Februar 2011 - Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V

March 16, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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E6891 E ISSN 0042-8337

VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 Februar 2011 62. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

Rose Steinmark

www.tagesschau.de: "Diese Integration ist erstaunlich gut gelaufen."

DIE LANDSMANNSCHAFT

"Diese Integration ist erstaunlich gut gelaufen." Interview zur Lage der Aussiedler auf tagesschau.de

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nlässlich eines Treffens von Bundespräsident Christian Wulff mit deutschen Jugendlichen aus der ehemaligen Sowjetunion am 12. Januar 2011 wurde in der Internetausgabe der ARD-Tagesschau (www.tagesschau.de) nachstehendes Interview (geführt von Fabian Grabowsky) veröffentlicht, in dem sich der bekannte Integrationsexperte Reiner Klingholz sehr positiv über den Integrationsverlauf von Aussiedlern äußerte:

tagesschau.de: Die Islam- und Integrationsdebatte war in letzter Zeit sehr präsent - niemand scheint aber über die Integration von Aussiedlern zu sprechen. Wie ist deren Eingliederung gelaufen? Reiner Klingholz: Dass nichts über Aussiedler in der Zeitung steht, ist ein gutes Zeichen. Die Normalität interessiert ja oft keinen. Wenn es schief läuft, wird es zum Thema. Tatsächlich ist die Integration der Aussiedler erstaunlich gut gelaufen - und besser als es die meisten Menschen wohl erwartet haben. Es gibt sehr viele Aussiedler, fast vier Millionen. Das sind deutlich mehr als zum Beispiel die türkischstämmigen Zuwanderer. tagesschau.de: Woher kommt dieser Erfolg? Klingholz: Es gibt vor allem zwei Gründe. Anders als die Gastarbeiter-Migranten sind sie über das ganze Land verteilt worden. Sie wurden zugewiesen - oft in ländliche Regionen, was für Migranten ungewöhnlich ist. Hinzu kommt, dass sie nicht deutlich anders aussehen als die "Einhei-

mischen". Sie gehen also insgesamt stärker in der Gesellschaft auf. Außerdem hatte Bildung in den Herkunftsländern der Aussiedler einen hohen Stellenwert. Viele von ihnen haben einen Abschluss mitgebracht. Der wurde zwar leider oft nicht anerkannt, von ihren Kindern haben sie aber in punkto Bildung mehr erwartet, als es die ungelernten Gastarbeiter-Einwanderer aus ärmlichen Regionen in Anatolien oder Jugoslawien jemals konnten. Deswegen hat die zweite Generation der hier Geborenen bereits einen besseren Bildungsstand als der deutsche Durchschnitt. tagesschau.de: Hohe Bildungsabschlüsse haben ihnen auf dem Arbeitsmarkt nicht unbedingt geholfen. Klingholz: Für die erste Generation stimmt das. Wer in Kasachstan Lehrerin war, darf das nicht 1:1 auch hier sein. Das Problem wurde in Deutschland lange Zeit vernachlässigt. Man hätte die Leute viel früher mit Nachqualifikationen auf den Stand bringen müssen. Da hat man Poten-

Am 13. Januar hatten Waldemar Meser (rechts; Ortsgruppe Pforzheim) und Johannes Braun (2. von rechts) als Vertreter der Elterninitiative Buckenberg-Haidach und Hagenschieß e.V. aus Pforzheim die Ehre, beim Neujahrsempfang von Bundespräsident Christian Wulff dabei zu sein. Sie gehörten zu den sechs Baden-Württembergern, die das Land vertraten. Zahlreiche Gespräche mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und des öffentlichen Lebens begleiteten den Empfang. Waldemar Meser und Johannes Braun hatten die Gelegenheit, sowohl mit Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch mit BdV-Präsidentin Erika Steinbach zu sprechen. Am Vorabend waren sie im Haus Baden-Württemberg herzlich empfangen worden.

Reiner Klingholz ist seit 2003 Direktor des "Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung", das am 26. Januar 2009 die Studie "Ungenutzte Potenziale. Zur Lage der Integration in Deutschland" veröffentlicht hat (VadW berichtete). Sehr gut haben in dieser Studie die Aussiedler abgeschnitten, deren Integrationsbereitschaft als vorbildlich beschrieben wird. So haben sie relativ geringe Probleme auf dem Arbeitsmarkt, weisen ein hohes Bildungs- und Ausbildungsinteresse auf und vermischen sich stark mit der einheimischen Bevölkerung. Als besonders bemerkenswert wird der Rückgang der Jugenderwerbslosigkeit bezeichnet, die sich von der ersten auf die zweite Generation fast halbiert hat. Und: Die in Deutschland geborenen Nachkommen von Aussiedlern sind seltener von öffentlichen Leistungen abhängig als Einheimische! zial verschleudert. Deswegen fahren viele Lehrer und Ärzte aus diesen Ländern hier Taxi. Das gefällt ihnen nicht unbedingt, aber sie tun es. Die Erwerbsquote ist aber sehr hoch. Unter den türkischstämmigen Einwanderern sind die Frauen oft zu Hause, weil das teilweise kulturell erwünscht ist. Sie stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Die Aussiedler kennen es aus den osteuropäischen Ländern hingegen so, dass Frauen arbeiten. Und ein Arbeitsplatz hilft natürlich wiederum bei der Integration.

Titelbild: Rose Steinmark, ehemalige Chefdramaturgin am Deutschen Theater in Temirtau und Alma-Ata (siehe Interview in dieser Ausgabe).

DIE LANDSMANNSCHAFT Die Landsmannschaft im Internet: Homepage: www.deutscheausrussland.de E-Mail: [email protected]

Aus dem Inhalt Diese Integration ist erstaunlich gut gelaufen 2-3 Spätaussiedlerzahlen weiter gesunken 3 Neujahrsempfang und Multiplikatorenschulung der Landesgruppe NRW 4-5 Gedenkjahr der Deportation in Nordrhein-Westfalen 5 Landsmannschaftliche Satzung 6 Bundesverfassungsgericht kippt Hinterbliebenenrenten für Vertriebene 6-7 Zum Entwurf des 9. Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes 7 Wanderausstellung der Landsmannschaft 8-9 Opfer Stalins und Hitlers. Russlanddeutsche: Gelungene Integration! 10-11 Vertreibung, Verbannung, Deportation... 11 Geglückter Neuanfang 12-13 Frauen bündeln ihr Wissen 13 Rose Steinmark: Ich fühlte mich als "Teil des Ganzen“… 14-15 Kulturelle Breitenarbeit 15 Spendenliste 16-19 Kunst ohne Grenzen 20 Bücherangebot 21 Olga Brettreich – 90 schicksalsreiche Jahre 22, 27 JSDR-Beilage 23-26 Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement 27 Verbannt und ohne Heimat 27 Landsmannschaft regional 28-40 NRW: Landes-Jugendund Studentenfestival 38 Die Musik hat uns verbunden 40 Orts- und Kreisgruppe Augsburg zieht Bilanz 41 Glückwünsche 42-43 Zum Gedenken 44-45 Nachruf auf Waldemar Schulz 45-46 Ein wahrer Wissensborn 46 Hannes und Greta 2011 47 Düsseldorf: Zehn Jahre Chor "Heimatklang" 48

Redaktionsschluss der März-Ausgabe 2011: 18. Februar 2011

tagesschau.de: Aussiedler gelten als Deutsche und bekommen problemlos einen deutschen Pass. Welche Rolle spielt das bei ihrer Integration? Klingholz: Das ist ein eklatanter Vorteil gegenüber anderen. Die Politik behandelt sie nicht als Migranten, sondern als Deutsche, die sozusagen kurz weg waren. Sobald sie einen Fuß nach Deutschland gesetzt haben, bekommen sie einen deutschen Pass. Das erleichtert ihre Integration massiv. Sie bekommen zudem Vergünstigungen wie Integrations- und Deutschkurse, mehr als alle anderen. Das spricht nicht gegen die Aussiedler – sondern gegen die Integrationspolitik. Das zeigt, dass man bei anderen Gruppen auch etwas erreichen könnte, wenn man wollte. tagesschau.de: Den Pass haben sie wie groß ist aber die Integrationsbereitschaft? Klingholz: Das ist natürlich schwer zu messen. Aber Aussiedler bleiben nicht unter sich. An der Quote der bikulturellen Eheschließungen sieht man, dass sie sich stark mit der einheimischen Bevölkerung vermischen. Von der zweiten Generation der bereits hier geborenen Verheirateten sind 67 Prozent eine Ehe mit Einheimischen eingegangen - das ist sehr viel. Ihr Migrationshintergrund wird so über kurz oder lang verloren gehen. Und Heiraten mit der einheimischen Bevölkerung sind der beste Weg dahin. tagesschau.de: Trotzdem gab es immer wieder Berichte über kriminelle Aussiedler - gibt es da tatsächlich einen verstärkten Zusammenhang? Klingholz: In Städten wie Berlin gibt es eine gewisse Häufung von Kriminellen mit russischem Hintergrund. Aber da werden oft Russlanddeutsche und Russen verwechselt. Es gibt ja auch viele Russen und Ukrainer, die eingewandert sind, ohne deutsche Vorfahren zu haben. Aus manchen Kommunen heißt es, dass gerade die letzte Generation der Aussiedler die meisten Probleme habe. Das seien Menschen, die eigentlich nicht nach Deutschland mitkommen wollten, die emotionale Probleme hätten - und angeblich auch mehr Kontakt zur Kriminalität. Hinter dieser Erkenntnis stecken allerdings eher Anekdoten denn eine verlässliche Statistik. tagesschau.de: Sie sehen die AussiedlerEinwanderung also als Gewinn? Klingholz: Ich würde sagen: Ja. Sie hat uns einerseits vor dem noch stärkeren Schrumpfen der Bevölkerung bewahrt. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs kamen noch mal fast drei Millionen. Wir

Liebe Landsleute, einige von Ihnen haben sich in den letzten Wochen an unsere Bundesgeschäftsstelle gewandt, weil Sie von uns Rechungen mit neuen Mitgliedsnummern erhalten haben. Sie brauchen sich deshalb aber keine Sorgen zu machen: Es hat alles seine Ordnung, hängt lediglich mit unserer Umstellung auf ein neues Vereinsverwaltungssystem zusammen und ist ein rein formaler Akt. Ihre Bundesgeschäftsstelle waren ja schon vor der Wende eigentlich auf Schrumpfkurs. Und wenn man sieht, was die zweite Generation an Bildungserfolgen hinlegt, ist das andererseits nicht nur ein quantitativer, sondern auch ein qualitativer Gewinn. tagesschau.de: Und werden wir in zehn Jahren noch über Aussiedler reden? Klingholz: Ich schätze, das ist dann kein Thema mehr. Ähnlich wie die vielen Polnischstämmigen im Ruhrgebiet, die Tilkowskis und Schimanskis, heute nicht mehr als Migranten gesehen werden. Das sind ganz normale Deutsche geworden. Es dauert generell immer eine Weile, bis sich Integration in Assimilation gewandelt hat. Das werden wir in der Zukunft immer mehr erleben: Wir werden immer mehr Zuwanderung haben, die wir auch brauchen. Es muss wie in den USA normal sein, dass von 100 Leuten in einem Raum 50 nicht klassisch deutsche Namen haben - wie Müller, Meyer oder Schmidt.

Spätaussiedlerzahlen weiter gesunken

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ie Zahl der Spätaussiedler aus den Ländern Ost- und Südosteuropas ist 2010 weiter gesunken und hat mit nur mehr 2.350 den weitaus tiefsten Stand seit 1987 erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr sind es noch einmal 1.010 oder 30 Prozent weniger - das am 1. Januar 2005 in Kraft getretene Zuwanderungsgesetz hat erneut seine Krallen gezeigt! 2.297 (97,7 Prozent) Spätaussiedler kamen aus den Ländern der ehemaligen UdSSR. 1.462 waren es aus Russland, 508 aus Kasachstan, 160 aus der Ukraine, 95 aus Kirgisien, 72 aus den übrigen Ländern. Einen Tiefstand erreichte auch der Antragseingang, der von 4.360 im Jahr 2009 um 10,4 Prozent auf 3.908 im vergangenen Jahr sank. VadW 3

VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

DIE LANDSMANNSCHAFT

"Sie haben ein tiefes Gefühl für das, was die Leute prägt und bewegt." Neujahrsempfang und Multiplikatorenschulung der Landesgruppe NRW

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ie Landesgruppe NordrheinWestfalen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland veranstaltete vom 14. bis 16. Januar 2011 im Institut für Migrations- und Aussiedlerfragen in Oerlinghausen (Heimvolkshochschule St. Hedwigs-Haus) ihren traditionellen Neujahrsempfang, an den sich eine Multiplikatorenschulung anschloss.

