glückauf - Schmiedewerke Gröditz GmbH

March 12, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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glückauf

Die Zeitung für Mitarbeiter, Kunden und Freunde der GMH Gruppe

3/2011

EDITORIAL Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sommerurlaub ist toll. Nichts tun, in den Tag hinein leben, ohne Arbeits- und Leistungsdruck, schön esssen, seinen Vorlieben folgen – das ist ein Leben! Wenn man die Arbeit doch ähnlich genießen könnte. Der Naturphilosoph Henry David Thoreau konnte: „Ich hetzte mich nicht mit meiner Arbeit, sondern genoss sie mit Verstand“, schreibt er in seinem Buch „Walden“. Ob man sich von dieser Arbeitseinstellung eine kleine Scheibe abschneiden könnte? Guten Appetit wünscht Ihnen Ihr Redaktionsteam

I N H A LT GMH GRUPPE ____________________

Nutzen. Die Pforten des GMH-Portals stehen weit, weit offen. Schade nur, dass noch zu wenige Mitarbeiter/-innen die vielen Hilfen und Informationen nutzen, die ihnen das Portal bietet. In einer neuen Serie will Ihnen glückauf einige Stärken des Portals präsentieren. Den Anfang machen Iris-Kathrin Wilckens und Julius Maximilian Paul auf Seite 7 STAHL _____________________________

Sanieren. Walzstraßen stehen tagein, tagaus unter enorm hohem Druck mit entsprechender Belastung. Das gilt auch für die Feinstraße von Mannstaedt. Dort wurde jetzt die Vorstraße auf Vordermann gebracht. Wie und warum, erläutert Alexander Becker im glückauf-Interview auf Seite 19 SCHMIEDE _______________________

Öffnen.

Er ist ein Gradmesser dafür, wie viel Faszination ein Unternehmen auf die Bevölkerung ausübt: der Tag der offenen Tür. ESG , SWG und SGG in Gröditz scheinen jede Menge Faszination auszustrahlen. Wie viel, schildert Julia Pehla auf Seite 22

GUSS ______________________________

Baggern. Mit einem Schaufelvolumen von 34 m3 gehört der Großbagger von Caterpillar zu den Giganten unter den Hydraulikbaggern. FWHE hat dafür Lagergabel und Gabelstiel gefertigt. Über die extrem stark beanspruchten Teile berichtet Mark Vierbaum auf Seite 31

ENGINEERING ____________________

Schwenken. Wenn Schwergewichte ausgeliefert werden, stellt sich immer auch die Frage nach Verkehrsart und Route. Nicht immer ist der kürzeste Weg der beste. Bei einem Schrottkorb-Transport von Windhoff gab ein kleiner Schwenk den Ausschlag. Lesen Sie dazu Jörg Heinzmann auf Seite 37

Foto: Ralf Dittrich

Retten und löschen Windhoff · Multi-Purpose Vehicle: der starke Partner auf der Schiene.

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mmer häufiger sind die Produkte und Dienstleistungen der GMH Gruppe gerade dort gefragt, wo Sicherheit eine große Rolle spielt – und Abstriche in Sachen Qualität unverzeihlich sind. Erst jüngst kamen Lösch- und Rettungszüge der Windhoff Bahn- und Anlagentechnik zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe gelang es, einen gefährlichen Tunnelbrand unter Kontrolle zu bringen. Es war der 9. Juni 2011. Im 20 km langen Simplon-Tunnel, der die Schweiz und Italien verbindet, kommt es zum gefürchteten Ausnahmezustand. In einem mit Stahl- und Keramikwaren beladenem Güterwaggon bricht ein Brand aus. Wegen der

Löscharbeiten gegebenenfalls Personen im Shuttle-Betrieb evakuieren. Die hohe Zugkraft der Lösch- und Rettungszüge ermöglicht darüber hinaus, havarierte Schienenfahrzeuge abzuschleppen bzw. aus dem Gefahrenbereich zu ziehen. Beim Brand im SimplonTunnel kamen insgesamt vier verschiedene Lösch- und Rettungszüge zum Einsatz. Es war nur ein Güterzug betroffen und Personen mussten nicht evakuiert werden. Nach mehreren Stunden war das Feuer unter Kontrolle und schließlich gelöscht. Personen kamen bei dem Tunnelbrand glücklicherweise nicht zu Schaden. Ralf Dittrich

Treffpunkt Gießerei- und Metallurgie-Messe

Feiern. In nicht einmal zehn Jahren wurde ein kleiner Schrottbetrieb zu einem leistungsfähigen Recylingunternehmen mit internationalem Renommee: die Rohstoff Recycling Dortmund. Knut Schemme und Gustav Schreiber berichten auf Seite 39 SERVICE ___________________________ Wenn die Kollegen im Sommerurlaub sind, haben die Mitarbeiter der Instandhaltung Hochkonjunktur. Was während des diesjährigen Betriebsstillstandes gerichtet, repariert und modernisiert wurde, schildern Hubert Unland und Olaf Meier auf Seite 40

Tanklöschwagen – beginnt, das Feuer zu bekämpfen. Dazu stehen den Einsatzkräften 50.000 Liter Wasser, Wasser- und Schaumpumpen sowie zwei Löschmonitore zur Verfügung, die jeweils bis zu 2.400 Liter Wasser in der Minute versprühen. Weitere Mittel zur Brandbekämpfung sind Wasserschilde und Feuerwehrschläuche, die ebenfalls an der Löscheinheit angeschlossen werden können. Jedes Rettungsfahrzeug bietet Platz für 60 Personen und ist mit einer Atemluftversorgung ausgestattet. Die Fahrzeuge haben Eigenantrieb. Deshalb kann die Rettungseinheit auch separat agieren und parallel zu den

GMH Gruppe gab b sich Stelldichein

ROH STOFF-RE CY CLING __________

Richten.

großen Hitze im Tunnel fangen weitere Wagen Feuer. Jetzt muss es schnell gehen: In kürzester Zeit rückt die Feuerwehr mit den am Tunnel stationierten Windhoff-Lösch- und Rettungszügen aus. Die Hightech-Fahrzeuge auf MPV ™-Basis (Multi-Purpose Vehicles) setzen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB ) und die Bahngesellschaft BLS seit vielen Jahren immer dann ein, wenn es in einem Eisenbahntunnel zum Notfall kommt. Mit großem Erfolg. Die Züge bestehen jeweils aus einer Löscheinheit und einer Rettungseinheit und fahren direkt an den Brandherd heran. Die Löscheinheit – sie besteht aus Gerätefahrzeug und

Brände löschen und gleichzeitig Leben retten: Windhoff-Hightech-Fahrzeug auf MPV™-Basis mit Lösch- und Rettungseinheit. Eine der Stärken des Fahrzeuges ist sein absolut praxisgerechtes flexibles Konzept. Beispielsweise können beide Einheiten im Notfall bei Bedarf getrennt voneinander operieren.

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er stark ist, hat Spaß daran, sich zu messen. Das gilt auch für Unternehmen der GMH Gruppe. Sie präsentierten sich auf der Gießerei- und

Metallurgie-Fachmesse GMTN – dem Messe-Quartett aus GIFA , METEC, THERM PROCESS und NEWCAST (siehe dazu: „Großer Anklang vor großer Kulisse“ und „Im Zehnerpack auf der Gießerei-Fachmesse“, S. 5). Die Messe bot zudem die ideale Gelegenheit, Nachwuchskräfte zu interessieren oder aktiv einzubinden (siehe dazu: „Den Nachwuchs im Blick“ und „Nachwuchswerbung“, S. 33). Darüber hinaus liefert glückauf den definitiven Beweis, dass die GMTN längst auch globale Grenzen gesprengt hat (siehe: „Galaktisch“, S. 38). pkm

Foto: Kai Steffen

W spricht Welt i h von Authentizität – in Echt hot. Alle Hannover wurde sie unlängst praktiziert. Eine ideale Gelegenheit dazu bot die IdeenExpo. Dort waren es unter anderem auch Azubis aus der GMH Gruppe, die interessierten Jugendlichen Rede und Antwort standen. Sie informierten sie glaubwürdig über ihren Ausbildungsberuf und betreuten sie kompetent bei Mitmach-Aktionen (hier bei einem Kernpuzzle). Was die GMH Gruppe sonst noch zu bieten hatte, lesen Sie auf Seite 4. pkm

GMH GRUPPE Das sind wir

Voller Energie GMH Gruppe · Die Technisierung chnisierung schreitet weltweit stetig voran. Und der ektrischer err E e nne erg gie wächst. weltweite Bedarf an elektrischer Energie In unserer glückauf-Serie „Das sind wir“ stellen wir Unternehmen und Geschäftsbereiche derr GMH Gruppe vor.

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or allem im Bereich Windenerergie wird mit Hochdruck aan n neuen Lösungen gearbeitet. Wie ie bereits in der letzten glückauf beerichtet, hat sich die GMH Gruppe pe hier einen Namen gemacht, der er für Innovationen und Verlässlichhkeit steht. Aber auch bei der konnventionellen Energieerzeugung – wozu sowohl Gas, Wasser-, Kohleeund Kernkraft als auch Großmootoren zählen – wird in der GMH H Gruppe stetig daran gearbeitet, et, Materialien und Bauteile zu vererrbessern, um damit Energieanlagen effizienter zu gestalten.

„Kompetenz für Ihre Energie“

Werksfoto Werksfoto

Zahlreiche Kunden der GMH Gruppe kommen aus dem Energiesektor. Ihnen liefern die Gruppenunternehmen nicht nur die Werkstoffe und Komponenten für ihren Kraftwerksbau. Sie liefern auch etwas, das gerade in diesen nachhaltig wachsenden Märkten erforderlich ist: Innovationskraft tionskra tion skraft ft und und schne sschnelle chnelle lle Umse Umsettzungsfähigkeit. Die Kompetenzen der Unternehmensgruppe umfassen dabei ein breites Leistungsspektrum. Es reicht von der Stahlerzeugung über die Bauteilentwicklung bis hin zur Komponentenherstellung und u d Weiterverarbeitung. e te e a be tu g. Deses

Gemeinsam treten die Unternehmen der GMH Gruppe auf, die Material oder Komponenten für den Sektor der konventionellen Energieerzeugung produzieren: In einer gruppenübergreifenden Broschüre präsentieren sie die Vielfalt und die Leistungsfähigkeit in diesem Marktsegment. Die Broschüre kann unter www.gmh-gruppe.de im Downloadcenter heruntergeladen werden.

4-Takt-Kurbelwelle für einen Schiffsmotor von der Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH Kaplanflügel aus GX 4CrNi13-4 (850 kg) von der Pleissner Guss GmbH Werksfoto

Werksfoto

Peltonrad (3.760 kg) der Stahlguss Gröditz GmbH

Hans-Dieter Steinbach, deutscher Botschafter im Kosovo. Thematisiert wurden u. a. die Finanzkrise

oder auch an der Fertigung von Bauteilen für die Ölfeldindustrie. Die GMH -Unternehmen liefern also die Bausteine für eine effiziente und effektive Energieerzeugung. mw

Was die Unternehmen der GMH Gruppe produzieren

GMH Gruppe · „European Young Leaders“-Konferenz in Priština im Kosovo ie schon 2010 fand die „European Young Leaders“-Konferenz in Priština im Kosovo statt. Die Konferenz dient dazu, junge Führungskräfte aus aller Welt zusammenzuführen und wird von der „Atlantik-Brücke“ organisiert. Die Teilnehmer/-innen kamen aus 26 Nationen, hatten unterschiedlichste persönliche Hintergründe und arbeiten in unterschiedlichsten Bereichen: in (nicht-)staatlichen und europäischen Behörden, Organisationen, Banken oder Wirtschaftsunternehmen. Für die GMH Gruppe waren Silke Sagmeister (Stahl Judenburg) und Sheila Gloßner (ESB ) vor Ort. Dem Einführungsabend folgten in den nächsten Tagen eine Reihe von Besichtigungsterminen, Gruppendiskussionen und Vorträge namhafter Referenten, darunter

halb ist die GMH Gruppe an vielen zukunftsträchtigen Projekten beteiligt – beispielsweise an der Entwicklung und Fertigung unlegierter, leicht- und hochlegierter Stahlgussteile für Armaturentechnik, Pumpen und Energietechnik

Beispiele Beis Be ispi piel ele e fü fürr Ba Baut Bauteile utei eile le u und nd Komponenten

Nicht überall in Europa ist friedliches Zusammenleben W

Zylinderblock (83.000 kg) von der Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH

Griechenlands und anderer EU Staaten, die europäische Identität und der Islam in Europa.

Foto: Edvards Smiltens

Einschneidende Erfahrungen: die Teilnehmer der „European Young Leaders“-Konferenz.

glück auf · 3/2011............ 2

Kappenringe, Kappenplatte, Zuganker

Energietechnik Essen GmbH

Turbinen- und Generatorenwellen, Turbinen- und Verdichterscheiben, Peltonräder, Rohrformteile, Armaturen

Schmiedewerke Gröditz GmbH

4-Takt-Großkurbelwellen, 4-Takt-Kurbelwellen, Kompressor- und Pumpenwellen, Exzenterwellen

Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH

Gesenkschmiedeteile für Großmotoren und stationäre Motoren, wie Kolbenunterteile, Kurbelwellen, Pleuelstangen

Schmiedag GmbH & Co. KG Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG

Nahtlos gewalzte Ringe und Radreifen

GMH Ringvertriebs GmbH

Armaturen, Ventilgehäuse, Kaplanflügel

Pleissner Guss GmbH

Großgussteile wie Zylinderblöcke oder Komponenten für Gas- und Dampfturbinen

Friedrich Wilhelms-Hütte GmbH

Zylinder, Getriebegehäuse

Pleissner GmbH

Gehäuse, Schutzmäntel, Peltonräder, Turbinengehäuse

Stahlguss Gröditz GmbH

Mechanische Bearbeitung von Großbauteilen, Wärmebehandlung

IAG MAGNUM GmbH

Die unterschiedlichen beruflichen und privaten Erfahrungen der Teilnehmer ermöglichten einen lebhaften und intensiven Meinungsaustausch, vor allem bei den Diskussionen über die „europäische Identität“ und nach einem Vortrag von Hauptgeneral Erhard Bühler der KFOR . Er hatte die aktuelle politische Situation im Kosovo skizziert und die zukünftigen Projekte zur Entwicklung und Verbesserung vorgestellt. Dies verschaffte den Teilnehmern einen exzellenten Einblick in die derzeitige politische und wirtschaftliche Situation. Wie brisant immer noch die Lage in der Region ist, beweist die ständige Präsenz der KFOR . Deren Hauptquartier besuchten die Konferenzteilnehmer ebenso wie die Austerlitz-Brücke in Mitrovica, die die Stadt in zwei Sektoren teilt: in die der Kosovaren und die der Serben. Dies zeigt, dass man weiter am friedlichen Zusammenleben in Europa arbeiten muss. Fazit der Konferenz: Das gegenseitige Verständnis füreinander sollte stets für alle ein Ziel sein – ein Ziel, das jeder Teilnehmer nun zu Hause in die Tat umsetzen kann. Silke Sagmeister und Sheila Gloßner

Hätten Sie’s gewusst? KFOR KFOR ist eine Abkürung für Kosovo Force (deutsch: Kosovo-Truppe). Die multinationale Truppe wurde 1999 nach Beendigung des Kosovokrieges unter der Leitung der NATO aufgestellt. Ihre Aufgabe: Sie soll ein sicheres Umfeld für die Rückkehr von Flüchtlingen schaffen. Das Hauptquartier befindet sich in Priština, der Hauptstadt des Kosovo. Die Truppe setzt sich zusammen aus deutschen, österreichischen, schweizerischen und türkischen Soldaten.

Atlantik-Brücke Der gemeinnützige Verein dient zur Förderung der Freundschaft zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika bzw. Kanada. Regelmäßige Konferenzen, Kolloquien, Seminare, Studienreisen, Vortragsveranstaltungen und Begegnungen im kleinen Kreis sollen dieses Verständnis fördern. Gründungsmitglied des Vereins war unter anderem AltBundeskanzler Helmut Schmidt.

GMH GRUPPE L E I TA R T I K E L

Wichtigste Ressource steht auf zwei Beinen Wie wir auch in Zukunft anspruchsvolle Arbeitsplätze besetzen können. Liebe Leserinnen und Leser,

Chance zur persönlichen Weiterentwicklung genutzt, darunter waren 46 Ingenieure und Techniker. Die nächsten 33 Kandidaten stehen Investitionen sind das Lebenselixier für Unterbereits in den Startlöchern. nehmen. Im besten Falle werden mit der Interne Personalentwicklung ist das eine. Anschaffung von Maschinen und Anlagen Aber auch extern stellt sich die Aufgabe, eine neue Arbeitsplätze geschaffen. Wer aber auf mobile, selbstbewusste Generation anzuDauer im Markt erfolgreich sein will, der invessprechen und sie während des Studiums zu tiert auch und gerade in die Mitarbeiter: in begleiten. Deshalb wollen wir uns mit einem deren Ausbildung, zielgenaue Weiterbildung, strategisch konzipierten Hochschulmarketing an die Gesundheitsförderung und in die Verbesseausgewählten Hochschulen nachhaltig positiorung der Arbeitsbedingungen. nieren. Ziel ist es, sich gruppenintern über den Alle reden vom drohenden FachkräftemanPersonalbedarf abzustimmen und gemeinsam gel und auch die GMH Gruppe lebt nicht auf eine klare Arbeitgebermarke aufzubauen. Dabei der Insel der Seligen. Wir dürfen Lücken erst konzentrieren wir uns auf technisch orientierte gar nicht entstehen lassen. In unseren UnterUniversitäten, die exzellente Techniker/-innen nehmen sind schließlich jetzt und in Zukunft Werksfoto hervorbringen und in unmittelbarer Nachbaranspruchsvolle, industrielle Arbeitsplätze schaft zu unseren Unternehmen beheimatet zu besetzen. Fachkräfte werden knapper, sind. Neben den lokal ansässigen Hochschulen Nachwuchs zur Stelle war. Kleine Unternehbegehrter und damit auch stark umworben. stehen im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit men, die nicht in vollem Leistungsumfang Der Wettlauf der Betriebe um qualifizierte und mit einem hohen Qualitätsstandard selbst die Universitäten Clausthal-Zellerfeld, DuisburgMitarbeiter hat, unabhängig von KonjunkturEssen, Aachen und Freiberg. Zur Montanuniverzyklen, längst begonnen. Wer jetzt noch hofft, ausbilden können, können Partnerschaften in sität im steirischen Leoben besteht traditionell Form von Ausbildungs- und Qualifizierungsder demografische Wandel erweise sich als eine gute Beziehung. Gemeinsam bieten die verbünden eingehen. Ein Modell, das unsere Irrtum der Statistik, liegt schief. Nur kurzfrisBerufsbildungsgesellschaft als Anbieter seit Jah- jeweils umliegenden Betriebe ein „Dienstleistig orientierte Personalplanung war gestern. tungspaket“ an. ren erfolgreich praktiziert. Was wir brauchen, sind nachhaltige und Mit Gastvorträgen, Abschlussarbeiten, Wenn wir auch in Zukunft frischen Wind weitreichende Personalstrategien, die unsere Werkstouren und Auftragsforschungen wollen durch unsere Betriebe wehen lassen wollen, Stärken weiter ausbauen. Nach Schätzungen wir so den Nachwuchskräften von morgen wird die Werbetrommel verstärkt gerührt: der Bundesagentur für Arbeit wird das sogezeigen, dass ein Einstieg in die GMH Gruppe Die Palette reicht von Kooperationen mit nannte Erwerbspersonenpotenzial bis zum Entwicklungsperspektiven öffnet. Die BotSchulen, Einladungen zu Tagen der offenen Jahr 2025 um rund 6,5 Millionen Personen schaft: Statt Konzernstrukturen bietet die GMH Tür für Schüler, Azubis werben in Schulen für sinken. Bundesweit ging die Zahl der jungen Gruppe flache Hierarchien, kurze EntscheiAusbildung, Angebot von Praktikumsstellen, Leute, die sich um eine Lehrstelle bemühten, dungswege, große Handlungsspielräume und Teilnahme an Ausbildungsbörsen bis hin zur seit 2007 um mehr als ein Viertel zurück; in ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeit und Präsenz auf der IdeenExpo. Noch nie gab es Ostdeutschland hat sich ihre Zahl sogar halLeben. On top werden an vielen Standorten in der Industrie für Frauen so gute Karrierebiert. Noch herrscht kein Notstand, aber die die Mitarbeiter am Gewinn beteiligt. chancen wie heute. Aber: Frauen müssen sich Besetzung von Lehrstellen und Arbeitsplätzen Genauso wichtig wie Nachwuchsprogramwird schwieriger. Beide Entwicklungen zeigen, auch trauen, diese Chancen zu ergreifen. Nur me sind Investitionen in die erfahrenen Mitdann kann auch der Anteil junger Frauen in wohin die Reise am Arbeitsmarkt geht. Man kann wie das Kaninchen auf die Schlange star- der gewerblich-technischen Ausbildung höher arbeiter vor Ort. Im Rahmen der Aktivitäten werden. Derzeit sind knapp zwölf Prozent aller unseres Gesundheitsmanagements steht die ren oder agieren. zweite Runde der Mitarbeiterbefragungen an. Auszubildenden in unserer Gruppe weiblich. Was können und was wollen wir tun, um Die Auswertungen werden uns Aufschlüsse unseren Fachkräftepool in der benötigten Zahl Viel Luft nach oben also. geben, ob die Aktivitäten der letzten Jahre Der Grundsatz, wahre Schönheit kommt und mit den notwendigen Qualifikationen zu zu Veränderungen im Gesundheitsverhalten von innen, gilt besonders auch für die Entsichern: Wir werden die Ausbildungsanstrengeführt haben und worauf wir zukünftig unsewicklung einer unverwechselbaren Arbeitgungen auf hohem Niveau fortführen – aus re Maßnahmen konzentrieren müssen. gebermarke. Wir können mit dem starken sozialer Verantwortung, mehr aber noch weil In Zusammenarbeit mit dem arbeitswissenVerbund unserer GMH Gruppe punkten, denn es Teil unserer Planung für morgen ist. Die schaftlich ausgewiesenen Institut BIT, Bochum, durchschnittliche Zielquote von sieben Prozent die potenziellen Karrierewege werden damit haben wir ein von großen Erwartungen vervielfältigt. Der Netzwerkgedanke beflügelt in der GMH Gruppe hat sich bewährt. Nach begleitetes Vorhaben, genannt „ergo-stahl“, auch unser eigenes Nachwuchskräfteproder Krise konnten wir auch deshalb schnell begonnen. Unterstützt durch Mittel des Bungramm: Seit 2005 haben insgesamt 82 Teilwieder durchstarten, weil Arbeitsplätze gesidesarbeitsministeriums wollen wir innerhalb nehmer aus 25 Gruppenunternehmen diese chert wurden und unser selbst ausgebildeter

Enge Verzahnung SB · Zum diesjährigen Einkaufsleitertreffen hatte das Stahlwerk Bous eingeladen.

GMH ütte) über die aktuelle Lage auf dem Rohstoffmarkt, Michael Jünemann (Betriebsleiter Stahlwerk GMH ütte) über den Einsatz von feuerfesten Werkstoffen in der GMH ütte, Albrecht Fiedler (Betriebsleiter Stahlwerk Gröditz)

von drei Jahren in Produktionsbereichen mit hohen körperlichen Belastungen die Arbeitsbedingungen umgestalten. Es geht darum, Beschäftigungsfähigkeit und Motivation über alle Altersstufen hinweg zu erhalten. Die Veränderungen haben das Ziel, Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen und Arbeitsumgebung so einzurichten, dass es möglich ist, bis zum Eintritt des gesetzlichen Rentenalters gesund und produktiv zu arbeiten. Beteiligt sind vier Unternehmen aus dem Tarifbereich Eisen und Stahl: die Schmiedewerke Gröditz, das Stahlwerk Bous, die Georgsmarienhütte und die Friedrich Wilhelms-Hütte in Mülheim. Qualifizierungsprozesse werden in diesem Pilotvorhaben natürlich eine wesentliche Rolle spielen. Die Ergebnisse werden allen Unternehmen der GMH Gruppe zur Verfügung gestellt und können – so der Ansporn – als Blaupause genutzt werden. Einmal erworbenes Wissen trägt nicht ein ganzes Leben. Es kommt gruppenweit darauf an, Wissenserwerb in der Arbeitsphase fortzusetzen, zu ergänzen oder, wo nötig, auch nachzuholen. Nicht ungeplant oder zufallsgesteuert, sondern auf der Grundlage von Anforderungsprofilen, Mitarbeitergesprächen und einer systematischen Nachfolgeplanung. Die Gruppe ist internationaler geworden. Mit Standorten in Belgien, Brasilien, Nordamerika und Australien sowie Niederlassungen in Peking, St. Petersburg, Pune und São Paulo sind wir auf den Weltmärkten vertreten. Auch daraus folgen Investitionen: Fach- und Führungskräfte müssen interkulturelle Kompetenzen entwickeln und sich auf Englisch verständigen können. Die Berufsbildungsgesellschaft hat maßgeschneiderte Seminare im Programm und ein Rahmenvertrag mit Berlitz bietet jedem Unternehmen die Möglichkeit, Sprachkurse für seinen spezifischen Bedarf zusammenzustellen. Die wichtigste Ressource eines Unternehmens – das Wissen – ist keine abstrakte Größe, es kommt auf zwei Beinen in die Betriebe. Von Derek Bok, Präsident der Harvard University, stammt der Satz: „Wenn du denkst, Bildung ist zu teuer, versuch’s mit Dummheit.“ Wir probieren es dann doch besser mit Bildung. Glück auf!

Krych (Einkauf Rohstoff Recycling Osnabrück) über die aktuelle Situation der Gießereiversorgung seitens des Geschäftsbereiches Rohstoff Recycling. Die zumeist technisch ausgerichteten Themen wurden fachlich

I

n der Abgeschiedenheit eines Hotels in Überherrn konnten sich die Einkaufsleiter der GMH Gruppe gemeinsam mit Kollegen aus Einkauf und Technik eineinhalb Tage lang intensiv über aktuelle Themen austauschen. Begrüßt wurden sie von Hartwig Kockläuner (GMH -Holding-Geschäftsführer Markt und Einkauf), Franz Josef Schu (Stahlwerksleiter Bous) und Beate-Maria Zimmermann (Einkaufsleiterin GMH ütte und GMH Holding), die die Veranstaltung auch moderierte. Die Vorträge und Diskussionsbeiträge waren vielseitig und tiefgehend: So referierte Reimund Laermann (Leiter Energiemanagement GMH ütte) über die Imple-

Werksfoto

Teilnehmer des Einkaufsleitertreffens

mentierung eines Energiemanagement-Systems in der GMH Gruppe, Dieter Gastmann (Einkauf

über die Veränderungen der Feuerfestzustellung des Gröditzer Elektrolichtbogenofens und Matthias

glück auf · 3/2011............ 3

von Wolfgang Schmidt ( GMH Holding-Geschäftsführer Technik) und Robert Kühn (Geschäftsführer

Schmiedewerke/Stahlwerke Gröditz) während der Diskussionen begleitet. Hartwig Kockläuner hob in der Diskussionsrunde noch einmal besonders hervor, dass in den energieintensiven Betrieben der GMH Gruppe die Energieeffizienz immer größere Bedeutung gewinne. Die künftige Wettbewerbsfähigkeit würde insbesondere von diesem Kostenbereich beeinflusst werden. Abgerundet wurde das Treffen mit einer Werksbesichtigung des Stahlwerkes Bous – kompetent geführt und kommentiert von Thomas Louis (Betriebsleiter Stahlwerk Bous) und Arne Treppschuh (Stahlwerksleiter Bous). Besonders beeindruckt waren die Teilnehmer von der erst kürzlich in Betrieb genommenen Stranggießanlage. Fazit: Das Einkaufsleitertreffen bewies erneut, dass die enge Verzahnung von Technik und Einkauf über einen intensiven Informationsaustausch in der GMH -Gruppe gelebt wird. mk

GMH GRUPPE

IdeenExpo sprengt alle Rekorde GMH Gruppe · Wieder einmal erwies sich die IdeenExpo als größter Mitmach-Event für Naturwissenschaften und Technik. In den fünf Themenwelten Energie, Kommunikation, Leben & Umwelt, Mobilität und Produktion gelang es immer wieder, die Besucher zu begeistern.

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ie in den Jahren zuvor waren auch Unternehmen der GMH Gruppe auf der IdeenExpo in Hannover vertreten. Neun Tage lang präsentierten sie sich vor allem Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 10 und 22 Jahren. Rund 30 Azubis von GMH ütte, GMH Systems, Pleissner, Pleissner Guss, RRO , Harzguss Zorge, Friedrich Wilhelms-Hütte, IAG MAGNUM und WeserWind waren vor Ort, um engagiert ihre Berufswelten vorzustellen. Sie eröffneten dem Nachwuchs authentische Einblicke in ihren Berufsalltag und sorgten rundum für ansteckende Begeisterung. Hunderttausende von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus ganz Deutschland waren nach Hannover gekommen. Schon im Vorfeld hatte sich ein riesiges Interesse am größten „Klassenzimmer der Welt“ abgezeichnet: Über 70.000 Schulanmeldungen aus 13 Bundesländern und insgesamt 500 Mitmach-Exponate waren bei der Planung der IdeenExpo zu berücksichtigen. Die Ausstellungsfläche wurde um ein Drittel auf 80.000 m2 vergrößert, um dem erwarteten Andrang gerecht werden zu können. Dass es allerdings bereits am Eröffnungswochenende zu einem Besucherrekord kommen würde, damit hatten auch die Veranstalter nicht gerechnet: Über 70.000 interessierte Kinder und Jugendliche – rund 10.000 mehr als 2009 – stürmten an den ersten beiden

Naturwissenschaft „Geschmack gefunden“ haben. So sind sie bereits zum zweiten oder dritten Mal in Hannover, um zu experimentieren, zu staunen, Neues zu erfahren und zu diskutieren. Die Realschule Georgsmarienhütte – die größte Realschule Niedersachsens ns – sorgte erneut für Aufmerksamkeit: eit: Sie hatte wie schon vor zwei Jahren für einen Tag geschlossen, um mit it mehr als 800 00 Schülerinnen und Schülern und dem Lehrerkollegium anzuzureisen. Dort angekommen erwartete sie unter anderem das 5 m hohe Tripod-Modell von WeserWind, das aus nahezu allen Ecken der Messehalle gut zu erkennen war. Hinzu kamen auf dem attraktiven Stand der GMH Gruppe ein E-Ofen-Modell, ein Miniaturwalzgerüst der GMH ütte, einbaufertige Gussteile (Zylinderköpfe) der Gussunternehmen, ein Wissensquiz der GMH Systems, ein Ultraschallgerät sowie ein filigranes Modell einer Offshore-Windenergieanlage.

Fotos: Kai Steffen

Beliebtes Mitbringsel: das selbst geschweißte IdeenExposchild. Oben: Junge Schweißer bei der Arbeit

Herzstück des Standes waren aber die sorgfältig geplanten Mitmach-Aktionen. Sie trugen unter anderem dazu bei, dass der Stand als „Special Point of Interest“ ausgezeichnet wurde. Da gab es zum einen das altbewährte „IdeenExpo-Schild“, das Schülerinnen und Schüler zusammenschweißen konnten. Doch noch größere Resonanz fand das Modell einer Windkraftanlage – der Garant für ein einzigartiges Mitmach-Erlebnis. Denn die Jugendlichen konnten am Partnerstand „Get-in-Form“ eigenständig die Aluminium-Gondel gießen und am GMH -Stand die Bodenplatte schweißen sowie die gesamte Anlage montieren. Natürlich dauerte es nicht lange, bis sich dies auf der gesamten Messe herumgesprochen hatte. Aus allen Himmelsrichtungen strömten Kinder, Eltern, Aussteller und sogar Hostessen herbei, um sich selber eines dieser begehrten Stücke zu sichern. Ein Erinnerungsfoto in voller SchweißschutzAusrüstung gab es gratis mit dazu. Es ging sogar so weit, dass einzelne

Bei Get-in-Form bekamen die jungen Besucher einen Einblick in die Gießereitechnik.

Eltern und Aussteller versuchten, den Kindern ihre Modelle abzukaufen – nachdem das Material aufgrund des unerwarteten Ansturms ausgegangen war! Doch die Not macht bekanntlich erfinderisch. Und so wurden fortan „Bildhalter“ aus zwei Platten zusammengeschweißt, um den Kleinsten nur einmal das Gefühl des Schweißens zu ermöglichen. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm sorgte auch abseits des Pavillons für strahlende Gesichter: Konzerthighlights von

An der Werkbank wurden die Windkraftanlagen vollendet.

Tagen die Messehallen. Auch in den Tagen danach nahm der Andrang keineswegs ab. Der Zugang zum „Pavillon der Ideen“ musste aus Sicherheitsgründen sogar zeitweise geschlossen werden. Bei der Expo ging es nicht nur um Wissensvermittlung und Mitmach-Aktionen. Wichtiger Aspekt war auch das Thema Berufsorientierung. Deshalb hatten die Unternehmen der GMH Gruppe wieder ihre Partnerschulen eingeladen, die IdeenExpo zu besuchen. Nach zwei erfolgreichen Messen (2007 und 2009) trägt dieses Modell Früchte. Denn vielerorts hat der direkte Draht zu den Schulen dazu geführt, dass Klassen oder Schülergruppen an Technik und

MH Grup ppe Großer Andrang am Stand der GMH Gruppe

Culcha Candela, Andreas Bourani, Juli und Jan Delay sowie Wissensshows mit Ranga Yogeshwar. Auch zahlreiche Politiker mischten sich unter die Besucher: Bundespräsident Christian Wulff, der die Veranstaltung 2007 ins Leben gerufen hatte, eröffnete gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen feierlich die IdeenExpo. Der Bundespräsident war begeistert. Es sei schön zu sehen, „wie die IdeenExpo von Jahr zu Jahr wächst – nicht nur an Fläche, sondern auch an Inhalten, die vor allem Kinder und Jugendliche für Technik und Wissenschaft begeistern“. Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister verlegte sogar eine Kabinettssitzung kurzerhand auf das Messegelände. „Bei meinen Besuchen habe ich mich besonders über die vielen jungen Menschen gefreut, die sich leidenschaftlich für die zahlreichen naturwissenschaftlichen und techni-

Das Ergebnis der Mitmach-Aktion: die Windkraftanlage der GMH Gruppe

glück auf · 3/2011............ 4

schen Angebote begeistert haben“, betonte McAllister. Doch die eigentlichen Stars der IdeenExpo waren einmal mehr die unermüdlichen Azubis der GMH Gruppe. Wie schon in den Jahren zuvor nahmen sie eine absolute Schlüsselrolle ein und zogen die jungen Besucher von der ersten Minute an in ihren Bann. Auf Augenhöhe erklärten sie eindrucksvoll, wie Stahl gefertigt und weiterverarbeitet wird, wie Ultraschallprüfungen durchgeführt werden oder worauf man beim Schweißen und Gießen achten muss. Alle haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um die jungen Gäste vor Ort zum Mitmachen zu animieren, Prozesse zu erklären und für die Unternehmensgruppe zu begeistern. Schöner Nebeneffekt: Auch für das GMH -interne Klima war die Messe hilfreich. „Es ist wirklich toll und spannend einmal zu erfahren, was Azubis aus anderen Unternehmen der GMH Gruppe machen“, so Jan Neumann, Industriemechaniker Produktionstechnik der GMH ütte (2. Lehrjahr). „Das war eine einmalige Möglichkeit sich auszutauschen, Netzwerke zu bilden und voneinander zu lernen!“ Die IdeenExpo 2011 war mit 310.000 Besuchern die erfolgreichste aller Zeiten. Eine einzigartige Erfolgsstory, bei der in die Jugend von heute investiert wird – denn sie sind die Gestalter unserer Zukunft. Das gesamte Team freut sich schon jetzt auf 2013! Julius Maximilian Paul

GMH GRUPPE

Großer Anklang vor großer Kulisse KBK/Windhoff · Doppelte Besetzung: Bei der METEC (Metallurgical Technology) in Düsseldorf präsentierten sich Kranbau Köthen (KBK) und Windhoff als eingespieltes Team auf einem Gemeinschaftsstand. Werksfoto

„Herzlich willkommen auf unserem Messestand!“: Messehostess Tina Gode gemeinsam mit Rainer Lorenz (links) und Horst Bugner (Leiter Vertrieb Stahlwerke KBK).

W

q Lesen Sie hierzu auch: Galaktisch ....

auf Seite 38 Werksfoto

Große Nachfrage: Die Vertriebsmitarbeiter Uwe Harnack (Kranbau Köthen, links) und Jörg Heinzmann (Windhoff, rechts) stellten Interessenten Produkte ihrer Unternehmen vor.

Im Zehnerpack auf der Gießerei-Fachmesse

eithin durch das hochgesetzte GMH -Logo in der Messehalle sichtbar, zog der Gemeinschaftsstand von Kranbau Köthen und Windhoff viele Messebesucher an. Stand-Highlight war zweifellos das Modell einer „Lastaufnahme-Überwachung durch Kranhaken-Sensorik“. Es stieß besonders bei Stahlwerksbetreibern auf großes Interesse. Standleiter Rainer Lorenz (KBK ) und Jörg Heinzmann (Windhoff) erwiesen sich als eingespieltes Team. Hier bewährte sich, dass sie bereits andere Messen gemeinsam absolviert haben. Unterstützt wurden sie von Mitarbeiterin Tina Gode, die als Messehostess fungierte. Schützenhilfe gab es auch zeitweise von Vertriebsmitarbeitern und den Geschäftsführern Andreas Klatschow (KBK ) und Manfred Schmitz (Windhoff), die an zwei Tagen den Stand verstärkten. Die vielen Gespräche mit Besuchern aus aller Welt zeigten: Die Stahlindustrie plant viele Investitionen, wofür auch Kran- und Transporttechnik

q Lesen Sie hierzu auch: Den Nachwuchs im Blick

benötigt wird. Entsprechend positiv fiel nach fünf anstrengenden Messetagen das Fazit aus: „Das war eine erfolgreiche Messe und ein gelungener Auftritt zweier GMH Unternehmen vor internationaler Kulisse.“ Rainer Lorenz

Die GMTN GMTN: Messe-Quartett aus den Gießerei-und Metallurgie-Fachmessen METEC, GIFA, THERMPROCESS und NEWCAST . Insgesamt zählte die Messegesellschaft auf den vier Veranstaltungen 79.000 Besucher aus 83 Ländern, die auf 1.958 Aussteller aus aller Welt trafen. Die Veranstaltungen bestätigten mit dem neuen Aussteller- und Besucherrekord ihre Stellung als Leitmessen. Unter www.metec.de findet man auch Videoberichte.

auf Seite 33

GMH-Guss-Gruppe · Nach 2003 und 2007 hat sich die GMH-Guss-Gruppe auch 2011 an der Gießereifachmesse GMTN in Düsseldorf beteiligt. So waren zehn Unternehmen aus der Gruppe auf einem Gemeinschaftsstand vertreten.

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ie beteiligten Guss-Unternehmen hatten sich klare Minimalziele gesetzt: Sie wollten ihre Kompetenzen präsentieren, Kundenkontakte pflegen und den Bekanntheitsgrad der Unternehmen nebst GMH Gruppe erhöhen. Dafür bot die GMTN – ein Messe-Quartett aus GIFA, METEC, THERM PROCESS und NEWCAST – beste Möglichkeiten. Denn mit mehr als 1.950 Ausstellern aus aller Welt und 79.000 Besuchern aus 83 Ländern ist sie die größte Gießereifachmesse weltweit. Eine optimale Messestand-Platzierung auf der NEWCAST (in Halle 13 Stand D12) ermöglichte, sich den Fachbesuchern optimal zu präsentieren und die Gruppenunternehmen publikumswirksam in Szene zu setzen – teilweise auch mit schwergewichtigen Exponaten. Und so ließ der Besucherandrang nicht lange auf sich warten. Großes Interesse erregten beispielsweise die „Lost-Foam-Rotoren“ von Harz Guss Zorge, die etwa 50 kg schwere Rotornabe der Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss oder auch ein etwa 1.100 kg

Foto: mh

Der eigene „Nachwuchs“ nutzte die Gelegenheit, sich auf dem Stand intensiv über die GMH Gruppe, ihre Kompetenzvielfalt und die eigenen Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren.

Die GMH Gruppe

schwerer Aluminiumblock. Mit ihm demonstrierte die IAG MAGNUM ihre Bearbeitungskompetenzen, ein Unternehmen der GMH Gruppe, das mehr oder weniger als branchenfremder „Neuling“ auf der Messe vertreten war.

Folgende Gruppenunternehmen haben auf der GMTN an der „NEWCAST 2011 “ teilgenommen: Harz Guss Zorge, Dieckerhoff Guss, Walter Hundhausen, Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss, Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss, Pleissner, Pleissner Guss, Stahlguss Gröditz, IAG MAGNUM und MWK Renningen.

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Foto: Radvan Karabacak

Auch das Standkonzept hat als Blickfang neugierig gemacht, sodass hier stetig reger Besucherandrang herrschte.

Und so kamen zahlreiche Kunden und Interessenten auf den Messestand, um sich einen Überblick über das Produktspektrum

der Guss-Unternehmen und GMH Gruppe zu verschaffen – einen Überblick, den sie in intensiven Fachgesprächen noch vertiefen konnten. Das Messefazit der GMH-Unternehmen fiel positiv aus: Der Gemeinschaftsstand war für alle Beteiligten ein Erfolg. Der gemeinsame Auftritt hat enorm dazu beigetragen, die Größe und Kompetenzvielfalt der GMH Gruppe besser zu vermitteln – sowohl Kunden als auch potenziellen Neukunden gegenüber. Sie wissen jetzt besser denn je, was sich genau hinter dem roten Signet verbirgt. Dies galt übrigens auch für die eigenen Nachwuchskräfte, die auf dem Messestand zu Besuch waren. Radvan Karabacak

GMH GRUPPE

Energiewende mit ungewisser Zukunft energiepolitische Wende ausgelöst: Kürzlich unterzeichnete Bundes-

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Fukushima hat Schäden ungeahnten Ausmaßes und in Deutschland eine e

Seit Se eit Beginn dieses Jahres befasst sich glückauf

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mit m it dem Thema „Energie“. Auf welch dramatische Weise sich das Thema zuspitzen würde, war bei der W Planung dieser Serie nicht abzusehen. Die AuswirP kkungen von Emissionshandel und Erneuerbare-Energien-Gesetz standen in den letzten beiden Ausgaben g eebenso im Fokus wie praktische Alltags-Tipps zum ressourcenschonenden Verhalten am Arbeitsplatz. rre Diesmal geht es um die Energiewende. Die D

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ll präsident Wulff das Gesetz, das den Atomausstieg bis 2022 besiegeln soll.

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unächst ein Blick auf die globale Ausgangslage: Die fossilen Energieträger Erdöl und Erdgas werden spürbar knapper, wogegen der Energiebedarf weltweit kontinuierlich steigt. Der Energieverbrauch soll sich bis 2050 verdoppeln. Logische Folge ist ein kontinuierlicher Preisanstieg. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Abkehr Deutschlands von der Kernenergie bleiben wenig Alternativen. Alle Hoffnung liegt nun auf den regenerativen Energien. Sie trugen in Deutschland 2010 gerade einmal 10 Prozent zur Primärenergieversorgung bei. Kein schlechtes Ergebnis angesichts der jungen Geschichte. Doch wie den enormen Energiebedarf zukünftig decken? Aus geografischen bzw. geologischen Gründen spielen in Deutschland Wasserkraft und Erdwärme als Energiequellen kaum eine Rolle. Auch Biomasse ist nach Ansicht vieler Experten nicht zukunftsfähig – wegen ihres geringen Wirkungsgrades und der ökologischen Kollateralschäden. Stattdessen hat man sich hierzulande in den letzten Jahren zunehmend auf den Ausbau der Solarenergie konzentriert. Die Fotovoltaik wird jedoch 2011 gerade mal einen Beitrag von zwei Prozent an der Stromerzeugung leisten – und gleichzeitig die deutschen Stromverbraucher acht Milliarden Euro kosten. Ein Blick auf den Energiemix zeigt: Die Windenergie nimmt

schon heute einen wesentlich höheren Stellenwert ein. In den nächsten Jahren wird es vermehrt zum Bau von leistungsstärkeren Anlagen kommen. Will heißen: mehr Windräder, größere Windräder, vor allem offshore an Nordund Ostsee. Das allein ist so manchen Bürgern ein Dorn im Auge. Hinzu kommt, was selbst die Politik über lange Zeit nicht im Fokus hatte: der Transport und die Speicherung des Stroms. Windenergie wird nun mal in der Regel nicht dort erzeugt, wo sie benötigt wird. Dementsprechend müssen in den nächsten Jahren Tausende Kilometer Hochspannungsleitungen gebaut werden. Landschaftliche Einschnitte werden unumgänglich sein. Zudem bläst der Wind nicht nach dem menschlichen Strombedarf. Also benötigen wir Speichertechnologien. Welche Schlüsse ziehen wir aus diesen Erkenntnissen? Haben erneuerbare Energien überhaupt eine Perspektive? Aller Wahrscheinlichkeit nach wird zukünftig kein Weg an ihnen vorbeiführen. Nur muss klar sein: Der vielversprechende Aufbruch in das grüne Energiezeitalter wird mit Herausforderungen revolutionären Ausmaßes einhergehen. Die Informationspflicht liegt bei der Politik. Die Deutsche Energieagentur (DENA) schätzt, dass allein der Anstieg regenerativer Energien auf einen Anteil von 40 Prozent 4,5 Cent pro Kilowattstunde

kosten wird. Das wäre für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden eine enorme Mehrbelastung von 160 Euro im Jahr. Energieintensive Industrien beginnen bei solchen Preissteigerungen jedoch unweigerlich, die Existenzfrage zu stellen – zumindest jedoch die Standortfrage, betrachtet man die Wettbewerbsnachteile gegenüber ressourcenreichen Ländern wie Bahrain. Dort wird die Kilowattstunde derzeit mit gut 3 Cent gehandelt. Bei allen Einschätzungen ist eine Prognose wohl am augenfälligsten: Unsere Kinder und Enkel werden die Leidtragenden der heutigen Energieverschwendung sein. Voll beheizte Wohnungen, eine Unmenge von elektrischen Geräten sowie eine grenzenlose Mobilität sind in unserer Wohlstandsgesellschaft selbstverständlich. Dieser Luxus wird zukünftig immer teurer werden. Vor einer erfolgreichen Energiewende muss das Bekenntnis zum Energiesparen weltweit Einzug halten. Es darf nicht länger nur ein Lippenbekenntnis bleiben. Die Folgen der eingangs skizzierten Gleichung von Energieverbrauch und Energieverfügbarkeit werden wir alle zu spüren bekommen. Deshalb sollten wir die Chancen nutzen, negative Konsequenzen weitgehend einzudämmen. Es liegt auf der Hand: Irgendwas geht immer. ikw und Martin Piper

Finanzen unter Kontrolle GMH Gruppe · Expertentagung in Georgsmarienhütte: Controlling und Finanzen – eine enge Abstimmung ist unerlässlich.

