bedeutete für das spanische Korpshauptquartier bereits im April: 140 Container verschiffen. Material wie Zelte, Tische und Stühle aufstellen und mehr als 1500 Computer vernetzen. Dann begann die nächste Herausforderung. Der Stab des Hauptquartieres musste entscheiden, wie er vorgehen wollte oder

welche Truppenteile wo zum Einsatz kommen sollten. Und diesmal nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft und zur See. Das fand zwar alles nur simuliert am Computer statt, die ganze Logistik des Hauptquartieres wurde indes erprobt. „Mit dem guten Ergebnis können wir sehr zufrieden sein. Natürlich lief noch nicht alles perfekt, aber es war auch das erste Mal, dass die NATO eine solche Übung als Joint Task Force Headquarters Land heavy durchgeführt hat“, erklärt Kaufmann. Maßgeblich mitverantwortlich für die Planung dieser Übung war Peter Steinert als Abteilungsleiter für Ausbildung und Übung. Jetzt stellt er sich bereits der nächsten Aufgabe: Im Jahr 2015 folgt eine Zertifizierung als Land Component Command für die schnelle Eingreiftruppe der NATO. Zurzeit untersteht das Korps in seiner neuen Rolle als Joint Task Force direkt dem Kommando SHAPE (Supreme Headquarters Allied Powers Europe). Dort, im Hauptquartier der Alliierten Kräfte in Europa werden im Falle eines politischen Mandates die strategischen Entscheidungen getroffen und an die operativen Ebenen – auf der sich auch die schnell einsetzbaren Korpshauptquartiere befinden – zur Umsetzung übergeben. Seit der Jahrtausendwende hat sich die NATO auf die neuen Bedrohungen von Sicherheit und Stabilität mit einer schnellen Eingreiftruppe eingestellt. Diese Luft-, See-, Land- und Spezialstreitkräfte der NATOReaktionsstreitmacht (NATO Response Force – NRF) umfassen circa 25 000 Soldaten. Neben Steinert und Kaufmann dienen noch Hauptfeldwebel Sascha Zipper, Oberstabsfeldwebel Detlev Klein, Major Jürgen Zadra und Oberstleutnant Peter

Nachwuchs mit spanischen Wurzeln Ähnlich erging es Oliver Kaufmann. Als Büroleiter des spanischen Korpskommandeurs ist er nicht nur zuständig für die gesamte Kommunikation, er musste auch schon manche Rede für den Generalleutnant schreiben – auf Spanisch versteht sich. Kaufmann ist seit April vergangenen Jahres in Valencia. Die Zeit im spanischen NATO-Korps endet diesen Herbst. Seine Frau Nicole freut sich schon, wieder als Juristin in Deutschland arbeiten zu können. Ihre Zeit in Valencia nutzte sie als Elternzeit: Söhnchen Jonathan wurde am 31. August vergangenen Jahres in der Provinzhauptstadt geboren. Das war eine Herausforderung für die deutsche Familie, denn es gab Komplikationen während der Geburt. Zu jener Zeit sprachen weder Kaufmann noch seine Frau Nicole fließend spanisch. Heute ist das anders und auch der kleine Jonathan avancierte zum Liebling unter den Ehefrauen der Stabsoffiziere. Die Gattin von Generalleutnant

Comas Abad nennt sich sogar scherzhaft seine spanische Oma. Für Oberst Steinert ist es nicht der erste Dienstposten, bei dem er multinationale Erfahrungen sammeln konnte. Er schätzt die internationale Zusammenarbeit und lobt die Besonderheiten spanischer Soldaten: „Sie sind immer flexibel, auch andere Aufgaben zu übernehmen. Jede Neuerung begreifen sie als Chance“, sagt er. Ebenso selbstverständlich arbeiten die anderen deutschen Kameraden eng mit den weiteren Nationen zusammen. Hauptfeldwebel Sascha Zipper sorgt als Personalfeldwebel dafür, dass Personal- und Ausbildungsübersichten stimmig sind. Dies ist beispielsweise in Bezug auf die einsatzvorbereitende Ausbildung wichtig. Ein Soldat, der diese Ausbildung nicht abgeschlossen hat, wäre ein Problem für das binnen 30 Tagen zur vollen Einsatzbereitschaft aufwachsende Korpskommando. Zipper lebt mit seiner Ehefrau Christina und seinen beiden Kindern in einem Reihenhaus in Bétera. Der achtjährige Timotheus besucht die Deutsche Schule in Valencia, die dreijährige Taleah einen spanisch-englischen Kindergarten. „Das ist zu Hause sehr interessant“, sagt Zipper schmunzelnd: „Die Kinder sind hier sehr glücklich. Mein Sohn spricht bereits perfekt Spanisch, verändert dabei sogar die Tonlage“. Der Hauptfeldwebel genießt die Kinderfreundlichkeit in Spanien. Die Familie ist voll in das valencianische Leben integriert. Die Wochenenden verbringen die Zippers mit Einheimischen

auf Exkursionen zu Tropfsteinhöhlen oder Bergdörfern fernab der Touristenpfade.

Spanien

Tortosa

Spanische Gelassenheit Was die deutschen Soldaten in Spanien besonders schätzen, ist die gewisse Art von Ruhe und Gelassenheit. „Die Spanier kommen zum selben Ergebnis wie wir, aber gefühlt mit viel weniger Stress“, bringt Oliver Kaufmann es auf den Punkt. Spannend ist für alle die unterschiedliche Herangehensweise der diversen Nationen an Aufgaben und Probleme. Manches ist gerade für deutsche Soldaten hingegen gewöhnungsbedürftig: „Pünktlichkeit wird hier in allen Lebenslagen etwas anders verstanden, als wir es zuhause gewohnt sind. Deshalb verliert man manchmal einfach Zeit“, lässt der 36-jährige Generalstabsoffizier Kaufmann durchblicken. Jetzt ist Sommerzeit und die Ruhe und Gelassenheit, die sich am Mittelmeer an heißen Tagen über die Menschen niederlegt, hat auch die deutschen Soldaten ein wenig erfasst. Sonne, Strand und Meer: Ja! Feierabend in Valencia bedeutet genau das. Trotzdem bleibt die Herausforderung, den hohen Stand an Ausbildung und Expertise ein Jahr lang zu halten. Aber wie Generalleutnant Comas Abad gern mit einem Schmunzeln sagt, „wir sind hier nicht im Krieg“ und man möchte hoffen, dass das auch so bleibt.

