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April 22, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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FEBRUAR 2011

REGELMÄSSIGER SONDERTEIL Gehölze

Gewächshausbau

Ladenbau

Von Säulenformen Photovoltaik bis zu Fruchtzwergen bleibt im Blickpunkt

Konzeptionelle Planungen im Fokus

Ein breites Spektrum deckten die Obstgehölz-Neuheiten ab. Es reichte von Wildobst über exklusive Obstsorten auf CCWagen bis zu Besonderheiten wie chinesischer Dattel Seite 6

Der Trend geht wieder zum professionellen Ladeneinrichter, der auch ein Gesamtkonzept entwickelt. Bei kleineren Verkaufsflächen ist mehr Hochwertigkeit gefragt Seite 21

Solarenergie war auch auf der diesjährigen IPM ein wichtiges Thema, spielte aber im Gegensatz zum Vorjahr bei den IPM-Ausstellern eine etwas bescheidenere Rolle Seite 12

Nachfolge

Trendshow

Prävention

„Gartenbaumschulen haben noch viel Potenzial, denn der Privatverkauf boomt“, sagte Oliver Fink, Vorsitzender der Gartenbaumschulen an ihrem Stand auf der IPM. „Mit einem jetzt hauptamtlichen Geschäftsführer können wir für unsere Mitglieder noch attraktiver und effektiver werden und unsere Rolle innerhalb des BdB stärken. Als festes ständiges Mitglied und mit Sitz im BdBHauptausschuss kann entweder der Vorsitzende oder der Geschäftsführer den Gartenbaumschulen zu ihrer Bedeutung verhelfen, die sie gerade in den vergangenen Jahren errungen haben“, fügte Fink hinzu. Robert Markley (Haan) hat zum Januar 2011 die Geschäftsführung des GartenBaumschulen BdB e.V. und der dem Verein zugehörigen GBV MaxiGrün GmbH, beide mit Sitz in Haan, übernommen. Er tritt damit die Nachfolge von Martin Nagel (Herford) an, der die Handelsgesellschaft der Gartenbaumschulen seit 2003 geleitet hatte und nun aus Altersgründen sein Amt abgibt.

Manfred Hoffmann und die Trendagenten zeigten Ideen für das eigene Fachgeschäft. Von Therese Backhaus-Cysyk

Pünktlich zur IPM stellte die Gartenbau-Berufsgenossenschaft eine neue Plakatserie zu rückenentlastenden Ausgleichsübungen am Arbeitsplatz vor. Die Aktion auf der Messe war gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner (AdJ) initiiert worden. Am Stand der Junggärtner auf der diesjährigen IPM konnte man fast meinen, in Deutschland sei jetzt endgültig alles geregelt; selbst die korrekte Ausführung einer La Ola. Aber nicht ein Training für Begeisterungswellen in deutschen Fußballstadien, sondern Lockerungs- und Dehnungsübungen für den Arbeitsplatz waren angesagt. Hierzu hatte die Gartenbau-Berufsgenossenschaft am letzten Tag der Messe eingeladen – und viele vor allem jüngere Ausstellungsbesucher haben mitgemacht.

Mit neuer Geschäftsführung noch effektiver

Intensivere Verbandsarbeit

Die Position der Geschäftsführung des Vereins wurde neu geschaffen und erstmals besetzt. Damit können Verein und GmbH in Personalunion die Interessen der Gartenbaumschulen schlagkräftig vertreten, so Fink. Steigende Mitgliederzahlen fordern eine intensivere Verbandsarbeit, die durch die Statusänderung jetzt auch eine stärkere Außenwirkung bekommt, fügte Markley an. 180 Mitglieder zählt der Verband, sechs neue sind im vergangenen Jahr hinzugekommen, allein während der IPM kamen vier weitere hinzu. Sechs der angeschlossenen Gartenbaumschulen liegen in Österreich. Auch weiterhin soll die Geschäftsführung alle Mitglieder intensiv betreuen, durch Betriebsbesuche, durch vielfältige Werbe- und Aktionsangebote unterstützen. Fink nannte den Ausbau der Eigenmarken, den Internet-Auftritt mit der Möglichkeit zur Verlinkung auf die eigene Homepage, das Erweitern der Banner-Themen, Bonus- und Rabattgutscheine für die Verbraucher und weitere Aktionsmodule als praktische Hilfe im Betriebsalltag, die jetzt möglich werden. Ein besonderes Thema, das auch vor allem Fink am Herzen liegt, ist die Ausbildung und Nachwuchsförderung. Hier arbeiten die Gartenbaumschulen eng mit dem gärtnerischen Einzelhandel, dem Bundesverband Einzelhandelsgärtnereien zusammen. (fri)

Florale Inspirationen Das Bedürfnis nach Nachhaltigkeit, Verantwortung und Wohlbefinden sowie Selbstinszenierung und Wirkung sind wichtige emotionale Motive, die das Konsumentenverhalten prägen. Die floralen Inspirationen 2011, in vier aktuelle Trendthemen aufgeteilt, spiegeln diese Emotionalitäten. Manfred Hoffmann, Art-Director beim Fachverband Deutscher Floristen (FDF) und seine Trendagenten zeigten während einer aussagekräftigen Trendshow dem interessierten IPM-Besucher, wie man die diesjährige Trendaussage im eigenen Fachgeschäft umsetzen kann. Sicherlich gab es große, eindrucksvolle Werkstücke zu sehen, die nicht jeder in seinem Geschäft verkaufen kann, doch Hoffmann riet den Zuhörern: „Fertigen Sie ein großes, expressives Objekt und platzieren Sie Kleinigkeiten dazu“. Damit hat man einen Eyecatcher geschaffen, die kleinen Werkstücke verkaufen sich besser und auch ein großes Werkstück wird in diesem Ensemble durchaus ausgesucht. Imke Riedebusch dekorierte ein Bäumchen mit frühlingshaften, duftenden Blüten.

Lust auf Frühling

Alle Werkstücke aus den vier aktuellen Trendthemen „Holiday Home“, „Sweet Harmony“, „Nobel House“ und „Nostalgie Chic“ waren sehr konsumentenorientiert und machten Lust auf Frühling. So fertigte Imke Riedebusch (Hamburg) aus einem vertrockneten Bäumchen, dass die letzte Kübelpflanzen-Saison nicht überlebt hatte, ein duftiges Werkstück, „das Ihre Kunden in den Laden

Picknickkorb als Geschenkidee zum Muttertag mit Strauß. Fotos: Therese Backhaus-Cysyk

holt“. Sie hatte die Äste und den Stamm Weiß angesprüht, und mit frühlingshaften Zweigen wie kleinen Hyazinthenblüten dekoriert. Einen Strauß zum Muttertag duftig gebunden fertigte sie als Einladung zum Picknick von Mutter und Tochter. Einen ganz wichtigen Stellenwert nahmen in der Trendshow die Sträuße ein. „Es ist immer wieder interessant, wie die Internationale Szene unsere Sträuße be-

Der Kranz bietet Spannung zwischen toten Ästen und Frühlingsblühern.

wundert“, beobachtet Hoffmann und unterstrich, dass Blumensträuße in Deutschland eine besonders wichtige Bedeutung haben.

Mut zum Experimentieren

„Bringen Sie Ihre Kunden zum Träumen, verzaubern Sie Ihre Kunden mit Ihren floristischen Werkstücken“, machte Hoffmann den Zuhörern Mut zum Experimentieren. Beispielsweise mit der Trendaussage „Nostalgie Chic“: Neue Kaufemotionen lassen sich hierbei durch kühle Farben wie Weiß, Grau und Blau bis hin zu einem zurückhaltenden Beige schaffen. Blaue Hortensienblüten, weiße Calla oder weiße Tulpen in Kombination mit den wolligen Fruchtständen der Clematis sorgten während der IPM für ein kühles, aber frisches Werkstück. Übrigens, die Clematis-Fruchtstände erhielten eine romantisch anmutende Zuckerschicht, mit Hilfe von Sprühkleber. Weiß angesprühte Zweige wurden zu einem Grundgerüst in Form eines Kranzes verwoben. Daraus sprießen bunte Anemonen-, Ranunkeln- und Gloriosablüten in warmen Gelb-, Orange- und Rottönen.

Neue Plakatserie mit Übungen für den Rücken

Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Gezeigt wurden von einer Rückentrainerin Übungen, die auf der neuesten Plakatserie der Gartenbau-Berufsgenossenschaft zu sehen sind. So konnten die Besucher gleich ausprobieren, welche davon für den eigenen Arbeitsplatz geeignet sind. Begleitet wurde das Programm von Ina Siebeneich, der Gesundheitswirtin des Unfallversicherungsträgers, die auch Ansprechpartnerin für Fragen zur betrieblichen Gesundheitsförderung ist. Entstanden sind die Aufnahmen für die Plakate im November letzten Jahres auf der Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner unter deren Mitwirkung. Die Junggärtner und Junggärtnerinnen hatten im Bildungszentrum in Grünberg für praxisnahe Arbeitsbedingungen gesorgt und auch für die Fotos zur Verfügung gestanden. Erwartungsgemäß erschienen dann auch einige von den „Junggärtnermodels“, um das Ergebnis der Arbeit anzuschauen und natürlich auch, um bei der Gymnastik mitzumachen.

Die Plakatserie soll weiter ausgebaut werden

Nach Auskunft der Gesundheitswirtin Ina Siebeneich steht die Plakataktion erst am Anfang und soll zukünftig weiter ausgebaut werden. Die ersten Plakate sind ab sofort bei der Gartenbau-Berufsgenossenschaft in Kassel erhältlich und können dort unter der Servicenummer 05 61–9 28 25 09 kostenlos angefordert werden. (ts)

zierpflanzen

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25. Februar 2011 | Nr. 8

Neue Sorten für Beet und Balkon Die Neuheiten punkten mit besonderen Farben, gefüllten Blüten, dunklem Laub oder kompaktem Wuchs. Von Dr. Heiner Dreßler

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ls Highlight präsentierte Westhoff (Südlohn) eine neue großblütige Sutera namens ‘Super Copa White Wedding’. Die Sorte soll in diesem Frühjahr zu den Pack Trials in den USA vorgestellt werden und zur Saison 2011/2012 auf den Markt kommen, sagte Heiner Westhoff. Gerade in den USA seien bei Sutera weiße, große Blüten das entscheidende Kaufkriterium. Das „Passion“-Konzept, ein gemischter SechserPack stecklingsvermehrter Beetpflanzen, solle einen Gegenpunkt setzen zu den Sämlings-Packs mit ihrem Billig-Image. Es sei für die Kunden einfach zu handhaben und laufe sehr gut an. Die Pflanzen werden bei Westhoff einzeln kultiviert und die Packs in Handarbeit bestückt. Die Neuheiten bei FloriPro Services (Hillscheid/Kleve) stellte Karina Fries vor, im Unternehmen zuständig für Marketing. So gebe es Mandevilla Rio jetzt auch, wie von Kunden gewünscht, im „X-Tray“, was den Transport vereinfache und die Produktion beschleunige. Die gefüllt blühende Primel-Serie Marli gibt es in sechs Einzelfarben, die im Ton etwas spielen, und als Mischung. Wuchs und Blühzeitpunkt der generativ vermehrten Sorten sind laut Fries uniform. Die großen Blüten seien lange haltbar. FloriPro Services empfiehlt den Verkauf im Januar und Februar als Premium-Produkt im 10,5er- bis 12er-Topf. Um sieben Farben erweitert wurde die Viola cornuta-Serie Deltini für den Verkauf im Herbst oder im Frühjahr. Die Serie zeichne sich durch kompakten, uniformen Wuchs und eine frühe Blüte auch bei Schwachlicht aus, sagte Fries. Die verbesserten Farben Orange, Rot mit Auge und Blau mit Auge sorgen für höhere Uniformität in der Violen-Serie Delta. Als „sehr erfolgreich“ bezeichnete Richard Petri, Marketingleiter bei Selecta Klemm (Stuttgart), das 2007 eingeführte „Trixi“-Konzept mit seinen BeetpflanzenMischungen für bunte Töpfe, das immer wieder ergänzt werde. Hierfür gibt es auch bedruckte Töpfe zur Verkaufsförderung. In Hessen, Baden und Württemberg ist „Trixi Petticoat“, eine Mischung aus drei gefüllten Calibrachoa-Sorten, „Beetund Balkonpflanze des Jahres“ 2011. In der Saison 2010/11 gibt es erstmals auch Kombinationen unterschiedlicher Gattungen im Trixi-Programm. Als ganz neues Produkt hatte Selecta eine Calceolaria-Serie namens Calynopsis zur IPM mitgebracht, und zwar in den drei Farbsorten ‘Big Yellow’, ‘Yellow with Eye’ sowie ‘Red’. Die im vergangenen Jahr eingeführten, gefüllt blühenden Osteospermum-Sorten der Serie FlowerPower Double hätten eine gute Nachfrage ausgelöst und belebten auch das Segment der einfach blühenden Sorten, berichtete Petri. Das Angebot soll noch ausgebaut werden, zwei weitere gefüllte

Besonders silbrig: die Pflanzen der Calocephalus-Marke „Silvercalos“ von Grünewald.

Schwarz-gelbes „Phantom“ von Florensis.

Sorten stünden laut Petri vor der Markteinführung. Zahlreiche Neuheiten hatte der Züchter und Jungpflanzenanbieter Kientzler (Gensingen) zur IPM mitgebracht. So geht bei den Impatiens Neu-Guinea die Paradise Rokoko-Serie mit sechs bis sieben Farben (darunter Rot, Orange und Weiß) an den Start, sie zeichnet sich durch große Blüten mit gerüschtem Rand aus. Attraktiv sind auch die rosenähnlichen Knospen. Die Serie hat den gleichen Wuchs wie die bekannten Paradise-Sorten und soll weiter ausgebaut werden. Cleome ‘Señorita Blanca’ ist eine weiß blühende Mutante von ‘Señorita Rosalita’, die dieser bis auf die Farbe gleicht und ab 2012 breit verfügbar sein soll. Die beiden pflegeleichten Señorita-Sorten eignen sich gut für das öffentliche Grün, wo sie Höhe in die Bepflanzung bringen. Zu Chamaesyce ‘Diamond Frost’ bringt Kientzler jetzt zwei Schwestersorten auf den Markt: die kompakte ‘Diamond Chip’ sowie die moderat wüchsige ‘Diamond Fizz’ mit leicht rosa- bis (im Sommer) altrosafarbenen Blüten, die mit ihrem gefüllten Charakter an Klee erinnern.

„Silvercalos“ seinen Anteil am Calocephalus-Markt ausbauen. Sehr witterungsstabil bei Regen und Sonne ist Cuphea Vienco in derzeit sieben Farben. Sie eigneten sich für Halbschatten und volle Sonne und müssten nicht ausgeputzt werden, daher seien sie auch für den Friedhof zu empfehlen, sagte Grünewald. Die Produktion dieser Pflanzen sei anfangs etwas schwierig, da sie schieben könnten. Deshalb sollten Gärtner ab 1.000 oder 2.000 Stück produzieren, besser nicht „100 nebenbei“. Zum Kennenlernen bietet Grünewald in diesem Jahr als Sonderaktion zwischen Woche 17 und 20 Farbe zeigende Ware im 10,5er-Topf an, die sich vom Termin her für die Sommerbepflanzung auf dem Friedhof eignet. Nemesien und Sanvitalien ergänzen das Angebot von Grünewald für den Friedhof. Mit Thunbergia Sunny Susy bietet Grünewald ein weiteres Produkt aus seiner Züchtungsabteilung an. Hier kündigt der Jungpflanzenanbieter für 2012 eine reinweiße, wüchsige Sorte an, die 2011 bereits in kleinen Mengen erhältlich sein soll.

Mehr dunkellaubige Pelargonien

Einige Highlights aus allen Bereichen seines Angebots zeigte der Züchter und Jungpflanzenanbieter Elsner pac (Dresden) am IPM-Stand. Andrea Michalik wies auf die dunkelrot blühende ZonalePelargonie ‘Abelina’ mit sehr dunklem, im Sommer fast schwarzem Laub hin. Auch die Blütenstiele färben sich bei dieser Sorte im Sommer dunkel. Der Anteil dunkellaubiger Pelargonien nehme jährlich zu, berichtete Michalik. Die Wuchsstärke entspreche inzwischen der normallaubiger Sorten, nachdem die dunkleren Typen früher etwas kleiner waren. Stecklinge wie Fertigware seien sehr transportstabil, erklärte Michalik. Schöne Einzelblüten in dem neuen Farbton Creme-Pfirsich zeigt die frühe,

Neu bei FloriPro Services: Gefüllt blühende Marli-Primeln in sechs Einzelfarben.

stark wachsende Zonale-Sorte ‘Peach Kiss’. Neu bei Elsner sind unter anderem auch die Zonale-Sorten ‘Salmon Queen’ und ‘Fireworks Red’, die Peltate ‘Mexica Nealit’ und die Edelpelargonie ‘Aristo Darling’. Neuheiten aus dem B&B-Segment waren auch am IPM-Stand von Ecke Europe/PLA (DK-Hillerød) zu finden. Scabiosa Marisol stammt aus Australien und ist in den Varianten Purpur und Blau erhältlich. Felicia ‘Felicitara Blue’ glänzt durch relativ kompakten Wuchs (Eignung für kleinere Töpfe ab dem 9er), zahlreiche Blüten und einen sehr guten Stecklingsertrag. Weiße Blüten bilde Bidens ‘Pirate’s Pearl’, diese Sorte sei aber noch etwas zu starkwüchsig und solle kompakter werden, sagte Logistik-Managerin Charlotte Weis. Die Pirate’s-Sorten stammen aus der Züchtung von Thompson & Morgan. Brachyscome ‘Deep Magenta’ blüht in einem kräftigen Dunkelpink. Die im Herbst vorigen Jahres aus der Firma Nebelung hervorgegangenen Unternehmen Bruno Nebelung (Everswinkel) und Volmary (Münster) präsentierten sich auf der IPM an einem gemeinsamen Messestand, dessen Hälften jedoch farblich voneinander abgehoben waren – Nebelung trug Blau, Volmary Gelb mit grüner Schrift. Im Beetpflanzenbereich stellte Volmary-Produktmanager Tobias Evels verschiedene Neuheiten aus eigener Züchtung vor. Die Begonie Beluga in Gelb und Orange eignet sich mit ihrem leicht überhängenden Wuchs für Ampeln, aber auch für den Topf oder den Friedhof. Diese Begonien stammen aus Gewebekultur und zeichneten sich deshalb laut Evels durch Gesundheit, kräftigen Wuchs und gute Verzweigung aus. Die Jungpflanzen würden in 54er-Platten geliefert, die Kultur im 10er- bis 12er-Topf dauere dann ohne Belichtung etwa acht bis neun Wochen. Ein Stutzen sei nicht notwendig. Bei Bidens ‘Port Royal’ überlappen sich die Petalen, dadurch wirken die Blüten halb gefüllt. Mit ihrem kompakten Wuchs benötigen die Pflanzen nicht unbedingt eine Hemmstoffgabe und eignen sich auch für den Friedhof. Sie neigen nicht zum Überwuchern. Evels empfahl einen 11er- oder 12er-Topf für diese Sorte. Die Kultur dauere etwa neun bis elf Wochen. Im Zeichen der neuen CalocephalusMarke „Silvercalos“ stand die IPM-Präsentation von Jungpflanzen Grünewald (Selm). Nach ständiger Verbesserung verfüge man jetzt über eine kompakte, kugelige, dicht verzweigende und besonders silbrige Sorte, erklärte Jan Grünewald. Auf Wunsch gebe es auch Verkaufshilfen – bedruckte Töpfe und weitere Werbemittel seien geplant. Grünewald wolle mit

PR-Konzept für SunPatiens

Für die SunPatiens-Impatiens des Züchters Sakata (DK-Marslev) setzte sich Garry Grüber (Cultivaris, Mainz) auf der IPM ein. Nach seiner Aussage ist die Leistungsfähigkeit der Sorten vielfach nachgewiesen, jetzt komme es darauf an, die Vorteile deutlich zu kommunizieren. Ein PR-Konzept mit Internetseite, Anzeigen, Etiketten, Postern für CC-Karren, Topfhüllen sowie Kartons mit QR-Code, der auf die Internetseite führt, soll Gärtner und Verbraucher von den SunPatiens überzeugen. Zeitschriften für Hobbygärtner sollen mit PR-Texten versorgt werden. Das Paket ist mehrsprachig und wird an die verschiedenen Länder und Kunden angepasst. Zur Finanzierung ist eine Marketing-Gebühr vorgesehen. Nach Grübers Einschätzung könnten die kompakten SunPatiens-Typen die her-

kömmlichen Impatiens Neu-Guinea langfristig vom Markt verdrängen, zumal bei den SunPatiens neue Farben zu erwarten seien. In Europa würden die SunPatiens durch 17 Lizenznehmer produziert, darunter in Deutschland Kientzler und Dümmen, teilte Grüber mit. Seinen IPM-Stand hatte Florensis (Stuttgart) wie im Vorjahr mit Highlights aus der Produktpalette garniert, darunter die beiden neuen dunkelblütigen, aufrecht-kugelig wachsenden Petunien aus vegetativer Vermehrung. Verkaufsleiter Bernd Reeke wies auf den schönen Farbkontrast bei der schwarz-gelben ‘Phantom’ hin. Die unter sommerlichen Lichtverhältnissen rein schwarze ‘Black Velvet’ eigne sich besonders als Partner in gemischten Pflanzungen. Beide Sorten seien Besonderheiten, mit denen sich der Fachhandel abheben könne. Die im vorigen Jahr eingeführte hängende Viola cornuta-Serie Plentifall von PanAmerican Seed ist jetzt nach der Ergänzung um Gelb in fünf Farben mit relativ großen Blüten erhältlich. Die winterharten Pflanzen blühten laut Reeke auch im Kurztag und passten sich gut der Topfgröße an. Zu empfehlen seien Ampeln oder der 12er- bis 13er-Topf für Einzelpflanzen. Die robusten Plentifall-Violen eigneten sich auch als Bodendecker. Der Züchter und Jungpflanzenanbieter Dümmen (Rheinberg) hatte an seinem IPM-Stand das fünfjährige Bestehen des Marketingkonzepts „Confetti Garden“ in den Mittelpunkt gerückt. Es solle in diesem Jahr um neue Kombinationen ergänzt werden, teilte Marketing-Assistent Robert Schymiczek mit. Dümmen liefert in Europa jetzt wieder bewurzelte BegonienJungpflanzen aus. Wie das Unternehmen mitteilt, stammten die Stecklinge aus Dümmens Betrieb in Costa Rica. Sie würden in den Niederlanden bewurzelt und nach sechs Wochen im 5er-Topf vermarktet. Bei den Begonien kommt Dümmen in der Rhine-Serie mit dem neuen Markennamen „Dragone“ auf den Markt. Diese fünf Sorten seien durch große gefüllte Blüten und robustes dunkles Laub gekennzeichnet. Mit gefüllten Marisco-Petunien aus eigener Züchtung wartete Brandkamp (Isselburg-Anholt) auf der IPM auf. Wie Verkaufsleiter Jürgen von den Driesch mitteilte, wurden die Nummernsorten seit drei Jahren getestet und hätten sich als regenfest erwiesen. Fünf Farben solle es zunächst geben. Laut von den Driesch gebe es einen großen und noch wachsenden Markt für gefüllte Petunien, auch in Südeuropa. Die Kultur dauere bei den gefüllten Sorten in der Regel eine Woche länger. Weiter zeigte Brandkamp einen Ausschnitt aus seinem Sortiment der JolliesFuchsien, darunter als Neuheit ‘Jollies Force Calais’ mit dunklem Laub und weiß-lilafarbener Blüte. Die buschige ‘Jollies Nancy’ blüht rosa-lila. ■

Pelargonie ‘Peach Kiss’ von Elsner mit creme-farbenen Blüten.

Fotos: Heiner Dreßler

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Rote Titanen treffen Eisbären Neuheiten mit guter Haltbarkeit, kompaktem Wuchs und kurzer Reaktionszeit. Von Dr. Heiner Dreßler

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m Stand von Syngenta Flowers (NL-Enkhuizen) in Halle 2 waren neben Cyclamen und Chrysanthemen auch Poinsettien ausgestellt. Bei den Poinsettien ist ‘Titan Red’ neu im Programm, eine Sorte mit großen, hellroten Brakteen und aufrechtem, V-förmigem Wuchs. Sie zeichnet sich laut Syngenta unter anderem durch gute Verzweigung, stabile Triebe und eine lange Haltbarkeit aus. ‘Sonora White Glitter Early’ ist eine verbesserte Selektion aus der gesprenkelten ‘Sonora White Glitter’ mit einer verkürzten Reaktionszeit von acht Wochen. Syngenta empfiehlt sie vor allem für kleinere Topfgrößen. Selecta Klemm (Stuttgart) ergänzt sein Angebot bei Poinsettien um ‘Christmas Beauty Nostalgia’. Die Sorte bildet altrosafarbene Brakteen mit grünlichem Rand und eignet sich auch für die Produktion von Stämmchen. Weitere Neuheit ist die Farbergänzung ‘Christmas Beauty Pink’. Die nunmehr drei Sorten der neuen, kompakt wachsenden Christmas Beauty-Serie sind unter anderem durch eher aufrechte Brakteen gekennzeichnet. Poinsettien und Beetpflanzen waren am IPM-Stand von Ecke Europe/PLA (DK-Hillerød) zu finden. Bei den Weihnachtssternen stellte Logistik-Managerin Charlotte Weis einige Neuheiten vor, darunter die mit sechs bis 6,5 Wochen

bei den Kunden gut ankam. Die Pflanzen wurden im Verkauf entsprechend herausgestellt. Da das von Ecke angebotene Werbematerial nicht passte, habe Volmary ein eigenes Kiepenkerl-Etikett entwickelt.

Vor allem nachgefragt sind rote und weiße Poisettien

Neu von Selecta Klemm: ’Christmas Beauty Nostalgia’ mit altrosafarbenen Brakteen.

Kräftige Wurzeln zeichnen die neue rote Sorte ’Bravo Red’ von Dümmen aus.

Reinweiße Brakteen: die V-förmige Sorte ’Polar-Bär’ von Volmary. Fotos: Heiner Dreßler

Reaktionszeit sehr frühe und relativ kompakte ‘Premier Red’, deren Brakteen laut Weis ein spektakuläres Rot zeigen. Die Sorte eignet sich laut Ecke für den Sechser- bis 15er-Topf, sie benötige wenig Hemmstoff.

Freedom könnte nach Ansicht von Weis eventuell abnehmen. ‘Starlight Red’ ist eine Poinsettie mit leuchtend rot-orangefarbenen, eichenlaubförmigen, horizontal stehenden Brakteen und deutlich ausgeprägten Cyathien, geeignet für den Zehner- oder Elfer-Topf aufwärts. Vor allem für den 10,5er-Topf empfiehlt Ecke die frühe ‘Prestige Early Red’ mit guter Transporteignung. Generell sollen die roten Sorten leicht zu produzieren sein, außerdem einen V-förmigen Wuchs, eine stark verringerte Anfälligkeit für Triebbruch und eine gute Haltbarkeit aufweisen. Die zur IPM 2009 erstmals vorgestellte weiße Sorte ‘Polar Bear’, deren Ver-

marktung von einer Spendenkampagne zur Rettung der Eisbären begleitet wurde, kann nun nach Wahl auch ohne diese Kampagne angeboten werden, sagte Weis. Es sei eine schöne weiße Sorte mit guter Verzweigung und Eignung für Töpfe ab sechs Zentimeter. Bei Volmary (Münster) soll die mit der Poinsettiensorte ‘Polar Bear’ (bei Volmary: ‘Polar-Bär’) verbundene Marketing- und Spendenaktion (zehn Cent pro Pflanze gehen an eine entsprechende Organisation zur Rettung der Eisbären) fortgesetzt werden, teilte Produktmanager Tobias Evels mit. So hätten zum Beispiel die Bellandris-Gartencenter in der Saison damit geworben, was

Bedeutung der Sorte Freedom könnte abnehmen

Als „moderne Freedom“ bezeichnete Weis die Sorte ‘Jubilee Red’, die mit Rosa und Weiß zu einer Serie ergänzt werden soll. Die laut Ecke gut haltbare Sorte mit horizontal stehenden Brakteen kann in Sechser- bis 15er-Töpfen und auch als Hochstämmchen produziert werden. Die Bedeutung der „altmodischen“

‘Polar Bear’ ist laut Evels eine V-förmige Sorte mit reinweißen Brakteen, während andere „weiße“ Poinsettien mehr cremeoder lemonfarben seien. Die Reaktionszeit gibt Volmary mit acht Wochen an. Generell sei in der Saison 2010 die Nachfrage nach roten und weißen Poinsettien stabil gewesen, während die Farbe Rosa weniger gefragt war, meinte Evels. Weiß passe gut zu modernen Wohnungseinrichtungen – eventuell könne der Markt noch mehr weiße Poinsettien aufnehmen. Dümmen (Rheinberg) stellte im Segment der Poinsettien zwei Neuheiten vor: die leuchtend rote ‘Bravo Red’ sowie ‘Protegé Dark Red’ in einem etwas dunkleren Rot. Sie sollen im Bereich „Special Reds“ neue Hauptsorten werden. Bis auf den Rotton seien die beiden Neuen recht ähnlich, sie zeichnen sich laut Marketing-Assistent Robert Schymiczek unter anderem durch Stabilität und kräftige Wurzeln aus, was zur Produktsicherheit beitrage. ■ Anzeige

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Neue Gartenrosen

Elegant, robust oder auch mit Kick Züchter stellen auf der IPM neue Rosengruppen und -sorten vor. Von Lorenz Wieland Weiterhin ein wichtiger Faktor im Bereich Gartenrosen ist das Thema Gesundheit oder Widerstandsfähigkeit, zeigten die vorgestellten Neuheiten auf der IPM. Daneben wurden Besonderheiten herausgestellt, beispielsweise eine neue Gruppe besonders duftender Sorten oder eine andere besonders eleganter Rosen. Die Aufmachung für den Verkauf geht in Richtung Hochwertigkeit, beispielsweise durch größere, hochwertige Bilder auf den Stecketiketten. W. Kordes‘ Söhne (Sparrieshoop) präsentierte bei den Gartenrosen als neue Produktgruppe Eleganza. Es handelt sich dabei um Teehybriden, eine Gruppe mit relativ neuen eleganten Edelrosen, die das Unternehmen auf- Die neue Serie „Duftwolken“ von Tantau. grund besonderer Gesundheit und edler Blüten, die teilweise auch einen besonderen Duft mitbringen, zusammengestellt hat. Eleganza umfasst acht Sorten mit einem Farbspektrum von Rot über Pastell bis Gelb – beispielsweise ‘Wedding Bells’ (rosa), ‘Sweet Parole’ (zart rosa) und ‘Winter Sun’ (lichtgelb).

