Heft 75 - Freie Waldorfschule Engelberg

January 30, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Herbst 2003 Heft 75

M ITTEILUNGEN

INHALT Vorwort Gedicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 Vorstellungen Klasse 1a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2 Klasse 1b . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Hans-Peter-Engler . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4 Sabine Kleinheins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5 Christiane Jost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Andrea Kiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Gabriele Mathwig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7 Maie Gabele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Veränderungen im Schuljahr 2003 / 2004 Zugänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Veränderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9 Vorstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10 Schulabschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11 Nachruf Hans Christof Valentien . . . . . . . . . . . . . .12 Dr. med. Günther Hessenbruch . . . . . . . .14 Klassenspiele Die Welle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16 The Wedding at Ghostmoor Castle . . . . . .20 Till Eulenspiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 Hohn der Angst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui . .28 Beschreibung der Schulabschlüsse . . . . . . . . .30 Der Musik-LK in Wien . . . . . . . . . . . . . . .31

Die MITTEILUNGEN werden von der Freien Waldorfschule Engelberg unentgeltlich herausgegeben für Eltern und Freunde der Schule. Sie können jedoch die Finanzierung des Heftes mit einer Spende unterstützen. Für den Inhalt tragen die Autoren die Verantwortung. Anschrift:

E-Mail: Hompage: Konto:

5 025 949 Kreissparkasse Schorndorf BLZ 602 500 10

Redaktion:

Carmen Burke (E) Hermann Giesser (E) Sigfried Häußer (L) Thomas Heller (E) Bernhard Jährling (L) Dietrich Schneider (eL) Harry Schröder (L) Margy Walter (E) Hermann Giesser (E) Thomas Heller (E) Bernhard Jährling (L) Dietrich Schneider (eL) Bernhard Jährling (L) Harry Schröder (L)

Layout: Klassenfahrt nach Bielsko-Biala . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 „Faust“-Workshop am Goetheanum . . . . .38 Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40 Allgemeines zu Klassenfahrten . . . . . . . . .41 Segel-Klassenfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 Aus dem Schulleben Michaeli-Tagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48 Schulverein der Magdalenenschule . . . . .52 Plastizieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53 Zirkus Ratatouille . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54 Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56 Kindergarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60 Buchbesprechung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61 Herbstgedicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63 Werbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64 Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68

Freie Waldorfschule Engelberg Rudolf Steiner Weg 4 73650 Winterbach Tel: 07181 / 704-0 Fax: 07181 / 704-222 [email protected] www.engelberg.net

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Titelbild:

Albert Prothmann Klassenfahrt ehemalige 8a

Abkürzungen: Lehrer (L) Eltern (E) Schüler (S) Mitarbeiter (M) Ehemalige (eL, eE, eS) Druck: Auflage:

Greiserduck, Rastatt 2500

FOR A BEGINNER IN THE SCHOOL OF LIFE When I was just a little boy and still all eyes and still all ears, The earth-world was a constant joy and sunshine swept away my tears. Now I am old I stay at home, and hardly see or hear, it seems. I catch some past or present poem or dream about far future dreams.

FÜR ERSTKLÄSSLER IN DER LEBENSSCHULE Da ich ein kleiner Knabe war, war ich ganz Auge und ganz Ohr, die Welt war mir ein offenes Tor, es war mir manches offenbar. Da ich nun alt, such’ ich den Raum, denn ich schlecht seh’n und hören kann, und mancherlei Gedicht ersann, und träum’ noch manchen Zukunftstraum.

Rex Raab Schularchitekt im September 2003

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VORSTELLUNGEN

Klasse 1A · Herr Engler

1 Jule Weiß 2 Aliena Horvath 3 Daniel Spielberger 4 Johannes Heinkelein 5 Annica Richter 6 Yaël Spinner 7 Manuel Mathwig 8 Freya Strebel 9 Simon Kubica 10 Jan Henryk Walendy 11 Joshua Molfenter 12 Sarah Grotkasten 13 Joshua Wilhelm 14 Sophie Haid 15 Merlin Horvath 16 Deborah Burkardsmaier 17 Ole Rapp 18 Regina Hüttig 19 Aisha Erdes 20 Vivien-Lisa Rippe 21 Joshua Grosan 22 Florian Hildenbrand 23 Leonard Brandstetter 24 Jonas Wirth 25 Nana Buhl 26 Laurenz Fehlbier 27 Rubath Stilz 28 Rebecca Bück 29 Sophia Eßer 30 Simon Hoffmann 31 Gabriel Palatini 32 Pascal Dincsoy 33 Ruben Spielmann 34 Johannes Scherr 35 Felix Gogl 36 Carl-Magnus Friede Nicht auf dem Bild: Lina Kuhnle 2

VORSTELLUNGEN

Klasse 1B · Frau Kleinheins

1 Julian Gutt 2 Merija Gühring 3 Isabelle Friedrich 4 Cosima Kächele 5 Jennifer Bernhardt 6 Jonathan Waller 7 Janis Kuhnle 8 Tobias Betz 9 Noëmi Rammelt 10 Gabriel Freese 11 Marvin Mühlberger 12 Konrad Illenberger 13 Marcel Remmele 14 Colin Kube 15 Oliver Jörg 16 Janis Wittmann 17 Jonah Florek 18 Helen Bulant 19 Vanessa Kästle 20 Julia Walter 21 Leonie Braun 22 Lara Krauss 23 Lea Gabele 24 Levan Stülpnagel 25 Samanta Scherz 26 Lukas Albrecht 27 Elisabeth Hessenbruch 28 Victoria-Luise Scheible 29 Swantje Hoffmann 30 Sara Geßner 31 Franziska Söhnchen 32 Jeffrey Gee 33 Johannes Schmidt Nicht auf dem Bild: Paul Heukeshoven

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VORSTELLUNGEN

Hans-Peter Engler Klassenlehrer 1a

Lieber Engelberg! Stell dir vor, sie wollen schon wieder, dass ich mich dir vorstelle! Zum dritten Mal! Nun denn: Geboren an Johanni im GoetheJahr kam ich nach Studium, Referendariat und langjähriger Arbeit mit Wildtieren im Zoo – nicht die schlechteste Vorbereitung – vor 15 Jahren als Englischlehrer hierher. Nach einem Jahr übernahm ich eine Klassenführung (8 Jahre), dann eine sechsjährige und habe jetzt meine dritte begonnen. Im Nebenfach unterrichte ich Englisch in der eigenen und in einer fünften Klasse. Da ich, seit ich denken kann, unter einer schweren Allergie gegen jede Art von Dünkel und Dogma leide, versuche ich mich weitest gehend auf die Arbeit mit Kindern (früher Tieren), die beides nicht kennen, zu konzentrieren, was, ich weiß es, lieber Engelberg, von meiner Umgebung zuweilen durchaus kritisch gesehen wird. In den letzten Jahren habe ich mich außer von Rudolf Steiner besonders gern von Büchern und Vorträgen von Wilfrid Jaensch zu neuen, belebenden Gedanken inspirieren lassen. Er ist Mitarbeiter am Waldorf-Seminar 4

in Berlin und am Freien Studienprojekt in Dornach und hat sich anlässlich des Erscheinens seines ersten Buches im Verlag am Goetheanum seiner Leserschaft in eigenem Interview u.a. mit diesen Sätzen vorgestellt, die mir bemerkenswert erscheinen: „...es ist gar nicht selbstverständlich, dass sich jemand als Erwachsener niederbeugt und einem Kind die Hand gibt und fragt: „Wie geht es dir?“ Bereits diese Geste ist für mich schon ziemlich viel, das ist praktizierte Anthroposophie, ganz egal, ob der Betreffende je Steiner gelesen hat oder nicht.“ (Das Goetheanum, 45/1998, S. 664) Mit Freude über die Kinder, die ich neu unterrichten darf und Dankbarkeit gegenüber den Eltern, die ihre Kinder der Schule anvertraut haben, schaue ich den kommenden Jahren mit wachsender Zuversicht entgegen.

VORSTELLUNGEN

Sabine Kleinheins Klassenlehrerin 1b

Rückblick Als ich im August 1987 mit 32 Jahren nach Winterbach zog, um am Engelberg zu arbeiten, brachte ich zwei Söhne im Alter von 7 und 5 Jahren mit. Ich hatte in Berlin mein Studium für das Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Deutsch und Französisch absolviert und nach dem Referendariat mit dem Zweiten Staatsexamen abgeschlossen und hatte – ebenfalls in Berlin – das berufsbegleitende Lehrerseminar für Waldorflehrer besucht. So gerüstet begann ich nun auf dem Engelberg, meinen Berufswunsch zu verwirklichen. Solange die eigenen Kinder klein waren, bot mir die Arbeit in der Oberstufe eine willkommene Abwechslung von der Tätigkeit als Alleinerziehende. Schon damals keimte der Wunsch, einmal Klassenlehrerin zu werden – ich verschob dies jedoch auf später: „wenn ich einmal groß bin“. Mein Examen kam mir auch innerhalb der Waldorfschule zugute, da ich hiermit Abiturprüfungen abnehmen konnte. Später übernahm ich außerdem Klassen im Fach Deutsch zur Vorbereitung auf den Realschulabschluss und leitete diese Prüfung kommissarisch als Vorsitzende.

Während dieser Zeit führte ich mit Herrn Schafarschik zusammen eine Klasse als Klassenbetreuer und erlebte dabei zum ersten Mal, wie intensiv und interessant die Begegnung mit Schülern ist, wenn man als Klassenbetreuer arbeitet und dadurch in engerem Kontakt mit seinen Schülern steht. Darüber hinaus lernte ich nun sämtliche Aufgaben einer Klassenführung kennen. Gleichzeitig wuchsen meine Kinder heran und es zog mich nun zum Ausgleich immer stärker zu den jüngeren Klassen. Als ich 1994 zum ersten Mal eine erste Klasse in Französisch unterrichten konnte, glaubte ich mich am Ziel meiner Wünsche. Seither durfte ich einige erste oder zweite Klassen bis zur Mittelstufe oder darüber hinaus unterrichtend begleiten. Inzwischen gebe ich Kurse zum Französischunterricht der Unterstufe am Lehrerseminar in Stuttgart. Mit der Zeit wuchs mein Wunsch, selbst Klassenlehrerin zu werden und eine eigene Klasse zu führen. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen, denn meine eigenen Kinder sind aus dem Haus, so dass ich meine Kraft ganz der neuen Aufgabe widmen kann – und größer werde ich auch nicht mehr. 5

VORSTELLUNGEN Andrea Kiss Turnen

Christiane Jost Klassenlehrerin 2b

Meine Wege in die Waldorfpädagogik waren einerseits verwickelt, andererseits aber auch recht gerade. Mit meiner Geburt in Danzig bekam ich durch meinen Vater, der als katholischer Theologe emsig Rudolf Steiner studierte, die Anthroposophie mit in die Wiege gelegt. Dennoch dauerte es fast 40 Jahre, bis ich am Waldorfseminar in Mannheim landete. Dazwischen lagen dann recht ereignis- und erfahrungsreiche Jahre: der frühe Tod des Vaters, die Übersiedlung nach Deutschland, Abitur, Studium der Sozialpädagogik, Tätigkeit als PTA, Ehe u.a.m.. Schließlich führte mich Geburt und Tod meines Sohnes Jonathan, der mit vier Jahren an einer Fehleinschätzung seiner hydrozephalen Krankheit starb, wieder auf die Pfade der Pädagogik. Ich spürte, dass ich in meinem Leben noch etwas Sinnvolleres und für die Kinder Helfendes machen wollte. So entschloss ich mich für die Waldorfpädagogik. Schwerpunkte in der Ausbildung in Mannheim war neben dem Klassenlehrer die Heilpädagogik und Musik. So freue ich mich sehr, dass es sich doch noch gefügt hat, dass ich an der Engelberger Schule mitwirken darf. 6

Ich heiße Andrea Kiss und wurde vor 34 Jahre in einer Großstadt in Ungarn geboren. Ich bin Mutter von zwei Kindern, meine Tochter Lili ist 9 1/2 und Kitti 8 Jahre alt. In meiner Heimatstadt, wo ich aufgewachsen bin und die Schule besucht habe, studierte ich nach dem Abitur an der Pädagogischen Hochschule für das Lehramt die Fächer Biologie und Sport. Um die deutsche Sprache zu erlernen und auch aus Abenteuerlust ... (neue Länder, Kulturen kennen zu lernen) kam ich vor elf Jahre mit meinem Ehemann nach Friedrichshafen zum Bodensee, wo wir über 9 Jahre lebten. Durch den Sport, wie Leichtathletik und Handball, den ich in der Zeit noch selber aktiv betrieben habe, bekam ich sehr schnell den Zugang zu den Menschen und fing an als Übungsleiterin in einem Sportverein Kinderund Jugendgruppen zu betreuen. Außerdem habe ich für Erwachsene Präventiv- und Rehabilitationskurse geleitet und auch als Studioleiterin in einem Sportzentrum gearbeitet. Nachdem wir vor zwei Jahren nach Ludwigsburg umgezogen sind, ergab sich die Möglichkeit ein Vollzeitstudium am Seminar für Waldorfpädagogik in Stuttgart zu beginnen. Anschließend habe ich mich an der Engelberger Waldorfschule beworben.

VORSTELLUNGEN Gabriele Mathwig Sachbearbeiterin in der Verwaltung

Meine Lebensgestaltung begann von 47 Jahren in Ellwangen. Später sind wir, d. h. meine Eltern, meine Schwester und ich, nach Aalen gezogen, wo ich auch meine gesamte Schulzeit verbrachte. Auch in meiner kfm. Ausbildungszeit hielt es mich noch in Aalen. Einige Zeit arbeitete ich bei der Dt. Bundesbahn, machte dort eine Zusatzausbildung und sammelte erste Berufserfahrungen. Mein Leben stellte sich nach diesen geruhsamen Jahren völlig auf den Kopf. Nach einer Urlaubsreise nach Ecuador erfüllte ich mir den lang ersehnten Wunsch nach Südamerika zu gehen. Zunächst wollte ich für ein Jahr Erfahrungen in Ecuador sammeln. Aus einem Jahr wurden dann fünf sehr intensive, erfahrungsreiche und lebendige Jahre. Bis heute pflege ich aus dieser Zeit intensive Kontakte. In der ersten Zeit jobbte ich um das Sprachstudium zu finanzieren. Nach Abschluß dieses Studiums arbeitete ich bei der Firma Siemens in Quito und führte dort das Geschäftsleitungssekretariat. In fünf Jahren geschieht viel und ich ging mit einer völlig anderen Sichtweise zurück nach Deutschland. Diese Jahre haben mich sehr geprägt, sie brachten mir u. a. mehr Gelassenheit und Wachsamkeit für Kulturen und Werte. Nach dieser Zeit landete ich zunächst wieder in Aalen und arbeitete bei der Firma Zeiss. Dort lernte ich auch meinen Mann kennen, der aus Hamburg stammt. Wir entschlossen uns in Deutschlands Mitte, in Kassel, zu leben und fanden dort auch beide interessante

Tätigkeiten. Nach fünf Jahren Kassel bot sich für meinen Mann eine neue berufliche Herausforderung in Stuttgart, die er gerne annehmen wollte. Bis zur Geburt unserer Tochter arbeitete ich bei der Firma Leitz in Stuttgart und führte dort das Sekretariat für den neu bestellten Geschäftsführer. Eine Folge unseres Umzuges war, dass wir ein optimal ausbaufähiges 250 Jahre altes Bauernhaus in Plüderhausen fanden, das wir nun schon viele Jahre in Eigenleistung nach ökologischen Gesichtspunkten umbauen. In dieser Zeit wurde unsere Tochter geboren und ein völlig neues „Wachstum“ begann für uns alle. Bestrebt, als Mutter möglichst „richtige Wege“ zu gehen, besuchte ich ein Gordon-Familientraining-Seminar. Inspiriert von diesen Inhalten machte ich die Trainerausbildung und führte Gordon-Kurse durch. Als nach weiteren 4 Jahren unser Sohn zur Welt kam, war unser Kleeblatt vollständig. Beide Kinder besuchen die Waldorfschule und wir sind sehr glücklich über diese Entscheidung. Ich freue mich, nach meiner familiären Pause von Frau Stürzl in ihr breitgefächertes und interessantes Aufgabengebiet, das von der Schulmaterialausgabe bis zur Prüfungsabwicklung der unterschiedlichen Abschlüsse reicht, eingearbeitet zu werden. Bis zur Beendigung der Altersteilzeit teilen sich Frau Stürzl und ich die Arbeiten. Ich danke ihr sowie dem Verwaltungsteam für die hilfreiche und geduldige Unterstützung. 7

VORSTELLUNGEN Maie Gabele Neues Mitglied im Vertrauenskreis Jahrgang 1967 (E,eS) Tel.: 07181/46387 Mit 12 Jahren kam ich als Schülerin an den Engelberg, weil meine Mutter eine Stelle als Lehrerin angenommen hatte. Als Stadtkind (geboren und aufgewachsen in Karlsruhe, zur Schule gegangen in Pforzheim) habe ich den Verlust meiner alten Umgebung schnell überwunden und mich in der ländlichen Umgebung des Engelberg bald sehr wohl gefühlt. Viel dazu beigetragen hat meine Klassenlehrerin Frau

Vetter, die uns mit großem Einsatz und eindrucksvollem Unterricht durch die Mittelstufe geführt hat. Nach dem Abitur hatte ich erst einmal genug vom Landleben und arbeitete für ein Jahr als Au-Pair in Paris. Zurück im Ländle studierte ich an der PHLudwigsburg Kunst, textiles Werken, Deutsch und Erziehungswissenschaften. Im Unichor Stuttgart lernte ich meinen Mann kennen und noch vor dem Staatsexamen stellte unsere erste Tochter mein Studium eindrucksvoll vom Kopf auf die Füße. Nach dem Examen vergrößerte sich unsere Familie noch um zwei Töchter. Nun gab es zu Hause viel zu tun und ich lernte den Kindergarten und die Schule am Engelberg bald aus Elternperspektive kennen. Unsere Töchter sind 10, 7 und 4 Jahre alt und besuchen zur Zeit die 1. Klasse und die 5. Klasse und den Kindergarten. Ich habe erlebt, wie viel Einsatz und Engagement für einen solchen Schulorganismus nötig sind. Dass es dabei zu Konflikten und Missverständnissen kommt ist unvermeidlich, und im Gespräch zu bleiben nicht immer einfach. Wenn wir durch unsere Arbeit im Vertrauenskreis dazu beitragen können, immer wieder aufeinander zuzugehen, macht die Aufgabe, vor der ich großen Respekt habe, Sinn.

Zugänge im Schuljahr 2003 / 2004 Zum neuen Schuljahr begrüßen wir sehr herzlich: Frau Christiane Jost. Sie hat die 2b (vormals Frau Thiele) übernommen. Frau Susanne Bock. Sie ist wiedergekommen, um im Fach Französisch auszuhelfen. Frau Andrea Kiss ist unsere neue Sportlehrerin. Frau Andrea Berlin-Zinkhahn arbeitet im Therapiebereich. 8

Zwei neue Heileurythmistinnen im Anerkennungsjahr, Frau Hedwig Armstorfer und Frau Tatjana Ermolaeva, unterstützen unsere Therapiearbeit. Im Kindergarten sind Frau Katja Schille und Frau Inka Kurras als Anerkennungspraktikantinnen gekommen, und Frau Gesine Bertz – Anerkennungspraktikantin im letzten Jahr – ist nun als Zweitkraft bei uns angestellt. Frau Gabriele Mathwig arbeitet sich seit den

VORSTELLUNGEN Osterferien in der Verwaltung in das Aufgabengebiet von Frau Stürzl ein. Frank Weixler unterstützt seit Mai als Zivi das Team der Schulmensa. Ebenfalls als Zivis helfen Fabian Beutler, Martin Stoffel und Marc Weinlaeder den Hausmeistern und Tilmann Silber im Schulgarten. Wir wünschen allen neuen Kollegen und Mitarbeitern alles Gute und hoffen, dass sie sich bei uns wohlfühlen werden. Margrit Blome (L)

Veränderungen im Bereich der Lehrer, Erzieher und Mitarbeiter Der Generationswechsel hat sich seit letztem Jahr fortgesetzt, und so sind viele Persönlichkeiten zu nennen, die verabschiedet wurden und ihre Arbeit an der Schule beendet haben: Frau Marta Böhringer-Szantai war Assistenzlehrerin für ein Jahr. Herr Martin Burgenmeister hatte im letzten Schuljahr den Grundkurs Religion für die Abiturienten übernommen; im neuen Abitur ab 2004 wird das Fach Religion nicht mehr angeboten. Seine hochgeschätzte, aktive Mitarbeit im Eltern-Lehrer-Kreis wird er hoffentlich fortsetzen können. Herr Reinhard Drengenberg geht teilweise in Ruhestand: Er behält noch eine Klasse in Englisch. Unsere Eurythmie-Lehrer, Frau Heike und Herr Michael Hailer, werden nun an der Waldorfschule Würzburg weiterhin Eurythmie unterrichten. Frau Annette Bürkle-Isbert hat die Vertretung als Klassenlehrerin in der Klasse 6b von Frau Loch beendet.

Frau Gabriele Hermann-Kächele beendete ihren Auftrag in Musik. Herr Christian Kleinheins hatte eine Vertretung in der Schreinerei übernommen. Herr Christian Klöcker war ein Jahr Lehrer mit Teilauftrag in der Mittelstufe und hat jetzt einen vollen Lehrauftrag an der Oberstufe in Kirchheim/Teck. Herr Friedwart Kurras war mehr als 32 Jahre Lehrer an unserer Schule für Naturwissenschaften und später für Schreinern. Die Schule verdankt ihm einen ungeheuren Einsatz für die Planung und Errichtung des Neubaus. Frau Julia Loch ist Mutter geworden und hat ihre 6. Klasse etwas früher abgegeben. Herr Volker Rohde, Lehrer in der Schreinerei, geht jetzt an die Meisterschule. Frau Petra Scheib hat sich in der Verwaltung ein Jahr lang für uns bemüht, Geldmittel aufzutreiben; mit ihren verschiedenen Initiativen war sie durchaus erfolgreich. Herr Dieter Schwartz hat sich nach seinen zahlreichen und initiativen musikalischen Aktivitäten überraschend kurzfristig zu einer Ausbildung zum Klassenlehrer in Witten-Annen entschlossen. Wir trauern – trotz Mitfreude über seine Ziele. Nachdem sie ein Jahr lang erneut Klassenlehrerin bei uns gewesen ist (in Klasse 1b) hat Frau Berit Thiele die Initiative ergriffen, an die Waldorfschule Nairobi nach Afrika zu gehen: ein mutiger Entschluss, zu dem wir ihr von Herzen alles Gute wünschen! Frau Birgit Vaihinger-Wahler wechselte – zu unserem großen Bedauern – an das BurgGymnasium Schorndorf, wo sie neben Sport auch ihr zweites Fach Biologie unterrichten kann. Ihr Praktikum in der Heileurythmie beendeten Frau Rena Meyer und Herr Matthias Müller. Im Kindergarten beendeten ihre Erziehertätigkeit Frau Isabelle Eklund sowie die Vorpraktikantinnen Franziska Heilig, Jasmin Helfrich und Sarah Schmidt. In solch einer kurzen Auflistung ist eine den Leistungen entsprechende Würdigung der ein9

VORSTELLUNGEN zelnen Persönlichkeiten gar nicht möglich; sie alle haben ihr Bestes gegeben und das Schulleben an wichtiger Stelle bereichert: Wir danken ihnen herzlich für ihren Einsatz und wünschen ihnen für ihre weiteren Tätigkeiten Freude und gutes Gelingen. Georg Stülpnagel (eL)

Der Vorstand des Engelberger Schulvereins Seit 22.05.03 ist der neue Vorstand im Amt. Von links nach rechts sehen Sie: 1) Rainer Isbert, 44 Jahre, Lehrer für Naturwissenschaft und Mathematik. Mitglied der Schulführungskonferenz. Vater von 2 Kindern in Schule und Kindergarten. Seit 13 Jahren als Lehrer an unserer Schule.

