ISSN 1618-9612 | 13,80 €
9 | 2015 September
KULTURBAUTEN
Feuilleton vom Dachdecker
FLACHDACH
SCHIEFER
ABDICHTUNG
Ball schreibt Geschichte
Dämmung trägt Steine
Bühne spielt auf Zeit
Mein Ratgeber rund ums Dach 58 Seiten kompaktes Wissen für alle Bauherren und Renovierer.
GRATIS
> Effiziente Heizkostenersparnis tz vor > Schutz Sommerhitze > Gesunde Nachhaltigkeit > Staatliche tliche Dämmprämie > Dauerhafte te Dachsicherheit
Jetzt gratis anfordern www.ratgeberdach.de 0711 8807-0
Editorial
So geht Integration Die Sommerpause ist endlich vorbei und deshalb rollt in der Fußball-Bundesliga seit ein paar Wochen endlich wieder der Ball. Und wenn Sie dieses Heft
Collin Klostermeier, Chefredakteur dachbau magazin
in den Händen halten, dann ist auch die Eröffnung des DFB-Fußballmuseums in Dortmund nicht mehr weit: Im Oktober 2015 wird dieser neue »Ballfahrtsort« direkt gegenüber
»Dem deutschen Handwerk fehlen 60 000 Auszubildende.«
dem Hauptbahnhof seine Tore öffnen und den Fußballfans auf einer Fläche von 7000 m²
die ganze Faszination des Fußballs präsentieren – inklusive der legendären Lederkugel aus dem WM-Finale von 1954, die Helmut Rahn kurz vor Schluss zum 3:2-Endstand ins linke Eck des ungarischen Tors beförderte. Falls Sie vor Ihrem ersten Besuch im Fußballmuseum aber erst einmal die Dachkonstruktion unter die Lupe nehmen möchten, dann sollten Sie auf Seite 12 blättern, wo wir Ihnen den Neubau in unserem Thema des Monats »Kulturbauten« in allen Einzelheiten vorstellen. Um die Dächer solcher Gebäude fristgerecht und in hoher Qualität herstellen zu können, bedarf es einer fähigen Belegschaft. Doch genau hier drückt seit Langem der Schuh: Dem Handwerk fehlen in Deutschland derzeit rund 60 000 Auszubildende, Tendenz steigend. Demgegenüber stehen zwei andere Zahlen: 2014 stellten in Deutschland 173 000 Menschen erstmals einen Asylantrag, für dieses Jahr BERLINER DACHDECKER
werden 450 000 erwartet – Tendenz deutlich steigend. Die Berliner Handwerkskammer hat die Zeichen der Zeit erkannt und will mit dem Projekt »Flüchtling ist kein Beruf« aus der Not eine Tugend machen. dachbau magazin hat mit dem Berliner Dachdeckermeister Mehmet Kacar gesprochen, bei dem gerade ein Asylbewerber aus diesem Pro-
▴▴Integration beginnt am Arbeitsplatz: Asylbewerber beim Dachdecker-Workshop im Berliner Bildungszentrum
gramm ein Praktikum absolviert. Seine durchweg positiven Erfahrungen können Sie im Interview des Monats auf Seite 6 nachlesen.
Ihr
dachbau magazin 9 | 2015
3
In diesem Heft
Inhalt 9 | 2015 Thema des Monats: Kulturbauten 12 Dämmung DFB-Fußballmuseum in Dortmund
22 Arbeitssicherheit Römermuseum in Xanten 26 Steildach Kirche in Bad Füssing
▸▸Das Deutsche Fußballmuseum in der Dortmunder Innenstadt wird im Oktober 2015 seine Tore öffnen
30 Gauben Schloss Stolberg im Harz 32 Abdichtung Festung Wilhelmstein im Steinhuder Meer
12
DFM/TRIAD
18 Fassade Universität in Bielefeld
Management 3 4 Buchhaltung Rechnungen richtig korrigieren 36 Forderungen Strategien bei Insolvenz des Kunden
Technik im Detail
5 4 Abdichtung Pavillon KA300 in Karlsruhe
▴▴Der Erweiterungsbau der Universität in Bielefeld erhielt eine moderne Fassade aus Aluminiumprofilen
▸▸Das Sicherungs-
system auf dem roten Dach des LVR-RömerMuseums in Xanten ist vom Boden aus nicht zu sehen
TITELTHEMEN SIND FARBLICH HINTERLEGT
4
dachbau magazin 9 | 2015
22 ABS SAFETY/AXEL THUENKER, DGPH
Dachwelten
18
FDT
4 8 Steildach Alte Handwerkstechniken für die Denkmalpflege
ALUCOBOND/ANDREAS SECCI
4 4 Dämmung Planung und Ausführung moderner Schieferdächer
BRAAS
48
▴▴Alte Handwerkstechnik im Detail: Die Vermörtelung muss mit einer Tropfkante abgezogen werden. Der offene Bereich wird verstrichen
54
DAS NEUE LÖTZINN Jetzt bleifrei und sicher – für dauerhafte Verbindungen Das Weichlötverfahren ist eine schnelle und einfache Methode zur Herstellung wasserdichter, stoffschlüssiger und dauerhafter Verbindungen. Mit dem neuen RHEINZINK-Lötzinn haben Sie jetzt die Möglichkeit, die Arbeitssicherheit erheblich zu verbessern. Es ist bleifrei, verfügt aber gleichzeitig über alle für Lötzinn erforderlichen Eigenschaften. Bei richtiger Ausführung ist die Festigkeit der Lötnaht genauso hoch wie die des Werkstoffs RHEINZINK. RHEINZINK-Lötzinn für Titanzink gemäß ISO 9453 - SnZn 801 Bleifrei, umweltverträglich, nachhaltig
▴▴Sommerfest: Bis Ende September dürfen die Bürger in Karlsruhe in einem »fliegenden Bau« 300. Geburtstag feiern
Keine bleihaltigen Abgase – verbesserte Arbeitssicherheit In einer praktischen Werkzeugbox mit mehreren Bündeln
IN JEDEM HEF T
Ein Magazin der WEKA Media GmbH & Co. KG Titelbild: ABS Safety /Axel Thuenker, DGPh, Rockwool, Rathscheck, FDT
dachbau magazin 9 | 2015
RHEINZINK GmbH & Co. KG · Postfach 1452 · 45705 Datteln · Germany Tel.: +49 2363 605 - 0 · Fax: +49 2363 605 - 209 ·
[email protected]
www.rheinzink.de
RZ_4757-4C-D
3 Editorial 6 Dach aktuell 39 Dachmarkt 39 Inserentenverzeichnis 52 Branche 58 Vorschau/Impressum
Dach aktuell
FACHK R Ä F TEM A NGEL: IST DIE A NLERNUNG VON FLÜCHTLINGEN EINE A LTERN ATI V E?
»Uns fehlen momentan einfach fähige Mitarbeiter.« Unter dem Motto »Flüchtling ist kein Beruf« absolvierten zehn Asylbewerber im Mai im Berliner Bildungszentrum einen zweiwöchigen Dachdecker-Workshop. Danach stand ein Praktikum auf dem Programm. dachbau magazin hat mit Dachdeckermeister Mehmet Kacar gesprochen, der einem Flüchtling vom Balkan ein solches Praktikum in seinem Betrieb ermöglicht. dachbaumagazin: Herr Kacar, was hat Sie dazu bewogen, einem der Flüchtlinge eine Praktikumsstelle anzubieten? Mehmet Kacar: Dafür gab es mehrere gute Gründe: Ich führe seit 1992 einen Betrieb mit 14 Angestellten, und es wird immer schwieriger, qualifizierte Fachkräfte und Auszubildende zu finden. Außerdem bin ich selbst Migrant, weshalb mir die Förde-
Vorstellung von den hiesigen Qualitätsansprüchen. Vor allem mit der Abdichtung von Flach dächern kennt er sich gut aus. Die deutsche Sprache ist für viele Ausländer anfangs ein großes Problem – wie war die Verständigung auf der Baustelle? Ach, das war kein Problem. Alle Flüchtlinge, die an dem Programm teilgenommen hatten,
»Ich würde jedem Flüchtling die Chance geben, bei mir ein Praktikum zu machen.« rung dieser Menschen am Herzen liegt. Nicht zuletzt denke ich aber auch, dass es gut ist, wenn auch Flüchtlinge einer Arbeit nachgehen und sich eine berufliche Perspektive schaffen, anstatt den ganzen Tag in einer Flüchtlingsunterkunft festzusitzen. Wie gut war Ihr Praktikant für den Job im Dachdeckerhandwerk vorbereitet? Sehr gut! Er hatte auch auf dem Balkan in unserem Job gearbeitet und hatte daher auch eine
verfügten über Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Den Rest haben wir auf der Baustelle auch schon mal mit Händen und Füßen erledigt. Wie sind Sie mit den Leistungen des neuen Kollegen auf der Baustelle zufrieden? Das läuft wirklich super. Ich habe, seit er bei uns ist, keine einzige negative Rückmeldung von meinen Leuten bekommen, weshalb wir das Praktikum unbedingt bis September verlängern
wollen. Und ich hoffe sehr, dass wir zusammen mit dem zuständigen Sozialarbeiter die Genehmigung bekommen, dass er ab November einen Helferkurs machen und sich in zehn Monaten zum Gesellen weiterbilden kann. Das wäre das Beste, was allen Beteiligten passieren könnte! Ist die Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt Ihrer Meinung nach eine sinnvolle Maßnahme, um den Fachkräftemangel im Handwerk abzumildern? Auf jeden Fall, denn uns fehlen einfach fähige Mitarbeiter. Ich beschäftige normalerweise zwei bis drei Azubis in meinem Betrieb, doch derzeit habe ich nur noch einen. Im September wird wohl ebenfalls kein neuer Azubi hinzukommen – dabei würde ich sofort zwei junge Leute einstellen. Wenn wir in dieser Situation Flüchtlinge finden, die eine gewisse Qualifikation haben und motiviert sind, sich in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren, ist das eine gute Sache. Sie haben jetzt einen Kollegen vom Balkan im Betrieb. Würden Sie auch einem Handwerker aus dem Nahen Osten oder aus Afrika eine Chance geben? Da hätte ich keine Bedenken, denn man weiß ja nie, was jemand handwerklich kann, bevor man nicht mit ihm zusammengearbeitet hat. Außerdem ist der
▴▴Mehmet Kacar ist Dachdeckermeister in Berlin und beschäftigt in seinem Betrieb derzeit einen Flüchtling vom Balkan Dachdecker-Workshop unserer Landesinnung eine gute Vorbereitung. Ich würde jedem eine Chance geben. Herr Kacar, vielen Dank für das Gespräch.
HINTERGRUND Die Berliner Handwerkskammer hat zusammen mit einigen Innungen das Projekt »Flüchtling ist kein Beruf« ins Leben gerufen. Voraussetzung für die Teilnahme sind Deutschkenntnisse (B1) sowie eine vorläufige Aufenthalts- und Beschäftigungserlaubnis.
02*$),;.6.'8QL (LQH'DPSIVSHUUH IUDOOH8QWHUJUQGH 3ODQXQJXQG%HUDWXQJIU'DFKV\VWHPHXQG%DXZHUNVDEGLFKWXQJ 7HOLQIR#PRJDWZHUNHGHZZZPRJDWZHUNHGH
6
dachbau magazin 9 | 2015
1(8
VELUX Lüftungslösungen:
BG BAU
Nichts für die Ewigkeit
www.bgbau.de
FR AGE DE S MON AT S Finden Sie auch, das »Flüchtling« kein Beruf ist (siehe Interview links) und würden einem qualifizierten Asylbewerber mit einem Praktikum eine Chance geben? A) Auf jeden Fall! Das ist ein sinnvoller Denkansatz und kann zudem den Fachkräftemangel abmildern. B) Vielleicht. Ich finde die Idee zwar sympathisch, bin bei der praktischen Umsetzung jedoch skeptisch. C) Nein, das ist mir zu aufwendig und ehrlich gesagt auch zu risikoreich. Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de. Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der vorherigen Umfragen.
dachbau magazin 9 | 2015
Die einfache Lösung für Dachprofis nach DIN 1946-6 Passend für jedes manuelle VELUX Fenster Gewohnt einfache Montage Sichere Erfüllung des Mindestluftwechsels Mehr erfahren und Lüftungskonzepte online erstellen: velux.de/lueftung KUZMAFOTO, FOTOLIA.COM
Die meisten Arbeitsschutzhelme verlieren im Laufe der Zeit und abhängig von den Einsatzbedingungen ihre Festigkeit. Daher rät die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau), den Kopfschutz regelmäßig auszutauschen. Damit der Kopf gut geschützt ist, müssen Helme Stöße dämpfen können und durchdringungsfest sein. Solchen Ansprüchen genügen Helme der DIN 397 oder DIN EN 14052. Schutzhelme bestehen aus Kunststoffen, die mit der Zeit altern und spröde werden. Die am Bau überwiegend eingesetzten Schutzhelme aus thermoplastischen Kunststoffen sollten daher bei regelmäßiger und dauerhafter Nutzung alle vier Jahre ausgetauscht werden. Wie alt ein Helm ist, erkennt man am Herstellungsdatum, das zusammen mit den Angaben zum Hersteller, Typ, Größe und Werkstoff zur Kennzeichnung des Helmes gehört. Besteht ein Schutzhelm aus thermoplastischem Kunststoff, so ist er mit PE, PC, ABS, HDPE oder auch mit PP, PP-GF, PC-GF gekennzeichnet. Helme aus duroplastischem Kunststoff sind mit PF-SF und UP-GF gekennzeichnet und müssen erst nach acht Jahren ständigen Gebrauchs ausgetauscht werden. Ein Austausch kann aber auch schon vorher erforderlich werden: Nach einem harten Schlag sollte der Schutzhelm sofort ersetzt werden. Seit Januar 2015 fördert die BG Bau für gewerbliche Mitgliedsunternehmen die Anschaffung von Industrieschutzhelmen nach DIN 397 mit Arbeitsschutzprämien.
Neu: VELUX Smart Ventilation mit Wärmerückgewinnung
Dach aktuell
▴▴Volles Haus in Berlin: Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann (Mitte) durfte zur traditionellen Dachdeckerparty in diesem Jahr rund 1100 Gäste in der Hauptstadt begrüßen
L A NDE SINNUNG BERLIN
Dachdeckerparty war ein rauschendes Fest Nach der letzten Party im Jahr 2013 hatte die Landesinnung des Dachdeckerhandwerks Berlin für den 3. Juli 2015 endlich wieder zur Berliner Dachdeckerparty eingeladen. Wie in den letzten Jahren hatten sich die Hauptstadtdachdecker wieder für den Kosmos Club entschieden, der sich als Party-Location bestens bewährt hat. Mit 1100 verkauften Karten war die Dachdeckerparty wie immer ausverkauft, sodass sich Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann über ein volles Haus freuen konnte. Zu Beginn durften die Feiergäste ein Spalier von 19 Hostessen durchqueren, die die
Logos der 36 Sponsoren präsentierten. Im Foyer des Kosmos wurden die Gäste sodann durch ein Saxofontrio sowie diverse Komiker aufs Beste unterhalten und auf die rauschende Party eingestimmt. Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann und Geschäftsführer Ruediger Thaler freuten sich über die zahlreichen Ehrengäste aus ganz Deutschland, die zur Party angereist waren, darunter Spitzenvertreter des ZVDH, zahlreiche Landesinnungsmeister sowie der Präsident der Handwerkskammer Berlin. www.berliner-dachdecker.de
▴▴Gute Stimmung: Zahlreiche Bühnenshows sorgten im Kosmos für beste Unterhaltung
STEUERTIPP
ROBERT KNESCHKE, FOTOLIA.COM
Umtausch gilt nicht als erneute Warenlieferung
8
Bei einem Umtausch findet keine erneute Warenlieferung statt, sodass es bei der ursprünglichen Lieferung und dem ursprünglichen Vorsteuerabzug bleibt. Dies hat der Bundesfinanzhof kürzlich wieder bestätigt. Ein Beispiel: Im August 2013 liefert Unternehmer U1 Ware an Unternehmer U2. Erst im Februar 2014 stellt sich heraus, dass die Ware mangelhaft ist. Weil sich eine Reparatur nicht lohnt, einigen sich U1 und U2 auf einen Umtausch. Im März 2014 gibt U2 die mangelhafte Ware zurück und erhält im April 2014 den Ersatz dafür. Trotz des Umtauschs liegt hier lediglich eine Lieferung im August 2013 vor. Aus dieser Lie-
dachbau magazin 9 | 2015
ferung ist U2 zum Abzug der Vorsteuer berechtigt, sobald ihm eine ordnungsgemäße Rechnung vorliegt. Im April 2014 findet – steuerrechtlich betrachtet – keine erneute Lieferung statt: Der Umtausch ändert nichts am ursprünglichen Sachverhalt. Eine neue Rechnung darf daher nicht ausgestellt werden. Entscheidend ist, dass es sich bei der ausgetauschten Ware um einen gleichwertigen Gegenstand handelt. Außerdem darf es nicht zu einer Zuzahlung kommen. Nur unter diesen Einschränkungen liegt ein Umtausch vor. www.deubner-verlag.de
DWS
Dach aktuell
www.wir-sind-securant.com
Securant® VISIVASNC, FOTOLIA.COM
POHLs stärkste Marke
REGENER ATI V E ENERGIEN
Weltweit auf dem Vormarsch Die jüngsten ZSW-Zahlen zu Investitionen in erneuerbare Energien in Deutschland verdeutlichen ebenso wie die Statistiken internationaler Agenturen: Die Nutzung von Sonne, Wind und Co. ist ein Zukunftsmarkt mit enormen Wachstumsraten. Dagegen befindet sich die Solarbranche in Deutschland weiter im Abwärtstrend. Insgesamt 18,8 Milliarden Euro sind im Jahr 2014 in die Errichtung von ErneuerbareEnergien-Anlagen in Deutschland geflossen. Das haben Ökonomen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) für das Bundeswirtschaftsministerium errechnet. Nach den Jahren des Ausbaubooms mit Investitionssummen von bis zu 27,3 Milliarden Euro (2010) und der anschließend rückläufigen Entwicklung hat sich die Branche erholt und befindet sich wieder über dem Niveau von 2008. Deutlich zugelegt haben
Mit
SICHERHEIT das ORIGINAL !
