Gasthof zu den Linden

March 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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GASTHOF

Zu den Linden TRADITION TRIFFT GEGENWART

1815 ◊ 2015

200 Jahre Gasthof zu den Linden 70 Jahre Familie Brüggemann

200 Jahre Gasthof zu den Linden

Herzlich Willkommen im Gasthof zu den Linden Seit 1815 - seit nunmehr unglaublichen 200 Jahren also – behauptet unser „Gasthof zu den Linden“ seinen Platz mitten im sauerländischen Oberhundem. Seit 70 Jahren ist dieser vormalige Gutshof Esleben im Besitz der Familie Brüggemann. Und seit kurzem hat Gaby Brüggemann das Wirtshaus weitergegeben an die dritte Generation, an ihre Adoptivtochter Aferdita Greitemann nebst Ehemann Dirk. Unter dem Motto „Tradition trifft Gegenwart“ setzen die beiden jungen Wirtsleute die Familientradition fort und führen ihren Gasthof als ‚Haus der Gastlichkeit’ in das neue Jahrhundert. So rasant sich in all den Jahren die Welt auch verändert hat, der „Gasthof zu den Linden“ ist sich treu geblieben. Unverändert prägt das ansehnliche, solide gebaute und inzwischen denkmalgeschützte Fachwerkhaus mit seiner hohen, feingliedrigen Erker-Fassade als Blickfang das Ortsbild. Die Einrichtung, von der jedes Stück Erinnerungen weckt und seine eigene Geschichte erzählen könnte, die alten Bilder und nicht zuletzt die traditionell bodenständige Küche mit ihren beliebten kräftigen Köstlichkeiten, oft nach Geheimrezepten aus Mama Magdalenes Zeiten zubereitet - das alles hat die Jahre überdauert und schafft diese urgemütliche Atmosphäre behaglicher Ruhe und angenehmer Gastlichkeit, welche die Gäste des Hauses so sehr schätzen. Und wenn der

‚lange’ und längst selige Heinrich Brüggemann noch erlebt hätte, dass nach 70 Jahren wieder ein langer Kerl, nämlich der ‚lange’ Dirk frisches Pils zapft und sich unter dem Türrahmen herbücken muss - ganz so, wie anno dazumal er selbst - er könnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. 200 Jahre „Gasthaus zu den Linden“ - auf solch unvergleichliche Herkunft, Dauer und Beständigkeit sind wir stolz. Und allein diese Tradition ist uns Ansporn genug, um alles dafür zu tun, damit unsere Gäste sich bei uns so richtig wohl fühlen. Darüber hinaus werden wir im Jubiläumsjahr selbst gern immer wieder Gelegenheit nehmen, um diesen seltenen Geburtstag unseres Hauses gemeinsam mit unseren Gästen zu feiern. „Salve hospes“ – so steht’s seit 200 Jahren an der schmucken Giebelwand unseres Gasthauses geschrieben: Seien Sie uns herzlich willkommen, liebe Gäste!

Ihre Gaby Brüggemann & Aferdita Greitemann

Was ist das Besondere am/im Haus? Liz-Arntraud Dieterich / Düsseldorf „Hier ist es nicht so aufgebrasselt“

Thomas Richter / Oberhundem „Ursprüngliche Gemütlichkeit im Gasthof mit Seele“

Tobias Mettbach / Oberhundem „Futtern wie bei Muttern“

Helga und Bernd Bruse / Wuppertal „Hier ist es gemütlich und urig - so richtig heimelig“

Mechthild Schulte-Drüggelte / Deleke „Die Atmosphäre des Hauses mit seinen Menschen, Herzenswärme und Wohlbehagen“

Valerie Steinacker / München „Herzliche Gastfreundschaft, Gemütlichkeit, Tradition.“

200 Jahre Gasthof zu den Linden

Aktionen im Jubiläumsjahr April 18.: Biergarteneröffnung mit Live Musik / Schimpansenmädchen

Mai 14.: Grillen mit Live Musik / Musikverein Rinsecke Oberhundem

Mai 16+17.: Sonntagsbrunch mit Live Musik / Deep Creek Jazz Band (Dixy Band aus Belgien)

Juli 4-6.: Schützenfest Oberhundem

September 5+6.: Großes Jubiläumsfest

Oktober 10.: Oktoberfest

November

Großes Festwochenende 5. + 6. September 2015 Hüpfburg / Kinderschminken / Clown Steffi Sasse

70 Jahre Brüggemann mit Live Musik / Schimpansenmädchen Gentleman Wochenende 16/17.Mai, 4/6.Juli, 5/6.September mit Kinderanimation

Die Lindengerichte

Hier schmeckts wie bei Muttern:

Traditionelle Lindengerichte aus der Probierstube Live Musik mit der Big Band MOBb aus Belgien

 Rouladen  Tafelspitz  Sauerbraten  Dicke Bohnen  Speckpfannekuchen  Gaby`s Wildspezialitäten

