Gündisch -Treffen in Gundelsheim

February 10, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Gündisch -Treffen in Gundelsheim Bericht von Karl Werner Gündisch Zwei in Norddeutschland wohnende Gündisch (Dr. Konrad Gündisch, Oldenburg und Dr. Jürgen Gündisch, Hamburg) trafen sich im Frühjahr dieses Jahres, um sich kennen zu lernen und zu ermitteln, ob sie vielleicht miteinander verwandt sind. Das Ergebnis war hinsichtlich der näheren familiären Bande enttäuschend, umso bereichernder aber die Feststellung, wie gut man sich versteht. Das ist vielleicht auf die gemeinsamen Wurzeln der seit dem 15. Jahrhundert in Heltau belegten Träger dieses Namens zurückzuführen, vielleicht auf die Gemeinsamkeiten, die sich aus einer Gruppenexistenz in einer siebenbürgischen Gemeinde, in einer Region des südöstlichen Mitteleuropa ergeben. Spontan fassten sie den Entschluss, diese Gemeinsamkeiten weiter auszuloten, indem alle erreichbaren Trägerinnen und Träger des Namens Gündisch sowie ihrer Verwandten und Angehörigen zusammengeführt werden. So entwickelte sich die Idee eines GündischTreffens, die dann ihre Eigendynamik entfaltet hat. Konrad und Karl Gündisch haben ein 35-Seitiges Mitteilungsblatt zum Treffen erstellt: „Wissenswertes über: Gündisch, Heltau, Siebenbürgen“; Jürgen Gündisch hat mit seiner Anwaltskanzlei durch die Versendung der Einladungen und die Vervielfältigung des Mitteilungsblattes Hilfestellung geleistet. In dem Heft wurde versucht, möglichst viele Informationen über den Namen Gündisch zusammenzutragen und auch den Ort und die Region näher zu beleuchten, in denen die Gündisch Jahrhunderte lang verwurzelt waren, nämlich Heltau in Siebenbürgen. Dabei griffen sie auf Daten aus der Ortsmonographie „Heltau – Kultur und Geschichte einer siebenürgisch-sächsischen Gemeinschaft"1 (zwei Auflagen) zurück, an der Karl und Konrad Gündisch mitgearbeitet haben. Weitere Informationen zur Gündisch-Genealogie erhielten sie Dank der Vermittlung von Peter Handel aus der „Heltauer Personaldatenbank" von Hanswolf Fleischer und Kurt Frühn. Für das Treffen wurde der 29.-30. Oktober vorgemerkt, es sollte in Gundelsheim stattfinden. Vorerst wurden an alle ermittelbaren GündischNamensträger (Telefonnummernliste aus dem Internet) aus Deutschland, Informationsschrift Österreich und der Schweiz Einladungen verschickt. Es meldeten sich etwa 70 Interessenten. Um alle Personen zu erfassen, die irgendwann einmal Gündisch geheißen haben oder von einem G. abstammen, wurden in der „Siebenbürgische Zeitung“, im „HNB“ und auf der Homepage der HOG Heltau Anzeigen geschaltet. Danach wurde die endgültige Einladung mit dem Programm und einem Anmeldeformular mit der Möglichkeit, Angaben zur Herkunft und Tätigkeit der Teilnehmer zu machen verschickt. Das Treffen und die Informationsschrift sollen dazu beitragen, für uns, unsere Kinder und Kindeskinder Wurzeln familiärer und heimatlicher Verbundenheit freizulegen, die Charakter und Selbstverständnis eines jeden Menschen zu prägen vermögen. Am 29. Oktober war es dann soweit. Bei der Ankunft erhielt jeder Teilnehmer ein selbstklebendes Namensschildchen, um das Kennenlernen zu erleichtern. Dr. Jürgen Gündisch berüßte die fast 90 Anwesenden in der Gaststätte „Zur Komturei“ in Gundelsheim und dankte dem langjährigen Stadtpfarrer von Heltau Dr. Gerhard Schullerus und seiner Ehefrau für ihr Erscheinen. Er bemerkte, dass die Teilnehmer aus allen Teilen des westlichen Deutschland, aber auch der Schweiz gekommen wären, und ein sehr unterschiedliches Schicksal hatten. Der gemeinsame Name und die gemeinsame Geschichte der SiebenBegrüßung durch Dr. Jürgen bürger Sachsen seien aber das verbindende Element aller. Im Hintergrund lief Gündisch 1

Es wird mitgeteilt, dass von den insgesamt 1328 gedruckten Exemplaren zurzeit nur noch etwa 65 verfügbar sind.