www.zsw-bw.de
BAUEN IN DER STA DT
Artenvielfalt fördern Um neuen Wohnraum zu gewinnen, werden zunehmend Grünflächen oder Brachen bebaut, der Freiraum für Tiere schwindet. Um angestammte Tierarten zu schützen, haben Wissenschaftler das Konzept „Animal Aided Design“ (AAD) entwickelt. Es integriert die Bedürfnisse dieser Tiere von Anfang an in die Städteplanung. In ihrem Forschungsprojekt haben Dr. Thomas E. Hauck (Universität Kassel) und Prof. Wolfgang W. Weisser von der Technischen Universität München (TUM) untersucht, wie sich städtebauliche Anforderungen und die Bedürfnisse von Tieren zusammenführen lassen. Ihre Ergebnisse präsentieren die beiden Wissenschaftler in einer Broschüre. www.toek.wzw.tum.de
10
die Investitionen in die Windkraft – zwischen 2013 und 2014 um 5,7 Milliarden auf insgesamt 12,3 Milliarden Euro. Während sich in der deutschen Solarbranche weiterhin Existenzsorgen verbreiten, stehen international die Zeichen auf Wachstum. Laut eines Berichts von REN 21 ist der weltweite PV-Zubau weiterhin immens: 2013 waren es 39 GW installierte Leistung, gut 45 GW sind nach Schätzungen des Informationsdienstes IHS im Jahr 2014 hinzugekommen. „Die Technologieführerschaft der hiesigen PVBranche und der gleichzeitige wirtschaftliche Abwärtstrend stehen in einem Widerspruch zueinander, den es zu beseitigen gilt. Dazu sollten Brüssel und Berlin stabile politische Rahmenbedingungen schaffen“, sagt Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand am ZSW.
dachbau magazin 9 | 2015
UMFR AGE
Zufriedene Handwerker
Die Arbeitszufriedenheit ist ein wichtiger Indikator für die Attraktivität eines Wirtschaftszweiges und seiner Betriebe. Um das Handwerk ist es demnach gut bestellt. Denn: 93,2 Prozent der abhängig Beschäftigten sind mit ihrer Arbeit insgesamt „eher zufrieden“. Es gibt aber auch Schwachstellen. Während 95,5 Prozent mit der Tätigkeit „eher zufrieden“ sind und 88,9 Prozent das Betriebsklima schätzen, trifft das auf Einkommen und Aufstiegsmöglichkeiten deutlich weniger zu. www.imu-institut.de
Z V DH
Änderung der Aufzeichnungspflicht Die Ankündigung von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, die Pflicht zur Aufzeichnung von Beginn, Ende und Dauer der Arbeitszeit entfallen zu lassen, wenn das regelmäßige monatliche Entgelt in den letzten zwölf Monaten mindestens 2000 Euro brutto betragen habe, stößt auf breite Zustimmung. Die Ministerin hat die Bürokratieerleichterung nun auf den Weg gebracht; sie gilt seit dem 1. August 2015. Ulrich Marx, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH): „Hier kommt die Ministerin unseren Forderungen entgegen, Entlastung vor allem für die kleinen Betriebe im Handwerk zu schaffen und die Aufzeichnungspflicht für kaufmännische Angestellte zu entschärfen.“ Begrüßenswert sei auch die Regelung, bei der Beschäftigung von Ehegatten, Kindern und Eltern des Arbeitgebers auf die Aufzeichnungspflicht zu verzichten. www.dachdecker.de
ERLUS Dachkeramik Als mittelständisches Unternehmen setzen wir auf unsere jahrzehntelange keramische Kompetenz und fertigen hochwertige Dachkeramik an zwei Standorten in Deutschland. Eine Bestätigung für unsere kontinuierliche Entwicklung in Qualität und Form sind die zahlreichen Design-Auszeichnungen wie der iF Award für unseren Ergoldsbacher Forma®. Der Dachziegel mit seiner weichen Form und den harmonischen Proportionen ist ein eleganter Allrounder, in vielen Farben erhältlich und am Markt einzigartig. www.erlus.com
dachbau magazin 9 | 2015
Thema des Monats
DÄ MMUNG
Anpfiff im Revier In Dortmund wird in ein paar Wochen das Deutsche Fußballmuseum eröffnet. Das Flachdach des Neubaus erhielt ein modernes Dämmsystem und eine Stehfalzdeckung aus Aluminium. Text: Andreas Gebing | Fotos: Rockwool
12
dachbau magazin 9 | 2015
www.dachbaumagazin.de
DFM/TRIAD
D
▴▴Das Deutsche Fußballmuseum in der Dortmunder Innenstadt wird im Oktober 2015 seine Pforten öffnen
as fußballbegeisterte Ruhrgebiet ist eine gute Umgebung, um einem internationalen Publikum die Geschichte des deutschen Fußballs näherzubringen – das befand der Deutsche Fußball-Bund als Initiator des Deutschen Fußballmuseums. Die Wahl für den neuen „Ballfahrtsort“ fiel auf Dortmund, wo im Oktober 2015 das Museum – in bester Innenstadtlage gleich gegenüber dem Hauptbahnhof – eröffnen wird. Aufsehenerregend erhebt sich das Gebäude des Deutschen Fußballmuseums schon heute als aufgeständerte Box mit keilförmigen Einschnitten an der Ost- und Westseite. Das Fußballthema wird nach außen durch eine perforierte Metallfassade aufgegriffen und kommuniziert. Sechseckige Felder erinnern dabei an das Muster eines Fußballs. Im Inneren des 7000 m² großen Gebäudes soll der Besucher auf vier Ebenen unter anderem in einer Dauerausstellung die Bedeutung des berühmten „Mythos Fußball“ erfahren.
gannen im Januar 2014 mit den Dämm- und Deckarbeiten auf dem knapp 2000 m² großen Flachdach des Deutschen Fußballmuseums. „Genauer gesagt handelt es sich um zwei Dachflächen mit leicht abgewandelten Konstruktionen“, berichtet der verantwortliche Vorarbeiter des mit den Dacharbeiten beauftragten Unternehmens B. Schlichter GmbH & Co. KG. „Etwa 670 m² sind in einem Winkel von 18 Grad geneigt, um die keilförmige Geometrie des Baukörpers zu erzeugen. Daran schließen sich weitere 1300 m² als ebene Dachfläche an.“ Trapezprofile bilden die Basis für die Konstruktion. Darauf verlegten die Dachdecker zunächst eine kaltselbstklebende Elastomerbitumen-Dampfsperrbahn. Anschließend erfolgte die Verlegung des Prodach-Dämmsystems von Rockwool. „Mit diesem System haben wir schon viele Flachdächer zeitgemäß gedämmt. Und das in nichtbrennbarer A1-Qualität“, erklärt Günter Peters.
Flach und geneigt
Trittsicher und drucksteif
Bereits lange vor der offiziellen Eröffnung wurde das Dach zum Arbeitsplatz von Günter Peters und seinem Montageteam. Sie be-
Gedämmt wurde zweilagig: Auf eine erste, 100 mm dicke Lage aus Steinwolleplatten wurde eine zweite, 80 mm dicke Lage im
▸▸Großbaustelle: Das Dach des Fußballmuseums teilt sich in zwei unterschiedlich geneigte Flächen
dachbau magazin 9 | 2015
13
Thema des Monats
▴▴Das 2000 m² große Flachdach des Deutschen Fußballmuseums erhielt eine zweilagige Dämmung (100 + 80 mm) aus nichtbrennbaren Steinwolleplatten
Versatz verlegt. Die zum Dämmsystem gehörenden Prorock-Dämmplatten zeichnen sich durch eine niedrige Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,036 W/(mK) aus und sind zur weiteren Montage unmittelbar begehbar. Die deutlich höhere Dämmleistung des Dämmsystems gegenüber anderen Systemen für nicht belüftete Metalldächer ergibt sich aus der weitestgehenden Minimierung von Wärmebrücken. Bei herkömmlichen Dächern mit Metalldeckung mindern durchdringende metallische Distanzkonstruktionen, zum Beispiel Z-Profile oder Halter, die Dämmwirkung oft erheblich. Zudem
können die dadurch entstehenden Wärmebrücken zu Kondensatbildung führen. Beim Prodach-System wird die Dämmschicht nur punktuell von wenigen Systembefestigern durchdrungen. Die Befestigung der Metalldeckung erfolgte auf speziellen, in die Dämmstoffoberfläche eingelassenen Schienen, die exakt nach dem Verlegeplan des Herstellers montiert wurden. „Für die Aufnahme der Befestigungsschienen haben wir auf dem Dach des Deutschen Fußballmuseums mit der Schneidemaschi-
ne zunächst zwei parallel verlaufende Nuten circa 30 mm tief in die oberen SteinwolleDämmplatten geschnitten“, beschreibt Günter Peters die Verarbeitung. „Im Verlegeplan waren dabei sowohl die Windsoglasten sowie die unterschiedlichen Charakteristika der beiden Dachflächen berücksichtigt. Auf der großen, ebenen Fläche haben wir die Schienen im fünf Meter breiten Randbereich des Dachs diagonal in einem Abstand von 800 mm verlegt, auf den restlichen Flächen genügte ein Abstand von 1600 mm.“ Anders auf der geneigten Dachfläche: Hier wurde auf der anschließend montierten
▴▴Zur Aufnahme der Schienen wurden Nuten in die Oberfläche der Dämmplatten geschnitten
▴▴Danach konnten die Befestigungselemente direkt auf die Schienen montiert werden
▴▴Die abschließenden Stehfalz-Aluminiumbleche wurden mit speziellen Klipps sicher verankert
14
Zusätzliche Lasten abtragen
dachbau magazin 9 | 2015
www.dachbaumagazin.de
Kalzip AF-Aluminiumdeckung eine zweite Distanzkonstruktion mit Klammern und Profilen angebracht. Darauf wiederum wurde ein flächiges Lochblech montiert. Dadurch erhält diese von der Straße aus sichtbare Dachfläche eine zur Fassade passende Optik. Für den Dachaufbau darunter bedeutete dies jedoch zusätzliche Lasten, die gehalten und abgetragen werden müssen. Entsprechend haben die Dachdecker die Schienen hier vom First bis zur Traufe in einem deutlich geringeren Abstand von 434 mm verlegt. Unter jeder Alu-Profiltafel verläuft so über die gesamte Länge je eine Befestigungsschiene.
Langlebig und energieeffizient Auf beiden Dachflächen erfolgte die Fixierung der Befestigungsschienen und damit des gesamten Dachaufbaus auf der Tragschale aus Stahltrapezprofilen mit den passenden Systembefestigern. Danach wurden unmittelbar auf den Schienen die sogenannten Klipps mit selbstschneidenden Schrauben gesetzt. Darauf folgte die Deckung mit
▴▴Sicher gegen Windsog: Am Dachrand ist der Abstand zwischen den Befestigungsschienen geringer
$ER²EXIBELSTE&LACHDACHZIEGEL$EUTSCHLANDS ERSTKLASSIGE
VERSCHIEBEBEREICH VON
300 350 mm BIS
FLEXIBILITÄT
DER NEUE
„GALANT“ CREATON AG · Dillinger Straße 60 · D-86637 Wertingen · Telefon: +49 (0) 8272 86 0 Telefax: +49 (0) 8272 86 500 ·
[email protected] · www.creaton.de
DFM/TRIAD
Thema des Monats
▴▴»Ballfahrtsort«: Das Deutsche Fußballmuseum bietet den Fans des runden Leders auf 7000 m² eine umfangreiche und informative Ausstellung
Stehfalz-Aluminiumprofilen, die in die Klipps eingeklickt und anschließend gebördelt werden konnten. Auf von Nässe gefährdeten Dachbereichen, zum Beispiel im Anschluss an eine das gesamte Dach mittig durchlaufende Edelstahlrinne zur Wasserableitung, erhielten die Dämmplatten zudem eine rückstausichere Abdichtung. Das
dicke Coverrock-II-Putzträgerplatten von Rockwool. Insbesondere dank ihrer Zweischichtcharakteristik lassen sie sich sicher und schnell verarbeiten. Die stabile, aber weichere Klebeseite der Platten ermöglichte ein exaktes Anpressen an die Betonfassade. Die verdichtete und beschichtete Oberlage der Putzträgerplatte sorgt hingegen für eine deutlich bessere Lastverteilung, wo»Sämtliche Schienen wurden mit System- durch die Anzahl der Dübel redubefestigern im Untergrund verankert.« ziert werden konnte. „Am Deutschen fertige Dach ist dank seiner Metalldeckung Fußballmuseum halten je sechs Dübel pro aus Aluminium äußerst robust und langleQuadratmeter die Dämmplatten windsogbig, während die 180 mm dicke Dämmung sicher an der Außenwand, lediglich an den für eine zeitgemäße Energieeffizienz sorgt. Eckbereichen wurde die Anzahl auf acht Gleichzeitig setzt das zusätzliche Lochblech Dübel erhöht“, erklärt Stefan Schaffrath auf der geneigten sichtbaren Dachfläche die von der verantwortlichen M. Cremer MaGestaltung der auffälligen Fassade fort. lerbetrieb GmbH. Eine Besonderheit der Fassade des Deutschen Fußballmuseums Dämmung der Fassade bestand in den rund 530 Tragprofilen, die Auch hinter der vorgehängten Metallfassaals Unterkonstruktion der Metallfassade de sorgt eine Steinwolledämmung für zeitdienen. Zwischen der perforierten Metallgemäße Energieeffizienz: Alle Außenwänfassade und dem weißen Kratzputz wurden de wurden mit einem WDVS auf der Basis abschließend farbige Planen gespannt, die nichtbrennbarer Steinwolle und einem weiunter anderem auch eine großformatige ßen Kratzputz versehen. Für das hohe Maß Deutschland-Flagge ergeben und durch die an Wärmedämmung sorgen hier 160 mm Metallfassade hindurchschimmern.
■
16
dachbau magazin 9 | 2015
S TECK BRIEF Objekt/Standort: Deutsches Fußballmuseum D-44137 Dortmund www.fussballmuseum.de Bauherr: DFB – Stiftung Deutsches Fußballmuseum gGmbH Architekten: HPP Hentrich-Petschnigg & Partner GmbH + Co. KG D-40221 Düsseldorf Dachdeckerarbeiten: B. Schlichter GmbH & Co. KG D-49762 Lathen/Ems www.schlichter.biz Fassadenarbeiten: Metallbau Jansen GmbH & Co. KG D-52525 Heinsberg www.mb-jansen.de Produkte: Prodach-Dämmsystem, Putzträgerplatte Coverrock II Hersteller: Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG D-45966 Gladbeck www.rockwool.de
DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort.
Strongman getestet: Reißkraft
Die volle Action: strongmaxxx.de
e innovativ Die neue eckbahn Unterd
AXX X M ® A T L E D Daniel Wildt, stärkster Mann Deutschlands 2013
Besuchen Sie uns auf facebook.com/ doerkensysteme
Hier geht’s direkt zu den ultimativen Strongman-Härtetests.
Thema des Monats
www.dachbaumagazin.de
FA SSA DE
Investition in Köpfe Einige Gebäude der Uni Bielefeld müssen dringend saniert werden. Um den Lehrbetrieb am Laufen zu halten, wurde zunächst ein Erweiterungsbau mit moderner Aluminiumfassade fertiggestellt. Text: Kay Rosansky | Fotos: Alucobond / Andreas Secci
N
achdem die Universität Bielefeld 1969 als sogenannte Reformuniversität ihren regulären Betrieb aufgenommen hatte, dauerte es noch einige Jahre, bis das heutige Hauptgebäude bezogen werden konnte. Im Jahr 1976 war es dann so weit: Der kurz zuvor aus der DDR geflohene Architekt Peter Kulka bescherte der Stadt ein 410 m langes und 230 m breites Gebäude mit einer imposanten Gesamtnutzfläche von 154 000 m². Das damit zu den größten zusammenhängenden Universitätsgebäuden Europas zählende Bauwerk ist inzwischen deutlich sichtbar in die Jahre gekommen und bedarf einer gründlichen Sanierung. Gleichzeitig soll der gesamte Bielefelder Campus eine umfassende Umgestaltung erfahren, deren Abschluss für das Jahr 2025 vorgesehen ist. Eines der größten Universitätsgebäude Europas im laufenden Betrieb zu entkernen und neu aufzubauen, stellt nicht nur eine bauliche, sondern auch eine logistische Herausforderung dar. Man beschloss daher, zunächst ein weiteres Gebäude zu errichten, welches die vorübergehenden Auslagerungen aus dem Hauptgebäude ermöglichen und außerdem einige Funktionen dauerhaft übernehmen soll.
Neue Räume für die Uni Der Aufbau des Gebäudes lässt sich als zweigeschossiger Sockel mit vier mehrgeschossigen Ringen beschreiben. Erläuft man sich die Struktur von unten nach oben, ergibt sich folgendes Bild: Im Untergeschoss befinden sich zwei Parkebenen mit 900 Stellplätzen sowie zwei eingeschlossene Haustechnikbereiche. Im Erdgeschoss beansprucht die Mensa ungefähr zwei Drittel des Platzes. Dieser wird auch gebraucht, denn die Mensa wird auch nach Abschluss aller Arbeiten auf dem Campus an dieser Stelle bleiben. Das verbleibende Drittel wurde als Hörsaalzentrum mit acht Hörsälen und 21 Seminarräumen geplant. Das erste Obergeschoss wird durch die ebenfalls dauerhaft installierte Bibliothek dominiert, welche nun auf 6500 m² circa 600 000 Bücher aus verschiedenen Fachbibliotheken beherbergt. Das hier übrige Drittel der Fläche wird für Fakultätsbüros verwendet. »»
19
Thema des Monats
▴▴Moderne Räume für die Studenten: Die neue Mensa der Universität Bielefeld in dem vor Kurzem fertiggestellten Erweiterungsbau
Vom zweiten bis zum vierten OG erstrecken sich die „Fakultätsringe“, welche unterschiedlichen Fakultäten und Instituten Quartier bieten. Die Ringe sind trichterförmig übereinander angeordnet, um die im klassischen Zweibund angeordneten Büroräume mit möglichst viel Tageslicht versorgen zu können. Das „Rückgrat“ des Gebäudes ist die sogenannte Magistrale, die als Hauptverbindungsachse alle Räume miteinander verknüpft und für deren unkomplizierte Erschließung sorgt.