200 Jahre Gasthof zu den Linden

Der Gasthof zu den Linden 1815 -2015 Am 01. Oktober 1814 entstand im Oberhundemer Oberdorf ein Brand, bei dem der alte Gutshof der Familie Esleben vollständig nieder brannte. Im darauf folgenden Jahr wurde das große Fachwerkgebäude in der Dorfmitte, welches seit jener Zeit den „Gasthof zu den Linden“ beherbergt, wieder auf den alten Grundmauern aufgebaut. Die Giebelinschrift lautet noch heute: 18 JAHRHUNDERT MANCHER WIRD DURCH SCHADEN KLUG OFT NUR SPÄTER NICHT FRÜH GENUG. DENN GLÜCKLICH IST WER VEGIST WAS NICHT MEHR WARD. JOHANNES HENNERIKUS HEIMES UND ANNA GERTRUDE PADBERG ERBAUT DURCH DEN ZIMMERMEISTER JOHANN EBERHARD SCHMIDT AUFRICHTEN LASSEN. Ob sich vor dem Brand bereits eine Gastwirtschaft im Hause befunden hat, kann heute nur vermutet werden. Sicher ist, dass die damaligen Eigentümer Johann Heinrich Heimes und Anna Gertrude Padberg, verwitwete Esleben, die Gastwirtschaft im neu erbauten Gebäude betrieben haben. In einem Adressverzeichnis der Bürgermeisterei Kirchhundem heißt es im Jahre 1835: Heimes, Heinrich genannt Esleben, Gasthwirtschaft. 1843 erbt Ludwig Anton Bernhard Esleben, ein Sohn aus erster Ehe von Anna Gertrud Padberg, den Gasthof. Der Rechtsanwalt und Justizrat Esleben lebte mit seiner Frau Theresia Arens in Olpe und hatte für das Gebäude nebst zahlreicher Hektar Grundbesitz in Oberhundem keine Verwendung mehr. Er verkaufte bereits kurz nach dem Tod seiner Mutter das Wohnhaus, die Stallungen nebst Wiesen und Gärten um das Haus an Johann Peter Teilkes aus Benolpe. Sein Sohn Anton Teilkes sollte später das Haus übernehmen und die Tradition des „Gasthof zu den Linden“ fortführen. Durch einen Unfall verstarb

Anton im Alter von 22 Jahren im Jahr 1849. Nur ein Jahr später stürzte Johann Peter Teilkes durch Trunkenheit vom Boden des Eslebenschen Hauses in den Tod. Seine Witwe Theresia führt den Gasthof noch einige Jahre weiter. Im Jahr 1868 kauft Josef Tröster gnt. Oberste-Schlösser für 2.900 Thaler das Eslebensche Haus, nachdem am 25. Juni desselben Jahres der Hof ObersteSchlösser durch den Brand des Oberdorfes bis auf das Erdgeschoss nieder brannte. Josef Tröster baute jedoch auf Bitte seiner Söhne Theodor und Hermann das alte Haus wieder auf. Vermutlich verkaufte Josef Tröster das Eslebensche Haus umgehend wieder an die Familie Schauerte, um mit dem Verkaufserlös den Wiederaufbau des Gutshofs Oberste-Schlösser zu finanzieren. Ära Schauerte ca. 1870 - 1934 Der im Jahr 1852 geborener Bernhard Schauerte kaufte bereits in jungen Jahren den ehemaligen Gutsbesitz der Familie Esleben. Der alteingesessene Gasthof mit Fremdenzimmern hatte einen guten Ruf und die Gaststätte seines Bruders Martin auf der anderen Straßenseite war für die Oberhundemer nicht ausreichend. Bernhard war gelernter Bäcker und wollte neben der Schankwirtschaft auch eine Bäckerei mit Cafè betreiben. Neben dem Einbau eines Backofens erweiterte er den Schankbetrieb um das Cafè, welches sich auf der rechten Seite des Erdgeschosses befand. In einem Adressbuch aus dem Jahr 1885 wird Bernhard Schauerte als Bäcker und Spezereiwarenhändler erwähnt. Erst am 4. Februar 1892 erhielt er die nachträgliche Erlaubnis, in dem Wohnhause Nr. 20 der Gemeinde Oberhundem gemäß den polizeilichen Vorschriften eine Gastwirtschaft zu betreiben. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth Baier führte er viele Jahre erfolgreich den Betrieb. Bernhard war ein tüchtiger Geschäftsmann, der gemeinsam mit seinem Schwager Paul Baier auch

200 Jahre Gasthof zu den Linden eine Zigarrenfabrik unmittelbar vor dem Gasthof betrieb. Im Jahr 1907 kostete Abendessen, Logis und Frühstück 4,50 Reichsmark pro Tag. Bernhard unterhielt auch eine Forellenfischerei. Im Sauerlandführer desselben Jahres wies er darauf hin, dass wenn bei kurzer Rast Forellen gewünscht werden, diese vorher zu bestellen seien. Bernhard Schauerte senior verstarb am 20. März 1917. Sein 1891 geborener Sohn Fritz führte gemeinsam mit seiner Frau Katharina Dümper die Gastwirtschaft weiter. Sein älterer Bruder Bernhard junior, der ebenfalls das Bäckerhandwerk erlernt hatte, übernahm die im Haus vorhandene Bäckerei mit Cafè. Jedoch erst am 17. Dezember 1921 wurde dem Fritz Schauerte zu Oberhundem die Genehmigung erteilt, in seinem Wohnhause auch eine Gastwirtschaft zu betreiben. Eine Vielzahl weit angereister Sommerfrischler verbrachte ihre Ferien im Gasthof Schauerte. Aus dem Fremdenbuch der Jahre 1925 -1928 ersehen wir, dass die Feriengäste überwiegend aus den Städten Bochum, Essen und Dortmund anreisen. Meist verbrachten die Gäste vier bis fünf Nächte in dem gemütlichen Gasthaus. Leider gelang es den Brüdern Fritz und Bernhard nicht den Gasthof der nächsten Generation zu vererben. Im Jahr