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2) Alexander Dreher, 35 Jahre, Bankkaufmann, Vater von 4 Kindern, zwei an unserer Schule. 3) Hermann Giesser, 42 Jahre, Dipl.-Ing, Tech. Geschäftsführer, Vater von 3 Kindern an unserer Schule. 4) Dr. Sigrid Reich, 47 Jahre, Diplombiologin, Lehrerin für Chemie und Biologie. Mitglied der Schulführungskonferenz. Mutter von 2 Kindern an unserer Schule. Seit 7 Jahren als Lehrerin an unserer Schule. 5) Sibylle Nock-Maier, Vorstandsvorsitzende. 47 Jahre, Landwirtschaftsmeisterin, Fremdsprachenkorrespondentin, z.Zt. Hausfrau, Mutter von 4 Kindern, davon 2 noch an unserer Schule 6) Thomas Bück, 45 Jahre, Dipl.-Ing., Leiter eines Bauingenieurbüros, Vater von 2 Kindern an unserer Schule. nicht im Bild: Daniel Kemter, 39 Jahre, Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik, Vater von 4 Kindern in Schule und Kindergarten. Seit 4 Jahren als Lehrer an unserer Schule.

SCHULABSCHLÜSSE

Im Jahr 2003 haben folgende Schülerinnen und Schüler die Prüfung bestanden Hauptschulabschluss David Schwegler

Sarah Bauer

Melanie Aigner

Sebastian Heilig Angelika Herzog Felix Jirka Fabian Kaufmann Lisa Kempel Johannes KIose Robin Liskamm Nick Mammel

Jan Manheimer Elena Mann Lukas Möhner Johanna Neher Felix Schumann Felix Stohlmann Elena Weis Benjamin Winkler

Thoralf Kersten Benjamin Klopp Johanna Manz Julia Reicherter Nadine Schieber

Georg Schnabel Matthias Schramm Daniel Spieth Melanie Urban Katharina Weiß

Teresa Leidinger Annika-Kristin Menne Shoko Miyaji Brighid Möller Anna Mücke Stefanie Neuffer Matthias Rößiger Achim Schäfer-Stradowsky Anke Schullerus

Jana Schumann Hannah Schwegler Bertram Thomaß Abraham Ursch Magdalena Vaudrin Ingo Walter Moritz Wilke

Realschulabschluss Moritz Anton Marlina Bischoff Lena Bürkle Lena Denzer Simon Ehmann Lena Galagorri Jill Geiger

Fachhochschulreife Stefanie Auwärter Aniela Bez Martin Bräuning Max Dittmann Cordula Hof Hella Immler

Abitur Natascha Altena Katharina Batsching Nadja Berger Anna-Lena Hauser Anne Heller Julia Herbrik Johannes Kirchgeßner Isabell Koch Daniel Kreutter Jonathan Krieger

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NACHRUF

Hans Christof Valentien 13. März 1927 – 19. April 2003

Hans Christof Valentien kam 1971 als Mathematiklehrer für die Oberstufe an den Engelberg. Bis 1990 unterrichtete er mit Begeisterung sein geliebtes Fach. Mathematisches Denken bestimmte sein ganzes Leben. Sein besonderes Anliegen war es, dass die Schüler durch die Beschäftigung mit der Mathematik ihr Denken beweglich machten. Über das Handwerkszeug des Rechnens hinaus stellte er immer wieder die weiterführende Frage, wie wir zu den mathematischen Gesetzmäßigkeiten kommen, welcher Weg beschritten werden muss, damit eine gesicherte Erkenntnis zustande kommt. Die Regel ist das Endprodukt dieses Weges. Besonders in der Geometrie der obersten Klassen machte er die Schüler damit vertraut, dass es neben 12

der „alten“ euklidischen Geometrie, die darauf ausgerichtet war und ist die Erde „erdvermessend” (geo-metrisch) zu erfassen, eine „neuere“ Geometrie gibt, die nicht auf fest gewordenen Formen der Dinge mit festen geometrischen Formen fußt, auf festen Längen und rechtem Winkel. Hans Christof Valentiens Anliegen war es, bewusstseinsmäßig von diesen festen Elementen wegzukommen. Die „neuere”, die projektive Geometrie sucht nicht die Begrenzung, sondern sie rechnet mit dem „Unendlich-Fernen”. Aus der Bewegung entsteht die Form, die in den sich wandelnden Erscheinungen sichtbar wird. Für Hans Christof Valentien war da ein Ausspruch Rudolf Steiners impulsierend, der einmal sagte: „Nicht das Bewegte geht aus dem Ruhenden,

NACHRUF das Ruhende geht ursprünglich aus dem Bewegten hervor.” In einem Aufsatz der „Engelberger Mitteilungen” vom April 1974, Heft 10, hat er ausführlich darüber geschrieben. Wenn Hans Christof Valentien die Schüler an das mathematische Denken heranführte, kam aber auch die andere Seite in ihm zum Tragen: der Heilpädagoge. Diese Seite hat er aus seinem Leben vor der Engelberger Zeit mitgebracht. Mehr als 10 Jahre verbrachte er in Camphill in Schottland, als das Heim noch unter der Leitung von Karl König stand. Dort hat er eine Klasse von Kindern mit den unterschiedlichsten Behinderungen geführt. Hier lernte er sich ganz auf die Möglichkeiten von Menschen einzustellen, deren Denken und Fühlen sich nicht in den vorgegebenen Normen bewegt. Diese Erfahrungen kamen seinem Unterricht an unserer Schule zugute. Die gedanklichen Höhenflüge – das war die eine Seite seines Unterrichts. Auf der anderen Seite gehörte sein Herz den Schülern, die es mit der Mathematik nicht so leicht hatten, die sich aber nach ihren besten Kräften darum bemühten. Sie zu fördern war ihm dabei ein besonderes Anliegen. Nach seiner Pensionierung widmete er sich vorwiegend mathematisch-astronomischen Berechnungen, die sich besonders mit den Planetenbahnen beschäftigten. Er war auf dem Weg, vorhandene Bahnunstimmigkeiten zu lösen. Diese Arbeit konnte durch die beginnende Krankheit nicht zuende geführt werden. Wirkliche Mathematik führt immer zur Philosophie. Das anthroposophische Studium hat er ein Leben lang intensiv betrieben. Dabei war ein Grundwerk Rudolf Steiners, das ihn fast täglich begleitete, die „Philosophie der Freiheit”. Wenn ich auf die mit Hans Christof Valentien verbrachte Zeit und die gemeinsame Arbeit zurückblicke, dann sehe ich einen Freund vor mir, dessen Geist immer wieder die Bewegung nach dem Unendlichen suchte. Intensive Gespräche bis tief in die Nacht hinein

mit den Schülern auf einer Klassenreise ins Land der Katharer in den Pyrenäen zeugten von einer tiefen religiösen Weltsicht, für die der freie und persönlich bewusste Zugang zur jenseitigen Welt Lebensgrundlage war. Das Zusammenspiel von Endlichem und Unendlichem war ihm eine Realität, um die sein Denken und sein anthroposophisches Studium kreisten. Er hat diesen Zusammenhang einmal so formuliert: „Allgemein kann man sagen, dass alle uns gewohnte Regelmäßigkeit von Raumformen durch die Wirklichkeit des Unendlichfernen bedingt wird.” Das heißt aber: Das Unendlichferne ist gleichzeitig hier, indem es das Hier formt. Dass das für ihn real war, konnte ich in den letzten Gesprächen mit ihm deutlich erleben. Während sein Körper schwach war und bewegungslos liegen musste, konnte sein Geist in den Momenten des Gesprächs wach und klar das leibfreie Sein umkreisen. Er war da dem Ursprung, der Ursprungsbewegung für das Ruhende ganz nah. Dietrich Schneider (eL)

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NACHRUF

Dr. med. Günther Hessenbruch 18. Mai 1927 – 30. Juli 2003

Dr. Hessenbruch war unser erster Schularzt. Er eröffnete seine anthroposophische Arztpraxis in Winterbach, als es in unserer Schule keine 300 Schüler und weniger als 20 Lehrer gab. Noch heute erzählt man sich von der ländlichen Idylle und dem familiären Schulbetrieb. Das sollte bald anders werden. Zwischen 1966 und 1980 wuchs die Schülerzahl um das Dreifache, das Kollegium erweiterte sich um das Vierfache. Dafür wurden die beiden großen Gebäude mit Turnhalle und Holzbau errichtet, die zwei volle Klassenzüge beherbergen. 14

Was Dr. Hessenbruch neben der Arbeit in seiner mehr als vollen Arztpraxis an Zeit und Kraft übrig blieb, steckte er in den Aufbau des Therapie- und Förderbereiches an unserer Schule. So etwas war an Waldorfschulen noch wenig verbreitet. Es handelte sich also um Pionierarbeit, die er, wie alle Einsätze für die Schule, ehrenamtlich leistete. Mittwoch für Mittwoch besprach man sich unter Heileurythmisten und Heilpädagogen, welche Art von Förderung für ein vorher gründlich besprochenes Kind in Frage komme. Unterrichtsbesuche und der enge Kontakt zum Klas-

NACHRUF

senlehrer gehörten dazu wie das Studium anthroposophischer Menschenkunde. Ebenso wie die Schüler- und Elternzahl wuchs auch die Zahl der Patienten, die eine ganzheitliche medizinische Behandlung wünschten. So eröffnete Dr. Spielberger im Remstal eine weitere Praxis. Es entstanden Waldorfschulen in Göppingen, Esslingen und Schwäbisch Gmünd. Das rasche Anwachsen der Schulbewegung brachte auch mancherlei Probleme mit sich, wie die Integration neuer Kollegen und die Einführung der neuen Eltern in die Waldorfpädagogik. Gelingt die Durchdringung aller erziehenden Persönlichkeiten mit der spirituellen Substanz der Waldorfschule oder bleibt das Wachstum ein rein Äußerliches? Für eine vertiefte Erkenntnis der Menschenkunde aus der Sicht des Arztes hat sich Dr. Hessenbruch jahrzehntelang eingesetzt und im Eltern-Lehrer-Arbeitskreis, den er mit aus der Taufe hob, die Arbeit an pädagogischen Vorträgen Steiners geleitet. Als Schularzt und Schülervater hat Dr. Hessenbruch die Entwicklung unserer Schule mit großem Interesse verfolgt und so weit es ihm neben seiner vollen Arztpraxis überhaupt möglich war, aktiv mitgestaltet. Da er aber nicht unterrichtete, durfte er, nach damaliger Regelung, an der Schulführungskonferenz, wo über die zukünftige Gestalt der Schule entschieden wurde, nicht teilnehmen. Das war für ihn, dem die Schule ebenso am Herzen lag wie seine Patienten, besonders bitter. Günther Hessenbruch war Idealist, das heißt, er machte Ideen zu Idealen, nämlich zu Lebenszielen, die er nach Möglichkeit zu verwirklichen suchte. Diese Einstellung setzte er bei allen voraus, denen die ganzheitliche Entwicklung von Kindern anvertraut war. Das war ein Anspruch, der nicht immer leicht, manchmal gar nicht zu erfüllen war. So sehr man seinen Einsatz für die Schule schätzte und die

unbedingte Treue zu allen übernommenen Aufgaben bewunderte, z. B. die jahrelange oder auch jahrzehntelange medizinische Begleitung chronisch kranker Patienten, so fühlten sich einige Kollegiumsmitglieder in ihren besten Absichten doch unverstanden oder verkannt. Beruhte das vielleicht auf Gegenseitigkeit? 1989 kam es zur Trennung. Damit ging eine der bewegtesten Zeiten der Freien Waldorfschule Engelberg zu Ende, die Dr. Hessenbruch, ihr erster Schularzt, wesentlich mitgeprägt hat. Als ich ihn zwei Wochen vor seinem Tode besuchte, ergriff mich die Jugendlichkeit seines Gesichtsausdruckes und das geistige Feuer in seinen Augen. Beim Abschied fragte ich, ob ich noch etwas für ihn tun könne. Da flüsterte er, mit einem verschmitzten Lächeln: “Ich bin wunschlos glücklich!” Diese Stimmung verbreitete er auch unter seinen Angehörigen bei seinem Hingang. Der Engelberg hat mit ihm einen wirklichen Freund verloren. Jürgen Moos (eL)

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KLASSENSPIELE

„Die Welle“ Klassenspiel der ehemaligen Klasse 9b Zur Inszenierung Vom Beginn der Proben an rollte eine gewaltige Begeisterungswelle durch die Klasse und erfasste alle Beteiligten. Die gesamte Probenzeit war gekennzeichnet von Einsatzfreude und großer Motivation, da es offenbar gelungen war für diese 9. Klasse genau das richtige Theaterstück ausfindig zu machen. Der einzige Nachteil, der uns viel Kopfschmerzen bereitete, war die geringe Anzahl der Rollen, so dass man zahlreiche Dreifachbesetzungen vornehmen musste. Im Laufe der Jahre habe ich schon sehr viele Klassenspiele an unserer Schule einstudieren dürfen und es war mir immer ein großes Anliegen, sprachlich wertvolle Dramen auszuwählen, also Stücke mit einem poetisch-dichterischen Sprachduktus. Hier entsprach „Die Welle“ nicht meiner Idealvorstellung, denn R.Tritt hat sein Stück wohl bewusst in einfachster Alltagssprache geschrieben bzw. sogar oft im flachen, floskelhaften Jugendjargon.

Das machte aber nun die Arbeit an der Sprache nicht viel leichter, da ja trotzdem laut und deutlich und vor allem Hochdeutsch gesprochen werden musste!!! Die „Welle“ ergreift Schüler einer amerikanischen High-School-Klasse, also spielen die meisten Szenen auch im Klassenzimmer. Das bedeutet, dass viele Schüler auch als Rolle „Schüler“ darstellen mussten! Man denke bloß nicht, dass das so einfach war! Im Gegenteil! Man darf ja nicht sich selbst darstellen, sondern musste als 15-Jähriger einen bestimmten Charakter bzw. einen Typ verkörpern, so wie es die Rolle eben erforderte. Zudem kam noch die Schwierigkeit hinzu, dauernd in der Schulbank sitzen zu müssen, ohne äußerlich viel agieren zu dürfen. Das erforderte unglaubliche Aufmerksamkeit, Wachheit und Geduld beim Proben. In dieser Beziehung hatte es der agierende Lehrer, der ja alle Fäden in der Hand hielt, wesentlich einfacher, obwohl auf ihn fast ein Drittel des gesamten Textes entfiel. Eine hervorragende Leistung der beiden Hauptdarsteller übrigens! Zuerst erschien mir das Stück in der Anlage recht übersichtlich und relativ einfach im Aufbau zu sein. Wir entschieden uns gemeinsam mit den Bühnenbildnern, einen Bühnenaufbau zu schaffen, der ein nahtloses Ineinandergreifen der Szenen möglich machen würde, also eine Inszenierung ohne störende Umbaupausen. Besonders gegen Ende der dreimonatigen Probenzeit erwies sich dies als große Herausforderung, sowohl für den Regisseur als auch für die Darsteller. Aber ich glaube, dass vor allem dadurch die Steigerung der Dramatik auf den Höhepunkt hin so wirkungsvoll werden konnte. Es war eine harmonische, freudige Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten und ich bin dankbar, dass ich mit dieser Klasse arbeiten durfte und dass das Ergebnis unserer Bemühungen so gut überzeugen konnte. Sieglinde Kurras (L)

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Unterwegs zur Aufführung der Welle Der Klasse passte eigentlich schon sehr früh ihr Stück; das, was die Schüler wollten, und das, was sie ihren Lehrern nach brauchten, bewegte sich in eine Richtung. Frau Kurras hatte bereits im Herbst „Die Welle“ ins Spiel gebracht, nachdem eine erste Anregung von Frau Brücher ausgegangen war. Ich war zunächst nicht glücklich mit diesem Vorschlag. Mir erschien eine Übernahme dieser amerikanischen Sichtweise ein zu simpler Umgang mit der Frage nach dem Verhältnis von Jugend und Totalitarismus. Auch die Kollegen, erfahrener und bekannter mit der Klasse, meldeten Bedenken an: Die Sprache wäre zu konform, sie wirke nicht gestaltend. So begab ich mich längere Zeit auf die Suche, durchaus nach einer ähnlichen Problematik. Allerdings scheiterten die Bemühungen zumeist an meinen Vorgaben, wie z.B. der Be-

setzung: Es war mir wichtig, dass möglichst alle spielen konnten und dass es keine zu großen Rollenunterschiede geben sollte (zuletzt schied leider auch „Ab heute heißt du Sara“ aus - die echte Geschichte eines heranwachsenden, jüdischen Mädchens während der NS-Zeit in Berlin; zu aufwendig, zu komplex ...). Mit den ersten Proben zerstreute die Klasse dann aber die gehegten Zweifel, indem sie überraschenderweise eine Herausforderung annahm und sich ihr gewachsen zeigte. Die Schüler nutzten nämlich schnell die Chance der nicht-sprachlichen Ausdrucksqualitäten der „Welle“, ohne dabei deren Versatzstücke nur als Comic-Blasen zu handhaben. Das Thema war ihnen wichtig. Dies war schon in unserer mitunter anstrengenden Geschichtsepoche im Januar zuvor deutlich geworden. Bei der Behandlung des 17

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Dritten Reichs holte sich die Klasse zum Schluss wieder die notwendige Luft für eine ungewohnte Sensibilisierung. So hatte sich „Die Welle“ in diesem Prozess relativ klar herauskristallisiert. Es fehlte nicht nur an wirklichen Alternativen; die Klasse hatte sich auch deutlich dafür ausgesprochen. Nachdem wir die Rollen verteilt hatten, ging es in der ersten Probenzeit, die ich leitete, vorrangig um eine Einführung in die Schulklassenszenen und eine allgemeine Textsicherung. Die Motivation in den Besetzungsgruppen war nicht unbedingt gleich; auffällig war aber auch, dass die Coolness, mit der sich die Schüler quasi selbst spielten, kaum je auf Kosten des ernsten Grundzuges ging. Das hielt

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die Klasse eigentlich während der gesamten Stückerarbeitung durch; die Schüler spielten es echt: jung, leichtsinnig, verführt und sie waren gerade darin selbstkritisch, ohne mit dem Finger zu zeigen. Diesen Schwebezustand bewunderte ich bis zur letzten Aufführung und ich glaube, dass unter anderem auch ihre aufgeschlossene Klassengemeinschaft dabei gefestigt wurde. Die entscheidende und mühevolle Theaterarbeit, eine professionelle Regie, das Anpassen der Rollen etc. wurde dann von Frau Kurras übernommen. Ihrem formenden Einfluss hat es die Klasse zu verdanken, dass sie ihr Potential realisieren konnte. Christian Klöcker (L)

KLASSENSPIELE Schüleräußerungen zu „Die Welle“ Mein erster Eindruck von unserem Klassenspiel „Die Welle“ war anfangs nicht berauschend, aber gegen Ende hat es mir immer mehr Spaß gemacht. Bei den Aufführungen waren einige sehr aufgeregt. Frau Kurras, die mit uns das Stück einstudiert hat, hat das sehr gut gemacht. Friedrich Schulz (S)

Als wir im Religionsunterricht der 8. Klasse das Buch „Die Welle“ lasen, gefiel uns das Thema gleich. Als es dann so weit war, ein Klassenspiel auszusuchen, schlug unsere Lehrerin gleich vor, ob wir nicht „Die Welle“ spielen wollen. Als wir uns dann noch zwischen drei anderen Theaterstücken für „Die Welle“ entschieden hatten, ging es los. Die Rollen wurden verteilt und wir fingen an zu proben. Als unser Aufführtermin immer näher rückte und wir noch nicht weit genug waren, mussten wir ihn dann verschieben. Unsere Generalprobe verlief ziemlich chaotisch, doch die Aufführung verlief bis auf ein paar Kleinigkeiten ziemlich gut und das Stück fand Gefallen. Theresa Schmid (S) Während den Proben für unser Theaterstück

„Die Welle“ waren die Proben natürlich einige Mal genial und ein anderes Mal wiederum so schlecht, dass man am liebsten die ganze Aufführung hingeschmissen hätte. Doch als man dann endlich auf der Bühne stand, war aller Ärger vergessen, auch die Aufregung war plötzlich wie weggeblasen und es machte mir sogar richtig Spaß dem Publikum unser Stück nahe zu bringen. Hannah Schüttke (S) Kurz vor den Ferien schauten wir uns den Film „Die Welle“ an, die Geschichte, die wir als Klassenspiel vorgeführt hatten. Uns war allen klar (nicht aus Eitelkeit), dass wir um einiges besser gespielt hatten als die Schauspieler vom Film. Uns verblüffte, wie der Filmtext runtergeleiert war. Allen wurde bewusst, dass wir die Begeisterung nur deswegen so gut rüberbrachten, weil Frau Kurras viele Stunden in uns investiert hatte und uns geholfen hat lebendig zu wirken. Ich finde, trotz unangenehmer Zwischenfälle und Fehlern, dass die ganze Klasse den Stoff und die Warnung der Geschichte sehr gut meisterte. Johannes Schmid (S)

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„The Wedding at Ghostmoor Castle“ Englischspiel der ehemaligen Klasse 5b (Haller) Vor über 30 Jahren schrieb der Schweizer Waldorflehrer Beat Brodbeck ein Englischspiel für seine Klasse. Inzwischen ist es fast zum Klassiker geworden, vereint es doch Spannung und Humor mit viel Alltagssprache, etwas Klamauk und einer winzigen Prise Romantik. Ein wahres Kunststück! Die Klasse 5b (Haller) hat es mit ihrem Englischlehrer Peter Morris gewagt, „The Wedding at Ghostmoor Castle“ auf die Bühne zu bringen. Mit tatkräftiger Hilfe von Eltern und Kollegen fanden die Aufführungen kurz vor Schuljahresende, am 19. Juli 2003, im Kleinen Saal statt. Und so sah es im Einzelnen aus:

Brian: „I'd like to have a ring - for a lady.“ Mrs Goldfinger:„Oh, I see. Is it for a young lady?“

Mrs Happydale macht sich Sorgen.

Zwei Touristen im Dorf Ghostmoor Mr Cleverbrain und Mr. Smarthead

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Mrs Candymouth: „Sie haben's bestimmt noch nicht erfahren …“

Julie admires her new ring

Even Mr Smarthead enjoys dancing!

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Even the cook sees a ghost!

Baker's wife: „As long as the policeman stays, I'm not afraid!“

„Get out of the way, you idiots! Ghosts behind us!“

Lady Emily: „Brian! Follow me to the land of ghosts! Uuuuuuh!“

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Julie and Brian at the wedding party

Lady Beryl, who started all the problems

The bakers meet Lady Victoria.

