Forschen für die Zukunft Zehn Jahre »experiment bauhaus

April 22, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Bauhaus-Universität Weimar

Journal der Bauhaus-Universität Weimar

2 | 2006

Forschen für die Zukunft Zehn Jahre »experiment bauhaus« Preisregen für Weimarer Studierende

Schwerpunkt Forschung

16 Für den optimaler Durchblick: die Bibliothekstasche

4

Forschen für die Zukunft Das digitale Bauhaus in einer mobilen

Forschung | Projekte 18 Erfolgreiche Akkreditierung für

Die Zukunft der europäischen Stadt

Forschung in der Energieverfahrenstechnik 29 Ein Financial Advisor für AEC

Gesellschaft 6

28 Abfälle als Energieressourcen

Kooperationsprojekt mit Stanford

Fakultät Architektur

FUTURE – Future Urban Research in

Umstellung der Studienprogramme auf

Europe

Bachelor und Master

29 6. Betriebswirtschaftliches Symposium-Bau 2006 Public Private Partnership gewinnt an

7

Die Zeitlichkeit des Stillstands oder

19 Integrated International Urban Studies

Alles steht

Gemeinsamer Masterkurs mit der

Konferenz des Graduiertenkollegs

Tongji-Universität Shanghai

»Mediale Histographien«

30 Lifecycle-Strategien für Bauwerke Investition, Bewirtschaftung und

20 Verweilen an der Autobahn 8

Bedeutung

Naturkatastrophen beherrschen

Wettbewerb liefert Denkanstöße für

Bauwerke unter extremen Einwirkungen

Thüringer Autobahnraststätte

Revitalisierung 31 Schadenspotentiale infolge Erdbeben Modellstudie Baden-Württemberg

9

Forschung in Europa – gut aufgestellt

21 »Spur der Steine«

für FP7

Kolloquium zur Geschichte des Indus-

KoWi-Bundestagung 2006 in Weimar

triebaues in der DDR

32 Frauenförderung LUBOM-Fonds 32 Vom Sandkorn zum Haus

9

Kommentar: Weimar ohne Exzellenz?

Universität

22 MYLOMESH

33 Gegen Gewalt 22 planURBAN!

10 Bauhaus-Sommerakademie 2006

Naturwissenschaftlicher Tag

IKEA-Lampe im Großformat OPFER-Ausstellung reist nach Hamburg

1. Planspiel-Tischrunde im ACC Weimar 33 Rosa – jetzt als Buch

Neuer Name, bewährtes Programm 23 »Weltenbilder – Welten bilden« 10 Bauen im Bestand

Japan, Korea und Thüringen starten gemeinsames Studienprogramm

11 Advanced Studies in Structural Engieering and CAE

12 Hochschulinformationstag (HIT) Erfreuliche Resonanz

Holographics: Optische Hologramme mit interaktiver Computergrafik

23 Politik und öffentlicher Raum Ein deutsch-brasilianisches Forschungs-

12 Campus Weimar welcomes you!

34 T-Rex zum (virtuellen) Anfassen

kolloquium 24 Anatomie der Zwischenstadt Symposium Entwicklung einer Stadtregion in Frankfurt

35 bauhaus.fm: Beruf Radio Ein Rückblick, der einblickt 35 Medium und Geschlecht

Personal

13 10 Jahre »experiment bauhaus« Dies Academicus und Sommerfest am 23. Juni

25 »Zentrumsnah und ruhig!« Wohnpräferenzen in Gotha

37 Verabschiedung von Dr. Holger Behnke Enge Zusammenarbeit, viele Erfolge – von Dr. Heiko Schultz

14 Prominenter Besuch zum Feininger-Jahr

26 Neue Technologien zur Baustoff-

US-Botschafter zu Gast an der Bauhaus-

bewertung

Universität

Forschung am F.A. Finger-Institut für

38 Projektmanagerin unterstützt Studium und Lehre

Baustoffkunde 15 Zur Zukunft der Universität Hochschulverband fordert Umdenken in der Forschungspolitik

38 Nachruf: Hellfried Lack 27 Geopolymere – der neue Alleskönner unter den Baustoffen? VW-Tandemprojekt

15 Fit für die Lehre!

39 Personalia

Preise

Inhalt

28 Verbesserung der Forschungsbedin-

2

15 Hochschulweite Lehrevaluation

gungen Neue Halle für Aufbereitungs- und

16 Feierliche Einweihung für Neubau MFPA bezieht neues Gebäude

Recyclingtechnik

40 Bonjour Kuhba, adieu grauer WerbeAlltag Nachwuchs-Kreative toppen letztjährigen Doppelerfolg

41 Software für virtuelle Baustellenbegehung entwickelt

Editorial

Weimarer Bauingenieurstudenten gewinnen Preis auf der Build IT 42 Erfolg bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen Markus Wambsganss mit 2. Platz beim MuVi-Wettbewerb ausgezeichnet 42 GEFMA-Förderpreises für BauhausAbsolventin 43 Tapete – im Flow?

Die Forschungsleistungen der Bauhaus-

In der Medienforschung sind die erfin-

Universität Weimar ergeben sich aus

derisch-technologischen Projekte des

ihrem einzigartigen Profil. Kreative Poten-

Studiengangs Mediensysteme besonders

ziale verbinden sich mit herausragender

hervorzuheben. Aber nicht nur auf zu-

Wissenschaft: Die Ergebnisse solcher

kunftsträchtige Technologien wird gesetzt,

Zusammenarbeit ließen sich eingehend

sondern auch auf die Kultur- und Geistes-

Studierende der Bauhaus-Universität

auf der CeBIT dieses Jahres betrachten, zu

wissenschaften. So führt die Bauhaus-Uni-

erfolgreich bei Tapeten Wettbewerb

der alle Fakultäten mit spannenden Pro-

versität das DFG-geförderte Graduierten-

jekten auftraten. 43 Städte miteinander verbinden

kolleg »Mediale Historiographien« unter der Beteiligung der benachbarten Univer-

Architekturstudenten gewinnen drei

Mit dem Schwerpunkt zum Thema For-

Preise beim Schinkelwettbewerb

schung möchten wir Ihnen auf den ersten

wissenschaftler arbeiten hier zum Verhält-

sechs Doppelseiten einen kleinen Über-

nis zwischen Geschichte und Medien im

blick in die verschiedenartigen Aktivitä-

19. und 20. Jahrhundert.

44 Weitere Auszeichnungen und Preise

sitäten Jena und Erfurt durch. Nachwuchs-

Studierende und Absolventen der

ten der Professuren und Forschergruppen

Fakultät Medien erfolgreich

bieten. Die Resonanz auf das Thema war

Weimar gleichzeitig einzige Kunsthoch-

innerhalb der Universität sehr hoch, so

schule in Thüringen. Künstler, Gestalter

46 Kalender

Leben

Schließlich ist die Bauhaus-Universität

dass auch in der Rubrik »Projekte und For-

und Designer unterstreichen mit ihren

schung« eine Vielzahl von Beiträgen hierzu

neuartigen und kreativen Projekten den

erscheint.

Innovationsstandort Weimar.

Ihre übergreifende Forschungskomp48 Prinzessin trifft auf Prinz

etenz besitzt die Bauhaus-Universität in

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Universitätsverlag präsentierte sich ge-

der fundierten Analyse, Konzeption und

Manuela Schulz

meinsam mit Studienarbeiten in Leipzig

(Um-)Gestaltung von Stadt- und Lebens-

Pressesprecherin

räumen, von gebauter und auch von vir49 Bauhaus Weimar oder Bauhaus Dessau? Kommentar zur Leipziger Buchmesse

tueller Umwelt. Vernetztes Denken in und zwischen Fakultäten und Instituten, in Forschung und Lehre kennzeichnet die

50 Weimar: Aglaura? First impressions of three Students from Shanghai in Weimar

Weimarer Arbeitsweise. Schwerpunkte der vielfältigen Forschungsaktivitäten in Weimar sind vor allem die Bau- sowie die Medienforschung.

51 SkyscraperSea Ein Auslandssemester in Shanghai

Die Auseinandersetzung mit Themen des Bauwesens wie Baustoffkunde, Konstruktion, Tragwerksberechnung und An-

52 Struktur und Übersichtlichkeit im Internetauftritt Redaktionssystem umgestellt

gewandte Informatik hat eine lange Tradition innerhalb der grundlagenorientierten Forschung in Weimar. Im Blickpunkt der anwendungsorientierten Forschung be-

53 »Weimar 1945 – Visionen des

finden sich vor allem unmittelbar praxis-

Wiederaufbaus«

relevante Probleme der Verkehrsplanung,

Eine Ausstellung zum 90. Geburtstag

der Abfallwirtschaft und der Wasserwirt-

des Architekten Leopold Wiel

schaft. Die sozialwissenschaftliche Ausei-

im Haus Am Horn

Globalisierung der Städte steht ebenfalls beispielhaft für aktuelle Forschung – das internationale Promotionsprogramm IPP

54 Beweisen, dass man gut ist Alumni berichten (1)

Europäische Urbanistik ermöglicht Doktoranden, ihr Dissertationsvorhaben in diesem interdisziplinärem Kontext zu

55 Neues aus dem Universitätsverlag

verfolgen.

Editorial

nandersetzung mit Stadtarchitektur und 53 »Wege der Abstraktion 1945 – 1956«

3

Forschung

Forschen für die Zukunft Das digitale Bauhaus in einer mobilen Gesellschaft

Die Forschung an der Bauhaus-Univer-

ware und dem Museumsführungssystem

ble Hardware in Schmuck oder Kleidung

sität hat sich in den letzten Jahren über

für das Wielandgut in Ossmannstedt »Di-

einbauen kann und wie stylisch sich die

die einzelnen Disziplingrenzen hinaus

gitales Osmantinum« am Forschung-für-

Technik dabei verpacken lässt. Im Pro-

entwickelt und völlig neue Felder erobert.

die-Zukunft-Stand vertreten. Das Digitale

jektstudium entwarfen die Studenten

Neben der traditionell forschungsaktiven

Osmantinum macht den Wielandgutbe-

verschiedene Prototypen, die Antworten

Fakultät Bauingenieurwesen arbeiten

suchern durch ortsbezogene Wiedergabe

auf die Fragen der mobilen Zukunft ge-

auch kreative Bereiche wie das Produkt-

von Hörbeiträgen, Bildern und Texten das

ben sollen. Wie lassen sich leistungsfä-

design, die Mediensysteme oder das

Werk und Wirken Christoph Martin Wie-

hige Computer bequem transportieren

Interface Design an zukunftsfähigen Lö-

lands zugänglich. Die Besucher erhalten

und wie können sie beim Gehen bedient

sungen. Kunst und Technologie wachsen

am Museumseingang ein PDA (Personal

werden? Welche Anwendungen lassen

zusammen, wie inzwischen zahlreiche

Digital Assistent), dass die gewünschten

sich mit einem Fingerring praktisch steu-

Projekte beweisen.

Informationen über die WLAN-Positions-

ern? Wie simuliert man elektronisch eine

bestimmung am richtigen Ort wiedergibt.

Umarmung, um sie per SMS versenden zu

Einige der Innovationen waren vom 9. bis

Die SmartProjector-Software ermög-

können?

zum 15. März auf der CeBIT in Hannover

licht es, Bilder auf unebene oder gemus-

Mit dem Fingerring CANARI von Ale-

zu sehen. Am Gemeinschaftsstand »For-

terte Oberflächen aller Art zu projizieren,

xander Kulik können beispielsweise Tele-

schung für die Zukunft« präsentierten sich

ohne dass der Untergrund die Ergebnisse

fone und MP3-Player mit nur einer Hand

studentische Projekte aus der Professur

verfälscht. Muster und Strukturen wer-

bedient werden. Zunutze macht sich

Interface Design (Prof. Dr. Jens Geelhaar,

den ohne großen Qualitätsverlust der Bil-

CANARI dafür den Funkstandard Blue-

Fakultät Medien), der Juniorprofessur Er-

der einfach überblendet. Mit der neuen

tooth. Weiterhin sind ein Miniaturtrack-

weiterte Realität (Jun.-Prof. Dr.-Ing. Oliver

Technik sind Diaschauen auf heimischer

ball sowie ein bis zwei Tasten in den Ring

Bimber, Fakultät Medien) und der Junior-

Tapete oder Filmvorführungen im Hobby-

eingebaut.

professur CAD in der Bauinformatik (Prof.

keller vorstellbar.

Dr.-Ing. Berthold Firmenich, Fakultät Bauingenieurwesen). Die Juniorprofessur CAD in der Bau-

Dass Kunst und Technik an der Bau-

TELESKIN von Nora Schmidt ist ein intelligentes T-Shirt, das mit dem jahrhun-

haus-Universität nicht nur in der The-

dertealten Wunsch der Menschheit spielt,

orie zusammengedacht, sondern auch

alles Ferne in Nahes verwandeln zu wol-

informatik entwickelte »UniCAD«, ein

in die Praxis umgesetzt werden, bewies

len. Das T-Shirt ist durch die Einarbeitung

freies CAD-System. UniCAD unterstützt

auch ein gemeinsames Projekt der Pro-

eines besonderen Textils und einer ver-

Entwurfs- und Konstruktionsprozesse

duktdesigner und Mediensystemer. Ihre

bundenen Steuerelektronik in der Lage,

im Bauwesen und wird in Forschung und

Schmuckstücke mit elektronisch-digi-

eine SMS-Nachricht in Wärme umzuwan-

Lehre in Weimar bereits erfolgreich ein-

talem Innenleben stellten sie im Future

deln. Die elektronische Umarmung wird

gesetzt.

Parc der CeBIT aus.

zu einer realen.

Die Arbeitsgruppe beschäftigte vor al-

Die Handfernbedienung GHIKA kon-

gien waren mit der SmartProjector-Soft-

lem das Problem, ob und wie man porta-

zipierten Alrik Wolff, Robert Franzheld,

Canari im Display am CeBIT-Stand

Eine elektronische Umarmung – Teleskin

Der Fingerzeigevogel – Canari

Schwerpunkt

Zwei andere, völlig neuartige Technolo-

4

Dezernat Forschung

Forschung

Serviceangebot

Im Zuge der Strukturreform wurde im April 2005 das Dezernat Forschung als Serviceeinrichtung für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Bauhaus-Universität Weimar neu geschaffen. Seit Anfang Mai nun ist das junge Team vollständig. Julia Wieck ([email protected]) ist u.a. für Fördermöglichkeiten und Beratung, Informations-/Öffentlichkeitsarbeit sowie Messeauftritte zuständig. Elke Wulschner ([email protected]) hat vor wenigen Tagen ihre Tätigkeit an der Bauhaus-Universität aufgenommen und bearbeitet insbesondere das Patentwesen und Vertragsfragen. Martin Kagel ([email protected]) betreut allgemeine Forschungsangelegenheiten sowie den Ausschuss für Forschung und Projekte, ist Ansprechpartner für Vorhaben in den verschiedenen EU-Programmen und leitet das Forschungsdezernat. Dieses befindet sich in der Coudraystraße 7, 4. Etage, und ist auf der Uni-Homepage unter der Adresse: http://www.uni-weimar. de/cms/Forschung.1505.0.html zu erreiSchickes Design für moderne Nomaden – Digital Jewellery. Bilder (4): Fakultät Gestaltung / Medien

chen. Weitere Informationen zum Thema Forschung finden sich außerdem unter:

Frank Heßeler und Jan Hochstrate für

kum überzeugten die vorgestellten Desig-

dreidimensionales Fernsehen. Mit der

nerstücke allemal.

http://www.uni-weimar.de/cms/

Fernbedienung gelingt es dem Zuschauer,

Auf eine zunehmend mobiler werdende

an seinem Bildschirm jede erdenkliche Ka-

Gesellschaft setzen auch die Bauhaus-Ab-

nende Newsletter mit Hinweisen zu För-

Forschung.1034.0.html Dort liegt auch der monatlich erschei-

meraperspektive einzunehmen. Anhand

solventen der jungen Firma GeoLoco. Mit

derprogrammen, Stipendien und Veran-

einer Fußballspielübertragung simulierten

der Idee, Stadtführungen multimedial und

staltungsterminen.

die Bauhaus-Studenten, wie der Zuschau-

mobil anzubieten, konnte sich das Startup-

er die gewünschte Sicht auf das Spiel

Unternehmen im Wettbewerb »Mit Multi-

Martin Kagel

zukünftig selbst wählen und somit erha-

media erfolgreich starten« durchsetzen. Ge-

Dezernat Forschung

ben über jede Schiedsrichterentscheidung

oLoco entwickelt u. a. Stadtführungen, die

urteilen kann.

dem Besucher einer fremden Stadt auf Basis handtaschenkompatibler Endgeräte, in

erscheinen zwar noch wie Requisiten ei-

erster Linie PDAs (Pocket-PCs) und Smart-

nes Science-Fiction-Films. Doch die Idee,

phones, als digitale Begleiter zur Seite ste-

dass zukunftsfähige Informationstechno-

hen. Den vom Bundesministerium für Wirt-

logie, die mit schickem Design einhergeht,

schaft und Technologie ausgelobten Preis

beim Konsumenten meist schon gewon-

erhielten die Jungunternehmer am 9. März

nen hat, ging auf. Schon interessiert sich

auf der CeBIT im Forum Mittelstand.

die Wirtschaft dafür. Erste Kontakte zu den Firmen DT-Research und Delphi wur-

Claudia Weinreich

den bereits geknüpft. Das CeBIT-Publi-

Universitätskommunikation

Schwerpunkt

Die präsentierten Hightech-Accessoires

5

Forschung

Die Zukunft der europäischen Stadt FUTURE – Future Urban Research in Europe

Im Projekt FUTURE – Future Urban Re-

einem strukturierten, thematischen Pro-

search in Europe, das seit März 2005 an

gramm. Die Teilnehmer vertiefen ihr fachli-

der Bauhaus-Universität läuft, setzen sich

ches Wissen zur Zukunft der Europäischen

junge Wissenschaftler und Wissenschaft-

Stadtforschung und haben gleichzeitig

lerinnen aus verschiedenen Disziplinen

die Möglichkeit, ihre Kompetenzen in der

mit der Zukunft der Europäischen Stadt

Darstellung und Vermittlung dieses Wis-

auseinander. Mit seinem interdiszipli-

sens zu erweitern.

nären Ansatz zielt FUTURE darauf, die Stadtforschung in Europa durch die

Auf diesem Gedanken aufbauend wurde ein spezielles Kurskonzept entworfen:

Zusammenarbeit von jungen Nachwuchs-

Das intensive Trainingsprogramm besteht

wissenschaftlern und erfahrenen Wissen-

aus einem Workshop, einem Online-Trai-

schaftlern weiterzuentwickeln.

ning sowie einer internationalen Konferenz verbunden mit der Möglichkeit einer

Vier Jahre lang wird FUTURE von der Eu-

Publikation des Vortrags. Begleitet wird

ropäischen Kommission im Rahmen des

das Training von erfahrenen und renom-

Marie-Curie-Programms mit insgesamt

mierten Wissenschaftlern, die in einem

450.000 Euro gefördert. Umgesetzt wird

regen fachlichen Austausch mit den Teil-

das Projekt von fünf europäischen Univer-

nehmern von FUTURE stehen. Ziel des

sitäten, die Gesamtkoordination liegt bei

Trainings ist es, am Ende des Kurses ein

Prof. Frank Eckardt, Juniorprofessur Sozi-

professionelles Paper auf einer internati-

ologie der Globalisierung an der Fakultät

onal besetzten und von FUTURE organi-

Architektur.

sierten Konferenz zu präsentieren.

»I am from a peripheral country and currently I live and work in another peripheral country. It is extremely important for me to have any connection to mainstream of European science. FUTURE was a wonderful opportunity to meet people from many different countries and scientific disciplines interested in cities. I am more than satisfied after the first edition of FUTURE.« Krzysztof Nawratek, Lettland

Oft haben Nachwuchsforscher Schwierigkeiten bei ihren ersten Veröffentlichungen oder Präsentationen auf hochkarätig besetzten Konferenzen. Erst mit

Interdisziplinarität und Internationalität

winkels über »den Tellerrand« der eigenen

zunehmender Erfahrung auf dem interna-

Bei der Auswahl der Teilnehmer wird

Disziplin hinaus und ermöglicht Netzwerkbildung.

großen Wert auf deren Internationalität und Interdisziplinarität gelegt. Genau das

Um diesen Weg abzukürzen, begleitet

macht dieses Programm so attraktiv. So

lichen Wechsel den Workshop und die

FUTURE Nachwuchswissenschaftler mit

fördert FUTURE die Erweiterung des Blick-

Konferenz zum aktuellen Thema an der

Schwerpunkt

tionalen Parkett gelingt es, Standards zu erkennen und einzuhalten.

6 Teilnehmer FUTURE 2005. Bilder: privat.

Als Partnerhochschulen, die im jähr-

Konferenz des Graduiertenkollegs »Mediale Histographien«

(uk/medien) Wie wirken die Medien, mit

neare Entwicklungs– und Fortschrittsmo-

denen der Historiker seine Arbeit leistet,

delle zu verunsichern.

auf die Geschichte, die er schreibt, zu-

public speaking abilities and to make a comparison with other international students. The level of debate was very interesting: the students exhibited such diversity in terms of culture, nationality and previous experiences. It is an enormous source of learning.« Manuela Cucina, Italien

Vorträge aus den Bereichen Medien-

rück? Wie lässt sich, beachtet man diese

wissenschaft, Geschichte, Philosophie,

Frage, eine Geschichte der Medien schrei-

Politologie sowie Literatur– und Filmwis-

ben? Die Zusammenhänge von Medien,

senschaft bereicherten das Programm.

Historie und Historiographie, das »Wech-

So sprach beispielsweise der Philosoph

selverhältnis von ›Mediengeschichte‹ und

Friedrich Balke (Köln) im Eröffnungsvor-

›Geschichtsmedien‹ «, ist Thema des in

trag »Die Inthronisierung des Meeres«

Weimar angesiedelten Graduiertenkollegs

über den politischen Auftrag einer »neu-

»Mediale Historiographien«. Mit der Ta-

en Geschichte«. Die Filmwissenschaftlerin

gung »Stehende Gewässer. Medien und

Mary Anne Doane (Providence/USA)

Zeitlichkeiten der Stagnation« im April

beschäftigt sich mit der zeitanhaltenden

2006 wurden entsprechende Fragen nach

Funktion der Großaufnahme im filmi-

den Konstitutionsbedingungen histori-

schen Medium. Und der Technikhistoriker

schen Wissens unter dem Gesichtspunkt

David Gugerli (Zürich) referierte über die

einer medienhistorischen Epistemologie

Funktion von Datenbanken als Medien

der Stagnation ins Visier genommen.

temporärer Stagnation von Informationsflüssen.

Die Metaphorik des Wassers ist über-

In der anschließenden Diskussion fand

schäumend, mag sich auf sich selbst be-

das Thema der »Stehenden Gewässer«

ziehen, lässt aber produktive Erkenntnisse

eine Rückbesinnung nicht nur auf die

flottieren. Man kann die Metapher der

Frage nach der Formierung historischen

»stehenden Gewässer«, der »Flüsse und

Wissens durch Stillstellung historischen

Seen« auf die Geschichtsschreibung anwen-

Fließens, sondern auch in Bezug auf die

heimischen Hochschule ausrichten, wur-

den, auf »Politiken des Stillstands«, auf

Historiographie und ihre medialen Bedin-

den die schwedischen Universitäten

»epistemische Praktiken des Verzögerns

gungen: Eine Geschichtsschreibung, die

Blekinge Institute of Technology Karls-

und Stillstellens« und auf »Wirkungsfelder

»stehende Gewässer« aufruft, könnte ein

krona und Örebro University sowie die

des Anachronistischen«. So werden Pro-

anderes Historikersubjekt integrieren und das Subjekt selbst als »stehendes Gewäs-

Universidad Politécnica de Madrid und

blematiken sichtbar, die im Spannungsfeld

die Slovak University of Tevhnology Bra-

von Medien und Geschichte vormals un-

ser« formulieren. Dem gegenüber stände

tislava gewonnen.

beachtet blieben.

eine Verflüssigung eines Subjekts, das

Bewerbungen zur Teilnahme am Trai-

Die Beiträge der interdisziplinär ausge-

sich nicht mehr auf feste Böden und his-

ningsprogramm »Culture and the City«

richteten Tagung fokussierten medienhis-

torische Tatsachen berufen kann, sondern

sind bis zum 1. April 2007 möglich.

torische und philosophische Aspekte des

im Bewusstsein der eigenen Kontingenz

Stillstellens: In einer zeitgeschichtlichen

die Frage nach dem Organisationszu-

www.urban-future.net

oder gegenwartsarchäologischen Pers-

sammenhang historischer und medialer

pektive ging es um die Diskussion unter-

Selbstbedingungen stellt.

Julia Wieck

schiedlicher Politiken des Stillstands. In

Dezernat Forschung

einer metahistorischen Fragestellung soll-

Das vielfältige Angebot der Tagung an fachübergreifenden Herangehensweisen

ten jene geschichtstheoretischen Haltun-

machte deutlich, dass die Thematik der

gen und ihre Medien rekonstruiert wer-

»stehenden Gewässer« sich nicht nur für

den, die sich vom »Fluss« der Ereignisse

die Geschichtswissenschaft als produktiv

abwenden, um unter der bewegten Ober-

erwiesen hat und in Zukunft vertieft wer-

fläche die hartnäckigen Strukturen und

den sollte.

Schichtungen des historischen Materials freizulegen. In geschichtskritischer Ab-

Die Aufnahmen der Vorträge werden demnächst als Audiofiles auf der

sicht wurde schließlich nach den Formen

Homepage des Graduiertenkollegs

einer verschobenen oder »verrückten«

(http://www.mediale-historiographien.

Zeitlichkeit gefragt, die geeignet sind, li-

de) zur Verfügung gestellt.

Schwerpunkt

»I applied for FUTURE to testify my

Forschung

Die Zeitlichkeit des Stillstands oder Alles steht

7

Forschung

Naturkatastrophen beherrschen Bauwerke unter extremen Einwirkungen

(uk) Naturkatastrophen wie Erdbeben,

zepte zur Bewältigung der Folgewirkungen

an katastrophensichere Bauwerke. Hier

Erdrutsche und Überschwemmungen

bzw. zur Vorausplanung entsprechender

liegen oft die Schwachstellen in den be-

stehen gerade in jüngster Zeit im Brenn-

Schutzmaßnahmen zu entwickeln und die

troffenen Gebieten, denn durch Natur-

punkt der weltweiten Öffentlichkeit. Be-

betroffenen Länder zu unterstützen. Meh-

katastrophen kommt es oft zum Zusam-

sonders hart betroffen sind jene Regionen

rere Forschungsprogramme sprechen Inge-

menbruch der örtlichen Infrastruktur.

und Länder, die den oft verheerenden

nieure und Mitarbeiter von Forschungsein-

Dies betrifft im Besonderen die armen

Auswirkungen auf Infrastruktur, Bauwerke

richtungen aus den betroffenen Ländern

Gruppen der Bevölkerung, deren Wohngebiete (Slums, städtische Randlagen) auf

und die Umwelt aufgrund ihrer unzurei-

an, die mit der Problematik vertraut sind

chenden wirtschaftlichen Lage nahezu

und sich an der Bauhaus-Universität geeig-

Grund ihrer »ungünstigen« Lage oftmals

machtlos gegenüberstehen. Schädigung

nete Methoden und Ansätze auf hohem

nur unzureichend auf derartige Ereignisse

der (Verkehrs-) Infrastruktur sowie die

wissenschaftlichen Niveau aneignen, um

vorbereitet sind. Neben den unzumutba-

teilweise jahrelangen Auswirkungen auf

diese nach der Rückkehr in das jeweilige

ren Auswirkungen auf die gesellschaftli-

die Lebensqualität der örtlichen Bevölke-

Heimatland effektiv umzusetzen. Ergänzt

chen Strukturen verändert sich auch die

rung sind die Folgen.

wird dies durch das Studienprogramm der

natürliche Umgebung in großem Maße

Graduate School in Structural Engineering

(Verwüstung und Unbewohnbarkeit gro-

Die Bauhaus-Universität widmet sich in

(GSSE) an der Bauhaus-Universität. Inner-

ßer Landstriche, Wegfall von Landwirt-

ihrer Forschung auf dem Gebiet des Kon-

halb dieses Programms werden Studieren-

schaft etc.).

struktiven Ingenieurbaus deshalb beson-

de aus den o.a. Ländern zum Master of

ders den Gebieten, die zum einen mit

Science ausgebildet und damit befähigt,

Viele Schäden und andere verheerende Auswirkungen von Naturereignissen

sich jährlich wiederholenden Ereignissen

in ihren Heimatländern entscheidend zur

könnten bereits durch entsprechende

(z.B. Tropenstürme und Fluten) als auch

Problemlösung beizutragen.

präventive Schutzmaßnahmen und kata-

mit in unregelmäßigen Perioden auftretenden Katastrophen (z.B. Erdbeben und

Die Forscher beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit Problemen der Entwick-

strophengerechtes Bauen drastisch reduziert werden. Dadurch kommt es auch

Erdrutsche) zu kämpfen haben (Südame-

lung von Prognosemethoden und Mo-

zu einer signifikanten Verbesserung der

rika, Mittelasien, Fern-Ost, Afrika). Es ist

nitoringsystemen sowie bautechnischen

dortigen Lebensqualität und generell der

notwendiger denn je, entsprechende Kon-

und materialspezifischen Anforderungen

gesellschaftlichen Entwicklung. Die globale Zusammenarbeit und die Verknüpfung der wissenschaftlichen Ressourcen sind wichtige Instrumente, um in Zukunft die Folgen von Naturkatastrophen besser

Schwerpunkt

bewältigen zu können.