Castellón

Cuenca

Bétera

Valencia

Torrent

Albacete

Gandia

Elda

Alicante

Grafik: Pfaender

Foto (3): Victoria Eicker

Bartsch im spanischen Korps. Die spanische Sprache zu beherrschen, ist ein Muss. „Am Anfang hatte ich jedes Mal Herzrasen, wenn das Telefon klingelte“, erinnert sich Detlev Klein. Er ist als Verbindungsfeldwebel für die Betreuung der deutschen Soldaten zuständig. Viele seiner Telefonate laufen auf Spanisch. Mittlerweile sagt er einfach „despacio por favor“ – langsam bitte – und alles wird gut.

Trident Jaguar – Dreizack für Land, Luft und See Bétera. Generalleutnant Rafael Comas Abad (r.) ist seit 2011 Kommandeur des NATO Rapid Deployable Corps Spain. Im Gespräch mit aktuell skizziert er unter anderem, was es bedeutet, als Joint Task Force Headquarters zertifiziert zu sein. Was ist die Aufgabe Ihres schnell einsetzbaren Korpshauptquartieres? Dazu muss ich etwas ausholen: Nach dem Kalten Krieg beschloss die NATO eine neue Struktur ihrer Streitkräfte. In diesem Zusammenhang bot Spanien das Hauptquartier in Bétera als einen Standort an. Das Hauptquartier war zunächst nur auf die taktische Führung von Landstreitkräften beschränkt. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde die NATO Eingreiftruppe (NATO Response Force – NRF) als Kräftedispositiv für weltweite Einsätze ins Leben gerufen. Wir als Hauptquartier hatten die Aufgabe, diese dann zu führen. Seit 2010 wurden – auch wegen der allgemeinen Verschlankung

der NATO-Kommandostruktur – den Hauptquartieren weitere Aufgaben erteilt. Welche sind das? Als Hauptquartier sollen wir nicht mehr nur Landstreitkräfte taktisch führen, sondern auch Operationen in der Luft und zur See und damit neben der taktischen auch die operative Führungsebene abbilden. Im Mai dieses Jahres haben wir die Zertifizierungsübung „Trident Jaguar“ durchgeführt. Trident bedeutet im Englischen Dreizack und wir haben nachgewiesen, dass wir die neuen Anforderungen erfüllen. Es ist das erste Mal, dass eines dieser neun Hauptquartiere diesen Wechsel der Führungsebenen vollzogen hat und nun sowohl auf taktischer als auch auf operativer Ebene führt. Gibt es ein Beispiel für eine von Ihrem Hauptquartier in der Vergangenheit geführte Mission? Unsere Einsätze umfassen in der Regel das gesamte Spektrum von NATO-Operationen wie humanitäre Hilfe, Evakuierungsoperationen, Durchsetzung von Embargos, Unterstützung nach Terroranschlägen oder den Kampf

gegen terroristische Kräfte. Im Jahr 2005 bekamen wir beispielsweise den Auftrag, nach dem schweren Erdbeben im Grenzgebiet von Afghanistan und Pakistan, die humanitären Hilfsleistungen zu koordinieren und die internationale Unterstützungsoperation zu führen. 2012 stellte unser Hauptquartier etwa 250 Soldaten für das ISAF Joint Command in Afghanistan. Das Korps in Bétera ist mit neun Nationen multinational. Was ist der Vorteil? In der NATO haben wir im Rahmen gemeinsamer Einsätze und Übungen die Möglichkeit, uns kennenzulernen und auszutauschen. Denn jeder einzelne Soldat bringt seine Erfahrungen und Kenntnisse ein. Davon kann man viel lernen. Für mich ist es das Beste an der NATO. Welche Erfahrungen haben Sie mit den deutschen Soldaten gemacht? (Schmunzelt) Manchmal denke ich, dass die Deutschen etwas mehr Ernst in die Prozesse einbringen, und wir Spanier uns davon eine Scheibe abschneiden sollten. (eic)

aktuell

Neue Ausgabe der Y erschienen Berlin. In der Oktober-Ausgabe beleuchtet die Y die Sicherheitspolitik Großbritanniens und schildert die prekäre Situation religiöser Minderheiten in manchen Staaten. Außerdem wird von der diesjährigen deutsch-französischen Fallschirmjäger-Übung „Colibri“ in Südfrankreich berichtet. Y-Reporter Oberstabsfeldwebel Carsten Vennemann hat auf Sardinien den deutschen EurofighterPiloten beim Luftkampf-Training über die Schulter geschaut. Die Rubrik Wissen beschäftigt sich mit der Antriebstechnik von Fregatten. (eb)

Für die Streitkräfte ...wurde die Leuchte-Taschenlampen-Nachtflug (LTN) Sidewinder Compact beschafft. Diese ist speziell für Luftfahrzeugbesatzungen geeignet. Durch verschiedene Dimmstufen und Farbfilter kann die Leuchte an die jeweilige Situation angepasst werden. Je nach Dimmung und Farbwahl beträgt die Nutzungsdauer bis zu 100 Stunden. Für den Notfall gibt es einen Blinkmodus. Insgesamt wurden 1176 Lampen für alle Teilstreitkräfte beschafft. (eb)

BUNDESWEHR

29. September 2014

Training als Eingreiftruppe Deutsch-Niederländisches Korps zeigt seine Einsatzbereitschaft bei der Übung Noble Ledger. von Heiko von Ditfurth Wildflecken. Mit einem lauten „Attention“ bringt der Offizier das Joint Operation Center (JOC) zum Schweigen. Mit knappen Worten berichtet er von dem Unfall zwischen einem Militärfahrzeug der NIMA-Mission und einem zivilen Fahrzeug. „Weitere Informationen folgen.“ Jeder kennt seinen Auftrag. Auf die Soldaten im mobilen Gefechtsstand warten weitere Herausforderungen. Gleichzeitig werden in den sozialen Netzwerken schon die ersten Nachrichten gesendet. Auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken übte vom 8. bis 17. September das Hauptquartier des I. Deutsch-Niederländischen Korps mit 650 Soldaten den realistischen Einsatzalltag. Ziel der Übung war die Zertifizierung als Kommando Bodenstreitkräfte, so genanntes Land Component Command, für die NATO Response Force (NRF) 2015. Gleichzeitig trainierten insgesamt 4500 Soldaten im norwegischen Elverum unter der Leitung der niederländischen 11. Luftlandebrigade. Die Soldaten aus mehreren Nationen trainierten das gemeinsame Gefecht als Immediate Response Force 2015 auf dem zehntausend Quadratkilometer großen Gelände. Dafür wurden rund 1700 Militärfahrzeuge, 540 Container und anderes Material von den Niederlanden nach Norwegen verlegt. Das Joint Operation Center in Wildflecken ist das Einsatzzentrum der Landstreitkräfte der fiktiven UN-Mission NIMA.