Mr McPhantom: „Gold? Brilliant!“

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„Till Eulenspiegel“ der ehemaligen Klasse 5 a

Es ist Sonntag, der 13. Juli 2003, 16 Uhr. Auf der Bühne im großen Saal unserer Schule soll ein Nachmittagskonzert stattfinden, rechts sind Stühle, links Podeste in unterschiedlicher Höhe zu sehen. Im ersten Teil dieses Konzertes will die damalige Klasse 5 a unter der Leitung ihres Musiklehrers, Herrn Maresch, ein Werk über „Till Eulenspiegel“ mit Orchester und Chor zu Gehör bringen. Im zweiten Teil wird das Werk von Carl Orff „Carmina Burana“ aufgeführt. Wenn man bedenkt, dass der Musikunterricht an unserer Schule zu den Fächern gehört, die nur zwei Stunden pro Woche zur Verfügung haben, kann man sich fragen, was da wohl geboten werden könne. Wenn man dazu noch weiß, dass in unserer 5. Klasse nur eine Unterrichtsstunde in Musik mit allen Schülern 24

stattfindet, in der anderen Stunde die halbe Klasse Chorunterricht hat, kann man nochmals die Frage haben, was da wohl zu hören sein wird. Sechsunddreißig Schüler der damaligen Klasse 5 a betreten die Bühne (zwei Schüler fehlen an diesem Nachmittag) und setzen sich auf ihre Plätze im Orchester. Jeder wird sein Instrument spielen. der eine seit wenigen Wochen, der andere ein Jahr, wieder ein anderer zwei Jahre. Für jeden Schüler hat Herr Maresch eine entsprechende Stimme geschrieben. Ein größerer Teil der Schüler hat die Flöte zur Hand. Das Konzert beginnt und die Schüler erzählen instrumental mit freudiger Teilnahme die Geschichte des „Till Eulenspiegel“. Kann es sein, dass ein geübtes Ohr hört, dass hier Schüler mitwirken, die erst

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kurze Zeit ihr Instrument spielen? Nach zwei Sätzen stellt sich die Klasse zum Chor auf und erzählt nun singend die Geschichte von „Till Eulenspiegel“ weiter.

wieder „Durchhänger“ gab oder schwierige Passagen mehrmals hintereinander geübt werden mussten. Diese begeisternde Atmosphäre befruchtete Schüler und Lehrer.

Sicherlich ist einiges von der Begeisterung der Kinder in den Saal übergangen, denn der lang anhaltende Applaus und die freudige Resonanz, die von vielen Zuschauern hinterher zu erfahren war, hat dies zum Ausdruck gebracht. Als Klassenlehrer dieser Klasse ist man ja vielleicht nicht ganz objektiv, ich möchte aber dennoch sagen, dass ich mich sehr gefreut habe.

Jedoch: Kann man – selbst von einem Waldorflehrer – erwarten, dass er solcherart Projekte in verschiedenen Klassen mit einem derartigen Aufwand an Kraft und Zeit leisten soll? Diese Frage ist natürlich mit einem eindeutigen „Nein!“ zu beantworten.

Nun ist zu klären, wie es zu diesem erfolgreichen Auftritt kommen konnte. An der Generalprobe am Samstagnachmittag im Pflegeheim Winterbach kann es alleine nicht gelegen haben. Auch diese Menschen waren vom musikalischen Auftritt der Kinder sehr angetan. Der Grund ist der große Einsatz von Herrn Maresch, der in den Einzelstunden mit jeweils der halben Klasse die Lieder anlegte und das ganze Werk dann über Wochen hinweg im Hauptunterricht während des Rhytmischen Teils zusammenführte. Die Kinder arbeiteten mit Hingabe mit, auch wenn es hin und

Was ist aber möglich, um solche musikalischen Projekte weiterhin zu starten? Die Schule steckt in ihrer „Sparzwangsjacke“ und kann zusätzliche Musiker-Kräfte nicht finanzieren. Findet man vielleicht Menschen, die da finanziell helfen können? Es könnte ja sein, dass der eine oder andere Zuhörer, der an jenem 13. Juli die 5. Klasse erlebt hat (natürlich gehört auch das klassenübergreifende Projekt der „Carmina Burana“ zu diesem Themenkomplex), nun das Musikleben auf dem Engelberg finanziell unterstützen möchte! Unsere Kinder werden es Ihnen danken! Rolf Deiß (L)

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„Hohn der Angst“ von Dario Fo Klassenspiel der 12b Verfügung hatten, nämlich 4 Wochen, kamen bis zum Schluss nicht alle Schüler zu den Proben, (Stadion hatte eben Priorität).Da diese Schüler auch keine Konsequenzen zu erwarten hatten, änderte sich diese Haltung bis zur Aufführung nicht. Die jedoch, die zuverlässig zu jeder Probe erschienen waren und manchmal auch umsonst, hatten dann auch bald keine Lust mehr.

Endlich war es soweit: Das von den meisten heiß ersehnte 12. Klass-Spiel stand an! Nachdem einige Stücke im Deutschunterricht vorgestellt worden waren, einigten wir uns schließlich auf „Hohn der Angst“, eine italienische Verwechselungskomödie von Dario Fo, dem 1997 der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde. Hohn der Angst spielt in den 1980igern, einer politisch sehr unruhigen Zeit in Italien. Es handelt von dem Fiat-Chef Agnelli, dem aus Versehen das Gesicht eines seiner Arbeiter (Antonio) verpasst wurde. Daraufhin kommt es wegen der zwei existierenden Antonios zu Verwirrungen, vorallem bei Antonios geschiedener Frau Rosa und bei der Polizei, die Antonio verdächtigt, Agnelli entführt zu haben, da letzterer unauffindbar ist. Die Rollenverteilung fand kurz vor den Sommerferien statt. Die Hauptrollen fingen schon in der letzten Ferienwoche an zu proben, zu der Zeit trafen sich bereits die Gruppen für Kulissenbau und Kostüme. Die anfängliche Euphorie ließ jedoch sehr bald nach: Obwohl wir nur sehr wenig Zeit zur

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Bei den Kostümen, geleitet von Frau Guereiro, lief es anfangs relativ gut, doch auch hier dauerte es wochenlang, bis alle ihre Kostüme besorgt hatten, da die Kostümkammer für unsere Zwecke nicht sehr viel zu bieten hatte. Zudem hatte jeder eine andere Vorstellung, was die Kostüme betraf. (Glücklicherweise erklärte sich Frau Jost bereit, uns im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kleiderschrank zur Verfügung zu stellen!! Hier nochmals vielen Dank.) Für die Kulissen, unter der Leitung von Herrn Laue und Frau Locher, legten sich einige Schüler mächtig ins Zeug und waren oft bis nachts in der Schule. Zusätzlich mussten wir

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einen unserer wenigen schulfreien Samstage opfern, um die Kulissen und die Möbel zu streichen, was aber Spaß gemacht hat. Insgesamt war die Probenzeit sehr stressig, alle waren angespannt und ein paarmal gab es auch richtig Streit, einige hätten am liebsten ihre Rolle hingeschmissen, doch dank der Bäckerei Hetzinger, Wasserkocher und Stereo-Anlage, die in den Pausen in voller Lautstärke lief, konnte man auch diese Zeit in unserem 2. Zuhause, dem Großen Saal, einigermaßen überleben. Eine Woche vor der Aufführung, eine Katastrophe: Einige Szenen waren fast noch nie geprobt worden, vor allem die technisch komplizierteren Dinge wie die Krankenhaus-Crashs, die Bewegung der Möbel und die Musikeinsätze klappten überhaupt nicht. Auch das laute und deutliche Sprechen auf der Großen Bühne fiel den meisten schwer. Auch die letzte Woche sah nicht viel versprechend aus. Die Hauptprobe war keine Hauptprobe und selbst die Generalprobe lief nicht ohne Unterbrechungen ab. Hätten wir die Aufführung einen Tag früher gehabt: Es hätte nicht geklappt!!! Dann die 1. Aufführung, Freitag-Abend: Wir waren erstaunt, wieviel und wieoft die Leute lachten, über Dinge, die wir während der Proben nie lustig gefunden hatten. Unsere größte Sorge, dass die Pointen und Witze nicht rüberkommen würden, war unbegründet. Wir und viele Lehrer, die den Verlauf miterlebt hatten, waren begeistert, da wir nie erwartet hätten, wieviel Anklang das doch recht kritische Stück fand. Auch Samstag war ähnlich gut und selbst die gefürchtete Schüleraufführung war ein Erfolg. Der Höhepunkt war wohl die Szene, als Rosa versucht, ihrem Antonio gefüllten Schweinsfuß mit dem Fleischwolf zu füttern.

Ich glaub, obwohl es extrem anstrengend war und sicher nicht wenige fast die Nerven verloren hätten, lief es eigentlich ganz gut, zumindest die Aufführungen, und trotz allem haben wir uns alle in gewisser Weise mit dem Stück und dessen Charakteren verbunden. Persönlich hätte ich mehr soziales Engagement erwartet, sowohl von einigen Schülern als auch von gewissen Lehrern. Unser Klassenspiel hat unsere Klassengemeinschaft nicht gerade gestärkt. Zu guter Letzt noch ein großer Dank an all diejenigen, die soviel Freizeit in unser Klassenspiel investiert haben: Herrn Bode und Frau Jost für die Einstudierung des Stückes, Herrn Laue und Frau Locher für den Kulissenbau, Frau Guerreiro für die Kostüme, Herrn Jäschke, Marco Ongaro, Alexander Hussung, Benjamin Säurig, Albert Gellert und Philipp und Stefan Groenewald für die Beleuchtung. Phyllis Bussler (S)

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„Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ von Bertholt Brecht Klassenspiel der Klasse 12a

Reaktionen auf das Spiel aus der 11. Klasse

„Das Stück wirft zeitlose Fragen auf, denn jeder muss selbst entscheiden, wie er auf die Gewaltfrage antwortet.“ „Die Musik passte sehr gut, denn sie schaffte Atmosphäre und unterstrich das Handlungsgeschehen auf der Bühne.“

„Die durch einen Laptop mit angeschlossenem Beamer auf das Bühnenportal projizierten Schriftzüge waren eine große Hilfe, das Stück zu verstehen.“ „Ich muss bekennen, dass ich mich zu wenig mit den Hintergründen des Werkes befasst habe, als dass ich es wirklich verstanden habe.“ „Man merkte, dass viel Arbeit in allem steckte. Die Bühnenbilder waren stimmig, teilweise genial realisiert, technisch revolutionär.“

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KLASSENSPIELE

„Mich beeindruckte besonders, wie die Spieler in ihre Rolle eintauchten und diese interpretierten. Man hatte das Gefühl, die ganze Klasse gab ihr Bestes.“

„Ich fand das Spiel genial, auch wenn ich den Inhalt nicht ganz verstanden habe. Von den Kulissen, über die Musik, den eingeblendeten Spruchbänder und wie die Schüler gespielt haben, das war gekonnt dargestellt. Man hat sich fast wie im Kino, nein sogar „echt“ gefühlt.“ „Es war, soweit ich weiß, das erste Realitätsspiel, das heißt mit echt rauchenden Zigarren, echten Pistolen, echten Bierkrügen.“

„Das Stück war zu keiner Zeit langweilig, ja steigerte sich zum Schluss hin systematisch. Es war zu jeder Zeit interessant.“

Anmerkung der Redaktion: Leider ging uns erst nach Redaktionsschluß ein Artikel der Schüler der 12a zu. Dieser Artikel kann über das Internet: www.engelberg.net abgerufen werden.

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Beschreibung der Schulabschlüsse an der Freien Waldorfschule Engelberg Hauptschulabschluss Eigentlich kein eigenständiger Abschluss unserer Schule, die ja eine zwölfjährige Ausbildung vorsieht. Dennoch kann dieser ab Ende der 9. Klasse angestrebt werden, wenn die Lernleistungen des Schülers diesen Abschluss als sinnvoll erachten lassen.

Realschulabschluss In der 12. Klasse ist die Ablegung des Realschulabschlusses möglich. Die besondere Konzeption unserer Schule lässt ihn erst zu diesem Zeitpunkt zu. Dadurch räumt sie den betroffenen Schülern aber andererseits die Möglichkeit ein, bis zum Ende der 11. Klasse mit den anderen Schülern gemeinsam zu lernen und weiterhin von den praktischen- und somit auch berufsvorbereitenden- Unterrichtsfächern unserer Schule zu profitieren (z.B. von den handwerklich orientierten Fächern des praktisch-künstlerischen Unterrichts). Der bestandene Realschulabschluss ermöglicht auch die Aufnahme in die Fachhochschulreife-Klasse. Allerdings müssen hierfür bestimmte Zeugnisnoten in den schriftlichen Fächern (Deutsch, Mathematik und Englisch) erreicht werden und das Fachhochschulreife-Kollegium muss die Aussicht auf das erfolgreiche Bewältigen eines höheren Abschlusses als günstig beurteilen.

Fachhochschulreife (FHR) Ein Abschluss nach der 12. Klasse, den nur noch einige Waldorfschulen anbieten. Die Schüler erhalten nach erfolgreich abgelegter Prüfung ein Zeugnis, welches sie – über die Qualifikationen und beruflichen Chancen des Realschulabschlusses hinaus – zum Studium an einer Fachhochschule befähigt. Zwingend erforderlich ist hierfür allerdings ein anschließendes praktisches Jahr: Nur auf diese Weise ist die allgemeine Anerkennung dieses Abschlusses gewährleistet. Derzeit wird auf Landesebene angestrebt, dass die Kultusministerkonferenz das Fachhochschulreifezeugnis bundesweit zum Studium anerkennt.

Abitur Es wird am Ende der 13. Klasse abgelegt und bestätigt die allgemeine Hochschulreife (baden-württembergisches Zentralabitur). Die Einführung der neuen gymnasialen Oberstufe hatte natürlich auch Änderungen unserer Prüfungsmodalitäten zur Folge. So gibt es seit diesem Schuljahr für die Schüler keine Möglichkeit mehr, zwischen dem intensiven Lernen im Leistungskurs und dem moderateren Arbeiten im Grundkurs zu wählen. Alle Schüler müssen sich nun im Prinzip den gleichen Anforderungen stellen. Schriftlich geprüft werden die drei Kernkompetenzfächer Deutsch, Mathematik und Englisch, weiterhin das vom Schüler gewählte Profilfach (Biologie oder Musik). Mündliche Einzelprüfungen erfolgen für alle Schüler in Geschichte und Französisch. Für die Fächer Chemie und Kunstgeschichte gilt die neue Form der Hospitationsprüfung. Außerdem können besondere Lernleistungen in die Abiturnote mit einfließen, so die Jahresarbeiten oder das Seminarfach der 12.Klasse. Hier entscheidet der Schüler selbst, ob eine Anrechnung erfolgen soll. Im Prinzip ist durch das neue Abitur der Stundenplan des Schülers relativ fest bestimmt und lässt ihm weniger Raum für eigene Schwerpunktsetzung als früher. Eine einzige Alternative in der Wahl der Prüfungsfächer bietet unsere Schule allerdings doch an: So dürfen sich naturwissenschaftlich interessierte Schüler ab der 12. Klasse für das Fach Biologie entscheiden, während ihre musisch begabten Mitschüler stattdessen Musik belegen können. 30

SCHULABSCHLÜSSE

Der Musik-LK in Wien: Begegnung mit Musik und Juschu Nachdem wir im Unterricht so oft über Wien gesprochen hatten, über Beethoven, Haydn und Schubert, über die Wiener Klassik und Wiener Schule und besonders über die Urheber unserer Abitur-Sternchenthemen Bruckner und Mozart, entschlossen wir uns dazu,

leinsdorf (in welcher man uns freundlicherweise kostenlose Beherbergung ermöglichte), der Besuch der Wiener Sehenswürdigkeiten: Schloss Schönbrunn und Stephansdom, das Entdecken der schönen, blauen Donau, des grünen Wienerwalds und des farben-

Musik-LK in Wien mit Juschu (rechts außen)

diese musikalische Stadt selbst zu besuchen. Wir, das waren: Die Schülerinnen und Schüler des Abitur-Musikleistungskurses der Freien Waldorfschule Engelberg und ich, ihr Lehrer. Also steuerten wir unseren Schulbus zu Beginn der letzten Pfingstferien in Richtung Wien. Um schnell zum Wesentlichen zu kommen sei hier nun alles für uns eigentlich Periphere, aber dennoch Schöne oder Notwendige, in knapper Form aufgelistet: das angenehme Übernachten in der Waldorfschule Pötz-

strotzenden Hundertwasserhauses, das Bestaunen von Jugendstil und Sezession und das neugierige, die Geruchsnerven betörende Erleben des fast schon orientalisch anmutenden Naschmarkts. All dies war sehr, sehr eindrucksvoll. Aber unser eigentliches Interesse galt natürlich der Musik. Ein Konzert im Musikverein brachte schließlich die erhoffte musikalische Beute: Tschaikowskys Violinkonzert D-Dur (von der Solistin auf 31

SCHULABSCHLÜSSE einer Stradivari gespielt) und anschließend Mahlers mächtige 5. Sinfonie standen auf dem Programm. Bei letzterem Werk waren wir uns alle darüber einig, dass man es eigentlich nur hier im Wiener Musikverein richtig und authentisch aufführen könne. Allzu sehr schien sich dieses Tongemälde mit seinen Ornamenten und Ranken, seinen Variationen und Natureindrücken untrennbar mit dem Jugendstil dieses Bauwerks zu vereinigen. Ein weiterer musikalischer Höhepunkt war der Besuch der Wiener Musikhochschule, welche seit kurzer Zeit in einem neuen, sehr ansprechenden Gebäude residiert. Hier wurden wir von dem Wiener Kompositionsprofessor Ivan Eröd durch die Räumlichkeiten geführt und in seinem Gefolge durften wir sogar unvermittelt in den Unterricht hineinplatzen. Zum Beispiel bei der Kammersängerin Marjana Lipovsek (eine weltbekannte Wagnerinterpretin), wo wir auf diese Weise den Ablauf einer zu übenden Opern-Szene störten (aber natürlich sehr ehrfurchterfüllt!). Wenn ich an dieser Stelle mit dem Aufzählen unserer musikalischen Aktivitäten abbreche und mich einem weiteren, aufregenden Geschehen zuwende, so soll dies nicht darüber hinweg täuschen, dass wir unser eigentliches Interesse, wie bereits erwähnt, der Musik widmeten. Schließlich waren wir als Musik-LK auf Reisen. Dennoch gilt es nun endlich, von einem außergewöhnlichen Treffen zu berichten, das man nicht alle Tage erlebt und das, zumindest in der Anfangsphase unserer Reiseplanung, noch gar nicht vorhersehbar war. Die Wurzel dieses Ereignisses lag in einem Kompositionsprojekt, welchem wir uns während einer unserer Musikepochen stellten und welches die Musik des XX. Jahrhunderts zum Inhalt hatte.

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Natürlich kommt man bei einem solchen Vorhaben mit dem klanglichen Experimentieren und Improvisieren auf dem eigenen Instrument in Berührung. Und auf diese Weise entstand eine klang- und geräuschvolle Komposition, die wir auch anlässlich eines Konzertes aufführten. Dieses Werk hatte ein kritisches Gedicht als Grundlage. In diesem ging es um das Schicksal eines jüdischen Jungen, genannt Juschu, der zusammen mit seinem Vater aus dem Krakauer Ghetto in das KZ Buchenwald deportiert wurde. Diese entsetzliche, wahre Begebenheit geschah im Jahr 1942, Juschu war damals drei Jahre alt. Das Kind konnte in Buchenwald nur deshalb überleben, weil ihn einige tapfere Gefangene unter Lebensgefahr vor der SA in der Kleiderkammer versteckten, hier hielten sich die Aufseher wegen der Läuseplage nicht gern auf. Übrigens stammt einer dieser Lebensretter aus unserer unmittelbaren Umgebung: Willi Bleicher, der frühere Bezirksleiter der IG Metall in Baden-Württemberg, der für diese mutige Tat im Jahr 1978 von der Internationalen Liga für Menschenrechte mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille ausgezeichnet wurde und dem die Ehre zuteil wurde, auf dem Berg des Gedenkens in Jerusalem einen Baum pflanzen zu dürfen (nicht viele Deutsche erhielten diese Auszeichnung!). Juschu konnte das Lager nach der Befreiung durch die Amerikaner im Mai 1945 zusammen mit seinem Vater wieder verlassen. Die Geschichte des Buchenwalder Kindes wurde später von Bruno Apitz in seinem Buch „Nackt unter Wölfen“ als Roman veröffentlicht und daraufhin unter dem Buchtitel sogar auch verfilmt und rief internationales Interesse und Anteilnahme hervor. Durch Zufall, der sich eigentlich erst wenige Tage vor Reisebeginn einstellte, erfuhren wir, dass der heute vierundsechzigjährige Juschu derzeit in Wien lebt. Wir hatten während un-

SCHULABSCHLÜSSE seres Komponierens so viel über das Buchenwaldkind geredet, über sein Ergehen diskutiert und uns mit seiner Geschichte verbunden, dass wir beschlossen, mit Juschu in Verbindung zu treten. Dies erwies sich als gar nicht so einfach, denn die Belagerung durch die Medien in den letzten Jahren trieb ihn offensichtlich zu eher scheuem und zurückhaltendem Umgang mit all denen, die sich für seine Vergangenheit interessierten. Aber schließlich gelang es uns doch noch, ein Treffen mit Juschu zu vereinbaren. Dieses fand gleich am Tag unserer Anreise statt. Juschu hatte sich angesichts des schönen Wetters als Treffpunkt eine Gartenwirtschaft ausgesucht.

des Lagerlebens preiszugeben pflegte, schon oft der Lüge bezichtigt und ihm vorgeworfen, dass man sich an solch frühkindliche Geschehnisse kaum ungetrübt erinnern könne. Seither sage er also nichts mehr, wenn er nach seiner Buchenwaldzeit gefragt werde. Diese Haltung galt es zu respektieren. Dennoch war die Begegnung mit Juschu sehr eindrucksvoll und hat uns hinterher auch noch über die musikalischen Eindrücke hinaus so manchen Gesprächsstoff geliefert. Und sie hat sicherlich auch dazu verholfen, dass sich diese Wienfahrt auf intensive Weise von einer gewöhnlichen touristischen Unternehmung abhob. Harry Schröder (L)

Hier saßen wir also nun zusammen mit Juschu und wir erzählten ihm von unserer Komposition, von unserer Schule und von all dem, was uns an seiner Geschichte betroffen machte. Auf diese Weise kamen wir zu einem facettenreichen Gespräch, das sich vornehmlich um Judentum, Geschichte und Politik drehte. Er zeigte uns einige Fotos, von seinem Vater und auch von Willi Bleicher, dem er bis zu dessen Tod im Jahr 1981 eng verbunden war. Und wir erfuhren von seinem heutigen, uneigennützigen Engagement für die Nachkommen ehemals Verfolgter des NS-Staates, der Juden und der Roma, und von seinen musikalischen Veranstaltungen, die das Gedenken an die Opfer der Nazi-Zeit und die damit verbundene Mahnung aufrecht erhalten sollen. Nur eines erzählte er uns nicht, und genau dies hätte uns natürlich am meisten interessiert: nämlich seine eigene, kindliche Erinnerung an die schreckliche Zeit des KZ-Aufenthalts. Juschu entgegnete, man habe ihn in einer Zeit, als er durchaus noch seine eigene Sichtweise 33