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ie Anforderungen in den Bereichen Controlling und Finanzen ändern sich stetig. Deshalb kommt einer engen Abstimmung zwischen der GMH -Holding und den Mitarbeitern in den entsprechenden Abteilungen der Tochtergesellschaften eine immer größere Bedeutung zu. Um einen regelmäßigen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu gewährleisten, findet einmal jährlich die Controller- und Finanzleitertagung der GMH Gruppe statt. Es ist gute Tradition, diese Tagung jeweils bei einer Tochtergesellschaft abzuhalten. Dies ermöglicht den Mitarbeitern, einzelne Unternehmen der GMH Gruppe näher kennenzulernen. So traf man sich Ende Juni zu einer zweitägigen Controller- und Finanzleitertagung in Bremerhaven. Auch in diesem Jahr waren wieder einige „neue“ Gesichter im Auditorium auszumachen, darunter auch die Kollegen aus Belgien und Brasilien.

Nachdem Malte Hermann (Geschäftsführer WeserWind) und Hans-Jürgen Blöcker (GMH -Holding) die Gäste begrüßt hatten, ging es als Auftakt des Tagungsprogramms zur WeserWind-Fertigungsstätte am Lunedeich. Dort konnten sich alle Teilnehmer vor Ort ein Bild von den enormen Dimensionen der neuen Fertigungshalle und

der Serienfertigung von OffshoreGründungsstrukturen machen. Die eigentliche Veranstaltung fand allerdings im Hotel Atlantic Sail City statt, wo im Anschluss an die Werksbesichtigung Thomas Löhr, Mitglied der Geschäftsführung der GMH-Holding, die Tagung eröffnete. Sein kurzer Bericht zur aktuellen Lage der GMH

DAS GLÜCKAUF-ENERGIELEXIKON

Energiemix Die Energie-Versorgung der meisten Staaten kann mangels Verfügbarkeit kein einzelner Energieträger allein sicherstellen – auch nicht bei uns in Deutschland. Wenn verschiedene Ressourcen zur Energiegewinnung eingesetzt werden, spricht man vom Energiemix. Wie sieht er in Deutschland aus? Die fossilen Energieträger (hauptsächlich Kohle, Erdgas, Erdöl) tragen aktuell rund 80 Prozent zur Energieversorgung bei; erneuerbare Energien und Kernenergie jeweils etwa 10 Prozent. Bei Diskussionen rund ums Energiesparen steht meist der Stromverbrauch im Mittelpunkt. Dabei vergisst man oft, dass rund die Hälfte des Energieaufkommens auf Raum- und Prozesswärme entfällt – also das Heizen von Wohnungen sowie Verbrennungsprozesse in Kraftwerken und Fabriken. Auch hier liegt ein enormes Einsparpotenzial, das beispielsweise mit effektiverer Gebäude-Dämmung erschließbar wäre. Man kann also zwischen Energiemix (Mix der Ressourcen zur Gesamt-Energiegewinnung) und Strommix (Mix der Ressourcen zur Stromerzeugung) unterscheiden. Im Vergleich zum Energiemix haben die regenerativen Energien in Deutschland einen höheren Anteil am Strommix. Er stieg zwischen 1990 und 2010 von 3,4 auf 16,5 Prozent. Die Kernenergie deckte im letzten Jahr gut 22 Prozent des hiesigen Bruttostromverbrauchs. Zukünftig werden sich diese Anteile wohl weiter zugunsten der erneuerbaren Energien verschieben. Bleibt abzuwarten, welche wirtschaftlichen und politischen Folgen diese Veränderungen mit sich bringen.

Irgendwas geht immer Voneinander profitieren: Um die Energiespar-Ressourcen der gesamten GMH Gruppe auszuschöpfen, haben sich erstmals Energieexperten aus unterschiedlichen GMH -Unternehmen zum Erfahrungsaustausch getroffen.

q Lesen Sie hierzu: Ohne Mitarbeit(er) geht gar nichts ........ Gruppe stimmte optimistisch: Im Vergleich zum Krisenjahr 2009 hat sich die wirtschaftliche Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr entsprechend den vorherrschenden Rahmenbedingungen verbessert. Eine weitere Steigerung wird für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet. Thomas Löhr mahnte dennoch an, auch in guten Zeiten auf drohende Gefahren vorbereitet zu sein. Im Anschluss stellte er Stefan Brunn vor, den neuen Leiter Finanzen der Georgsmarienhütte Holding, der noch einige Anmerkungen zu den Themen Rating und Basel III machte. Am Abend stand eine Schiffsfahrt auf Weser und Nordsee auf

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Die Teilnehmer der Controller- und Finanzleitertagung bei WeserWind

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dem Programm. Glücklicherweise klarte das Wetter rechtzeitig auf. So erwartete die Teilnehmer eine rundum gelungene Fahrt bei schönster Aussicht und frischer Seeluft. Zudem hatten die neuen und alten Kollegen Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und Networking untereinander zu betreiben. Der zweite Tag begann mit weiteren Vorträgen, unter anderem mit den Themen „Gruppeninternes Reporting“ und „Jahresabschlussarbeiten“. Für das letzte Thema konnte auch Uwe Kronenberger von der Friedrich WilhelmsHütte Eisenguss gewonnen werden. Er erläuterte das Verfahren der „Factoring-Bilanzierung im Jahresabschluss“ am Beispiel des Geschäftsbereiches Guss – und verschaffte mit seinen Ausführungen den Teilnehmern praxisnahe Einblicke in das Verfahren. Am frühen Nachmittag nahte dann das Ende der Konferenz. Fazit der Teilnehmer: viel Positives. Man hatte viele neue persönliche Kontakte geknüpft und aufschlussreiche Fachthemen in großer Runde diskutiert. Insofern freut man sich schon auf die Controller- und Finanzleitertagung im nächsten Jahr. Jens Indrachowicz und Thorsten Ehle

GMH GRUPPE HIER SPRICHT DER GESELLSCHAFTER

Nehmen wir noch (schon) richtig wahr? Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH Gruppe, liebe Leserinnen und Leser der glückauf, der Erfolg einer Splitterpartei konfrontiert uns mit einer veränderten Realität: das Web 2.0 oder Social Media bestimmen mehr und mehr unser Leben. Wer nicht dabei ist oder zumindest ein waches Auge darauf hat, der verliert leicht den Anschluss oder besser den Durchblick. Viele aktuelle Beispiele aus den vergangenen Wochen und Monaten führen uns vor Augen, dass der Bürger gelernt hat, sich im Netz zu informieren, auf kurzem Wege zu kommunizieren oder sich gar politisch zu organisieren. Stuttgart 21, die Jugendkrawalle in England oder den sogenannten Wutbürger hätte es ohne die zusätzlichen Informationskanäle im Netz so wohl nicht gegeben. Und auch das Aufbegehren der Menschen in vielen Staaten des Nahen Ostens hätte sich ohne das Netz und seine Möglichkeiten wohl kaum wie ein Strohfeuer ausgebreitet. Aktuelles Beispiel hierzulande ist das erfolgreiche Abschneiden der Piratenpartei bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus. In der Hauptstadt hat sich eine neue politische Gruppierung ihren Weg gebahnt, nicht auf großen Veranstaltungen mit Wahlkampfcharakter in irgendwelchen Hallen – nein, auf ganz leisen Sohlen im Netz. Ergebnis: 9 Prozent aus dem Stand. Die große Mehrheit dieser Wähler ist zwischen 18 und 35 Jahr alt. Ihre politischen Thesen und Forderungen, die oft populistischer als die der Volksparteien daherkommen (z. B. kostenloser Personennahverkehr, völlige Freiheit beim Kopieren von Netzinhalten – das heißt übrigens: Abschaffung

des Urheberrechts. Damit bekommt derjenige, der ein Werk geschaffen hat, für die Nutzung des Werkes kein Geld mehr. Es muss allen Netzusern bewusst sein, dass die Verletzung oder Unterwanderung des Urheberrechts ein Straftatbestand ist), verbreiten die Piraten mehrheitlich online – und gewinnen damit viele Stimmen. Der politische Erfolg ist jedoch weniger den politischen Inhalten als den urbanen Strukturen in Berlin sowie dem schlechten Wahlkampf der etablierten Parteien geschuldet. Ob sich aus den jüngsten Entwicklungen ein Deutschlandtrend ableiten lässt, ist daher fraglich. Jedoch steht eines fest: Die Zeiten sind, nicht erst seit der Berlin-Wahl, im Umbruch. Die Menschen sehnen sich nach politischer Partizipation und wollen bei gesellschaftlichen Fragen ein gehöriges Wörtchen mitreden. Ihre Bühne sind die vielen Blogs und sozialen Netzwerke, die in den letzten Jahren entstanden sind. Und es geht noch weiter: Durch den meist ungefilterten Informationsfluss und die Realtime-Kommunikation wird es immer schwerer, die Menschen hinters Licht zu führen. Die jüngsten Enthüllungen der Investigativ-Plattform Wikileaks wären vor zehn Jahren noch undenkbar gewesen. Nun stellt sich die spannende Frage, welche Schlüsse Unternehmen aus den veränderten Vorzeichen ziehen sollten. Schon heute präsentieren sich viele Markenartikler mit ihren Produkten auf Facebook und schießen stündlich „brandheiße“ News über Twitter in den Äther. Bei so manchem stellt sich

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die Vermutung ein, hinter der topmodernen Attitüde steckt mehr Schein als Sein. Vor den neuen Wirkungsmechanismen der digitalen Welt sollte die Unternehmenswelt trotzdem nicht die Augen verschließen. Die Fähigkeit, schnell auf publizierte Inhalte reagieren zu können, ist heute wichtiger denn je. Unternehmen, gerade solche, die sich nicht an den Endverbraucher wenden, sollten aber genau abwägen, in welcher Form sie sich am Web 2.0 aktiv beteiligen. Wenn der Stein erst einmal ins Rollen gebracht wurde, lässt er sich schwer kontrollieren. Verbreitete Inhalte müssen wahr und authentisch sein – alles andere birgt große Gefahren. Die sozialen Netzwerke sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Auch wenn sie der älteren Generation vielleicht nicht geheuer sind, die Skepsis überwiegt oder sie gar ein Geheimnis bleiben: Wir können uns ihnen nicht mehr verschließen. Glück auf! Ihr

U N S E R P O R TA L

So erleichtern Sie sich Ihren Arbeitsalltag K

önnen Sie sich eigentlich noch an Ihre ersten Mausklicks im Internet erinnern? Da war es nun, das „digitale Tor zur Welt“ – und doch saß man zunächst nur vor einem leeren Bildschirm. Wahrscheinlich zählen Sie nicht zu denjenigen, die damals resigniert abgeschaltet haben, sondern das World Wide Web heute, nach einiger Zeit der Gewöhnung, wie selbstverständlich für E-Mails, Einkäufe, Urlaubsplanung oder zum Verfolgen der aktuellen Welt-Geschehnisse nutzen. Und wie steht es eigentlich um Ihren Draht zum GMH Portal? Vielleicht gehören Sie zu den rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der GMH Gruppe, die einen PC-Arbeitsplatz haben und damit für das zentrale Informationsnetzwerk der Unternehmensgruppe freigeschaltet sind. Haben Sie das Portal bereits als Bereicherung Ihres Arbeitsaltages entdeckt? Oder gehören Sie zu denjenigen, die ihr Passwort schon längst vergessen haben, die den Besuch der Plattform als Zeitverschwendung erachten oder deren Arbeitsplatz gar nicht freigeschaltet ist? Dann wird es Zeit, dass das digitale Zeitalter auch in Ihrem Büro Einzug hält und Sie auf „Job 2.0“ upgraden. Denn die Schlagworte „Information“ und „Kommunikation“ werden in der modernen Arbeitswelt immer wichtiger. Nur wer neue Wege beschreitet, kann in der heutigen schnelllebigen Zeit auf Dauer erfolgreich sein. Das GMH -Portal wurde genau aus diesem Grund entwickelt: um wichtige Informationen schnellstmöglich bereitzustellen und die Kommunikation untereinander zu erleichtern.

Dazu hält die Plattform nicht nur detaillierte Infos zur GMH Gruppe und deren Produktionsstandorten bereit. Mit wenigen Klicks haben Sie auch Zugang zum zentralen Adressbuch und finden einen Überblick aller wichtigen, bevorstehenden Termine. Das bedeutet echte Zeiteinsparung. Und das besonders Praktische: Je nach Ihrem Aufgabenbereich im Unternehmen ist die persönliche Benutzeroberfläche mit genau den Informationen aufbereitet, die für Ihren täglichen Job wichtig sind. Fakt ist: Das Portal der GMH Gruppe zählt zum täglichen Handwerkszeug aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und nur durch Ihr Feedback kann es optimal weiterentwickelt werden. Darum finden alle User in der Rubrik „Hilfe“ eine Kontaktmöglichkeit, um Vorschläge und Anregungen einzureichen – aber auch ein Demo-PDF und -Video, das Ihnen die Funktionsweise des Portals erklärt. Worauf warten Sie also noch? Fordern Sie bei Bedarf ein neues Passwort bei der IT-Abteilung Ihres Unternehmens an. Oder bitten Sie gegebenenfalls Ihre Personalabteilung um die Freischaltung Ihres Arbeitsplatzes. Lernen Sie die vielen Möglichkeiten des Portals kennen. Die zahlreichen Online-Tools sind ein echter Mehrwert bei der täglichen Arbeit. Mit Ihren persönlichen Benutzerdaten haben Sie selbstverständlich auch von zu Hause aus Zugriff. Übrigens: Das Portal ist auch Ihr exklusiver Zugang zum GMH -Fanshop. ikw Das GMH-Portal erreichen Sie unter der URL: http://portal.gmh-group.de

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Powerpoint Master Immer häufiger werden im Tagesgeschäft Vorträge und Präsentationen mit Powerpoint-Folien verlangt. Vor diesem Hintergrund hat die GMH-Holding einen neuen, einfach zu nutzenden „Powerpoint Folienmaster“ entworfen, der sich am aktuellen Corporate Design der GMH Gruppe orientiert. Das Layout, das Farbklima, die Schriftgrößen und -arten sowie die Platzierung des Logos sind nun voreingestellt, sodass Sie sofort mit der inhaltlichen Bearbeitung loslegen können, ohne sich mit den formalen Vorgaben befassen zu müssen. Neben einem gruppenweit einheitlichen „look and feel“ soll der neue Master vor allem die Anpassung und Erstellung von Präsentationen für jeden Nutzer vereinfachen. Unter dem Punkt „Neue Folie“ finden Sie 14 Vorlagen für unterschiedlichste Darstellungen und Inhalte (siehe oben Screenshot). Sie können mit deren Hilfe mühelos eine optisch ansprechende „Slideshow“ entwerfen und professionell gegenüber Kunden, Geschäftspartnern oder Kollegen auftreten. Den „Powerpoint Master“ Ihres Unternehmens finden Sie ab sofort im Portal unter: „Infos R Unternehmensinformationen R jeweiliger GB R jeweiliges Unternehmen R Unternehmenspräsentationen“ (Dateiname: „Unternehmen_Master. pptx“). Übrigens: Die Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte bietet regelmäßig Einsteiger- und Fortgeschrittenen-Seminare zur Nutzung von Powerpoint. Weitere Informationen hierzu finden Sie ebenfalls im Portal unter „Infos R Weiterbildung BGG“. Julius Maximilian Paul

GMH GRUPPE

kulturundwerk Cover statt Hardrock: „Die wilden Zeiten sind vorbei“ Reiner Skrzipek und seine Band „Doc Moralez“ – oder: Sein Leben mit der „Stromgitarre“.

DIE BAND Bandmitglieder sind Frank Eilermann (Leadsänger), Dennis Knittel (Gitarre), Dieter Placke (Drums), Andreas Burandt (Keyboard), Mark Garschoß (Bass) und Reiner Skrzipek (Gitarre). „Doc Moralez“ tritt unter anderem regelmäßig bei den „Maiwochen“ in Osnabrück auf. Mehr Informationen über die Band, die nächsten Konzerte und kostenlose Downloads finden Sie auf: www.moralez.de.

In unserer Serie kulturundwerk wollen wir professionelle Künstler oder auch künstlerisch ambitionierte Mitarbeiter/-innen vorstellen, die – sei es als Maler, Bildhauer, Musiker, Tänzer etc. – im Werk eines GMH -Unternehmens bzw. in der Öffentlichkeit präsent sind. Diesmal im Porträt: Reiner Skrzipek (RRO ) und die Coverband „Doc Moralez“.

Im Auto von links nach rechts: Reiner Skrzipek, Dennis Knittel, Dieter Placke, Frank Eilermann, Andreas Burandt und Mark Garschoß.

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einer Skrzipek ist Jahrgang 1964. Wenn er auf sein bisheriges Leben zurückschaut, kann er von ganz schön „wilden Zeiten“ erzählen. Vom sogenannten Roadie bis zum Coverband-Gitarristen Fotos: mk

Foto: Hermann Sommer

Musiker und Musikproduzent Reiner Skrzipek mit seiner „Stromgitarre“

hat er alles erlebt. Reiner Skrzipek als Rockgitarrist in einer Band? Wer ihn in seinem Arbeitsalltag als stellvertretender Platzmeister bei der Rohstoff Recycling Osnabrück erlebt, kann es kaum glauben. Als er 14 Jahre alt war, spürte er das Verlangen, ein Instrument zu beherrschen. Das Schlagzeug war für ihn zu dieser Zeit genau das Richtige. Nach zwei Jahren aber fühlte er sich mehr zur E-Gitarre hingezogen. Er kaufte sich ein Songbook von Neil Young und brachte sich das Spielen auf diesem Instrument selbst bei. Mit 22 Jahren gründete er seine erste Rockband: „Ontario“. Dieter Placke, mit dem er heute noch bei „Doc Moralez“ spielt, war damals schon dabei. Von 1991 bis 95 folgten die „richtig wilden Jahre“, in denen er als Roadie mit der amerikanischen Doommetalband St. Vitus durch ganz Europa tourte. Ein Roadie ist nicht das, was man sich klischeehaft darunter vorstellt. Er zerstört nichts. Im Gegenteil. Er ist bei einer Band dafür zuständig, bei den Vorbereitungen zu Konzerten tatkräftig mitzuhelfen, das heißt: Bühne aufbauen, Bühne abbauen, Instrumente schleppen, Kabel verlegen, dafür sorgen, dass die Tour planmäßig verläuft, und vieles andere mehr. Alles in allem „viel Arbeit, wenig Lohn und wenig Spektakuläres“. Bis 1998 spielte er dann in der Hardcoreband „Horse-Shit“. Von 1999 bis 2005 spielte er dann in

der von ihm mitbegründeten Band „Thomson And The Big Desaster“. Das war, wie er selbst sagt, ziemlich harte Rockmusik, die mit den heutigen Stücken nur noch wenig zu tun hat. Denn seit ein paar Jahren ist alles ein wenig „braver“ geworden. Dass Reiner Skrzipek mal in einer Coverband als Gitarrist spielen würde, das hätte er sich damals

Alte Zeiten: Reiner Skrzipek und die Band „Ontario“.

nicht so recht vorstellen können. Aber so wie sich die Gesellschaft verändert, so verändert sich auch der allgemeine Musikgeschmack – und die Vorlieben der Musiker selbst. „Doc Moralez“ heißt die Band, in der Reiner Skrzipek seit vielen Jahren bereits spielt. Gegründet wurde sie 1993. Es ist eine soge-

nannte „Coverband“, deren Repertoire alle möglichen Musikrichtungen umfasst: Rock’n’Roll, Südstaaten-Rock, mexikanische Folklore, französischen „Seine-Sound“ – allerdings ohne Akkordeon – und Schlager der 50er, 60er oder 70er Jahre. Also gibt es auch Titel zu hören wie „Wunder gibt es immer wieder“, „Ein Bett im Kornfeld“,

Benefiz-Konzert, Katharinenkirche, Osnabrück: Der legendäre Song „Country Road“ von John Denver wurde von „Doc Moralez“ zu einer Osnabrück-Hymne umgetextet und wird von den begeisterten Zuhörern regelrecht eingefordert!

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„Anita“, „Zuckerpuppe von der Bauchtanzgruppe“, „Schuld war nur der Bossa Nova“ u. a. m. Die Bandmitglieder sagen von sich selbst, dass sie keine Perfektionisten sein möchten. Zu „covern“ bedeutet für sie nicht, die Songs möglichst originalgetreu nachzuspielen. So kommt es, dass sie nie gleich klingen. Da spielt sowohl die eigene Stimmung als auch die Stimmung des Publikums eine große Rolle. Das Grundgerüst der Stücke ist bei jedem Auftritt gleich. Die Soloeinsätze aber ändern sich jedes Mal, und die Musiker überraschen sich mit ihrem Spiel immer wieder selbst. So wird jedes Stück zur individuellen Improvisation – vielleicht ein Alleinstellungsmerkmal von „Doc Moralez“. Eines ihrer bekanntesten Stücke ist übrigens die „OsnabrückHymne“. Nach dem legendären Song von John Denver „Country Road“ wurde ein spezieller Osnabrück-Text verfasst. Und jedes Mal, wenn „Doc Moralez“ auftritt, wird diese Hymne von den begeisterten Zuhörern regelrecht eingefordert. Einen ihrer letzten großen Auftritte hatte die Band im August vor der Katharinenkirche in Osnabrück. Unter der Schirmherrschaft von Boris Pistorius, dem Bürgermeister von Osnabrück, hatte die Stadt Osnabrück dort ein BenefizKonzert unter dem Motto „Music Was My First Love“ veranstaltet. Diese Leidenschaft für Musik, die John Miles in diesem Musiktitel so gefühlvoll ausdrückte, möchte man mit Geldern fördern, die im Rahmen dieses Konzerts gesammelt wurden. Zugute kommen sie musikbegabten Jugendlichen, die selbst die finanziellen Möglichkeiten nicht haben. So werden Musikinstrumente für Schülerbands angeschafft, Probenräume mit entsprechendem Equipment bestückt und anderes mehr. Das Benefiz-Konzert wurde bereits zum dritten Mal veranstaltet. Und „Doc Moralez“ war bei allen Veranstaltungen mit vertreten. Weil auch dieses „Sextett“ mit Herzblut Jugendliche an die Musik heranführen möchte. Junge Menschen sollen erfahren, was sie können, und dadurch mehr Selbstbewusstsein gewinnen. mk

STAH L

Stahlerzeugung: Georgsmarienhütte GmbH · Stahlwerk Bous GmbH · ESB SPRL Engineering Steel Belgium · Mannstaedt GmbH · J. Adolf Bäuerle GmbH & Co. KG · GMH Blankstahl GmbH Stahlverarbeitung: Heinrich Geissler GmbH Blankstahlwerk · WISTA Stahlhandel Witten GmbH · Stahl Judenburg GmbH · VTK Krieglach GmbH · MVO GmbH Metallverarbeitung Ostalb · BISHOP Steering Technology Pty Ltd

Kunden im „Focus“ GMHütte · Die Vorbereitungszeit war lang und intensiv. Jetzt fiel der Startschuss für eine neue CRM-Software. Was sie bringen soll, erläutert Frank Koch, Geschäftsführer Vertrieb und Logistik, im glückauf-Interview. tente und schnelle Reaktionen. Ein Unternehmensgedächtnis wächst heran, Verkaufschancen werden früh erkannt und kein Kontakt geht uns mehr verloren.

INTERVIEW glückauf: Was genau bedeutet und verbirgt sich eigentlich hinter der Abkürzung CRM? Frank Koch: Das Customer-Relationship-Management – übersetzt: Kunden-Beziehungs-Management. Es soll letzten Endes eine 360°-Sicht auf den Kunden ermöglichen. Dass wir als Unternehmen den Fokus auf unsere Kunden richten, ist ja nicht neu. Jetzt aber machen wir Informationen für alle zuständigen Abteilungen transparent und zugänglich – vor allem für den Verkauf, die Technische Kundenberatung, die Logistik, den Versand und das Marketing. Gleiches Wissen für alle bedeutet kompe-

Foto: Axel Zajaczek

Frank Koch, Geschäftsführer Vertrieb und Logistik

Aber wie soll dies in Zukunft überhaupt gelingen? Koch: Mithilfe einer Software, mit der wir zukünftig die Daten von Kunden auf einen Blick sinnvoll verarbeiten. Dies fängt mit der Adresse an, damit zum Beispiel das Navi auf Reisen richtig programmiert werden kann – natürlich online greifbar. Hinzu kommen Stammdaten, Besuchsberichte, relevante Anwendungen, Reklamationen, Kampagnen, Anfragen, Angebote etc. Sie geben dem Verkäufer oder technischen Kunden-

Zeit für neue Ideen GMHütte · Alle drei Jahre zeichnet die deutsche Stahlindustrie mit dem

berater jederzeit einen genauen Überblick über die aktuellen Aktivitäten. All diese Informationen erlauben aber auch einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft: Wann findet beispielsweise der nächste technische Besuch statt? Ist der Kunde über eine technische Neuerung informiert worden? Welche Mengen sind versandbereit? Wie heißt noch einmal der neue Kollege mit Nachnamen? Sind alle offenen Forderungen beglichen? Unsere CRM-Software kann all diese Fragen schnell beantworten – mit Informationen, die bislang die Aktenschränke diverser Abteilungen gefüllt haben. Am Markt gibt es dafür sicherlich eine Vielzahl an Software-Lösungen. Wie haben Sie die für die Georgsmarienhütte richtige CRM-Software gefunden? Koch: Den Weg bis zum Startschuss hat sich die Georgsmarienhütte nicht leicht gemacht: Das Projektteam hat Systeme unserer Schwestern in Bochum und Mannstaedt begutachtet, diverse Produkte unterschiedlicher Anbieter verglichen, in Workshops gemeinsam mit den Anwendern Anforde-

rungen erarbeitet und ein Lastenheft erstellt. Schließlich fiel die Entscheidung auf eine SAP-CRM, eine Software, die seit Juli bei uns läuft. Einen Namen hat das System bereits bekommen: Unter über 20 Vorschlägen aus Verkauf, Logistik, Versand und technischer Kundenberatung konnte „Focus“ überzeugen. Aber einfach nur das System mit den vorhandenen Informationen füllen reicht wahrscheinlich nicht aus? Koch: Richtig. Es nützt uns nichts, wenn wir die vorhandenen Informationen nur zusammenzustellen. Das System muss von nun an gepflegt und damit auch gelebt werden. Nach Vorstellung des Prototyps bin ich mir sicher, den Weg in die richtige Richtung eingeschlagen zu haben: Wir beginnen in der ersten Phase mit den Stammdaten. Im Laufe eines Jahres wird das System Phase um Phase komplettiert. Wir haben noch viele Ideen, die wir mithilfe von „Focus“ umsetzen werden. Damit sichert die Georgsmarienhütte Wissen von heute für morgen. Vielen Dank für das Gespräch!

Endlich wieder Berufsperspektiven

Stahl-Innovationspreis innovative Produkte, Ideen und Verfahren rund um den

GMHütte · Stahlwerk kooperiert als Partnerbetrieb

Werkstoff Stahl aus. 2012 wird er zum 9. Mal verliehen.

mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück.

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uch wenn immer wieder neue Architektur, Konstruktion, Wirt- Material einzusparen und CO2konkurrierende Materialien schaftlichkeit und Ökologie setzen. Emissionen zu senken. Sie erhält Stahl-Design: Hier werden Pro- den Sonderpreis „Klimaschutz mit hinzukommen: Stahl ist und bleibt für Forscher, Entwickler, Konstruk- dukte aus Stahl prämiert, deren Stahl“. teure und Designer ein Werkstoff Form und Funktion das kreative Der Stahl-Innovationspreis ist mit unendlich vielen Möglichkei- Potenzial des Werkstoffs unterstrei- für die Unternehmen nicht nur ten. Darüber hinaus ist er wettbe- chen. vom Prestige her ein Gewinn. Er Prämiert wird auch die Innova- ist auch mit Preisgeldern von inswerbsfähig, produktiv, qualitätsund umweltbewusst und eröffnet tion, die durch Verwendung von gesamt 70.000 Euro dotiert. oft auch ästhetisch befriedigende Stahl dazu beiträgt, Energie und Andrea Busch Lösungen. Der Stahl-Innovationspreis bietet eine Plattform, um der Öffentlichkeit Ideen zu präsentieren und Quelle: Hirschvogel Umformtechnik GmbH Innovationskraft zu demonstrieren. Ausgeschrieben wird er von Unternehmen der Stahlindustrie. Die Auszeichnung hat bereits vielen Preisträgern dabei geholfen, ihre Produkte erfolgreich im Markt zu etablieren. Um der großen Vielfalt des WerkUnter dem Motto „Neues aus stoffes Stahl geStahl – wir machen mit“ können recht zu werden, sich Interessierte noch bis zum werden Projekte 16. Januar 2012 anmelden. in vier Kategorien Näheres erfahren Sie unter www.stahl-innovationspreis.de. bewertet und prämiert: Produkte aus Stahl: serienreife Produkte, die ganz oder überwie2. Platz gend aus Stahl bestehen und verProdukte aus Stahl besserte oder neue Anwendungen für den Werkstoff ermöglichen. Sie zeichnen sich insbesondere durch Beim letzten Innovationspreis waren auch Funktionalität, Wirtschaftlichkeit GMH-Kunden unter den Gewinnern des Stahlund Umweltverträglichkeit aus. Innovationspreises: In einem Gemeinschaftsprojekt belegten die HirschStahl in Forschung und Entvogel Umformtechnik GmbH und die Schaeffler KG den 2. Platz in der wicklung/Verfahren: AusgezeichKategorie „Produkte aus Stahl“. Ausgezeichnet wurde eine wälzgelagerte net werden Forschungs- und EntLeichtbau-Ausgleichswelle (siehe Abbildung), die durch intelligenten wicklungsleistungen sowie VerEinsatz des Werkstoffs Stahl in einem Pkw-Motor Kraftstoff einspart. Die arbeitungsverfahren für verbesserte Wälzlagerung führt im Vergleich zur konventionellen Gleitlagerung zu oder neue Stahlanwendungen. geringeren Reibungsverlusten und zu einigen anderen motortechnischen Bauteile und Systeme aus Stahl Vorteilen. Die Wälzlagerung, die bauraumsparend sowie gewichts- und für das Bauen: Ausgezeichnet werkostenoptimiert direkt auf der Welle läuft, erfordert eine entsprechende den serienfähige Bauteile, ElemenWerkstoffqualität der Ausgleichswelle – was die bisher für diese Baute und Systeme aus Stahl, die beim teile üblichen Gusswerkstoffe nicht erreichen konnten. Deshalb wurde Bauen neue Akzente hinsichtlich geschmiedeter Stahl aus der GMHütte verbaut.

Gewinner. 

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Freuen sich über die gute Zusammenarbeit (von links nach rechts): Peter Funke, Dieter Munsberg, Stephan Fellhölter (Leiter der Reha-Werkstatt) und Sven Hoffmann.

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m Menschen mit Behinderung eine neue Perspektive am Arbeitsmarkt zu geben, kooperiert die GMH ütte inzwischen seit einem Jahr mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO ). Das Stahlwerk setzt damit ganz bewusst auf die Beschäftigung von Menschen mit psychischen und seelischen Behinderungen, um deren Integration in den Arbeitsprozess zu erleichtern. Die HHO begleitet Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung auf ihrem Weg zu einem möglichst selbstständigen Leben. Ziel ist deren berufliche Rehabilitation, das heißt ein Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Drei Männern hat die GMH ütte als Partnerbetrieb der HHO inzwischen eine neue Perspektive im Arbeitsleben gegeben und einen weiteren Schritt auf dem Weg in die berufliche Rehabilitation er-

möglicht. Alle haben eine abgeschlossene Ausbildung und waren bereits auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig. Aufgrund ihrer Erkrankung bzw. Behinderung konnten sie aber keine „klassische“ Arbeit mehr ausüben. Nachdem sie in der HHO -Werkstatt zunächst für andere Unternehmen leichte Auftragsarbeiten erledigt hatten, fanden sie nun eine neue Aufgabe in der Reha-Werkstatt der GMH ütte. Hier unterstützen sie die Kollegen, helfen beim Holzzuschnitt für die Ladungssicherung und kümmern sich insbesondere um das Holzlager – einen Bereich, der ohne die zusätzlichen Mitarbeiter nicht ohne Weiteres betrieben werden könnte. Bei der Beschäftigung wird kein Unterschied gemacht: Auch sie tragen den roten Arbeitsanzug und sind in die Belegschaft der GMHütte integriert. mw

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Ohne Mitarbeit(er) geht gar nichts GMHütte · Energiesparen geht uns alle an: Die GMH Gruppe mobilisiert ihre Energiereserven. Foto: Reimund Laermann mit Selbstauslöser

q Lesen Sie hierzu auch: Waren mit Energie bei der Sache: Teilnehmer des GMH-Energie-Infoaustauschs.

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nergiemanagement-Verantwortliche aus energieintensiven Unternehmen der GMH Gruppe trafen sich in der GMH ütte erstmals zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch. Im Fokus standen die Zertifizierung nach DIN EN 16001 , Erfahrungen mit Energieeinsparungen und Energiedaten-Erfassungssysteme. Bei seiner Einführung machte Wolfgang Schmidt (GMH-HoldingGeschäftsführer Technik) deutlich, wie dringlich Energiesparen sei: „Alle Themen rund um Energieeinsparungen und Bedarfsreduzierungen werden die Gruppenunternehmen und somit auch die Holding in naher Zukunft stark beschäftigen.“ Er forderte alle Unternehmen auf, sich der Thematik mit Nachdruck anzunehmen – eine Aufforderung, die bei den Teilnehmern die Gewissheit verstärkte, mit ihrem Engagement und in der Sache auf dem richtigen Weg zu sein. Nach einer Vorstellungsrunde – man hatte sich in dieser Zusammensetzung erstmals getroffen – befassten sich die Energiemanagement-Verantwortlichen detailliert mit Projekten und Maßnahmen der GMH ütte. Das umfangreichste Projekt war dabei die Dampfauskopplung am E-Ofen, die Henning Schliephake (Geschäftsführer Technik GMH ütte) erläuterte. Einer kurzen Werksbegehung folgte ein Vortrag des Unternehmens KSB Pumpen, Armaturen und Systeme. Ihr Repräsentant erläuterte die Möglichkeiten, Pumpen und Pumpensysteme zu ertüchtigen und dadurch Energiesparpotenziale zu heben. Vor allem die Anwendungsbeispiele waren für die Teilnehmer aufschlussreich. Der erste Tag endete am Abend in gemütlicher Runde – Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und die Inhalte der Vorträge nochmals Revue passieren zu lassen. Am zweiten Tag befassten sich die Teilnehmer mit den Haken und Ösen einer Zertifizierung nach DIN EN 16001 . Sven Disselkamp

Energiewende ...................... auf Seite 6 von der GMH ütte erläuterte, worauf es bei der Zertifizierung ankommt und worauf die Auditoren bei der GMH ütte besonders geachtet haben. Er konnte auch die Vorteile eines Energiedaten-Erfassungssystems erläutern, denn die GMHütte hat sich solch ein System bereits angeschafft. Es hatte die Informationen geliefert, anhand derer der Auditor erkennen konnte, wie intensiv das Unternehmen bereits die Themen „Bedarfsreduzierung“ und „Effizienzsteigerung“ bearbeitet hat. Um allen Beteiligten einen tieferen Einblick zu verschaffen, hatte man die Hochhuth GmbH eingeladen, deren System auf der Hütte verwendet wird. Ihr Geschäftsführer Peter Hochhuth präsentierte die Software unkompliziert und praxisnah. Dies eröffnete schnell eine intensive Diskussion über Möglichkeiten, Aufwände und Kosten, ein solches System einzuführen. Auch die Möglichkeiten des Berichtswesens wurden vorgestellt und erläutert. Der dafür vorgesehene Zeitrahmen reichte allerdings nicht aus – ein Beleg dafür, dass auch dieses Thema bei den Teilnehmern auf großes Interesse gestoßen ist. Zum Abschluss wurde darüber diskutiert, wie man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einbeziehen könnte. Alle Teilnehmer waren sich einig: Ohne die Beteiligung aller Beschäftigten wird es nicht gelingen, die möglichen Bedarfsreduzierungen und Effizienzsteigerungen zu erreichen. Somit war das erste Thema für das nächste Treffen – nämlich „Mitarbeiterbeteiligung“ – geboren. Denn „Energiesparen geht uns alle an“. Armin Hans vom Stahlwerk Bous hat sich bereit erklärt, das nächste Treffen zu organisieren. Es soll Ende des Jahres stattfinden. Reimund Laermann

Wer will noch Energie sparen? Ist auch Ihr Unternehmen daran interessiert, Energie zu sparen und Effizienz zu steigern? Interessenten aus den Unternehmen der GMH Gruppe sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen. Melden Sie sich einfach bei Reimund Laermann, Leiter Energiemanagement der GMHütte.

Mehr als ein Facelifting GMHütte · Es muss nicht immer gleich was Neues sein: Der Betriebskran 74 im Finalbetrieb ist zu seiner zweiten Dienstzeit angetreten – generalüberholt.

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as kann sich sehen lassen: 70 Jahre lang war er im kontinuierlichen Einsatz für die Hütte. Als Kran, mit Reserven konstruiert, ist das möglich. Als Mensch, Jahrgang 1941, genießt man hoffentlich schon den wohlverdienten Ruhestand. Doch auch an dem Kran waren die Jahre nicht spurlos vorübergegangen. Eine Reparatur hier, eine Beschädigung dort – es summierte sich. Und so hat man lange überlegt, ob sich für Kran 74 eine Generalüberholung lohnt oder ob man doch besser in einen neuen investieren sollte. Nach Abwägung aller Für und Wider entschieden sich alle Beteiligten für eine zweite Dienstzeit. Ausschlaggebend war sicherlich, dass eine Generalüberholung deutlich preisgünstiger war. Ende März hievten zwei Autokrane – nachdem man beide Kranbrücken geteilt hatte – die renovierungsbedürftigen Anlagenteile von der Kranbahn. Auf Hüttenflur aufgebockt, wurde die Konstruktion zunächst sandgestrahlt. Danach mussten defekte Teile des Stahlbaus ausgewechselt und die Brückenköpfe erneuert werden. Eine Lackierung sorgte anschließend nicht nur für Korrosionsschutz, sondern auch für eine gute Optik.

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Läuft: Markus Schulte to Bühne sitzt bei der Probefahrt mit Kran 74 in der Kabine.

Als Nächstes stand die Installation einer modernen Antriebs- und Steuertechnik (Umrichterantriebe) auf dem Programm. Acht Laufräder mit Gleichlaufregelung sorgen nun für einen ruhigen Lauf der Kranfahrt. Eine neue geräumige Krankabine – sie entspricht aktuellen ergonomischen Ansprüchen – wurde ebenfalls montiert, der Kranaufstieg in der Halle 8 entsprechend angepasst. Im Mai wurde der Kran wieder auf die Kranbahn aufgesetzt. Nach-

dem oben diverse Anpassungs- und Installationsarbeiten ausgeführt waren, konnten die Mitarbeiter die erste Probefahrt absolvieren. Sie verlief zu aller Zufriedenheit. Und zum Abschluss des Projektes mussten wegen der neuen Antriebs- und Steuertechnik nur noch die Kranfahrer geschult werden. Seit Anfang Juli läuft Kran 74 wieder im normalen Produktionsbetrieb – hoffentlich für weitere Jahrzehnte. hgr

Im Norden was Neues GMHütte · Doppelgleisanlage im Finalbetrieb wird in zwei Stufen modernisiert: Das Hauptverladegleis Nord ist saniert. Süd muss bis nächstes Jahr warten.

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Kontrollgang: Markus Schulte to Bühne (im Vordergrund) verschafft sich einen Überblick während der Betonierarbeiten durch die Firma Baller.

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ine Verladegleislänge von 240 m klingt erst einmal nicht nach viel, ist es aber doch! Man muss nur bedenken, dass diese Gleise zehn Hallen miteinander verbinden, in denen sowohl Halbfertigmaterial für den internen Transport als auch Fertigmaterial für den Versand zum Kunden lagern. Im Einsatz ist diese Doppelgleisanlage (Nord- und Südgleis) im südlichen Bereich des Finalbetriebes. Ein instabil gewordener Unterbau hatte zu Gleisbrüchen und Senkungen geführt – ein Zeichen dafür, dass einige Waggons und eine Menge Tonnen bewegt wor-

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den sind. Genauer gesagt: Es war eine Tonnage im zweistelligen Millionenbereich, die seit 1954 hier verladen wurde. Deshalb sollte die Doppelgleisanlage saniert bzw. erneuert werden. Allerdings musste der Verladebetrieb in allen Hallen weiterlaufen. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen dafür, im Sommer in einem ersten Bauabschnitt zunächst einmal das Nordgleis zurückzubauen. So konnte – nach entsprechenden Absprachen – zumindest das Südgleis bis auf ganz kurze Unterbrechungen kontinuierlich genutzt werden. Die A. Baller Bauunternehmen GmbH

& Co. KG rückte mit schwerem Gerät an, um das alte Gleisbett auszukoffern und die Gleise zu entfernen. Und wie so oft stieß man bei den Arbeiten auf Unerwartetes: beispielsweise auf Kellerdecken und Kabelschächte, die in Zeichnungen nicht mehr eingetragen waren. So musste für den Gleisunterbau die Statik neu berechnet und die Bewährung angepasst werden. Nachdem die erste Lage Beton abgebunden hatte, konnte die ThyssenKrupp MillServices & Systems GmbH die neuen Schienen auflegen, ausrichten und befestigen. Anschließend wurden die Schienenstöße geschweißt. Die Gleisbaufirma Stefen GmbH & Co. KG übernahm danach den Anschluss an das alte Werksgleis. Mit der letzten Lage Beton wurde schließlich das Gleis auf der gesamten Länge vergossen, die neue Betonfläche geglättet und zum Abbinden abgedeckt. Erst dann durfte der erste Ganzzug einfahren. Die von den Beteiligten im Team hervorragend ausgeführte Arbeit garantiert hoffentlich wieder eine lange Lebenserwartung mit vielen Millionen Tonnen transportiertem Stahl aus Georgsmarienhütte. Nächstes Jahr wird in einem zweiten Bauabschnitt das Südgleis saniert. Danach ist der gesamte Bahnverladebereich wieder in einem erstklassigen Zustand. hgr

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Die Richtung stimmt GMHütte · Auszeichnung für das IdeenManagement der GMHütte

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Jungermann hat viel über sich ergehen Spende. Holger lassen, um einem Menschen die Hoffnung auf ein zweites Leben zu geben. Der 33-Jährige aus dem Finalbetrieb der GMHütte hatte sich vor Jahren im Rahmen einer Typisierungsaktion in die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) aufnehmen lassen. Schon einmal wurden seine Gewebemerkmale für eine Spende genauer untersucht. Bei der zweiten Anfrage der DKMS Anfang des Jahres passten sie nun zu den Werten des potenziellen Empfängers. Jungermann zögerte nicht, sondern spendete Knochenmark. Zwei Tage verbrachte er in einer Klinik in Hameln, wo ihm unter Vollnarkose Knochenmark aus der Beckenschaufel entnommen wurde. Viel weiß er von dem Empfänger nicht: Ein 19-jähriger Schweizer soll es gewesen sein. Die Mühen des Spendens will Holger Jungermann auch weiterhin auf sich nehmen. „Ich werde weiterhin Knochenmark spenden, wenn ich dazu in Frage komme“, unterstrich er (Mitte) bei der Übergabe einer Urkunde der DKMS durch Arbeitsdirektor Felix Osterheider (links) und Betriebsarzt Oliver Müller. mw

as IdeenManagement der GMHütte ist besonders effektiv und effizient. Deshalb wurde es vom Deutschen Institut für Betriebswirtschaft GmbH (dib) mit dem Deutschen Ideen Preis 2011 ausgezeichnet (3. Platz in der Branchenkategorie „Eisen- und Metallindustrie“). Nur die WESO -Aurorahütte GmbH und die Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH lagen vor dem Stahlwerk. Der Preis wurde in zwölf Branchenkategorien vergeben. Dazu gehörten neben der Eisen- und Metallindustrie beispielsweise auch die Automobilindustrie, das Bankenund Versicherungswesen und die Elektroindustrie. Zu gewinnen gab es jeweils einen ersten, zweiten und dritten Platz. Knapp 200 Unternehmen hatten sich beteiligt. Darunter waren so namhafte Konzerne wie Audi, Deutsche Post, Evonik und Siemens – aber auch viele große und kleine Mittelständler. Ermittelt wurden die Gewinner anhand der Kennzahlen des dib-Reports 2010/2011. Diese Studie bewertet die Leistungsfähig-

tig gut funktioniert“, freute sich Ralf Kübeck (IdeenManagement GMHütte) über die Auszeichnung. Allerdings dürfe man jetzt nicht den Fehler machen, sich auf den verdienten Lorbeeren auszuruhen. Ralf Kübeck: „Der dib-Report zeigt uns nicht nur, dass wir in vielen Dingen des IdeenManagements bereits gut sind, sondern auch, dass wir einiges noch besser machen können. Daran werden wir nun für den Deutschen Ideen Preis 2012 arbeiten.“ mw

Hätten Sie’s gewusst? Die Urkunde des Preises

Effektiv oder effizient?

keit eines Ideenmanagements nach „Anzahl der umgesetzten Ideen pro Mitarbeiter“, „Gesamtnutzen pro Jahr pro Mitarbeiter“ und „Beteiligungsquote“. „Für uns ist die Auszeichnung ein toller Erfolg, bestätigt sie doch, dass unser IdeenManagement rich-

Allgemeine Definition: Effektiv ist eine Maßnahme, wenn sie die gewünschte Wirkung bringt. Effizient ist eine Maßnahme, wenn sie darüber hinaus auch noch sehr wirtschaftlich ist – also in einem besonders guten Aufwand- bzw. Kosten-NutzenVerhältnis steht.