Prädikat ADR immer bekannter

Eine weitere Neuheit bei W. Kordes‘ Söhne findet sich im Bereich der Märchenrosen, die sich durch ihre Schönheit und Robustheit auszeichnen, mit ‘Novalis’. Sie zeichnet sich besonders durch ihre einmalige lavendelbläuliche Farbe ihrer historisch anmutenden, gefüllten Blüten aus. Allerdings war sie bereits im Herbst ausverkauft und ist wieder ab Herbst 2011 erhältlich. Weitere Neuheiten sind die roten Beetrosen ‘Jugendliebe’, ‘Out of Rosenheim’ und die lachsorange-gelbe ‘Sommersonne’ sowie die rot-orange Strauchrose ‘Brillant Korsar’. Das Prädikat ADR, das gerade auch für die Aspekte Widerstandsfähigkeit und Gesundheit bei Gartenrosen steht, wird laut Kordes immer bekannter und auch vom Züchter selbst immer bekannter gemacht. Schließlich konnte der Züchter auch 2010 wieder mit sechs Sorten mehr als die Hälfte der 2010 prämierten Sorten für sich verbuchen. Eine ADR-Auszeichnung bekamen die Kletterrose ‘Bajazzo’ (leuchtend dunkelrosa, später hellrosa, Blütenblätter außen silbrig rosa, auffällige gelbe Mitte) und die Beetrose ‘Bengali’ (leuchtend orangegelb bis apricot), die im Herbst 2011 neu in den Markt eingeführt werden. Des Wei-

‘Comedy‘ von Noack Rosen.

Werkfotos (3)

teren wurden die Edelrose ‘Souvenir de Baden-Baden’, die neue leuchtend rote Beetrose ‘Black Forest Rose’ und die Kletterrose ‘Hella’, die weiße Blüten mit auffallenden Staubgefäßen besitzt, mit ADR ausgezeichnet. Außerdem hat das Unternehmen in seinem Katalog ein Sternchensystem eingeführt, das auf die Gesundheit der Sorten hinweist. „Man merkt, Sorten mit Sternchen verkaufen sich eindeutig besser“, hieß es dazu am Stand. Die Kunden legten besonders Wert auf die Gesundheit. Außerdem wird die Aufmachung für den Verkauf immer anspruchsvoller: immer größere Bildetiketten in modernem Design, deutlich größere Bilder auf den Stecketiketten für die Töpfe. In seinen Rosenkatalog für das Jahr 2011 hat Noack Rosen (Gütersloh) sieben neue Rosensorten aufgenommen und im Gegenzug einige Sorten herausgenommen, die den hohen Anforderungen nicht mehr genügten. Neu hinzugekommen sind die drei in Dolden und öfter blühenden Beetrosen-Neuheiten ‘Ti-

Fotos (2): Lorenz Wieland

meless’ (ambergelb, gefüllt), ‘Westpoint’ (blutorange, halbgefüllt) und ‘Westpol’ (pinkviolett bis helles Purpur, halbgefüllt). Ebenfalls hinzugekommen sind die Strauchrosen-Neuheiten ‘Comedy’ (gelb mit rotem Rand, halb gefüllt, in Dolden, öfter blühend, besondere Fernwirkung, hitzeverträglich) und ‘Shining Light’ (leuchtend gelb, gefüllt, in Dolden und öfter blühend, sehr frosthart, ansprechende Kombination zwischen Blüte und Wuchsform). Besonderheiten sind die zwei neuen Kletterrosen ‘Heidetraum-PLUS’ (karminrosarot) und ‘Schneeflocke-PLUS’ (leuchtend weiß), die Kletterformen der bekannten gleichnamigen Kleinstrauchrosen darstellen. Drei Sorten von Noack erhielten 2010 das ADR-Prädikat, die das Unternehmen nun mit Markennamen vorstellte. Es handelt sich um die bereits genannte ‘Comedy’, sowie die Beetrose ‘HermannHesse-Rose’ (cremeweiß bis zart lachsfarben/ockerfarben changierend, blüht in Dolden von Juni bis Oktober) und die Kleinstrauchrose ‘Silencio’ (kräftig leuchtend karminrosa bis rosarot, halbgefüllt in dichten Büscheln, besondere Fernwirkung durch Blütenfülle, hohe Hitzeverträglichkeit). Rosen Tantau (Uetersen) stellte seine neue Serie „Duftwolken“, bestehend aus fünf der bekanntesten Duftsorten, in neuer Aufmachung vor. Sie wachsen den Angaben zufolge alle gut im Container und sind alle gestäbt im pinkfarbenen Sechs-Liter-Topf mit einem rautenförmigen Etikett. Farbe und Material der Stäbe stehen allerdings noch nicht fest. Durch die Aufmachung sind sie auch

ohne Austrieb schon Ende März oder Anfang April verkaufbar. Bei den Sorten handelt es sich um ‘Acapella’ (innen kirschrot, außen silberfarbene große Blüten), ‘Candlelight’ (gefüllte, großblumige warm goldgelb blühende Edelrose), ‘Duftwolke’ (große stark gefüllte, korallenrote frühe Blüten), ‘Gartenträume’ (romantisch, gefüllt, rosablühend, große Blumen) und ‘Heidi Klum Rose’ (Floribundarose, große, stark gefüllte, violettfarbige Blüten, lang anhaltender Flor). „Meisterstücke“ nennt sich eine weitere neue Rosengruppe von Tantau mit vier robusten Kleinstrauchrosen, die sich durch Schönheit, Robustheit und einen „besonderen Kick“ auszeichnen sowie hochdekoriert sind durch ADRPrädikat, Goldmedaillen oder andere Auszeichnungen. Sie sind wurzelecht angezogen und im 3,5-Liter-TerrakottaTopf eingewurzelt, um auch als Geschenkartikel verkauft werden zu können. Unterstützt wird die hochwertige Präsentation mit großen hochwertigen Bildetiketten und durch mitgelieferte Umweltschutz-Papiertüten. Enthalten sind die Sorten ‘Lipstick’ (Bodendeckertyp mit großen, halbgefüllten, zweifarbig-violett-weißen Blumen mit starkem Duft), ‘Matador’ (blühstarke Kleinstrauchrose mit halbgefüllten, leuchtend roten Blumen), ‘Saphir’ (gefüllt, nostalgisch anmutend, reinweiß, außergewöhnlicher zweiter Flor) sowie ‘Stadt Rom’ (blühreiche Bodendeckerrose, die warm-lachsrosafarbenen Blüten bilden ein regelrechtes Dach über den Pflanzen, besonderer Herbstflor).

CC-Konzept zu Wildrosen

Die Rosen-Union (Bad Nauheim-Steinfurth) stellt nach den Angaben am Stand im Sommer den Viereck-Rundtopf von drei auf vier Liter um bei gleicher Topfhöhe. Neuheiten zeigt die Rosen-Union zudem im Bereich der Beet- und Edelrosen. Neu bei den Edelrosen ist die ‘Sparkassenrose’. Die Gartenrose hat robustes und widerstandsfähiges Laub, blüht in klassischem Rot mit stark gefüllten Blüten und eignet sich für das Freiland und den Schnitt. Weitere neue Edelrosen sind die cremefarbenen Sorten ‘Chandos Beauty’ (rosa-cremefarben, stark duftend) sowie ‘Bad Hersfeld’ (hellgelbcremefarben, große, stark gefüllte Blüten, meist zu mehreren auf einem Stiel). Als neue Beetrose stellte Rosen-Union

‘Bajazzo‘ von W. Kordes’ Söhne.

besonders ‘Alpina’ (zart ambergelb, gefüllte Blüten, meist in kleinen Dolden) sowie ’Blue for You’ (violett-rosa, halbgefüllt, stark duftend) heraus. BKN Strobel (Holm) hob seine Duftrosen Parfums de Provence hervor, die die Sinne verzaubern und Erinnerungen an den Duft alter Rosen wecken sollen. Das Sortiment ausgesuchter Edelrosen zeichnet sich durch besondere Duftintensität in einer breiten Palette unterschiedlicher Duft- und Farbrichtungen aus. Die großen, edel aufgemachten Stecketiketten sind jeweils mit einer Duftprobe des Rosenparfüms versehen. Die Rosengruppe wird in einem schwarzen Drei-LiterViereck-Container mit runder Basis angeboten. Die Reinke Baumschulen (Rellingen) präsentierten das CC-Wagen-Konzept „Rosige Zeiten“ für dem Privatverkauf. Es besteht aus acht Sorten heimischer Wildrosensorten, die sich durch ihre Blüte oder Duft auszeichnen und durch Hagebutten Zier- oder Nutzwert haben, zum Beernten oder als Wildnahrung. Die Pflanzen sind jeweils mit drei Stäben ausgestattet. Das Sortiment umfasst unter anderem Rosa canina, R. carolina, R. glauca, R. rugosa oder R. pimpinellifolia. Bodendeckerrosen gehören mittlerweile auch zum Angebot des Jungpflanzenbetriebes Saterplant (Saterland). Er hat von einem anderen Unternehmen im vergangenen November eine Stecklingsproduktion von Bodendeckerrosen übernommen, die als einjährig bewurzelte Stecklinge abgegeben werden. Das Spektrum umfasst 20 Sorten verschiedener Farben.

Koniferen

Exklusive und robuste Zwerge

Jeddeloh vermarktet seine Koniferen unter der Marke „Botanico-Schätze der Natur“.

Unter der Marke „Botanico-Schätze der Natur“ vermarktet zu Jeddeloh Pflanzen (Edewecht) künftig seine Koniferen-Kollektion. Enthalten sind hochwertige Nadelgehölze für unterschiedliche Verwendungsbereiche, die im grünen Dekotopf ausgeliefert werden. Die Topfgrößen reichen dabei vom Ein-Liter- bis zum 30-Liter-Dekotopf. Das Sortiment eigne sich dank des kompakten Wuchses für Balkon, Terrasse und Garten gleichermaßen. Enthalten sind beispielsweise Pinus mugo ‘Carsten´s Wintergold’, Larix decidua ‘Pulli’, Chamaecyparis obtusa ‘Rashahiba’ oder Abies balsamea ‘Kiwi’. Zum Vermarktungskonzept gehören neben exklusivem Etikett auch Pressearbeit, Werbe-

maßnahmen sowie Internetpräsenz inklusive Händlerliste. Eine ganze Palette an neuen Zwergkoniferen hatte Kohout’s Baumschule (Elstra, OT Prietitz) zur IPM mitgebracht. ‘Hallonet’ ist eine serbische Zwergfichte mit flachkugeliger, dicht geschlossener Wuchsform, die sich aufgrund ihrer Frosthärte auch für nördliche Länder bis Russland eignet. Sie wirkt zweifarbig aufgrund ihrer silbrigen Nadelunterseiten. Verwendbar ist sie auch in Trögen, Steingärten oder auf dem Friedhof sowie in extremen Windlagen. Pinus sylvestris ‘Bexel’ ist eine fast scheibenförmig wachsende Sorte der grünnadeligen nordischen Form von P. sylvestris, die im Gegensatz zur südli-

chen Form nicht anfällig gegen Pilzkrankheiten und Schütte sei. Der Hexenbesensämling sei sehr robust. Aus Vermont in Amerika stammt Abies balsamea ‘94078’. Sie sei wegen ihrer Frosthärte und weil sie auch im Halbschatten wächst auch für den osteuropäischen Markt interessant. Die Sorte wächst flachkugelig, sehr dicht gedrungen. Da sich an den Herbsttrieben der Pflanzen kleine Spättriebe bilden, zeigt die Sorte ein frisches Farbspiel. Die Baumschule Sämann Pflanzenkontor (Bautzen) verwies auf seine neue Juniperus communis-Sorte ‘Goldschatz’. Der gelblaubige flachwachende Wacholder sei sonnenbeständig und extrem Die serbische Zwergfichte ’Hallonet’ wächst winterhart. (hlw) flachkugelig.

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Von Farbwelten und Farbsystemen Neue Präsentationskonzepte für Gehölze, vorgestellt auf der IPM. Von Lorenz Wieland

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ie lassen sich Gehölze für einen besseren Abverkauf präsentieren? Wieder haben einige deutsche Baumschulen auf der IPM dazu Konzepte vorgestellt. Zusammen mit Antje Verstl von der Dendron Akademie hat die Baumschule Diderk Heinje (Jeddeloh I) vier Farbfestivals für die Warenpräsentation im Frühjahr im Gartencenter entwickelt. Ziel sei, schon bei der Warenpräsentation das Bild, das der Kunde im Kopf hat, zu treffen: einen schönen Garten, in dem alles zusammenpasst. Die Kombination sei somit der Schlüssel, so Verstl. Damit dieses Kombinieren aber nicht zu einer grünen Hölle auf der Verkaufsfläche führt, schlägt Verstl Themenkollektionen vor. Einfach und leicht verständlich umsetzen ließen sich dabei Farbwelten, in die sich zudem Übertöpfe und Accessoires als Zusatzartikel ideal einbinden ließen. Laut Heinje folgen die vorgestellten Farbwelten genau diesem Ansatz. In den Sortimenten finden sich nach Farbwelten zusammengestellte Rosen, Koniferen, Rhododendren, Gräser sowie blühende und buntlaubige Gehölze, so wie sie in den Garten gepflanzt werden könnten. Die Farbfestivals sind als Beetpräsentation (rund neun Quadratmeter) ausgelegt. Hierfür wird eine Präsentationsidee und eine Aufbauanleitung als Tisch- oder Bodenbeet mitgeliefert. Sie

Nach Farbwelten zusammengestellte Sortimente bei Diderk Heinje.

unterscheiden sich von Monat zu Monat. So beginnt das Farbfestival im März mit einer Auswahl in Gelb und Grün (beispielsweise Forsythien, Kerrien, frühblühende Rhododendren, gekühlte Hamamelis). Die Kunden können aus einer Sortimentsliste mit jeweils rund 15 verschiedenen Pflanzen auswählen. Das erlaubt eine gewisse Flexibilität, um Vorlieben oder auch die klimatischen Bedingungen vor Ort berücksichtigen zu können. Im April wechselt das Angebot auf Weiß (beispielsweise Spiraea, weiße Rhododendren, Azaleen und anderes). Für Mai ist die Farbe Rosa (beispielsweise Rosen, Hortensien oder rote Gräser) vorge-

Fotos: Lorenz Wieland

sehen, und für den Juni Weiß/Blau. In dem Konzept werde am PoS bei der Präsentation Spannung geschaffen in Höhe, Breite, Tiefe, Struktur und Farbe, so Verstl. Wenn die Grundstruktur stehe, kaufe der Kunde aus dem Beet heraus und es werde immer wieder nachgefüllt. Einen anderen Ansatz verfolgt Bruns Pflanzen-Export (Bad Zwischenahn) mit seiner neuen Marke „noble & strong“, die für Pflanzen mit Persönlichkeit stehen soll. Sie ist ab Sommer 2011 erhältlich. Es handelt sich um ein gehobenes Sortiment von 21 unterschiedlichen wertvollen Ziersträuchern, die auffällige Wuchsformen, ausgefallene Blütezeiten oder außerge-

Neue Marke von Bruns: noble & strong.

wöhnliche Blattfärbungen haben und aufwändig zu kultivieren sind und deshalb auch einen anderen Preis sowie eine andere Wertigkeit haben. Verdeutlicht wird dies mit einem entsprechenden Design: 7,5-Liter-Töpfe in Hellgold mit elegantem, tiefschwarzem Logo mit dem Schriftzug der Marke in weißer und goldener Schrift. Hinzu kommen entsprechende Schilder und Produktinformationen. Fest stehe bereits, dass es ein Etikett mit Hologramm geben werde, das beispielsweise bei Viburnum nudum ‘Pink Beauty’, der vier optimale Verkaufszustände (Austrieb, Blüte, Früchte, Herbstfärbung) im Jahr aufweist, gleich mehrere zeigen könne. Von den

maximal sieben Bildmöglichkeiten im Hologramm ist vorgesehen, drei dafür zu nutzen. Im noble & strong-Sortiment haben alle Pflanzen mindestens zwei optimale Verkaufszustände. Die Baumschule Sämann Pflanzenkontor (Bautzen) hat sich fünf Themensortimente auf CC-Wagen einfallen lassen, mit dem eigenentwickelten Potcover als wichtigstem Element. Es handelt sich dabei um eine wetterfeste farbig bedruckte Kunststoffmanschette um jeden Topf, die zusammen mit den Bildhängeetiketten der Pflanzen als Farbsystem mit Preis und EAN-Code dienen. Auf der Manschette aufgedruckt sind Informationen zur Verwendung, die detaillierten Beschreibungen finden sich auf dem Etikett. Die vorgestellten Themensortimente sind „Frühlingsgefühle“ für den Start ins Jahr, „Naschgarten“ und „Wilde Früchtchen“ jeweils für das ganze Jahr, „Garten & Terrasse“ sowie „Magic Color“. Enthalten sind jeweils vier bis 16 Pflanzenarten in den Topfgrößen C3 und C2. Das Themensortiment „Frühlingsgefühle“ umfasst beispielsweise neun Sorten, darunter Spiraea cinerea ‘Grefsheim’, Weigela ‘Styriaca’ oder Philadelphus ‘Schneesturm’. Beim Themensortiment „Naschgarten“ mit grünem Potcover sind zwölf verschiedene Rubus- oder Ribes-Sorten enthalten, beim Thema „Garten & Terrasse“ dagegen ausschließlich Kleinkoniferen. ■ Anzeige

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Neuheiten aus dem

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Obstbereich

Zweimal tragende Himbeeren Das Angebot reichte von Wildobst über exklusive Obstsorten bis hin zu Besonderheiten. Von Lorenz Wieland Ein breites Spektrum deckten die Neuheiten im Bereich Obstgehölze ab. Es reichte von Wildobst über exklusive Obstsorten auf CC-Wagen bis zu Besonderheiten wie der chinesischen Dattel. BKN Strobel (Holm) stellte mit „Exklusive Vitamine“ ein neues Sortiment gesunder und exklusiver Obstpflanzen vor. Es handelt sich um Vitaminspender wie Rhabarber, Brombeere, Goji-Beere bis Lonicera kamtschatica. Angeboten im Zwei-Liter-Rosentopf mit großen dekorativen Bildetiketten präsentieren sie sich übersichtlich und selbsterklärend auf CC-Containern. Zusätzlich gibt es Plakate und Topper. „Vitaminmix“ nennt Reinke Baumschulen (Rellingen) sein Sortiment für Gartenliebhaber und Naschkatzen mit dem Slogan „Fit ins Frühjahr…“ Bei der Auswahl der enthaltenen Obstarten haben die Kunden die Möglichkeit, sich ihren Fruchtkorb selbst zusammenzustellen oder aber den CC-Karren als Sortiment fertig zu bestellen. Geliefert wird im C3 oder C5. Erhältlich sind unter anderem: Aronia melanocarpa, Castanea sativa, Sanddorn in Sorten, Morus nigra, Prunus spinosa, Sambucus nigra sowie Vaccinium corymbosum oder V. macrocarpon in Sorten. Die Baumschule Stahl (Tornesch), die in ihrem Beeren- und Wildobstsegment Jungpflanzen zur Weiterkultur sowie Fertigware im Container anbietet, stellte drei Beerenobst-Neuheiten heraus. Die Tayberry ‘Buckingham’ weise im Gegensatz zur Sorte Tayberry ‘Medana’ keinerlei „Bedrohung“ auf, was das Pflücken der wohlschmeckenden Früchte erleichtere. Die neue frühe Brombeere ‘Loch Tay’ reife rund zehn bis 14 Tage früher als die Standardsorte ‘Loch Ness’ aber mit ähnlichen Früchten. Sie finde zunehmend Anklang im Erwerbsobstbau, um das Erntefenster zu erweitern. Um eine späte Brombeere handelt es sich dagegen bei ‘Triple Crown’. Gegenüber der bewährten Sorte ‘Chester’ sei ihre Frucht fester und geschmacklich als viel-

Apfelsorten am Stand der neuen Artevos GmbH

versprechend einzustufen. Die Sorte sei sehr gesund und wüchsig und habe keine Probleme mit falschem Mehltau. Zahlreiche Besucher zog die Verköstigung sieben kommender neuer Apfelsorten am Stand der neuen Artevos GmbH (Karlsruhe) an, die aus Gevo und Artus Group hervorgegangen ist. Die individuelle Bewertung fiel nach dem Resümee von Artevos allerdings ganz unterschiedlich aus. Kam bei einigen der eher säuerliche ‘Pilot’ besonders gut an, lag den anderen der süße ‘Merkur’. Gefielen dem einen die Äpfel mit roter Schale wie ‘Mairac’ oder ‘Junami’, zog den anderen die gelbe Sorte ‘Sirius’ an, die optisch an ‘Golden Delicious’ erinnert, dabei aber ein besseres Aroma habe und schorfresistent sei. Als Neuheit stellte Artevos unter anderem die gedrungen wachsende Aprikose ‘Compacta’ vor. Sie bringe hohe Erträge an mittelgroßen Früchten mit frischem Geschmack auf kleinstem Raum und überzeuge in Sachen Vitamine. Die Sorte sei nur gering empfindlich bei Spätfrösten. Verwendbar sei sie auch in Pflanzkübeln für Balkone und Terrassen. Daneben stellte der Anbieter die pyrami-

Foto: Lorenz Wieland

denförmig wachsende Birne ‘Obelisk’ vor. Sie habe große Früchte und trage regelmäßig. Ihre lagerfähige Birne eigne sich für den Frischverzehr oder zum Einkochen. ‘Surkoop’ heißt ein säulenförmiger Boskoop, der auch so schmeckt. Die Baumschule Jäger (Ladenburg) ist ein Gesellschafter von Artevos und war mit einem eigenen Stand auf der IPM vertreten. Jäger stellte sein komplettes Sortiment an Zwergobst mit französischen Zwergpfirsichen, Zwergaprikosen, Zwergbirnen und Säulenkirschen vor, darunter Sorten aus Geisenheim und Tschechien. Eine eigene Apfelsorte ist der als „Bioaktivapfel“ beschriebene, rotfleischige ‘Vitalstar’. Er beuge Arterienverkalkung vor, seine Flavonoide und Vitamin C wirkten gegen freie Radikale, seine Pektine seien Cholesterin senkend und seine Phenole verhinderten Blutgerinnsel. Daneben sei er schorfresistent, schmecke sehr aromatisch und sei auch für den Frischverzehr durch Allergiker geeignet. Zum Angebot gehört ferner die gegen Kräuselkrankheit resistente Pfirsichsorte ‘Fruteria’. Als neue schmale Säulenform stellte die Baumschule Oberdorla (Oberdorla) erst-

mals ‘Coxcolumnar’ vor. Die ab Herbst 2011 lieferbare Sorte entstand durch mehrfache Einkreuzung der ‘Cox Orangen Renette’ und nachfolgender Auslese und Kreuzung mit schwachwüchsigen Genotypen. Entstanden ist ein schwachwachsender Säulenapfel mit wenigen kurzen Seitentrieben, der Äpfel mit dem typischen weinwürzigen Cox-Aroma hervorbringt. Der Baum sei widerstandsfähiger als die Muttersorte, sehr blühwillig, dünne sich selber aus und zeige keine Alternanz. Die Baumschule Krämer (Detmold) hob die neue großfrüchtige Felsenbirne ‘Smoky’ hervor. Die kanadische Sorte hat eine frühe Blüte, sei robust in Bezug auf die Lichtverhältnisse und werde den Angaben zufolge in Kniehöhe auf Sorbus aucuparia veredelt. Ab Herbst 2011 gibt es bei Krämer die großfrüchtige Süßmandelsorte ‘Palatina’. Sie trägt große rosafarbene Blüten. Die Sorte sei frosthart und recht robust gegen Monilia oder Kräuselkrankheit. Als dritte Neuheit stellte der Betrieb die rote Brombeersorte ‘Dorman Red’ vor. Die Sorte ist leicht bedornt. Die Früchte sind glänzend und saftig und etwas kleiner als bei ähnlichen Sorten. Einen neuen Zwerggranatapfel zeigte die Baumschule Plattner (Aldersbach). Die noch namenlose eigene Selektion habe guten Fruchtansatz. Blüten und Früchte entstünden am Baum nebeneinanderher. Die Früchte erreichten die Größe mittlerer bis kleiner Äpfel. Die Winterhärte sei mit der robuster Feigen vergleichbar und liege bei etwa minus 16 Grad Celsius. Eine besonders großfrüchtige Lonicera kamtschatica präsentierte Kordes Jungpflanzen (Bilsen) mit der Sorte ‘Eisbär’. Die russische Züchtung hat drei bis vier Zentimeter lange und 1,5 Zentimeter breite Früchte, die der Kulturheidelbeere ähneln. Die Erntezeit ist bereits im Mai/Juni. Etwas kleinere Beeren von 1,5 Zentimeter trägt die reichfruchtende Schwestersorte ‘Katinka’, die Kordes ebenfalls vorstellte. Sie wächst kompakt und wird nur ein bis zwei Meter hoch. Von der Goji-Beere hat Kordes jetzt die

Lycium barbarum ‘No. 1 Lifeberry’, die die Spitzenertragssorte im chinesischen Profianbau darstelle, im Programm. Sie sei selektiert worden nach Geschmack, Inhaltsstoffen und Ertrag, so Kordes. Die Früchte seien ein bis zwei Zentimeter groß, scharlachrot bis orange, süß und direkt vom Strauch genießbar. Als Blüten-, Zier- und Nutzstrauch eigne sich laut Kordes die neue Holundersorte ‘Black Lace’. Sie hat stark geschlitzte, im Austrieb grün-rote, später tief dunkelrote Blätter. In Kontrast dazu stünden die 15 Zentimeter breiten rosa leuchtenden Blütendolden, die den Angaben zufolge nach Zitronen dufteten. Die Früchte seien wie bei Kultur-Holunderbeeren verwendbar. Morus rubra als Wildobst präsentierten die 3 Barmstedter Jungpflanzen-Baumschulen (Barmstedt). Sie ähnelt Morus nigra auch in der Frucht, besitzt aber größere Blätter und wächst etwas stärker. Mit zahlreichen Obst-Neuheiten war wieder Häberli Fruchtpflanzen (CHNeukirch-Egnach) vertreten. Darunter Ziziphus jujuba, die sogenannte chinesische Dattel. Der relativ kleine Strauch bilde im Oktober stachelbeergroße Früchte, die grün oder braun essbar sind und nach Apfel schmeckten. Im braunen Zustand seien die Früchte teigig wie Datteln. Mit zu den Neuheiten gehören ferner die wurzelechte Felsenbirne ‘Prince William’ mit extragroßen Früchten, die besonders frühe Sommerhimbeere ‘Malahat’ oder die zweimal tragende Himbeere ‘Fantasy Biharest’ (im Sommer und an den Jungruten im Herbst). Ab Sommer komme die neue Sommer-Kiwi ‘Solissimo’ auf den Markt. Sie sei die erste selbstfruchtbare Deliciosa-Kiwi, so das Unternehmen. Die großen Früchte reiften im November und seien unempfindlich gegen den ersten Frost. Aus Neuseeland komme die Heidelbeere ‘Rekta’, die als erste ohne Moorbeet auskomme. Es genüge, Torf oder Torfersatz unter die Gartenerde zu mischen. ‘Rekta’ ist eine im Erwerbsobstbau bewährte Sorte mit früh reifenden, großen, kräftig blauen, aromatischen Beeren.

Rhododendron

Myrhodo.de soll das Image verbessern

‘Orange Flirt’ von Hachmann.

Im Bereich Rhododendron waren auf der IPM verschiedene Neuheiten mit interessanten Blütenfarben und guter Winterhärte zu sehen. Neu ist aber auch ein Internetportal unter dem Namen www. myrhodo.de, das mehrere Rhododendron-Betriebe ins Leben gerufen haben. Initiatoren dieses Internetportals sind die Rhododendron-Gärtnereien Norbert Artmeyer, Heinrich Gerstenkorn und Tim Schröder. Ziel ist, mit der Internetseite Rhododendron in der Öffentlichkeit als attraktive, vielseitig verwendbare Pflanze wieder verstärkt ins Bewusstsein zu rufen. Über die Seite soll sich der Hobbygärtner schnell und verständlich über Pflanzen und Pflege informieren können, aber auch Gartenfachberater sollen das Angebot beispielsweise für die Kundenberatung verwenden können. Die Internetseite ist bewusst neutral gehalten. Dies ermöglicht, den Hinweis auf myrhodo.de zukünftig auch auf die Rückseiten von Bild- oder Schlaufenetiketten zu drucken. Jeder Anbieter, der Werkfotos will, könne den Hinweis darauf frei nut-

zen und auf seinen Etiketten verwenden. Das ständig aktualisierte Internetangebot soll dem Rhododendron-Käufer oder -Interessenten eine neutrale Hilfestellung bieten, die über die häufig sparsame Information auf dem Bildetikett hinausgeht ohne Internetverkauf und verwirrende Produktwerbung. Bei den Sortenneuheiten im Rhododendron-Bereich präsentierte die Baumschule H. Hachmann (Barmstedt) die strahlend orange mit rotem Saum blühende Rhododendron-Hybride ‘Orange Flirt’. Ihre Blüten stehen in bis zu 13 Zentimeter breiten Stutzen beisammen. Die Sorte wächst schwach, dicht kompakt. Als neuen „Farb-Hit in Rot“ stellte das Unternehmen daneben Rhododendron yakushimanum ‘Karminkissen’ vor. Die hellrot-karminrot blühende Sorte hat überhängende Blüten, die mit ihrer Fülle den kompakten, kissenförmigen Wuchs völlig überdecken. Das Laub ist attraktiv glänzend. Die Baumschule Ernst Stöckmann (Bad Zwischenahn) stellte als Neuheit Rhododendron yakushimanum ‘Koichiro

‘Koichiro Wada Dekora’ von Stöckmann.