KLASSENFAHRT

Klassenfahrt nach Bielsko-Biala ehemalige Klasse 12a Zur Planung einer Klassenfahrt Die Klassenfahrt am Ende des zwölften Schuljahres ist in der Regel die letzte Möglichkeit, als Klassengemeinschaft eine größere Unternehmung durchzuführen. Will man diesen Abschluss der gemeinsamen Schulzeit nun aber als wirkliche Gemeinschaft feiern und nicht zur reinen Pflichtveranstaltung verkommen lassen, so bedeutet das für die Planung, dass ein Projekt gefunden werden muss, mit dem sich jeder in der Klasse identifizieren .... nun gut, sagen wir: arrangieren kann. Auch wenn diese Überlegungen nicht unbedingt auf den kleinsten gemeinsamen Nenner hinauslaufen müssen, so ist dieser in der Regel doch schnell gefunden: Ab in den Süden, ... Beine hochlegen und, na ja, für die ganz Eifrigen noch ein bisschen Kunst, damit sich das Ganze als Kulturreise tarnen lässt. Doch nicht so an unserer Schule! Den blauäugig auf ihrem Recht auf Faulheit bestehenden Schülern der zwölften Klassen tönt aus dem Lehrerkollegium seit ein paar Jahren ein entschiedenes „So nicht!“ entgegen. Zu den üblichen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Klasse aufgrund der unterschiedlichen Interessen kommt seitdem folgendes erschwerend hinzu: Ein ordentliches, von der Lehrerkonferenz anerkanntes Projekt soll es sein, das natürlich gewissen Ansprüchen an den sozialen und/oder kulturellen Austausch mit den Menschen in dem zu bereisenden Land genügen muss. Dies stellt, zumindest in Bezug auf unsere Klasse, ein (fast) unlösbares Problem dar. Schließlich muss ein solches Projekt nicht nur gefunden, sondern auch noch geplant und gemeinsam durchgeführt werden. Konkret bedeutete das Diskussionen, die sich vom Anfang des zwölften Schuljahres bis kurz vor den Abfahrtstermin hinzogen. Das Ziel war dabei 34

noch das geringste Problem, da Herr Isbert, unser Klassenbetreuer, schon recht früh Verbindungen mit der Skola Waldorfska in Bielsko-Biala in Polen aufgenommen hatte. Für den Großteil der Klasse war unser östliches Nachbarland, das wir meistenteils nur von der Landkarte und aus Vorurteilen kannten, zwar nicht gerade erste Wahl, aber mangels konkreter Alternativen hielt sich der Protest doch in Grenzen. Bald wurde jedoch deutlich, dass an der dortigen Waldorfschule keine Renovierungsarbeiten auf uns warteten, wie es zunächst geheißen hatte. Wir einigten uns darauf, einen Projektnachmittag mit Kindern zu veranstalten, an dem wir der dortigen Bevölkerung die Besonderheiten der Waldorfschule mit Hilfe verschiedener Workshops nahe bringen wollten. Dieser löbliche Vorsatz genügte aber den hohen Ansprüchen an ein Projekt zum kulturellen Austausch noch nicht, weshalb nach endlosen (meist jedoch fruchtlosen) Diskussionen und vielen Unstimmigkeiten mehr oder weniger über die Köpfe der uneinsichtigen Schüler hinweg entschieden wurde, unsere polnischen Freunde zusätzlich auch noch mit unserem Eurythmieabschluss zu beglücken. Die Anreise So kam es, dass wir am Montag, den 14. Juli 2003 in Begleitung von Frau Mothes, Frau Buschkühl, Frau Stollwerk und Herrn Isbert nach Polen aufbrachen. Den Bus teilten wir uns im Übrigen mit unserer Parallelklasse, da diese sich zur gleichen Zeit ebenfalls nach Südpolen gezogen fühlte. Nach 14 Stunden kurzweiliger Fahrt, auf der nur die unerwartete Einreisegebühr an der Grenze und die polnischen Autobahnen mit z.T. hoher Reliefintensität für leichte Verstimmung sorgten, lieferten wir die Parallelklasse gegen

Organisationsstrukturen der Freien Waldorfschule Engelberg Organe der Schule Organe des Schulvereins Organe im Umfeld der Schule

Stand: Oktober 2003

Beilage der Mitteilungen Heft 75 Herbst 2003

Inhalt Organe der Schule Arbeitskreis „Neue Eltern“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5 Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Aufnahmegremium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4 Bibliotheksgremium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5 Eltern-Erzieherinnen-Kreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5 Fachkonferenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4 Initiativkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Oberstufenkonferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Pädagogische Konferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Qualitätskoordinatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4 Redaktionskreis „14 Tage“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Redaktionskreis Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Schulführungskonferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Technische Konferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Kernzeitbetreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Organe des Schulvereins Arbeitskreis Neubauküche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 Beirat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Deputatskreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11 Eltern-Lehrer-Kreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10 Elternbeitragsgremium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 Gehaltsgremium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 Geschäftsführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9 Küchen-Initiative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 Mitgliederversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Vertrauenskreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11 Vorstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Organe im Umfeld der Schule Arbeitskreis für Waldorfschulen im Ausland . . . . . . . . . . . . .14 Biologisch-dynamische Kleingärtnergruppe Engelberg . . . . . .14 Freundeskreis Ehemaliger Engelberger . . . . . . . . . . . . . . . . .15 Martinsmarkt-Initiativkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14 Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16

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ORGANE DER SCHULE

Organe der Schule Schulführungskonferenz (SFK) Die SFK leitet die Schule. Sie berät und beschließt sämtliche Angelegenheiten, die mit Personal- und Strukturfragen der Schule zu tun haben. Sie erteilt den Arbeitskreisen und Gremien ihre Mandate. Leitung: Initiativkreis (INI-Kreis) Tagung: Jeden 2. Montag, 16.15 bis ~ 19.30 Uhr Mitglieder: Prinzipiell alle Kollegiumsmitglieder nach Beendigung der Probezeit, die bereit sind, die Verantwortung der Schulführung mitzutragen; außerdem zwei berufene Elternvertreter(innen): z.Zt. Hartmut Weiß Initiativkreis (INI-Kreis) Die Mitglieder des INI-Kreises werden von der SFK benannt. Sie bereiten die SFK vor und leiten sie. Im Bedarfsfall hat der INI-Kreis in der Zeit zwischen den Schulführungskonferenzen Entscheidungsvollmacht. Leitung: Frank Hussung (L) 0 71 81 - 704 308 Gesine Brücher (L) 0 71 81 - 4 43 81 Tagung: Jeden 2. Mittwoch, 16.05 Uhr Mitglieder: Karl-Hellmuth Eymann (L) 0 71 81 - 704 233 Ute Graf (L) 0 71 81 - 704 252 Marianne Muschter (L) 0 71 81 - 94 56 80 Patrick Petitjean (L) 0 71 53 - 4 29 97 und die Mitglieder der Geschäftsführung. Pädagogische Konferenz (PK) Die PK dient der gemeinsamen pädagogischen Arbeit und ihrer menschenkundlichen Vertiefung. Leitung: Ursula Lukas (L) 0 71 81 - 7 78 53 Stefan Möhner (L) 0 71 81 - 704 256 Albert Prothmann (L) 0 70 22 - 97 72 35 Eva Schmunk (L) 0 71 81 - 32 06 Tagung: Donnerstags, von 17.05 - 18.00 Uhr Mitglieder: Alle Kollegiumsmitglieder Technische Konferenz (TK) Die TK dient der Information, Beratung und Beschlußfassung über organisatorische Fragen. Leitung: Wie bei der PK. Tagung: Donnerstags, 18.00 - 19.00 Uhr Mitglieder: alle Kollegiumsmitglieder Oberstufenkonferenz (ObStK) Sie berät über die pädagogischen Angelegenheiten der Oberstufe und hat dafür von der SFK das Mandat erhalten. Leitung: Dr. Heinrich Kruckelmann (L) 0 71 81 - 4 16 77 Tagung: Jeden 2. Montag, 16.15 - 18.00 Uhr (im Wechsel mit der SFK) Mitglieder: Alle Oberstufenkolleginnen und -kollegen 3

ORGANE DER SCHULE Fachkonferenzen Jedes Kollegiumsmitglied ist Mitglied in einem Fachkreis. Die Fachkreise erhalten ihre Mandate von der SFK. Sie beraten und geben kollegiale Hilfestellung in fachlichen Fragen und treffen eine Vorauswahl bei Bewerbungen. Außerdem obliegt den Fachkonferenzen die Deputatsverteilung auf die einzelnen Kollegen in Absprache mit dem Deputatskreis. Derzeit gibt es folgende Fachkreise: - Biologie/Chemie - Deutsch/Geschichte/Kunstgeschichte - Englisch - Eurythmie - Französisch - Handarbeit - Kernzeit - Kindergarten - Klassenlehrer (1.-6.) - Küche - Mathematik/Physik - Mittelstufenlehrer (7.-9.) - Musik - Praktisch-Künstlerischer-Unterricht (PKU) - Religion - Sport - Therapie - Verwaltung Tagung: Donnerstags, 16.00 - 17.00 Uhr bzw. nach Absprache; die Religionslehrer tagen freitags nach Absprache. Qualitätskoordinatoren Die Qualitätskoordinatoren sind von der Schulführungskonferenz beauftragt das eingeleitete Qualitätssicherungsverfahren zu begleiten. Ansprechpartner: Michael Zimmer (L) 0 71 81 - 704 305 Tagung: Bei Bedarf Mitglieder: Oliver Haller (L) 0 71 81 - 7 53 30 Walter Schmid (M) 0 71 81 - 704 215 Margy Walter (E) 0 71 53 - 5 14 74 Siegfried Häußer (L) 0 71 95 - 91 00 38 Aufnahmegremium Das Aufnahmegremium führt die Aufnahmegespräche für die kommenden 1. Klassen durch. Leitung: Rosemarie Knorr (L) 0 71 81 - 7 46 01 Tagung: Nach Absprache Mitglieder: Godja Andersen (L) 0 71 81 - 704 261 Bernhard Jährling (L) 0 71 81 - 30 07 Sabine Kreßler (L) 0 71 81 - 704 217 Hildegard Mothes (L) 0 71 81 - 4 46 51 Patrick Petitjean (L) 0 71 53 - 4 29 97 Eva Schmunk (L) 0 71 81 - 32 06 Michael Zimmer (L) 0 71 81 - 704 305 Aufnahme von Quereinsteigern in die Unterstufe - Koordination: Brgitte Schlageter-Jährling (M) 0 71 81 - 30 07 Aufnahme von Quereinsteigern in die Mittelstufe - Koordination: Beate von Ribbeck (L) 0 71 81 - 25 30 90 Aufnahme von Quereinsteigern in die Oberstufe: erfolgt direkt durch das jeweilige Klassenkollegium

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ORGANE DER SCHULE Arbeitskreis „Neue Eltern” Durchführung der Informationsveranstaltungen für die Eltern der kommenden 1. Klassen. Planung und Leitung: Gesine Brücher (L) 0 71 81 - 4 43 81 Rosemarie Knorr (L) 0 71 81 - 7 46 01 Mitglieder aus der Elternschaft: Simone Satorius (E) 0 71 81 - 4 48 71 Brigitte Schlageter-Jährling (M) 0 71 81 - 30 07 Tagung: nach Absprache Eltern-Erzieherinnen-Kreis (EEK) Der EEK begleitet und fördert alle Belange des Kindergartens in beratender und vermittelnder Weise. Der EEK wird von der SFK ein Mandat erhalten. Ansprechpartner: Annette Bürkle-Isbert (E) 0 71 51 - 90 97 44 Daniela Illenberger (E) 0 71 51 - 99 65 55 Gisela Keck (K) 0 71 95 - 6 59 73 Birgit Klotz (K) 0 71 81 - 4 26 41 Tagung: In der Regel alle 4 Wochen, mittwochs um 20.15 Uhr: Termine in 2004: 14.01., 04.02., 03.03., 31.03., 05.05., 09.06. Mitglieder: Zur Mitarbeit sind grundsätzlich alle Erzieherinnen und alle Eltern eingeladen. Bibliotheksgremium Leitung: Georg Stülpnagel (L) 07181-704 254 Tagung: Bei Bedarf Mitglieder: Wolfgang Altemüller (eL), Ulrike Betti (L), Peter Bone (L) Hermann Kefer (M), Dr. Heinrich Kruckelmann (L), Helmut Meyndt (L), Albert Roche (L), Walter Schafarschik (L), Dietrich Schneider (L), Yvonne Streiff (L). Die Bibliothek ist – fast – eine reine Lehrerbibliothek, weil Herr Kefer sie nur an drei Vormittagen pro Woche betreuen kann. Die Benutzer müssen sorgfältig eingeführt und für Rückgabemahnungen im Hause erreichbar sein. Es gibt Ausnahmen. – Der Katalog wird zur Zeit auf Computer umgestellt, ein besonderes Programm ist in Arbeit. Die einheitliche Beschilderung der Regale muß noch durchgeführt werden. Wir haben bereits etwa 16.000 Bände signiert und katalogisiert.

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ORGANE DER SCHULE Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit Der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit hat sein Mandat von der SFK. Er vertritt die Schule in der Öffentlichkeit. Den Redaktionskreisen „Mitteilungen” und „14-Tage” erteilt er die Mandate. Tagung: Bei Bedarf Mitglieder: Wolf Altemüller (eL) 0 71 81 - 7 26 95 Gesine Brücher (L) 0 71 81 - 4 43 81 Marion Denzer (K) 0 71 81 - 4 11 93 Sabine Kleinheins (L) 0 71 81 - 4 36 13 Wolfgang Reinecker (E) 0 71 81 - 60 52 00 Walter Schmid (M) 0 71 81 - 704 215 Kriemhilde Stürzl (M) 0 71 81 - 704 214 Victoria Waltl (E) 0 71 81 - 4 23 16 Redaktionskreis „14-Tage” Zwei Teams erarbeiten abwechselnd das „14-Tage”-Blatt. Das Blatt ist ein Informationsinstrument, das im 14-Tage-Rhythmus über die aktuellen, kurzfristigen Geschehnisse innerhalb und im weiteren Umfeld der Schule berichtet. Der Seitenumfang ist jeweils zwischen 4 und 8 DIN A5 Seiten. Tagung: 14-tägig Mitglieder: Bernd Attinger (E), Gabriele Falkenstein (E), Anita Hieber (E) Jürgen Kittsteiner (E), Hartmut Weiß (E) Redaktionskreis Mitteilungen Zwei Mal im Jahr werden die Mitteilungen herausgegeben. In ihnen erfolgt eine Rückschau auf die wichtigsten Schulereignisse. Das Herbstheft dient darüber hinaus der Information im Schulzusammenhang, während in der Frühjahrsausgabe jeweils ein Schwerpunktthema herausgestellt wird. Tagung: Bei Bedarf Mitglieder: Carmen Burke (E), Hermann Giesser (E), Siegfried Häußer (L), Thomas Heller (E), Dietrich Schneider (eL), Harry Schröder, Margy Walter (E)

Kernzeitbetreuung (Verlässliche Grundschule) Im Rahmen der „verlässlichen” Grundschule bietet die Freie Waldorfschule Engelberg ein Betreuungsangebot für Kinder der 1. – 4. Klasse an: Montag bis Freitag von 11.30 – 13.30 Uhr. Dadurch ist – anschließend an die Unterrichtszeit – für diese Kinder eine durchgehende Betreuung bis 13.30 Uhr gewährleistet. Die pädagogische Betreuung umfasst künstlerisches und handwerkliches Gestalten, Bewegungsspiele und vor allem Möglichkeiten zum freien Spiel. Das gemeinsame Mittagessen (Salat, hauptgericht, Nachtisch, Getränk) findet in der jeweiligen Gruppe statt. Der Unkostenbeitrag beträgt monatlich je Kind 13, – Euro. Pro Mahlzeit kommen 2,80 Euro hinzu. Die Kosten werden monatlich abgerechnet. Zur Zeit bestehen 4 Gruppen. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Sowie ihr Kind aufgenommen werden kann, erhalten sie eine schriftliche Benachrichtigung. Infomaterial und Anmeldeformulare sind bei Frau Krieger erhältlich. Tel.: 07181 – 704 0 oder 07181 – 704 271 6

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ORGANE DES SCHULVEREINS ORGANE DES ENGELBERGER SCHULVEREINS Mitgliederversammlung (§6 der Engelberger Schulvereinssatzung) Der Mitgliederversammlung obliegt die Willensbildung in grundsätzlichen und besonders wichtigen Vereinsfragen. Die ordentliche Mitgliederversammlung wird mindestens einmal im Geschäftsjahr vom Vorstand einberufen. Beirat (§7 der Engelberger Schulvereinssatzung) Der Beirat wird vom Vorstand über alle wichtigen Angelegenheiten des Vereins informiert und angehört. Leitung: Kerstin Lilienfein (L) 0 71 53 - 61 51 93 Tagung: Mindestens 4 x im Schuljahr Mitglieder: Alle wichtigen Gremien der Schulgemeinschaft, insbesondere der ElternLehrer-Kreis, entsenden Vertreter in den Beirat, welcher aus mindestens 10 Persönlichkeiten bestehen sollte; der Eltern-Lehrer-Kreis befindet darüber, welche Gremien Vertreter entsenden. Brigitte Schlageter-Jährling (E) 0 71 81 - 30 07 Brigitte Schlageter-Jährling (E) 0 71 81 - 30 07 Petra Schrayßhuen(E) 0 71 81 - 29 52 Jörg Müller (E) 0 71 53 - 2 68 08 Alexandra Hüttig (L) 0 71 81 - 25 60 80 Gabriele Petitjean (K) 0 71 53 - 4 29 97 Franziska Illichmann (M) 0 71 81 - 4 44 00 Karl-Hellmuth Eymann (L) 0 71 81 - 704 233 Kerstin Lilienfein (L) 0 71 53 - 61 51 93 Leonore Völker (E) 07 11 - 36 43 52 Hartmut Nolte (M) 0 71 81 - 704 284 Margy Walter (E) 0 71 53 - 5 49 33 n.n. n.n.

Arbeitskreis „Neue Eltern” Beitragsgremium Eltern-Lehrer-Kreis Eltern-Lehrer-Kreis FEE Kindergarten Küche Lehrerkollegium Lehrerkollegium Martinsmarkt-Initiativkreis Mitarbeiter Redaktionskreis Mitteilungen Öffentlichkeitskreis „14 Tage”-Blatt

Vorstand (§8 der Engelberger Schulvereinssatzung) Der Vorstand leitet den Verein und verwaltet das Vereinsvermögen im Rahmen des Vereinsrechts und unter Beachtung der Grund- und Schulordnung. Er setzt die rechtlichen und wirtschaftlichen Ziele und arbeitet eng mit der Geschäftsführung zusammen. Er wird von der Mitgliederversammlung auf Vorschlag des Beirats bestellt. Tagung: In der Regel jeden 2. Mittwoch, 18.30 Uhr Vorsitz: Sybille Nock-Maier (E) 0 71 51 - 66 07 20 Mitglieder: Thomas Bück (E) 0 71 53 - 94 52 70 Alexander Dreher (E) 0 71 81 - 25 85 86 Hermann Giesser (E) 0 71 95 - 17 43 51 Rainer Isbert (L) 0 71 51 - 90 97 44 Daniel Kemter (L) 0 71 81 - 99 40 82 Dr. Sigrid Reich (L) 0 71 81 - 7 22 73

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ORGANE DES SCHULVEREINS Geschäftsführung (GF) - (§9 der Engelberger Schulvereinssatzung) Der Vorstand beauftragt einen Wirtschaftsfachmann, die Führung der laufenden Geschäfte gemeinsam mit 2 oder 3 vom Kollegium bestimmten Lehrerinnen und Lehrern wahrzunehmen. Die Mitglieder des Lehrerkollegiums arbeiten für ca. 3 Jahre in der Geschäftsführung mit. Hauptamtlicher Geschäftsführer: Walter Schmid (M) 0 71 81 - 704 215 Tagung: Freitags, 11.45 Uhr Mitglieder: Martin Schmidt (L) 0 71 81 - 60 57 92 Verwaltung

Waltraud Bachofer (M) 0 71 81 - 704 212 Kriemhilde Stuerzl (M) 0 71 81 - 704 214 Hannelore Süpfle (M) 0 71 81 - 704 213 Ute Villwock (M) 0 71 81 - 704 211 Gabriele Mathwig (M) 0 71 81 - 704 214

Schulsekretariat Silke Krieger (M) 0 71 81 - 704 0

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ORGANE DES SCHULVEREINS Eltern-Lehrer-Kreis (ELK) - (§10 der Engelberger Schulvereinssatzung) Leitung – Vorbereitungskreis des ELK: Martin Burgenmeister (E) 0 71 83 - 35 12 Peter Bounin (E) 0 71 53 - 95 83 93 Bernhard Jährling (L) 0 71 81 - 30 07 Constanze Merzbach (E) 0 71 95 - 29 80 Achim von Sporschill (E) 0 71 51 - 7 58 89 Tagung: Freitags, etwa alle 3 Wochen um 20.15 Uhr Mitglieder: Beteiligen kann sich jedes Mitglied des Schulvereins, das zur Mitarbeit bereit ist. Jede Klasse sollte vertreten sein. Wer sich für die Schule als Ganzes engagieren möchte, dem bietet sich insbesondere der Eltern-Lehrer-Kreis an. Wie der Name sagt, treffen sich im ELK Eltern - möglichst aus allen Klassen – und einige Lehrerinnen und Lehrer. Wie die einzelnen Klassen vertreten sind, regeln sie selbst (meist eher durch Absprache als durch Wahl). Der Eltern-Lehrer-Kreis dient dem Austausch zwischen Eltern und Lehrern bei all denjenigen Fragen, die über den Bereich des persönlichen Gespräches hinausgehen. Hier können alle Themen besprochen werden, die nicht nur innerhalb einer Klasse, sondern für die Schulgemeinschaft wichtig sind. Der Kreis ist daher in erster Linie ein Forum der Meinungsbildung an unserer Schule – manchmal auch mit lebendigen Diskussionen. Die behandelten Themen werden aus Vorschlägen ausgewählt, die im Eltern-Lehrer-Kreis gemacht werden oder die von außerhalb an ihn herangetragen werden. In der letzten Zeit waren dies vor allem die Qualitätsentwicklung, die Samstagsfrage (frei oder nicht?), die Reformen in Mittelstufe und Oberstufe, die Beteiligung der Eltern im Schulganzen. Die Zusammenkünfte werden von einer Gruppe regelmäßig mitarbeitender Eltern und Lehrer vorbereitet, die dabei auch überlegt, wer für ein bestimmtes Thema zum Referieren angesprochen werden kann. Bei einzelnen Themen geht es nur um Information, bei anderen hingegen ist auch die Meinungsbildung wichtig; und manchmal wird auch eine Empfehlung abgegeben, so z.B. in der Diskussion um die Regelung des Rauchens auf dem Schulgelände. Begonnen werden die Abende mit einer kurzgefaßten Arbeit an einem Text, der in Beziehung zur Waldorf-Pädagogik steht. Darauf folgt ein Bericht über wichtige Ereignisse in der Schule oder auch über Ereignisse außerhalb, die für die Schule wichtig sind, gegebenenfalls gefolgt von einer Vorstellung einer neuen Lehrerpersönlichkeit. Von den Informations- und Diskussionsthemen wird eines ausführlich besprochen und – falls die Zeit reicht – ein weiteres Thema weniger ausführlich diskutiert. Dazu kommen noch Informationen über Veranstaltungen usw. Satzungsmäßig hat der Eltern-Lehrer-Kreis folgende Aufgaben: Er wählt die Mitglieder des Beirates, er wählt jedes Jahr die Mitglieder des Vertrauenskreises und nimmt mindestens einen Bericht des Vertrauenskreises über seine Arbeit entgegen; er beschließt in gemeinsamer Sitzung mit dem Martinsmarkt-Arbeitskreis über die Verteilung des Erlöses des Martinsmarktes. Außerdem gehört er zu denjenigen Gremien, die der Beirat anhören muß, bevor er der Mitgliederversammlung seinen Vorschlag des neu zu wählenden Vorstandes präsentiert. Der Eltern-Lehrer-Kreis lebt von der Mitarbeit der Menschen an unserer Schule. Je größer die Zahl derjenigen, die sich regelmäßig beteiligen, ist, desto besser ist das für die Information und Meinungsbildung innerhalb der Schule. Für die Mitwirkung von Eltern in der Schule ist der ELK eine wertvolle Gesprächsebene. Eltern und Lehrer sind darum herzlich eingeladen, zum Eltern-Lehrer-Kreis zu kommen und regelmäßig mitzuarbeiten oder bei interessierenden Themen dabeizusein. 10