Alles unter Kontrolle GMHütte · Auf Nummer sicher: Um nichts dem Zufall zu überlassen, hat die Hütte gemeinsam mit der DEKRA ein weiteres Zertifikat entwickelt.

GMHütte · Über die Einweisung von Fremdfirmen

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ie Zahl und Intensität von LkwKontrollen auf deutschen Autobahnen hat zugenommen. Nicht nur die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges und die Einhaltung der Lenkund Ruhezeiten werden überprüft. Auch die „Ladungssicherung“ des beförderten Gutes steht im Fokus. Dabei kommt der Verlader/Versender ins Spiel. Denn er ist schließlich für die sach- und fachgerechte Sicherung der Ladung verantwortlich. Doch wann ist eine Ladung ausreichend gesichert? Kontrollen durch die Autobahnpolizei beweisen: In den einzelnen Bundesländer kommt es immer wieder zu unterschiedlichen Einschätzungen und Auffassungen. Die Beurteilung reicht von „Super!“ bis „Nicht in Ordnung!“ – bei gleicher Ausführung der Ladungssicherung! Bei „Nicht in Ordnung!“ kann im günstigsten Fall der Lkw nach kurzer Nachbesserung mit Bordmitteln wieder weiterfahren. Im schlechtesten wird die Weiterfahrt untersagt. Es wird der Verlader ermittelt und ein Bußgeld mit entsprechenden Punkten in Flensburg verhängt. Sicherheit liegt der Hütte am Herzen. Deshalb wollte man den Verladern der GMHütte eine eindeutige Richtlinie für Ladungssicherung an die Hand geben. So wurde bereits 2007 gemeinsam mit der DEKRA Bielefeld ein Zertifikat „Ladungssicherung“ für GMHütteStahl erarbeitet. In dieses Zertifikat fließen alle gängigen Normen, Richtlinien und Gesetze der Physik ein. Untermauert wurde das Ganze mit dynamischen Fahrversuchen mit

Zur Sicherheit INTERVIEW

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Ladungssicherung auf dem Prüfstand: Die Vorbereitungen für den Fahrversuch mit der neuen Materialausführung sind getroffen.

GMH ütte-Material auf geeigneten Transportfahrzeugen. So geladen und gesichert, geht GMH ütte-Material auf die Reise. Der Lkw-Fahrer erhält eine Kopie des Ladungssicherungszertifikats, sozusagen als Passierschein bei entsprechenden Kontrollen. Ändert sich beim Versender etwas – beispielsweise die Form oder die Oberflächenbeschaffenheit des Transportgutes –, muss dies in einem neuen Zertifikat beschrieben werden. Zu diesem Fall kam es jetzt im Finalbetrieb der GMH ütte. Denn eine neue Richt- und Prüfstrecke für Rundmaterial veränderte die Ausführungsmerkmale. In dieser Linie sorgt eine Entzunderungsanlage in Kombination mit einer Feinrichtmaschine für eine optimale Oberfläche. Eine Stapelanlage am Ende der Strecke sorgt für stabil aufgebaute Sechs-

kantpakete. Die Ladungssicherung für diese neue Ausführung wurde in dynamischen Fahrversuchen getestet: Lkw und Transporteinheit (Sechskant-Stabstahlbunde) wurden sämtlichen auftretenden Beschleunigungskräften unterzogen, die Messdaten aufgezeichnet, der Vorgang videoüberwacht, die Ladung vor und nach dem Versuch vermessen, fotografiert und anschließend dokumentiert. Schon der erste Blick auf die Ladefläche zeigte: Die Ladung war auf der gleichen Stelle, wo man sie vorher sachgerecht verstaut hatte. Ein sehr gutes Ergebnis, das auch nach Auswertung aller Versuchsdaten untermauert wurde. Auch für die neue GMH ütte-Ausführung wird die DEKRA ein Zertifikat ausstellen. Sie bescheinigt damit eine Ladungssicherung auf höchstem Niveau. hgr

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Gerade in Stillstandszeiten stehen viele Reparaturarbeiten an – wobei die Kollegen der Instandhaltung von Mitarbeitern unterschiedlichster Fremdfirmen unterstützt werden. Damit sie den Arbeitsschutz beachten, erhalten sie von Carsten Große Börding (Arbeitssicherheit) regelmäßig Sicherheitseinweisungen: glückauf: Allein beim letzten Stillstand mussten Sie über 90 Fremdfirmen einweisen. Warum setzen Sie die Arbeiter nicht einfach vor einen Bildschirm, lassen eine Präsentation laufen und verteilen dann Fragebögen? Carsten Große Börding: Zahlreiche große Unternehmen machen das so – mit der Folge, dass alle Bereiche nur kurz angerissen werden können, egal ob relevant oder nicht. Wir haben uns dafür entschieden, mit den Verantwortlichen der jeweiligen Firma persönlich zu sprechen – von Angesicht zu Angesicht sozusagen. Nur so kann ich bei einer Einweisung auf die Besonderheiten des jeweiligen Einsatzortes eingehen. Schließlich ist es ein Unterschied, ob ich eine Jalousie in einem Verwaltungsgebäude austausche oder ein Bauteil am E-Ofen. Zudem kann ich Fragen direkt beantworten – und bekomme mit, wenn jemandem etwas nicht klar ist, er sich aber nicht traut nachzufragen.

Sind die Mitarbeiter der Firmen auf eine solche Einweisung überhaupt vorbereitet? Große Börding: Die schon länger mit uns arbeiten, ja. Aber häufig kommen Unternehmer bei uns ans Werkstor, wollen ihren Auftrag schnell abarbeiten und sind ganz verwundert, weil sie eine 20-minütige Einweisung erhalten. Da können wir aber keinen Unterschied machen: Egal, ob der Auftrag in einer Stunde oder einer Woche erledigt ist – alle müssen für ihren Einsatzort und ihre Arbeit die entsprechende Einweisung erhalten. Dumm ist nur, wenn sich herausstellt, dass notwendige Sicherheitsbescheinigungen für bestimmte Arbeiten fehlen. Bei Helmen oder Sicherheitsschuhen können wir meist auf dem kurzen Dienstweg aushelfen. Gibt es an diesem Einweisungssystem noch etwas zu verbessern? Große Börding: Wir wollen es noch ausbauen. Derzeit arbeiten wir daran, unser Arbeitsschutz-Merkblatt für Unternehmer-Baustellen zu überarbeiten und attraktiver zu gestalten. Zudem sollen die Firmen bereits vorab die Möglichkeit haben, sich die Informationen herunterzuladen. So sind sie nicht nur auf die Einweisung, sondern vor allem auf die Bescheinigungen und Ausrüstungen vorbereitet, die gefordert sind. Vielen Dank für das Gespräch.

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Von Werker zu Werker GMHütte · Wo landet eigentlich der Walzstahl aus der Hütte? Und wie wird er überhaupt weiterverarbeitet? Die Walzwerker wollten es genauer wissen – und machten sich auf den Weg zu MAHLE Brockhaus in Plettenberg.

Werksfoto

Drahtesel sind Rohstoff“ – unter diesem Recycelt. „Alte Motto fand auf dem Werksgelände der GMHütte eine Aufräumaktion der besonderen Art statt: Fahrräder, die nicht mehr funktionsfähig oder reparabel waren und ihr Dasein in Unterständen, Abstellräumen bzw. auf Lagerplätzen fristeten, konnten mit einem entsprechenden Aufkleber versehen und bei der Werkswache abgegeben werden. Bei der Suche nach „alten Schätzchen“ kamen 20 Stahlrösser zum Vorschein, die kurzerhand wieder in den Recyclingkreislauf „eingespeist“ wurden. Zuvor allerdings nahmen Manfred Mittelberg (links) von der Werksicherheit und Ralf Kübeck vom IdeenManagement die Ausbeute noch einmal in Augenschein. Schließlich sollten nur unbrauchbare und wertlose Drahtesel recycelt werden. mw

PRONOVA BKK

Weniger Stress – mehr vom Leben pronova BKK · Fast jeder fühlt sich irgendwie „gestresst“, fragt sich nur – wie?

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in kleiner Adrenalinschub von Zeit zu Zeit weckt die Lebensgeister – und steigert die Produktivität. Problematisch aber wird es, wenn der Stress kein Ende nimmt. Denn dauerhafter Stress macht krank und kann zum Burn-out führen, an dem in Deutschland immer mehr Menschen leiden. Dauerstress kann Kopf- und Rückenschmerzen auslösen, zu Schlaflosigkeit führen, Magenschmerzen und Verdauungsprobleme verursachen, mitverantwortlich sein für Lustlosigkeit und Depressionen sowie Nikotinund Alkoholsucht begünstigen. Dass er auch zu Herz-/Kreislauferkrankungen bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann, kann man gar nicht eindringlich genug betonen. Doch woher kommt der Stress? Stress im Job ist vielen bekannt. Doch auch der Freizeitstress nimmt immer mehr zu. Wann hatten Sie das letzte Mal einen freien Tag, an dem Sie nichts vorhatten? Der Terminkalender ist bis zum Bersten voll. Allen möchte man es recht machen, überall dabei sein, niemandem absagen und alles nach Möglichkeit perfekt machen. Wer ein gesundes, erfülltes – und nicht nur gefülltes – Leben führen will, muss Stress bewältigen bzw. abbauen können. Wie Sie gegensteuern, wenn Sie in eine Stressfalle geraten, erfahren Sie aus der Broschüre „Das Antistressprogramm“ der pronova BKK. Diese Broschüre möchte Ihnen in des Wortes wahrstem Sinne zu denken geben und lädt Sie zu einem Vier-Punkte-Programm ein. Am Ende steht die Aufgabe, Ihre ganz persönliche Werteordnung zu überprüfen und neue Werte zu setzen, die Ihr Leben weniger stressanfällig machen. Britta Jansen

Die Broschüre „Das Antistressprogramm“ steht für Interessenten unter www.pronovabkk.de zum Download bereit. Zudem kann sie kostenfrei bestellt werden – auch telefonisch: unter 0180/ 2001313 (der Anruf aus dem deutschen Festnetz kostet Sie aktuell 6 Cent pro Minute, aus dem Mobilfunknetz max. 42 Cent pro Minute).

Foto: Martin Duram

Waren der Weiterverarbeitung ihrer Produkte auf der Spur: GMHütte-Walzwerkskollegen bei MAHLE Brockhaus.

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ange hegten einige Walzwerker der GMHütte den Wunsch, einmal zu sehen, wie der von ihnen produzierte Stabstahl beim Kunden weiterverarbeitet wird. Endlich konnte er erfüllt werden: Anfang Juni besuchte eine ganze Walzmannschaft mit ihrem Meister die MAHLE Brockhaus GmbH in Plettenberg. Gegen 10 Uhr wurden die 35 Walzwerker dort von Jürgen Friedrich begrüßt. Auf die intensive Vorstellung des Unternehmens folgte ein etwa zweistündiger Rundgang durch die Produktion. MAHLE Brockhaus betreibt am Standort in Plettenberg mit etwa 500 Mitarbeitern insgesamt zwölf Schmiedelinien, die fast alle vollautomatisiert sind. Dort werden über 33.000.000 Pleuel im Jahr gefertigt. Bei der Präsentation wurde die gute Qualität des GMHütteMaterials hervorgehoben. Zudem lobte man die ebenfalls sehr gute

Zusammenarbeit bei der Entwicklung des Crackpleuel-Werkstoffs C70S6. Was es mit dem Crackpleuel auf sich hatte, war für viele Walzwerker etwas völlig Neues – eine Wissenslücke, die Jürgen Friedrich schnell schließen konnte. Die sehr interessierten GMHütte-Walzwer-

Hätten Sie’s gewusst? Crackpleuel Für das Montieren des Pleuels auf die Kurbelwelle muss der sogenannte Deckel des Pleuels in zwei Teile zerlegt und danach passgenau wieder aneinandergefügt werden. Früher wurde er mit der Säge halbiert. Beim Crackpleuel wird er mit einer Laserkerbe versehen und gezielt in zwei Teile gebrochen (Cracken).

ker konnten auch mit den Werkern vor Ort in der Produktion sprechen – eine Chance, die man intensiv wahrnahm. Und so diskutierte man einmal auf Werker-Ebene über Probleme mit Spezifikationsabweichungen. Praxisbeispiele machten deutlich, welche Schwierigkeiten fehlerhaftes Einsatzmaterial dem Kunden verursacht. Und so wurden die GMHütter einmal mehr in Sachen Qualitätssicherung sensibilisiert. Am Ende der Betriebsbesichtigung dankte Martin Duram MAHLE Brockhaus für ihre Gastfreundschaft mit einigen Geschenken. Beim Mittagessen im Restaurant „Zur Oestertalsperre“ in Plettenberg waren sich alle Walzwerker einig: Dies darf nicht der letzte Besuch bei einem Kunden gewesen sein. Die Walzwerker sind auch in Zukunft gerne bereit, dafür einen Teil ihrer Freizeit zu opfern. Martin Duram

Insgesamt 2.095 Jahre für das Stahlwerk aktiv GMHütte · Dank an Jubilare für langjährige Mitarbeit

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ür 25, 35, 45 und sogar 50 Jahre Betriebszugehörigkeit ehrte die GMHütte 66 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie hatte die Jubilare zusammen mit ihren Partnerinnen und Partnern in den Osnabrücker Zoo eingeladen, um dort bei einer kleinen Feier ihr Dienstjubiläum zu begehen. Betriebsratsvorsitzender Ludwig Sandkämper und Arbeitsdirektor Felix Osterheider dankten den Belegschaftsmitgliedern für insgesamt 2.095 Dienstjahre. Sandkämper betonte, dass eine solche Kontinuität heutzutage in anderen Unternehmen eine Seltenheit sei und die Stärke der GMHütte ausmache: „Die Georgsmarienhütte ist fest in der Region verankert. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen aus Familien, in denen bereits Vater und Großvater auf der Hütte gearbeitet haben.“ „Diese enge Verbundenheit“, so Arbeitsdirektor Osterheider, „mit ihren langen Dienstzeiten und ihrer Kontinuität prägt auch unsere Personalstruktur.“ Es freue

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ihn, heute mit dieser geballten langjährigen Arbeitserfahrung ins Gespräch zu kommen. Solch eine lange Betriebszugehörigkeit werde in der Arbeitswelt von morgen die Ausnahme bleiben. Osterheider: „Darum ist die innere Verbundenheit mit dem Unternehmen ein enorm wichtiger Faktor.“

Nachdem Betriebsratsvorsitzender und Arbeitsdirektor den Jubilaren gratuliert hatten, konnten sie sich am Buffet in der SamburuLodge stärken und danach in kleinen Gruppen mit Zoo-Guides auf eine Safari durch die afrikanische Steppenlandschaft begeben. mw

Foto: vl

Gruppierten sich um einen wesentlich älteren „Kollegen“: Die 66 Jubilare vor dem Triceratops zusammen mit dem Betriebsratsvorsitzenden Ludwig Sandkämper und Arbeitsdirektor Felix Osterheider.

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24 Stunden um den Alfsee

Rosenkohl? Igittigitt!

GMHütte · Fast 400 Mountainbiker auf der 9,1 km langen Rundstrecke

GMHütte · Kinder auf dem Ernährungsparcours

tation der Veranstaltung gesorgt haben! Sehr gerne bin ich beim nächsten Mal wieder dabei.

Werksfoto

Voller Körpereinsatz: Die Teilnehmer beim 24-Stunden-Rennen waren auf der anspruchsvollen Strecke gefordert.

Das Rühren der Werbetrommel hatte sich gelohnt: Insgesamt 23 mutige Mountainbiker und eine mutige Mountainbikerin fanden sich am Alfsee ein – allesamt Mitarbeiter von GMH ütte, BGG und GMH Systems. Aufgeteilt in 4er- und 8er-Teams starteten sie in das 24-Stunden-Rennen. Immer jeweils ein Fahrer pro Team war unterwegs und absolvierte je nach Absprache zwischen ein und drei Runden. Auch zwischen den Runden hatte sich das GMH ütte-Orgateam um alles gekümmert, beispielsweise um große Zelte mit Verpflegung und Schlafmöglichkeiten sowie Strategiebesprechungen beim gemeinsamen Grillen. Hier das Rennen aus der Sicht einiger Fahrer: Nikolas Hülsmann (GMH Systems): Als Feldhockey-Spieler war ich konditionell gut vorbereitet, dennoch war die Beanspruchung enorm. Während ich mich die ersten Runden an das Sportgerät noch gewöhnen musste (inklusive Sturz!), habe ich mich gegen Abend richtig wohl auf dem Rad gefühlt. Meine Muskeln waren zum Teil übersäuert – was sich am nächsten Mor-

gen bemerkbar machte. Im Endeffekt war die Muskulatur aber noch frisch. Der Po war der ausschlaggebende Punkt :–). Trotz Radlerhose hatte mich als Nicht-Radfahrer der Schmerz gepackt. Die letzten Stunden musste ich entsprechend auf die Zähne beißen. Beim regenerativen Laufen am nächsten Tag war die Muskulatur noch taub, der Po erstaunlicherweise wieder regeneriert :–). Alles in allem hat es viel Spaß gemacht und mich motiviert, wieder teilzunehmen. Vielleicht sogar als 2er-Gruppe. Die Organisation seitens der GMH ütte hat vollends überzeugt. Mich als „Außenstehender“ (GMH Systems) hat das Event ein wenig näher an die Mitarbeiter der Gruppe gebracht. Das nennt man Integration! Thomas Wurm (Stahlwerk): Für mich war mein erstes MTB -Rennen eine tolle Erfahrung. Ich konnte meine eigenen sportlichen Möglichkeiten (und Grenzen) austesten. Das Ganze hat viel Spaß gemacht, und es herrschte eine tolle Atmosphäre! Vielen Dank an die GMH ütte fürs Sponsoring und vor allem an alle Helfer, die für eine perfekte Organisation, Unterbringung, Verpflegung und Dokumen-

Stefan Rolf (Logistik): Ich habe diesen Tag als große Herausforderung angesehen, die Grenzen meiner körperlichen Leistungsfähigkeit auszutesten. Der Tag war anstrengend, und ich war sehr angespannt bei den ersten beiden Törns. Danach kamen das Vergnügen – und die Müdigkeit. Die Nacht war besser, als ich  mir das vorgestellt hatte, und die Müdigkeit hielt sich zu diesem Zeitpunkt in Grenzen. Die Erschöpfung kam dann in den Morgenstunden, wo ich die Zähne zusammenbeißen musste. Gänsehaut bekam ich immer dann, wenn ich über Start/Ziel gefahren bin und die Zuschauer uns weiter angefeuert haben. Einen weiteren emotionalen Moment erlebte ich, als ich die 24 Stunden hinter mir hatte. Geschafft! Unser Team hat gut funktioniert, und die Wechsel haben reibungslos geklappt. Nach  drei Runden, also etwa 27 km,  haben wir  gewechselt. Unser Viererteam ist weitestgehend von Unfällen oder Pannen verschont geblieben. Christian Bloom (BGG ): Das AlfseeRadrennen war meine Premiere auf einem Mountainbike, bin ich doch sonst nur mit dem Rennrad unterwegs. Besondere schwierig war, die richtige Fahrtechnik zu finden, wenn es steil bergauf ging. Aber das gelang im Laufe des Rennens zunehmend besser. Der Gegenwind machte dem Surfparadies Alfsee alle Ehre und so waren die Runden, die mir am meisten Spaß gemacht haben, die beiden nachts um 2 Uhr, wo es geregnet hat, aber der Wind weg war. Highlight war auch das Kinderrennen am Sonntag, bei dem meine beiden Jungs richtig gut mitgemischt haben. Als Orgateam-Mitglied war ich besonders froh, dass alle 24 Fahrer/-innen heile und gesund angekommen sind und trotz der Strapazen Spaß an der Sache hatten.

Foto: Andrea Busch

Während der Ferienbetreuung lernten die Kinder viel Neues zum Thema Ernährung.

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ährend Mama und Papa arbeiten, sind Schulkinder in der Ferienbetreuung der Stadt Georgsmarienhütte gut untergebracht. So auch in diesem Jahr: Über 60 Kinder verbrachten einen Teil ihrer Ferien mit Spiel, Sport und einem abwechslungsreichen Programm. Einen Programmpunkt steuerte, wie bereits in den Herbstferien 2010, die GMHütte bei: einen Ernährungsparcours. Was ist gesund und was darf ich nicht so häufig essen? Schmeckt rosa Joghurt automatisch nach Erdbeere? Wie fühlt sich die Oberfläche eines Pfirsichs an? Antworten darauf konnten die Kinder gemeinsam mit dem Team Gesundheit erforschen. Beispielsweise wenn es darum ging, rotem, grünem und gelbem Joghurt eine Geschmacksrichtung zuzuordnen. Dass die Lebensmittelindustrie den Verbraucher manchmal an der Nase herumführt und Farb- und Geschmacksstoffe benutzt, konnten die Kinder kaum glauben. Der Ernährungsparcours ging weiter durch die Stationen riechen, fühlen und hören. Hierbei sollten die Kinder zum Beispiel Gewürze und Kräuter am Geruch erkennen oder in einer Box verstecktes Obst und Gemüse ertasten. Besonders engagiert waren sie bei der gemeinsamen Errichtung

einer Lebensmittelpyramide. Sie verdeutlichte, wie viel Getränke (Wasser, Tee und Fruchtsaft), Obst und Gemüse, Kohlenhydrate, Milchprodukte, Fleisch und Fette der Körper am Tag braucht und dass Pommes, Chips und Gummibärchen nicht verboten, aber nur in kleinen Mengen erlaubt sind. Karten mit Abbildungen von Kaffee, Bananen, Kiwi, Sahnetorte, Fleisch, Nüssen und weiteren Nahrungsmitteln ordneten die Kinder gemeinsam zu. Dabei erfuhren sie jede Menge Interessantes über die sonst so langweiligen Dinge aus Einkaufskorb, Kühlschrank und Obstkorb: Die Paprika ist z. B. eine wahre Vitaminbombe. Nüsse müssen aufgrund ihres hohen Fettgehaltes in die Kategorie Fette und Öle eingeordnet werden. Butter wird aus Milch, Margarine aus Ölen hergestellt. Die bunte Lebensmittelpyramide soll den Kindern helfen, sich im Alltag fit und gesund zu halten. In einer Sache waren sich die Kinder einig: Rosenkohl mag zwar sehr gesund sein, erntete aber ein vielstimmiges „Iiiiiiiiiiiiigittt“ von der Gruppe. Als Erinnerung an die aufregende und lehrreiche Stunde erhielt jedes Kind einen ganz persönlichen Ernähungsführerschein. Andrea Busch

AZUBI-ECKE

Foto: Peter Leimbrink

Foto: vl

Auszubildende der GMHütte haben ihre Ausbildung erfolginsgesamt 32 Jugendliche begann jetzt bei der Freispruch. Acht Ausbildungsstart. Für reich beendet. Bei einem gemeinsamen Frühstück haben ihnen GMH ütte ein neuer Lebensabschnitt: Denn drei Arbeitsdirektor Felix Osterheider, Ludwig Sandkämper (Betriebsratsvorsitzender) und Christian Bloom (Leiter der Aus- und Weiterbildung) ihre Abschlussurkunden überreicht. Danach ging es zur Kartbahn nach Emsbüren. Von links: Christopher Flore (Industriekaufmann), Michael Beermann (Elektroniker für Betriebstechnik), Tim Pörtner (Chemielaborant), Marc Walkenhorst (Industriekaufmann), Jan-Hendrik Schulz (Industriemechaniker), Marco Debrecht (Industriemechaniker), Tobias Schoo (Industriemechaniker) und Hendrik Behrends (Teilezurichter). Linda Becker

junge Frauen und 29 junge Männer haben im Stahlwerk ihre Ausbildung begonnen und werden an Werkbank und Schulbank einen Beruf erlernen. Das Ausbildungsspektrum ist wie immer breit. So sind unter den neuen Auszubildenden vier Industriemechaniker Instandhaltung, zehn Industriemechaniker Produktionstechnik, vier Mechatroniker, drei Zerspanungsmechaniker, vier Elektroniker, ein Chemielaborant, drei Industriekaufleute, zwei Bachelors of Engineering und ein Bachelor of Arts Betriebswirtschaft. mw

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Familienfest 2011 GMHütte · Die diesjährigen Betriebsferien der GMHütte endeten mit einem großen Familienfest. Nicht nur die Mitarbeiter/-innen mit Partner waren eingeladen, sondern auch deren Kinder. O’zapft is: Freibier für alle! Dr. Felix Osterheider sticht gekonnt das Fass an.

Drei links oben, drei rechts unten: Ob der wohl reingeht? Fußball-Training mit dem ehemaligen VfL-Osnabrück-Spieler Joe Enochs an der Torwand.

das Bier floss in die Gläser, die er privat. Daher hatte sich Reimund gerne an die umstehenden Kolle- Laermann (Energiemanagement) eine weitere Attraktion einfallen gen verteilte. Auch in diesem Jahr gab es eine lassen. Zusammen mit seinen MitSpicken erlaubt! Beim Energiesparquiz wurden diverse Energie-Verbrauchsdaten der GMHütte abgefragt (von links nach rechts): Walter Frenkel und Holger Vandrey (beide Energiemanagement) sowie Yüksel Ünal und Dimce Petkoski (beide Stahlwerk). Tombola, deren Erlös für arbeitern und Vertretern der Stadtdie Stiftung Stahlwerk werke Georgsmarienhütte präGeorgsmarienhütte be- sentierte er ein Energiesparquiz. Rechts: Oh, der Hauptpreis! Marion Wientke hatte das richtige stimmt war. Die Lose zu Wer die Antworten zum EnergieLos gezogen und einen Reisegut2 Euro pro Stück waren Verbrauch der GMH ütte wusste, schein über 600 Euro gewonnen. äußerst begehrt, lange konnte attraktive Preise gewinnen: Schlangen bildeten sich einen Tag mit Elektrofahrrädern vor der Verkaufsstelle. der Stadtwerke Georgsmarienhütass die Produktion Die Geschäftsführer, te, einen Sauna- oder Schwimmnoch nicht wieder andie den Verkauf über- badbesuch, G M H ütte-Saunatügelaufen war, hatte einen nommen hatten, kamen cher, ein Energiemessgerät, einen großen Vorteil: In diesem richtig ins Schwitzen. Jahr konnten alle BetriebsEisgutschein oder einen USB -Stick. Dieses Mal gab es vieangehörigen am BetriebsDie IG Metall unterstützt die le, auch kleinere Preise. bundesweite Kampagne „Respekt fest teilnehmen. Und so Zu gewinnen gab es bei- gegen Rassismus und Fremdenwaren etwa 1.700 Erwachspielsweise Kartenspiele, feindlichkeit“ – und machte mit sene und ihre fast 500 KinT-Shirts, Fan-Shop-Arti- Aktionen darauf aufmerksam. So der der Einladung gefolgt. kel, Gutscheine zum Eis- hatte man auch den ehemaligen Ab 15 Uhr füllte sich essen oder für die Wald- VfL-Osnabrück-Spieler Joe Enochs der Festplatz. Die Organibühne oder die örtliche eingeladen. Gekonnt zeigte er an satoren hatten ein vielseitiges ProBuchhandlung, digitale der Torwand den kleinen Fußbalgramm besonders für die Kinder Bilderrahmen, Kaffee- lern, wie sie ihre Trefferquote ervorbereitet. In einem großen Zelt Kinderschminken: Bin ich nicht schick? maschinen, Sportgeräte, höhen können. hatten sie die Qual der Wahl und Wii-Spiele und ein Fahrkonnten sich zwischen GlücksradNeben einem DJ sorgte am rad. Hauptpreis war ein Reisegut- Nachmittag die Tanzgruppe um drehen, Hüpfburg, Kinderschminschein über 600 Euro. ken, Balancieren auf einem DrahtSandra Schweer für schwungvolle Energie und Energiesparen ist Abwechslung. seil, Spielen für die Kleinsten, Wiiein wichtiges Thema, im Werk und Animation und Torwandschießen vl entscheiden. Betreut wurden sie dabei von professionellen KinderUnterhaltern, der BKK und „Marie’s Hütte“. Den Anfang machten „Frank und seine Freunde“ mit stimmungsvollen Kinderliedern, die zum Mitsingen und Bewegen anregten. Ein riesiger Sandhaufen vor dem Zelt mit allerlei Förmchen, Schaufeln, Eimern, Plastikautos und weiterem Zubehör lockte die jüngsten Besucher an. Ebenso begehrt waren die „Rollen-Rutsche“ und die IG-Metall-Luftballon-Aktion. Die Verkehrswacht war gleich zweifach vertreten: mit einem Geschicklichkeitsfahren für die Kinder Foto: vl und einem Sehtest für die Älteren. So viel Bewegung und Action machen hungrig. Wie bei einer Reißenden Absatz fanden auf dem FamilienKirmes standen überall auf dem fest auch die Lose der Tombola zugunsten der Festplatz verteilt Buden, an denen Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte. Verkauft wurden die potenziellen sich jeder Besucher nach HerzensGlücksbringer von Mitgliedern der Geschäftsführung und des Betriebslust Brat- oder Currywurst, Pomrates, die rund 6.000 Euro „erwirtschaften“ konnten. Michael Rottmann mes, Steakbrötchen, Gyros, Pizza, (Mitte) – er ist Vorsitzender des Sozialausschusses des Betriebsrates und Crepes oder Erfrischungen holen damit Mitorganisator des Betriebsfestes – übergab jetzt das Geld an konnte. Den Fassanstich im zweiHermann Cordes (Vorstandsvorsitzender der Stiftung) und Beate-Maria ten Festzelt nahm Arbeitsdirektor Zimmermann (Geschäftsführerin der Stiftung). Felix Osterheider persönlich in die mw Hand. Nur wenige Schläge – und Zwei Liegen, eine Meinung: Der Rummel hier kann uns gestohlen bleiben! Fotos: vl

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Tombola. 

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Tüfteln in der Bionik-Werkstatt 8- bis 12-Jährige beschäftigen sich mit dem Erfindungsreichtum der Natur. Foto: Botanischer Garten

Kinder bewundern Lotusblätter und deren Fähigkeit, Wasser abperlen zu lassen. Im Hintergrund freuen sich über die Entdeckerlust der Kinder (von links nach rechts): Dr. Beate-Maria Zimmermann (Geschäftsführerin der Stiftung) und Reinhard Sliwka (2. Vorsitzender des Freundeskreises des Botanischen Gartens).

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undesweit organisierten die Botanischen Gärten eine Woche zum Thema „Was die Technik von Pflanzen lernen kann“. Auch die Grüne Schule des Botanischen Gartens in Osnabrück nahm daran teil. Und so konnten in diesem Sommer 8- bis 12-jährige Jungen und Mädchen dem Erfindungsreichtum der Natur eine Woche lang auf die Spur kommen. Das Thema Bionik – zusammengesetzt aus Biologie und Technik – ist für die Grüne Schule allerdings kein Neuland. Denn seit 2009 steht Jugendlichen deren BIONIK -Werk-

statt offen: „Botanik für alle – Zurück zur Natur: ein integrativer Ansatz für Kinder.“ Das Projekt wird von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte seit 2009 über einen Zeitraum von drei Jahren mit gut 74.000 Euro gefördert. Mit dem Engagement will man dazu beitragen, vermehrt Kinder und Jugendliche für die Natur zu sensibilisieren. Aber worum geht es bei BIONIK und dem Aktionsprogramm? Es geht um Erfindungen bzw. technische Anwendungen, bei denen die Natur Pate gestanden hat. Das Aktionsprogramm ermöglichte beispiels-

weise den Kindern, in einfachen Experimenten den Lotuseffekt zu untersuchen. Schließlich gibt es selbstreinigende Glasdächer, die nach dem Vorbild eines Lotusblattes funktionieren. An einer anderen Station konnten sie Flieger basteln, um den Ideenreichtum der Natur bei der Verbreitung von Früchten und Samen zu entdecken (Wer kennt sie nicht, die „Schirmchenflieger-Früchte“ des Löwenzahns?). Die Frage „Warum haben Blätter Falten?“ thematisierte eine weitere Station. Dort konnten verschiedene Falttechniken ausprobiert werden, um zu sehen, welche Funktionen sie im Pflanzenreich übernehmen. In allen Experimenten ging es darum, den Kindern zu vermitteln, dass die Pflanzen zwar als Vorbild dienen, aber das fertige, technische Produkt nie eine Kopie darstellt, sondern durch eine Menge tüftelnde Wissenschaftler entwickelt wird. Bionik ist dementsprechend ein durch die Natur angeregtes „Neuerfinden“. Die Erfahrungen des Projektes und der Grünen Schule zeigen: Gerade über die „Hintertür der Technik“ kann es gelingen, Kinder und Jugendliche, die wenig mit Natur in Berührung kommen, für die Pflanzenwelt zu interessieren. Das Interesse an der BIONIK-Werkstatt der Grünen Schule, an der 25 Kinder pro Nachmittag teilnehmen können, ist groß: Das Telefon für Anmeldungen steht nicht still. mw

Foto: Julia Lietmeyer

Stiftung Stahlwerk GeorgsMittagsimbiss. Die marienhütte hat mit 2.800 Euro die Renovierung des Betreuungsraumes der Marienschule finanziert. Als kleines Dankeschön lud man Beate-Maria Zimmermann (Geschäftsführerin der Stiftung) und ihre Mitarbeiterin Heike Siebert zum Mittagsimbiss. Dort wurden sie von Marcel, Kevin, Gianluca, Alisa, Florim, Kevin und Jonny freudig begrüßt. In der Marienschule werden zurzeit sieben Kinder mit sozial problematischem Hintergrund direkt nach dem Schulunterricht betreut. Es wird versucht, den Kindern eine positive Einstellung zur Schule und zum Lernen zu vermitteln. Jeden Mittag kocht ihnen Birgit Schröder (pädagogische Mitarbeiterin) zunächst ein leckeres Essen und betreut sie anschließend bei den Hausaufgaben. Zum Imbiss gab es dieses Mal unter anderem Rohkost, Dip, kleine Würstchen und Frikadellen. Die Kinder waren neugierig auf die Mittagsgäste und total aufgeschlossen, sodass sich muntere Gespräche ergaben. Beate-Maria Zimmermann: „Es war eine wahre Freude zu sehen, wie sinnvoll dieses Geld angelegt ist.“ Fühlten sich in der freundlich-hellen Atmosphäre der renovierten Räume und im Kreis der Kinder sichtlich wohl (von links): Heike Siebert und Beate-Maria Zimmermann. Heike Siebert

„Schätze in den Köpfen heben“ Not in Japan lindern Netzwerktagung in der Katholischen Landvolkhochschule Oesede

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ie Bildungslandschaft in Georgsmarienhütte ist vielschichtig. Um sie transparenter zu machen, hatte die Katholische Landvolkhochschule Oesede (KLVHS ) die Idee, die Akteure zusammenzubringen. Und so luden KLVHS , Stadt Georgsmarienhütte und Bildungsbüro Georgsmarienhütte des Landkreises Osnabrück gemeinsam zur Netzwerktagung. Die Fachtagung bot den 80 Teilnehmern eine ideale Plattform, ihre Arbeit vorzustellen, Kooperationen anzubahnen und Netzwerke aufzubauen. „Unsere Region hat keine Bodenschätze, aber wir können die Schätze in den Köpfen und Händen der Menschen heben“, verdeutlichte Kreisrat Matthias Selle die Bedeutung einer funktionierenden Bildungslandschaft. Entscheidend sei, so der Georgsmarienhüttener Bürgermeister Heinz Lunte, dass Kindergärten und Schulen mit Wirtschaft, Kirchen, Verbänden und Vereinen zusammenfänden: „Die Bildungsakteure in Georgsmarienhütte haben bereits viele tolle Einzelleistungen hervorgebracht. Gemeinsam kann noch mehr erreicht werden.“ Nach einem fachlichen Einstieg von Hermann Cordes (Vorsitzender der Stiftung Stahlwerk Georgsma-

rienhütte) und Claudia Solzbacher (Universität Osnabrück) ging es auf sechs gleichzeitig laufenden „Themeninseln“ um unterschiedliche Bildungsfragen. Und so diskutierte man beispielsweise Elternarbeit und Bildungspartnerschaften mit Eltern, Kooperationen mit Unternehmen oder auch die Gestaltung von Bildungsübergängen. Auf vielen Themeninseln entstand zudem der

10.000 Euro für erdbebenzerstörtes Kinderheim

Wunsch, die Zusammenarbeit am Runden Tisch fortzusetzen. Die Ergebnisse der Fachtagung werden nun von Landvolkhochschule, der Stadt Georgsmarienhütte und dem Landkreis-Projekt „Lernen vor Ort“ ausgewertet. Anschließend will man den Netzwerkern konkrete Vorschläge für eine weitere Zusammenarbeit unterbreiten. bmz

Foto: vl

Spendenübergabe (von links nach rechts): Ingo Schulte (Dieckerhoff Guss), Dr. BeateMaria Zimmermann (Geschäftsführung Stiftung), Schwester M. Magdalena (Missionsprokuratur in Thuine), Schwester Eva-Maria (Schulleiterin BBS im Marienheim) und Sadi Demir (Betriebsrat Dieckerhoff Guss).

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Foto: MaßArbeit

Fördern die Bildungslandschaft in Georgsmarienhütte (von links nach rechts): Hermann Cordes (Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Wilfried Gillmann (Niedersächsische Landesschulbehörde), Johannes Buß (Katholische Landvolkhochschule Oesede), Ann-Kristin Lemme (Bildungsbüro Georgsmarienhütte), Prof. Claudia Solzbacher (Universität Osnabrück), Bürgermeister Heinz Lunte und Idrisia Hamza (Bildungsbüro Georgsmarienhütte).

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ei dem Erdbeben in Japan wurde auch das Kinderheim Yamanome in der Stadt Ichinoseki schwer beschädigt. Geführt wird es von Schwestern der Thuiner Franziskanerinnen vom hl. Märtyrer Georg. Um einen Neuaufbau zu ermöglichen, übergab die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte 10.000 Euro an den Orden. Der Kontakt war über Schwester Eva-Maria vom Marienheim in Osnabrück-Sutthausen zustande gekommen. 3.000 Euro spendete die Stiftung, 3.000

Euro sammelte die Belegschaft von Dieckerhoff Guss (auf Initiative des Betriebsratsvorsitzenden Sadi Demir) und 4.000 Euro gab die GMH-Holding dazu. „Die Spende“, erklärte Missionsleiterin Schwester Magdalena bei der Übergabe, „ist ein guter Grundstein für den Neuaufbau unseres Kinderheims. Derzeit leben die 60 Kinder noch in der Turnhalle. Ziel ist es, für sie ein neues, erdbebensicheres und zukunftsorientiertes Kinderheim zu errichten. pkm

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Roadshow wirbt für attraktive Ausbildungs- und Arbeitsplätze

„Kraft. Das Murtal“

STJ · Im Murtal finden Menschen neben einem wunderschönen Flecken Erde auch ausgesprochen interessante Arbeitgeber und ein attraktives Arbeitsumfeld – nicht zuletzt dank der Initiative „Kraft. Das Murtal“. Dort hat sich auch Stahl Judenburg stark engagiert.

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s ist beinahe jeder zweite Arbeitsplatz in der Region, den die Industrie oder die produzierende Wirtschaft stellen. Aber trotz attraktiver Arbeits- und Ausbildungsplätze fällt es deren Unternehmen schwer, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen – vom Lehrling bis hin zur Führungskraft. Diese Personalknappheit mindert ihre Chance auf weiteres Wachstum. Die Initiative „Kraft. Das Murtal“ hat deshalb das Projekt „Attraktiver Arbeitgeber“ aus der Taufe gehoben. Es will den Menschen in der Region Perspektiven für die Jobsuche aufzeigen und Akzente setzen, um Mitarbeiter einfacher zu gewinnen und an sich zu binden. Im Mittelpunkt der Aktion steht eine Roadshow, die an Schulen, Universitäten und Fachhochschulen „gastieren“ wird. Ab Herbst 2011 soll die Show die Region präsentieren und die damit verbundenen Jobchancen kommunizieren. Zielgruppe der Aktion sind Schüler/-innen ab 15, Maturanten/-innen (Abiturienten), Studenten/-innen und Uni-Absolventen/-innen, potenzielle Mitarbeiter mit Berufserfahrung und natürlich die derzeitigen Mitarbeiter/-innen. Aber es wird nicht nur um Informationen gehen. Es werden auch „Kraft-Praktika“ vergeben, in denen Schüler/-innen, Matu-

Foto: Georg Ott/go-art

„Kraft. Das Murtal“: Vertreter der Unternehmen und Partnerorganisationen.

ranten/-innen oder auch Studenten/-innen gleich mehrere Unternehmen der Region kennenlernen können. Gleiches gilt – wenn auch in intensiverer Form und für eine andere Zielgruppe – für das „KraftPraxisjahr“. Hier haben speziell Uni-Absolventen die Chance, als Berufseinsteiger mehrere Unternehmen kennenzulernen. Und die derzeitig Beschäftigten dürfen sich über einen „Kraft-Pass“ freuen, der sich als Beitrag zur Gesundheitsförderung versteht. Mit ihm bekommt

man Vergünstigungen für Therme, Fitnessstudio oder Skigebiet. Um diese Aktion vorzubereiten, hatte man sich im Vorfeld lange damit beschäftigt, wie man als Unternehmen noch attraktiver werden könnte. Leitfragen waren dabei: „Wie sehen sich die KraftPartner als attraktiver Arbeitgeber? Wie können die Unternehmen voneinander lernen? Wie definieren Mitarbeiter/-innen einen Arbeitsplatz, an dem sie zufrieden sein können? Wie lässt sich die Zu-

Perfekter Wissenstransfer mitten in der Wirtschaftskrise STJ · Abschluss der SAP -Implementierung ebnet Stahlwerk den Weg zu einer effizienten Datenverarbeitung – und liefert der GMH Gruppe einen weiteren Baustein hin zur integrierten GMH-EDV -Welt.