Fassade mit Ecken und Kanten Die Architekten haben sich, nicht zuletzt in Anlehnung an das vorhandene Hauptgebäude, früh für eine helle, teilweise weiße Fassade entschieden. Diese wurde als flächenbündige Bandfassade (Fensterelemente mit Oberlichtern) mit integrierten Raffstores geplant, wobei die Fassadenplatten auch die Untersichten abdecken und anstelle von Putz um die Kanten herumgeführt werden sollten. Sowohl der Wunsch nach einer dauerhaft weißen Fassade als auch die Größe
▴▴Die Montage der Fassadenplatten erfolgte von oben nach unten
20
dachbau magazin 9 | 2015
der Paneele (4000 × 1350 mm) schränkte die infrage kommenden Materialien für die VHF (Vorgehängte Hinterlüftete Fassade) deutlich ein. Im Zuge einer Bemusterung entschieden sich die Architekten von agn Niederberghaus & Partner für die Fassadenplatte Alucobond von 3A Composites. Die Möglichkeit, mit dem Material besonders saubere Kanten herstellen zu können, kam den Generalplanern ebenso entgegen wie die Tatsache, dass die dreilagigen Verbundplatten enorm biegesteif und plan-
▴▴Die lackierte Oberfläche garantiert eine dauerhaft weiße Fassade
www.dachbaumagazin.de
eben sind und bleiben – bei der Größe der geplanten Elemente hätte ein Schüsseln der Paneele verheerende Auswirkungen auf den Gesamteindruck der Fassade gehabt. Um Innen- und Außenecken zu konstruieren, mussten die Architekten das Rad nicht neu erfinden; sie konnten vielmehr auf das Know-how und die „systemgerechten“ Lösungen des Herstellers zurückgreifen. Und schließlich war auch die Oberflächenqualität ein wichtiges Entscheidungskriterium: „Ein ganz großer Vorteil ist die im CoilCoating-Verfahren lackierte Oberfläche, bei der man davon ausgehen kann, dass sie auch nach Jahrzehnten noch wie neu aussehen wird“, so die Architekten.
Planung ohne Aufmaß Nicht immer sind Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Planern und Handwerkern von Offenheit und Harmonie geprägt. Umso erfreulicher, dass die Architekten und Generalplaner in der Firma Feldhaus aus Emsdetten offenbar den richtigen Partner für ihre Fassade gefunden haben. Beide bescheinigen sich ein hohes Maß an Professionalität und loben die Zusammenarbeit. Know-how, Vertrauen und ein funktionierender Informationsfluss ermöglichten denn auch die aus Zeitgründen notwendige, „rein theoretische“ Planung, die ohne Aufmaß auskommen musste. Auf der Grundlage der Ausführungsplanung der Architekten mit den entsprechenden Achsen und Höhenangaben erstellten die Spezialisten von Feldhaus unter Berücksichtigung von Rohbautoleranzen detaillierte Werk- und Montagepläne, die den Generalplanern noch einmal zur Prüfung vorgelegt wurden. Anschließend wurden Einzelteilzeichnungen angefertigt, nach denen die weit über 100 unterschiedlichen Positionen für die Fassadenbekleidung hergestellt wurden. Auf die Baustelle wurden am Ende sogenannte Baugruppen, also vollständig fertige Elemente inklusive Verstärkungswinkel, nahezu just in time geliefert. Die Montage erledigten die Handwerker anhand der Ansichten und Grundrisse und befestigten die Fassadenelemente abschnittsweise. Die Montage wurde von einem Leitungsteam des erfahrenen Mittelständlers sowie einem werkvertraglich gebundenen Nachunternehmer durchgeführt, was reibungslos funktioniert hat. Konstruktiv handelt es sich im EG um eine 5 m hohe, klassische Pfosten-RiegelFassade mit entsprechenden Brandschutz-
anforderungen, deren Pfosten mit grün pulverbeschichteten Elementen verkleidet wurden. Darüber befinden sich Verkleidungen aus Streckgitter sowie die erwähnten Verbundplatten vor den Geschossdecken und Brüstungen. Die Handwerker der Firma Feldhaus, die auf dieser Baustelle innerhalb eines guten Jahres insgesamt 23 900 m² Fassadenfläche erstellten, fertigten sämtliche Fensterbänder inklusive Sonderprofilen und Fassadenelementen, wobei sie die Streckbleche sowie die rohen Glattbleche zukauften und das Alucobond-Material als Plattenware bezogen. Zur Montage der Fassadenelemente auf den zum Teil mit Mauerwerk ausgefachten Stahlbetonrohbau wurden zunächst Einzelkonsolen mit durchlaufenden Winkelkantungen und dann ein Basis-Rohr mit Kunststoffprofil verbaut, worauf die Fensterelemente gestellt wurden. Darüber setzten die Handwerker eine statisch dimensionierte Zarge. Nachdem die Fensterelemente in einer Flucht eingebaut waren, lieferten deren Vorderkanten die Bezugslinie für die Ausrichtung der Unterkonstruktion für die Fassadenplatten. Die Montage der mit Steinwolle gedämmten Fassade erfolgte übrigens von oben nach unten, sodass der Abbau des Gerüstes sowie die Kaschierung der Gerüsthaltepunkte mit dem Baufortschritt einhergehen konnten, wodurch wiederum Beschädigungen der neuen Fassade konsequent vermieden werden konnten.
■
S TECK BRIEF Objekt/Standort: Universität Bielefeld D-33615 Bielefeld Architekten: agn Niederberghaus & Partner GmbH D-49479 Ibbenbüren Fassadenarbeiten: Feldhaus Fenster + Fassaden GmbH & Co. KG D-48282 Emsdetten www.feldhaus.de
und gut
Sicher, leistungsstark und GPGTIKGGHƂ\KGPV 'DGPV[RKUEJ4QVQ » Montagefreundlichkeit Sicherheit und Zeiteinsparung beim Einbau durch eine innovative „Klick“- Technologie » Produktqualität Imagesteigerung und zufriedene Kunden » 'PGTIKGGHƂ\KGP\ Kompetente Beratung OKVGPGTIKGGHƂ\KGPVGP Produkten von Roto
Produkt: Weiße Alucobond-Fassadenplatte Hersteller: 3A Composites D-78224 Singen www.alucobond.de
dachbau magazin 9 | 2015
Jetzt erleben unter: www.roto-q.de
21
Thema des Monats
▴▴Unsichtbar: Das Seilsicherungssystem auf dem roten Dach des LVR-RömerMuseums in Xanten ist vom Boden aus nicht zu erkennen
A RBEIT SSICHERHEIT
Diskreter Schutz Das Römermuseum im Archäologischen Park Xanten wurde einer römischen Basilika nachempfunden. Aus diesem Grund durfte das Seilsicherungssystem auf dem roten Metalldach nicht zu sehen sein. Text: Michael Podschadel | Fotos: ABS Safety und Axel Thuenker, DGPh
22
dachbau magazin 9 | 2015
www.dachbaumagazin.de
W
er das LVR-RömerMuseum in Xanten von außen betrachtet, der bekommt einen guten Eindruck von dem ehemaligen Gebäude, das einmal an gleicher Stelle gestanden hat. Die Ähnlichkeit ist beabsichtigt: Das moderne Ausstellungshaus wurde in Höhe, Grundfläche und Architektur der Basilika Thermarum nachempfunden, auf deren Grundmauern das neue Museum errichtet wurde. Die Basilika Thermarum war die Eingangshalle des Stadtbads und eines der größten Gebäude der römischen Siedlung. Genau wie sein Vorbild hat das heutige Museum eine Grundfläche von 22 × 70 m, am höchsten Punkt erreicht der First 24 m. Die Fassade besteht aus verglasten Stahlpaneelen und Fenstern, während das rote Metallfalzdach besonders ins Auge fällt.
Am besten unsichtbar Bereits bei der Gebäudeplanung wurde berücksichtigt, dass das Dach regelmäßig begangen werden muss. „Die römische Optik zu wahren, stand dabei natürlich mit an
erster Stelle“, berichtet Norbert Damker. Der Maschinenbauingenieur ist seit fünf Jahren Technischer Leiter des LVR-RömerMuseums und für die Einhaltung der Arbeitssicherheit verantwortlich. „Unser Museumsgebäude ist sozusagen selbst ein Exponat, deshalb musste die Ausstattung mit Absturzsicherungen hier möglichst sensibel erfolgen.“ Insgesamt 16 000 m² Fläche galt es zu sichern, damit sich Dachdecker, Industriekletterer und Co. sorgenfrei auf dem Dach bewegen können. „Die Herausforderung war groß“, erklärt Norbert Damker. „Auf der einen Seite ist das Areal sehr weitläufig. Auf der anderen Seite soll die Absturzsicherung unsichtbar bleiben.“
Maximal bis zum Rand Um eine flächendeckende Anschlagmöglichkeit bieten zu können, wurde auf dem Dach des Museums ein voll überfahrbares Seilsicherungssystem montiert. Geplant und realisiert hat diese Lösung der ebenfalls am Niederrhein beheimatete Absturzsicherungsspezialist ABS Safety. Insgesamt
wurden über 140 m Edelstahlseil mit verschiedenen Zwischenstützen und Kurvenelementen parallel zu den Absturzkanten montiert. Das System wird mit einem Gleiter genutzt, sodass der Anwender nicht an jeder Zwischenstütze seine Arbeit unterbrechen muss, um sich neu anzuschlagen. Und in der täglichen Praxis funktioniert das so: Der Nutzer stellt mit einem Verbindungsmittel – in der Regel ein Kernmantelseil mit Seilkürzer – eine Verbindung zwischen sich und dem Edelstahlseil her. Weil der Gleiter über alle Zwischenstützen fährt und sich parallel zum Anwender bewegt, sind Anschlagpunkt und Mensch in der Regel nie zu stark versetzt. Auf diese Weise reduziert sich das Risiko eines Pendelsturzes. Wichtig ist hierbei allerdings, dass das Verbindungsmittel auch entsprechend auf Rückhalt gekürzt wird: Dabei wird das Verbindungsmittel genau so kurz eingestellt, dass es dem Dachdecker oder Wartungstechniker nicht möglich ist, über die Absturzkante zu treten – er gelangt immer nur bis zum Rand. »»
▴▴Sieht nur alt aus: Das moderne Ausstellungsgebäude ist optisch einer römischen Basilika Thermarum nachempfunden, die einst an dieser Stelle stand
dachbau magazin 9 | 2015
23
Thema des Monats
Kulturbauten
▴▴Seilsicherungssystem mit Gleiter im Einsatz: Ein Tritt über die Dachkante ist ausgeschlossen, weil das Verbindungsmittel auf Rückhalt gespannt ist
Montage ohne Durchdringungen Die 22 End- und Zwischenstützen des Seilsicherungssystems wurden mit Klemmhaltern auf dem Falz des Museumsdachs befestigt. Das erleichterte nicht nur die Montage, sondern schont auch die Dachhaut aus Metall, die für die Installation nicht durchbohrt werden musste. „Außerdem ist das System
vom Boden aus nicht zu erkennen“, lobt Norbert Damker. Mit Kurvenelementen können solche Systeme zudem um Hindernisse wie Lichtkuppeln herumgeführt werden. An den Endhaltern finden sich Spannelemente, mit denen das Edelstahlseil so gestrafft wird, dass der Gleiter problemlos über alle Zwischenelemente gleitet. Das auf
dem Museumsgebäude installierte Seilsicherungssystem basiert auf einem 8 mm dicken Edelstahlseil und ist für die Benutzung von mehreren Personen zur gleichen Zeit zugelassen. Möglich wird das durch die Verformbarkeit der Edelstahlstützen: Die Stützen der End- und Zwischenhalter verbiegen sich beim Sturz in einem genau definierten Rahmen. Dadurch werden die auftretenden Kräfte so weit reduziert, dass sie am Untergrund deutlich vermindert wirken. Unterstützt wird diese Kraftreduzierung dadurch, dass bei einem Seilsicherungssystem die Energie auf mehrere Zwischenelemente verteilt wird. Der Anwender wird außerdem durch den Bandfalldämpfer geschützt, der die Sturzkräfte auf ein aus medizinischer Sicht vertretbares Maximum begrenzt. Der Bandfalldämpfer ist fester Bestandteil der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA). Das ist das Equipment, das jeder Dachdecker dabeihaben sollte: ein Auffanggurt, ein passendes Verbindungsmittel mit Seilkürzer, Karabinerhaken und ein Schutzhelm mit Kinnriemen.
Wartung schafft Sicherheit
▴▴Fenster in die Römerzeit: Im Museum warten zahlreiche Ausstellungsstücke auf die Besucher
24
dachbau magazin 9 | 2015
Wie in den gesetzlichen Regelungen und den Vorgaben der DGUV vorgeschrieben, wird die Absturzsicherung auf dem Dach des Museums alle zwölf Monate von einem
Brandschutz für Dachabläufe
▴▴Sicherheit ohne Durchdringungen: Die Systemstützen sind einfach am Metallfalz festgeklemmt
Sachkundigen überprüft. „Um den Aufwand für uns möglichst gering zu halten, haben wir einen Wartungsvertrag mit dem Hersteller geschlossen. Dort kennt man das System am besten, und Rückfragen an uns gibt es nie“, berichtet Norbert Damker. Ein Fachmann kontrolliert im Rahmen der Wartungsarbeiten, ob das Seil weiterhin gut gespannt ist, ob es zu einer übermäßigen Beanspruchung kam oder sogar schon jemand in das System gestürzt ist – und natürlich auch, ob die Verbindung zum Untergrund weiterhin stabil ist. „Im Zweifelsfall macht man bei der Überprüfung auch Auszugsversuche, um die Tragfähigkeit des Untergrunds zu kontrollieren“, erklärt Ludwig Beckers, Geschäftsführer von ABS Safety. Bei Metallfalzdächern ist das aber in der Regel nicht notwendig, sondern eher bei Beton- oder Bitumendächern. Mit der regelmäßigen Überprüfung der Absturzsicherung hat das Museum eine gute Basis für eine dauerhaft zuverlässige Absturzsicherung geschaffen. Dennoch sollten solche Systeme nicht von unerfahrenen Nutzern verwendet werden – eine Schulung im Umgang mit PSAgA ist grundsätzlich empfehlenswert. „Wenn der Auffanggurt beispielsweise falsch angelegt wird, kann es bei einem Sturz zu bösen Verletzungen kommen“, weiß Absturzsicherungsexperte
Beckers aus langjähriger Erfahrung. „Wir unterweisen nach der Montage deshalb immer auch unsere Kunden in der richtigen Anwendung des Systems und bieten außerdem auch tiefergehende Schulungen an.“ Wer eine solche Weiterbildung nutzt, der geht mit dem Thema Absturzgefahr im Arbeitsalltag souveräner um – und das Unfallrisiko sinkt deutlich, wenn Beschäftigte mit geschultem Auge ihrer Tätigkeit nachgehen.
■
Brandschutz-Systeme für Dachabläufe im Stahltrapezdach Speziell für Dachflächen über 2500 m2: Geprüfte Brandschutz-Systeme für Dachabläufe in Stahltrapezdächern. Wichtig für Ihre Planung: Unsere Brandschutzelemente sind sowohl für die Dachabläufe in Freispiegelentwässerungen, die Druckstromentwässerung SuperDrain und die Notentwässerungssysteme geeignet. Damit’s gut abläuft!
S TECK BRIEF Objekt/Standort: LVR-RömerMuseum D-46509 Xanten www.apx.lvr.de Dachdeckerarbeiten: Tönisen Bedachungs GmbH D-47574 Goch Produkt: Seilsicherungssystem mit 22 End- und Zwischenstützen Hersteller: ABS Safety GmbH D-47623 Kevelaer www.absturzsicherung.de
dachbau magazin 9 | 2015
Dachablauf 62 PVC + Brandschutzelement 8
Notablauf SuperDrain + Brandschutzelement 8
Mehr über unsere Brandschutz-Systeme für Dachabläufe erfahren Sie unter 0800-DALLMER (3255637) oder auf www.dallmer.de
Thema des Monats
SA NIERUNG
Geklebt und geschweißt Das alte Kupferdach der Pfarrkirche Heilig Geist in Bad Füssing war undicht geworden und musste ersetzt werden. Darunter kam eine besonders dünne Aufsparrendämmung zum Einsatz. Text: Gerard Halama | Fotos: Puren
26
dachbau magazin 9 | 2015
www.dachbaumagazin.de
◂◂Neue Kupferdeckung: Das 1600 m² große Dach ist mit einer Neigung von 60 Grad sehr steil
▸▸Wieder dicht: Durch das neue Dach wird der Innenraum der Pfarrkirche zuverlässig vor Wasser geschützt
◂◂Sanierung: Das Kupferdach der Kirche musste wegen einiger grober Verarbeitungsfehler vollständig erneuert werden
D
ie Pfarrkirche Heilig Geist in Bad Füssing erhielt im laufenden Betrieb ein neues Kupferdach. Vor allem die langen Kehlen der Quergiebel forderten in der Bauphase eine wasserdichte Lösung: Die Wahl fiel deshalb auf ein Aufsparrendämmsystem, das mit seiner Hightech-Unterdachbahn geklebt und wasserdicht verschweißt werden kann. Mit 1600 m² Dachfläche und einer Dachneigung von 60 Grad ist die Pfarrkirche Heilig Geist ein imposantes Bauwerk. Die Konstruktion des Dachs aus DoppelT-Stahlträgern, Stahl-Koppelpfetten und Holzsparren ragt 30 m in die Höhe. Trotz der großen Dachneigung und dem für eine
Kupferdeckung jungen Alter von 47 Jahren war das Dach allerdings bereits undicht. Ein Fachmann attestierte kraftschlüssige Verbindungen als Ursache, die die Ausdehnung der Scharen behindert und zu Rissen in der Deckung geführt hatten. Das Wasser lief durch die Dachkonstruktion hindurch bis auf die Holzschalung der Innenbekleidung und tropfte schließlich in den Kirchenraum. Nach eingehender Beratung fiel die schwere Entscheidung, das Dach neu zu decken.