Foto: Morren/D-NL Korps

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Volle Konzentration: Das Joint Operation Center muss viele Aufträge gleichzeitig bewältigen können.

Obwohl die Übung vor zwei Jahren konzipiert wurde, wirkt das Szenario im aktuellen politischen Umfeld sehr realistisch. Dafür sorgten auch die rund 40 Rollenspieler, die hochrangige Politiker und Vertreter internationaler Unternehmen darstellten. Ein Medienunternehmen unterstützte die Übung mit professionellen Redakteuren und schuf so eine realistische Medienlandschaft mit Zeitungen, Internet und Fernsehen. Während in der Operationszentrale die Telefone heißlaufen, ist es im Bereich der Planer des gesamten Drehbuchs gerade ruhiger. „Wir sind immer 48 Stunden voraus“, erklärt Oberstleutnant Stephan Heesch, der für die Übungseinlagen im Logistikbereich zuständig ist. „Das JOC ist wie eine Hydra, die mit ihren vielen Köpfen gefüttert werden will“, beschreibt er seine Arbeit. Je besser die Übungseinlagen, desto intensiver das Szenario. An einem Tag können bis zu

160 Einlagen eingespielt werden. „Meinen eigenen Bereich habe ich gut auf Trab gehalten“, meint Heesch schmunzelnd. Bei der Übung hätten aber alle genau das gemacht, was sie machen sollten. Zur gleichen Zeit übten 450 Soldaten das Artillerieschießen eines multinationalen Feuerunterstützungsbataillons. Sechs Panzerhaubitzen kamen aus den Niederlanden und acht Feldhaubitzen aus Belgien. Vier weitere Panzerhaubitzen brachte die norwegische Armee mit. „Es gibt entsprechende NATO Regelungen, doch jeder hat sein eigenes Vorgehen und teilweise eigene Systeme, die abgestimmt werden müssen“, erklärt der niederländische Major Rein van der Werf, der im S3-Bereich des Verbandes für das Organisieren solcher Übungen zuständig ist. „Mit insgesamt 12 800 Schuss wurde die Zusammenarbeit der Artilleristen geprobt und verbessert“, berichtet Werf.

Neben Belgien, den Niederlanden und Norwegen waren auch portugiesische, spanische und luxemburgische Soldaten vor Ort. Von deutscher Seite unterstützten Soldaten des Artillerielehrbataillons 345 aus Idar-Oberstein mit in allen Bereichen der Übung. Am Ende stand die Übergabe des Auswertungsbericht. Das Korps hatte bewiesen, dass es die hohen Standards für die NATO Response Force erfüllt. Insgesamt waren mehr als 6000 Soldaten aus 15 NATO-Nationen an der Übung beteiligt. „Noble Ledger“ ist Teil einer ganzen Übungsserie namens „Noble Justification“. Parallel trainierten im September bei „Noble Sword“ Spezialkräfte in Polen. Kommenden Monat folgen dann „Noble Arrow“ in Frankreich und „Noble Mariner“ vor der Spanischen Küste. Damit zeigt die NATO, dass sie auf Krisen an verschiedenen Orten der Welt gleichzeitig reagieren kann.

Ein Tag im November Vor fast 25 Jahren fällt die Berliner Mauer – Erinnerungen an den Beginn der deutschen Wiedervereinigung. gen in Kraft treten würden, brachten den augenscheinlich schlecht vorbereiteten Schabowski zu einer folgenschweren, Aussage. „Das tritt nach meiner Kenntnis... ist das sofort, unverzüglich“, sagte das Politbüro-Mitglied hektisch in seinen Papieren blätternd. Dies gelte für sämtliche Grenzübergänge der DDR, auch die zu West-Berlin. Ein Versehen mit enormer Wirkung. Über Rundfunk und Fernsehen verbreitete sich daraufhin blitzartig die Nachricht, dass die Mauer offen sei – eigentlich eine Fehlinformation. Doch schon bald belagerten tausende Ost-Berliner die Grenzübergänge zum Westteil der Stadt und forderten deren Öffnung. Die von ihrer Führung

Zeitzeugen Foto: Lehnartz/Bundeswehr Archiv

Berlin. Oft erschließt sich die Bedeutung eines historischen Moments erst im Nachhinein. Der Tag des Mauerfalls am 9. November 1989 war solch ein Augenblick. Geplant war die Maueröffnung keineswegs. Am Anfang stand eine Pressekonferenz in der damals von Bürgerprotesten erschütterten DDR. Günter Schabowski, seinerzeit Erster Sekretär der Bezirksleitung der SED in Ost-Berlin, sollte an diesem Abend vor internationalen Pressevertretern eigentlich nur die neuen Reiseregelungen für DDR-Bürger ins westliche Ausland vorstellen – ein Zugeständnis zur Beruhigung der Bürgerbewegung. Hartnäckige Nachfragen von Reportern, wann diese Regelun-

Bilder, die um die Welt gingen: Berlin am 9. November 1989.

nicht instruierten DDR-Grenzsoldaten gaben dem Drängen der Massen schließlich nach. Tausende fluteten über die Grenze, unverhofft lagen sich Ost und West in den Armen. Jubelnde und weinende Menschen, Fahnen schwenkende Berliner vor der Mauer und schüchterne bis konsternierte

DDR-Grenzsoldaten – die Bilder von damals werden zum Symbol für den Fall des „Eisernen Vorhangs“. Nur wenige Monate später folgten die ersten freien Wahlen in der DDR, die Währungsunion und schließlich – nach mehr als 40 Jahren Teilung – die Deutsche Einheit. (mat)

Zum 25. Jahrestag dieses Ereignisses sucht aktuell Zeitzeugen, die damals Angehörige der Bundeswehr oder der NVA waren. Schicken Sie uns Ihre persönlichen Erinnerungen bitte bis zum 15. Oktober per E-Mail an: akbwinfokomzredbwonline@ bundeswehr.org Eine Veröffentlichung ist in den kommenden Wochen geplant. Wir bitten um Verständnis, dass wir eingesandte Texte gegebenenfalls gekürzt abdrucken. (eb)

29. September 2014

INNERE FÜHRUNG / MILITÄRGESCHICHTE

aktuell

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Über die Naturgewalten des Meeres Vor 50 Jahren stirbt der Marinemaler Claus Bergen – seine Werke ergänzen bis heute die historische Aufarbeitung.