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itten in der schweren Wirtschaftskrise Anfang 2009 hatte die Geschäftsführung der Stahl Judenburg die Entscheidung getroffen, die SAP -Einführung zu Ende zu bringen. Einerseits war „JUPIS “ (siehe Kasten) in die Jahre gekommen und nur schwer weiterzuentwickeln. Andererseits hatte die GMH -Holding immer wieder ihre „Töchter“ aufgefordert, mit SAP zu arbeiten, um eine Vernetzung untereinander zu fördern. Der Zeitpunkt schien trotz oder vor allem wegen der Wirtschaftskrise gut gewählt. Denn Auftragslage bzw. Produktionsauslastung waren niedrig. So konnte das Projektteam besser „freigespielt“ werden. Diese Spielräume kamen auch zwei langjährigen Mitarbeitern der Arbeitsvorbereitung/Produktionsplanung bzw. der Betriebsabrechnung zugute, die altersbedingt ausschieden. So konnten sie ihr Expertenwissen mit der gebotenen Ruhe und Gründlichkeit in das Projekt

einfließen lassen. Dies sicherte den Judenburgern eine ordnungsgemäße Weitergabe aller Detailinformationen an die nächste Generation. Das Projekt begann mit einer Analyse aller Geschäftsprozesse. Die wurden dann von der GMH Systems in SAP abgebildet und vom Key-User-Team der Stahl Judenburg auf „Einsatztauglichkeit“ getestet. Als problematisch erwies sich nur die Übernahme der Daten aus dem Vorsystem. Der Einsatz aller ermöglichte, die üblichen

Anlaufschwierigkeiten rasch zu beheben und es stellte sich ein stabiler Systembetrieb ein. Die Komplexität der Abläufe in Judenburg und die hohe Motivation der Mitarbeiter stellt SAP immer wieder vor neue Herausforderungen – und die GMH Systems vor neue Aufgaben. Mit dem Wechsel auf SAP ERP ist Stahl Judenburg optimal in das SAP -System der Holding integriert und für künftige Aufgaben bestens vorbereitet. Peter Reiter

SAP statt JUPIS 20 Jahre lange arbeitete Stahl Judenburg mit JUPIS (JUdenburger Produktions Informations System) – ein über die Jahre hinweg entwickeltes System. Abgelöst wurde es von der SAP -Software ERP (Enterprise-Resource-Planning). Die Module FI (Finanzwesen), CO (Controlling) und MM (Materialwirtschaft) waren bereits davor im Einsatz. Sie wurden jetzt mit den Modulen SD (Vertrieb), PP (Produktionsplanung und -steuerung) und QM (Qualitätsmanagement) integriert.

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friedenheit mit dem Arbeitsplatz noch steigern?“ „Wie viel Potenzial in den regionalen Unternehmen steckt – egal ob klein oder groß –, das wissen nicht nur die Kunden, sondern auch die rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärte stolz Ewald Thaller, Leiter des Projekts „Attraktiver Arbeitgeber“. Bleibt zu hoffen, dass auch die Nachwuchskräfte diese Vorteile erkennen.

„Kraft. Das Murtal“ ist eine Initiative der Industrie und produzierenden Wirtschaft und zählt aktuell 52 Partner. Die „Kraft-Betriebe“ zeichnen sich besonders aus durch ihre vielfältigen Maßnahmen zur Mitarbeiter- und Gesundheitsförderung, durch Innovationsfreude sowie durch soziales und internationales Engagement. Ein Beispiel dafür ist die Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Einer ihrer Kernaspekte ist die Vermeidung von Arbeitsunfällen. Die Firma Wuppermann löst diese Aufgabe mit monatlichen Sicherheits-Workshops. Die VAE Eisenbahnsysteme hat sich mit ihrem breiten Angebot von Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen – von Stressmanagement über Raucherentwöhnung – einen „European Good Practice Award“ geholt. Ebenfalls stolzer Preisträger ist Stahl Judenburg. Das Unternehmen wurde jüngst mit dem steirischen Gesundheitspreis „Fit im Job“ ausgezeichnet. Aber auch andere Felder werden beackert. So haben die Stadtwerke Judenburg vom Bundesministerium für Wirtschaft, Forschung und Innovation für ihr starkes Engagement die Auszeichnung als bester Lehrbetrieb erhalten. Und mit individuellen Arbeitszeitmodellen geht die IBS Austria besonders auf die Bedürfnisse der Lebens- und Familienplanung ein. „Eine Aufzählung aller exzellenten Beispiele aus den Unternehmen, von denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren können, ist fast unmöglich“, freut sich Heinz Bartelmuss, Sprecher der Initiative „Kraft. Das Murtal“.

Klaus Seybold

Bosch-Gruppe will nur mit LieferanVorzüglich. Die ten zusammenarbeiten, die überdurchschnittlich kompetent und leistungsfähig sind. Teil ihres Lieferantenmanagements ist deshalb das sogenannte Preferred-Supplier-Konzept (eingedeutscht: Bevorzugter-Lieferant-Konzept), mit dem sie dieses Ziel erreichen will. Es ist ein Beurteilungssystem, mit dem auf Grundlage anspruchsvoller Kriterien permanent die Zulieferer des Unternehmens bewertet und ausgewählt werden. Die Stahl Judenburg wurde bereits 2008 in einem formellen Schreiben informiert, dass man als „Preferred Supplier“ im GPMT -Stahl (Global Purchasing Material Steel) eingestuft worden ist. Gleichzeitig hat man die Judenburger aufgefordert, einen Standard-Rahmenvertrag zu unterschreiben – eine Voraussetzung dafür, um auch künftig im auserwählten Kreis der bevorzugten BoschLieferanten berücksichtigt zu werden. Zwei Jahre hat es dann gedauert, ein Regelwerk zu schaffen, das am Ende beide Seiten akzeptieren konnten. Es regelt unter anderem alle kaufmännischen, logistischen und rechtlichen Belange, die Stahl Judenburg erfüllen muss, um Vorzugslieferant zu bleiben. Der Aufwand hat sich gelohnt: Den Judenburgern wurde nicht nur 2010, sondern auch wieder vor Kurzem für 2011 der Status „Preferred Supplier“ zugesprochen. Gerhard Diewald

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Foto: Traugott Hofer

Mitarbeiterbefragung für Guten Appetit. Eine das Betriebliche Gesundheitswe-

Foto: Traugott Hofer

1:0 für Österreich. Unter dem

findet im Herbst 2011 in Deutschland statt. Das Foto zeigt Stahl Judenburg 1 gegen die Lehrlinge der Stahl Judenburg bei einer spannenden Torraumszene. Motto „… und Fußball verbindet“ veranstaltete der Bereich Stahlverarbeitung der GMH Gruppe ein FußballWerner Steinwidder turnier. Mit dabei waren mehrere Mannschaften der Stahl Judenburg und der Metallverarbeitung Ostalb (MVO). Insgesamt 60 Spieler – vom Azubi bis zum Geschäftsführer – konnten ihr Können bei einem Turnier zeigen, das von Einsatz und Fairness geprägt war. So gab es erfreulicherweise keine Verletzungen. Am Ende hatten die österreichischen Mannschaften die Nase vorn: Sieger wurde „Stahl Judenburg 2“, Platz zwei belegten die hervorragenden Azubis der Stahl Judenburg, Platz drei sicherte sich „Stahl Judenburg 1“ und Platz vier „Stahl Judenburg 3“. Schlusslichter waren die „MVO“ und „MVO-Azubis“. Die Geschäftsführer Ewald Thaller und Niels Vieweg ehrten die Sieger bei einem gemeinsamen Grillabend direkt am Sportplatz. Dem Antrag auf ein „Rückspiel-Turnier“ wurde von österreichischer Seite aus stattgegeben. Es

sen hatte es an den Tag gebracht: Die Belegschaft der Stahl Judenburg wünscht sich eine Kantine. Und da die Geschäftsführung Wünsche und Anregungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst nimmt, wurde überlegt, wie, wann und wo man diesen Wunsch erfüllen könnte. Da kam die Übernahme der Halle und des Büros der Firma Kogler am Standort gerade recht – und eröffnete eine vielversprechende Perspektive. Denn der Neuerwerb ermöglichte, eine Kantine unterzubringen. Fehlte nur noch der geeignete Catering-Partner, den man schließlich mit dem Gasthaus Schmiedpeter fand. Alles in allem hat es nur sechs Monate gedauert, bis es so weit war: Die Judenburg-Mitarbeiter/-innen haben nach über 50 Jahren wieder eine eigene Kantine. Heute können sie dort zwischen 11:30 und 14:45 Uhr aus zwei Menüs und acht verschiedenen Salaten wählen. Selbstverständlich wird bei der Auswahl der Speisen großes Augenmerk auf die Gesundheit gelegt. Die Kantine steht allen Unternehmen am Standort offen. So nutzen bereits die Mitarbeiter/-innen der Styria Federn GmbH das hervorragende Angebot. Schließlich weiß die Stahl Judenburg als ein Leitbetrieb der Werksfoto Region, wie wichtig es ist, für seine Belegschaft attraktiv zu bleiben. Das kleine Foto zeigt die alte Kantine im Jahre 1950, das große Foto die neu eröffnete Kantine. Hans Bernhard Zäuner

AZUBI-ECKE

Kurzer Azubi-Tausch STJ · Blick über den Tellerrand: Zuerst waren die MVO-Azubis in Judenburg zu Gast. Jetzt waren die STJ-Azubis in Schwäbisch Gmünd zu Besuch.

Münchner Allianz-Arena Halt, um sich das Fußballstadion anzuschauen. Um 16 Uhr schließlich checkten die 16 Azubis und ihre beiden Ausbildner Wolfgang Pally und Heinz Gruber im City Hotel Antik in Aalen ein. Dort traf man sich am Abend mit dem MVO -Lehrlingsausbildner Jakob Deck zum Abendessen. Am nächsten Morgen ging es dann zur Besichtigung der MVO . Dort wurden die Azubis um acht Uhr von Geschäftsführer Niels Vieweg empfangen und begrüßt. Sie überreichten ihm das Stadtwappen von Judenburg aus Edelstahl, das sie natürlich selbst in ihrer Lehrwerkstätte angefertigt hatten. Gedacht war es als kleines Dankeschön für die Einladung.

Im Besprechungszimmer erklärte Niels Vieweg den STJ -Azubis zunächst sehr ausführlich und detailliert, welche Produkte auf welche Weise und für welche Kunden bei MVO produziert werden. Anschließend wurden die Azubis in Gruppen eingeteilt und von drei MVO -Mitarbeitern durch die Produktion geführt. Sie erklärten und zeigten ihnen sehr eingehend Produkte und Produktionsabläufe. Nach dem Mittagessen gab es noch ein Abschlussgespräch mit Niels Vieweg. Dabei konnten die Azubis auch ihre Eindrücke schildern und Fragen stellen. Nach herzlicher Verabschiedung ging es wieder heimwärts nach Österreich. Heinz Gruber

April machten sich die MVO Auftaktbesuch. Ende Azubis mit Ausbildungsleiter Jakob

Foto: Wolfgang Pally

Gut angekommen: die Lehrlingsgruppe aus Österreich mit Ausbilder vor dem Hotel in Aalen.

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ie Azubis der Metallverarbeitung Ostalb (MVO ) hatten sich bereits Anfang des Jahres bei der Stahl Judenburg genauer umgeschaut (siehe „Auftaktbesuch“). Mitte Juli

starteten die Auszubildenden der Stahl Judenburg zu einem Gegenbesuch, um bei der MVO in Schwäbisch Gmünd die Produktion unter die Lupe zu nehmen.

Die Anreise mit dem Bus war mit zehn Stunden zwar sehr lang, aber auch abwechslungsreich. Denn bei einem der Zwischenstopps machte man auch bei den „Bayern“ in der

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Deck auf den Weg nach Österreich, um Stahl Judenburg einen Besuch abzustatten. Herzlich begrüßt wurden sie von Ausbildungsleiter Klaus Seybold. Danach ging es in die Innenstadt von Judenburg, um Österreichs größten Stadtturm zu besichtigen, der das modernste Kleinplanetarium Europas beherbergt. Danach stand ein gemeinsames Abendessen mit Firmenchef Niels Vieweg auf dem Programm. Nach Übernachtung in der Jugendherberge ging es zur Stahl Judenburg zur Betriebsbesichtigung. Nach einer kurzen Präsentation des Unternehmens machten sich die Azubis in zwei Gruppen auf einen Rundgang, wobei sie unter anderem das gigantische Walzwerk und die Lehrwerkstätten besuchten. Das Walzwerk hat es ihnen besonders angetan. Es war atemberaubend zu sehen, wie das Rohmaterial für die MVO hergestellt wird. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Kantine der Stahl Judenburg fuhren Azubis und Ausbildungsleiter zurück nach Deutschland. Die Eindrücke ihres Besuchs werden sie noch lange begleiten. Tobias Grau

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Walzstraße faszinierte auch NRW -Wirtschaftsminister MA · Der Terminkalender eines Ministers ist meistens gut gefüllt. Deshalb muss die zur Verfügung stehende Zeit eines Besuchs gut vorbereitet werden.

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Foto: Studio go-art (Georg Ott)

der offiziellen Eröffnung des „Red-BullEyecatcher. Vor Rings“ in Zeltweg konnte man die Rennstrecke zu Fuß erkunden – bei einem „Businesslauf“, an dem 952 Läufer/innen teilnahmen. Einzelläufer konnten eine oder drei Runden auf der sehr schwierigen Strecke absolvieren, 3er- oder 2er-Gruppen (mixed oder Team) jeweils eine Runde. Auch die Stahl Judenburg nahm daran teil, um die „Betriebliche Gesundheit“ zu fördern. Insgesamt 23 Kolleginnen und Kollegen liefen mit – mit hervorragenden Ergebnissen. Selbstverständlich hatte das Unternehmen seine Mitarbeiter zuvor mit wunderschönen Sporttrikots ausgestattet. Und so fielen die Läuferinnen und Läufer nicht nur wegen ihrer Leistung, sondern auch wegen ihres Outfits ins Auge. Einige der Judenburg-Läufer/-innen nach dem Rennen (hintere Reihe von links): Marisa Schriefl, Katja Gruber, Manuel Lerchbacher und Hubert Suppan junior. Vordere Reihe von links: Edwin Hatz, Robert Knapp, Hans Zäuner, Peter Kranz, Birgit Götschl, Helmut Flekl und Ernst Schrotter. Hans Bernhard Zäuner

Nicht nur 

in Österreich bei Stahl Judenburg wird Bewegung groß geschrieben, wie der Lauf in Zeltweg und das Fußballturnier in Judenburg beweisen. Auch in anderen Unternehmen der GMH Gruppe stehen im Rahmen des Gesundheitsmanagements Sport, Spiel, Spaß und Spannung unter Kollegen auf der Tagesordnung.

q Lesen Sie hierzu auch: Bildtexte zum Tennisturnier und zur Laufgruppe in Georgsmarienhütte (GMH ütte), zum Brockenlauf im Harz (RAFIL ) und zum AOK -Lauf in Unna (Walter Hundhausen) ..................................auf Seite 34 und 43

achdem ein fast minutiöser Plan erstellt war, stand dem Empfang von Harry Kurt Voigtsberger, NRW-Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr, bei Mannstaedt nichts mehr im Wege. Begleitet wurde er dabei von Thomas Monsau (Ministerialrat und Referatsleiter). Begrüßt wurden die Gäste unter anderem von Peter van Hüllen und Harald Schartau (beide GMH -Holding), die extra nach Troisdorf gekommen waren. Nachdem Mannstaedt-Geschäftsführer Dieter Wilden das Unternehmen kurz präsentiert hatte, ging es hinaus in das Walzwerk. Über den Halbzeugplatz führte der Weg vorbei am HD -Ofen zur KGM -Straße. Diese zeigte sich von ihrer besten Seite. Ein Hubmastprofil nach dem nächsten lief unter der Fußgängerbrücke hindurch und hinterließ neben einigen schweißtreibenden Hitzewellen auch begeisterte Gesichter bei den Zuschauern. Harry Kurt Voigtsberger und Thomas Monsau konnten sich von dem Anblick der imposanten Walzstraße kaum trennen. Egal wo man hinsah, sprühte, zischte und dampfte es gewaltig. Ein sicher nicht alltäglicher Anblick für den Minister, der seine Arbeitszeit oft am Schreibtisch oder in Sitzungssälen verbringt.

Foto: Monika Hansen

Informationen aus erster Hand: Dieter Wilden (Zweiter von rechts) erläutert den Walzprozess (von links nach rechts): Thomas Monsau, Harry Kurt Voigtsberger und Ulrich Hannemann (Geschäftsführer Mannstaedt).

Nach einem kurzen Blick in die Walzendreherei trafen sich die Gäste und Führungskräfte wieder im Besprechungszentrum. Dort diskutierten sie die Standortbedingungen der Stahl verarbeitenden Industrie. Minister Voigtsberger beantwortete dabei gerne die Fragen der Geschäftsführung und Führungskräfte. Als Andenken an den Besuch bei Mannstaedt überreichte Dieter Wilden ein Bild der Walzstraße, gemalt von Ingrid M. Schmeck. Mi-

nister Voigtsberger versprach, es an einem besonderen Platz im Ministerium in Düsseldorf aufzuhängen, und bedankte sich für die offenen Worte und den beeindruckenden Blick in die Produktion. Der Besuch zeigte erneut: Für Politiker und Unternehmer ist es unabdingbar, sich regelmäßig auszutauschen. Denn von solchen Treffen können beide Seiten profitieren, weil sie ihren Blick für die Belange des anderen schärfen. Sandra Moers

Foto: Armin Hans

Mitte Juli läuft im Stahlwerk Bous Produktivität. Seit in Zusammenarbeit mit der Firma tec4U das Programm „Lernziel Produktivität“. Dieses Programm unterstützt die betriebliche Weiterbildung in saarländischen Unternehmen und der europäischen Union, indem es unter anderem die Qualifizierung von Beschäftigten finanziell fördert. Ziel ist es, Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Das Programm fördert auch Qualifizierungsprojekte, die darauf abzielen, den Beschäftigten Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, die aktuell und konkret im Unternehmen benötigt werden. Dabei kommt Schlüsselqualifikationen ein hoher Stellenwert zu. Das Stahlwerk Bous hat sich entschlossen, an diesem Programm teilzunehmen und dadurch neue Impulse für ihre betriebliche Weiterbildung zu setzen. Projektdauer: Juli 2011 bis Dezember 2012. Die tec4U-Mitarbeiter Jana Petersen und Markus Glauben begleiten dieses Programm vor Ort. Bei Weiterbildungsveranstaltungen informieren und schulen sie die verantwortlichen Mitarbeiter des Stahlwerks zum Thema Wissensvermittlung. Am Jahresende werden das Stahlwerk Bous und tec4U das Projekt bewerten und sich – bei positiver Entwicklung – für ein Fortführen des Programms entscheiden. Von links nach rechts: Thomas Louis (Stahlwerk Bous, Betriebsleiter Stahlwerk), Jana Petersen (tec4U), Martin Sander (tec4U), Horst Tuillier (Stahlwerk Bous, Leiter Personalabteilung), Markus Glauben (tec4U) und Christian Berres (tec4U). Jennifer Treib

Foto: Monika Hansen

neu gegründete Betriebsräte-Arbeitsgemeinschaft für die Sparte Rohstoff Einer für alle. Die Recycling, Stahlerzeugung und Stahlverarbeitung traf sich bei Mannstaedt zur konstituierenden Sitzung. Diese ARGE repräsentiert etwa ein Drittel (31 Prozent) der Belegschaft und nahezu zwei Drittel (60 Prozent) des Umsatzes der GMH Gruppe. Die Treffen sollen den Informationsaustausch innerhalb der Sparte über die wirtschaftlichen und sozialen Angelegenheiten der Unternehmen sicherstellen. Bei ihrer ersten Sitzung wollten die fünfzehn Betriebsratsmitglieder aus den Unternehmen der oben genannten Geschäftsbereiche einen Vorsitzenden wählen und über die zukünftige Arbeitsweise beratschlagen. Wilfried Brandebusemeyer eröffnete als Vorsitzender der ARGE Gesamt die Sitzung mit einem Bericht des Präsidiums, bevor es unter anderem um die Wahlen ging: Horst Dederichs (Mannstaedt-Betriebsratsvorsitzender) wurde zum Vorsitzenden der Sparten-Arbeitsgemeinschaft gewählt und Werner Glauben (Stahlwerk Bous) zu seinem Stellvertreter. Aber auch die Informationen kamen nicht zu kurz: Mannstaedt-Geschaftsführer Dieter Wilden erläuterte den interessierten Gästen Prozesse und Produkte des Troisdorfer Unternehmens. Vertiefende Erklärungen und einen Einblick in die Produktion gab es danach bei einer Werksführung. Zum Abschluss stellten sich die Mitglieder der Sparten-ARGE Rohstoff Recycling, Stahlerzeugung und Stahlverarbeitung der Fotografin zum Gruppenfoto. Monika Hansen

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Ambitioniertes Ziel ist eine Umsatzverdoppelung

Optimierung mit Hindernissen

MA · Der Start der Niederlassung im Süden der USA war schwerer als

MA · Vorstraße der Feinstraße optimiert

erwartet. Doch jetzt beginnt sich die Überzeugungsarbeit auszuzahlen. INTERVIEW

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achdem die Mannstaedt-Werke 2006 von CORUS zur GMH Gruppe gewechselt waren, stellte man sofort die Weichen für eine eigene Vertriebsniederlassung in den USA . Bereits im Februar 2006 wurde die „Mannstaedt, Inc.“ gegründet und am 1. September ein Büro bezogen. Standort war Atlanta im Bundesstaat Georgia, eine vitale und aufstrebende Wirtschaftsregion in den USA . Gründe für die Ansiedlung im „Pfirsichstaat Georgia“ waren in erster Linie die zentrale Lage und die hervorragende Infrastruktur. Ein Beispiel dafür ist der internationale Flughafen HartsfieldJackson von Atlanta. Mit mehr als 90 Millionen Passagieren ist er das verkehrsreichste Luftdrehkreuz der Welt. Dies und die nur sechs Stunden Zeitverschiebung mit Deutschland machen den Südosten der USA zu einem beliebten Standort für weitere 1.200 deutsche Unternehmen, darunter Volkswagen, Mercedes-Benz, BMW , Porsche, Siemens und Thyssen Krupp. Viele haben Urlaub in New York, Florida oder Kalifornien gemacht und denken, Amerika zu kennen. Aber dann stellt man schnell fest, dass das Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“ oft ein anderes ist – und seine ureigenen Regeln hat. Auch Mannstaedt musste anfangs diese Erfahrung machen. Erst nach neun Monaten waren die meist rechtlichen und administrativen Hürden genommen. Und erst danach konnte man aktiv den Markt bearbeiten.

Über fünfzig Jahre hat die Feinstraße viele Tausend Tonnen Spezialprofile in gewohnt hervorragender Mannstaedt-Qualität produziert. Jetzt wurde es Zeit, an entscheidender Stelle – der Vorstraße – Verbesserungen vorzunehmen. Was sich verändert hat, schildert Alexander Becker (Betriebsleiter mechanische Anlagentechnik) im glückauf-Interview.

Foto: Bernd Krist

Alexander Becker

Werksfoto

Das Ergebnis hat sich 2007 und 2008 in einem konsolidierten Verkauf widergespiegelt. 2009 dann der Rückschlag: Die in den USA ausgelöste Weltwirtschaftskrise traf auch die „Mannstaedt, Inc.“ sehr hart. Folge: Die Verkaufserlöse brachen um etwa 50 Prozent ein. 2010 zeichnete sich dann eine Erholung ab. Vor allem aber wurden diese Krisenjahre genutzt, um den amerikanischen Markt weiterhin aktiv zu bearbeiten. Dabei

hat man den (potenziellen) Kunden auch klar gemacht, wie ernst Mannstaedt sein Engagement in den USA nimmt und dass seine Verkaufsstrategie für Amerika langfristig auslegt ist. Erste Erfolge wurden schon im laufenden Jahr sichtbar. Dem ambitionierten Ziel, die Umsatzerlöse in Amerika mittelfristig zu verdoppeln, sieht Mannstaedt heute zuversichtlich entgegen. Nikola Sponar

glückauf: Worum ging es, Herr Becker, bei der Optimierung? Alexander Becker: Um die alten verschlissenen „Klappergerüste“. Die Walzmannschaft musste sie in der Vergangenheit mit gewässerten Holzkeilen und Unterlegblechen, hier und da, auf Maß bringen. Sie sollten durch neue, moderne, einzeln steuerbare und einfach bedienbare Modelle ersetzt werden. Und wir wollten die bisherige Walzenwechselzeit im selben Zug von bisher vier Stunden deutlich reduzieren. Wann haben Sie die Maßnahmen umgesetzt? Becker: Am einzig möglichen Umsetzungszeitpunkt: während des dreiwöchigen Sommerstillstands. So viel Zeit hatten Sie da aber auch nicht zur Verfügung. Becker: Das ist richtig. Es sollten ja Motoren, Getriebe und Gerüste erneuert werden. Der Zeitplan für solch ein anspruchsvolles Projekt war sehr eng gesteckt – zumal das gesamte Engineering im Vorfeld in der eigenen Instandhaltung abgewickelt werden sollte, also vom Grobkonzept bis zur Detailzeichnung. Bei wem haben Sie die Hardware bestellt? Becker: Also die drei Duo-Gerüste des Typs P635 wurden bei Morgardshammar, einem schwedischen Unternehmen, bestellt. Für die beiden Getriebe mit einem möglichen Drehmoment von etwa 400.000 Nm hatten wir es nicht ganz so weit. Die haben wir mit einem ortsansässigen Unternehmen für Sondergetriebe, der Firma Keller, entwickelt und dort beschafft. Wie ging es dann weiter? Becker: Nachdem alle Zeichnungen erstellt, alle Bestellungen platziert und die ersten Schrecken

wegen Lieferverzögerungen überwunden waren, begann im Juli die heiße Phase. Wir waren bestrebt, möglichst einbaufertige Module bereitzustellen. Deshalb haben wir in der Instandhaltung Gerüste und Spindelstühle auf Adapterplatten aufgebaut und damit den Grundstein für den schnellen Auf- und Umbau gelegt. Aber eine Woche vor dem geplanten Stillstandsbeginn machte Ihnen die alte Anlage einen Strich durch die Rechnung. Becker: Wie zum Zeichen dafür, dass Verbesserungen an der Feinstraße unerlässlich waren. Denn innerhalb der heißen Vorbereitungsphase verabschiedete sich das Getriebe des dritten Vorgerüstes, in dem eine Getriebewelle brach. Die Reparatur wurde trotz großer Widrigkeiten neben dem Umbau der Vorstraße durch die eigene Instandhaltung in perfekter Arbeitsleistung durchgeführt. Das war aber erst der Anfang der Pechsträhne: Anderthalb Wochen später drehte sich ein leistungsgeprüftes und bereits montiertes neues Getriebe nicht mehr. Diagnose? Becker: Querriss durch das Hauptzahnrad. Also mussten wir das Getriebe demontieren, reparieren und wieder montieren – was den ohnehin engen Zeitplan weiter durcheinanderwirbelte. Und allem Pech zum Trotz kämpfte sich das Team der mechanischen Anlagentechnik mit Unterstützung der Firmen GPI und Keller durch die Ereignisse und Widrigkeiten. … was letzten Endes belohnt wurde. Becker: Ende August konnten wir mit dem „ersten Block“ das Projekt problemlos abschließen. Vielen Dank für das Gespräch.

Werksfoto

viel Gutes kann man an einem Tag für Afrika tun? Sehr viel, wie die Tag für Afrika. Wie Kooperation mit der Alfred-Delp-Realschule Niederkassel aus dem Rheinland zeigt. Deren Schülerinnen und Schüler stellten ihre Arbeits- und Schaffenskraft für mehrere Stunden zur Verfügung und spendeten das erwirtschaftete „Arbeitsentgelt“ für „Ein Tag für Afrika“. Dieses Projekt fördert Schulen und Entwicklungsprojekte in Afrika. Auch Mannstaedt ist von diesem Engagement überzeugt. Zudem hat man sich schon seit Langem auch im unternehmenseigenen Leitbild zu sozialem und gesellschaftlichem Engagement verpflichtet. Daher stand für das Troisdorfer Unternehmen sofort fest, bei dieser Aktion mitzumachen – und der Schülerin Jana Weller einen Kurzzeit-Job anzubieten. Die junge Dame durfte im Bereich Arbeitssicherheit bei der Bearbeitung von Dokumenten und Unterlagen helfen – was sie auch tatkräftig und überaus erfolgreich in Angriff nahm. Ihren Verdienst spendete sie gerne. Denn schon Albert Schweitzer postulierte: „Wer die Ärmsten dieser Welt gesehen hat, fühlt sich reich genug zu helfen.“ Freude durch Engagement (von links nach rechts): Ute Pellenz (Leiterin Ausbildung), Jana Weller und Peter Robenek (Mitarbeiter Arbeitssicherheit). Ute Pellenz

Foto: Alexander Becker

Die neue Vorstraße in Aktion

glück auf · 3/2011.......... 19

STAHL

Bestmarke im Visier ESB · Von Ende Juli bis Mitte August war Sommerpause. Sie wurde wie immer dazu genutzt, um größere Wartungsarbeiten durchzuführen. Diesmal standen auch Umweltschutz-Maßnahmen auf dem Programm.

Foto: Günther Klippel

in der letzten glückauf berichtet, wurde Teamgeist. Wie das Stahlwerk Bous Ende Mai vom TÜV

Fotos: Raymond Mountney

Innenansicht: Noch ist von der neuen Fassade nichts zu sehen.

L

ärmschutz ist auch in Belgien ein wichtiges Thema. So hat die Stadt Seraing bereits Ellwood Steel Belgium, dem vorherigen Eigentümer, Auflagen auferlegt, was die Geräusch-Emissionen angeht – verständlicherweise. Denn der Standort liegt, vergleichbar mit der GMH ütte, in der Nähe eines Wohngebietes. Ende 2012 läuft eine Sondergenehmigung für die Engineering Steel Belgium aus, danach gelten strengere Auflagen. Deshalb hat ESB begonnen, die Fassade zu erneuern. Ziel ist es, dadurch den vorgeschriebenen Geräuschgrenzwert von maximal 50 dB in einer Entfernung von 500 m zu unterschreiten. Zum Vergleich: Der Lärmpegel in einer Bücherei wird mit 40 dB und die Lautstärke beim normalen Sprechen mit 60 dB bewertet. Die Bauarbeiten wurden in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma in Angriff genommen. Die alten Fassadenelemente werden abge-

nommen und durch dicke schalldämmende Elemente ersetzt. Mit dem Fassadenwechsel wird das Werk nach außen hin nicht nur leiser werden, sondern auch in neuem Glanz erscheinen. Ein weiteres Projekt betraf die Produktionsmenge. ESB hat sich langfristig das Ziel gesetzt, sie kontinuierlich zu steigern. Bereits im laufenden Geschäftsjahr 2011 will man den bisherigen Bestwert von 150.000 t überschreiten – was Rekord in der Geschichte des Stahlwerkes wäre. Mit steigender Produktion steigt aber auch der Rohstoffbedarf. Um dem gerecht zu werden, wird man die Schrottplatzkapazität schrittweise ausbauen. Stahlbetonwände schaffen dabei neue Lagermöglichkeiten bzw. Räumlichkeiten. Sie erhöhen die Kapazität um etwa 3.000 t auf mehr als 8.000 t. Nachdem in der Winterpause das Drehturmlager der Stranggussanlage erneuert wurde, waren in der Sommerpause die Lager des

Lichtbogenofens an der Reihe. Auch hier hat man mit der Rothe Erde GmbH kooperiert. Ihre Spezialisten hatten Anfang 2010 die mittlerweile fast 30 Jahre alten Lager überprüft. ESB hat sich entschlossen, sie präventiv auszutauschen – ein Austausch, den die Siemens VAI vornehmen wird. Die Kabinen des Abstich- und des Abgusskrans wurden ebenfalls komplett erneuert und automatisiert. Hintergrund: Die Modernisierung der Kräne wird zur Verringerung der Störungszeiten beitragen und die Kranführer werden geringeren Hitzebelastungen ausgesetzt sein. Da üblicherweise die Sommerpause von den ESB-Mitarbeitern genutzt wird, um Urlaub zu nehmen, bekam man den Eindruck, dass zeitweise mehr Mitarbeiter von Fremdfirmen als aus der eigenen Belegschaft auf dem Betriebsgelände anzutreffen waren. Frank Swierzinski

Saarland nach DIN EN 16001:2009 auditiert. Seitdem hat sich auch bei vielen anderen Firmen der GMH Gruppe einiges im Energiemanagement getan. Ob Informationen zum Aufbau von Energiemanagement-Systemen, zu Handbüchern, Verfahrensanweisungen, Schulungsberichten und generellen Erfahrungen mit dem Energiemanagement – all dies wird nun verstärkt zwischen den Verantwortlichen der Gruppenunternehmen ausgetauscht. In Absprache mit dem Energiemanagement-Beauftragten der GMHütte, Reimund Laermann, ist vor Jahreswechsel noch ein Energiemanagement-Treffen im Stahlwerk Bous geplant (siehe auch Seite 10: „Ohne Mitarbeit(er) geht gar nichts“). In Bous sind übrigens die verschiedenen Aufgaben und Zielsetzungen für 2011 zwischen den Mitgliedern des Energiemanagement-Teams bereits aufgeteilt. Zu dem Team gehören (von links nach rechts): Oliver Groß, Armin Hans, Monika Muth und Eduard Krämer. Es fehlen Horst Speicher, Peter Lill, Arne Treppschuh und HansJörg Jenal. Armin Hans

PERSONALIA

Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011 Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

Georgsmarienhütte GmbH

25 Jahre: Axel Bechlem (Walzwerk), Stefan Bernhörster (Versand), Frank Ebeling (Personalwesen/Postdienst), Markus Frankenberg (Walzwerk), Werner Frankenberg (Walzwerk), Ralf Jour (Stahlwerk), Guido Kleimeyer (Walzenwerkstatt), Heino Knobbe (Aus- und Weiterbildung), Carsten Kröger (Finalbetrieb), Rainer Leimkuhle (Finalbetrieb), Hans-Josef Lüning (Stahlwerk/Feuerfest), Marko Niemeyer (Walzwerk), Martin Niemeyer (Stahlwerk), Joerg Pues (Verfahrenstechnik), Andre Rademacher (Technische Kundenberatung), Stefan Rolf (Logistik), Carsten Stelter (Logistik), Wolfgang Stielow (Walzwerk) und Erich Tröster (Logistik) 35 Jahre: Eduard Barlage (Stahlwerk), Bernhard Becker (Verfahrenstechnik), Michael Jünemann (Stahlwerk), Marianne Krause (Verkauf West/Ost), Udo Moldenhauer (Walzenwerkstatt), Georg Rethmann (Stahlwerk) und Josef-Karl Schuster (Finalbetrieb) 45 Jahre: Ulrich Pagel (Versand)

GMH Blankstahl GmbH

35 Jahre: Martin Lachmann und Heinrich Laubrock

Heinrich Geissler GmbH

40 Jahre: Harald Gaida (Versand)

Mannstaedt GmbH

25 Jahre: Waldemar Adolf (Walzwerk), Ismail Cansel (Walzwerk), Witold Gruschka (Instandhaltung) und Torsten Lohmar (Walzendreherei) 35 Jahre: Bernd Hoersch (Instandhaltung), Peter Leye (Qualitätsmanagement), Rolf Marnett (Walzwerk), Uwe Müller (Instandhaltung), Peter Schmidt (Walzendreherei), Ralf Schmitz (Walzwerk), Michail Tsapanidis (Betriebsrat), Thomas von Domarus (Felgenfertigung) und Udo Wittkopp (Walzwerk)

Stahlwerk Bous GmbH

25 Jahre: Ingolf Gillo (Stahlwerk) und Stefanie Gross (Stahlwerk) 35 Jahre: Andreas Pusse (Erhaltung) Außenansicht: Auch wenn die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, ist zu sehen, dass die Fassade auch optisch was hermacht.

glück auf · 3/2011.......... 20

SCHMIEDE

Schmiedetechnik: Schmiedewerke/Elektrostahlwerke Gröditz GmbH · Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH · Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH · Energietechnik Essen GmbH · Schmiedag GmbH & Co. KG · Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG Bahntechnik: Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH · Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH · MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.

Neues vom Weltmarktführer SWG · Wer technologische Entwicklungen verschläft, kann den Anschluss verpassen; wer auf die richtige Technologie setzt, Weltmarktführer werden.

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ie Umstellung von gegossenen zu geschmiedeten Peltonrädern Mitte der 90er Jahre hinterlässt auch erste Spuren in der Statistik. Denn im August haben die Schmiedewerke Gröditz (SWG ) das 250. geschmiedete Peltonrad an

die Andritz Hydro AG im schweizerischen Kriens ausgeliefert. Der Hauptkunde der SWG gilt als Pionier der Peltonrad-Schmiedetechnologie und fertigt neben dem Standort in Kriens auch Wasserkraftturbinen und -komponen-

ten u. a. in den Werken in Vevey (Schweiz), Linz (Österreich), Morelia (Mexiko), Schio (Italien) und Fontaine (Frankreich). Insgesamt hat die Andritz-Hydro-Gruppe bereits rund 400 Peltonräder ohne Becherbruch gefertigt.

Werksfoto

Vorbearbeitete Peltonscheibe 38,5 t

Foto: Andritz Hydro AG, Kriens

Fertigbearbeitete Peltonscheiben

Forschen für die Praxis

Wasserkraftwerk in Russland. Die größten Vorteile von geschmiedeten Peltonrädern im Vergleich zu gegossenen Rädern: Sie haben bessere mechanische Eigenschaften und eine größere Lebensdauer. Zudem bieten sie mehr Qualität, mehr Zuverlässigkeit und mehr Sicherheit – sehr zum Leidwesen der Kollegen aus den Stahlgießereien. Denn heute werden so gut wie keine gegossenen Peltonräder mehr eingesetzt. Detlef Schwerdt

Auf der Suche nach Übereinstimmungen

SWG · Vereinbarung mit SZF Stahlzentrum Freiberg verlängert

SWG · Gegenseitige „Vorteilsnahme“: Bei den

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ie Schmiedewerke Gröditz und das SZF Stahlzentrum Freiberg e. V. haben ihre Forschungsrahmenvereinbarung verlängert. Ziel der Vereinbarung ist, im engen Kontakt untereinander verschiedene Forschungsarbeiten durchzuführen. Dabei geht es um die Modellierung und Optimierung von metallurgischen Abläufen, die Simulation solcher Abläufe, die Erzeugung von Versuchsschmelzen, die Wärmebehandlung zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften und um Materialuntersuchungen. Bisherige Forschungsprojekte waren die Verbesserung der Schmiedetechnologie von Extruderzylindern sowie die Optimierung der chemischen Zusammensetzung, der Umschmelzparameter und der Wärmebehandlung von 9-Prozent-Cr-Stählen. Das SZF ist ein An-Institut der TU Bergakademie Freiberg am Institut für Eisen- und Stahltechnologie. Es gilt als Spezialist für die Entwicklung von Herstellungsund Verarbeitungstechnologien von Stählen sowie die Simulation und Modellierung dieser Prozesse. Auf diesem Gebiet hat das Institut umfassende Kenntnisse und Erfahrungen gesammelt. Entsprechend ausgelegt sind seine hochwertigen technischen Einrichtungen. Um die Vereinbarung offiziell zu unterzeichnen, fuhren die SWG -

Die Schmiedewerke Gröditz sind seit Jahren Weltmarktführer für geschmiedete Peltonräder. Das Antriebsrad, das wie eine riesige silberfarbene Sonnenblume aussieht, wird inzwischen seit über zehn Jahren weltweit an die Hersteller von Peltonturbinen geliefert. Weit über 500 solcher Peltonräder wurden in Gröditz bereits gefertigt. Das kleinste Rad wog ein paar hundert Kilo, das schwerste (als vorbearbeitetes Schmiedeteil) stolze 38,4 Tonnen. Gefertigt wurde es für ein

„Freiberger Karrieregesprächen“ begegnen sich Angebot und Nachfrage in lockerer Atmosphäre.

D

Foto: jp

Was gibt es Neues zu berichten? Dr. Armin Franke (links) beim Rundgang durch das Stahlzentrum mit Dr. Robert Kühn (Mitte) und Dr. Michael Schiller.

Geschäftsführer Michael Schiller und Robert Kühn gemeinsam mit Ralf Schreiber (Qualitätsingenieur) und Julia Pehla (Kommunikationsverantwortliche) nach Freiberg. Dort wurden sie von SZF -Geschäftsführer Armin Franke und seinen Mitarbeitern Thilo Kreschel und Hans-Peter Heller erwartet. Nach einem Vortrag über das Stahlzentrum und der feierlichen Unterzeichnung des Vertrags konnte die Gröditzer Delegation auch einen Blick auf aktuelle For-

schungs- und Entwicklungsschwerpunkte werfen. Dabei ging es unter anderem um Elektro-Schlacke-Umschmelztechnologien von Stählen  (ESU ) und die Modellierung von Strömungen, Temperatur- und Spannungsfeldern in flüssigen und festen Stählen. Mit vielen neuen Eindrücken und der frisch erneuerten Forschungsrahmenvereinbarung im Gepäck reiste die Delegation nach Gröditz zurück. jp

glück auf · 3/2011 ......... 21

ie Vortragsreihe „Freiberger Karrieregespräche“ an der TU Bergakademie Freiberg ist sehr gefragt. Organisiert wird sie vom an der Universität ansässigen Career Center. Die Vortragsreihe bietet Studierenden und Unternehmen die Gelegenheit, sich in ungezwungener Atmosphäre zu treffen und dabei sowohl Informationen als auch gegenseitige Erwartungen auszutauschen. Die Studierenden erwarten dabei spannende Einblicke in die Praxis, die Unternehmen im Gegenzug Einblicke in die Bedürfnisse und Wünsche der zukünftigen Fach- und Führungskräfte. Zudem können sie für ihr eigenes Unternehmen werben und die Karrierechancen erläutern. Die Schmiedewerke Gröditz nahmen Ende Juni erstmals an solch einem Karrieregespräch teil. Treffpunkt an diesem Abend war das Bergmannszimmer der Alten Mensa. Dort wurden die interessierten Ingenieursstudenten von S W G -Geschäftsführer Michael Schiller, den Produktingenieuren Jacqueline Auschner und Thomas

Merkewitz sowie der Kommunikationsverantwortlichen Julia Pehla herzlich begrüßt. Mitarbeiter des Career Centers moderierten die Veranstaltung. Jeder Teilnehmer erhielt zu Beginn des Gesprächs die Möglichkeit, sich und seine Erwartungen an die Veranstaltung zu umreißen. Im Anschluss stellte Michael Schiller das Unternehmen vor. Dabei kam er auch auf die Anforderungsprofile von Studierenden und Absolventen und die verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten im Unternehmen zu sprechen. Auf dieser Basis entwickelte sich rasch eine rege Diskussion zu den verschiedensten Themen. Dabei interessierten die Studenten vor allem auch die Aufstiegsmöglichkeiten, die Nachwuchsförderung, die Familienfreundlichkeit und die Work-Life-Balance. Nachdem alle Fragen ausführlich beantwortet waren, ließ man die Veranstaltung in einer Freiberger Schenke ausklingen – und verabredete sich zu einer baldigen Unternehmensbesichtigung in Gröditz. jp

SCH M I EDE

Besucherandrang wie noch nie ESG/SWG/SGG · „Tag der offenen Tür“ in Gröditz erzielt Zuschauerrekord und hält Mitarbeiter auf Trab.

S

eit dem letzten „Tag der offenen Tür“ waren schon acht Jahre vergangen. So war es nicht verwunderlich, dass die Gröditzer Bürgerinnen und Bürger den lang ersehnten Besuchertag weidlich ausnutzten. Und so strömten am 3. September fast 2.000 Menschen auf das Werksgelände, um das „Stahlwerk“ einmal aus nächster Nähe zu betrachten (2003 kamen etwa 1.500 Besucher). Darunter waren wieder viele ehemalige Mitarbeiter, die sich ein Bild von den Fortschritten und Neuheiten der letzten Jahre machen wollten. Für die Besichtigungstour hatte man zwei Routen ausgearbeitet. Beide Führungen dauerten etwa zwei Stunden. Sie führten in das Elektrostahlwerk, die Schmiede, das Ringwalzwerk und zur Stahlguss Gröditz. Auch eine Ausstellung der Betriebsfeuerwehr lag auf den Routen.

den, bis Helme und Führer wieder zurückgefunden hatten. Trotzdem harrten fast alle Interessenten gelassen aus. Zur Stärkung konnten sie bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen Kaltgetränke und Snacks zu sich nehmen. Daneben gab es auch musikalische „Verpflegung“ von

der Jazzband „röderstompers“ und der Blaskapelle „Die Grenzländer“. Zudem konnten kunstinteressierte Gäste in einer kleinen Ausstellung die Bilder des ehemaligen Werkskünstlers Heinz-Detlef Moosdorf betrachten. Neben den Führern waren an diesem Tag über 60 Mitarbeiter als Helfer im Einsatz. Sie kümmerten sich unter anderem um die Ausgabe von Sicherheitsutensilien (Helm und Schutzbrille), stellten die Gruppen zusammen und achteten darauf, dass die Kleidung der Gäste „werks- und sicherheitstauglich“ war. Belohnt wurde ihr großes Engagement von der Geschäftslei-

Durchatmen und Warten auf die nächsten Besuchergruppen: die Werksführer Marcus Hoser, Harald Graf, Stanislav Faber, Dr. Dirk Breuer, Steffen Kessler und Silvia Schröter.

Wer an diesem Tag frühzeitig startete, wurde belohnt: Kurz nach halb acht konnten die ersten Besuchergruppen ins Werk geführt werden – ohne Wartezeit. Aber schon

ab 9.30 Uhr bildeten sich lange Schlangen. Da alle 700 Helme und meist auch alle 38 Werksführer unterwegs waren, mussten sich die nachfolgenden Gruppen gedul-

Die Technikausstellung der Betriebsfeuerwehr weckte das Interesse der Besucher.

Fotos: Monique Stanelle

„Abstimmung“ mit den Füßen: Die langen Schlangen interessierter Besucher zeugten von dem großem Interesse an SWG, ESG und SGG.