Wada Select’ heraus. Wesentlicher Vorteil der Sorte ist laut Stöckmann, dass die Sorte im August/September keine Vorblüte zeigt, denn dies störe vielfach in der Gartengestaltung. Erwünscht sei, dass sich die gesamte Blüte im Mai entwickelt und dann ein Nachputzen von Blütenresten nicht nötig ist. Die Blütenfarbe der Sorte wandelt sich attraktiv von zuerst Rosa gehaucht und nach drei bis vier Tagen zu Weiß. Ebenfalls neu bei Ernst Stöckmann ist ‘Koichiro Wada Dekora’. Sie besitzt lila-

rosa gehauchte, später weiß bleichende Blüten. Sie hat den Angaben zufolge eine sehr hohe Frostfestigkeit und Winterhärte von minus 26 bis minus 28 Grad Celsius, was besonders für osteuropäische Märkte von Vorteil sei. Rhododendron yakushimanum ‘Lucinda’, eine weitere Neuheit des Unternehmens, hat zartgelbe Blüten mit kleiner weinroter Zeichnung. Ein solch einheitliches Gelb sei sonst bei Yakushimanum-Hybriden nicht zu finden. Die Sorte wächst sehr kompakt und die Belaubung sei sehr gesund. (hlw)

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Osteuropäische Baumschulen präsentieren sich in Essen Tschechien, Ungarn und Polen: Produzenten blicken optimistisch in die Zukunft. Von Gabriele Friedrich

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eit 1992 besteht der Baumschulverband der tschechischen Republik in seiner jetzigen Form, der sich in diesem Jahr zum zweiten Mal auf der IPM präsentierte. Diesmal am Stand zusammen mit sieben weiteren tschechischen Baumschulen. Seit dieser Zeit habe er sich stetig weiter entwickelt mit einem Wachstum von durchschnittlich zwölf Prozent jährlich, erklärte Geschäftsführer Jan Prochazka.

Tschechien: Nachfrage steigt jährlich um zehn Prozent

Mittlerweile sind es über 100 Mitglieder, die auf rund 1.200 Hektar Gehölze produzieren. Überwiegend läuft die Produktion im Freiland, doch auch die Produktion im Container kommt stetig voran. Produziert werden Bäume und Ziersträucher in einem breiten Sortiment. Der Absatz geht in den privaten und öffentlichen Sektor gleichermaßen. Rund 20 Prozent der produzierten Gehölze gelangt in den Export. Im Zeitraum von 1997 bis 2002 verdoppelte sich die Produktion der tschechischen Baumschulen. Die Einfuhr verdreifachte sich jedoch im gleichen Zeitraum. Noch heute, so Prochazka, wird die Nachfrage in etwa zu 60 Prozent aus dem eigenen Land abgedeckt und zu 40 Prozent durch den Import, vor allem in den Bereichen Alleebäume und Solitärs. Die Nachfrage bleibt hoch und steigt auch langfristig jährlich um etwa zehn Prozent. Entsprechend optimistisch blicken die tschechischen Baumschulen in die Zukunft. Der Verband bietet interessierten Kunden Kataloge mit ausführlichen Beschreibungen der Mitgliedsbetriebe sowie Pflanzenlisten, auch per Internet.

13 ungarische Baumschulen waren in Essen vertreten

Der Verband West-Transdanubischer Baumschulen präsentierte sich in Essen mit 13 ungarischen Baumschulen am Stand. Der Verband wurde 1990 mit zunächst 45 Mitgliedern gegründet. Anfangs waren nur Baumschulen aus dem westlichen Teil Ungarns Mitglieder, jetzt gehören mehrere Baumschulen aus dem ganzen Land dazu, darunter auch einige Staudengärtnereien. Heute ist der Verband Westungarischer Baumschulen der größte im Land: Aus den insgesamt 450 Baumschulen Ungarns zählen 216 dazu. Sie produzieren auf rund 1.500 Hektar Fläche, was mehr als 70 Prozent der bepflanzten Baumschulfläche des Landes entspricht, ein breites Gehölzsortiment, kultiviert unter dem kontinentalen Klima Ungarns mit Temperaturen von minus 20 bis plus 40 Grad Celsius. Der Verband unterstützt seine Mitglieder fachlich, gibt einen informativen Katalog heraus und präsentiert sich ausführlich im Internet. Alle zwei Jahre im August, zuletzt 2010, organisiert er die Baumschulbörse in Szombathely mit zuletzt 105 ungarischen und 16 Baumschulen aus dem europäischen Ausland. Ebenfalls präsent sind die ungarischen Baumschulen bei der Internationalen Gartenbauaustellung Hortus Hungaricus, die im Großmarkt Szigetszentmiklos bei Budapest stattfindet, in diesem Jahr vom 16. bis 18. September 2011. Gerade liefen Überlegungen, künftig diese beiden Veran-

Jan Prochazka (rechts) und Baumschuler Fotos: Gabriele Friedrich Tomas Horak.

Fast die Hälfte aller Baumschulen in Ungarn ist im Verband organisiert.

staltungen zusammenzulegen und dafür einen neuen Veranstaltungsort zu finden, erklärte Andras Kuhn, Generalmanager der Hortus Hungaricus. Möglicherweise dann am dritten oder vierten Septemberwochenende 2012.

on in den Baumschulsektor hinein gewachsen sei. Der Beruf des Baumschulers sei inzwischen besser angesehen in der Gesellschaft, gut ausgebildete Fachleute rückten in den Unternehmen nach oder gründeten neue Betriebe. Zu bemerken sei auch, sagte er, dass diese Generation mit neuen Ideen antrete und sich innerhalb der Branche zu spezialisieren wisse. Immer mehr spezialisierten sich auf bestimmte Teile des Sortimentes, auf bestimmte Kulturverfahren oder bestimmte Größen in modernen Betrieben. Steigendes Interesse, im Absatz wie in der Produktion erfahren Obstgehölze, insbesondere bei Beerenobst, das sowohl für die Obstproduktion als auch für den Privatverkauf kultiviert wird. Große Hoffnungen setzen die polnischen Baumschulen auf die Frühjahrs-

Polnische Baumschuler setzen große Hoffnung auf das Frühjahr

Auch der polnische Baumschul-Verband präsentierte sich in Essen wieder, diesmal zusammen mit sechs polnischen Baumschulen. Der 1989 gegründete Fachverband zählt inzwischen rund 150 Mitglieder. Zehn neue sind allein im vergangenen Jahr hinzu gekommen. Besonders erfreulich, vermerkte Bartlomiej Wazynscy, dass es sich ausschließlich um junge Unternehmer handele. Ein Zeichen, dass die nächste Generati-

Der polnische Baumschulverband stellte sich gemeinsam mit sechs Baumschulen dar.

saison 2011, seit Anfang des Jahres lägen bereits viele Aufträge vor, so dass sie optimistisch auf den weiteren Geschäftsverlauf blicken. Denn vielfach waren die vergangenen Geschäftsjahre geprägt durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise. Jetzt sei jedoch wieder mit Wachstum zu rechnen. Exporte der polnischen Gehölzproduktion gehen einmal in Richtung Westen, nach Skandinavien, Großbritannien und Deutschland. Auch die älteren Export-Märkte wachsen wieder, wie in der Ukraine, in Kasachstan, den baltischen Staaten, Weißrussland und Russland. Auf dem

polnischen Absatzmarkt haben insbesondere noch die öffentlichen Auftraggeber Nachholbedarf, mittlerweile auch in kleineren Städten und Dörfern, die in Straßenbegleitgrün, Alleebäume und öffentliche Parks investieren. Neben einem informativen Katalog und Internetauftritt organisiert der Verband auch in diesem Jahr wieder die Internationale Baumschul-Fachmesse Zielen to Zycie in Warschau vom 26. bis 28. August. Im vergangenen Jahr zählte sie über 300 Aussteller aus Polen und dem europäischen Ausland sowie 5.500 Fachbesucher. ■ Anzeige

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Hoher Info-Bedarf bei Planern Stauden-Mischpflanzungen in Parks und Gärten? Ja. Doch funktionieren muss es. Von Kathrin Scheumann

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ie die Baumschulen haben sich die Staudenproduzenten in der Ausrichtung ihrer Produktion auf drei, neuerdings auch vier Bedarfsebenen einzustellen. Welche Wünsche der Verbraucher hat, was Handel, Garten- und Landschaftsbau sowie die planerische Ebene brauchen, sind also die zu stellenden Fragen. Auf der IPM in Essen zeigte sich, dass viel Bewegung im Segment ist und dass die Staudenproduzenten sich nach und nach zu Dienstleistern par excellence entwickeln.

Impulse und Vorgaben sind erwünscht

Anforderungen, die stärker auf die Staudenbranche zukommen, liegen eindeutig auf der planerischen Ebene. Sowohl der Privatkunde als auch Auftraggeber im öffentlichen Bereich benötigen Impulse und Vorgaben für die Staudenverwendung, speziell in Mischpflanzungen. Dabei sind die Ansprüche hoch, wie beim Messerundgang zu hören war. Es wird nicht weniger verlangt, als die quadratmeterweise Handhabungsmöglichkeit – fast wie beim Rollrasen – ein farblich und strukturell stimmiges Bild, nahezu ganzjährige Blüte, garantierter Kulturerfolg und möglichst geringer Pflegeaufwand. Obwohl es unzählige Möglichkeiten zur Information gibt – so stellt allein der Bund deutscher Staudengärtner (BdS) auf der Internetseite www. staudenverwendung.de 29 handhabbare und auf die regionale Verwendung abgestimmte Staudenmischungen vor –, zeichnet sich der Bedarf an Dienstleistung, teilweise auch von Seiten der Planungsebene deutlich ab. Der BdS hat darauf schon reagiert und stellte auf der IPM seine neue CD „Stauden Wissen“ vor. Die neue CD richtet sich mit übersichtlicher Themenstruktur speziell an Landschaftsgärtner und Planer und wurde von einem kompetenten Autorenteam zusammengestellt. In neuer Auflage erschienen ist auch die StaudenDVD, deren Inhalt Auskunft über etwa 9.000 Staudenarten und -sorten sowie deren Verwendungsmöglichkeiten gibt. Sie stehe ab April zur Verfügung, wie Martin Becker, selbst Inhaber einer Staudengärtnerei in Dinslaken und Mitglied des BdS-Messeteams am Stand erläuterte. Bestellungen könnten ab sofort erfolgen. Das überarbeitete Mitgliedsheft des BdS zeigt darüber hinaus einen Überblick über die Bezugsquellen. Nach Ansicht Beckers stünden Planern allein mit diesem Repertoire genügend Informationen zur Verfügung. Dennoch schicke er einschlägiges Material regelmäßig an die Planer, mit denen er zusammenarbeitet. Indem er beispielsweise den Flyer „Silbersommer“ in seinen Katalog einlege, wolle er seinen Kunden zusätzliche Impulse geben.

Staudenmischungen auch für die Vertikale

Die IPM-Aussteller aus dem Staudenbereich offerierten den Messebesuchern zum Thema zahlreiche, individuelle Lösungsansätze. So gibt der Stauden Ring (Oldenburg) nach Information von Koordinatorin Nicole Klattenhoff unter der Bezeichnung „Staudenkompositionen“ Empfehlungen und Pflanzpläne an seine Kunden weiter. In derzeit 15 verschiedenen Varianten stellen die acht zum Stauden Ring gehörenden Produzenten Staudenmischungen für die Verwendung im öffentlichen Grün vor. Dabei legten die Anbieter insbesondere Wert auf die regionale, standortspezifische Eignung,

Grüne Klimaanlagen für Städte, moderne Geschäfts- und Wohngebäude will das in einer Kooperation entstandene System „90degreen“ bieten. Es ist auf vertikale Ebenen ausgerichtet.

xis. Eine Versuchsversion, allerdings unter Ausnahmebedingungen, gäbe es seit einem Jahr auf dem Gelände der Landesgartenschau in Tulln, Österreich, die im April ihre Tore öffnet. Laut Klattenhoff seien die Kosten für das System derzeit noch hoch, doch könne man sich eine Entwicklung, wie bei den Schwimmteichen vor zehn Jahren vorstellen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Erfolg

Stauden Häussermann hat seine Linie „Max Meisterbeet“ um Kombinationen von Rosen Foto: Häussermann und Stauden erweitert.

wie Nicole Klattenhoff erläuterte. Die Auswahl der Mischungen erfolgte aufgrund von Empfehlungen für eine bestimmte Region oder auf der Basis wissenschaftlich geprüfter und regional verträglicher Sortimente. In den zur Verfügung stehenden Pflanzplänen hat der Stauden Ring eine Vorauswahl für Planer getroffen, wobei der Plan bereits die Möglichkeit der Pflanzenverteilung auf der Fläche, mit Anzahl und Position der einzelnen Staudenarten und -sorten, vorgibt. Das Verhältnis der Funktionsgruppen stimme dabei immer, so Klattenhoff. Mit dem vertikalen Garten wagt sich der Stauden Ring an ein innovatives Projekt für den öffentlichen Raum. Entwickelt vom österreichischen Staudengärtner Alexander Schmidhammer ließen die acht Produzenten des Stauden Rings ihre Kompetenz in das Kooperationsprojekt einfließen und stellten es auf der IPM unter der Bezeichnung „90degreen“ vor. Der Grundgedanke für die Entwicklung dieser etwas anderen Wandbegrünung war es, grüne Klimaanlagen für Städte, moderne Wohn- und Geschäftshäuser zu entwickeln. Das technische System, das Klattenhoff zufolge auch nur von Profis aufgebaut werden könne, ermögliche die neue Wandbegrünung im Außenbereich nun auch in klimatisch kälteren Regionen, da die Pflanzen durch den Einbau von Wärmedämmung und temperaturabhängigem Bewässerungssystem auch im Winter versorgt seien. Das Konzept „90degreen“ harre derzeit aber noch des Härtetests in der Pra-

Mit vier Varianten hat das Unternehmen Häussermann (Möglingen) die Linie „Max Meisterbeet“ erweitert, wie Cornelia Häussermann in Essen erläuterte. Neben den farblich abgestimmten, reinen Stauden-Versionen „Golden Glow“ und „Energy“ stehen ab diesem Jahr Gestaltungsvorschläge für die Kombination von Rosen und Stauden zur Verfügung. Mit den Max Meisterbeeten verfolgt Häussermann das Ziel, den Beratungsaufwand im Gartencenter zu senken und dem Privatmann ein handhabbares Konzept an die Hand zu geben, dass mit einer Schritt für SchrittAnleitung garantiert zum Erfolg führt. Für acht Quadratmeter Fläche sind die Vorschläge ausgearbeitet, wobei es verschiedene Möglichkeiten für Standortextreme gibt. Der Kunde kann zwischen Strauch- und Beetrose wählen und den neu erworbenen oder bereits vorhandenen Gartenlieblingen die farb-

Die Staudenmischung Pink Paradise ist eine von 15 verwendungsfertigen Varianten, die der Stauden Ring derzeit für Pflanzungen im öffentlichen Grün anbietet. Fotos: Stauden Ring

lich passende Stauden-Ergänzung zukommen lassen. So ist die Variante „Romance“ in Rosa, Violett und Lila gehalten, „Charme“ entspricht mit Creme, Gelb, Orange- und Blautönen der Vorliebe für das Sommerfeeling. „Classic“ nimmt den oft gewählten roten Farbton von Beetrosen auf und ergänzt ihn mit Blau-, Lila- und Grüntönen sowie Weiß. Nicht zuletzt verkörpert „Sinfonie“ das Sinnbild der Romantik in zartem Rosa und Pastelltönen. Das Konzept schlage nicht nur beim Verbraucher an, sondern werde auch von Garten- und Landschaftsbauern gut angenommen, wie Cornelia Häussermann einschätzt. Das Unternehmen bietet speziell für den Profi-Bereich Seminare an, so Ende Februar für GaLaBauer und im November/Dezember für GartencenterKunden. Neben den eigenen Kreationen greift Häussermann in der Kundenberatung und Dienstleistung auch auf die vom BdS empfohlenen Staudenmischungen zurück. Die Staudengärtnerei Ihm (Zehren bei Meißen), Partner in der Kooperation „Master Stauden“, der auch Häussermann angehört, stellt darüber hinaus im Internet unter www.durchgeblu eht.de besondere Mischpflanzungen vor.

operation Stauden Forum eine Fullservice-Strategie, wie Doris Ehrhardt (Staudenkulturen Doris Erhardt & Stefan Ort, Weisendorf) und Ralf Köster (Stauden Köster, Bottrop) auf der IPM erläuterten. Mit einem breiten und tiefen Sortiment präsentierten sich die fünf Unternehmen der Kooperation bereits auf der GaLaBau in Nürnberg. Aus der Erfahrung und in bestehenden Kundenkontakten habe sich gezeigt, dass in Bezug auf Mischpflanzungen der direkten Beratung der Vorzug zu geben sei, Planungsvorlagen gäbe die Kooperation daher nicht aus. Mit Anleitungen und Tipps stehe man Interessenten und Auftraggebern dagegen gern zur Seite, so beispielsweise bei der Suche nach Alternativen zu Stauden, die sich eher als Einjährige eignen aber doch hin und wieder in vorgegebenen Kompositionen auftauchen. Es sei auch leichter, dem engagierten Gartenund Landschaftsbau Variationsmöglichkeiten und Neuheiten nahe zu bringen. In diesem Bereich werde gern auch einmal etwas anderes ausprobiert, so Doris Ehrhardt. Was das öffentliche Grün anbelange, so würden einige Städte einfach nach Quadratmeter bestellen. Ein Vorteil liege hier darin, dass der BeDirekte Beratung achtung eines abwechslungsreichen Bilerhöht die Vielfältigkeit des, beispielsweise bei Verkehrsinseln Planern und dem Garten- und Land- entsprechende Aufmerksamkeit zuschaftsbau gegenüber vertrete die Ko- komme. ■ Anzeige

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Unkomplizierte Verkaufskonzepte Messepräsentationen waren auf Exklusivität, hohe Drehzahlen und einfache Bestellvorgänge ausgerichtet. Von Kathrin Scheumann

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om Frühjahr bis in den Herbst hinein ist das Staudenangebot ein wichtiges Aushängeschild für das Warensortiment im Gartencenter. Hier zeigt sich einmal mehr die gärtnerische Kompetenz des jeweiligen Anbieters. Der Handel hat es in zunehmendem Maße mit intelligenten Kunden zu tun, die einerseits den Preis im Blick haben, andererseits aber sehr gezielt einkaufen, so die Aussagen der Aussteller auf der IPM in Essen. Um dem Kunden im riesigen Sortiment eine zuverlässige Orientierung zu bieten, gehen die Anbieter seit einigen Jahren schon dazu über, Funktions- und Lebensbereiche der Stauden in ihren jeweiligen Marketingkonzepten deutlich herauszuarbeiten. So stellte der Stauden Ring (Oldenburg) in Essen seine neuen Verkaufshilfen für 2011 vor. Tischbanner und Präsentationstafeln sollen, ausgerichtet an den Bereichen der Staudenverwendung, den zielgerichteten Einkauf unterstützen und gleichzeitig das betreffende Garten-Ambiente sicht- und fühlbar machen. Im Bereich des Sonnengartens wird der Kunde beispielsweise mit sommerlichen Farbtönen empfangen, die schon von Weitem eine Orientierung auf der Verkaufsfläche erlauben. Mit betont harmonisch gehaltener Farbgestaltung verweisen die neuen Tischbanner ebenso auf die Bereiche Steingarten, Lichter Schatten, Bodendecker, Schattengarten, Wassergarten und Küchengarten, wobei sich die Sortimente inhaltlich aus Pflanzen in verschiedenen Farbtönen, Höhen und mit unterschiedlichen Blattstrukturen zusammensetzen, um zu inspirieren und Varianten aufzuzeigen. Mit dieser Vorgehensweise will der Stauden Ring nicht nur dem Alltagsanspruch des Kunden genügen, sondern bietet auch dem Handel durch entsprechend vorsortierte Anlieferung eine möglichst unkomplizierte Handhabung. Die Staudenfibel kann darüber hinaus Warenpräsentation und Kundenberatung hilfreich unterstützen. Ausgerichtet an den attraktivsten Blühterminen ergänzen zahlreiche Exklusivsortimente das Angebot des Anbieters.

„Der Verbaucher geht auf Optik“

Das Unternehmen Häussermann (Möglingen) geht in der Vorauswahl für die Staudenverwendung noch einen Schritt weiter. So böten die seit 2010 angebotenen Max Meisterbeete maßgeschneiderte

Mit 14 verschiedenen Sorten präsentiert sich das Aktions-Thema Päonien beim Stauden Forum. Doris Ehrhardt und Ralf Köster stellten es auf der IPM vor. Fotos: Kathrin Scheumann

Konzepte für farblich abgestimmte und standortspezifische Staudenpflanzungen, die der Verbraucher Schritt für Schritt umsetzen könne, die sich aber auch unterstützend auf Verkauf und Beratung auswirkten, wie Cornelia Häussermann in Essen erläuterte. Für den Handel gehe es aus ihrer Sicht vor allem um unkomplizierte Konzepte, die den Impulskauf unterstützten. Entsprechend des firmeneigenen Marketingkonzeptes hat Häussermann den vier neuen Max Meisterbeeten, die Stauden und Rosen kombinieren, Präsentationsbanner zugeordnet, die auf die jeweilige Rosen-Farbskala im Garten abgestimmt sind. „Der Verbraucher geht auf Optik“ so Cornelia Häussermann. Entsprechend sei ein Trend hin zum größeren Topf zu beobachten. Teilweise starte das Grundsortiment im April schon mit der 11er-Variante – mit Ausnahme des Steingartens, hier bleibe die 9er-Größe Standard. Während bis Ende April die Lieferfähigkeit beim Grundsortiment ausschlaggebend sei, erwarte der Handel danach knackige und knospige Ware. Der Übergang von der 11er- beziehungsweise 12er-Größe zum Ein-Liter-Topf erfolge in der Regel problemlos. Um den Impulskauf zu stimulieren, hat Häussermann schon seit einiger Zeit die sogenannten Max Eklusiv- und Maxplants-Sortimente in die Präsentationsvorschläge für den POS eingebunden. Dadurch erfolgt eine übersichtliche und inspirierende Kombination von Grund-

Dicentra, vorgestellt von Barbara FournéDohmen, ist ein Top-Thema 2011 bei Fourné.

sortiment, Premiumware und SolitärstauAnlässlich der Messe stellte das Stauden den auf den Verkaufstischen. Saisonale Forum darüber hinaus seine neu konziErgänzungssortimente ergänzen das An- pierte Päonien-Aktion vor. So habe man gebot des Unternehmens. jetzt eine noch exklusivere Zusammenstellung der Varietäten vorgenommen. 14 Full-Service in Warenwirtschaft seien es insgesamt, die ausgestattet mit Das Stichwort „easy Order“ bildete in die- großen Buntbild-Etiketten zum Spontansem Jahr einen Schwerpunkt der Messe- kauf inspirieren sollen. präsentation beim Stauden Forum (Bottrop). Die aus sechs Staudenprodu- Produktinfo per Mobiltelefon zenten bestehende Kooperation will ihren „Scan me!“ ermuntert neuerdings ein Kunden damit den Full-Service in der Code auf den Etiketten des niederländiWarenwirtschaft bieten und den Zeitauf- schen Stauden-Anbieters Griffioen Waswand für Bestellungen reduzieren. Erfah- senaar B. V. (NL-Wassenaar). Der Vollrungen aus dem Handelsbereich hätten in sortimenter hat nach Angaben von Bert der Vergangenheit gezeigt, dass Bestellun- Griffioen Websites für alle im Unternehgen, speziell im Hinblick aufs Wochenen- men produzierten Staudenarten und -sorde – wo größere Umsätze möglich wären ten eingerichtet, im Schnitt seien das 800 – nicht rechtzeitig erfolgten, oft weil ver- bis 900 und jede Varietät verfüge somit antwortliche Mitarbeiter durch andere über ihren eigenen Web-Auftritt. Sinn Aufgaben im Verkauf gebunden wären, so und Zweck dieses Unterfangens sei es, Doris Erhardt. Dazu käme die mangelnde dem modernen Kunden in seinen Ingärtnerische Qualifikation in einigen formations-Gewohnheiten entgegenzuHandelsschienen. Das Stauden Forum kommen. So lassen die neuen Mobilteleermöglicht deshalb jetzt das Einlesen der fone das Scannen beziehungsweise Fotoaktuellen Bestände per EAN und Barco- grafieren des Spezial-Codes zu. Dieser de-Scanner. Im Unternehmen erfolgt wird nach Anwahl einer Internet-Verbindann der Bestandsabgleich, wobei Sorti- dung automatisch zugeordnet und stellt mentslücken und Abverkaufsstärke regis- die Verbindung zu der spezifischen Intertriert werden können. Die Nachbestellung net-Seite her. Zunächst hat Griffioen kulkann dann nach telefonischer Abstim- turspezifische Informationen auf diesen mung mit dem Kunden automatisch er- Seiten untergebracht, aus denen der Verfolgen. „Entsprechend der verfügbaren braucher Angaben zum Standort, der notWare können wir in diesem Zusammen- wendigen Bewässerung und Ähnliches hang auch besser Sortimentsempfehlun- entnehmen kann. Doch stelle dies erst gen aussprechen“, so Erhardt. den Beginn einer weiteren Entwicklung

dar, in deren Verlauf dann auch Informationen zur Produktion und Herkunft abrufbar sein sollen. Griffioen stellt sich damit auf die Entwicklung im Lebensmitteleinzelhandel ein, bei der diese Vorgehensweise dem Kunden künftig mehr Aufschluss über Qualität, Umweltverträglichkeit und Produktsicherheit geben soll. Die Informationen auf seinen Web-Sites hat Griffioen auf die entsprechende Landessprache, also auch Deutsch, eingestellt. Seinen Handelskunden aus den Bereichen Gartencenter, Supermarkt und Baumarkt will das Unternehmen möglichst hohe Drehzahlen sichern, was aus Sicht von Bert Griffioen mit weniger Präsentationsfläche (Tischen) und mehr frischer Ware zu erreichen ist. Sein Unternehmen bietet Handelskunden dementsprechend speziell zugeschnittene Präsentationslösungen, ausgerichtet auf Lebensbereiche sowie Farben und zugehöriges Verkaufsförderungsmaterial an. Ein weiteres wesentliches Segment sieht er in Kräutern, die das Unternehmen für die verschiedenen Abnehmer im 9er, 12er und 17er Topf anbietet, wobei die Produktion der Global GAP-Zertifizierung unterliege und in weiten Teilen auch der EU Öko-Verordnung entspreche. Zielstellung sei es, dass in zwei bis drei Jahren alle Kräuter von Griffioen aus dem Bio-Anbau kommen.

Tiefe Einzelsortimente

Die Messepräsentation von Fourné Staudenkulturen (Langerwehe-Heistern) legte das Hauptaugenmerk auf die aktuellen Einzelsortimente. Vor fünf Jahren hatte das Unternehmen mit dem Aufbau der Exklusivsortimente begonnen und ergänzt die bestehenden Themen seitdem jährlich. Wie Barbara Fourné-Dohmen in Essen erläuterte, kämen nach der Neueinführung von Phlox und Malven im vergangenen Jahr 2011 Lavendel, Dicentra und Baumpäonien im Fünf-Liter-Container neu hinzu. Das jeweilige Sortiment umfasst ihren Angaben zufolge zehn bis zwölf Sorten, die das Farbspektrum der Art abdecken und darüber hinaus Besonderheiten beinhalten. Das Unternehmen will mit dieser Strategie exklusive und tiefe Sortimente in den Einzelbereichen bieten, die einen schnellen Wechsel auf der Verkaufsfläche gestatten, zum Spontankauf anhalten und auch wenig Arbeit beim Bestellen verursachen. Topper, große Bildetiketten sowie Qualität und Frische der Ware sollen für hohe Umschlagzahlen sorgen. ■ Anzeige

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Landgard

Fast elf Prozent Umsatzplus im vergangenen Jahr Auch für 2011 wird ein Umsatzzuwachs über alle Bereiche erwartet. Von Gabriele Friedrich Cees Hoekstra, Geschäftsführer der FloraHolland Eelde.

FloraHolland

Logistikzentrum Tradepark Bremen FloraHolland hat mit dem Tradepark Bremen in Stuhr, südlich von Bremen an dem Autobahn-Dreieck A1/A28 erstmals eine Niederlassung in Deutschland eröffnet. Die rein logistische Plattform soll Kunden und Produzenten den Zugang zum Netzwerk der niederländischen Vermarktungskooperative FloraHolland erleichtern und stellt eine Zusammenarbeit mit ihren Spediteuren und ihren Kunden dar. Ziel ist, die Kosten in der Absatzkette zu senken und die Wettbewerbsposition der Exporteure zu stärken. Abnehmer und Lieferanten sollten hier auf unkomplizierte Weise die logistischen Vorteile dieses Umschlagplatzes nutzen können, sagte Cees Hoekstra, Geschäftsführer der FloraHolland Eelde, wo der Tradepark Bremen organisatorisch und finanziell angebunden ist. Jan Heemskerk ist der Manager vor Ort in Stuhr. Der Tradepark Bremen will Händlern wie Produzenten die Gelegenheit bieten, sich an vorhandene internationale Logistikströme anzuschließen, ihre Waren zu bündeln, zuzuladen und Lieferzeiten zu verkürzen. Volle Lkw-Ladungen würden so möglich, so Hoekstra.

Weg ist in beide Richtungen frei

Mit einem erfreulichen Umsatzergebnis hat der Landgard Gesamtkonzern das vergangene Jahr abgeschlossen. Nach den vorläufig konsolidierten Umsatzerlösen erwirtschaftete der Vermarkter insgesamt 1,842 Milliarden Euro, flächenbereinigt und ohne Zukauf. Das macht ein Plus von 178 Millionen Euro oder 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Hauptumsatzträger ist wiederum der Bereich Blumen und Pflanzen mit 1,145 Milliarden Euro, ein Plus von 6,2 Prozent. Wichtigsten Anteil daran haben wie schon in den Jahren zuvor die Topfpflanzen mit jetzt 946 Millionen Euro. Sie konnten um 6,7 Prozent gegenüber 2009 zulegen. Mächtig dazu gewonnen hat auch der Absatzbereich Vertrieb mit einem Plus von 9,8 Prozent auf jetzt 486 Millionen Euro. Die Abholmärkte machen 306 Millionen Euro aus, konnten 1,3 Prozent zulegen. Der Bereich Versteigerung und Verkauf schlägt mit 155 Millionen Euro zu Buche, verzeichnet ebenfalls ein Plus von 8,4 Prozent. Der Absatz von Schnittblumen erfuhr eine Steigerung um 3,2 Prozent auf jetzt 163 Millionen Euro. Gärtner- und Floristenbedarf stieg um 8,0 Prozent auf 35 Millionen Euro. Der zweite große Gesamtbereich Obst und Gemüse machte einen mächtigen Schritt nach vorne und legte um 19,1 Prozent zu. Hier beträgt der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr 696 Millionen Euro. Dieser sei jeweils zur Hälfte auf Preissteigerungen und auf Mengenzuwachs zurückzuführen, sagte Landgards Vorstandsvorsitzender Henning Schmidt. Er erwartet auch in diesem Jahr ein breites Umsatzplus über alle Bereiche.