1928 waren die finanziellen Belastungen so groß, dass sie ihren Gasthof nebst Bäckerei mit Cafè aufgeben mussten. Um das elterliche Haus halten zu können, übernahm der jüngste Bruder Gottfried die Verbindlichkeiten um den Familienbetrieb fortan unter eigenem Namen weiterzuführen. Mit Schreiben vom 7. Januar 1928 stellt er sein Gastwirtschaftsconzessionsgesuch mit anhängender Gebäudebeschreibung: Das Wohnhaus des Antragstellers liegt im Mittelpunkt des Ortes Oberhundem. Die weit über 100 Jahre lang in demselben betriebene Gastwirtschaft wurde unter der Bezeichnung „Gasthof zu den Linden“ geführt. Das Gebäude ist ein schöner Fachwerkbau mit zwei schönen großen Linden vor der Eingangstreppe. Unter denselben befindet sich die Terrasse, darüber der Balkon. Im Erdgeschoss befinden sich zwei große Gaststuben, Küche, Wohnstube, Badezimmer, Waschküche, Aborts mit Pissoir und Tenne. Im Obergeschoss ein großes Gesellschaftszimmer, 5 Fremdenzimmer, 4 Privatschlafzimmer und Abort. Unter dem Erdgeschoss liegen 4 schöne große Keller. Im Nebengebäude sind eine große Garage und ein Pferdestall untergebracht. Neben dem Hause rechts befindet sich ein schöner Obst- und Ziergarten, der als Gartenwirtschaft soll mit benutzt werden. Die Stockwerkhöhen betragen im Lichten gemessen 2,80 m im Erdgeschoss und 2,70 m im Obergeschoss. In beiden Geschossen ist stets frisches Wasser aus der Ortswasserleitung vorhanden. Die Beleuchtung des Gebäudes erfolgt durch elektrisches Licht in allen Räumen. In der Gaststube ist ein modernes Buffet mit Wasserleitung angebracht. Für Sommerfrischler und Touristen sowie

200 Jahre Gasthof zu den Linden Gemeindebewohner ist das Haus stets ein gern aufgesuchter Aufenthaltsort gewesen. Dem Conzessionsgesuch des Gottfried Schauerte wurde entsprochen. Nur wenige Monate nach der Schließung im August 1927 wurde der „Gasthof zu den Linden“ wieder eröffnet. Nach sechsjähriger Tätigkeit war 1934 auch Gottfried gezwungen die Gastwirtschaft seiner Eltern aufzugeben. Die Firma Niemöller, eine Likör- und Schnapswarenfabrik aus Gütersloh, übernahm den Gasthof aus der Insolvenzmasse. In Albert Gieshold fand die Firma Niemöller einen geeigneten Pächter, der den Gasthof in althergebrachter Weise weiterführte. Am 15. Juni 1934 wurde die Neueröffnung gefeiert. Die Familie Gieshold ist manchen Oberhundemern noch in guter Erinnerung. Mit Fleiß und Freundlichkeit bewirteten Sie die Sommer- und Winterfrischler sowie die Bewohner unseres Ortes. Die acht Zimmer wurden 1937 zu folgenden Konditionen vermietet: Volle Pension bei mehrtägigem Aufenthalt 4 Reichsmark pro Person, Zimmer mit Frühstück pro Person 2,50 Reichsmark, Autohalle vorhanden. Nachdem der fünfjährige Pachtvertrag der Familie Gieshold ausgelaufen war, stand das Gebäude zum Verkauf. Der gelernte Bäcker Hubert Schmelter konnte gemeinsam mit seiner Ehefrau Magdalene, Tochter des Gasthofbesitzers Carl Schulte vom gegenüberliegenden „Gasthof zur Post“, den historischen Fachwerkbau erwerben. Hubert wollte ein Cafe mit Restauration eröffnen, was bereits mehr als 50 Jahre zuvor auch Bernhard Schauerte getan hatte. Sein Vorhaben, die Gastwirtschaft durch ein Cafè zu erweitern, wurde durch seine schwere Krankheit vereitelt. Nach nur zweijähriger Ehe mit Magdalene verstarb Hubert Schmelter im Jahr 1941 an Tuberkulose. Fortan führte Magdalene Schulte den Gasthof durch die Wirren des Krieges. Wie durch ein Wunder blieb der Gasthof beim Bombenangriff am 05. April 1945 verschont. Das elterliche Haus auf der gegenüberliegenden Seite sowie das Nachbarhaus der Familie Kleff brannten bis auf die Grundmauern nieder.