Geschichte. Am 4. Oktober vor 50 Jahren ist der damals weithin bekannte Marinemaler Claus Bergen in seinem Wohnort Lenggries in Bayern verstorben. Er war der Letzte aus einer langen Reihe von Malern, die in den Glanzzeiten des kaiserlichen Deutschlands den Aufbau nicht nur der Kaiserlichen Marine, sondern auch einer großen Handelsflotte künstlerisch in vielfältiger Art begleitet hatten. Etliche, so auch Bergen, waren selbst zur See gefahren, hatten an Friedensund Kriegsfahrten der Marine teilgenommen und waren so mit Schiffen, Meer, Natur, Wetter, Häfen, aber auch mit den Seefahrern selbst bestens vertraut. Bei Kriegsbeginn 1914 war Bergen zwar ein bekannter, aber keineswegs besonders herausragender Marinemaler. Die „Spitzenplätze“ besetzten Hans Bohrdt, Willy Stöver und Carl Saltzmann, alle in Berlin wohnend und von der Gunst des marinebegeisterten Kaisers Wilhelm II. profitierend. Bergen durfte immerhin ab 1915 in der „Festung Wilhelmshaven“ wohnen – ein offiziell akkreditierter „Kriegsmaler“ war er nicht. Gute Verbindungen zu Kommandanten, Geschwaderchefs und Flottenführern der Hoch-

Foto: Erich Lessing/Archiv Jörg-M. Hormann

von Eberhard Kliem, Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts- und Marinegeschichte

Ort des Schaffens: Bergen an seinem Schreibtisch in Lenggries.

seeflotte ermöglichten es ihm jedoch, beeindruckende Bilder der Skagerrakschlacht zu malen, die durch direkte Augenzeugen bestätigt waren. Dabei stand er ganz in der Tradition der holländischen Marinemaler des 16. und 17. Jahrhunderts. Wie diese strebte er bei seinen Bildern höchste Genauigkeit bei der Darstellung der Schiffe und Boote an. Hinzu kam die historisch korrekte Wiedergabe der Ereignisse nach Ort, Zeit, Wetter und Teilnehmer. Das Ganze musste dann in stimmiger Weise zu einer Gesamtkomposition zusammengeführt werden. So sind seine Gemälde aus dieser Epoche und insbesondere die der Skagerrakschlacht nicht nur wegen seines künstlerischen Könnens als akademisch ausgebildetem Maler beachtenswert, sondern auch wegen der zumeist fehlenden fotografischen Dokumentation der Ereignisse

eine wichtige historische Ergänzung zur Geschichtsschreibung. Gleiches trifft für die Seekriegsführung mit Unterseebooten zu. Denn Bergen konnte 1917 an einer sechswöchigen Fahrt mit U53 um England teilnehmen. Das Kriegsende 1918, der Untergang „seiner“ Kaiserlichen Marine und die folgenden Jahre bedeuteten für den monarchisch gesinnten Bergen eine persönliche Zäsur, an der er schwer trug. Künstlerisch hatte er aber bereits eine herausragende Position erreicht und war mehrfach bei Ausstellungen ausgezeichnet worden. Zudem erhielt er zahlreiche Aufträge von ehemaligen Seeoffizieren der Kaiserlichen Marine und war auch bei der Führung der sich langsam konsolidierenden Reichsmarine wohlgelitten. Mehrmonatige Einschiffungen auf Linienschiffen und Kreuzern bei deren Fahrten vorwiegend ins Mittelmeer boten

ein weites Feld für eine fortgesetzte Tätigkeit auf dem Gebiet der Marinemalerei. Mit der kontinuierlichen Modernisierung und Vergrößerung der Marine ab 1930 setzte Bergen wieder voll auf die Darstellung von Kriegsschiffen aus allen Epochen der deutschen Geschichte. Eine mehrmonatige Reise in die Vereinigten Staaten mit Kunstausstellungen in New York, Philadelphia und Boston brachten weitere Kontakte und künstlerische Eindrücke. Die amerikanische Presse feierte Bergen als den „derzeit besten europäischen Marinemaler“. Auf wichtigen Ausstellungen in Italien, Spanien und Frankreich wurden seine Bilder präsentiert und prämiert. Auch nach Kriegsausbruch 1939 hatte Bergen Zugang zu Schiffen der Kriegsmarine. Seine besondere Affinität zu Unterseebooten ermöglichte ihm die Herstellung von monumentalen Gemälden, die gerade diese Art des Seekrieges darstellten. Dabei faszinierte ihn nicht das tatsächliche militärische Geschehen, sondern im Mittelpunkt seiner Bilder stand zumeist die Auseinandersetzung des Menschen mit den Naturgewalten des Meeres. Eine von der Marineführung gewollte propagandistische Unterstützung nahm er billigend in Kauf. Seine über lange Jahre geführten Tagebü-

cher zeigen jedoch einen Menschen, der sich für Politik so gut wie gar nicht interessierte. Mit den für Kunst zuständigen Organisationen des Dritten Reiches lag er meist in Streit. Bei Kriegsende in Bayern wurde ein Großteil seiner Bilder von den amerikanischen Behörden konfisziert oder teilweise aus seinem Haus in Lenggries gestohlen. Nach Überstellung in die USA wurden sie jedoch nicht als nationalsozialistische Propagandabilder weggeschlossen, sondern öffentlich als Bildschmuck in amerikanischen Museen, im Pentagon, in Offiziermessen oder NATO-Hauptquartieren verwandt. Die Amerikaner sahen in Claus Bergen keinesfalls einen „Nazi-Maler“ sondern einen herausragenden „Navy-Painter“. Einem deutschen Marineattaché gelang in Zusammenarbeit mit einem bedeutenden amerikanischen Senator in den 70er Jahren die gesetzliche Restitution von etlichen BergenBildern nach Deutschland. Das hat Bergen selbst nicht mehr erlebt. Wohl aber die feierliche Übergabe eines Bildes der „Victory“ – Flaggschiff Admiral Nelsons – an den „First Sealord“ – die britische Admiralität – sowie die Schenkung eines „Atlantischen Seestückes“ an den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy wenige Tage vor dessen Ermordung.

