Frühjahrs-Ausfahrt 2015_2 - des PORSCHE-DIESEL

Porsche-Diesel Ausfahrt – Stammtisch Hamburg-Nordheide am 23.05.2015 Wolfgang Knuth, Mitglied unseres Porsche-Diesel Stammtisches Hamburg-Nordheide hatte sich angeboten unsere diesjährige Frühjahrsausfahrt zu planen. Termin: 23.05.2015, der Samstag vor Pfingsten. Highlight seiner Tourplanung: der Rangierbahnhof in Maschen. Weitere Highlights und Ziele wurden uns im Vorwege nicht verraten. Um 9 Uhr trafen wir uns bei Wolfgang auf dem Gelände seines Fuhrunternehmens. Die meisten brachten ihre Rotnasen per Trailer auf das weitläufige Gelände und luden sie zum gemeinsamen Begrüssungsfrühstück ab. Und wenn Wolfgang einläd, dann kommen sie zahlreich und von überall her: 14 Oldtimer waren angerückt. Neben den Mitgliedern unserer Region waren auch mehrere PorscheDiesel Traktoristen von der Region Ostsee und der Präsident unseres Porsche-Diesel-Club Europa Harald Stegen eingetroffen. Nachdem wir unsere Porsche-Diesel neben und hintereinander aufgestellt hatten, winkte uns Wolfgang ihm zu folgen und machte die Tür eines unscheinbaren Containers auf. Es gab Frühstück, aber in was für einer Umgebung! Phantastisch, klasse, traumhaft – eigentlich mit Worten kaum zu beschreiben: eine Sammlung kleiner und großer Autos, Traktoren und LKWs. Aber auch andere historische Schätzchen, wie z. B. ein wunderschönes altes Schaukelpferd, zieren den Ort des „In-sichgehens“ und Träumens. Gemütliche Sitzgelegenheiten laden ein, den Blick über die Wände gleiten zu lassen, denn diese bestehen eigentlich nur aus Vitrinen mit den seltensten, kleinen Sammlerstücken. Und nicht nur das. In einer daran angrenzenden Halle hat Wolfgang __________________________________________________________________________________ PDCE-Frühjahrs-Ausfahrt 2015 -1-

auch einige „große“ PKW- und LKW-Oldtimer liebevoll aufgestellt. Aber die Krönung sind seine Porsche Traktoren, von denen er auch das ein oder andere Modell aktiv auf der Strasse fährt. Ehrlich gesagt ist dieses kleine private Museum schon Highlight genug, das eigentlich nicht mehr zu toppen ist. Wir betrachteten alles verträumt mit großen Augen und waren fasziniert von dem schönen Arrangement. Nachdem wir bei Brötchen und Kaffee die kleinen und großen Modelle ausgiebig betrachtet hatten und Wolfgang uns viele interessante Details zu einigen Stücken seiner Sammlung erzählt hatte, machten wir uns auf den Weg nach draußen zu unseren eigenen Oldies. Eckart Kohlscheen begrüsste uns alle sehr herzlich. Er bedankte sich im Namen aller für die Einladung und dafür, dass sich Wolfgang die Mühe gemacht hat, für uns ein attraktives Ziel auszusuchen, sodass wir gemeinsam unsere Schätze zum Leben erwecken können und sie sich den Winterstaub von den Kotflügel schütteln können. Nach den abschließenden Worten von Harald Stegen und Stefan Barten, gingen wir zu unseren Fahrzeugen und saßen auf. Es fing leise weinend an zu nieseln. Hoffentlich wird es nicht mehr. Der Wetterbericht hatte dazu ja ein ganz eindeutiges Statement: „Heute gibt es neben dichteren Wolken gelegentliche Aufheiterungen, dabei fällt von Nordwesten her stellenweise etwas Regen oder es gehen einzelne Schauer nieder“. Na ja, so exakt wollten wir es eigentlich gar nicht wissen.

Also aufgesessen und unsere Diesel gestartet. Hustend und mit blauen Wolken rangierten wir uns hinter Wolfgang ein, um gemeinsam einen schönen Rundtörn durch Seevetal zu beginnen. Wolfgang führte uns zu erst durchs Alte Moor. Das Alte Moor ist ein Naturschutzgebiet im Landkreis Seevetal, das von einem Niedermoor gebildet wird, umgeben von Birkenmischwäldern und landwirtschaftlich extensiv genutzten Grünflächen. Aufgrund des Bodens ist auch schwer eine andere Nutzung möglich, wie man unschwer an teilweise extrem tiefen Fahrspuren (da hat sich wieder jemand festgefahren) __________________________________________________________________________________ PDCE-Frühjahrs-Ausfahrt 2015 -2-