Schlanke Aufsparrendämmung Das Dach unterteilt sich in zwei Bereiche: Bis zu etwa zwei Drittel der Dachhöhe befinden sich auf jeder Seite sieben sheddach-
dachbau magazin 9 | 2015
ähnliche Dreiecksgiebel mit jeweils einem darin integrierten, senkrecht stehenden Fensterband. Darüber erstreckt sich eine große, glatte Dachfläche. Für den Zeitraum der Bauarbeiten musste sichergestellt sein, dass der Kirchenraum trotz der vielen Erker nach jedem Arbeitstag witterungsgeschützt hinterlassen wurde, damit im Inneren des Gotteshauses keine Schäden entstehen konnten. Im Zuge der Sanierungsarbeiten sollte zudem im Rahmen des Machbaren die Dämmung des großen Dachs verbessert werden. Eine ursprünglich angedachte Zwischensparrendämmung wurde verworfen, weil sie zum einen nur umständlich in den
27
Thema des Monats
Kulturbauten
▴▴Im ersten Arbeitsschritt mussten die Dachdecker die alte, zweilagige Korkdämmung abnehmen und entsorgen
▴▴Anschließend wurde die neue Luftdichtheitsschicht auf der alten Sparschalung des Dachstuhls verlegt
vielschichtigen und komplexen Dachstuhl zu integrieren gewesen wäre, zum anderen, weil die Wasserführung in der Bauphase nicht ausreichend praktikabel erschien. Als dann die Entscheidung zugunsten eines Aufsparrendämmsystems fiel, stand auch
Mit der Entscheidung für eine PU-Aufsparrendämmung wählte man vor allem auch eine vorteilhafte Baustellenlogistik. Die leichten, mit Unterdachbahnen beschichteten Dämmplatten sind auf dem hohen Dach einfach zu transportieren und sichern nach der Verlegung automa»Die Dämmung des Kirchendachs sollte tisch die geforderso gut wie möglich aufgerüstet werden.« te Wasserführung. Durch die Elementtechnik ist eine Verfest, dass die Dämmung maximal 8 cm dick legung in sinnvollen Arbeitsabschnitten sein durfte. Das lag an den Einbauhöhen der möglich, denn nach jedem Arbeitstag wird seitlichen Erkerfenster, die im Anschlussbeautomatisch ein sicheres, wasserführendes reich nur einen um 8 cm höheren DachaufUnterdach hinterlassen. bau erlaubten. Die Architekten wählten eine PU-Dämmung, weil damit trotz der gerinKleben und Schweißen gen Schichtdicke eine hohe Dämmleistung Doch auch bei den PU-Systemen galt gesichert war. es noch zu unterscheiden: Der Bauherr Der als unbeheizt geltende Kirchenwünschte für den Dachbereich zwischen raum unterliegt keinen Wärmeschutzanden Erkern eine wasserdichte Ausführung forderungen. Außer dem Dach besteht das der fast 10 m langen Kehlen, also ein Unter1967 errichtete Gebäude aus großen, undach mindestens der Klasse 2. Dazwischen gedämmten Betonflächen der Seitenwänund über der Erkerebene einigte man sich de, des Bodens und eines Giebels. Das Ziel auf eine naht- und perforationsgesicherte war demnach nicht, das Kirchengebäude Unterdeckung der Klasse 3. Zurzeit gibt es energetisch zu sanieren, sondern lediglich, nur ein Aufsparrendämmsystem, das diese den hohen Energieverbrauch ein wenig zu beiden Anforderungen sicher und rationell senken. Der hinzugezogene Energieberater umsetzt, also einerseits das wasserdichte Josef Zöls attestierte allein der DachdämSchweißen, andererseits das wasserführenmung, die trotz der geringen Dicke einen de Kleben der Unterdachbahn erlaubt. So U-Wert von etwa 0,3 W/(m²K) erreicht, fiel die Entscheidung zugunsten der Aufein Heizkosten-Einsparpotenzial von 15 sparrendämmung PUR Unterdach von Pubis 20 Prozent. ren. Das aluminiumkaschierte Dämmele-
28
dachbau magazin 9 | 2015
▴▴Die Verlegung der Dämmelemente ging den Handwerkern dank integrierter Klebestreifen schnell von der Hand
ment mit umlaufendem Nut-Feder-System weist in der gewählten Dicke einen Lambda-Wert von 0,024 W/(mK) auf und ist oberseitig mit einer zweiseitig überlappenden Hightech-Unterdachbahn beschichtet. Diese Unterdachbahn ist mit einem sd-Wert von 0,4 m dampfoffen und lässt sich darüber hinaus kleben und schweißen. Die in den Überlappungsbereichen integrierten doppelten Klebebänder erlauben einerseits eine schnelle und hochfeste Klebstoff-inKlebstoff-Verbindung, andererseits können sowohl Überlappungen als auch Anschlüsse an diese Unterdachbahn mit Quellschweißmittel oder Heißluft auch homogen und selbstverständlich wasserdicht verbunden werden.
Luftdicht und regensicher Nach dem Abriss der Kupferdeckung, der Vordeckung und der Vollschalung wurde auch die alte 2 × 2 cm dicke Korkdämmung entsorgt. Unter der Korkdämmung kam eine Sparschalung zum Vorschein. Das Dachtragwerk zeigte sich in einem guten Zustand, sodass direkt oberhalb der Sparschalung die neue Dachkonstruktion aufgebaut werden konnte. Im ersten Arbeitsschritt haben die Handwerker eine luftdichte Ebene eingezogen und sorgfältig untereinander als auch an die angrenzenden Bauteile angeschlossen. Dazu wurde die Sparschalung so modifiziert, dass unter jedem Klebstoffstoß ein breites Brett lag und somit eine druckvolle Verklebung der
Entwässerungen für Dach und Fassade! Individuell nach Ihren Wünschen gefertigt.
▴▴Um ein wasserdichtes Unterdach der Klasse 3 zu erhalten, wurden die Konterlatten mit einem Nageldichtband versehen
▴▴In sämtlichen Kehlstößen wurde die Unterdachbahn nicht verklebt, sondern sorgfältig und fachgerecht verschweißt
Dampfbremsbahnen untereinander möglich wurde. Die Bahn ist längsseits oben und unten mit einem Klebestreifen versehen, sodass bei sachgerechter Verlegung eine hochfeste und dichte Klebstoff-in-Klebstoff-Verbindung entsteht. Nach der schnellen Verlegung der PUDämmelemente und der Verklebung der oberseitigen Unterdeckbahn folgte zwischen den Erkern stets auch eine Arbeitsphase mit dreieckigen Zuschnitten der Dämmplatten. Die etwa einen Zentimeter breiten Spalte zwischen den Platten wurden sorgfältig ausgeschäumt und mit der Unterdeckbahn abgedeckt. Danach galt es, die im Zubehör als Rollenware lieferbare Unterdeckbahn längs der Kehle mit Quellschweißmittel zu verschweißen. Weil die Baustelle über den Winter lief, musste die Unterdachbahn bei Temperaturen unter 5 °C auch mit einem Heißluftföhn verarbeitbar sein. Andreas Steiger, verantwortlicher Zimmermeister der ausführenden Firma Meier Bau, bestätigt die Praxistauglichkeit der Bahn: „Wir erzielten mit Quellschweißmittel wie mit Heißluft sehr gute Ergebnisse.“ Oberhalb der Elemente wurden Konterlatten mit Nageldichtbändern verarbeitet (naht- und perforationsgesicherte Unterdeckung, Klasse 3) und eine Vollschalung als Basis für die neue Kupferdeckung aufgebracht. Bemerkenswert ist, dass die rund um die Dreiecksgauben entstehenden vielen dreieckigen Dämmplattenreste – einmal gewendet – an anderer Stelle wieder einge-
setzt werden konnten. Die dann oberseitig fehlende Unterdeckbahn wurde einfach mit der Rollenware ersetzt.
■
S TECK BRIEF Objekt/Standort: Pfarrkirche Heilig Geist D-94072 Bad Füssing Bauherr: Katholisches Pfarrzentrum Bad Füssing Architekten: Riedl und Jetzinger, Planungsbüro für Hochbau D-94072 Bad Füssing Zimmererarbeiten: Josef Meier GmbH & Co. KG D-94094 Rotthalmünster www.meier-bau.com Spenglerarbeiten: Klessinger GmbH D-94032 Passau | www.klessinger.de Produkte: Dampfbremse Top DSB 100, Steildachdämmsystem PUR Unterdach (80 mm dick), Hightech-Unterdeckbahn als Rollenware Hersteller: Puren GmbH D-88662 Überlingen | www.puren.de
dachbau magazin 9 | 2015
Maßgefertigte Entwässerungssysteme, Kantprofile, und Mauerabdeckungen sind unsere Stärke.
Weitere Produkte und Infos finden Sie unter: www.richard-brink.de Richard Brink GmbH & Co. KG Görlitzer Straße 1 33758 Schloß Holte-Stukenbrock Tel: 0049 (0)52 07 95 04-0 Fax: 0049 (0)52 07 95 04-20
Thema des Monats
Kulturbauten
GAUBEN
Im zweiten Anlauf Wegen Fehlern bei der ersten Sanierung mussten die Gauben auf Schloss Stolberg im Harz innerhalb weniger Jahre zweimal mit Walzblei bekleidet werden. Wir zeigen, wie die zweite Sanierung gelang. Text: Inga Richrath
B
ereits im 13. Jahrhundert wurde in Stolberg im Harz eine Burg errichtet, die in der Renaissance und im Barock umgebaut und vergrößert wurde. Bis 1945 war das Schloss Sitz der Fürsten zu Stolberg-Stolberg. In der DDR-Zeit wurde es als FDBG-Ferienheim genutzt und lag nach der Wende zunächst brach. 1993 begannen neue Eigentümer mit der Sanierung, die jedoch teils unfachmännisch ausgeführt wurde, weshalb Feuchtigkeitsschäden und Probleme mit dem Echten Hausschwamm zutage traten. Seit dem Verkauf des Schlosses an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz werden diese Schäden Stück für Stück beseitigt und das Schloss für eine neue Nutzung als Hotel hergerichtet. Auf dem Dach machten vor allem die Bekleidungen der Segmentbogengauben aus Walzblei Probleme, die bei der ersten Sanierung in den 1990er-Jahren entgegen der Fachregel ausgeführt worden waren: Die Zuschnitte waren zu groß und das Material zu dünn gewählt worden. Die Bleibleche waren lediglich überlappend verlegt, jedoch nicht durch einen Falz miteinander verbunden. Die Befestigung war zudem mangelhaft ausgeführt, sodass sich das Blei verschieben konnte und sich bereits Risse und Löcher gebildet hatten. Die alten Bleche und die Unterspannbahn mussten bei der zweiten Sanierung 2014 daher vollständig erneuert werden, während die Schalung repariert werden konnte.
30
W. LINDEN, DEUTSCHE STIFTUNG DENKMALSCHUTZ
Nicht fachgerecht
▴▴Wiederholung: Die Gauben auf dem Schlossdach mussten im Jahr 2014 erneut saniert werden
dachbau magazin 9 | 2015
www.dachbaumagazin.de
Holzwulst am Gaubenfirst Am Gaubenfirst entschieden sich die Bleiexperten zusätzlich für eine mittige Holzwulst, die die Bleideckung besonders robust und windsogsicher macht. Durch den innen liegenden Holzkern hält diese Verlegetechnik höchsten mechanischen Belastungen stand. Die Holzkerne sind halb gerundet und nach unten konisch verjüngt und wurden zunächst direkt auf der Dachkonstruktion befestigt. Auf diese Holzkerne wurden anschließend Kupferhafte aufgebracht, die später mit eingefalzt wurden und so die fertige Wulst von innen stabilisieren und indirekt mit der Unterlage verbinden. Bei der Abmessung der Bleche mussten die Handwerker zusätzlich zum Deckmaß eine Materialzugabe für die Wulst einplanen. Die aufgekanteten Einzelbleche wur-
STOLBERGER DACH- & SANIERUNGSBAU
Die zweite Sanierung führte die Firma Stolberger Dach- und Sanierungsbau aus. Anwendungstechniker Jürgen Seifert vom Walzbleihersteller Röhr + Stolberg stand den Handwerkern bei der Neudeckung beratend zur Seite. Gemeinsam entschied man vor Beginn der Arbeiten, wie die Fehler der Vergangenheit diesmal vermieden werden sollten. Die Materialwahl fiel erneut auf klassisches Saturnblei, jedoch in einer höheren Materialdicke von 2,5 mm. Die Einzelbleche wurden auf eine Breite von rund 590 mm und eine Länge von 1800 mm gekürzt. Da keine der historischen Gauben exakt wie die andere ist, ergab sich daraus eine Anzahl von zehn bis zwölf Scharen pro Gaubendach. Die Verbindungen führten die Handwerker mit Querfalzen und verdeckten Kupferhaften aus.
STOLBERGER DACH- & SANIERUNGSBAU
Jetzt aber richtig
▴▴Verschiedene Größen: Ein Gaubendach besteht aus zehn bis zwölf Bleiblechen
▴▴Stark und flexibel: Eine mittig angeordnete Holzwulst stabilisiert das Gaubendach
den dann links und rechts vom Holzkern aufgestellt. Mithilfe eines Treibholzes haben die Handwerker zunächst das später innen liegende Blech bis zur Mitte um das Holz herumgeführt. Danach wurde das außen liegende Blech von der anderen Seite um das Holz und das innen liegende Blech herumgeführt, jedoch nicht auf die Schar aufgelegt. Wie bei der Holzwulst üblich, erfolgte keine mechanische Befestigung der Bleche mit Nägeln oder Schrauben am Wulstkern oder miteinander. Auf diese Weise bleibt eine spätere thermische Ausdehnung der Bleche möglich. Das Ergebnis ist eine stabile und gleichzeitig flexible Verbindung, die auch hohen mechanischen Belastungen wie Temperaturschwankungen und Schneelasten standhält.
deckung mit mehr als 10 Tonnen Saturnblei an allen weiteren Gauben. Auch nach Fertigstellung des Dachs geht die Sanierung des Schlosses weiter, das bis 2017 zu einem Luxushotel umgebaut wird.
■
S TECK BRIEF Objekt/Standort: Schloss Stolberg | D-06536 Südharz Bauherr: Deutsche Stiftung Denkmalschutz D-53113 Bonn Bleiarbeiten: Stolberger Dach- & Sanierungsbau D-06536 Südharz
10 Tonnen Blei
Produkt: Saturnblei, 2,5 mm dick
Nach diesem neuen Verlegemuster wurde zunächst eine Mustergaube eingedeckt und geprüft. Nach der erfolgreichen Bewährung dieses Musters folgten weitere 180 m² Blei-
Hersteller: Röhr + Stolberg GmbH D-47809 Krefeld | www.roehr-stolberg.de
KEMPEROL® FALLSTOP – Das Sicherheits-Update Lichtkuppeln „flüssig“ gegen Durchsturz sichern. Und den Hagelwiderstand um bis zu drei Klassen erhöhen.
www.kemperol-fallstop.de
dachbau magazin 9 | 2015
31
Thema des Monats
Kulturbauten
A BDICHTUNG
Doppelt hält besser Der Treppenaufgang der Festung Wilhelmstein im Steinhuder Meer war undicht geworden. Für die Sanierung der organisch geformten Oberfläche setzten die Dachdecker auf einen Flüssigkunststoff. Text: Jan Wittemöller | Fotos: Triflex
ie muschelförmige Überdachung des Treppenaufgangs, der die Besucher zu den historischen Reliquien der ehemaligen Festung Wilhelmstein im Steinhuder Meer führt, ist nach einer Sanierung nun wieder dauerhaft gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt. Die Mitarbeiter des Dachdeckerbetriebs Frank Detjen benötigten lediglich zwei Tage, um das architektonisch außergewöhnliche Bauteil zuverlässig abzudichten, ohne dabei dessen besonderen Charakter zu verändern. Der verwendete Flüssigkunststoff schmiegt sich wie eine zweite Haut an die Oberfläche und bewahrt damit das historische Erscheinungsbild des mehr als 250 Jahre alten Bauwerks und heutigen Museums.
Undichter Teeranstrich Mitten im Steinhuder Meer, dem größten See Nordwestdeutschlands, ließ Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe Mitte des 18. Jahrhunderts eine Inselfestung errichten: den Wilhelmstein. Als Mittelpunkt des Kleinstaates Schaumburg-Lippe sollten Soldaten diesen von hier gegen feindliche Übergriffe verteidigen. Sie lebten in den sogenannten Kasematten im Festungsinneren, während die Kommandanten oberhalb in einem kleinen Schloss residierten. In den schusssicheren Gewölben lagerte man Verpflegung, Munition und Waffen. Heute gehört die gut 1,25 ha große Inselfestung Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe und ist mit seinem Museum ein sehr beliebtes Ausflugsziel.
32
BILDPIX.DE, FOTOLIA.DE
D
▴▴Beliebtes Ausflugsziel: Die Festung Wilhelmstein auf einer Insel im Steinhuder Meer
Im Rahmen der Instandsetzungsarbeiten auf einer der Terrassen der Inselfestung wurde festgestellt, dass auch die Überdachung des Treppenaufgangs dringend saniert werden musste. Durch den undicht gewordenen Teeranstrich des muschelförmigen Baus drang bereits Feuchtigkeit in die alte Bausubstanz ein: Eine vermooste Decke und abplatzender Putz waren sichere Indizien dafür. Um die wertvollen Exponate des ehemaligen Waffenlagers im Gewölbekeller weiterhin zu erhalten und zugleich dem Dach seine rutschhemmende und wasserabweisende Schutzfunktion wiederzugeben, erteilte die Fürstliche Hofkammer kurzfristig auch noch den Auftrag für die denkmalschutzgerechte Sanierung der 15 m² großen Dachfläche.
dachbau magazin 9 | 2015
Denkmalgerechte Abdichtung Um die Anforderungen zu erfüllen, setzten die Dachdecker einen Flüssigkunststoff von Triflex ein. Die Abdichtungs- und Beschichtungssysteme auf Basis von schnell reaktivem Polymethylmethacrylatharz (PMMA) haften auf verschiedenen Untergründen und sind in zahlreichen Farbvarianten erhältlich. So lassen sich Objekte ohne bauliche Veränderung sanieren. Um die extravagante, teilweise im 90-Grad-Winkel verlaufende und steil ansteigende Geometrie des Dachs vor Feuchtigkeit zu schützen, haben die Handwerker die Fläche mit dem Abdichtungssystem ProDetail saniert. Dank der flüssigen Verarbeitungstechnik fügt sich das Harz passgenau an den Untergrund und bildet eine homogene Ober-
▴▴Nach dem Erhitzen des alten Teeranstrichs kam zunächst die erste …
fläche. Für die geforderte Rutschfestigkeit und Optik wurde im Anschluss eine weitere Schicht als Deckschicht aufgetragen und mit Quarzsand abgestreut. Vor Beginn der Arbeiten musste das gesamte Material allerdings erst einmal mit Booten auf die kleine Insel gebracht werden.
Rutschfeste Oberfläche Nachdem die Dachdecker den vorhandenen Teeranstrich erhitzt und mit einer Kelle geglättet hatten, kam eine Grundierung zum Einsatz. Danach begannen die Abdichtungsarbeiten: Die extreme Steigung, der Winkel im vorderen Bereich der Überdachung sowie der bogenförmige Türrahmen stellten hierbei besondere Anforderungen
Auch nach 5 Jahren seiner Zeit noch weit voraus.
▴▴… und anschließend eine weitere Schicht Flüssigkunststoff zum Einsatz
an die Haftung des Flüssigkunststoffs auf der Oberfläche. Aus diesem Grund kam eine Sonderlösung zum Einsatz. „Wir haben die Flüssigabdichtung mit einem Stellmittel versetzt, um eine möglichst zähflüssige Masse zu erhalten“, erklärt Harm Stelling, Gebietsverkaufsleiter Nord-Mitte bei Triflex, der die Abdichtungsarbeiten vor Ort betreute. Die folgende Nutzschicht haben die Dachdecker mit einer großen Menge Quarzsand abgestreut. Dadurch erzielten sie eine griffige, rutschfeste Oberfläche in ursprünglicher Optik. Die abschließende Versiegelung der Fläche erfolgte mit einer transparenten Lösung, die zugleich die mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit des Untergrunds erhöht.