Der Umschlagplatz für vorwiegend Topfpflanzen und Baumschulware, aber auch für Schnittblumen, bietet auf 5.000 Anzeige Quadratmeter Hallenflächen mit Kühlräumen und sieben Laderampen für Lkw. Möglich ist auch der Weg in die andere Richtung: Deutsche Produzenten sollen künftig ihre Waren in Bremen anliefern und Pflanzen aus Norddeutschland, wie Baumschulware via Bremen und Eelde den Weg bis in die verschiedenen Niederlassungen der FloraHolland finden können, auch in geringen Mengen. Gedacht sei eine feste Verbindung, die Linie Eelde-Bremen, hin und zurück, so Hoekstra. Damit sich das Logistikzentrum lohne, sei ein gewisser Warenumschlag notwendig. Er spricht von einigen 10.000 CCKarren im kommenden halben Jahr. Denn dann will die FloraHolland den reinen Dienstleistungsstandort evaluieren. Wird es ein erfolgreiches Pilotprojekt, könnten schon bald weitere attraktive Logistikstandorte folgen, wie beispielsweise in Süddeutschland oder bei Paris. Der Tradepark Bremen bietet verschiedene logistische Dienste an. So können Kunden das klimatisierte 24-Stunden-Depot nutzen, und es gibt ein Containerdepot, wo leere CC-Container beim Tradepark Bremen jederzeit abgeholt und angeliefert werden können. Ein Team von Mitarbeitern steht für versandbedingte Arbeiten bereit, zum Ware umpacken, zum Etikettieren, Deko-Töpfe hinzufügen oder zum Umwickeln von CC mit Folie. (fri)

Diese Damen haben Grund zur guten Laune: Landgard sei gut aufgestellt und könne weiFotos: Gabriele Friedrich ter wachsen, sagte der Vorstandsvorsitzende Henning Schmidt.

Der Absatz von Schnittblumen konnte um 3,2 Prozent gesteigert werden.

Landgard sei jetzt gut aufgestellt und könne aus dieser komfortablen Situation heraus sehr gut weiter wachsen, sagte er bei der IPM. Zweistellige Zuwachsraten erwartet er bei Obst und Gemüse, und alle Tochtergesellschaften sollen hier im Laufe des Jahres unter der Marke und dem einheitlichen Namen Landgard aufgeführt werden. Kundenbezogen stellt er sich auch das Wachstum für den Bereich Blumen und Pflanzen vor, allen voran natürlich mit dem Joint Venture Veiling Rhein-Maas. Ebenso soll das Engagement der Landgard im Ausland verstärkt werden und natürlich bei den Abholmärkten. Für April ist die Eröffnung des neuen Abholmarktes der Landgard bei Nürnberg geplant. Weitere seien ebenfalls noch für dieses Jahr anvisiert, doch am liebsten würde Schmidt nach eigener Aussage einen Abholmarkt direkt bei Hamburg eröffnen.

mingstedt, das die Fernwärme einer benachbarten Raffinerie nutzt. Die Nachfrage übersteige dort bei Weitem die Produktion, so Schmidt. Würde dieses Projekt um zwölf weitere Hektar wie geplant erweitert, so entsteht dort die größte Gewächshausanlage Deutschlands. Ein ähnliches Projekt läuft gerade in Neurath bei Grevenbroich an. Mit Unterstützung und Vermittlung der Landgard bauen und betreiben dort vier Mitgliedsbetriebe in eigener Verantwortung ein rund elf Hektar großes Gewächshaus. An Produktion sind Tomaten vorgesehen, die beheizt werden mit der Abwärme des RWE-Kraftwerkes Neurath. Anfang April soll die Bauphase weitestgehend abgeschlossen sein und die Pflanzungen beginnen, erste Erträge werden im Juni 2011 erwartet. Gerechnet wird mit einer Menge von bis zu 6.000 Tonnen Tomaten pro Jahr.

Auf der grünen Wiese in Altdorf bei Nürnberg soll im April der 34. Abholmarkt öffnen. Zur Frühjahrssaison stünden dann auf über 5.000 Quadratmetern Verkaufsfläche Schnittblumen, Topfpflanzen, Baumschulware sowie Floristik- und Gartenbaubedarf, im Angebot auch Ware aus der Region, unterstrichen Marktleiterin Wiebke Neumann und ihre Marketingfachfrau Brigitte Röthlein. Der Landgard Gärtner- und Floristenbedarf wird seine Produkte anbieten, ebenso wie als Marktpartner ein weiterer Floristenbedarfsanbieter und zwei weitere Schnittblumenanbieter. Telefonverkauf, Bestellservice und Waren-Auslieferung werden weitere Angebote an die Kunden sein. Auch ihre weiteren Aktivitäten zur Unterstützung der Produzenten will Landgard weiter ausbauen wie für den Bereich Tomaten und Paprika in Hem-

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Blumenhandel

Herz in der Region, Kopf in der Welt Mit dieser Devise spielt Flora Blumen Import als neue Organisation eine Rolle und beteiligte sich erstmals auf der IPM. Von Edwin Hanselmann „Mit dem Herz in der Region – mit dem Kopf in der Welt!” Dies ist das Motto von Flora Blumen Import (FBI), einer im August 2009 gegründeten Kooperation regionaler Blumengroßhändler. Die Organisation hat ihren Sitz und ihr Importbüro in Kelsterbach, also nahe des Frankfurter Flughafens. Erstmals hatte Flora Blumen Import dieses Jahr auch einen Stand auf der IPM, und zwar zusammen mit der Organisation Ecuadorian Spirit aus Ecuador. Das Mitgliederverzeichnis von Januar 2011 nennt folgende elf Blumengroßhändler: ◼ Brinkmann (Sehnde-Höver), ◼ Willeke (Büren-Steinhausen), ◼ Robert Braem (Wesel), ◼ Weissheit (Barchfeld), ◼ Joachim Dietz (Frankfurt/Main), ◼ Bernd Köhler (Mannheim), ◼ Heinzelmann (Bayreuth), ◼ Euroflor (Wendelstein), ◼ Kwoka (Landshut) ◼ Kiesel (Kernen), ◼ Saarland Blumen Weber (Schwalbach-Hülzweiler). „Wir kaufen für diese Mitgliedsfirmen ein“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Stich. Dies erfolge „auf Bestellungen, die von den Mitgliedern ausgelöst werden!” Es gelte, die beteiligten Betriebe kontinuierlich mit Schnittblumen hoher Qualität zu versorgen. „Und zwar von Quellen, die von den Mitgliedern im Einzelfall ausgewählt werden.“ Bei den mehrmals wöchentlich an die Mitglieder herausgegebenen Angeboten

Wolfgang Stich (links) und Blumengroßhändler Christian Willeke waren treibende Kräfte bei der Entwicklung der Kooperation FBI (Flora Blumen Import).

gibt es neben den Lieferfristen unter anderem daher auch Hinweise, aus welchen Betrieben die betreffenden Blumen kommen. Was die Mitglieder bestellen, wird geordert, frachtmäßig begleitet, verzollt und ab Frankfurt/Main versendet. FBI betreibt keine eigene große Lagerhaltung. Stich: „Die Blumen kommen heute rein und gehen heute auch wieder raus!”

13 Länder stehen auf der Liste

Ungefähr 40 Prozent der von FBI importierten Schnittblumen kommen aus Ecuador. Hierbei sind die in der Organisation Ecuadorian Spirit beteiligten und von FLP (Flower Label Program) zertifizierten Betriebe stark vertreten. Vorwiegend kommen natürlich Rosen aus Ecuador, in kleineren Mengen außerdem Schleierkraut, Hypericum und einige Exoten. An zweiter Stelle unter den Ländern stehen Costa Rica und die USA. Vor al-

lem Schnittgrün wird von dort bezogen. Als Lieferant von Schnittgrün sind auch Spanien, Kanada, Mexiko und Südafrika aufgeführt. Vom Süden des schwarzen Kontinents bezieht man außerdem vor allem Proteen. Kolumbien spielt als Lieferant von Nelken und Rosen – auch sogenannte „Nostalgierosen“ – eine Rolle. Was Lieferungen aus Israel angeht, so arbeiten Flora Blumen Import mit der Agrexco zusammen. Neben Spanien sind in der Übersicht auch folgende weitere europäische Lieferländer genannt: ◼ Frankreich („Schnitthortensien aus der Bretagne“), ◼ Italien („Einkauf bei verschiedenen Exporteuren“), ◼ Niederlande („Zusammenarbeit mit dem bedeutendsten Grünimporteur“).

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Blumengrossmärkte

Aus und für die Region Die Vereinigung Deutscher Blumengroßmärkte (VDB, Motto: „Aus der Region – für die Region”) ist mit dem Geschäftsverlauf im Jahr 2010 „durchaus zufrieden”. Sie gehe von einem zweiprozentigen Umsatzzuwachs aus, erwähnten der Vorstandsvorsitzende Raimund Korbmacher (Köln) und Vorstandsmitglied Hans-Georg Biller (Mannheim) am Stand der Vereinigung auf der IPM. Nachdem Ulm zum Jahresende 2010 ausgeschieden ist, sind noch neun Märkte in der Vereinigung Deutscher Blumengroßmärkte: Hamburg, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, Reutlingen. Damit sind es jetzt genau so viele Mitglieder wie im Jahr 1962, als diese Organisation in Köln gegründet wurde (damals: Sondergruppe Blumenabsatzorganisationen).

Die neun in der Vereinigung beteiligten Blumengroßmärkte schätzen ihren Gesamtumsatz auf jährlich 380 Millionen Euro. Die meisten Vermarkter auf den Blumengroßmärkten sind regionale Gärtnereien, deren Fokus auf Topfpflanzen sowie Beet- und Balkonpflanzen liegt. Die Schnittblumen werden auf den Blumengroßmärkten überwiegend durch Großhändler verkauft. Eine auf der IPM herausgegebene aktuelle Übersicht besagt außerdem, dass an den neun VDB-Blumengroßmärkten etwa 25.000 Kunden gelistet sind. Die wichtigste Kundengruppe der Blumengroßmärkte seien die Blumenfachgeschäfte. Außerdem würden unter anderem Gartencenter, Einzelhandels- und Friedhofsgärtnereien sowie Wochenmarkthändler zu den Stammkunden in den Blumengroßmärkten zählen. (eh)

Rednitzhembach

BGN: jetzt neun Partner

Saisonprodukte aus Deutschland

Obwohl in der Firmenbezeichnung das Wort „Import” verankert ist, steht auch Deutschland auf der Liste. Hierbei gehe es um „diverse Saisonprodukte von regionalen Gärtnereien, Einkauf bei Landgard und an der Veiling Rhein-Maas“. Üblicherweise – so der ergänzende Hinweis von Stich – tätigten die Mitgliedsfirmen ihre Einkäufe von deutschen Gärtnereien aber selbst. Gleiches gelte für die Einkäufe aus Holland. Die vom Großhandel überwiegend aus den Niederlanden importierten Schnittblumenarten wie Chrysanthemen, Tulpen oder Gerbera spielten daher bei FBI keine Rolle. Stich: „Für solche Käufe brauchen uns die Mitglieder nicht!“ Der Geschäftsverlauf im Jahr 2010 war nach Angabe von Stich „besser, als wir es zum Zeitpunkt der Gründung erwartet hatten!“

So zeigte die Firma Vahldiek, wie sie von ihren Standorten aus die meisten Regionen in Fotos: Edwin Hanselmann Bayern und Baden-Württemberg mit Schnittblumen versorgt.

Am Blumengroßmarkt Nordbayern in Rednitzhembach gibt es jetzt zwei Blumengroßhändler. Neben der dort seit langem etablierten Firma Florin Blumengroßhandel hat seit Oktober 2010 auch die Firma Vahldiek Blumengroßhandel eine Schnittblumen-Verkaufs-

stelle in Rednitzhembach. Darauf wurde an den Ständen von Vahldiek und von Gartenbau Rednitzhembach auf der IPM hingewiesen. Steffen Vahldiek hat nun Verkaufsstellen in Bietigheim-Bissingen, Münchingen, Rednitzhembach, Aschheim, Freiburg-Malterdingen sowie an den Blumengroßmärkten Stuttgart, Anzeige Karlsruhe und Ulm. Neu öffnete am Blumengroßmarkt Nordbayern auch eine Gärtnereibedarfs-Verkaufsstelle der Firma Beiermeister. Unter anderem zählen Töpfe, Ampeln, sonstige Gefäße, Tonware, Folien/Vlies, Erden, Verpackungsmittel, Werkzeuge, Dünger und Pflanzenschutzpräparate zu den Kernsortimenten in dieser neuen Rednitzhembacher Gärtnereibedarfs-Verkaufsstelle des eigentlich für Hydrokultur bekannten Unternehmens mit Hauptsitz in KorntalMünchingen. In Rednitzhembach ist das württembergische Unternehmen daher jetzt wie bisher als „Beiermeister Hydrokultur – Fachgroßhandel für Innenraumbegrünung“ vertreten, zusätzlich aber auch als „Beiermeister Fachgroßhandel für Gärtnereibedarf “. „Wir haben jetzt neun Partner am Standort“, so lautete die Aussage am IPM-Stand von Gartenbau Rednitzhembach und Blumengroßmarkt Nordbayern. Im vergangenen Jahr war die bevorstehende Gründung der TopfpflanzenRegionalhalle („Genial Regional“) die wichtigste IPM-Botschaft aus Rednitzhembach. Am 2. April 2011 wird mit einem Markttag der erste Geburtstag dieser neuen Einrichtung begangen. Wie es hieß, hat sich die Regionalhalle im Jahr 2010 gut etabliert. In der Hauptsaison für Beet- und Balkonpflanzen boten dort 16 Gärtnereien ein breites Pflanzenspektrum an. (eh)

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Energieeffizienz steht im Fokus Verkaufsgewächshäuser: Es geht um Thermorinne, thermisch getrennte Profile und thermografische Untersuchungen. Von Edwin Hanselmann

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eim Bau neuer Verkaufsgewächshäuser rückt die Energieeffizienz in den Vordergrund. Darauf wiesen die auf den Bau von Verkaufsgewächshäusern ausgerichteten Industriefirmen auf der IPM hin. Außerdem berichteten sie, dass inhabergeführte Gartencenter und Gärtnereien wieder verstärkt in Verkaufsgewächshäuser investieren.

Geringer Wärmeverbrauch

Die letztes Jahr introduzierte Thermorinne für Verkaufsgewächshäuser werde viel genutzt, erwähnte Karl-Georg Bärlin (Geschäftsführer von Rabensteiner, Schorndorf). Sie komme beispielsweise bei allen neuen Dehner-Märkten zum Einsatz. So sei der Neubau in Heidelberg – Eröffnungstermin: 3. März 2011 – durch sehr gute Isolierung und hohe Energieeffizienz geprägt. Bärlin wies auf mehrere weitere Projekte hin, so ein Bau mit 1.400 Quadratmetern Verkaufsfläche im Gartencenter Steul-Schmitt in Rheinfelden (Eröffnung: Ende März). Es ist ein dreistufiger Bau: Ein Kaltbereich mit 4,50 Meter Stehwandhöhe, ein architektonisch hervorgehobenes Gewächshausschiff mit 20 Metern Spannweite und zwölf Metern Firsthöhe sowie ein Festbau für Floristik und Boutique-Artikel. Nach Gesichtspunkten der Energieeffizienz errichtete, moderne Gartencenter hätten nach Angabe Bärlins nur noch Anzeige

Plonka ebenso wie andere Hersteller von Verkaufsgewächshäusern präsentierten sich in der Halle 3 der Messe Essen wieder mit markanten Ständen.

Passend zur Forderung nach hoher Energieeffizienz war die „Thermografische UntersuFotos: Edwin Hanselmann chung“ diesmal das IPM-Thema bei Kräss GlasCon.

Con (Pfaffenhofen) diesmal herausgestellten thermografischen Untersuchungen. Pilotprojekt hierfür war das im vergangenen Jahr errichtete OBI-Gartencenter in Brunnthal (bei München). Um die Dichtigkeit ebenso wie die Qualität der Konstruktion zu überprüfen, untersuchte man den Neubau mit einer Wärmebildkamera. Das Ergebnis, so betonte Geschäftsführer Wolfgang Kräss, sei sehr zufriedenstellend gewesen. Wärmebildkamera im Einsatz Kräss sieht solche thermografischen Zum Thema Energieeffizienz passen auch die am IPM-Stand von Kräss Glas- Untersuchungen als Chance zur Ener-

gieeinsparung im Bereich der Gartencenter und Baumärkte. Wichtig seien sie vor allem bei älteren Bauten. „Wir möchten mit diesen Untersuchungen außerdem unser Qualitätsversprechen beweisen“, heißt es ergänzend in einer Stellungnahme aus dem Hause Kräss. Im gärtnerischen Bereich halte man sich in dieser Sache etwas zurück, da hier die Offizialberater meistens diese Dienstleistung übernehmen würden. Ein weiteres Thema bei Kräss GlasCon war die Verwendung von Dreifachverglasungen (Gebäudehülle mit den neuen Thermo 36 hi-Profilen in Kombination mit dem Klimakonzept K 3000). Wolfgang Kräss sieht dies als eine besondere Möglichkeit für kleinere, qualitativ hochwertige und mit sehr guter Isolierung gebaute Gartencenter. Er betonte die Tendenz zu thermisch getrennten Sprossen und isolierten Rinnen. Kräss GlasCon registriert verstärkt Aufträge aus dem Kreis der von Inhaberfamilien geführten Gartencenter und Einzelhandelsgärtnereien. Bei den Baumärkten gebe es dagegen derzeit wenig Flächenwachstum. Das Pfaffenhofener Unternehmen hat sich in Russland und anderen osteuropäischen Ländern stark engagiert. Doch gab es in den letzten zwei Jahren dort kaum noch Aufträge. Der Wind habe sich nun aber wieder gedreht und seit Mitte 2010 sei die Kreditwürdigkeit der dortigen potenziellen Kunden wieder gestiegen, sodass die Finanzierungen für Neubauten wieder zustande kämen. „Momentan“, so erwähnte Kräss, „errichten wir ein großes Gartencenter in der Nähe von Moskau!“ Ein großes Projekt bei Kräss GlasCon ist derzeit auch der Bau der neuen Zierpflanzenbau-Versuchsgewächshausanlage für die Bayerische Landesanstalt in Veitshöchheim.

einen Wärmebedarf von etwa 100 Watt pro Quadratmeter. Dies gelinge durch Isolierglas, Eliminierung der Wärmebrücken an Sprossen und Rinnen, hocheffiziente Dämmung der nicht transparenten Bereiche sowie Einsatz moderner Energieschirme. Zum Vergleich: „Ein normales Gewächshaus kommt auf 300 Watt pro Quadratmeter“.

Englischer Landhausstil

Thorsten Fojtzik – Eigentümer und Geschäftsführer von Plonka GmbH (Salzkotten) – freut sich über einen Auftragsbestand, der „deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre“ liegt. Nach seiner Angabe investierten außer den inhabergeführten Gartencentern und Gärtnereien auch die Baumärkte weiterhin intensiv in ihre Gartencenter. Bei allen Verkaufsgewächshaus-Bauvorhaben seien die thermisch getrennten Profile sehr wichtig. Dreifachglas werde dagegen nur vereinzelt nachgefragt. Vor allem bei Aufträgen von Gartencentern und Einzelhandelsgärtnereien gehe es oft auch um besondere Architektur.

Zu Plonkas Referenzobjekten vom Baujahr 2010 zählt die zweischiffige Verkaufsgewächshausanlage bei Jäger in Badbergen. Die zweischiffige Verkaufsgewächshausanlage lehnt sich an den englischen Landhausstil an, wobei filigrane Gitterbinder mit Untergurten in Moosgrün diesen Charakter unterstreichen. Die neue Gewächshausanlage ist verbunden mit einem über 100 Jahre alten Bestandsgebäude. Auch am Stand von GlasMetall Riemer (Rahden) wurden Sonderbauten thematisiert. Doch sei bei den aktuellen Anfragen kein extravagantes Projekt. Im vergangenen Jahr habe es zahlreiche kleinere Projekte, Erweiterungen sowie mehrere Projekte für Obi gegeben. In der zweiten Jahreshälfte 2010 sei die Nachfrage laut Firmenangabe sehr gut gewesen.

„Gruson-Gewächshäuser”

Am IPM-Stand von Siedenburger Gewächshausbau (Rahden) fielen die dunklen Gläser auf. Sie seien bei Gartencenterbauten für optische Reize populär. Die Antwort bei Siedenburger auf die Forderung nach hoher Energieeffizienz lautet Ecolite. Das selbst entwickelte Profilsystem biete eine verbesserte thermische Trennung der Gebäudehülle, auch in Verbindung mit einer größeren isolierten, zweischaligen Rinne und luftdichtem Dachanschluss an der Rinne. Ecolite könne für unterschiedliche Gläser verwendet werden. In der Januar 2011-Ausgabe seiner „Glashaus“-Informationen weist Siedenburger Gewächshausbau auf die nach den Echinocactus grusonii-Kakteen benannten Magdeburger Gruson-Gewächshäuser hin. Letztes Jahr wurden das Palmen- und Kleine Tropenhaus in Magdeburg (Klosterbergegarten) saniert und teilweise neu gebaut.

„Energieneutrales Gartencenter”

Thermoflor (NL-Wateringen) stellte diesmal eine neu ins Programm aufgenommene isolierte Rinne heraus. Sie wurde bisher bei fünf Projekten verarbeitet und gilt als wichtiger Beitrag für die Betonung auf Energieeffizienz. Unter der Rinne ist ein zweiter Wasserablaufkanal. Ferner fielen Stegzehnfachplatten aus Polycarbonat auf. Sie sind 32 Millimeter dick und haben eine fünffache X-Struktur. Eine wichtige Rolle bei den Bemühungen von Thermoflor um noch mehr Energieeffizienz soll jetzt eine gemeinsam mit einem englischen Architekturbüro erstellte Studie „Energieneutrales Gartencenter“ spielen. ■

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Sonnenenergie

Photovoltaik im Blickpunkt Unter anderem rückte auf der IPM diesmal ein bayerisches Vorzeige-Solargewächshaus in den Fokus. Von Edwin Hanselmann Sprachen letztes Jahr fast alle Gewächshaushersteller auf der IPM die Photovoltaik an, so spielte die Sonnenenergie auf der IPM 2011 eine bescheidenere Rolle. Die Solarenergie bleibt aber eines der herausragenden Themen. Greenfield Solar Europe mit Sitz in Breitenbrunn/Bayern beteiligte sich erstmals auf der IPM. Motto: „Gläserne Dächer zur Pflanzenzucht und gläserne Module zur Erzeugung von Energie – was liegt näher, als beides zu verbinden!?“ Photovoltaik und Pflanzenbau könnten höchst wirtschaftlich miteinander kombiniert werden. Um dies praxisnah zu zeigen, betreibt Greenfield Solar in Wackersdorf ein auf der Südseite mit Photovoltaikmodulen bedecktes Demonstrations- und Referenzgewächshaus, um dort verschiedene Pflanzenkulturen mit der verminderten Lichtein- Solarmodule für Fassaden. VDH zeigte die- Die Firma Greenfield Solar Europe stellte strahlung zu prüfen. ses Exponat auf der IPM. Fotos: Hanselmann ihr Konzept erstmals auf der IPM vor.

Hortensien im Solargewächshaus

„Wir sehen das mit Solarmodulen bedeckte Gewächshausdach nicht nur als Stromlieferant, sondern haben auch ein Anbaukonzept“, sagt Konrad Kauzner. Er und Bernhard Bösl sind Gärtnereibesitzer mit Betrieben in Schwandorf (Blumen Kauzner, Baumschule Bösl), zugleich aber als Projektleiter Gewächshaus beim Wackersdorfer Vorhaben von Greenfield Solar engagiert. Dies erfolgt unabhängig von den eigenen Betrieben. Kauzner machte 2010 gute Erfahrungen mit dem Anbau von Schnitthortensien im Solargewächshaus. Außerdem nannte er Skimmien, Hosta und Schnittgrün als Beispiele für den Anbau im „Solarmodul-Schattenhaus”. Die Lichtdurchlässigkeit in diesem Vorzeigegewächshaus liegt nach Angabe Kauzners bei etwa 40 Prozent. Den Winter über wurde das Greenfield-Solargewächshaus in Wackersdorf nur frostfrei gehalten. Greenfield Solar Europe wurde im Jahr 2009 von drei Unternehmern gegründet, zwei davon aus der Elektrobranche. „Entwicklung innovativer Konzepte für die Nutzung von Photovoltaik im Gartenbau“ zählt zu den generellen Leistungen dieses Unternehmens. Greenfield kooperiert mit GSE (Green Sun Energy), einem bekannten Photovoltaik-Unternehmen aus Israel.

Module für Gewächshaussprossen

Photovoltaikmodule von Abakus Solar waren am Stand der Firma Mrotzek Mess- und Regeltechnik (Moers) zu sehen. Mit ihrer auf die Scheibenmaße von Venlogewächshäusern ausgerichteten Abmessung sowie der Dicke von vier Millimetern lassen sie sich in die Gewächshaussprossen einlegen und mit Standard-Klemmprofilen befestigen. Die Firma Mrotzek hat nach eigener Angabe bisher etwa 20 Anlagen mit den in Sicherheitsglas eingebundenen Solarmodulen von Abakus ausgeführt, schwerpunktmäßig in nordrhein-westfälischen Produktionsgärtnereien. Meist gehe es um die Abdeckung von Arbeitsund Kommissionierhallen oder anderen Wirtschaftsgebäuden sowie von Gewächshausverbindern. Als Beispiele stellt das Kölner Unternehmen die Anlagen des Gartenbaubetriebs Kanders (Geldern-Lüllingen) sowie der Gärtnerei Breitmoser (München) heraus. Bei Kanders sind Kühlzellen mit 133 Solarmodulen bedeckt. Die Anlage wur-

de im Juni 2010 in Betrieb genommen. Bei Breitmoser wurden die Dächer eines Lagers sowie des Mittelgangs einer Gewächshausanlage mit den Modulen bedeckt. Hier handelt es sich um eine Anlagengröße von 32,8 Kilowatt Peak. Die Fertigstellung erfolgte im Juli 2010.

Module per Zugrohr bewegt

Auf der IPM 2010 sorgte das von VDH Foliekassen/VDH Solar (NL- Hazerswoude-Dorp) gezeigte „Follow the Sun“-System für große Aha-Effekte (siehe IPM-Highlights in der TASPO 8/10). Der Gewächshaushersteller zeigte auch diesmal dieses System, wo die Photovoltaik-Module auf dem Gewächshaus wie eine Außenschattierung installiert und über ein Zugrohr beweglich sind, hierbei also der Sonnenrichtung folgen. Laut Ausstellerangabe wurden vier größere Projekte in Deutschland ausgeführt. Eine größere Zahl entsprechender Projekt habe man in Italien, Frankreich und Griechenland realisiert. Am Stand von VDH fielen außerdem neuartige Photovoltaik-Module für Fassaden auf. Sie sind 20 Zentimeter breit und 1,60 Meter lang.

Weitere IPM-Aspekte zu Solar

Wiesen im vergangenen Jahr auf der IPM auch die meisten Hersteller von Verkaufsgewächshäusern auf entsprechende Photovoltaik-Projekte hin oder zeigten entsprechende Exponate, so war die Solarenergie bei diesen Ausstellern auf der IPM 2011 kein Thema mehr. Die Firma Rabensteiner (Schorndorf) hat im vergangenen Jahr in Italien mehr als 20 Hektar PhotovoltaikGewächshäuser gebaut. Dort gebe es auch weiterhin entsprechende Projekte. In Deutschland bestehe aus Gründen geringerer Förderung aber wenig Interesse an solchen dachintegrierten Anlagen. Einfache Solaranlagen aufs Dach zu setzen gehöre dagegen nicht zum vorrangigen Aufgabenbereich der Gewächshausproduzenten. Aktuell blieb das Thema Solarenergie aber bei jenen Ausstellern, die auf den Bau von Produktionsgewächshäusern ausgerichtet sind. „Ökostrom ist die Zukunft – auch im Gartenbau!“ So hieß es beispielsweise bei Debets Schalke (NLMonster) mit Hinweis auf ein neues Aluminium-Eindecksystem. Es sei entwickelt worden, um entsprechende Laminate auf Gewächshäuser von Debets Schalke integrieren zu können. Verfüg-

bar seien auch transparente Solarmodule. Vor allem in Italien seien entsprechende Anlagen errichtet worden. Auch zwei Projekte in Deutschland wurden genannt, und zwar die Bedachung einer Lagerhalle in einem Zierpflanzenbaubetrieb am Niederrhein und die überdachte Außenverkaufsfläche einer Baumschule in Paderborn.

Ohne Schweißnähte – das Thema bei Werkfoto Folientunneln von Richel.

Folientunnel

„Kreuz“ ohne Schweißnaht

Die Photovoltaikmodule von Abakus Solar standen bei Mrotzek im Blickpunkt.

Im Infocenter Gartenbau wiesen die Forschungsanstalt Geisenheim und die Universität Wageningen auf die Möglichkeit des Einsatzes von Fresnell-Linsen hin. Solche Linsen wurden beim Solargewächshaus in der Saarbrücker Erlebnisgärtnerei Storb getestet (siehe TASPO-Magazin 4/2010, „Projekt Solargewächshaus“).