„Et hett noch immer jot jejange!“ – Vor 65 Jahren wird der „Alte aus Rhöndorf“ Bundeskanzler

Foto: Bundeswehr Archiv

Geschichte. „Die wichtigste Persönlichkeit ist der Bundeskanzler. Präsident soll ein anderer werden, ich will Kanzler werden“, sagt Konrad Adenauer (r.)bei der Rhöndorfer Konferenz am 21. August 1949. 1948 wird der ehemalige Oberbürgermeister von Köln, Konrad Adenauer, vom nordrhein-westfälischen Landtag in den Parlamentarischen Rat entsandt und bald darauf zu dessen Präsidenten ernannt. Kritiker sehen den Politiker damit in einem Amt ohne großen Einfluss. Ein Trugschluss. Auch wenn die Verfassung ausgearbeitet wird, ohne dass Adenauer Einfluss nimmt, positioniert er sich doch in einer Schlüsselposition deutscher Nachkriegspolitik. Der im Nationalsozialismus verfolgte Politiker kann jetzt ganz und gar unbelastet mit den Entscheidungsträgern der Siegermächte Kontakte knüpfen und den im Werden begriffenen westdeutschen Staat nach außen repräsentieren. Im Gegensatz zu den Ministerpräsidenten, die nur für die Bevölkerung ihrer Bundesländer eintreten, kann er für alle Deutschen in den Westzonen sprechen. Bei der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 gilt Adenauer als einflussreicher Politiker. Trotzdem ist sein Weg zur Kanzlerschaft keineswegs vorgezeichnet.

Viele vermuten, dass der 73-Jährige das Bundespräsidentenamt anstrebt, zumal es einen Reigen anderer Kandidaten gibt, die sich für das Kanzleramt in Stellung bringen. Das Wahlergebnis lässt noch viele Optionen offen. Zwar setzen sich die Unionsparteien mit 31 Prozent als stärkste Kraft durch, doch nur knapp dahinter rangiert mit 29,2 Prozent die SPD. Adenauer präferiert eine bürgerliche Koalition aus CDU/CSU, FDP und Deutscher Partei, die zusammen über eine knappe Mehrheit verfügt. Aber auch eine Große Koalition mit der SPD hat in der Union viele Fürsprecher, allen voran Karl Arnold, nordrhein-westfälischer Ministerpräsident und ebenso wie Adenauer vielversprechender Kandidat fürs Kanzleramt. Adenauer beweist in der Folge, dass er sich aufs politische Taktieren versteht und im richtigen Moment die wichtigen Personen auf seine Seite ziehen kann. Etwa eine Woche nach den Wahlen gelingt es ihm, den bayerischen Ministerpräsidenten Hans Ehard von der CSU davon zu überzeugen, dass seine Partei keinen eigenen Kanzlerkandidaten aufstellt und sich einer bürgerlichen Koalition mit der FDP anschließt. Tags darauf, am 21. August 1949, lädt Adenauer mehr als 20 Unionspolitiker, unter anderem Franz-Josef Strauß, zu einem informellen Treffen in sein Haus ein, das als ebenjene Rhöndorfer Konferenz in die Geschichte eingeht. Zu den Meinungsvertretern gehören allerdings keine Konkurrenten ums Kanzleramt.

Nach langer Diskussion setzt sich Adenauer mit seiner Deutung des Wahlergebnisses durch. Die Gäste willigen in eine bürgerliche Koalition mit der FDP unter Ausschluss der SPD ein. Auch als er seinen Führungsanspruch deutlich macht, regt sich kein Widerstand. Damit ist eine Vorentscheidung gefallen. Karl Arnold und andere Befürworter einer Großen Koalition erfahren davon aus der Zeitung. Für die Wahl zum Bundeskanzler am 15. September 1949 ist die Mehrheit der Stimmen der 402 Abgeordneten im Bundestag erforderlich. Adenauer benötigt also mindestens 202 Stimmen. Zusammen mit der FDP und der Deutschen Partei verfügt die CDU über 208 Sitze. Der Modus sieht vor, dass die Abgeordneten auf den Stimmzetteln mit den geschriebenen Worten „Ja“ oder „Nein“ votieren. Leere Stimmzettel gelten als Stimmenthaltung. Bei der Auszählung tauchen jedoch drei Stimmzettel auf, auf denen „Adenauer“ steht. Das Plenum einigt sich darauf, diese als Zustimmung für den Kandidaten zu werten. Das ausgezählte Ergebnis des Wahlganges ist denkbar knapp. 202 Ja- zu 142 Nein-Stimmen bei 44 Enthaltungen. Den knappen Wahlausgang kommentiert Adenauer mit den Worten: „Et hett noch immer jot jejange!“ Seine Amtszeit wird heute vor allem mit der Verankerung der Bundesrepublik Deutschland im westlichen Bündnissystem, der Aussöhnung mit Frankreich und Israel, der europäischen Integration und der Wiederbewaffnung in Verbindung gebracht. (dam)

aktuell

SPORT

Einmal Edelmetall für die Kanuten Deep Creek. Unteroffizier Melanie Pfeifer hat am vorvergangenen Sonntag die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft der Kanuten im US-amerikanischen Deep Creek geholt. Die Slalom-Kanutin musste sich im Canadier-Einer mit einer Zeit von 120 Sekunden lediglich der Australierin Jessica Fox und der Britin Fiona Penne geschlagen geben. Die amtierende Europameisterin Hauptgefreiter Ricarda Funk und Stabsunteroffizier (FA) Jasmin Schornberg landeten auf den Plätzen fünf und sechs. (sid)

Tennisdamen siegen in Flandern Koksijde. Die Damenmannschaft der Luftwaffe hat bei der internationalen Tennismeisterschaft im belgischen Koksijde kürzlich für eine große Überraschung gesorgt. Das Team, bestehend aus Oberstabsarzt Anna-Sophie Fiederlein, Oberfeldapotheker Sabine Wächter, Oberfeldwebel Daniela van Hall und Oberbootsmann JuliaMaria Münzel, gewann das Finale gegen die hochfavorisierten Amerikanerinnen mit 2:1. Damit war zum ersten Mal seit Bestehen der Wettkämpfe eine deutsche Mannschaft siegreich. Das Turnier wurde im Rahmen der traditionsreichen internationalen Luftwaffensportmeisterschaften der NATO ausgetragen und von der Belgischen Luftwaffe organisiert. (eb)

Foto: Karl Koopmeiners

Schachspieler setzen Gegner matt

Quebec City. Freude bei den Schachspielern des deutschen Bundeswehrteams: Die Gruppe um Mannschaftsführer Stabshauptmann Karl Koopmeiners hat bei der 25. NATO-Schachmeisterschaft im kanadischen Quebec City zum zweiten Mal den Titel des Schach-Mannschaftsmeisters gewonnen. Bei dem Turnier traten 74 Schachsportler aus 13 Teams an. Am Ende konnte sich Deutschland knapp gegen die polnische Mannschaft durchsetzen und verteidigte damit den Titel vom Vorjahr. In der Einzelwertung siegte Leutnant Lorenz Drabke vor dem Polen Darius Sycz. (lmk)