In seiner Begrüßungsansprache betonte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, Adolf Fetsch, dass "die Schulung zu Beginn eines Jahres stattfindet, das für die Landsmannschaft, neben den Alltagsgeschäften, vor allem im Zeichen zweier zentraler Veranstaltungen steht - der Außerordentlichen Bundesdelegiertenversammlung, die sich ausschließlich mit der vorgeschlagenen Neufassung der Satzung unseres Vereins befassen wird, und der Feierlichkeiten anlässlich des 70. Jahrestages der Veröffentlichung des verhängnisvollen Vertreibungserlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion vom 28. August 1941".

Adolf Fetsch

Fetsch beendete seine Rede mit einem Appell an die Mitarbeiter der Landsmannschaft: "Jeder, der sich innerhalb der Landsmannschaft für seine Landsleute einsetzt, hat unseren Dank verdient. Er sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass er nur dann wirklich etwas erreicht, wenn sein Handeln vom Willen zur Zusammenarbeit und Kommunikation geleitet wird. Unsere Aufgaben der nächsten Zeit werden wir nur meistern können, wenn wir uns an dieser Vorgabe orientieren." Weitere Begrüßungsworte sprachen der Visitator und Beauftragte der Deutschen 4

VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Die Teilnehmer der Multiplikatorenschulung in Oerlinghausen.

Bischofskonferenz für die Seelsorge an den katholischen Deutschen aus Russland, Dr. Alexander Hoffmann, der Aussiedlerbeauftragte der Evangelischen Kirche von Westfalen, Pfarrer Edgar L. Born, sowie der Leiter des Oerlinghausener Institutes für Migrations- und Aussiedlerfragen, Dr. Johannes Müller. Der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Dr. Alexander Morasch, schilderte in seinem Tätigkeitsbericht die Aktivitäten der Landesgruppe 2010 und stellte die Pläne für die nähere Zukunft vor. Insbesondere ging er auf das im April in Münster stattfindende Jugendfest und die in Nordrhein-Westfalen vorgesehenen Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag des Vertreibungserlasses ein. Diesem traurigen Anlass ist das Kulturprojekt "12 Stationen gegen das Vergessen" gewidmet, das von Alexander Kühl vorgestellt wurde. Unter dem Motto "Die Vergangenheit nicht vergessen - Zukunft gestalten" wird eine Veranstaltungsreihe mit Stationen in zwölf nordrhein-westfälischen Städten vorbereitet. Sehr ausführlich und sachkundig referierte Rechtsanwalt Thomas Puhe. Seine zentralen Themen waren Härtefälle im Spätaussiedleraufnahmeverfahren, Fragen der Staatsangehörigkeit sowie problematische Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zur Fremdrentenregelung. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft und des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russ-

Dr. Alexander Morasch (rechts) mit dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Siegen-Wittgenstein, Rudolf Schaufler.

land, Waldemar Weiz, berichtete über die landsmannschaftliche Jugendarbeit und das vorgesehene Jugendfestival. "Sie haben ein tiefes Gefühl für das, was die Leute prägt und bewegt." Mit diesen Worten begrüßte Zülfiye Kaykin (SPD), Staatssekretärin für Integration im NRWMinisterium für Arbeit, Integration und Soziales sowie Vorsitzende des Landesbeirates für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, die Tagungsteilnehmer. Und im Hinblick auf das 60-jährige Bestehen der Landsmannschaft fügte sie hinzu: "Wichtig ist, dass Ihre langjährigen Erfahrungen an andere Migrantengruppen weitergegeben werden." Sich in der Fremde zu beheimaten, sei ein kreativer Prozess, so die Staatssekretärin.

DIE LANDSMANNSCHAFT

Der Bielefelder Chor "Raduga", die Kindergruppe aus Meerbusch sowie das Duo "Druschba" mit Ella Deppe und Manfred Schneider sorgten für den attraktiven Rahmen.

Sie habe gerne die Schirmherrschaft über die "12 Stationen gegen das Vergessen" übernommen und werde alle Veranstaltungen besuchen. Der Beauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler der CDU-Fraktion im NRW-Landtag, Bodo Löttgen, schilderte seinen Bezug zur Aussiedlerproblematik als Abgeordneter aus dem Oberbergischen Landkreis, wo seit Jahrzehnten zahlreiche Siebenbürger Sachsen und Deutsche aus Russland zu Hause sind. Am letzten Schulungstag machte die Bundesgeschäftsführerin der Landsmannschaft, Dr. Ludmila Kopp, die Teilnehmer anhand konkreter Beispiele mit Einzelheiten der Jahresabrechnungen in den landsmannschaftlichen Gliederungen vertraut. Die Veranstalter der Schulung hatten jedoch nicht nur kompetente Referenten eingeladen, sondern auch für ein attraktives Rahmenprogramm gesorgt: Ella Deppe und Manfred Schneider (das Duo "Druschba") aus Enger spielten Gitarre und sangen, und auch der Chor "Raduga" aus Bielefelder unter der Leitung von Alexander Hochhalter gab sein Bestes. Eine besondere Überraschung war eine Theateraufführung der von Gisela Limmer von Massow geleiteten Aussiedlerkindergruppe aus Meerbusch. Zu sehen und zu hören war das von Engelbert Humperdinck vertonte Grimm'sche Märchen "Hänsel und Gretel". Josef Schleicher

Gedenkjahr der Deportation in Nordrhein-Westfalen

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nlässlich des 70. Jahrestages der Vertreibung der Deutschen in der damaligen Sowjetunion nach dem Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion vom 28. August 1941 plant die Landesgruppe NordrheinWestfalen in Zusammenarbeit mit der Organisation VIRA, der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus und dem Bund der Vertriebenen neben einer zentralen Veranstaltung in Düsseldorf eine Reihe weiterer Maßnahmen: - Vortragsreihe "Die Deportation der Deutschen in der Sowjetunion" - Veranstaltungsreihe "12 Stationen gegen das Vergessen" - Video-Dokumentation "Zeitzeugen sprechen" - Präsentation der landsmannschaftlichen Wanderausstellung "Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland" und der VIRA-Ausstellung "Schicksal in Bildern" - Dokumentation für Vereine und Ortsgruppen

- Gedenkabzeichen (siehe Abbildung), die bei der Landesgruppe NRW der Landsmannschaft bestellt werden kann - Künstlerausstellung Termine der Veranstaltungsreihe "12 Stationen gegen das Vergessen" Düsseldorf (zentral) 17. oder 24.9. Bielefeld 3.9. Bochum 28.5. Dortmund 27.7. Duisburg 17.9. Essen 28.7. Gelsenkirchen 22.5. Heinsberg 8.9. Höxter 1.10. Mettmann 10.4. Neuss 7.5. Rheinisch-Bergischer Kreis 15.7. Witten 6.8. Weitere Informationen in unseren nächsten Ausgaben. 5

VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

DIE LANDSMANNSCHAFT

SOZIALES

Neufassung der landsmannschaftlichen Satzung

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achdem wir in der letzten Ausgabe die Punkte Umbenennung, Mitgliedschaft, Rechte und Pflichten der Mitglieder sowie Jugendvertretung behandelt haben, ergänzen wir diese Ausführungen nachstehend mit dem Kapitel "Rechtsformen und Rechtsstellung der selbständigen Untergliederungen". Sämtliche Punkte sind in der Neufassung der landsmannschaftlichen Satzung enthalten, die den Teilnehmern der Außerordentlichen Bundesdelegiertenversammlung in diesem Jahr (genauer Termin folgt) zur Abstimmung vorgelegt werden wird. Die Bildung selbständiger Untergliederungen (im Gegensatz zu den regulären Orts-, Kreis- und Landesgruppen, die unmittelbar der Landsmannschaft angehören und in der Satzung als „unselbständige“ Gliederungen bezeichnet werden) wird erleichtert und klar definiert: § 20. 1. Landesverbände sowie Orts- und Kreisverbände können sich als selbständige Gliederungen in Vereinsform organisieren. Die Satzung des Vereins darf Sinn und Zweck der Satzung des Bundesverbandes und den Verbandsrichtlinien nicht widersprechen. § 20, 2. Die Untergliederung erlangt diese Rechtsstellung nur, wenn der Gründung zwei Drittel der Delegierten einer Landesdelegiertenversammlung bzw. zwei Drittel aller Mitglieder eines Orts- oder Kreisverbandes zugestimmt haben. Voraussetzung ist außerdem, dass die Satzung vor der

Vereinsgründung dem Bundesvorstand mitgeteilt und ihr von diesem nicht widersprochen wird. Im Fall des Widerspruchs kann die Untergliederung innerhalb einer Frist von vier Wochen nach Zustellung des Bescheids des Bundesvorstandes die Schiedskommission anrufen. Satzungsänderungen sind nur mit Zustimmung des Bundesvorstandes zulässig. § 20, 3. Verstößt eine Untergliederung gegen diese Bestimmungen oder liegt sonst ein Fall der Missachtung der Satzung oder satzungsgemäß gefassten Beschlüsse vor, können der Bundesvorstand oder gegebenenfalls der Vorstand des zuständigen Landesverbandes die Schiedskommission anrufen. § 20, 4. Ohne Zustimmung des Bundesvorstandes können die Gliederungen keine eigenen Mitgliedsbeiträge erheben. Vereine als selbständige Untergliederungen des Bundesverbandes erhalten Leistungen des Bundesverbandes nur, wenn sie eine Bescheinigung des Finanzamts über die Steuerbegünstigung vorlegen. § 20, 5. Verpflichtungen können die Gliederungen nur im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel eingehen. Keinesfalls können sie den Bundesverband oder andere Gliederungen verpflichten. § 20, 6. Im Fall der Auflösung einer selbständigen Untergliederung oder des Wegfalls steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen der selbständigen Untergliederung an den Bundesverband. VadW

Rechtsanwalt Thomas Puhe berät:

Bundesverfassungsgericht kippt Hinterbliebenenrenten für Vertriebene

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achstehend komme ich auf eine für Spätaussiedler negative Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zu sprechen. Viele glauben es einfach nicht, dass nach so vielen Jahren und dem einheitlichen positiven Votum aller beteiligten Senate des Bundessozialgerichtes die Hinterbliebenenrenten aus dem Fremdrentengesetz (FRG) nach höchstrichterlichem Spruch nicht ausgezahlt werden. Doch leider ist es wahr, und ich muss die Leser darauf hinweisen, dass das Bundes-

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verfassungsgericht mit Beschluss vom 21. Juli 2010 (1 BvR 2530/05, 1 BvL 11/06, 1 BvL 12/06, 1 BvL 13/06) festgestellt hat, dass die Kürzung der Rentenansprüche der Vertriebenen und Flüchtlinge nach dem FRG verfassungsgemäß ist. Die Begrenzung auf 25 Entgeltpunkte sei generell verfassungsgemäß, da die Betreffenden keine Einzahlungen in die deutsche Rentenversicherung getätigt hätten. Dies hatte das Bundesverfassungsgericht allerdings schon vor einigen Jahren festgestellt. Hier ging es nun da-

rum, wie mit den Witwen und Witwern zu verfahren ist, die zugleich eigene Rente und Hinterbliebenenrente beziehen. Das FRG in der bis zum 31. Juli 2004 geltenden Fassung traf hierzu keine ausdrückliche Anordnung. Die Rentenversicherungsträger (natürlich), die (erstinstanzlichen) Sozialgerichte und die (zweitinstanzlichen) Landessozialgerichte entdeckten diese Rechtsauffassung und gingen wie selbstverständlich davon aus, dass gemeint sei, dass 25 Entgeltpunkte die Gesamtsumme aller Entgeltpunkte aus eigener und Hinterbliebenenrente sein müsse. In den Jahren 2001 bis 2004 entschieden jedoch sämtliche mit dem Rentenversicherungsrecht befassten Senate des Bundessozialgerichts (BSG) überraschend, dass dem Gesetzeswortlaut dies nicht zu entnehmen sei und stattdessen also im Einzelfall mehr als 25 Entgeltpunkte gezahlt werden müssten. Die Rentenversicherungsträger waren natürlich nicht glücklich über dieses Urteil. Auf dem „kurzen Dienstweg“ über das Bundesministerium für Soziales und dann weiter über den Deutschen Bundestag wurde daher ein Änderungsgesetz verabschiedet. Laut dem soll die Gesamtgrenze auf jeden Fall bei 25 Entgeltpunkten liegen. Da das Bundesverfassungsgericht schon vor längerem festgestellt hatte, dass eine Begrenzung auf 25 Entgeltpunkte generell möglich ist, war diese Gesetzesänderung jedenfalls mit Wirkung vom 1. August 2004 zulässig. Dem Gesetzgeber war dies jedoch nicht genug: Da eine Vielzahl von Widersprüchen und Klageverfahren anhängig war, wurde deshalb festgelegt, dass die Gesetzesänderung bis zum 7. Mai 1996 rückwirkend Anwendung finden müsse. Es liegt also eine gesetzliche Rückwirkung vor. Rückwirkungen von Gesetzen sind nur unter eingeschränkten Voraussetzungen zulässig, da hier der Vertrauensschutz des Bürgers von zentraler Bedeutung ist. Die verfassungsrechtliche Frage war also, ob diese Rückwirkung zulässig war oder gegen das geschützte Vertrauen der betroffenen Rentnerinnen und Rentner verstieß. Ein Senat des BSG sah dies genauso und leitete die Sache an das Bundesverfassungsgericht weiter. Des Weiteren legte eine betroffene Rentnerin Verfassungsbeschwerde ein. Das Bundesverfassungsgericht hat hierüber entschieden und seine Entscheidung im Einzelnen wie folgt begründet: Es liege in der Tat eine Rückwirkung vor, die nur unter ganz strengen Voraussetzungen zulässig sei. Es habe sich jedoch