Vor zwei Jahren hatte der französische Folienhaushersteller Richel zusammen mit dem mehrschiffigen Folienhaustyp 12,80 Multispan die 90 Millimeter breiten ovalen Binderrohre OV90 gezeigt. Diese werden nun auch bei Folientunneln eingesetzt. Auf der IPM stellte Richel die neuen „Tunnel OV90“ vor. Verfügbar sind zwei Breiten. Die acht Meter breite Variante erreicht eine Höhe von 3,60 Meter. Beim 9,30 Meter breiten Typ sind es 3,75 Meter. Die Rohrbinder werden in 2,50 Meter oder drei Meter Abstand gesetzt. Der Zusammenbau erfolgt nicht mehr mit Schellen und Schrauben, sondern mit kreuzförmigen Befestigungen. Damit sei eine schnellere Montage möglich. Für die „schweißnahtlosen Kreuze“ ist eine Patentierung beantragt. Da an den Kreuzen keine Schweißnähte sind, sei Bruchrisiko „so gut wie ausgeschlossen“. (eh) Anzeige

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Gezielt Steuern und zu einer optimierten Ein Überblick über die Neuheiten im Bereich Technik, die dem Gärtner eine immer bequemere, einfachere und vor allem genauere Kulturführung bieten. Von Werner Oschek Die Zeiten, in denen der „Grüne Daumen“ für eine erfolgreiche Produktion ausreichte, sind lange vorbei. Immer ausgefeiltere Techniken bieten dem Gärtner eine immer bequemere, einfachere und genauere Kulturführung. Von der elektronischen Steuerung über neue Antriebstechniken für anspruchsvolle Lüftungssysteme bis hin zu weiterentwickelten Bewässerungs- und Belichtungsanlagen informierten Aussteller auf der IPM über ihre aktuellen Entwicklungen. Der folgende Bericht gibt einen kurzen Ausschnitt über vorgestellte oder angekündigte Neuheiten. Neu bei RAM Mess- und Regeltechnik (Herrsching) ist die Bedienung der Software über Touchscreen. Im Einsatz sind dabei robuste Industrie-Computer. Für den zusätzlichen Einsatz vor Ort, beispielsweise am Gießwagen oder direkt in den Kulturräumen, können unempfindliche Computer mit einem Verbrauch von maximal 60 Watt und ohne Lüftung verwendet werden, die unbedenklich 24 Stunden durchlaufen können. Siemens Sektor Industrie (Düsseldorf) stellte zur IPM zwar noch nichts Neues vor, konnte aber darauf hinweisen, dass noch in diesem Jahr „SIGA light“ mit normalen Applikationen für rund 500 Euro auf den Markt kommen soll. „SIGA“ steht für „Siemens Industrial Greenhouse Automation“ und ist für einen durchgängig automatisierten Gewächshausbetrieb konzipiert. Laut Siemens ist die Automatisierung gekennzeichnet durch Offenheit, Dezentralisierung, Flexibilität, Modularität, Standardisierung und Benutzerfreundlichkeit und für kleinere, mittlere und große Gewächshäuser geeignet. Vorteile des integrierten Gewächshaussystems sind laut Siemens Energieeinsparung, Arbeitserleichterung, Zeiteinsparung, Ertragssteigerung und Qualitätsverbesserung bei geringeren Kosten, hohem Anlagennutzungsgrad und Werterhaltung.

Klimacomputer ohne Lüfter

H.W. Mrotzek Mess- und Regeltechnik (Moers) bietet zentrale und dezentrale Klimacomputer in verschiedenen Größen und ist ständig bestrebt, diese weiter zu verfeinern und zu verbessern. Durch die Grafische Sollwertvorgabe (GSV) hat Mrotzek die Bedienung vereinfacht. Direkt über die Übersicht wird der Regelkreis erreicht. Durch die Vorlauftemperatursteuerung in Abhängigkeit der Außentemperatur und der Energieeinstrahlung werden Heizkosten gespart und einem Einfrieren vorgebeugt. Bei dem variablen System sind die Parameter der Heizung frei wählbar. Bei der GSV wird nicht nur manuell ein Sollwert vorgegeben, sondern eine automatische Führung der Sollwerte über beispielsweise folgende Parameter erreicht: Lichthelligkeit, Kessel-Vor- und Rücklauftemperatur oder Lichtsumme und Temperatursumme. Bei der GSV können in einem grafischen Koordinatensystem eine Sollwert-

Einen enorm starken und leistungsfähigen Antrieb für Gewächshauslüftungen bietet Lock Fotos: Werner Oschek an.

führung beliebiger Parameter eingezeichnet und diese Sollwertführung durch verschiedene Vorgabewerte abgearbeitet werden. Hierdurch ist es möglich, durch eine einfache Linienzeichnung per Computermaus, über einen 24-Stunden-Zeitraum, eine sehr feine und exakte Sollwertführung zu erreichen. Zudem bietet H.W. Mrotzek jetzt die Bedienung des Klimacomputers mit jedem internetfähigen Handy, beispielsweise dem Smart Phone an. Die Bedienung ist sehr einfach, da über das Handy ein Bild wie auf dem PC zu sehen ist. Weiter bietet das Unternehmen einen Mini-PC als Klimacomputer an, der mit einem kleinen oder ganz ohne Lüfter arbeitet. Vorteile sind die geringe Leistungsaufnahme und dass Schmutz kein Problem darstellt. Bei den Möglichkeiten stellen die Kunden immer größere Anforderungen. So sollen alle Parameter und Sollwerte auf einen bestimmten Punkt gebracht werden und dies möglichst noch kombiniert mit den Vorgaben „und/oder“. Beispielsweise wenn die Temperatur unter acht Grad Celsius sinkt und es dabei regnet, soll der Energieschirm auch am Tag zugefahren werden. Auch die Lüftungssteuerung bei Verwendung von Solarpaneelen wurde verfeinert. So öffnen die Lüftungen nur noch 80 Prozent, wenn sie durch größere Öffnungsweiten Schatten auf die Solarzellen werfen würden.

Mikroskop mit Beleuchtung

Step Systems (Nürnberg) ist bekannt für das Angebot von Messtechnik. Firmeninhaber Harald Braungardt hat sich einen Namen gemacht, auch für komplizierte Verfahren einfach zu handhabende Geräte für den Gartenbau zu entwickeln, die jeder verstehen und anwenden kann. Für sein Engagement wurde er im vergangenen Jahr mit dem TASPO Award als Unternehmer des Jahres 2010 ausgezeichnet. Neu zur IPM war ein Mikroskop mit Beleuchtung und USB-Anschluss an den PC. Mit bis zu 200-facher Vergrößerung werden Objekte in „live“-Darstellung am Computerbildschirm gezeigt. Vier LED leuchten das zu untersuchende Objekt aus und sorgen für brillante Bilder. Die Datenübertragung und Stromversorgung erfolgt über ein USB-Kabel, das wie die Software und ein Standfuß mitgeliefert wird. Die Software ermöglicht

Neu bei RAM die Bedienung über Touch-Screen.

eine Video- und Standbild-Aufnahmefunktion mit einfacher Sendefunktion des Fotos/Videos per E-Mail. Weitere Ergänzung sind Datenlogger im Scheckkartenformat mit integriertem USB und gratis Software. Die Datenlogger für den einmaligen Gebrauch sind in diversen vorprogrammierten Temperaturbereichen und mit unterschiedlichen Speicherkapazitäten verfügbar. Die Intervalle, in denen die Temperatur gemessen und gespeichert wird, sind frei zu wählen. Sie bieten überall da gute Dienste, wo verderbliche Waren über längere Strecken transportiert werden. Mit ihnen lässt sich die Einhaltung von Kühlketten dokumentieren und bei Unterbrechung nachvollziehen, an welcher Stelle es zu Abweichungen kam. HortiMax (NL-Aalsmeer) arbeitet derzeit an der Entwicklung eines Arbeitsregistrierungssystems, das auch für den Einsatz im Freiland interessant sein soll. Das System hat ein Display und scannt unter anderem RFID (Radio Frequency Identifikation). Neue Software soll das Gerät für den Einsatz bei Topfpflanzen und Schnittblumen interessant machen. Nach Firmenangaben könnte das System im zweiten Quartal 2011 für die Einführung bereit sein. Cabriohäuser mit unabhängig voneinander angesteuerten Dachseiten stellen hohe Anforderungen an die Antriebsund Schalttechnik. Für solche Häuser hat Lock Antriebstechnik (Ertingen) den TurboLogicPro, ein integriertes System aus schnellem Antrieb EWA 75 mit externen Schalteinheiten ESS 40 entwickelt. Dabei handelt es sich um ein elektromechanisches Antriebs- und Schaltsystem. Auf Basis des Endschaltersystems E20 werden zehn Schaltpunkte über SPS intelligent verknüpft, um die

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kraftvoll Antreiben Produktion exakte Position der Lüftung während des Betriebs und auch nach Stromausfall genau und zuverlässig zu ermitteln. Die absoluten Endpunkte sind mit abgesichert. TurboLogicPro ist mit jedem Klimacomputer kompatibel, hat drei Geschwindigkeiten und schließt selbst große Cabrio-Gewächshäuser in unter zwei Minuten, so Lock. Ein solches Antriebssystem ist im Gartenbaubetrieb Welzel in Essingen im Einsatz, wo in einem Großprojekt XLR-Cabriogewächshäuser gebaut wurden. Um seinem Anspruch „größer, schneller und flexibler“ nachzukommen, hat Lock mit dem Bau einer neuen Produktionshalle am Stammsitz begonnen. Der Bau ist ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland und soll eine rentable und zukunftsorientierte Produktion sicherstellen. Oft sind Kleinigkeiten für mehr Sicherheit verantwortlich. So hat Otte Metallbau (Westerstede) einige Details für Roll- und Mobiltischsysteme entwickelt. Neu ist hier eine massive Bahnverriegelung für Rollrohrdurchmesser von 51 Millimeter. Der Containeranschlag mit breiter Anschlagfläche wird manuell hochgeklappt und schließt die Bahn sicher. Eine nachträgliche Montage ist möglich und eignet sich als Auflage von Rollbrücken mit oder ohne Unterzug. Zum Einlegen eines Rollrohrs wird der Containeranschlag einfach per Hand nach unten geklappt. Weiter wurde für Arbeitshallen eine Umklappbahn entwickelt, durch die die Tische zentriert werden und solo stehen. Dies schützt davor, dass sich die Mitarbeiter stoßen. Sie ist zu verriegeln, dass nur autorisierte Personen sie öffnen können.

Assimilationsbelichtung

Hortilux Schreder (NL-Monster) bietet jetzt ein neues Modell für die Assimilationsbelichtung mit 1.000 Watt an, durch das in der Gärtnerei möglichst wenig an Installation durchgeführt werden muss, da möglichst viel vom Hersteller vorinstalliert wird. Die HSE NXT ist die neueste elektronische Armatur und eine Weiterentwicklung von der HSE-Serie. Durch das neue Design wird der Schattenwurf verringert, da die Armatur in gleicher Richtung mit dem T-Träger ausgerichtet ist.

Otte bietet einen klappbaren Containeranschlag für Mobiltischanlagen an.

dauer und ist problemlos in die vorhandene Wasserversorgung nachrüstbar. Der Wasser-Durchflussbereich beträgt 20 bis 300 Kubikmeter pro Stunde und ist optional erweiterbar. Das einstellbare Dosierverhältnis beträgt 0,01 bis 0,3 Prozent. Zur IPM präsentierte Klarmann jetzt den Prototyp einer Anlage, durch die die Dosierung mit einem Gerät proportional oder nach Leitfähigkeitsmessung möglich ist, wofür früher zwei Geräte erforderlich waren. Bis dieses auf den Markt kommt, geht das Unternehmen von ein bis zwei Jahren aus. Zusammen mit Codewey verwies Klarmann auf die Möglichkeit der Fernsteuerung von Ventilen hin, beispielsweise von Bewässerungsanlagen, über WLAN (Wireless Local Area Network) an einen zentralen Datenserver, der beispielsweise über ein iPhone angesteuert werden kann. So seien verschiedene BUS-Systeme zu vernetzen und zu steuern.

Patentierter Tropfschlauch

Neu bei Step Systems ist ein USB-Mikroskop.

Zudem sind Reparaturen sowie ein Lampenwechsel bei der HSE NXT mit geringerem Aufwand möglich. Gegenüber zwei Aufhängungen reicht jetzt ein Bügel, wodurch die Installation einfacher und schneller erfolgen kann. Zudem ist in jeder Armatur jetzt eine Wasserwaage integriert, da die einheitliche Ausrichtung wichtig für eine gleichmäßige Beleuchtung ist. Neue Fittings mit größerer Kontaktoberfläche sorgen zudem für einen guten Kontakt und die Armaturen sind mit einem Brandschutz versehen. Nach zweijähriger Testphase bietet Klarmann Bewässerungstechnik (Westerstede) jetzt die Dosier->Tec plus Anlage zur automatischen Düngedosierung an. Die Anlage eignet sich zur kontinuierlichen und exakten Dosierung von flüssigen Wirkstoffen wie beispielsweise Düngern und ist eine Weiterentwicklung der Dosier->Tec Standard-Serie. Die Dosierrate ist einfach und exakt einstellbar. Die Anlage hat einen geringen Wartungsaufwand, eine lange Lebens-

Paul van der Valk präsentiert mit HSE NXT die neueste elektronische Armatur von Hortilux Schreder.

Neues Mitglied der Interessenvertretung der deutschen Industrie für den Gartenbau (Indega) ist KleWaTec (Rastatt). Das Unternehmen bietet Tropfbewässerung mit ihrem patentierten Tropfschlauch an. Der Tropfschlauch wird aus einem ausgeklügelten, geprägten und gestanztem Polypropylenprofil hergestellt. Das Material ist robust, chemikalienresistent, witterungs- und UV-beständig. Der KliWaDrip-Tropfschlauch wird in einem mehrstufigen Produktionsprozess gefertigt. Durch den anliegenden Innendruck von 0,8 bis 2,5 bar wird der Ventillappen gegen die Dichtkante gedrückt. Je höher der Druck, um so stärker ist die Anpressung und die Abdichtung. Dadurch wird ein nahezu identischer Innendruck im gesamten Schlauchsystem erreicht. Bei geringem Druck von Null bis 0,4 bar hebt sich der Ventillappen und Verunreinigungen werden herausgespült, wodurch der selbstreinigende Effekt sichergestellt wird. In der Handhabung ist der Schlauch laut Hersteller sehr flexibel und erhält die nötige Stabilität durch eingearbeitete Profilstege an der Außenseite, die zugleich als Verstärkung der Wandung dienen und den Schlauch nahezu unempfindlich für mechanische Beschädigung machen. Zahlreiche Zubehörteile machen das System für die verschiedenen Anwendungsgebiete einsetzbar. Durch Aufrollen auf Bundtrommeln kann der flexible Schlauch einfach und zeitsparend auf- und abgerollt werden. Sein geringes Transportvolumen erlaubt zudem, den Tropfschlauch preiswert und platzsparend einzulagern. Der Tropfschlauch kann sowohl oberals auch unterirdisch verlegt werden. In Verbindung mit programmierbaren elektronischen Steuer- und Kontrolleinheiten sind nach Firmenangaben alle Flächengrößen realisierbar. Die maximale Schlauchlänge wird bei 2,5 bar mit 200 Metern bei einem Lochabstand von 30 Zentimetern und mit 250 Metern bei einem Lochabstand von 60 Zentimetern angegeben. Durch die Selbstreinigung ist der Tropfschlauch auch für den Einsatz unter schwierigen Bedingungen, beispielsweise eisenhaltigem Wasser, möglich. Zudem zeichnet er sich nach Firmenangaben durch eine lange Lebensdauer aus und ist universell einsetzbar im Gemüsebau, der Baumschule, im Weinbau oder auf Verkaufstischen. ■

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Energieschirm

Weniger Dauerschatten wegen Keder

Etwa zehn Prozent weniger Dauerschatten werde bei Energieschirmen mit einer veränderten Gewebeführung und -konfektion erreicht. Am IPM-Stand von Plantechnik Hartmann (Großmaischeid) wurde auf diese technische Neuerung hingewiesen. Für die Schirmanlagen in Venlogewächshäusern wurde nämlich eine neue Profilschiene entwickelt. Kernstück hierbei ist ein vorn und hinten in die Profilschiene eingezogener Keder. Er ersetzt die bei herkömmlichen Konfektionen üblichen Haken und ermöglicht daher ein dichteres Zusammenfahren beim Schließen des Schattier- und Energieschirms. Mit einer Gummilippe schließt die Schiene dicht ab. Der Keder ist in die Vorderkante der Gewebebahn und je nach Konstruktion außerdem in der Rückseite eingenäht. Die Schirme laufen von Binder zu Binder. Bei vier Meter Binderabstand – so der Hinweis bei Hartmann – entsteht mit Hilfe des neuen Verfahrens beim zusammengefalteten Schirm nur noch ein „Paket” von sechs bis acht Zentimetern Breite. Außerdem lasse sich der Schirm schneller als seither montieren. Wie auf der IPM ebenfalls mitgeteilt wurde, bietet das Großmaischeider Unternehmen jetzt einen zusätzlichen Service an. Es geht um Rentabilitätsberechnungen für die Entscheidung, welche Gewebeart gewählt werden sollte und ob im speziellen Fall einlagige Energieschirme ausreichen oder zweilagige Schirme empfehlenswerter sind. Das Ergebnis der Berechnungen hängt vor allem vom Standort, den Kulturen und den pflanzenbaulich nötigen Heiztemperaturen ab. Ein hierfür entwickeltes EDV-Programm mache diesen Service möglich, hieß es. (eh)

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Folientunnel

Kleine Tunnel lüften

Neu im Programm ein besonders schmaler, aber 2,25 Meter hoher Tunnel. Von Edwin Hanselmann Mit zwei Neuheiten wartete die für Folientunnel bekannte Firma Poppen Gewächshausbau (Edewecht-Jeddeloh II) auf. Es geht um Lüftungssegmente für die kleinen Tunneltypen und einen besonders schmalen Tunnel. Bei den mit Lüftungssegmenten versehenen Tunneln bleiben Teile des Baus über die gesamte Breite offen. Über diese Öffnungen werden die Lüftungssegmente gestülpt. Werden diese geöffnet, entstehen bis zu 30 Zentimeter hohe Spalten. Für seine größeren Tunnels (Typ 850 bis 1200) bietet das Unternehmen solche Lüftungssegmente seit Längerem an. Nun gibt es diese extra Bauteile auch für die drei schmaleren Tunneltypen von 3,80 bis sieben Meter Breite. Das Öffnen erfolgt beim sieben Meter breiten Folientunnel standardmäßig mit Handkurbel. Bei den schmaleren Tunneln wird das Lüftungssegment von Hand hoch gedrückt und in Löcher eingerastet. Auf Wunsch können diese Tunnel auch mit dem etwas teureren Hand-

Die speziellen Lüftungssegmente von Poppen gibt es jetzt auch für die kleineren FolienFotos: Edwin Hanselmann tunnel-Varianten.

kurbelgetriebe ausgerüstet werden. Die zweite Neuheit ist ein mit 2,50 Metern besonders schmaler Tunnel (Typ 250). Mit 2,25 Meter Höhe ist er aber fast so hoch

wie gerade der in Baumschulen weit verbreitete Typ 450 (2,30 Meter hoch). Der Typ 250 ist in Längen von drei Metern bis 15 Metern verfügbar.

Energieschirm

Ohne Tröpfchenbildung XLS 10 Ultra Revolux in der H2noAusführung (ohne Tröpfchenbildung) ist ein neues Energieschirm-Gewebe von Ludvig Svensson. Es wurde am IPM-Stand dieses Unternehmens herausgestellt. Kondenströpfchen sind auf transparenten Klimaschirmen ungewünscht, da diese Schirme auch tagsüber geöffnet bleiben und damit möglichst viel Licht

an die Pflanzenbestände lassen sollen. Wassertröpfchen reduzieren die Lichtdurchlässigkeit der Gewebe aber erheblich. Durch die H2no-Technologie bildet das Wasser auf dem Schirmmaterial stattdessen eine dünne lichtdurchlässige Schicht. Damit können die transparenten Schirme auch tagsüber geöffnet bleiben, was den Heizenergieverbrauch natürlich reduziert. Als weiterer Aspekt der

Variante XLS 10 Ultra Revolux/H2no wurde die Lichtstreuung herausgestellt. Sie führt zu einer verbesserten Verteilung des Lichts im Gewächshaus. Auf 83 Prozent beziffert Svensson die Lichtdurchlässigkeit dieses Gewebes bei direkter Strahlung. Bei bewölktem Himmel seien es 75 Prozent. Mit den Revolux-Geweben wird laut Firmenangabe 47 Prozent der Wärme zurückgehalten. (eh)

Schattierung

Konstruktion auf dem First GreenTop ist die Markenbezeichnung für eine neue Art von Außenschattierung aus Holland. Am IPM-Stand von Leen Huisman (NL-Maasdijk) zog die von Van der Valk Systemen (NL-Monster) entwickelte Variante viele Blicke auf sich. Beim System GreenTop kommt auf die Firste des Gewächshausblocks eine zusätzliche Konstruktion. Hierbei sind V-Träger auf dem Firstprofil mit Scharnieren befestigt. Der Schattierschirm

läuft waagerecht auf dem rund ein Meter hohen zusätzlichen Gestell. Im Gegensatz zu bekannten Außenschattierungs-Systemen bleiben die Rinnen unbeeinflusst. Als Schirmmaterial für die Außenschattierung wird meist das OLS von Svensson verwendet. Bei neuen Gewächshäusern kann das System GreenTop in die Konstruktion integriert werden. Es lässt sich laut Firmenangabe aber auch bei bestehenden Gewächshäusern anbringen. (eh)

Vater Lucien (rechts) und Sohn Jochen de Graeve sind stolz auf den Indega-Preis für techFoto: Werner Oschek nischen Fortschritt für ihren Ter-a-spacer Rück- und Absetzroboter.

GPS-gesteuert

Indega-Preis für Technik Den Indega-Preis für technischen Fortschritt im Gartenbau erhielt in diesem Jahr Degramec (B-Lochristi) für den Ter-a-spacer zum Absetzen und Rücken von Töpfen. Die doppelt GPS-gesteuerte Maschine ist mit zwei Antennen ausgestattet, sodass ganz genau auf einer Achse Topf an Topf im Quadrat oder Verbund abgesetzt werden kann. Die Maschine arbeitet sehr schnell und auf einen Zentimeter genau. Der Tera-spacer ist für den Einsatz im Freiland

konzipiert und kann auf Nadelfolie fahren. In einem Zyklus nimmt er 30 Töpfe auf, ein Zyklus dauert zehn Sekunden, so dass in der Stunde über 10.000 Töpfe gerückt werden. Die Maschine sei bereits eine Saison in einem geheimen Praxistest gewesen und habe sich bestens bewährt, erklärt die Herstellerfirma. So seien dort innerhalb von zwei Wochen eine Million Töpfe zur Vermarktung ab- System GreenTop im Praxiseinsatz. Wird die Außenschattierung mit diesem auf der IPM Werkfoto geräumt worden. (wok) vorgestellten System aus Holland wieder populärer?

Folien

Diffuses Licht „Sun Opti 5 Pro +“ heißt eine von FVG Folienvertrieb (Dernbach) auf der IPM vorgestellte neue Gewächshausfolie. Etwa 60 Prozent der Strahlung im Spektrum von 400 bis 700 Nanometer gelangen bei dieser Folie als diffuses Licht an die Pflanzenbestände. Die Lichtverteilung innerhalb des Gewächshauses ist damit verbessert. Es ist eine dreilagige coextrudierte EVA-Folie. Wie bei solchen Folien üblich lässt sie auch die UV(B)-Strahlen durch. Sie reflektiert aber Infrarotstrahlen. Die Gesamttransmission wurde auf 89 Prozent beziffert und ist damit sehr hoch. Verfügbar sind von diesem Folientyp auch Varianten mit Antitau- und Antialgen-Ausführungen. Die Zahl Fünf in der Bezeichnung der „Sun Opti 5 Pro +“-Folie steht für die fünfjährige Garantie. Am Stand von FVG wurde auch eine PVC-Teichfolie vorgestellt. Sie sei frei von Blei und Kadmium, elastisch, besonders reißfest und lange haltbar. Eine langjährige Garantie – 27 Jahre ! – wird für diese Folie daher gegeben. Fürs Grün am Stand von FVG sorgte der grüne Kunstrasen. Die Fasern sind aus PE-Monofilament, das Trägergewebe aus Polypropylen und die Rückenbeschichtung aus Latex. Der unter anderem als Terrassenbelag gedachte Kunstrasen zählt ebenfalls zum Angebot des Unternehmens aus dem Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. (ts/eh)

Energieschirm

Zusätzlich Energie sparen

Das Thema Energie und die Suche nach Wegen, das Gewächshaus so umzurüsten, dass es möglichst wenig Energie verbraucht, lässt die Gärtner nicht los. So führten Monika Reimann (Emsdetten) und ihre Mitarbeiter auf der vergangenen IPM eine Reihe von Beratungsgesprächen genau zu diesem Thema. „Wir von der Weberei Reimann weisen dann immer auf die Effekte hin, die eine Doppelschirm-Strategie bringen kann.“ Auch Forschungs- und Versuchsanstalten haben erst jüngst wieder Untersuchungen aufgenommen, bei denen es um die transparenten Tagesenergieschirme ging. Im Infocenter Gartenbau auf der IPM fand sich der Hinweis, dass etwa zehn Prozent Einsparung möglich seien. Die Höhe hänge natürlich von den gefahrenen Temperaturen ab, aber der grundsätzliche Effekt lasse sich recht einfach erklären. Wenn der normale Energieschirm bei genügend Licht morgens auffahre, müsse gegen die herabfallende kalte Luft geheizt werden. Bleibe der zweite transparente Schirm zunächst geschlossen, lasse sich die Temperaturführung ausgeglichener gestalten, weil der Schirm erst dann öffne, wenn sich die Luft im Gewächshaus schon durch die Strahlung erwärmt habe. Im Rahmen des ZINEG-Programms laufen in Hannover Versuche mit einem Dreifachschirm, bei dem von Reimann das Pyro Silver 50 zum Einsatz kommt. Die schwer entflammbaren Gewebe bietet Reimann in unterschiedlichen Lichtdurchlässigkeitsstufen an. Energie spare es auch, wenn Verdunklung und Energieschirm immer zusammen genutzt würden. Die doppelte Dämmung reduziere nachweislich die Wärmeverluste. Trotzdem seien noch nicht überall in der Praxis diese Kenntnisse umgesetzt. (ts)

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Endverkauf

Neue Erden und Konzepte für den Hobbybereich Das Angebot von Bioerden für den Freizeitgärtner wächst weiter. Von Edgar Gugenhan Neben den Produkten für den Produktionsgartenbau bieten viele Substrathersteller auch ein Sortiment für den Hobbybereich an. So war es selbstverständlich, dass auf der IPM zahlreiche Kleinpackungen mit zum Teil neuen Produkten für den Endverkauf präsentiert wurden. Auffallend war, dass zahlreiche Erdenhersteller sich neuerdings bei den Kleinpackungen auf Bio-Produkte eingestellt haben und diese in ihrem Sortiment anbieten.

und gebrauchsfertig aufgedüngt mit rein organischen Düngern. Das neue Substrat sorgt für ein gesundes Wachstum durch die langsam fließende Nährstoffverfügbarkeit, aktiviert das Bodenleben und fördert die Humusbildung. Geeignet ist dieses Substrat für Kübelpflanzen, zur Anlage von Blumen-, Gemüsebeeten und Rasenflächen sowie zur Bodenverbesserung beim Auspflanzen von Gehölzen. Das neue Bio-Pflanzsubstrat wird in die sogenannte Bio-Linie von ASB Bio-Substrat von ASB Grünland eingefügt, in der alle Produkte, die nach Die ASB Grünland Helmut Aurenz der EG-Verordnung 834/2007 zugelasGmbH (Ludwigsburg) hat in ihr Ver- sen sind, aufgeführt sind. kaufssortiment für 2011 ein neues, torffreies Bio Pflanzsubstrat aufgenommen. Neue „BioLine“ von Einheitserde Es wird aus hochwertigen Rohstoffen Der Einheitserde Werkverband (Sinnwie Rindenhumus, Kokosfasern und gü- tal-Jossa) bietet als Neuheit in seinem Sortegesichertem Grünkompost hergestellt timent für den Hobbybereich als fruxNeuheit seine Haus- und Gartenerde als gebrauchsfertige Mischung aus hochwertigen Rohstoff- und Düngerkomponenten an. Neu ist die BioLine, in der speziell für die Gemüsekultur die neue Tomaten- und Gemüseerde angeboten wird sowie eine neue Bio-Kräutererde. Für die Kultur von Zierpflanzen unter ökologischen Gesichtspunkten bietet der Einheitserde Werkverband künftig eine Öko-Blumenerde für den Endverkauf an. Diese Substrate werden nach den Richtlinien des biologischen Landbaus produziert und enthalten hochwertige Rohstoffe und Dünger. Sie eignen sich gut für die Anzucht von Pflanzen in Töpfen und zur Bodenverbesserung.

Erden mit Gutscheinen von Euflor Eines der insgesamt sechs Substrate der komplett überarbeiteten Erdenlinie „Hawita-Flor-Meine Erde“ der Hawita-Gruppe.

Wie auf der IPM mitgeteilt wurde, hat die Firma Stender AG (Schermbeck) im vergangenen Jahr auch die Euflor GmbH übernommen. Trotzdem wurden auf der

meinsam mit einem Marktforschungsinstitut wurde eine Verpackung entwickelt, die in Kundenbefragungen die höchsten Aufmerksamkeitswerte erreicht hat. Der jeweilige Hawita-Kunde kann in einem besonders variablen Eindruck in bis zu vier Farben auf sein eigenes Unternehmen aufmerksam machen. So wird dem Fachhandel die Chance geboten, sich am Markt zu profilieren und sich von anderen Produkten abzusetzen. Für einen optimalen Abverkauf der Ware werden zusätzlich hochwertige Verkaufs- und Infotafeln sowie eine Palettenüberdachung angeboten. Hierdurch kann die Erde auch im Freilager sauber und trocken präsentiert werden. Dies soll die Entscheidungsfindung der Kunden positiv beeinflussen.

„Lady in Red“ von Gramoflor

So präsentierte die ASB Grünland ihre neuen Bio-Substrate für den Hobbybereich auf der Um die Aufmerksamkeit der Endkunden Fotos: Edgar Gugenhan im Fachhandel auf die eigenen Produkte diesjährigen IPM.