29. September 2014

Gold mit Hilfe von oben Sportsoldatin Lisa Brennauer radelt zum Weltmeistertitel. Ponferrada. Sie zählte schon im Vorfeld zu den Anwärterinnen auf eine Medaille: Feldwebel Lisa Brennauer gewann vergangenen Dienstag das Einzelzeitfahren bei der Straßenrad-Weltmeisterschaft im nordspanischen Ponferrada. Damit sicherte sich die 26-jährige die zweite Einzelgoldmedaille für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) in der Provinz León. Brennauer absolvierte die 29,5 Kilometer lange Strecke in knapp 39 Minuten und setzte sich mit einem Vorsprung von 18 Sekunden gegen die Ukrainerin Anna Solowej und die Amerikanerin Evelyn Stevens durch. „Ich hatte richtig Glück, der Titel wäre futsch gewesen. Vielen, vielen Dank an den da oben“, sagte die Allgäuerin glücklich. Denn nur wenige Sekunden vor einem wolkenbruchartigen Regenguss überquerte die Sportsoldatin die Ziellinie. Sie war das Rennen schnell angegangen und hatte „im letzten Anstieg nochmal richtig Gas gegeben“. Diese Strategie verhalf ihr zum ersten großen internationalen Erfolg ihrer Karriere. Im Ziel schaute die Rennfahrerin mit einem Mix aus Erschöpfung und überschäumendem Glücksgefühl. Nur langsam realisierte sie, dass sie nach Judith Arndt und Hanka Kupfernagel die dritte deutsche WM-Zeitfahrerin ist. „Ich habe alles dafür getan, dass es ein guter Tag wird. Am Ende war ich total platt. Nur nach und nach sickerte mir der Sieg ins Bewusstsein“, erzählte Brennauer. Nicht nur sie war überglücklich: Der 18-jährige Lennard

Kämna gewann die zweite Goldmedaille für Deutschland an diesem Tag. Auch der Norddeutsche war von seinem Erfolg überrascht: „Vom Sieg habe ich nicht zu träumen gewagt“. Kämna gewann mit 44 Sekunden Vorsprung vor dem Amerikaner Adrien Costa und ist nach dem Tour-de-France-Star Marcel Kittel erst der zweite deutsche Weltmeister im Einzelzeitfahren der Junioren. Stolz auf beide Schützlinge zeigte sich auch der Verband. „Es ist ein großer Tag für den deutschen Radsport“, bilanzierte BDR-Vizepräsident Udo Sprenger nach dem goldenen Dienstag. Dabei begann die Medaillenjagd der Deutschen Rennradler bei der Weltmeisterschaft bereits zwei Tage zuvor. Mit ihrem Team „Specializedlululemon“ hatte sich Lisa Brennauer am Sonntag die Goldmedaille im Mannschaftszeitfahren gesichert. Die US-amerikanische Equipe, der auch die Cottbuserin Trixi Worrack angehört, siegte souverän vor den Mannschaften „Orica-AIS“ aus Australien und „Astana BePink“ aus Italien. „Die Harmonie war wunderbar, wir waren alle top“, freute sich Worrack. Für die 33-jährige war es bereits der dritte Weltmeistertitel im Mannschaftswettbewerb in Folge. Ebenfalls am Sonntag radelte der Cottbuser Tony Martin mit dem Team „Quick-Step-Express“ auf den dritten Rang. Trotz langer Führung musste sich seine Mannschaft dem amerikanischen „BMC Racing Team“ und „Orica GreenEdge“ aus Australien

Foto: imago

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Strahlend: Lisa Brennauer freut sich über Gold.

geschlagen geben. Am Mittwoch legte Martin nach und ergatterte im Einzelwettbewerb der Zeitfahrer die Silbermedaille. Er fuhr 26 Sekunden später als der britische Olympiasieger Bradley Wiggins durch das Ziel. Der Favorit verpasste damit seinen vierten Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren in Folge. Entsprechend niedergeschlagen

gab er sich nach dem Rennen. „Ich wollte Gold, das ist eine große Enttäuschung. Ich hatte in den letzten Tagen schon ein mulmiges Gefühl“, sagte Martin. Kurze Zeit später blickte er jedoch bereits wieder nach vorn: „Ich werde nächstes Jahr wieder angreifen“, kündigte das Aushängeschild des deutschen Radsports zuversichtlich an. (sid/eb)

Querfeldein mit Ausdauer Für die diesjährige Crosslaufmeisterschaft sucht die Luftwaffe Athleten mit viel Puste.

Lubikówko. Die traditionsreichen internationalen Sportwettkämpfe zwischen den Luftwaffen gehen in eine neue Runde:

Im polnischen Lubikówko finden Anfang November die diesjährigen Crosslaufmeisterschaften statt. Für diese Veranstaltung

sucht das Projektteam der Luftwaffe trainierte Sportlerinnen und Sportler, die den Crosslaufsport aktiv betreiben. Das Projektteam appelliert an alle Vorgesetzten, das Interesse ihrer Soldatinnen und Soldaten an einer Teilnahme bestmöglich zu unterstützen und die Sportler für den Wettkampf freizustellen. Die Luftwaffe beteiligt sich seit Jahren an dem Laufwettbewerb. Neben der sportlichen Auseinandersetzung steht die Pflege internationaler Kameradschaft im Vordergrund. Eine gute Gelegenheit für alle interessierten Soldatinnen und Soldaten, Teamgeist und persönliche Fitness zu steigern. Wer sich der Herausforderung stellen möchte, kann sich

über den Disziplinarvorgesetzten unter ulrichruedel@bundeswehr. org bewerben. Meldeschluss ist der 17.10.2014. (eb)

Voraussetzungen für die Teilnahme • Soldatin / Soldat der Luftwaffe aller OrgBereiche oder aus Einheiten mit Unterstützungsleistungen für die Luftwaffe • Reservisten: begrenzte Anzahl von Einberufungen möglich • Mindestanforderungen: Damen: keine Herren: 36 min / 10 000 m