POLITIK kein schutzwürdiges Vertrauen bilden können, da die Entscheidungen des Bundessozialgerichts aus den Jahren 2001 bis 2004 völlig überraschend gekommen seien, denn bis dahin hätten nicht nur die Rentenversicherungsträger, sondern auch sämtliche Sozialgerichte und Landessozialgerichte nur auf 25 Entgeltpunkte erkannt. Da sich deswegen kein schutzwürdiges Vertrauen der Rentner habe bilden können, sei auch niemand in seiner Lebensplanung dahingehend beeinträchtigt, dass er wesentlich mehr Rente für sich einkalkuliert habe. Das Bundesverfassungsgericht geht sogar so weit, dass es seine Entscheidung damit begründet, dass die letzte Entscheidung eines BSG-Senats am 11. März 2004 erfolgt sei (was dann wiederum geeignet sei, mehr Vertrauen zu erzeugen), am selben Tag jedoch der Gesetzgebungsbeschluss veröffentlicht worden sei. Spätestens am Tage des Gesetzgebungsbeschlusses habe jedoch kein Vertrauen mehr bestehen können.

Man fragt sich, ob das Ganze aus Sicht des Bundesverfassungsgerichts anders ausgegangen wäre, wenn die letzte Entscheidung eines BSG-Senats am Tage davor, also am 10. März 2004, veröffentlicht worden wäre. Im Ergebnis läuft dies also darauf hinaus, dass es so oder so bei der Begrenzung auf 25 Entgeltpunkte bleibt. Die Sozialgerichte werden daher die betreffenden Klagen zurückweisen und die Rentenversicherungsträger die betreffenden Widersprüche zurückweisen. Überzeugend finde ich die Entscheidung des Bundessozialgerichts nicht, da es so dem Gesetzgeber ermöglicht wird, eine ihm unbequeme Rechtsprechung der Gerichte durch nachträgliche Korrekturen auszuschalten. Leider müssen die Betroffenen nun mit diesem Urteil leben und vielleicht auch mit dem Gedanken, was geschehen wäre, wenn das letzte Urteil eines BSG-Senats am 10. März 2004 statt am 11. März 2004 veröffentlicht worden wäre...

Zum Entwurf des 9. Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes (siehe auch VadW 1/2001, S. 10-11)

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ach dem vorliegenden Entwurf des 9. Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes kann nur derjenige Ehegatte oder Abkömmling nachträglich einbezogen werden, der im Aussiedlungsgebiet verblieben ist. Damit sind diejenigen Familienmitglieder von der nachträglichen Einbeziehung ausgeschlossen, die ohne einen Einbeziehungsbescheid das Herkunftsgebiet verlassen haben (aus welchen Gründen auch immer) oder hier weder vertriebenenrechtliche Aufnahme gefunden noch ausländerrechtlich einen gesicherten Aufenthalt erlangt haben. Weiter problematisch sind die Fälle, in denen der Bezugsperson selbst nur eine Einreise als Abkömmling oder Ehegatte ermöglicht worden ist und die Anerkennung als Spätaussiedler erst hier in der Bundesrepublik Deutschland im so genannten Bescheinigungsverfahren erfolgt ist. Nach dem Wortlaut ist nur eine Einbeziehung in den "Aufnahmebescheid" eines Spätaussiedlers möglich. Deshalb müssen solche Spätaussiedler zunächst die nachträgliche Erteilung eines Härtefall-Aufnahmebescheides beantragen, damit dem Wortlaut des Gesetzes Genüge getan ist. Letztlich ist auch schwer nachzuvollziehen, warum nur eine Einbeziehung

Wortlaut der vorgeschlagenen Änderung § 27 des Bundesvertriebenengesetzes wird wie folgt geändert: „(3) Abweichend von Absatz 1 kann der im Aussiedlungsgebiet verbliebene Ehegatte oder Abkömmling eines Spätaussiedlers, der seinen ständigen Aufenthalt im Geltungsbereich des Gesetzes hat, nachträglich nach Absatz 1 Satz 2 in den Aufnahmebescheid des Spätaussiedlers einbezogen werden, wenn die Versagung der nachträglichen Einbeziehung eine Härte für den Spätaussiedler oder für seinen Ehegatten oder Abkömmling bedeuten würde und die sonstigen Voraussetzungen vorliegen. ..." von Abkömmlingen von Spätaussiedlern möglich sein soll. Damit sind die Abkömmlinge von Aussiedlern, die bis zum 31. Dezember 1992 ausgereist sind, von einer nachträglichen Einbeziehung ausgeschlossen. Diejenigen, die mit den gleichen Aufnahmebescheiden und den gleichen Anerkennungsvoraussetzungen am 1. Januar 1993 oder später eingereist sind, können ihre Abkömmlinge nachträglich einbeziehen lassen. Warum die Abkömmlinge von Aussiedlern nicht nachträglich

einbezogen werden sollen, ist den Betroffenen schwer vermittelbar. Weiter zu berücksichtigen ist, dass eine positive Entscheidung nur dann getroffen wird, wenn das Gesetz zum Zeitpunkt der Verwaltungsentscheidung noch Gültigkeit besitzt. Das bedeutet, dass nicht der Zeitpunkt der Antragstellung entscheidend ist. Da der Gesetzesentwurf von der CDU initiiert worden ist, muss befürchtet werden, dass eine andere Regierung dieses Gesetz wieder aufhebt. Selbst wenn dieses Gesetz einige Jahre Gültigkeit besitzen sollte, ist der bereits von der Landsmannschaft kritisierte Nachweis der Sprachkenntnisse zu erbringen. Auf sehr wenige Sprachzentren wird eine Vielzahl von Betroffenen einstürmen, die entweder die deutsche Sprache erlernen oder das Zertifikat erwerben wollen. Allein hierdurch ist erheblicher Zeitverlust vorprogrammiert. Das trifft auf eine Verwaltung, die in Folge der dramatisch gesunkenen Zahl von Spätaussiedlerbewerbern nicht mehr über eine hinreichende Zahl von Verwaltungskräften verfügt, um eine hohe Zahl von Anträgen effektiv zu bearbeiten, wodurch sich wiederum sehr lange Verfahrensdauern beim Bundesverwaltungsamt ergeben werden. Das alles ist überschattet durch das Problem, dass die Bezugsperson (Eltern- oder Großelternteil) zum Zeitpunkt der Verwaltungsentscheidung noch lebend sein muss. Damit ist größte Eile und Konzentration geboten, weshalb wir hier die ersten Anträge bereits vorbereiten. Ralf Aden, Fachanwalt für Sozialrecht

Hohe Auszeichnung für Franziska Kubata

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undespräsident Christian Wulff zeichnete am 6. Dezember 2010 aus Anlass des Tages des Ehrenamtes verdiente BürgerInnen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik aus. In Anerkennung ihrer Leistungen wurde Franziska Kubata an diesem Tag das Bundesverdienstkreuz durch den Bundespräsidenten in Berlin verliehen. Seit fast drei Jahrzehnten engagiert sich Franziska Kubata im Ehrenamt beispielhaft in der Aussiedlerbetreuung beim BDV-Ortsverband Weingarten (BadenWürttemberg). In dieser Zeit hat sie umfangreiche Betreuungs-, Beratungs- und Organisationsaufgaben wahrgenommen. Dank ihrer Initiativen entwickelten sich Institutionen, die in Weingarten zum festen Bestandteil für die dort lebenden Spätaussiedler geworden sind. Pressemitteilung des BdV 7

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Wanderausstellung der Landsmannschaft Termine Februar bis Anfang April 2011 Düsseldorf, NRW: Bis 28. Februar: Evang. Thomaskirche, Eugen-Richter-Str. 12, Tel.: 021168871922 (Pfarrer Christoph Dielmann). 19. Februar, 16 Uhr: Nachmittag der Begegnung mit Kulturprogramm. Müllheim, Baden-Württemberg: 7. bis 27. Februar: Rathaus, Bismarckstr. 3, Tel.: 07631-7482774 ( Caritas, Frau Schmid-Göppert). Eröffnung: 7. Februar, 19 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Rathauses. Grußworte: Dr. Rene Lohs, Bürgermeister der Stadt Müllheim; Bernhard Scherer, Geschäftsführer des Caritasverbandes Breisgau-Hochschwarzwald. Über den Schicksalsweg einer russlanddeutschen Familie berichtet Rosa Albrecht, die Initiatorin der Ausstellung. Musikalische Umrahmung durch die russlanddeutsche Gesanggruppe Echo aus Lörrach sowie die jungen Musiker Erwin Steiger und Grigori Gluschenko aus Müllheim. Ein zweites Exemplar der Ausstellung wird gleichzeitig in den Schulen in Müllheim und Umgebung präsentiert. Trossingen, Baden-Württemberg: 14. bis 27. Februar: Johannes-Brenz-Gemeindehaus, Ernst-Hohner-Str. 14, Tel.: 07425-8480 (Heinz Reichle). Eröffnung im Rahmen eines Abends der Begegnung am 14. Februar um 19.30 Uhr. Grußworte: Dr. Clemens Maier, Bürgermeister der Stadt Trossingen; Heinz Reichle, Arbeitskreis Familienfreundliches Trossingen; Pfarrer Torsten Kramer, 1. Vorsitzender des Arbeitskreises der christlichen Kirchen in Trossingen; Peter Friesen, Freie Evangeliums-Christen Gemeinde Trossingen. Musikalische Umrahmung durch das Akkordeonquartett des Hohner-Konservatoriums Trossingen unter Leitung von Andreas Nebl und den Kirchenchor unter Leitung von Viktor Janzen. 15. und 27. Februar, jeweils 15 Uhr: Nachmittage der Begegnung. Ein zweites Exemplar der Ausstellung wird gleichzeitig in vier Schulen der Stadt Trossingen und im Landkreis Tuttlingen gezeigt. Gescher, NRW: 15. bis 18. Februar: Schulprojekttage zum Thema Integration in der Realschule, Borkener Damm 48, Tel.: 02542-5042 (Schulleiter: Heinz Wolberg). Im Rahmen der Ausstellung findet am 16. Februar von 14 bis 18 Uhr eine Halbjahresfortbildung für Lehrer sowie für Jugendliche mit Migrationshintergrund statt. Bad Tölz, Bayern: 16. bis 18. Februar: Schulprojekttage Integration am Gabriel-von-Seidl-Gym8

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Zuständig für die sieben parallel laufenden Exemplare der Ausstellung sind die Projektleiter der Landsmannschaft, Jakob Fischer (Tel.: 0711-166590 bzw. 01714034329, E-Mail: [email protected]), und Josef Schleicher (Tel.: 0176-29477353, E-Mail: [email protected]). Bei allen Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen und bei Begegnungstagen führen die beiden Projektleiter in die Ausstellung ein, präsentieren Filme auf Großleinwand und halten Vorträge zum Thema "Geschichte und Kultur der Deutschen in Russland/UdSSR/GUS und Integration der Russlanddeutschen in Deutschland". Sie organisieren nach Vereinbarung auch Führungen für Gruppen und Schulklassen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung ist frei! nasium, Hindenburgstr. 26, Tel.: 080417994880 (Ernst Kempter). Kempten, Bayern: 21. bis 22. Februar: Schulprojekttage Integration an der Fachakademie für Sozialpädagogik, Auf der Halde 29, Tel.: 0831512403 (Martina Pracht). Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz: 21. bis 25. Februar: Schulprojekttage Integration in den Berufsbildenden Schulen I, Kaiserbergring 29, Schulleiter: Bernhard Henn, Tel. 0631-37270 (Vanessa Kühne). Pirmasens, Rheinland-Pfalz: 28. Februar bis 4. März: Schulprojekttage zum Thema Integration in den Berufsbildenden Schulen, Adlerstr. 31, Schulleiterin: Liselotte Jung, Tel. 06331-24010 (Albert Weyrauch). Mellrichstadt, Bayern: 13. bis 27. März: Bürgerhaus, Marktplatz 2, Tel.: 09776-9241 (Brigitte Proß). Remscheid, NRW: 15. März bis 15. April: Bibliothek Lennep, Berliner Str. 9, Tel. 02191-2097012 (Frau Holthausen/Bibliothek), Tel.: 0291-