Aloha Waikiki

tung mit GMH -Sweatshirt-Jacken. Sie waren dem Anlass entsprechend mit dem Slogan „233 Jahre Stahlstandort Gröditz“ bestickt. Am Ende des Tages zogen alle Beteiligten der Veranstaltung eine rundum positive Bilanz. Man darf schon auf den nächsten Tag der offenen Tür gespannt sein. jp

AZUBI-ECKE

ETE · Für Peter Schramm war der Marathonlauf auf Hawaii bislang das höchste der Gefühle.

Foto: privat

Peter Schramm

P

eter Schramm ist 51 Jahre alt und seit vier Jahren als Karusselldreher bei der Energietechnik Essen beschäftigt. Nach zwei schmerzhaften Kreuzbandrissen musste der begeisterte Fußballspieler sein Hobby an den Nagel hängen. Um sich weiterhin fit zu halten, entdeckte er das Laufen für sich. 2002 absolvierte er in Essen

seinen ersten Marathon. Weitere folgten quer durch das Ruhrgebiet. 2009 nahm er sogar an dem berühmten „New York City Marathon“ teil. Beflügelt vom guten Ergebnis in New York buchte er 2010 eine weitere Marathonreise: nach Hawaii. Der „Honolulu-Marathon“ findet zur Adventszeit statt, beginnt am Ala Moana Boulevard und führt am weltbekannten WaikikiStrand sowie am Diamond- und Koko-Vulkankrater vorbei. Die Durchschnittstemperaturen liegen bei angenehmen 26 Grad. Peter Schramm bewältigte den Marathon deutlich unter 4 Stunden. Aber auch das touristische Programm war ein einziges Highlight. Ob „Big Island“ oder „Oahu“, ob „Mauna Kea“ (der mit etwa 4.205 m höchste Berg Hawaiis), Kaffee- und AnanasPlantagen, Wasserfälle, das Laufen über heiße Asche oder wunderschöne Sandstrände am glasklaren Wasser – all dies wird ihm unvergesslich bleiben. Noch ist kein neuer spektakulärer Lauf geplant. Doch eins ist sicher: Peter Schramm wird weiterhin neue Herausforderungen suchen. Tanja Kleczka

Foto: Lars Steinbrenner

neue Azubis haben bei den Schmiedewerken in Gröditz im August ihre Ausbildung Neustart. 18begonnen. Zusammen mit Ausbilder Andreas Donat (links) stellten sie sich beim Ausbildungsstart am 22. August dem Fotografen. Die Azubis und das, was sie am Ende ihrer Ausbildung (hoffentlich) sein werden (von links nach rechts): die Verfahrensmechaniker Philipp Wolf, Jakob Nahr, Patrick Schnurpfeil und Paul Hauptvogel, die Feuerungs- und Schornsteinbauer Eric Reiner und Marcel Naumann, die Werkstoffprüfer Jessica Tege, Jasmin Raphael, Jacqueline Hoffmann, Eva Henschel und Rudolph Gallitzdorfer, die Zerspanungsmechaniker Jessica Angermann, Philipp Reschke und Stephan Wendt, die Elektroniker Thomas Hübler und Daniel Pester sowie die Industriemechaniker Tobias Nicklisch und Tom Lange. Andreas Donat

glück auf · 3/2011 ......... 22

SCH M I EDE

Scheibenweise

Koppelmittelzufuhr ermöglicht die optimale Ankopplung der Prüfköpfe, damit der Ultraschall ins Bauteil übertragen werden kann. Was hat sich für den Anlagenbediener verändert? Drewitz: Der hat nur noch einen minimalen Einrichtungsaufwand, denn Direktabsaugung und automatische mechanische Anpassung an die Bauteilgeometrie nehmen ihm jede Menge Arbeit ab. Und wenn er bei sehr hohen Bauteilen die mechanische Ankopplung überwachen muss, unterstützt ihn eine Online-Kamera.

SWG · Großer Schritt nach vorne: Die neue Ultraschall-Prüfanlage hat alle Erwartungen vollends erfüllt. Jetzt sind die Mitarbeiter dabei, deren Potenziale Schritt für Schritt auszuschöpfen.

Wie steht es um die Dokumentation der Prüfdaten? Drewitz: Herzstück der Anlage ist das Prüfgerät „Focus LT“ der Marke Olympus. Es ermöglicht eine Ultraschall-Datenaufnahme, die an Koordinaten gekoppelt ist. Mit der Software TomoView können wir daraus für die Auswertung verschiedene Schnittbilder erstellen, also Längs- und Querschnitte. Welche Erfahrungen haben Sie bislang gemacht? Drewitz: Nur die besten. Bereits jetzt hat das System prüftechnisch alle Anforderungen des Kunden erfüllt und die mechanischen Genauigkeits- und Belastungstests ohne Hürden bestanden.

Foto: Diana Heller

Endabnahme des „SIRO-MAN IX“ nach abgeschlossener Inbetriebnahme und erfolgreichen Testversuchen mit aufgelegter Testscheibe. Auf dem Bild (von links nach rechts): Kay Drewitz, Willibald Meister (Projektleiter, Cegelec), Bernd Irzik (Ultraschall-Fachmann, Cegelec), Volker Knobloch (Leiter Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, SWG), Heinz-Josef Otte (Bereichsleiter, Cegelec), Hubert Fiebig (Leiter Qualitätswesen, SWG) und Steffen Gerlach (Projektleiter, SWG).

INTERVIEW Wie in glückauf 2/2011 berichtet, haben die Schmiedewerke Gröditz (SWG ) eine neue automatisierte Ultraschall-Prüfanlage in Betrieb genommen. Sie kann scheibenförmige Schmiedestücke mit hoher Genauigkeit unter konstanten Bedingungen prüfen. Lieferant war erneut die Cegelec Deutschland GmbH aus Nürnberg, die die Anlage auch montiert, installiert und kalibriert hat. glückauf sprach mit SWG Mitarbeiter Kay Drewitz (Prüfingenieur automatisierte US -Prüfung) über den Neuerwerb und dessen Stärken.

… das klingt nach viel Schrauberei. Drewitz: Ist aber nicht so. Wir können diese Systeme teils motorisch verstellen, was das radienabhängige Scannen sehr erleichtert. Problemlos sind auch größere radiale Einstiche beziehungsweise Auskammerungen, für die vor allem das 1-Kopf-System zum Einsatz kommt. Dasselbe gilt für die axia-

le Prüfung von Einstichen. Auch dafür gibt es Spezial-Prüfkopfhalterungen. Neben herkömmlichen einspannbaren Handprüfköpfen und modernen Maschinenprüfköpfen gehören auch Gruppenstrahler zur Ausrüstung – diese stellen selbstverständlich den neuesten Stand der Technik dar. Damit können wir mit mehreren

Einschallrichtungen sinnbildlich mehrere Prüfköpfe in einem abdecken. Aber das ist bei Weitem noch nicht alles. Wählen können wir außerdem zwischen Miniatur- und Groß-Prüfköpfen, Senkrecht- oder Winkelprüfung und verschiedenen Frequenzen. Und eine stufenlos regulierbare Die technischen Daten der neuen Ultraschall-Prüfanlage:

Kurzporträt Werkstückgewicht

glückauf: Welche Produkte, Herr Drewitz, werden auf der neuen Anlage geprüft werden? Kay Drewitz: Vor allem Verdichterscheiben, Turbinenradscheiben und Wellenenden aus dem Dampfund Gasturbinensektor. Kann man die alle über einen Kamm scheren – also über eine einzige Prüfanlage laufen lassen? Drewitz: Die Prüfanlage ist extrem flexibel. Um die hohen Kundenforderungen zu erfüllen, können wir auf mehrere Prüfsysteme zurückgreifen. Nehmen Sie beispielsweise die vielen variierenden Bauteilgeometrien. Da können wir ein 3-Kopf-System oder ein 4-Kopf-System einsetzen. Für die Bohrungsprüfung wiederum lässt sich die Anlage mit einer speziellen Vorrichtung mit bis zu drei Prüfköpfen bestücken.

Welche Vorzüge weist diese Anlage auf? Drewitz: Jede Menge. Ich zähle einfach mal auf: Die UltraschallAbnahmen können dem Kunden durch Ferndatenübertragung übermittelt werden. So kann er sich eine Reise nach Gröditz sparen. Die Ultraschall-Daten werden automatisch archiviert. Bei der Prüfung ist kein Wenden der Scheibe mehr notwendig. Die Prüfbedingungen sind konstanter, die Anzeigenaufnahme beziehungsweise -lokalisierung ist reeller und einfacher. Die Anzeigenbefunde werden mit 3-D besser visualisiert …

maximal 50 t

Werkstückdurchmesser

1.000 – 4.000 mm

Werkstückhöhe

90 – 4.000 mm

Prüf-Bohrungsdurchmesser

250 – 3.900 mm

Höhe der Bauteile mit Bohrung

90 – 2.000 mm

Höhe des Manipulators

etwa 5,50 m

Also mit x- und y-Koordinaten. Drewitz: … und mit Amplitudenfarbdarstellung. Außerdem erzielt ein besseres Bild des Innenlebens der Bauteile positive Effekte für die Qualitätssicherung. Und durch modernste Prüfköpfe werden bessere Nachweisgrenzen erreicht.

Foto: Kay Drewitz

Auf der automatisierten Ultraschall-Prüfanlage: Verdichterscheibe in Vorkontur für eine Gasturbine.

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Sind denn die Möglichkeiten der Anlage schon ausgereizt? Drewitz: Wir haben das Potenzial sicherlich noch nicht ausgeschöpft. Aber wir sind dabei. Wir werden beispielsweise unser Prüfpersonal noch weiter qualifizieren, damit die Effizienz der Anlage steigt. Und wir wollen die Anlagenqualifizierung für weitere Kunden anvisieren. Vielen Dank für das Gespräch.

SCH M I EDE

Einfach genial sozial SWG · Da sage noch einer, Jugendliche würden keine soziale Verantwortung übernehmen. Der Soziale Tag bewies erneut das Gegenteil. Dort engagieren sich Schülerinnen und Schüler vor allem für Menschen in der Dritten Welt.

Ganz in Weiß: Glücklicherweise hatte Petrus ein Einsehen, sodass die Schülerinnen und Schüler auch den Außenanlagen einen neuen Anstrich verpassen konnten.

Fotos: Andreas Donat

Haben sich am Sozialen Tag ausgezeichnet miteinander verstanden: Die hoch motivierten Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Siegfried Richter Gröditz zusammen mit Auszubildenden der Schmiedewerke Gröditz.

U

nter der Schirmherrschaft des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich fand Anfang Juli zum 7. Mal die Aktion „genialsozial“ in Sachsen statt. Dabei erarbeiteten Schülerinnen und Schüler von 235 Schulen in Unternehmen, Vereinen und weiteren Institutionen insgesamt etwa 350.000 Euro. Das Geld wird Entwicklungsprojekten in aller Welt und sozialen Initiativen in Sachsen zugutekommen. Die Schmiedewerke Gröditz (SWG ) haben sich erneut an dieser Aktion beteiligt. Und wie bereits im letzten Jahr kamen ihre „Gastarbeiter“ – 22 hoch motivierte Schülerinnen und Schüler – von der Gröditzer Mittelschule „Siegfried Richter“. Sie trafen bereits um 5.30  Uhr morgens zum Arbeitseinsatz ein, der von SWG -Ausbilder Andreas Donat koordiniert wurde. Nach

wechselhaften Wetterprognosen konnte bei Sonnenschein zunächst mit dem „Schönwetterprogramm“ begonnen werden. Nach einem kurzen Regenintermezzo – dabei musste man kurzzeitig auf die Schlechtwettervariante ausweichen –  erbarmte sich Petrus dann doch noch: Er sorgte dafür, dass ab 8 Uhr das geplante Programm weiter absolviert werden konnte. Andreas Donat hatte die Schüler in acht Gruppen eingeteilt. Sie wurden bei ihren Arbeiten von sieben SWG -Auszubildenden des ersten bis dritten Lehrjahres betreut. So strichen sie unter Aufsicht und Anleitung der Azubis Wände, Bänke, Geländer und Türen, säuberten Regenabläufe, jäteten Unkraut und sorgten auf verschiedenen Betriebsflächen für Sauberkeit und Ordnung. Die Azubis kamen dabei schnell mit den Schülern ins Gespräch –

und berichteten dabei auch von ihrem Arbeitsalltag in Gröditz. So konnten sich die Schmiedewerke

den Schülerinnen und Schülern auch als potenzieller Ausbildungsbetrieb empfehlen. Am Ende ihres Arbeitseinsatzes waren die Schüler stolz darauf, dass sie alle geplanten Aufgaben erledigt hatten – und das Gelände wieder in neuem Glanz erstrahlte. Pro Schülerin bzw. Schüler haben die Schmiedewerke Gröditz gemäß Arbeitsvereinbarung 50 Euro an die sächsische Jugendstiftung überwiesen. Zudem stellte die SWG -Geschäftsführung dem

Projekt den gleichen Betrag noch einmal als Spende zur Verfügung. Dadurch kamen bei den Schmiedewerken an diesem Tag insgesamt 2.200 Euro zusammen. Mit dem Geld will man vor allem jungen Menschen in armen Ländern bessere Bildungschancen eröffnen. jp

Hätten Sie’s gewusst? Sozialer Tag Am Sozialen Tag tauschen Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „Deine Arbeit gegen Armut“ ihren Schulalltag gegen einen Arbeitstag ein und spenden anschließend den Arbeitslohn, den sie dabei erarbeiten. Sie setzen sich auf diese Weise für junge Menschen in ärmeren Regionen der Welt ein, damit deren Lebensund Bildungschancen verbessert werden können. Bereits im Januar entschied eine Jury aus sächsischen Schülern, dass die diesjährigen Spenden Projekten in Tibet, Tansania und Indonesien zugutekommen sollen. Zudem können 30 Prozent der erarbeiteten Gelder für soziale Projekte in Sachsen genutzt werden.

Teamarbeit: Sauberkeit und Ordnung sind im Unternehmen das halbe (Berufs-)Leben.

Alles andere als Routine WSW · „Hochzeit“ für die Instandhaltung: Während der Urlaubszeit im Sommer hatten die Produktionsanlagen drei Wochen Gelegenheit, sich gründlich auszukurieren – mit kräftiger Unterstützung der Instandhaltung.

M

itte Juli während der Urlaubszeit war es wieder so weit: Die jährliche Generalreparatur bei den Wildauer Schmiedewerken stand an. Kaum war der letzte Hammerschlag des 80-mt-Gegenschlaghammers verklungen, übernahm auch schon die Instandhaltung die Regie. Auf dem „Spielplan“ stand die Umsetzung größerer Instandsetzungsarbeiten, die im Normalbetrieb nicht möglich waren. Die sonst so geräuschvolle Produktionshalle hüllte sich zwar nicht ganz in Schweigen, schlug aber zumindest moderatere Töne an. Trotz monatelanger und minutiöser Planung im Vorfeld sind leider nicht alle Projekte geschafft

worden. Die Instandhaltung, Disposition und beteiligte Fremdfirmen erwartete kein Routine-Einsatz, sondern wie jedes Mal eine große Herausforderung. In diesem Jahr wurde zum Beispiel an der Chargiertechnik ein neuer Antrieb angebaut. Das neuartige Konzept ist weniger störanfällig. Zudem wurden das Fundament für die Schienen der Chargiermaschinen erneuert, eine Hochdruckpumpe in der Presswasserstation generalüberholt und Hammerbären getauscht. Hauptaugenmerk der jährlichen Generalreparatur lag auf dem Produktionsbereich Hammerstrecken. Die nachgeordneten Bereiche –

also Wärmebehandlung, Strahlerei, zerstörungsfreie Materialprüfung und Qualitätssicherung – müssen allerdings ihren Betrieb aufrechterhalten. Nur so können die Kundenliefertermine eingehalten werden. Nach drei wirklich intensiven Reparaturwochen dröhnt das „Herz von Wildau“ wieder in gewohnter Lautstärke. Bleibt zu hoffen, dass keine größeren Störungen auftreten und die Technik bis zum nächsten Jahr durchhalten wird. Denn nach der Generalreparatur ist vor der Generalreparatur! Robert Bräunig und Christian Dinter

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Foto: Christian Dinter

Weniger störanfällig: neues Getriebe an der Chargiermaschine.

SCH M I EDE

Feuer und Flamme für das Ruhrgebiet BVV · Auch in diesem Jahr fuhr der BVV eine Extraschicht in der „Nacht der Industriekultur“. Diesmal allerdings stellte sich das Unternehmen einer besonderen Herausforderung: Es war erstmals einer von 47 Spielorten.

Fotos: em

Unter ständiger Beobachtung: Heinz-Gerhard Groß walzte und richtete Radreifen.

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ls Spielort der ExtraSchicht standen der Bochumer Verein (BVV ) und sein Werkleiter Klaus Dieter Eggemeier vor einer ganz neuen Aufgabe. Denn wer sich bei der „ExtraSchicht Die Nacht der Industriekultur“ als Spielort präsentieren will, muss Außergewöhnliches auf die Beine stellen. Er muss mehr als einen stillgelegten Produktionsbetrieb, einen alten Förderturm oder ein Museum vorzeigen können – also das, was eh schon da ist. Spielorte sollen darüber hinaus Kreatives bieten, Impulse ausstrahlen und Besucher in ihren Bann ziehen. Die Grundidee dafür war schnell gefunden: Bekanntermaßen ist der BVV ein Industrieunternehmen, das neben Rädern und Radsätzen (vorrangig für Hochgeschwindigkeitszüge) auch Radreifen und Ringe fertigt. Gerade diese Radreifen- und Ringe-Fertigung war dazu prädestiniert, die Faszination der Stahlumformung zu zelebrieren. Der Idee entgegen kam, dass die große Produktionshalle publikumsgerecht an der Grenze zum Westpark liegt. Allerdings war es nicht ganz einfach, diese Idee umzusetzen. Denn die Hürden, die für die Sicherheit der Besucher zu überwinden waren, liegen nach den Ereignissen der Loveparade von Duisburg höher. Und so musste das BVV -Aufbauteam den Spagat schaffen zwischen den verwaltungsrechtlichen Anforderungen der Behörde und einer publikumswirksamen und spielortgerechten Dramaturgie vor Ort. Doch mit vielen Zäunen und einem festem Parcours gelang es, in der Halle ideale Voraussetzungen für das Vorhaben zu schaffen.

Die „Nachtvorstellung“ vom 9. zum 10. Juli erwies sich dann als ein gelungener Auftritt. Von 18 Uhr abends bis 2 Uhr morgens konnten große und kleine Besucher die unterschiedlichen Fertigungsstufen hautnah miterleben – vom glühenden Schmiedeblock mit etwa 1.350 °C bis zum schmiederohen Ring. Nachdem der letzte Radreifen am frühen Morgen gewalzt war, hatten insgesamt etwa 6.000 Gäste die Umformung an den Aggregaten verfolgt.

In Geduld üben: Mehr als 199 Personen durften der Sicherheit wegen nicht in die Halle.

Ständig in Bewegung: Die Truppe „Drums and Fire“ setzte mit Ausdruck und Schnelligkeit ein heißes Hörschauspiel in Szene.

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Nicht zu übersehen: Auch der Bochumer Verein war Spielort der ExtraSchicht 2011.

Das Publikum zeigte sich sehr interessiert. Neugierig stellte es den BVV -Mitarbeitern an den unterschiedlichen Stationen jede Menge Fragen. Der Andrang war zeitweilig so groß, dass man bis zu eine Stunde Wartezeit in Kauf nehmen musste. Langeweile konnte allerdings nicht aufkommen, denn es war keine Wartezeit im eigentlichen Sinn. Der BVV hatte nämlich erstmals eine eigene Show und einen Catering-Service organisiert. Und während die Gäste auf den Eintritt warteten, konnten sie an den Ständen kleine Leckerbissen zu sich nehmen und die musikalische Unterhaltung genießen. Manche ließen sich sogar zum Tanzen animieren. Weitere Highlights waren ein Super-Laser-Licht-Spektakel und eine Drums-and-Fire-Show. Zudem waren Impressionen zur Vergangenheit des Bochumer Standortes zu sehen, multimedial präsentiert auf der großen Bühne. Dokumentiert wurden dabei nicht nur Radsätze, riesige Lokräder und Kurbelwellen verschiedenster Größen. So mancher Besucher war sicherlich überrascht zu erfahren, dass bis Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts beim BVV auch Kirchen- und Sonderglocken aus Stahlguss gefertigt wurden. Das Publikum zeigte sich vom „Spielort Bochumer Verein“ begeistert. Und in Presse, Funk, Fernsehen und Internet war ebenfalls ein positives Echo auszumachen. Das Engagement des BVV machte sich aber auch in weiterer Hinsicht bezahlt. Denn auffällig war, dass sich viele Jugendliche für die Fertigung interessiert hatten. Insofern trug die ExtraSchicht dazu bei, bei potenziellen Nachwuchskräften Werbung in eigener Sache zu betreiben. em

SCH M I EDE

25 Jahre Radsätze für Hochgeschwindigkeitszüge BVV · Seit 25 Jahren liefern der BVV bzw. dessen Vorgängergesellschaften Radsätze für deutsche Hochgeschwindigkeitszüge. Grund genug für Franz Murawa (Leiter Konstruktion/Berechnung), die Entwicklung der Radsätze vom ICE-V bis zum ICE 3 zu erläutern.

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n den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts fiel die Entscheidung, den Eisenbahnverkehr in Deutschland drastisch zu beschleunigen – was zweierlei auslöste: den Bau der Schnellfahrstrecken Hannover–Würzburg bzw. Mannheim– Stuttgart und die Entwicklung neuer Hochgeschwindigkeitszüge. Als Prototyp einer neuen Generation von Zügen entstand der ICE-V , gemeinsam entwickelt vom Bundesministerium für Forschung und Technologie, der Deutschen Bahn und der Schienenfahrzeugindustrie. Er bestand aus zwei Triebköpfen und drei Mittelwagen.

Ende der 70er Jahre. Sie bewährte sich bereits im städtischen Nahverkehr, beispielsweise bei U-Bahnen. In Testfahrten hatte sich zudem gezeigt, dass Absorber auch bei schnell fahrenden Zügen Wirkung zeigen. Jetzt sollten sie sich auch an den Treib- und Laufrädern des neuen Hochgeschwindigkeitszuges bewähren. Befestigt wurden sie mit Spezialschrauben an umlaufenden Nuten, die unterhalb des Radkranzes angeordnet waren (ebenfalls eine patentierte B V V -Entwicklung). Die Versuchsfahrten bestätigten die prognostizierten Schallpegel-

Lohnende Ziele „ Am Beispiel der Radentwicklung der Laufräder der ICE -Züge zeigt sich deutlich, wie wichtig unsere Produktentwicklung ist. Nur mit technisch überzeugenden Produkten zum rechten Zeitpunkt können wir die Anforderungen unserer Kunden erfüllen. Dies beweisen die Radsätze der BA92 und Radschallabsorber beim ICE-V bzw. ICE 1 , die tiefgewölbten Räder beim ICE 2 und die spannungshomogenisierten Räder beim ICE 3 . Dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern – trotz stark eingrenzender Randbedingungen durch Vorgaben aus der TSI (Technische Spezifikation Interoperabilität), der europäischen Normung oder anderer Vorgaben. Lohnende Ziele sind unter anderem Erhöhungen der Verschleißfestigkeit oder auch Verbesserungen der Prüfbarkeit.



FRANZ MURAWA

Vom Prototyp zum ICE 1 Das Antriebskonzept der Triebköpfe wurde in Anlehnung an die neu entwickelte Drehstrom-Lokomotive der Baureihe 120 entwickelt. Dabei wird das Motordrehmoment über einen Gummi-Gelenk-Kardanantrieb direkt auf ein Rad im Radsatz übertragen. Die seinerzeit bei Lokomotiven noch üblichen Klotzbremsen waren wegen der hohen Geschwindigkeiten allerdings nicht zu gebrauchen. Deshalb wurden auf die Antriebshohlwelle zur mechanischen Bremsung vier Bremsscheiben montiert. Die Mittelwagen bestückte man mit Stahlfeder-Drehgestellen der Baureihe MD 52-350 und neu entwickelten Koppelrahmen-Drehgestellen, die erprobt werden sollten. Die Radsätze wurden aus der vom BVV entwickelten Bauart 92 abgeleitet, die bis dato bei Reisezugwagen eingesetzt wurde. Zur Ultraschall-Bohrungsprüfung während der Instandhaltung erhielten die Radsatzwellen eine zusätzliche Hohlbohrung von 30 mm Durchmesser. Eine wichtige Vorgabe war: Die neuen Züge sollten bei Geschwindigkeiten bis 280 km/Std. nicht lauter sein als bisherige Züge bei 200 km/Std. Dazu muss man wissen: Etwa zwischen 60 und 300 km/ Std. sind die Räder die Hauptschallquelle. Erst ab 300 km/Std. bestimmen aerodynamische Geräusche den Schallpegel. Also mussten die Räder optimiert werden. Eine Erfolg versprechende Technik war die Absorbertechnologie, eine Entwicklung des BVV vom

reduzierungen. Sie lagen oberhalb 200 km/h zwischen 5 und 8 dB(A). Nachdem man mit dem Prototyp ICE-V ausreichend Erfahrung gesammelt hatte, orderte die Deutsche Bahn 60 ICE-1 -Züge. Welche Unterschiede gab es zum Prototyp? • Die Radsätze der Triebköpfe hatte man weitgehend unverändert übernommen. Nur der Raddurchmesser wurde von 1.000 mm auf 1.040 mm angehoben, um die Verschleißreserve zu erhöhen. • Als Lauffahrwerke kamen Stahlfeder-Drehgestelle der Bauart MD 530 zum Einsatz. • Die Laufradsätze erhielten vier Wellenbremsscheiben. Grund waren Probleme mit Störfrequenzen der Wirbelstrombremsen des ICE-V .

• Schallabsorber, tieffrequent abgestimmt (Brummfrequenzen bei etwa 80 Hz) • Stahlkies-Absorber, das heißt mit Stahlkies gefüllte, kreisförmig gebogene Rechteckrohre • Gummigefederte Räder. Bereits erste Erprobungen zeigten: Die ursprünglich für IC-Reisezugwagen vorgesehenen gummigefederten Räder zeigten die größte Wirkung. Brummgeräusche und Vibrationen wurden damit wirksam bedämpft. Also entschied man 1992, die Speisewagen – dort waren die Phänomene besonders ausgeprägt und störend – kurzfristig auf gummigefederte Räder umzurüsten. Und in den folgenden Jahren erfolgte sukzessive die Umrüstung der ICE-1 -Flotte auf gummigefederte Räder. Eschede, 3. Juni 1998. Ein gebrochener Radreifen führt zu einem Eisenbahn-Unfall. Sofort wurde die damals weitgehend erfolgte Umrüstung auf gummigefederte Räder rückgängig gemacht. Denn direkt nach dem Unfall war eine kurzfristige Ursachenklärung nicht absehbar. Und die wäre zum Weiterbetreiben der gummigefederten Räder erforderlich gewesen.

Vom ICE 1 zum ICE 2 Mitte der 90er Jahre ersetzte die Deutsche Bahn den ICE 1 durch den ICE 2. Was war neu? • Die Triebköpfe waren praktisch baugleich (keine Veränderungen an den Treibradsätzen). • Bei den Lauffahrwerken kamen nach umfangreichen Erprobungen verschiedener DrehgestellTypen luftgefederte Drehgestelle SGP 400 zum Einsatz, in Fach-

ICE 1 337 kg

ICE 2 315 kg

ICE 3 292 kg

Ausführung und Gewichtseinsparpotenzial der Laufräder vom ICE 1 bis zum ICE 3

kreisen als Drehgestell-Olympiade bekannt. Sie verbesserten deutlich den Fahrkomfort und lösten die Brummproblematik. • Insoweit konnten die Laufradsätze mit Vollrädern ausgerüstet werden. Die vorgeschriebene Gewichtsreduzierung führte zu Vollrädern mit tiefgewölbten Radscheiben, einer Entwicklung der Radsatzfabrik Ilsenburg. • Die Befestigung der BVV -Radschallabsorber erfolgte analog den ICE-1-Vollrädern.

Vom Triebkopf- zum Triebwagen-Konzept Der Bau der Strecke Köln–Frankfurt ab 1995 erforderte eine Neuorientierung. Während die bisherigen Neubaustrecken nur geringe Steigungen aufwiesen, kommt es dort am Westerwald aufgrund der natürlichen Topografie zu Steigungen von bis zu 40 Promille. Für die gewünschten Höchstgeschwindigkeiten war der ICE 2 „untermotorisiert“. Wie konnte man trotzdem 330 km/Std. erzielen?

nisierten Vollrädern mit Radbremsscheiben und Radsatzwellen mit einer Hohlbohrung von 70 mm Durchmesser und achsreitendem Antrieb. Er wurde ursprünglich als eigenständiges Getriebe konzipiert, das heißt: Das komplette Getriebe wird auf die Radsatzwelle aufgepresst. Diese Bauweise setzte aufgrund der getriebeseitig vorgegebenen Durchmesser die Verwendung des Werkstoffs 34CrNiMo6 voraus. Denn er hat höhere Ermüdungsfestigkeiten als die Standardwerkstoffe EA1N oder EA4T. Bei der 2. Bauserie griff man aber wieder auf EA4T zurück. Grund: die zwischenzeitlich fortgeschrittene europäische Normung und damit verbundene Zulassungsfragen. Die Folgen: • Vergrößerung des Wellendurchmessers • Abkehr von der auf die Radsatzwelle aufgepressten Getriebeeinheit, hin zu einem direkt auf die Radsatzwelle aufgebauten Getriebe. (Erst im Nachgang wurden auch die Wellen aus 34CrNiMo6 nach den aktuellen europäischen Normen qualifiziert.)

Vom ICE 2 zum ICE 3

Von der Theorie zur Praxis Im täglichen Verkehr trat nach kurzer Zeit ein bis dahin nicht registriertes Phänomen auf: Die Züge neigten zu Brummgeräuschen und Vibrationen in den Fahrgasträumen. Mit umfangreichen Untersuchungen versuchten Deutsche Bahn und Industrie, der Ursache auf die Spur zu kommen. Man versuchte mit unterschiedlichsten Maßnahmen an Drehgestell und Radsätzen, Abhilfe zu schaffen. Ursache für die Anregung der Wagenkästen waren kleine Unrundheiten an den Radlaufflächen. Sie stellten sich teilweise im Fahrbetrieb nach wenigen 10.000 km ein. Innerhalb der Versuchsreihen wurden radseitig unter anderem folgende Optimierungsvarianten getestet:

Eine ARGE ICE 3 (Arbeitsgemeinschaft) aus Siemens und Adtranz (heute Bombardier) entwickelte daraufhin ein 8-teiliges Triebwagen-Konzept. Dabei wird die Antriebsleistung auf den gesamten Zug verteilt. Da man dabei die Radsatzlast auf 17 t begrenzt hatte, spielte das Gewichtsmanagement eine große Rolle. Mit seinen spannungshomogenisierten Rädern konnte der BVV einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Hintergrund: Die Treibradsätze bestehen aus spannungshomoge-

Foto: Franz Murawa

besondere BVV -Entwicklung seit Schlagfest. Eine Anfang 2000 ist die Schlagschutzbeschichtung von Radsatzwellen. Hintergrund: Besonders bei schnell fahrenden Zügen kann aufgewirbelter Schotter o. Ä. die Wellenoberfläche beschädigen. Dies beeinflusst die Haltbarkeit der Wellen. Schutzmaßnahmen an den Wellen (Schlagschutzbeschichtungen auf 2K-Polyharnstoffbasis mit Schichtdicken > 6 mm) können die Schäden drastisch reduzieren. Dies fand man bei versuchstechnischen Überprüfungen (z. B. Schotterbeschuss) und mehrjährigen Feldversuchen heraus. Die positiven Ergebnisse führten dazu, dass zwischenzeitlich u. a. auch eine erhebliche Anzahl von Radsatzwellen des ICE 3 mit dieser Beschichtung ausgerüstet wurde. Das Foto zeigt Radsätze mit Schlagschutz vor der Auslieferung. Franz Murawa

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Der Wellenbruch in Köln im Jahr 2008 warf eine neue zentrale Frage auf: Wie steht es um die Lebensdauer einer Welle mit unerkanntem Anriss? Konsequenz aller Untersuchungen: Aus wirtschaftlichen Gründen sollen neue Treibradsatzwellen mit weiter vergrößerten Durchmessern beschafft und ab 2012 eingesetzt werden. Durch die größeren Durchmesser werden die Beanspruchungen deutlich reduziert. Dadurch wächst ein möglicherweise vorhandener Anriss nicht oder nur wesentlich langsamer. Entsprechend können auch die Untersuchungsintervalle für die Ultraschallprüfung verlängert werden. Laufradsätze des ICE 3 sehen demnach wie folgt aus: spannungshomogenisierte Vollräder mit BVV -Radschallabsorbern und Radsatzwellen mit 70 mm Hohlbohrung. Sie sind bei der nationalen Variante mit zwei Wellenbremsscheiben und bei der internationalen Variante (Mehrsystemzug) mit drei Wellenbremsscheiben bestückt.

SCH M I EDE

Alles sprach für Kohle RAFIL · Farbgebungsanlagen mit Abgasreinigung nachgerüstet – und damit Forderungen der 31. BImSchV (Bundes-Immissions-Schutz-Verordnung) erfüllt.

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Foto: Karin Schiecke

Ende Mai fand in der Gelsenkirchener VeltinsQuintett.  t End Arena der Runners Point Staffellauf 2011 statt. An dem über 5 x 5 km langen Staffellauf nahmen Vertreter von 124 Firmen teil. Auch für den Bochumer Verein gingen fünf Mitarbeiter an den Start, und zwar im Rahmen einer vom Gesundheitsmanagement initiierten Maßnahme. Betreut wurden sie von Karin Schiecke (Steuerkreismitglied Gesundheitsmanagement). Trotz des Mottos „Dabei sein ist alles“ war man über den 58. Platz insgesamt und den 30. Platz in der Altersklasse recht angetan. Dass Teilnehmer und Mitgereiste des BVV nicht nur einen anstrengenden (Laufen und Mitfiebern), sondern auch einen kollegialen und lustigen Tag verbrachten, sprach sich schnell herum. „Weshalb aber nur für Männer?“, dachten sich einige weibliche BVV -Beschäftigte. Folgerichtig soll im nächsten Jahr auch eine Damenstaffel an den Start gehen. Das Männer-Staffel-Quintett von links nach rechts: Dietmar Berg, Lothar Hüther, Udo Wefelscheid, Martin Venn und Dirk Knatz. Karin Schiecke

ie Radsatzfabrik Ilsenburg betreibt mehrere Farbgebungsanlagen. Sie beschichtet damit ihre Radsätze und Radsatzwellen bzw. einzelne Räder. Diese Anlagen mussten umgerüstet werden – weil die 31. BImSchV neue Grenzwerte vorgab, was die Menge flüchtiger organischer Verbindungen in gefassten Abluftströmen von Farbgebungsanlagen angeht. Doch welches Verfahren wählen? Zur Abluftreinigung sind verschiedene bekannt, zum Beispiel die thermische Behandlung, die foto-oxidative Abluftbehandlung oder die Adsorption von Schadstoffen an Aktivkohle. Um diese Verfahren zu bewerten, hatten RAFIL-Mitarbeiter die Nutzer solcher Anlagen aufgesucht. So konnten sie in einem Erfahrungsaustausch deren Vorzüge und Nachteile kennenlernen. Zudem lief in der Radsatzfabrik eine Referenzanlage der foto-oxidativen Abluftbehandlung im Probebetrieb. Doch letzten Endes sprach alles für die Adsorption. Dieses Verfahren ist seit mehr als 100 Jahren bekannt und – was seine Effizienz betrifft – gut zu beurteilen. Im Gegensatz zur thermischen Behandlung werden keine zusätzlichen Energieträger benötigt, um die Abluft zu reinigen. Und im

Die leise Eisenbahn BVV/RAFIL · Spezielle Schallabsorber wurden bislang aus konstruktiven und finanziellen Gründen nur in Hochgeschwindigkeitszügen eingesetzt. Jetzt haben Bochumer Verein und RAFIL eine Alternative für Güterzüge entwickelt.

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eit vielen Jahren rüstet der Bo- Radinnen- und der Radaußenseite absorbierenden Verbundmaterial. chumer Verein Räder für Hoch- im Bereich der Radnabe befestigt. Dies verhindert, dass die Oberflägeschwindigkeitszüge mit speziell Die Reibelemente sind im Rad- che der Absorberscheibe selbst zur entwickelten Radschallabsorbern kranzbereich zwischen Rad und Schallquelle wird. Befestigt wird er aus. Sie dämpfen die Schwingbewe- Absorberscheibe untergebracht. Sie mit einer Art Schnappverschluss. Der Absorber ist besonders für gung der Räder und reduzieren so sind es auch, die die abgestrahlte das Rollgeräusch schnell fahrender Schallenergie der Radscheibe über Anwendungen bei Klotzbremsen Züge um bis zu 8 db(A). Dies ent- Reibung aus dem System abführen geeignet. Denn da die Absorberspricht einer wahrgenommenen – und dadurch die Schallabstrah- scheibe im Radkranzbereich flexibel angebunden ist, können die lung reduzieren. Lärmminderung um den Faktor 9. Der Radkappen-Absorber be- Reibelemente die Wärmedehnung Bei Güterzügen wurden diese Schallabsorber bislang nicht ein- steht aus einem speziellen, schall- des Rades ausgleichen, die bei einer Bremsung eintritt. Und ihr spezielgesetzt – aus gutem Grund. les Material (bisher bekannt von Denn Güterwagen werden Bremsbelägen) verhindert, dass die über Klotzbremsen abgebremst. Dieser Vorgang aber q Lesen Sie hierzu auch: führt zu einer verstärkten Aufrauung der Laufflächen 25 Jahre Radsätze für und zu einer erheblichen Hitzeentwicklung in den Rädern. Hochgeschwindigkeitszüge Die Schallabsorber würden unter diesen Bedingungen auf Seite 26 verbrennen. Zudem sind diese Hochleistungsprodukte recht teuer, was die Betreiber von Güterwagen ebenfalls abschreckte. Es galt also, eine robuste und preiswerte Alternative für Güterwagen zu entwickeln. Jetzt präsentierten BVV und RAFIL die Lösung: einen Radkappen-Absorber. Kernelemente sind großflächige Absorber aus einem neuartigen Verbundmaterial und speziell entwickelte Reibelemente. Foto: Martin Fehndrich Bei dem neuen Konzept werden die Absorberscheiben auf der Versuchsinstallation von Radschallabsorbern

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Hätten Sie’s gewusst? Die Adsorption

Foto: em

Doppelter Nutzen: Neue AktivkohleFilteranlage in der Farbgebung senkt die Umweltbelastung und spart Energie.

Gegensatz zum foto-oxidativen Verfahren ist die Filterbeschaffung unproblematisch. Aktivkohle gibt es von unterschiedlichen Anbietern –  was die Unabhängigkeit bei der Beschaffung garantiert. Anders bei Katalysatoren. Deren chemische Zusammensetzung ist das Geheimnis des Herstellers – was den Kostenvergleich zwischen Anbietern erschwert und hohe Risiken birgt: Fällt der Hersteller aus, kann man nicht einfach auf den Katalysator anderer Hersteller ausweichen. Olaf Schröder

Wie funktioniert die „Adsorption von Schadstoffen an Aktivkohle“ in den Farbgebungsanlagen? Der gefasste Abluftstrom wird durch Vorfilter geleitet. Die Farbpartikel im Luftstrom werden dort abgeschieden. Im weiteren Verlauf wird die Luft durch Filterkassetten geführt. Diese Filterkassetten sind mit Aktivkohle gefüllt. Aufgrund der Eigenschaften dieser Aktivkohle können bis zu 99,6 Prozent der Schadstoffe, die im Abluftstrom enthalten sind, gebunden werden. Die gereinigte Luft wird dem Prozess wieder zugeführt. Die einmal erwärmte Luft bleibt dem Prozess erhalten und führt somit zu einer Energieeinsparung. Ein Mess-System überwacht durchgehend den Reinheitsgrad der Luft. Das Gaswarnsystem ist so kalibriert, dass eine Überschreitung der Arbeitsplatz-Grenzwerte ausgeschlossen wird. Ausgangsmaterial der Aktivkohle ist übrigens die Schale der Kokosnuss. Nach einem aufwendigen thermischen Verfahren verwandelt sich dieser Rohstoff in ein poröses hochaktives Kohlenstoffgerüst.

Stahl auf Stahl Die Eisenbahn gilt gemeinhin als umweltfreundliches Verkehrsmittel. Vor allem der niedrige Energieverbrauch und die sehr große Sicherheit sind ein entscheidender Systemvorteil. Trotzdem schrumpfte der Bahnverkehr in den 60er und 70er Jahren und wurde von der Öffentlichkeit kaum noch wahrgenommen. Fahrgeräusche waren kein Thema, denn die Bahn hatte den Ruf eines ressourcenschonenden und leisen Verkehrsmittels. Als der Eisenbahngüterverkehr in den 90er Jahren wieder zunimmt und sich Bahntransporte auf wenige Hochleistungsstrecken konzentrieren, fand die Bahn allerdings wieder „Gehör“ – in wenig erfreulicher Art und Weise. Wie entsteht aber Schienenverkehrslärm? Durch das Abrollen des Stahlrades auf der Stahlschiene. Die Berührflächen dieser beiden Bauteile weisen immer eine gewisse Oberflächenrauigkeit auf. Dadurch werden Rad und Schiene zu Schwingungen angeregt, die über die Bewegung der Bauteiloberflächen einen recht intensiven Luftschall erzeugen. Dabei werden von der Schiene niedrige Frequenzen bis etwa 1.000 Hz und vom Rad hohe Frequenzen im Bereich zwischen 1.500 und 3.000 Hz abgestrahlt. Absorberscheibe durch die Hitze beschädigt wird. Insgesamt gesehen musste die Geometrie des Rades konstruktiv nur geringfügig verändert werden. Benötigt werden lediglich • eine Nut in der Radnabe, um die Absorber-Scheibe zu befestigen • eine zusätzliche Anlagefläche für die genannten Reibelemente im Bereich des Radkranzes. Derzeit für den Einbau vorgesehen ist das tiefgewölbte Ilsenburger Scheibenrad. Die kleine konstruktive Veränderung wird dessen positive thermomechanische Eigenschaften nicht beeinträchtigen. Die gesamte Radkonstruktion mit Absorber bleibt zudem kompatibel mit existierenden Radkonstruktionen. Sie können – geringfügig konstruktiv geändert – an die Anbindung des neuen Absorbersystems angepasst werden. Bereits im Juni 2011 konnte der Radkappen-Absorber bei Versuchsfahrten seine Praxistauglichkeit unter Beweis stellen. Man hatte

insgesamt acht Radsätze mit dem neuen Schallabsorber-System ausgestattet und für akustische Messfahrten auf dem Versuchsring in Velim (Tschechien) zur Verfügung gestellt (Basis war der praxisbewährte Ilsenburger Radsatz BA 303). Ergebnis: Die Schallabstrahlung konnte – im Vergleich zu dem ebenfalls untersuchten, konstruktiv identischen Referenzradsatz ohne Dämpfung – um 2,8 dB reduziert werden. Die nächsten Entwicklungsschritte sollen die schalldämpfende Wirkung noch steigern. Angepeilt sind Werte zwischen 3,5 und 4 dB(A). Mit dieser Radbedämpfung, dem Einsatz moderner Bremsklötze aus Kunststoff- oder Sintermaterial und einer Schienenstegdämfung werden in Zukunft die Güterzüge deutlich leiser durch die Landschaft rollen können. Günter Köhler und Matthias Schwartze

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„Lass deine guten Vorsätze immer wieder neu aufleben“

Foto Sérgio Carvalho von Supera Comunicação

MWL · Wer möchte nicht Arbeitssicherheit und Umweltschutz nachhaltig im Unternehmen verankern? Mit der „10. Internen Woche der Unfallverhütung und des Umweltschutzes“ ist man diesem Ziel wieder etwas näher gekommen.