IPM nach wie vor die von der Firma Euflor produzierten Produkte unter ihrem Firmennamen vorgestellt. Zum Sortiment der Euflor-Produkte für den Abverkauf gehören auch die Mainausubstrate. Es handelt sich dabei um verschiedene Mischungen in Premiumqualität, die je nach Verwendungszweck gekennzeichnet sind. So gibt es spezielle Kübelpflanzen-, Rosen- und Zitruserden, die auf der Insel Mainau mit den entsprechenden Pflanzen geprüft wurden. Diese Mainausubstrate in Premiumqualität werden von Euflor zusätzlich durch ein abgestimmtes Aktionspaket unterstützt. Einigen Erdenverpackungen können auf Wunsch der Kunden von Euflor Gutscheine beigemischt werden. Zur Auswahl stehen Eintrittskarten für einen Besuch der Insel Mainau, CDs „Unsere Mainau“ oder DVDs „Insel

Mainau zum Aufblühen!“, außerdem Bücher unter dem Titel „Rosentraum Insel Mainau“ oder „Die Pflanzenwelt Mainau“. Die Kunden können diese Gutscheine im jeweiligen Verkaufsmarkt direkt einlösen.

Neue „Allround-Erde“ von Hawita

Die Hawita-Gruppe (Vechta) hat ihre Hobbysubstrate komplett überarbeitet und präsentiert sie 2011 in neuer Form unter der Bezeichnung „Hawita-FlorMeine Erde“. Es gibt sechs neue verschiedene Allround-Substrate, die sich, so der Produzent, durch eine hohe Wasserspeicherung, Strukturstabilität, Wiederbefeuchtung und Luftführung auszeichneten. Diese Qualitäten werden in einer umfangreichen Erdenlinie dem Endverbraucher auch in Zukunft ausschließlich über den Fachhandel angeboten. Ge-

zu lenken, stellte die Gramoflor GmbH (Vechta) auf der IPM einen exklusiven Eyecatcher in Form einer lebensgroßen und sympathisch lächelnden Dame aus wetterfester Hartpappe vor. Sie wird dem Fachhandel kostenfrei angeboten. Außerdem wurde eine neue, handliche und informative Verbraucherbroschüre hergestellt, mit Tipps zum richtigen Pflanzen und Umtopfen sowie wertvollen Empfehlungen zu Blumenerdequalitäten und dem nutzbringenden Einsatz von Spezialerden. Die Broschüre führt elf verschiedene Gramoflor-Produkte auf und beschreibt ihre Einsatzmöglichkeiten. Für den Fachhandel soll das neue Verkaufskonzept nicht nur ein deutliches Plus an Kundenservice bieten, sondern auch eine spürbare Personalentlastung bei der Beratung. Der Eyecatcher soll zudem für einen steigenden Abverkauf von Erden sorgen. Anzeige

Zuschlagstoff

Gegen Befall mit Trauermücken Floragard (Oldenburg) stellte zur IPM zwei Themen in den Vordergrund: Flora-Instant plus und Flora Protect, die beide bereits vor zwei Jahren vorgestellt wurden. Flora-Instant plus ist eine Weiterentwicklung des Netzmittels Flora-Instant. Flora-Instant plus habe eine stark verbesserte Langzeitwirkung, die rund sechs Monate betrage. Nach der Einführung habe sich gezeigt, dass mit dem neuen Netzmittel gute Ergebnisse erzielt worden seien, so der Firmenhinweis. Flora-Protect ist ein biologischer Substratzuschlagstoff, der den Trauermückenbefall deutlich reduziert. Gerade bei der Bio-Topfkräuterproduktion ist die Bekämpfung der Trauermücken eine Herausforderung. Wie Floragard berichten konnte, habe sich das Mittel in Betrieben durchgesetzt, die Probleme mit Trauermücken hatten. Nach den bisherigen Erfahrungen hätten diese nach dem Einsatz von Flora-Protect keine Probleme mehr. Wichtig sei Floragard, dem Gärtner Problemlösungen zu bieten und beide Produkte helfen ihm. (wok)

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Attraktive Substrat-Neuheiten für die gartenbauliche Produktion Von Erden für den biologischen Landbau bis zu Spezialsubstraten für den Wassergarten und Dekor-Materialien. Von Egdar Gugenhan

E

ine relativ große Zahl von Substrat-Produzenten stellten auf der diesjährigen IPM in Essen neben ihren bewährten Produkten auch wieder Neuheiten oder neue Zusammensetzungen vor. Offensichtlich besteht ein größerer Bedarf im Bereich der Bio-Substrate, denn gerade hier gab es die meisten Neuheiten. Auffallend war in diesem Zusammenhang, dass diese neuen Produkte eine sehr unterschiedliche Zusammensetzung aufweisen, sich aber nach den Erfahrungen der Hersteller bisher schon im Produktionsgartenbau beziehungsweise im Garten- und Landschaftsbau gut bewährt haben. Viele dieser Produkte sind bereits nach der EU-Verordnung 834/2007 zertifiziert und somit für den ökologischen Anbau geeignet. Die Gebr. Brill Substrate GmbH & Co. KG (Georgsdorf) präsentierte die neue TerraBrill BioAktiv Pflanzenerde. Es handelt sich dabei um eine rein organisch aufgedüngte Kulturerde zum Topfen und Pflanzen von Gemüse-, Zierund Grünpflanzen sowie Kräutern und Stauden. Sie besteht aus hochwertigen RAL-gütegesichertem Substratkompost und RAL-gütegesicherten Holzfasern. Diese neue Pflanzenerde erfüllt laut Hersteller alle Ansprüche der EU-Verordnung 834/2007 und ist für den ökologischen Gartenbau bestens geeignet. Sie setzt sich zusammen aus: 30 Prozent Weiß- und 20 Prozent Schwarztorf, je 25 Prozent Holzfaser und Substratkompost, fünf Kilogramm Tonfeingranulat pro Kubikmeter und ein Kilogramm Hornmehl sowie 3,5 Kilogramm Phytopellets pro Kubikmeter. Da die Freisetzung des Düngers temperaturabhängig ist, sollte das Substrat möglichst schnell verarbeitet und nicht gelagert werden.

Neue Sortimentsstruktur

Der Einheitserde Werkverband (Sinntal-Jossa) hat das Profi-Programm der Einheitserden auf eine neue SortimentsStruktur umgestellt. Unter dem Motto „Die neue Vielfalt der Einheitserde – Vierfach gut“ werden künftig vier BasisGruppen angeboten, die den verschiedenen Ansprüchen der modernen Pflanzenproduktion entsprechen. Die einzelnen Produkte orientieren sich künftig an einem unterschiedlichen Tongehalt. Somit ist eine einfache Übersicht über das Programm möglich. Angeboten werden folgende Produkte: Die Einheitserde Classic mit einem Anteil von rund 30 Prozent Ton ist für die allgemeine Pflanzenproduktion. Die Einheitserde Special mit etwa 15 Prozent frischem Naturton wird speziell für die Vermehrung und im Bereich der automatisierten Bewässerungssysteme eingesetzt. Unter der Bezeichnung Gepac werden Erden mit einem relativ kleinen Anteil von Naturton, aber auch ohne Tonanteile ausgeliefert. Auch hierbei handelt es sich um ein Profi-Substrat, das je nach Zusammensetzung im Gemüsebau oder Baumschulbereich eingesetzt wird, aber auch für Zierpflanzenkulturen mit kurzen Standzeiten geeignet ist. Bei den Gepac Baltic-Substraten handelt es sich um Erden aus litauischer Produktion mit verschiedenen Torfstrukturen. Basissubstrate für diverse Anwendungsbereiche werden zum Teil auch mit einem Zusatz von Tongranulat ausgeliefert.

der Mulchdekor in Korngrößen von zwei bis acht Millimetern und von acht bis fünfzehn Millimetern.

Sorptionsstarkes Tongranulat

Als neues Produkt wurde von der Kleeschulte Garten GmbH das Produkt Ferihum Universalmulch vorgestellt, der sich nach der AusbrinWerkfoto gung wie ein schützender Teppich über das Substrat im Container legt.

Speziell für den biologischen Gartenbau bietet der Einheitserde Werkverband eine frux BioLine für den biologischen Landbau an. Sie umfasst verschiedene Substratmischungen, die für die unterschiedlichsten Kulturbereiche geeignet sind. Alle diese Spezialsubstrate entsprechen der EU-Verordnung und sind in der entsprechenden Betriebsmittelliste aufgeführt. Nach erfolgter Übernahme der Euflor Humuswerk GmbH im Oktober 2009 und der Euflor GmbH für Gartenbedarf (München) sowie der Gartenhilfe GmbH (A – Linz) zum September 2010 präsentierte sich das Blumenerdenwerk Stender GmbH (Schermbeck), Anbieter von Profi-Substraten, mit zwei starken Partnern im Bereich Verkaufserden auf der diesjährigen IPM. Mit der Übernahme konnte Stender durch den Erwerb eigener Torffelder den Rohstoffbereich stärken, was nach Angaben des Unternehmens einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil biete. Hinzu komme ein umfassendes Premium Produktangebot von Euflor in den Bereichen, Erden, Torfe, Rinden, Dünger und nicht zuletzt im Bio-Hobby-Segment, von dessen Vielfalt und Know-how nun auch die Kunden der Stender AG profitieren werden. Die Stender AG hat außerdem ihr Produktsortiment für das Jahr 2011 erweitert beziehungsweise mit optimierten Produkten ausgebaut. Dazu zählen gebrauchsfertige Vliestöpfe sowie ein hochwertiges Vliestopfsubstrat, bewährte Presstopferden und Traysubstrate für einen sicheren Kulturverlauf. Darüber hinaus informierte Stender, dass nach dem Großbrand in der Produktionsstätte Schermbeck durch die Verteilung der Aufträge auf andere Produktionsstätten alle Kunden pünktlich und in gewohnter Qualität beliefert werden konnten. Die Aufräumarbeiten sind inzwischen beendet, die Neubaumaßnahmen haben begonnen. Für die Saison verfüge die Stender AG damit über eine der modernsten und fortschrittlichsten Produktionsstätten.

Mit eigenem Label

Schon seit etwa zehn Jahren setzt Klasmann-Deilmann GmbH (Geeste) Holzfasern sehr erfolgreich als Zuschlagstoff in ihren Substraten ein. Die damit erzielten guten Erfahrungen veranlassten das

Unternehmen, nun besonders auf diese Substrate hinzuweisen und sie mit dem eigenen Label „Klasmann GreenFibre“ auszustatten, das dann den hohen Qualitätsstandard und besonders die gute Qualität der Holzfasern unterstreichen soll. Im vergangenen Jahr hat KlasmannDeilmann eine eigene Produktionsanlage zur Herstellung von GreenFibre in Betrieb genommen. In der neuen Anlage werden Holzhackschnitzel aus Weichhölzern thermisch/physikalisch aufbereitet. Die Struktur und damit die physikalischen Eigenschaften können exakt eingestellt werden, sodass ein gleichbleibend hochwertiger Zuschlagstoff auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen entsteht. Ab sofort werden verschiedene Klasmann-Deilmann-Substrate mit einem relativ hohen Anteil an GreenFibre produziert und ausgeliefert, wobei sich diese Substrate durch eine Erhöhung der Luftkapazität und Drainage, eine Optimierung der Strukturstabilität und eine Verbesserung der kapillaren Wasserverteilung sowie Benetzbarkeit der Substrate auszeichneten. Insgesamt bietet Klasmann-Deilmann ab sofort zwei neue Topfsubstrate mit GreenFibre an, die speziell für die Produktion von Beet- und Balkonpflanzen eingesetzt werden können. Drei neue Substrate mit GreenFibre sind für die Produktion von Baumschulkulturen gedacht und sollen vor allen Dingen auch dafür sorgen, dass diese Kulturen in regenstarken Perioden weniger durch Staunässe gefährdet sind

Ein Mulch für alle Fälle

Die Kleeschulte Erden GmbH (Rüthen) hat auf der IPM ihren neuen FerihumUniversalmulch vorgestellt. Nach Angaben des Unternehmens können damit alle Pflanzflächen im Gehölz- und Staudenbereich gemulcht werden. Es sei zur Abdeckung von Pflanzflächen in Hanglagen geeignet und habe sich mit dem Kleeschulte Baumschulsubstrat vor allem in der Containeranzucht bereits gut bewährt. Aufgrund seiner homogenen Struktur biete Ferihum Universalmulch außerdem eine hochwertige Optik. Produziert wird der Universalmulch ausschließlich aus natürlichen nachwachsenden Rohstoffen und ist nach der Anwendung sehr strukturstabil. Hergestellt wird er aus Kiefernrindenmulch und Na-

Die TerraBrill-BioActiv Pflanzenerde ist eine rein organisch aufgedüngte Kulturerde für den ökologischen Gartenbau. Foto: Gugenhan

delholzfasern. Der Hersteller weist darauf hin, dass auch vom Materialaufwand her nur die halbe Schichthöhe gegenüber Rindenmulch nötig wird, etwa zehn bis 14 Millimeter. Sobald der frisch ausgebrachte Universalmulch benetzt werde, bilde sich eine stabile Struktur und das Material bleibe so selbst auf Hanglagen bis 45 Grad problemlos liegen.

Neue Dekor-Materialien

Die florasan GmbH (Kempen) brachte zwei Produkte als Neuheiten mit auf die IPM. Bei dem Premium Bims-Dekor in kiesiger Korngröße handelt es sich um zerkleinerten Bimsstein-Tuff, einem sehr gleichmäßig, fein porösen, vulkanischen Gestein, das hierzulande in den Seitentälern des Rheins gewonnen wird. Bims besitzt wegen seiner großen Porosität ein hohes Saugvermögen und eignet sich deshalb bei der Abdeckung von Pflanzflächen auch als Wasserspeicher. Ein Kubikmeter Bimskies kann 500 Liter Wasser fassen. Das zweite neue Produkt ist der Premium Lava-Mulchdekor, ein sehr dekoratives Deckmaterial vulkanischen Ursprungs. Der offenporige, rötlich-braune Lavamulch ermöglicht reizvolle Akzente in der Gartengestaltung. Eingesetzt werden kann dieser Mulch zur Abdeckung von Pflanzschalen und -kübeln. Außerdem eignet er sich als Füllmaterial für Gitter- und Hangsteine, als Wegebelag sowie zur pietätvollen Gestaltung von Grabstätten. Geliefert wird

Auf Tongranulate und Tonmehle spezialisiert ist die Firma Stephan Schmidt (Dornburg/Langendernbach). Besonders hingewiesen wurde auf das Produkt florisol TM profi, bei dem es sich um ein thermisch behandeltes Tongranulat handelt. Die thermische Behandlung garantiere die Vernichtung eventueller Unkrautsamen oder pflanzenschädigender Nematoden. Hergestellt wird dieses Produkt aus Bentonit, der ausgesprochen hart und von hoher Strukturstabilität ist. Die Zusammensetzung dieses Produktes besteht aus mehr als 75 Prozent Tonmineralien, davon als Hauptbestandteil der für die Nährstoffadsorption so wichtige Montmorillonit, gefolgt von dem Dreischichttonmineral Illit. Es handelt sich bei diesem Produkt um ein ausgesprochen sorptionsstarkes Tongranulat, das auch schon an der LVG Ahlem versuchsweise eingesetzt wurde. Geliefert wird das Produkt in einer sehr feinen Körnung von null bis drei Millimetern und eigne sich besonders zur Erhöhung der Wasseraufnahmekapazität von Substraten. Florisol TM profi ist generell karbonatfrei und biete höchste Sicherheit durch konstant niedrige Salzgehalte. Eine Besonderheit im Sortiment der Firma Schmidt ist das Florisol-Seerosensubstrat, ein Gemisch aus ausgesuchten, staubarmen Tongranulaten und natürlichem Lava-Granulat. Es ist ein gebrauchsfertiges Substrat für Seerosen und andere Teichpflanzen für den gesamten Wassergarten. Dieses Substrat ist hoch strukturstabil, quillt nicht auf und sorgt für klare Wasserflächen. Die rein mineralische Zusammensetzung ohne jegliche Aufdüngung wirkt einer Veralgung deutlich entgegen. Der Einsatz ist auch sehr gut in Verkaufsbereichen möglich, da bei einer Entnahme verkaufsfähiger Pflanzen aus einem Wasserbecken überflüssiges Wasser trotz des hohen Tonanteils gut abfließen kann. Gerade im Verkaufsbereich sorgt dieses Seerosensubstrat für eine bessere Pflanzenentwicklung, geringeres Ausfallrisiko und deutlich besseres Aussehen verkaufsfertiger Ware.

Bodenqualität optimieren

Die Humintech GmbH (Düsseldorf) entwickelt und produziert auf Huminsäure basierende Produkte für die Agrarwirtschaft, wobei besonders darauf geachtet wird, die bioaktiven Strukturen zu erhalten. Humintech weist darauf hin, dass fruchtbare Erde maximal drei Prozent und Torf etwa drei bis zehn Prozent Huminsäure enthält, die als Hauptfraktion das biologische Zentrum von Humus darstellt. In der Weichbraunkohle findet man diese Huminsäure in einer Konzentration bis zu 85 Prozent, die durch spezielle Verfahren gewonnen und in verschiedenen Humintech-Produkten eingelagert wird. Dadurch zeichnen sich diese durch eine hohe Bioaktivität aus, optimieren die Bodenqualität und begünstigen das Pflanzenwachstum. Auf der IPM wurde zum Beispiel darauf hingewiesen, dass durch die Beimischung von PowHumus zusammen mit der Anwendung von löslichem NPK-Dünger im Tomatenanbau eine Ertragssteigerung bis zu 21 Prozent erreicht werden konnte. ■

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Growbag, Vliestöpfe & Co. Substrat-Neuheiten speziell für die Pflanzenanzucht. Von Edgar Gugenhan

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rodukte speziell für die Anzucht von Jungpflanzen im Gemüse-, Zierpflanzen- und Baumschulbereich werden von verschiedenen Unternehmen in unterschiedlichen Produktionsformen hergestellt und angeboten. Einige Neuheiten wurden auf der IPM vorgestellt. Die Firma Jiffy Products GmbH (NL- Moerdijk), bekannt für ihre MiniTöpfchen aus gepressten Substraten, hat auf der IPM zwei interessante Neuheiten vorgestellt. Einmal ist es eine völlig neue Substratscheibe, die als ein innovatives Wachstumsmedium aus 100 Prozent Kokossubstrat hergestellt wird und als Growblock in den Handel kommt. Dieses Produkt wird als trockenes Substrat gepresst, in einem biologisch abbaubaren Netz geliefert und quillt nach Wassergabe zu einem Block auf. Das Netz, welches das Substrat zusammenhält, hat eine „angepasste Abbaubarkeit“, das heißt, die Abbauzeit kann der erwarteten Lebensdauer der Pflanze angepasst werden. Weiterhin hält das Netz das Substrat zusammen und die Kulturflächen sauber. Normalerweise wird der Growblock zu Beginn einer Kultur mit einer Düngemittellösung übergossen, quillt dann sofort auf und kann anschließend zur Anzucht oder Kultivierung von Pflanzen verwendet werden. Das Besondere an diesem Growblock ist, dass das Produkt in jeder beliebigen Größe und je nach den spezifischen Anforderungen der Pflanzen mit oder ohne Vorbohrung für die Sämlinge geliefert wird. Das gereinigte und stabilisierte Kokossubstrat habe eine maximale Wasserspeicherkapazität von 60 bis 75 Prozent, ein Luftporenvolumen von 20 bis 35 Prozent und gewährleiste so einen ausreichenden Wasservorrat und eine optimale Sauerstoffdiffusion im Wurzelbereich. Dadurch könne eine schnelle Wurzelbildung erfolgen und das Pflanzenwachstum beschleunigen. Aufgrund des natürlich hohen Ligningehalts im Kokossubstrat sei der Growblock formstabil, sodass das Schrumpfen auf ein Minimum begrenzt werde. Eine schnelle Wiederbefeuchtung sei garantiert.

Der Growbag in der Standardund der Premiumversion

Der Jiffy Growbag besteht ebenfalls aus 100 Prozent Kokossubstrat. Das Produkt wird als trockenes Substrat gepresst und in einer Kunststofffolie mit einer schwarzen Innen- und einer weißen Außenschicht geliefert. Ähnlich dem Growblock wird der Growbag beim Einsatz mit einer Düngemittellösung übergossen, sodass er relativ rasch aufquillt und sofort zur Bepflanzung bereit ist. Das Produkt selbst ist in einigen Standardgrößen mit oder ohne vorgestanzte Pflanz- und Wasserablauflöcher erhältlich. Auf Wunsch kann der Growbag auch mit vorgefertigten Öffnungen zum einfacheren Anbringen von Tropfern geliefert werden. Außer dem beschriebenen Growbag gibt es auch noch den Premium Growbag, bei dem es sich um einen zweischichtigen Pflanzbeutel mit einer oberen Schicht aus Kokosmark und einer Basisschicht aus Kokosschalenchips handelt. Die obere Schicht verbessere die Wurzelentwicklung der Pflanzen, die untere Schicht zeichne sich durch ein hohes Luftvolumen aus. Jiffy Growblocks und Growbags werdden von Jiffy Products Sri Lanka, einem Jiffy Produktionsstandort, produziert und im Rahmen der RHP-Mitglied-

Die Growblocks (rechts) werden zur Anzucht von Pflanzen eingesetzt, die Growbags zur Fotos: Edgar Gugenhan Weiterkultur von Gemüse und Zierpflanzen.

schaft nach den vorgeschriebenen ho- Pflanzenpresstöpfchen entwickelt, deren hen Standards zertifiziert. Produktion im vergangenen Jahr an die Omni Solutions GmbH (Rheinberg) ausgelagert wurde. Es handelt sich dabei Neue „Klebetöpfchen“ sorgen für eine schnelle Bewurzelung um sogenannte Klebetöpfchen, die unter Von der bekannten Züchter- und Jung- der Bezeichnung Aero NT in den Handel pflanzenfirma Dümmen, Rheinberg, gekommen sind und aus einem hochwerwurden für die Vermehrung spezielle tigen Substratmix bestehen. Zusammen-

gesetzt wird das Substrat aus Weißtorf, Kokoserde und Perlite mit einer leichten Aufdüngung und einem pH-Wert von etwa 5,2 bis 5,8. Diese neuen Presstöpfchen sind mit einem oder drei Stecklöchern versehen und können zur vegetativen Vermehrung sämtlicher Zierpflanzen eingesetzt werden. Die Töpfchen können an die Witterungsverhältnisse oder individuellen Bedürfnisse angepasst werden und sind als Sommer- oder Winterversion ganzjährig verfügbar. Die neuen Töpfchen sorgten für eine schnelle Durchwurzelung bei einer gleichzeitig sehr guten Bewurzelungsrate. Der luftige Aufbau biete ein optimales Mikroklima und reduziere den Pilzbefall. Die vorgebohrten Stecklöcher ermöglichen ein einfaches Stecken mit gutem Bodenschluss ohne Durchstechen. Der Aero NT ist mit bis zu drei Stecklöchern in unterschiedlichen Größen verfügbar. Die formfeste Struktur sorge für einen konstanten Wasserhaushalt sowie ausgezeichnete Drainageeigenschaften. Sowohl in trockenem als auch in feuchtem Zustand blieben Schrumpfung und Dehnung äußerst gering, so dass das Wurzelwachstum

Schon in relativ kurzer Zeit entwickelt sich in dem neuen Vliestopfsubstrat von Stender ein kräftiges Wurzelwerk, sodass sich die Jungpflanzen gut entwickeln können.

nicht gestört werde. Die Töpfchen gibt es in unterschiedlichen Größen und werden in 530 mal 300 Millimeter Trays geliefert. Auch die Stender AG (Schermbeck) hat ihr Sortiment, bezogen auf den Bereich Pflanzenvermehrung, durch optimierte Produkte weiter ausgebaut. So werden ab diesem Jahr neue Presstopferden und Tray-Substrate angeboten. Dazu kommen ein hochwertiges Vliestopfsubstrat sowie gebrauchsfertige Vliestöpfe für die Vermehrung oder Anzucht von Jungpflanzen. Vorgestellt wurden die optimierten Produkte auf der IPM, sodass sich die Besucher über die Qualität der Produkte und die Erfolge beim praktischen Einsatz selbst überzeugen konnten. ■ Anzeige

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Naturfarben und Nachhaltigkeit bestimmen den Trend 2011 Neue Kollektionen und neue Farbpaletten für Gefäße und Zubehör. Die Kunden setzen wieder mehr auf Hochwertigkeit. Von Knut Steffen, Marketingberater, Waldbüttelbrunn

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as bessere Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft ist auch an der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) angekommen. Es wird im Vergleich zum vergangenen Jahr wieder mehr geordert, vor allem Pflanzen, Zubehör, Accessoires und Gefäße. In jedem Jahr werden auf der Messe neue Trends sichtbar, die sich gerade bei Gefäßen stark an gesellschaftlichen und Modetrends orientieren. Anbieter von Gefäßen bringen teilweise zwei bis drei Kollektionen jährlich auf den Markt. Darüber hinaus bieten einige Anbieter von Gefäßen auch Möbel und anderes Zubehör mit an – von der Gieß- und Sprühkanne bis hin zu modischen Accessoires wie farbige Stäbe oder gefärbte Gräser.

Gefäße ökologisch produziert

Classico (Langenfeld) präsentierte mit seiner Übertopf-Serie Cosmo handgetöpferte Gefäße in Braun, Grau und Weiß, eben in den aktuellen Wohnfarben, wie man bei Classico betonte. Neu war auch die Pokalserie Spiralo, einer Spiraloptik in den Farben Weiß, Braun und Grau. Die New York Collection von Classico ist für die Innenraumbegrünung und den Außenbereich geeignet. Die Gefäße bestehen aus schadstofffreiem Kunststoff, sind frostfest und in den Farben Weiß, Braun und Grau erhältlich. Als Material wurde ein spezieller Kunststoff verwendet, sodass die Gefäße 70 Prozent leichter als gewöhnliche Kunststoffgefäße sind. Sie werden ausschließlich unter „grünen“ Bedingungen gefertigt. Dieser ökologisch überwachte Herstellungsprozess ist patentiert. Gefäße aus der Serie New York wurden für das Umweltlabel „Pandabär“ nominiert. Das belgische Unternehmen D & M Depot (B-Aartselaar) zeigte handgefertigte Keramik, die aus dem Rahmen fällt. Die Gefäßserie Triple feuille (Dreiblatt) ist aus drei Schichten hergestellt und erinnert an Blattformen. Auch die Serie Pleated in Weiß und Zartrosa von D & M besticht durch ihre Eleganz. Bei der Serie Planet handelt es sich um Gefäße aus Tonsand und recyceltem Papier, das dem Gefäß eine interessante Struktur verleiht. Diese Gefäße wurden mit einem Ökopreis in Belgien ausgezeichnet. Das Unternehmen legt sehr viel Wert auf eine ökologische Produktion und ethisch einwandfreie, faire Arbeitsbedingungen bei der Herstellung seiner Gefäße in Asien. Hakbijl (NL-AS Lelystad) zeigte neue farbige, kubische Glasgefäße in Gelb, Orange und einem neuen frischen Grünton. Neu sind auch Orchideenvasen mit Bäuchen, die die Hochwertigkeit der Orchideen im Glas wieder mehr betonen. Auch die Trendfarbe Blau bei den Glasgefäßen wurde bei Hakbijl aufgegriffen. Sehr dekorativ waren auch die höheren konischen und Kugelvasen mit Fuß und einer Höhe von 80 Zentimetern, die als dekoratives Vasenelement in der Raumdekoration eingesetzt werden können.

Übertöpfe im Naturtrend bei Scheurich.

Flower Pot von der bayerischen Firma 1–2–3 Fun (Bärnau-Hohenthan) zog die Aufmerksamkeit der Messebesucher mit seinen innovativen Schuhideen beispielsweise mit Echse oder als Krokodil auf sich. Diese frostfesten „Schuhgefäße“ sind sowohl für den Innen- und Außenbereich geeignet und ein Blickfang im Geschäft, ideal für Kunden, die eine ausgefallene Geschenkidee suchen, wenn die Schuhe bepflanzt sind. Bei Albert Helmes (Cappeln) gewinnen Leichtgefäße und natürliche Optik immer mehr an Bedeutung. Diese Gefäße aus speziellem Kunststoff gibt es in Größen bis zu 1,25 Meter Durchmesser in sechs verschiedenen Farben. In der Leicht-Gefäß-Serie Viduccis Garden zeigte das Unternehmen Gefäße in Rostoptik, die von natürlichen Rostgefäßen nicht zu unterscheiden sind. Ergänzt wird die Serie Viduccis Garden durch Gefäße in grünlicher Kupferoxidoptik und Gefäße der Serie Polystone in Steinoptik. Um das Thema Wohnwelten mehr in den Fokus der Kunden zu rücken, bietet Helmes zusätzlich rustikale Holzmöbel mit an, die sehr gut zu ihrem Gefäßprogramm passen. Henschke (Falkenberg) zeigte Steinzeug-Gefäße mit neuer Glasur in Olivgrün, sowie Steinzeug-Gefäße mit geschwungenem Rand. Das Unternehmen setzt auf Qualität und sieht eine Trendwende beim Einkaufsverhalten, weil wieder mehr Wert auf Qualität gelegt wird. Möpse aus Steinzeug für den Garten waren ein Highlight bei Posiwio (Stuhr). Darüber hinaus präsentierte das norddeutsche Unternehmen als Neuheit Leichtgefäße für den Außenbereich sowie einen großen Rosenbogen in den Abmessungen 2,73 Meter breit und 3,15 Meter hoch. Neu bei Posiwio waren auch weiße und farbige Drahtkörbe mit Glaseinsatz sowie ein Metall-Gießkannensortiment in Trendfarben.

Für Wohnwelten mit Pflanzen

Das fränkische Unternehmen Scheurich (Kleinheubach) bietet schon seit Jahren Orchideentöpfe an. Ergänzend dazu stellte Scheurich auf der IPM den Sprayman vor. Dabei handelt es sich um eine kombinierte Gießkanne, die gleichzeitig eine Pflanzsprühvorrichtung hat und so das Gießen und Sprühen der Orchideen mit einem Gefäß erfolgen kann. Die Kanne gibt es in Grün, Pink, Blau und Orange. Neu bei Scheurich ist auch Bördy, ein lustiger Vogel aus Kunststoff in Orange, Grün oder Blau erhältlich. Bördy ist nicht nur ein lustiges Accessoire

Originelle Gefäßidee von 1-2-3 Fun.