8 Präsentation der Professur Bodenmechanik

KoWi-Bundestagung 2006 in Weimar

(dfo) Die Bundestagung der KoWi (Koordi-

Durch die Tagung sollen Wissenschaftlern

nierungsstelle EG der Wissenschaftsorga-

vielseitige Beteiligungsmöglichkeiten im

fang auf der Ordensburg zu Liebstedt das

nisationen) zur Europäischen Forschungs-

neuen Rahmenprogramm aufgezeigt und

Programm ab. Bereits am Vorabend der

förderung findet in diesem Jahr erstmalig

Impulse zur europäischen Zusammenarbeit

Tagung, am 20. Juni 06, findet ab 19 Uhr

in Weimar statt. Mit etwa 250 Teilnehmern

gegeben werden.

ein informelles »Get together« im Schwarz-

Am Abend des 21. Juni rundet ein Emp-

dient die Bundestagung dem lebendigen

Schwerpunkte der Tagung werden u.a.

Erfahrungs- und Informationsaustausch

die Beteiligungsregeln, also Kostenmodel-

sowohl der Tagungsbesucher unterein-

le, Projektarten und Förderinstrumente

senschaftler, Forschungsadministratoren,

ander als auch mit Repräsentanten der

sein. Auch dem spezifischen Programm

Multiplikatoren aus Universitäten und

Europäischen Kommission und leitenden

»People« und der Mobilitätsförderung

Forschungseinrichtungen, Vertreter aus

Mitarbeitern aus den Ministerien.

wird sich die Tagung widmen. Die Ein-

öffentlichen und privaten Einrichtungen

richtung des Europäischen Forschungs-

sowie Landes- und Bundesbehörden. An-

rates (ERC) bildet einen weiteren wich-

meldeschluss ist voraussichtlich der 9. Juni

Die Veranstaltung bietet aktuelle Informa-

Forschung

Forschung in Europa – gut aufgestellt für FP7

bierhaus zu Weimar statt. Die Bundestagung richtet sich an Wis-

tionen sowie konkrete Ausblicke auf das be-

tigen Tagungsordnungspunkt. Parallel

2006. Alle Interessenten, die die Tagung

vorstehende 7. Forschungsrahmenprogramm

stattfindende Workshops zu den drei

besuchen wollen, werden gebeten, sich

(Laufzeit: 2007 – 2013) für Antragsteller aus

Themenkomplexen »Gesundheit und Le-

bitte unbedingt anzumelden unter:

deutscher Sicht. Das Rahmenprogramm

benswissenschaften«, »Informations- und

http://www.kowi.de/services/veranstaltun-

wird eventuell sogar bereits Ende 2006 star-

Kommunikationstechnologien« sowie »En-

gen/buta/Registrierung/default.htm

ten und nach derzeitigem Stand mit etwa

ergie, Umwelt und Verkehr« ermöglichen

54 Milliarden Euro budgetiert sein.

eine sehr gute Orientierung zu den Inhalten des 7. Rahmenprogramms.

Kommentar: Weimar ohne Exzellenz? Die unterschiedlich erwartete Freiheit der

welchem Ausmaß sich der Zustand einer

jeder ausdrücklich zu begrüßenden und

Forschenden ist unabdingbar. Die dazu

deutschen Forschungslandschaft offenbart,

vielfältigen individuellen Exzellenz, ein

notwendigen Rahmenbedingungen kön-

der den Beteiligten, ungeachtet allem

dringender Anlass zur Fokussierung.

nen in zunehmendem Maß, auch unter

notwendigen Optimismus, seit längerem

eventueller zeitweiliger Einschränkung

bewusst sein sollte. Die anfänglich gestellte Frage beinhal-

haus-Universität Weimar ohne mittel-

durch gemeinsame Anstrengungen er-

tet zwei miteinander verknüpfte Teilas-

und langfristige Perspektive. Es ist eine

möglicht werden.

pekte: Erstens den der Qualität unserer

mögliche Interpretation des aktuellen

Forschung und zweitens den nach den

Prozesses, das die umfassende persön-

Anlässlich des Ergebnisses der ersten Run-

zukünftigen Rahmenbedingungen für die-

liche Freiheit der Forschenden in Hin-

de der so genannten »Exzellenzinitiative«

selbe. Es wäre falsch, sich nach der ersten

blick auf die Rahmenbedingungen bzw. die individuell gewählten Themen und

ist nun ein geeigneter Moment, wieder

Erfahrung vollständig aus diesem Prozess

einmal inne zu halten und sich als For-

zurückzuziehen. Als Voraussetzung für

Konzepte, zukünftig vor allem (oder gar

schender über die Konsequenzen Gedan-

eine erfolgreiche zukünftige Bewerbung

nur?) durch den gemeinsamen Erfolg zu

ist aber die Einsicht über die Profilierung

garantieren ist.

ken zu machen. Wie einer breiten Öffentlichkeit mit außergewöhnlichem Medienaufwand

unserer Forschung, heute mehr denn je

Diesem müssen sich vor allem die an

gefordert, unumgänglich. Als Fundamen-

Strukturdiskussionen, Haushaltsausschüs-

verkündet, hat die Vorsiebung die Spreu

te des Erfolgs sind zu etablierende For-

sen, Berufungskommissionen etc. Betei-

vom Weizen zu trennen vermocht. Es gibt

schergruppen, Graduiertenkollegs und

ligten im besonderen Maße bewusst sein.

viele Ausgeschiedene und eine hingegen

Sonderforschungsbereiche unabdingbar.

kleine Gruppe von Beteiligten, der die

Hier ist im Hinblick auf die Mitbewerber

Prof. Dr. Tom Schanz

Hoffnung auf die folgende Runde bleibt.

der bewusst verwendete Plural zu beach-

Fakultät Bauingenieurwesen

Es sei jedem überlassen, wie groß die

ten. Fehlt dazu von Fall zu Fall die kriti-

Überraschung letztendlich war, bzw. in

sche antragsfähige Masse, ist dies, neben

Schwerpunkt

der persönlich idealen Situation, nur

Das Schlimmste, was uns in dieser Situation passieren kann, ist eine Bau-

9

Bauhaus-Sommerakademie 2006 Neuer Name, bewährtes Programm

Bereits zum 14. Mal werden im August etwa 400 Studierende und Graduierte aus Deutschland und aller Welt auf dem Cam-

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pus der Bauhaus-Universität erwartet.

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Unter dem neuem Titel »Bauhaus-Som-

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merakademie«, aber mit bewährtem Konzept aus Bildung, Kultur und Begegnung, läuft die Vorbereitung des jährlichen Sommerprogramms der Bauhaus-Universität auf Hochtouren. Neben den Sprachprogrammen »Deutsch in Weimar« und »Sprachen fürs Leben« werden ausgewählte Themen des Bauingenieurwesens in Fachprojekten angeboten. Weitere Informationen und die OnlineAnmeldung sind unter www.uni-weimar. de/sommerakademie verfügbar. Interessierte können sich bis zum 31. Mai 2006 für die Fachprojekte anmelden. Für ausländische Teilnehmer besteht die Möglichkeit der finanziellen Förderung. Daniela Raddi Projektmanagement Bauhaus-Sommerakademie

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Bauen im Bestand Das Bauen im Bestand ist die Herausforderung für zukünftige Bauingenieure und Architekten! Der Anteil des Modernisierungsvolumens am gesamten Wohnungsbauvolumen betrug bereits 2004 in Deutschland 60 Prozent (Quelle: DIW). Die Tendenz ist steigend. Dieses Fachprojekt wird deshalb ausländischen und deut-

Universität

schen Graduierten und Studierenden einen Einblick in das aktuelle Themengebiet »Bauen im Bestand« geben. In einer Kombination aus Fachvorträgen, Exkursionen und Diskussionen werden vom 14. bis zum 18. August 2006 Aspekte der Planung und

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Ausführung von Bauvorhaben im Bestand Abbrucharbeiten für das Weimar Atrium. Bild: Professur Baubetrieb und Bauverfahren.

vorgestellt. Die Seminarbeiträge gestalten

Referenten der Bauhaus-Universität Weimar sowie aus der Wirtschaft. Die geodätische Bestandsaufnahme wird zur Erstellung von Bestandsplänen

Advanced Studies in Structural Engieering and CAE

und zur Dokumentationen des Ist-Zustandes durchgeführt. Den Teilnehmern werden die hierfür notwendigen Messtechniken, Messsysteme und erzielbare Genauigkeiten vorge-

Als ein internationales Forum für den

Nutzung moderner Methoden und Kon-

stellt. Anhand von ausgewählten Praxis-

Austausch von Ideen und Erfahrungen

zepte der Berechnung, sollen die Teilnehmer mit Problemen des späteren Berufs-

beispielen werden Einsatzmöglichkeiten

im Ingenieurbau steht dieser Kurs vom

des Monitorings und der Belastungsun-

07. bis 19. August 2006 im Zeichen der

lebens konfrontieren. Die Ergebnisse der

tersuchungen charakterisiert.

Zusammenarbeit zwischen Bauingenieur-

Projektbearbeitung werden in einer Ab-

studenten aus aller Welt und wird von

schlussveranstaltung vor dem gesamten

Das Bauen im Bestand stellt besondere Anforderungen an die Baustellen-

Professuren der Fakultät Bauingenieurwe-

Fachkurs sowie interessierten Studieren-

organisation. Es werden Möglichkeiten

sen bereits zum neunten Mal durchgeführt.

den und Mitarbeitern der Bauhaus-Uni-

der Baustelleneinrichtungsplanung unter

Das englischsprachige Projekt richtet sich

versität Weimar präsentiert.

Nutzung dieser räumlichen und zeitlichen

an Graduierte (mit abgeschlossenem B. Sc.)

Gegebenheiten aufgezeigt. Ergänzend

und PhD-Studenten.

werden baurechtliche Aspekte von Be-

Insgesamt 40 internationale Studieren-

Neben dem vielseitigen Fachprogramm, das zwei Fachexkursionen sowie Gastvorträge aus der Praxis beinhaltet, wird der

standsbaustellen exemplarisch mit dem

de und Graduierte werden im Rahmen

Kurs von einer Reihe kultureller und sozialer Aktivitäten begleitet.

Fokus auf Verkehrssicherungspflichten

des DAAD-Förderprogramms »German

dargestellt. Der Exkurs zum Sicherheits-

Summer Academies« hinsichtlich Teilneh-

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass

und Gesundheitsschutz auf Bestandsbau-

mergebühren, Lebenshaltungskosten und

die Teilnehmer für ihr weiteres Studium

stellen gibt einen Überblick zu speziellen

Reisekosten gefördert. Studierende der

bzw. für ihre Forschung wertvolle Er-

Gefährdungen und Schutzmaßnahmen.

Bauhaus-Universität Weimar können kos-

kenntnisse und Fertigkeiten gewinnen

tenlos teilnehmen.

konnten. Wesentlich sind dabei die Er-

Bestandsbauwerke entsprechen in den meisten Fällen nicht mehr den heutigen

Im Rahmen der ersten Kurswoche wird

Anforderungen an den Brandschutz. Die

eine Reihe von anspruchsvollen Vorlesun-

fahrungen des Arbeitens in multinationalen Teams und die Entwicklung der

genaue Betrachtung des Brandschutzes

gen und Seminaren aus den Fachberei-

Fähigkeit, sich gegenseitig anzuerkennen

ist deshalb in vielen Projekten die Vor-

chen Strukturmechanik, Bodenmechanik,

und neues Wissen aufzunehmen. Die

raussetzung für das erfolgreiche Planen

Massivbau, Stahlbau, Erdbebeningenieur-

Möglichkeit des fachlichen Austausches

und eine zukünftige Nutzung des Bau-

bau und Informatik im Bauwesen ange-

und des kooperativen Arbeitens in den

werks. Baurechtliche Bewertungen, ge-

boten. Praktische Übungen, bei denen

Projekten demonstrieren in gelungener

setzliche Regelungen und der Bestands-

die Teilnehmer komplexe Lösungsansätze

Weise, dass eine anspruchsvolle Inge-

schutzbegriff werden erklärt. Diese

kennen lernen können, sollen einen wich-

nieurausbildung die Grundlagen für die

theoretischen Grundlagen werden ferner

tigen Bestandteil des Kurses bilden.

Mitarbeit in der Forschung gewährleistet.

in komplexen Beispielen zu Brandschutzkonzepten im Bestand verdeutlicht. Exkursionen zu aktuellen Bestandsbaustellen in der Umgebung erläutern praxis-

In der zweiten Woche ist die Bearbeitung von Fachprojekten in kleinen inter-

Dipl.-Ing. Idna Starcevic

nationalen Teams geplant. Die Bearbei-

ASSEC coordinator

tung praxis-ähnlicher Entwürfe, unter

nah die Besonderheiten der Planung und Ausführung von Bauvorhaben im Bestand. Resümee und Abschlussdiskussion geben Teilnehmern und Referenten die Möglichkeit, Erfahrungen zum Themengebiet auszutauschen und ihr Fachwissen mit internationalen Betrachtungsweisen anzureichern. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Bargstädt M.Sc.,

Universität

Professur Baubetrieb und Bauverfahren. Die Professur Baubetrieb und Bauverfahren betrachtet das Themengebiet Bauen im Bestand als Schwerpunkt in Forschung und Lehre.

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Dipl.-Ing. (FH) Antje Hegewald M.Sc. Professur Baubetrieb und Bauverfahren

Teilnehmer der Advanced Studies 2005. Bild: Professur Stahlbau.

Campus Weimar welcomes you!

Aufgrund der unterschiedlichen Verfahrensweisen und Anmeldeprozeduren in den einzelnen Fakultäten im Hinblick auf Projekte, Fachkurse und Seminare hat sich die dezentrale Hilfestellung durch die Counselling Officer bereits jetzt bewährt

Zum Sommersemester 2006 hat das Team

Anschließend führten die zuständigen

und konnte zu einem reibungslosen Start

von Campus Weimar International zusam-

Counselling Officer die Neuankömmlin-

in Weimar beitragen.

men mit den Mitarbeitern des Dezernates

ge durch die Fakultäten und machten sie

Internationale Beziehungen (DIB) zum

mit den jeweiligen Besonderheiten ver-

Die Resonanz auf die angebotenen Aktivitäten und Feierlichkeiten, organisiert

ersten Mal gemeinsam die ausländischen

traut. Nach intensiver Betreuung in den

unter Federführung des DIB, zeigen, dass

Studierenden der Bauhaus-Universität

ersten Semestertagen verfügen nun alle

die »neuen Weimarer« gerne hier studie-

an ihrem neuen Studienort in Empfang

Austauschstudenten über einen passenden

ren und auch die Gelegenheit wahrneh-

genommen.

Studienplan und sind dabei, sich in den

men, über den eigenen akademischen Tel-

Studienalltag einzuleben.

lerrand hinaus Erfahrungen zu sammeln. Wir sind zuversichtlich, dass die verstärkte Unterstützung für unsere internationalen Studierenden auch dazu beitragen wird, den Studienerfolg zu sichern und die Studienergebnisse zu optimieren. Bei Fragen und Wünschen stehen das DIB und unser Team gerne zur Verfügung. Also nochmals: Welcome to Weimar, welcome to Campus Weimar International! Matthias Reiber, Gregor Sauer

Die neuangekommenen Studenten vor dem Hauptgebäude. Bild: Campus Weimar International.

Campus Weimar International

Hochschulinformationstag (HIT)

Internationales

Erfreuliche Resonanz bei den Schülerinnen und Schülern

Netzwerk

(dsl) Die Bauhaus-Universität Weimar

gaben die Studienberater und Fachstu-

(bauing) Die Professur BWL im Bauwesen,

öffnete am 11. März von 9 bis 15 Uhr wie-

dienberater. Die Führungen von Studie-

der Fakultät Bauingenieurwesen hat mit

der ihre Türen, um Studieninteressierte

renden durch die Uni waren ebenso

dem Knowledge Centre @ Weimar ein in-

vor Ort über das Angebot der Hochschule

nachgefragt, wie die offenen Werkstät-

ternational agierendes Netzwerk geschaffen.

zu informieren.

ten oder das Medienzentrum. Auch das

An renommierten Universitäten, wie der

neue Beratungsangebot für Eltern: »Wie

Stanford University, dem Asian Institute of

Trotz des Schneegestöbers am Morgen

unterstütze ich mein Kind bei der Studien-

Technology Bangkok oder der Stellenbosh

fanden ca. 600 Abiturienten, teils auch mit

platzwahl« war gut besucht. Die Eltern

University in Südafrika bietet sich dadurch

ihren Eltern, den Weg in die Bauhaus-Uni-

bekamen hilfreiche Tips und die Jugend-

für interessierte Studenten die Möglichkeit

versität. Die Kolleginnen und Kollegen an

lichen hatten Zeit, sich unabhängig zu

eine Studienarbeit anzufertigen oder ein

den Infoständen gaben erste Auskünfte

informieren.

Teilstudium zu absolvieren.

schon vor der eigentlichen Eröffnung und berieten teilweise auch noch nach dem

Universität

offiziellen Ende.

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Die Studieninteressierten kamen im wesentlichen aus der Region, aber auch

»Der Vorteil davon ist« berichtet Franziska Morgenroth, die eine Studienarbeit

junge Leute aus Schwerin und Nürnberg

in Manchester anfertigte, »dass man be-

Neues zu den Studienangeboten der

waren da und nutzten das Wochenende

reits einen konkreten Ansprechpartner

Fakultäten Architektur, Bauingenieurwe-

nicht nur zur Information über die Studi-

vor Ort hat, der einen informiert sowie

sen, Gestaltung und Medien erfuhren die

enangebote. Wegen der guten Resonanz

thematisch für Fragen und Anleitung zur

Besucher in der Mensa am Park und im

haben die Studienberater und Fachstudi-

Verfügung steht.« Nähere Informationen

Hörsaalgebäude. Detaillierte Informatio-

enberater der Universität beschlossen, an

zum KC@W, sowie zu den weiteren Part-

nen rund um das Studium, beispielsweise

dem Termin festzuhalten, auch im nächs-

neruniversitäten und Austauschmodali-

zu Studienbedingungen, Einschreibemo-

ten Jahr, im März den HIT in ähnlicher

täten haben die Ansprechpartner Torsten

dalitäten oder zur Studienfinanzierung

Weise zu veranstalten.

Kleiß und Andrea Jungbecker.

10 Jahre »experiment bauhaus« Dies Academicus und Sommerfest am 23. Juni 2006

Die Tage vom 23. bis zum 25. Juni 2006

det eine Tombolaverlosung statt, danach

stehen ganz im Zeichen der beiden

sorgt eine Band für Unterhaltung.

Weimarer Hochschulen. Nach dem Dies

Das alles erwartet Studierende gegen

Fürstenhauses um 11 Uhr — für die meisten bleibt damit sicherlich noch etwas Zeit zum Ausschlafen für das ereignisreiche

Academicus der Bauhaus-Universität am

einen Eintritt von 3 Euro, während Ein-

Nachmittag des 23. Juni wird am Abend

trittskarten für alle anderen im Vorver-

desselben Tages gemeinsam gefeiert, be-

kauf 3 und an der Abendkasse 6 Euro kos-

Rektoramt der Bauhaus-Universität und

vor die Hochschule für Musik Franz Liszt

ten. Speisen und Getränke sind in diesem

im Veranstaltungsbüro der Hochschule

ihren Dies Academicus am 24. und 25.

Preis nicht inbegriffen, werden aber vom

für Musik ab dem 6. Juni erhältlich. Zu-

Juni begeht.

Studentenwerk kostengünstig angeboten.

dem können sie schon jetzt unter www.

Unter dem Titel »experiment bauhaus«

spirierender Atmosphäre auf die Angehö-

präsentiert sich die Bauhaus-Universität

rigen beider Hochschulen und einige ihrer

im Audimax und im Foyer der Universitäts-

Partner zu treffen.

Nutzen Sie die Gelegenheit, um in in-

bibliothek. Der repräsentative Ort soll

Am nächsten Tag beginnt der Dies Aca-

Wochenende in Sachen Musik. Karten für das Sommerfest sind im

uni-weimar.de/hochschulfest vorbestellt werden. Anika Christin Buschmann Universitätskommunikation

dazu genutzt werden, um über die Hoch-

demicus der Hochschule für Musik mit

Organisation des Dies Academicus und des

schule zu informieren. Jeweils zwei Profes-

dem Eröffnungskonzert im Festsaal des

Sommerfest

soren einer Fakultät berichten über aktuelle Projekte, während sich die zentralen Einrichtungen im Foyer vorstellen. Anlässlich des zehnjährigen Namensjubiläums wird diese Veranstaltung eine Möglichkeit sein, einen Einblick in das weite Spektrum zu erhalten und zu erfahren, was das Studieren an der Universität über die fachlichen Disziplinen hinaus so erlebenswert macht. Bei Kaffee, Kuchen und Eis möchte die Universität allen Mitarbeitern, Studierenden und Interessierten eine Plattform bieten, um mit einem Teil ihrer Angehörigen ins Gespräch kommen zu können. Besuchen Sie am 23. Juni zwischen 14 und 18 Uhr die Universitätsbibliothek – jede der vier Fakultäten wird je eine Stunde zur Verfügung haben – und machen Sie sich einen Eindruck von dem Ausschnitt des vielfältigen Universitätsgeschehens, der Ihnen dort geboten wird. Unter dem Motto der Begegnung und des Zeigens entstandener Arbeiten steht auch das am Abend stattfindende gemeinsame Weimarer Sommerfest mit der

punkt der Hochschulangehörigen und der Öffentlichkeit. Im Innenhof, im Erdgeschoss und auf der Terrasse können musikalische Darbietungen der Hochschule für Musik und Filme sowie Exponate der Bauhaus-Universität genossen und begutachtet werden. Ab etwa 22 Uhr fin-

Universität

Hochschule für Musik Franz Liszt. Ab 19 Uhr wird die Mensa am Park zum Treff-

13

Prominenter Besuch zum Feininger-Jahr US-Botschafter zu Gast an der Bauhaus-Universität

(uk) Der amerikanische Botschafter in

versitäten in den Vereinigten Staaten wie

Berlin, William R. Timken, war während

University of California, Pratt Institute und

seines Aufenthalts in Weimar anlässlich

weiteren Kunsthochschulen. Weiterhin in-

des Feininger-Jahres auch an der Wir-

teressierten die Studienbedingungen in der

kungsstätte des Künstlers Lyonel Feinin-

Stadt Weimar. Auf die Frage des Botschaf-

ger, an der heutigen Bauhaus-Universität,

ters hin, wo die Studierenden ihr Quartier

zu Gast. Professor Gerd Zimmermann,

hätten, verwies der Rektor auf die enge

Rektor der Weimarer Universität, Prorek-

Verbindung zur Stadt: »Stadt und Universi-

tor Professor Karl Beucke sowie Professo-

tät sind aufgrund der langen gemeinsamen

rin Liz Bachhuber begrüßten Botschafter

Geschichte sehr eng miteinander verbun-

Timken im Hauptgebäude – und damit

den, die Studierenden der Bauhaus-Uni-

genau an dem Ort, an dem Feininger als

versität leben in der Stadt und sind ein Teil

Meister des Bauhauses von 1919 bis 1925

von ihr. Ein Campus auf »der grünen Wie-

sein Atelier hatte.

se« ließ sich in Weimar glücklicherweise vermeiden.«

In dem Hintergrundgespräch zwischen dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt

Dass die Studierenden an der Bauhaus-Universität immer auch einen in-

Weimar und der Eröffnung der Feinin-

tensiven Eindruck von Weimar und seiner

ger-Ausstellung im Bauhaus-Museum in-

Geschichte erhielten, sei auch Anliegen

formierte sich der Botschafter über das

der Bauhaus Sommer-Akademie, erklärte

Profil der Bauhaus-Universität im Span-

Liz Bachhuber, Professorin Freie Kunst:

nungsfeld zwischen Geschichte und Ge-

»Die Studierenden können damit auch

genwart sowie über ihre Entwicklungsziele.

mit weniger ausgezeichneten Deutsch-

Besichtigung des Hauptgebäudes v.l.n.r.: Sue Timken, Rektor Prof. Dr. Gerd Zimmermann, William R. Timken.

kenntnissen zu uns kommen.« In jedem

das Projektstudium sowie die zahlreichen

Sommer lädt die Sommer-Akademie zu

Programm, das einen perfekten Einstieg

internationalen Beziehungen der Bau-

Sprachkursen von Deutsch bis hin zu di-

auch für amerikanische Studierende an

haus-Universität, insbesondere mit Uni-

versen Fremdsprachen ein, es gibt zudem

die Bauhaus-Universität bietet.

Universität

Im Mittelpunkt des Gesprächs standen

14 Besichtigung des Gropiuszimmers. Bilder: Nathalie Mohadjer

ein spannendes kulturelles und soziales

Zur Zukunft der Universität Hochschulverband fordert Umdenken in der Forschungspolitik

(uk) Am 20. und 21. März 2006 fand in

Auftrag einzusetzen, Vorschläge für eine

gabungen und die fördernde Begleitung

Weimar der 56. Hochschulverbandstag

stärkere Verankerung der Forschung in der

des wissenschaftlichen Nachwuchses

statt, bei dem sich der Deutsche Hoch-

Universität zu unterbreiten. »Exzellente

durch alle akademischen Qualifikations-

schulverband (DHV) unter dem Motto

und gute Forscher müssen grundsätzlich

phasen Aufgabe aller Universitäten und

»Wir kennen von allen Dingen den Preis

auch akademische Lehrer sein, denen die

jedes einzelnen Universitätsprofessors

und von nichts den Wert – Wissenschaft

Lehre und die Pflege des wissenschaftli-

bleiben müsse.

und Kunst im Zeichen der Globalisierung«

chen Nachwuchses rechtlich verbindlich

mit der Zukunft der Forschungspolitik

anvertraut ist.«

auseinander setzte.

Vehement sprach sich der DHV gegen

In der Frage der Forschungsfinanzierung teilt der DHV die Ansicht des WR, dass die Forschungsförderung weiterhin

eine »Klassenaufspaltung« der Universi-

gemeinsame Aufgabe von Bund und Län-

In keinem vergleichbaren Industrieland

täten aus, wie in den Thesen des Wissen-

dern sein sollte. Der DHV wies darauf hin,

sei der Anteil der außeruniversitären For-

schaftsrates (WR) zur künftigen Rolle der

dass »die Einwerbung von privaten Dritt-

schung so hoch wie in Deutschland, so

Universitäten im Wissenschaftssystem

mitteln den Staat jedoch nicht aus seiner

der DHV in der Resolution zur »Zukunft

vorgeschlagen wurde. Demnach seien nur

finanziellen Verantwortung für die Uni-

der staatlich geförderten Forschung«. Des-

noch solche Universitäten oder Fakul-

versitäten entlässt.« Man müsse sich auch

halb solle es erklärtes Ziel der Forschungs-

täten mit der Heranbildung des wissen-

darüber im Klaren sein, dass insbesonde-

politik sein, die Universität wieder stärker

schaftlichen Nachwuchses zu betrauen,

re Drittmittel aus nicht staatlich finan-

als Stätte von Forschung und Innovation

die den »hohen Ansprüchen« eines »ange-

zierten Fonds auch die Gefahr von Ab-

zu begreifen. DHV-Präsident Professor

messenen wissenschaftlichen Umfeldes«

hängigkeiten und damit das Risiko einer

Dr. Bernhard Kempen schlägt vor, eine in-

genügten. Der DHV hält dem entgegen,

wissenschaftsinadäquaten Forschungslen-

ternationale Expertenkommission mit dem

dass das Erkennen wissenschaftlicher Be-

kung erhöhen.

Hochschulweite studentische Fit für die Lehre!