70 Jahre Brüggemann Am 23.11.1945 heiratete die inzwischen 37-jährige Magdalene Schmelter den aus dem Olwes Haus stammenden Heinrich Brüggemann. Magdalene führte das Regiment in der Küche und ihr Mann, besser bekannt als „langer Heinrich“, die Schankwirtschaft. Mitte der 50iger Jahre warb die Familie Brüggemann in ihrem Hausprospekt: Im Sommer und Winter ist Oberhundem im Hochsauerland das Ziel für Erholungssuchende. Der „Gasthof zu den Linden“: neuzeitlich eingerichtet, mit bestgeführter Küche, ist bestrebt seinen Gästen den Aufenthalt möglichst angenehm zu gestalten. Vorhanden sind Liegewiese, Garagen, Zentralheizung und fließend Wasser auf sämtlichen Zimmern. Pensionspreis ab 4 Tage 10 DM. Fernruf Kirchhundem 326. Ihr Heinrich Brüggemann. Am 30. Juli 1981 verstarb Heinrich Brüggemann. Er war ein Erzähler, einer mit Mutterwitz und Herzlichkeit, einer, unter dessen Dach man sich zu Hause fühlte. Wenn er in ganzer Größe in der Haustür stand, ebenso mitteilsam wie ausspähend, wirkte er wie ein fürsorglicher Hausvater, der zum Gastwirt berufen war. Mit Unterstützung ihrer Tochter Gabriele führte Magdalene das weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannte Gasthaus weiter. Nach einem langen, erfüllten, aber ebenso arbeitsreichen Leben verstarb im Alter von 82 Jahren am 27.05.1991 die Lindenwirtin Magdalene Brüggemann. Mit ihrer freundlichen und verständnisvollen Art ist sie jedem Oberhundemer noch in guter Erinnerung. Sohn Gregor Brüggemann hatte nach seinem 50. Geburtstag seine langjährige Tätigkeit bei der Volksbank Hundem-Lenne beendet, um seiner Schwester bei der Führung des elterlichen Betriebs zur Seite zu stehen. Leider verstarb Gregor plötzlich und unerwartet nur ein halbes Jahr später infolge eines Unfalls. Seit 1998 führt Gabriele mit Unterstützung Ihrer Adoptivtochter Aferdita den elterlichen Betrieb. Ihre gutbürgerliche Küche, die auch heute noch auf einem Küppersbusch der 50iger Jahre zubereitet wird, lockt die Gäste von nah und fern in das Haus der Gastlichkeit, den „Gasthof zu Linden“. Im Jahr des 200jährigen Bestehens des Gasthofes übernimmt nun Aferdita mit Ehemann Dirk Greitemann das traditionsreiche Gasthaus in Oberhundem.

200 Jahre Gasthof zu den Linden

Geschichte & Geschichten über das „Haus der Gastlichkeit“ 200 Jahre Gaststättentradition in Oberhundem Unsere unendliche Geschichte... Als wir Anfang Januar 1968 zum ersten Mal den Gasthof zu den Linden sahen, war nicht zu erahnen, dass sich daraus eine lang andauernde Verbundenheit entwickeln würde. Der Termin für die Hochzeit Anfang Januar stand fest. Aber wohin könnte im Winter die Hochzeitsreise gehen? Da kam der Tipp einer Arbeitskollegin gerade recht: „Ich empfehle euch den Gasthof zu den Linden in Oberhundem. Gemütliche Gaststube, einladender Essensraum, also alles, was zum Wohlfühlen beiträgt.“ Die Anreise von Gescher aus dem Münsterland mit Zug und Taxi war ein Tagewerk. Angekommen in Oberhundem wurden wir vom „langen Heinrich“ Brüggemann freundlich empfangen: “Für Euch habe ich die Hochzeitssuite reserviert!“ Dieses Zimmer mit der Nummer 2 ist seitdem unser zweites Zuhause. Frau Magdalene Brüggemann als Chefin in der Küche verwöhnte uns mit Wellnessessen, zubereitet auf dem Küppersbusch Kohleherd. Von diesem Herd schmeckt das Essen auch heute noch ausgezeichnet! Trotzdem standen wir damals vor einem Problem. Zwar kannten wir aus dem Münsterland Schnee, aber so viel Schnee hatten wir noch nie gesehen. Damit aus der Hochzeitsreise doch noch etwas werden konnte, besorgten wir uns beim Dorfschuster Fett für die

Schuhe und Stiefel. Die Winterwanderungen konnten also losgehen. In den Folgejahren kamen wir zum Langlaufen immer mal wieder nach Oberhundem. Wir stellten unsere Kinder vor und genossen den Aufenthalt bei den Brüggemanns. So wurde der Gasthof zu den Linden ein festes Ziel in unserem Familienurlaubskalender. Wir freuten uns immer auf ein Wiedersehen mit Gaby. Als Aferdita zu Unterstützung in den Gasthof kam war die Freude bei unseren Mädchen riesig und bei jedem Treffen gab es eine Menge zu erzählen. Seit Jahren kommt nun die ganze Familie aus dem Münsterland, Düsseldorf und München regelmäßig zum Familientreffen in das schöne Oberhundem. Wir genießen die Gastfreundschaft, das wunderbare Essen, die Wanderungen, die gute Luft und den Familienanschluss. Einfach wohlfühlen steht bei Gaby, Aferdita und ihrem Team eben immer noch an erster Stelle. Da unsere Enkelinnen schon eine innige Freundschaft zu Emma und Eliza entwickelt haben wird sich die schöne Tradition des Urlaubs in Oberhundem hoffentlich noch lange fortsetzen! Salve Hospes Fam. Hörnemann / Gescher