■
S TECK BRIEF Objekt/Standort: Inselfestung Wilhelmstein im Steinhuder Meer Abdichtungsarbeiten: Frank Detjen GmbH D-31675 Bückeburg www.dachdecker-detjen.de Produkt: Abdichtungssystem ProDetail Hersteller: Triflex GmbH & Co. KG D-32423 Minden www.triflex.de
5 Jahre URSA PUREONE Für die Zukunft gut gedämmt
URSA PUREONE Der natürlich weiße, nicht brennbare Hochleistungsdämmstoff ist hautkomfortabel, völlig geruchsfrei, kaum staubend und ganz ohne Formaldehyd. Pure Dämmung für Wärme-, Schall- und Brandschutz.
www.ursa.de
MATTHEW BENOIT, FOTOLIA.COM
Management
BUCHH A LTUNG
Richtig korrigieren Formelle oder inhaltliche Fehler in Rechnungen sind keine Seltenheit. Bei der Korrektur gibt es jedoch einige Fallstricke. Unser Beitrag zeigt typische Fehler und wie sie sich vermeiden lassen. Text: Uta-Martina Jüssen/BVBC
S
chnell schleichen sich auf Rechnungen Fehler ein, die weitreichende Auswirkungen für Rechnungssteller und Rechnungsempfänger haben können. Das Umsatzsteuergesetz (UStG) sieht für Rechnungen nämlich zahlreiche Pflichtangaben vor – werden diese Vorgaben nicht eingehalten, kann der Rechnungsempfänger keinen Vorsteuerabzug geltend machen. Zudem muss der Rechnungssteller für falsch ausgestellte Rechnungen womöglich unnötig Umsatzsteuer abführen. Zwar bleibt grundsätzlich die Möglichkeit zur Rechnungskorrektur, doch drohen dadurch beträchtlicher Mehraufwand und unnötige Zusatzkosten.
Vorsicht bei »Copy and Paste« Die Erstellung von Rechnungen erfordert höchste Sorgfalt, um Lawineneffekte zu vermeiden, mahnt der Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e.V. (BVBC). Die Pflichtangaben gemäß § 14 und § 14a UStG sollten daher genau einge-
34
dachbau magazin 9 | 2015
www.dachbaumagazin.de
halten werden. Besonders fehlerträchtig ist das Vervielfältigen von Rechnungen am PC mit der Kopierfunktion. So kommt es leicht zu fehlenden und fehlerhaften Positionen, beispielsweise beim Leistungszeitraum oder dem Rechnungsbetrag. Tippfehler und Ungenauigkeiten, etwa im Firmennamen, sind hingegen verzeihlich, sofern die Pflichtangaben eindeutig erkennbar sind.
Verwechslungen vermeiden Dem Leistungsempfänger ist ohne korrekte Rechnung kein Vorsteuerabzug möglich. Deshalb wird er fehlerhafte Rechnungen beim Leistungserbringer reklamieren. Der Rechnungssteller ist dann zur Rechnungskorrektur verpflichtet, die nur er allein vornehmen darf. Bei der Rechnungsberichtigung ist jedoch erhöhte Vorsicht geboten, um die Problematik nicht weiter zu verschärfen. Selbstverständlich muss auch die Korrekturrechnung alle umsatzsteuerlichen Formvorgaben einhalten. Für die Praxis empfiehlt sich folgende Vorgehensweise: Die ursprüngliche Rechnung wird
storniert und als Rechnungsstorno oder Rechnungskorrektur gekennzeichnet. Die neue Rechnung wird mit einer neuen Rechnungsnummer und einem Hinweis auf die ursprüngliche Rechnung versehen (zum Beispiel: ersetzt Rechnung Nr. 1234 vom 05.03.2015). Das Berichtigungsdokument muss der Ursprungsrechnung eindeutig zuzuordnen sein. Andernfalls wird die Rechnungskorrektur leicht als neue Rechnung angesehen. Dann kommt es nicht selten zu ärgerlichen Falschüberweisungen und Fehlbuchungen, was schnell für Missstimmung unter den Geschäftspartnern sorgen kann.
Eingehende Rechnungen prüfen Oft fallen fehlerhafte Rechnungen erst Jahre später im Rahmen einer Betriebsprüfung auf. Dem Rechnungsempfänger ist es dann nur mit enormem Aufwand oder überhaupt nicht mehr möglich, eine korrigierte Rechnung zu erhalten. Der Grund: Die Ansprechpartner existieren nicht mehr oder das Unternehmen wurde aufgelöst. Entsprechend wichtig ist eine umgehende
und gewissenhafte Rechnungseingangsprüfung durch den Leistungsempfänger. Sonst drohen die nachträgliche Streichung der Vorsteuer und empfindliche Nachzahlungen ans Finanzamt.
Zinsen können teuer werden Eine verspätete Rechnungskorrektur sollten Unternehmer grundsätzlich vermeiden. Steuerzahler müssen auf Nachforderungen vom Finanzamt hohe Zinsen zahlen. Das Problem hierbei: Nach der bisherigen Rechtsauffassung wirkt eine Rechnungsberichtigung nicht zurück. Die Finanzbehörden erheben für die Kürzung der Vorsteuer regelmäßig Nachzahlungszinsen von sechs Prozent pro Jahr, sodass schnell erhebliche Summen im Raum stehen können. Betroffene Unternehmen können allerdings auf ein positives Urteil des Europäischen Gerichtshofs hoffen, der die Bedingungen einer rückwirkenden Rechnungskorrektur klären soll. Sie können unter Hinweis auf das anhängige EU-Verfahren Einspruch gegen die Zinsfestsetzung einlegen.
■
PREFA SIDING
GERADLINIG UND FACETTENREICH
Sie bekleiden neue und alte Fassaden, Wände, Decken und vieles mehr, sind sowohl im Außen- als auch im Innenbereich einsetzbar, in allen RAL-Farben erhältlich und lassen sich senkrecht, waagrecht oder schräg, mit oder ohne Schattenfuge, im bewährten Nutund Federsystem montieren – Sidings, die formschönen Alleskönner von PREFA.
100% Aluminium. 40 Jahre Garantie. DACH & FASSADE
WWW.PREFA.COM
Management
KUNDENINSOLV ENZ
Nicht ins Bockshorn jagen lassen Viele Unternehmer schreiben Forderungen im Falle einer Kundeninsolvenz zu schnell ab. Eine Insolvenz muss jedoch nicht zwingend den Totalverlust der Außenstände bedeuten. Text: Eva-Kathrin Möller
E
▸▸Hier gibt’s was zu holen: Bei der Insolvenz eines Kunden gibt es durchaus Chancen, doch noch an sein Geld zu kommen
rreicht einen Unternehmer die Nachricht, dass einer seiner Kunden Insolvenz angemeldet hat, ist das erstmal ein Schock. Nicht selten war man völlig ahnungslos oder hat vielleicht sogar kürzlich erst wieder einen Auftrag für diesen Kunden erledigt. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man als Gläubiger in so einer Situation noch an sein wohlverdientes Geld kommen kann. „Jetzt kommt es darauf an, auch den unscheinbarsten Möglichkeiten konsequent nachzugehen, um die Forderungen doch noch zu realisieren. Eine Insolvenz muss nicht zwingend den Totalverlust der Forderung bedeuten“, weiß Bernd
Drumann, Geschäftsführer der Bremer Inkasso GmbH, aus langjähriger Erfahrung zu berichten.
Alle Möglichkeiten genau prüfen Je nach Lage des Einzelfalls können verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um den Totalverlust einer Forderung doch noch zu vermeiden. Man sollte nicht so schnell aufgeben, denn nicht selten besteht ja auch die Gefahr, dass man als Gläubiger selbst durch hohe Außenstände in einen finanziellen Engpass gerät. Nur wenige Gläubiger denken zum Beispiel daran, dass eventuelle Nachfolgegesellschaf-
ten unter bestimmten Umständen für die Altverbindlichkeiten in Anspruch genommen werden können. Diese Sachverhalte sollte der Unternehmer unbedingt sorgfältig durch einen kompetenten Anwalt oder ein speziell geschultes Inkassounternehmen prüfen lassen. Unter Umständen kann sogar eine völlig neu gegründete Firma für die alten Verbindlichkeiten der schuldnerischen Firma haftbar gemacht werden, wenn die neue Firma alte Kunden- und Lieferantenbeziehungen nutzt, Telefon- und Fax-Nummer identisch sind, sie bisheriges Personal weiterbeschäftigt, unter der alten Anschrift
#%*('#)%)(*#)* "& & )#')(! $')"()%*#%)'*&$*)% &$!')"")* ("#))%$(* $%* &$!')"")* $&$ (& * # '"#(#)(*&$*$(*'%&(!%'*&$*$(! *#' %))('$%* % &"')!')(*('&)!')(*!' )#')(*)%!(&"*)'*! #)*&()(*('"# *$(*!# )% #'* %)%*&$&(& )*&(*$(*!&%)(*)#'* )"*$(*)%)(
36
dachbau magazin 9 | 2015
www.dachbaumagazin.de
+HJOOH\ILU\UK+HJOK\YJOM
OY\UNLU M
Y3
M[\UNZ\UK4LKPLUSLP[\UNLU PUOJOZ[LY8\HSP[p[\UKZ[PS]VSSLT+LZPNU ILPLPUMHJOZ[LY4VU[HNL KL ;! ͍͍ -! ͍͍ PUMV'ZJO\S[L[VK[KL
īĭĪġĤħĝħĠĞģ
DACHPROFIS AUFGEPASST DACHPROFIS
ALEXSAVA, ISTOCK.COM
AUFGEPASST
weiterhin tätig ist und der Firmenname in seinem Kern fortgeführt wird (§ 25 Handelsgesetzbuch (HGB)).
Beispiel aus der Praxis „Ich erinnere mich da an einen Fall, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist“, so Bernd Drumann. „Wir waren beauftragt worden, für einen Mandanten eine Forderung von 30 000 Euro zu realisieren. Die Schuldnerin verlegte ihren Sitz schon bald nach Berlin, bestellte einen neuen Geschäftsführer, und die Gesellschaftsanteile wechselten den Besitzer. Wir ermittelten aber, dass das bisherige Geschäft unter dem alten Namen und der alten Anschrift durch die frühere geschäftsführende Gesellschafterin als Einzelfirma weitergeführt wurde. Lediglich der GmbH-Zusatz war von der Außenwerbung gestrichen worden, was wir unter anderem auch mit einem Foto belegen konnten“, so Drumann. „Ebenso verfuhr man auch mit den Geschäftspapieren.“ Die Inhaberin der Einzelfirma wurde vom Oberlandesgericht Celle dazu verurteilt, die Altverbindlichkeiten der aufgelös-
ten GmbH zu bezahlen. Für das Urteil war entscheidend, dass nach außen der Eindruck der Firmenkontinuität entstanden war – und dies insbesondere für die Geschäftspartner der GmbH. Dieser Eindruck war entstanden, weil zum einen der Firmenname – hier hatte man auf dem Firmenschild nur den GmbH-Zusatz abgeklebt –, zum anderen dessen Zusatz bezüglich des Betätigungsfeldes, das Geschäftsfeld, der Firmensitz (= Wohnsitz) einschließlich der Rufnummer sowie die Ausstattung (Firmenfahrzeuge und Büroeinrichtung) und die Mitarbeiter (die Beklagte und ihr Ehemann) nahezu identisch geblieben sind.
Rechtzeitig beraten lassen Sollte es Hinweise dafür geben, dass ein Schuldner einfach in neuer Form mit dem Geschäft ‚weitermacht‘, sollte man sich umgehend an einen Fachmann wenden, um sich dort professionelle Hilfe zu holen. Nach einer genauen Prüfung des Sachverhalts durch Experten kann sich nämlich auch ein scheinbar drohender Totalverlust plötzlich ganz anders darstellen.
dachbau magazin 9 | 2015
■
Voll informiert: Fundierte Beiträge, brillante Fotos und Voll informiert: aussagekräftige Details Fundierte Beiträge, brillante Fotos und Voll konzentriert:Details aussagekräftige Im »Thema des Monats« steht das Wesentliche Voll konzentriert: im Mittelpunkt Im »Thema des Monats« steht das Wesentliche Voll orientiert: im Mittelpunkt dachbaumagazin ist die VollZeitschrift orientiert:für den Entscheider im Betrieb dachbau magazin ist die Zeitschrift für den Entscheider im Betrieb
Abonnieren Sie jetzt per Telefon 0 82 33/23-40 00 oder per E-Mail
[email protected] Abonnieren Sie jetzt per Telefon 0 82 33/23-40 00 oder per E-Mail
[email protected]
37
Steildach Anzeige
ERLUS PR ÄSENTIERT EINE NEUE TECHNISCHE INFORMATION FÜR DACHDECKER
Regensichernde Zusatzmaßnahmen Die richtige Dachkonstruktion
Regensicher planen: Weicht ein Dach von den Normen und Regelwerken ab, hilft ein Blick in die neue Broschüre von Erlus
O
b Nutzungsart, Dachkonstruktion, klimatische Verhältnisse oder verbaute technische Anlagen – eine Vielzahl von Faktoren bestimmt, welche regensichernden Zusatzmaßnahmen der Handwerker am Dach treffen muss. Dabei gelten in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterschiedliche Normen und Regelwerke. Weicht eine geplante Konstruktion von den nationalen Normen oder Regelwerken ab, muss diese zwischen den Baubeteiligten vertraglich vereinbart werden. Um für diesen Fall mehr Klarheit und Sicherheit zu schaffen, bietet der Dachziegelhersteller Erlus jetzt in Kooperation mit einigen Premiumherstellern aus der Folienindustrie eine umfangreiche technische Information zum Thema an.
38
Ausnahmen sind die Regel Die Einhaltung der Normen und Regeln sichert normalerweise eine einwandfreie technische Leistung. Dabei erfassen sowohl die deutschen Fachregeln als auch die Ö-Norm B 7219 gemeinsam mit der B 4119 oder die Schweizer Unterdachnorm SIA 232-1 keine Sonderfälle. Durch die Entwicklung am Bau stellen diese aber längst keine Ausnahme mehr da. Die Folge: Nicht jedes geplante Dach lässt sich ohne Weiteres nach den jeweils geltenden Normen oder Regeln realisieren. Eine solide funktionstüchtige Ausführung ist aber dennoch möglich: Planer und Dachdecker sind jedoch dazu angehalten, jede Sonderkonstruktion mit dem Bauherrn abzusprechen und einzelvertraglich festzuhalten.