Lehrevaluation

Nach einem guten Start im Wintersemes-

angebotenen Weiterbildungen besucht

Ab dem Sommersemester 2006 werden in

ter 2005/06 wird es auch in diesem Som-

werden. Das jeweils aktuelle Programm

allen vier Fakultäten zwei neue veranstal-

mer- und im kommenden Wintersemester

kann unter der Adresse www.uni-erfurt.

tungsspezifische Fragebögen mit dem Ziel

ein differenziertes Angebot für die hoch-

de/hit abgerufen werden. Dort sind auch

eingesetzt, die Qualität von Studium und

schuldidaktische Weiterbildung geben, das

die Veranstaltungen zu buchen. Für Nach-

Lehre zu verbessern und die Kommunikati-

sich vor allem an junge Hochschullehrerin-

fragen und Auskünfte hier vor Ort steht

on zwischen Lehrenden und Studierenden

nen und Hochschullehrer wendet. Einige

Ihnen Dr. Andreas Mai (andreas.mai@uni-

zu fördern. Beide Instrumente der Lehre-

Veranstaltungen – wie etwa ein viertägiger

weimar.de) zur Verfügung.

valuation wurden vom Senatsausschuss für Evaluation entwickelt und werden nach

2006 – finden in Weimar statt. Da sich die

Dr. Andreas Mai

Bauhaus-Universität mit den Hochschu-

Bologna-Berater

Auswertung des ersten Durchlaufs im Sommersemester, zusammen mit einem Evalu-

len in Erfurt, Ilmenau, Schmalkalden und

ationskonzept für die Bauhaus-Universität

Nordhausen auf ein gemeinsames Pro-

im Spätherbst dem Senat zur Beschluss-

gramm geeinigt hat, können auch die dort

fassung vorgelegt. Ansprechpartner sind Prof. Dr. Lorenz Engell ([email protected]) und Dr. Andreas Mai (andreas. [email protected]). Dr. Andreas Mai Bologna-Berater

Universität

Workshop als Einstiegsangebot im Herbst

15

Feierliche Einweihung für Neubau MFPA bezieht neues Gebäude

(uk) Am 22. März 2006 übergab das Staatsbauamt Erfurt den Neubau des Büro- und Laborgebäudes der Materialforschungs- und -prüfanstalt Weimar (MFPA) in der Coudraystraße 9-11. Der Thüringer Minister für Bau und Verkehr Andreas Trautvetter und der Thüringer Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel eröffneten die Einweihungsfeier und übergaben die Schlüssel an den wissenschaftlichen Direktor der MFPA, Prof. Dr.-Ing. Joachim Bergmann. An das Grußwort von Prof. Dr. Gerd Zimmermann, Rektor der Bauhaus-Universität, schloss sich ein Rundgang durch das neue Gebäude an. Der Neubau bietet moderne Labore, Werkstätten und Büros für die Fachgebiete Baustoffe, Umwelt, Werkstoffe und Bauteile sowie die Verwaltung. Es verbleiben die

Der Neubau der Materialforschungs- und Prüfanstalt. Bild: Christiane Zuleger

Fachgebiete Bauphysik/Prüftechnik und Geotechnik am bisherigen Standort, bis

reiche der Bau- und Umweltchemie, die

der Neubau des CIB.Weimar bezugsfertig

Einrichtung von spezialisierten Laboren

ist. Die neuen Arbeitsbedingungen führen

für Klimatests, Frost-Tauwechseltests an Baustoffen oder die erstmalige Einrich-

zu wesentlichen Verbesserungen. Bei-

tung eines Applikationslabors für Laser

spielhaft seien die Zusammenführung

genannt.

der bisher räumlich getrennten Laborbe-

Für den optimalen Durchblick:

Universität

die Bibliothekstasche

16

(uk) »Könnte ich bitte mal einen Blick in

von eigenen, undurch-

Ihre Tasche werfen?« – diese Aufforde-

sichtigen Laptoptaschen

rung wird ab dem 1. Juni 2006, 9 Uhr in

und Rucksäcken in den

der Universitätsbibliothek der Geschichte

Bibliotheksräumen ist

angehören. An diesem Tag sind erstma-

dann nicht mehr mög-

lig transparente Bibliothekstaschen an der

lich.

Ausleihe im Bibliotheksneubau erhältlich (Unkostenbeitrag 1 Euro/Stück). Teilweise gesponsert von der Dresdner Bank dienen die beidseitig mit dem Banklogo und dem Bibliothekslogo versehenen Taschen als Möglichkeit für den Transport von Laptop, Büchern und Schreibzeug. Die Benutzung

Bibliothekstaschen. Grafik: Cissy Hecht.

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Projekte | Forschung

Architektur

Erfolgreiche Akkreditierung für Fakultät Architektur Umstellung der Studienprogramme auf Bachelor und Master weitgehend abgeschlossen

(archit) Die Fakultät Architektur der Bau-

Mit Beginn des Wintersemesters 2005/06

land durchgeführten Pilotprojekten für

haus-Universität Weimar ist eine der ers-

wurden erstmals Studierende, auf Grund-

eine generelle Anerkennung der akkreditierten Studiengänge durch die UIA dar.

ten, die nicht nur auf das Bachelor- und

lage der damals noch vorläufigen Geneh-

Mastersystem gemäß der Vorgaben des

migung des Thüringer Kultusministeriums,

In Fachgesprächen mit der Universi-

Bologna-Prozesses umgestellt hat, son-

nur noch in die Bachelor- und Masterstu-

täts- und Fakultätsleitung sowie Studien-

dern auch die erste Architekturfakultät

diengänge immatrikuliert.

gangsleitern und Studierenden wurde das

Deutschlands, deren Studienprogramme akkreditiert wurden.

Vom 9. bis zum 11. November 2005 war die Gutachtergruppe, die sich aus

Studienangebot der Fakultät Architektur hinsichtlich der Studierbarkeit, der Aus-

Dipl.-Ing. Karl-Ullrich Bechler (Vizeprä-

bildungsinhalte und Qualifikationsziele

Der Gutachterbericht der Akkreditierungs-

sident des BDA, Heilbronn) / Prof. Dipl.-

geprüft.

agentur attestiert der Fakultät einen bei-

Ing. Frid Bühler (Bühler + Bühler Archi-

spielgebenden Komplexitätsgrad ihrer

tekten, München) / Prof. Dr. Berthold

kultät Architektur wurde am 6. April

Ausbildungsangebote. Dieses externe Ur-

Burkhardt (TU Braunschweig, Institut für

2006 mit geringfügigen Auflagen akkre-

teil stellt für die Fakultät einen vorläufigen

Tragwerksplanung) / Prof. Dr. Bob Mar-

ditiert:

Höhepunkt in der mehrjährigen Debatte

tens (TU Wien, Insitut für Architektur und

Das gesamte Studienangebot der Fa-

zur Umstellung der Studiengänge auf das

Entwerfen) / Prof. Dr. Uwe-Jens Walther

· Konsekutiver Studiengang Architektur

Modell Bachelor und Master dar. Damit ist

(TU Berlin, Insitut für Soziologie) / Mona

· Bachelor, 6 Semester (Bachelor of

die Weimarer Architekturschule endgültig

Wirth (RWTH Aachen, Studierende im

Science)

im Bolognaprozess der Formierung eines

Fach Architektur) zusammensetzte, an der

· Master, 4 Semester (Master of Science)

gemeinsamen europäischen Hochschulrau-

Fakultät Architektur zu Gast.

mes angekommen. Innerhalb eines Bearbeitungszeitraums

Neben den Fachgutachtern nahmen Prof. Vladimir Slapeta (TU Prag, Fakultät

· Postgradualer Masterstudiengang archineering (4 Semester) · Postgradualer Masterstudiengang

von zweieinhalb Jahren erfolgte eine

Architektur) und Dipl.-Ing. Arch. Wolf

Neudefinition des Profils der Ausbildung,

Tochtermann (UNESCO) als Vertreter der

· Postgradualer Masterstudiengang

Europäische Urbanistik (4 Semester)

der Studieninhalte und Qualifikations-

UIA (Union Internationale des Architec-

MediaArchitecture (4 Semester)

ziele. Die umfangreichen Unterlagen der

tes) sowie Vertreter der Akkreditierungs-

Selbstdokumentation konnten im Juni

agentur und Peter Gemmeke vom Thürin-

Nähere Informationen über Inhalte, Zulas-

2005 bei dem Akkreditierungs-, Zertifi-

ger Kultusministerium in beobachtender

sungsvoraussetzungen und Bewerbungs-

zierungs- und Qualitätssicherungsinstitut

Funktion am Peer Rewiew teil.

fristen gibt es unter www.uni-weimar.de.

ACQUIN zur Begutachtung eingereicht

Die Teilnahme der UIA Beobachter am Verfahren stellt eins von drei in Deutsch-

Projekte | Forschung

werden.

18 Diplomausstellung 2005 der Fakultät Architektur. Bilder: Tobias Adam

Gemeinsamer Masterkurs an der Tongji-Universität Shanghai und der Bauhaus-Universität

Mit dem Start von IIUS vervollständigte

Doch es gibt auch Unterschiede. Während

Schillers, Herders und Wielands, Liszts,

das Institut für Europäische Urbanistik

die Programme der Europäischen Urbanis-

Van de Veldes und Gropius’, der hier 1919

(IfEU) an der Fakultät Architektur der

tik (Master und Promotion) bilingual sind,

das weltberühmte Bauhaus gründete, wie

Bauhaus-Universität Weimar sein Ange-

ist die Unterrichtssprache in IIUS aus-

kaum ein anderer Ort die Chance eines

bot an postgradualen Studienangeboten.

schließlich englisch. Der wichtigste Unter-

Zugangs zur deutschen und europäischen

Jetzt haben Studierende aus aller Welt

schied ist jedoch der Komplettaustausch

Kultur.

nicht nur die Wahl zwischen dem Master-

im dritten Semester. Die am IfEU immatri-

und dem Promotionsstudium der »Euro-

kulierten Studierenden gehen für ein hal-

Nach Auswertung der bisherigen Bewerbungsunterlagen und Eignungsprü-

päischen Urbanistik«, sondern sie können

bes Jahr nach China und, vice versa, die

fungen lässt sich feststellen: Für IIUS

sich auch für einen der begehrten jährlich

am CAUP immatrikulierten IIUS-Studie-

interessiert sich eine junge, hoch quali-

15 Plätze im Masterkurs IIUS bewerben.

renden für dieselbe Zeit nach Deutschland.

fizierte, mobile und bereits erstaunlich

Außerdem erhalten die Absolventen von

weltläufige Generation von »young pro-

IIUS wird gemeinsam von der School of

IIUS zwei Master-Urkunden, ein Zertifikat

fessionals«, Diese »proteische« Genera-

Architecture and Urban Planning (CAUP)

der Bauhaus-Universität und ein weiteres

tion fühlt sich in der Welt zu Hause, sucht

an der Tongji-Universität Shanghai und

der Tongji-Universität.

die neue Erfahrung und zieht aus dieser

vom IfEU angeboten. Mit dem CAUP wur-

Gestützt durch ein – von zwei völlig

de eine der in China und Asien führenden

unterschiedlichen Hochschulsystemen –

Architektur- und Planungsschulen als Part-

gemeinsam getragenes und entsprechend

nerin für das Institut in Weimar gewonnen.

synchronisiertes Lehrprogramm erhal-

Bewerbung unter www.uni-weimar.de/

In der strategischen Stadtplanung und

ten Studierende von IIUS die einzigartige

urbanistik

-entwicklung ist das CAUP in China mit

Chance, eine der wirtschaftlich und in der

gleichermaßen berufliche Inspiration und Lebensfreude. Weitere Informationen, Kontakte und

großem Abstand die Nr. 1 und es ist kein

räumlichen Entwicklung dynamischsten

Prof. Dieter Hassenpflug

Zufall, dass die Leitung für die Planung der

Regionen der Erde aus eigener Erfahrung

Institut für Europäische Urbanistik

Weltausstellung Shanghai 2010 dem CAUP

kennen zu lernen. Die Weltstadt Shang-

anvertraut wurde.

hai mit ihren etwa 18 Mio. Einwohnern

zwischen der Bauhaus-Universität Wei-

ist ein Zentrum und zugleich Symbol der gegenwärtigen wirtschaftlichen Aufhol-

mar und der Tongji-Universität Shanghai

jagd Chinas. Auch liefert sie mit Pudong

wurden gemeinsame Studien- und Prü-

der gegenwärtigen urbanen Transforma-

fungsordnungen geschaffen und, für alle

tion in China das prominente Leitbild

Sonderregelungen, eine Studienverein-

einer erfolgreichen modernen Stadt. Es

barung – alles in deutscher, chinesischer

gibt gegenwärtig wohl kaum einen Ort,

und englischer Sprache. Der Deutsche

der Risiken und Chancen kultureller Glo-

Akademische Austauschdienst (DAAD)

balisierung so wirksam zur Schau trägt,

ließ sich von unserem Projekt überzeugen

wie Shanghai und die Metropolregion am

und stellte für einen Zeitraum von fünf

Jangtse-Delta.

Jahren eine großzügige Startfinanzierung bereit. IIUS ist ein »Exportartikel« des IfEU. So gleicht das Curriculum des Masterkurses

Umgekehrt lernen Studierende der Tongji-Universität in Weimar ein stärker wissenschaftlich geprägtes akademisches Umfeld an einer der größten Architektur-

nahezu durchgängig demjenigen der »Eu-

fakultäten Deutschlands kennen und

ropäischen Urbanistik«, mit viersemestri-

nehmen an fachlich hoch integrierten, in-

ger Regelstudienzeit, einem Praktikums-

terdisziplinär und zugleich praktisch aus-

semester (das sog. Modellprojekt) und

gerichteten europäischen Studienprojek-

speziellen Übungen wie »Moderation«

ten teil. Darüber hinaus können sie an der

oder »Einführung in das wissenschaftliche

bemerkenswerten Internationalität des

Arbeiten«. Beide bieten zudem ein inter-

IfEU partizipieren: Hier studieren ca. 100

disziplinäres Lehrprogramm an, welches

»postgraduates« aus 30 Ländern. Nicht

Städtebau, Stadtsoziologie, Stadtplanung

zuletzt bietet Weimar, die kleine Stadt

und Stadtmanagement kombiniert.

Projekte | Forschung

In Umsetzung des Hochschulvertrages

Architektur

Integrated International Urban Studies (IIUS)

19

voller großer Mythen, die Kulturstadt Europas von 1999, die Stadt Goethes und

Hauptgebäude der Tongji-Universität.

Architektur

Verweilen an der Autobahn Studentischer Wettbewerb liefert Denkanstöße für Thüringer Autobahnraststätte

(uk) Am 8. März hat die Jury unter Vorsitz

Einen Anerkennungspreis erhielt ein unge-

von Rektor Prof. Dr. Gerd Zimmermann

wöhnliches, aber bemerkenswertes Projekt

über die Gewinner des studentischen

von Stefan Farnetani und Florian Mon-

Wettbewerbs »Rennsteigrasten« entschie-

ka, das die Ausstellungsidee vom Ort der

den. Die Aufgabe des Wettbewerbs be-

Raststätte entkoppelte und als Informati-

stand in einem Konzept für eine einzigar-

onssystem über hunderte von Kilometern

tige Raststätte an der A 71, die gleichzeitig

entlang der Autobahn vorschlug.

Informations- und Dokumentationszentrum bieten soll. Dabei konnte die Jury

Der Ideenwettbewerb »Rennsteigrasten« war im Oktober 2005 gemeinsam

über eine erstaunliche Vielfalt von Lösun-

vom Thüringer Bauministerium und der

gen diskutieren und vergab nach ausführ-

Bauhaus-Universität Weimar ausgelobt

licher Beratung gleich zwei 1. Preise.

worden. Er soll mit einer gleichzeitig erarbeiteten Machbarkeitsstudie konkrete

Siegerentwurf von J. Schäfer und J. Simon.

Der eine Siegerentwurf von Johannes

Empfehlungen für den Bau der Raststätte

Schäfer und Johann Simon thematisiert mit

Geraberg an der wichtigsten Nord-Süd-

einem einzigen aufragenden, würfelartigen

route des Landes geben. Erstmals ar-

und robusten Bau das Fehlen von Orten

beiteten Ministerium und Universität in

am Rand der Autobahn. In seiner Innen-

dieser Art zusammen. Das Bauministeri-

welt bietet das Bauwerk genau jenes »Hei-

um erhoffte sich aus dem studentischen

matgefühl«, was der Autofahrer bei seiner

Wettbewerb Anregungen und ungewöhn-

Fahrt vermissen mag.

liche Denkanstöße. Er war bewusst inter-

Die andere Siegerarbeit von Anika Arndt und Vanessa Chacón Jo setzt einen

Siegerarbeit von A. Arndt und V. Chacón Jo.

Akzent, der dazu nicht gegensätzlicher

fachlich sowohl auf Architekten als auch

sein könnte. Ihre kristallartig geformten

auf Gestalter trifft. Prof. Dr. Jörg Glei-

Gebäudeteile liegen quer zur Autobahn

ter, Vertretungsprofessor in der Professur

und verbinden so die beiden Parkplatz-

Entwerfen und Architekturtheorie, sowie

seiten. Unterirdisch verbunden wirkt das

Prof. Wolfgang Sattler im Studiengang

Gebäude als begehbare Skulptur und ver-

Produktdesign betreuten die Studenten.

schmilzt die Ausstellung mit Architektur und Umwelt. Der zweite Preis von Aline Amore und Julia Teiwes stellt ein gläsernes, wandähnliches Gebäude quer zur Straße, um aus der Ferne tags und nachts höchst unterschiedliche Signale zu setzen. Die Jury konnte in der Abschlussveran2. Preis: A. Amore und J. Teiwes.

staltung deutlich machen, dass die Signalidee einer Raststätte an der Straße bei einigen Vorschlägen der Studierenden eine wesentliche Rolle gespielt hat. Abge-

Projekte | Forschung 20

sehen von den Gebäuden wurden in allen Beiträgen Vorschläge für die Ausstellungsgestaltung zum Thema ‚Autobahn’ gemacht. Hier machte sich besonders die Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten Architektur und Gestaltung bemerkbar. Besondere Faszination galt in vielen Eine Anerkennung erhielten S. Farnetani und F. Monka. Bilder: Ricarda Porzelt.

fakultativ ausgeschrieben, da die Aufgabenstellung in der Bauhaus-Universität

Arbeiten der Verschränkung medialer Angebote mit einer dafür entwickelten Architektur.

Architektur

»Spur der Steine« Kolloquium zur Geschichte des Industriebaues in der DDR

Bis heute hat eine vertiefte Auseinander-

und Forschung zu Wort. Hahn stellte die

Willi Wille, der anhand des Ipro-Büros

setzung mit dem Thema Industriearchitek-

Geschichte des Industriebaulehrstuhls in

Jena exemplarisch die Arbeit in einem Projektierungsbetrieb beschrieb. Er stell-

tur in der DDR noch kaum stattgefunden.

Weimar vor und erläuterte abschließend

Um diesem Missstand zu begegnen, hat

die Entwicklung nach der Wende bis hin

te heraus, dass die Büros unter massiver

sich das Seminar »Spur der Steine« an

zu seiner Schließung. Dabei machte er

politisch-ideologischer Beeinflussung

der Gropius-Professur (Prof. Simone

die Unverzichtbarkeit der Industriebau-

standen, z.B. durch die sich ständig um-

Hain, WM Gernot Weckherlin) im Win-

lehre auch für die Gegenwart deutlich

strukturierenden Ministerien und Haupt-

tersemester 2005/06 die Aufgabe gestellt,

und kritisierte deren jetzige Abwesenheit

verwaltungen oder auch durch die Be-

gezielt nach Biografien, Institutionen und

an der Bauhaus-Universität. Anschlie-

triebsparteigruppe der SED. Darüber

herausragenden Industriebauprojekten zu

ßend sprach Lander über die Entwicklung

hinaus standen die Mitarbeiter unter

forschen und entsprechende Materialien

der Lehre in Dresden und schilderte die

permanentem Druck, auf der Basis der

zusammenzutragen.

schwierigen Anfänge bei der Bildung des

Volkswirtschaftspläne eine möglichst

Industriebaulehrstuhls im Jahr 1969. Bei-

hohe Arbeitsproduktivität zu erreichen.

Das Kolloquium am 11. Januar 2006 war

de Professoren betonten, dass die Absol-

Weiterhin erklärte er, dass die Zentrali-

dazu ein wichtiger Baustein. Allein die Tat-

venten in der DDR umfassender auf ihren

sierung der Planung zwar die Realisierung

sache, dass die Gründungsphase der Pla-

Beruf vorbereitet waren als heute und

äußerst komplexer Vorhaben gestattet

nungsbüros in die 50er Jahre zurückreicht

sie daher wenig Probleme hatten, in der

habe, die Gestaltungsmöglichkeiten aber

und die Aktiven dieser Zeit, wenn sie nicht

Praxis unterzukommen. Als vorbildliches

eingeschränkt waren, besonders nach der Angliederung an die Baumontage-

bereits verstorben sind, ein hohes Alter

Beispiel führten sie die Tatsache an, dass

erreicht haben, verdeutlichte die Dring-

schon während des Studiums die Mög-

kombinate 1968. Bei der Frage nach der

lichkeit einer solchen Veranstaltung. Auf

lichkeit zur Bearbeitung realer Projekte

Verwaltungsstruktur der Planungsbüros

diese Weise wurden nicht nur ganz neue

bestand, da sich die Industrie- Projek-

gingen die Meinungen der Gäste beson-

Sichtweisen eröffnet, sondern auch bisher

tierungsbüros häufig der Kapazitäten der

ders auseinander, da hier offenbar recht

unbeachtete Aspekte der Industriebau-

Universitäten bedienten und eine rege

unterschiedliche Erfahrungen in verschie-

geschichte der DDR ins Licht gerückt und

Zusammenarbeit pflegten.

denen Planungsbetrieben gemacht wer-

schung gewonnen.

Der Nachmittag war Erfahrungsberich-

den konnten.

ten aus der Praxis gewidmet. Den An-

Am Ende der Veranstaltung melde-

fang machte Martin Decker aus Chem-

te sich schließlich mit dem Architekten

dem Archiv der Moderne organisierten

nitz mit seiner spektakulären Gießerei

Matthias Böhme (IPRO Dresden) noch

Treffen fanden sich im Oberlichtsaal des

in Wittgensdorf. Danach sprachen Eber-

ein Vertreter der nächsten, heute prakti-

Hauptgebäudes neben Architekten, Pro-

hard Just aus Dresden zum PCK-Schwedt

zierenden Generation zu Wort, und be-

fessoren und Ingenieuren aus den ver-

und Johannes Kröhan aus Cottbus zu

klagte insbesondere den Mangel in der

schiedenen Regionen der DDR auch

den Kraftwerksbauten des BMK Kohle

heutigen Ausbildung. Die meisten der

einige langjährige Mitarbeiter der ehe-

und Energie. Hierbei kam beispielswei-

bei ihm zahlreich zur Vorstellung kom-

maligen Planungsbüros ein. Man konnte

se zum Ausdruck, dass die neuerrichte-

menden Bewerber seien kaum den hohen

den Beteiligten deutlich anmerken, dass

ten Industriebauten der DDR immer nur

Anforderungen der Entwurfsarbeit ge-

sie ein solches Kolloquium, bei dem die

als Errungenschaften der Arbeiterklasse

wachsen. Nicht zuletzt aus diesem Grund

Zu dem von der Gropius-Professur mit

Arbeit der DDR-Industriebauer erstmals

hervorgehoben wurden und keinesfalls

sprach er sich für eine Wiederbelebung

seit langer Zeit wieder öffentliche Auf-

das Ergebnis von herausragenden Einzel-

des Industriebaulehrstuhls in Weimar aus.

merksamkeit erfuhr, außerordentlich be-

leistungen waren. Nur in Ausnahmefällen

grüßten.

wurden bei der Veröffentlichung eines

Ronny Möhler

Projektes auch die verantwortlichen Pla-

Student Architektur

Die Einführung zu den Referaten der Zeitzeugen übernahmen jeweils Studen-

ner genannt. Auf diese Weise gingen viele

ten, die sich mit dem Werk der Vortra-

Architekten, die den Industriebau in der

genden bereits genauer beschäftigt hat-

DDR entscheidend mitgeprägt haben, in

ten. Die bis dahin erarbeiteten Ergebnisse

der Anonymität unter. Das Seminar »Spur

des Seminars konnten in einer begleiten-

der Steine« bemüht sich daher besonders,

den Ausstellung besichtigt werden.

diese teilweise bis heute unbekannten Bi-

Am Vormittag kamen zunächst die Emeriti Horst Hahn und Karl-Heinz Lander als Vertreter aus dem Bereich Lehre

ographien jeweils Projekten zuzuordnen. Den abschließenden Vortrag hielt der ehemalige Konstrukteur und Statiker

Projekte | Forschung

damit wichtige Erkenntnisse für die For-

21

Architektur

MYLOMESH IKEA-Lampe im Großformat

Skulpturale architektonische Großformen

talen, dreidimensionalen Flächenmodell

polarisieren und erleben in den letzten

fußt. Der geometrisch unregelmäßige

Jahren eine spektakuläre Renaissance in

Charakter des Netzes hat zur Folge, dass

der Architektur. Das hiesige Projekt wid-

alle Stabwerkelemente eine im Detail

met sich diesem Thema unter dem Ge-

unikate geometrische Prägung aufweisen.

sichtspunkt der technisch-konstruktiven

Um diesem Einzelteilcharakter vor dem

Machbarkeit.

Hintergrund eines vertretbaren wirt-

Die formale Inspiration lieferte dabei die

aufwandes gerecht zu werden, wurde ein

schaftlichen Planungs- und FertigungsTischleuchte MYLONIT von IKEA. Deren

parametrisches Stabnetzmodell entwi-

Realisierung im Maßstab 10:1 markierte

ckelt. Dieses ermöglichte die mehrfache

Details der Konstruktion. Bild: Professur Tragwerkslehre

das Ziel des Projekts. Die Auflösung der

Transformation der digitalen Entwürfe bis

rechnergestützt aus ebenem Edelstahl-

gekrümmten Gesamtfläche in ein System

hin zu maschinell lesbaren Fertigungsda-

blech geschnitten. Beide Maschinen er-

aus geraden Stäben und verbindenden

ten und half die nominale wie die formale

möglichten eine Toleranzen minimieren-

Knotenelementen bildete die konstruktive

Vielfalt der Elemente im konstruktiven

de, rationelle und hochpräzise Fertigung.

Grundidee.

Entwurfsprozess beherrschbar zu machen.

Struktur und Geometrie des Stabwerks

Die Herstellung der Stäbe erfolgte mit

basieren auf einem unter primär ästheti-

Hilfe des CNC-Holzbearbeitungszentrums

schen und mechanischen (»statischen«)

mit 5-Achs-Technik in der Holzwerkstatt

Gesichtspunkten entwickelten Flächen-

der Fakultät Gestaltung. Die sternförmi-

netz, welches wiederum auf einem digi-

gen Knoten wurden per Laser, ebenfalls

Das MYLOMESH wird zum Hochschulfest am 23. Juni im Mensa-Innenhof präsentiert. Alexander Stahr

planURBAN! 1. Planspiel-Tischrunde im ACC Weimar gestartet

Im Rahmen eines Studienprojektes an

Trotz universitärer Prüfungshochphase

der Industriekultur Saar« spielerisch zu er-

der Bauhaus-Universität Weimar entwi-

fanden sich 16 Freunde des gesellschaftli-

gründen.

ckelten die Urbanistik-Studenten Turit

chen Spiels in die Galerie ACC ein, um die

Zur Spieleinstimmung referierte Prof.

Fröbe (Kunsthistorikerin) und Michael

Projektentwicklung einer lebendigen »Cité

Wolfgang Christ über das Projektareal,

Hehenkamp (Architekt) das heiter-ernst-

anschließend erläuterten Turit Fröbe

gemeinte Strategie- und Standortspiel

und Michael Hehenkamp die Spielidee

»planURBAN!«.

und das spielerische Potential von »plan-

Dazu startete Anfang Februar im Beisein

die beste Projektidee! Die Veranstaltung

Projekte | Forschung

URBAN!«. Danach wurde gespielt um

22

der beiden Spielentwickler die erste öf-

wurde moderiert von Philippe Schmidt,

fentliche Planspiel-Tischrunde im Rahmen

Vorsitzender vom AfEU.

der Veranstaltungsreihe »Tischgesellschaft«

Die Spielentwickler Michael Hehen-

der ACC Galerie. Unterstützt wurde dieser

kamp und Turit Fröbe möchten nunmehr

Spieleabend durch die Kooperationstria-

in einer gemeinsamen Masterarbeit ihre

de ACC Weimar, Institut für Europäische

Erkenntnisse zum Thema »Stadt im Ge-

Urbanistik (IfEU) und dem Verein der Ab-

sellschaftsspiel« zusammentragen.

solventen und Freunde der Europäischen Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar (AfEU e.V.).