29. September 2014

VERMISCHTES

„Zwischen Welten“

Foto: Ali Mardani

Foto: Wolfgang Ennenbach

um das Leben seiner Schwester fürchtet und diese in Sicherheit bringen will, eskaliert die Situation. Aladag nutzt das Porträt eines ISAF-Soldaten im Afghanistaneinsatz, um die individuellen Schicksale der handelnden Soldaten und Einheimischen in den Blickpunkt zu rücken. Der Film möchte Empathie erwecken für die Schwierigkeit der Aufgaben, im Kleinen wie im Großen. Er leistet einen wichtigen künstlerischen Beitrag zum Diskurs über Fragen von Nähe und Fremdheit, Vertrauen und Versagen. Wie menschlich kann jemand handeln, der ins Räderwerk der strengen Militärbürokratie eingebunden ist? Was bleibt im alltäglichen Kampf ums Überleben von den Idealen der Menschenwürde? Aladag nähert sich den Antworten auf diese Fragen beeindruckend glaubwürdig. Als Drehbuchautorin, Regisseurin und Produzentin realisierte sie „Zwischen Welten“ an Originalschauplätzen am Hindukusch. Jahrelang hat sie darauf hingearbeitet, zahl-

lose Hindernisse und Bedenken aus dem Weg geräumt, um den Film direkt im Krisengebiet zu drehen und nicht, wie für westliche Produktionen üblich, auf ähnlich wirkende Länder auszuweichen. Zudem wurden sämtliche afghanischen Darsteller aus der Gegend um Masar-i Sharif und Kabul besetzt. Unter ihnen Mohsin Ahmady, Saida Barmaki und Abdul Salam Yosofzai. Die dadurch entstandene Authentizität ist die große Stärke dieses bildgewaltigen Werks. Die Story der Freundschaft zwischen einem Bundeswehrsoldaten und seinem afghanischen Übersetzer hat mit dem bevorstehenden Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan Ende des Jahres noch einmal an Brisanz gewonnen: Viele lokale Mitarbeiter werden von den Taliban als Kollaborateure der Besatzungsmächte angesehen und teils massiv bedroht. Die Hauptrolle des Jesper in „Zwischen Welten“ spielt der angesehene deutsche Schauspieler Ronald Zehrfeld. An sei-

ner Seite sind Felix Kramer und Burghart Klaußner zu sehen. Die Weltpremiere feierte der Film im Wettbewerb der Berlinale Anfang 2014. (eb) „Zwischen Welten“ ist ab dem 2. Oktober als DVD und Blue Ray erhältlich.

Gewinnauslosung aktuell 36/2014. Je ein Buch „Bergoglios Liste – Papst Franziskus und die argentinische Militärdiktatur“ gewinnen Dorothee Harbart, Ralf Kuchler und Jörg Volpers. Je eine CD „Callas Sämtliche Studioaufnahmen Remastered“ gewinnen Silke Heinrich, Christine Arnold-Scherer, Hartmut Gornich, Michael Arnold, Ursula Moritz und Bernd Haschker. Herzlichen Glückwunsch!

Lebende Legende feiert „Runden“

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Udo Jürgens wird 80 - Grund für einen kurzen Blick auf seine bewegte Karriere. Zumikon. Er ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Musiker und Entertainer. Udo Jürgens feiert am kommenden Dienstag seinen 80. Geburtstag. Der gebürtige Klagenfurter kann auf einen mit Erfolgen gepflasterten Lebensweg zurückblicken. Alles begann im Jahr 1950: Der damals 16-jährige Jürgen Udo Bockelmann gewann bei einem Komponistenwettbewerb mit dem Lied „Je t‘aime“ den ersten Preis unter 300 Einsendungen. Der Startschuss für eine beispiellose Karriere. Es folgten erste Auftritte mit seiner „Udo Bolan Band“ in kleinen Lokalen. 1960 komponierte er für Shirley Bassey den Welthit „Reach for the stars“. Der internationale Durch-

Dauerbrenner: Udo Jürgens begeistert seit Jahrzehnten.

bruch gelang ihm 1966 bei seiner Teilnahme am Eurovision Song Contest. In Luxemburg siegte er mit dem Lied „Merci Cherie“. In seiner mehr als 60 Jahre andauernden Karriere komponierte Jürgens über 1000 Lieder, nahm über 50 Studioal-

ben auf und verkaufte mehr als 100 Millionen Tonträger. Seine Evergreens „Griechischer Wein“ und „Aber bitte mit Sahne“ kennt wohl fast jeder. Den größten finanziellen Erfolg landete er jedoch mit dem Hit „Buenos dias, Argentina“, den er zusammen

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Schwere Kost leicht erklärt

Das einmalige Filmprojekt der Regisseurin Feo Aladag erscheint in Kürze auf DVD. Berlin. Die Deutsche Filmpreisgewinnerin Feo Aladag erzählt mit dem Drama „Zwischen Welten“ die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft im Krisenland Afghanistan. Jesper ist Soldat bei der Bundeswehr, und obwohl sein Bruder beim Dienst in Afghanistan ums Leben kam, meldet er sich zu einem neuerlichen Einsatz in dem umkämpften Land. Gemeinsam mit seiner Einheit soll er ein abgelegenes Dorf vor den Taliban schützen. Zu Jespers Begleitern gehört der junge afghanische Dolmetscher Tarik, dessen Aufgabe unter anderem darin besteht, zwischen Soldaten und Dorfgemeinschaft zu vermitteln. Beiden Seiten fällt es schwer, Unterschiede in der Lebensweise zu überbrücken. Bei Jesper, der das Vertrauen der Bauern und der verbündeten lokalen Milizen gewinnen muss, liegen bald die Nerven blank. Die Gewissenskonflikte, ausgelöst durch die Befehle seiner Vorgesetzten, häufen sich. Als Tarik, der aufgrund seiner Nähe zu den Deutschen mit dem Tode bedroht wird, auch

aktuell

mit der Deutschen Nationalelf zur Fußball-WM 1978 aufnahm. Auch mit 80 steht Jürgens noch „Mitten im Leben“. Anfang des Jahres veröffentlichte er sein gleichnamiges Album, Mitte Oktober kommt eine Tribute-CD auf den Markt. Bei seiner Tournee wird er aus diesem Anlass ab dem 24. Oktober in 50 Städten auftreten. Das Tourprogramm wird unter anderem einen Lebensrückblick beinhalten und die wichtigsten Höhepunkte seiner Bühnentätigkeit Revue passieren lassen. Bleibt nur zu wünschen, dass noch einige Höhepunkte dazukommen. Jürgens jedenfalls scheint sich noch lange nicht zur Ruhe setzen zu wollen. (sr)