491116 (Natalia Sohns, Sandra Stickling). Jülich, NRW: 16. bis 21. März: Stadthalle, Düsseldorfer Str. 42, Tel.: 02461-3164370 bzw. 017624789064 (Elena Kutscherenko). Mettmann, NRW: 18. bis 25. März: Neandertalhalle, Gottfried-Wetzel-Str. 7, Tel.: 02104-832868 (Alexander Klöpfer). Hannover, Niedersachsen: 21. März bis 3. April: Stadtteilzentrum KroKus in Kronsberg, Thie 6, Tel.: 0511-16834250 (Thomas Backhaus), Tel.: 0511-424375 (Irene Gies). St. Augustin, NRW: 27. März bis 10. April: Evang. Kirche Niederples und Mülldorf, Schulstr. 57, Tel.: 02241-334430, 02241-335724 (Pfarrer Dr. Heimbucher). Coesfeld, NRW: 28. bis 31. März: Schulprojekttage zum Thema Integration am Oswald-von-NellBreuning-Berufskolleg, Bahnhofstr. 33, Schulleiterin: Monika Stoll-Röhl, Tel.: 02541-94230 (Joachim Kandelbinder). Jakob Fischer, Josef Schleicher

Wanderausstellung: Erfolgreich wie eh und je 107 Stationen 2010 - 300 Voranmeldungen

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olk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland", die Wanderausstellung der Landsmannschaft, machte 2010 an nicht weniger als 79 Orten im gesamten Bundesgebiet Station und wurde in insgesamt 107 Rathäusern, Landratsämtern, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen gezeigt. Trotz ihres Einsatzes rund um die Uhr kommen die beiden Projektleiter Jakob Fischer und Josef Schleicher den zahlreichen Anfragen kaum nach - gegen-

wärtig stehen rund 300 Voranmeldungen auf ihrer langen Liste! In den folgenden Bundesländern und Orten war die Wanderausstellung 2010 zu sehen: Baden-Württemberg: Achern, Brackenheim (2 Örtlichkeiten), Ellwangen, Mengen (3), Mosbach, Müllheim, Offenburg, Stuttgart. Bayern: Abensberg, Aichach (2), Augsburg (7), Bad Bocklet, Bad Kissingen (2), Bad Tölz, Bad Wörishofen, Birkenfeld

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Jakob Fischer und Josef Schleicher zogen für das abgelaufene Jahr folgendes Fazit: "Die Wanderausstellung der Landsmannschaft hat auch 2010 die breite bundesdeutsche Öffentlichkeit über die Geschichte und Kultur der Deutschen in Russland bzw. der ehemaligen UdSSR sowie über die Integration der Spätaussiedler in Deutschland informiert. Das Projekt hat zur Verbesserung der Akzeptanz der russlanddeutschen Spätaussiedler in der bundesdeutschen Gesellschaft beigetragen und Vorurteile im Aussiedlerbereich abgebaut. Die Begleitveranstaltungen im Rahmen der Ausstellungen wirkten bundesweit erfolgreich gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit und bewegten die Menschen, aufeinander zuzugehen und miteinander zu reden!" 2010: Präsentation der Wanderausstellung in Chemnitz mit Jakob Fischer (oben) und in Hannover mit Josef Schleicher (unten).

(3), Dillingen, Hammelburg (2), Kempten, Landshut, Memmingen, Neuötting, Passau, Schweinfurt (2), Straubing, Weiden, Wildflecken, Würzburg (2). Berlin (2). Brandenburg: Blankenfelde, Frankfurt/ Oder, Jüterbog, Königs-Wusterhausen, Luckenwalde (2), Ludwigsfelde, Lübbenau, Senftenberg, Zossen-Wünsdorf. Hamburg. Hessen: Heuchelheim, Wiesbaden. Mecklenburg-Vorpommern: Güstrow, Malchin, Neubrandenburg, Ribnitz-Damgarten (2), Rostock (4), Waren (2). Niedersachsen: Bad Bentheim, Hanno-

ver, Osterholz-Scharmbeck. Nordrhein-Westfalen: Bergisch Gladbach (2), Detmold, Höxter, Jülich, Köln, Kürten, Mettmann. Rheinland-Pfalz: Bad Kreuznach, Büchenbeuren, Germersheim, Kaiserslautern, Koblenz, Pirmasens (2), Wörth. Saarland: Püttlingen, Saarbrücken. Sachsen: Chemnitz, Zwickau. Sachsen-Anhalt: Annaburg, BitterfeldWolfen, Coswig, Elster (Elbe), Genthin, Gräfenhainichen, Jessen (2), Lutherstadt Wittenberg, Sangerhausen (3). Thüringen: Mühlhausen, Sondershausen.

Zu den wichtigsten Bestandteilen der Ausstellungspräsentation gehörten Unterrichtseinheiten, Vorträge und Führungen für Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 13 von Haupt- und Realschulen, Gymnasien und Berufsschulen. Die beiden Projektleiter boten Führungen für Schulklassen, andere Gruppen und einzelne Besucher mit insgesamt rund 50.000 Teilnehmern an. Ergänzt wurde die Präsentation durch ein breites Spektrum begleitender Maßnahmen: - gemeinsame Veranstaltungen mit dem Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung, Dr. Christoph Bergner, in Zwickau, Sangerhausen, Lutherstadt Wittenberg, Hannover, Hamburg, Bitterfeld-Wolfen, Köln, Pirmasens und Berlin; - Begegnungsveranstaltungen zwischen Deutschen aus Russland und Einheimischen an über 100 Örtlichkeiten; - Ausstellungseröffnungen mit Politikern und anderen Vertretern der Öffentlichkeit; - Pressegespräche und Diskussionen; - gemeinsame Gottesdienste; - Jugendbegegnungsabende; - Seniorennachmittage; - u.v.m. Die Veranstaltungen im Rahmen der Wanderausstellung wurden in ständiger Zusammenarbeit mit Netzwerken für Integration durchgeführt. In die Arbeit wurden Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Caritas und Diakonie, die AWO, Vertriebenenverbände und Landsmannschaften sowie Schulen, Verwaltungen, Vereine und viele engagierte einheimische Bundesbürger einbezogen. VadW 9

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DIE VOLKSGRUPPE

„Opfer Stalins und Hitlers. Russlanddeutsche: Gelungene Integration!“ Diskussionsabend der Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen

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ie Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV) mit Sitz in Göttingen (Niedersachsen) ist eine der mitgliederstärksten und einflussreichsten Menschenrechtsorganisationen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Deshalb freut es uns ganz besonders, dass die GfbV am 9. Dezember 2010 im Victor-GollanczHaus für Menschenrechte in Göttingen einen Diskussionsabend unter dem Titel: „Opfer Stalins und Hitlers. Russlanddeutsche: Gelungene Integration!“ veranstaltet hat. Als Hauptreferenten traten Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, sowie Dr. Viktor Krieger, Lehrbeauftragter an der Universität Heidelberg, auf. Die Moderation übernahm der Präsident der Gesellschaft, der bekannte Menschenrechtler Tilman Zülch. In seiner Einführung unterstrich Zülch, dass die GfbV jegliche Art von Diskriminierung und gesellschaftlicher Ächtung egal welcher sozialen, konfessionellen oder ethnischen Minderheiten entschieden bekämpft. Die von ihm geleitete Menschenrechtsorganisation hat in der Vergangenheit mehrmals gegen verbale Entgleisungen von Politikern und Massenmedien in Bezug auf die russlanddeutschen Rücksiedler und auch gegen gesetzliche Restriktionen klar und deutlich Stellung genommen. Uns allen ist noch sein berühmter Satz „Aussiedlerfeindlichkeit ist nicht besser als Ausländerfeindlichkeit.“ in den Ohren. Danach ergriff Dr. Bergner das Wort und wies einleitend darauf hin, dass in den letzten 22 Jahren 2,3 Millionen Deutsche aus Russland und ihre Familienangehörigen als Aussiedler in die Bundesrepublik aufgenommen wurden. Um die Dimension einer solchen Bewegung zu verdeutlichen, sei vermerkt, dass dies zum Beispiel der Einwohnerzahl des Bundeslandes Sachsen-Anhalt entspricht, aus dem der Redner selbst stammt und in dem er 199394 Ministerpräsident war. Die vergleichsweise erfolgreiche

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Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion (von links): Dr. Viktor Krieger, Tilman Zülch, Dr. Christoph Bergner und Jasna Causevic.

Integration dieser Menschen wurde von den Medien und der Öffentlichkeit kaum thematisiert. „Aussiedlerpolitik ist keine Zuwanderungspolitik“, betonte Dr. Bergner mit Nachdruck. Leider werde dieser Unterschied in dem seit 2005 geltenden Zuwanderungsgesetz nicht ausreichend berücksichtigt. Deutschland sei sich nach wie vor seiner historischen Verantwortung für das schwere Kriegsfolgenschicksal der deutschen Minderheit in der einstigen Sowjetunion bewusst, mit der praktischen Umsetzung aber und vor allem mit der seiner Meinung nach starken Überbewertung der „familiär vermittelten“ Kenntnisse der deutschen Muttersprache sei er persönlich „nicht besonders glücklich“. Die Zukunft der in den Ländern der GUS verbliebenen russlanddeutschen Landsleute sieht der Aussiedlerbeauftragte zur Zeit realistischerweise eher in der nationalkulturellen Autonomie, deren Grundlage das Netz von beinahe 400 nationalen Begegnungszentren bildet. Die ungesühnten Verbrechen des Stalinismus und die verwehrte Gleichberechti-

gung, so Dr. Krieger im darauf folgenden Beitrag, hätten dazu geführt, dass sich die Russlanddeutschen in der Nachkriegszeit immer mehr zu „inneren Emigranten entwickelten, die nur in der Bundesrepublik als wirklich ‚Gleiche unter Gleichen’ ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder gesichert sahen“. Nicht von ungefähr bescheinigen ihnen die jüngsten wissenschaftlichen Untersuchungen beispielhafte Integrationsleistungen. Wertvolle Auskünfte und Ergebnisse der langjährigen Forschungen zum Thema präsentierte in einem weiteren Redebeitrag Dr. Alfred Eisfeld, Leiter der Abteilung des Instituts für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa in Göttingen. Danach eröffnete Herr Zülch die Diskussion, die sich, wie zu erwarten war, weniger auf das avisierte Thema des Abends, die Erfolge bei der gesellschaftlichen Integration, konzentrierte, vielmehr auf die noch bestehenden Probleme, u.a. die Situation der noch immer nicht zusammengeführten Familien. Auch die Lage der wenigen deutschen Familien im Gebiet Kalining r a d / K ö n i g s b e rg kam zur Sprache. Die wiederholten Klagen der Anwesenden über hartnäckige Vorurteile und verzerrte Darstellungen in den Massenmedien und

DIE VOLKSGRUPPE sogar in Schulbüchern veranlasste Dr. Krieger dazu, den bereits erwähnten Vergleich mit Sachsen-Anhalt aufzugreifen. Er wies eindringlich darauf hin, dass es im Gegensatz zu einem real existierenden Bundesland, das mit Hilfe Dutzender Museen und Forschungseinrichtungen die regionale Geschichte und Kultur in vielfältiger Weise zu erfassen, aufzubewahren, zu erforschen und darzustellen pflegt, für die mehr als zwei Millionen Bundesbürger russlanddeutscher Herkunft praktisch keine staatlichen Institutionen gibt, weder ein eigenständiges Forschungsinstitut oder Staatsmuseum noch ein nationales Archiv oder ein Bibliotheks- und Dokumentationszentrum. Diese fehlende institutionelle Verankerung sei ein maßgeblicher Grund dafür, dass unter der einheimischen Be-

völkerung kaum Kenntnisse über den besonderen historischen Werdegang und die einzigartige Kultur der russlanddeutschen Minderheit vorhanden seien. Insgesamt dauerte der spannende Diskussionsabend fast drei Stunden. Am Schluss bekräftigte Tilman Zülch noch einmal die Solidarität seiner Organisation mit den Russlanddeutschen und drückte die Hoffnung auf eine engere Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft in Fällen von Diskriminierung und bei der medialen Darstellung der Volksgruppe aus. Schließlich sei den Mitarbeitern des Hauses und vor allem der SüdosteuropaReferentin Jasna Causevic für die Vorbereitung und den gelungenen Verlauf des Abends gedankt. VadW

Vertreibung, Verbannung, Deportation... Ein Beitrag zur Begriffsklärung

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ür davon Betroffene ist es ganz gewiss ohne jede Bedeutung, ob man das Unrecht, dem sie zum Opfer fallen, als Vertreibung, Verbannung oder Deportation bezeichnet. Dennoch unternehmen wir anhand von Texten, die wir beim Bund der Vertriebenen, auf Wikipedia und anderswo gefunden haben, den Versuch, zumindest sprachlich ein wenig Klarheit in die repressiven Maßnahmen zu bringen, denen die Deutschen in der ehemaligen Sowjetunion ausgesetzt waren: Der Begriff der Vertreibung ist weder juristisch noch historisch klar und unmissverständlich definiert, es ist vielmehr ein Terminus der politischen Sprache. Darüber hinaus werden zahlreiche Synonyme verwendet, die aber jeweils für sich eine eigene Bedeutung haben. Vertreibung beinhaltet erzwungenes Verlassen eines Ortes oder Gebietes aufgrund von (staatlicher) Verfolgung und Diskriminierung, erzwungene Flucht aufgrund von Androhung von Gewalt oder Androhung der Ausweisung. In Deutschland und Österreich wird der Begriff „Vertreibung“ im Alltagsverständnis vor allem verbunden mit der Flucht, Ausweisung und Zwangsumsiedlung von Deutschen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches sowie aus dem Sudetenland, die nach dem II. Weltkrieges im Ergebnis alliierter Übereinkunft unter die Verwaltung Polens und der Sowjetunion gefallen waren beziehungsweise wieder Teil der Tschechoslowakei wurden.