Rosen ist die Serie Melrose Exklusive mit einem Samtdekor und einem feinen Silberband. Authentic Eco ist ein wichtiger Trend bei Soendgen. Nachhaltigkeit und Gesundheit bestimmen diesen Trend, der in der Sehnsucht des modernen Menschen nach einem natürlichen Lebensstil begründet ist. Oftmals finden Möbelstücke ihren Ursprung in der Natur. In dieser Wohnwelt fühlen sich vor allem die sogenannten „LOHAS“-Kunden (lifestyle of health and sustainability) zu Hause. Helle und dunkle Hölzer werden ergänzt durch Erdtöne. Diesem Trend entspricht die Übertopf-Serie Woodbury, die in ihrer Oberfläche an eine Holzstruktur erinnert. Die Farbpalette reicht von Hell bis Dunkelbraun und entspricht der natürlichen Oberfläche von Holz.

Leicht und schön

Exklusive Topfserie Melrose mit feinem Silberband bei Soendgen.

zu Pflanzen, sondern mit seinem Tonkegel hat er eine Wasserspeicherfunktion. Über den Schnabel wird er mit Wasser befüllt, das im Tonkegel gespeichert wird und damit ein selteneres Gießen ermöglicht. Caledonia ist eine Übertopfserie von Scheurich, mit Karo in leuchtendem Violett und Limettengrün. In der Serie Pure Lines sind die Farben Oliv und Lila mit einem helleren Grünton zu einem Streifenmuster kombiniert. Durch die Verjüngung im unteren Bereich bekommen die Töpfe eine modernere Form. Fleur und Romantic sind Serien, die sich mit samtig-mattem, erdig wirkendem Untergrund präsentieren und den Schriftzug Fleur in verschiedenen Sprachen zeigen. Die Romantic-Töpfe sind mit Herzen versehen, die stilisierte Blüten enthalten. Green Herbs ist ein Übertopf-Motiv für den Kräutergarten in der Küche. Die weißen Töpfe tragen naturgetreue Abbildungen und Namen klassischer Kräuterpflanzen. Heute werden nicht allein mehr Übertöpfe verkauft, sondern Lebenswelten. Dazu präsentierte Scheurich auf der Messe Themendekoration unter dem Motto „Colour your home“: in den Farben Grün/Lila, in der Trendfarbe Blau oder in Naturfarben mit den Serien Fleur und Romantic. Die Dekoration des Rot-Themas wurde ergänzt um rot gefärbte Stäbe und Gräser, die das Farbthema passend abrunden. Mit diesen fertigen Konzepten, zu denen auch jeweils passende Banner gehören und einen Musteraufbau für Tische beinhaltet, sollen Impulskäufe angeregt werden.

Fotos: Rosemarie Wagler

Als weitere Neuheit zeigte Scheurich Hochgefäße für Grünpflanzen mit Einsatz. Vorteil dabei: Größere Pflanzen stehen in höheren Gefäßen, ohne dass sie Schäden durch Fußbodenheizung bekommen, weil die Pflanzen durch den Einsatz weniger dicht am Boden stehen. Hochgefäße mit Einsatz gibt es jetzt bei Scheurich auch für Orchideen. Nachhaltigkeit ist für Scheurich schon immer ein Thema. Es werden Regenwaldprojekte unterstützt und die Keramik in Deutschland hergestellt. Beim Verkauf von Fertigsträußen kann immer eine Vase als Zusatzartikel mitlaufen. Hier wird im Fachhandel noch zu wenig getan. Genau passend zu den Fertigsträußen hat Soendgen-Keramik (Wachtberg-Adendorf) die Vasenserie Florac in drei Formen entwickelt. Die 20 Zentimeter hohen Vasen gibt es in zylindrischer, einer leicht ausgestellten und einer stärker ausgestellten Form. In die Vasen passt jeweils ein Strauß, in die größere Form zwei kleinere Fertigsträuße. Die Vasen gibt es in den Farbtönen Beerenrot, Bordeauxrot und Weiß. Die Übertopf-Serie Barletta steht für Handwerklichkeit. Gefertigt aus natürlichem Ton ist sie mit einem unregelmäßigen Bandrelief versehen und hat eine glänzende Oberfläche. Voll im Farbtrend 2011 liegt Soendgen mit seiner Serie Blue Moment in verschiedenen Blautönen von Taubenblau bis zu Dunkelbau (Nachtblau). Chicago ist eine Übertopfserie im Retrostil der siebziger Jahre in verschiedenen Brauntönen, Weiß und tiefem Nachtblau. Eine Topfserie für exklusive Pflanzen wie Orchideen, Calla, Lilien oder

Leichtbeton-Gefäße für den Outdoorbereich zeigte Spang (Pleidelsheim). Diese Gefäße bestehen aus einer dünnen Betonschicht außen und einem Lavagesteinsmehl und Sand als Basismaterial, verstärkt mit einer Naturfaser. Alle Gefäße sind in Handarbeit im Schichtaufbau hergestellt. Die Gefäße werden nicht gebrannt, sind mit wenig Energieaufwand produziert und trotzdem absolut frosthart. Im Gegensatz zu anderen Leichtgefäßen aus Fiberstone und Kunststoffmischungen können die Gefäße voll recycelt werden. Diese Gefäße sind deshalb ökologisch, da sie beim Herstellungsprozess und von der Materialauswahl die Umwelt wenig belasten und zudem in Vietnam in Handarbeit hergestellt werden. Die Oberfläche bleibt hell und verändert sich unter Witterungseinflüssen nicht. Daneben zeigte Spang verschiedene Gefäße in Blautönen, die das schwäbische Unternehmen auch als Farbtrend der kommenden Saison sieht. Unter dem Namen Artstone Easy Gardening vertreibt Ter Steege (NL-AD Rijssen) eine neue Gefäßserie für den Indoor- und Outdoorbereich. Dabei handelt es sich um frostsichere Leichtgefäße mit Drainagesystem im unteren Topfbereich. Die Gefäße sind aus Recycling-Kunststoffen hergestellt. ■

Fazit In diesem Jahr ist ein starker Trend zur Nachhaltigkeit bei der Produktion von Gefäßen zu beobachten, weniger Energieaufwand, natürliche Materialien und Naturdesigns gewinnen an Bedeutung. Daneben wird die Handarbeit wieder wichtig. Außerdem wird die Herkunft genannt und auch deutlich auf die Produktion in Deutschland hingewiesen. Viele Unternehmen bemühen sich um Umweltlabels für ihre Produkte. Der Trend geht auch wieder zu mehr Hochwertigkeit. Es gibt einen Retrotrend (siebziger Jahre), der sich in Braun-Tönen und im Design niederschlägt. Farbtrends sind Brauntöne, Anthrazit, Grau und als neue Trendfarbe Blautöne. Grün kommt in einer kräftigeren Variante dazu. Immer mehr Anbieter bieten komplette Verkaufskonzepte, die filialisierten Betrieben sehr entgegenkommen, aber für individuell arbeitende Floristen eher weniger geeignet sind. (kst)

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Konzeptionelle Planungen im Fokus Der Trend geht wieder zum professionellen Ladenbauer. Nachhaltigkeit ist weiterhin gefragt. Von Knut Steffen

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or einigen Jahren konnte man auf der IPM noch viel mehr Ladenbauer antreffen. 2011 waren es nur noch wenige Anbieter, die ihre Konzepte vorstellten. Bei Investitionsgütern wie Gewächshäusern einschließlich des Ladenbaus hält sich die grüne Branche noch zurück und ist vorsichtig mit Bestellungen. Die Übergänge vom Sortimentsanbieter, der Zubehörsortimente wie Gefäße, Glas, Kerzen oder Accessoires anbietet, zum Ladenbau sind fließend. Unternehmen die Zubehör anbieten, stellen auch die passenden Verkaufsmöbel zur Verfügung, so dass in der Warenpräsentation ein Gesamtkonzept sichtbar wird. Ein Beispiel für die Abstimmung von Sortimenten und Einrichtungselementen ist Bauholz-Design (Münster). „Unsere Produkte stehen für eine nachhaltige Produktion und zeitloses Design“, betont Geschäftsführer Bernd Schuster. Entstanden ist das Unternehmen aus einem Großhandel für handgefertigte Keramik und bietet jetzt Ladenbau für den gesamten Einzelhandel an. Für die Ladenbauelemente (Tische, Regale) werden zehn bis 30 Jahre alte Gerüstbohlen vom Bau verwendet und nach individuellen Wünschen verarbeitet. BauholzDesign bietet jedoch nicht nur Einrichtungskonzepte, sondern steht für ein Gesamtkonzept: Hochwertige Accessoires, Kerzen, Vasen, Anhänger und Glasgefäße gehören zum Sortiment und ergänzen die Einrichtungselemente. Bis auf das Glas und die Metallfiguren werden alle Produkte in Deutschland gefertigt. Bauholz-Design zeigte auf der IPM neben verschiedenen Einrichtungselementen (Tische und Regale) auch, wie sie mit entsprechendem Zubehör bestückt werden können: beispielsweise mit verschiedenen, auch farbigen Glasvasen als Oval-, Kugel- oder Zylindervase, mit Kerzen, handgefertigten schweren Ostersteckern aus Metall oder Anhängerkarten für Floristen. Sortimente und Einrichtung ergänzen sich harmonisch und der Charakter der nicht imprägnierten Bauholz-Möbel unterstreicht den nachhaltigen Charakter des Gesamtkonzepts von Bauhaus-Design. Für Hansen (Heide) ist Holz als Material für Ladeneinrichtungen nach wie vor wichtig. Als Neuheit stellte Michael Grewe ein Regalsystem mit dem Namen Wisley vor. Dieses Regalsystem sei geeignet zur Präsentation hochwertiger Boutique-Artikel. Die Böden seien stufenlos verstellbar und könnten jeweils an das Sortiment angepasst werden. Für den Indoor-Bereich zur Präsentation hochwertiger Topfpflanzen zeigte Hansen einen bewässerbaren Eichentisch. Country ist ein hochwertiges Holzregal-System mit einem integriertem Tisch als Stopper und verstellbaren Böden, das auch für hochwertige BoutiqueArtikel gedacht ist. Insgesamt sieht man bei Hansen wieder einen Trend zu einer

Regalsystem Country von Hansen mit Tisch für Sonderpräsentationen. Fotos: Rosemarie Wagler

Tischverkleidung (Husse) für eine Tischwanne, die auf einer Europalette steht.

wertigeren Einrichtung, die auch durch ihre Langlebigkeit überzeugt. Bisher überwiegend im Geschäft mit Warenträgern und Verkaufstischen aktiv hat die Firma Kahler (Buch) ihre Angebotspalette um ein Ladenbauprogramm erweitert. Auf der Messe zeigte das oberschwäbische Unternehmen erstmals eine Edelstahl-Ladeneinrichtung in hochwertiger Verarbeitung, die wahlweise mit Keramik-, Holz- oder Natursteineinsätzen angeboten wird. Zudem kann für die Verblendungen zwischen verschiedenen Holzdekors gewählt werden. Kahler bietet neben einer kompletten Einrichtungsplanung die individuelle Ergänzung bestehender Einrichtungen in Blumenläden und Gärtnereien mit höherem Niveau. Interessant war bei Kahler auch eine Husse als Ummantelung für Europaletten, die dann mit einer Tischwanne und eine Schiene für Preis- und Produktinformationen versehen werden kann. Sehr praktisch auch der Kartonagenständer, in dem Kartons im Verkauf wettergeschützt untergebracht werden können. Neu bei Kahler war ein Verkaufstisch mit integrierter Schiene für Preis- und Produktinformationen. Kano (64560 Riedstadt) zeigte auf der Messe einen Arbeitstisch mit integrierten Vasen für Fertigsträuße. Zur Ergänzung von mobilen Bindearbeitsplätzen hat Kano zudem einen mobilen Arbeitstisch für Schnittgrünvasen mit Abrollvorrichtungen für verschiedene Bindebänder. Zudem zeigte Kano ein modular erweiterbares Alu-Regal zur Aufnahme von Europaletten, das sehr schnell in Eigenregie aufgebaut werden kann, durch ein Dach geschützt und beleuchtet ist. Dieses Regal kann als Hochregal für Lagerzwecke genutzt oder in niedrigerer Höhe auch im Verkauf eingesetzt werden. Vorteil dabei ist, dass die Regalbreite auf das Europalettenmaß abgestimmt ist. Für Matthias Golze von Krause-Ladenbau (Cleebronn) ist im Ladenbau ein Retrotrend im Kommen, der das De-

ten, betonte Karel de Graaf. Im Moment sind Shop-in-Shop-Lösungen für deutsche Gartencenter sehr gefragt. Gerade für saisonale Angebote und Themeninseln werden Shop-Module immer wichtiger, etwa als Buxus-Shop oder als Weihnachtsshop. Um Höhe zu nehmen und den Kunden auf den Shop zu konzentrieren, werden jedem Thema Deckenstoffe zugeordnet, die den Kunden mehr auf das Produkt fokussieren. 70 Prozent des Sortiments im Gartencenter sollten aus dem Bereich Pflanzen kommen, denn das gehöre zur Kernkompetenz, sagte de Graaf auf der IPM. Nifem berät zur Verkaufsflächengestaltung, entwickelt Wegeführungskonzepte bis hin zur Themeninszenierung mit passenden Einrichtungselementen. Nifem verfügt über eine eigene Schreinerei in den Niederlanden und lässt dort fertigen, um auch die Qualität im Griff zu haben. Als Beispiel für ein Einrichtungselement präsentierte das Unternehmen eine Nischenverkleidung in Steinoptik. Einen Verkaufstisch zum Selbst-Aufbau zeigte Organizzazione Orlandelli (I-Canicossa die Marcaria). Dieser bewässerbare Tisch hat günstigere Transportkosten, geringere Anschaffungskosten und ist problemlos aufzubauen. Die Italiener waren mit der Resonanz und dem Abverkauf ihrer Neuheit auf der Messe sehr zufrieden. Brauntöne, Grau, Schlammtöne und Weiß nennt Marie-Anne Gerdemann von Raum in Form (Merzen) als Trendfarben im Ladenbau. Außerdem gewinne Anthrazit an Bedeutung. Braunes Holzdekor ergänzt anthrazitfarbene Metallelemente. Ganz wichtig ist für die Ladenplaner das richtige Licht, etwa als LED-Licht in den Regalen. Raum in Form plant und setzt Gesamtkonzepte um und sieht sich als Komplett-Anbieter für Ladeneinrichtungen in der grünen Branche. Einen Trend zu hochwertiger Ladeneinrichtung hat auch Marie-Anne Gerdemann beobachtet. „Die Zeit der billi-

sign der siebziger und achtziger Jahre zurückholt. Dunklere Farben, Brauntöne, dunkleres Holz und dunkler Granit sind die Materialien, die diesem Trend Ausdruck verleihen. Edelstahl sei zwar noch immer ein Thema, aber gefragt sei jetzt gebürsteter Edelstahl, der den Einrichtungselementen einen kräftigen Ausdruck verleihe. Es geht auch zurück zu größeren Elementen, die den Räumen Höhe verleihen und als zentrales Element den Raum bestimmen. Große Tische in der Mitte der Räume, beispielsweise als Arbeitsplatz für Schnittblumenfloristik oder zur Präsentation hochwertiger Artikel sorgen für Aufmerksamkeit und animieren Kunden zum Schauen. Auch die Theken werden wieder größer: Mindestbreiten von vier Metern bieten mehr Platz und damit mehr Möglichkeiten für den persönlichen Kundenkontakt, der im Fachhandel wieder an Bedeutung gewinnt. Golze sieht auch wieder einen Trend zurück zu den professionellen Ladeneinrichtern. Gefragt seien Gesamtkonzepte, aber auch das Trading up, was nichts anderes bedeutet, als bestehende Elemente sinnvoll zu ergänzen und zu erneuern, ohne dass eine komplette Neueinrichtung notwendig ist. Das Stichwort Nachhaltigkeit spiele im Ladenbau auch eine wichtige Rolle. Alte Alu-Tische könnten durch die Verkleidung mit Hussen (textiler Überwurf) aufgewertet werden, hat Matthias Golze festgestellt. Für Karel de Graaf von Nifem (NL-KL Almelo) steht Flexibilität bei der Ladeneinrichtung ganz oben. Das niederländische Unternehmen entwickelt Komplett-Einrichtungskonzepte von der Planung bis zur Lieferung und Aufstellung. Infrage kommen die verschiedensten Materialien für die Grundausstattung: Holz, Metall, Steinwände, Banner und Bilder. Entscheidend sei, dass durch die Einrichtung Emotionen beim Kunden geweckt würden, die zum Kauf verführ-

gen Bretter als Ladeneinrichtung im Fachhandel ist vorbei.“ SML-Design (Aichhalden) präsentierte auf der Messe sehr flexible Einrichtungssysteme. Staplo ist ein Würfelsystem, das sich sowohl als Regalsystem wie auch als Tischelement nutzen lässt. Das Regalwandsystem Flexibilar ermöglicht es, mit seinen aushängbaren, farblich frei gestaltbaren Rückwandplatten schnell die Verkaufsfläche saisonal umzugestalten. Das Schiebewürfelsystem Pulsar ermöglicht es, Würfel ineinander zu schieben und bei Bedarf wieder aufzustellen und so dem Kunden immer ein neues Warenbild zu präsentieren. Einkaufs-Wagen-Spezialist Wanzl (Leipheim) stellte einen neuen Einkaufswagen mit variablem Kindersitz vor, der hochgeklappt werden kann, wenn er nicht mehr benötigt wird. Dadurch ergibt sich mehr Platz. Der Einkaufswagen ist wahlweise mit zwei oder drei Etagen erhältlich. Die Einkaufswagen sind jetzt mit stärkeren Rollen (160er-Rollen) ausgestattet, sodass sie auch auf schwierigen unebenen Böden besser laufen. ■

Fazit Die Investitionsbereitschaft in neue Einrichtungen ist sehr verhalten. Entweder werden bestehende Ladeneinrichtungen ergänzt oder erweitert oder mit einem Um- oder Neubau der Verkaufsanlage konzeptionell komplett neu geplant. Der Trend geht wieder zum professionellen Ladeneinrichter, der auch ein Gesamtkonzept entwickelt. Zeitgeist, Moden und Trends spielen sicher eine Rolle, wichtig sind Funktionalität und Kundenorientierung. Gerade bei kleineren Verkaufsflächen wird wieder mehr auf den Kundenkontakt geachtet, da dort die Selbstbedienungskonzepte nicht greifen. Bei der Einrichtung kleinerer Verkaufsflächen ist zudem wieder mehr Hochwertigkeit gefragt. (kst)

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Tag der Ausbildung

Fleuroselect

600 Schüler kamen zur IPM, um sich zu informieren. Von Dr. Antje Lemke

Bei ihrem ersten IPM-Auftritt stellte die internationale Züchter-Organisation Fleuroselect (NL-Noordwijk) den „FleuroStar Award“ vor, der den vor zwei Jahren eingeführten „Industry Award“ mit seinem nicht so zugkräftigen Namen ersetzt. Für den FleuroStar Award beurteilt eine breit aufgestellte Jury im Juni in Woche 24 während der Flower Trials die Kandidaten mit besonderer Bedeutung für Einzelhandel und Verbraucher in Form blühender Fertigware. Beim FleuroStar Award gibt es nur einen Gewinner, während es bei der weiterhin vergebenen Fleuroselect-Goldmedaille, die auf einer Sichtung an verschiedenen Standorten beruht, mehrere Sieger geben kann – 2012 sind es fünf. Sie werden offiziell zu den Pack Trials im April 2011 vorgestellt, Fleuroselect kündigte sie auf der IPM aber schon an. Es sind: ◼ Agastache ‘Astello Indigo’ (Van Hemert & Co. Seeds), eine robuste Beetund Kübelstaude mit duftenden indigoblauen Blüten; ◼ Alcea rosea annua ‘Spring Celebrities Crimson’ (Takii Seed), eine kompakte Beet- und Kübelpflanze mit scharlachroten Blüten; ◼ Echinacea ‘Cheyenne Spirit’ (KieftPro-Seeds), im ersten Jahr blühende Topf- und Beetstaude als Farbmix aus Gelb-, Orange- und Rot-Tönen; ◼ Salvia coccinea ‘Summer Jewel Red’ (Takii Seed), eine frühe, kompakte, rot blühende Salvia für Beete, Topf und Kübel;

Grüne Berufe live erleben Am Mittwoch, 26. Januar, fand auf der IPM bereits zum zehnten Mal der „Tag der Ausbildung“ statt. Auf Einladung der „Grünen Verbände“ waren etwa 600 Schüler mit ihren Lehrern nach Essen gekommen, um sich über Anforderungen und Zukunftspotenzial von Berufen in der grünen Branche zu informieren. Die Veranstalter hatten sich sicht- und hörbar bemüht, die Eröffnung des Ausbildungstages möglichst altersgerecht zu gestalten: Zur Einstimmung gab es laute, fetzige Musik und schnell geschnittene Filmclips von der IPM. Offiziell begrüßt wurden die Neunt- und Zehntklässler allgemeinbildender Schulen dann von Dr. Wilhelm Schäffer, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales in Nordrhein-Westfalen (NRW). Dr. Schäffer war im Namen der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Schirmherrin der Veranstaltung, nach Essen gekommen und outete sich gleich als Gartenliebhaber. Schäffer hob die Bedeutung seines Bundeslandes für die gärtnerische Ausbildung hervor: „NRW stellt 20 Prozent aller angehenden Gärtner in Deutschland.“ Dennoch stehe „Gärtner“ nicht sehr weit oben in der Hitliste der Berufswünsche von Schulabgängern. Der Tag der Ausbildung könne dazu beitragen, das zu ändern. Er ermutigte die jungen Zuhörer, die Veranstaltung zu nutzen, sich umfassend über das Berufsbild des Gärtners zu informieren. Anzeige

Fragen rund um die gärtnerische Ausbildung beantworteten die Ausbildungsberater am Foto: Dr. Antje Lemke Tag der Ausbildung bei der IPM.

Kurze Filmsequenzen führten anschließend in die einzelnen gärtnerischen Fachrichtungen ein. Einige Auszubildende stellten auf der großen Bühne ihren Ausbildungsberuf vor und standen Moderatorin Stephanie Schmidt vom ZDF dazu Rede und Antwort. Auch die amtierende Blumenfee Christiane Sander war eingeladen worden und erzählte, wie viel Spaß sie in ihrem Beruf als Floristin habe. Bei den Schülerinnen und Schülern, die aus einem Radius von rund 40 Kilometern angereist waren, stieß die Info-Veranstaltung größtenteils auf Interesse. „Ich bin hier, weil ich unbedingt was mit Pflanzen machen will“, sagte eine Schülerin aus

Essen. Nach dem theoretischen Teil konnten die Schüler in Form einer Rallye quer durch die Messehallen ihre Kenntnisse erweitern und Eindrücke von der bunten Welt des Gartenbaus sammeln. Wie in jedem Jahr hatten folgende Verbände zum Tag der Ausbildung eingeladen: Die Landesverbände Gartenbau Rheinland und Westfalen-Lippe, der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW, der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, der Fachverband Deutscher Floristen – Bundesverband – sowie die Landwirtschaftskammer NRW, unterstützt vom Zentralverband Gartenbau und der Messe Essen GmbH. (al)

„FleuroStar“ ersetzt „Industry Award“

Viola cornuta ’Sorbet XP Delft Blue’ gewann Werkfoto eine Fleuroselect Goldmedaille.

◼ Viola cornuta ‘Sorbet XP Delft Blue’ (PanAmerican Seed), blaue Blüten mit weißem Gesicht kennzeichnen diesen Frühjahrsblüher aus der uniformen Sorbet XP-Serie. Bei den beiden bisherigen Gewinnern des Industry Awards wird der Titel in FleuroStar Award geändert – 2009 war es Dianthus Diabunda von Syngenta Flowers, 2010 Petunia ‘Phantom’ von Ball FloraPlant. In diesem Jahr sind sieben Neuheiten für den FleuroStar nominiert. Das neue Award-Konzept der Fleuroselect umfasst neben dem Titel auch ein Logo und Informationsmaterial, es soll mehr Aufmerksamkeit auf den Award lenken – daher auch die IPMTeilnahme, hieß es am Messestand. Eine Vorauswahl sei für den FleuroStar Award nicht notwendig, da die Zahl der Einreichungen nicht zu groß und die Qualität durchgängig gut sei. (dre)

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Anthurien Unlimited 2011

Unter den Themen Safari Lodge, Taste of India und LebensArt zeigte die Anthurie ihre Verwandlungskunst. Von Therese Backhaus-Cysyk

V

on Reinweiß bis Schokoladenbraun, von Limonengrün bis Feuerwehrrot, von winzigklein bis tellerförmig groß – das A-Team vom Fachverband Deutscher Floristen (FDF) präsentierte im Auftrag des FDF und des Blumenbüros Holland (BBH) ein wahres Feuerwerk mit der Hauptdarstellerin „Anthurie“. Während der Bühnenshow auf der IPM verzauberte die Blumenbeauty den Zuschauer mit ihrer Verwandlungskunst und ihrem eindrucksvollen Gesicht und zeigte sich in jedem Werkstück aufs Neue als aussagestarke Schnittblume. Drei Themen hatte das A-Team – Kathrin Göllner, Victoria Salomon und Stefan Bohnenberger – gemeinsam mit Art-Director Manfred Hoffmann in diesem Jahr für die Schnittanthurie entwickelt: Safari Lodge, Taste of India und LebensArt. Zu diesen Themen entstand auf der Bühne eine neue Kollektion an Möglichkeiten, die Anthurie in ihrer jeweils individuellen Wuchsform im Fachhandel in Szene zu setzen. Nicht nur ein Mix an verschiedenen Sorten in einem Werkstück oder die Selbstdarstellung einer Sorte sind die Formel für den Erfolg der Anthurie, der in den letzten zwei Jahren zunehmend auf dem deutschen Markt zu beobachten ist. Neben den Inspirationen, die der Florist bietet, hat der Großhandel neue interessante Sorten auf den Markt gebracht. Glaubt man den Zahlen, so besteht das Sortiment derzeit aus 175 Sorten. Dass die Anthurie es geschafft hat aus dem Hinterzimmer in die große Welt hinaus, liege vor allem auch an ihrer langen Haltbarkeit, beobachtet Hoffmann.

Blumendeko fürs Safarihäuschen

Zum Thema „Safari Lodge“ hatte Stefan Bohnenberger ein Werkstück gearbeitet, das nicht nur durch seine Größe sondern auch durch die verwendeten Materialien Beachtung fand. Gedrehte Lianenzweige, die in einem schwarzen Muschelgefäß fixiert waren, bildeten die Basis. Daran hatte er schwarze halbierte Schoten befestigt, die jeweils eine Schnittblume aufnehmen konnten. Neben den dominierenden Anthurien in Weiß-Grün und dunklem Rot hatte er orangefarbene Proteen und weiße Anemonen verwendet. Victoria Salomon arbeitete zu dem Thema ebenfalls einen Raumschmuck, bei dem die Trockenmaterialien mit dornigen und buschigen Stielen in zurückhaltenden braun-grauen Tönen einen starken Kontrast zu den Anthurien bildeten. Auch Kathrin Göllner hatte bei ihrem Werkstück eher eine Hotelhalle als einen kleinen Hausflur

Große Anthurienblüten zeigen gerade beim Raumschmuck ihre besondere Wirkung.

Ein Korb aus Butternut-Schalen gefüllt mit Blüten.

Lilafarbene Schale mit den Anthurien-Sorten ’Previa’ und ’Spice’.

„Das Leben“ im Rahmen festgehalten: eine Arbeit von Victoria Salomon.

Ein besonderer Hingucker ist diese Anthurie mit großer Spatha.

Tapete in kleinen Röschen in Kombination mit Anthurien. Fotos: Therese Backhaus-Cysyk

vor Augen. Sie fertigte einen großen Fächer aus Cornus-Zweigen, in die sie verschiedene Blüten einwob, darunter die Anthurien ‘Salomon Queen’, kleine Hypericum-Stiele, Freesien und Ornithogalum. Zur „Safari Lodge“ passen auch Kleinigkeiten, das zeigte Stefan Bohnenberger mit kleinen Gefäßen aus Hörnern, die er mit ein oder zwei kleinblütigen Anthurien füllte und mit hübschen Accessoires „garnierte“. Interessant wirkte ein Gefäß von Victoria Salomon, die einen „Korb“ aus Butternut-Nusschalen zusammen geschraubt hatte. Mit Folie ausgekleidet bekam die Schale einen blumigen Inhalt mit roten Anthurien ‘Summer’, einer ganz dunkelroten Sorte ‘Black Queen’, der rot-weißen ‘Safari’ und in der Basis Süßkartoffel, Asclepias, Nelken und Proteen.