Im Mai 1975 kamen wir zum ersten Mal nach Oberhundem und zum Haus Brüggemann. Danach fuhren wir oft mehrmals jährlich mit unseren drei Kindern Nicola, Clarissa und Tobias nach Oberhundem zum Wandern. In der Zwischenzeit ist unsere Familie auf 16 Personen angewachsen. Zu den drei Kindern kamen drei Schwiegerkinder und acht Enkelkinder, sie alle halten dem Hause Brüggemann die Treue und sind freundschaftlich mit ihm verbunden. Viele Freunde von uns

kamen mit, um unser Familiendomizil kennen zu lernen, unter anderem eine Abteilung der Fa. CLAAS. Sie alle waren verzaubert von der Schönheit des Ortes, der Gastfreundschaft und der herzlichen Atmosphäre im Hause Brüggemann. Elisabeth und Berno Keuper / Hasewinkel

200 Jahre Gasthof zu den Linden

Wanderhochzeit

Wie nach Hause kommen Ein Besuch im Gasthof zu den Linden ist für mich so etwas wie nach Hause kommen: schon von außen wirkt das alte Fachwerkhaus ganz heimelig und einladend. Drinnen duftet es nach Sauerländer Leckereien, die in gemütlichen Räumen voller Erinnerungsstücke serviert werden. Während man auf seine Dicke Bohnen mit Speck oder das Hirschgulasch wartet, vergeht die Zeit beim Betrachten der alten Fotos oder niedlichen

Hasenfamilien aus Holz wie im Flug. Höhepunkt eines Besuchs sind für mich die Puddings nach TraditionsRezepten. Und die netten Worte, die man beim Abschied spätestens an der Tür zur Küche mit Gaby Brüggemann und ihrem netten Team tauscht. Antoinette Schmelter de Escobar

Pilger Gruppe Santiago de Compostela Aus dem Pilgerbuch der 13 westfälischen Wanderer, die sich Mitte Oktober 2001 in Soest auf den Weg machten, um auf den Spuren des hl. Jacobus nach Santiago de Compostela zu wandern: „ 4. Etappentag 17.10.2001. Es geht von Schönholthausen nach Oberhundem. Der Gasthof „Zu den Linden“ ist ein urgemütliches Haus. Wir sind alle begeistert. Unverzüglich geht es in die urige Wirtsstube. Von der Wirtin, Frau Brüggemann, werden wir herzlich empfangen. Um 19.30 Uhr versammeln wir uns zu einem köstlichen Abendessen – dicke Bohnen und Grünkohl.“

Der Gasthof „Zu den Linden“ in Oberhundem ist für uns ein „Pilgerziel“ der besonderen Art geblieben. Seither trifft sich der Freundeskreis jedes Jahr am Karnevalswochenende dort zum fröhlichen Wandern und Feiern und möchte diese Tradition nicht missen. Im Übrigen: Die Pilgergruppe hat ihr Ziel Santiago de Compostela in Nordspanien tatsächlich erreicht – nach 11 jährlichen Etappen am 22. August 2011. K.-E. Schmitz-Simonis

200 Jahre Gasthof zu den Linden

Klassentreffen Zehn Jahre nach dem Abitur im Jahre 1954 am „Städtischen Gymnasium für Jungen“ in Olpe, hatten von den elf Abiturienten einige die Idee, sich doch einmal wiederzusehen. Man überlegte, wo, wann und wie ein solches Wiedersehen zu gestalten sei. Einer von ihnen, der seit drei Jahren schon in Oberhundem wohnte, machte den Vorschlag, im Gasthof „Zu den Linden“ das Treffen durchzuführen. Nach erfolgreicher Erkundung vor Ort durch einige Klassenkameraden traf man sich im Oktober 1964 für 2 Tage – von Freitagabend bis Sonntagnachmittag – bei Brüggemanns, den Inhabern der Pension und Gaststätte, zum ersten Male. Alle waren begeistert von der gastlichen Atmosphäre, vor allem auch von der Freundlichkeit und Herzlichkeit von Frau Brüggemann und ihrem Mann – dem „langen Heinrich“. Die anheimelnden Räumlichkeiten taten ihr übriges. Besonders mundete das köstliche und reichhaltige Wildessen, das in den folgenden Jahren fester Bestandteil des Essenangebots war. So fiel es keinem der Gäste schwer, dem Vorschlag, sich in Zukunft alle zwei Jahre im Oktober im Gasthof „Zu den Linden“ zu treffen, zuzustimmen.