erkennen kann. Leider mussten wir nach kurzer Fahrt am Herrendeich anhalten, um uns die Regensachen anzuplünnen. Die Wettervorhersage traf unvermutet zu: „… dabei fällt von Nordwesten her stellenweise etwas Regen oder es gehen einzelne Schauer nieder“. Mit gesenkten Köpfen und tief in die Stirn gezogenen Mützen und Hüten fuhren wir weiter. Ein paar km weiter kam dann das erste Ziel der Fahrt: der Rangierbahnhof in Maschen. Whow. Muss man gesehen haben. Am Besten natürlich bei „… gelegentlichen Aufheiterungen, …“, was uns aber leider nicht vergönnt war. Um zu unserem Treffpunkt am Rangierbahnhof zu kommen, fuhren wir auf die 750m ! lange Decatur-Brücke (Hörstener Str.), um dann ca. in der Mitte zwischen den Gleisen eine Abfahrt zu einem Stellwerk runter zu fahren. Unten stellten wir dann unsere Rotnasen (und zwei „Bunte“) neben den Waggons ab. Wolfgang hatte organisiert, dass wir auf die obere Aussichtsplattform des Gebäudes gehen durften und so den Blick über den größten Rangierbahnhof Europas ! und - nach dem Rangierbahnhof Bailey Yard im US-Bundesstaat Nebraska - den zweitgrößten Rangierbahnhof der Welt schweifen lassen durften.

Der Rangierbahnhof nimmt bei einer Länge von 7.000 Metern und einer maximalen Breite von 700 Metern eine Fläche von 280 Hektar ein. Als zweiseitiger Rangierbahnhof verfügt Maschen über zwei Zugbildungsanlagen. Im Nord-Süd-System wurden eine Richtungsgruppe mit 48 Gleisen und eine Einfahrgruppe mit 16 Gleisen erbaut; das Süd-Nord-System bekam eine Richtungsgruppe mit 64 Gleisen und eine Einfahrtsgruppe mit 17 Gleisen. Um die angestrebte Kapazität von 11.000 Güterwagen pro Tag zu erreichen, erhielt Maschen die modernste in den 1970er Jahren verfügbare Rangiertechnik. Der Rangierbahnhof Maschen übernimmt die Zugbildung sowohl regionaler als auch nationaler und internationaler Güterzüge. Wie bei einem gigantischen Puzzle müssen hier am laufenden Band Züge neu sortiert werden. Er bildet insbesondere die Drehscheibe für den __________________________________________________________________________________ PDCE-Frühjahrs-Ausfahrt 2015 -3-

Hinterlandverkehr der Seehäfen Hamburg und Bremerhaven sowie für den Verkehr von und nach Skandinavien.

An klaren Tagen kann man von unserem Standpunkt aus sogar Hamburg sehen. Nachdem wir die Dimensionen des Rangierbahnhofs nur erahnen konnten – da hätte es vielleicht nicht geholfen, wenn das Wetter freundlicher gewesen wäre – stiegen wir aus dem 8. Stockwerk wieder hinab zur Erde und auf unsere kleinen roten Ameisen. Käppi tief in die Stirn gezogen und weiter.

Mit großer Umsicht lotste uns Wolfgang im Konvoi über Feld, Wald, Flur und Strassen zu unserer Mittagseinkehr, der Horster Mühle. Was für ein schöner Ort. Die Horster Mühle gehört nämlich zu den touristischen Schwerpunkten in Seevetal. Die Mühle ist aus dem Jahre 1529 vermutlich aber noch älter. 1529 wurde nämlich eine noch erhaltene Urkunde schriftlich __________________________________________________________________________________ PDCE-Frühjahrs-Ausfahrt 2015 -4-

ausgestellt. Genau hier wird seit nunmehr fast 500 Jahren an der schnell fließenden Seeve eine Wassermühle betrieben. Die Seeve ist hier ca. 3 m hoch aufgestaut. Die Mühle und das Restaurant gehören seit 1888 der Familie Schmanns, welche auch das Staurecht an der Seeve besitzt. Hier wurden schon mehrere TV-Filme, u.a. auch ein Tatort, gedreht. 1966 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt und auch die Stromerzeugung unterbrochen. Die Mühle erhielt die Funktion eines Denkmals und wurde im Jahre 1992 umfangreich restauriert. Zusätzlich gibt es hier einen großen Gastronomiebetrieb mit betont ländlichem Charakter. Auch besteht hier die Möglichkeit in einem großen charmant umgebauten Kuhstall schöne Feste in geschmackvollem Ambiente zu feiern bei wirklich phantastischem Essen. Und diesen Ort hat Wolfgang für uns zur Mittagsrast ausgesucht. Eine ausgezeichnete Idee, vielen Dank! Wir haben unsere nassen Sachen zum Trocknen ausgezogen und die Mittagspause nach knapp 20km Fahrt gerne genossen.