dachbau magazin 9 | 2015
„Die Unterschiede der nationalen Regelwerke haben uns dazu bewegt, für unsere Ergoldsbacher Dachziegel eine einheitliche länderübergreifende Zuordnung von Zusatzmaßnahmen auszuarbeiten“, erklärt Paul Zielinski, Leiter der Technischen Beratung Dach bei Erlus. „Planer und Handwerker können aus der technischen Information einfach und übersichtlich das richtige Produkt für ihre regensichernde Zusatzmaßnahme auswählen.“ Dabei arbeitet Erlus Hand in Hand mit Premiumherstellern von Unterdächern, Unterdeckungen und Unterspannungen zusammen, darunter Bauder, Linzmeier, Pavatex und Dörken. Diese technischen Informationen sind in Anlehnung an das deutsche „Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen“ des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) entstanden. Außerdem fließen Aspekte der Ö-Normen wie auch der Schweizer SIA 232-1 in die Anwendungsgrundlagen ein. Sie sind das Resultat jahrelanger praktischer Erfahrung, wissenschaftlich nachvollziehbar und von Bauexperten durchwegs anerkannt. Dank der klaren produktspezifischen Eckpunkte lassen sich Sonderkonstruktionen einfacher vertraglich mit dem Bauherren regeln – unabhängig vom deutschen ZVDH-Fachregelwerk, der Ö-Norm oder der Schweizer Norm. „Weicht die Dachkonstruktion von nationalen Normen und Regelungen ab, ermöglichen diese Anwendungsgrundlagen, dauerhaft funktionsfähige Sonderkonstruktionen planen und ausführen zu können, ohne sich im rechtsfreien Raum zu bewegen“, so Zielinski. Die technische Information zu den Ergoldsbacher Dachziegeln und geeigneten regen sichernden Zusatzmaßnahmen steht unter www.erlus.com oder als Prospekt (auf Anfrage unter
[email protected]) zur Verfügung. Kontakt: Erlus AG D-84088 Neufahrn www.erlus.com
www.dachbaumagazin.de
Komplettanbieter für Sicherheitssysteme gegen Absturz
SITA
Entwässert »volles Rohr«
D
er neue Druckströmungsgully DSS Indra von Sita ist so ausgelegt, dass auch bei kleineren Dachflächen die Vollfüllung der Rohre erreicht wird, die eine DSSAnlage auszeichnet. Das nur 98 mm hohe Bauteil aus wärmegedämmtem PUR fügt sich laut Herstellerangabe mit dem großen, runden 189 mm-Einlauftopf gut in die Wärmedämmung ein. Mit einer Ablaufleistung von 17,3 Litern pro Sekunde ist der Gully gut zehnmal effektiver als eine herkömmliche Entwässerung. Er ist so problemlos zu planen wie ein Freispiegelgully, aber so leistungsfähig wie ein Druckströmungsbauteil. Er entwässert einfach durch die Attika und erreicht seine volle Leistungsfähigkeit in Verbindung mit dem passenden Rohrsystem des Herstellers. Eingesetzt werden kann er für die Haupt- und die Notentwässerung. Zwei Sets stehen zur Wahl: Set A für die Hauptentwässerung und Set B für die Notentwässerung. Sita Bauelemente GmbH | D-33378 Rheda-Wiedenbrück Telefon 0 25 22/83 40-0 | www.sita-bauelemente.de
✔ Horizontale Edelstahlseilsysteme ✔ Horizontale Schienensysteme ✔ Permanente & temporäre
Schutzgeländer
Scharfe Schutzbrille
S
chonzeit für die Lesebrille: Jetzt übernimmt bei filigranen Arbeiten die neue Schutzbrille Iras von Engelbert Strauss diesen Job gleich mit. Ausgestattet mit individueller Sehstärke und zertifiziert nach EN 166:2001/EN 170 schützt diese Brille die Augen zuverlässig vor äußeren Einflüssen und korrigiert optische Fehlsichtigkeit der Dioptrien-Werte +1, +1,5, +2, +2,5 und +3,0. Beschlagfrei und mit kratzfester Beschichtung kombiniert sie die Merkmale klassischer Schutzbrillen mit dem Korrektureffekt einer Lesebrille. Die eigene Lesebrille kann so während der Arbeitszeit getrost im Etui verweilen – ärgerliche Kratzer und Schlieren sind nun passé. Auch auf das Wechseln zwischen Schutz- und Lesebrille kann so verzichtet werden. Engelbert Strauss GmbH & Co. KG | D-63599 Biebergemünd Telefon 0 60 50/97 10 12 | www.engelbert-strauss.de
dachbau magazin 9 | 2015
Durchsturzsicherungen ✔ Einzelanschlagpunkte ✔ Persönliche Schutzausrüstung
GRÜN GmbH
Spezialmaschinenfabrik Siegener Straße 81-83 57234 WilnsdorfNiederdielfen Tel.: 0 2 71 - 39 88-0 Fax: 0 2 71 - 39 88-158
www.absturzsicherungen-gruen.de INSERENTEN A alux, Senningerberg
ENGELBERT STR AUSS
✔ Lichtkuppel-
40
B Bauder, Stuttgart U2 Brandt, Köln 40 Brink, Schloß Holte-Stukenbrock 29 C consoir, Mönchengladbach Creaton, Ichenhausen
52 15
D Dallmer, Arnsberg Dörken, Herdecke DWS Pohl, Düren
25 17 10
E Erlus, Neufahrn
11
F Friedrich-OssenbergSchule, Altena
50
G Grün, Wilnsdorf
39
M Mogat, Mainz Monier, Oberursel
6 U4
N NordBau, Neumünster Nordbleche, Holdorf
42 37
P Pavatex, Leutkirch Perkeo, Schwieberdingen Prefa, Wasungen
52 52 35
R Rheinzink, Datteln Roto, Bad Mergentheim
5 21
S Schulte, Arnsberg Simon, Neidhof Spier, Starkenburg ST Quadrat, L-Grevenmacher
37 36 52 53
T Tepe, Dülmen
52
U Ursa, Leipzig
33
K Kemper System, Vellmar Knauf, Garching KTS, Werne
31 9 42
V Vedag, Bamberg Velux, Hamburg
41 7
L Lemphirz, Moers
51
Z Zambelli, Grafenau ZinCo, Unterensingen
47 50
39
Dachmarkt
FIRE STONE
Sparsamer Kleber
F
irestone präsentierte kürzlich den Kleber Bonding Adhesive BA-2012. Er wurde entwickelt, um große Flachdachflächen sparsam vollflächig verkleben zu können. Der Kontaktkleber ist für die Verklebung der RubberGard EPDM-Dachbahnen auf allen zugelassenen Untergründen geeignet. Er zeichnet sich dem Hersteller zufolge durch einen höheren Gehalt an Feststoffen aus, was den geringeren Kleberverbrauch ermöglicht. Darüber hinaus kann der Kleber mit einem Farbroller, einem Sprühgerät oder einem sogenannten SuperSpreader aufgetragen werden. Er ist in vier unterschiedlichen Gebindegrößen erhältlich: 2,5, 5, 10 oder 20 Liter. Firestone Building Products Europe | BE-1930 Zaventem Telefon +32 (0) 27/11 44 68 | www.firestonebpe.de
A BS SA FE T Y
Einfach mal nieten
A
BS Safety hat ein leichtes Schutzgeländer für Sandwichdächer entwickelt: Guard OnTop Sandwich ist aus Aluminium gefertigt und benötigt keine Auflast. Die Montage erfolgt mit wasserdichten Blindnieten von oben direkt auf der Dachhaut. Das Geländer ist 1,14 m hoch und mit geraden oder gebogenen Pfosten erhältlich. Dank einer integrierten Abdichtung bleibt das Dach laut Hersteller auch nach der Montage zuverlässig dicht. Mit einem Gewicht von 4 kg pro Pfosten und rund 5,5 kg pro laufenden Meter ist das System sehr leicht. Das Schutzgeländer ist gemäß DIN EN 141223:2001 und DIN EN 13374:2013 als Schutzgeländer der Klasse A geprüft und wurde unter anderem auch auf Windlast getestet. ABS Safety GmbH | D-47623 Kevelaer Telefon 0 28 32/9 72 81-202 | www.absturzsicherung.de
40
dachbau magazin 9 | 2015
www.dachbaumagazin.de
CRE ATON
Drei Neue fürs Unterdach
U
nterdachbahnen sind die Basis einer guten Dachkonstruktion – deshalb stellt Creaton mit der Unterspannbahn Uno, der Unterdeckbahn Duo, der regensicheren Unterdachbahn Trio und der wasserdichten Unterdachbahn Quattro vier Lösungen für jede Anforderung zur Verfügung. Für Duo und Trio hat der Hersteller eine neue Komfortvariante entwickelt: Duo comfort pro ist besonders für hohe Beanspruchungen geeignet. Die zweilagige Bahn mit einer TPU-Beschichtung und einem PES-Vlies mit Gitterstruktur lässt sich bei belüfteten und unbelüfteten Dachkonstruktionen als Unterspann-, Unterdeckund als Schalungsbahn einsetzen. Die UV-Beständigkeit beträgt 16 Wochen, die Freibewitterungszeit maximal acht Wochen. Trio comfort extend ist eine zweilagige Unterdachbahn mit einer Spezial-Acryl-Beschichtung und einem PESVlies. Sie kann ebenfalls als
Unterspann-, Unterdeck- oder Schalungsbahn bei belüfteten und unbelüfteten Dachkonstruktionen eingesetzt werden, aber auch als regensicheres Unterdach auf einer druckstabilen Unterlage. Sie ist dauerhaft UV-beständig und hat eine Freibewitterungszeit von bis zu zehn Wochen. Die Bahn Quattro wurde hingegen optimiert und lässt sich jetzt einfacher verarbeiten: Die mehrlagige, diffusionsoffene, extrudierte Schalungs- und Vordeckbahn besteht aus zwei monolithischen TPUCopolymer-Beschichtungen und einem PES-Vlies. Sie ist als wasserdichtes Unterdach auf einer druckstabilen Unterlage einsetzbar. Ein zusätzlicher Klebestreifen auf der Rückseite zur Vorabfixierung erleichtert laut Hersteller die Montage beim Verschweißen mit dem Heißluftfön oder dem Quellschweißmittel QMS. Creaton AG D-86637 Wertingen Telefon 0 82 72/86-0 www.creaton.de
Dachgestaltung in Form und Farbe. VEDASTAR® GD 20 – die perfekte STAR-Oberlagsbahn für Dachneigungen über 20° – mit Prüfzeugnis. Mit dieser Bahn lassen sich unterschiedlichste Dachformen optisch attraktiv, in Dolomitgrau, Herbstbraun oder Diamantschwarz ausführen und zuverlässig abdichten. www.vedag.de
dachbau magazin 9 | 2015
41
Dachmarkt Wir halten zusammen!
®
We stick together!
KTS FACADE ONE. The facade plug.
Made in Germany
KTS Kunststofftechnik GmbH Produktion & Vertrieb Osterkamp 18 DE-59368 Werne - Wahrbrink Tel. 0049(0)2389-51806
[email protected] www.kts-duebel.de
M A IBACH
Kontrolle ist besser
D 60. NordBau Neumünster Nordeuropas Kompaktmesse des Bauens
09.-13. September 2015 Mittwoch bis Sonntag, 9-18 Uhr
Neumünster Messegelände Holstenhallen (direkt an A7), www.nordbau.de
Entdecken Sie dachbaumagazin.de
iebesbanden haben es immer häufiger auf wertvolles Baumaterial oder Werkzeug abgesehen. Aus diesem Grund wird die professionelle Überwachung von Baustellen und Lagerstätten zu einem immer wichtigeren Thema: Das Videosystem BauWatch von Maibach bietet hierfür eine einfache Lösung, die praxisgerecht, schnell und unkompliziert installiert werden kann und eine zuverlässige Überwachung gewährleistet. Auf der Baustelle muss lediglich eine Fläche von 2 × 2 m geschaffen werden, die zur Aufstellung des Kamerasystems nötig ist. Danach wird die Stromversorgung hergestellt, der Akku einbruchsicher angeschlossen und die richtige Kameraeinstellung vorgenommen – ein Prozess, der meist in weniger als einer Stunde erledigt ist. Danach wird der Detektionsbereich für die Kameras festgelegt – dieser gibt an, in welchem Raum die zu schützenden Objekte abgestellt werden sollen. Dafür ist die Installation von Bewegungsmeldern unnötig, da die intelligenten 360-Grad-Kameras laut Herstellerangabe jede Bewegung problemlos erfassen. Eine rund um die Uhr besetzte Sicherheitszentrale sichtet das Bildmaterial regelmäßig und alarmiert im Bedarfsfall unverzüglich Polizei und Baustellenverantwortliche. Maibach VuS GmbH | D-46342 Velen Telefon 0 28 63/38 18 71 | www.maibach-vus.de
▸ dachbaumagazin als E-Paper ▸ Zusätzliche Infos für Abonnenten ▸ Jobbörse ▸ Tagesaktuelle Branchenmeldungen ▸ Bildergalerie ▸ Frage des Monats ▸ Gewinnspiel ▸ Baustellenwetter
42
www.dachbaumagazin.de
dachbau magazin 9 | 2015
▴▴Die Spezialfahrzeuge von BauWatch erlauben den schnellen Transport der Geräte auf die gewünschte Baustelle
Anzeige
Leicht zu verarbeiten – starke Befestigung
PRODUKT
DES M O N AT S
Nelskamp präsentiert mit dem Dachstick eine neue Lösung für die Windsogsicherung. stoff, der sich schon seit längerer Zeit in der Formel 1 und in der Raumfahrt bewährt hat. Zudem ist das recycelbare Material besonders leicht.
Flexibel bei Reparaturen Bei späteren Reparaturen ist ein unkomplizierter, kostengünstiger Austausch der Pfannen trotz der Sturmsicherung problemlos möglich: Mithilfe eines speziellen Werkzeugs, des sogenannten DachstickRevis, kann die Sturmsicherung mit wenigen Handgriffen von außen gelöst und anschließend auch wieder befestigt werden.
■
D
er Dachstick von Nelskamp revolutioniert die Sturmsicherung auf dem Steildach: Seine Befestigung an der Lattung erfolgt in einem Arbeitsschritt ohne zusätzliches Werkzeug. Zurzeit wird der Stick mit dem Dachziegel F 12 Ü – Süd angeboten. Für diese Kombination bestätigte der Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) auch bereits die Hinterlegung der Materialgarantie. „Dachstick“ ist eine Wortschöpfung aus dem deutschen Wort „Dach“ und dem englischen Wort „stick“ (stecken/befestigen). Damit wird die kraftvolle Verbindung, die diese neue Sturmsicherung zwischen Dachpfanne und Dachlatte herstellt, zum Ausdruck gebracht. Diese neue Art der Windsogsicherung ist für Lasten von bis zu 80 kg zugelassen.
Eindecken – sichern – fest Die Verarbeitung ist einfach, schnell und wirtschaftlich: Der bereits vormontierte Dachstick wird aufgeklappt, die Dachpfanne wie üblich verlegt und der Stick auf die Lattung geschoben. Spezialwerkzeuge sind nicht erforderlich. In der Regel entfällt auch eine zusätzliche Windlastberechnung, denn das von Nelskamp entwickelte Verlegeschema zeigt die zu befestigenden Bereiche – in Bezug auf die jeweilige Windzone. Bei Dachlatten mit einer Dicke von 28 bis 40 mm ist der Dachstick flexibel einsetzbar und erfüllt die Anforderungen der Fachregeln des ZVDH nach DIN 1055-4 (Windlasten) sowie nach DIN EN 14437 (Abhebewiderstand von Dachziegeln und Dachsteinen). Das Befestigungselement besteht aus faserverstärktem Spezialkunst-
Heft 10 | 2015
Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte auf dem Weg zum »Produkt des Jahres 2015« In jeder Ausgabe präsentiert dachbau magazin zusammen mit namhaften Herstellern das
»Produkt des Monats«. Ob Innovation, Detailverbesserung oder bewährte Zuverlässigkeit – jedes Produkt des Monats kandidiert bei der Wahl zum »Produkt des Jahres«. Ab November 2015 können
dachbau magazin 9 | 2015
PRODUK TPROFIL
■■ der Dachstick ist eine neue Alternative für die Windsogsicherung
■■ Verlegung in einem Arbeitsschritt ■■ keine Spezialwerkzeuge erforderlich ■■ für Lasten bis 80 kg zugelassen ■■ für 28 bis 40 mm dicke Dachlatten einsetzbar
■■ Reparaturen dank Dachstick-Revi einfach möglich
Hersteller: Dachziegelwerke Nelskamp GmbH D-46514 Schermbeck www.nelskamp.de
zur Abstimmung Alle Kandidaten finden Sie unter www.dachbaumagazin.de
Heft 11 | 2015
Sie auf unserer Internetseite für Ihren Favoriten stimmen und attraktive Preise gewinnen. Alle Produkte des Monats finden Sie im Überblick bei www.dachbaumagazin.de
43
Technik im Detail
SCHIEFER
Gute Grundlage Eine nagelbare Aufsparrendämmung ermöglicht handwerklich erstklassige Schieferdächer bis zum Passivhausstandard und erweist sich auch bei Sanierungen als wirtschaftliche Lösung. Text: Gerard Halama | Fotos: Rathscheck
S
▴▴Leistungsfähig: Die direkt nagelbaren Dämmelemente ermöglichen dank der Verwendung von PU-Dämmstoff bereits bei einlagiger Verlegung Dämmwerte auf Passivhausniveau
44
dachbau magazin 9 | 2015
chieferdächer mit hohen Dämmstandards waren bisher nur vielschichtig lösbar. Mit einem direkt nagelbaren Aufsparrendämmelement von Rathscheck ist es nun möglich, diese auch schlank und wirtschaftlich zu realisieren. Die ThermoSklent-Elemente wurden dafür grundlegend verbessert: Statt des einst verwendeten EPS mit einem Lambda-Wert von 0,035 W/(mK) kommt nun PU-Dämmstoff mit einem Lambda-Wert bis 0,023 W/(mK) zum Einsatz. Der leistungsfähigere Dämmstoff ermöglicht bereits bei einer einlagigen Verlegung – also ohne Kombination mit einer Zwischensparrendämmung – Dämmwerte auf Passivhausniveau. Damit wurde eine Lösung für Dachsanierungen entwickelt, bei der die alte Zwischensparrendämmung und vor allem der Innenausbau unberührt bleiben können. Wird für das vorgegebene Dämmziel auch eine Zwischensparrendämmung einbezogen, kann die Aufsparrendämmung durch den PU-Dämmstoff bedeutend schlanker ausfallen und damit auch den Anforderungen der Denkmalpflege gerecht werden. PU-Dämmstoffe werden im Fassadenbereich als Brandschutzriegel eingesetzt, und die brandhemmenden Eigenschaften kommen jetzt auch der Aufsparrendämmung zugute. Der Dämmstoff ist zudem bauökologisch und baubiologisch unbedenklich, weil er unter anderem schimmelresistent und allergikergeeignet sowie recyclingfähig ist.
www.dachbaumagazin.de
INTERV IE W dachbau magazin hat sich mit Udo Marr, Dachdeckergeselle bei der Ansperger GmbH aus Viernau, über die Verarbeitung der neuen SchieferDämmelemente unterhalten. dachbaumagazin: Herr Marr, Sie sind ein erfahrener Schieferdecker und haben kürzlich zum ersten Mal das direkt nagelbare Aufsparrendämmelement beschiefert. Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Udo Marr: Das Element bietet eine sehr gute Unterlage. So schafft man eine höhere Leistung.
▴▴Einfache und wirtschaftliche Verarbeitung: Ohne Fugen in der Schalung ist ein Schieferdach schneller fertig. Zudem erlaubt das Dämmelement eine vibrationsarme Nagelung der Steine
Nut-Feder mit Stufenfalz Für das Dachdeckerhandwerk ist vor allem das neue Fugensystem wichtig: Statt eines umlaufenden Nut-Feder-Systems setzt das aktuelle Element nur noch an den Kopfseiten auf Nut und Feder. Längsseits kommt ein Stufenfalz zum Einsatz. Der Vorteil: Während das kopfseitige Nut-Feder-System die Elemente untereinander auch frei auskragend zwischen den Sparren solide fixiert, hilft der Stufenfalz bei der Montage. Wo Nut-Feder-Systeme auf unebenen Dachstühlen gerne klemmen oder gar blockieren, kann ein mit Stufenfalzen versehenes Element mit Schrauben in die gewünschte Ebene gezogen werden. Darüber hinaus lässt sich der Stufenfalz bei der Montage problemlos begehen, ohne beschädigt zu werden.
Auf die Statik achten Mit der sogenannten „kontinuierlichen Lastableitung“ hat sich die Statik der Aufsparrendämmung auf das Abzählen der Schrauben pro Element reduziert. Dennoch: Obwohl alles so einfach klingt, gilt es auf der Baustelle einige Feinheiten zu berücksichtigen. Grundsätzlich kann eine Berechnung der Befestigungsmittel nur mit einer exakt beschriebenen Schraube erfolgen. Der Schraubenanbieter hat dafür eine Software entwickelt und Rathscheck ein Abfrageformular, wo der Dachdecker die Maße und Werte seines jeweiligen Dachs eingeben muss. Diese Werte sind die Ba-
sis für eine individuelle Berechnung: Sie bezieht sich auf die in diesem Programm berücksichtigten mechanischen Werte einer speziellen Schraube. Als Ergebnis dieses Rechengangs erhält der Dachdecker eine Befestigungsmittel-Empfehlung, an die er sich auf der Baustelle exakt halten sollte. In einigen wenigen Fällen wird darüber hinaus in der Ausschreibung ausdrücklich eine statische Berechnung gefordert. Diese Statik muss dann auf Basis der mechanischen Werte des Dämmelements und der Schrauben kostenpflichtig von einem Statiker erstellt werden. Wie viele Schrauben bei einem konkreten Objekt eingesetzt werden müssen, hängt von der Dachgeometrie, der Gebäudehöhe, der Schneelast und der Windzone des Standorts ab. Entsprechend den Rahmenbedingungen errechnet der Hersteller dann die Zahl der senkrecht zur Dachfläche einzusetzenden Schrauben (Windsog) und die Zahl der unter 65 Grad (Einschraubwinkel) zur Dachfläche einzusetzenden Schrauben (Dachschub). Im Standard könnten es beispielsweise fünf Schrauben sein: vier schräge Schrauben in den Ecken unter 65 Grad für den Dachschub und eine gerade Schraube in der Mitte für den Windsog. In windreichen Regionen werden es mehr senkrechte Schrauben sein, bei steilen Dächern mit größerem Dachschub mehr schräge Schrauben. In den meisten Fällen setzt das Handwerk jedoch aus konstruktiven Gründen mehr Schrauben pro Element ein
dachbau magazin 9 | 2015
Und wie erklären Sie das? Das nagelbare Element besitzt keine Fugen. Klassische Schalungen haben hingegen viele Fugen. Erst kürzlich haben wir aus Kostengründen auf einer normalen Schalung gearbeitet. Wenn eine solche Schalung unter einer Vordeckung ein halbes Jahr steht und schwindet, dann hat man jede Menge Fugen. Trifft ein Nagel auf eine Fuge, muss man nachlochen, obwohl der Schiefer schon festgenagelt ist. Das geht auf dem Dach nicht immer gut und kostet deshalb Zeit und Material. Beim Schiefern spielen auch Vibra tionen der Schalung eine Rolle. Davon habe ich nichts bemerkt. Das Element lässt sich wunderbar nageln, genau richtig: nicht zu leicht, nicht zu schwer. Herr Marr, vielen Dank für das Gespräch.