Wencke Haferkorn Das Spiel planURBAN

Japan, Korea und Thüringen starten gemeinsames Studienprogramm

(uk) Das in der Thüringer Hochschulland-

Das Studienprogramm entstand auf Ini-

schaft einzigartige Internationale Studien-

tiative von Vertretungsprofessor Dr. Jörg

tion der Weltbilder spiegelt sich in den am

programm »Weltenbilder – Welten bilden«

H. Gleiter (Entwerfen und Architektur-

Studienprogramm beteiligten Disziplinen

Architektur

»Weltenbilder – Welten bilden«

Die Frage nach Interpretation und Produk-

startete Ende April mit einer Studienwo-

theorie, Bauhaus-Universität) und Prof.

wieder. Zur Hälfte kommen die Studen-

che unter dem Thema »Cultures of Me-

Dr. Reinhard Zöllner (Ostasiatische Ge-

ten aus dem Fach Architektur, während

mory – Kultur der Erinnerung«. Neben der

schichte, Universität Erfurt). Wichtiger

die andere Hälfte Philosophen, Histori-

Bauhaus-Universität und der Universität

Bestandteil des Gesamtkonzeptes ist, dass

kern, Soziologen, Literaturwissenschaftler

Erfurt nehmen an diesem interkulturellen

sich die Gruppe von 30 Studenten und 6

und Wirtschaftswissenschaftler sind. Denn

und interdisziplinären Studienprogramm

Professoren jährlich einmal in jedem der

ohne Zweifel ist die Architektur einer der

vier Universitäten aus Japan (Waseda

beteiligten Ländern trifft und die Bilderfra-

bedeutendsten Bilderproduzenten von

Universität, Tokyo, und Yokohama Natio-

ge im jeweiligen kulturellen Kontext disku-

globaler wie auch historischer Bedeutung.

nal Universität, Yokohama) und Südkorea

tiert – quasi in unmittelbarer Tuchfühlung

Was wäre Weimar ohne die um die Welt

(Kyonggi Universität, Hanyang Universität,

mit und Einfühlung in die jeweilige lokale

gehenden Bilder von Goethes Garten- und

beide Seoul) teil. Das dreijährige Pro-

Problemstellung. In Honorierung des in-

Wohnhaus, Schloss und Marktplatz! Erst

gramm widmet sich der Frage nach jenen

novativen, interdisziplinären und interkul-

mit der globalen Verbreitung entwickeln

bildhaften Vorstellungen, mit denen wir

turellen Ansatzes wird das Internationale

sie ihre interpretative und gleichsam nor-

uns die Welt aneignen und verständlich

Studienprogramm vom DAAD (Deutscher

mative Macht.

machen.

Akademischer Austauschdienst) großzügig gefördert.

Politik und öffentlicher Raum – ein deutsch-brasilianisches Forschungskolloquium Doktoranden und Hochschullehrer aus

renzierung dieses urbanistischen Feldes in

Brasilien und Deutschland trafen vom

beiden Städten. Erste Zwischenergebnisse

8. bis zum 10. Februar 2006 in Weimar

diesbezüglich werden in Kürze in Weimar

zu einem intensiven Workshop zum For-

veröffentlicht.

schungsprojekt ProBral: »Politik des Öffentlichen Raumes im Wandel: Rio de

Sabine Knierbein

Janeiro und Berlin« zusammen. ProBral

(Doktorandin des Internatio-

wird durch den DAAD und das brasiliani-

nalen Promotions-

sche Pendant CAPES gefördert. Das Pro-

programms (IPP)

jekt wird von den Professoren Max Welch

Europäische Ur-

Guerra, Bauhaus-Universität, und Lilian

banistik)

Projekte | Forschung

Fessler Vaz von der Universidade Federal do Rio de Janeiro geleitet. Auf dem Plan des binationalen Workshops standen zahlreiche Fallstudien aus beiden Großstädten sowie Fachführungen in Weimar. Die Beiträge befassten sich in Rio mit der Favela Rocinha, dem Stadtviertel Lapa und mit der urbanistischen Qualifizierung von Stadtstränden, für Berlin wurde insbe-

23

sondere das Regierungsviertel diskutiert. Deutlich wird die Aufwertung und Diffe-

Teilnehmer des ProBral-Kolloquiums in Weimar. Bild: Max Welch Guerra

Architektur

Anatomie der Zwischenstadt Symposium Entwicklung einer Stadtregion in Frankfurt

Das Institut für Europäische Urbanis-

Japanisch erschienen – sprach in seiner

tik und die Gottlieb Daimler- und Karl

Einführung von der »Anatomie der Zwi-

Lunkenheimer, Prokurist des Rhein-Main-

Benz-Stiftung hatten am 25. April 2006

schenstadt« als herausragenden Beitrag

Verkehrsverbundes; Michael Schuhma-

OFB Projektentwicklung Frankfurt; Jörg

zu einem öffentlichen Symposium in den

des Weimarer Teilprojektes. Lars Böl-

cher, Schneider + Schuhmacher Architek-

Räumen des Planungsverbandes Ballungs-

ling beschrieb in seiner Präsentation den

ten, Frankfurt und Jens Scheller, erster

raum Frankfurt/Rhein-Main eingeladen.

Prozess des Bauens auf der grünen Wiese

Beigeordneter des Planungsverbandes.

hin zu hochgradig vernetzten, funktional

Sie alle waren sich einig, dass Frankfurt/

Anlass und Thema der Veranstaltung war

komplexen Standorten mit einer klaren

Rhein-Main in Europa und der Welt nur

die Vorstellung des sechsten Bandes der

Tendenz zur Adressbildung. Die Emanzi-

dann ökonomisch konkurrenzfähig blei-

im Wuppertaler Verlag Müller + Busmann

pation von der »Alten Stadt« ist in vollem

ben kann, wenn die Metropolregion sich

erscheinenden Reihe Zwischenstadt: »Bil-

Gange. Der Beitrag von Prof. Wolfgang

als eine große Stadt versteht und entspre-

der einer Zwischenstadt – Ikonografie und

Christ erweiterte diese Perspektive auf

chend handelt.

Szenografie eines Urbanisierungsprozes-

die Region als Ganzes: Aus einer jahr-

Begleitet wurde das Symposium von

ses« von Lars Bölling und Wolfgang Christ.

zehntelangen Entwicklung von innen

einer Ausstellung mit Auszügen aus dem

Von 2002 bis 2005 untersuchte die For-

nach außen wird eine Entwicklung von

vorgestellten Buch. Der Band 6 kostet 24

schungsgruppe der Professur Entwerfen

außen nach innen, denn indem die Zwi-

Euro und ist im Buchhandel erhältlich.

und Städtebau 1 unter aktiver Mitwir-

schenräume der Region besiedelt werden,

kung von Studierenden des Hauptstudi-

wächst die Region zur Stadt zusammen.

ums und der Europäischen Urbanistik die

»Von der Zwischenstadt zur Stadtre-

städtebauliche Entwicklung im Außenbe-

gion« lautete dann auch das Thema der

reich ehemals kompakter Gemeinden und

Podiumsdiskussion, die einflussreiche Ak-

Städte westlich von Frankfurt/Main. Prof. Thomas Sieverts, Leiter des »La-

teure eines stadtregionalen Zusammenhangs versammelte: Dr. Tobias Just, Vice

denburger Kollegs« der Stiftung, Heraus-

President der Deutsche Bank Research;

geber der Publikationsreihe und Autor

Gunter Pietsch, Leiter der Stabsstelle Immobilienentwicklung der Fraport AG;

tlerweile auf Französisch, Englisch und

Volker Doerfel, Gesamtprojektleiter der

Projekte | Forschung

des »Bestsellers« Zwischenstadt – mit-

24 Prof. Wolfgang Christ stellt Ergebnisse der Forschungsgruppe vor. Bild: IfEU.

Prof. Wolfgang Christ Institut für Europäische Urbanistik

Architektur

»Zentrumsnah und ruhig!« Wohnpräferenzen in Gotha

Lange Zeit schien alles klar: Junge Fa-

Singlehaushalten in vielen Punkten äh-

re die Ruhe, die sie in ihrer gegenwärtigen

milien sind bestrebt – sobald das Spar-

neln: So nennen jeweils die meisten Be-

Wohnsituation genießen.

schwein gut gefüllt ist – ein Einfamilien-

fragten eine ruhige Wohnlage als Kriterium

haus am Rand der Stadt zu erwerben

für ihren Wohnwunsch. Weitere wichtige

und leben fortan glücklich und zufrieden

Kriterien sind die Nähe zum Stadtzentrum

Weitere Informationen

inmitten der Natur. Eine Fahrt über Land

sowie Einkaufsmöglichkeiten für Güter des

gibt allerorts Zeugnis von dieser Entwick-

täglichen Bedarfs. Viele Familienhaushal-

te der Lehrstuhl für Raumplanung und

lung, suburbane Einfamilienhausgebiete

te legen zudem Wert auf die Naturnähe,

Raumforschung 2005/2006 im Rahmen

nehmen in Deutschland inzwischen einen

während insbesondere ältere Singlehaus-

der empirischen Studie WER WIE WOhnt

Großteil der Siedlungsfläche ein.

halte den Wunsch nach einem Balkon so-

für das Vorhaben »WohnQualitäten Mit-

wie nach einer kleinen Wohnung äußern. Jedoch, der Anteil junger Familien in unserer Bevölkerung ist rückläufig. Die mit dem Begriff des »demographischen Wandels«

Die dargestellten Ergebnisse erarbeite-

telthüringen« der Regionalen Planungsgemeinschaft in Kooperation mit der Oberen

Image der Innenstadt

Landesplanungsbehörde. Ziel dieses im Rahmen des Aktionsprogramms »Modell-

beschriebene Entwicklung bedeutet künf-

Obwohl die Zentrumsnähe eine wichti-

vorhaben der Raumordnung« (MORO) des

tig einen stetig steigenden Anteil älterer

ge Wohnpräferenz darstellt, kann sich die

Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und

und kleinerer Haushalte. Ursachen hierfür

Mehrheit der Befragten ein Wohnen direkt

Wohnungswesen geförderten Projekts ist

sind erhebliche Geburtenrückgänge, eine

in der Innenstadt nicht vorstellen. Stich-

die Entwicklung interkommunaler Strategien für eine nachhaltige, flächensparsame

höhere Lebenserwartung sowie eine gerin-

worte wie »zu laut«, »zu wenig Natur«,

gere Anzahl von Eheschließungen und Fa-

»zu hektisch«, aber auch die Vorstellung

Siedlungsentwicklung. Im laufenden Se-

miliengründungen. Zudem ist der »Traum

von schlechten Parkmöglichkeiten für den

mester werden die Erkenntnisse im Rah-

vom Eigenheim« offenbar nicht mehr je-

Pkw oder die gefühlsmäßige Aussage kein

men zweier Seminare weiter vertieft und

dermanns Traum: Eine Studie der LBS

»Stadtmensch« zu sein, beschreiben das

angewandt.

(2005) hat kürzlich »Neue Erwerbertypen

negative Image der Innenstadt als Wohn-

Die Ergebnisse der Studie WER WIE

am Wohnungsmarkt« identifiziert und sich

standort. Dagegen werden als Vorteile der

WOhnt erhalten Sie bei Interesse an un-

von der Vorstellung des Wohneigentums

Innenstadt die kurzen Wege und die Ver-

serem Lehrstuhl. Für weitere Informa-

als dem zentralen Lebensinhalt in dieser

fügbarkeit aller benötigten Einrichtungen,

tionen besuchen Sie bitte auch die In-

Absolutheit verabschiedet. Verschiedene

das Ambiente und Flair der Innenstadt so-

ternetseite des Lehrstuhls unter www.

andere Studien wissenschaftlicher Instituti-

wie die gute Verkehrsanbindung benannt.

uni-weimar.de/architektur/raum/.

onen erkennen beim Wohnen einen Trend

Dem Bild der lauten Wohnlage Innenstadt

zurück in die Stadt und stellen insbeson-

widersprechend betonen viele der gegen-

Dipl.-Geogr. Britta Trostorff,

dere bei den jungen Familien den Wunsch

wärtigen Innenstadtbewohner insbesonde-

Dipl.-Ing. Ingo Quaas

nach außerstädtischem Wohnen in Frage (vgl. etwa Arbeiten des Deutschen Instituts für Urbanistik, Berlin oder dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn). Dennoch hält der Siedlungsflächenverbrauch weiter an, während gleichzeitig

Projekte | Forschung

bestehende Städte schrumpfen.

Wer wie wohnt Welche Wohnpräferenzen haben also verschiedene Haushaltstypen? Worauf legen die Menschen in punkto Wohnen besonderen Wert? 150 Haushalte der Stadt Gotha sowie der benachbarten Gemeinde Goldbach beantworteten im vergangenen Dezember diese Fragen. Als Ergebnis lässt

25

sich festhalten, dass sich die wesentlichen Wohnpräferenzen von Familien-, Paar- und

Collage aus dem Projekt Bild: Professur Raumplanung und Raumforschung

Bauingenieurwesen

Neue Technologien zur Baustoffbewertung Forschung am F.A. Finger-Institut für Baustoffkunde

Neben der Lehre über das Gesamtgebiet

ten zu zahlreichen neuen Erkenntnissen.

terentwicklung des Ultraschall-Transmis-

der Baustoffe dominiert am F.A. Fin-

Diese wurden vor allem durch den Ein-

sionsverfahrens zum berührungslosen

ger-Institut für Baustoffkunde (FIB) die

satz der ESEM-Technologie möglich, die

Messverfahren gestattet.

Baustoff-Forschung. Mit einem jährlichen

im Gegensatz zur herkömmlichen Elek-

Forschungsetat von rund 1,2 Mill. Euro

tronenmikroskopie eine reale in-situ Beo-

gramms (SPP) der DFG bearbeitet das FIB zementchemische Fragen für Ultrahoch-

Im Rahmen eines Schwerpunktpro-

zählt das FIB zu den leistungsstärksten

bachtung der zu untersuchenden Materi-

Forschungseinrichtungen der Bauhaus-

alien gestattet. Die Grundlagenforschung

feste Betone (UHPC). Neben den For-

Universität.

zur Zementhydratation als ein zentrales

schungsarbeiten zu zementgebundenen

und permanent bearbeitetes Gebiet im

Baustoffen werden Grundlagenuntersu-

Schwerpunkte der Forschung am FIB, die

FIB ist jetzt so weit vorangeschritten,

chungen und anwendungsorientierte Un-

sowohl Grundlagenforschung als auch an-

dass das rheologische Verhalten von

tersuchungen zu Calciumsulfatbaustoffen,

gewandte Forschung umfasst, sind Unter-

Mörtel und Beton nicht mehr rein empi-

zu baukeramischen Werkstoffen und zu

suchungen zur Dauerhaftigkeit von Bau-

risch betrachtet werden muss, sondern

polymermodifizierten Baustoffen durch-

stoffen. Dazu gehören u.a. Zement- und

über die Syngenitbildung (K2SO4 · CaSO4

geführt.

Gesteinskörnungsuntersuchungen zur

· H2O) erklärt werden kann. Zu dieser

betonschädigenden Alkali-Kieselsäure-

Problematik wurde erst kürzlich von der

Reaktion und zum Frost- und Frost-Tau-

Deutschen Forschungsgemeinschaft ein

sowie durch Gutachten und Prüfleistun-

salzwiderstand von Beton. Zwei vom FIB

über drei Jahre laufendes Projekt ein-

gen finanziert. Forschungsmittel werden u.a. durch die Europäische Union,

Die Forschungsarbeiten am FIB werden zu großen Anteilen durch die Industrie

konzipierte und gemeinsam mit der Firma

schließlich eines Wärmeflusskalorimeters

Feutron Greiz entwickelte Klima-Simula-

genehmigt. Die ESEM-Technologie wird

die Deutsche Forschungsgemeinschaft

tionskammern bilden eine wichtige Vor-

auch bei den am FIB seit langem durchge-

(DFG), das Bundesministerium für Ver-

aussetzung, um sichere Vorhersagen über

führten Untersuchungen zur späten Ett-

kehr, Bau- und Wohnungswesen (BM-

das Verhalten verschiedener Zemente und

ringitbildung und zur Thaumasitbildung

Bau), die Arbeitsgemeinschaft industriel-

Gesteinskörnungen in Betonbauwerken

eingesetzt, beides so genannte Treibmi-

ler Forschungsvereinigungen »Otto von

treffen zu können. In den 5 m2 großen

nerale, die zu erheblichen Schäden an

Guericke« e.V. (AiF), die Forschungsge-

Kammern kann dazu ein praxisnahes Tem-

Betonbauwerken führen können. In Kom-

meinschaft für Straßen- und Verkehrswe-

peratur-Feuchte-Programm realisiert wer-

bination mit thermodynamischen Be-

sen, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt

den, das reale Klimabedingungen zeitraf-

rechnungen konnten bei der Problematik

(DBU) sowie weitere Stiftungen zur Ver-

fend nachvollzieht. Die Ergebnisse flossen

Thaumasitbildung mit der preisgekrönten

fügung gestellt.

sowohl in DFG-Forschungsprojekte wie

Dissertation von Dr. Frank Bellmann in-

auch in die Betonrezepturen für aktuelle

ternational hoch anerkannte Ergebnisse

Dr. Bernd Wicht

Großbaustellen wie z.B. Flughafen Leip-

erzielt werden.

FIB

zig / Halle und den Neubau von Autobahnen ein. Jahrelange Grundlagenforschungen zur

zerstörungsfreien Prüfung von Baustoffen mit dem Einsatz von Lasertechnik beschritten, die eine methodische Wei-

Projekte | Forschung

Hydratation von Zementen am FIB führ-

Neue Wege werden am FIB bei der

26 Klimasimulationsanlage

ESEM Bilder: Chr. Meyer.

VW-Tandemprojekt zu innovativen Materialien

(uk) Eine handelsübliche Küchenmaschine

spielsweise hohe Herstellungs- und Ent-

wohl kein fertiges Produkt entwickelt«,

steht im Labor der Professur Bauchemie

sorgungskosten oder Belastungen der

sagt Anja Buchholz, »aber wir können ein

der Bauhaus-Universität. Die cremefarbe-

Umwelt, können sie auf diese Weise früh-

Produkt genau beschreiben«. Damit wäre

ne Masse, die von den Knethaken gerade

zeitig erkennen und entweder beseiti-

es möglich, gezielt Wünsche aus der In-

bearbeitet wird und einem Kuchenteig

gen – oder den einzelnen Baustoff gleich

dustrie nach bestimmten Materialeigen-

zum Verwechseln ähnlich sieht, ist das

als ungeeignet verwerfen. Der interdisziplinäre Ansatz des Tan-

schaften zu bedienen. Schon im nächsten Jahr möchte das Trio erste Ergebnisse sei-

tung geförderte Forschungsobjekt von

dem-Programms erweist sich hierbei als

ner Arbeit bei einer international hochka-

Anja Buchwald von der Bauhaus-Univer-

entscheidender Vorteil gegenüber ande-

rätig besetzten Tagung in Paris vorstellen.

sität Weimar, Katja Dombrowski von der

ren Forschungsprojekten. »Wir können

Technischen Universität Bergakademie

alle wichtigen Punkte, die bei der Ent-

ben und Anwendern ist den drei For-

Der enge Kontakt zu Industriebetrie-

Freiberg und Marcel Weil vom For-

wicklung von Geopolymeren eine Rolle

schern besonders wichtig. »Dadurch

schungszentrum Karlsruhe.

spielen, untersuchen«, sagt Katja Dom-

bekommen wir mit, welche aktuellen

browski. Trotz der Entfernung zwischen

Probleme gerade bestehen«, sagt Marcel

Die drei Postdoktoranden entwickeln so

Weimar, Freiberg und Karlsruhe arbeitet

Weil. Großes Ziel des Trio-Tandems wäre

genannte Geopolymere. Dieser neue mine-

das Trio intensiv zusammen. Die fehlende

es, am Schluss des Projekts Firmen zu ge-

ralische Baustoff, der einerseits Eigenschaf-

räumliche Nähe überbrücken die drei mit

winnen, die die entwickelten Geopolyme-

ten wie Feuer- und Säurebeständigkeit in

regelmäßigen Telefonkonferenzen, Net-

re herstellen.

sich vereint, andererseits auch noch gute

meetings und E-Mailkontakten; darüber

ökologische Eigenschaften besitzen soll,

hinaus treffen sie sich, wann immer es

Weitere Informationen unter

könnte in Zukunft Beton oder Keramik in

sein muss. »Das klappt auch deshalb be-

http://www.uni-weimar.de/projekte/ge-

einigen Anwendungsbereichen den Rang

sonders gut, weil wir uns gut verstehen,

ton/deutsch/index_de.htm

ablaufen. Der wissenschaftliche Beweis da-

uns problemlos und gern austauschen

für steht allerdings noch aus. Gerade das fesselte Anja Buchwald, als sie vor gut vier Jahren noch während ihrer

und jeder vom Wissen des anderen profitieren will«, sagt Anja Buchholz. »Wenn wir dann drei Tage zusammen sitzen, ar-

Promotionszeit das erste Mal in der Lite-

beiten wir oft rund um die Uhr«, fügt For-

ratur auf Geopolymere stieß. »Die große

scherkollegin Dombrowski hinzu.

Variationsbreite bei der Herstellung der

Die Aufgaben haben die drei Forscher

Geopolymere einhergehend mit den pau-

je nach eigenem Schwerpunkt unter sich

schalen und ungeprüften Aussagen zu de-

aufgeteilt. Während die beiden Baustoff-

ren ökologischen Eigenschaften – das war

ingenieurinnen insbesondere die Ma-

es, was mich an dem Thema gereizt hat«,

terialentwicklung und die Prüfung der

sagt die 33-Jährige. Seit Mai 2004 nun

Geopolymere in Bezug auf bestimmte

arbeitet die Baustoffexpertin gemeinsam

Eigenschaften übernehmen, liegt die sys-

mit ihren beiden Tandem-Partnern Dom-

temanalytische und ökobilanzielle Bewer-

browski und Weil an dem Projekt »Die

tung vor allem in den Händen von Marcel

systemanalytische und ökobilanziell ein-

Weil. »Normalerweise stehen Ökobilan-

gebettete Entwicklung von Geopolymer-

zen am Ende eines Entwicklungsprozes-

bindern«. Das Trio – überdies das erste

ses, wenn ein fertiges Produkt vorliegt

von der Stiftung geförderte ingenieurwis-

und alle Randbedingungen geklärt sind.

senschaftliche Tandem – will herausfin-

Die Herausforderung wird deshalb sein,

den, mit welcher Zusammensetzung sich

die systemanalytischen Methoden so an-

bestimmte Eigenschaften bei Geopoly-

zupassen, dass sie in allen Projektphasen

meren erzielen lassen und wie sich diese

angewendet werden können«, sagt der

Zusammensetzungen auf die Ökobilanz

34-jährige Geologe.

auswirken. Solche systemanalytischen

Schon jetzt zeichnet sich ab: Mit den

und ökobilanziellen Betrachtungen be-

Untersuchungen zu Geopolymeren wird

ziehen sie gleich von Beginn an in ihre

das Team wichtiges Basiswissen liefern,

Untersuchungen ein. Mögliche Schwach-

auf das weitere Forschungen aufbau-

stellen der jeweiligen Geopolymere, bei-

en können. »Am Schluss haben wir zwar

Projekte | Forschung

seit Juni 2004 durch die Volkswagenstif-

Bauingenieurwesen

Geopolymere – der neue Alleskönner unter den Baustoffen?

27

Bauingenieurwesen

Verbesserung der Forschungsbedingungen Neue Halle für Aufbereitungs- und Recyclingtechnik

(uk) Wie kann aus den Resten eines Hau-

Am neuen Standort entstehen Produkte

Die zweite Entwicklung der Bauhaus-

ses ein neues Produkt entstehen? Das

aus den Resten eines Hauses wie Beton-

Universität in diesem Bereich ist, »belTer-

lässt sich an der Professur für Aufberei-

oder Mauerwerkbruch. Der erste Schritt

ra«. Die »schöne Erde« besteht aus gebro-

tung von Baustoffen und Wiederverwer-

ist dabei die Zerkleinerung. Dafür nutzen

chenen Abbruchziegeln, deren Ecken und

tung der Fakultät Bauingenieurwesen

die Studierenden verschiedenste Maschi-

Kanten mit einer einfachen Technologie abgerundet wurden. Die schöne Mase-

beobachten. Diese hat seit kurzem ein

nen; so zum Beispiel den Backenbrecher,

neues Domizil in der Coudraystraße 9b

der nach dem Nussknackerprinzip arbeitet.

rung der Ziegel lässt sich erkennen, da

bezogen.

Nun gibt es die verschiedensten Wege um

auch die Oberfläche geglättet wird. Ein-

weiter zu verfahren: Es kann gesiebt, ge-

setzen kann man belTerra« bei der Gar-

Den Namen »Ernst-Joachim-Ivers-Halle für

mahlen, gesichtet, sortiert, granuliert oder

tengestaltung ebenso wie im Innenbe-

Aufbereitungs- und Recyclingtechnik« trägt

gemischt werden; je nach dem, was aus

reich.

das Gebäude nach dem ersten Lehrstuh-

dem Bauabfall werden soll. Zwei Professu-

linhaber. Professor Ivers lehrte von 1957

ren der Bauhaus-Universität entwickelten

bis 1962 an der Hochschule für Architektur

dabei selbst patentierte Technologien für

Recyclingfirmen der Region umsetzen

und Bauwesen.

die Verwertung von Bauschutt.

möchte. Ziel ist es, eine Recyclingfabrik

Die neue Halle bietet den Studierenden

Was dann am Ende übrig bleibt, sind

Die Professur hat noch viele weitere Ideen, die sie gerne mit den Bau- und

der Zukunft zu schaffen. Diese soll nicht

mit einer Fläche von ca. 409 m 2 alles, was

zum einen geblähte Leichtgranulate, wie

nur die Bauabfälle zu hochwertigen Pro-

sie für ihre Ausbildung und Forschung be-

man sie aus dem Baumarkt kennt. Das

dukten umwandelt, sondern zusätzlich aktiv Kohlendioxid verbrauchen.

nötigen: Begonnen mit Laborarbeitsplät-

Besondere an den speziell entwickelten

zen über die Kranbahn, die beinahe mit

Granulaten der Professur ist, dass man

dem kleinen Finger bedient werden kann,

nicht mehr auf seltene Rohstoffe ange-

bis zur Prallmahl-Sieb-Anlage, die mit ei-

wiesen ist. Denn jetzt lässt sich jedes

nem Touchscreen gesteuert wird.

Mauerwerkabbruch nutzen.

Abfälle als Energieressourcen

Projekte | Forschung

Forschung in der Energieverfahrenstechnik

28

Ein wichtiger Bestandteil der Forschung

die umfassende Kenntnis der jeweiligen

optimierung so genannte Verbundkon-

im Bereich der Energieverfahrenstechnik

Betriebszustände in den Anlagen. Auf-

zepte erforderlich. Im Zusammenhang

ist die Weiterentwicklung effizienter,

grund der inhomogenen Eigenschaften

mit der Online-Wärmestrommessung –

ressourcenschonender Verfahren für die

der Einsatzstoffe sind die jeweiligen Be-

einem weiteren derzeit am Lehrstuhl

Energieumwandlung. Insbesondere bei

triebszustände – im Gegensatz zu Primär-

laufenden Forschungsvorhaben – wird in

Prozessen der Primärenergieumwandlung

brennstoffen wie z.B. Steinkohle oder

diesem Zusammenhang die Möglichkeit

und der thermischen Stoffbehandlung

Erdgas – ständigen Schwankungen un-

geschaffen, moderne Verbundkonzep-

bestehen derzeit noch größere Optimie-

terworfen. Am Lehrstuhl Verfahren und

te für die Optimierung von Energieum-

rungspotenziale.

Umwelt wurde deshalb ein Online-Bilan-

wandlungsverfahren zu entwickeln und

zierungsprogramm entwickelt, das eine

gemeinsam mit Anlagenbetreibern in der

Am Lehrstuhl Verfahren und Umwelt an

kontinuierliche Prozessüberwachung und

industriellen Praxis umzusetzen.

der Bauhaus-Universität Weimar werden

Prozessoptimierung ermöglicht.

deshalb – auch vor dem Hintergrund einer

Da die Prozessoptimierung in Biomas-

nachhaltigen Kreislaufwirtschaft – ther-

seheizkraftwerken, Müllverbrennungs-

mische Verfahren der Energiegewinnung

anlagen, Energieverwertungsanlagen

aus Biomasse, Abfällen und Ersatzbrenn-

usw. unterschiedliche Zielstellungen hat

stoffen untersucht. Eine wesentliche Vo-

(Energieeffizienz, Emissionsreduzierung,

raussetzung für die thermische Behand-

Reststoffqualität, Korrosionsminderung,

lung solcher »schwierigen« Brennstoffe ist

Wirtschaftlichkeit), sind für die Gesamt-

Martin Horeni Professur Verfahren und Umwelt

Bauingenieurwesen

Ein Financial Advisor für AEC Kooperationsprojekt mit Universität Stanford

Die Universität Stanford in Kalifornien

Projektes ist es auch nicht weiter verwun-

zur Verfügung. Erstmalig wird auch ein

war auch dieses Jahr wieder Ausgangs-

derlich, dass sich unter den Sponsoren aus

Bauplatz in Deutschland angenommen:

punkt für das seit Jahren erfolgreich

der Wirtschaft Namen wie Intel, Microsoft,

Fiktiver Auftraggeber ist die Bauhaus-Uni,

durchgeführte AEC Global Teamwork

Cisco Systems, IBM und Nokia finden. In

die im Goethe-Park an der Ilm ein neu-

Project. So führte Prof. Dr. Renate Fruch-

diesem Jahr erhielten z.B. alle Studenten

es Lehr- und Forschungszentrum für die Bauingenieurfakultät nutzen möchte.

ter dieses Jahr zum 13. Mal die aus allen

einen Stift von Nokia, der auf Papier ge-

Teilen der Welt angereisten Studenten in

zeichnete Skizzen digitalisiert abspeichert,

ihre Aufgaben ein: Jedes Team, bestehend

und die Zeichnung dann über eine Schnitt-

aus Studenten der Disziplinen Architektur,

stelle auf dem Rechner dargestellt werden

Kick-off Veranstaltung auf dem Stanford

Ingenieurwesen und Baumanagement,

kann.