In der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR war „Umsiedler“ die offizielle Bezeichnung. Der Begriff „Vertriebene“ wurde vermieden. Deportation ist die staatliche Verbringung von Menschen in andere Gebiete, die in der Regel aufgrund eines Gesetzes oder Erlasses für den Antritt von Strafmaßnahmen, zur Unterdrückung von politischen Gegnern oder zur Isolierung von ethnischen Minderheiten ausgesprochen wird. Ausweisung ist ein Verwaltungsakt mit dem Ziel, die Anwesenheit des Betroffenen im Land zu beenden und ihm die Wiedereinreise und (weitere) Aufenthaltserlaubnis zu verwehren. Abschiebung ist der behördliche Vollzug einer in einem rechtsstaatlichen Verfahren festgestellten Ausreisepflicht (Ausweisung). Flüchtlinge verlassen ihre Heimat nicht auf behördliche Anordnung, sondern um einer möglicherweise Existenz bedrohenden Gefahr zu entgehen. Im Unterschied zu Vertriebenen werden sie nicht unmittelbar zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen. Falls Flüchtlingen oder Ausgewiesenen die Rückkehr in ihre Heimat verwehrt wird, unterscheidet sich ihre Lage nicht mehr von der Lage von Vertriebenen. Ethnische Säuberung wurde mit der Weiterentwicklung des Völkerstrafrechts bei Juristen und Historikern als Begriff etabliert, der verwandt, aber nicht gleichbedeutend mit „Vertreibung“ ist. Ethnische Säuberung impliziert, dass durch Entfernung einer Bevölkerungsgruppe ein

homogenes Siedlungsgebiet einer anderen Bevölkerungsgruppe geschaffen werden soll. Staatlich erzwungene Umsiedlung hat in Imperien auch immer wieder dem Zweck gedient, verschiedene Bevölkerungsgruppen zu mischen, um dadurch separatistischen Aktivitäten vorzubeugen. Eine Verbannung ist die Verweisung einer Person aus ihrer gewohnten Umgebung oder angestammten Heimat. Anders als das Exil ist die Verbannung niemals freiwillig, sondern Folge eines andauernden autoritativen Zwangs, der den Betroffenen die Rückkehr verwehrt oder ihre Freizügigkeit beschränkt. Häufig bleibt der Verbannte auch innerhalb des Herrschafts- oder Einflussbereichs derjenigen, die die Verbannung ausgesprochen haben (zum Beispiel in einer Strafkolonie oder abgelegenen Gegend des Landes). In der Geschichte praktizierten verschiedene Mächte wie etwa Russland oder Großbritannien die Verbannung von Delinquenten besonders auch zum Zwecke der Kolonisierung abgelegener oder weit entfernter Gebiete (Sibirien, Australien). Die Verschleppung ist eine Entführung eines oder mehrerer Menschen, um sich die Fähigkeiten oder besondere Eigenschaften der Entführten zunutze zu machen. Verschleppte Personen werden im Gegensatz zu Entführten in der Regel nie freigelassen, aber auch nicht nach wenigen Wochen ermordet, sondern leben viele Jahre, oft bis an ihr (natürliches) Lebensende, in der Obhut der Entführer. Als Evakuierung wird das Räumen von Gebieten bezeichnet. Meist findet sich der Begriff im Zusammenhang mit Gefahrenstellen wie Katastrophengebieten, zum Beispiel Überschwemmungen, Bränden oder Bombenalarmen. Die Zeit einer Evakuierung wird als Evakuierungsdauer bezeichnet. Die Begriffe Räumung und Evakuierung werden dabei zwar häufig synonym gebraucht, dennoch bezeichnet "Evakuierung" richtiger einen geplanten ("Evakuierungsplan") Vorgang, während der Begriff "Räumung" in der Fachwelt eher für das ungeplante Räumen von Gebieten Verwendung findet. Seit dem II. Weltkrieg wird die in großem Umfang praktizierte Fortschaffung von Mensch und Material aus von Bombardierungen oder Kampfhandlungen bedrohten Städten und Gegenden in sichere Gebiete als Evakuierung bezeichnet. Eine weitere Bedeutung wurde dem Begriff im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten beigefügt. Evakuieren diente, wie die synonym verwendeten Begriffe Sonderbehandlung, Endlösung und Umsiedlung, als Tarnbezeichnung für Deportation und Tötung von Menschen. VadW 11

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INTEGRATION

Geglückter Neuanfang in einem fremden Land In Deutschland gut integriert: Junge Spätaussiedler beweisen sich in Gesellschaft, Studium und Beruf

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or etwa fünf Jahren sind Alexander Helbrecht, Natalia Fomenko und Denis Boldyrev unabhängig voneinander auf eine Reise in eine ungewisse Zukunft aufgebrochen. Mehrere tausend Kilometer beträgt der Weg, den die jungen Leute in Richtung Westen zurücklegten. Ihr Ziel: Deutschland. Gemeinsam ist den Dreien nämlich eines: Sie alle haben deutsche Vorfahren. Und noch eine Gemeinsamkeit gibt es: Sie alle hofften, in Deutschland bessere Bedingungen vorzufinden – mehr Sicherheit, mehr Rechte, mehr Lebensqualität. Dass der Weg steinig werden sollte, war ihnen schon damals klar.

Der heute 22-jährige Denis Boldyrev erzählt von seiner Anfangszeit: 2004 machte er sich mit seinen Eltern und seiner Schwester von Nowoaltaisk in Sibirien auf nach Neuötting in Bayern. „Wir wohnten eineinhalb Jahre im Aussiedlerheim - zu viert auf wenigen Quadratmetern unter dem Dach", erinnert er sich. Heute sitzt Denis in der geräumigen Wohnung seiner Eltern, die er am Wochenende besucht. Auch Natalia Fomenko aus dem DonezkGebiet in der Ukraine war im Neuöttinger Heim untergebracht. Alexander Helbrecht aus Krasnojarsk in Sibirien verbrachte einige Zeit mit seiner Frau Julia im Aufnahmelager Friedland, von dort ging es nach Bayern. „Wir kannten Deutschland schon von Urlauben“, so Alexander, dessen Oma eine Wolgadeutsche ist. Die Sauberkeit und das Angebot seien am Anfang „faszinierend“ gewesen. Aber: „Urlaub und Alltag ist etwas anderes“, weiß der 28-Jährige heute. Trotz wöchentlicher Deutschkurse in Russland „haben wir hier gemerkt, dass wir fast gar nichts konnten“, erinnert sich Julia Helbrecht. Und Bairisch - das sei eh „ein Thema für sich“, meint sie lachend. Dann wird sie wieder ernst: „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich hier bleibe." Das Heimweh nach den Eltern, Freunden und der vertrauten Umgebung sei sehr stark gewesen. Doch dann bekamen sie enorme Unterstützung von ihrer Sprachlehrerin. „Sie hat mit Ämtern telefoniert und viel für uns erledigt", erzählen die beiden dankbar. Julia und Alexander Helbrecht hatten in Russland bereits ihr Medizinstudium abgeschlossen. „In Deutschland mussten wir noch einige Prüfungen nachholen." Nun ist Julia in der Neurologie, Alexander in der Urologie des Altöttinger Krankenhauses beschäftigt. Das Krankenhaus habe sehr viel zu ihrer Integration beigetragen; mittlerweile haben sie dort gute Bekannte. „Wir gehen zum Beispiel auch mal privat mit Kollegen essen", so Alexander. Auch der vierjährige Sohn Eduard trägt zur Integration bei. „Vor allem durch sei12

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Hat sich bei der Bundeswehr verpflichtet: Denis Boldyrev aus Altötting.

nen Kindergarten kennen wir inzwischen die Traditionen“, erklärt die 28-Jährige. Die Zukunft des Sohnes sei auch mit entscheidend dafür, dass man das weitere Leben in Deutschland plane. Nun wollen die Helbrechts ein Haus bauen, das Grundstück dafür haben sie schon erworben. Zwar sei Neuötting keine große Stadt im Vergleich beispielsweise zu Krasnojarsk, das knapp eine Million Einwohner

Studieren erfolgreich in Deutschland: Natalia Fomenko und Alexej Chernyavskyy.

hat. Aber alles sei in der Nähe, was man zum Leben braucht. „Hier gibt es überall Zivilisation“, sagt Julia. In russischen Dörfern sei das nicht so. „Lebensmittel zum Beispiel sind in Russland immer ein Problem“, erklärt Alexander, der die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt. Er fühle sich dort nicht mehr zu Hause. An Deutschland schätzt er die Bürgerrechte, die soziale Absicherung und die niedrige Kriminalitätsrate. Die 23-jährige Natalia Fomenko ist seit ihrer Ankunft schon viel herumgekommen in Bayern: Erst lebte sie im Aussiedlerheim in Neuötting, dann in Nürnberg und Würzburg, kurzzeitig in Altötting bei ihren Eltern, nun studiert sie in Regensburg. „Ich habe bereits in der Ukraine zwei Semester studiert“, erzählt sie. In Altötting und Nürnberg musste sie erst Sprachkurse machen, um schließlich in Würzburg das Abitur zu absolvieren. „Es war natürlich sehr schwer am Anfang“, stellt sie klar. „Man hat Angst davor, etwas Falsches zu sagen, dass man Fehler macht und die Leute nicht versteht“, so Natalia. Das Heimweh hielt sich in Grenzen, ihre Familie kam mit. 2009 folgte ihr dann auch ihr Mann Alexej Chernyavskyy aus der Ukraine. Der 25-Jährige hat in seinem Heimatland Internationale Wirtschaft studiert, nun will er ein Master-Studium beginnen. Natalia studiert Internationale VWL mit Ausrichtung Mittel- und Osteuropa an der Uni Regensburg. „Ich fühle mich nicht zu 100 Prozent integriert, zu 80 bis 90 Prozent vielleicht“, glaubt sie. Sie hat mittlerweile viele deutsche Bekannte, aber auch viele Freunde aus dem Kreis der Aussiedler. Altötting ist für sie eine schöne Stadt zum Erholen bei ihren Eltern geworden: „Ich denke, wir können sagen, dass es unsere Heimat ist“, meint sie. Die Frage, ob er integriert sei, kann Denis Boldyrev nicht leicht beantworten. „Ich weiß es nicht genau, das ist eine schwierige Frage“, findet der 22-Jährige. Sein Start in Deutschland war schwer: Als 16-Jähriger herausgerissen aus seinem Freundeskreis und mit riesigem Heimweh, musste er völlig neu beginnen. Obwohl er in Russland Abitur hatte, wurde er hier in die Max-Fellermeier-Schule eingestuft und machte den Hauptschulabschluss. „In der Schule war es schwierig, Freunde zu finden“, so Denis. Dennoch sei diese Zeit hilfreich für den Spracherwerb gewesen. „Es gab einige Leute, die waren