ORGANE DES SCHULVEREINS Vertrauenskreis Der Vertrauenskreis vermittelt bei Problemfällen und zwischenmenschlichen Konflikten. Bei Abmeldungen von Schülerinnen und Schülern wird von ihm bei den Eltern um die Hintergründe nachgefragt. Er wird vom ELK gewählt. Seit Novemnber 2001 setzt sich der Verkrauenskreis aus folgenden Personen zusammen, die sich im Frühsommer 2003 zur Wiederwahl stellen werden: Aus der Lehrerschaft (von der Schulführungskonferenz vorgeschlagen): Ulrike Betti 0 71 81 - 2 57 97 40 Sebastian Junghans 01 72 - 7 14 34 76 Eva Schmunk 0 71 81 - 32 06 Ilse Williams 0 71 44 - 9 23 63 Aus der Elternschaft (vom Eltern-Lehrer-Kreis gewählt): Maie Gabele 0 71 81 463 87 Sonja Haupt 0 71 53 - 7 16 73 Anne Oesterle-Kuhn 0 71 51 - 6 28 45 Fritz Rapp 01 60 - 8 46 56 98 Aus der Mandatsbeschreibung des Vertrauenskreis: „Unser Schulorganismus lebt vom gegenseitigen Verständnis und der guten Zusammenarbeit seiner Glieder. Wo es Konflikte gibt, verstummt oft das persönliche Gespräch zwischen den Beteiligten. Sie brauchen einen Vermittler, manchmal sind auch mehrere Personen nötig. Jedes Mitglied des Vertrauenskreises ist bereit für Eltern, Lehrer und auch Schüler als Vermittler und Ansprechpartner zu dienen. Wir handeln dabei in eigener Verantwortung mit dem einzigen Ziel: das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit im Schulorganismus zu fördern. Der Vertrauenskreis (VK) versteht sich als Vermittlungsorgan: a)nach Aufforderung in Konfliktfällen; b)zur Übermittlung wichtiger Informationen über Probleme zwischen Elternschaft und Kollegium in beiden Richtungen.“ Deputatskreis Der Deputatskreis hat sein Mandat von der SFK erhalten. Er verschafft sich einen Überblick über die Deputate der Kollegen und legt der SFK Empfehlungen vor. Leitung: Geschäftsführer 0 71 81 - 704 215 Tagung: Bei Bedarf Mitglieder: Wolfgang Bühler (L) 07181 - 98 91 50 Wolfgang Kersten (L) 0 71 81 - 704 257 Peter Morris (L) 0 71 81 - 6 91 31 Eva Schmunk (L) 0 71 81 - 32 06 Maria Schulz (L) 0 71 81 - 704 279 Yvonne Streiff (L) 0711- 632444

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ORGANE DES SCHULVEREINS Elternbeitragsgremium Das Elternbeitragsgremium führt auf der Grundlage der Beitragsordnung die Finanzgespräche mit den Eltern. Leitung: Geschäftsführer 0 71 81 - 704 215 Tagung: Bei Bedarf Mitglieder: Susanne Giesser (E) 0 71 95 - 17 43 51 Hans-Dieter Kainzbauer-Hilbert (E) 0 71 81 - 7 50 86 Lutz Scharf-Martini (E) 0 71 81 - 7 23 22 Gabriele Kauber (E) 0 71 95 - 29 80 Brigitte Schlageter-Jährling (M) 0 71 81 - 30 07 Silke Ziegler (E) 0 71 81 - 25 54 44 Ute Villwock (M) 0 71 53 - 94 42 10 Gehaltsgremium Das Gehaltsgremium entscheidet auf der Grundlage der Gehaltsordnung über finanzielle Beihilfen an Mitarbeiter. Leitung: Geschäftsführer 0 71 81 - 704 215 Tagung: Bei Bedarf Mitglieder: Margrit Blome (L) 0 71 81 - 4 59 10 Wolfgang Bühler (L) 0 71 81 - 98 91 50 Küchen-Initiative Franziska Illichmann und Stefanie Mirk sind Angestellte der Schule. Franziska Illichmann hat die verantwortliche Schulküchenleitung. Stefanie Mirk ist Mitarbeiterin in der Schulmensa. Unterstützt werden sie durch teilzeit- und ehrenamtlich beschäftigte Mütter. Es gilt zu planen, zu kalkulieren, auszuführen, zu aktualisieren, aufzuräumen – alle Arbeiten rund um’s Mittagsmahl, das den denkenden und künstlerisch arbeitenden Schülern, Lehrern, und Gästen am Nachmittag die nötige Schwungkraft zum Weiterlernen geben möchte, zu bewältigen. Leitung: Franziska Illichmann (M) 0 71 81 - 4 44 00 Mitarbeiterin: Stefanie Mirk (M) 0 71 81 - 48 15 49 Arbeit: Montag bis Freitag vo 8 Uhr bis 16 Uhr mit wechselnder Besetzung Arbeitskreis Neubauküche Der Arbeitskreis Neubauküche betreut und organisiert die Benutzung der Küche im Neubau. Der Schlüssel für die Neubauküche kann nach Absprache mit Frau Kittsteiner ( 0 71 81 - 36 79 oder 01 60 - 96 74 63 08 ) oder Frau Rekow ( 0 71 81 - 25 91 59 ) bei Frau Süpfle in der Verwaltung abgeholt werden. Koordination der Küchenbenutzung (Küchenplan): Marika Kittsteiner (E) 0 71 81 - 36 79 oder 0160 - 96 74 63 08 oder Heidi Rekow (E) 0 71 81 - 25 91 59

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ORGANE IM UMFELD DER SCHULE

Organe im Umfeld der Freien Waldorfschule Engelberg Biologisch-dynamische Kleingärtnergruppe Engelberg Gemeinsame Arbeit in Theorie und Praxis an den geisteswissenschaftlichen Grundlagen der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Leitung: Karl-Hellmuth Eymann (L) 0 71 81 - 704 233 Fritz Manteufel (eM) 0 71 81 - 704 218 Peter Schlegel (eE) 0 71 81 - 7 21 38 Tagung: Am 2. Dienstag eines jeden Monats um 20 Uhr im Gartenbauraum von Karl-Hellmuth Eymann (neben dem Stall) Mitglieder: Alle interessierten Eltern und Lehrer Martinsmarkt-Initiativkreis (MM) Der MM organisiert und bereitet den Martinsmarkt vor. Leitung: Rolf Deiß (L) 0 71 51 - 60 31 83 Tagung: Bei Bedarf Mitglieder: Elternvertreter aus den Klassen. In den Martinsmarkt-Richtlinien heißt es unter Punkt 2: „Der Martinsmarkt-Arbeitskreis ist voll verantwortlich für Organisation und ordnungsgemäßen Ablauf und hat die hierzu notwendige Entscheidungsbefugnis. Alle Initiativen, Vorschläge, Veränderungen, Ideen usw. sind mit dem Martinsmarkt-Arbeitskreis abzuklären, um die Koordination im Gesamtgefüge des Marktes zu gewährleisten.” Mit dieser Aufgabenstellung beschäftigt sich der Arbeitskreis an 5 bis 8 Terminen über das Jahr verteilt. Dazu ist es sehr hilfreich und erleichtert die Arbeit sehr, wenn aus jeder Klasse ein Vertreter bei den Sitzungen anwesend ist. Ein besonderes Anliegen des Arbeitskreises ist es, ein ausgewogenes Warenangebot zu bekommen, wobei der Anteil der Kommissionsware möglichst klein gehalten werden soll. Das bedeutet jedoch, dass in den Klassen (Schüler und Eltern) noch viel mehr gewerkelt und gebastelt werden sollte. Ein weiteres Anliegen ist, besondere Aktivitäten zu bekommen. Dabei sei an die Weltausstellung über Waldorfpädagogik oder an die wunderschöne und wertvolle Turmalinausstellung in den letzten Jahren erinnert. Der Arbeitskreis freut sich über jede Anregung, so dass dieses große Schulfest immer wieder mit attraktiven Angeboten noch schöner und interessanter werden kann. Gerne möchten wir mit diesem kurzen Einblick in unsere Arbeit Eltern zur Mitarbeit ermutigen, denn es sind längst nicht alle Klassen ausreichend im Martinsmarkt-Arbeitskreis vertreten. Arbeitskreis für Waldorfschulen im Ausland (Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners) Der Arbeitskreis unterstützt und fördert Waldorfschulen im Ausland und ist um Kulturaustausch bemüht. Besomdere Beziehungen bestehen zu den Lehrerseminaren in Peru und Estland. Tagung: Bei Bedarf Mitglieder: Heide Vetter (L) 0 71 81 - 43 450 Karl-Hellmuth Eymann (L), Bettina Helfer (L), Gabi Herb (L), Martin Schmidt (L), Rex Raab (Schularchitekt), Dieter und Petra Schrayshuen (E), Frank Zimmermann (eE) 14

ORGANE IM UMFELD DER SCHULE Freundeskreis Ehemaliger Engelberger e.V. (FEE) Der Freundeskreis Ehemaliger Engelberger will vor allem Kontakte zwischen ehemaligen und jetzigen Schülern knüpfen, z.B. durch alljährliche Berufsinfotage für die Schüler der Oberstufe. Im Ehemaligen-Café am Martinsmarkt können sich alle Ehemaligen treffen und austauschen. Außerdem unterstützt FEE u.a. Unterrichts-Projekte an der Schule und organisiert kulturelle Veranstaltungen. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen! Vorstand: Matthias Prinz, Martin Pillwein, Dietrich Schneider, Klaus-Werner Kroll Kontakt: FEE e.V. c/o Freie Waldorfschule Engelberg Rudolf-Steiner-Weg 4 73650 Winterbach Tel.: 07 11 - 9 31 95 75 Fax: 07 11 - 9 31 95 76 E-Mail: [email protected]

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VERANSTALTUNGEN

Veranstaltungen Herbst 2003 2003 Nov. 15. 16. 26. 30.

Martinsmarkt Martinsmarkt Feier zum Totengedenken Führung durch die Schule

(14.00 bis 18.00 Uhr) (13.00 bis 17.00 Uhr) (20.15) (16.00 Uhr)

Dez. 20. Oberuferer Paradeis- und Christgeburtspiel (19.00 Uhr) 21. Oberuferer Paradeisspiel (16.00 Uhr) ab der 3. Klasse Oberuferer Christgeburtspiel (Einlass 17.00 Uhr) ab 6 Jahre aktuelle Termine und Veranstaltungen finden Sie im Internet: www.engelberg.net

Ferien und einzelne schulfreie Tage

(Stand 05.02.2003)

für das Schuljahr 2003/2004 Fr 31.10.2003 Sa 22.11.2003 Sa 06.12.2003 Sa 20.12.2003 Di 06.01.2004 Sa 31.01.2004 Sa 21.02.2004 Sa 20.03.2004 Sa 03.04.2004 Sa 01.05.2004 Sa 15.05.2004 Do 10.06.2004 Sa 03.07.2004 Sa 17.07.2004 Do 29.07.2004 -

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Sa 08.11.2003 Schulfreier Samstag Schulfreier Samstag Mo 05.01.2004 Heilige Drei Könige Schulfreier Samstag Sa 28.02.2004 Schulfreier Samstag Sa 17.04.2004 Tag der Arbeit Sa 05.06.2004 Fronleichnam Schulfreier Samstag Schulfreier Samstag Sa 11.09.2004

Herbstferien 2003 (Lehrertagung) Weihnachtsferien 2003/04 Fastnachtsferien 2004 Osterferien 2004 Pfingstferien 2004

Sommerferien 2004

KLASSENFAHRT 23.00 Uhr in ihrem Luxusdomizil ab und fuhren noch gut anderthalb Stunden bis zu unserer (im positiven Sinne!) bescheidenen Unterkunft in der Waldorfschule in Bielsko-Biala. Die Schule befindet sich am Südrand der Stadt in einem schönen, relativ alten Gebäude mit wohl recht bewegter Geschichte.

Verköstigung im „Club Gaia“ Was unsere Mahlzeiten betraf, hatten wir das unwahrscheinliche Glück, dass sich direkt neben unser Schule der „Club Gaia“ (bei uns „Erd-Club“ genannt) befand, der von einer Gruppe politisch sehr engagierter Leute geleitet wird. Wie uns einer der Leiter dieses Clubs in einem Diavortrag mit großer Begeisterung berichtete, bilden diese Leute eine Bewegung, die mit allerlei Aktionen und „Events“ gegen Rassismus, Umweltzerstörung usw. öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen und die Politik zum Handeln zu zwingen versucht. Der Idealismus dieser Menschen kam zum Leidwesen einiger in unserer Klasse auch in dem Essen zum Ausdruck, das wir dort bekamen, denn dieses war zwar gut zubereitet, aber rein vegetarisch. So war niemand wirklich böse darüber, dass wir uns an ein paar Tagen dann doch selbst in der Stadt versorgen mussten, zumal die Preise für Lebensmittel in Polen im Vergleich zu unseren Verhältnissen doch mehr als günstig sind. Wer bei unseren Streifzügen durch die Stadt zu faul war, um selber zu suchen, was er brauchte, der konnte sich außerdem nützliche Tipps bei Alexandra einholen, einer überaus freundlichen Studentin, die uns auf unseren Ausflügen begleitete, um bei der Verständigung zwischen uns und ihren Landsleuten mitzuhelfen. Eurythmie auf polnischen Bühnen Schon die Proben für unsere zwei geplanten Eurythmieaufführungen gestalteten sich recht

schwierig, da uns in der dortigen Schule nur ein vergleichsweise kleiner Raum zur Verfügung stand. Als wir uns dann aber mit den polnischen Bühnen vertraut machen konnten, mussten wir zugeben, dass das im Grunde nur von Vorteil war. Diese erwiesen sich nämlich als so klein, dass man beim Ausbreiten der Arme fast schon acht geben musste, nicht die Hände beiderseits zwischen den Kulissen verschwinden zu lassen. Die erste Aufführung, die uns freundlicherweise durch die Organisatoren der Parallelklasse ermöglicht worden war, fand denn auch aufgrund der beschriebenen räumlichen Gegebenheiten vor der Bühne statt. Die Sorge, dass dadurch der Platz für die Zuschauer zu sehr beschränkt würde, stellte sich leider als völlig unbegründet heraus. Zwar traf irgendwann mit großer Verspätung und in ausgelassener Ferienstimmung (die auf uns so gar nicht übergreifen wollte)unsere Parallelklasse ein, die einheimische Bevölkerung aber ließ sich genauso wenig blicken wie der Bürgermeister der Ortschaft, der unserem Kommen angeblich mit so großer Begeisterung entgegengefiebert hatte. So brachen wir die Aufführung denn irgendwann ab, da sich der Unterhaltungswert für das vorhandene Publikum offensichtlich in engen Grenzen hielt. Eine kleine Entschädigung für die missglückte Aufführung war das gemeinsame Grillen am Abend auf dem „Anwesen“ der Parallelklasse, wenn auch die polnischen Würste nicht unbedingt unseren Geschmack trafen, ganz im Gegenteil zu anderen Spezialitäten der polnischen Küche. Das lag daran, dass diese Würstchen fast ausschließlich aus dem wohl wichtigsten Grundnahrungsmittel in Polen bestanden, nämlich aus Fett. Erfolgreicher war glücklicherweise die Aufführung im Theater von Bielsko-Biala am Freitag Abend, so dass sie einen versöhnlichen Abschluss unserer Eurythmie-Karriere darstellte. Der Saal, der ca. 100 Leute fassen konnte, war gut zur Hälfte voll, und, was noch wichtiger war: Nicht nur unsere Freunde vom 35

KLASSENFAHRT „Club Gaia“ zeigten sich begeistert, sondern selbst einige Kinder waren so beeindruckt, dass sie die Aufführung mit großen Augen und offenen Mündern verfolgten!

Der Projektnachmittag Am Freitagnachmittag fand vor der Aufführung in Bielsko-Biala in einem Gebäude direkt neben dem Theater der andere Teil unseres Projektes statt. In einem Raum hatten wir eine Ausstellung aufgebaut, in der aus jedem Schuljahr der Waldorfschulzeit etwas zu finden war. Bilder u.ä. aus den unteren Klassen konnte die dortige Waldorfschule selbst zur Verfügung stellen, da sie bisher aber nicht über die sechste Klasse hinausgeht, hatten wir für die Schuljahre ab der siebten Klasse aufwärts eigene Epochenhefte und Werke aus den PKU-Fächern mitgebracht. Zusätzlich hatten wir große Plakate mit dem „Waldorflehrplan“ für jedes Schuljahr aufgehängt, die zwar leider in deutscher Sprache verfasst und somit für die meisten Besucher völlig unverständlich waren, aber dennoch ein recht gutes Bild abgaben (und doch wenigstens für uns sehr informativ waren). Parallel zu dieser Ausstellung fanden unsere Workshops mit den polnischen Kindern statt, die wie auch die Ausstellung erfreulicherweise weit besser besucht waren als befürchtet. In drei verschiedenen Gruppen wurden Jonglierbälle gebastelt und anschließend das Jonglieren geübt, mit Wasserfarben gemalt und liebevoll kleine Tierchen aus Ton geformt. Nicht nur die Kinder waren mit großem Eifer bei der Sache, auch die Eltern zeigten ehrliches Interesse, einige nahmen selbst gern an den Workshops teil. Erstaunlich war dieses große Interesse an unserer Präsentation in erster Linie deshalb, weil die Waldorfschule in Polen im Prinzip völlig unbekannt ist, denn schließlich gibt es außer der „unsrigen“ im ganzen Land nur noch eine weitere, und zwar in Warschau. 36

Unsere Ausflüge Das aus meiner Sicht wohl eindrücklichste Erlebnis unserer Polenfahrt war die Besichtigung des Konzentrationslagers Auschwitz. Während der mehrstündigen Führung durch das Stammlager und das ein paar Kilometer entfernt liegende Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau konnte jeder einen Eindruck von dem bekommen, was hier im Zweiten Weltkrieg geschehen ist. Die Gespräche erstarben rasch, und die bedrückte Stimmung war jedem ins Gesicht geschrieben. Von einem „Grauen“ zu sprechen ist gerade im Zusammenhang mit Auschwitz sicherlich nicht übertrieben, denn wer während dem Gang durch das Lager in Verbindung mit der Schilderung der Ereignisse noch eine gewisse innere Distanz aufrechterhalten kann, den wird es spätestens dann überkommen, wenn er wie wir am Ende der Besichtigung bei schönstem Wetter von den in geradezu unwirklich schöner Umgebung liegenden Krematorien über die sogenannte „Rampe“ zurück zum Ausgang des Lagers geht. Unser zweiter Ausflug, den wir gemeinsam mit der Klasse 12b unternehmen konnten, führte uns nach Krakau. Einige Stunden hatten wir Zeit, in kleinen Grüppchen durch die Stadt zu streifen, um uns die Sehenswürdigkeiten anzuschauen und uns nach preiswerten Einkaufsmöglichkeiten umzusehen. Langweilig dürfte es dabei niemandem geworden sein, vielmehr hätte man sich noch etwas mehr Zeit gewünscht, um sich wenigstens die interessantesten Punkte der Stadt in Ruhe ansehen zu können. Es ist schwer zu sagen, was den besonderen Reiz von Krakau ausmacht, aber vielleicht ist es zu einem gewissen Anteil das unbestimmte Gefühl, das einen bei der Betrachtung verschiedener Stellen der Stadt beschleichen kann, etwas Bekanntes und doch Fremdartiges vor sich zu haben.

KLASSENFAHRT Eine Reise wert Wenn sich auch das ein oder andere unserer Vorurteil über Polen bestätigt haben mag, was beispielsweise schlechte Straßen und heruntergekommene Häuserfassaden in vielen Städten betrifft, so hat doch auch das für manch einen seine angenehmen Seiten (war da nicht was mit Alkohol und Zigaretten zu Niedrigstpreisen?), und außerdem verblassen die weniger schönen Eindrücke ganz und gar vor den schönen Seiten dieses Landes, zu denen nicht zuletzt die überaus große Gastfreundlichkeit seiner Bewohner gehört.