Als wir nach dem Mittagessen wieder vor die Tür traten, traf der Wetterbericht wieder zu: „Heute gibt es neben dichteren Wolken gelegentliche Aufheiterungen, …“. Jetzt trat also der erste Teil der Vorhersage ein. Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir wieder unsere Motoren und freuten uns auf einen entspannten zweiten Teil der Tour. Das hier ist übrigens ein ganz besonderes Schätzchen: für die Kenner: ein 209, Baujahr 1963. Ein Prototyp, der leider nie in Serie ging, da 1963 die Traktoren-Sparte von Porsche verkauft wurde.

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Wolfgang führte uns nun durch schöne Orte in Seevetal, aber nicht direkt über die Hauptstrassen, sondern er hat für uns schöne Wege durch die Natur gefunden, immer an den Ortschaften vorbei. Klasse, wir haben es alle genossen.

Und dann hatte Wolfgang noch ein Highlight für uns auserkoren: er hatte eine Besichtigung der Wassermühle zu Karoxbostel organisiert mit leckerem Kaffee und Kuchen. Auch die Wassermühle Karoxbostel ist etwas Besonderes: sie ist ein nach langem Dornröschenschlaf entdecktes Kleinod der ländlichen Kulturgeschichte. Zusammen mit dem Inventar blieb sie einfach stehen – wenn auch stark renovierungsbedürftig. Zu dem Ensemble gehören die Mühlteiche, das Wohnund Wirtschaftsgebäude von 1817, die Mühle von 1893, auf dem Hof das Sägewerk von

1900, ein Backhaus und ein Schweinestall. Nach dem Tod des Mühlenbesitzers gelang es einem eigens gegründeten Verein das Baudenkmal 2012 zu übernehmen. Hunderte von Engagierten setzen es seitdem behutsam instand, um daraus einen Ort der Begegnung zu gestalten. Einst trieb ein Wasserrad die Getreidemühle und das Sägewerk an. Die vielfältige Technik zum Sägen von Holzstämmen und zum Mahlen von Getreide blieb ebenso erhalten wie der uralte Generator, mit dem der Müller Strom erzeugte und in Akkumulatoren speichern konnte. Denn die Mühle wurde erst in den 1970er Jahren an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Ein Schatz sind die seit 1783 erhaltenen Mühlenbücher, ebenso wie viele andere Unterlagen. Denn die Mühle war im 19. Jahrhundert in der Region ein Impulsgeber für die moderne Landwirtschaft – und heute ein Denkmal, das uns offenbart, wie es früher war – völlig unverfälscht. __________________________________________________________________________________ PDCE-Frühjahrs-Ausfahrt 2015 -6-

Und auch hier zu gab es natürlich die ein oder andere Geschichte: so hatte der ehemalige Eigentümer wohl einen begehrenswerten Traktor. Der Eigentümer war aber wohl ein sehr misstrauischer Mensch, so dass er die Kaufinteressenten lieber hochkant hinausbeförderte, als dass er mit sich reden ließ. Die Erfahrung haben wohl mehrere Leute machen müssen. Nach einem Mühlenrundgang, leckerem Kaffee und Kuchen schwangen wir uns, so gestärkt, auf unsere Pferdestärken und fuhren bei strahlendem Sonnenschein durch reizvolle Felder wieder Richtung Ausgangspunkt unserer Tour. Unsere leuchtend roten Fahrzeuge bildeten einen wunderbaren Kontrast zu den sattgrünen

Feldern. Wunderbar. Nach insgesamt ca. 40km sind wir wieder auf Wolfgangs Hof angekommen. Es war eine wunderbare Tour, tolle Orte, es hat super viel Spaß gemacht, mit allen zusammen die gemeinsame Passion mit schönen Zielen zu fahren. Danke Wolfgang und vielen Dank an Deine Frau und Familie für die tolle Ausarbeitung.

Für die Statistiker unter uns – diesmal in wilder Reihenfolge und unvollständig: Hartmut Kohlscheen Günter Hagedorn Stefan Barten Norbert Graaf Harald Stegen Eckart Kohlscheen Jan Sabelmann Hans Müller Lars Johanns Lars Johanns Karsten Senff Wolfgang Knuth Irmela Kretzschmar

OH SE OD OH HB WL WL WL WL WL WL WL WL WL

P 133 1957 Super 308 1960 AP 22 1953 A 133 1956 209 1963 Junior 108 1959 A 133 1956 Super 308 1959 Standard Star 219 Standard Super 308 1960 108 1957 P 144 1957 AP 22 1953

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Und hier nochmal die Frühjahrstour des Porsche-Diesel Stammtisches Hamburg-Nordheide durchs schöne Seevetal:

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Classic meets wolfgang

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