INTEGRATION negativ gegenüber uns eingestellt“, sagt er. Manchmal stört ihn die schlechte Presse, die den Spätaussiedlern zuteil wird. Die gut integrierten Beispiele kämen dabei zu kurz, glaubt Denis. Er ist ein solches Beispiel: Er beherrscht die neue Sprache, liest gern deutsche Literatur. Auch im Sportverein ist Denis aktiv: Beim SV Wacker gehört er der RingerAbteilung an. Finanziell sind er und seine Eltern nun auch unabhängig: Seinen Sold bezieht Denis von der Wollen sich in Neuötting längerfristig niederlassen Bundeswehr, der er seit 2007 an- und ein Haus bauen: Alexander und Julia Helbrecht gehört. Auf acht Jahre hat er sich – im Bild mit Sohn Eduard -, die in Russland bereits dort verpflichtet. Er zeigt Fotos ein medizinisches Studium abgeschlossen haben. von Auslandseinsätzen; eines zeigt ihn zusammen mit Verteidigungsminister solviert Denis ein Fernstudium an der JuKarl-Theodor zu Guttenberg in Afghanis- ristischen Hochschule in der Altairegion. tan. „Seine Besuche sind gut für uns Sol- „Nach der Bundeswehr und dem Studium daten“, sagt er. muss ich schauen, wie es weitergeht“, so Der Stabsgefreite wohnt in der Kaser- der 22-Jährige. ne in Bad Reichenhall zu sechst auf der Angela Esterer (Nachdruck Bude: „Das ist gut für mich, da muss ich aus „Alt-Neuöttinger Anzeiger“) Deutsch sprechen“, sagt er. Nebenher abFotos: Esterer/Privat

Frauen bündeln ihr Wissen „FORUM DIALOG russlanddeutscher Frauen in NRW“ gegründet

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m 22. Januar 2011 hat sich der Verein „FORUM DIALOG russlanddeutscher Frauen in NRW“ gegründet. Das Leitungsgremium der Initiative von Spätaussiedlerfrauen zählt 16 Mitglieder. Im FORUM DIALOG RU.DE (wie der Verein abgekürzt heißt) werden die Kompetenzen und Talente der Frauen gebündelt, Erfahrungen und Wissen ausgetauscht. Der Verein ist eine Plattform von Frauen für Frauen, der besonders in der Elternarbeit, bei der Unterstützung von Selbsthilfeinitiativen von Frauen sowie in der interkulturellen und Bildungsarbeit aktiv ist.

Im Dialog lernen wir alle voneinander und entwickeln Ideen. Das ist der Grundgedanke des FORUMS. Hier haben sich am 22. Januar Frauen zusammengetan, um mit und für Frauen in den Dialog zu treten. Die 16 Mitglieder des Leitungsgremiums sind Frauen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte, die bei allen Fragen zur Verwirklichung der Frau in Familie und Beruf in Deutschland helfen wollen. Einige Frauen sind schon viele Jahre bei der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland aktiv und haben Wissen und Erfahrung aus der Vereinsarbeit, die gemeinsame Ideen voranbringen werden. Juristinnen, Lehrerinnen, Politikwissen-

Aktive Frauen bei der Gründung von FORUM DIALOG RU.DE.

schaftlerinnen und Informatikerinnen sind genauso im Team wie Studentinnen und Frauen aus sozialen Berufen. Im Leitungsgremium sind auch Mitglieder des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland und Aktive aus politischen Verbänden vertreten. Das FORUM DIALOG RU.DE soll allen Frauen helfen, sich in der deutschen Gesellschaft zu realisieren. Hier sollen ihre Leistungen anerkannt und in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. In Kürze wird der Verein in seinem Internetauftritt über Aktivitäten informieren. Das FORUM DIALOG RU.DE soll außerdem ein echtes Forum sein, um mit Vertretern von Politik und Wirtschaft über die Lage der Frauen in Deutschland, insbesondere der Spätaussiedlerfrauen, zu sprechen. Das Team von starken Frauen freut sich auf interessierte Mitstreiterinnen, um sich in den Bereichen Ideenmanagement, Fundraising, Sponsoring, Projektentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnenmanagement sowie modernen Beteiligungsformen und Verbindung in sozialen Netzwerken weiterzuentwickeln. Weitere Informationen: Eleonora Faust, Tel.: 0175-4929709, E-Mail: eleonora_ [email protected]. Tatjana Weber, Beisitzerin im Vorstand von FORUM DIALOG RU.DE

Autorenveranstaltung um 60. Geburtstag von Tina Wedel

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m 19. März findet ab 14 Uhr im rheinland-pfälzischen Ort Kruft (Vulkanhalle, Jahnstr. 1) eine Autorenveranstaltung statt, die dem 60. Geburtstag von Tina Wedel gewidmet ist. Im Programm u.a.: • Maria und Peter Warkentin, Berufsschauspieler aus Niederstetten; • der Kabarettist Peter Braun; • die Sängerinnen Lidija Gottfried und Tina Wedel; • das Duo „Druschba“ - Ella Deppe und Manfred Schneider; • die Sänger und Komponisten A. Melzer, J. Klassner, N. Sudakow und A. Wiens; • der Dirigent und Komponist A. Woroba. Auch junge Sängerinnen und Sänger wie Alexandra Klassner, Max Hermann oder Angelina und Jonathan Chmarlovski werden zu hören sein. Anmeldung bis zum 1. März: Tel./Fax: 0228-2891791 (ab 21 Uhr), [email protected] 13

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KULTUR

Ich fühlte mich „als Teil des Ganzen“… Rose Steinmark über das Deutsche Schauspieltheater und Begegnungen mit Menschen, die sie begeisterten

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eboren 1951 in der Region Altai, studierte Rose Steinmark deutsche Sprache und Literatur bei Viktor Klein in Nowosibirsk, Theatergeschichte und Dramaturgie am Maly Theater Moskau und war als Dramaturgin am Deutschen Theater in Temirtau und Alma-Ata tätig. Sie veröffentlichte mehrere Beiträge in russlanddeutschen, russischen und kasachischen Medien zu Inszenierungen und zur Geschichte des Deutschen Theaters (ein großer Beitrag zur Geschichte des russlanddeutschen Theaters ist im Heimatbuch 2006 der Landsmannschaft nachzulesen). Von 1992 bis 2000 war sie Redakteurin und Moderatorin des deutschsprachigen Programms „Guten Abend!“ beim staatlichen Fernsehen Kasachstans. Seit Dezember 2000 lebt sie in Deutschland. Zuerst wohnte sie in Mainz, wo sie als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache an der Dr. Ridder-Sprachschule tätig war. Heute lebt sie in Münster. Die Autorin und Journalistin Nadja Runde sprach mit Rose Steinmark. Nadja Runde: Als Dramaturgin des Deutschen Schauspieltheaters haben Sie sicher viel zu erzählen, was unsere Leser interessieren würde. Welche Rolle spielte das Theater in Ihrem Leben, was war für Sie besonders wichtig und interessant? Rose Steinmark: Gute Frage! Vielleicht wäre ich auch heute noch als Chefdramaturgin am Theater tätig, wenn die Geschichte des Theaters sowie auch jedes einzelnen Russlanddeutschen in den ehemaligen Sowjetrepubliken sich nicht so unerwartet schnell geändert hätte. Das Theater war als Kulturstätte für unser Volk gedacht und diente dem Volke, solange das in Kasachstan und den anderen Republiken zu Hause war. Dann ging Groß und Klein nach Deutschland. Mit ihnen auch das Theater, ich meine die Schauspieler und Mitarbeiter. Traurig, aber im Laufe der Zeit, glaube ich, haben wir uns schon alle damit abgefunden. Aber es war eine tolle Zeit! Das Theater stand im Mittelpunkt der kulturellen und politischen Ereignisse unseres Volkes und wurde sehr schnell durch seine immense Tätigkeit auf diesem Gebiet berühmt. Irgendwie fällt es mir schwer, über mich und meine Rolle im Theaterleben zu sprechen, weil ich mich als Teil des Ganzen fühlte. Ich war für die Dramaturgie, die Beziehungen zu den Autoren und Verlagen sowie Kontakte zu anderen Theatern und der Presse zuständig. Dabei habe ich auch selbst viel über das Theaterleben in Zeitungen, Radio- und Fernsehreportagen sowie Dokumentationen berichtet. Zuschauerkonferenzen, Theaterkorrespondenz und Veranstaltungen gehörten ebenfalls zur Pflicht der Dramaturgen. Wir waren zu dritt – Lilly Kramer, Valentine Bolz und ich. Zusammen haben 14

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wir auch das Theaterarchiv angelegt, entwickelten Programmheftchen und Theaterplakate. Damals war unser Theater technisch nicht so gut ausgerüstet, wie es heute der Fall ist, einen Kopierer bekamen wir erst Ende 1991, als man das Theater schon nach Almaty verlegt hatte. Aber welche Möglichkeiten sich uns mit diesem einfachen technischen Gerät eröffneten! Darüber könnte man tagelang sprechen. Ich mag das Theaterleben, das war eine Welt, in der man jeden Tag Überraschungen erlebte: auf der Bühne, im Zuschauerraum, in Gesprächen mit Regisseuren und Dramatikern. In den zehn Jahren, die ich im Theater verbrachte, habe ich sehr viele Leute kennen gelernt, ohne die es dieses Theater vielleicht gar nicht gegeben hätte. Vor allem waren es die Schriftsteller, die versuchten, Stücke für unsere Bühne zu schreiben, darunter Ewald Katzenstein, Konstantin Ehrlich, Viktor Schnittke, Hugo Wormsbecher - und natürlich Viktor Heinz, dem es gelungen ist, zusammen mit dem Theater seine besten Stücke „Auf den Wogen der Jahrhunderte“ und „Jahre der Hoffnung“ zu verfassen. Dann waren da noch die Regisseure Erich Schmidt, Bulat Atabajew, Dieter Wardetzky, Wladimir Iontow und Alexander Hahn – dank ihnen wurden unsere Theaterplakate immer präsenter und koloritreicher. N.R.: Es gab ja einige interessante Berichte über das Schaffen des Theaters, auch von Ihnen. Es war eigentlich die Blütezeit der russlanddeutschen Kulturgeschichte. Ist sie in der Vergangenheit versunken? R.S.: Es stimmt und stimmt auch nicht. Wir halten sie ja fest, diese Vergangen-

Rose Steinmark

heit. Auf Papier, in Form von Büchern, Dokumentationen und in Erzählungen derjenigen, die diese Geschichte gemacht haben. Schließlich wird sie in unseren Erinnerungen weiterleben. Wenn das Theater heute noch in seiner damaligen Form existieren würde, könnten wir in diesen Tagen sein dreißigjähriges Jubiläum groß feiern. Aber dazu ist es nicht gekommen. Es ist niemandes Schuld. Es gehört zur Geschichte. Zur Geschichte der einzelnen Menschen sowie zur Geschichte der Länder... N.R.: Wer waren Ihre Eltern, und woher stammt Ihre Liebe zur deutschen Sprache, Kunst und Kultur der Russlanddeutschen? R.S.: Oh, diese Frage hat mir noch niemand gestellt! Geboren bin ich in Sibirien, in einem kleinen deutschen Ort mit dem schlichten russischen Namen „Kamyschi“. Meine Eltern waren als Kinder von der Wolga mit ihren Familien dorthin verfrachtet worden. In diesem Dorf lebten ausschließlich Deutsche, und als ich in die erste Klasse kam, konnte ich kein einziges russisches Wort. Die Lehrerin, ein junges russisches Mädchen, hatte riesige Probleme mit uns. Da musste schon öfter jemand von den Eltern den Dolmetscher spielen. Später zogen wir nach Kasachstan um. Da lernte ich „ordentlich“ russisch sprechen, aber ich war damals schon 13. Zu Hause haben wir immer deutsch gesprochen, klar, dass es kein klassisches Deutsch war, aber es war sehr reich an Redewendungen, Sprichwörtern und treffenden Ausdrücken. Meine Eltern stammten aus Bauernfamilien, waren auch selber Bauern – „Kolchos-