Uns wird diese Klassenfahrt mit Sicherheit in bester Erinnerung bleiben, denn wir hatten die Möglichkeit, uns ein Bild zu machen von einem Land, dem wir im Allgemeinen viel zu wenig Beachtung schenken. Das Wetter nämlich war so gut, dass es auch in Italien nicht besser hätte sein können, was wir insbesondere auf der Rückfahrt feststellen konnten, als die Klimaanlage unseres Busses vor den Strapazen der polnischen Autobahnen kapitulierte und ihren Geist aufgab. Und die Städte, Sehenswürdigkeiten, Land und Leute haben uns so beeindruckt, dass wir nur jedem versichern können: Polen ist allemal eine Reise wert! Michael Bauer (S)

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„Faust“-Workshop am Goetheanum Klassenfahrt der ehemaligen Klassen 12a und 12b nach Dornach Zwölf Jahre Waldorfschule und noch nie im Goetheanum gewesen? Das kann doch nicht sein!!! Um diese Bildungslücke zu füllen, machten wir uns am Freitag, den 23.05.2003 in Richtung Dornach auf. Mit dabei waren die beiden 12. Klassen und all diejenigen Lehrer, die sich im Kampf um die letzten freien Plätze erfolgreich durchgesetzt hatten. Die Idee zu dieser Unternehmung kam von Herrn Häusser und Herrn Schad, die, inspiriert von der Faust-Epoche, eine Möglichkeit suchten, diese Thematik weiter zu vertiefen, wofür sich der zweitägige Faust-Workshop am Goetheanum bestens eignete. Nach vier Stunden Busfahrt kamen wir endlich im „Mekka der Anthroposophen“ an, beeindruckt und ein wenig sprachlos vom Anblick, der sich uns dort bot: Häuser in den unglaublichsten Formen, und Menschen, die mehr oder weniger durch die Gegend „schwebten“. Das etwas farblos wirkende Goetheanum weckte in uns Waldorfschülern sofort das Bedürfnis, Pinsel und Farbeimer in die Hand zu nehmen und unserer Kreativität freien Lauf zu lassen, woran wir jedoch gehindert wurden. Nach der Begrüßung ging es gleich weiter zum Mittagessen, welches geschmacklich stark an die Schulküche erinnerte und so heimische Gefühle bei uns weckte. Noch ganz geschafft vom Schneiden der Pizza, die wir mit vereinten Kräften dann noch klein bekommen hatten, bezogen wir unser Quartier im Holzhaus. Später folgte der Faust-Workshop, dem eine Demonstration der Szenen „Straße“ und „Studierzimmer“ vorausging. Vor allem die verschiedenen Ansätze der Interpretation (Faust als berechnender Wissenschaftler oder doch eher als naiver Liebhaber?) veranschaulichten uns, welche Ideen, Überlegungen und Gedanken hinter einem Drama wie 38

„Faust“ stehen können. Im folgenden Workshop teilten wir uns in vier Gruppen auf, wobei sich zwei mit der Schauspielerei (die Verkörperung des Bösen bzw. Darstellung der ersten Begegnung Fausts mit Gretchen) beschäftigten. In der dritten Gruppe wurde erläutert und selbst ausprobiert, wie man Hexen eurythmisch darstellt, die vierte befasste sich mit der Bühnentechnik des Goetheanums. Im Anschluss an den Workshop, der wohl sehr interessant war, ließen wir uns Herrn Schad zuliebe darauf ein, auf der großen Bühne des Goetheanums die „Zuneigung“ des Faust zu rezitieren, was auch mehr oder weniger klappte. Zum Abendessen trafen wir uns in der Jugendsektion. Danach ging es in den englischen Saal, wo die Einleitung zur Werkstattaufführung des „Faust“ stattfand. Doch gerade nach dieser vielversprechenden Einführung waren wir von der Aufführung selbst etwas enttäuscht. Gezeigt wurden die Szenen „Walpurgisnacht“, „Kerker“ und „Anmutige Gegend“. Vor allem in der Szene „Walpurgisnacht fiel uns die Konzentration aufgrund der „eurythmischen Massen“ auf der Bühne besonders schwer und wir verloren schnell den Überblick. Es folgte das „Kontrast-Programm“ in Form eines netten Abends auf der Ruine Dorneck, wo wir es uns am Lagerfeuer gemütlich machten (wir bedauern übrigens, das vermutlich mühsam zusammengesammelte Holz der Dornacher Pfadfinder schamlos verheizt zu haben...). Nach der langen bzw. kurzen Nacht erschienen wir am nächsten Morgen doch noch etwas verschlafen zum Frühstück in der Jugendsektion. Doch das Müsli und der morgendliche Blick aufs Goetheanum ließen uns

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Dornach: Heizhaus

unsere Müdigkeit schnell vergessen. Anschließend teilten wir uns in drei Gruppen auf und wir wurden durchs Goetheanum geführt, wobei in allen Gruppen jeweils eigene Schwerpunkte in Bezug auf die Betrachtung gesetzt wurden (Architektur, Fensterbilder des Großen Saals, Bühnentechnik).

Das darauf folgende Abschlussgespräch und die Reflexion des Erlebten rundete unseren Dornachausflug ab. Insgesamt waren die zwei Tage wohl für jeden schön und interessant, nicht nur wegen des Workshops, sondern auch, weil es einfach eine gemeinsame Unternehmung war. Lena Handwerk (S)

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Eine Fahrt ins Ungewisse Klassenfahrt der ehemaligen Klasse 12b nach Polen Nach endlosen Diskussionen stand es fest, unsere Klasse verbringt ihre Abschlussfahrt in Polen. Wir meldeten diese Fahrt unter einem sozialen Projekt an und konnten schließlich vom 14. - 20. Juni nach Polen fahren. Genau hieß unser Ziel Siemianowice. Wir fuhren gemeinsam mit unserer Paralellklasse, die ebenfalls ihre Abschlußfahrt in Polen verbrachte nach Siemianowice. Was wir wussten, als wir dort hinfuhren, war, dass wir in einer Schule übernachten werden und dass wir eine Landschaft gestalten sollten. Als wir dort ankamen, wurde uns schnell bewusst, dass unsere Unterkunft wesentlich besser war, als wir es erwarteten. Die Schule hatte einen riesigen Garten und einen Pool, der absolute Pluspunkt der Unterkunft. Wir durften jeden Abend in einem Restaurant essen und auch unser Frühstück war sehr ausgiebig. Zwischen den Mahlzeiten nahmen wir an diversen Empfängen teil, die wir besuchen mussten, was uns zum Teil nicht sehr erfreute und die auch sehr fragwürdig waren. Wir wurden gleich am ersten Tag mit einem großen Empfang beglückt, bei dem uns viele verschiedene Leute in Polen willkommen hießen. Die meisten von ihnen hießen Professor oder Präsident. Auch bei den weiteren Empfängen wurden uns Leute vorgestellt, mit denen wir nicht so viel anfangen konnten. Wir besuchten eine Sportplatzeinweihung, einen deutsch-polnischen Soldatenfriedhof, eine Sonderschule und in einem Restaurant wurden uns auch irgendwelche Menschen vorgestellt.

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Nebenbei versuchten wir auch unser soziales Projekt zu verwirklichen. Das sollte so aussehen: Wir sollten in einem Viertel von Siemianowice, wahrscheinlich der soziale Brennpunkt der Stadt, die Wohngegend der Menschen dort verbessern. Also legten wir unter der Leitung zweier Österreicher, Bastel und Wolfgang, einen Sportplatz und einen Spielplatz für Kinder an. Die Betonung liegt auf, wir legten die ganze Sache an. Denn durch die vielen Nebenveranstaltungen konnten wir leider nicht genug Zeit finden, all das, was wir uns vorgenommen hatten, auch so zu Ende zu bringen. Wir standen dort in ständiger Begleitung von Maria, einer Polin, die dort in Siemianowice wohnt. Sie inszenierte für uns all die Nebenveranstaltungen. Gegen Ende der Woche machte ein Teil unserer Klasse einen Ausflug nach Auschwitz. Samstags machte die ganze Klasse noch einen Ausflug, zusammen mit unserer Paralellklasse, nach Krakau. Schlussendlich wissen wir nicht genau, warum wir dort waren, nur wegen dem sozialen Projekt kann es nicht gewesen sein. Aber im Großen und Ganzen hatte jeder dort seinen Spaß, ob es der Pool im Garten war, die billigen Zigaretten und der Alkohol, oder das letzte Mal mit der Klasse weggefahren zu sein. Lena Denzer (S)

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Allgemeines zu Klassenfahrten

Auf den Klassenfahrten versuchen wir Lehrer und Lehrerinnen mit unserer anvertrauten Klasse den Schulalltag mit dem Lebensalltag altersgemäß näher in Berührung zu bringen. Hier ist schon zu bemerken, dass unsere SchülerInnen jedes Mal sagen: „Leider viel zu kurz, viel zu selten ....“ Im Laufe der Schuljahre fragt sich der Klassenlehrer oder -betreuer, was ist das Richtige für diese Klasse ...? Je mehr man sich damit befasst, will man sicherlich nicht nur in altbewährte Klischees verfallen und die Suche nach dem Sinn, dem Wert wird nicht nur schwieriger, auch spannender. Kinder/Jugendliche (ab dem 12./13. Lebensjahr aufwärts) entwickeln immer deutlicher die große Sehnsucht nach Welterfahrungen. Zunächst unbewusst fragen sie sich: Werde ich gebraucht, habe ich eine Aufgabe und welche? Wie interessant ist die Welt, ist sie veränderbar und kann ich meine ureigensten „Träume“ und Ziele in ihr verwirklichen? Hier spürt der junge Mensch in seinem Innern, die Zukunft verändern zu wollen. Aber schon treten die nächsten Fragen auf: was ist Freiheit, kann ich sie erleben? Was bedeutet das Wort Liebe? Lohnt es sich überhaupt etwas zu lernen, oder ist das höchste Ziel der Schulzeit das Abitur? – Unsere Jugendlichen schauen mit all den Fragen auf uns, wie wir mit diesen Fragen umgehen. Welche Möglichkeiten eröffnet ihr uns neben unserem Schulalltag, die anderen notwendigen Lebenserfahrungen machen zu können? Sowohl der Erwachsene als auch der Jugendliche sind schon stellenweise (oder gar mehr?) überfordert. Täglich bricht eine Flut von Ereignissen, Problemen, Fragen und Fakten über uns herein und wir haben große Mühen diese zu verarbeiten, um dann die eigentlichen Lebensfragen, wie auch Lebensqualitäten wie

Freude, Ideen entwickeln, Idealismus und Begeisterungskraft zu entfalten. Eigentlich aber liegt genau in diesem Komplex der Schlüssel, die Antwort: Nur in der Begegnung mit dem anderen und die daraus resultierende Zusammenarbeit kann der Mensch sowohl die gewordenen als auch neue Lebensqualitäten verändern oder entwickeln. Das ist sicher die spannendste, die schwierigste Aufgabe zu lernen, wie schmerzhaft aber auch wohltuend, bereichernd dieser Prozess sein kann – ohne den anderen zu verletzen –! Betrachtet sich der Jugendliche als ein werdendes Kaleidoskop, so blickt er auf so manchen „Glasstein“ gerne hin und kommt der Antwort näher mit der Frage: Wer bin ich? Was will ich? Was kann ich? Was ist meine Aufgabe? Wo werde ich gebraucht? B. Lievegoed sagt dazu: Wer sich in dieser Lebensphase diese Fragen nicht gestellt hat oder sie nicht gestellt bekommen hat – und sei es auch nur in der Form, dass er darunter gelitten hat, die Antwort nicht sofort zu finden –, der hat den Grund für das Erwachen der psychischen Seite seines Menschseins nicht gelegt und läuft Gefahr, in der langen Phase der Lebensmitte dem triebhaft-vitalen Bereich verhaftet zu bleiben und in1 ewig pubertierender Haltung zu verharren. Somit bietet sich besonders eine Klassenfahrt den oben genannten Fragen wie Problemfeldern näher zu kommen geradezu an. A. Prothmann (L) 1

B. Lievegoed, „Lebenskrise - Lebenschancen“, München 1992

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Segel-Klassenfahrt der (damaligen) 8a 14.-20. Juli 2003 Vom 14. -20. Juli letzten Schuljahres war die Klasse 8a auf der Ostsee mit dem hochseeerprobten Segelschiff „Fridtjof Nansen“ auf Tour. Schon vor der Fahrt beschäftigten uns viele Fragen und Unsicherheiten: Bin ich seetauglich, wie schaffe ich es auf so engem Raum zusammenzuleben, wie soll das gehen, da ich nicht segelerfahren bin, ...? Doch je mehr wir uns dem Unternehmen näherten, wurde uns klar, dass wir auf dem Schiff (jeder auf seine Art) gebraucht werden und uns gegenseitig helfen.

Die Spannung ins Ungewisse war groß!

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Angekommen auf dem Dreimast-Großstoppsegelschoner wurden wir von der jungen Stammcrew und dem Kapitän Herrn Temme seemännisch und herzlich mit dem obersten Gebot begrüßt: „Auf dem Schiff hat der Kapitän mit seiner Mannschaft das Sagen, auf dem Land eurer Lehrer!“ Die Mannschaft hatte bereits die Klasse in Vorder-Mitt- und Achterschiffsgruppen aufgeteilt sowie auch die Backschaft (den Küchendienst). Im Mittschiff befindet sich die Kombüse, in der gekocht und gebacken wird. Weiter unten ist die Messe und ein Thingraum in dem der Kapitän nach Möglichkeit täglich zwei Stunden Schiffs- und Seekundeunterricht erteilt. Hier sind auch die Kajüten. Im Vorderschiffs ist der Ankerraum und daneben weitere Kajüten. Im Achterschiffs hat der Kapitän mit Steuer- und Maschinenmann sein Domizil. In der Nähe ist auch der Navigationsraum, wohl der wichtigste Ort an Bord und als einziger

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auf modernen Stand gebracht: vom Radar über Seefunk bis hin zu GPS ist alles vorhanden. Hier werden die Routen festgelegt, der Kurs kontrolliert und über Seekarten gefachsimpelt. Ebenso wichtig ist hier das tägliche Empfangen und Interpretieren des Seewetterberichts. Neben den Tagdiensten gibt es auch nachts die Ankerwache. So sind wir alle im wahrsten Sinne rund um die Uhr beschäftigt und lernen damit das harte wie auch zeitweise das angenehme Seemannsleben kennen. Manch einer äußert leise sein Fernweh und die Freiheit der Welt zu erfahren. Natürlich nicht zu vergessen die Seemannsprache, die wir uns rasch einprägen müssen, um die Kommandos zu verstehen bzw. sie entsprechend umzusetzen. All das verlangt oft rasches und sicheres Handeln und das prägt auch den Gemeinschaftssinn. Nebenbei und doch sehr wichtig sei bemerkt: es herrscht kein Befehlston.

Der Kapitän mit seiner Mannschaft führte, trieb nicht an. Diese Atmosphäre war wohltuend für die Klasse. So kamen sich alle gewollt und ungewollt sehr nahe und lernten sich nochmals auf andere Weise kennen und wie notwendig jeder auf dem Schiff ist. Staunen, Respekt wird der Stammcrew gezollt, die da oben im Mast bzw. an jedem Groß- und Schonerbaum in einer Höhe von 20 und 30 m die Segel setzen. Aus sich selbst heraus angespornt und dann unter fachmännischer Obhut, traut sich so manche/r Schüler/in nacheinander hoch, um dort oben Hand anzulegen aber auch die wunderbare freie Sicht zu genießen und mal nach „unten“ blicken zu können. Bei dieser schwindelerregenden Höhe lernt so mancher neue Grenzen kennen bzw. sie zu überwinden. Wer Kapitän Temme kennt, weiß, was ihm ein Anliegen ist, nämlich dass aus dem durchschnittlichen Jugendlichen überdurchschnittliche Leistungen herauszulocken sind. 43

KLASSENFAHRT All dies wird nicht ausgesprochen aber deutlich innerlich erlebbar für unsere Jugend. Was gibt es Schöneres als strahlende, glückliche Gesichter zu erleben, die sich an oder über ihre Grenzen wagen und wahrnehmen können! Zuversicht und großes Vertrauen können hier die Jugendlichen von Seiten des Kapitäns und seiner Mannschaft verspüren. Am Abend, wenn das Schiff vor Anker liegt und die Arbeit – bis auf die Wache – ruht, freut man sich, ins kühle Wasser zu springen. All das, was man sich nicht nur sonst, sondern besonders für eine Klassenfahrt wünscht, ist erfüllt worden.

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Wir danken allen, die es uns ermöglicht haben, die, die noch mal mehr lernen mussten loszulassen und uns ihr Vertrauen mit auf den Weg gaben, sei von Herzen Dank gesagt, an Kapitän H. Temme mit seiner Mannschaft und den Eltern.

Ein Wanderer ist der Mensch von Anbeginn, geboren auf dem Schiff, getrieben vom Fluss der Zeit, voller Staunen und Freude. Matthew Arnold

Albert Prothmann (L)

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Schülerstimmen der ehemaligen 8a zur Segel-Klassenfahrt im Juli 2003 Die Klassenfahrt war gut für unsere Klassengemeinschaft. Sie hat im Allgemeinen die Klassensituation aufgelockert. Für eine Klassenfahrt finde ich segeln echt eine gute Idee. Das Einzige was ich nicht so toll fand war die Hygiene. Aber sonst war alles echt cool. Leider konnten wir nur einmal an Land, aber das Baden im Meer hat es wieder gut gemacht, obwohl das Wasser kalt war im Gegensatz zur Lufttemperatur. Die Stimmung war super cool, die Leute waren klasse „drauf“. Manchmal hatte man den Eindruck, mit seinem Dienst nicht gerade die beste Karte gezogen zu haben. Aber ich glaube, das gehört zum Schiffsleben dazu. Mir hat es trotzdem auf jeden Fall gefallen. Isabelle (S) Tagesablauf Morgens wurden wir um 7:30 von der Backschaft zum Frühstück geweckt. Die Backschaft war bereits seit 6:00 Uhr auf. Zum Frühstück gab es Brot, das oft von der jeweiligen Nachtwache gebacken wurde. Ca. um 8:00 Uhr mussten dann die Segel gesetzt werden und die erste Gruppe zur Fahrwacht wurde eingeteilt. Die Backschaft spülte ab und begann das Mittagessen vorzubereiten. Morgens, nach dem Segelsetzen musste erst mal „Klarschiff“ gemacht werden. Dazu bekam jeder aus der Gruppe einen Bereich zugeteilt z.B. Wassergang, WC, Dusche, Things ... Um 12:00 Uhr nach dem Essen wurde die Fahrwacht abgelöst und konnte jetzt endlich essen gehen. Wir mussten je nach Ziel einige Manöver am Tag fahren. Gegen 16:00 Uhr gab es Tee, Kaffee, Marmeladebrote und manchmal sogar Kuchen, der von der Backschaft gebacken wurde. 46

Gegen 20:00 Uhr suchten wir meistens einen Ankerplatz und es gab Abendessen. In der Nacht mussten zwei von uns jeweils 2 Stunden Ankerwache halten und im Hafen, Hafenwache. Bei der Nachtwache musste man wenn wir ankerten die Position, den Wind und den Tiefgang überprüfen. Wenn wir im Hafen lagen, musste darauf geachtet werden, dass kein Fremder an Bord kam. Kai (S) Als wir im Juli segeln waren, hatten wir viele schöne Erlebnisse. Nach 7 Stunden lustiger Fahrt die wir in einem Raucherabteil ohne Klimaanlage verbringen mussten, sind wir in Lübeck angekommen. Als wir dann auf dem Schiff waren, waren wir schon gespannt wann es los ging. Aber wir segelten erst am nächsten Tag los. Jeden Morgen mussten wir Klarschiff machen. Die Backschaft musste um 6:00 Uhr aufstehen um das Frühstück zu bereiten. Die Klasse wurde in drei Gruppen aufgeteilt und diese waren für den Schonermast, Besanmast und Großmast zuständig. Jede Gruppe musste einmal am Tag Wache halten. In der Nacht mussten sechs wach bleiben. Egal bei welchem Wetter. Die Woche ging schnell vorbei und wir hatten viel Spaß. Jasmin, Bianca, Katharina (S) Da ich neu in der Klasse bin, war die Klassenfahrt sehr gut, weil ich alle besser kennenlernte. Jeden Morgen wurden wir zum Klarschiffmachen eingeteilt. Es gab die Besanwache, Großwache und Schonerwache. Jeder musste Wache schieben. Es gab auch Nacht- und Hafenwache. Wenn man Backschaft hatte, musste man um 6 Uhr aufstehen und das Frühstück vorbereiten. Man hatte auch Freizeit. Bis auf die Hygiene war alles in allem sehr schön. Wer wollte, durfte auch in

KLASSENFAHRT die Ostsee baden gehen. Schade war auch, dass wir nur einmal in Rostock an Land gehen konnten. Trotzdem war unser fast einwöchiger Segeltörn richtig klasse. Myriam (S) Als wir auf der Fridjof ankamen, bestaunten wir als erstes den Dreimaster. Sieben Tage in dieser Enge zu leben war für die meisten ein ganz neues Gefühl, an das man sich aber schnell gewöhnte. .... Jeden Tag wurde eine Gruppe zur Backschaft eingeteilt, die um 6 Uhr in der Früh aufstehen musste, um das Frühstück vorzubereiten. Diese waren dann den gesamten Tag für das Essen zuständig und waren vom Wachdienst befreit. Sobald ein Signalton, der auf dem ganzen Schiff zu hören war, ertönte, mussten sich außer der Backschaft alle auf dem Achterdeck (ganz hinten) versammeln. Dort bekamen wir Anweisungen, was dringend zu tun war. Meist wurde der Signalton ausgelöst, wenn eine Wende zu fahren war oder plötzlicher Sturm aufkam. Man hatte aber auch entsprechend Freizeit, wo wir es uns an Deck bequem machen konnten. Was ich sehr oft tat, ich ging in die Kabine bzw. Koje um mich einfach nur zurückzuziehen oder zu schlafen. Natürlich durften wir auch, wenn wir abends vor Anker lagen, schwimmen gehen. Die meisten durften auch auf die hohen Masten steigen und konnten das Gefühl der Freiheit erleben. Am fünften Abend liefen wir im Rostocker Hafen ein, in dem wir dann auch die ganze Nach über vor Anker lagen. An diesem Abend hatten wir Landgang und jeder durfte tun, wozu er Lust hatte. Ich ging mit meinen Klassenkameraden zu McDonalds und an den Strand, weil das Essen auf dem Schiff nicht immer das Allerbeste war. Gregor Reinecker (S)

Drei Monate später interviewten wir ein paar Mitglieder der Stamm-Crew (d.h. Personen, die schon länger auf dem Schiff sind und bleiben) in Berlin. Es kommt deutlich zum Vorschein, dass es dem Stamm mit uns gefallen hat, weil wir nicht nur eine fleißige, sondern auch eine soziale Klasse waren. Vivi von der Stamm-Crew gab uns die mit auf den Weg: „Moin, Moin, Ihr Süßwasserpiraten. Ich habe mir echt noch mal allet durch den Kope gehen lassen, und ick bin zu dem Entschluss gekommen, dass Ihr echt ‘ne lustige Klasse wart.“ Frei nach dem Motto: „In Stunden, wo der Unsinn waltet sind die Sorjen ausjeschaltet und sorgt es nicht det heißt Jewinn, drum hat der Unsinn einen Sinn.“ Statement von Trude: „Es hat mir mit der Klasse sehr viel Spaß gemacht, sie war von Anfang an locker und spontan. ... Ich habe mich auch gefreut, einige von euch wieder zu sehen und hoffe, dass ich nächsten Sommer noch ein paar von euch wiedersehen werde. Bis dann, macht’s gut!“ Und von Myrhia: „Die Fahrt mit der Klasse war sehr lustig und hat viel Spaß gemacht! Würde mich freuen, wenn Ihr wiederkommt!“ Durch diese Aussagen sind wir uns ziemlich sicher, dass es auf dem Schiff für uns, wie auch für die Stamm-Crew, eine schöne, einzigartige Zeit war und wir mit Stolz sagen können: „Wir waren als Klasse auf der Fridjof Nansen.“ Hannah und Johanna (S)