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ine Woche lang rückte die MWL Brasil Mitte August die Themen Arbeitssicherheit und Umweltschutz ins Rampenlicht – bei ihrer 10. SIPATMA Semana interna de prevenção de acidentes de trabalho e meio ambiente (Interne Woche der Unfallverhütung und des Umweltschutzes). Über die ganze Zeit hinweg thematisierte die Belegschaft unterschiedliche Aspekte, um ihr Bewusstsein für Sicherheits- und Umweltprobleme weiter zu schärfen. Und Tag für Tag wurden zahlreiche motivierende und lehrreiche Vorträge im Stand-up-Stil gehalten, das heißt: Der Sprecher bezog sein Publikum mit in den Vortrag ein, wobei er Arbeitsszenen aus dem MWL -Alltag aufgriff. Motto der 10. SIPATMA war: „Der bewusste Arbeitnehmer vermeidet Unfälle und lebt im Einklang mit der Umwelt.“ Den Leitsatz hatte man zuvor bei einem betriebsinternen Wettbewerb ermittelt. Was auf Deutsch etwas holprig daherkommt, reimt sich im Portugiesischen. Getextet und eingereicht hatte ihn MWL -Mitarbeiter Marcos Roberto Moreira und gewann damit den ersten Preis. Vorträge und Veranstaltungen hatte die SIPAT -Partnerfirma Chameleon organisiert. Themen waren unter anderem „Sicherheitskultur: Unfallursachen und Einsatz der persönlichen Arbeitsschutzausrüstung“, „Vorbeugung: Alkoholismus, Tabaksucht und sexuell übertragbare Krankheiten (AIDS )“, „Sicherheitsverhalten: Auf der Suche nach Prävention“ oder auch

Barbosa ist neuer Neue Methoden.  en Fabiano Qualitätsmanager bei MWL Brasil. Der Maschinenbauingenieur hat 17 Jahre Branchenerfahrung in den Bereichen Qualität, Umwelt und Prozessorientierung. Zudem war er bereits im Ausland tätig. Der neue Qualitätsmanager ist sich sicher, die verschiedenen Bereiche von MWL stärker integrieren zu können: „Während meiner Karriere habe ich in verschiedenen Unternehmen Qualitätssysteme wie ISO 9001:2008 und Umwelt ISO 14001:2004 implementiert“, so Fabiano Barbosa. „Bei MWL werde ich hochwertige Qualitätsmethoden anwenden, um Prozesse robust und stabil zu machen – mit Gesamtblick auf die kontinuierliche Verbesserung des Unternehmens, die Integration zwischen den Abteilungen und die Kundenzufriedenheit.“ Er hofft, mit seiner Arbeit gute Resultate zu erzielen und zum täglichen Wachstum von MWL beizutragen. gar Foto: Sérgio Carvalho von Supera Comunicação

SIPATMA-Veranstaltung (interne Woche zu Unfallverhütung und Umweltschutz)

„Umwelt: Nachhaltige Entwicklung und Lebensqualität – ändern und verbessern“. Beim Thema Arbeitssicherheit ging man dieses Mal über die Unfallverhütung hinaus. „Wir fokussierten uns darauf, wie man Gesundheit und Wohlbefinden beibehält“, so Sérgio Freire Bezerra, Ingenieur für Arbeitssicherheit der MWL . „Und erstmals“, so fügt Umwelt-Techniker Flavio Araujo hinzu, „wurden neben Unfallverhütung, Gesundheitsversorgung und Arbeitssicherheit auch Fragen zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Abfalltrennung/Recycling angesprochen.“ Dies sei ein großer Schritt zur Sensibilisierung der MWL -Mitarbeiter für den Umweltschutz. Flavio Araujo: „Ziel war auch, dass al-

le Mitarbeiter zukünftig engagiert an den Programmen und Aktivitäten mitwirken, die im Rahmen der geplanten Umsetzung der ISO 14001 auf uns zukommen.“ Für Milton Carlos Mendonça, Präsident der Internen Kommission für Unfallverhütung CIPA (Comissão Interna de Prevenção de Acidentes), ging es hauptsächlich darum, die Mitarbeiter zu sensibilisieren. Im Zentrum ständen dabei vor allem Fragen der Lebensqualität und der Verantwortung jedes Einzelnen für die Umwelt: „Wir wollen, dass jeder im Hinterkopf das folgende Motto behält: Lass deine guten Vorsätze immer wieder neu aufleben.“ Flavio Araujo, Sérgio Freire Bezerra und Milton Carlos Mendonça

„Ein kurzer Zeitraum m von sechs Jahren“ Ein Rückblick von Samuel Vieira Gambier Neto

Foto: Sérgio Carvalho Carvalh von Supera Comunicação

Ziel lag für MWL Brasil Geprüfte Qualität.  t Das klar vor Augen: Man wollte die Zertifikate des Qualitäts-Management-Systems erneuern. Also stand Mitte August das Rezertifizierungsaudit für das QMS ISO 9001:2008 auf dem Programm. „Es war eine strategische Entscheidung“, so Qualitätsmanager Fabiano Barbosa, „in diesem Jahr die Zertifizierungsstelle zu wechseln. Wir haben mit dem Audit das Bureau Veritas (BVQI ) beauftragt, ein weltweit führendes Unternehmen für die Zertifizierung.“ Jetzt bereitet sich MWL Brasil darauf vor, Ende September nach der Norm AAR M-1003 ein Systemwartungsaudit zu absolvieren. Fabiano Barbosa: „Der Erhalt dieser Zertifizierung ist entscheidend für die Lieferung unserer Produkte auf ausländische Märkte. Deshalb setzen wir auf die Bemühungen aller Mitarbeiter, diese Prüfung wieder einmal zu bestehen. Der Erhalt dieser Norm ist von entscheidender Wichtigkeit, damit unsere Kunden den Namen MWL weiterhin mit höchster Qualität in Verbindung bringen.“ Nach erfolgreichem Rezertifizierungsaudit (von links nach rechts): Lucas Cardozo da Silva Morreis, die beiden ISO-9001 -Prüfer Marcia Silva und Ademir de Melo, Elaine Souto und Fabiano Barbosa. Fabiano Barbosa

Ende Oktober wird Samuel Vieira Gambier Neto die MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda. verlassen. Zu dem Unternehmen gestoßen war er 2005, ein Jahr, in dem der brasilianische Eisenbahnmarkt seine Blütezeit hatte und rund 7.000 Güterwagen hergestellt wurden. Hier sein persönlicher Rückblick: Zu dieser Zeit des Aufschwungs startete ich meine berufliche Tätigkeit bei MWL Brasil. Damals war für mich alles neu, atemberaubend und herausfordernd. Viel Engagement und Studien waren erforderlich, um den Markt und das Unternehmen mit seiner industriellen Struktur und seiner gigantischen Vergangenheit zu verstehen. In der zweiten Hälfte des Jahres 2006 erlitt der Markt einen Rückgang, und wir mussten uns

Foto: Sérgio Carvalho von Supera Comunicação

bedauerlicherweise von einigen unserer Mitarbeiter trennen. Der ständige Kampf, das Unternehmen lebendig und aktiv zu halten, zwang uns immer wieder, über Investitionen nachzudenken und Marktanteile zu erobern.

Wir haben stets beiden Märkten, dem nationalen sowie dem internationalen, volle Aufmerksamkeit gewidmet – auch wenn der eine oder andere zeitweiligen Schwankungen unterworfen war. Die entscheidenden Investitionen dieser Zeit flossen in den VakuumEntgaser, die 3.000-Tonnen-Presse und in die präventive Wartung. Ohne sie wäre das Unternehmen nicht bis zu den Anfängen einer neuen Ära gelangt, die mit der Akquisition durch die GMH Gruppe eingeleitet wurde. Die Anstrengungen und Bemühungen ausnahmslos aller unserer Mitarbeiter machten es möglich, unsere Ziele zu erreichen. Ich bedanke mich bei allen für ihren Einsatz für die MWL Brasil und wünsche dieser, dass sie sich weiterhin erfolgreich auf dem Markt behaupten wird.

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Implementierung.  g Um die Einführung des SAP -Projekts „Fenix Project“ fortzusetzen, besuchten GMH -Systems-Berater im Juli MWL Brasil. Begleitet wurden sie von Mitarbeitern der Software-Consultingfirma IDAP GmbH aus Deutschland. Zweck des gemeinsamen Besuches: Man sollte dem brasilianischen SAP -Beratungsteam der Voith IT Solutions GmbH das Know-how zur Anwendung der GMH -Templates vermitteln. Mit diesem Wissen erst war das Voith-Team in der Lage, das MWL -Implementierungsteam entsprechend zu schulen. Das sechstägige intensive Training brachte sehr positive Ergebnisse. Was das „Fenix Project“ betrifft, so wurde im August mit der Detailplanung, Analyse und Definition der Prozesse begonnen. Und da bekanntlich der Teufel im Detail steckt, war diese Phase extrem wichtig und grundlegend für den gesamten Erfolg des Projektes. Nur wenn hier alles stimmt, werden in der SAP -Konzeption später alle Tätigkeiten und Prozesse richtig berücksichtigt. Antonio C. Soldi Junior

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Gesamte Wärmebehandlung im eigenen Haus abgewickelt

Qualität ist mitunterr doch nicht alles

BTBED · Neuer Universalkammerofen erhöht Kapazität um fast 400 Tonnen.

BTBED · Erst AAR -Zulassung ermöglichte, Radsatzwellen für MWL Brasil zu fertigen.

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n den letzten Jahren betrieb die Bahntechnik Brand-Erbisdorf (BTBED ) vier Universalkammeröfen und einen Niedertemperatur-Kammerofen. Deren Kapazität reichte aber nicht aus, um alle im Werk produzierten Wellen wärmezubehandeln. Ursache waren unter anderem Sortimentsveränderungen insbesondere im Achsenbereich. Deshalb mussten immer mehr Achsen bei der WBO Osnabrück, einem Schwesterunternehmen, vergütet werden – bis Juli 2011 immerhin 300 freiformgeschmiedete Lokomotivachsen. Damit ist jetzt Schluss. Denn endlich konnte die BTBED -Geschäftsführung die seit Langem geplante Investition in einen neuen Universalkammerofen tätigen. Den Zuschlag zum Bau erhielt ein regionaler Ofenbauer, der bereits zwei derartige Öfen in Brand-Erbisdorf installiert hatte. In der Rekordzeit von nur vier Monaten ging das Projekt über die Bühne: von der Bestellung über die Montage bis hin zur Abnahme. Als großer Zeitvorteil erwies sich dabei, dass der Ofen fertig zugestellt als Baugruppe in Brand-Erbisdorf angeliefert wurde – und deshalb ab diesem Zeitpunkt vier Wochen für die Montage bis zur Übergabe ausreichten. Die Anlage wurde entsprechend BTBED -Vorgabe mit einer vollen Charge von 15 t auf Herz und Nieren getestet. Erwärmt wurden

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Foto: Bernd Vogel

Wärmebehandlung von Radsatzwellen

dabei 22 Eisenbahnachsen und neun Messwellen mit eingebrachten Kernmesselementen. Im Fokus standen vor allem der niedrige Temperaturbereich und das Aufheizverhalten im gesamten Herdinnenraum. Das Ergebnis konnte überzeugen. Seit Anfang Juli läuft die Anlage durchgängig im Schichtsystem und störungsfrei. Sie erhöht die Wärmebehandlungskapazität für Wellen um etwa 850 Stück bzw. 387 t pro Monat. Und so ist

die BTBED seit August in der Lage, den gesamten Auftragsbestand an Achsen und anderen Wellen im eigenen Hause kostengünstig wärmezubehandeln. Doch schon heute ist eine weitere Investition geplant. Sie betrifft den 1973 zu DDR -Zeiten gebauten Niedertemperaturofen, der nur noch zum Anwärmen für das Richten von Wellen nutzbar ist. Ihn soll ein Universalkammerofen ersetzen. Bernd Vogel

achdem die GMH Gruppe die MWL Brasil übernommen hatte, stellte sich sofort die Frage: Wie kann man deren Produktion unterstützen und die Abläufe auf einen modernen Stand bringen? Experten bewerteten die Räderfertigung im Allgemeinen als solide und relativ modern. Deutliche Defizite sahen sie allerdings bei der Radsatzwellenfertigung auf einem großen Dampfhammer. Die Experten wussten aber: Was die Dimensionen und Qualitätsanforderungen betrifft, könnte auch die Bahntechnik Brand-Erbisdorf die MWL -Hauptsortimente an Radsatzwellen schmieden. Dort steht eine entsprechend leistungsfähige GFM -Langschmiedemaschine. Die Frage war nur, welche formalen Bedingungen vorab erfüllt werden mussten. Schnell war klar: Einziges Hindernis war eine fehlende AAR -Zulassung. Diese Zulassung hat sich die BTBED innerhalb eines Jahres erfolgreich erarbeitet. Dazu musste man zwei völlig unterschiedliche Audits absolvieren (siehe Kasten). Am Ende gab es von den Auditoren auch Lob und Anerkennung für die Einstellung und Arbeitsweise der Mitarbeiter. Der erste Auftrag mit Radsatzwellen für MWL Brasil wurde gerade gefertigt. Man hat die Produktion dafür genutzt, bestimmte

Hätten Sie’s gewusst? AAR Die Abkürzung steht für Association of American Railroads und ist die Industrievereinigung der großen Gütereisenbahnen von Nordamerika (Kanada, Mexiko und USA ). Die zwei Audits der BTBED bezogen sich zum einen auf das dem AAR -Standard M-1003 angepasste Qualitätsmanagement-System und zum anderen auf eine gemäß der AAR -M-101 ausgerichtete Radsatzwellenfertigung.

Feinheiten und Teilschritte noch zu optimieren. Da inzwischen in Südamerika die Stahlpreise stark gestiegen sind, wird sich die Lieferung an MWL Brasil finanziell bezahlt machen. Zudem sollten bereits vorgedrehte und vorgeprüfte Radsatzwellen der brasilianischen Schwester ermöglichen, ihre Fertigungsgeschwindigkeit zu erhöhen – und dadurch im Endeffekt die Durchlaufzeiten der Produkte spürbar zu verkürzen. Der ersten Kooperation im Geschäftsbereich „Bahntechnik“ werden sicher weitere folgen. Schließlich besteht ausreichend Potenzial zur gegenseitigen Ergänzung. Und das sollte man ausschöpfen. Harald Olbrich

PERSONALIA

Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011 Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

Schmiedewerke Gröditz GmbH

gung), Detlef Kilian (Fertigung) und Peter Winter (Fertigung) 40 Jahre: Manfred Fahrendholz (Fertigung), Siegfried Holst (Fertigung), Ulrich Höwler (Fertigung) und Siegbert Petro (Fertigung)

Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH

15 Jahre: Michael Buch (Fertigung) und Ronny Quandt (Fertigung)

10 Jahre: Daniel Bächler (Ringwalzwerk), Christin Gräbs (Finanzen/Controlling), Andre Hirschnitz (Mechanische Instandhaltung), Jens Klemm (Qualitätswesen), Carsten Richter (Mechanische Instandhaltung), Marko Richter (Elektrische Instandhaltung) und Patrick Schenke (Schmiede) 30 Jahre: Lutz Große (Ringwalzwerk), Jörg Hauser (Schmiede), Mario Kunath (Mechanische Bearbeitung), Jörg Ludwig (Schmiede), Thomas Stasch (Werkserhaltung), Dietmar Stern (Schmiede), Michael Unger (Mechanische Bearbeitung) und Ralf Wegner (Personal- u. Sozialwirtschaft) 40 Jahre: Brigitte Gruhle (Qualitätswesen), Frank Gruner (Schmiede), Günter Hoffmann (Elektrische Instandhaltung), Peter Kößling (Ringwalzwerk), Elke Kühne (Büro Geschäftsführung), Michael Kühnert (Werkserhaltung), Friedmar Müller (Ringwalzwerk), Peter Müller (Ringwalzwerk), Horst Naumburger (Elektrische Instandhaltung), Angelika Weichelt (Personal- u. Sozialwirtschaft), Gunter Wobbermin (Ringwalzwerk) und Roland Zöllner (Qualitätswesen)

Energietechnik Essen GmbH

Elektrostahlwerke Gröditz GmbH

10 Jahre: Robert Bräuning (Instandhaltung) und Cedric Kahle (Instandhaltung) 35 Jahre: Andreas Mäkel (Trennerei), Lutz Oede (Schmiede) und Harald Widera (Wärmebehandlung) 40 Jahre: Lutz Konetzky (Instandhaltung), Bernhard Stutzki (Adjustage/Trennerei) und Jörg Ziehe (Adjustage/Qualitätsprüfung) 45 Jahre: Peter Borowski (Werkstoffprüfung) und Harry Boy (Adjustage/Qualitätsprüfung)  

10 Jahre: Stanislav Faber (Stahlwerk), Mandy Franz (Stahlwerk), Katrin Grothe (Stahlwerk) und Enrico Ritter (Stahlwerk) 30 Jahre: Steffen Kleeberg (Stahlwerk), Steffen Lehnicke (Stahlwerk), Frank Thorke (Stahlwerk) und Silvio Weller (Stahlwerk) 40 Jahre: Rita Freudenberg (Stahlwerk), Dietmar Hausmann (Stahlwerk) und Wolfgang Türke (Stahlwerk/ESU-Anlage)

Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH 10 15 30 35

Jahre: Enrico Bartusch (Fertigung) Jahre: Ingo Nitsche (Fertigung) Jahre: Thomas Senst (Fertigung) Jahre: Andreas Acker (Fertigung), Detlef Driebusch (Ferti-

25 Jahre: Frank Detampel (ESU/DESU-Anlage) und Katja Pardey (Personal und Soziales) 35 Jahre: Winfried Schäfer (Mechanische Bearbeitung) und Michael Sobiella (Vertrieb)

Schmiedag GmbH & Co. KG Werk Hagen

25 Jahre: Franco Filippelli (Gesenkschmiede), Axel Kahlert (Werkzeugbau), Waldemar Karzmarzik (Mechanische Fertigung) und Markus Schreier (Mechanische Fertigung) 35 Jahre: Emin Ari (Werkzeugbau) und Dieter Henkes (Endfertigung)

Schmiedag GmbH & Co. KG Werk Homburg

25 Jahre: Jörg Röhm (Mechanische Fertigung) 35 Jahre: Horst Bieber (Qualitätswesen), Bernd Eberhard (Mechanische Fertigung) und Heinz-Peter Schuler (Versand)

Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG

Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH

25 Jahre: Ferhat Elibol (Warmformgebung), Süleyman Eralp (Lagerwirtschaft), Thomas Fischer (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Frank Hellen (Reparaturfertigung), Jörg Imminger

glück auf · 3/2011 ......... 29

(Warmformgebung), Uwe Kayss (Reparaturfertigung), HeinzJörn Meyer (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Hauke Starkjohann (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Georgios Thalassis (Mechanische Bearbeitung Rollendes) und Michael Ziegelski (Qualitätssicherung) 35 Jahre: Peter Bäumer (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Jörg Banken (Personal und Soziales/Werkschutz), Andreas Breker (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Bernd Haarmann (Warmformgebung), Lothar Jablonowski (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Michael Kiefer (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Petra Krämer (Vertrieb), Uwe Kortmann (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Ralf Schroeer (Mechanische Bearbeitung Rollendes) und Uwe Weller (Auftragsmanagement) 45 Jahre: Hans-Rainer Beck (CNC-Programmierung)

Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH

10 Jahre: Ronny Hümer (Fertigung), Denny John (Fertigung), Andreas Schmidt (Werkerhaltung) und Thomas Weitze (Fertigung) 25 Jahre: Detlef Clausing (Fertigung), Ingo Kaye (Fertigung), Michael Müller (Fertigung) und Heidi Willgeroth (Vertrieb) 30 Jahre: Thomas Bertram Fertigung), Brita Bruns (Controlling), Ronald Krautheim (Fertigung), Holger Kühne (Fertigung), Gerald Ruhnow (Fertigung) und Peter Wegener (Fertigung) 35 Jahre: Uwe Dahle (Vertrieb), Andreas Langer (Fertigung) und Volker Wiedenbein (Personal- und Sozialwesen) 40 Jahre: Christiane Dickehut (Qualitätswesen), Klaus-Dieter Hildebrandt (Fertigung) und Ralf Röder (Fertigung) 45 Jahre: Dietmar Eilers (Fertigung), Bernd Gaede (Fertigung) und Frankmarkus Künzel (Fertigung)

Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH

15 Jahre: Sebastian Anders (Einkauf) und Uwe Münch (Fertigung) 35 Jahre: Martina Hinz (Technischer Bereich) 40 Jahre: Steffen Anders (Fertigung) und Wilfried Forberger (Fertigung) 45 Jahre: Gert Slansky (Fertigungskontrolle) und Bernd Vogel (Technischer Bereich)

ie in glückauf 2/2011 berichtet, feierte die Friedrich Wilhelms-Hütte Ende Juni ihr 200-jähriges Bestehen. Unter dem Motto „Wir verschmelzen Tradition und Zukunft“ wurde auf dem Werksgelände an der Friedrich-Ebert-Straße den Gästen ein zweitägiges abwechslungsreiches Programm geboten. Mit dabei waren u. a. Kunden, Lieferanten, Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft, Geschäftsführer der GMH -Holding und GMH Gruppe sowie die Belegschaft mit ihren Angehörigen. Die Feier spiegelt sich auch im Internet wider. Unter dem Suchbegriff „200 Jahre FWH YouTube“ findet man den Auftritt der STARS CREW , die ebenfalls zu dem gelungenen Fest beigetragen hat. Dr. Georg Stierle

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FWH · 200-Jahr-Feier der Friedrich Wilhelms-Hütte: eine Nachlese.

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Impressionen fürs Fotoalbum

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GUSS

Eisenguss Automotive: Walter Hundhausen GmbH · Dieckerhoff Guss GmbH · Harz Guss Zorge GmbH · BA LO-MO TOR TEX GmbH Eisenguss Maschinenbau: Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH · Pleissner GmbH Stahlguss Maschinenbau: Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH · Pleissner Guss GmbH · Stahlguss Gröditz GmbH Aluminiumguss: MWK Renningen GmbH · MWK Schwäbisch Gmünd GmbH

In ein ernstes Gespräch vertieft (oben): Peter van Hüllen und FWH-Geschäftsführer Heinz Wiebelhaus. Ein Blick in den Kochtopf (links): Moderatorin Randi Crott befragt Starkoch Heinrich Wächter zum Buffet. Es bot auch traditionelle regionale Gerichte, dessen historische Bezüge er hier erläutert. Auf dem Sprung (unten): Die Hüpfburg war eine von vielen Kinder-Attraktionen.

Fotos: Susanne Kurz

Wird in Erinnerung bleiben: Dr. Jürgen Großmann und FWH-Geschäftsführer Reiner Eschen enthüllen die Gedenktafel, die man anlässlich des Jubiläums gegossen hatte.

re Angenehme Überraschung: Wim Sweere (VARCO, Niederlande) lobte in einer enspontanen Rede die sehr gute Zusammenarbeit mit der FWH Stahlguss.

Viele Köche verderben nicht immer den Brei: Die Geschäftsführer Heinz Wiebelhaus, Georg Stierle, Reiner Eschen und Mark Vierbaum versorgten die Gäste mit Würstchen vom Grill.

Ein Schwof in Ehren (rechts): Die Band FKK sorgte bei FWHMitarbeiter Rüdiger Keune und seiner Frau Anja für gute Laune.

Noch ist der Helm eine Nummer zu groß (oben): Nachwuchskräfte. Tradition verbindet: Der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Janjevic und sein Stellvertreter Götz Lemler stehen neben einer der Litfaßsäulen, die die Geschichte der FWH illustrierten.

Immer wenn Not am Mann ist: Das Technische Hilfswerk (THW) konnte an beiden Jubiläumstagen die Leistungskraft seiner Fahrzeuge und Maschinen demonstrieren.

Der erste Eindruck trügt (links): Bei ihrer PercussionShow benutzten die Azubis ihre jeweiligen Arbeitswerkzeuge und Teile aus der Fertigung.

Ein bisschen Spaß muss sein: Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Angehörige beklatschen begeistert die tollen Darbietungen auf der Showbühne.

Gruppenbild mit GMH-Poloshirt: Sie stehen wie ein Mann hinter „ihrer Hütte“ und setzen sich Tag für Tag dafür ein, dass die Kunden des Unternehmens zufriedengestellt werden: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Friedrich Wilhelms-Hütte.

glück auf · 3/2011 ......... 30

GUSS

Tragende Rolle FWHE · Gute Zusammenarbeit bewährt sich erneut: Nach einer erfolgreichen Prototyp-Erprobung soll jetzt die Serienfertigung folgen. 2-MW-Windkraftwerke von REpower werden mit neuer Komponente aus Eisenguss bestückt.

will REpower die neu entwickelten Gussmaschinenträger serienmäßig bei der MM -Plattform einsetzen. Das Unternehmen prüft zudem, ob man bei einer weiteren Leistungsklasse umstellen soll. Die REpower Systems AG zählt mit weltweit mehr als 3.000 installierten Windkraftanlagen seit vielen Jahren zu den größten Herstellern Deutschlands – und als Gruppe gemeinsam mit Mehrheitsaktionär Suzlon sogar weltweit zu den Top 5 der Windenergie-Anlagenbauer. Der Kontakt von FWHE zu diesem renommierten Hersteller besteht bereits seit 2004. Damals produzierte die Eisengießerei die Rotornabe für den Prototyp einer Windenergieanlage, die bis heute

zu den leistungsstärksten weltweit zählt: die REpower 5M (Nennleistung 5.075 kW). Schon beim damaligen Projekt war die Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen sehr gut. Deshalb suchte REpower bei diesem Projekt erneut die Kooperation mit der FWH – was sich auch dieses Mal ausgezahlt hat, wie Andreas Winkler (Engineering REpower) bestätigen konnte: „Die Friedrich Wilhelms-Hütte hat uns bei diesem Projekt schon während der Konzepterstellung mit ihrem gießtechnischen Knowhow unterstützt. Dadurch war es möglich, ein prozesssicher herzustellendes und auch wirtschaftliches Gussteil zu entwickeln.“ Udo Krampitz

Gusseisen mit Kugelgrafit

Foto: Henning Wehnsen (REpower)

Über die Jahre hat sich bei allen Herstellern durchgesetzt, bei wesentlichen Komponenten der Windkraftanlagen Gusseisen mit Kugelgrafit (GJS ) zu verwenden. Neben der großen Freiheit bei der Formgebung bietet GJS im Vergleich zu anderen Werkstoffen noch weitere Vorteile: zum Beispiel gute Dämmungseigenschaften bei mechanischen und akustischen Schwingungen, hohe Eigensteifigkeit, geringe Eigenspannung und ein geringeres spezifisches Gewicht. Zudem werden die mechanischen Eigenschaften problemlos ohne zusätzliche Wärmebehandlung erreicht.

Gussmaschinenträger während der Vormontage

D

ie REpower Systems AG hat mithilfe der Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss ( FWHE ) einen neuen Maschinenhauptträger für Windkraftanlagen entwickelt. Er besteht aus Gusseisen

mit Kugelgrafit und ersetzt die bisherige Stahlschweißkonstruktion der sogenannten MM -Baureihe (MM82, MM92 und MM 100 ). Der erfolgreich produzierte Prototyp wurde Ende Mai 2011

in der Windenergieanlage MM92 „Pegau“ im Landkreis Leipzig installiert. Ein zweiter Maschinenträger ist bereits abgegossen. Weitere sollen noch in diesem Jahr folgen. Nach erfolgreicher Validierung

Solides „Handgelenk“ für Riesenschaufel FWHS · Handgeformter Stahlguss aus Mülheim für Hydraulikbagger Werksfoto

D

er Bedarf an Rohstoffen steigt weltweit immer mehr. Bis 2030 sollen sich die Fördermengen weltweit verdoppeln. Eine entsprechende Förderung zu sichern, ist eine dauerhafte Herausforderung, die auch große Chancen bietet – sowohl für die Unternehmen, die fördern, als auch für die Unternehmen, die die Fördertechnologien Fördertechnologi g en liefern. Die FWH Stahlguss ist traditionell eng mit der Rohstoffditionell förderung förderung verbunden, und zwar über über den Produktbereich „Verschleißguss“. schleißguss“. Ursprünglich lieferte ferte sie Teile für die Bergbau-

der 200-Jahr-Feier der Friedrich WilhelmsModell. Anlässlich Hütte überreichte Thomas Gausmann von AREVA Wind (Bildmitte) dem FWH-Eisenguss-Werksleiter Christian Köhler (rechts) und FWH -Qualitätsstellenleiter Jens Stellmacher (links) ein Modell der 5-MW-Offshore-Anlage M5000 . Für diese Anlage liefert FWH Eisenguss entscheidende Gusskomponenten wie Rotornabe, MaschinengehäuseUnterdeck oder Rotorhohlwelle.  Christian Köhler

Foto: Caterpillar

Unter höchster Belastung: Position des Gabelstiels am Ausleger des Großbaggers Typ 6060 von Caterpillar.

Werksfoto

Ganz schöner Brocken: Gabelstiel, angerissen für die Bearbeitung, 4,4 t Rohgewicht.

technik unter Tage, heute steht der ÜbertageBergbau im Fokus. Dort sind gigantische Hydraulikbagger im Einsatz, die aus hoch belastungs-

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fähigen Materialien und Bauteilen bestehen. Einer dieser Giganten ist der Großbagger Typ 6060 von Caterpillar (ehemals RH 340 der Bucyrus Hex GmbH). Sein Gesamtgewicht beträgt etwa 570 t, seine Dieselmotorleistung schlägt mit 2.240 kW zu Buche und sein Schaufelvolumen fasst gigantische 34 m3. Für diese Schaufel stellt die Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss im Handformverfahren die Lagergabel mit 5,7 t und den Gabelstiel mit 4,3 t einbaufertig bearbeitet aus dem gut schweißbaren Stahlguss G21Mn5V her. Gesamtdurchlaufzeit eines Teiles: Vom Handformen bis zur externen Fertigbearbeitung und Abnahme bei der FWH Stahlguss vergehen etwa zehn Wochen. In diesen Zeitraum fallen auch sämtliche Prüfungen. Dabei müssen sowohl für die innere als auch für die äußere Güte die anspruchsvollen Gütestufen  1

bis maximal 3 eingehalten werden. Gerade was Anschweißenden betrifft, sind solche Forderungen nicht unbegründet. Denn diese Teile werden in den Stiel bzw. Ausleger eingeschweißt, wo sie enorme Aushubkräfte übertragen müssen, die bis zu 120 t betragen. Falls die Anforderungen in Zukunft noch größer werden sollten – und dies zeichnet sich heute schon ab –, ist die FWH Stahlguss gut gerüstet. Sie hat durchaus Werkstoffe im Repertoire, die vergleichsweise noch höherfest und besser schweißbar sind. Auch die Zukunftspläne von Caterpillar können optimistisch stimmen. Im Bereich der Dortmunder Produktionsstätte will man die Montagekapazität erweitern. Dies bedeutet auch, dass man dort deutlich höhere Stückzahlen an Baggern montieren wird als in den Vorjahren. Mark Vierbaum

GUSS

Wie Gussteile Stück für Stück verfeinert werden FWHE · Betriebsbesichtigung bei Siemens PG in Mülheim an der Ruhr

Foto: Ute Hanhardt

Zeigten sich nach der Betriebsbesichtigung beeindruckt (von links nach rechts): Rainer Hammelsbrock , Okan Özpolat, Markus Derißen, Markus Jaskolka, Horst Rüsing, Daniel Klatt, Christian Scheller, Nikolaj Steinbock, Timo Saar, Tobias Boslak, Joscha Krups, Jens Fechner, Dennis Böhnke, Hasan Tümöz, Johann Freze, Richard Saralin, Axel Gröger, Joel Ocana-Garcia, Ali Özcan, Alexander Jaskolka, Enes Göktepe, Mike Mody und Pascal Jahnka.

O

b eine Dampfturbine schon 25 Jahre Energie geliefert hat oder neu gebaut wird: Siemens PowerGeneration in Mülheim an der Ruhr arbeitet kontinuierlich daran, die Gesamtwirtschaftlichkeit der Dampfturbinen zu optimieren. So reagiert sie auf die Tatsache, dass die fossilen Brennstoffe, die zur Energieerzeugung benötigt werden, allmählich schwinden.

Welche Rolle spielen dabei die Produkte der Friedrich WilhelmsHütte? Die Auszubildenden des 1. und 2. Ausbildungsjahres wollten es genauer wissen – und waren bei dem Unternehmen zu Gast. Nach einem historischen Überblick und einer Produktübersicht ging es in die Fertigungswerkstätten. Dort konnten die Azubis endlich nachverfolgen, wie aus den Turbinen

und Verdichtern, die zuvor bei FWHE geformt und gegossen worden waren, Bauteile gefertigt werden. Bearbeitet werden die Großbauteile in der mechanischen Fertigung auf Portal-Karusselldrehmaschinen und Großbohrwerken. Ob Fräsen, Bohren oder Drehen: Immer wieder überprüfen SiemensMitarbeiter zwischen den einzelnen Arbeitsschritten die Bauteile. Beeindruckend ist auch die Abteilung, in der die Turbinenwelle mit den Schaufeln bestückt wird. Hier zeigen sich die wahren Dimensionen einer Dampfturbine: Sie erreicht im Durchmesser annähernd 7 m. In der GeneratorenFertigung werden zum Packen der dünnwandigen Leiterbleche Roboter eingesetzt. Bei der Montage genießen Ordnung und Sauberkeit höchste Priorität. Das heißt unter anderem: Alle Werkzeuge und Betriebsmittel, die man zur Generatoren-Montage benötigt, stehen auf einer Liste. Sie werden nach Abschluss der Arbeiten überprüft und gezählt. Den hohen Qualitätsstandard sichern gut ausgebildete und umsichtig arbeitende Mitarbeiter. Der Besichtigungstag endete mit einem gemeinsamen Essen in der Siemens-Kantine.

Foto: Ralph Beushausen

Villar-Ferrin ist seit fast 23 JahLuftgefedert. Serafin ren bei Pleissner Guss in Herzberg am Harz beschäftigt. In dieser Zeit hat er an verschiedenen Arbeitsplätzen im Unternehmen seine Arbeit verrichtet, bis er 2007 als Gabelstaplerfahrer in die Großteile-Putzerei wechselte. Wegen seiner gesundheitlichen Probleme wurde sein Gabelstapler jetzt mit einem luftgefederten Fahrersitz ausgestattet. Den entsprechenden Antrag hatte Villar-Ferrin gemeinsam mit Ralph Beushausen ausgefüllt (Vertrauensperson für schwerbehinderte Menschen), die erforderlichen Kostenvoranschläge der Einkauf eingeholt. Nachdem die Deutsche Rentenversicherung signalisiert hatte, die Kosten zu übernehmen, ging alles sehr schnell. Serafin Villar-Ferrin freut sich über seinen neuen Fahrersitz. Er wird wohl auch weiterhin viel „Freude am Fahren“ haben. Ralph Beushausen

KURZ NOTIERT SAP-Einführung. Nach mehrwöchigem Auswahlverfahren wurde zwischen Pleissner Guss und GMH Systems der Vertrag geschlossen, das SAP System GMH .mes in der Logistik einzuführen. Bei Einführung werden die bisherigen Systeme Baan und Guadas sukzessive durch SAP -Module abgelöst – beginnend mit Bedarfsplanung, Produktionsplanung und Qualitätsmanagement bis hin zu Ergebnisrechnung und Profit-Center-Rechnung. Projektstart war Anfang September dieses Jahres. Im Mai 2012 will man den Echtbetrieb aufnehmen.

Rainer Hammelsbrock

AZUBI ECKE

Wichtiger Schritt im Leben HGZ · Der August 2011 symbolisiert für sieben Jugendliche einen neuen Lebensabschnitt: Sie begannen bei der Gießerei ihre Berufsausbildung.

Foto: mh

Die neuen Auszubildenden und ihre Ausbilder (von links nach rechts): Heiko Zimmer (Ausbilder Industriemechaniker), Lothar Wächter (Ausbilder Modellbauer), Roger Strümpel (angehender Modellbauer), Tim Neufert (angehender Kaufmann), Alexander Seidenstücker (angehender Industriemechaniker), Maximilian Kirstein (angehender Industriemechaniker), Niklas Strulik (angehender Elektroniker), Karl Robert Henning (angehender Elektroniker) und Andreas Glaßmeyer (Leiter Werkdienst). Nicht auf dem Foto: Holger Hoffmann (Ausbilder Elektroniker) und Manuel Hesse (angehender Modellbauer).

M

an wollte den zukünftigen Industriemechanikern, Modellbaumechanikern, Elektrikern und Industriekaufleuten den Einstieg und die Orientierung so leicht wie möglich machen. Deshalb stand der erste Ausbildungstag ganz im

Zeichen der Information. Nach der Begrüßung erwartete die neuen Azubis zunächst ein erster Überblick. Dabei lernten sie Kunden, Produkte, Fertigungsverfahren und Organisation von Harz Guss Zorge kennen. Im Anschluss erhielten sie eine

gründliche Sicherheitsunterweisung, um sie für die Gefahren zu sensibilisieren, die im Berufsalltag auf sie zukommen. Anschließend wurde ihnen ihre individuelle Schutzkleidung ausgehändigt. Bei einem etwa einstündigen Betriebsrundgang lernten die Azubis dann das Unternehmen in natura kennen. Anschließend nahmen die Ausbilder der jeweiligen Ausbildungsberufe ihre Schützlinge in ihre Obhut. Sie werden in den kommenden dreieinhalb Jahren deren Ansprechpartner sein. Und da ein innerbetrieblicher Unterricht die schulische und praktische Ausbildung ergänzt, steht einer guten Ausbildung nichts mehr im Wege. Nach einem kleinen Imbiss war der erste Ausbildungstag, der den jungen Menschen viele neue Impressionen bescherte, gegen Mittag beendet. Auch im nächsten Spätsommer wird Harz Guss Zorge wie in jedem Jahr weiteren jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben ermöglichen. Das Auswahlverfahren für den Ausbildungsbeginn 2012 ist bereits in Gange. mh

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Werksfoto

Pleissner Guss hat am 1. August für Startschuss. Bei fünf neue Auszubildende die berufliche Zukunft begonnen. Begrüßt wurden die jungen Leute von Geschäftsführer Bernd Schiborr und Ralph Beushausen (Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender). „Unsere Auszubildenden“, so Personalleiterin Ulrike Libal, „sind ein wichtiger Baustein für die Zukunft. Wir freuen uns, ihnen eine interessante Ausbildung in unserem international tätigen Unternehmen anbieten zu können.“ Von links nach rechts: Jonas Depre (Industriemechaniker), Matthias Krug (Jugendvertreter), Bernd Schiborr, Maximilian Müller (Zerspanungsmechaniker), Wolfgang Gastel (Ausbilder), Daniel Dietrich (Gießereimechaniker), Horst Kubon (Ausbilder), Marie-Theres Killig (Zerspanungsmechanikerin), Ulrich Barke (Ausbilder), Ulrike Libal (Personalleiterin), Jonas Horenburg (Elektroniker für Betriebstechnik) und Ralph Beushausen. ul

GUSS AZUBI ECKE

Den Nachwuchs im Blick

Zum Auftakt viel Spiel und Spannung

HGZ · Azubi- und Schülerfahrt zur GMTN 2011 in Düsseldorf

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er demografische Wandel ist für die Wirtschaft allgegenwärtig. Auch die Gießereibranche bekommt ihn zu spüren. Adäquaten Nachwuchs zu gewinnen, wird zunehmend schwieriger, weil immer weniger Jugendliche erfolgreich eine allgemeinbildende Schule absolvieren. Umso wichtiger ist es, Jugendliche schon früh für eine Tätigkeit in Gießereien zu begeistern. Fragt sich nur – wie? Indem man ihnen zum Beispiel die Leistungsfähigkeit und High-Tech-Orientierung der Branche nahebringt! Was lag näher, als dafür die wichtigste Leistungsschau der Branche zu nutzen: die GMTN (Abkürzung für die Einzelmessen GIFA, METEC, THERMPROZESS und NEWCAST ). Dort gab es in diesem Jahr erstmals ein Jugendprogramm. Es sollte Schülern, Auszubildenden und Studenten

Einblicke in die Welt der Metallurgie und Gießereibranche geben – und gleichzeitig über Berufschancen informieren. So boten viele Hauptaussteller an ihren Messeständen jugendgerechte Ausstellungsbereiche. Und in einem zentralen Sonderschaubereich konnten Interessenten Infos zu Berufsbildern und Ausbildungsmöglichkeiten abrufen oder auch eigenhändig experimentieren. Auch Harz Guss Zorge und Pleissner Guss nutzten die Chance, sich zu informieren und Nachwuchs zu gewinnen. Sie sponserten eine gemeinsame Fahrt von insgesamt 37 Teilnehmern – darunter überwiegend Azubis, einige interessierte Mitarbeiter der beiden Unternehmen und fünf Schüler einer ortsansässigen Hauptschule. Begleitet von Markus Hoffmann (Referent für Controlling und Personal) und Hol-

ger Hoffmann (HGZ -Ausbilder der Elektroniker) traf der Bus am frühen Vormittag in Düsseldorf ein. Mitarbeiter und Azubis gingen zunächst getrennte Wege. Speziell für Schüler hatte die Messegesellschaft ein Exkursionspaket geschnürt, das auch eine geführte Tour auf dem Messegelände vorsah. Ein besonderes Highlight war der Besuch der kompletten Gruppe beim Sponsor der Reise: bei Harz Guss Zorge. Deren Geschäftsführer Carsten Weißelberg begrüßte die Teilnehmer der GMH -Gießereigruppe und informierte sie über die neuesten gießereitechnischen Entwicklungen der GMH Gruppe („Lost Foam“-Formverfahren) und neue Werkstoffsorten. Am Ende des Tages waren sich alle einig: Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt. mh

sich dafür interBildungsurlaub. Wer essierte, konnte auch

Werksfoto

mitfahren. Und so hieß es Samstagmorgen für alle Azubis und Beschäftigten von Walter Hundhausen, die sich gemeldet hatten: „Auf nach Düsseldorf zur GIFA .“ Eine Stunde später war man bereits mittendrin im Geschehen – und überrascht von der Vielseitigkeit der Gießereibranche und den Zulieferprodukten. Die Messeveranstalter hatten den Besuch der Gruppe ausgesprochen professionell organisiert, zum Beispiel mit Führungen zu ausgewählten Ausstellern unter der Leitung von Messe-Betreuern. Am Messestand der GMH Gruppe stand Harz Guss Zorge für den Automotive-Bereich im Vordergrund. Dort erklärte Carsten Weißelberg (Technischer Geschäftsführer) den Besuchern von Walter Hundhausen die einzelnen Produktionsschritte bei der Herstellung der Gussteile und deren Verwendung bei der Autoproduktion. Alles in allem war es für die WH-Mitarbeiter ein gelungener „Bildungsurlaub“. Zudem wurde einmal anschaulich bewusst, wie wichtig die Teile sind, für deren Herstellung man sich tagtäglich in der Gießerei einsetzt. Am Schluss waren sich alle einig: „Schade, dass solch eine Messe nur alle vier Jahre stattfindet.“ Andrea Redmann

Werksfoto

FWH · Einführungsseminar in Essen-Werden

Foto: Rainer Hammelsbrock

Auf dem Bild von links nach rechts: Wolfgang Janjevic (Betriebsratvorsitzender), Patrick Mitrovic (JAV), Siegfried Hardt (Betriebsrat), Götz Lemler (Betriebsrat), Pierre Teloh (Industriemechaniker), Michael Kucza (Gießereimechaniker), Stefano Flore (JAV), Sebastian Schewerda (Gießereimechaniker), Marcel Müller (Gießereimechniker), Rene Schicke (Industriemechaniker), Dirk Horstkamp (IGM), Julian Boslak (Industriemechaniker), Andreas Arnzen (Technischer Modellbauer), Patrick Friese (Industriemechaniker), Mücahit Bostanci (Industriemechaniker) und Horst Rüsing (Personalleiter FWH).

A

nfang September begann für sieben Azubis der Friedrich Wilhelms-Hütte und für drei Azubis der Kresta Industries bzw. Eickhoff Anlagen- und Industriemontagen GmbH das Berufsleben. Zum Kennenlernen hatten sie sich am 31. August zu einem dreitägigen Einführungsseminar hoch über dem Baldeneysee in der Jugendherberge Essen-Werden getroffen. Nach dem Frühstück wurden sie von zwei Trainern in Seilund Knotenkunde sowie Sicherungstechniken unterwiesen. Danach ging es in den Hochseilgarten am Baldeneyer Seaside Beach. Dort verlangten ihnen Übungen wie Seilbrücken oder Riesenleiter die volle Konzentration ab. Bei der Sicherung der Kletterer in luftiger Höhe war Teamarbeit gefordert. Am zweiten Tag ging es um Gruppenarbeit. Die einzelnen Teams mussten aus Karton

eine tragfähige Brücke bauen. Nachmittags besuchten sie den Nachtigall-Stollen in Witten, ein Besucherbergwerk, das als Wiege des Ruhrbergbaus gilt und bereits 1892 stillgelegt wurde. Eine Führung vermittelte Einblicke in die damaligen Arbeitsbedingungen und Produktionsanlagen unter Tage. Mit einem Grillabend an der Jugendherberge endete der Tag. Am dritten Tag stellte Personalleiter Horst Rüsing die Friedrich Wilhelms-Hütte und die GMH Gruppe vor. Danach informierten Wolfgang Janjevic (Betriebsratsvorsitzender), Götz Lemler (Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender), Dirk Horstkamp (Jugendsekretär der IG Metall) sowie Stefano Flore und Patrick Mitrovic (FWH-Jugendvertreter) über die Arbeitnehmer- und Ausbildungsvertretung. Rainer Hammelsbrock

Werksfoto

der GIFA 2011 (Gießereifachmesse) hatte der VerNachwuchswerbung. Während ein Deutscher Gießereifachleute (VDG) einen Messestand

Berufsanfänger haben Anfang September Neustart. Sechs bei Walter Hundhausen ihre Ausbildung begon-

als Schau- und Schulgießerei eingerichtet. Er war Teil des VDG-Aktionsbereiches und widmete sich dem Thema „Nachwuchswerbung“. Besetzt war er unter anderem mit Gießereimechaniker-Azubis der Friedrich Wilhelms-Hütte, der Hüttenes-Albertus Chemische Werke GmbH, der Metallgießerei KSM Castings GmbH sowie Schülern der Anne Frank Hauptschule (Schulgießerei) aus Hannover. Bei den Azubis konnten sich Schülerinnen und Schüler über Ausbildungsberufe in der Gießerei informieren. Aber es ging auch handfest und praxisnah auf dem Stand zu. Denn die Schüler durften mit Modellen Handformen aus Formsand fertigen, die anschließend abgegossen und geputzt wurden. Bei einem Besuch am Messestand informierten sich auch FWH-Geschäftsführer Rainer Eschen, Personalleiter Horst Rüsing und Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Janjevic über das Interesse der Schülergruppen an den gießereitechnischen Ausbildungsberufen. Hintere Reihe stehend von links nach rechts: Horst Rüsing, Wolfgang Janjevic, Patrick Mitrovic, Dennis Böhnke, Marcus Lucas, Reiner Eschen, Markus Jaskolka und Axel Gröger. Vordere Reihe kniend von links nach rechts: Simon Hüge, Andreas Flehmer, Okan Özpolat, Johann Freze und Adam Palasz. Rainer Hammelsbrock

nen. Daniel Dreisewerd und Orhan Yavuz werden zum technischen Modellbauer ausgebildet, Serhat Örkütgil und Davide Nassisi zum Elektroniker, Phillip Eschrich zum Industriemechaniker und Lisa Schäfer zur Industriekauffrau. Begrüßt wurden die „Neuen“ vom Kaufmännischen Geschäftsführer Norbert Klaas. Und wie immer hatte man auch die Eltern eingeladen. Nach der Werksbesichtigung beantworteten Personalleiter Norbert Hemsing und Betriebsratsvorsitzender Reinhard Pilk Fragen zum betrieblichen Ablauf. Nach der offiziellen Begrüßung begann für die Azubis gemeinsam mit Azubis der Karrierewerkstatt der Deutschen Edelstahlwerke die Azubi-Einführungswoche. Jeder Auszubildende hat bei entsprechender Leistung die Chance, nach der Ausbildung unbefristet übernommen zu werden. Andrea Redmann

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GUSS

Lokalzeit in Schwerte WH · Fernsehteam berichtete über Maschinenbau-Studenten.