▴▴Dachdeckergeselle Udo Marr von der Ansperger GmbH aus Viernau berichtet aus der Praxis
45
Technik im Detail
▴▴Der Dachschub wird von den schrägen Schrauben aufgenommen, die auf der Baustelle in einem Winkel unter 65 Grad gesetzt werden müssen
als nötig, weil bei den oft unebenen Dachstühlen die Schrauben zum Glattziehen der Fläche genutzt werden. Durch diese Verschraubungen wird die Dachkonstruktion – wenn auch nicht nachweisbar, aber dennoch spürbar – zusätzlich scheibenförmig ausgesteift. Alte Dachstühle gewinnen so eindeutig an Stabilität.
▴▴Der Windsog wird hingegen von den senkrechten Schrauben abgetragen – hier reicht oft bereits eine Schraube pro Dämmelement
Faustformeln für die Bauphysik Auch die Bauphysik hat sich mit dem Einzug der PU-Dämmung vereinfacht. Während der Dachdecker bei Neubauten einen sachgerechten Einsatz von Dampfbremsen erwarten kann, ist in der Sanierung davon auszugehen, dass Luftdichtheitsebenen nicht eingebaut wurden oder nicht funkti-
◂◂Flächig über den Sparren lässt sich die Dampfbremse leicht verlegen oder auch reparieren
46
dachbau magazin 9 | 2015
onieren. Um eine gutmütige, tauwasserfreie Dämmkonstruktion zu erreichen, kann der Handwerker, neben komplexen Rechenprozeduren, auch mit einer einfachen Faustformel zum Ziel kommen. In der Praxis am leichtesten zu handhaben ist die sogenannte „Plus-4-cm-Faustformel“: Sie basiert auf dem rechnerischen Nachweis nach dem Periodenbilanzverfahren aus der DIN 4108-3 und besagt, dass eine Dachdämmung aus Zwischensparrendämmung und PU-Aufsparrendämmung tauwasserfrei ist, wenn die Aufsparrendämmung um 4 cm dicker ist als die vorhandene Zwischensparrendämmung. Beispiel: Bei einer vorhandenen Zwischensparrendämmung mit einer Dicke von 10 cm muss die PU-Aufsparrendämmung (10 cm + 4 cm) mindestens 14 cm dick sein, um tauwasserfrei zu bleiben. Bei Einhaltung dieser Faustformel ergibt sich für den Dachdecker eine relativ einfache Situation. Die Luftdichtheitsebene wird oberhalb der Sparren in einer Ebene straff gespannt und untereinander sowie mit den angrenzenden Bauwerksflächen luftdicht verklebt. Dies ist oberhalb der Sparren baupraktisch gut lösbar, weil im Gegensatz zu Zwischensparrendämmungen die Dampf-
SERY*
BIS MORGEN FERTIG? KEIN PROBLEM.
▴▴Traufdetail bei einer Dachsanierung: Hochwertige Verklebung der Luftdichtheitsebene mit den durchdringenden Sparrenenden
sperren ohne Folienschlaufen und ohne Aufdopplungen eine ebene Fläche ergeben. Moderne Dampfbremsen mit beidseitigen Klebebändern und einer Klebstoff-in-Klebstoff-Verbindung sind heute in der Fläche robust und sicher zu verarbeiten. Darauf werden die direkt nagelbaren ThermoSklent-Elemente verlegt. Die flächige Montage der Elemente oberhalb des Sparrens, ohne die bauphysikalische Berücksichtigung etwaiger Restdämmungen, vereinfacht nicht nur den Arbeitsfortschritt, sondern auch die Kalkulation. Wertvoller als der reine U-Wert sind die tatsächlich erreichbaren bauphysikalischen Eigenschaften. Die vollflächig über den Sparren verlegten und mit Holzwerkstoffplatten beschichteten Elemente schaffen einen lückenlosen Dämmmantel, der einen hohen Wohnkomfort erwarten lässt. Die Dämmebene über den Sparren entkoppelt den Sparren von den im Tagesverlauf schwankenden Temperaturen und reduziert dadurch ein etwaiges Knacken des Dachstuhls erheblich. Zudem ist bei dieser Ausführung der komplette Dachstuhl in der gedämmten Zone und nutzt somit die Wärmespeicherfähigkeit des Dachstuhls für ein gleichmäßigeres Klima unter dem Dach.
Neben der Energieeinsparung steigt damit auch der Wohnkomfort unter dem Dach spürbar. Der sommerliche Wärmeschutz unter einem so gedämmten Dach ist hervorragend – allerdings nur, wenn die Dachfenster von außen verschattet sind.
Angenehmes Arbeiten Für kundige Schieferdecker spielt die nagelbare Unterlage eine große Rolle. Zu feucht darf sie nicht sein, zu trocken ist ebenfalls unerwünscht. Schwingen darf die Unterlage ebenfalls nicht. Stimmt alles, sind Schieferdächer für ein langes Leben gerüstet. Das direkt nagelbare Aufsparrendämmelement sichert deshalb – ab Werk in Folie eingepackt – eine exakt passende Feuchte der Beplankung. Angeboten werden zwei Sorten von 22 mm dicken Holzwerkstoffplatten: Die Standardvariante ist mit einer sogenannten P5-Platte, einer nagelbaren Holzspanplatte, beschichtet. Für anspruchsvolle Schieferdecker ist die BFU-Platte die erste Wahl: Sie besteht aus sieben kreuzverleimten Furnieren und lässt sich besonders komfortabel verarbeiten. Handwerker schätzen zudem, dass sich die Platte besonders angenehm, leise und vibrationsarm nageln lässt.
VERLEGETECHNIK, DIE EINFACH ZEIT SPART. Mit der RIB-ROOF Technologie für Dächer und Fassaden von Zambelli können Sie es sich einfach machen. Innovative Haltesysteme und einfache Montagetechnik sorgen dafür, dass wenige Arbeitsschritte ausreichen, um ein fehlerfreies Ergebnis zu erreichen. Dank der breiten Palette an Materialien, Farben und Formen sind Ihnen dabei gestalterisch keine Grenzen gesetzt. Die RIB-ROOF Technologie wurde durch ausgereifte Ingenieurskunst für höchste Anforderungen und praktische Anwendung entwickelt. Noch nie war es so einfach, Dächer schnell und sauber zu verlegen. www.zambelli.com
■
dachbau magazin 9 | 2015 MADE IN GERMANY
Technik im Detail
STEILDACH
Kein alter Hut In der Denkmalpflege sind alte Handwerkstechniken vor allem auf dem Steildach immer noch gefragt. Unser Beitrag zeigt, wie sich anspruchsvolle Details im Biberdach sicher ausführen lassen. Text: Horst Pavel | Fotos: Braas
D
achdecken in der Denkmalpflege gehört zu den Königsdisziplinen im Handwerk. War es früher üblich, beispielsweise im Ziegeldach Kehlen und Firste aufwendig zu vermörteln und Dachziegel zu verstreichen, so sind diese Techniken weitestgehend aus dem Arbeitsalltag des Dachdeckers verschwunden. Nicht ohne Grund: Durch eine Vermörtelung werden kleinteilige Dachbaustoffe auf einem Dachstuhl aus Holz zu einem steifen Band verbunden. Bei Bewegungen in der Tragkonstruktion können feine Haarrisse entstehen, die in Verbindung mit Wasser und Frost zu erheblichen Schäden mit Abplatzungen führen können. Moderne Lösungen sehen anders aus: Dachziegel brauchen nicht mehr verstrichen werden; sie haben mehrfach verfalzte Überdeckungsbereiche, die das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern. Firste müssen nicht mehr vermörtelt werden, da es mit Trockenfirsten frostbeständige und sichere Lösungen gibt, die auch noch dazu beitragen, dass eine Hinterlüftungsebene unterhalb der Dachdeckung mit der Außenluft verbunden werden kann. Und dennoch werden in der Denkmalpflege immer wieder Ausführungen gefordert, die den Denkmalwert eines Gebäudes und seines Dachs unterstreichen und ein Bild aus vergangenen Zeiten in die Zukunft vermitteln. Dabei kommt es aber auch auf die Ausführungsqualität an und somit auf den Preis, der für die Arbeit bezahlt werden muss. Dabei ist einerseits das Handwerk gefordert, andererseits muss die Industrie aber
48
▴▴Ausführungsvariante für die Denkmalpflege: Traditioneller Mörtelfirst und vermörtelte Dachfläche
auf die Ansprüche reagieren können, die sich aus dem Bereich der Denkmalpflege ergeben können. Das beginnt beispielsweise mit der Nachlieferung nicht mehr gängiger Ziegelmodelle, der Neuproduktion von „denkmalgerechten“ Dachbaustoffen bis zur Ausführungsunterstützung durch Schulungen und Betreuung auf der Baustelle durch die Anwendungstechnik.
Eingebundene Kehle im Biberdach Veränderungen haben sich vor allem bei Biberdächern ergeben. Die sogenannte Einfachdeckung mit Spließen ist dabei aus der Praxis so gut wie verschwunden – sie war nach dem Regelwerk des ZVDH allerdings auch nur für Gebäude mit untergeordneter Nutzung zugelassen. Bei dieser Ausführung übernimmt ein Spließ, in der Regel aus Holz
dachbau magazin 9 | 2015
gefertigt und im Drittelverband unter die Längsfuge gelegt, die wasserableitende Funktion. Bei der Doppeldeckung liegt hingegen jeder Biber auf einer Traglatte. Dabei überdecken sich die Biber so, dass die dritte Deckschicht die erste Schicht um die entsprechend der Dachneigung geforderte Höhenüberdeckung überdeckt. Bei einer Kronendeckung liegen jeweils zwei Biber auf einer Traglatte als Lager- und Deckschicht auf. Sie bilden untereinander einen regelmäßigen Halbverband. Diese Deckart ist bei eingebundenen Kehlen besonders herausfordernd, da der Viertelverband nicht unterschritten werden darf. Im Biberdach wirken eingebundene Kehlen besonders ästhetisch und sind bis zur Kehlsparrenneigungsgrenze auch regensicher. Solche Kehlen können als gleich-
www.dachbaumagazin.de
▴▴Regensicherheit garantiert: Einspitzer und die Unterlaufschicht der böhmischen Kehle ermöglichen den sicheren Ablauf des Wassers ▴▴ Denkmalpflege im Detail: Fertiggestellte drei Biber breite Kehle nach der böhmischen Art. Den Anfang macht hier stets der Wasserbiber
hüftige und ungleichhüftige Kehlen in die Biberschwanzdeckung eingebunden werden. Dies kann sowohl in der Doppeldeckung wie in der Kronendeckung erfolgen.
Beispiel: Böhmische Kehle Die sogenannte böhmische Kehle kann beispielsweise als drei Biber breite Kehle in der Einteilung 2 : 4 mit einer eingespitzten sowie einer unterlaufenden Schicht ausgeführt werden. Deck- und Lagerschichten werden dabei auf der Baustelle fachgerecht eingespitzt und die entstehende Fuge mit dem Wasserbiber in der Kehlachse abgedeckt. Darauf werden zwei Kehlbiber als Basis für die Kehlgebinde verlegt, die an der Kehlmittellinie ausgerichtet werden. Durch Ausspitzer können die zusätzlichen Ziegelreihen so eingefügt werden, dass sich die Ziegelreihen der Kehle mit den Ziegelreihen der Dachflächen treffen. Die Gebinde der Kehle werden im Wechsel mit denen der Dachfläche eingebunden, sodass die folgenden Kehlgebinde das Dachflächengebinde unterlaufen. Die eingebundenen Kehlgebinde und die Dachflächengebinde werden dabei so verlegt, dass sie an den Segmentlinien aufeinandertreffen und die Ziegelreihen von beiden Seiten gleichmäßig aufeinander zulaufen. Die Kehlunterläufe werden entsprechend geschrotet, während die Fugen der Ausspitzer mit Dachdeckermörtel verstrichen werden können. Um zu verhindern, dass die Deckschichtbiber sperren und so das Erscheinungsbild der Kehle gestört wird, ist es sinnvoll, das
Traufgebinde im kehlnahen Bereich mit einem Schlag Dachdeckermörtel zu unterfüttern. Dies ist in der sächsischen Region durchaus üblich. So wird auch der Vorteil einer Kehle in der „Böhmischen Art“ unterstützt, mit möglichst organischer Wirkung die ein- und auslaufenden Biberschwanzziegel einzubinden.
Gauben im Biberdach Zu den häufigsten Bauaufgaben, die in der Praxis vom Dachdecker traditionelle Handwerkstechniken erfordern, gehört die Erstellung von geschweiften, durchgedeckten Gauben in einem Biberschwanzdach. Das Verständnis von Dachneigungen, Kehlgefälle, der Erstellung von Unterkonstruktionen sowie der gezielte Einsatz von Anläufern erleichtern die Arbeit. In einem Biberdach werden die Gauben in die Dachdeckung eingebunden, beispielsweise als Fledermausgaube oder als Hechtgaube.
einzuhalten. Um ein Sperren der Deckung im Übergang zu verhindern, soll sich die Hechtgaube nach oben verjüngen. Mit aufgesetzten Keilen kann im Knickbereich auf der Traglattung eine bessere Ausrundung der Kehle erfolgen. Im Kehlbereich wird die Traufschicht der Gaube als Kronenschicht eingebunden. Dabei muss der Dachdecker beachten, dass beim Ansatz der Traufschicht der erste Biber genau Fuge auf Fuge über dem letzten Biber der Deckschicht der Hauptdachfläche liegt. Mit speziellen Formziegeln aus dem Herstellerprogramm können rechte und linke Anläufer an den
Beispiel: Hechtgaube Eine Hechtgaube ist eine Kombination aus Fledermausgaube und Schleppgaube, die sich durch einen leicht überhöhten Scheitel auszeichnet. Die Übergänge von den Wangen zu den ebenen Flächen dieser Gaube sind stark geknickt. Da die Biberreihen der Hauptdachfläche über die Kehle und Gaubenscheitelfläche durchlaufen, ergibt sich auch deren unterschiedliche Aufteilung. Auch ist von der Gaubenkehle bis zum Grat, zur Hauptkehle oder zum Giebel ein Abstand von mindestens 120 cm
dachbau magazin 9 | 2015
▴▴Neu und alt: Dieser Klosterbiber wurde nach der originalen Vorlage gefertigt
49
Technik im Detail
Der schnellste Weg zum sturmsicheren Dach.
▴▴Gut integriert: Diese Hechtgaube auf einer alten Kaserne wurde sorgsam in die Kronendeckung des Biberdachs eingebunden
Kehlen als Unterläufer gedeckt werden. So wird der Beginn des Schwungs innerhalb der Hechtgaube im Bereich der Kehlschiftung nahezu sperrungsfrei ausgeführt. Über den Grat am Gaubenanfall können Querwölber eingesetzt werden, um das traditionelle Sperren am Übergang zu reduzieren. Zusätzlich müssen hier auch die Biberschwanzziegel angeschrotet werden, um die Übergänge weicher zu gestalten.
Scannen. Windsog berechnen. Sturmklammern einsetzen.
www.zinco.de
www.fos.de
Vermörtelungen Im Fachbuch „Der vollkommene Dachdecker“ von Carl Ludwig Matthaey wurde bereits 1833 die Herstellung von Kalkmörtel beschrieben, der dort mit Kälber- oder Rehhaaren vermischt wird. Auf einen Kubikfuß Mörtel wurde ein Pfund Haare beigemischt. Die Fachregel des Deutschen Dachdeckerhandwerks empfiehlt heute, einen Kalkzementmörtel aus zwei Teilen Kalk, einem Teil Zement
»Der Mörtel muss am Firstziegel mit einer Tropfkante abgezogen werden.« Volker Benkert, Geschäftsführer (rechts) und Fachberater Stefan Burk, Dipl.- Ing. (FH)
Anfangs eher skeptisch, bin ich mittlerweile ein echter Fan ... ... dieser Stelzlager für Gehbeläge auf dem Dach. Denn in Verbindung mit dem Zubehörprogramm lassen sich auch heikle Details problemlos realisieren. An unserer Baustelle hier in Oberasbach waren das z.B. die Überbrückung großer Dämmkeile im Randbereich und Türaustritte, bei denen der Belag bis dicht zur Aufkantung herangeführt werden sollte“. Volker Benkert, Benkert Dachbegrünung GmbH Co.KG
50
dachbau magazin 9 | 2015
und acht Teilen Sand herzustellen. Durch einen erhöhten Kalkanteil oder durch Zusatzstoffe lässt sich der Mörtel auf der Baustelle besser verarbeiten. In der Denkmalpflege wird häufig auch der Einsatz von sogenanntem Luftkalkmörtel gefordert. First und Grate: Vor dem Vermörteln sollte der Firstziegel gewässert werden – vor allem bei hoher Lufttemperatur. Konische Firstziegel werden in Mörtelleisten aufgesetzt, die zu beiden Dachseiten auf den firstseitigen Ziegeln aufgetragen werden. Da ein vollsatter Auftrag unzulässig ist, muss der Mörtel am Firstziegel zu einer Tropfkante abgezogen werden. Im lederharten Zustand soll der Verstrich kräftig nachgerieben werden, um entstandene Schwundrisse durch das Härten zu schließen. Am schmalen, unterliegenden Teil des konischen Firsts wird ebenfalls ein Mörtelschlag aufgetragen und der nächste Firstziegel aufgesetzt. Der heraustretende Mörtel wird sofort glatt mit der Kelle abgezogen. Die offenen Firstenden werden mit dem Mörtel verstrichen und
www.dachbaumagazin.de
▴▴Zur Dichtung der Stoßfuge wird jeder Ziegel an einer Kante mit einem Mörtelstrich versehen
▴▴Eine verfugte Fläche im Kronengebinde:
Die Untersicht zeigt Längs- und Querschläge
▴▴Ortgang und First: Die Vermörtelung muss hier mit einer Tropfkante abgezogen werden
so geschlossen. Eine zusätzliche Windsogsicherung lässt sich hier mit korrosionsgeschütztem Bindedraht herstellen. In gleicher Weise sollte auch die Vermörtelung der Grate erfolgen: Hier empfiehlt sich jedoch die zusätzliche Lagesicherung der Ziegel durch Nägel oder Schrauben. Ortgänge: Bei der Vermörtelung des Ortgangs kann die Unterplattung im Mörtelbett ausgeführt werden. Hierzu werden Streifen von Schieferplatten auf die Traglattung genagelt und die Ortgangbiber im
Wechsel mit halben und ganzen Ortgangbibern in ein Mörtelbett gelegt und verstrichen. So entsteht ein windsicherer Ortgang nach den Vorgaben der Denkmalpflege. Fugen- und Querschläge: Als Forderung der Denkmalpflege kommt auch die Biberschwanzdeckung mit Fugen- und Querschlag zur Anwendung. Hierbei wird der Dachdeckermörtel zur Dichtung der Lagerfuge als Querschlag auf jeder Ziegelreihe in geringem Abstand von der oberen Kante als 1,5 bis 2 cm breiter Streifen aufgetragen und
in die darauffolgende Ziegelreihe eingedrückt. Dabei muss der Dachdecker darauf achten, dass keine klaffende Fuge entsteht, die ein Abheben der Ziegel durch Windsog begünstigen würde. Zur Dichtung der Stoßfuge wird dann jeder Ziegel an einer Kante mit einem Mörtelstrich versehen und fest gegen seinen Nachbarziegel geschoben. Diese Arbeiten dürfen nur bei trockenem Wetter ausgeführt werden, weil der frische Mörtel sonst schnell durch den Regen ausgewaschen werden kann.
dachbau magazin 9 | 2015
■
51
Branche
www.naturschiefer.de www.schieferdaecher.de
Satteldachhalle Typ SD21 21,00m Breite, 40,50m Länge · Traufe 5,10m, Firsthöhe 6,95m · mit Trapezblech, Farbe: AluZink · incl. Schiebetor 4,00m x 4,20m · feuerverzinkte Stahlkonstruktion · incl. prüffähiger Baustatik ab Werk Buldern; excl. MwSt.