Campus mit allen Beteiligten die neuen

führt in den nächsten vier Monaten eine Projektentwicklung durch.

Eine besondere Aufgabe hat in diesem

In einer kurzen Präsentation erläuterte Prof. Dr. Hans-Wilhelm Alfen in der

Aufgaben und sensibilisierte für die The-

Jahr das »River«-Team erhalten: Erstma-

men Lebenszyklusbetrachtung und Finan-

lig wurde ein Financial Advisor (FA) als

zierung.

Das Besondere dabei ist, dass die Teams

vierte Disziplin integriert. Susanne Tre-

das Projekt via Internet erarbeiten. Neben

scher, Studentin im Studiengang von

ingenieurstudent Holger Keitel und Fried-

Neben Susanne Trescher sind der Bau-

den üblichen Kommunikationstools wie

Prof. Dr. Hans-Wilhelm Alfen, kümmert

rich Traub als Architekt mit von der Par-

E-Mail, Instand Messaging oder Netmee-

sich gemeinsam um die Erarbeitung einer

tie. Als Bauherrin des River-Teams darf

ting werden spezielle, von Prof. Fruchter

strukturierten Finanzierung, denn wäh-

ich gespannt sein, welche Lösungen zur

und ihrem Team entwickelte Methoden

rend man bisher zur Finanzierung des

Endpräsentation im Park an der Ilm er-

verwendet. Stanford liegt mitten im be-

Gebäudes eine Alumnus-Spende annahm,

sonnen werden!

rühmten kalifornischen Silicon Valley, und

steht dem River-Team eine Miete für die

durch den hohen Innovationsgrad des

Gebäudenutzung für die Refinanzierung

Andrea Jungbecker

6. Betriebswirtschaftliches Symposium-Bau 2006

(uk) Zum nunmehr sechsten Mal ver-

gangenen Jahr für weitere Bewegung im

im Bereich PPP. Im zweiten Themenblock

anstaltete die Professur Betriebswirt-

PPP-Bereich. Nach internen Erhebungen

»PPP in der Straßenverkehrsinfrastruktur«

schaftslehre im Bauwesen der Bauhaus-

des Hauptverbandes der Deutschen Bau-

ging es vor allem um Privatisierungsfor-

Universität ihr Betriebswirtschaftliches

industrie sind beispielsweise derzeit in den

men und PPP-Modelle im internationalen

Symposium-Bau vom 22. bis 24. März

verschiedenen Sektoren des öffentlichen

Vergleich sowie die Auswirkung der eu-

2006. Im Mittelpunkt stand wiederum die

Hochbaus weit über hundert Projekte, die

ropäischen Entwicklung auf den PPP-Be-

Auseinandersetzung und der Erfahrungs-

alle Lebenszyklusphasen umfassen, mit ei-

reich.

austausch im Bereich Public Private Part-

nem geschätzten Investitionsvolumen von

PPP gewinnt immer mehr an Bedeu-

nership (PPP). Die Themenblöcke »PPP im

ca. 6,5 Mrd. Euro in Vorbereitung bzw. in

tung, das Betriebswirtschaftliche Sympo-

öffentlichen Hochbau« und »PPP in der

der Umsetzung. Auch im Bereich Straßen-

sium-Bau zeigte sich wiederum als ideale

Straßenverkehrsinfrastruktur« lockten in

verkehrsinfrastruktur wurde mit dem neu-

Diskussions- und Informationsplattform.

diesem Jahr weit über 600 Vertreter aus

en strukturierten Verhandlungsverfahren

So nutzten auch Studierende des Studi-

Verwaltung, Wirtschaft und Forschung

die Grundlage für die Ausschreibung und

enganges Management [Bau, Immobilien,

nach Weimar.

Vergabe von Modellprojekten gelegt. Dies

Infrastruktur] die Möglichkeit, auf dem

sind wichtige Schritte, um PPP als neue

Symposium mit der Praxis und potentiel-

Wichtige Entscheidungen auf Bundesebene wie das ÖPP-Beschleunigungsgesetz

Beschaffungsvariante zu etablieren. So beschäftigte sich der erste Themen-

und der weitere Ausbau des Kompetenz-

block u.a. mit der neuesten Entwicklung

netzwerkes in den Ländern sorgten im ver-

von Kompetenz, Standards und Projekten

len zukünftigen Arbeitgebern in Kontakt zu kommen.

Projekte | Forschung

Public Private Partnership gewinnt an Bedeutung

29

Bauingenieurwesen

Lifecycle-Strategien für Bauwerke Investition, Bewirtschaftung und Revitalisierung

schreibungen in der Regel getrennt für die Bau- und Nutzungsphase sowie den Abriss erstellt. Nachteil dieser separaten Betrachtung ist der Informationsverlust beim Übergang von einer Phase in die andere. Ziel ist es, Leistungsbeschreibungen für die Nutzungsphase und den Abriss als integralen Bestandteil einer

Seit August 2005 beschäftigt sich eine

Im Rahmen der Forschergruppe wurden

Forschergruppe an der Fakultät Bauinge-

zwei Themenschwerpunkte für die weite-

konzipieren. Die Verknüpfung der Infor-

nieurwesen mit dem Themengebiet Life-

re Bearbeitung ausgewählt. Die Arbeits-

mationen der einzelnen Phasen erfolgt

cycle-Strategien für Bauwerke. Gerade im

gruppe Entscheidungsvorgänge im Immo-

über standardisierte und klassifizierte

Bereich der öffentlichen Infrastruktur und

bilien-Lebenszyklus untersucht, welche

Bauprodukte. Ein wesentlicher Vorteil

durch die zunehmende Realisierung von

Entscheidungsprozesse bei Bau, Betrieb,

dieses Ansatzes ist die Berücksichtigung

Projekten als Public Private Partnership

Instandhaltung und Abriss im Lebenszyklus

der Lebenszykluskosten schon während

gewinnt die Lebenszyklusbetrachtung

einer Immobilie ablaufen und von welchen

der Angebotsphase. Die Forschergruppe

immer mehr an Bedeutung.

Randbedingungen diese Entscheidungen

kooperiert bei diesem Forschungsschwer-

abhängen. Grundlage für Entscheidungen

punkt mit der f:data GmbH aus Weimar

gemeinsamen Leistungsbeschreibung zu

Aus einer lebenszyklusübergreifenden

ist dabei generell eine gute Datenbasis.

im Rahmen der bau:class-Initiative (Klas-

Sichtweise heraus werden die einzelnen

Die Entwicklung einer Lebenszykluskos-

sifikationssystem der Baubranche für Bau-

Prozesse und Projektbeteiligten im »Le-

tendatenbank stellte daher einen ersten

produkte und -stoffe sowie für Bau- und Facility-Management-Leistungen).

ben« eines Bauwerkes von der Planung,

Schritt bei der Bearbeitung des Themas

Finanzierung und Projektentwicklung über

dar. Die Datenbank wird nun sukzessive

den Bau und den Betrieb bis zur Umnut-

weiterentwickelt. Parallel dazu werden

zung, der Sanierung oder dem Abriss des

die verschiedenen Entscheidungsprozesse

werke wurden am 31. März 2006 im

Bauwerkes analysiert. Die Entwicklung

im Immobilien-Lebenszyklus untersucht,

Oberlichtsaal während des Abschlusskol-

Die ersten Ergebnisse der Forschergruppe Lifecycle-Strategien für Bau-

von Lifecycle-Strategien soll dazu dienen,

um davon Investitions-, Bewirtschaftungs-

loquiums zum Wissenschaftlichen Kolleg

Kosten zu verringern, Leistungen zu opti-

oder Revitalisierungsstrategien ableiten zu

05/06 der Fakultät Bauingenieurwesen

mieren und Risiken zu minimieren. An der

können. Am Beispiel von Vorhang-Fassa-

präsentiert.

Forschergruppe sind die Professur für Be-

den wird aktuell ein Entscheidungsmuster

triebswirtschaftslehre im Bauwesen (Prof.

in Form eines Entscheidungsbaumes ent-

Dipl.-Ing. Katrin Fischer

Alfen), die Professur für Baubetrieb und

wickelt.

Professur BWL im Bauwesen

Bauverfahren (Prof. Bargstädt), die Juni-

Die Arbeitsgruppe Leistungsprofile und

Dipl.-Ing.(FH) Antje Hegewald M.Sc.

orprofessur Theoretische Methoden des

-programme beschäftigt sich mit der Ent-

Projektmanagements (Prof. König) und

wicklung von lebenszyklusorientierten

Prof. Dr.-Ing. Markus König

die Juniorprofessur Immobilienökonomie

Leistungsbeschreibungen für Gebäude.

Juniorprofessur Theoretische Methoden des

(Prof. Sotelo) beteiligt. Im Jahr 2005 erfolg-

In der Baupraxis werden Leistungsbe-

Projektmanagements

Professur Baubetrieb und Bauverfahren

te eine Förderung der Fakultät Bauingenieurwesen. Das Ziel der Forschergruppe ist es, die bestehenden Lebenszyklusansätze für Bauwerke zu einer ganzheitlichen Lösung weiterzuentwickeln. Es werden Strategien und Instrumente erarbeitet, mit denen sowohl bautechnische als auch betriebswirtschaftliche Betrachtungen im Kontext des Lebenszyklus von Bauwerken formali-

Projekte | Forschung

sierbar und bewertbar werden. Zunächst

30

wurden Literaturanalysen und empirische Untersuchungen zum Status Quo des Lebenszyklusmanagement durchgeführt. Als Ergebnis einer Ende 2005 durch die Forschergruppe durchgeführten Befragung von 1040 öffentlichen Immobilieneigentümern, messen fast 78 Prozent der Befragten dem Thema des Lebenszyklusmanagements eine sehr hohe bis hohe Bedeutung bei.

Bedeutung der immobilienbezogenen Lebenszyklusbetrachtung. Bild: Professur Theoretische Methoden des Projektmanagements.

Modellstudie Baden-Württemberg

Am 18. April, immer um 5.12 Uhr Ortszeit

demzufolge auch der Maßstab, um Ergeb-

gedenken die Einwohner San Franciscos

nisse seismischer Schadensszenarien kali-

terplan von 1978 unter Hinzuziehung

und Kaliforniens dem Zeitpunkt des ins-

brieren zu können. In diesem Zusammen-

zeitnaher Luftbildaufnahmen und die

aufnahme in Anlehnung an den Katas-

besondere durch die ausgelösten Groß-

hang nimmt das Beben von 1978 in der

Bewertung der Bausubstanz begründet.

brände verheerenden Erdbebens von 1906,

Schwäbischen Alb eine Ausnahmestellung

Auf Grundlage der vor Ort aufgenommen

dessen Wiederholung als »The Big One«

ein. Es stellt das stärkste Beben dar, wel-

Bauweisen und Bauwerkstypen werden

die Öffentlichkeit dauerhaft sensibilisiert

ches die Bundesrepublik Deutschland in

auch die Schadensfälle rekonstruiert und

und 2006 über 4500 Vertreter von Politik,

den letzten 50 Jahren betroffen hat und

in Form der Schadensgrade klassifiziert.

Wissenschaft und Katastrophenmanage-

veranlasste die Einführung der DIN 4149

Instrumentelle und analytische Standor-

ment zum 100. Jahrestag in einer Konfe-

für Hochbauten in deutschen Erdbebenge-

tanalysen und die Einführung entspre-

renz zusammengeführt hat.

bieten im Jahre 1981. Mit der Reinterpreta-

chender Einflussfaktoren berücksichtigen

tion des Bebens und der Übertragung auf

den Einfluss von Baugrund sowie Topo-

Präsentiert wurde eine von verschiedenen

das gegenwärtige Gebäude- und Wertein-

graphie.

Gesellschaften beauftragte Studie, die sich

ventar (2005) kann ein realistisches Bild

mit den Schäden und Kosten eines in der

der heute zu erwartenden Folgen gezeich-

Bewertungs-Tool ermöglicht eine schnel-

Stärke vergleichbaren Beben heute be-

net werden.

le und effiziente Bewertung der Erdbe-

schäftigte, und Verluste im Bereich von 150

Bei Wiederholung der Schütterwirkun-

Ein vom Erdbebenzentrum entwickeltes

benwiderstandsfähigkeit bestehender

Mrd. US-Dollar in den Raum stellte. Die

gen des Albstadt-Bebens wäre heute von

verwendete GIS-basierte Software-Platt-

einer deutlichen Anhebung der volkswirt-

kritischen Zonen (d.h. der potentiellen

form ist allerdings trotz ihres modularen

schaftlichen Schäden auszugehen. Für das

Schadensbereiche) innerhalb des Gebäu-

Aufbaus nur für die USA anwendbar und

Bundesland Baden-Württemberg kann

des. Der tatsächlich entstandene Schaden

nicht übertragbar auf andere Gebiete.

mit Hilfe der vom Erdbebenzentrum ent-

(Bild 2) konnte in guter Übereinstimmung

wickelten Methodik ein Schaden in Höhe

mit dem realen Schadensbild reproduziert

Erdbebenzentrum am Institut für Kon-

von ca. 0,7 Mrd. Euro prognostiziert wer-

werden. Im Beispiel wird eine stärkere

struktiven Ingenieurbau deshalb me-

den.

In den letzten Jahren entwickelte das

thodische Grundlagen für realistische Schadenszenarien, zugeschnitten auf die

Die Qualität der seismischen Risikostudie wird durch die detaillierte Bauwerks-

Bauingenieurwesen

Schadenspotentiale infolge von Erdbeben

Gebäude und auch die Identifikation der

Schädigung in der Giebelwand des Erdgeschosses prognostiziert. [weiter auf der nächsten Seite …]

Besonderheiten deutscher Erdbebengebiete. In einem zweijährigen Forschungsvorhaben wurden jetzt die im Rahmen des BMBF-Verbundprojektes »Deutsches Forschungsnetzwerk Naturkatastrophen (DFNK)« begonnenen Arbeiten zu den «Erdbebenszenarien für deutsche Großstadträume und Quantifizierung der Schadenspotentiale« in einer Modellstudie Baden-Württemberg so weiter entwickelt, dass die Übertragbarkeit der Methoden und Hilfsmittel auf andere

Projekte | Forschung

Erdbebengebiete nachweisbar ist. Neben der Reinterpretation der Hauptschadensgebiete des Albstadt-Bebens von 1978 gelingt auch die Abschätzung der Schadenssummen in einer bemerkenswerten Nähe zu den von Versicherungsseite tatsächlich erhobenen Schäden im privaten Wohnungsbereich. Da die Verletzbarkeit des Gebäudebestandes in deutschen Erdbebengebieten bis dato nicht untersucht worden ist, fehlt

Dokumentation der nach dem Erdbeben 1978 in Albstadt-Tailfingen aufgetretenen Bauwerksschäden. Bild: Erdbebenzentrum.

31

Bauingenieurwesen

[… Fortsetzung S. 31] Nachdem für andere Untersuchungsgebiete (u.a. Thüringen, Nordrhein-Westfalen)

Vom Sandkorn zum Haus Naturwissenschaftlicher Tag an der Bauhaus-Universität

vergleichbare Erhebungen vorliegen, laufen derzeit Arbeiten zur ingenieurmäßigen Begründung regionaler Schadensmodelle für Deutschland und angrenzender seismisch exponierter Gebiete sowie erste

(uk) Über hundert Schülerinnen und

gen des Archimedes, des »großen Denkers

Modellstudien in der Türkei und Südost-

Schüler vom Lyonel-Feininger-Gymnasium

der Antike«.

europa.

Mellingen kamen am 23. März 2006 nach

Mit der Hand anpacken konnten die Ju-

Weimar, um für einen Tag das Studieren

gendlichen in insgesamt neun Projekten,

an der Bauhaus-Universität Weimar aus-

in denen ausgewählte Schwerpunkte des natur- und ingenieurwissenschaftlichen

[Hinweis: Die Ergebnisse wurden im Heft 8 der Bautechnik 2005 veröffentlicht. Dem Beitrag sind auch die verwendeten

zuprobieren. Der seit Jahren erfolgreiche

Unterlagen und Referenzen zu entneh-

Naturwissenschaftliche Tag bietet halb-

Bereiches der Universität erkundet wur-

men. Gedankt wird den Mitarbeitern der

jährlich Einblicke in verschiedene ingeni-

den, z. B. Sand als Naturbaustoff, Was-

Stadtverwaltung Albstadt für die kon-

eurwissenschaftliche Studienrichtungen.

struktive Unterstützung der Datenerhebungen.]

serbau, Natursteine in Thüringen und das Trocknen und Brennen von Ton.

Nach der Vorstellung der Studienmöglich-

Die Resonanz des Naturwissenschaft-

keiten an der Bauhaus-Universität probier-

lichen Tages unter den Schülerinnen und

Jochen Schwarz

ten die Zehntklässler den Studienalltag

Schülern ist groß, da er nicht nur die

Tobias Langhammer

mit gleich zwei Vorlesungen aus. Nach ei-

Entscheidung für einen natur- oder in-

Christian Kaufmann

nem Vortrag über »Bauen und Erdbeben«

genieurwissenschaftlichen Studiengang

wurden zum Thema Hydrophobierung,

erleichtert, sondern auch verschiedene

d.h. der Wasserabweisung, interessante

Techniken erfahrbar macht und so dem

Experimente durchgeführt. Im Anschluss

Experimentierdrang der Nachwuchswis-

referierten die Schüler und Schülerinnen

senschaftler und -wissenschaftlerinnen

selbst über die Bedeutung der Erfindun-

Rechnung trägt.

Projekte | Forschung

Frauenförderung des LUBOM-Fonds

32

Seit Februar letzten Jahres arbeite ich im

Experimente mithilfe einer Versuchsein-

tungsorientierte Mittelverteilung)-Fonds

Rahmen eines Promotionsvorhabens an

richtung durchzuführen, die bislang noch

zur Förderung von Wissenschaftlerinnen

der Professur Bodenmechanik (Fakultät

nicht am Labor der Professur Bodenme-

und Künstlerinnen an der Bauhaus-Uni-

Bauingenieurwesen). Das Promotions-

chanik vorhanden war. Zu diesem Zweck

versität ermöglichte mir den Forschungs-

thema befasst sich mit der experimen-

war es uns gelungen, Kontakt zu Prof. Pi-

aufenthalt an der ENPC in Paris. Mit dem

tellen und theoretischen Untersuchung

erre Delage vom Centre d‘Enseignement

dort angeeigneten Wissen ist es möglich geworden, die für die »Osmotische Me-

von Tonen. Anwendungshintergrund des

et de Recherche en Méchanique des Sols

Forschungsthemas ist die Verwendung

(CERMES) an der École Nationale des

thode« notwendige Versuchstechnik auch

von quellfähigen Tonmaterialien zur Ab-

Ponts et Chaussées (ENPC) in Paris auf-

hier im Labor der Professur Bodenmecha-

dichtung von untertägigen Deponien.

zubauen, in dessen Labor die für meine

nik einzurichten.

Die Funktionsfähigkeit solcher Systeme

Untersuchungen notwendige Versuchsme-

Neben diesem Vorhaben hat mir der

hängt wesentlich von der Dichtheit des

thode (»Osmotische Methode«) bereits an-

Aufenthalt auch die Möglichkeit zu wert-

Tones unter den verschiedenen möglichen

gewendet wird. Dieser Kontakt resultierte

vollem fachlichen Austausch mit Prof. De-

Druckbeanspruchungen und den Randbe-

letztlich in einer Einladung, mir während

lage und seinen Mitarbeitern, deren wis-

dingungen wie Feuchtigkeits- und Tempe-

eines knapp einmonatigen Forschungs-

senschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet

raturänderungen ab.

aufenthaltes in Paris diese experimentelle

der Bodenmechanik international aner-

Methode anzueignen und auch vor Ort

kannt sind, gegeben.

Zur Untersuchung dieser voneinander ab-

Versuche durchzuführen.

hängigen mechanischen und hydraulischen Eigenschaften des Tones ist erforderlich,

Die finanzielle Förderung aus den Mitteln des LUBOM (Leistungs- und belas-

Wiebke Keßler Professur Bodenmechanik

Gestaltung

Rosa – Aus der Ausstellung wird ein Buch

(uk) Zur Zeit der Kirschblüte erscheint ein Buch über das Wesen der Farbe Rosa mit Werken von rund 50 internationalen Künstlern und jungen Talenten der Bauhaus-Universität in Weimar und der Tokyo National University of Fine Arts and Music. Unter dem Titel »Pink The Exposed Color in Contemporary Art and Culture« ist es das Ergebnis eines außergewöhnlichen interkulturellen Diskurses, der von der Künstlerin und Kunstprofessorin Barbara Nemitz initiiert wurde. Rosa – mit der Pastellfarbe verbindet sich Zartes, Exzentrisches, Süßes, Verletzliches und Lustvolles. Die Farbempfindung ist von verschiedenen Faktoren – nicht zuletzt vom Kulturkreis – bestimmt. Ein Beispiel dafür ist die positive Wahrnehmung der Farbe Rosa in Japan, wo man sich alljährlich der Betrachtung der rosa blühenden Kirschbäume und den nach wenigen Tagen

Einblick in die Ausstellung. Bild: B. Nemitz

»herabschneienden« Blütenblättern widmet – Symbol für den Tod der Samurai, die in der Blüte des Lebens im Krieg fallen. Das Buchprojekt wurde unterstützt vom Kultusministerium des Freistaats Thüringen, Japan Airlines, Shi Seido, Jenoptik AG, dem DAAD, der Deutschen Botschaft in Tokyo, Tokyo Geijutsu Daigaku sowie der Tokyo National University

Gegen Gewalt OPFER-Ausstellung reist nach Hamburg

of Fine Arts and Music.

The Exposed Color in Contemporary

ausschließlich dem Täter und dem Tatge-

von Studierenden der Bauhaus-Univer-

schehen.

sität reist weiter durch Deutschland. Im

Umso wichtiger sind solche deutlichen

März/April 2006 brachte der WEISSE RING,

und aufrüttelnden Zeichen wie sie von den jungen Gestaltern gesetzt wurden.

Art and Culture. Hrsg. Barbara Nemitz.

Deutschlands größte Hilfs- und Schutzor-

Texte von Hideto Fuse, Barbara Nemitz,

ganisation für Opfer von Kriminalität und

Sie haben mit der Ausstellung ein nicht

Karl Schawelka, Thomas von Taschitzki

Gewalt, in Kooperation mit der Hambur-

alltägliches Engagement gesellschaftlicher Verantwortung dokumentiert. Opfer

u. a., englisch, 320 S., 250 farbige Abb.,

ger Polizei die Ausstellung nach Hamburg.

17 x 24 cm, gebunden, € 35,– [D]

Die Arbeiten setzen sich mit zwei gesell-

brauchen eine Lobby, brauchen Aufmerk-

ISBN 3-7757-1771-4, Hatje Cantz Verlag,

schaftlich relevanten, aber häufig tabuisier-

samkeit und Solidarität. Die Ausstellung

ten Themen auseinander: dem sexuellen

»Opfer« vereint dies zu einem eindringli-

Rezensionsexemplare und weitere In-

Missbrauch von Kindern und der Gewalt

chen, unbequemen und vereinzelt auch

formationen zum Projekt:

gegen Frauen. Gerade die weiblichen Op-

gewollt provokanten Projekt, das Be-

Prof. Barbara Nemitz

fer von sexueller und krimineller Gewalt

wusstsein schaffen und vertiefen will.

E-Mail: [email protected]

stehen in ihrer Not und ihrem Leid oft im

weimar.de, www.uni-weimar.de/pink

Abseits. Das öffentliche Interesse gilt fast

Projekte | Forschung

Pink

(uk) Die Ausstellung »Opfer« mit Arbeiten

33

Medien

T-Rex zum (virtuellen) Anfassen Holographics: Kombination optischer Hologramme mit interaktiver Computergrafik

(medien) Das von der Juniorprofessur

te Ausleuchtung der Hologramme, die

Fakultät Medien eines der größten opti-

Augmented Reality durchgeführte und

es ermöglicht, grafische Elemente op-

schen Hologramme Europas. Das 1,70 m x 1,03 m große Regenbogenhologramm

von der Deutschen Forschungsgemein-

tisch konsistent zu integrieren. Das Bild

schaft geförderte Grundlagenforschungs-

zeigt einen Display-Prototypen zur in-

ist ein Unikat und zeigt den Schädel ei-

projekt HoloGraphics endet nach zweijäh-

teraktiven Kombination rekonstruierter

nes Tyrannosaurus Rex in Originalgröße.

und autostereoskopisch dargestellter

Ein Stereokamerakopf ermöglichte die

riger Laufzeit im Mai dieses Jahres.

Gewebestrukturen in das optische Holo-

Erfassung und die Rekonstruktion von

Das Projekt »HoloGraphics« befasste sich

gramm des Schädels eines Deinonychus

Tiefeninformationen des holografischen Inhaltes. Zur Darstellung der grafischen

mit der Entwicklung neuartiger Verfahren,

(mittelgroßer Raptor der frühen Kreide-

die eine Kombination optischer Hologram-

zeit) unter verschiedenen, synthetischen

Daten wurde eine spezielle, schaltbare

me mit interaktiver Computergrafik ermög-

Beleuchtungen. Ein stiftähnliches Ein-

Glasscheibe eingesetzt. Eine integrier-

licht. Während heutige Computer-Displays

gabegerät erlaubt eine Interaktion und

te, elektronisch ansteuerbare Flüssigkris-

eine Bildschirmauflösung von mehreren

das Ertasten des holografischen und des

tallschicht schaltet die Scheibe in einen

Millionen Bildpunkten erreichen, bieten

grafischen Inhaltes. Tiefeninformationen

transparenten oder diffusen Zustand. Das

hochwertige optische Hologramme eine

des Hologramms sind dabei essentiell zur

davor montierte Hologramm kann im

millionenfach höhere Auflösung. Des Wei-

Berechnung konsistenter Beleuchtungs-

transparenten Zustand, mit Hilfe einer di-

teren unterstützen optische Hologramme

und Verdeckungseffekte. Herkömmliche

gitalen Beleuchtung, durch die Glasschei-

alle Prozesse des Tiefensehens – was mit

Flachbrettscanner können bei kleinen

be hindurch kontrolliert rekonstruiert

heutigen stereoskopischen Grafik-Displays

Hologrammen dazu genutzt werden, die-

werden. Im diffusen Zustand kann der

lediglich angenähert werden kann. Opti-

se Tiefendaten zu gewinnen.

sche Hologramme sind allerdings analog

Die Erweiterung großer optischer Ho-

grafische Inhalt stereoskopisch direkt auf die Scheibe projiziert werden. Erfolgen

und daher nicht interaktiv. Die Kombinati-

logramme stellte nicht nur eine wissen-

diese Schritte in hoher Geschwindigkeit

on von hoch-qualitativen optischen Holo-

schaftliche, sondern auch eine technische

(z.B. fünfzig mal pro Sekunde) verschmel-

grammen mit interaktiver Computergrafik

Herausforderung dar. Bedingt durch ihre

zen Grafik und Hologramm zu einer kon-

bietet nun neue Visualisierungsmöglichkei-

Größe lassen sich modifizierte, herkömm-

sistenten dreidimensionalen Szene.

ten in vielen Bereichen.

liche Display- und Scanning-Technologien

Kerntechnologie dieses Konzeptes ist die digitale und computergesteuer-

Die oben beschriebenen Beispiele sol-

nicht dazu verwenden. Zur Untersuchung

len lediglich einige Ergebnisse widerspie-

geeigneter Möglichkeiten, erwarb die

geln, die im Rahmen des HoloGraphicsProjektes gewonnen wurden. Weitere Informationen sind auf der Projektwebseite www.holographics.de zu finden. Das Hologramm des Tyrannosaurus Rex kann ab Mai im Foyer der Fakultät Medien in

Projekte | Forschung

der Bauhausstraße 11 besichtigt werden.

34

Bild 1: Konsistente Erweiterung eines kleinen Hologramms 40 cm x 30 cm. mit interaktiver Computergrafik. Bilder: Juniorprofessur Augmented Reality.