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s war schon recht ungewöhnlich, dass sich an einem verregneten Dienstagmorgen während der Schul- und Semesterferien in Nordrhein-Westfalen ein WDR Fernsehteam beim Pförtner der Gießerei Walter Hundhausen zu Drehaufnahmen meldete. Aber dieser Besuch war abgesprochen. Filmen wollte das Team einen „Ferienjobber“, der sich während der Semesterferien ein gutes Zubrot in einem Bereich verdient, um den andere Ferienarbeiter ansonsten einen großen Bogen machen: in der Schwerindustrie. Alexander Hofmann studiert Maschinenbau an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn. Er ist bei Walter Hundhausen schon ein „alter Hase“, war er doch schon einige Male während seiner vorlesungsfreien Zeit in verschiedenen Abteilungen tätig. Seine Vorgesetzten waren mit ihm und seiner Arbeitsleistung immer voll zufrieden. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass man ihn – nach Rücksprache mit Personalund Werksleitung – ins Rennen um die Ferienjobber-Story schickte. Das Fernsehteam filmte minutiös alle Vorgänge am Arbeitsplatz von Alexander Hofmann. Man war sichtlich beeindruckt, wie professionell ihm die Abläufe von

der Hand gingen. Normalerweise arbeitet der 24-Jährige am Trennband der Gießerei. Doch inzwischen ist Betriebsferienzeit, und so wurde er kurzfristig in die Endfertigung versetzt. Diese Flexibilität und Zuverlässigkeit zeichnen viele studentische Ferienjobber aus. Wieder eine Erfahrung mehr, die

War dem WDR eine Story wert: Regelmäßig arbeitet Maschinenbau-Student Alexander Hofmann in der Produktion der Gießerei Walter Hundhausen.

er vielleicht auch einmal für das Studium nutzen kann. Denn für Alexander steht nicht nur das Geld für einen wohlverdienten Urlaub im Mittelpunkt. Er schätzt auch die studienbegleitenden Erfahrungen, die er in der Gießerei machen kann. Insoweit kann man von einer Win-win-Situation sprechen, wie man heute im Manager-Denglisch sagt: Der Betrieb hat eine vollwertige Vertretungskraft zur Urlaubszeit, der Ferienjobber kann seine Urlaubs- und Studentenkasse auffüllen. Ausgestrahlt wurde der Beitrag bereits am Abend des Drehtags in der „Lokalzeit Dortmund“. nh

Werksfoto

Werksfoto

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Jahre wieder…“ könnte das Motto des Klimalauf. „Alle AOK -Firmenlaufs im Kreis Unna lauten. In diesem Jahr stand er unter dem Motto: „Laufen für das Betriebsklima“. Insgesamt nahmen 4.084 Läufer in den Disziplinen Laufen, Walken und Nordic Walking teil, die sich aus 257 Teams zusammensetzten. Für den Veranstalter, für den dieser Lauf mittlerweile Tradition geworden ist, spiegeln allein schon diese Zahlen einen beachtlichen Teilnahme-Erfolg wider. Auch ein Team der Gießerei Walter Hundhausen (WH ) war mit am Start. Los ging es in den frühen Abendstunden mit einem gezielten Warm-up. Um Punkt 19 Uhr fiel dann der Startschuss, und die Teilnehmer machten sich laufend, walkend oder nordic-walkend auf die etwa 5,5 km lange Strecke durch die Unnaer Innenstadt und den „Bornekamp“. Dabei stand weniger die schnellste Zeit im Vordergrund als eine gelungene Teamarbeit. Denn die Firmenteams sollten möglichst alle wieder am Ziel ankommen – was denn auch gelang. Natürlich durfte auch eine „After-Run-Party“ nicht fehlen, die zu Musik, Tanz, Essen und viel Spaß einlud. Fazit der Teilnehmer: Es war alles in allem wieder einmal eine gelungene Veranstaltung. Das WH -Team hofft allerdings, dass im nächsten Jahr noch mehr Kolleginnen und Kollegen mitmachen werden. In diesem Jahr liefen für das Betriebsklima (von links nach rechts): Roger Kleff, Wolfgang Blatt, Michael Tunkel, Peter Gaehl, Katrin Hamann, Janine Alexius und Volker Sülberg. Katrin Hamann

Konzentriert bei der Arbeit: Alexander Hofmann gehen die einzelnen Arbeitsschritte zügig und routiniert von der Hand.

Hochpreisig.

Werksfoto

sind in der Rundum gesund. Gesundheitstage Guss-Gruppe inzwischen keine Seltenheit mehr. Was optimistisch stimmt: Sie finden bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung immer größeren Anklang. Ein Grund dafür mag sein, dass die Belegschaft immer älter – und damit immer gesundheitsbewusster wird. Schließlich kann man die Anforderungen des Arbeitsalltages nur bewältigen, wenn man über eine gute körperliche und geistige Konstitution verfügt. So ist es nicht erstaunlich, dass Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft an einem Strang ziehen. Dies bewies auch der rege besuchte Gesundheitstag bei der MWK Schwäbisch Gmünd. Ob Rücken-Check, Blutdruck-Messung, Gesundheits-Tipps oder Info-Broschüren von den im Unternehmen vertretenen Krankenversicherungen: An allen Info-Ständen herrschte großer Andrang. Und so manche angeregte Diskussion und Fragerunde hat sicherlich bei manchem Mitarbeiter dazu geführt, seinen Lebensstil auf Gesundheitsaspekte zu überprüfen oder mehr für seine Gesundheit zu tun. Wenn dies erreicht werden konnte – und vieles spricht dafür –, war der MWK -Gesundheitstag für alle ein voller Erfolg. Das Foto zeigt Beratungsstände zum Thema „Gesundheit und Ernährung“. Dort konnte man jede Menge interessante Informationen einholen und so manchen Gesundheitstipp mit nach Hause nehmen. Herbert Mattheis

205 Unternehmen haben sich um den „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden Württemberg“ beworben. Teilnehmen konnten Firmen, die soziale Organisationen, Wohlfahrtsverbände, Initiativen, Einrichtungen oder Vereine unterstützen bzw. mit ihnen zur Lösung gesellschaftlicher und sozialer Probleme beitragen. Mit dem Preis würdigen das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg und die Caritas kleine und mittlere Unternehmen für ihr freiwilliges soziales Engagement. Bereits zum zweiten Mal (nach 2009) hatte sich auch MWK Schwäbisch Gmünd GmbH mit einem Partnerschaftsprojekt beteiligt. Ihr Engagement wurde mit der Anerkennungsurkunde „Sozial engagiert 2011“ belohnt. Ausgezeichnet wurde ein Technikprojekt mit Kindern des Schulkindergartens der „Schule für Hörgeschädigte St. Josef“, das MWK 2010 in Schwäbisch Gmünd durchgeführt hatte. Das Projekt sollte den hörgeschädigten Vorschulkindern einen spielerischen Umgang mit Naturwissenschaft und (Gieß-)Technik vermitteln. MWK will bei der nächsten Ausschreibung wieder mitmachen. Herbert Mattheis

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Foto: Mit freundlicher Genehmigung der „Westfälischen Rundschau“, Schwerte

Hilfe. 

4.444 Euro waren beim „Familientag“ von Walter Hundhausen für die Spende zusammengekommen, die jetzt der „Schwerter Tafel“ zugutekam. Der Erlös stammte vom Kuchenverkauf, dem Torwandschießen und nicht zuletzt aus dem Losverkauf für die attraktive Tombola. Sichtlich bewegt nahmen Andrea Brüske (Leiterin „Tafel-Standort Schwerte“) und ihre Kollegin Lena Diesner (Sozialpädagogin) den Scheck von Geschäftsführer Norbert Klaas und Betriebsratsvorsitzendem Reinhard Pilk bei einer kleinen Feierstunde entgegen. Das Geld ist bereits eingeplant: Man benötigt dringend eine für Großküchen geeignete Spülmaschine; die alte hatte vor wenigen Wochen das Zeitliche gesegnet. Etwa 2.000 Menschen müssen in Schwerte von Sozialleistungen leben, davon ein Drittel Kinder und Jugendliche. Über 2.000 Menschen sind arbeitslos. Was vielen fehlt, ist ein preiswertes und gesundes Essen. Hier setzt die „Tafel in Schwerte“ an und ermöglicht eine warme Mahlzeit für Bedürftige. Gleichzeitig ist der Tafel auch eine sogenannte Produktionsschule angeschlossen, die zwölf Jugendliche im Bereich Hauswirtschaft beschäftigt und qualifiziert. Sie können nun ihre Aufmerksamkeit wieder mehr aufs Kochen richten – und nicht aufs mühsame „Mitder-Hand-Spülen“. Strahlende Gesichter bei der Scheckübergabe (von links nach rechts): Norbert Klaas, Reinhard Pilk, Andrea Brüske und Lena Diesner. nh

GUSS

Eine Prämie geteilt durch drei WH · Im Rahmen des Ideenmanagements wurde in diesem Jahr eine Teamleistung als „Idee des Jahres 2010“ ausgezeichnet. Sie hatte entscheidend zur Verbesserung eines Granulationsmischers beigetragen.

I

n der Gießerei Walter Hundhausen steht an der Formanlage auch ein Granulationsmischer. Das Aggregat vermischt den dort anfallenden Staub mit Wasser. Der dabei entstehende Schlamm fließt anschließend in einen Transportbehälter, der zur Deponie transportiert und dort dann geleert wird. Leider waren die Instandhaltungskosten für diesen Mischer extrem hoch – vor allem bedingt durch hohe Ersatzteilkosten und zeitaufwendige Reparaturen. Dies gab auch den drei Schlossern Walter Böttcher, Norbert auf dem Kamp und Mehmet Oguz zu denken. Sie fragten sich, wie man diesen Zustand verändern bzw. optimieren könne. Also suchten sie nach Abhilfe und durchdachten dabei viele Alternativen und Varianten. Ihren Lösungsvorschlag setzen die drei schließlich sogar persönlich und mit großer Einsatzbereitschaft um – natürlich erst nach „offizieller Freigabe“ durch die Kommission des Ideenmanagements. Die umfangreichen Änderungen am Granulationsmischer führten tatsächlich zu einer beachtlichen Reduzierung der Wartungskosten. Zudem verringerte sich in den davon betroffenen Bereichen die Staubentwicklung erheblich. So optimierte ihre Idee letzten Endes nicht nur die Staubentsorgung, sondern verbesserte auch maßgeblich die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter. Die drei Schlosser erhielten für ihren Vorschlag jeweils schon

Foto: Rolf Thauern

Besuch bei Walter Sauber bleiben! Wichtiger Hundhausen: Das MAN -Team

Werksfoto

„Lieferantenmanagement“ überzeugte sich einen ganzen Tag lang vor Ort bei der Gießerei davon, dass wichtige Standards umgesetzt und konsequent eingehalten werden. Dabei standen diesmal vor allem drei Bereiche im Mittelpunkt: die Prozesssicherheit, die Festlegung der von MAN gewünschten Logistikanforderungen und die Umsetzung des „MAN-5-S Systems“. Die fünf S stehen für „Selbstdisziplin, Sortiere aus, Standardisiere, Sauberkeit und Sichtbare Ordnung“ und wurden bei MAN bereits vor einiger Zeit erfolgreich eingeführt. Beim Werksrundgang (von links nach rechts): WH -Geschäftsführer Andreas Beck, Timm Bartel (MAN ), Ronald Augustin (MAN), WH-Werksleiter Joachim Speh und Dr. Ralf Juse (MAN ).

Ideen zahlen sich manchmal gleich dreifach aus (von links nach rechts): Die Schlosser Mehmet Oguz, Norbert auf dem Kamp und Walter Böttcher erhielten für ihren Verbesserungsvorschlag einen Scheck in Höhe von 2.000 Euro plus 100 Euro von der Geschäftsleitung – macht glatte 700 Euro pro Kopf.

1.000 Euro. Diesen Betrag hatte die Ideenmanagement-Kommission nach einem objektiven Bewertungsverfahren festgesetzt. Zusätzlich wurde diese Idee als Idee des Jahres 2010 mit nochmals insgesamt 2.000 Euro prämiert. Eine schöne Erfolgsgeschichte, die allerdings auch zum Nachdenken Anlass gibt. Schließlich ist in den Produktionsbereichen einer Gießerei vieles zu verbessern – oft mit kleinem Aufwand bei fast immer großer Wirkung. Auch zeigt

das Engagement, wie sehr die Mitarbeiter an ihrem Unternehmen und seinen Prozessen interessiert sind. Übrigens: Die Anzahl der eingereichten Ideen ist oft ein verlässliches Barometer für das Betriebsklima. Denn viele Studien belegen: Die besten Ideen kommen von zufriedenen Mitarbeitern, die sich mit den Produkten und damit ihrem Unternehmen identifizieren. nh

Rolf Thauern

PERSONALIA

Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011 Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH

Walter Hundhausen GmbH

25 Jahre: Silke Winkler (Arbeitsvorbereitung)

25 Jahre: Selajdin Ademi (Fertigungssteuerung), Markus Brenscheidt (Kernmacherei), Nuri Bulut (Formerei), Czeslaw Dudek (Glüherei), Abdessatar El-Aifi (Endfertigung), Frank Hoffmann (Qualitätsmanagement) und Martin Jeziorny (Instandhaltung) 35 Jahre: Mehmet Aydin (Endfertigung), Gerald Beele (Modellbau), Frank Braune (Modellbau), Ramazan Bulut (Glüherei), Klaus Doert (Modellbau) und Michael Ries (Instandhaltung)

Harz Guss Zorge GmbH

25 Jahre: Thomas Drescher (Putzerei), Axel Finke (Werkdienst), Carsten Hinz (Vertrieb), Norbert Kurth (Kernmacherei) und Norbert Melzer (Putzerei)

Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH

Foto: mk

von außen ist zu erkennen: Bei Dieckerhoff Guss tut sich was. Dabei wird nicht Aufbruch. Schon nur an der Leistungsfähigkeit, sondern auch an der Außendarstellung des Unternehmens gearbeitet. Dies lässt sich an der neu eingerichteten Website ebenso gut ablesen wie an der Außenfassade einer Hauswand. Dort prangen zwei neue Banner, die die positive Stimmung im Unternehmen widerspiegeln – und jedem Besucher oder auch Kunden einen ersten Eindruck von Dieckerhoff Guss vermitteln: Sie sollen neugierig auf Produkte und Menschen des Unternehmens machen. Jens Langpap

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25 Jahre: Nevzat Aksu (Kernmacherei), Wolfgang Jagelki (Finanzwesen), Jörg Janza (Schmelzbetrieb), Achim Kocks (DV-Organisation) und Götz Lemler (Betriebsrat Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss und Eisenguss) 35 Jahre: Metin Alkan (Modellager), Helmut Alteheld (Einkauf/ Materialwirtschaft), Jürgen Daamen (Kernmacherei), Hans-Dieter Fürbach (Instandhaltung Mechanik), Ulrich Gries (Instandhaltung Mechanik) und Claudia  Matysiak (Materialwirtschaft)

35 Jahre: Dieter Gentz (Stahlwerk) und Erwin Hinte (Fertigung)

Pleissner Guss GmbH Herzberg

Stahlguss Gröditz GmbH

40 Jahre: Frank Müller (Formerei) und Peter Tschäpe (Schweißerei)

MWK Renningen GmbH

10 Jahre: Osmend-Nield Alfred (Mechanische Bearbeitung), Sivananthan Arumukam (Mechanische Bearbeitung), Astrid Frisullo (Vertriebsinnendienst), Giros Karabetyan (Mechanische Bearbeitung), Selvarajah Sachithanatham (Mechanische Bearbeitung), Sithamparapillai Sivapatham (Mechanische Bearbeitung) und Jerry-Vimalapaj Varatharajah (Mechanische Bearbeitung) 15 Jahre: Petra Immler (Einkauf), Hayrettin Isak (Schmelzerei), Thedchanamoorthy Kanagarasa (Putzerei), Nurten Karatepe (Endprüfung), Heiko Kloß (Personalabteilung), Kanthia Logathas (Mechanische Bearbeitung), Jose-Julio Marques-Carvalho (Putzerei), Maria Moutroupidou (Kernmacherei) und Subaskaran Sellaturi (Mechanische Bearbeitung) 20 Jahre: Michael Bomeier (Produktionsplanung) und Horst Lehmann (CAD)

MWK Schwäbisch Gmünd GmbH

10 Jahre: Kasem AlJanabi (Schmelzerei), Yusuf Filiz (Gießerei) und Thomas Pleil (Gießerei) 25 Jahre: Emin Sandik (Sägerei)

ENGINEERING

Krantechnik: Kranbau Köthen GmbH · Alpha-Elektronik GmbH · Saalfelder Hebezeugbau GmbH Anlagenbau: IAG MAGNUM GmbH · WeserWind GmbH Offshore Construction Georgsmarienhütte · Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH

Eine Branche im Aufwind WW · Die internationale Windenergie-Branche traf sich in Bremerhaven, um drei Tage lang Informationen und Erfahrungen auszutauschen – und Mit-Sponsor WeserWind lud alle zum „Maritimen Wind Dinner“.

Ü

ber 850 Vertreter aus Unternehmen der Windenergie und zugehörigen Zweigen machten sich im Juni auf den Weg nach Bremerhaven. Ihr Ziel: die schon traditionelle Branchenkonferenz „Windstärke 11 Kurs Offshore“, ausgerichtet von der Windenergieagentur Bremerhaven Bremen e.V. (WAB ). Treffpunkt und drei Tage lang Zentrum dieser internationalen Begegnung war das Atlantic Hotel Sail City direkt am Weserufer. WeserWind war einer der Sponsoren der Konferenz und zugleich Ausrichter des „Maritimen Wind Dinners“ (siehe dazu: „Imposante Inszenierung“). Das Programm der Konferenz war gemischt und abwechslungsreich. So hatten die Teilnehmer ausreichend Gelegenheit, sich über

gearbeitet, zum Beispiel wie sich Erfahrungen aus dem Öl- und GasSektor auf die Offshore-Windbranche übertragen lassen. Der Nachmittag des zweiten Konferenztages bot den Teilnehmern während der Tagungsfahrt auf der MS Oceana weitere Mög-

neue Entwicklungen zu informieren, Erfahrungen auszutauschen und nicht zuletzt Kontakte zu knüpfen, um so das WindenergieNetzwerk auszubauen und zu stärken. Zum Auftakt gab es vier Exkursionen zu Unternehmen aus Bremerhaven, dem Elbe-Weser-Raum und der Wesermarsch. Sie alle haben sich in der Windenergie bzw. in der Offshore-Windenergie etabliert. Bei diesen Exkursionen konnten die Teilnehmer erste Kontakte knüpfen und Fachgespräche führen – Gespräche, die am Abend bei einem Sektempfang fortgeführt wurden. Offiziell eröffnet hatte die Konferenz WAB -Geschäftsführer Ronny Meyer. In seinem Grußwort beschrieb er die spürbar positive Fotos: Matthias Ibeler

Premiere: Vorschub der ersten Tripod-Gründungsstruktur in Richtung Hallentor.

Gespräch bei fast stürmischen Wind- und Wetterverhältnissen: WeserWind-Geschäftsführer Dirk Kassen im Gespräch mit einem Gast auf der Außenplatte vor der neuen WeserWind-Fertigungshalle. Beim anschließenden „Maritimen Wind Dinner“ sollte es wesentlich ruhiger zugehen.

Tendenz in der Branche. Gleichzeitig rief er zu einem Schulterschluss zwischen On- und Offshore-Windenergie auf. Als Vertreter der Bundesregierung betrat anschließend Regierungsdirektor Torsten Bischoff das Rednerpult. Als Repräsentant des Bundesumweltministeriums sicherte er den Konferenzteilnehmern den Rückhalt der Bundesregierung beim Ausbau regenerativer Energien zu. Thema war auch der stufenweise Atomausstieg bis 2022, den die Bundesregierung tags zuvor beschlossen hatte. Dabei ging er auf die Anteilsanhebung regenerativer Energien auf 35 Prozent

ein und die damit verbundenen Aufgaben, Herausforderungen und Chancen für die Windenergie. An den folgenden beiden Konferenztagen waren über 60 Vorträge angesetzt. Dort referierten Vertreter der Windenergie und offshorebezogenen Branchen über neueste Entwicklungen, Erfahrungen und Technologien. Themenschwerpunkte waren unter anderem Logistik, Sicherheits- und Umweltschutz, Forschung und Entwicklung, Finanzierung sowie Service und Wartung für Offshore-WindProjekte. Oftmals wurden auch Synergien zwischen unterschiedlichen Industriezweigen heraus-

Imposante Inszenierung WW · Das „Maritime Wind Dinner“ wird allen Gästen lange in guter Erinnerung bleiben.

D

er späte Nachmittag und Abend des zweiten Konferenztages stand ganz im Zeichen von WeserWind. Nach einer Weser-Schiffsfahrt auf der MS Oceana waren die 850 Gäste am Schwerlastkai von WeserWind angelandet. Dort konnten sie zunächst praktische Vorführungen von Offshore-Zugangssystemen verfolgen. Dann endlich passierte, worauf alle gespannt gewartet hatten: Am frühen Abend öffnete

die Endfertigungshalle „Am Lunedeich“ ihre Tore. Geschickt hatte man einen Lounge-artigen Bereich in die Fertigung eingebettet, in unmittelbarer Nähe zu den gigantischen Gründungsstrukturen. Ausnahmslos alle Gäste waren von der Größe der Halle, den in Produktion befindlichen Tripods, der festlichen Szenerie und dem dadurch entstandenen einzigartigen Flair tief beeindruckt.

lichkeiten zum Gedankenaustausch. Viele genossen dabei die Möglichkeit, die Seestadt in Ruhe von der Weser aus zu betrachten. Die Fahrt endete am Schwerlastkai von WeserWind. Dort erwartete die Gäste zunächst jede Menge Anschauungsmaterial und danach das „Maritime Wind Dinner“. Die ungebrochen hohe Beteiligung an den Vorträgen des letzten Tages bewies, wie branchenorientiert die Themen waren. Kein Zweifel: Schon jetzt hat die „Windstärke“ 2012 einen festen Platz im Terminkalendern der WindenergieUnternehmen. Eike Lindau

WeserWind-Geschäftsführer Dirk Kassen hieß die Gäste herzlich willkommen. Danach folgten Grußworte von Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz und WAB Geschäftsführer Ronny Meyer. Danach wurden die Anwesenden mit der Tanzformation „Windriders“ des HelmnotTheaters auf den festlichen Abend eingestimmt. Höhepunkt aber war der erstmalige Vorschub der ersten Tripod-Gründungsstruktur auf dem Schienenverschub-System. Spätestens hier wurde allen Anwesenden klar: Aus der Idee, Gründungsstrukturen in Serie zu fertigen, ist inzwischen Wirklichkeit geworden. Unter diesem Eindruck genossen viele Konferenzteilnehmer das „Maritime Wind Dinner“ bis in die frühen Morgenstunden. Eike Lindau

Foto: Matthias Ibeler

Einmaliges Ambiente: Fantastische Impressionen aus der WeserWind-Fertigungsstätte anlässlich des „Maritimen Wind Dinners“.

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ENGINEERING

Neugierde führt zu einstündiger Verspätung WeserWind · Internationales Team der „Det Norske Veritas“-Stiftung geht trockenen Fußes zwei Gründungsstrukturen auf den Grund.

Foto: Maximilian Stierle

Wollte es genauer wissen: ein internationales Team der „Det Norske Veritas“-Stiftung.

I

hr Fortbildungsprogramm zum Thema Windkraft führte die DNV Germany GmbH in diesem Jahr auch zu WeserWind. Das Windkraftunternehmen in Bremerhaven war das einzige deutsche Industrieunternehmen, das für ihr „DNV Wind Global Training Program“ ausgesucht worden war – ein internes Weiterbildungsprogramm der DNV -Stiftung für ihre Mitarbeiter. Es soll ihnen tiefere Einblicke in industrielle Prozesse ermöglichen und die weltweite Zusammenarbeit fördern. Die international besetzte 12-köpfige Gruppe wollte mehr darüber erfahren, wie die speziellen technischen Anforderungen im Bereich der Offshore-Windenergie aussehen. Im Zentrum ihres Interesses: die Fertigung von Grün-

dungsstrukturen im industriellen Maßstab und WeserWind-Forschungsprojekte. Die Teilnehmer stammten aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen innerhalb der DNV -Stiftung. Sie waren zwar nicht auf den Offshore-Windbereich spezialisiert, hatten aber alle auf die eine oder andere Weise mit erneuerbaren Energien zu tun. Beispielsweise sind die DNV -Mitarbeiter aus den USA vornehmlich auf dem Gebiet „onshore wind“ tätig – und waren gespannt, die Besonderheiten beim Bau von Gründungsstrukturen und Umspannwerken für OffshoreWindparks kennenzulernen. Für die Gäste war die Führung durch die neue WeserWind-Produktionsstätte einer der Höhepunkte des Tages. Die meisten hatten zuvor

noch keine Gründungen aus Stahl (insbesondere Tripods) für Offshore-Einsätze gesehen. Dementsprechend waren sie von den Dimensionen der Fundamente und des Produktionsstandortes beeindruckt. Nach dem Mittagessen ging es zum Standort „Riedemannstr. 1“ in Bremerhaven. Dort konnten die Exkursionsteilnehmer gleich zweifach Einblick nehmen: in die Planung und den Bau von Offshore-Umspannwerken und in die Vorfertigung für die Serienproduktion von Gründungsstrukturen. Die Führung endete mit der Besichtigung von zwei FundamentPrototypen, die WeserWind 2006 und 2008 bei Forschungsprojekten in der Nähe der Überseehäfen an Land errichtet hatte. Sowohl die Jacket- als auch die Tripod-Gründungsstruktur weckten am Ende eines langen Tages nochmals die Neugierde der Gäste. Denn normalerweise ist es sehr aufwendig, solche Fundamente im Einsatz zu sehen – beispielsweise draußen in der Nord- oder Ostsee. Doch an diesem Tag konnten sich die DNV -Stiftungsmitarbeiter trockenen Fußes über die Technik informieren – eine Möglichkeit, von der sie ausgiebig Gebrauch machten: Ihre Abfahrt verzögerte sich fast um eine volle Stunde.

Windhoff · „Rheiner Riese reist zum Rhein“ – so betitelte die Lokalpresse den Schwertransport, der von Rheine nach Kehl bei Straßburg führte.

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zwei Autokränen auf die bereitliegende MS Ancora. Mit dem Binnenschiff ging es auf eine ein-

langen, zähen Verhandlungen konnte Belohnung. Nach WeserWind im Juli zwei wichtige Projekte unter Dach und Fach bringen, die ein- und dasselbe Bauwerk betreffen: das Umspannwerk Meerwind Süd/Ost. Zunächst wurde der Vertrag zur Lieferung des Jackets für die Umspannstation unterschrieben, kurz darauf auch noch der Vertrag für die Topside. Das Bremerhavener Unternehmen WindMW, eine Tochtergesellschaft der amerikanischen Blackstone-Gruppe, „belohnte“ mit dieser Auftragsvergabe die langfristige Beziehung zu WeserWind. Die Gespräche über die Lieferung des Jackets waren von der technischen Seite her besonders spannend. Denn als Besonderheit soll das Jacket über ein integriertes Kabeldeck verfügen. Diese Konstruktion ermöglicht, das Kabeleinziehen von der Installation der Topside zu entkoppeln – ein echter Pluspunkt. Dieser Auftrag zeigt übrigens, wie sehr der Auftraggeber der Jacket-Fertigungskompetenz von WeserWind vertraut. Die Fertigung der Topside vergab er an das bewährte Team Alstom Grid/WeserWind. Auch hier konnten die Auftragnehmer das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen: Innerhalb kürzester Zeit war es den Ingenieuren bei Alstom und WeserWind gelungen, ein Konzept zu erarbeiten, das rundum überzeugte und der WindMW auch letzten Endes den fristgerechten Abschluss des sogenannten Financial Close ermöglichte (endgültige Finanzierungszusage der Banken für ein Projekt nach Vorlage aller Verträge für die wichtigen Gewerke eines Windparks). Damit steht der Realisierung der Windparks Meerwind Süd und Meerwind Ost nichts mehr im Wege. Sichtlich erschöpft konnten (von links nach rechts) Edgar Scholz (Alstom Grid), Jens Assheuer (WindMW) und Dirk Kassen (WeserWind) nach dem Verhandlungsmarathon kurz vor Morgengrauen den Vertrag zur Lieferung des Umspannwerks unterschreiben. rs

Maximilian Stierle

Kurzer Schwenk aufs Gleis twa ein Jahr lang hat es gedauert, den Schrottkorb-Transportwagen zu entwickeln und zu fertigen – in engster Abstimmung mit dem Kunden, den Badischen Stahlwerken in Kehl. Jetzt wurde er ausgeliefert. Der Transport hatte es in sich: Nachdem er in der Fertigungshalle von Windhoff verladen war, verließ der 80 t schwere und 5 m hohe Wagen in der Nacht auf einem Tieflader das Werksgelände. Erste Etappe war das etwa 10 km entfernte Hafengelände am DortmundEms-Kanal. Die größte Herausforderung beim Straßentransport war die Gesamttransporthöhe von 6 m. Denn Brücken konnten dadurch nicht unterfahren werden – was den einen und anderen Umweg nach sich zog. Aber selbst die Ausweichroute war mit Hindernissen gespickt. So musste das Transportunternehmen beispielsweise sämtliche Ampeln wegschwenken. Nach zwei Stunden hatte der Transport sein Zwischenziel dennoch erreicht – begleitet von einer Polizei-Eskorte und vielen Schaulustigen entlang der Strecke. Am nächsten Morgen hob man das leuchtend gelbe Fahrzeug mit

Foto: Jörg Spelshaus

wöchige Schiffsreise: über den Dortmund-Ems-Kanal, den RheinHerne-Kanal und den Rhein bis

Transportwagen-Kurzporträt Der Schrottkorb-Transportwagen dient zur Beladung von Schrottkörben und deren Weitertransport zum Ofen. Hier die technischen Merkmale des Wagens für die Badischen Stahlwerke in Kehl: Tragfähigkeit Eigengewicht Abmessung Geschwindigkeit Antrieb Bedienung Besonderheiten

140 t 80 t 14,5 m lang, 4 m breit und 5 m hoch 12 km/Std. diesel-hydraulisch über Funksteuerung von Beladekran bzw. Leitstand gefederter Wiegerahmen mit darunter angeordneten Wägezellen; Kameras für Korberkennung und Fahrwegeinsicht; äußerst stabile Ausführung für Schrottverladebetrieb; automatische Positionierung an Übergabestelle, Kalkzugabe und Radioaktivitätsmessung

Foto: Josef Stallmeister

Einmal umsteigen, bitte: Kranverladung auf das Binnenschiff MS Ancora.

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hinunter in den Industriehafen in Kehl bei Straßburg im Elsass. Der Schrottkorb-Transportwagen wird dort für die Schrottverladung des Stahlwerkes eingesetzt. Und die liegt glücklicherweise direkt an der Kaimauer. Dies war im Wesentlichen der Grund dafür, dass sich Windhoff für den Transport per Schiff entschieden hatte. Denn jetzt konnte das komplett fertig montierte Fahrzeug einfach direkt vom Schiff auf das etwa 5 m von der Kaimauer entfernte Bestimmungsgleis gesetzt werden – und innerhalb kürzester Zeit seinen Fahrbetrieb aufnehmen. Nach der Inbetriebnahme vor Ort unter Last und Einstellung der Wägetechnik war es so weit: Windhoff übergab das Fahrzeug pünktlich an einen durch und durch zufriedenen Kunden. Jörg Heinzmann

ENGINEERING

Das ist Spitze KBK · „Ingenieurtechnischer Spitzenleistungen im Maschinen- und Anlagenbau des Landes Sachsen-Anhalt“ wegen reisten Journalisten auch nach Köthen.

Foto: Nicole Stephan

Mitarbeiter wur180 Jahre Treue. Sechs den bei Windhoff für ihre langjährige Betriebszugehörigkeit geehrt. Bereits seit 40 Jahren halten Eva-Maria Zimke (Vertriebsassistentin) und Michael Klahn (Vertriebscontrolling) dem Unternehmen die Treue. Und auf 25 Jahre Windhoff können Dirk Brüning (Projekt-/Vertriebs-Ingenieur), Georg Lohle (Projekt-/Vertriebs-Ingenieur), Jürgen Tebbe (Meister Elektrobau, Sicherheitsfachkraft und Umweltschutzbeauftragter) und Stefan Zielinsky (Technischer Zeichner Elektrotechnik) zurückblicken. Bei einer kleinen Feierstunde bedankten sich die Geschäftsführer Manfred Schmitz und Georg Vennemann für das vertrauensvolle Miteinander und die Arbeit, die sie bislang für das Unternehmen geleistet haben. Glückwünsche überbrachten auch die direkten Vorgesetzten. Und Betriebsratsvorsitzender Karl-Heinz Beckers gratulierte im Namen des Betriebsrates und der Arbeitskolleginnen und -kollegen. Nach der offiziellen Feier ließen die Jubilare ihren Ehrentag im Kreise von Kolleginnen und Kollegen bei gutem Essen und Trinken ausklingen. Die Jubilare und Gratulanten von unten nach oben (erste Reihe von links): Eva-Maria Zimke, Stefan Zielinsky und Jürgen Tebbe. Zweite Reihe von links: Dirk Brüning, Michael Klahn und Georg Lohle. Dritte Reihe von links: Stefanie Schönheit (Personalleiterin), Karl-Heinz Beckers und Jürgen Auschner (Leiter Produktion). Vierte Reihe von links: Manfred Schmitz und Georg Vennemann. Stefanie Schönheit

Fotos: Rainer Lorenz

Anschauungsmaterial: In der Fertigung konnten die Journalisten die Arbeiten am Portalkran 43 t x 56,95 m mitverfolgen.

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ie IMG – die Investitionsund Marketinggesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt – hatte 15 Fachjournalisten aus ganz Deutschland eingeladen. Sie sollten sich über die Spitzenleistungen von Maschinenbau-Unternehmen in Sachsen-Anhalt informieren. Auf ihrer zweitägigen Pressereise besuchten sie am ersten Tag Firmen aus der Region Halle, Köthen und Dessau. Am zweiten Tag führte ihr Weg von Halle aus über Merseburg und Schkopau bis nach Zeitz. Auch Kranbau Köthen gehörte zum Kreis der Unternehmen, die wegen ihrer ingenieurtechnischen Spitzenleistungen von der IMG ausgewählt worden waren. Gerne hatten sich die Kranspezialisten bereit erklärt, den Journalisten Rede und Antwort zu stehen. Ein Team um Geschäftsführer Andreas Klatschow hatte sogar eine spezielle Unternehmenspräsentation vorbereitet. Und so erläuterte Geschäftsführer Andreas Klatschow eindrucksvoll die Stärken von Kranbau Köthen, wobei er auch auf die Leistungen des Geschäftsbereichs „Krantechnik“ einging. Konstruktionsleiter Ingo Brötzmann stellte anschließend Produkte und Spitzenleistungen des Unternehmens vor. Beim Rundgang durch die Werkshallen waren dann neben

fertiggestellte Krane begutachten. Darunter waren ein Portalkran mit einer Tragfähigkeit von 43 t und einer Spannweite von 56,95 m für einen Kunden in Luxemburg, ein 260-t-Gießkran und ein 35-t-Dornkran für deutsche Stahlwerke. Bei den beiden Stahlwerkskranen war es sogar möglich, einen Blick auf die elektrischen Anlagen im Innern der Kranträger werfen. So bekamen die Fachjournalisten auch eine Vorstellung von der ingenieurtechnischen Leistung der Köthener Kranbauer. Zum Abschluss der Besichtigung hatten sich die Gastgeber noch etwas Besonderes einfallen lassen. Von GeNachschub: Geschäftsführer schäftsführer AnAndreas Klatschow fährt dreas Klatschow mit einem Kran die Taschen gelenkt, schwebfür die Journalisten heran. ten an einem Hallenkran GMH Taschen für die Journalisten heran, gefüllt mit Informationen und Prospekten und der Werkszeitung glückauf. Beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Kranbauer verabschiedeten sich die Gäste von den Köthener Gastgebern. Rainer Lorenz

Andreas Klatschow und Ingo Brötzmann auch Lothar Schlünz, Erich Handtusch und Rainer Lorenz gefordert. Sie sollten die Fragen der Gäste beantworten. Keine leichte Aufgabe. Denn Neugier ist bei Journalisten, wie man weiß, eine berufsbedingte „Krankheit“. Und in der Tat wollten sie jede Menge wissen über Produkte und Produktionsanlagen oder auch über die Entwicklung und Geschichte des Kranbaus in Köthen. Insgesamt konnten die Journalisten in der Fertigungshalle fünf vollständig oder fast vollständig

Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011 Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glückauf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

Werksfoto

in anderen Galaxien muss es sich Galaktisch. Auch herumgesprochen haben, dass Krane aus

IAG MAGNUM GmbH

Köthen absolute Spitze sind. Denn auf der 8. Internationalen MetallurgieFachmesse wurde der Stand der Köthener Kranbauer von einer Delegation Außerirdischer besucht. Sie wollten sich über Produkte, Preise und Lieferzeiten informieren. Das Foto zeigt Standleiter Rainer Lorenz mit dem extra-terrestrischen Delegationsleiter beim Erinnerungsfoto. Rainer Lorenz

PERSONALIA

Aufschlussreicher Informationsinput: Aufmerksam verfolgten die Fachjournalisten die Ausführungen von Ingo Brötzmann.

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25 Jahre: Lars Warrelmann (Mechanische Bearbeitung) 35 Jahre: Hartmut Alting (Mechanische Bearbeitung), Reinhold Grafe (Zentrale Dienste), Bernward Krause (Wärmebehandlung), Friedhelm Sträutker (Schlosserei) und Werner Völler (Pforte)

RECYCLING

Rohstoff Recycling: Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH · Adolf Ellermann GmbH · Rohstoff Recycling Dortmund GmbH

Vision verwirklicht RRD · Zehn Jahre Rohstoff Recycling Dortmund. Das Recyclingunternehmen im Dortmunder Hardenberghafen verarbeitet vor allem Spezial- und Schwerschrotte und hat die Zahl seiner Beschäftigten inzwischen verfünffacht.

Standort zu verbessern, um den Kapazitätsausbau der GMHütte zu sichern. Maßgabe war: ein Standort in einer Beschaffungsregion mit guter Schrottverfügbarkeit und einer guten Infrastruktur mit Bahnanbindung an die GMHütte. Die Wahl fiel schließlich auf das ehemalige Erzlager der Hoesch AG im Dortmunder Hardenberghafen.

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m 1. Juli jährte sich die Gründung der Rohstoff Recycling Dortmund ( RRD ) zum zehnten Mal. Dies nahmen alle Beschäftigten zum Anlass, den runden Geburtstag mit ihren Angehörigen gebührend zu feiern –  mit gutem Grund. Denn heute präsentiert sich die RRD am Standort Dortmund als modernes Aufbereitungszentrum. Es verfügt auf über 80.000 m² nicht nur über mehrere Umschlaglager, sondern auch über Aufbereitungsaggregate wie drei Brennhauben, zwei Fallwerke, einen Sprengbunker und eine Schrottschere. Zum Kundenkreis zählen sowohl die Stahlwerke und Gießereien, die zur GMH Gruppe gehören, als auch externe Verbraucher im In- und Ausland. Der Standort im Dortmunder Hafen liegt äußerst verkehrsgünstig und ist zudem trimodal –  das heißt, über Wasser, Schiene und Straße an (fast) alle Verkehrsträger angeschlossen. Im Segment der Spezial- und Schwerschrotte nimmt RRD inzwischen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa eine führende Position ein. Dementsprechend dynamisch hat sich die Personalstruktur in den letzten zehn Jahren entwickelt: Aus den anfangs

Foto: Felix Treppschuh

Runder Geburtstag: Die RRD-Mannschaft hat sich zu einer „10“ formiert. Die Erfolgsstory des Unternehmens lässt vermuten, dass nach weiteren zehn Jahren die „20“ aus weitaus mehr Beschäftigten zusammengesetzt werden kann.

vier sind mittlerweile 66 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geworden, damit alle Aufgaben kundenund termingerecht bewältigt werden können.  

Angefangen hatte alles zu Beginn des neuen Jahrtausends. Seinerzeit gab es innerhalb der GMH Gruppe die Überlegung, die Rohstoffbasis mit einem zusätzlichen

Im Rückblick äußerst symbolträchtig erwies sich die Fahrt einer Barkasse durch den Dortmunder Kanalhafen zum Gelände am Hardenberghafen im August 2001.