KULTUR niki“. Vielleicht hätten sie aus ihrem Leben auch mehr gemacht, aber dazu ist es nicht gekommen. Es war wieder der Lauf der Geschichte... Allerdings konnten wir Kinder unser Leben so gestalten, wie wir es wollten. Ich studierte in Nowosibirsk deutsche Sprache und Literatur bei Viktor Klein; von ihm haben wir alle sehr profitiert, seine große Liebe zum Deutschtum war so was von ansteckend, dass wir uns alle verliebten: in die deutsche Sprache, in die deutsche Literatur und Kultur... Ich war da sicher keine Ausnahme. N.R.: Längere Zeit waren Sie als Fernsehjournalistin tätig. Das deutsche Programm „Guten Abend!“ war bei den Russlanddeutschen sehr populär. Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an diese Zeit zurückdenken? R.S.: An die Menschen, denen ich begegnete, an die vielen Gespräche, die ich mit ihnen führte, und an die langen Abende am Schnittplatz, wo aus kilometerlangen Streifen Bilder entstanden, die die Geschichte unseres Volkes festhielten. Ich war sehr viel unterwegs und habe hart arbeiten müssen, die ersten Jahren war ich allein für alles zuständig: für die Recherchen, die Aufnahmen, die Drehbücher, die Ausstrahlung, vor allem aber war es die Verantwortung vor dem Zuschauer. Fernsehen ist eine tolle Sache. Ich vermisse meine Sendung sehr. Aber für wen sollte ich heute dort noch deutsche Programme machen? Meine Zuschauer sind ebenfalls hier. N.R.: Welche Erinnerungen an die russlanddeutsche Intelligenz sind Ihnen besonders viel wert? R.S.: Da muss ich wieder an das Theater denken, es war der Mittelpunkt des intellektuellen Lebens unseres Volkes. Sehr oft versammelten wir unter unserem Dach Schriftsteller, Komponisten, Künstler, Lehrer und unterhielten uns über die weitere Entwicklung der deutschen Kultur auf kasachischem Boden. Es waren Menschen, die genauso wie wir auf alles Deutsche versessen waren: Andreas Kramer, Waldemar Weber, Helmut Heidebrecht, Konstantin Ehrlich, Nora Pfeffer, Nelly Wacker, Johann Windholz, Artur Hörmann, Robert Leinonen, Wendelin Mangold – diese Liste ist unendlich. Aber besonders teuer sind mir die Erinnerungen an Herold Belger. An ihn denke ich sehr oft. Er war und bleibt für mich ein großes Beispiel. Sein multikulturelles Denken, sein vielfältiges Schaffen und sein enormer Fleiß sind faszinierend. Für mich ist er ein wahrer Held unseres Volkes. Dabei ist er so was von menschlich! Ich habe ihn auch öfter privat erlebt, am

Teetisch, mit seiner Frau, wo wir längere Gespräche über das Bestehen der Literatur führten, im Deutschen Haus Almaty, in der deutschen Redaktion des kasachischen Fernsehens, wo er immer sehr sachlich, kompetent und ruhig seine Meinung äußerte...

vom Leben noch viele schöne Begegnungen und Augenblicke. Allen Zuschauern des ehemaligen Deutschen Theaters und dem Publikum vom „Guten Abend!“Programm wünsche ich ebenfalls viele schöne Augenblicke in ihrer neuen alten Heimat Deutschland.

N.R.: Wie geht es Ihnen hier in Deutschland? R.S.: Danke, gut. Ich führe ein bescheidenes, ruhiges Leben, bin als Dozentin an einer Sprachenschule in Münster, Nordrhein-Westfalen, tätig. Natürlich vermisse ich meine Arbeit in Kasachstan, natürlich denke ich sehr oft an alles, was ich dort erlebt habe, aber es ist vorbei. Ich versuche, meine innere Unruhe zu verbergen und mich in einer anderen Position wohl zu fühlen. Ich glaube, allmählich gelingt es mir.

N.R.: Welche Eigenschaften muss Ihrer Meinung nach ein Deutscher aus Russland besitzen, wenn er sich in seiner neuen Heimat glücklich fühlen möchte? Sind Ihnen denn solche Menschen bekannt? Gehören Sie zu Ihnen? R.S.: Dazu habe ich keine Antwort. Ich möchte auch nicht banal sein und irgendwas von „Wurzeln“ oder sonstige Begriffe erwähnen. Mir scheint, es ist sehr individuell. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann: Es gibt keine Nationalität „Russlanddeutsch“, es gibt nur die Nationalität „Mensch“, und als Mensch kann man überall glücklich sein. Der Begriff „Glück“ gehört eher zu einer anderen Kategorie, und es spielt keine Rolle, wo man damit beschert wird: Ob dort, woher wir kommen, oder hier, wo wir gelandet sind. Und meiner Ansicht nach gibt es sehr viele unter denen, die sich als Russlanddeutsche bekennen und genauso denken wie ich.

N.R.: Was bedeutet für Sie der Begriff ZEIT? R.S.: Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Vielleicht ist es auch nicht so wichtig. Aber wenn ich jetzt so auf Anhieb die Frage beantworten sollte, würde ich sagen: Es sind Augenblicke. Und von denen hatte ich in meinem Leben eine Menge. Aber ich denke, dass ich meine Augenblicke noch nicht alle bis zur Neige ausgekostet habe, und erhoffe mir

N.R.: Danke für das Gespräch!

Landsmannschaft sammelt Tipps für die kulturelle Breitenarbeit – Unterstützung ist gefragt! Liebe Landsleute, viele von Ihnen, die sich ehrenamtlich in der landsmannschaftlichen Kulturarbeit vor Ort engagieren, kennen das: Man möchte eine Veranstaltung auf die Beine stellen, die möglichst viele anspricht und begeistert, und weiß nicht so recht, wie man es anpackt. Es gibt aber Ortsgruppen, die diese schwierige Aufgabe alljährlich mit beneidenswerter Kreativität meistern und dadurch nicht nur die eigenen Landsleute anlocken, sondern auch einheimische Mitbürger. Ein Gedanken- und Erfahrungsaustausch könnte allen nützlich sein, sowohl den Erfahrenen als auch den weniger Erfahrenen. Zu diesem Zweck will die Landsmannschaft eine Datenbank zur kulturellen Breitenarbeit anlegen, eine Art methodische Sammlung wertvoller Tipps zur Kulturarbeit vor Ort. Es sollen Materialien zu themenbezogenen Veranstaltungen wie Szenarien, Gedichte, Lieder, Geschichten etc. gesammelt werden, die nach Wunsch per E-Mail, auf CD oder ausgedruckt auf Papier per Post abrufbar sind. Das könnte nicht nur die kulturelle Breitenarbeit aufwerten, sondern auch den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Orts- und Landesgruppen der Landsmannschaft fördern. Damit eine solche Datenbank zusammenkommt und von vielen genutzt werden kann, ist vor allem breite Unterstützung gefragt. Ortsgruppen bzw. Kulturbeauftragte, die zum Aufbau der Datenbank beitragen können, melden sich bitte bei Nina Paulsen, Redakteurin von VadW. Kontakt: Nina Paulsen (0911-6279253; E-Mail: [email protected]) 15

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SPENDEN

Spendenliste (bis 31. Dezember 2010) Stuttgarter Volksbank AG, Konto-Nr.: 214758001, BLZ 600 901 00 Aberle Emil 20 Abrams Peter 20 Ackermann Albert 50 Ackermann Eduard 20 Ackermann Eleonora 15 Ackermann Maria 10 Ackermann Nina 20 Ackermann Reinhold 30 Aippersbach David 100 Albert Valentina 40 Alexander Oskar 25 Allerdings Arthur 20 Allerdings Arthur 30 Allmendinger Felix 30 Allmendinger Günter 20 Altergott Maria 20 Aman Ida 10 Aman Melita 15 Amann Josef 20 Ammon Erwin u. Anna 20 Ammon Harry 15 Anhalt Erna 10 Anhölcher Anna 20 Anhölcher Josef 10 Antoni Alexander 20 Arendt Adolf 20 Arndt Frieda 10 Arndt Nikolaus 10 Arnhold Elsa 15 Arnhold Emma 15 Arnold Eduard 20 Arnold Johann 10 Artes Erika 30 Artes Jakob 30 Asberger Wendelin 10 Aschenbrenner Josef 10 Aschenbrenner Rosa 20 Auerbach Arthur 20 August Rosa 30 Aust Lilia 10 Axt Alexander 30 Bach Konstantin 20 Bachmann Katharina 20 Bachmayer Helena 10 Bader Edith 100 Bader Olga 30 Bähr Susanne 15 Baidinger Irma 30 Baitinger Oksana 30 Ballardt Frieda 5 Ballardt Lydia 50 Balles Heinrich 10 Balzer Erich 20 Banik Frieda 20 Bart Eduard 30 Bart Elisabeth 70 Bartle Adolf 10 Bartle Katharina 10 Bartuli Emilia 20 Bastian Viktor 100 Bauder Reinhold 10 Bauer David 20 Bauer Emil 30 Bauer Erika 50 Bauer Erna 10 Bauer Valery 30 Bauer Wilhelm 20 16

Baumeister Gottfried 20 Baumeister Johannes 50 Bawirzanski Erna 15 Bayer Emma 30 Beck Arthur 25 Beck Ernst 25 Beck Ewald 15 Beck Friedrich 20 Becker Elvira 10 Becker Franz 50 Becker Heinrich 10 Becker Hermann 13 Becker Irma 5 Becker Maria 30 Beerle Marta 20 Beichel Alexander 10 Beierbach Karl 10 Beierle Friederike 25 Beitinger Siegfried 50 Belitzer Feofilia 20 Beller Lilli 25 Bellon Waldemar 10 Belz Erna 10 Bender Ida 30 Benner Friedrich 20 Benz Gustav 20 Berg Alwine 30 Berg Nikolaus 25 Bergen Heinrich 30 Berger Rafael 30 Bernhardt Reinhold 50 Besler Gerhard 10 Betz Rosa 10 Betzler Ottilia 100 Beutelspacher Wilhelm 10 Bibelheimer Richard 30 Bidlingmaier Artur 30 Biedlingmeier Edith 50 Bille Alexander 10 Biller Artur 10 Biller Valerij 15 Binfet Valentin 10 Bippus Lilia 30 Birkenstock Josef 10 Birkenstock Josef 30 Birkenstock Martin 15 Birkholz Annemarie 20 Bischof Martin 20 Bitter Amalia 20 Bittermann Christian 20 Bittermann Viktor 20 Bitz Andreas 10 Bitzer Gottfried 10 Black Josef 50 Blattner Georg 50 Bleich Hildegard 50 Böhm Alexander 50 Böhm Lukas 20 Böhm Zita 20 Bohn Arthur 10 Bohn Valentina 10 Bokk Olga 30 Bokk Olga 30 Borgart Alexander 25 Bosch Anton 50 Bossert Anton 20 Braidt Jacob 10 Bratzel Emil 10 Bratzel Emma 20

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Brauer Johann 20 Braun Adelina 15 Braun Arkadi 20 Braun Elena 10 Braun Georg 20 Braun Karl 10 Braun Katharina 40 Braun Reinhold 10 Braunagel Magdalena 10 Brausemann Christian 10 Brecht Viktor 10 Brecht Waldemar 30 Breider Eduard 15 Breisch Bruno 20 Breitenbach Selma 20 Brekel Elisabeth 20 Bresch Edmund 20 Brettreich Olga 100 Brier Tamara 20 Brim Franz 10 Brinster Erika 20 Brinster Ilse 25 Brodt Ida 15 Brodt Waldemar 20 Brose Wilhelm 20 Brückmann Lydia 10 Brügemann Viktor 10 Brunnmeier Oskar 15 Brunsch Lilli 10 Brunsch Magdalena 30 Buchner Augustinus 20 Buck Regina 30 Bühl Willi 10 Bühler Rudolf 15 Buhler Walter 30 Bulke Peter 30 Bullach Rosa 15 Burau Karl 30 Burbach Olga 20 Burkhardt Eduard 30 Bürkle Herbert 30 Busch Wassili 25 Büschel Emmanuel 30 Butsch Eduard 20 Butsch Frieda 15 Buttau Gotlieb 20 Büttner Kurt 50 Chikin Svetlana 10 Dalinger Lilli 20 Damm Eugen 10 Daubert Katharina 20 Daudrich Ludwig 25 Daungauer Viktor 20 Daus Nina 30 David Richard 15 Deck Adam 15 Degenstein Eleonora 100 Dehl Roland 20 Deibert Eduard 15 Demling Peter 30 Demo Adele 25 Dening Albert 10 Denis Franz 20 Denis Johannes 20 Denneng Reinhold 15 Deobald Paulina 30 Dercho Frieda 15 Dering Julius 30 Detzel Reinhold 10 Deutsch Peter 20