30 Jahre eilten dahin, 15 Mal trafen wir uns im Gasthof Brüggemann. Gabriele Brüggemann übernahm zwischenzeitlich allein und mit großer Hingabe und fachlichem Können den Betrieb; ihre Eltern und ihr Bruder waren verstorben. Ein Klassenkamerad war auch für immer von uns gegangen. Im Jahre 1996 wurde von allen Ehemaligen beschlossen, nun jedes Jahr im Oktober zusammenzukommen. Heute können wir sagen, dass wir in 50 Jahren mehr als 30 Mal ein Klassentreffen gefeiert haben. Solange es möglich ist, wollen sich nun die „restlichen Sieben“ – drei weitere Klassenkameraden verstarben – auch weiterhin im Gasthof Brüggemann im Oktober treffen und sagen können: „Es lohnt sich im Hause Brüggemann!“ Bruno Hähner / Oberhundem

Warum ich gern „Zu den Linden“ gehe Gleich vorab: Ich bin ein Kneipenfreund. Ich höre und erzähle lieber Witze, als dass ich tanze – auch wenn das vielleicht für andere witziger wäre. Besonders wohl fühle ich mich in der guten Stube von Aferdita und Gabi. Dort ist es urig und gemütlich, und weil es eine kleine Stube ist, kommt man häufig mit anderen Gästen ins Gespräch. Oftmals sind das Wandergäste, die man vorher noch nicht kannte. Und so entspinnen sich immer interessante Abende, thematisch geht’s kreuz und quer, und natürlich wird immer viel gelacht. Dazu gibt es dann beste westfälische Küche, die in Rezeptur und Zubereitung seinesgleichen sucht. Denn: gekocht wird auf dem Kohleherd, und die Gerichte schmecken wie zu Omas Zeiten.

Dass ich – als Kneipenfreund – nicht zu einseitig beurteile, bestätigen mir die regelmäßigen Treffen mit meinen Freunden aus der Studentenzeit, die immer wieder gerne aus ganz Deutschland ins entlegene Oberhundem kommen. Dann wandern wir in den Sauerländer Wäldern und kehren abends bei „Brüggemann’s“ ein. Da gibt’s dann Grünkohl mit Mettwurst, frisches Pils und alte Geschichten – herrlich! Christopher Mennekes / Kirchhundem

200 Jahre Gasthof zu den Linden

Am Anfang war die Lampe mit dem roten Seidenschirm. Als meine Eltern um 1960 bei einem Ausflug durchs Sauerland auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit durch Oberhundem kamen, leuchtete ihnen in der Dunkelheit ein freundliches Licht entgegen. Es gehörte zu einer Lampe mit einem roten Seidenschirm, die in einem Fenster des Gasthofs zu den Linden stand. Da der Gasthof auch sonst sehr einladend aussah, haben meine Eltern dort Station gemacht. Und kurze Zeit später bin ich zum ersten Mal in Oberhundem Schlitten gefahren. Und weil nicht nur die Lampe sehr freundlich war, sondern auch die Familie Brüggemann, kehren wir nun schon in der 3. Generation immer wieder gerne im Gasthof zu den Linden ein. Wir freuen uns über das gute Essen, das damals wie heute liebevoll auf dem mit Holzkohle befeuerten Herd zubereitet wird, über die gemütliche Gaststube und vor allem über die herzlichen Gastgeber, die einem das Gefühl geben, zu Hause bei guten Freunden zu sein. Da wir nach über 50 Jahren eigentlich schon zur Familie

Herberge zur Heimat Meine Mutter (Anna Goecke, geb. Enste, 1904-1997) wurde im Laufe vieler Jahrzehnte zu einem unentwegten Stammgast im Hause Brüggemann. Als sehr beanspruchte Frau aus einem Geschäftshaushalt, Mutter und Grossmutter, waren längere Reisen nicht so recht möglich, aber „ein paar Tage bei Brüggemanns“ hin und wieder wurden fuer sie zu einer unerlässlichen Kraftquelle. Sie berichtete dann von vielen netten Gesprächen mit anderen Gästen, von der liebevollen Versorgung und Betreuung der Frauen des Hauses, die sie wegen ihres enormen Fleisses und ihrer gleichbleibenden Freundlichkeit sehr bewunderte. Viele herrliche Spaziergänge in den Waeldern

gehören, machen wir natürlich auch unsere Familienfeiern im Gasthof zu den Linden - wie zuletzt den 90. Geburtstag meiner Mutter. Die Lampe mit dem roten Seidenschirm steht heute noch im Fenster der Gaststube. Wer sich von ihrem freundlichen Licht einladen lässt, kommt gerne wieder. Lutz Winkler / Düsseldorf

ihrer Heimat - sie kam aus Warstein -, nicht selten mit einer oder mehreren ihrer zahlreichen Schwägerinnen, die sich draengelten mit ihr zu kommen, wurden ihr und meinen Tanten unvergesslich. Sie kam immer gestaerkt aus Oberhundem zurueck und nie ohne den Plan eines nächsten Besuches. Im Namen der Familie Goecke gratuliere ich Frau Gaby Brüggemann sehr herzlich zum Bestehen und wuensche der jungen Generation viel Erfolg und Freude an der Fortfuehrung dieses besonderen Gasthofes, der „Herberge zur Heimat“ meiner Mutter. Ursula Anscombe / Wales