Ein Rückblick, der Einblickt erwähnt

Medien

bauhaus.fm: Beruf Radio sentierte das Modul »Radiokunst«, das im Wintersemester als interdisziplinäres Modul zwischen Mediengestaltung und Medienkultur dem Radio auf den ätherischen Grund ging. Die Inhalte bewegFür ambitionierte Radiomoderatoren

lassen auf Weimar und die ganze Welt

ten sich zwischen der Entwicklung des

sowie zukünftige Journalisten und Pro-

(schließlich gibt es auch einen Live-

Radios in den letzten 30-40 Jahren und

grammgestalter bot das Fachmodul »Beruf

Stream auf www.radiostudio.org) zeig-

den zeitgenössischen Entwicklungen des

Radio« für die Erstsemester der Medien-

ten die frischgebackenen Quasselstrip-

Hörspiels hin zur Medienkunst. Ziel war

gestaltung und Medienkultur den idealen

pen, noch lange vor ihrer Metamorphose

die freie Auseinandersetzung in Form eines Ausstellungsstückes. Höhepunkt des

Einstieg, um sich unter Live-Bedingun-

zum Radiomoderator, ihr neu erworbenes

gen selbst zu erproben. »Sendung geht

Können. Für diejenigen, denen die pro-

Semesters war die Abschlussausstellung

vor!« – Wenn man diesen Leitsatz einmal

jektionsfreie Selbstdarstellung nicht in

des Fachmoduls, welche gleichzeitig zur

begriffen hat, funktioniert der Rest fast

die Wiege gelegt wurde, gab es ebenfalls

Blocksendezeit der Module »Beruf Radio«

von selbst. Aber eben nur fast.

entsprechende Betätigungsfelder. Leise-

und »Tonstudioproduktion« einherging.

treter und Hintergründige besuchten das

Der Äther verdampfte im Studio bei der

Unter der Leitung von Ralf Homann und

Fachmodul »Tonstudioproduktion« und

Marathondistanz von 31 Radiostunden.

Harv Stanic wurden Interviewtechniken

zeigten damit, dass Schweigen Gold wert

Nach bauhaus.fm können wir getrost

und das nötige Handwerkszeug gelehrt,

ist. Harms Achtergarde instruierte die

unsere Wecker stellen, denn auch in die-

die jedem blutigen Anfänger die grund-

frischgebackenen Radiostudiotechniker

sem Sommersemester dreht der Sender

legenden, senderelevanten Fähigkeiten

und -Technikerinnen im Regler und Knöp-

am Sender – wie gehabt On Air jeden

verliehen, um auf deren Grundlage eine

fe drehen – aber richtig. Vom Telefonin-

Montag von 19.00 – 23.00 Uhr auf der

erste eigene Sendung auf die Beine zu

terview bis zum Fahren einer kompletten

Weimarer Welle UKW 106,6 MHz.

stellen. Redaktionelle Arbeit war genauso

Live-Sendung wurden alle Bereiche der

Bestandteil der Ausbildung wie die Verant-

Radiotechnik gefordert und angewendet.

wortung über eine gesamte Sendung als Chef vom Dienst. Jeden Montag von 19.00 bis 23.00 Uhr geht bauhaus.fm auf Sendung. Losge-

Für diejenigen denen dieses Radiopa-

Studierenden-Redaktion bauhaus.fm Wintersemester 2005/2006

ket immer noch nicht genug war, griff die Professur Experimentelles Radio noch etwas tiefer in die Schatzkiste und prä-

Medium und Geschlecht (medien) Die Professur Medien-Philo-

Die Institutionalisierung der Frauen- und

sophie bereitet die Tagung »Genderme-

Genderforschung an der Bauhaus-Universi-

liche Theoreme auf den Gender-Begriff

dia-Studies. Zum Denken einer neuen

tät erhält damit einen ersten ausschlagge-

angewandt werden können. Außerdem

Disziplin« vor.

benden Beitrag.

soll eine weitere Forschungsperspektive

Das Thüringer Kultusministerium fördert

betrachtet werden: Besteht ein Paradig-

Durchführung der Tagung »Gendermedia-

menbruch zwischen der Feministischen

seit Februar 2006 im Rahmen des Hoch-

Studies. Zum Denken einer neuen Diszi-

Theorie und den Gender Studies? Können

schul- und Wissenschaftsprogramms das

plin«. Die Tagung widmet sich der Frage-

die Gender Studies die Beziehungen und

Forschungsvorhaben »Medienwissen-

stellung: Kann es medienwissenschaftliche

Wechselwirkungen zwischen Medium und

schaftliche Geschlechterstudien. Zur In-

Geschlechterstudien geben? Und wie sähe

Geschlecht tiefgreifender und noch kritischer betrachten?

tersektion von Medium und Geschlecht«

die Intersektion von Medium und Ge-

an der Professur Medien-Philosophie. Die

schlecht aus? Die Tagung soll die Reflexi-

Fakultät Medien möchte mit dem dreivier-

on über medienwissenschaftliche Gender

Denken einer neuen Disziplin« wird vom

teljährigen Forschungsprojekt die im Ent-

Studies anregen und Impulse geben für

12. Oktober bis zum 14. Oktober 2006 in

stehen befindlichen »Medienwissenschaft-

eine gendertheoretisch geleitete Medien-

Weimar stattfinden. Dr. Hedwig Wagner,

lichen Geschlechterstudien« mitgestalten

theorie. Wie können Gendertheorie und

wissenschaftliche Mitarbeiterin an der

und weiter führen. Der Bereich der Gender

Medienwissenschaft zusammengedacht

Professur Medien-Philosophie, wird inner-

Studies soll in das Studium der Medienkul-

und zusammengefügt werden? Wie lässt

halb des Forschungsprojekts die Tagung

tur und Europäischen Medienkultur ver-

sich die Medialität von Geschlecht formu-

organisieren und durchführen. Alle Interes-

stärkt eingebracht und etabliert werden.

lieren? Zur Diskussion steht die Frage, ob

sierten sind herzlich eingeladen.

Die Tagung »Gendermedia-Studies. Zum

Projekte | Forschung

Ziel des Forschungsprojekts ist die

bereits existierende medienwissenschaft-

35

36

Personal

Verabschiedung von Dr. Holger Behnke Enge Zusammenarbeit, viele Erfolge – Ein Beitrag von Dr. Heiko Schultz

Der 31. März 2006 war der letzte Ar-

ge abzuschließenden Verträge, deren Aus-

beitstag von Dr.-Ing. Holger Behnke als

arbeitung, Abschluss und Umsetzung so-

Finanzdezernent der Bauhaus-Universität

wie die Abwicklung aller finanziellen und

Weimar nach über 38jähriger Tätigkeit

personalen Erfordernisse im umfassenden

an unserer Einrichtung in verschiedenen

Sinne, wurde umgesetzt.

verantwortungsvollen Funktionen.

Von Beginn unserer Zusammenarbeit im Jahre 1990 gehörte Dr. Behnke zum strategischen Beraterstab des sich entwickelnden Gewährleistungsbereiches.

le für Architektur und Bauwesen Weimar

Alle weitreichenden strukturellen und

Dr.-Ing. Holger Behnke und Dr. Heiko Schultz. Bild: Nathalie Mohadjer

absolvierte er in den Jahren 1962 bis 1968.

personellen Maßnahmen begleitete er

Bei all diesen wichtigen Fragen trug

Er promovierte 1973 an der Fakultät Natur-

gestaltend oder beratend. 1994 wurden

Dr. Behnke direkte Verantwortung. Ver-

wissenschaften-Verfahrenstechnik mit dem

die Verwaltungsstrukturen ersten Verän-

antwortung, die er ohne Zögern und gern

Thema »Beiträge zur Wechselbeziehung

derungen unterzogen. Dr. Behnke über-

übernahm. 1996 wurde er gefragt, die

zwischen Produktions- und Arbeitsbedin-

nahm auf meine Anfrage hin das Dezer-

Position des stellvertretenden Kanzlers zu

gungen und der Gestaltung produktions-

nat Forschungstransfer und Haushalt,

übernehmen. Dr. Behnke übernahm auch

fördernder Lohnformen in der Zementin-

in dem die Abteilungen Haushalt sowie

dieses zusätzliche Amt mit der ihm eigenen

Wissens- und Technologietransfer zusam-

Tatkraft, Inspiration, Zuverlässigkeit und

mengeführt wurden. Die von Dr. Behnke

Umsicht. Ein Glücksfall für mich als Kanz-

dustrie«. Einige Stationen seines Wirkens:

konzipierte Zusammenführung der Finan-

ler, musste ich doch keine der in meiner

· 1967 – 1970 Wissenschaftlicher Assistent

zen aus dem Haushalt und aus allen Dritt-

Abwesenheit getroffenen Entscheidungen

· 1970 – 1983 Wissenschaftlicher Sekretär

mittelquellen erweist sich seither als er-

revidieren.

im Direktorat für Forschung · 1983 – 1985 Direktor für Forschung und Internationale Beziehungen · 1985 – 1990 Direktor für Forschung · 1990 – 1994 Abteilungsleiter Wissensund Technologietransfer · 1994 – 2005 Dezernent Forschungstransfer und Haushalt

folgreich, praktisch und effizient. In den 15 Jahren seiner Führungstätigkeit nach

Probleme in all den Jahren? Keine, auch wenn ich noch so viel nachdenke. Na-

1990 gab es nicht einen Haushaltsverstoß,

türlich war unsere enge Zusammenarbeit

alle Jahresabschlüsse stimmten auf Pfen-

nicht immer pflegeleicht, aber nur Toren

nig oder Cent. Welche Hochschule kann

wünschen sich Ja-Sager in ihrem Umfeld.

das schon für sich beanspruchen! Als das Ministerium 1997 die Hoch-

Wir haben es bestens verstanden, Freundschaft in sehr gute Arbeitsergebnisse um-

schulen anfragte, ob sie bereit seien, als

zuwandeln und dabei die Persönlichkeit

· 2005 – 2006 Dezernent Finanzen

Pilothochschule für das »Modellvorha-

des anderen auch in schwierigen Situatio-

ben zur Erprobung flexibler Budgetie-

nen zu wahren und zu achten.

Seine erfolgreiche, zuverlässige und inten-

rungsverfahren« zur Verfügung zu stehen,

sive Arbeit an der damaligen Hochschule

gründete die schnelle Zusage der Hoch-

Mit Dr. Behnke haben wir seine Nachfolge besprochen und die Heranführung

für Architektur und Bauwesen war nicht

schulleitung auf seiner Bereitschaft, die-

des Nachfolgers an die umfangreichen

unbemerkt geblieben. Er gehörte zu den

ses Modell mitzuentwickeln und an der

Aufgaben über einen längeren Zeitraum

Ersten, die mit der Neugestaltung der

Bauhaus-Universität einzuführen. Sein

angelegt. Er selbst hat Dr. Hoyer eingear-

Hochschule nach der politischen Wende

maßgeblicher Einfluss führte zu deutlich

beitet und für einen reibungslosen Über-

1989 angefragt wurden, Verantwortung zu

größer werdenden Freiheiten und damit

gang gesorgt. Beispielhaft wie vieles in seiner langen erfolgreichen Karriere.

übernehmen. Dr. Behnke sagte nach ei-

Möglichkeiten im Umgang mit den Fi-

niger Überlegung zu und übernahm 1990

nanzen einer Hochschule. Heute haben

die Leitung der neugegründeten Abteilung

wir uns an die hohe Flexibilität der Ver-

festes Fundament für die zukünftigen

Wissens- und Technologietransfer. Die von

wendungsmöglichkeiten gewöhnt. Ent-

finanziellen Prozesse unserer Universität.

ihm erarbeitete strategische Ausrichtung

wicklungen, die uns heute ein finanzielles

Ein jederzeit transparenter, kommunizier-

auf Übernahme aller Dienstleistungen im

Navigieren bei geringer gewordener fi-

ter Haushalt, wie ihn wohl keine andere

Rahmen von Drittmittelverträgen für die

nanzieller Ausstattung ermöglichen.

Professorinnen und Professoren unserer

Weitere Erfolge sind die Entwicklung

Was bleibt? Ein von ihm geschaffenes

Hochschule kennt. Und, noch viel wichtiger, die Erinnerungen an einen herzlichen,

Einrichtung wurde angenommen und führ-

eines Mittelverteilungsmodells für die

te zur erfolgreichen Entwicklung der Ab-

Universität, das die Zeit der historisch

optimistischen, hilfsbereiten Kollegen und Freund, dem die Universität und ich

teilung. Der mit der Gründung verbundene

überlieferten Budgets und deren fast will-

sehr viel verdanken. Erinnerungen an eine

Servicegedanke, die für Forschungsaufträ-

kürliche Verteilung schnell vergessen ließ.

wunderschöne gemeinsame Zeit. Danke!

Personal

Sein Studium an der Fakultät Baustoffingenieurwesen an der damaligen Hochschu-

37

Projektmanagerin unterstützt Studium und Lehre Beratung Information Service Online – BISON

Seit dem 15. Februar 2006 leitet Anne

Projekt BISON Beratung Information Service Online

Alexander das Projekt BISON an der Bauhaus-Universität Weimar. Angesiedelt ist die HWP-geförderte Stelle im Dezernat Studium und Lehre.

Das gemeinsam mit der Hochschule für Musik Franz Liszt beantragte Projekt

Bereits ihr Studium des Bauingenieurwe-

soll im Bereich Studium und Lehre die

sens absolvierte Frau Alexander an der

Serviceleistungen erweitern sowie die

Bauhaus-Universität Weimar. Anschließend

Verwaltungsstrukturen modernisieren.

war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an

Grundlage dafür ist die Entwicklung

der Professur »Informatik im Bauwesen«

eines durchgängigen Datenmanage-

und qualifizierte sich im Fachgebiet Pro-

mentkonzeptes. Durch die Bündelung,

jektmanagement weiter. In den folgenden

Strukturierung und Bereitstellung von

Jahren war sie u.a. als Projektmanagerin in einer Unternehmensberatung für Organisationsentwicklung tätig. Für den Knoten

Anne Alexander Bild: Claudia Weinreich

Informations- und Datenquellen können zum einen Online-Funktionalitäten für Studierende eingeführt bzw. ausge-

Weimar und die WBA gab Anne Alexan-

baut werden. Zum anderen sollen die

der Projektmanagement-Seminare und

Fakultäten, die Verwaltung aber auch

Softwareschulungen auf Honorarbasis und

andere Bereiche der Universität bei ih-

hielt so über Jahre hinweg den Kontakt zur

ren Aufgaben unterstützt werden, ins-

Bauhaus-Universität.

besondere bei solchen, die sich aus dem Bolognaprozess neu ergeben. Weitere Projektinformationen: www.uni-weimar.de/BISON

Nachruf: Hellfried Lack Im Alter von 77 Jahren starb im Februar

Sitz-, Liege- und Behältnismöbel und

scheiden 1992 setzte er seine Tätigkeit als

2006 Hellfried Lack, der fast 40 Jahre

deren formgestalterische Anleitung in

wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wis-

an der Hochschule für Architektur und

der Möbelindustrie. Während dieser Zeit

senschaftsbereich Ausbau fort. Während

Bauwesen Weimar, der heutigen Bauhaus-

entstanden zahlreiche eigene Entwür-

dieser Zeit übernahm Hellfried Lack Lehr-

Universität, tätig war.

fe, die zum Teil durch nationale und in-

aufgaben im Fachgebiet Innenraumge-

ternationale Anerkennungen und Preise

staltung und betreute die fachbezogene

Der Innenarchitekt arbeitete ab 1953 als

ausgezeichnet wurden. Darüber hinaus

Forschung des Wissenschaftsbereiches

wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl

übernahm er Ausstattungsaufgaben in

Ausbau.

für Innengestaltung, ab 1958 war er als

Institutionen des Hoch- und Fachschul-

Personal

Durch seine Persönlichkeit, seine Lehr-

Dr. Horst Michel beschäftigt.

schaftlicher Assistent im Bereich Gebäu-

Fachkollege und bei den Studenten ein

38

mann betreute er im Institut für Innen-

deausbau, -ausstattung, -ausrüstung der

vielgefragter Lehrer.

gestaltung laut Aufgaben im Fachbereich

Sektion Architektur. Bis zu seinem Aus-

wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut

wesens sowie der Industrie und Messe-

für Innengestaltung unter Direktor Prof.

gestaltung.

Gemeinsam mit Dipl.-Ing. Rudolf Groß-

Von 1969 bis 1984 war er wissen-

erfahrung und seine besondere berufliche Qualifikation war er jederzeit ein geachteter und vielseitig kompetenter

Personalia Zu- und Abgänge

Zugänge

Abgänge

Herr Dr. Grundmann war seit dem 1. Okto-

März 2006

Februar

mar beschäftigt.

Dipl.-Informatiker Thilo Paul-Stüve

Dr. Horst Hoheisel

Fakultät Medien, CSCW

Fakultät Gestaltung, Freie Kunst

Herr Dipl.-Designer Fabian Seiche

Uta Bauer

Fakultät Gestaltung, Freie Kunst

Fakultät Architektur, Darstellungsmethodik

Dipl.-Designer Markus Schlaffke

März

Fakultät Medien, Medienereignisse

Tareg Egla

ber 1964 an der Bauhaus-Universität Wei-

Lars-Christian Uhlig Fakultät Architektur, Dekanat Thoralf Krause Fakultät Architektur, Entwerfen und Trag-

Fakultät Medien, Bereich CSCW Dipl.-Ing. Alexander Blazic Fakultät Medien, CSCW Dipl.-Künstlerin Nicole Degenhardt

Mark Escherich

Sprachenzentrum wegen Eintritt in das

Fakultät Architektur, Bauaufnahme und

Rentenalter

Baudenkmalpflege

tigt.

Fakultät Medien, Mediengestaltung

niela Wentz Trevor Peters

Sonstiges

Fakultät Medien, Mediengestaltung

Mit Wirkung vom 01. April 2006 übernahm

Kerstin Hohm

zernenten für Finanzen.

April 2006

Dr. phil. Martina Leeker

Frau Schröter war seit dem 01.08.1976 an der Bauhaus-Universität Weimar beschäf-

Gordian Maugg

Fakultät Medien, Medienphilosophie

Mai

Renate Schröter

Fakultät Gestaltung, Freie Kunst Dipl.-Kulturwissenschaftlerin (Medien) Da-

werkskonstruktion

Herr Dr. Uwe Hoyer die Tätigkeit des De-

Fakultät Medien, Vertretungsprofessorin

Fakultät Architektur, Entwerfen und Innen-

für Geschichte und Theorie künstlicher

raumgestaltung

Welten Silvia Schneider Phoebe Helmbold

Fakultät Architektur, Entwerfen und

Vertretungsprofessur Material und Umwelt,

Gebäudelehre I

Fakultät Gestaltung Phillipe Fayeton Dipl.-Designer Christian Schüten

Fakultät Architektur, MEDIACITY

Fakultät Gestaltung, Produkt-Design Daniel Beer Laura Colini

Fakultät Bauingenieurwesen, Informatik im

MEDIACITY

Bauwesen

Konstantinos Chorianopoulos

Dr. Ana Dimke

MEDIACITY

Fakultät Gestaltung, Bereich Kunst und ihre Didaktik

Fakultät Architektur, Entwerfen und Ge-

Dr. Simone Hain

bäudelehre I

Fakultät Architektur, Gropius-Professur

Dipl.-Mediengestalter Alexander Lembke

April

Fakultät Medien

Dr. Wolfram Grundmann Fakultät Bauingenieurwesen wegen Eintritt

Dipl.-Ing. Carolin Kodisch Fakultät Architektur, Entwerfen und Wohnungsbau

in das Rentenalter

Personal

Dipl.-Ing. Frank M. Schulz

39

Bonjour Kuhba, adieu grauer Werbe-Alltag Nachwuchs-Kreative toppen letztjährigen Doppelerfolg

(uk) In Deutschland mangelt es an origi-

ein Semester lang eine Werbekampagne

tische Team durch die Stuttgarter Depen-

neller und witziger Werbung? Angesichts

für ein neues Soja-Produkt der Dachmar-

dance der Hamburger Werbeagentur Jung

der einfallsreichen Kampagnen des Wei-

ke Ehrmann. Sie setzten sich mit ihren

von Matt/Neckar.

marer Werbe-Nachwuchses dürfte der

Ideen gegen Teams aus den bedeutends-

Peter Waibel, Betreuer des Projektes

graue Werbe-Alltag hoffentlich bald passé

ten Werbestudiengängen Deutschlands

seitens der Agentur, zeigte sich durch die

sein.

durch.

Professionalität und Eigenständigkeit der

»Mach mal milchfrei« lautete das Mot-

Weimarer Studenten beeindruckt: »Wie

Ende Februar räumten Studenten der Bau-

to, unter dem sie dankbare und sichtbar

ich sehe, war es sehr förderlich, sich von

haus-Universität schon zum zweiten Mal

glückliche Kühe an ferne Urlaubsziele

der Agenturseite kaum einzumischen.«

in Folge gleich zwei Preise beim »7. Junior-

schickten, statt sie tagein, tagaus Milch

Demnächst möchte er die Studenten

Agency-Cup« des Gesamtverbandes Deut-

geben zu lassen. Logisch, denn auf diese

nach Stuttgart einladen, um ihnen dort

scher Kommunikationsagenturen (GWA)

kann nun dank Soja-Joghurt und Co. ver-

die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen dem

ab.

zichtet werden. Die Spots und Plakate

Kunden Ehrmann zu präsentieren.

versuchen, statt mit Gesundheitsappell

Einen Kundenkreis konnte das Team schon

Für den wichtigsten Nachwuchswettbewerb der deutschen Werbebranche

dem Kunden die neuen Soja-Produkte

für die Soja-Produkte gewinnen – die Ar-

entwickelten sie gemeinsam mit Studen-

mit Augenzwinkern und Humor schmack-

beit überzeugte mit deutlichem Abstand

ten der Friedrich-Schiller-Universität Jena

haft zu machen.

das an dem Abend anwesende Publikum.

Für die von der Jury als »konsequent

Weimar-Team den begehrten Publikums-

zunächst die Jenaer Studenten der Agen-

preis und konnte so den Vorjahreserfolg

tur »Goldene Zwanziger« die strategische

(Silber und Publikumspreis) noch einmal

Vorarbeit. Die Weimarer Bauhaus-Stu-

toppen.

denten übernahmen unter Betreuung von Prof. Werner Holzwarth dann die kreative Umsetzung. Produziert wurden sämtliche für eine Produkteinführung wichtigen Werbmittel wie TV-Spots, Plakate und

Preise

Anzeigen. Unterstützt wurde das studen-

40 Die Kühe genießen ihre »milchfreie« Zeit.

Neben Gold von der Jury gewann das Jena-

durchdacht« gelobte Kampagne leisteten

Motiv aus der Plakatkampagne

Software für virtuelle Baustellenbegehung entwickelt Weimarer Bauingenieurstudenten gewinnen Preis auf der Build IT

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit führt seit 5 Jahren gemeinsam mit Sponsoren kontinuierlich den Wettbewerb »Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft« zur Stärkung des beruflichen Nachwuchses im Bauwesen durch. Am 21. Februar 2006 wurden die ersten Preise persönlich durch den Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Michael Glos im Rahmen der feierlichen Eröffnung 12. Build IT Berlin im Palais am Funkturm übergeben. Knut Giebel B.Sc. und Dipl.Ing. Michael Meyer von der Bauhaus-Universität konnten dabei im Bereich Baube-

Bundesminister Glos mit den 1. Preisträgern. Bild: Bauhaus-Universität Weimar

triebswirtschaft überzeugen und erhielten mit ihrer Arbeit »Ein Computerspiel zur Si-

Ministerien und Institutionen nutzen

mulation einer virtuellen Baustelle« einen

vor allen Dingen die ausstellenden Fir-

3. Preis, dotiert mit 1.000 Euro.

men immer stärker die Build IT Berlin als

Mit der entwickelten Software kann

Plattform zur Durchführung von fachspe-

eine virtuelle Baustellenumgebung er-

zifischen Kongressen, Fachtagungen und

stellt und der Herstellungsprozess mit

Seminaren.

Hilfe von Tastatur, Maus oder Joystick zu modelliert werden. Die Auswertung der

Dr.-Ing. H. Kirschke

so gewonnenen Zeitparameter ermöglicht es, Schwachstellen in der Arbeitsvorbereitung aufzufinden, frühzeitig Warnungen bei der Abweichung vom Bausoll zu geben oder auch Maschinen und Prozesse

411-Image 88x93

10.06.2005

11:16 Uhr

Seite 1

automatisch zu steuern. »Auf IT gebaut« ist konzipiert für alle Studierenden und Auszubildenden sowie Absolventen und jungen Arbeitnehmer in ihren ersten drei Berufsjahren, die neue IT-gestützte Verfahren und Lösungen für das Bauen der Zukunft entwickeln. Die neue Ausschreibung für 2006 fordert bereits jetzt Studenten und junge Wissenschaftler aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Baubetriebswirtschaft und gewerblich-technischer bzw. gewerblich-kaufmännischer Fachbereich wieder auf sich zu beteiligen. Weitere In-

Erleben Sie bei Thalia die ganze Welt der Bücher. Hier können Sie vom Fachund Sachbuch bis hin zum Roman immer wieder Neues entdecken und nach Herzenslust stöbern und schmökern. Kommen Sie vorbei! Das Thalia-Team freut sich auf Ihren Besuch!

Die Build IT Berlin findet im Fachmesseverbund mit der bautec (Internationale Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik) und der Solar Energy (Weltmesse für erneuerbare Energien) auf dem Berliner Messegelände statt. Neben Verbänden,

Thalia-Buchhandlung Schillerstraße 5a 99423 Weimar Tel. 03643/8281-0 Fax 03643/8281-10 [email protected]

Preise

formationen sind unter www.aufitgebaut. de zu finden.

41

Erfolg bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen Markus Wambsganss mit 2. Platz beim MuVi-Wettbewerb ausgezeichnet

(medien) Markus Wambsganss wurde für

grenzten Mittel wurde hier ein schöner

lipp Hirschs Film wurde für die Kategorie

sein Video »It’s All Blooming Now Mt.

und origineller Film geschaffen.«

Kinder- und Jugendfilm ausgewählt.

Heart Attack (Liars)« mit dem 2. Platz in

Der junge Regisseur, der im Sommer

Die Kurzfilmtage in Oberhausen ha-

der Kategorie Musikvideo bei den dies-

2002 sein Diplom an der Fakultät Medien

ben sich in mehr als fünf Jahrzehnten zu

jährigen Internationalen Kurzfilmtagen

machte, ist kein Unbekannter mehr in der

einem der ältesten und bedeutendsten

Oberhausen ausgezeichnet. Der Preis ist

deutschen Kurzfilmszene. Wambsganss

Festivals der Welt entwickelt. Hier haben

mit 2.000 Euro dotiert. Die Preisverlei-

erhielt bereits 2005 für sein Video »Light-

u. a. Martin Scorsese, George Lucas, Da-

hung fand am 6. Mai 2006, 22:30 Uhr, im

ning Bolts & Man Hands« den 2. Preis im

vid Lynch, Alexander Kluge, Werner Her-

Rahmen der 52. Internationalen Kurzfilm-

Wettbewerb um das beste deutsche Mu-

zog oder Francois Ozon ihre ersten Filme präsentiert.

tage Oberhausen statt. Zur Jury gehörten

sikvideo in Oberhausen. 2003 gewann er

Jeremy Boxer (RESFEST, London), Melissa

dort mit seiner Diplomarbeit, dem Mu-

Logan (Musikerin, Deutschland) und Mika

sikvideo »Perpendicular/Vector« den 1.

Taanila (Regisseur, Finnland).

Preis.

Die Begründung der Jury lautet: »Das

Kurzfilmtagen Oberhausen lief außerdem

Bei den diesjährigen Internationalen Stück gefiel uns, weil es auf reduzierte Art

der Kurzfilm »Hütte« von Philipp Hirsch,

ein Wagnis eingeht. Trotz der sehr be-

Absolvent der Fakultät Gestaltung. Phi-

GEFMA-Förderpreis für Bauhaus-Absolventin (uk) Am 8. März hat der Deutsche Ver-

von Ausschreibungen vergangener Kran-

band für Facility Management e.V. (GEF-

kenhausprojekte und Experteninterviews

MA) seine Förderpreise für Hochschul-

erstellte sie beispielhaft krankenhausspe-

Abschlussarbeiten im Bereich Facility

zifische Outputspezifikationen für Planung,

Management verliehen. Dipl.-Ing. Doreen

Bau, technische Ausstattung sowie Betrieb

Bading, Absolventin der Bauhaus-Univer-

und Instandhaltung.

sität Weimar, erhielt dabei den mit 1.000 Euro dotierten GEFMA-Förderpreis. Prämiert wurde Doreen Badings Diplomarbeit zum Thema »Entwicklung von Outputspezifikationen zur Ausschreibung von PPPKrankenhausprojekten«, entstanden an der Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen unter der Betreuung von Prof. Hans-Wilhelm Alfen. Eine Outputspezifikation beschreibt, welche Ziele ein Projekt erreichen soll, ohne dass vorgegeben wird,

Preise

wie die Ziele erreicht werden sollen. Do-

42

reen Bading verglich Ausschreibungen mit solch offenen Zielvorgaben mit klassischen Ausschreibungen und den zugehörigen Leistungsbeschreibungen. Sie entwickelte weiterhin Ansätze für ein ganzheitliches Planungskonzept. Aufgrund der Analyse

Preisträgerin Doreen Bading. Bild: Bauhaus-Universität Weimar

Tapete – im Flow? Studierende der Bauhaus-Universität erfolgreich beim Tapeten-Wettbewerb

(uk) »New Walls, Please!« – Diesem Aufruf folgte auch Tom Hanke, ProduktDesign-Student an der Bauhaus-Universität, und belegte den zweiten Platz des Tapetendesign-Wettbewerbs 2005. »Reaktionsfreudig« – so der Titel seiner Arbeit – verhält sich die Tapete, deren Muster dank digitaler Technik um Lichtschalter oder Steckdosen herumfließt. Aus den vermeintlichen Hindernissen werden so integrale Teile des Innenraums. Die innovative Wandgestaltung entstand im Sommersemester 2005 im Rahmen des Projekts »Tapete – Ornament statt Verbrechen«. 484 Arbeiten aus 16 europäischen Ländern wurden zum »New Walls, Please!« Wettbewerb 2005 eingereicht. Im Katalog zum Wettbewerb finden sich neben Tom Han-

»Reaktionsfreudig« passt sich die Tapete dem Raum an. Bild: T. Hanke

kes Entwurf außerdem weitere Arbeiten von Bauhaus-Studenten: »Typo Tapete«

log kann beim Rat für Formgebung bestellt

von Lasse Fister, Daniel Graf, Tanja Sann-

werden.