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AUS DEM SCHULLEBENX

Rückblick auf die Michaeli-Tagung vom 26.-28. September 2003 Bereits im Januar fand eine Eltern-Lehrer-Therapeuten-Tagung mit pädagogisch-therapeutischem Schwerpunkt statt – mit gutem Zuspruch. Bei dieser Tagung konnte man in die verschiedenen künstlerisch-therapeutischen Angebote, die an unserer Schule gepflegt werden, hineinschnuppern – “Salutogenese“ – Gesunderhaltung, indem Krankheit vorgebeugt wird, war das große Stichwort. Eine der ganz positiven Erfahrungen an diesem Winterwochenende: Schön, wenn Lehrer, Erzieher und Eltern an einem Strang ziehen, gemeinsam an sich selbst arbeiten – sozusagen frei nach dem Motto: „Gesunde Lehrer und Eltern = gesunde Kinder“. Aus viel Begeisterung heraus entstand der Wunsch nach Fortsetzung solchen gemeinsamen Tuns und fiel der Beschluß für einen Halbjahres-Rhythmus. Die nächste Tagung wurde gleich für Michaeli geplant – ein kleiner Kreis von Lehrern, Erzieherinnen und Eltern bestritt mit insgesamt 3 Treffen die Vorbereitungen. Die Mitarbeit in diesem Team hat viel Spaß gemacht. U.a. gab uns das Flensburger Heft „Was die Naturgeister uns sagen“ „michaelische“ Anregungen: Dass wir aufgefordert sind, Michaelsimpulse ins Handeln umzusetzen, dass Elementarwesen und Naturgeister wahrgenommen werden wollen und wir aufgefordert sind, mit ihnen in einer Richtung zu handeln. Für mich war diese Tagung eine schöne Bestätigung unserer Vorbereitungen. In Herrn Bettis Vortrag am Freitagabend fanden diese Gedanken Erweiterung: Der Individuationsprozess des einzelnen Menschen wäre nicht möglich ohne die intensive Beschäftigung mit dem Materiellen. Doch die Entwicklung ist zu stark in diesen materiellen Bereich gegangen. Michael, als unser helfender Zeitgeist, der die Menschen aller Völker 48

zusammenführen, zur Verständigung beitragen und neue spirituelle Intelligenzkräfte anregen möchte, will das Geistige von der Fesselung an die Materie befreien. Er schaut den Menschen mit der Frage an: „Wann erweckst du denn dein Ewiges in dir?’’ Herr Betti entschlüsselte uns beeindruckend die von ihm vorgetragenen gewaltigen Bilder aus der Apokalypse des Johannes, in welcher das Bild des Michael im Kampf mit dem Drachen geschildert wird: Das Weib mit den Sonnenstrahlen der Gefühlswärme und dem Sternenkranz des sternenklaren Denkens stehend auf dem Mond, die Schlacke, die tote Materie beherrschend. Der Sohn, Hirte aller Völker – der selbstlose Wille, die Ichkraft des Menschen. Die Wüste: Ohne in die Einsamkeit zu gehen, kann der Mensch nicht zur Individuation kommen. Der feuerrote Drache des einseitig Materiellen, der bloßen Egoität bis hin zur menschenverachtenden Intellektualität – in den Flammen der (neg.) Leidenschaft – die Schuppen, der Panzer der Verhärtungen. Der Vortrag schloß mit dem Zitat von Martin Luther-King: Wo, wenn nicht hier! Wann, wenn nicht jetzt! Wer, wenn nicht ich! Wie, wenn nicht mit Liebe! Ulrike Stilz (E) Am Sonntag überraschten sechs Eurythmiekollegen die Tagungsteilnehmer mit der künstlerischen Darstellung eben dieses aphoristischen Textes von Martin Luther King. Anschließend folgte eine Ansprache von Herrn Kersten zum Thema „Gehen, Sprechen, Denken“ in der Entwicklung des Kindes vor dem Hintergrund der Kräfte des Christus, die in jedem Menschen leben, und der seines hel-

AUS DEM SCHULLEBEN

fenden Begleiters, des Erzengels Michael – ein ermutigender Auftakt für die letzte Gesprächsrunde in den Arbeitsgruppen. Im Folgenden kommen nun Teilnehmerinnen zu Wort – Mögen Ihnen die Berichte Lust darauf machen, das nächste Mal selber Teilnehmer oder Mitarbeitender zu sein. (geplant fürs Frühjahr). „Will ich – Michaeli, das Fest des Willens“ In einer Zusammenstellung von Vortrag, Arbeitsgruppen, Plenumstreffen und Essenspausen widmeten sich die ca. 35 teilnehmenden Eltern und Lehrer den Fragen, Ideen, Erfahrungen und Erkenntnissen rund um den Willen. Sinnigerweise verlief die Tagung in Struktur und Inhalt – wegen der kleinen Teilnehmerzahl – nicht so ganz nach dem Willen der Planer. Das reichhaltige Angebot konnte bei weitem nicht ausgeschöpft werden, und doch gingen am Ende alle erfüllt, bereichert und bewegt nach Hause. Die die verschiedensten Arbeitsgruppen anbietenden Lehrer und Erzieherinnen zeigten sich in jede Richtung flexibel, um eine neue, sinnvolle, den Bedürfnissen der Anwesenden entsprechende Kombination von theoretischen und praktischen, einmaligen und aufeinander aufbauenden Gruppen zu finden: Dreistimmiges Singen mit Herrn Maresch, Heileurythmie, Sprachgestaltung, Gesprächsgruppen.

Es bildete sich eine Gruppe, um sich unter Leitung von Herrn Kersten mit den 12 Sinnen zu befassen, flankiert von praktischem musikalischem Tun am Monochord und dem Widerspiegeln des Gedachten in der Eurythmie (Herr Junghans). Wir vergegenwärtigten uns (– wieder einmal – man kann es nicht oft genug!), wie wichtig es für eine gesunde Entwicklung des Kindes ist, die Ausbildung der verschiedenen Sinne zu ihrer rechten Zeit und in ihrer notwendigen Reihenfolge zuzulassen und zu fördern. Wie wichtig es aber auch ist, geschehene Versäumnisse auf eine konstruktive, freundliche Weise zu betrachten, um die bestmögliche Hilfe in der Gegenwart zu leisten. Als ein alle mehr oder weniger bedrängend berührendes Thema kam auch der Umgang mit Fernsehen, Computer, Radio zur Sprache, leider nur schlaglichtartig und so, dass wohl jedem selbst offensichtlich wurde, dass die meisten von uns Eltern keine ausgereifte Haltung diesem Thema gegenüber besitzen. Ein kleiner feiner Kreis von helfenden Eltern hatte die Pausengestaltung in die Hand genommen und mit geringstem Aufwand und bescheidenen Mitteln die Treppe zum Raum vor der Neubauküche und v. a. den Raum 49

AUS DEM SCHULLEBEN selbst so unbeschreiblich stimmungsvoll geschmückt, dass alle erst mal sprachlos genossen und dann doch zu sehr intensiven Gesprächen in diesen Essenspausen angeregt wurden. Sonja Haupt (E)

Dem Thema „Gespräch“ näherten wir uns im wortlosen Malen; wir kommunizierten ausschließlich durch Farbe und Form. So konnten wir sehr ursprünglich den Anderen (und uns selbst) erleben und ein gruppeneigenes Ganzes entstehen lassen.

Michaeli Tagung „ICH WILL“ „Gesprächskultur – Konfliktkultur – Zuhörkultur“:

Als drittes kamen wir zum aktiven Zuhören. Die wohltuende Wirkung des (gegenseitigen) Zuhörens wurde uns ans Herz gelegt und mit einer kurzweilig-humorvollen Geschichte aus „Momo“ unterstrichen.

Arbeitsgruppe Frau Denzer Im Entstehen eines selbstbezogenen Netzwerkes (mittels einer Schnur, die jeden mit jedem im Kreise verband) konnten wir unsere soziale Verantwortung bildlich vor uns sehen. Jeder von uns war wichtig als „Mithalter“ und „Mitgestalter“.

Es war eine gute Mischung aus eigenem Tun, Gespräch, Austausch und Aufnehmen von Darstellungen der Gruppenleiterin. Der Schritt „ich will“ wurde zum bereichernden Erlebnis. Beate Wolff (E) Will ich,

Zur Eröffnung der Arbeitsstunden führte uns Frau Denzer den Entwicklungsweg der Menschheit von der uranfänglichen Gottverbundenheit über die Alten Kulturen bis zur heutigen, oft materiell orientierten Vereinzelung. So konnten wir die Zeiterscheinungen von Streit und Konflikt bis hin zu Zerstörungstrieb verstehen lernen. Der Punkt zur Umkehr, zur Wiederverbindung mit dem Göttlichen aus dem freien Willen der eigenen Persönlichkeit heraus erscheint uns gekommen. Auch im Umgang mit unserem Gegenüber sollten wir für ein verständnisvolles Miteinander lernen, das Höhere, Göttliche in ihm zu sehen. Bleibt man bei äußerer Betrachtung des Anderen, führt dies schnell zu Abwehr und Verletzung. Es wurde uns dargestellt, wie übersinnliche und untersinnliche Wesenheiten großes Interesse an der menschlichen Entwicklung zeigen. Dadurch wurde deutlich, in welchem Spannungsfeld sich der Mensch auf der Erde befindet. 50

welch ein Aufruf! Aber natürlich will ich, – das Geschenk dieser Eltern-Lehrer-Tagung annehmen, – will ich – mich für eines der Tagungsthemen entscheiden. Umgang mit Konflikten – wie oft schon habe ich mich in einem Konflikt inkompetent gefühlt, habe ich mich über meine Fehler geärgert. Ja, ich will mich mit diesem Thema auseinandersetzen und mein Mann will es auch. So sitzen wir also am Samstag Nachmittag mit 10 anderen Teilnehmern und Frau Denzer (Erzieherin und Familienberaterin) zusammen, um uns über das Wesen des Konflikts und seine Dynamik Gedanken zu machen. Mit einem Spiel, bei dem uns ein Garnknäuel miteinander verbindet, erleben wir anschaulich das soziale Netz, das uns alle verbindet und hält und die Wirkung des Einzelnen auf das Ganze veranschaulicht. Wie ist es wenn einer herausfällt ? Die Gruppe kann ausgleichen, wenn aber mehrere herausfallen, hängt das Netz durch. Ausgehend von

AUS DEM SCHULLEBEN dem Michaeli-Vortrag von Mario Betti am Vorabend erzählt uns Frau Denzer von dem großen Ziel der Menschheit, den Planeten Erde in Freiheit und durch Liebe zum Planeten der Liebe zu verwandeln und wie sich die Gegenmächte Ahriman und Luzifer geopfert haben, um uns ein Spannungsfeld zu bieten, durch das wir erst zur Freiheit gelangen können. Starke Erschütterungen in der äußeren Welt sind nötig, um uns aus unserer Egoität und dem materiellen Verhaftetsein zu erwecken. Dabei dürfen wir auf die Hilfe und den Beistand Michaels vertrauen, der uns im 3. Jahrtausend bei unseren Entwicklung helfend beistehen wird. Er wird uns dabei im wesentlichen durch 3 Impulse anregen. Erkennen des Göttlichen in jedem Menschen, Religionsfreiheit für jeden Menschen, die Möglichkeit, über das Denken spitituelle Gegebenheiten zu erfassen. Dies hat besonders mit unserem Konfliktthema zu tun, die wirkliche, wahrhafte Menschenbegegnung von Wesenskern zu Wesenskern und das erfordert von uns eine gute, genaue Wahrnehmung unseres Gegenübers. Wir müssen lernen hinzusehen, wir müssen lernen wirklich zuzuhören. Der Konflikt entsteht immer dort, wo sich bei einer Meinungsverschiedenheit (sachliche Ebene) unser Doppelgänger oder unser niederes Ich zu Wort meldet und sich einmischt. Anhand eines Fallbeispieles aus der Gruppe erforschten wir den Weg in ein solches Konfliktknäuel, bei dem schnell klar wurde, dass das Problem im Zwischenmenschlichen und nicht in einer Sache liegt.

gänzen, wie auch immer. Das ganze wurde am Schluss von jedem Einzelnem aus seiner persönlichen Sicht kommentiert. Dabei wurden die verschiedenen Sichtweisen und Erlebnisse deutlich und es überraschte, wie verschieden wir die selben Vorgänge erlebten und empfanden. Danach sprachen wir über Übungen, die uns schulen einander besser wahrzunehmen und zuzuhören. Ein Text aus Michael Endes „Momo“ über die Konfliktlösung durch Momos gekonntes Zuhören rundete das Tagungsthema ab. Natürlich waren die rund 4 Stunden noch lange nicht genug für dieses Thema, aber es war eine gute und durch Frau Denzer sehr gekonnte Anregung sich näher auf das Thema einzulassen und sich im Umgang mit Konflikten zu üben. Noch am selben Abend nahmen wir uns das Buch von Friedrich Glasl „Selbsthilfe in Konflikten“ vor und wollen nun regelmäßig daran arbeiten. Ich denke, wir haben es hier mit einem Zukunftsthema des Menschen zu tun und ich wünsche mir, dass wir unser Bewusstsein dafür schärfen, wie wir miteinander umgehen, damit unsere Kinder in Familie und Schule Kompetenzen für die Konfliktfähigkeit erwerben. Ganz besonders erwähnen will ich noch die schöne, liebevolle Dekoration, die uns in den Pausen umgab, auch das ist ein wesentlicher Beitrag für den Geschenkcharakter, den diese Tagung für mich hat und wofür wir uns bei allen Beteiligten bedanken möchten. Petra Schraysshuen (E)

Der Sonntagmorgen begann mit einem spannenden Kommunikationsspiel. Zu Dritt oder zu Viert sollten wir – ohne zu sprechen – ein Bild malen. Jeder nahm sich eine Farbe. Einer sollte das „Gespräch“ eröffnen, ein Anderer „antworten“, widersprechen oder er51

SCHULENTWICKLUNG Guten Tag, darf ich vorstellen:

Schulverein der Magdalenenschule, Freie Förderschule e.V. Wie wir entstanden sind und was wir wollen: Ein kleines Mädchen, das nirgends so richtig Platz fand in der bestehenden Schullandschaft, war der aktuelle Anlass, sich wieder einmal mit dem Thema Förderschule am Engelberg auseinander zu setzen. Es entstand ein „Initiativkreis Förderschule“, der die Rahmenbedingungen eines solchen Vorhabens abklopfte, sich informierte und kundig machte. So entwickelte sich sehr schnell das Bild, dass eine Förderschule vor Ort zwar von vielen gewünscht wird, dass aber der große Schulorganismus der bestehenden Freien Waldorfschule nicht noch zusätzlich einen neuen Bereich sinnvoll würde eingliedern können. Die Konsequenz daraus war die Überlegung, einen eigenen Verein zu gründen, der die Gründung einer Förderschule für besonders förderungsbedürftige Kinder anstrebt und sie vorbereitet, und später als ihr Rechts- und Wirtschaftsträger fungieren soll. Und damit sind wir beim aktuellen Stand der Dinge angekommen. An Michaeli 2003 hat sich mit 15 Gründungsmitgliedern der „Schulverein der Magdalenenschule“, freie Förderschule e.V. gegründet. Z. Zt. wird die Eintragung ins Vereinsregister beantragt, auch die Feststellung der Gemeinnützigkeit beim Finanzamt. Ziel des Vereins ist es, zum Schuljahr 04/05 eine Förderschule zu gründen, für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Lernstörungen und Lernbeeinträchtigungen, auch verbunden mit Verhaltensauffälligkeiten. (Ihr Förderbedarf muss in einem sonderpädagogischen Gutachten festgestellt werden). Wir stellen uns eine Klassengröße von höchstens 12 Kindern vor, die von Sonderpädagogen/innen und Förderlehrer/innen betreut werden. 52

Unsere Wunschvorstellung wäre, dass begleitend zum Unterricht verschiedene Therapiebereiche angeboten werden können, wie etwa Heileurythmie, Sprachtherapie, Kunsttherapie usw. Auch Elemente der Natur und Bauernhofpädagogik sollen eine wichtige Rolle spielen. Wie nun ganz konkret die künftige Förderschule aussehen kann und wird, muss in der folgenden Zeit erarbeitet werden. Ganz sicher werden wir Sie zum geeigneten Zeitpunkt darüber informieren. Aber halt, da fällt mir ein, wie auch Sie zum Gelingen unseres Projektes, von dem mit Sicherheit viele Menschen profitieren werden, beitragen können. Die staatliche Finanzierung einer neu gegründeten, freien Förderschule beginnt in der Regel erst mit dem vierten Jahr des Bestehens (Bewährungsaufstieg). In dieser Zeit müssen wir ausschließlich privat finanzieren. Dabei können Sie mit Ihrer Spende mithelfen. (s. u.) Haben Sie Fragen, wollen Sie sich informieren, wenden Sie sich an einen der vier Vorstände! Angelika Altemüller (eL) Gisela Buland (E) Christine Mücke (E) Franziska Schäffel (E)

07181 72695 07151 981798 07181 880233 07181 63261

So wünschen wir uns, dass es uns gelingen möge, eine Einrichtung zu schaffen, an der Kinder „ihr zu Hause“ finden können, die es in ihren bestehenden Klassen schwer haben oder die noch so gar nicht richtig wissen, wo sie denn hingehören. Für den Verein Christine Mücke (E) Bankverbindung: C. Mücke KSK Waiblingen 602 500 10 Konto: 6208 716

AUS DEM SCHULLEBEN

Plastizieren, oder anders gesagt: Ton formen.

Klingt eigentlich einfach. Klingt nach ,Ausprobieren ohne Risiko‘, nach simplem Kneten von Ton. Was es wirklich heißt, erfährt man in der 10. oder spätestens in der 11. Klasse. Aus einem Klotz Ton formt sich langsam eine Form heraus, nach und nach entsteht ein klareres Bild. Doch, am Beispiel des Kopfes, reicht es nicht aus, einer Kugel, die den Kopf darstellen soll, eine nasenähnliche Form ins Gesicht zu kleben oder ein paar Lippen aufzuklatschen. Mit viel Geduld, Mühe, Einfühlungsvermögen, Kraft, auch psychischer Anstrengung, und nicht zuletzt mit Liebe entsteht ein charakteristischer Kopf, ein einzigartiges Gesicht. Der Gestalter verbindet sich mit diesem Kopf, die einen mehr, die anderen weniger, doch eine Verbindung zum Erschaffer dieses Stückes Ton, der so einzigartig durch Bearbeitung geworden ist, ist niemals ganz zu leugnen. Leider konnten ein paar Schüler dieser Schule das nicht erkennen. Ohne jeglichen Res-

pekt drangen sie in die Tonwerkstatt ein und zerstörten mutwillig und bar jeden Gefühls der Achtung die Tonstücke, mit welchen der Besitzer so verbunden ist, in welche er so viel Kraft gesteckt hat. Ein jedes Werkstück erzählt seine eigene Geschichte. Ungeachtet all dessen schlugen die Zerstörer auf die noch weichen Köpfe ein, und schreckten auch nicht davor zurück, ein schon fertiges Werk (eine schwangere Frau) pervers zu demolieren. So wenig Achtung und Respektlosigkeit ist schockierend. Geschichten sind zerstört, unwiederbringlich ausgelöscht. Ein Schlag ins Gesicht. Wie sehr doch dieser Ausspruch hier stimmt ... Doch das wirkliche Ausmaß versteht nur der, der ihn erhalten hat. Und wer hat Ersatz für etwas, das unersetzlich ist? Anne Koch (S)

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AUS DEM SCHULLEBEN

Der Circus Ratatouille nahm im Herbst an dem ersten Baden-Württembergischen Kinder- u. Jugendzirkusfestival vom 29.10.3.11.2002 in Mannheim teil. Das Land feierte 2002 sein 50-jähriges Bestehen. In Baden-Württemberg gibt es zahlreiche Kinder- und Jugendzirkusschulen und Mannheim ist bekannt für sein hohes jugendkulturelles Engagement im Bereich Zirkus. Alle Zirkusgruppen in Baden-Württemberg wurden im Vorfeld angeschrieben und aufgefordert, sich an dem Festival zu beteiligen. Die Zirkusgruppen konnten sich mit einem Video mit maximal vier Nummern bewerben. Eine Jury mit sieben Juroren wählte aus den Einsendungen die teilnehmenden Gruppen landesweit nach der Qualität ihrer Nummern aus, wobei auf eine möglichst große Vielfalt der Darbietungen geachtet wurde. Die Jury entschied sich für 11 Zirkusgruppen und die drei Mannheimer Zirkusgruppen als örtliche Veranstalter. Das Alter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer lag zwischen 10 und 18 Jahren. In einem großen Zirkuszelt, das fast 500 Besucher fassen konnte und im Durchmesser 24 Meter groß war, erhielten die teilnehmenden 54

Zirkusgruppen die Möglichkeit, ihre Nummern in 6 Vorstellungen dem Mannheimer Publikum und Gästen aus ganz Baden-Württemberg vorzustellen. Über 3000 Zuschauer haben die Vorstellungen gesehen und waren von der Qualität und dem Enthusiasmus der Artisten begeistert. An das große Zirkuszelt war ein Gastronomiezelt angeschlossen, das für die Zuschauer und Artisten gleichermaßen als Geselligkeitstreff genutzt werden konnte. Neben den Vorstellungen gehörten die Workshops zum Programm des Festivals. Dafür wurden professionelle Artisten engagiert, die mit den jungen Menschen an zwei Vormittagen trainierten. Das Laufen auf dem Drahtseil wurden ebenso angeboten wie das Üben auf dem Schlappseil und das Vertikaltuch, also Techniken, die nicht an jeder Zirkusschule angeboten werden.. 200 Kinder und Jugendliche sind in Mannheim zusammengekommen, um Zirkus erlebbar zu machen. Ihr Können, das sie dem Publikum präsentierten, war nicht nur das Ergebnis oft jahrelangen Trainings, sondern auch das Resultat des pädagogischen Geschicks der Trainer. Doch warum wird dies alles gemacht? Wie passen „Zirkus“ und „Pädagogik“ zusammen?