D

Mit an Bord waren Jürgen Großmann (Gesellschafter der GMH Gruppe), Hubert Collas (ehemaliger Vorstand Dortmunder Hafen AG), Heinrich Engemann (ehemaliger Geschäftsführer RRD und der Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH) und Gustav Schreiber (damals wie heute Geschäftsführer der RRD ). Als sie von der Barkasse über eine Leiter ans Ufer stiegen und das brachliegende Grundstück einsahen, hatten alle die gleiche Vision vor Augen: Hier würde bald ein modernes Schrottlogistik- und Recyclingzentrum entstehen. Aus der Vision ist in den Folgejahren Wirklichkeit geworden. Zum Leben erweckt wurde das neue Unternehmen am 1. Juli 2001 zunächst mit vier Mitarbeitern und Streckengeschäften. Nach Vorlage aller Genehmigungen konnte man im August 2002 mit dem Schrottumschlag beginnen. Die für Mitte 2003 vorgesehene Inbetriebnahme der Aufbereitungsaggregate musste allerdings wegen einer Reihe von Bürger-Einwendungen verschoben werden –  bei den Brennhauben und dem Sprengbunker um zwei Jahre, bei dem Fallwerk sogar um drei Jahre. Aber man wusste sich zu helfen: Anfang 2004 wurde deshalb ein Betrieb in Mülheim mit zwei Fallwerken gepachtet, die heute noch erfolgreich betrieben werden. Und Ende 2007 übernahm RRD einen weiteren Betrieb im Dortmunder Hafengebiet. Er verfügt über eine Schrottschere sowie einen Gleisanschluss und rundet das Leistungsportfolio von RRD sinnvoll ab. Gustav Schreiber und Dr. Knut Schemme

Schrott-

D wie Düsseldorfer Abkommen

Foto: Felix Treppschuh

Kleinvieh macht auch Mist. Aber die Rohstoff Recycling Dortmund Gigantisch. Zugegeben: bevorzugt eher großkalibrigen Schrott, dem sie – je nach Erfordernis – mit Brennhaube, Fallwerk, Sprengbunker oder Schrottschere zu Leibe rücken kann. Normalerweise liegen die Stückgewichte, die von RRD aufbereitet werden, zwischen 5 und 15 t. Der gigantische Rotor (Läufermittelteil), der kürzlich auf einem Eisenbahnwaggon am Dortmunder Hafen angeliefert wurde, war selbst für die Dortmunder Recyclingspezialisten etwas Besonderes. Der Rotor war ehemals Teil einer Kraftwerksturbine, wog insgesamt 190 t, war 6,5 m lang und hatte einen Durchmesser von 2,68 m. Das Werkstück musste mit zwei 500-t-Autokranen abgeladen und direkt in die Brennhaube gehoben werden, bevor es dort kundengerecht aufbereitet werden konnte. Bei der Brennhaube – RRD betreibt drei davon – handelt es sich um einen überdachten, gekapselten Brennplatz (Abmaße: 6 m x 4 m bzw. 10 m x 4 m). RRD -Mitarbeiter bringen dort die Werkstücke mit etwa 2 m langen Hüttenbrennern (Sauerstoff und Propan) auf chargierfähige Größen. Bei der Arbeit stehen sie außerhalb der Hauben und sind somit vor Funkenflug und Brennschwaden geschützt. Alle Hauben stehen unter leichtem Unterdruck und sind an eine moderne Filteranlage angeschlossen. Etwa 770 Filterschläuche sorgen dafür, dass keine Stäube in die Umwelt gelangen. Durch den Einsatz modernster Filtertechnik werden etwa 140.000 m³ Abluft pro Stunde von dieser Absauganlage gereinigt. Dabei werden die Massenströme der TA (Technischen Anleitung) Luft 2002 deutlich unterschritten. Ralf Willam

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Was passiert, wenn Schrottunternehmen wie die Rohstoff Recycling Osnabrück oder die Rohstoff Recycling Dortmund ihren Kunden aus Versehen gefährliche Gießereischrotte liefern: beispielsweise explosive (etwa Sprengkörper) oder radioaktiv kontaminierte Materialien? Hier greift das Düsseldorfer Abkommen, eine spezielle Haftpflichtversicherung für Schrottunternehmen. Hintergrund: Die Deckungssumme der eigenen Betriebshaftpflichtversicherungen der Schrotthändler reicht in der Regel nicht aus, um solche Großschäden abzudecken. Eine individuelle Aufstockung würde für den einzelnen Lieferanten relativ hohe Prämien bedeuten. Aus diesem Grunde hat die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen ein Versicherungskonzept eingerichtet, das eine Deckungssumme von bis zu 50 Mio. Euro vorsieht. Diese Versicherung übernimmt die Schadensersatzansprüche der Gießereien, die z. B. bei Explosionen von Hohl- und Sprengkörpern entstehen können. Personen- und Sachschäden durch radioaktiv kontaminierte Schrotte sind ebenfalls mit enthalten. Der Versicherungsschutz gilt auch für Lieferungen an Gießereien im europäischen Ausland – sofern sie einen mit Deutschland vergleichbaren Sicherheitsstandard haben. Bei Stahlwerken gibt es übrigens eine ähnliche Art der Versicherung. Dort heißt sie „Kölner Abkommen“. Johannes Hanke

PERSONALIA

Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011 Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glückauf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH 25 Jahre: Ulrich Frankowski  (Lager) 35 Jahre: Maria Meyenborg (Verwaltung)

SERVICE

Dienstleistung: Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH · GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH · GMH Engineering GmbH · GMH Systems GmbH · ESC Burg GmbH · GMH Prüftechnik GmbH

Instandsetzungsarbeiten waren nur „rund um die Uhr“ zu stemmen Instandsetzungsarbeiten, Neubau- und Umbauprojekte. Die ideale Gelegenheit, um die GMHütte-

Walzwerk und Finalbetrieb. • Sicherheitsprüfung sämtlicher Funkfernsteuerungen. • Stahlwerk: Austausch von Kranbahnschienen und -schleifleitungen an Kran 8. Erneuerung der Schaltanlage am Gießbockkran 51. • Finalbetrieb: Weitergehende Arbeiten an den Kranbahnträgern.

Produktionsanlagen für einen möglichst reibungsfreien Betrieb der nächsten Monate zu präparieren.

MW + RTW

GSG · Sommerstillstand 2011: Wie immer eröffneten die Betriebsferien Zeit für Revisionen,

Die mechanische Werkstatt und die Reserveteilwirtschaft waren wie immer ein zuverlässiger Partner der Vor-Ort-Betriebe und trugen damit ebenfalls dazu bei, dass alle Arbeiten ordnungsgemäß erledigt werden konnten. Neben den Arbeiten in der Werkstatt waren wie immer Aufgaben vor Ort zu erledigen, beispielsweise Waagen-Revisionen und Überholungen an der Medienversorgung der Strangguss-Brennschneidmaschinen.

Wegen der Vielzahl und Vielschichtigkeit der Projekte waren etwa 500 Mitarbeiter während der Arbeiten auf der Hütte tätig – neben eigenen Mitarbeitern auch viele Dienstleistungsfirmen. Ohne sie wäre es unmöglich gewesen, alle Aufgaben ordnungsund fristgemäß zu erfüllen. Wie schon 2009 und 2010 wurden auch Mitarbeiter aus den Produktionsbetrieben mit einbezogen – was sich erneut bewährte. Die Zusammenarbeit war wieder sehr gut und trug entscheidend dazu bei, alles fristgerecht zu erledigen. Hier ein paar Beispiele für Instandhaltungsarbeiten:

Klima/Kälte Revisionen und Instandsetzungen von Klima-, Lüftungs- und Kälteanlagen im gesamten Werk. In der Presslufterzeugungsstation 3 wurden zwei neue Kältetrockner in Betrieb genommen.

Stahlwerk • E-Ofen: Wechsel von wassergekühlten Bauteilen wie Wandpanels, Cooling-Blöcken und Brennern. Allgemeine Arbeiten an Manipulatoren und Elektrodenarm. Wechsel Hochstromkabel. • Abgas-System zum E-Ofen: Umfangreiche Instandsetzung im Verdampfungskühler, Erneuerung von großen dampfgekühlten Bauteilen wie 135°-Bogen, Klappstück und sogenanntem Bauteil 8. Weitere Reparaturarbeiten innerhalb des verbleibenden dampfgekühlten Abgas-Traktes. • E-Ofen-Entstaubungsanlage: Wechsel aller Filterschläuche (10.000 Stck.). Erneuerung von Bauteilen zur Filterschlauch-Abreinigung. Umfangreicher Wechsel von großen strömungstechnisch optimierten Bauteilen im Reingas-Trakt und der darin verbauten Schalldämpferkulissen. • Sekundärmetallurgie: Allgemeine Revisions-/Instandsetzungsarbeiten an Band- und Bunkeranlage, Pfannenöfen 1 + 2 und Vakuumanlage. Dabei enthalten: Die Schalldämpferkulissen der Vakuumanlage wurden gewechselt und die stromführenden Teile am Pfannenofen 1 überarbeitet. • Pfannenofen 1 + Vakuumanlage: Modernisierung der Automatisierungs- und Leittechnik in Verbindung mit ergonomischer Neugestaltung des kompletten Leitstandes. Zuvor komplette Entkernung des alten Leitstandes. • Gleisübergang: Austausch des Gleisüberganges „Schrottverkehr Teletrac“ auf Stahlwerksvorplatz. • Stranggießanlage: Die Migration der Automatisierungstechnik der Stranggießanlage war das hüttenweit zeitbestimmende Projekt. In einem sehr engen Zeitkorsett wurde hier „rund um die Uhr“ gearbeitet: Ersetzung der aus dem Entstehungsjahr stammenden Automatisierungsteile der Gießtechnik und des Anlagenabtransportes – sowohl hard- als auch softwaretechnisch. Austausch und Integration eines Großteils aller speichergekoppelten Schnittstellen. Anpassung der Leittechnik. Komplette Neu-Inbetriebnahme der Gesamtanlage. Weitere Kontroll-/Reparatur-

Fernmeldetechnik

Foto: vl

Externe Schützenhilfe: Mitarbeiter der Firma Prämab beim Einbau der Messerwelle in die Kühlbettschere.

arbeiten: Wechsel und Aufarbeitung von diversen Anlagenbauteilen wie Segmenten, Treibern und Rollen der Strangführungen bzw. im Abtransport. Wartung der Rührspulen und Ver-/Einmessung der Anlagengeometrie. Erste Einbauten für kommende Investitionen. Installation und Inbetriebnahme einer neuen Mittel- und Niederspannungsanlage. Um alle personellen Ressourcen optimal bei den Arbeiten an der Stranggießanlage zu nutzen, wurde mit Netzplantechnik im Minutentakt gearbeitet.

Walzwerk • Ofen 63 mit Zunderwäscher: Überholung des Aufgabeschleppers, Kontroll-/Revisionsarbeiten an Antriebssystem und Ein-/Austrageeinrichtungen. Wechsel von Austragearmen/-rollen. • Maschinen-/Rollenkühlung zum Ofen: optimierte Volumenstromerzeugung und Filtereinheit. • Ofenauslauf: neues Gehäuse in-

klusive Rollgang-Neuausrichtung für Zunderwäscher. • Instandsetzungsarbeiten an den Antriebssträngen der Walzgerüste (inkl. Wechselvorrichtungen) und zugehörigen Manipulationseinrichtungen. • Walzgerüste 3 bis 8.2: Austausch der alten Mittelspannungsanlage gegen neue gasgekapselte SF6Anlage. • Walzgerüste 3 + 4: Austausch der kompletten Motorregelung. Teilüberholung von Walzmotor 3. • Revisionen und Erneuerungen an den drei Scheren des Walzwerkes (je nach Schere Wechsel der Lagerungen, Messerträger, Scheren-/ Schwungradwellen). • Bühne L1: Komplette technische und ergonomische Erneuerung. • Rechenkühlbett: Wechsel der Richtroste und des Brems-/Zwischenbelegungsschiebers sowie der Hubgetriebe. • Zu-/Auflaufbereich des Kühlbetts: Wechsel der Weiche und der Trennklappe. • Hubbalkenkühlbett, QuerförderFoto: Fred Brandebusemeyer

• Umfangreiches Optimierungsprogramms an der Richt- und Prüfstrecke S50 während der „gestreckten“ Betriebsferien. • Einbau verschiedener mechanischer Komponenten und Einbindung in das vorhandene System. • Erneuerung der Langeisenwaage an der Richt- und Prüfstrecke S7. • Gleise/Verladung: Neubau nördliches Verladegleis mit komplettem Unterbau über vorhandenen Kellereinbauten auf einer Länge von über 240 m (siehe Seite 10: „Im Norden was Neues“).

Hydraulikanlagen

• Beginn der Sanierung und des Neubaus der Werkstraßen im Bereich der Kantine und des Versandes mit Lkw-Halteplatz. • Arbeiten an neuer Kantine. Aufstellen des eigentlichen Baukörpers. Zuvor: Fundamentierung.

• Stahlwerk und Walzwerk: Kontroll-/Instandsetzungsarbeiten nebst Wechsel von Anlagenteilen an allen Hydraulikanlagen. • Walzwerk: An allen Hydraulikanlagen Ersatz von Hydraulikleitungen und -schläuchen. Wechsel diverser Speichereinheiten.

Medientechnik • Routinemäßige Reinigungs-/Revisionsarbeiten an den Wasseraufbereitungs-/rückkühlanlagen von Vakuumanlage, Walzwerk, E-Ofen und Pfannenöfen 1 + 2. • Überholung der Kiesfilteranlage für die Vakuumanlage / des Walzwerkes. • Wartung der externen Wassergewinnungsanlagen und der hütteneigenen Kläranlage. Erweiterung der Werkswasserleitung. • Heißwasserkühlanlage Ofen 63: Kontrollen und Reinigungen. Überprüfung der zugehörigen Sicherheitseinrichtungen.

• Kontroll-/Instandsetzungsarbeiten an allen Kranen in Stahlwerk,

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Finalbetrieb

anlagen und Trennanlagen: Revisionen. Bei den Trennanlagen auch der Wechsel der Filterschläuche an den zugehörigen Entstaubungsanlagen. • Binde- und Stapelanlage: Zweite große mechanische Überholung. Installation eines hydraulisch lagegeregelten Stapeltisches. • Kocks-RSB-Gerüst: Vorbereitende Maßnahmen für die Erweiterung auf 6-gerüstige Anlage (eigentlicher Umbau: Sommer 2012). • Anlieferung und Montage der neuen Walzenbeschichtungsanlage mit entsprechendem Filter und notwendigem Kamin.

Krananlagen Montage des Bauteils 8, Abgassystem ELO

Migration der hüttenweiten Brandmeldeanlage. Erneuerung von 430 Brandmeldern.

Übergreifendes

Olaf Meier

GSG / Eisenbahn und Fahrzeuge Die „DB Netz“ musste im Bahnhof Hasbergen die Anschlussweiche für die Strecke der GET nach Georgsmarienhütte austauschen. Deshalb wurde diese Gleisstrecke für eine Woche voll gesperrt. Dies beeinträchtigte zwar den Versand über die Schiene, war aber wegen der Betriebsferien im Stahlwerk (keine kontinuierliche Schrottanlieferung!) die einzige Gelegenheit im Jahr, diese Arbeiten durchzuführen. Zudem ermöglichte die einwöchige „Atempause“ Arbeiten, die im normalen Betriebsablauf nicht möglich gewesen wären. Brückenabdichtung. So wurde die Eisenbahnbrücke über die Albert-Schweizer-Straße in Holzhausen neu abgedichtet. Zunächst

SERVICE

RoboTec geht seinen Weg BGG · Lego-Roboter-Wettbewerb zog Schüler/-innen in seinen Bann.

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Foto: Andre Schuba

Nach dem Ausbau der Achsen kann Tim Brandebusemeyer die Teletracs auch an den sonst nur schwer zugänglichen Stellen warten und reparieren.

musste das Gleis über der Brücke ausgebaut werden. Danach konnten schwere Bagger die etwa 4 m starke Überdeckung abtragen. Auf die Brücke fuhren sie über eine Rampe, die man bereits zwei Wochen zuvor an der Bahnböschung errichtet hatte. Nach dem Freilegen des Gewölbes zeigte sich, dass die Sanierung dringend geboten war: Bei einer bereits Jahrzehnte zurückliegenden Brückenverbreiterung hatte man die ehemalige Stützmauer nur unzureichend abgebaut und ohne Abdichtung wieder verfüllt. Deshalb konnte Sickerwasser ungehindert das Gewölbe durchdringen – was zu einer permanenten Durchnässung der Brücke führte. Nach einer sorgsamen Abdichtung des Gewölbes mit Teerbahnen konnte man die Brücke wieder verfüllen und das oben liegende Gleis wieder einbauen. Gleistrassen-Erneuerung. 1.300 m Gleistrasse im Bereich des Augusta-Schachtes wurden erneuert. Dort hat man das marode und abgefahrene Holzschwellengleis durch neue Schienen auf Y-Stahlschwellen ersetzt. Dieses Schwellenprofil hat nach der Stopfung des Schotterbettes eine hohe Quersteifigkeit und dadurch eine sehr stabile Lage. Daher eignet es sich besonders in diesem Gleisabschnitt, der sich durch sehr enge Gleisradien in Verbindung mit relativ großen Steigungen auszeichnet. Zudem wurde die Böschung zwischen Augusta-Schacht und Hüggelbrücke mit einer Schotterabfangung gesichert. Dazu wurden seitlich Schienen senkrecht in die Böschung gerammt (Abstand vom Schwellenende: etwa 1,2 m). Die zwischen den Schienen eingebauten Betonplatten halten den Schotter zukünftig neben den Schwellen auf der Dammkrone und sorgen so für ausreichenden Seitenhalt des Gleises. Zudem verhindern sie, dass Schotter auf die am Böschungsfuß entlang führende Straße rollt. Überfahrt-Erneuerung. Auf dem Werksgelände wurde die Überfahrt innerhalb des Schrottzuführungsgleises direkt vor dem Stahlwerk erneuert. Die alte bestand aus Stahlplatten, die man an den Schienenköpfen verschweißt und anschließend mit Beton untergossen hatte. Dieser Beton konnte aber nicht bündig unter die Stahlplatten vergossen werden. Deshalb wurde er mit der Zeit unter dem Schwergewicht von Radladern, Schlackenfahrzeugen und anderen Großfahrzeugen regelrecht zermahlen. Deshalb musste man die Kreuzung alle zwei Jahre sehr aufwendig sanieren. Die neue Überfahrt besteht aus stahlummantelten Gleistragplatten der Firma Stel-

con. Die Flächen zwischen den beiden Gleisen wurden ebenfalls mit stahlummantelten Betonplatten ausgelegt. Diese Bauweise sollte für die nächsten Jahre eine wartungsfreie Überfahrt gewährleisten. Verladegleis-Sanierung. Der Bahnbetrieb hat die Sanierung eines Verladegleises in den Finalbetrieben mit geplant und bei Bedarf die Bauarbeiten während der Betriebsferien unterstützt. Bereits drei Wochen vor den Betriebsferien hatte man mit der Auswechslung diverser Weichen begonnen. Nachdem 2009 gar nicht und 2010 nur sehr verhalten investiert wurde, waren diese Arbeiten in diesem Jahr dringend erforderlich. Fahrzeugwerkstatt. Das Hauptaugenmerk lag auf den Seitenstaplern und den beiden Teletracs für die Schrottversorgung des E-Ofens. Die Radsätze dieser Fahrzeuge bekamen neue Radscheiben. Sie mussten unmittelbar nach Abschalten des Stahlwerkes ausgebaut und zur WLE (Westfälische Landeseisenbahn) geschickt werden. Hier wurden die alten Radkörper von der Achswelle abgezogen und die neuen nach einer Rissprüfung der Welle wieder aufgeschrumpft. Nach nur einer Woche konnten die vier Achsen wieder angeliefert und von der Fahrzeugwerkstatt eingebaut werden. Stapler-Aufrüstung. Bereits seit Anfang Juni läuft ein Sonderprogramm zur Sanierung der Seitenstaplerflotte. Jedes dieser Fahrzeuge wird einzeln grundüberholt. Neben der vorbeugenden Instandhaltung werden auch Mängel behoben, für die im Normalbetrieb keine Zeit bleibt. Auch in den Betriebsferien wurde dieses Programm weitergetrieben, wobei wie jedes Jahr die gesamte Flotte gecheckt wurde. Jeder Seitenstapler wurde dabei mit einem neuen Zugangskontrollsystem der Marke Easykey und einem Crash-Modul ausgestattet. Hiermit können nur noch berechtigte Personen auf die Seitenstapler zugreifen; zudem schaltet sich das Fahrzeug nach einem größeren Crash ab. Ein Weiterbetrieb ist erst dann wieder möglich, wenn der Vorgesetzte den Stapler freischaltet bzw. die Schäden von der Werkstatt gesichtet und behoben sind. Mit dem Kontrollsystem sollen zukünftig Gewaltschäden an den Fahrzeugen minimiert werden. Die gründliche Planung zahlte sich aus: Alle Arbeiten gingen in den auf zweieinhalb Wochen verkürzten Betriebsferien reibungslos über die Bühne, was nicht zuletzt auch der guten Teamarbeit zu verdanken war.

m sich dem Wettbewerb zu stellen, waren 18 Teams in die Ausbildungswerkstatt der GMH ütte gekommen. Zusammengesetzt waren sie aus Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Schulen. Erst wurde fleißig programmiert, getüftelt, konstruiert und getestet. Dann konnte der „RoboTec GMH “ in die erste Runde gehen. Als Erstes erwartete die Ausgerichtet wurde Teilnehmer ein Bewerder 1. RoboTec von der bungsmarathon. Dabei Berufsbildungsgesellmussten ihre Lego-Roboschaft Georgsmarienhütter verschiedene Parcours te gemeinsam mit den durchlaufen und AufStadtwerken Osnabrück, Foto: vl gaben lösen wie „Finde KME, Elster Kromschröder die richtige AusbildungsGmbH und WirtschaftsförEin Erlebnis für alle: Schüler beim Roboterwettbewerb. firma!“, „Lande mit Deiderungsgesellschaft OsnaInitialzündung für den 1. RoSchülern nicht ner Bewerbung einen brücker Land mbH. Bei der nur die The- boTec war der FieldRobot Junior, Volltreffer!“ oder „Finde Organisation wurde sie men Technik den die Berufsbildungsgesellschaft Deinen Weg durch die von der Servicestelle Schuund Natur- Georgsmarienhütte (BGG ) gemeinAusbildung!“. In der Kale-Wirtschaft unterstützt. wissenschaften sam mit der Hochschule Osnategorie „Freestyle“ ging Nach dem erfolgreichen auf spannende brück vor zwei Jahren ausgerichtet es weniger förmlich zu. Auftakt wird jetzt schon Art näher ge- hatte. Mittlerweile gibt es bei der Dort zählte die Kreatividie 2. Auflage des RoboTec bracht. Sie BGG ein eigens für die Vorbereität. Die Teams entschiefür 2012 geplant. wurden auch tung auf diesen Wettbewerb einden nämlich selbst, wie motiviert, sich gerichtetes Lernstudio. Es wird als ihr Roboter das Themenfeld Bewerbung und Ausbildung über ihre spätere Berufswahl Ge- außerschulischer Lernort bereits danken zu machen. präsentieren sollte. von der Realschule GeorgsmarienNatürlich ging es am Robotertag hütte und der Sophie-Scholl-SchuAuch die Information kam an diesem Tag nicht zu kurz: Die Mit- nicht nur um die Ehre. Denn Ein- le genutzt – und steht weiteren organisatoren, allesamt Firmen fallsreichtum und Geschicklichkeit Schulen offen. In regelmäßigen aus der Region, waren mit ihren der Teilnehmer wurden mit zahl- Kursen, die auch von Azubis der Auszubildenden vor Ort, gaben reichen Geldpreisen belohnt. Hö- GMH ütte abgehalten werden, beinteressante Einblicke in den Azu- hepunkt war die Siegerehrung mit reiten sich Schülergruppen auf den bi-Alltag und präsentierten ihre Bürgermeister Ansgar Pohlmann Wettbewerb als Highlight des JahAusbildungsmöglichkeiten. So (Georgsmarienhütte) und Vertre- res vor. wurden den Schülerinnen und tern der einzelnen Firmen. Christian Bloom

AZUBI-ECKE

Messe mit Besucherrekord BGG · Ausbildungsmesse setzt wichtige Wegweiser in berufliche Zukunft.

Foto: vl

Messe zum Anfassen: Probieren geht über Studieren. Das gilt auch für die Berufswahl.

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nde Juni fand wieder einmal die Ausbildungsmesse „Azubis werben Azubis“ in der Ausbildungswerkstatt der GMHütte statt – erneut organisiert von der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte (BGG ) gemeinsam mit der Servicestelle Schule-Wirtschaft und der Maßarbeit kAöR. Diesmal präsentierten sich 30 Betriebe und Einrichtungen aus Stadt und Landkreis Osnabrück. Das Besondere der Veranstaltung: Es sind die Azubis aus den Unternehmen und Verwaltun-

Hubert Unland

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gen, die Schülerinnen und Schüler über gewerblich-technische Ausbildungsberufe informieren. Unter den Besuchern waren auch viele Eltern. Man hatte sie herzlich dazu eingeladen, ihre Kinder zur Messe zu begleiten. Denn ihre Unterstützung und Begleitung spielt immer noch eine sehr wichtige Rolle bei der Berufsorientierung der Jugendlichen. Neben den Metall- und Elektroberufen wurden Ausbildungsberufe wie Bürokauffrau/-mann, Fach-

kraft im Fahrbetrieb und sogar der Beruf des Müllers vorgestellt. Dabei zeigten die Auszubildenden die Besonderheiten, die Vielschichtigkeit und die hohe Qualität ihrer Ausbildungsberufe – und das ganz praktisch zum Anfassen und selber Ausprobieren. So konnten die Schülerinnen und Schüler antesten, ob eine gewerblich-technische Ausbildung für sie in Frage kommt. Auch die Ausbildungsverantwortlichen der beteiligten Unternehmen waren vor Ort. So konnten Interessenten direkt Kontakt zum jeweiligen Unternehmen aufnehmen und ein erstes Beratungsgespräch führen. Weitere Highlights: Wer wollte, konnte probeweise einen Einstellungstest absolvieren oder kostenlos professionelle Bewerbungsfotos erstellen lassen. Weitere Attraktionen waren ein Truck, den die Firma MAN mitgebracht hatte, und der „Pflanzenschutzselbstfahrer“ als Fahrsimulator von Amazone. Aufgelockert wurde die Veranstaltung vom Liveact des Rap-Duos „Krimi & Massakka“. Übrigens: Mit 400 Besuchern erzielte die Azubi-Messe einen neuen Rekord. Christian Bloom

SERVICE

Die Kunst, sich mit Erfolg ins Gespräch zu bringen ESC · Großes Interesse: 6. International Stainless Steel Congress in Brno.

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er International Stainless Steel Congress, der alle zwei Jahre in der Tschechischen Republik stattfindet, zählt inzwischen zu den bedeutendsten Ereignissen der Rostfrei-Industrie – und dies weltweit. Denn die Anwesenheit aller namhaften Vertreter der Rostfrei-Branche ist die ideale Gelegenheit, mit (potenziellen) Kooperationspartnern und Abnehmern Kontakte aufzunehmen und zu pflegen. Keine Frage, dass auch das Edelstahl Service Center Burg Ende Mai auf dem zweitägigen Kongress in Brno vertreten war. Nach sporadischen Besuchen in den Vorjahren gehört die Teilnahme seit 2009 zum festen Messe-Programm des Unternehmens. Auch in diesem Jahr nutzte man die Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit mit etablierten und potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen. Gesprächsthemen waren die allgemeinen Entwicklungen auf dem Weltmarkt und die speziellen Möglichkeiten, die das Edelstahl Service Center Burg zu bieten hat. Interessiert zeigten sich vor allem Kunden aus Tschechien,

Werksfoto Werksfoto

einmal haben sich Schöner wohnen. Wieder die Auszubildenden im

Werksfoto

Auf der Messe in Brno (von links nach rechts): Martin Kästner (ESC Verkauf), Messestand-Besucher, Ronald Kleinsorge (ESC Verkauf) und Bernd Skibbe (ESC Verkauf).

der Slowakei, Polen, Litauen, Ungarn, Österreich, Slowenien und Russland. Aber wird man die Kontakte ausbauen und neue Geschäftsbeziehungen anbahnen können? Die

intensiven Gespräche mit Kunden und interessiertem Fachpublikum vor Ort geben Anlass zu berechtigter Hoffnung. Ronald Kleinsorge

„Ich wollte mal Danke sagen!“ Als Student im Dualen Studium: Auch Kollegen unterstützten Willy Buchheim, seine Facharbeiterprüfung (Konstruktionsmechaniker) glänzend zu bestehen.

Werksfoto

Hatten allen Grund sich zu freuen: ESC-Geschäftsführer Jürgen Böttrich gratuliert Willy Buchheim zur bestandenen Prüfung.

Willy Buchheim hat im Rahmen des Dualen Studiums, dessen praktischen Part er im Edelstahl Service Center Burg absolviert hatte, auch seine Facharbeiterprüfung abgelegt – mit sehr gutem Ergebnis. Hier schildert er, wie es dazu kam: Als ich vor drei Jahren meine schriftlichen und mündlichen Abi-

turprüfungen absolviert hatte, stand auch ich vor der Frage, wie es nun beruflich weitergehen soll. Da ich bereits meine Schüler-Praktika genutzt hatte, um den MetallbauBereich kennenzulernen, wusste ich relativ schnell, in welche Richtung mein Weg gehen würde. Aufgrund einiger Hinweise aus der Familie bin ich dann auf das Duale Studium gestoßen. Nach-

Edelstahl Service Center Burg bei einem Verschönerungstag engagiert. Diesmal nahmen sie sich ihren Pausenraum und das Verwiegehaus unter der Kranbahn auf dem Außengelände vor. Der Pausenraum erhielt einen Innen- und das Verwiegehaus einen Außenanstrich. Dass die Arbeiten zügig und fachmännisch durchgeführt wurden, dafür sorgte das schlagkräftige Team mit Mike Stiele (Azubi Konstruktionsmechaniker), Jakob Braumann (Azubi Konstruktionsmechaniker), Jessika Wittwer (Azubi Industriekauffrau), Willy Buchheim (Azubi Duales Studium Bachelor Maschinenbau), Ausbilder Thomas Wittwer und Betriebsratsvorsitzendem Günter Otto. Ausbilder und Betriebsratsvorsitzender sponserten nach getaner Arbeit als kleines Dankeschön Grillfleisch und Getränke. Die Teilnehmer waren sich einig: Der Azubi-Verschönerungstag wird zur festen Institution werden. Auf dem Foto streichen (von links nach rechts): Thomas Wittwer, Willy Buchheim und Mike Stiele. Jessika Wittwer

dem ich mich ausreichend darüber informiert hatte und meine Entscheidung auch durch ein Praktikum im Edelstahl Service Center Burg bestätigt sah, begann ich mein Duales Studium im Bereich Maschinenbau im August 2008. Nach fast drei Jahren habe ich nicht nur fast sechs Semester meiner Studienzeit hinter mir, sondern auch vor Kurzem meine Facharbeiterprüfung in Zusammenarbeit mit meinem Praxisbetrieb, dem ESC Burg, erfolgreich bestanden. Dank der guten Betreuung und der intensiven Vorbereitung durch meinen Ausbilder, Herrn Thomas Wittwer, konnte ich in beiden Prüfungsteilen sehr gute Ergebnisse erzielen. Auch die anderen Azubis des ESC Burg, die ihre Ausbildung eher begonnen hatten, waren mir stets eine große Unterstützung und immer bereit, mir ihr Wissen weiterzugeben. Durch diese Hilfe konnte ich in Teil 1 der Abschlussprüfung 96 Prozent erreichen. Im zweiten Teil der Abschlussprüfung erhielt ich im praktischen Bereich 100 Prozent und im Theoriebereich 95, 87 sowie 97 Prozent, sodass ich letztendlich ein Gesamtergebnis von 96 Prozent erzielen konnte. Über dieses Ergebnis habe ich mich natürlich sehr gefreut. Dies zeigt auch: Je besser der jeweilige Ausbildungsbetrieb seine Auszubildenden im jeweiligen Ausbildungsberuf vorbereitet und unterrichtet, desto besser sind am Ende die Resultate. Vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben.

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PERSONALIA Mitarbeiter der Fertigung Verabschiedung. Die des Edelstahl Service Centers Burg haben ihren langjährigen Kollegen Manfred Nabrich verabschiedet. Er hatte seine Tätigkeit 1963 mit der Ausbildung zum Walzwerker im Unternehmen begonnen. Während seiner 48-jährigen Betriebszugehörigkeit wurde er dann in verschiedenen Bereichen der Fertigung eingesetzt. In all den Jahren galt er unter den Kollegen als zuverlässiger Mitarbeiter. Meist arbeitete Manfred Nabrich im durchgängigen Dreischicht-Betrieb im Walzwerk. Nach Stilllegung der Walzstraßen kam er in die Schleiferei und die Adjustage. Kürzlich trat er in den wohlverdienten Ruhestand. Bei der Verabschiedung von links nach rechts: Detlef Obieglo (Fertigung), Manfred Nabrich und Günther Otto (Betriebsratsvorsitzender). Detlef Obieglo

Werksfoto

Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011 Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

GSG Georgsmarienhütte Service GmbH

25 Jahre: Detlef Hüpel (Walzwerk/Finalbetrieb, Blankstahl), Thorsten Middelberg (Stahlwerk), Johannes Runde (Mechanische Werkstatt) und Frank Strotmann (Planung/Konstruktion) 35 Jahre: Udo Börger (Service)

Edelstahl Service Center Burg GmbH

10 Jahre: Michael Koch (Controlling) 15 Jahre: Karen Mohneke (Profitcenter Laser/Abkante/Schweißen) und Mario Muthmann (Anlagentechnik) 25 Jahre: Ellen Brandt (Profitcenter Coile/Schere/Schleiferei) 30 Jahre: Kathleen Lingner (Profitcenter Plasma/Wasser) 35 Jahre: Frank-Michael Schulz (Profitcenter Laser/Abkante/Schweißen) 45 Jahre: Lutz Schlößner (Anlagentechnik) und Karl-Heinz Weber (Profitcenter Coile/Schere/Schleiferei)

VERMISCHTES

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und drückende TempeGipfelstürmer. Sonnenschein raturen um 28 °C begleiteten die Gipfelstürmer des 41. Brockenlaufes auf 1.142 m ü. M. am ersten SeptemberWochenende. In einer beachtenswerten Zeit von 1:45:06 gewann diesmal Daniel Torby (Turbine Halle) mit einem Vorsprung von 37 Sekunden vor dem Rekordsieger Ulf Kersten vom Brockenlaufverein Ilsenburg (BLV). Jeder wusste um die hohe Anstrengung und konnte sich auch über die Leistung der Konkurrenten freuen (von links nach rechts): Daniel Torby, Eike Eyermann (3. Platz) und Ulf Kersten. Diese Geisteshaltung ist auch ganz im Sinne des BLV -Vereinschefs Jörg Villmann: „Jeder, der durchgehalten hat, kann sich als Sieger fühlen.“ Die Radsatzfabrik Ilsenburg sponsert den Traditionslauf, um Nachwuchsläufer zu fördern. em

Foto: vl

Gesundheitsmanagement der GMH Gruppe ist eine gute Sache, wirbt es Glück(L)auf! Das doch für eine gesunde Lebensweise und animiert viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem, sich zu bewegen und etwas für ihre Gesundheit zu tun. Die vor gut einem Jahr ins Leben gerufene Laufgruppe der GMHütte zeigt, dass auch Eigeninitiative gefragt ist. Die bunte Gruppe von Läufern und Walkern trifft sich zweimal im Monat zum abendlichen Sport. Jetzt hat die Laufgruppe einen eigenen Namen, ein eigenes Logo und damit verbunden auch einen eigenen Schlachtruf: „Glück(L)auf!“ Ideengeber für den Namen war Ludger Schlinge. Das neue Logo ziert inzwischen die ersten Laufjacken und wird sicherlich in Zukunft bei dem einen oder anderen Wettlauf zu sehen sein. mw

KURZ NOTIERT Viel Neues ist wieder einmal im Fan-Shop der GMH Gruppe zu finden. Ob Laptop-Tasche, Handy-Bag, Fleece-Jacke, Coffee-to-go-Tasse oder Krawatte: Mit unseren GMH -Fanshop-Artikeln machen sie drinnen wie draußen immer ein gute Figur. Wenn Sie sich also eine kleine Freude machen wollen oder eine Geschenkidee suchen, dann sind Sie auf dieser Seite genau richtig: https://portal.gmh-group.de/FanShop

Foto: Volker Glane

aus allen Abteilungen der GMH ütte und Ehemalige Spiel, Satz & Sieg. Tenniscracks trafen sich Mitte August, um für den begehrten Hüttenpokal

Foto: Francesco Loddo

aufzuschlagen. Ausgetragen wurde das Turnier auf der 5-Platz-Tennisanlage des TuS Glane. Mit 22 Teilnehmern hatte sich eine stattliche Tennisschar eingefunden. Bei besten äußeren Bedingungen konnten pünktlich um 17 Uhr die ersten Doppel ausgespielt werden. Volker Glane zeigte sich in diesem Jahr für den Spielplan verantwortlich. Dass er alles richtig gemacht hatte, zeigten die überaus spannenden und mit Ehrgeiz geführten Spiele. Nach vier Durchgängen mit äußerst knappen Ergebnissen konnte die Turnierleitung nach genauesten Berechnungen den Sieger bekannt geben: Udo Börger aus der GSG hatte am Ende die Nase vorne. Sichtlich erfreut nahm er den Pokal entgegen und versprach, ihn im nächsten Jahr blitzeblank geputzt zurückzubringen. Mit der Siegerehrung und gegrillten Köstlichkeiten – angerichtet von Markus Schulte to Bühne – endete das Turnier. Die Turnierleitung hatte auch Christel Brinkmann zu danken, die wie jedes Jahr vor und während des Turniers zum Gelingen des Abends beitrug. Alle wollen beim Hüttencup 2012 erneut angreifen. hgr

Kern“, heißt es. Und in der Raue Schale, weicher Tat: Mit so viel Tierliebe und Umsicht ist normalerweise bei den eher raubeinigen Produktionsmitarbeitern einer Gießerei nicht zu rechnen. Anders bei Walter Hundhausen: Bei Aufräumarbeiten im Außenbereich fand man gut versteckt in einem Modellkasten vier verwaiste Katzen-Babys. Sofort wurden die Aufräumarbeiten unterbrochen: Wo war nur die Katzenmutter? Beobachtet sie das Vorgehen gut versteckt aus der Nähe? Oder lebte sie gar nicht mehr? Wie sollten die Kleinen ohne ihre Mutter auskommen? Schnelle Hilfe war angesagt. Man kontaktierte die Experten des Schwerter Tierheims, die sofort am nächsten Morgen mit einer Lebendfalle und Ködern für das vermisste Muttertier anrückten. Man hatte Glück: „Mutter Katze“ war mehr am Köder als an der Falle interessiert und ließ sich ohne große Umstände „festsetzen“. Sie und ihre Kleinen sind jetzt wieder vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gießerei wollen sie jetzt „durchfüttern“, bis sich für sie ein festes Zuhause gefunden hat. Ein Herz für Tiere: Andreas Gowin präsentiert die Kätzchen dem Fotografen. nh

IMPRESSUM Denken Sie daran: Ihre Leserbriefe, Artikel, Anregungen und Kritik für die nächste Ausgabe müssen rechtzeitig bei Ihren Ansprechpartnern vorliegen. Letzter möglicher Termin ist der:

19.10.2011 Herausgeber: Georgsmarienhütte Holding GmbH Neue Hüttenstraße 1 49124 Georgsmarienhütte www.gmh-holding.de

glück auf · 3/2011 ......... 43

V.i.S.d.P.: Iris-Kathrin Wilckens Redaktionsteam: Norbert Hemsing (nh), Markus Hoffmann (mh), Matthias Krych (mk), Dr. Ulrike Libal (ul), Vera Loose (vl), Eberhard Mehle (em), Julia Pehla (jp), Sarah-Fee Pietrowsky (sp), HansGünter Randel (hgr), Oliver Santelli (os), René Surma (rs), Dirk Strothmann (ds), Hubert Unland (hu), Iris-Kathrin Wilckens (ikw), Marcus Wolf (mw), Dr. Beate-Maria Zimmermann (bmz)

Produktion und Grafik: elemente designagentur, www.elemente-designagentur.ms Textbearbeitung: Peter Karl Müller (pkm) Lektorat: Dorothea Raspe, Münster Herstellung: STEIN BA CHER DRUCK GmbH, Osnabrück; auf 100% Recyclingpapier Die glückauf erscheint viermal im Jahr

DIE LETZTE SEITE

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Herbstlaubiges mit Pilzen Geschmacks-Vitaminbombe: süßes Salatbett, würziges Top, krosses Gewürfel, fruchtige Einsprengsel Ob Egerling, Kräuterseitling, Pfifferling, Steinpilz u. a. m.: Herbstzeit ist „gefühlte“ Pilzzeit. Beim folgenden Rezept ist Flexibilität Trumpf: Sie können bei den Pilzen (der eine mag lieber Steinpilze, dem anderen reichen Egerlinge) und beim Salat (Bitterkomponente erwünscht) mischen bzw. variieren. Dies gilt auch für die Mengen (der eine mag mehr Salat, aber weniger Dressing, der andere weniger Birne, aber mehr Brot). Für den einen ist der Salat Hauptspeise, für den andern Beilage. Wie auch immer:

So bereiten Sie den Salat zu: Dressing vorab anrühren: Himbeer-Balsam, Salz, Pfeffer, Honig (walnussgroß) und Sonnenblumenöl vermischen, zur Seite stellen. Zutaten vorbereiten: • Salat waschen, trocken schleudern, klein rupfen, zur Seite stellen. • Brotscheiben grob entrinden, in Würfel schneiden, zur Seite stellen. • Pilze putzen, in Würfel schneiden, zur Seite stellen.



Pilze und Brotwürfel anrösten: Eingelegte Tomaten sehr klein würfeln. • Ingwer sehr klein würfeln. • Tomaten- und Ingwerwürfelchen in großer Pfanne bei milder Hitze mit 4–6 EL Öl andünsten. • Hitze hochdrehen, Pilze dazugeben und kurz heiß anbraten. Nicht durchbraten (Kern noch knackig)! • Salzen und pfeffern. • Aus Pfanne raus, zur Seite stellen. • Brotwürfel in Pfanne in „Öl-, Tomaten-, Ingwerresten“, etwas Butter und Sesam-Samen anrösten, aus Pfanne raus, zur Seite stellen. • Birnen- und Orangenwürfel in der Pfanne mit etwas Butter „durchwärmen“, zur Seite stellen. •

Salat auf Teller anrichten (Menge jeweils nach Geschmack): Salatbett legen, Dressing drübergeben (wahlweise Salat in Schüssel mit Dressing mischen), Birnen- und

Orangenwürfel, Pilze und Brotwürfel hinzufügen (Achtung: Brot nicht mit Obst vermatschen!), Brunnenkresse on top. Fertig.

Foto: pkm

Herbstliche Farben auf dem Teller: Eichblattsalat und Radicchio passen nicht nur vom Geschmacksbild, sondern auch von der Optik her gut zur Jahreszeit.

glück auff · Rätsel

glück auf unterwegs

altes Wohnhaus

Eingang, Tor

Tonzeichen

Erdzeitalter

Popmusik der 60er Jahre

Zuckerrohrschnaps

ehem. Einheit für den Druck

englischer Sagenkönig

Siegerin

Wandverkleidung im Bad

konferieren

Marzipanersatz

kleiner Dolch persönliches Fürwort (3. Fall)

je (latein.)

vielseitiger Sachbericht eine Berliner Uni (Abk.)

im Jahre (latein.) männlicher Verwandter griechisches Fabelwesen

Korbblütler, Alant

Herbstblume EDVAnwender

Schauen Sie mal! Vor welchem Schloss liest Monika Hansen (Mannstaedt) die glückauf 2/2011? Kleiner Tipp: Um den Namen des Schlosses zu finden, brauchen Sie zum einen etwas Grips und zum anderen etwas Tuch(olsky) fühlung ins nördliche „Elchland“. Senden Sie Ihre Antwort an [email protected] oder (mit einer Postkarte) an Matthias Krych, RRO GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück. Einsendeschluss ist der 5. August 2011. Gehen mehrere richtige Antworten ein, entscheidet das Los. Der Gewinner erhält ein Polo-Shirt aus dem GMH -Fan-Shop. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.) Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen? Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hintergrund müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um herausfinden zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen wurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach an [email protected].

Naumburger Domfigur

Aufgussgetränk Zweck, Bedeutung

Roman von King (engl.)

anständig, korrekt

falls, dann

Tierfutter

Fleisch gefällig? Entenbrust passt: Backofen auf 100 Grad vorheizen, Haut der Entenbrust anschneiden (rautenförmig), Brust mit Hautseite in Pfanne legen, bei milder Temperatur Fett auslassen, in dem Fett beide Seiten kurz scharf anbraten, Brust 40 Minuten in Backofen, danach in Pfanne kurz kross braten, ruhen lassen, in Scheiben schneiden. glückauf wünscht Ihnen guten Appetit.

Vorschau ein Kontinent

Grund eines Gewässers

Foto: privat

Zutaten 2 Personen: • Vorschlag für Salatmischung: Eichblatt, Radicchio, Feldsalat etc. • Pilzmischung/-menge nach Geschmack • Dressing: 2 EL Himbeer-Balsam, Salz, Pfeffer, Honig (walnussgroß), 6 EL Sonnenblumenöl • 2 reife Birnen, 1 Orange, 2 Scheiben Graubrot, 5 – 6 Stück in Öl eingelegte Tomatenstücke (klein gehackt), 1 TL Ingwer (klein gehackt) • Brunnenkresse, 1 geh. EL Sesam-Samen • Entenbrust (bei Bedarf)

Birnen waschen, entkernen, in Würfel schneiden, Orange schälen, Scheiben würfeln, zur Seite stellen.

kreisrunder Haarausschnitt

afrikanische Heilpflanze anbeißen, knabbern

Haben Sie’s gewusst? In unserem letzten Bilderrätsel stand Dirk Strothmann (Rohstoff Recycling Osnabrück) mit seiner glückauf vor dem Dortmunder Westfalenstadion (Signal Iduna Park). Unter den richtigen Einsendungen (vielen Dank für Ihre Teilnahme!) wurde als Gewinner Dieter Lorenz von der Rohstoff Recycling Osnabrück ausgelost. Herzlichen Glückwunsch! Der Gewinner wird von der Redaktion der glückauf benachrichtigt.

glück auf · 3/2011 ......... 44

Fremdwortteil: Luft Nutztier der Lappen

biblische Männergestalt

In der nächsten glückauf erwarten Sie folgende Themen: GMH GRUPPE / NACHWUCHS In der letzten „Weihnachtsausgabe“ von glückauf waren sie der absolute Renner: die neu geborenen Babys der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH Gruppe. Wie erfolgreich die „Nachwuchsarbeit“ in diesem Jahr verlaufen ist, können Sie in der nächsten glückauf lesen. GMHÜTTE / STIFTUNG Fünf Jahre bereits gibt es die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte. In einer Pressekonferenz soll eine Bilanz gezogen werden über verfügbare Stiftungsgelder, finanzierte Projekte, Erfolgsgeschichten und Planungen für die Zukunft. glückauf wird natürlich ebenfalls mit dabei sein. ESW/SWG / FESTIVITÄT Nach sechs Jahren war es (endlich) wieder so weit: Der Standort Gröditz feierte ein Mitarbeiterfest. Mit dabei waren auch Stahlguss Gröditz und die Vertriebsgesellschaft aus Willich. Hightlights des Festes erfahren Sie in der nächsten glückauf.

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