Schneelastzone 2, Windzone 2, a. auf Anfrage
Aktionspreis ¼.900,-
Mehr Infos
w w w. t e p e - s y s t e m h a l l e n . d e · Tel. 0 25 90 - 93 96 40
DACHBAU-BR ANCHENFÜHRER Betriebsmittel Dämmstoffe
Werkzeuge
ZEDACH
Fünf neue Vorstände Das Kameha Grand Hotel in Bonn bot beste Rahmenbedingungen für die 52. Generalversammlung der Zedach eG, der Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks. Die sechs Dachdecker-Einkaufsgenossenschaften mussten am 24. Juni nicht nur über die Ergebnisse des Jahres 2014 abstimmen, sondern auch zwei langjährige Endscheidungsträger aus dem Vorstand ersetzen: Nach zwölf Jahren verabschiedeten sich Edith Weerd und Horst Böckling. ▴▴ZVDH-Präsident Karl-Heinz Schneider (Mitte) „Zedach ist eine Marverlieh den scheidenden Vorständen ke, auf deren MarktEdith Weerd und Horst Böckling beim Zedachführerschaft wir stolz Forum die goldene Ehrennadel sein können“, erklärte Edith Weerd zum Abschied. Der neue Vorstand besteht aus jeweils einem geschäftsführenden Vorstandsmitglied jeder Zedach-Genossenschaft: Bernhard Scheithauer, Christian Kurth, Andreas Hauf, Volkmar Sangl und Jörg Florian. Zedach eG | D-59069 Hamm | www.zedach.eu
www.perkeo-werk.de
mmstoffe Holzfaserdä rt zukunftsorientie ökologisch &
www.pavatex.de vattex de
GERMANY 1919
Dienstleistung EDV U Von AÊÜiÊAngebotskalkulation U Von CÊÜiÊCAD-Aufmaßzeichnungen UÊÕ`ÊFÊÜiÊFinanzen verwalten UÊLÃÊZÊÜiÊZeit- und Terminplanung
ÊÕÃiÀiÀÊ-vÌÜ>ÀiÊÃÌiVÌÊ`iÊ Àv>
ÀÕ}Ê>ÕÃÊ über 20 Jahren Êi>ÀLiÌÊÌÊ`iÊ >`ÜiÀÊ>Ê >V
°
Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Tel.: +49 82 33.23-71 35 Fax: +49 82 33.23-71 11
>}vÕ
ÀÊÓäÊUÊ{£ÓÎnÊV
i}>`L>V
/i°ÊäÓ£ÈÈÊÊÈnÇÈxäÊUÊ>ÝÊäÓ£ÈÈÊÈnÇÈx vJVÃÀ°`iÊUÊwww.consoir.de
E-Mail:
[email protected]
CRE ATON
Ausgezeichnete Strategie Beim Deutschen Mittelstands-Summit in Essen wurde die Creaton AG zum dritten Mal nach 2001 und 2005 mit dem Titel „Top-Innovator“ ausgezeichnet. Innovation ist bei dem Hersteller schon in der Unternehmensstrategie verankert. Am In▴▴Ivanka Burger (l.) und Malte Petersen novationsprozess sind (r., beide Creaton), freuen sich mit »Top100«Mitarbeiter, Kunden Mentor Ranga Yogeshwar und Partner beteiligt, was die wissenschaftliche Jury der Wirtschaftsuniversität Wien überzeugte. Unterstützt wird der Innnovationsprozess im Unternehmen durch eine Online-Software, bei der alle Mitarbeiter Vorschläge einreichen können. Die Einbeziehung von Kunden und Partnern geschieht bei Kundengesprächen, in Workshops oder auf Messen. Creaton AG | D-86637 Wertingen | www.creaton.de
52
dachbau magazin 9 | 2015
KD BUSCH/COMPAMEDIA GMBH
PAVATEX Deutschland Hotline Technik + Verkauf Telefon +49 (0)7561 9855-0 Telefax +49 (0)7561 9855-30
P R O F I W E R KZEUG
www.dachbaumagazin.de
ROTO
24 000 Euro für soziale Projekte »erradelt« Dachfensterhersteller Roto nutzt seit Jahren das Groß ereignis „Rad am Ring“, um Spenden für soziale Projekte zu sammeln. Dieses Jahr „erradelten“ die beiden an den Start gegangenen Rennteams des Unternehmens beim legendären 24-Stunden-Rennen vom 25. bis 26. Juli am Nürburgring 24 000 Euro Spendengelder. Wie in den Jahren zuvor kommt der Betrag zu je gleichen Teilen der ElfriedeFrank-Stiftung, der Organisation „Sportler gegen Hunger“ und Kindergärten aus der Region Bad Mergentheim zugute. Insgesamt 4420 Teilnehmer starteten bei den 24-Stunden-Rennrad-Rennen über die Nürburgring-Nordschleife. In der Kategorie 8er-Team sicherten sich die Roto-Radler von 92 angetretenen Teams einen guten 28. Platz, während das Mountainbike-Team bei seinem 24-Stunden-Rennen von 29 Teams den 17. Platz belegte. Roto Dach- und Solartechnologie GmbH D-97980 Bad Mergentheim www.roto-frank.com
RHEINZINK
Masters-Premiere gemeistert Bei der Premiere der RheinzinkMasters haben 30 junge Dachdecker und Spengler zunächst in den Vorentscheiden ihre handwerklichen Fertigkeiten gezeigt. Jeweils der erfolgreichste Teilnehmer einer Niederlassung trat dann zum Finale am Hauptsitz des Unternehmens in Datteln an. Die Finalaufgabe umfasste die Deckung eines Dachmodells in Doppelstehfalztechnik, inklusive der Ortgänge, der Entwässerung sowie des Einbaus eines Sanitärentlüfters. Die Jury vergab nach einem Punktekatalog ihre Wertungen. Den ersten Platz sicherte sich Dachdecker Christopher Egemann (Bild rechts) von der Werner Segbers GmbH & Co. KG aus Dülmen. Er bekommt für seinen Sieg ein Stipendium für den Meisterkurs im Wert von 5000 Euro. Rheinzink GmbH & Co. KG D-45711 Datteln | www.rheinzink.de
SICHERHEIT AUF HÖCHSTEM NIVEAU: Hochwertige Anschlageinrichtungen für alle gängigen Einbausituationen!
www.lux-top-absturzsicherungen.de
dachbau magazin 9 | 2015
53
Dachwelten
A BDICHTUNG
Kurzes Gastspiel Im Karlsruher Schlosspark steht der Pavillon KA300 – ein fliegender Bau, der nach drei Monaten wieder abgebaut wird. Alle Dächer sind mit einer Kunststoffbahn abgedichtet. Text: Sven-Erik Tornow | Fotos: FDT
Dachwelten
Z
um 300. Stadtgeburtstag Karlsruhes veranstalten die Stadtväter ein buntes Sommerfest. Dabei stets im Mittelpunkt: ein sogenannter „fliegender Bau“ in skulpturaler Form, der im denkmalgeschützten Schlosspark errichtet und Pavillon KA300 getauft wurde. Das temporäre Bauwerk wurde innerhalb weniger Monate gebaut und soll nach Abschluss des Sommerfests ab dem 28. September 2015 wieder zurückgebaut werden. Soweit möglich, sollen dann alle verwendeten Materialien weiterverwertet oder einer anderen Nutzung zugeführt werden.
Spannende Beziehung Der nach einem Entwurf des Berliner Büros J. Mayer H. und Partner Architekten errichtete Pavillon tritt in direkten Dialog mit dem Schlossgebäude: Dazu schiebt sich die von Rubner Holzbau als Generalunternehmer konstruierte Holzstruktur respektvoll und zugleich selbstbewusst vom Schloss-
56
teich aus gesehen in die Blickachse. Beide Bauwerke nehmen – über ihren Altersunterschied von 300 Jahren hinweg – spannungsvolle und teilweise kontrastreiche Beziehungen in Höhe, Gliederung, Oberfläche und Materialität auf.
Fließende Übergänge Für den temporären Bau kamen 338 m³ Brettschichtholz sowie rund 30 t Stahlbauteile zum Einsatz. Der Pavillon besteht aus einer Erdgeschossebene sowie drei darüberliegenden Ebenen. Die obersten beiden Ebenen dienen ausschließlich als Aussichtsplattformen, sodass der Pavillon den Parkbesuchern auch außerhalb der Veranstaltungs- und Öffnungszeiten eine Attraktion bietet. Die außergewöhnliche Struktur aus Kanthölzern und Podestebenen verschränkt sich eng mit dem Außenraum des Schlossparks und erhält ihre Prägung durch den fließenden Übergang zwischen innen und außen.
dachbau magazin 9 | 2015
Über 52 × 27 m erstreckt sich der Veranstaltungspavillon und ist dabei bis zu 16,4 m hoch. Die nutzbare Grundfläche von rund 1000 m² bietet allein im Erdgeschoss mit Bühne, Cafeteria und Infothek 300 bis 600 Besuchern Platz. Die Raumhöhe von 5,20 m unterstreicht die großzügige Offenheit des Bauwerks. Das durch zum Teil bewegliche Membranen wettergeschützte Volumen beläuft sich auf 2800 m³, insgesamt umfasst die Hüllgeometrie der auskragenden Stabkonstruktion 12 700 m³. Als Standbasis der Struktur dienen an den Fußpunkten der Stützen eingesetzte Erdschraubfundamente, die wieder entfernt werden können. Außer im Bereich der befestigten Decke zur Erschließung war kein wesentlicher Bodenabtrag nötig.
Individuelle Lösungen Die tragende Konstruktion besteht aus 98 unterschiedlich geneigten, bis zu 19 m langen Stützen und einer Gitterstruktur aus
www.dachbaumagazin.de
◂◂Die Abdichtung aller Dachflächen erledigten die Handwerker mit einer Dachbahn aus Kunststoff
▸▸Materialmix: Der Pavillon KA300 besteht aus 338 m³ Holz und 30 t Stahlbauteilen
◂◂Sommerfest: Bis Ende September dürfen die Bürger in Karlsruhe in dem »fliegenden Bau« 300. Geburtstag feiern
72 horizontalen Trägern aus Brettschichtholz (Fichte), die über Bolzen miteinander verbunden sind. Das Tragsystem dieser durch Plattenwände und Zugdiagonalen ausgesteiften Stabstruktur ist sehr komplex und weist eine Vielzahl unterschiedlicher Knotensituationen auf. Für jeden Anschluss ergab sich in der Detailplanung eine individuelle Situation aus Geometrie und Schnittgrößen, sodass jeder Anschluss auch individuell gelöst und umgesetzt werden musste. Der Leistungsumfang der Rubner Holzbau GmbH umfasste dabei Tragwerks-, Ausführungs- und Werkstattplanung sowie Produktion, Lieferung und Montage.
Witterungsschutz für drei Monate Sowohl die seitlichen Raumabschlüsse als auch die Dachabdichtung wurden aus PVCFolien erstellt. Während die Membranen der „Fassaden“ aus textilverstärkten, teilweise transluzenten und beweglichen Planen bestehen, kam auf allen horizontalen
Dachflächen mit Rhenofol eine Kunststoffdachbahn von FDT zum Einsatz. Für den Witterungsschutz verklebten die Handwerker die Kunststoffbahn auf dem Holzuntergrund. Durchdringungen wurden entsprechend eingefasst, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden. Mit Blick auf die kurze Standzeit und den danach geplanten Rückbau führte man die Abdichtungsarbeiten zwar sachgemäß, aber nicht in allen Details gemäß den Flachdachrichtlinien aus.
Blickfang im Schlossgarten Trotz der kurzen Bauzeit konnte das komplexe Stabwerk aus Holz und Stahl termingerecht zur Eröffnungsfeier am 17. Juni fertiggestellt werden. Nicht zuletzt aufgrund der optimalen Vorplanung und der engen Zusammenarbeit zwischen dem Architekturbüro und der Rubner Holzbau GmbH wurde der Pavillon KA300 das Herzstück des Karlsruher Festivalsommers und ist ein Blickfang im Schlossgarten.
dachbau magazin 9 | 2015
■
S TECK BRIEF Objekt/Standort: Pavillon KA300 Bauherr: Stadtmarketing Karlsruhe GmbH D-76133 Karlsruhe Architekt: J. Mayer H. und Partner Architekten D-10623 Berlin www.jmayerh.de Tragwerksplanung und Ausführung: Rubner Holzbau GmbH D-86167 Augsburg www.holzbau.rubner.com Produkt: Kunststoffdachbahn Rhenofol Hersteller: FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG D-68199 Mannheim | www.fdt.de
57
Im nächsten Heft
Impressum dachbaumagazin – Unternehmermagazin für Dachdeckerbetriebe
THEMA DES MONATS
Verlag WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Römerstraße 4 | 86438 Kissing Telefon +49 82 33.23-0 www.weka.de | www.dachbaumagazin.de Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:
Hochhäuser Im nächsten Heft geht es hoch hinaus: dachbau magazin stellt Ihnen im Thema des Monats nicht nur besonders gelungene Abdichtungs- und Fassadenarbeiten vor, sondern hat auch die für Hochhausbaustellen typischen Herausforderungen im Blickfeld: Windsogsicherung, Arbeitssicherheit und natürlich auch die Baustellenlogistik.
ZINCO /ZORLU PROPERTY GROUP
Herausgeber WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Geschäftsführer Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk Christoph Maria Dauner (verantw.) Chefredakteur Collin Klostermeier Telefon +49 251.9 24 55 46
[email protected] Chef vom Dienst Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky Redakteurin Jessica Jahn M.A. |
[email protected]
MANAGEMENT
Preiskampf adé!
EINER.ALLES.SAUBER.
Eigene Ideen umsetzen, frei entscheiden können, Verantwortung übernehmen und mehr Geld verdienen als ein Angestellter – wer sich als Gründer oder Nachfolger für den Chefsessel im Handwerk entscheidet, hat mindestens eines dieser Motive auf seinem Wunschzettel. Wir zeigen am Beispiel des Betriebs Wiese Dachtechnik aus Unna, wie sich diese Ziele mit einer klaren Strategie dauerhaft verwirklichen lassen.
Anzeigen WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Römerstraße 4 | 86438 Kissing Fax +49 82 33.23 71 11
[email protected] Anzeigendisposition Daniela Bolleininger Telefon +49 82 33.23 71 35
[email protected] Verlagsrepräsentantin Henriette Stoll-Loof Telefon +49 81 43.93 15 10 Es gilt die Anzeigenpreisliste 2015 Aboverwaltung Telefon +49 82 33.23 40 00 | Fax +49 82 33.23 74 00
[email protected] Abonnementpreis 9 Ausgaben (Inland): Einzelheft:
108,00 Euro zzgl. MwSt. + Versand 13,80 Euro
Produktion Helmut Göhl (verantw.) | Silke Schwer Layout-Konzept, Grafik und Satz Popp Medien Herrenbachstraße 17 | 86161 Augsburg Boschmedia Kommunikationsdesign www.boschmedia.de Lithografie high end dtp-service | Lothar Hellmuth Herrenbachstraße 19 | 86161 Augsburg
DACHWELTEN
Verwinkelte Villa
ISSN 1618-9612 Erscheinungsweise 9 Ausgaben jährlich
CREATON
Die Dachsanierung bei einer Stadtvilla in Bruchsal erwies sich als schwierige Aufgabe: So komplexe Dachformen sind eigentlich ein Fall für den Klempner. Hier aber forderte das Denkmalamt ein Dach aus originalgetreuen Dachziegeln – eine handwerkliche Herausforderung für Dachdeckermeister Timo Streib aus Hambrücken und Zimmermeister Ernst Schmidt aus Bruchsal.
Druck Firmengruppe APPL | sellier druck GmbH Angerstraße 54 | 85354 Freising
UND AUSSERDEM
Neue Werkzeuge für Dachdecker
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar. Redaktionelle Änderungen vorbehalten.
Die nächste Ausgabe erscheint am 1. Oktober 2015
58
dachbau magazin 9 | 2015
mikado-web-award 2016 – Freuen Sie sich auf die besten Holzbau-Sites und tolle Gewinne!
Sc Schon mein Großvater hat auf diesen Dächern gearbeitet. Inzw wis isch chen en ken enne ne auc uchh ic ichh je jede denn Sp Spar arre renn un und d je j de Dac achp hpfa fanne. e Auch Au ch wen ennn wi wirr he heut ute te ko komp mp mple pleett ttee Da Dach chsy syst sy stem st tem emee ei eins nset ns e ze et zen, n, arrbeeit iten enn wir im De D nkma nkkma m ls lsch chhutt z im imme m r no me noch c tradi ch ditition onel ell.l. Und wenn we nn Tou ouriist ouri sten e aus aller Welt herkommen und begeistert sind, d dann ist das auch ein bisschen unser Verdienst. da > Alo >> Al is Dür Dürr, r, Zim immer mer ermei meiste mei sterr und st ste u nd Dac Dachde h deckermeister in n Seu euber bersdo sdorf sdo rf
Dachhandwerker leisten einen entscheidenden Beitrag zum Erscheinungsbild unserer Städte und Dörfer. Braas unter-
stützt Sie dabei mit kompletten Dachsystemen für jede Anforderung und jeden Geschmack. www.braas.de www.facebook.com/BraasDeutschland
Part of BRAAS MONIER BUILDING GROUP