Formgebung und die A.S. Création Tapetenstiftung die Weiterentwicklung der Ta-

wald und Johanna Schiegnitz sowie »Alien

Mit dem seit 2002 jährlich ausgerufenen

pete fördern und die Ausbildung im Tape-

Invasion« von Christiane Haase. Der Kata-

Ideen- und Gestaltungswettbewerb für

tendesign unterstützen. Studierende und

Wände im Innenraum wollen der Rat für

junge Designer aller Gestaltungsrichtungen

Städte miteinander verbinden Architekturstudenten gewinnen drei Preise beim diesjährigen Schinkelwettbewerb

Städtebau, der Sonderpreis Städtebau des

verknüpfen, ohne die jeweiligen Identi-

sind Schwesternstädte und zugleich

Ministeriums für Infrastruktur und Raum-

täten zu verwischen, ist der zentrale Ge-

Grenzorte. Ebenso, wie sie der Oderfluss

ordnung des Landes Brandenburg und

danke ihres Entwurfes.

trennt, vereint er die beiden Städte auch.

das mit einem Geldpreis über 2.500 Euro

Die Jury lobte die außerordentliche

Mit stadtplanerischen Lösungen Frankfurt

verbundene Reisestipendium nach Italien

Qualität der Arbeit, die der Themenstel-

und Slubice zukünftig stärker miteinander

übergeben.

zu verbinden, diese Aufgabe hatte der 151.

Die beiden Nachwuchsarchitekten be-

lung über alle Maßen gerecht wurde. Der Entwurf gäbe eine treffende Analyse der

Schinkelwettbewerb des Architekten- und

ziehen sich in ihrer Arbeit auf die wich-

Stadtstruktur und führe zu einer bemer-

Ingenieur-Vereins zu Berlin gestellt.

tigsten Stadträume in Frankfurt, wie

kenswerten Neuausrichtung der Stadt,

Haupt- und Einkaufsstraßen, die allesamt

lautet die Beurteilung.

Zwei Architekturstudenten der Bauhaus-

parallel zur Odemfluss verlaufen. Fehlen-

Universität, Bastian Kraß und Ingmar Pohl-

den Querungen geben sie räumliche Prä-

Die Arbeit der beiden Studenten wurde von Prof. Dipl.-Ing. Hildegard Barz-Mal-

mann, erhielten für ihre Lösungsansätze

senz und Aufenthaltsqualität, ermögli-

fatti, Professur Entwerfen und Siedlungs-

gleich drei Preise. Zum Schinkelfest am

chen Blickbeziehungen nach Slubice. Die

bau, betreut.

13. März wurde ihnen der Schinkelpreis

Städte stärker als bisher miteinander zu

Preise

(uk) Frankfurt an der Oder und Slubice

43

Weitere Auszeichnungen und Preise für Studierende und Absolventen der Fakultät Medien

Marilyn Belbenoit, Sandra Linden und Susanne Schiebler nahmen am Berlinale Talent Campus teil Sandra Linden, Studentin im Master-Stu-

Existenzförderprogramm EXIST SEED des

Tomat ist Absolvent der Bauhaus-Univer-

Bundesministeriums für Bildung und For-

sität Weimar und hat für den Werbespot

schung und vom neudeli, Existenzgrün-

Regie geführt. Lena Libertá, die sowohl

derwerkstatt der Bauhaus-Universität

Studentin im Projekt »Zeitreise 2006« als

Weimar, gefördert wurde.

auch Mitarbeiterin im Sender Salve.TV

diengang Mediengestaltung, Marilyn Belbenoit, ehemalige Studentin im Studienprogramm Europäische Medienkultur, und Susanne Schiebler, Absolventin im Studiengang Mediengestaltung, nahmen vom

ist, übernahm die Produktionsleitung. Für

»Rendezvous 2006«, der Film zum Deutsch-Französischen Jahr, als bester Werbespot ausgezeichnet

alle Beteiligten war die Zusammenarbeit zwischen Studierenden und professionellen Filmemachern eine wertvolle Bereicherung und Erfahrung.

11. bis 16. Februar 2006 am Berlinale Talent

Der Rundfunkpreis Mitteldeutschland für

Campus in Berlin teil. Die Einladung zur

den besten Werbespot, der jährlich von

2006« wirbt für die vielfältigen kulturel-

Der 45-sekündige Film »Rendezvous

Talent-Woche der Berlinale ist ein großer

den Landesmedienanstalten der Länder

len Veranstaltungen in den Regionen Er-

Erfolg für die jungen Filmemacherinnen.

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

furt, Weimar, Jena, Auerstedt und Naum-

Gemeinsam mit FilM. Sc.haffenden aus

gemeinsam verliehen wird, ging in diesem

burg anlässlich des 200. Jahrestages der

der ganzen Welt konnten sie sich in Work-

Jahr an den Werbespot zum Deutsch-Fran-

Schlacht bei Jena und Auerstedt im Jahr

shops, Vorträgen und Diskussionsrunden

zösischen Jahr »Rendezvous 2006«. Die fei-

1806. Der in Weimar und Auerstedt ge-

weiter bilden.

erliche Preisverleihung fand am 24. März

drehte Werbefilm lief im April in Thürin-

2006 in der Studiobühne des Theaters Er-

ger und Berliner Kinos.

Die junge Filmemacherin Linden wurde für ihren Kurzfilm »Zeit ist Geld« mit der

furt statt. Die Auszeichnung für den besten

Teilnahme an der Berlinale ausgezeichnet.

Werbespot ist mit 1.000 Euro dotiert.

Der Film entstand im Fachkurs »Video-

Der Film »Rendezvous 2006« wurde

Reporting« bei Sabine Streich, Mitarbei-

entwickelt und produziert von der Profes-

terin an der Professur Medien-Ereignisse.

sur Medien-Ereignisse unter Leitung von

Fabian Giessler mehrfach für seinen Kurzfilm »Tyttönen – The young girl« ausgezeichnet

Die Französin Belbenoit bewarb sich mit

Prof. Wolfgang Kissel und dem Weima-

dem Kurzfilm »Schokolade im Bauch«,

rer Regionalsender Salve.TV. Studierende

Der Kurzfilm »Tyttönen – The young girl« von Fabian Giessler war am 22. April 2006

der während eines Gestaltungsprojektes

des Projektes »Zeitreise 2006« im Studi-

auf dem Internationalen Kurzfilmfestival »Cellul’art« in Jena im internationalen

bei Gordian Maugg, Professur Medien-

engang Mediengestaltung entwickelten

gestaltung, entstand. Belbenoit verant-

unter Leitung von Liquid-Sound-Erfinder

Wettbewerb vertreten. Giesslers Film ge-

wortete während der Dreharbeiten die

Micky Remann Film- und Werbeideen

wann bereits am 19. April 2006 auf dem

Aufnahmeleitung und Regieassistenz. Die

zum Deutsch-Französischen Jahr 2006.

Leipziger Kurzfilmfestival »Kurzsüchtig«

Filmemacherin Schiebler absolvierte an

Insgesamt waren über 30 Studierende

den Jurypreis und auch den Publikums-

der Fakultät Medien ihr Studium der Me-

der Fakultät Medien, FilM. Sc.haffen-

preis. Zudem wurde Fabian Giessler für

diengestaltung. Heute arbeitet sie in ihrer

de und Schauspieler am Werk. Idee und

seinen Kurzfilm auf dem Thüringer Landes-

Buch lieferte Kim Pätzmann, Studentin

wettbewerb Film und Video »Filmthuer«

tal storytelling«, die bereits durch das

der Mediengestaltung. Filmemacher Jens

am 11. März 2006 mit dem 1. Preis in der

Preise

eigenen Agentur »Glanz & Gloria – digi-

44 Filmstills aus »Tyttönen«. Bild: F. Giessler.

Kategorie Filmstudenten ausgezeichnet. Fabian Giessler, der an der Fakultät Medien Mediengestaltung studiert, drehte »Tyttönen – The young girl« im Rahmen eines Erasmus –Auslandsstudiums in Finnland.

Studententeam we_werk gewinnt Ideenwettbewerb der AG »Städte mit historischen Stadtkernen« Als Preisträger des Wettbewerbs zu den gleichnamigen Ausstellungen »Bürgerbau(t)en – Denkmalschutz und Baukultur in den historischen Stadtkernen« ist im Januar 2006 das Studententeam we_werk der Bauhaus-Universität Weimar hervorgegangen. Das Team besteht aus Marie Lauenroth, Mediengestaltung, Sybill Grützner, Diplom-Designerin und Johannes Boden, Architektur, und wird von Peter Benz, Professur Medien-Ereignisse, betreut. Wettbewerbsaufgabe war, eine schlüs-

Das Team von »Rendezvous 2006« bei der Preisverleihung. Bild: Fakultät Medien.

sige Ausstellungskonzeption samt Corporate Design und Besucherführung

Film wurde für die Kategorie Kinder- und

Kurzfilme bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen 2006

Jugendfilm ausgewählt.

Der Kurzfilm »It’s All Blooming Now Mt.

sich in mehr als fünf Jahrzehnten zu einem

entwickelt, das für jede Stadt die Wie-

Heart Attack (Liars)« von Markus Wambs-

der ältesten und bedeutendsten Festi-

dererkennbarkeit mit den anderen Aus-

ganss, Absolvent der Fakultät Medien, und

vals der Welt entwickelt. Hier haben u.

stellungsbestandteilen der Städte gewähr-

der Kurzfilm »Hütte« von Philipp Hirsch,

a. Martin Scorsese, George Lucas, David

leistet. Stelen, Tore und »Blickweiser«

Absolvent der Fakultät Gestaltung, wurden

Lynch, Alexander Kluge, Werner Herzog

nehmen die Ausstellungsinhalte auf, über

für die Internationalen Kurzfilmtage Ober-

oder François Ozon ihre ersten Filme prä-

»Pflastersteine« wird der Besucher zu

hausen 2006 ausgewählt. Die Filme wur-

sentiert.

den Ausstellungen gelenkt. Das Team

den während des Filmfestivals vom 4. bis

we_werk übernimmt auch die Umsetzung

9. Mai 2006 präsentiert. Wambsganss’ Film

der Ausstellungen.

lief in der Kategorie MuVi-Preis. Hirschs

für neun Städte zu entwickeln. Das interdisziplinäre Team hat für die Städte ein einprägsames Corporate Design

Die Kurzfilmtage in Oberhausen haben

Erfolg beim Animago Award (uk) Jan Ulrich Schmidt, Absolvent der

coaching« basiert. Das von Schmidt ent-

entscheidende Hinweise auf den Standort

Mediengestaltung, hat mit seiner Diplo-

wickelte Spiel erweitert diese Spielform

des Schatzes.

marbeit »Annas Geheimnis« den ersten

jedoch um digitale Medien, eine reale

Platz beim wichtigsten deutschen Wett-

Hintergrundgeschichte und Eigenschaften

bewerb für Digital Content Creation

bewerb für Digital Content Creation

des Adventure-Spiels.

(DCC) im deutschsprachigen Raum, wur-

Ein Spieler mit einem GPS-fähigen PDA

de in diesem Jahr zum zehnten Mal vom

Geheimnis« gewann in der Kategorie Edu-

geht durch den Ilmpark in Weimar und

Fachmagazin »Digital Production« veran-

cation/Interactive/Mobile Entertainment.

muss, um einen Schatz zu finden, Annas

staltet. Gewählt von einer fachkundigen

Rätsel lösen. Die Statuen im Park bieten

Jury wurden insgesamt fünf Arbeiten mit

Schmidts Diplomarbeit wurde an der Fa-

dem Spieler Hinweise auf die Lösung der

der begehrten Trophäe ausgezeichnet.

kultät Medien von Prof. Jens Geelhaar,

Rätsel und dienen als Wegweiser. Auf

Rund 1.000 Teilnehmer aus über 50 Län-

Professur Interface Design, und Gastpro-

seinem Weg sammelt der Spieler Informa-

dern nahmen in diesem Jahr mit fast

fessorin Ursula Damm, Professur Gestal-

tionen über den kulturellen Hintergrund

1.300 Wettbewerbsbeiträgen am Wett-

tung medialer Umgebungen, betreut.

des Parks sowie virtuelle Artefakte für die

bewerb teil. Die Preisverleihung fand am

Inventarliste seines PDAs. Diese bieten

5. Mai 2006 in München statt.

»Annas Geheimnis« ist ein multimediales Spiel, das auf dem Spielprinzip »Geo-

Preise

gewonnen. Das Multimedia-Spiel »Annas

Der Animago Award, wichtigster Wett-

45

Kalender

Als ein neuer Programmpunkt der Reihe

21./22.6.2006

werden aber auch Möglichkeiten für Post-

Symposium/Tagung

docs sowie Künstlerinnen und Künstler auf-

KoWi-Bundestagung 2006 zur EU-For-

gezeigt, in den eigenen wissenschaftlichen

schungsförderung

Aktivitäten oder künstlerischen Vorhaben

Die KoWi-Bundestagung zur europäischen

unterstützt zu werden.

Forschungsförderung findet in diesem Jahr

Ort: IBZ, Belvederer Allee 21

erstmalig in Zusammenarbeit mit der Bau-

Uhrzeit: 15:00 Uhr

haus-Universität in Weimar statt. Ort: Audimax, Steubenstraße 6

Weitere Angebote sowie aktuelle Infor-

1.6.2006

mationen zu den hier vorgestellten Termi-

Vortragsreihe

23.6.2006

nen finden Sie auf unserer Webseite unter

guru*talk – Die Filmindustrie im

Dies Academicus der

Aktuelles im Kalender.

21. Jahrhundert

Bauhaus-Universität Weimar

Die Professur für Marketing und Medien

Ort: Mensa, Marienstraße 13

18.5.-29.6.2006

an der Fakultät Medien lädt ein zur Gast-

Vortragsreihe

vortragsreihe »guru*talk«, in der mit Bran-

Abschied vom Bild?

chen-Insidern aktuelle Themen, Trends und

Sommerfest der Bauhaus-Universität

Vortragsreihe im Sommersemester 2006 an

Fragestellungen in der Filmindustrie des 21.

Weimar und der Hochschule für Musik

der Fakultät Medien unter Leitung der Juni-

Jahrhunderts diskutiert werden.

Franz Liszt

orprofessur Geschichte und Theorie der Bild-

23.6.2006

Ort: Mensa, Marienstraße 13

medien zusammen mit dem Kolleg Friedrich

1.6.2006

Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar

Bertil le Claire, Geschäftsführer der Kino-

24./25.6.2006

Neue Begriffe vom Bild sind gefordert. Die

welt GmbH

Dies Academicus der Hochschule für

produktive Arbeit an den vorhandenen Be-

Ort: Bauhausstraße 11, Raum 015

Musik Franz Liszt Weimar

griffen soll Ordnung(en) in das Gerede von

Uhrzeit: 17:00 Uhr – 18:30 Uhr

der Bilderflut bringen.

29.6.2006

Alle Vorträge: jeden Donnerstag

8.6.2006

Vortragsreihe/Vortrag

Ort: Bauhausstraße 11, Raum 015

Andreas Bareiss, Filmproduzent (u.a. »Nir-

Geodätisches Kolloquium

Uhrzeit: 19:00 Uhr

gendwo in Afrika«, »Der Felsen«)

Referent: Dipl.-Ing. Uwe Feldmann-Westen-

Ort: Steubenstraße 6, Glaskasten über der

dorff Landesvermessung + Geobasisinforma-

1.6.2006

Limona

tion Niedersachsen (LGN), Abteilung Lan-

Michael Diers (Hamburg/Berlin)

Uhrzeit: 17:00 Uhr – 18:30 Uhr

desbezugssystem

ERES-Konferenz vom 7. bis 10. Juni 2006

Uhrzeit: 17:00 Uhr

»Ende der Kunst, Anfang des Bildes« 8.6.2006

Ort: Hörsaal A, Marienstraße 13

Marie-Luise Angerer (Köln)

Die Bauhaus-Universität Weimar wird ge-

7.7. – 9.7.2006

»Vom Effekt zum Affekt: Kritische An-

meinsam mit der Gesellschaft für Immobi-

Ausstellung

merkungen zum »affective turn« in me-

lienwirtschaftliche Forschung (gif-eV) vom

Rundgang der Fakultät Gestaltung

dia und cultural studies«

7. bis 10. Juni 2006 Gastgeber der wichtigs-

Studierende der Fakultät Gestaltung präsen-

ten Konferenz für immobilienwirtschaftli-

tieren ihre Arbeiten.

19.6.2006

che Forschung in Europa. Bislang wurden

Hans-Ulrich Gumbrecht (Stanford)

bereits ca. 200 Papers eingereicht. Neben

11.7. – 16.7.2006

»Manie und Tautologie des Visualisie-

der Präsentation von wissenschaftlichen

Ausstellung

rens«

Arbeiten wird die Konferenz insgesamt elf

Projektpräsentationen der

Podiumsdiskussionen und zusätzlich ein

Fakultät Architektur

29.6.2006

von Prof. Dr. H.W. Alfen moderiertes PPP

Gernot Böhme (Darmstadt)

Forum beinhalten. Weitere Informatio-

13.7. – 16.7.2006

»Die Fotografie auf dem Weg zum Nichts«

nen finden Sie unter www.eres2006.org.

Ausstellung

30.5.2006

13./14.6.2006

Präsentation der Fakultät Medien

Informationsveranstaltung Doktorhut

Wahlen an der Bauhaus-Universität

Nach dem großen Erfolg der letzten Ver-

Weimar – Urnenwahl

Kalender

mediengangX

46

anstaltung werden auch im Mai wieder

Im Sommersemester 2006 finden Wahlen

Förderprogramme für Nachwuchswissen-

zum Senat, zu den Fakultätsräten sowie zum

schaftler vorgestellt. Wie bisher sind In-

Beirat für Gleichstellungsfragen statt.

formationen über aktuelle Programme zur

Ort: Mensa am Park

Promotionsförderung – abgestimmt auf die

Uhrzeit: 10:00 – 16:00 Uhr

Fakultäten der Bauhaus-Universität Weimar –Teil der Veranstaltung.

47

Leben

Prinzessin trifft auf Prinz Universitätsverlag präsentierte sich gemeinsam mit Studienarbeiten in Leipzig

Die große Eingangshalle und die vier

genutzt, wie zum Beispiel die Arbeiten der

Für die jungen Besucher gab es eine eige-

Messehallen waren voller Menschen.

Grafikergruppe »1Null1«.

ne Halle, wo Comicverlage ihre Program-

Schon die Anfahrt deutete das an. Die

Donnerstag und Freitag drängten sich

me präsentierten. Dort konnten sich Kin-

Straßenbahn fuhr vom Leipziger Haupt-

hauptsächlich Fachbesucher wie Architek-

der, die im Kostüm erschienen, kostenlos

bahnhof bis zur neuen Leipziger Messe

ten, Grafiker, Vertreter von Dienstleistern

die Messe erkunden. So traf man Prinzen

ohne Halt durch. Es passte einfach keiner

wie Druckereien oder Buchhandlungen

und Prinzessinnen, Außerirdische und lau-

mehr rein. Am Ende der Messe wurden

durch die gefüllten Messehallen. Die Wo-

fende Blumen oder auch Messemaskott-

126.000 Besucher gezählt, Zehntausende

chentage nutzten auch Schulklassen, die

chen, die in ihrer dicken Umhüllung die

besuchten die Reihen »Leipzig liest« und

sich über die Studienmöglichkeiten infor-

Besucher erheiterten. Leseratten konnten

»Leipzig hört«.

mierten, während Samstag und Sonntag

an Verlags- oder Verkaufsständen schmö-

eher Familien anzutreffen waren. Samstag

kern oder auch ihre Lieblingsbücher gleich

Im Gegensatz zu anderen künstlerisch ori-

war traditionell der Tag mit den meisten

mitnehmen.

entierten Universitäten und Fachhochschu-

Besuchern.

Diese Messe war geprägt von hektisch

len, die ihre Studiengänge vorstellten, prä-

Im Gegensatz zu den größeren Verla-

sentierte die Bauhaus-Universität Weimar

gen, die mehr Platz beanspruchen konn-

herumlaufenden Verlags- und Buchhand-

die ungefähr 50 Publikationen des eigenen

ten, hatten die kleineren Verlage nicht

termin zum nächsten eilten und von Be-

Verlages, darunter fünf Neuerscheinun-

ganz so viel Freiraum. Schon deswegen

suchern, die sich treiben ließen und hin

lungsvertretern, die von einem Verlags-

gen. Besonders nachgefragt war Literatur

war es von Vorteil, dass sich direkt vor

und wieder an Leseinseln, Imbissständen

über und um das Bauhaus. Auch die Pu-

dem Stand des Universitätsverlages eine

oder der großen Eingangshalle verweilten und Luft holen konnten.

blikationen über Horst Michel stießen auf

Leseinsel mit mehreren kleinen Tischen

großes Interesse, ebenso die Reihe »Archiv

und Stühlen befand. So konnten sowohl

für Mediengeschichte«. Ein Drittel des

Verlagsleiterin Dr. Heidi Schirmer als

Christiane Zuleger

Standes wurde für Projekte der Studenten

auch die Studenten Gespräche mit inter-

Universitätskommunikation

Leben

essierten Besuchern führen.

48

Vor dem Stand des Universitätsverlages konnten Besucher verweilen und Gespräche mit den Studenten oder der Verlagsleiterin Dr. Heidi Schirmer führen. Bild: Christiane Zuleger

Bauhaus Weimar oder Bauhaus Dessau? Ein Kommentar zur Leipziger Buchmesse

Wir, Claudia Olendrowicz (Freie Kunst),

sogar um Videokunst. Die Messestän-

Christian Miebach (Lehramt Kunst), Char-

de sind demzufolge »ins rechte Licht ge-

ten anderer Fachrichtungen der Hallenser

lotte Seidel (Freie Kunst) und Angela

setzt« und sagen dem Publikum: »Hier ist

Hochschule entworfen.

Verlage. Die Standmöbel haben Studen-

Köhler (Lehramt Kunst) haben dieses Jahr

die Fachhochschule Potsdam; die Fach-

auf der Leipziger Buchmesse mit unserem

hochschule Stuttgart, Hochschule der

enormes Potential verloren ginge, würde

Ich denke, dass an unserer Universität

freien Projekt »Bauhaus-Unikat« (Foto-

Medien Mediapublishing und Verlags-

man hier nicht ansetzen. Wo sind unse-

negative sind als Lesezeichen verpackt

wirtschaft; die Hochschule Anhalt (FH),

re Produktdesigner, die die Standmöb-

worden) ausschließlich positive Resonanz

Fachbereich Design; die Hochschule für

lierung entwerfen könnten, wo sind die

beim Verteilen bekommen. Leider wurde

Grafik und Buchkunst Leipzig; die Hoch-

Studierenden der Visuellen Kommunika-

des Öfteren gefragt, wo denn unser Mes-

schule für Kunst und Design Halle, Burg

tion, die sich der optischen Ausgestaltung

sestand sei beziehungsweise ob wir zum

Giebichenstein; die Hochschule Wismar;

annehmen könnten? Auch Architektur-

Bauhaus Dessau gehören würden!

die Kunsthochschule Berlin-Weißensee

modelle oder Drucke aus unserer Sieb-

oder die Universität Leipzig – Institut für

druckwerkstatt würden in Leipzig sicher-

Vergeblich suchte man dieses Jahr nämlich

Kommunikations- und Medienwissen-

lich für Aufmerksamkeit sorgen.

wieder den Messestand der Bauhaus-Uni-

schaften«. Aber nichts sagt aus: »Hier ist

versität Weimar auf der Leipziger Buch-

die Bauhaus-Universität Weimar!«

Um die Kontinuität der Buchmessepräsentation über Jahre sicherzustellen,

messe zwischen den Ständen anderer re-

Nun wurde schon erwähnt, dass un-

nommierter Kunsthochschulen. Nicht nur

ser Universitätsverlag sich seit mehreren

einem Lehrenden zusammenlaufen, denn

könnte möglicherweise das Ganze bei

dieses Jahr – auch in den letzten Jahren

Jahren auf dieser Messe mit guten und

so gäbe es die Möglichkeit, diese Prä-

war unsere Hochschule nicht in der Form

besonderen Büchern vorstellt, aber eben

sentation unserer Universität jeweils im

präsent, wie es eigentlich möglich wäre.

ohne studentische Unterstützung und

Wintersemester in das Projektstudium zu

Das heißt nicht, dass wir überhaupt

zudem noch in Messehalle 3. Man musste

integrieren. Kreative Köpfe werden nun

nicht da sind, denn schon seit 1998 ist

also etwas suchen, wollte man mal schau-

gebraucht! Einen gelungenen und auffäl-

unser Universitätsverlag zwar vertreten –

en, was denn hier in Weimar so passiert.

hat aber auch darauf hingewiesen, dass

Im vergangenen Jahr 2005 hatte im

andere Kunsthochschulen mit »mehr als

Anschluss an die Buchmesse die Studi-

nur ein paar Büchern« vor Ort sind. Wie

enberatung genau deshalb beim Careers

ligen Messestand in der «richtigen« Messehalle – und es kommt garantiert nicht mehr zu Verwechslungen!

mit »mehr«? könnte man da fragen. Nun,

Service darauf hingewiesen und Bilder

Angela Köhler

das soll im Folgenden genauer erläutert

anderer Hochschulstände gezeigt, um

Studentin Lehramt Kunst

werden, dass sich jeder etwas darunter

Ideen zu erhalten. Leider lief die Reak-

Die Leipziger Buchmesse, jährlich im

tion gegen null. Nun entschlossen sich der Verlag und die Studienberatung zu

März, ist der wichtigste Frühjahrstreff der

einem kleinen Wettbewerb, worauf sich

Buch- und Medienbranche und hat sich

dieses Jahr 2006 wenige Diplomanden

mittlerweile zu einer Marke mit deutsch-

meldeten und ihre Buchprojekte am Uni-

landweiter und europäischer Ausstrah-

versitätsverlagsstand zeigten. Ein erster

lung entwickelt. Im Jahr 2005 kamen

gelungener Anfang, wie die Resonanz

mehr als 108.000 Besucher (siehe dazu

zeigte – Dank der Initiative der Studien-

auch: www.leipziger-buchmesse.de).

beratung!

In der Messehalle 5 sind neben der

Auffällig war auch, dass andere Hoch-

Verkaufsausstellung »buch + art – Kunst

schulen eine enorm große Standfläche zur

rund um das Buch« auch Kunsthochschu-

Präsentation besaßen. Die studentische

len aus ganz Deutschland vertreten und

Betreuerin des Standes der Burg Giebi-

präsentieren Arbeiten von Studierenden.

chenstein in Halle/Saale erklärte, dass

Diese sind oft auch selbst an den jewei-

von den »sage und schreibe« 64 m 2 nur

ligen Ständen mit dabei und stellen ihre

ein Drittel der Fläche wirklich bezahlt

Arbeiten dem Fachpublikum und den

worden sei. Da in Halle 5 sehr viel Platz

Journalisten vor. Dabei geht es wahrlich

ungenutzt einfach leer stehe, dürfe man

nicht nur um Bücher, sondern auch um

zum einen seinen Stand vergrößern und

Radierungen, entworfene Postkarten,

zum anderen müssten Studierende nicht

Lesezeichen, Buttons, Illustrationen und

so viel bezahlen, wie beispielsweise die

Leben

vorstellen kann.

