Funkausstellung als HDTV-Messe
March 14, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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AutomatenMARKT | Oktober 2005 | Märkte
Unterhaltungselektronik wittert WM-Luft
Funkausstellung als HDTV-Messe Die Branche der Unterhaltungselektronik präsentierte sich auf der Internationalen Funkausstellung ganz im Zeichen des hochauflösenden digitalen Fernsehstandards HDTV. Bernhard Brügger hat sich auf der Messe umgesehen. LCD-Flachbildschirme so weit das Auge reicht – mit allen technischen Finessen und in allen Größen. Die Internationale Funkausstellung 2005 (IFA) hat es den 250 000 Besuchern im wahrsten Sinne des Wortes gezeigt: PAL war gestern, HDTV (High Definition Television) heißt der Standard der Zukunft und bringt Fernsehgenuss in höchster Auflösung. Noch in diesem Jahr wollen SAT.1 und Pro7 die deutschen Haushalte zunächst via Satellit mit dem neuen digitalen TV-Standard beglücken. Auch Pay-TV-Sender Premiere wird zwei Programme hochauflösend übertragen und im kommenden Jahr alle Spiele der Fußball-WM in „High Definition“-Qualität in die Wohnzimmer liefern. Mit flimmerfreien Bildern, scharfen Konturen und natürlichen Farben trumpft die neue Fernsehergeneration auf.
Alles integriert: Frank Patschke von Loewe präsentiert das HDTV-Gerät, das keine separaten Zusatzgeräte mehr benötigt.
Die Hersteller sprühen vor Optimismus. Kein Wunder, wollen doch nach einer Studie des Magazins „Stern“ rund sechs Millionen Verbraucher zur Fußball-WM einen neuen Fernseher kaufen. Fußball-WM als Kaufanreiz Wer die Fußball-WM in „High Definition“ erleben will, kommt um die Neuanschaffung nicht herum. Empfangen lässt sich HDTV nämlich nur mit einem HD-tauglichen Fernsehgerät. Und genau da liegen die Hoffnungen der Aussteller auf der IFA: HDTV soll der Unterhaltungselektronikbranche wieder volle Kassen bescheren. Komplette Messehallen füllten Hersteller wie Philips, Sony, Sharp, Samsung oder Panasonic mit ihren LCD- und Plasma-Flatscreens. HD-ready heißt der branchenweite Standard, den sich die Hersteller dafür geschaffen haben. Innovationsführer Loewe Einer der Innovationsführer ist Loewe aus Kronach. Das börsennotierte Unternehmen erlebte gleich zum IFA-Auftakt einen Kursaufschwung. „Als einziges Unternehmen der Branche integrieren wir zum Digitaldecoder eine Festplatte und einen Hybridtuner, der digitalen Empfang über Antenne (DVB-T), über Kabel (DVB-C) und über Satellit (DVB-S) ermöglicht“, erläutert Frank Patschke, Technischer Berater bei Loewe. Konsumenten sollten vor allem bei Billigangeboten aufpassen. Denn nicht überall wo HD draufsteht, ist auch der branchenweit geschaffene Standard HD-ready drin. „Es gibt Anbieter, die täuschen den Verbraucher mit Begriffen wie HD-kompatibel“, warnt Patschke. Aushängeschild bei Alexander Mast (r.) und Volker Bock von Gericom: Der 63-Zoll Plasmabildschirm ist HD-ready.
Um HD-ready zu sein, muss ein Gerät besondere Anforderungen erfüllen: 16:9-Bildschirmformat, digitale Eingänge wie DVI-i, HDM-i (der digitale Nachfolger des Scart-Anschlusses) und Composite-Anschluss sowie mindestens 720 Bildzeilen sind laut Patschke Grundvoraussetzung. 720 Bildzeilen bringen allerdings lediglich digitale Vollbilder wie auch schon beim PC üblich. „Den richtigen HDTV-Genuss erlebt der Zuschauer bei 1 080 Bildzeilen“, weiß SharpPromotor Daniel Hess. Mit 1 920 mal 1 080 Bildpunkten ist die voll darstellbare HDTV-Auflösung erreicht. „Beim Bildschirmdurchmesser von 1,64 Meter liegt derzeit die Obergrenze – ohne dass der Betrachter Qualitätsverluste wahrnimmt“, erklärt Hess.
Ein Monitor – zwei verschiedene Bilder: Auf den Blickwinkel kommt es bei der LCDInnovation von Sharp an.
Im heiß umkämpften Markt versuchen darüber hinaus viele Hersteller mit Zusatzfeatures als Alleinstellungsmerkmal aufzutrumpfen. So auch Philips: Der Konzern kombiniert seine HD-readyFlatscreens mit „Ambilight Flat TV“ und verspricht Fußball-TV-Genuss „am Spielfeldrand statt auf der Couch“. Die im TV-Gehäuse integrierte Hintergrundbeleuchtung soll den Betrachter stärker ins Geschehen auf dem Bildschirm hineinziehen. Für eine Optimierung der HD-Signale hat der niederländische Hersteller zudem die Prozessorleitung seiner Geräte mit dem eigenen Standard „Pixel Plus 2“ verdoppelt.
Auch der koreanische Mischkonzern Hyundai will vom HDTV-Markt profitieren: „Unsere HD-Ready-Flatscreens kommen mit Twintuner wahlweise für DVB-T oder DVB-S sowie Bild-in-Bild-Funktion“, erläutert Georg Davantes, Verkaufsrepräsentant für Deutschland. Dass HDTV ein chancenreicher Markt ist, hat auch Gericom erkannt. Der österreichische Multimediahersteller arbeitet, wie bereits beim seiner Einschätzung nach abflauenden Notebookgeschäft, mit großen deutschen Fachhandelsketten zusammen. Das Gericom-Highlight auf der IFA ist der 63-Zoll HD-ready Plasma-TV mit 1,60 Metern Bildschirmdiagonale und vier Millionen Pixel. In Kürze will Gericom zudem mit einem neuen Multifunktionsgerät für Geschäfts- und Privatanwender überraschen. Multimedia auf der Funkausstellung 1 200 Aussteller aus 40 Ländern waren auf der IFA 2005 vertreten – das ist neuer Rekord für die Messe in der Hauptstadt, die im Zwei-Jahres-Rhythmus ihre Pforten öffnet. Neben HDTV gab es auch andere Innovationen, die das Interesse der Besucher auf sich zogen: Der Berliner Softwarehersteller Magix präsentierte seinen „Music Maker 2006 deLuxe“ mit dem sich eigene Soundtracks auf CD produzieren lassen. Weiteres Highlight „made in Berlin“: „Cleaning Lab xxl“, eine Hardware-Software-Lösung, die Schallplatten perfekt restauriert und digitalisiert. Die dafür passende Soundkarte stellte der deutsche Multimedia-Anbieter TerraTec vor: Die „Aureon 7.1 PCI“ verfügt über acht Kanäle und Dolby Digital Live Encoding. Die Hardware sorgt für Surround-Klang bei DVD-Genuss oder PC-Spiel. Wer seine Videos selbst am PC schneidet, bekommt von Pinnacle das optimale Handwerkszeug geliefert: Auf der IFA demonstrierten die Amerikaner „Studio 10“, das auch die neuesten Camcorder-Modelle unterstützt. Ebenfalls innovativ ist der digitale MultimediaPlayer „Digital Home“. Die Hardware erlaubt die drahtlose Übertragung von Videos, Fotos und Musik vom PC zum TV ohne Qualitätsverluste.
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