AUS DEM SCHULLEBEN Die schillernde und phantasievolle Welt des Zirkus faszinierte Kinder und Erwachsene seit jeher. Mit seinem Flair und seinem Hauch von Exotik weckt der Zirkus die Neugier insbesondere von jungen Menschen. Die Motivation von Kindern und Jugendlichen, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, Zirkuskünste zu erlernen, diese vor einem Publikum zu zeigen und somit in die geheimnisvolle Zirkuswelt einzutauchen, ist daher besonders groß. Das Können und die individuellen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen sind dabei die Ausgangspunkte. Unter dem Prinzip der Freiwilligkeit werden diese in einer spielerischen Form gefördert und weiterentwickelt. Egal ob als Clown, Jongleur, Akrobat, Einradfahrer, Seiltänzer, Trapezkünstler: Aufgrund der großen Vielfalt der Zirkustechniken findet jeder einen Platz im Zirkus, ob dick oder dünn, klein oder groß, stark oder schwach. Ohne Leistungsdruck können Kinder eigenen Interessen nachgehen, nicht selten entdecken sie dabei verborgene Fähigkeiten und Talente. Gerade auch für leistungsschwache und verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche bietet der Zirkus so eine Möglichkeit, sich Bestätigung und Anerkennung zu holen. Kooperation und gegenseitiges Vertrauen, werden in der Zirkusarbeit ebenso gefördert wie Kreativität und Phantasie. Ohne Ausdauer Konzentration und Disziplin ist das Erlernen neuer Techniken nicht möglich. Die Kinder und Jugendlichen erfahren ihre eigenen Grenzen und erweitern diese ständig bei immer schwerer und kompli-

zierter werdenden Tricks. Grob- und Feinmotorik werden ebenso wie das Gefühl für den eigenen Körper geschult und entscheidend verbessert. Nicht zuletzt gewinnen die jungen Artisten dadurch bedeutend an Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. In Baden-Württemberg gibt es ca. 40 Kinderund Jugendzirkusgruppen. Auf dem Festival wurde einer Auswahl von diesen die Gelegenheit geboten, sich kennen zu lernen und einmal mehr zu erfahren, dass Zirkus mit seinen Bewegungsangeboten eine attraktive und kreative Freizeitgestaltung ist und keine Schranken vor Alter, Geschlecht und körperlichen sowie ethnischen Unterschieden kennt. Die beteiligten Kinder und Jugendlichen zeigten sich und dem begeisterten Publikum ihre zirzensischen Fähigkeiten und konnten in verschiedenen Workshops viel voneinander lernen. Das gemeinsame Training und die gemeinsamen Aufführungen haben neue Impulse vermittelt und die Motivation für die weitere Arbeit gestärkt und gefördert. Auch unser Circus Ratatouille profitiert von solchen besonderen Ereignissen und wird mit viel Elan und neuen Ideen das Training bis zu unserer Jahresaufführung gestalten. Alle interessierten Schüler sind herzlich willkommen! Anette King-Boeck (E) für Circus Ratatouille Engelberger Manege e.V. 55

QUALITÄTSSICHERUNG

Schule und Qualitätsentwicklung

Schule lebt nicht allein von Lehrplänen! Entscheidend für die Entwicklung von Qualität im Schulalltag ist die Arbeit an einem Leitbild als gemeinsamer Zielbeschreibung. Eine gute Schule entwickelt Teamstrukturen, die kollegiale Zusammenarbeit, gegenseitiges Wahrnehmen und selbstkritisches Handeln fördern. Die Schule der Zukunft ist weitgehend autonom! Dies sind einige Kernthesen der aktuellen bildungspolitischen Debatte, die in allen führenden politischen Parteien zurzeit Anerkennung finden. Autonomie und mehr Freiheit von Schule setzt gleichzeitig mehr Verantwortung aller Beteiligten voraus. Deshalb wird von politischer Seite vermehrt die Einführung von geeigneten Qualitätssicherungsverfahren zur Rechenschaftslegung gefordert. Hiervon werden auch die Schulen in freier Trägerschaft in absehbarer Zeit betroffen sein. Mit der Einführung des Qualitätsmanagements am Engelberg im Jahre 1999 war diese Entwicklung bereits absehbar. Wenngleich „Innere Entwicklung der Schule“ das zentrale Motiv zur Qualitätsentwicklung darstellten, kann gesagt werden, dass durch die Zertifizierung nunmehr die gesamte Einrichtung (Schule, Kindergarten, Kernzeitbetreuung, Mensa,) auf diese Anforderungen von Außen vorbereitet ist. Walter Schmid

Standards, Absicherungen, Qualitätsdefinitionen gehören heute zum alltäglichen Sprachgebrauch und machen auch nicht vor den Schulen halt. ISO 9000 heißt das Zauberwort, für viele Menschen aber eher eine Art Damoklesschwert, das über Gedeih und Verderb der Zukunft einer Schule schwebt, das Lehrer und Schüler in die Unfreiheit von Klassifizierungen sperrt.... Die Freie Waldorfschule Engelberg hat es gewagt. Sie hat ein Qualitätsverfahren durchlaufen und steht kurz vor ihrer Zertifizierung nach ISO 9001. Worum geht es bei ISO 9000? In den 80er Jahren wurde die DIN Norm ISO 9000 Familie entwickelt. ISO steht als Kürzel für International Standard Organisation. Die Norm besteht aus einer Reihe von Regelwerken, die allgemeingültige Leitlinien und Empfehlungen zu Qualitätsmanagementsystemen (QMS) gibt. Darunter sind „alle Tätigkeiten des Gesamtmanagements zu verstehen, die im QMS die Qualitätspolitik, die Ziele und Verantwortungen festlegen sowie diese durch Mittel wie Qualitätsplanung, -lenkung, -sicherung und Qualitätsverbesserung verwirklichen.“ Vor drei Jahren wurde die ISO 9000 Familie vollständig überarbeitet, da sich die technische Sprache nicht für den sozialen „Dienstleistungsbereich“ eignete. Es wurden die elementaren Grundlagen für Qualitätsmanagementsysteme beschrieben, allerdings ohne Forderungen an die Qualitätsmanagementsysteme selbst festzulegen.

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QUALITÄTSSICHERUNG

Das änderte sich bei ISO 9001, dem Verfahren, das mit der Zertifizierung der Waldorfschule Engelberg abschließt. Im Gegensatz zu der alten Norm vor 2000 werden hier dokumentierte Verfahren für sechs (statt vorher 20) Qualitätsmanagement-Elemente gefordert: Für Lenkung von Dokumenten, Lenkung von Qualitätsaufzeichnungen, interne Audits, Lenkung fehlerhafter Produkte, Korrekturmaßnahmen und Vorbeugemaßnahmen. Manche dieser Begriffe hören sich im Zusammenhang mit einer Waldorfschule fremdartig an. Aber hier setzt die Arbeit der Berater an. Die Begriffe werden mit Inhalten aus dem schulischen Leben gefüllt. Allein die Aufzählung macht deutlich, dass es sich bei Qualitätsmanagement nicht um einen Spaziergang durch den Schulalltag handelt, etwas, was sich an den Arbeitsalltag anhängen lässt, es geht um Bearbeitung und Einrichtung von verlässlichen Strukturen. Ein weit verbreitetes Missverständnis ist die Ansicht, dass durch das Qualitätsmanagement ein System von außen der Schule aufgedrückt wird, dem man sich beugen muss. Hier unterscheiden sich Schule und Industrie deutlich von einander. „In der Produktion muss garantiert sein, dass ein bestimmtes Blech immer drei Millimeter dick ist“, so Hilmar Dahlem, „das lässt sich auf die Schule nicht übertragen, denn jede Schule macht ja Schule einer besonderen Qualität.“ Jede Lehrerkonferenz, jeder Elternabend sind bereits Teile natürlicher Schulqualität, denn sie tragen immer dem Aspekt Rechnung: „Was wollen wir erreichen und was erreichen wir schon?“ Im Spannungsfeld zwischen Ideal und Praxis liegt Konfliktpotential, denn das Ideal steht immer viel höher, als es sich in der Praxis realisieren lässt. Das birgt zwei Gefahren in sich. Man kann die Praxis immer schöner sehen als sie in Wirklichkeit ist – oder man bleibt immer nur in der Praxis hängen. Die Schule muss sich immer fragen: „Das, was wir machen, messen wir nicht an einem abstrakten Qualitätsbegriff, sondern die Frage muss lauten: „Was ist für uns, Lehrer und Eltern, an unserer Schule Qualität? Was macht für uns eine gute Schule aus? Was wollen wir?“ aus einem Artikel von Gise Kayser-Gantner in waldorf 12 (erschienen 24.10.2003)

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QUALITÄTSSICHERUNG

Qualitätssicherung Zertifizierungsauditoren im Hause – Oktober 2003 Für mich fing das 1999 an, als ich Mitglied des Qualitätskoordinatorenkreises wurde, und bald die intensive Leitbildarbeit begann, die dann nach 1 1/2 Jahren unter Anleitung von der GAB (Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung, München) abgeschlossen wurde. Es folgte Moderatorentraining, regelmäßige Sitzungen im Koordinatorenkreis („der Hüter des Verfahrens“) und mit den aktiven Moderatoren der Fachkreise, die wichtige Kernarbeit leisteten. Es gab auch mehrere Austauschtreffen mit anderen Schulen und Einrichtungen, wobei wir am Engelberg immer „am meisten voran“ schienen und im allgemein eine Vorreiterrolle spielten. Und in den letzten Monaten, als der Termin für die Zertifizierungsaudit näher rückte, waren wir im Koordinatorenkreis gefordert, die nötige Dokumentation zusammenzustellen und zu organisieren. Auf jeden Fall waren es sehr viele Stunden, die in dem Projekt „Qualitätsentwicklung und -sicherung mit dem Ziel der Zertifizierung nach ISO Norm“ investiert worden sind, und manchmal fragte ich mich schon, ob sich die Mühe wirklich lohnt. Die eigentliche pädagogische Arbeit unserer Schule findet doch im Klassenzimmer statt, sagte ich mir, oder draußen in den Praktika, im gemeinsamen Tun wie beim Klassenspiel oder in anderen Projekten. Da ist die wirkliche „Qualität“ unserer Schule, nicht in dem Berg von Bestimmungen und Protokollen. Aber es wurde mir mit der Zeit immer klarer, dass die Vorteile von einem praktizierten Instrument zur Strukturierung der Zusammenarbeit, der gemeinsam gefassten Entschlüsse und der Sicherung der selbst ernannten Ziele ganz erheblich sind. In vielen Fällen brachten die „Werkzeuge“ eine erleichternde Klarheit und Transparenz in der schulischen Arbeit. Von großem Wert, auch von Anfang an als sol58

cher erkannt, ist die Art und Weise, wie unser Lehrerkollegium sowieso ihre pädagogische Zusammenarbeit und Entwicklung bereits in Form von regelmäßigen Fachkreistreffen (meist wöchentlich) seit langem organisiert hat. Diese Gruppen sind dann auch gleichzeitig die erforderlichen „Qualitätszirkel“, die den Kern des Qualitätsmanagements bilden und dessen Moderatoren sich auch regelmäßig treffen und austauschen. Trotzdem war teilweise Widerstand zu spüren, sowie Frustration vor allem über die Forderungen zum schriftlichen Festhalten, die eher als „Mehrarbeit“ statt als Hilfe angesehen wird. Manchmal ist das auch tatsächlich so, nehme ich an. Aber manchmal eben nicht, und das weiß man vorher nicht. Immer wieder hörten wir Koordinatoren auch davon, dass ursprüngliche Skepsis durch ein Gefühl der Klarheit und Arbeitserleichterung nach Erstellung von z.B. spezifischen Handlungsleitlinien ersetzt worden war. Seit diesem Schuljahr, nachdem wir Koordinatoren (eine jetzt etwas geschrumpfte Gruppe, die momentan aus 2 Lehrern, dem Geschäftsführer und mir als Elternmitglied besteht) mutigerweise den Termin mit den Auditoren auf Mitte Oktober festgelegt haben, ist die gemeinsame Anstrengung und der gute Wille in der Schulgemeinschaft deutlich zu spüren gewesen. Und dann waren endlich am 15./16.Oktober die vier Auditoren im Hause. Sie waren für 2 volle Tage gut beschäftigt: intensive Gespräche mit den Koordinatoren, Einsicht in die Dokumentation, Besuche im Kindergarten und Klassenzimmer, viele Einzelgespräche mit Lehrern aus jeder Klassenstufe und fast jedem Fachkreis sowie mit den ganzen Fachkreisen selber. Vom ersten Gespräch an

QUALITÄTSSICHERUNG

hatten wir ein gutes Gefühl. Drei von den Auditoren hatten selber einschlägige Waldorferfahrung, die Waldorfpädagogik war nichts Fremdes für sie und sie wussten sehr wohl Bescheid, um was es bei uns geht. Wir mussten nicht ständig „übersetzten“. Trotzdem war es für alle Beteiligten absolutes Neuland! Wir sind nämlich die allererste Schuleinrichtung, die so weit in dem Zertifizierungsprozeß steht. Viele andere Waldorfschulen und öffentliche Schulen sind dabei, ein Qualitätsmanagementsystem aufzubauen (teilweise als Auflage, teilweise aus eigenem Antrieb), aber nach bisherigen Informationen ist keine bis jetzt von einer Zertifizierungsstelle geprüft. Einige Begriffe (z.B. „Klient“ und „Produkt“) mussten auf eine Schule umgemünzt werden oder etwas anders interpretiert. Manche Dinge fielen ganz weg, andere kamen dazu. Viele ISO-Punkte forderten eine neue Interpretation. Faszinierend und auch aufbauend für uns im Koordinatorenkreis war die Zusammenfassung ihrer Eindrücke, die uns im eingehenden Schlussgespräch mit den Auditoren mitgeteilt wurde. Unter anderem erkannten und lobten sie viele Stärken unserer Schule, wie zum Beispiel das außerordentliche Engagement der Lehrer, unser hervorragendes Leitbild, das Bewusstsein bezüglich Qualitätsthemen, die ständige Reflexion, die Betonung von Dialog (über Dokumentation!), die gewissenhafte und gut etablierte Rückschau von geleisteter Arbeit (Fachkonferenzen, Klassenkonferenzen, Therapiebereich), die gute Einbindung von Eltern in verantwortlicher Mitarbeit, die gute Vernetzung der verschiedenen Fachkreisen, vor allem in Mittel- und Oberstufe. Vom Kindergartenbereich und seinem Selbstverständnis als Nährboden der Schule waren sie auch sehr angetan.

Bemängelt wurden einige eher formelle Sachen, die wir in Kürze nachreichen können, sowie die Unbeliebtheit des Protokollierens. Hilfreiche Empfehlungen bei organisatorischen Fragen der Informationsübersicht wurden ausgesprochen und willig angenommen. Es gibt einige Auflagen, die speziell in einem Jahr nachgeprüft werden, aber sie werden für uns wohl keine großen Probleme sein. Die Auditoren waren sich alle einig, dass die Freie Waldorschule Engelberg eine „tolle Schule“ ist, die ihre Stärken gut zur Geltung bringt und sich ihrer Schwächen bewusst ist; außerdem arbeitet sie ständig an Erneuerungen und Verbesserungen. Das Fazit: Wir sind zuversichtlich, dass eine Empfehlung für eine Qualiäts-Zertifizierung ausgesprochen wird. Die Endentscheidung wird von einem unabhängigen Gremium gefällt, aber dafür bildet die Empfehlung oder Nicht-Empfehlung die Grundlage. Das entsprechende Zertifikat hoffen wir vor Weihnachten in den Händen zu haben. Qualitätssicherung und -entwicklung ist eine kontinuierliche Arbeit, sie hört keineswegs mit dem Erlangen eines Zertifikats auf, sondern wird nur ab diesem Zeitpunk bescheinigt. Wie wir diese Akkreditierung am besten nutzen können, ist auch noch nicht ganz klar. Aber eins ist sicher: wir haben einen Riesenvorteil schon für uns, diese Arbeit im eigenen Hause entwickelt und durchgeführt zu haben, statt mit einer Auflage von draußen (z.B. vom Staat) irgendwann in naher Zukunft konfrontiert zu werden. Viele andere Schulen sehen auf uns mit großem Interesse, vor allem andere Waldorfschulen. Ich bin stolz, dabei zu sein! Margy Walter (E) 59

KINDERGARTEN

Ein Blick auf unseren Kindergarten

Unser Waldorfkindergarten ist, wie es nahe liegt, seit seinem Beginn 1975 kontinuierlich gewachsen. Und wer ihn unterdessen pflegend begleitet hat, konnte sicher unterschiedliche Entwicklungsphasen wahrnehmen, wie bei einem Bäumchen, das abwechselnd stärker in die Länge oder in die Breite wächst. In den letzten vier, fünf Jahren stellte sich ja immer deutlicher die Frage nach Erweiterung unseres Angebotes durch die veränderten Verhältnisse in vielen Familien und die gesetzliche Zusicherung von Kindergartenplätzen ab drei Jahren. Bekanntlich kam zur Gesamtgestalt – Elternseminar mit Krabbel- und Spielgruppen, geführt von Frau Ilse Schneider, vier Kindergartengruppen im eigenen Gebäude und die in der Schule untergebrachte Altersgleiche Kindergartengruppe für Vorschulkinder – vor vier Jahren eine neue Facette hinzu durch die altersgleiche Gruppe für Dreijährige, geführt von Frau Hoffmann. Die verlängerten Öffnungszeiten ermöglichten Eltern, die dies aus beruflichen Gründen brauchten, das Betreutwerden ihrer Kinder schon ab 7.15 Uhr und bis 13.15 Uhr. Hinzu kam das Angebot von Betreuungswochen in den Ferien. Wegen sehr vieler angemeldeter Kinder, die u.a. durch die Belegung der freigewordenen Plätze mit nachrückenden Geschwistern hätten leer ausgehen müssen, entschloss man sich 2002/03 zur Eröffnung einer neuen Gruppe. Ohne das mutige In-die-Bresche-Springen einer Mutter mit geeigneter Qualifikation, Frau Isabelle Eklund, einerseits und einer tatkräftigen Elternschar andererseits, besonders für den im „Neubau“ der Schule herzurichtenden Gruppenraum, hätte das aber unmöglich bewerkstelligt werden können. 60

Wie inzwischen wohl hinlänglich bekannt, musste sich der Waldorfschulverein für dieses Schuljahr (2003/04) zu harschen Sparmaßnahmen in jeder „Fachschaft“ entschließen. Bei uns führte das zur Schließung der „Altersgleichen Kindergartengruppe“, zum Leidwesen vieler Interessenten. Die neueste Kindergartengruppe befindet sich dadurch noch alleine im Schulgebäude und hofft nun auf ein zumindest kleines, ihr allein zuerkanntes Stückchen Spielwiese mit Gartenbeet. Das deutliche Beschneiden unseres „Bäumchens“ führte dazu, dass sich neue „Seitentriebe“ entwickelten: Die Gruppe von Frau Klotz wurde zu einer Mittagessens-Gruppe. Das bedeutet, dass ihre Kinder zu einem aus der Schulküche geholten Mittagsmenü dableiben können, sei es regelmäßig oder fallweise (Abholzeiten um 12.00 oder um 13.15 Uhr). Wer von den übrigen Kindern auch später abgeholt werden soll, kann in zwei verbleibenden Gruppen bis 12.30 oder 13.15 Uhr spielen. Im Eltern-Erzieherinnen-Kreis entstanden, wird übrigens seit diesem Schuljahr nun auch die Idee eines besonderen Informationsblättchens in die Tat umgesetzt: fleißige Eltern haben bereits die erste Nummer herausgegeben. Friederike Ewert (L)

BÜCHER

Hans C. Huf

Mit Gottes Segen in die Hölle Econ 2003 25,00 Euro

Die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) beschreibt der Herausgeber Hans-Christian Huf in seinem Buch. Huf und andere Autoren schildern nicht nur die historischen Fakten dieses äußerst blutigen Krieges, sondern zeichnen auch die Biografien von Menschen in dieser dunklen Epoche nach. Dabei porträtieren die Autoren die zentralen Personen der Kämpfe, wie den Kriegsherrn Albrecht von Wallenstein, den Habsburger Kaiser Ferdinand II. und den König Gustav II. Adolf von Schweden. Zudem gewährt das Werk Einblicke in den Alltag der einfachen Soldaten. Ein Kapitel enthält Auszüge aus dem Tagebuch des Söldners

Peter Hagendorf. Im Dienst seiner Kriegsherren zog er von Schlacht zu Schlacht 25000 Kilometer quer durch Deutschland. Dabei schildert er aus der Perspektive des Söldners die Kämpfe um die Städte und die danach folgenden Grausamkeiten bei den Plünderungen. Aber auch der Soldat Hagendorf wurde nicht verschont, denn der Krieg raubte ihm sieben Kinder und seine erste Frau. Einen zentralen Teil des Buches nimmt das Leben des Feldherrn Wallenstein (1583-1634) ein. Von seinem steilen Aufstieg bis zu seiner Ermordung in der „Blutnacht von Eger“. Gezeichnet wird das Bild eines genialen Feldherrn, der zugleich ein skrupelloser Machtmensch und undurchschaubarer Intrigant war.

Buchbesprechungen: Carmen Burke (E)

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BÜCHER

Mark Haddon „Supergute Tage“ oder die sonder-

bare Welt des Christopher Boone Blessing 2003 18,00 Euro

Der Hauptdarsteller in einem der populärsten englischen Bücher auf dem aktuellen Markt ist 15 Jahre, drei Monate und zwei Tage alt. Er verlebt dem Titel gemäß „supergute Tage“ ebenso wie Tage, an denen er sich schreiend oder stöhnend in Ecken verkriecht. In seinem preisgekrönten Werk lässt Mark Haddon den jungen Autisten Christopher Boone aus seiner sonderbaren Welt erzählen. Obgleich es Christopher schwer fällt, komplizierte menschliche Gefühle und Stimmungen zu verstehen, versucht er, den Mörder des Hundes aus der Nachbarschaft zu finden und gerät dabei zwischen die Mühlen seiner zerstrittenen Eltern und der für ihn fremden modernen Welt. Schmerzvoll reift er heran, naiv, neunmalklug und anrührend mit Parallelen zu Dustin Hoffmanns „Rain man“ und dem Klassiker Holden Caulfield, dem „Fänger im Roggen“. 62

Jose Saramago

Die portugiesische Reise Rowohlt 2003 24.90 Euro Literaturnobelpreisträger Jose Saramago hat die Welt der Parabeln verlassen und meldet sich mit einem Reiseführer zurück. Einem Reiseführer? Nicht ganz. In „Die portugiesische Reise“, seinem neuesten in deutscher Sprache erschienenen Werk, lädt Saramago seine Leser zu einer Tour durch seine Heimat, von Norden nach Süden, durch die kleinen Dörfer und über die verstaubten Straßen und über die verlassenen Friedhöfe und großen Boulevards. „Reisen ist eher eine Sache des Bewusstseins als der Fortbewegung“, sagt Saramago, als er sich aufmacht. Und sein Buch über Portugal, sine Ansammlung schier zahlloser Geschichten zwischen Nord und Süd, Ost und West, gleicht tatsächlich einem Memorial für sein Heimatland. Buchbesprechungen: Carmen Burke (E)

Blätterfall Der Herbstwald raschelt um mich her. Ein unabsehbar Blättermeer entperlt im Netz der Zweige. Du aber dessen schweres Herz mitklagen will den großen Schmerz – sei stark und schweige! Du lerne lächeln, wenn das Laub, dem leichten Wind ein leichter Raub, hinabschwankt und verschwindet. Du weißt das just Vergänglichkeit das Schwert, womit der Geist der Zeit sich selber überwindet! Christian Morgenstern

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Kleine Engelberger Chronik April - November 2003 Mai

Juni Juli

Sept. Okt.

Nov.

9./10. Künstlerisches Wochenende für die Eltern der 1. Klassen 10. Frühlingsball „Tanz in den Mai“ mit Live Musik 18. Maifest 22. Mitgliederversammlung des Engelberger Schulvereins e.V. 23. Zirkus „Ratatouille auf Seefahrt“ [Pfingstferien 24.05. - 14.06.03] 27.-29. Klassenspiel 9b: „Die Welle“ 05. Gastspiel des Theatro Dimitri 12. Waldorfabschlüsse Kl. 12a + 12b, Eurythmischer Waldorfabschluss 13. Sommerkonzert 1: Till Eulenspiegel (Orchester, Chor, Soli der Kl. 5a) Carmina Burana (Oberstufenchor + E/L-Chor) Sommerkonzert 2: Junges Kammerorchester Engelberg / Cello-Orchester Engelberg 19. Engl. Klassenspiel der 5b: „The Wedding at Ghostmore Castle“ [Sommerferien 24.07. - 06.09.03] 13. Dozentenkonzert der Freien Musikschule Engelberg „Die neue Mitte“ 26.-28. Eltern-Lehrer-Tagung „Will ich?“ 03-05. Klassenspiel 12b: „Hohn der Angst“ von Dario Fo 14. Gastaufführung: „ZILT“ Euritmie ensemble Den Haag 17.-19. Klassenspiel 12a: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ von B. Brecht 25. Klavierabend Grete Scherzer [Herbstferien 31.10. - 08.11.03] 15./16. Martinsmarkt 26. Feier zum Totengedenken (Veranstaltung der Anthroposophischen Gesellschaft)

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