200 Jahre Gasthof zu den Linden

Recht uit het hart Het moet een slordige dertig jaar geleden zijn dat wij met onze vriendenkring voor de eerste keer naar ‘Oberhundem’ afzakten. We hadden een tip gekregen dat het hotel “Zu den Linden” een ideaal verblijf zou zijn voor onze groep. En dat is het inderdaad geworden. De eerste keer, nog met vijf koppels, vijf kamers boven met gemeenschappelijk toilet en bad, het was een hele belevenis. En kaartspelen was geen probleem, in de eetzaal en met een bak bier onder de tafel. Jaren verstreken, er werd gerenoveerd, ieder zijn kamer met douche en toilet, de verzorgde “Stube” met ongekende bediening door de “GREGOR”. Tot onze grote spijt heeft hij ons veel te vroeg moeten verlaten. Een domme valpartij in zijn eigen kamer nog wel. De bezielster van de zaak “GABY” zette dapper door en had de hulp van een groep werknemers die met ontzettende verwennerij de wensen uit uw ogen konden lezen. Eerst ‘Alinde’ en later ‘Afrodite’ (vergeef me de wellicht foute schrijfwijze) zijn een voorbeeld van hoe men zijn “gasten” verzorgd. Steeds alert en met “Haben Sie nog ein Wünsch” weten ze iedereen te bekoren. Het zal dan ook niemand verbazen dat we met al die jaren meer vrienden dan gasten zijn geworden. Onze groep is spijtig genoeg ook fel uitgedund, we schieten nog over met twee koppels. Toch zijn we nog steeds van harte welkom en de kamers 2 en 12 zijn steeds voor ons beschikbaar. Het is zoals thuiskomen maar dan een slordige vier uur verder. Wat wil je eten, drinken, tafel reserveren om te kaarten het is “ALTIJD” in orde. Wij wensen jullie (het hele team) een bijzondere fijne toekomst toe. Veel plezier en werkgenot in het jubileumjaar en denk er maar aan “ALLES KOMT GOED”. Uit dank voor al het goede. Fons Lief Jan Greet Mostmanns / Marksplas

Gemütliche und familiäre Atmosphäre Zuerst einmal möchten wir zum kommenden Jubiläumsjahr herzlich gratulieren und wünschen Gaby Brüggemann und Aferdita und Familie weiterhin viel Erfolg und viele nette Gäste. Schon mein Mann hat als kleiner Junge mit seiner Familie in den 70er Jahren im Feriendorf Oberhundem seinen Urlaub verbracht. Da wir gerne wandern, fanden auch wir den Weg nach Oberhundem vor ca. 20 Jahren. Erst in einer netten Pension und später im Gasthof zu den Linden, das wir schon vom leckeren Essen her kannten und wo wir die gemütliche und familiäre Atmosphäre, sowie den tollen Service sehr schätzten. Wir fühlen uns immer sehr gut aufgehoben und mittlerweile kommen auch Familie, Freunde und Bekannte von uns dorthin, und sind wie wir begeistert. Die schöne Umgebung mit viel Wald und vielen Wanderzielen, von kurz bis lang, lassen keine Wünsche offen. Wir kommen gerne wieder, es ist schon gebucht!! Ralf und Andrea Kötter

200 Jahre Gasthof zu den Linden

Reminiszenzen an ein Kleinod der Gastfreundschaft Kindheitserinnerungen Was der geschätzte Leser dieser Jubiläumsausgabe jetzt lesen wird, das sind Erinnerungen an Kindheitstage. Heute aus der Sicht eines 65-jährigen, der glückliche und sorglose Tage im Gasthof zu den Linden fand. Es war 1955, ich knapp 6 Jahre alt, als meine Eltern mit meinem Bruder Rolf und mir nach Oberhundem fuhren, um im Gasthaus zu den Linden einen „Probekaffee“ zu trinken, um danach zu entscheiden, ob wir dort (doch recht nah an Weidenau im Siegerland) einmal Sommerurlaub machen sollten, was ungewöhnlich für uns war, weil wir damals in den Sommern eigentlich immer in das Allgäu fuhren. Hintergrund für eine Umorientierung war seinerzeit, dass mein Vater im Jahr 1955 als Amtsdirektor von Weidenau sehr viel Arbeit mit der Stadtwerdung der damaligen Gemeinde hatte und von Oberhundem, falls es nötig war, er in gut einer Stunde an seinen Schreibtisch konnte. Das erste Mal im Gasthaus zu den Linden Nie werde ich meinen ersten Eindruck vergessen, als die Besitzer des so gepflegten Kleinods und Wirtsleute zu uns in die Gaststube kamen und uns begrüßten, als ob wir schon Jahre dort ein und ausgingen. Da kam zunächst ER gebückt in die gemütliche Stube: der „lange Heinrich“-wahrlich ein grosser stattlicher schlank gewachsener Herr, mit einer Grösse, die als Kind deutlichen Respekt einflösst. Seine liebe Ausstrahlung und Fürsorge relativierte sofort den ersten Eindruck, so dass man sich dachte, hier ist ein guter Herbergsvater hier kannst Du Dich heimisch fühlen, es wir Dir an nichts mangeln! Auch an Frau Brüggemann erinnere ich mich sehr positiv, eine kleine sehr zierliche Frau -neben dem langen Heinrich sowieso! -, die ich bis heute als weisshaarige sehr adrette Dame mit einer weissen Schürze vor mir sehe. - Eine herzlichere Frau, habe ich als Gasthausbesitzerin bis heute nicht kennengelernt! - Es sei der Vollständigkeit halber noch angeführt, dass unser „ Probekaffeetrinken“ zur Zufriedenheit aller ausfiel: meiner Mutter war der Kaffee stark genug,

der Kuchen selbst gebacken und unser Schinkenbrot fabelhaft! Der Leser wird erahnen, dass der „Test“ positiv ausfiel.