49

Weimar: Aglaura? First impressions of three Students from Shanghai in Weimar

»So if I wished to describe Aglaura to

make. We experience the present mo-

sideshows. Everyone goes crazy; they are

you, sticking to what I personally saw and

ment with our eyes, ears and the whole

drinking, dancing, singing, and laughing

experienced, I should have to tell you that

of our bodies.

it is a colourless city, without character,

Weimar is a small and serene city. You

planted there at random. But this would

are active all the time and you are always

without any inhibition. At this moment, I find the spirit of this city. That is the ardour underneath the monotone veneer.

not be true, either: at certain hours, in

close to nature. When I am looking out

When we walked in the joyous crowd,

certain places along the street, you see

the window, I can see the peaceful town

we were infected by the surroundings;

opening before you the hint of something

with mountains in the background. A

when we seated among the Germans, we

unmistakable, rare, perhaps magnificent.«

window is perfect for this kind of percep-

could feel their well-meaning smiles. Our

tion, as one is both inside and out. Night

hearts flew with the songs and music; at

Italo Calvino

is falling, everything is quiet – except for

that moment, we were touched by the

Calvino’s poetic construction of Aglaura,

the delightful sound of »Thüringer Wurst«

different people and the different cultu-

an invisible city, offered some of the best

sizzling in the pan.

re, let along the unsophisticated perfor-

characterization of Weimar. In that it poe-

Maybe when you set out your study in

tically exposed fleeting glimpses of vitality

a foreign country, you come with the un-

the spirit of Weimar is not only along the

and life underneath the monotone veneer

original and inaccurate impression. Take

side of avenue, on the façade of city hall,

of the contemporary German city.

five nationalities for example, say, French,

and in Bauhaus University, but also in the

We are three Chinese girls who studied

mance and happiness. We believe that

German, English, American and Italian.

market, in the plaza, in the smile of elder

architecture and urban design at Tong-

Now in mind, match them with these five

and children, as well as us. What a won-

ji University, Shanghai. We now partici-

adjectives: musical, pedantic, cold, amo-

derful day it is!

pate in the Integrated International Ur-

rous, naïve. But when I begin the life in

We began to face Weimar and our stu-

ban Studies Programme (IIUS) which is a

Weimar, I understand how absurd natio-

dy life from a new point of view. To some

joint master course offered by both, the

nal stereotypes are.

extent, it is difficult for us to communi-

Centre of Architecture and Urban Plan-

Actually, Weimar is a regular city, in

cate with local people, but the friend-

ning (CAUP) at Tongji University and the

conformity with a fixed procedure, prin-

ship and emotion are the same. We have

Institute for European Urban Studies at

ciple, or discipline, like the national ste-

confidence to meet our future in Weimar.

Bauhaus-Universität Weimar. But there is

reotype of Germany. All markets are

Half a year is not a long journey, but du-

another reason for our staying here: Not

closed at night and on Sunday. It is qui-

ring this period, every one of us will gain

only do we want to realize the advanced

te inconvenient for us, who are used to

a rare memory. For us travelling and ar-

knowledge of urbanism, we also want

the social whirl of Shanghai. However on

riving are one and the same thing just as

to comprehend the context of city from

the Onion Day, which is a festival mar-

pains and gains are also one thing. We

everyday life, see the german people as

ket by merrymaking and feasting during

are here, that is the most important.

they really are, not just as we have been

the onion’s season, the whole city is

brought up to believe they are. We like

filled with a convivial atmosphere. Amu-

CHEN XI

arriving somewhere with every step we

sement show includes rides, games, and

DONG XIAO XIA LU LIANG Students of Architecture and Urban Design

Leben

at Tongji University, Shanghai

50 Empfang der chinesischen Studenten in Weimar. Bild: IfEU

ursacht ein gigantisches Volumen an

SkyscraperSea

Entwicklungs-, Planungs- und Baubedarf. Die Planungsaufgaben im Reich der

Ein Auslandssemester in der Boomtown Shanghai

Mitte sind allerdings nicht einzig durch gewaltige Größe und Masse gekennzeichnet, sondern auch durch eine deutliche internationale Orientierung. Denn China schottet sich keineswegs ab, befindet sich viel mehr in einem andauernden Prozess

Ein circa elfstündiger Nachtflug war nötig

Die 1.000 Euro der Tongji-Universität, die

der Öffnung. So sind raumbezogene chinesische Großprojekte von vornherein auf

für den Sprung vom Abendland in den

sogar das Doppeldiplom einschließen,

Kreis des Konfuzius und die nahtlose

sind also eher in die Kategorie »Schnäpp-

ihre Etablierung im Weltmarkt ausgelegt.

Einführung in das fernostasiatische Ter-

chen« einzuordnen. Man kann davon aus-

Es liegt auf der Hand, dass sie nicht nur

rain. Es war zugleich ein intensiver Vor-

gehen, dass ein Auslandssemester trotz

Chinas Zukunft bestimmen, sondern dar-

geschmack auf die nächsten Wochen und

Flugkosten und Studiengebühren mit

über hinaus globalen Einfluss haben wer-

Monate. Ohne zu wissen, was als nächs-

circa 650 Euro pro Monat in China nicht

den, und bereits haben.

tes kommt, wurden wir auf eine durch

wesentlich teurer ist als ein Semester in

offene Münder, eilige Unterschriften, viel

Weimar.

Lächeln und Hochhäuser, Hochhäuser,

Hat man ein normales studentisches

Das Land wartet allerdings nicht nur mit Perspektiven für uns Architekten und Planer auf. Der Eintritt in den asiatischen

Hochhäuser gekennzeichnete Eintages-

»Einkommen«, ein gültiges Visum und die

tour durch die Boomtown Shanghai ge-

Freiheit zu gehen, wird man in China mit

kulturell und ästhetisch sicher einzigarti-

jagt.

einer aufregenden Erfahrung – gemischt

gen Impressionen vor allem aber mit dem

Kulturkreis geht neben philosophisch,

aus Geschichte, Kultur, Urbanität, Phi-

Kennenlernen einer vollkommen neuen,

Dank einer straffen Einführung durch un-

losophie und Gemeinschaft – beschenkt.

außergewöhnlichen Gesellschaft einher. Die Menschen, unsere Kommilitonen,

sere Einweiserin Yang Yan haben wir es

An der Transformation einer Jahrtausen-

geschafft, innerhalb der ersten acht Stun-

de alten Kultur zu einer Weltmacht des

Professoren etc., nahmen sich unserer

den in China eine Unterkunft zu finden,

21. Jahrhunderts teilzuhaben, ist für uns

ohne zögern an, waren neugierig – beinahe mehr als wir – unterstützten und hal-

beinahe alle Formalitäten zu erledigen, ein

Architekten und Planer eine mehr als

Bankkonto zu eröffnen, einen Telefon- und

reizvolle Perspektive. Der Begriff »Teilha-

fen uns. Sie integrierten uns in ihre Ge-

Internetanschluss zu beantragen, Geld zu

be« ist hierbei keineswegs übertrieben:

meinschaft – wir wurden Freunde. Diese

organisieren, wundervoll und fast gänzlich

Das College of Architecture and Urban

Freundschaften werden, von allen Gütern,

entspannt essen zu gehen, unsere Handys

Planning (CAUP), das neben Professoren,

die wir mit zurück nach Hause nehmen, für uns immer die wertvollsten sein.

mit chinesischen Karten auszustatten und

akademischen Lehrern, Studierenden und

sogar einen Frischwasserspender zu be-

Verwaltung auch über eine große eigene

sorgen.

Planungsabteilung verfügt, bewältigt den

Sebastian Brand

Löwenanteil aller anfallenden Planungs-

Student der Integrated International Urban

aufgaben in der Volksrepublik China.

Studies (IIUS)

Die Vorbereitung des sechsmonatigen Auslandssemesters in China war unkompliziert. Unabdingbar ist nur die Erledi-

Gerade der ungebrochene Migrati-

gung eines Weges. Dieser führt zur chi-

onsdrang von Millionen Chinesen in die

nesischen Botschaft in Berlin oder auch

östlich gelegenen Küstenprovinzen ver-

zu den Konsulaten in Hamburg, Frankfurt oder anderen Städten. Für ein Einmal-Visum muss man eine knappe Woche Bearbeitungszeit rechnen. Außerdem ist es wichtig, alle Unterlagen parat zu haben. »Alle« bedeutet: gültiger Pass, der im Konsulat erhältliche Antrag, die Einladung der Tongji-Universität und ein offizieller Visumantrag des chinesischen Bildungsministeriums. Für den Fall, das eines der beiden zuletzt genannten Formulare nicht rechtzeitig verfügbar sein sollte, bleibt immer noch die Möglichkeit, ein 60 Tage gültiges Touristenvisum zu

Leben

beantragen. Studieren in China kostet Geld – im Unterschied zu vielen deutschen Hochschulen. Im internationalen Vergleich verlan-

51

gen chinesische Universitäten allerdings immer noch moderate Studiengebühren.

Arbeitsraum im CAUP. Bild: Fakultät Architektur

Struktur und Übersichtlichkeit im Internetauftritt Redaktionssystem umgestellt

(uk) Kaum sichtbar war die Veränderung

Neben den Uni-Web-Redakteuren, die

von außen, nur Details ließen erkennen,

die zentralen Seiten im »grünen Design«

Web-Design der Bauhaus-Universität be-

dass hinter den Kulissen der Bauhaus-Uni-

bearbeiten, verwenden auch die Fakultä-

rät die Universitätskommunikation. Für

sich an das SCC wenden, zum Corporate

Website grundlegende Veränderungen in

ten Architektur, Bauingenieurwesen und

alle Interessierten wird ein Online-Leitfa-

Gange waren. Seit Ende März werden die

Medien Typo3. So können zukünftige Ver-

den mit Tipps und »FAQs« zu Typo3 ver-

zentralen Seiten unseres Internetauftritts

änderungen im System gemeinschaftlich

öffentlicht, der ständig erweitert.

mit dem Content-Management-System

getragen und umgesetzt werden. Verlas-

»Typo 3« erstellt und bearbeitet.

sen kann sich die Bauhaus-Uni dabei auch

Kontakt:

auf eine weltweite Typo3-Community, die

Jürgen Eismann (SCC)

Typo3 erleichtert vielen Uni-Web-Redakteu-

fortwährend an der Weiterentwicklung des

[email protected]

ren die Pflege der Internetseiten. So sind

Systems tüftelt. Typo3 hat sich in den letz-

Claudia Weinreich (UK) [email protected]

Up- und Downloads einfacher anzulegen,

ten Jahren als gängiges Redaktionssystem

einzelne Textelemente problemloser zu ge-

für komplexe Websites bewährt und wird

stalten. Profitieren sollen davon vor allem

unter anderem von großen Unternehmen

die Nutzer – in dem beispielsweise Struktur

wie Volkswagen, Lufthansa und Zeitungen

und Layout des Internetauftritts noch kla-

wie der New York Times eingesetzt.

rer und übersichtlicher werden. DownloadFunktionen sollen verstärkt werden.

Wer Fragen zu Technologie oder zur

www.uni-weimar.de/typo3 Claudia Weinreich, Universitätskommunikation

Implementierung von Typo3 hat, kann

Neue Angebote im Web Studentenstadt Weimar

den dort zahlreich angebotenen Studien-

halten, die bisher nur über die Navigation

und Weiterbildungsmöglichkeiten an der

zu erreichen waren.

Der Kühlschrank ist leer – wo kriege ich

Bauhaus-Uni etwas verloren gefühlt haben.

nach acht Uhr abends noch Nachschub?

Ab Mai sind sämtliche Studiengänge über-

für verschiedene Zielgruppen, die gut

Wo wird in Weimar experimentelles Thea-

sichtlicher beschrieben und vollständig

sichtbar auf der Startseite platziert sind.

ter geboten? Welcher Bus bringt mich zur

unter »Studienkompass« online abzurufen.

So macht das Pull-Down-Menü »Unser

Vorlesung? Weimar ist keine Großstadt,

Neu ist ein zusätzlich eingebauter Filter,

Angebot für…« Seiten zugänglich, die

dennoch stellen sich dem frisch angekom-

der direkt zu Bewerbungsmodalitäten und

spezielle Anliegen berücksichtigen. Stu-

menen Studenten Fragen wie diese. Die

Bewerbungsfristen führt. Zu jedem Studi-

dieninteressierte, Absolventen, Wissenschaftlern, Journalisten etc. erhalten eine

Seite »Studentenstadt Weimar« möchte

engang ist so per Einmal-Klick eine Tabelle

Abhilfe schaffen und einen ersten Über-

mit einzureichenden Unterlagen abzurufen.

Übersicht zu interessanten Inhalten, die

blick zu Kultur, Leben und Freizeit in Wei-

Wenn dann noch Fragen bestehen, reicht

sonst eher versteckt sind.

mar geben. Die Auswahl ist subjektiv, will

ein Griff zum Telefon, zu jedem Studi-

aber trotzdem einen möglichst umfassen-

engang wird ein Ansprechpartner in der

den Eindruck von der Stadt vermitteln und

Studienberatung benannt, der persönlich

Lust auf die Universitäts- und Studenten-

berät.

stadt Weimar machen – immerhin ist jeder zehnte ihrer Bewohner an der Bauhaus-

Leben

www.uni-weimar.de/studentenstadt

www.uni-weimar.de/studienkompass

Gute Nachrichten gibt es für alle, die sich bisher auf www.uni-weimar.de zwischen

Für die Nach- oder Neubestellung von ein Online-Formular genutzt werden. Die eingehenden Bestellungen werden in der

Schneller zur gewünschten Info Von der Startseite gelangt der Nutzer ab

Studienkompass – alle Angebote auf einen Klick

Visitenkartenbestellung online

Visitenkarten kann seit einigen Wochen

Uni eingeschrieben.

52

Eine zweite Neuerung sind die Links

Universitätskommunikation gesammelt. Gedruckt werden die Karten zu mehreren festen Terminen im Jahr. Weitere Infos un-

sofort auf zwei ganz neuen Wegen zu den

ter www.uni-weimar.de >> Universität >>

gesuchten Informationen. In der Liste

Kommunikation >> Visitenkarten.

»Bauhaus-Uni von A-Z« finden sich viele nützliche Stichworte aus den Website-In-

»Weimar 1945 – Visionen des Wiederaufbaus« Eine Ausstellung zum 90. Geburtstag des Architekten Leopold Wiel

Zum »Tag der Archive 2006« zeigt das

schläge für Schulen und Entwürfe für den

Archiv der Moderne eine Ausstellung zum

Neubau der Stadtwerke. Seine durchgän-

Werk des Architekten Leopold Wiel in

gig qualitätvollen Arbeiten zeichnen sich

seiner Tätigkeitsphase der Jahre 1945 bis

aus durch die Liebe zum Detail und eine

1951.

Perfektion der zeichnerischen Umsetzung mit dem Anspruch, Gestaltvision und

Wiel wurde 1948 von Hermann Hensel-

Werkausführung auf beeindruckenden

mann als Dozent für Werklehre und Bau-

Schaublättern zu verschmelzen.

aufnahme an die neu gegründete Staatli-

Seine Baukonstruktionsbücher wurden

che Hochschule für Baukunst und Bildende

zu Standardwerken der Architektenaus-

Kunst berufen. Gleichzeitig arbeitete er als

bildung.

freier Architekt in Weimar. Bereits im Juni 1945 entstanden Entwürfe zum Wiederaufbau der zerstörten

Ausstellungseröffnung: 17. Mai, 17 Uhr, Foyer Hauptgebäude

Marktnordseite, es folgten Typenvor-

Bauaufnahme Hofapotheke am Markt in Weimar, Architekten: Leopold Wiel, Friedrich Schwertfeger, [April 1946].

Fußball-WM in Weimar

»Wege der Abstraktion 1945 – 1956«

Fußball und mehr soll zur WM auf dem

im Haus am Horn

Theaterplatz möglich sein. Dort wird ein Übertragungswagen mit Großbildprojektion stehen. Veranstalter sind die weimar GmbH, Osteria Bertagnolli,

(uk) Noch bis zum 4. Juni 2005 zeigt der

Wernesgrüner, DNT und Antenne Thü-

Freundeskreis der Bauhaus-Universität

ten Weltkrieg ebenso verdeutlichen wie

ringen. Damit ein bisschen mehr als

Weimar im Haus Am Horn die Ausstel-

neue Repressionen durch die »Formalis-

nungsvollen Neubeginn nach dem Zwei-

Fußball auf der Leinwand stattfindet,

lung »Aufbruch in Weimar« des Weimarer

musdebatte« als Ausdruck der stalinisti-

können Filme von Studierenden und

Künstlers Harry Schmidt-Schaller.

schen Kulturdoktrin ab 1950.

»Mit Unterstützung der Familie des

adäquaten Rahmen für das Werk eines Gestalters, der durch das Bauhaus wich-

gezeigt werden. DVDs mit geeignetem

Das Haus Am Horn bietet erneut den

Material können an Reiner Bensch, De-

Künstlers können wir nach mehr als 50

zernat Studium und Lehre, oder direkt

Jahren über 50 Werke des zu Unrecht fast

tige Impulse für sein Schaffen empfangen

an die weimar GmbH, Anja Dietrich,

vergessenen Weimarer Künstlers Harry

hat.

Postfach 3727, 99407 Weimar einge-

Schmidt-Schaller präsentieren«, so der

schickt werden.

Vorsitzende des Freundeskreises, Michael

31. März – 4. Juni 2006

Siebenbrodt.

Mi, Sa, So 11 – 17 Uhr

Reiner Bensch

Den Schwerpunkt bilden Gemälde,

Leiter Referat Studieninformation

Handzeichnungen, Druckgrafiken und

und Beratung

Designentwürfe aus seiner kreativsten Phase von 1945 bis 1956, die den hoff-

Eintritt 3,50 Euro, ermäßigt 2 Euro Am Horn 61

Leben

der Universität in der »spielfreien« Zeit

53

Beweisen, dass man gut ist Alumni der Bauhaus-Universität berichten (1)

Christoph Geisel, Lörrach *1969

legen gründeten wir den Arbeitskreis der »Jungen Architekten Lörrach« Alle jungen Kollegen im Landkreis waren aufgeru-

· 1991 Start in Weimar, Fachrichtung Architektur · 1995 Austausch nach Washington, USA · 1997 Diplom in Weimar

fen sich daran zu beteiligen. Inzwischen hat sich die Gruppe auf einen Stamm von zwölf aktiven Kollegen eingependelt, fast alle sind freischaffend, mit dabei sind eine Landschaftsarchitektin und eine

Schon während des Studium arbeitete ich zeitweise Arbeit in Architekturbüros in

kleinen Projekten haben wir schon be-

stand an einer regionalen Verbraucher-

gonnen. So bieten wir unter Anderem

schule als Tutor für Fotografie am Lehrbe-

messe und schrieben einen Wettbewerb

auch eine dreiwöchige »Architektur-

reich »Entwerfen und Bauformenlehre«.

für den Entwurf des Messestandes aus.

ausbildung« für Schüler an einer Waldorfschule. Ziel für uns ist dabei, die

Nach dem Studium setzte ich mei-

An diesem Beispiel wurde, von der Presse

ne Tätigkeit ich in einem Büro in meiner

begleitet, erläutert, was der Sinn von Ar-

Wahrnehmung für Architektur und Raum-

Heimatstadt Lörrach fort, in der Nähe

chitekturwettbewerben ist.

qualität zu schärfen und den Nutzen un-

Durch unsere guten Verbindungen un-

serer Arbeit plausibel zu machen.

terferien schon mehrfach Erfahrungen

tereinander präsentierten wir nach außen

sameln konnte. Von Anfang an durfte ich

einen Eindruck der effizienten, innovati-

für gute Architekten noch lange nicht ge-

ziemlich selbstständig arbeiten. Innerhalb

ven und tatkräftigen Gruppe. Die Zusam-

sättigt ist. Man muss nur beweisen kön-

von zwei Jahren entstanden ein Auto-

menarbeit bedingt schon ein fast wö-

nen, dass man gut ist. Viele Bauherren,

Ich habe festgestellt, dass der Markt

haus, eine Seniorenwohnanlage, mehrere

chentliches Koordinierungstreffen, jeder

speziell von Einfamilienhäusern, wissen

Doppelhäuser und Umbauten, wobei mir

soll dabei ca. fünf bis zehn Prozent seiner

gar nicht, dass wir uns auch um derarti-

je nach Aufgabe technische Zeichner und

Arbeitszeit einbringen.

ge »profane« Architektur kümmern. Ei-

Bauleiter zur Verfügung standen. Zwei Jahre nach dem Diplom beantrag-

Mittlerweile werden wir von manchen

nige ältere Kollegen haben leider eher

Städten und Gemeinden darum gebeten,

die Angst vor dem Architekten geschürt. Deshalb ist das Aufklären über unsere Ar-

te ich meine Zulassung und machte mich

an Wettbewerben oder Gutachterverfah-

1999 in Lörrach selbstständig. Anfangs

ren teilzunehmen. Auf solche Anfragen

beit eine der wichtigsten Aufgaben. »Zei-

arbeitete ich größtenteils für einen Kolle-

können wir flexibel reagieren, da wir die

gen, was möglich ist!« ist das Motto der

gen in der Werkplanung und Bauleitung,

richtigen Leute immer in das jeweilige

»Jungen Architekten Lörrach«.

mehr und mehr ergänzt durch kleinere

kleinere Projekt-Team einbinden.

Aufträge, die durch frühere Kontakte ent-

Bei Überlastung im eigenen Büro ist

Mit einigen Kommilitonen aus Weimar stehe ich noch in gutem Kontakt. Wir

standen. Die Aufträge waren Umbauten

es auch gut, Kollegen zu kennen, auf die

haben an die in Studienzeiten begonne-

oder Dienstleistungen wie das Digitali-

man sich verlassen kann. So teilen wir

ne Tradition angeknüpft und veranstalten

sieren von alten Bestandsplänen und die

Arbeiten auf oder unterstützen uns ge-

alljährlich dreitägige Städtetouren und

Erstellung von Flucht -und Rettungsweg-

genseitig z.B. mit SiGe-Koordination oder

tauschen uns nebenher über die spezi-

plänen oder Feuerwehrplänen. Die Bezie-

anderen Dienstleistungen. Jeder versucht

fischen Probleme unserer Arbeit in den verschiedenen Regionen aus.

hungen aus solchen Projekten erschlos-

sich in einem speziellen Bereich weiterzu-

sen wieder weitere Aufträge, so dass ich

bilden, z. B. als Gutachter für Bauschäden,

Ich sehe der Zukunft sehr positiv ent-

seit 2001 fast nur noch an eigenen Projek-

Energieberater oder auch Baubewertung,

gegen. Ein wichtigstes Element der Lehre

so dass wir zusammenfür fast jede Anfra-

in Weimar war rückblickend gelernt zu

ten arbeite. Durch Exkursionen mit unserer Kam-

ge eine qualifizierte Leistung bieten kön-

haben »sich verteidigen zu können« und

nen. Die jungen Kollegen konnten alle

selbstbewusst seinen Standpunkt und

knüpfte ich eine gute Beziehung zu dieser,

ihre Auftragslage in der Zeit der Zusam-

seine Idee vertreten zu können. Die bes-

so dass ich 2001 in den erweiterten Bei-

menarbeit vermehren bis verdoppeln.

te Idee nützt nichts, wenn man sie nicht

mergruppe der Architektenkammer

Leben

Zusammen mieteten wir einen Messe-

Erfurt und Lörrach, teilweise an der Hoch-

von Basel, in dem ich in meinen Semes-

54

Chrisoph Geisel, Bild: privat

Stadtplanerin.

rat gewählt wurde. Ich hatte mir als Ziel

Trotzdem ist die 80-Stunden-Woche

rüberbringen kann. Die ersten Jahre im

gesetzt, mich dort um die Belange der

seit langem mein Begleiter. Als neueste

Grundstudium Baukonstruktion, Statik

jungen Architekten zu kümmern, deren

Aufgabe für die Kammergruppe habe ich

und Baustofflehre haben uns eine gute

Probleme bis dahin von den älteren Kol-

die Leitung von Schulprojekten »Archi-

Basis für unsere Arbeit mitgegeben.

legen nicht sonderlich ernst genommen

tektur macht Schule« für unseren Land-

wurden. Mit einem ebenfalls jungen Kol-

kreis übernommen. Mit verschiedenen

Christoph Geisel

Neuerscheinungen des Universitätsverlages

Jahrbuch der Fakultät Architektur

50 Jahre Dissertationen an der Hoch-

bis 15. Juni 2006 12,00 € Subskriptions-

2004/05

schule für Architektur und Bauwesen

preis; in deutscher und englischer Sprache

Herausgegeben von der Fakultät Architektur

und der Bauhaus-Universität Weimar Herausgegeben von Dr. Frank Simon-Ritz

schriftenreihe der professur verkehrsplanung und verkehrstechnik

Mit dem »Jahrbuch Architektur

Diese Veröffentli-

2004/05« präsen-

chung dokumentiert

Mit dieser neuen Schriftenreihe stellt die

tiert die Fakultät

über einen Zeitraum

Professur Verkehrsplanung und Verkehrs-

Architektur an der

von 50 Jahren die an

technik ihre aktuellsten Forschungsergeb-

Bauhaus-Universi-

unserer Hochschule

nisse in Form von Dissertationen vor. Mit

tät Weimar erneut

entstandenen Disser-

unterschiedlichen Ansätzen soll ein Beitrag

gute Projekte, die

tationen, deren Zahl

zur Ökonomisierung bzw. Optimierung

im zurückliegen-

sich auf 1100 beläuft.

von Verkehrsströmen sowie dem Neu- und

den Jahr entstan-

Damit werden ein

Ausbau von Verkehrswegen geleistet wer-

wichtiger Teil der Hochschulgeschichte

den.

den sind. An Stelle einer umfassenden »Chronik« spiegelt es ausgewählte Projekte, mar-

Weimars und zugleich ein Teil der Hochschulgeschichte der DDR aufgearbeitet.

kante Inhalte und kreative Arbeitsresul-

Format: 14 x 21 cm, Broschur, 246 Sei-

tate aus dem gesamten Querschnitt der

ten, ISBN: 3-86068-275-X, Preis: 9,60 €

Heft 1: Typologiebildung und Erklärung des Aktivitäten(Verkehrs-) Verhaltens – ein Multimethodenansatz unter Verwendung der Optimal Matching Technik

Fakultät wider. Format: 16 x 24 cm, Broschur, 176 Seiten, ISBN: 3-86068-280-6, Preis: 10,00 € verso 8

K&K Magazin

Martin Berger

Herausgegeben von Katharina Hohmann

Format: 14,8 x 21 cm, Broschur, 348 Seiten,

und Katharina Tietze in Zusammenarbeit

ISBN: 3-86068-274-1, Preis: 26,20 €

mit pleasant_net Heft 2: Synthese K&K. Zentrum für

verkehrlicher und

Silke Ötsch

Kunst und Mode

wirtschaftlicher Be-

wurde 2002 von Ka-

wertungsverfahren

Die Untersuchung

tharina Hohmann,

für den Neu- und

repräsentativer zeit-

Künstlerin, und Ka-

Ausbau außerörtli-

genössischer Ar-

tharina Tietze, De-

cher Fernstraßen

chitektur und ihre

signerin, in Weimar

Nawaf Youssef

Konfrontation mit

gegründet, um Über-

Format: 14,8 x 21 cm,

phänomenologi-

schneidungen und Gegensätze von Kunst

270 Seiten, ISBN: 3-86068-276-8, Preis:

schen Modellen

und Mode auszuloten. Bis heute wurden

19,60 €

zeigt, dass sich Pla-

in einem ehemaligen DDR-Zeitungskiosk

ner und Planerinnen

über 50 Ausstellungen mit künstlerischen

immer noch auf den

Installationen zum Thema Mode realisiert

menschlichen Körper

Im »K&K Magazin« findet sich nun

Heft 3: Entwicklung eines Verfahrens zur Beurteilung der Verkehrsqualität auf Straßen mit 2+1-Verkehrsführung

beziehen. Die Art der Einwirkung hat sich

erstmals ein Überblick über den bisheri-

Christian Baselau

allerdings geändert, heute »überwältigen

gen Arbeitskomplex. Die dokumentierten

Format: 14,8 x 21 cm, 266 Seiten, ISBN: 3-

und uM. Sc.hmeicheln« sie den Nutzer mit

Ausstellungen gliedern sich nicht chrono-

86068-284-9, Preis: 19,60

ihrer Architektur.

logisch, sondern wurden Themenschwerpunkten zugeordnet, die sich im Laufe

Kontakt:

tektur in Las Vegas zeigt die Autorin, wie

Anhand der Kasino- und Hotelarchi-

der Arbeit am Projekt herauskristallisiert

Dr. Heidemarie Schirmer

Zeitgenössische Architektur »dem Körper

haben: Sammlungen, Hüllen, Zeitschrif-

Tel.: 0 36 43/58-11 50

auf den Leib rückt«.

ten, Glamour und Phänomene.

Format: 12,8 x 20,3 cm, Broschur, 304 Seiten, ISBN: 3-86068-277-6, Preis: 20,85 €

Format: 21,5 x 28 cm, Broschur, 118 Seiten, ISBN: 3-86068-281-4, Preis: 21,00 €,

E-Mail: heidemarie.schirmer@ uni-weimar.de www.uni-weimar.de/cms/ Universitaetsverlag.1625.0.html

Leben

Überwältigen und schmeicheln

Der menschliche Körper im Visier der Planer

55

Druck Druckerei Gutenberg, Weimar

Erscheinungsweise Zweimal im Semester

Titel Cissy Hecht

Satz und Gestaltung Christiane Zuleger

Layout Maria Einhorn

Postanschrift der bogen, Bauhaus-Universität, Geschwister-Scholl-Straße 8, 99423 Weimar

E-Mail [email protected]

Redaktion Annika Nestler ( st. Mitarbeiterin), Claudia Weinreich, Éva Grépály

Chefredaktion Dr. Manuela Schulz

Impressum der bogen 2 I  2006

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