auf einer Leinwand eine Präsentation mit Heltauer Bildern (von Konrad Gündisch zusammengestellt). Anschließend brachte Dr. Konrad Gündisch in seiner Ansprache seine letzten Untersuchungen über den Namen Gündisch (Herkunft, Ursprung usw.) den Zuhörern zur Kenntnis. Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahre 1441: „Petrus Gündisch de Heltha“ hat sich in diesem Jahr in die Matrikeln der Universität Wien eintragen lassen. Der Name soll von „Jonas“ abzuleiten sein, ähnlich wie auch der siebenbürgische Name Gunesch. Einige Namensträger sind so bekannt, dass sie in in- und ausländischen Nachschlagewerken aufgeführt sind. Konrad G. informierte auch über den Verein „Freunde und Förderer des Gustav-Gündisch-Lyzeums Heltau“, der ins Vereinsregister der Stadt Oldenurg (Oldb.) eingetragen ist und das Ziel hat, das Theoretische Lyzeum „Gustav Gündisch“ in Heltau/Cisnădie (Rumänien), insbesondere seiner grenzüberschreitenden Kontakte (Schüleraustausch, Partnerschaften u. a.) zu Schulen und Gymnasien in Deutschland und Österreich zu fördern. Die Satzung und die Beitrittsformulare für neue Mitglieder lagen aus. Dr. Jürgen Gündisch trug einiges über die Aktivität des HOG-Heltau e.V. vor und übermittelte die Grüße des 1. Sprechers Oskar Schemmel. Am Nachmittag folgte ein Gruppen-Besuch in dem modernen und auch pädagogisch hervorragend eingerichteten Siebenbürgischen Museum und in der Siebenbürgischen Bibliothek auf Schloss Horneck mit einer sachkundigen Führung von Konrad Gündisch. Der Abend begann mit einem Sekt-Empfang, bei dem man mit den bekannVortrag von Konrad Gündisch ten Gündischs und den neu entdeckten Verwandten anstieß. Nach dem Abendessen haben Ingrid und Uwe Gündisch aus den Werken ihrer Mutter Karin Gündisch gelesen, die sich gerade auf einer Lesereise in den USA befand. Jürgen Gündisch las aus dem Beitrag von Karl Werner Gündisch über das Leben in Heltau in der kommunistischen Zeit und die Ereignisse während des Umsturzes im Dez. 1989 (in der Informationsschrift enthalten) Auszüge vor. Anschließend stellte er die Frage, ob der Exodus des Jahres 1990 das Ende des Sachsentums, „finis saxoniae“ bedeute. Er verneinte diese Frage. Durch die Aussiedlung sei zwar der räumliche und nachbarschaftliche Zusammenhalt auseinander gerissen, bleiben werden aber die in 850 Jahren geleisteten kulturellen und baulichen Werte einer Nation, die sich im Zusammenleben mit anderen Völkern die Identität bewahrt habe.

Angeregte Gespräche, im Hintergrund Videovorführung

Dr. Gerhard Schullerus und Dr. Jürgen Gündisch mit Gattinnen

In den Pausen zwischen den Vorträgen liefen auf der Leinwand einige Video-Clips mit Musikuntermalung, bearbeitet von Volker Plattner, gefilmt von Horst Fröhlich und Hans Jürgen Plattner. Die Themen waren: Durch die Strassen von Heltau, Heltauer Kirchenburg und Kirchturm, Glockengeläute, Stundenschlag und Ansichten vom Friedhof. Der Abend verlief mit angeregten Gesprächen, man versuchte zu klären, wie und über wie viele „Suppenschüsseln“ man verwandt war (oder auch nicht). Stammbäume und Ahnenpässe wurden untersucht und mit der ausliegenden Personaldatenbank Gündisch verglichen. Übrigens hatte ich schon vorher festgestellt, dass mein Ur-Ur- Großvater und der von Dr. Jürgen Gündisch derselbe war: Georg Gündisch geb. 1803 in Heltau,

verheiratet mit Sofia geb. Gärtner 1809. In Auswertung der Ahnentafel von Jürgen G., konnte ich meinen Vorfahren noch eine weitere Generation hinzufügen. Es stellte sich heraus, dass fast ein Drittel der Teilnehmer diesem Zweig zuzuordnen ist. Wie bei solchen Veranstaltungen üblich, wurde auf dem erhöhten Podest zum Gruppenfoto angetreten. Die Verschiedenen Gündisch-Zweige und Äste lichteten sich in kleineren Gruppen ab. Auch sonst wurde viel fotografiert, das Ergebnis wird auf der http://www.guendisch.de/guendischtreffen 2005 zu sehen sein. Die Teilnehmer werden gebeten elektronisch an [email protected] zu schicken oder auf dem Postweg Schloß Horneck, im Hintergrund die Gaststätte „Zur Kompturei“ (Anschrift siehe Teilnehmerliste in der Informationsschrift). Am Sonntag wurde im Andachtsraum des Heimathauses Siebenbürgen auf Schloss Horneck von Stadtpfarrer Dr. Gerhard Schullerus ein Gottesdienst mit Abendmahl abgehalten, der mit den Heltauer Sonntagsglocken (vom Band) eingeläutet wurde. Als „Organistinnen“ sind Karin und Gerda Gündisch improvisierend eingesprungen. Wenn mit Karin Gündisch eine katholische Theologin aus der Schweiz an einem Reformationsgottesdienst mitgewirkt hat, so ist das sicherlich eine Besonderheit, die die Toleranz der Siebenbürger Sachsen beleuchtet. Der Gottesdienst hat alle Teilnehmer sehr beeindruckt. Auf den geplanten Spaziergang zum nahen Michaelsberg musste allerdings wegen Zeitmangels verzichtet werden. Wir hoffen, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gündisch-Treffens sich in Gundelsheim wohl gefühlt haben, verwandtschaftliche und freundschaftliche Bande vertiefen oder stärken konnten, bereichert und zufrieden heimgekehrt sind.

Aufstellung der Teilnehmer zum Gündisch- Treffen Gruppenbild

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