Die ersten Sommerferien im Gasthaus zu den Linden Die stärksten Erinnerungen sind schnell berichtet. Da gab es: Eine hervorragende Köchin: Magdalene Brüggemann! Einen wunderbaren verständnisvollen Gastwirt: Heinrich Brüggemann! Eine ganz agile und temperamentvolle Tochter: Gabi Brüggemann! Einen wunderbaren Spielkameraden: Gregor Brüggemann! Eine winzig kleine Küche mit einem sehr modernen Küppersbuschherd! Ein ganz behagliches Esszimmer mit weiss gedeckten Tischen, morgens sogar mit Kerzen auf dem Frühstückstisch! Eine urbehagliche Schankwirtschaft. Mit Bier einer Sauerländer Brauerei! Einen Glücksspielautomat! Einen Schweinestall! Wenn der Leser mag, dann möchte ich noch gerne zum Abschluss zwei bis heute im Gedächtnis gebliebene Erinnerungen zum Besten geben: Es gab in der kleinen Schänke einen einarmigen Banditen, der mich mit seinen bunten Lichtern, Zahlen, Rädern sehr interessierte, aber für mich unerrreichbar hoch an der Wand hing. Dank des langen Heinrich wurde ich in die Lage versetzt, doch dem Objekt meiner Begierde näher zu kommen. Denn ab und zu vor dem Essen abends konnte ich mein Glück versuchen. 10 Pfennige war der Einsatz und wenn man Glück hatte, dann ja dann...! Ich erinnere mich, dass ich ab und zu dieses Glück hatte und ich 1 Mark (meine Güte 1 Deutsche Mark für einen fast 6-Jährigen!) für einen Einsatz von 10 oder 20 Pfennige herausbekam. Wobei das Klackern des Geldes mir eigentlich den grösseren Spass machte, als der schnöde Gewinn, den ich übrigens

200 Jahre Gasthof zu den Linden meistens mit meinem Bruder in Eis, Schnuck oder Ähnliches bei der Bäckerei Schmelter visavis umsetzte. Ich möchte an dieser Stelle nicht unerwähnt lasssen, das meine Eltern meinem „Spieltrieb“ beiwohnten und der lange Heinrich über ein starkes Erziehungsmittel in Form eines Barhockers mit rotem Polster verfügte, den er seinerzeit mir wegnahm, damit der erneute Einwurf des gewonnen Geldes deutlich erschwert wurde. Alle, die jetzt um meine Erziehung im Nachhinein sich noch Gedanken machen sei gesagt, ich bin bis heute hierdurch nicht zum Spieler geworden und bin danach auch nie mehr am einarmigen Banditen tätig gewesen. Mein wahres Glück lag aber nicht in der Schänke, sondern ganz woanders. Das wahre Glück war, dass ich bei Herrn Brüggemann auf dem Traktor sitzen durfte oder, wenn Gregor, nicht älter als ich, man muss sich das vorstellen, den Traktor fuhr! Meine Bewunderung für ihn wuchs immens. Noch mehr Glück wurde mir zuteil, wenn ich mit in den ans Haus angrenzenden Schweinestall durfte. Das Grunzen der Schweine, der Geruch, die glücklichen und zufriedenen Tiere, das Entmisten, das war für mich ein Stück Natur, wirklich andere Welt, wie es einem Kind nicht besser widerfahren kann. Dafür danke ich heute noch meinen Eltern und Brüggemanns,

denn die Liebe zur Natur, die Achtung zur Kreatur ist mir bis heute erhalten geblieben. Zum guten Schluss Auch wenn meine Frau und ich nun seit 35 Jahren im Schwarzwald leben, ist die Liebe nach Oberhundem und dem Sauerland geblieben. Zu Familienanlässen oder auch einfach mal so fahren wir immer noch gerne an den Platz meiner Kindheit zurück. Und da unser 35-jähriger Sohn Thilo aus Berlin auch immer wieder gerne hierhin mit möchte, scheint diesem Platz nach wie vor etwas Magisches inne zu wohnen. Möge dieses Kleinod noch lange ein Refugium für Alt und Jung bleiben. Congratulation Familie Brüggemann, Congratulation Gasthof zu den Linden - Ihr zwei LEGENDEN der Gastfreundschaft! Bernd Nordmeyer / Kirchzarten (Schwarzwald)

200 Jahre Gasthof zu den Linden

200 Jahre Gasthof zu den Linden

Salve Hospes

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