Buch. W a s für eine schöne Idee! Der Physikprofessor ­Siegfried H e s s erklärt a l l e n Menschen ab zehn Jahren, was die Welt im Innersten zusammenhält und was die Physik damit zu tun hat. Die Idee zu diesem Buch entstand, als die Enkelkinder des Autors fragten: „Opa, was erzählst du eigentlich den Studenten in deinen Vorlesungen?“ Nun beschreibt Hess die „richtige“ Physik so, dass sie auch Kinder verstehen können. Behutsam arbeitet sich der Autor dabei von der klassischen Mechanik bis zur Quantenmechanik vor. Neben Geschichten und vielen erklärenden Handzeichnungen seiner Enkelin macht Hess keinen Halt vor Zahlen und physikalischen Einheiten. Aber keine Angst: Für Auflockerungen zwischendurch ist gesorgt. Ein unterhaltsamer und informativer Einstieg in das Fach. (eb) Hess, Siegfried: „Opa, was macht ein Physiker - Physik für Jung und Alt“; Wiley-VCH Verlag; Weinheim 2014; 270 Seiten, zahlreiche Abbildungen; 24,90 Euro; ISBN: 978-3-527-41263-1. aktuell verlost drei Exemplare des Buches. Einfach eine Mail mit Adresse und Betreff „Physik“ bis zum 28. September senden an: [email protected].

Schneller als sein Schatten Comic. Der einsame Westernheld Lucky Luke reitet wieder! Stilsicher und humorgespickt führt erstmals der Zeichner „Achdé“, Nachfolger des legendären „Morris“, durch sieben nagelneue Kurzgeschichten. Dabei dürfen die alten Bekannten natürlich nicht fehlen. Das treue Pferd Jolly Jumper, der trottelige Hund Rantanplan und das Verbrecherquartett Die Daltons sind allesamt mit von der Partie. Ein Muss für alle Lucky LukeFans und Liebhaber. (eb) Achdé: „Lucky Luke - Ein Menü mit blauen Bohnen“; Egmont Ehapa Media GmbH; Berlin 2014; 44 Seiten; ungebundenes Comic: 5,95 Euro; erhältlich ab 1. Oktober aktuell verlost vier Exemplare des Comichefts. Einfach eine Mail mit Adresse und Betreff „Lucky“ bis zum 28. September senden an: [email protected].

aktuell

Ausgewählte ­ Medienbeiträge 2. Oktober, 08:55 Uhr, arte: „Sekunden vor einem neuen Krieg“ - Panzerkonfrontation am Checkpoint Charlie

Der 27. Oktober 1961 war ein Tag, so die damaligen Schlagzeilen, an dem „die Welt den Atem anhielt“. Mitten im geteilten Berlin standen sich am Grenzübergang Checkpoint Charlie 16 Stunden lang amerikanische und sowjetische Panzer in Gefechtsbereitschaft gegenüber. Dieser Tag gilt als einer der gefährlichsten Beinahe-Zusammenstöße während des Kalten Krieges. Hätte einer der beteiligten Panzerfahrer die Nerven verloren und das Feuer eröffnet, wären die Folgen nicht ausdenkbar gewesen. Beide Supermächte verfügten zu diesem Zeitpunkt bereits über Atomwaffen. YouTube-Video der Woche: Die Invictus Games sind für einsatzversehrte und erkrankte Soldaten ein sportliches Highlight der besonderen Art. Auch deutsche Soldaten hatten in London die Möglichkeit, sich sportlich in acht unterschiedlichen Disziplinen mit anderen Kameraden zu messen und es ein besonderes Erlebnis werden zu lassen. (eb) Der Beitrag „Invictus Games“ unter www.youtube.com/bundeswehr.

VERMISCHTES

29. September 2014

Meister der Eisen Oberstabsgefreiter Andy Teitge könnte mehrere Frauen auf Händen tragen – gleichzeitig. Munster. Bankdrücken ist neben Kreuzheben und Kniebeugen eine Teildisziplin des Kraftdreikampfes. Und es ist die Paradedisziplin von Oberstabsgefreiter Andy Teitge. Er kam über das Bodybuilding zum Bankdrücken. Dass der Wechsel kein Fehler war, zeigen seine Erfolge: Er ist mehrfacher deutscher Meister und seit langer Zeit Rekordhalter in der Juniorenklasse im Bankdrücken. 2002 absolvierte Teitge ein Praktikum als Koch. „Mein Küchenchef war so ein Klotz“, sagt Teitge und zeigt die Körpermaße seines früheren Chefs. „Ihm gegenüber zu stehen war für mich faszinierend. Er hat mich dann ins Kraftstudio mitgenommen.“ 2007 verhinderte die Einberufung zur Bundeswehr, dass er seinen ersten Wettkampf im Bodybuilding absolvieren konnte. „Ich konnte meinen Trainingsplan nicht mehr richtig umsetzen“, sagt der 25-Jährige. Er wechselte auf Anraten eines guten Freundes zum Bankdrücken. Noch im selben Jahr nahm er an seinem ersten Wettkampf

Was ist Ihr höchstes Gut? Meine Familie. Was ist Ihre größte Errungenschaft? Mein Sohn. Wie können Sie am besten entspannen? Im Urlaub. Mit wem würden Sie gern einen Monat lang tauschen? Mit Robert Geiss. Foto: privat

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bei den deutschen Meisterschaften teil. Mit einem dritten Platz war sein Ehrgeiz geweckt. Der Zeitsoldat dient beim Panzergrenadierlehrbataillon 92 in Munster. Dort ist er einer von insgesamt acht Scharfschützen. Der gelernte Lagerlogistiker war schon einmal im Auslandseinsatz in Afghanistan und ist für das nächste KFOR-Kontingent vorgesehen. „Das Training nach meinem Einsatz war für mich deprimierend“, erzählt Teitge. Auch die Vorbereitung auf den nächsten Einsatz erlaubt kein konsequentes Training. „Zur Zeit drücke ich 170 Kilogramm. Aber mein persönlicher Rekord liegt bei 230. Da ist noch Luft“, erklärt er selbstbewusst. (afl)

Was können Sie besonders gut kochen? Ich kann eigentlich fast alles gut kochen. Was ist Ihre Lieblingstugend? Sportlichkeit. Was treibt Sie an? Die Vorbereitung auf eine Meisterschaft im Bankdrücken oder Powerlifting. Was wäre Ihre berufliche Alternative? Justizvollzugsbeamter. Was können Sie überhaupt nicht leiden? Lügen. Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen? Wenn mein Sohn etwas von mir möchte. Was wäre für Sie das größte Unglück? Wenn meiner Familie etwas passieren würde. Wie lautet Ihr Lebensmotto? Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie es anderen in den Kram passt.

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