Farbig, ganz lebendig, duftig und ein wenig goldig kam das Thema „Indien“ daher. Zu indischer Musik arbeitete das Trio sehr kontrastreiche Werkstücke. So setzte Kathrin Göllner mit einem kantigen, goldenen Gefäß das exotische Thema um. Sie verwendete neben Anthurien, Tulpen, Ranunkeln, Anemonen, aber auch – wie sie es ausdrückte – viel Klimbim als Accessoires, das goldig und glitzernd wirkte. Dennoch blieb alles sehr transparent, denn jede Blüte sollte im Vordergrund stehen. Stefan Bohnenberger wertete eine alte Schale mit einem neuen lilafarbenen An-

strich auf und fertigte damit ein bühnenreifes Wandgesteck, das mit den lilafarbenen Anthurien ‘Previa’ und der grünroten ‘Spice’, aber auch den orangenen ‘Summer’-Typen überzeugte. Harmonisch dazu passend platzierte er lilafarbene Phalaenopsis-Blüten, als Kontrast Gloriosa und die orangefarbene Seidenpflanze Asclepias. Mit einer klaren Grundform dennoch locker und leicht in der Umsetzung fertigte Kathrin Göllner ein parallel gestaltetes Werkstück in der Basis mit einer Reihe Fotos, die an den letzten Urlaub

erinnern. Bei der Gestaltung achtete Göllner auf tolle, lange Anthurien-Sorten, deren Blüten locker oben auf ihren Stielen tanzten. Darunter ‘Marysia’, die eine besondere zartgelbe Blütenfarbe hat. Die Basis füllte sie mit Früchten wie Bananen, Paprika oder Ingwer. Teilweise kennen die Kunden den Sortennamen ihrer Lieblingsanthurie und fragen gezielt danach, beobachten die Anthurien-Botschafter in der Praxis und sind sich sicher, die Anthurie wird auch in der kommenden Saison im Fachhandel gefallen. ■

Das Leben in Blumen ausgedrückt

Zum Thema „Lebensart“ arbeitete Kathrin Göllner einen Kranz, der an Drahtseilen schwebte und für sie das ewige Leben darstellen sollte. Expressiv und gradlinig wirkte dieses Werkstück, zu deren Unterbau eine Holzplatte diente, die mit Telefonbuchseiten beklebt wurde. Für Göllner drückt dies Kommunikation, sprich Lebensfreude aus. Auf der Platte hatte sie verschiedene kleine Gläser befestigt, in denen die verschiedensten Blüten zu finden waren. Neben der weißen Anthurie dominierten weiße und rosa-violette Blüten, zum Teil wurden zarte Frühjahrsblüher verwendet. Victoria Salomon wollte zum Thema „Lebensart“ das Leben festhalten und fertigte ihr Werkstück in einem Holzrahmen. Als Anthurien kamen dabei ‘Deep Purple’, ‘Domina’ und ‘Callas’ zur Geltung, die mit Ranken ausgestaltet wurden. Salomon arbeitete in der Kategorie außerdem ein Gefäß mit Hilfe von Tapete, die sie zu kleinen Röschen formte und angedrahtet im Gefäß arrangierte. Als Gefäßfüllung setzten die Anthurie ‘Deep Purple’ und ‘Nexia’ sowie Blüten in Rosa-Violett-Tönen wie Hyazinthen, Ranunkeln und Azaleen tolle Akzente. Displays eignen sich sehr gut im Fachgeschäft, um die Anthurie in den Vordergrund zu stellen und so ihrem ehemals etwas verstaubten Charakter zu entkommen. Der Kunde habe das Gefühl, mit einem kleinen Teil aus dem Display dennoch etwas „Ganzes“ mit nach Hause zu nehmen, erklärte Hoffmann und wies auf die Arbeit von Stefan Bohnenberger, der in mehrere, wohlgeformte weiße Vasen verschiedener Größen Anthurien dekorierte. Dabei wurden die Stiele gekonnt dekoriert, sei es mit kleinen Perlen, Hals-Krausen oder Draht-Kompositionen.

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Frühlingshafte Meisterfloristik Show mit den drei Erstplatzierten der Goldenen Rose. Von Therese Backhaus-Cysyk

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us drei verschiedenen deutschen Bundesländern waren die Erstplatzierten der Goldenen Rose nach Essen gekommen. Auf der IPM hatten sie ihren ersten gemeinsamen Auftritt nach ihrem Erfolg bei den deutschen Meisterschaften im September 2010 in Bad Nauheim. Mit frühlingshafter Floristik begeisterten sie die Zuschauer und brachten jeder auf seine Weise florale Ideen in technischer Perfektion auf die Bühne. Zu den drei Bestplatzierten gehören Meisterflorist Thomas Gröhbühl aus Baden-Württemberg, der im September 2011 für Deutschland am Europa-Cup der Floristen in Tschechien teilnimmt, Elisabeth Schoenemann aus NordrheinWestfalen und Birgit Farwick aus Hamburg. FDF-Art-Director Manfred Hoff- Thomas Gröhbühl fertigt gerne Werkstücke mit nur einer Sorte Blüten. mann führte als Moderator durch die Show. gänglichen, abgetrockneten Zweigen Blumenstrauß aus einem Fachgeschäft „wuchs“ lebendiges Grün heraus mit gönnt. Hilfe von Frühlingsblühern. Ganz beGanz dekorativ mit relativ wenig AufSträuße mit Frühlingsblühern wand arbeitete sie ein Oster-Nest. Dazu Birgit Farwick startete ihr Bühnenpro- wusst schuf sie Höhen und Tiefen. Für Thomas Gröhbühl ist die Redu- hatte sie Weizen in einer Schale in Form gramm mit einem frühlingshaften Strauß, indem sie mit einem fächerför- zierung auf das Wesentliche Hauptthe- eines Kranzes ausgesät, die Mitte füllten migen Grundgerüst arbeitete. Früh- ma seiner Arbeiten. Dies wurde auch in in der Tiefe zartorangefarbene Nelkenlingsblüher wie langstielige Französische seinem Strauß deutlich, ein Traum in blüten. Über dem Weizen schwebten in Tulpen und duftender Schneeball domi- Weiß, klassisch gebunden, dessen Ge- parallelem Aufbau lange Tulpenstiele in nierten im Werkstück der Hamburgerin. rüst verhakt und verzweigt gearbeitet Orange und Weiß. Federn und Eier machten das Oster-Nest perfekt. Auch Elisabeth Schoenemann, deren wurde. Birgit Farwick will mit ihren ArbeiDass es im Blumenfachgeschäft auch Anliegen es ist, Menschen mit Blumen zu berühren, fertigte einen Strauß mit ten die Kunden direkt erreichen und einmal lustig zugehen kann, zeigte sie sehr naturhaften Materialien allerdings hofft, dass sich auch „der Kunde mit mit ihrer „Happy Family“. Die Hühnerin der Form rund-dekorativ. Aus ver- kleiner Geldbörse“ ab und zu einen familie sorgt sicherlich für GesprächsAnzeige

stoff bei den Kunden. Steckschaum-Kugeln erhalten zwei Augen und zwei Füße und lassen sich mit verschiedenen Materialien wie Eierschalen oder Federn bekleben.

Blick für Details und Formen

Zeitgleich fertigte Gröhbühl eine „Pralinenschachtel“, aus der französische Tulpen in einem zarten Orangeton blühten. Dank der langen Stiele wirkte das Werkstück mit der leichten Bewegung der Tulpe sehr lebendig. „Ich arbeite gerne mit nur einer Blüte“, erklärte Gröhbühl und zeigte wie er die Pralinenschachtel angefertigt hatte. In einer Kiste als Rahmen wurde eine Masse von Substrat mit Ovalit (aus dem Baumarkt) im Verhältnis 2:1 vermischt. Damit die Tulpen mit Wasser versorgt werden können, wird in der Mitte als Basis Steckschaum verwendet. Abgedeckt wird dieser mit locker aufgebrachtem Substrat. So wirkt die Basis des Werkstücks optisch wie aus einem Guss. Deutlich wurde, dass die drei Talente sich immer wieder Gedanken um Details machten. Auch das Erkennen von Formen und Linien sei ein Lern- und Entwicklungsprozess, der nicht von einem auf den nächsten Tag da sei, ermunterte Gröhbühl die Zuschauer. „Sie müssen einen Blick dafür bekommen“. Für Elisabeth Schoenemann gehören experimentelle, freie Objekte zu ihren Lieblingsarbeiten. In Essen zeigte sie ei-

Über dem Osternest aus Weizen von Birgit Farwick schweben Tulpenstiele.

Wachstöpfe selbst hergestellt und „eisig“ Fotos: Therese Backhaus-Cysyk dekoriert.

nen Raumschmuck, für den sie gebleichte Algen verwendete. In den senkrecht aneinandergereihten Algenröhren waren Reagenzgläser befestigt, welche die Schnittblumen aufnehmen konnten. Ihre Bewegung korrespondierte mit den starren Algenformen. ■

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Blumenwünsche mit Geschichten Präsentationsideen zum Mitnehmen: einfach, aber wirkungsvoll und im Geschäftsalltag schnell umsetzbar. Von Christine Meyn

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uch in diesem Jahr zeigte die gestalten & verkaufen in der Halle 1a zur IPM Ideen zum Mitnehmen. Messebesucher hatten im g&v CreativCenter wieder die Möglichkeit „zum Stöbern“, denn die gezeigten Präsentationsideen sollten animieren, sie gedanklich oder per Foto mit ins Gepäck zu nehmen und im eigenen Geschäft umzusetzen. Dabei ging es um jeweils kleine Geschichten rund um die Blumen, Pflanzen und das typische Sortiment im Floristikfachgeschäft. Einfach, aber wirkungsvoll und im Geschäftsalltag schnell umsetzbar – mit diesem Anspruch ging das Team um Floristin und Unternehmerin Ulla Rankers-Langels auch in diesem Jahr an die Umsetzung der Ideen im g&v CreativCenter. Ihr Anliegen ist es, Ideen und Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Kommt es doch heute immer mehr darauf an, Blumenwünsche mit Geschichten zu verbinden und dem anspruchsvollen Kunden zu verkaufen. Inszenierungen, die die Gefühle ansprechen sollen, stehen heute bei Floristen und Gärtnern auf der Tagesordnung. Dass das auch auf kleinstem Raum möglich ist, zeigten drei beispielhafte Gestaltungen mit Blumen, Pflanzen und Accessoires, die für Aufmerksamkeit im CreativCenter sorgten. Sie waren im Übrigen auch die am meisten fotografierten Präsentationsideen während der Messetage.

Ein Hingucker waren die knallroten Plastiktaschen, gefüllt mit Schnittblumen.

Den Schnitt in der Tasche

Selbst das italienische Fernsehen suchte sich diese auffällige Inszenierung als Location für die Übertragung von der Internationalen Pflanzenmesse Essen aus. Sie sind zwar mittlerweile bekannt, die fast universell einsetzbaren Taschen aus Kunststoff, doch hier in der knalligen Farbe Rot ein besonderer Hingucker. Damit den Schnitt im Geschäft zu präsentieren, wirkt schon frisch, witzig und ein bisschen frech. In den Arbeitsalltag im Floristikfachgeschäft diese Situation zu übertragen, kann für den Kunden bedeuten, dass er in Augenhöhe bequem auswählen kann. Rechts und links der einfach abgehängten und so frei im

Raum schwebenden Taschen verführen kleine, fertige Floristikideen zu mehr. Aufgepeppte nach südlicher Sonne duftende Kräutertöpfe oder blumige Geschenkideen laden zum Zugreifen ein. Der schnelle Kunde ist auch so nicht abgeneigt, vielleicht sich selbst eine Freude für die eigenen vier Wände zu machen.

Floristische Ideen für den schönsten Tag im Leben.

schäft für Inneneinrichtung, das den Hochzeitstisch mit den Geschenken bereithält. Das A und O ist nun mal das Beratungsgespräch und warum nicht mal darauf aufmerksam machen, dass hier, vom Floristen, der Kunde die Möglichkeit hat, alles aus einer Hand, aus einem Guss, zu bekommen. Die Dekoration lässt sich auch inhaltHochzeit und mehr lich noch weiter fassen mit dem florisViele Floristen verstehen sich mittler- tisch angedeuteten Aufbau für Feste allweile als Experten für Hochzeitsfloristik. gemein, ob nun Kommunion oder KonNicht nur ist es das Lieblingskind, son- firmation. dern gerade hier lassen sich neben dem Brautschmuck auch weitere Aufträge Abschied nehmen verwirklichen, vielleicht in Kooperation Diese Präsentationsidee ist bewusst mit der Gastronomie oder dem Fachge- schlicht gehalten und die Aufmerk-

Fotos: Christine Meyn

samkeit gilt der Floristik, die mit den Holzkreuzen einen beeindruckenden Rahmen erhält. Die angenehme Zurückhaltung geht sensibel auf den Anlass ein. Trauernde brauchen keine Ratschläge oder Regeln, sondern sensible Begleiter in ihrer individuellen Trauerarbeit. Der persönliche Blumenschmuck kann so ein Begleiter sein. Am Tag der Beerdigung und auch noch Jahre später, wenn man den Verstorbenen gedenken möchte. Der Vorschlag eignet sich ebenso für eine Außenpräsentation im Herbst zu den Gedenktagen. Der Boden ließe sich dann beispielsweise mit Pinienrinde abdecken. ■ Anzeige

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Optimierte Töpfe und Trays Neue Modelle und Verbesserungen für effizientere Arbeit und Logistik. Von Werner Oschek

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rstaunlich ist, dass bei so einfachen Produkten wie Kulturtöpfen, Anzucht- und Transporttrays die Hersteller immer wieder verbesserte und optimierte Lösungen für einfachere und effizientere Produktionsmethoden entwickeln. Ein immer wichtigeres Thema werden zudem Kulturtöpfe aus rein biologischem und 100 Prozent abbaubarem Material. Über die aktuellen Entwicklungen informierten die Hersteller auf der IPM. Desch Plantpak (NL-Waalwijk) produziert thermogeformte Töpfe, Container, Transporttrays, Saat- und Pikierkisten sowie Versandpaletten für den Erwerbsgartenbau. In Zusammenarbeit mit Gärtnern entwickelt das Unternehmen seine Produkte mit dem Ziel, Betriebsund Automatisationsprozesse zu verbessern und Erträge zu optimieren. Neben den thermogeformten Produkten für den Erwerbsgartenbau sind Ziertöpfe, Ampeln, und Zubehör unter dem Namen E-Pla im Angebot. Zudem bietet das Unternehmen die D-Grade-Linie mit Bioprodukten aus 100 Prozent biologisch abbaubarem und kompostierbarem Material an, das Vinçotte zertifiziert ist. Das Sortiment der klassischen, thermogeformten Produkte für den Erwerbsgartenbau hat Desch-Plantpak um zahlreiche Neuheiten erweitert. So wurde speziell für Baumschulkulturen wie Buxus, Hedera und Euonymus ein neuer, höherer zweimal zehn Pack entwickelt. Die Packs haben eine Abmessung von 28 mal 28 mal acht Anzeige

Der Easy Tray von Lazzeri bietet Vorteile beim Versand und erlaubt die maschinelle Verar- Die neuen Teku-Töpfe mit breiterem Rand Fotos: Werner Oschek lassen sich bedrucken. beitung.

Zentimetern. Zusätzlich bietet das Unternehmen einen hohen zweimal sechs Pack mit 28 mal 28 mal acht Zentimetern an. Weitere Ergänzungen sind ein 4er-Tray für 12er-Töpfe sowie ein 50 Loch-Stabilo-Tray mit Zellen, die oben fünf Zentimeter und unten vier Zentimeter Durchmesser haben. Die Stabilo-Trays haben ein Format von 54,5 mal 28,8 mal vier Zentimetern. Die A-Tray-Serie mit einem Maß von 56 mal 31 Zentimetern ergänzen eine VierLoch-Platte für 19-Zentimeter-Töpfe zur optimalen Beladung von CC-Karren sowie eine Sechs-Loch-Platte für den Transport breiterer Pflanzen im 12er-Topf. HerkuPlast Kubern (Eringen/Inn) präsentierte zur IPM ein breites Sortiment von Anzucht- und Kulturplatten, wobei Neuentwicklungen und Ergänzungen das

Sortiment abrunden. So schreitet die Verwendung von Papiertöpfen oder vorgeformten Plugs weiter voran. HerkupPlast trägt dieser Entwicklung mit Platten für Töpfe mit 3,5 bis fünf Zentimetern Durchmesser Rechnung, die zudem in extra tiefer Ausführung mit bis acht Zentimetern Tiefe für die Anzucht von Gehölzen oder Forstpflanzen im Sortiment sind. Daneben wurden zwei neue 60-LochPlatten für Töpfe mit 3,5 und vier Zentimetern Durchmesser aufgenommen. Diese haben den bewährten Schräglochboden mit fünf Millimeter Höhenunterschied, wodurch die Drainage und Belüftung der Wurzelzone verbessert wird. Die Zellen sind wie bei der ganzen Serie fast rechteckig. Halterippen zentrieren die Plugs in der Zellmitte und stellen eine gu-

te Lüftung der Plugs sicher. Die Pflanzen sind leicht zu entnehmen, dennoch bietet HerkuPlast für alle Platten eine passende Aushebeplatte an. Das Sortiment wurde noch um eine Tray-Serie für lose Füllung oder gebundene Töpfe erweitert. Die runden Zellen sind für eine bessere Entnahme konisch geformt. In den Platten sorgt ebenfalls ein fünf Millimeter Schräglochboden für gute Drainage und Belüftung von unten. Mit Easy Tray bietet Lazzeri (I – Meran) einen neuen Tray für den Versand bewurzelter Jungpflanzen an. Die in doppelten Strip-Reihen bewurzelten Pflanzen werden für den Versand Topf an Topf in den Kunststofftray gesetzt und am Boden fixiert. Die Pflanzen lassen sich im Tray gut bewässern und können aus diesem di-

rekt maschinell verarbeitet werden. Der Easy Tray lässt sich für alle bewurzelten Jungpflanzen nutzen und bietet gegenüber der bisherigen Verpackung in Pappkartons bessere Bedingungen. Die Pflanzen bekamen im Pappkarton wenig Luft und die Kartons konnten bei Feuchtigkeit, gerade im Bodenbereich, aufweichen. Pöppelmann (Lohne) legt bei seinen Teku-Pflanztöpfen Wert darauf, mehr als nur einen Topf zu bieten. So konnte das Unternehmen zur IPM die beiden neuen VCG- und VCH-Modelle zunächst als 10,5er-Töpfe vorstellen, die speziell auf die Bedürfnisse und Wünsche der Gärtner abgestimmt sind. Wichtigste Änderung ist der breitere Rand, der dafür sorgt, dass die Töpfe in allen Magazinen sicherer laufen. Zudem ist der breitere und U-förmig ausgeführte Rand stabiler und verformt sich auch bei seitlichem Druck nicht. Der Facettenrand trägt dazu bei, dass sich die Töpfe leicht entstapeln lassen. Vorteile bieten sich auch bei Gabel- und Rücksystemen, da die Töpfe unter dem Rand sicher aufgenommen werden können. Neben dem veränderten Rand können die Töpfe durch ihr neues Design mit 72 Töpfen, bei etwas Toleranz sogar mit 75 Töpfen pro CC-Lage geladen werden und bieten eine verbesserte Passform für Normpack-Trays. Verstärkt wurde bei den VCG- und VCH-Töpfen der Multilochprofilboden durch eine patentierte Stabilisierungsrippe, wodurch sie sicherer auf Transportbändern laufen. ■

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Modiform

Neue Platte bringt mehr Beladungskapazität Auf der IPM in Essen präsentierte Modiform (NL-Leusden) eine neue Platte für den 19-Zentimeter-Topf. Nach der Messe ging die Platte in Produktion, und die Medinilla-Gärtnerei Hoverhof (NL-Sevenum) hatte die Produktneuheit in Kalenderwoche 6. Für die Topfgröße 19 Zentimeter wird oft ein Normpack 483 eingesetzt. Mit dieser herkömmlichen Platte können 15 Pflanzen je CC-Schicht Die neue XXL-Topfmaschine Unimax von Javo zum Befüllen von großen und schweren geladen werden. Mit der neuen Platte von Modiform Werkfotos Töpfen. wird die Beladungskapazität eines CC Topfmaschine beträchtlich gesteigert auf 21 Pflanzen je

Töpfe füllen im großen Stil Der Hersteller Javo (NL-Noordwijkerhout) stellte auf der IPM 2011 seine neue Topfmaschine Javo Unimax XXL vor. Sie eignet sich zum Befüllen von großen Töpfen mit bis zu 70 Litern. Sie basiert auf dem Modell Unimax und wurde zusätzlich mit einem Erddosierer und einer Abfüllanlage kombiniert. Unterschiedliche Topfmaße lassen sich einstellen, ebenso das automatisierte Befüllungsprogramm. Die Maschine positioniert leere Töpfe automatisch, füllt diese in zwei Stufen mit Erde und transportiert sie automatisch weiter. Ein Teller dreht den Topf beim Befüllen, sodass sich die Erde im Container gleichmäßig verteilt. Über ein Erd-Retoursystem kann verschüttete Erde wieder verwendet werden. Der Überdrückroboter zum Platzieren

von Töpfen und Paletten auf einem Pufferband verfügt über einen neuen Antrieb. Der Antrieb ist variabel einstellbar und einfach an verschiedene Topf- und Palettengrößen anzupassen. Es gebe keinen Zeitverlust durch Umbau beim Wechseln der Topfgröße, so der Hersteller. Das Auswahlmenü auf einem TouchScreen-Monitor bietet das Zuschalten von Extrafunktionen. Ein PLC Programm garantiere eine einwandfreie Funktion. Der Roboter ist standardmäßig ausgestattet mit einem flachen Überdrückbalken. Javo bietet außerdem eine Komplettauswahl an Gabelstaplern von Prins Maasdijk. Die Fahrzeuge eigneten sich aufgrund der Fahreigenschaften bei geringen Geschwindigkeiten in Verbindung mit den Javo Pufferbändern. (ts)

Schicht, mit sieben Platten à drei Pflanzen. Logistisch ergibt das eine Verbesserung um 40 Prozent. „Nicht nur mehr Töpfe pro Wagen, die Pflanzen stehen auch stabiler,“ betont Theo van Wijlick von Gärtnerei Hoverhof . Anlass für die neue Platte war der neu auf den Markt gebrachte 19-ZentimeterThermotopf von Modiform (mit einem Inhalt von 3,0, 3,25 und 3,5 Litern). Neben dieser Platte hat Modiform auch eine neue Platte in Eurodan-Größe mit vier 19-Zentimeter-Löchern für vier Platten je Schicht herausgebracht. (ts)

Napac

Kräuter-Anzuchtset mit abbaubaren Töpfen Ein Pionier bei der Entwicklung und Herstellung biologisch abbaubarer Töpfe ist Napac (CH-Sirnach). Hergestellt werden die Töpfe auf Basis von europäischen Reisspelzen, wobei die Zusammensetzung weiter überarbeitet wurde und der verwendete Binder zu fast 100 Prozent aus natürlichem Kleber besteht. So haben sie für ihre Produkte das „OK biobased“ Zertifikat der Vinçotte erhalten. Zusammen mit der Gasa Deutschland wird eine Aktion mit dem britischen Koch Jamie Oliver gefahren, bei der Kräu-

tersamen mit Napac-Töpfen in einem Anzuchtset angeboten werden. Weiter kommen unter der Bezeichnung „NatureKit“ verschiedene Anzuchtsets mit Chili- und Kräutersamen auf den Markt. Die Sets enthalten Kokos-Quelltabs für die problemlose Anzucht. Weiter ergänzen spezielle Sets mit Mimosen, Erdnüssen und Sonnenblumen das Programm, das so auch gerade für Kinder erlebnisreich und interessant wird. Nach der Nutzungsdauer können die Napac-Töpfe umweltfreundlich kompostiert werden. (wok)

Groboard von Kekkilä mit Tomaten.

Anzucht

Aufquellende Kulturplatten Groboard nennt der Hersteller Kekkilä Oy (FIN-Vantaa) seine Kulturplatten für die Anzucht von Gemüse- und ObstJungpflanzen wie Tomaten, Gurken, Paprika oder Beeren. Alle Groboards enthalten das Bodenverbesserungsmittel Humistar, um das Wurzelsystem und das Wachstum zu stärken. Die Platten sind gekalkt (Dolomite Kalk) und ungedüngt. Sie bestehen aus einer Kunststoffhülle, gefüllt mit trockenem, komprimiertem Torf sowie einem Netzmittel. Durch Wasserzugabe dehnt sich die Platte aus und bietet ein luftiges Kultursubstrat. Bei der ersten Bewässerung empfiehlt der Hersteller Düngemittel hinzuzufügen. Lieferbar sind die Groboards in verschiedenen Abmessungen: Höhe neun oder 13 Zentimeter, Breite 16, 20, oder 24 Zentimeter, Länge 50, 60, oder 100 Zentimeter. In die Kunststoffhülle können individuell Löcher für Pflanzen und/oder für die Tröpfchenbewässerung geschnitten werden. (ts) Anzeige

verschiedenes

28 | TASPO

Zierpflanzen

Heiztechnik

Innovatives Energiekonzept

Kleinblütige Gerbera

Auf der IPM stellte Florist De Kwakel BV (NL-De Kwakel) neue Themen innerhalb der Serien FloriLine Zimmergerbera, Landscape Gerbera und dem breiten Sortiment an Schnittblumen vor. Ein besonderes Highlight war nach eigenen Angaben die kleinblütige Gartengerbera Garvinea. Sie könne als Staude im Garten gepflanzt werden, so das Züchtungsunternehmen. Garvinea ist erhältlich in 18 verschiedenen Farben. Eine kontinuierliche, reiche Blüte von Frühjahr bis Spätherbst sei charakteristisch für Pflanzen der Garvinea-Serie, so De Kwakel. Das FloriLine Topfgerbera-Zimmerpflanzensortiment zeichnet sich durch Uniformität und ein großes Angebot an leuchtenden Farben aus. Es gibt Serien mit Maxi, Midi, Mini und Micro-Blütenformen sowie Eyecatcher- und Fireball-Sorten. Samen und Sämlinge seien das ganze Jahr hindurch erhältlich. Um drei neue Sorten erweitert wurde die Landscape Gerbera-Serie, die auf der IPM zum ersten Mal vorgestellt wurden. Sie heißen: ‘Hot Springs’ (violett), ‘Haleakala’ (sonnengelb) und ‘Bryce Canyon’ (zweifarbig). Florist De Kwakel BV hat sich spezialisiert auf die Selektion, Züchtung und Vermehrung von Gerbera als Schnittblumen, Topfpflanzen und Freilandpflanzen. Von der Hauptniederlassung in den Niederlanden und dem Joint Venture KF Bioplants in Indien, vermarktet Florist De Kwakel BV seine Produkte weltweit. Das Unternehmen ist Teil der Royal Hilverda Groep. (ts) Anzeige

25. Februar 2011 | Nr. 8

Beim Wechsel zu Holzpellets muss nur der Brenner ersetzt werden

Ausgezeichnete Kalanchoe

Werkfoto

Kalanchoe

Lebendiger Blumenstrauß

Auf der IPM wurde die neue Kalanchoe interspecific hybrid Queen Wildflowers ‘Charming Purple’ von Knud Jepsen a/s (DK-Hinnerup) mit dem IPM Neuheiten-Preis 2011 ausgezeichnet. Ebenfalls nominiert war die Queen Neuheit MoreFlowers ‘Pink Paris’. ‘Charming Purple’ ist eine neue Farbe in der Queen WildFlowers Reihe und eigne sich besonders für den Garten. Die Pflanze blüht im Sommer mit vielen trichterförmigen, dunkelrot bis pinkfarbenen Blüten an langen Stängeln. Die dunkelgrün gezackten Blätter heben die exotische Optik hervor, so die Angaben. Laut Marketing Manager Louise Jepsen solle die WildFlowers-Reihe den Eindruck eines lebendigen Blumenstraußes erwecken. Diese Pflanzen benötigten nur minimale Pflege und wenn sie im Außenbereich wüchsen, bildeten sich bis zum ersten Frost immer wieder neue Blüten. Um die Queen Kalanchoe auch als Gartenpflanze zu vermarkten, hat Knud Jepsen eine neue Marketingkampagne gestartet. (ts)

Der Gewächshausheizungsbauer Kuba (Raubling) hat eine Möglichkeit gefunden, beim Umstellen der Heizungsanlage auf alternative, nachwachsende Energieträger – etwa Holzpellets – nicht die komplette Installation samt Kessel auswechseln zu müssen, sondern nur den Brenner zu ersetzen. Der Wärmetauscher, also der Kessel, sowie die Anlagenperipherie, Einbindung des Kessels in das Wärmenetz und Verrohrung bleiben bestehen. Unter verbrennungstechnischen Gesichtspunkten sind die mit Holzpellets beschickten AirRo-Brennersysteme mit konventionell befeuerten Öl- und Gas-

brennern vergleichbar. Es findet keine konventionelle Verbrennung der Holzpellets in einem Brennraum statt. Primär zersetzt sich das Holz der Pellets in Holzkohle und brennbares Holzgas. Das Holzgas wird nach der Durchmischung mit Luftsauerstoff als Oxidationsmittel in einem an den Gasmischraum anschließenden Flammrohr verbrannt. Es erfolgt demnach eine räumliche und zeitliche Trennung zwischen der Holzzersetzung sowie der Oxidation der Holzkohle und dem Abbrand der Holzgase. Die vom Gesetzgeber aktuell geforderten Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung

würden unterschritten, informiert der Hersteller. Die Vorteile dieser neuen Verbrennungstechnik sind etwa erhebliche Investitionseinsparungen, da nicht alle Heizungsanlagen-Parameter ausgetauscht werden müssen. Der Anbau des Pelletbrenners ist an jeden herkömmlichen Stahlheizkessel möglich, weshalb dieser nicht ausgewechselt werden muss. Ein Rückbau auf Öl- oder Gasbrenner ist jederzeit möglich. Für diese innovative Zukunftsperspektive wurde Kuba in Berlin mit dem TASPO Award 2010 für das Energiekonzept des Jahres ausgezeichnet. (ts)

Wasseraufbereitung

Sauberes Wasser ohne Chemie Der Hersteller Inutec (St. Peter) bietet eine neue Großanlage zur Gießwasserdesinfektion und Algenbekämpfung mit Hilfe von Kupfer- und Silberionen an. Das Ionisationsverfahren wird seit fünf Jahren in verschiedenen Gartenbaubetrieben eingesetzt. Die Forschungsanstalt Geisenheim hat nach Angaben des Herstellers die Wirksamkeit des Verfahrens gegen Pilze, Bakterien, Viren und Algen erfolgreich getestet. Die Wasseraufbereitungsanlage Inutec Tec- 4001.6 ist auf einem Aluminiumgestell fertig montiert und verdrahtet und verfügt über sechs Hoch-

druck-Tripple-Size Behandlungszellen samt Steuerung. Die Anlage kann einen Durchfluss von bis zu 100 Kubikmeter Wasser pro Stunde bewältigen. Die Elektronik wird von einem Mikroprozessor gesteuert. Eine benutzerfreundliche Bedieneroberfläche mit übersichtlicher Folientastatur zeigt mit wenigen Programmschritten den Arbeitsablauf auf einem groß gehaltenen Display an. Pumpenlaufzeiten und die Kupfer/Silber-Ionen-Konzentration lassen sich einfach einstellen, wahlweise mit Wasserkontaktgeber automatisch

ein- und ausschaltbar. Am Display ablesbar sind: die Echtzeit, Verbrauchselektroden (Kupfer/Silber) in ihrer Polarisation, die Einstellung der Kupfer/Silber-Ionen-Konzentration sowie die Filterpumpenfunktion. Die Gesamtanlage ist 1,7 Meter hoch, 1,5 Meter lang und 0,8 Meter breit. Die Verrohrung ist in D110 oder D160 ausgeführt. In der Hochdruckversion hält die Anlage einem Dauer-Arbeitsdruck von bis zu acht bar stand. Die Temperaturbeständigkeit gibt der Hersteller mit bis zu 40 Grad Celsius an. (ts)

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