Dewiwje Valentine Dick Arthur Diegel Anna Diel Gottfried Diel Talita Diener Georg Dieno Harold Dieterle Klara Dietrich Eugen Dietrich Johannes Dietz Georg Dillmann Maria Dinges Johannes Dinges Viktor Dinkel Waldemar Diwiwi Ida Diwold Anna Domdei Oskar Donhauser Johann Donis Erika Dornhof Johann Dorochow Lidia Dörr Eduard Dosch Georg Dosch Johannes Dreiling Cäcilia Dreser Alexander-Josef Drewler Irma Driediger Katharina Dubs Katharina Dück Elvira Dück Jakob Dück Marta Dukart Georg Dum Ewald Dümmel Walter Duttenhöfer Georg Dyck Margarete Ebel Klemens Ebel Paul Ebel Waldemar Eberhard Eva Eberle Adele Eck Mina Eckert Mathias Eckmann Erna Eckroth Alfred Eckstein Hilda Ehly Rudolf Ehmann Philippina Ehrmann Reinhard Eichmann Viktor Eippert Alfred Eisenbraun Elsa Eisenbraun Vera Eisfeld Alfred Eiswirth Gottlieb Elis Agathe Elsässer Gustav Elsässer Maria Emmer Franz Enders Heinrich Engbrecht Irma Engel Helene Engel Katharina Enns Irene Epp Heinrich Epp Heinz Epp Peter Erfle Melitta Erlenbusch Elsa

20 15 10 20 20 20 10 20 30 15 15 5 10 20 10 10 50 10 10 10 15 10 30 20 10 10 10 10 10 10 30 80 20 30 30 10 10 10 30 25 50 10 20 10 50 10 30 20 50 20 50 15 20 20 10 20 15 20 50 10 30 20 20 50 20 10 20 15 10 25 20

Erlenbusch Holdreich Ernst Margareta Esch Olga Esch Olga Essig Erna Eurich Alexander Evdokimova Galina Evert Maria Fahn Josef Falkenstern Frieda Fast Walter Faut Leontina Feer Elsa Fegele Johann Fehr Viktor Feininger Philipp Felde Waldemar Felker Otto Feller Anton Feller Pius Felsing Georg Ferber Waldemar Fetsch Anton Fetter Hermann Fettich Anton Fichter Georg Fichtner Anneliese Fichtner Felix Fichtner Heinrich Fichtner Rudolf Fichtner Waldemar Fichtner Wilhelm Fink Andrej Fink Anna Fink Woldemar Fischer Gabriel Fischer Gerhard Fischer Herbert Fischer Josefina Fischer Otto Fischer Peter Fischer Rochus Fischer Rudolf Fischer Taisia Fischer Theodor Fischer Waldemar Fischer Walter Fitz Gudrun Fitz Valeri Fix Georg Flach Alexander Flad Wilhelm Fleischauer Leonhard Fleischmann Juri Flemmer Anna Fliegert Helmut Fode Horst Föll Friedrich Föll Theresa Fomiceva Alexandra Fraind Karl Frank Alita Frank Barbara Frank Emilie Frank Otto Frank-Buttau Sophie Frank-Buttau Sophie Franz Irma Franz Jakob Frei Michael

20 15 15 30 20 10 30 20 50 10 20 20 20 10 40 30 50 30 15 15 30 10 50 20 10 10 30 20 20 10 15 20 10 20 25 30 10 10 50 15 10 20 20 15 20 10 10 15 50 20 25 25 10 10 10 30 30 10 20 15 20 20 10 10 20 10 20 30 20 20

Freier Robert Freitag Eduard Freund Waldemar Frick Anatoli Frick Harry Frick Irma Frick Jakob Friedel Lilly Fries Viktor Friesen Heinrich Friesen Hilde Friesen Ida Fritz Karl Fritz Oskar Fritz Viktor Fritzler Elvira Fröhlich Artur Fröhlich Emma Fröhlich Franz Funk Jakob Funkner Alexander Fütterer Joachim Gaal Ekaterina Gass Emma Gaus Alexander Gaus Alexander Gazke Wilhelm Gebhardt Hilda Geckel Tatjana Geddert Peter Geibel David Geist Ida Geistdörfer Bruno Gelzenlichter Eduard Gemar Heinrich Gensch Adele Gerber Peter Gerein Michael Gette Philipp Giebelhaus Johann Gienger Lydia Gieß Wilhelm Gieswein Maria Gildermann Alexander Giller Lidia Gillung Helmut Ginkel Jakob Glatt Adolf Glatt Christina Glaubez Helmut Glekler Wilhelm Glöckler Helene Glöckner Leo Göhring Eduard Goossen Elisabeth Goossen Elisabeth Göring August Gossmann Johannes Götz Gottlieb Götz Michael Gradwol Alexander Graf Alexander Graf Michael Grauer Alexander Greb Viktor Grenz Nikolaus Grenz Walter Grieb Tatjana Grin Alexander Grizfeld Maria

10 60 20 20 30 25 10 10 10 75 20 10 20 20 200 10 10 50 20 20 20 10 10 30 20 20 20 10 15 50 10 25 20 50 10 20 10 20 50 25 20 50 20 30 50 50 10 20 10 15 20 10 10 20 10 10 10 10 10 25 20 100 20 20 50 30 50 100 20 15

SPENDEN Gromut Alexander Groo Viktor Groß Pius Grötzinger Waldemar Grummet Alexander Grün Amalie Grün Elvira Grüner Artur Grünwald Nikolai Grunwald Reinhold Grüssmer Ignaz Gugel Viktor Güldner Herbert Guschakowski Halina Gutfreund Pius Gutmüller Adolf Gutschmidt Georg Gysa Nina Haas Eduard Haas Frieda Haas Frieda Haas Karl Hackmann Oswald Hackmann Oswald Häfner Rudolf Hägelen Harry Haid Liana Halblau Helmut Halter Olga Hamburg Frieda Hamburg Gottlieb Hamm Anatoli Hammermeister Rita Handschuh Leo Harder Peter Häring Erwin Häring Rolf Harsch Amanda Harsch Emilie Hartmann Jonathan Hartmann Julia Hartmann Lilli Hartmann Nadja Hartter Erich Hartung Hilde Hass Albert Hauck Johannes Hauk Katharina Hausauer Albert Häuser Anton Haydt Ernst Hecht Eduard Heckel Matthias Heckmann Valentina Heer Karl Hegele Ernst Heidebrecht Alexander Heidebrecht David Heidebrecht Gertrud Heidebrecht Peter Heidt Alexander Heidt Konrad Heim Edmund Heimann Lilli Heimann Lydia Hein Frieda Hein Irma Hein Waltraud Heinle Albert Heinrich Hilda Heinrichs Helena Heinz Brunhilde Heinz Georg Heinz Josef Heinz Reinhold Heinz Rosa Heinze Waldemar

20 Heißler Lydia 25 10 Heitzmann Artur 25 20 Helbling Michael 25 Helfenstein Albert 20 10 Helfrich Alfons 40 40 Helfrich Eugen 5 30 Hellert Nelli 30 10 Hellmann Michael 10 30 Helwart Barbara 50 10 Helwer Waldemar 10 15 Helwig Viktor 30 20 Hempel Johann 20 20 Hempel/Weber 50 20 Henke Edgar 10 Henne Nelly 50 15 Hensel Viktor 10 20 Herb Katharina 15 30 Herb Odalina 10 20 Herber David 20 10 Herber Karl 30 15 Herbolt Herta 10 20 Hergert Maria 30 10 Hergert Maria 20 25 Hergert Waldemar 100 20 Hermann Alexander 30 25 Hermann Arthur 5 50 Hermann Herbert 10 20 Hermann Joseph 15 50 Hermann Ludmila 15 20 Herrmann Valentina 5 40 Hertje Andreas 20 20 Herwerth Hilde 20 10 Herzog Adolf 30 10 Herzog Amalie 30 5 Herzog Ida 10 10 Herzog Peter 10 30 Herzog Valentin 50 20 Hetterle Elvira 20 5 Hettich Nadja 20 10 Hieb Martha 10 20 Hildebrand 50 Anganete 30 10 Hildebrand Jakob 15 20 Hildermann Anna 10 10 Hildner Edmund 20 40 Hill Heinrich 10 20 Hilt Wilhelm 50 10 Hinkel Elisabeth 20 30 Hinkelmann Ella 30 10 Hinz Reinhold 10 20 Hirsch Adam 20 20 Hirsch Ludwig 20 20 Hochhalter Sophia 20 20 Hof Lilli 10 10 Hoffart Katharina 15 30 Hoffart Maria 15 20 Hoffart Michael 20 50 Hoffart Raphael 25 Hoffmann Ella 20 20 Hoffmann Katharina 20 15 Högele Erwin 50 30 Högele Josef 50 15 Höhn Edgar 20 20 Höhn Emil 10 10 Holowtschenko 20 Margarete 30 20 Holstein Iwan 60 20 Holzer Johannes 30 10 Holzer Rochus 20 20 Holzer Rosa 50 20 Hölzer Viktor 15 15 Holzrichter Aganeta 30 20 Honstein Georg 20 50 Hooge Martha 30 30 Hoppe Johannes 30 20 Horn Emma 5 10 Hörner Adam 30 20 Hörner Adolf 50 15 Hörner Helene 20 10 Hörner Josef 20

Hörner Michael 25 Horst Rosa 20 Höschele Richard 30 Hottmann Grete 15 Huber Heinrich 20 Huber Lydia 50 Huber Reinhold 20 Huber Richard 15 Huber Walter 20 Hübert Lilli 20 Hubert Sinaida 10 Huhn Waldemar 15 Humann Eugenie 25 Hummel Anna 50 Hummel Georg 20 Hummel Günther 20 Hummel Jakob 25 Hummel Meta 20 Hunecker Anton 50 Hunecker Gertrud 50 Hunecker Mathias 10 Hunger Maria 30 Hunkele Johannes 10 Ibach Lydia 20 Idt Ella 10 Ikkert Lilija 20 Illenseer Bernhardine 20 Illenseer Georg 25 Illenseer Hans 50 Illenseer Michael 20 Illg Ilse 50 Isaak Helene 15 Isaak Maria 20 Isaak Walter 25 Jäger Emanuel 20 Jäger Viktor 20 Jakob Frieda 10 Janz Erhard 30 Janzen Susanna 20 Janzer Maria 25 Janzer Michael 30 Jegel Maria 30 Jochim Josef 50 Jochim Valentin 10 Joos Andreas 10 Joos Franz 20 Joos Nikodemus 10 Jundt Sinaida 15 Jung Alwine 15 Jung Alwine 20 Jung Emil 25 Jung Johann 15 Jung Johannes 11 Jürgenson Alexander 30 Jurk Paulina 30 Kaab Otmar 20 Käfer Ebba 30 Käfer Johann 50 Kähm Alexander 20 Kähm Robert 10 Kaiser Anton 30 Kaiser Emma 10 Kaiser Franz 20 Kaiser Frieda 20 Kaiser Herri 10 Kaiser Larissa 10 Kaiser Rafael 30 Kambarow Alexander 10 Kaminski Valentine 20 Kammerer Friedrich 10 Kammerer Jakob 20 Kammerer Klara 20 Kampen Johann 100 Kandlen Viktor 15 Karew Maria 10 Karsten Stefan 30 Kary Jakob 30

Liebe Landsleute, Ende des letzten Jahres haben wir Ihnen unsere Festschrift zum 60-jährigen Jubiläum der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. zugeschickt. Viele von Ihnen haben prompt reagiert und uns wie schon in so vielen Jahren davor Spenden in beträchtlichen Umfang überweisen. Wir danken Ihnen dafür ganz herzlich - zumal wir wissen, dass der eine oder andere von Ihnen finanziell nicht auf Rosen gebettet ist und jede zusätzliche Ausgabe ein Opfer bedeutet. Wir versichern Ihnen, dass wir jeden Cent ausschließlich für unsere Arbeit zum Wohle der Deutschen aus Russland verwenden werden, und hoffen auf Ihre weitere Treue zu Ihrer Landsmannschaft. Adolf Fetsch, Bundesvorsitzender, im Namen des Bundesvorstandes Kasischke-Kämmler Lucie Kasper Robert Kaufmann Maria Kautz Johannes Kauz Alfred Keding Gerhard Keib Nelja Keilbach Leo Kelbler Katharina Keler Anna Keller David Keller Elisabeth Kellermann Edmund Kelln Viktor Kempf Adina Kerbel Heinrich Kern Piada Kessler Alwin Kessler Elvira Kessler Herbert Kessler Johann

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Ketterer Johann Ketterling Adam Kexel Samuel Kiau Joachim Kibowski Olga Kiefel Johann Kiefel Lydia Kiefel Michael Kiefel Thekla Kiefer Emma Kiefer Peter Kiemele Karl Kiess Agnes Kimmel Viktor Kinas Otto Kindsvater Frieda Kinsel Friedrich Kinsel Viktor Kinsfater Rudolf Kirchgessler Josef Kirchkessler Katharina 17

30 20 20 20 20 20 15 50 20 20 20 50 30 20 10 60 15 50 20 20

Kirschenmann Anna Kirschenmann Christian Kisselmann Alexander Kissmann Viktor Kister Eduard Klassen Andrej Klassen Jakob Klassen Wilhelm Klaus Adelheid Klaus Johannes Klause Ludmila Kleimann Valentina Klein Egon Klein Emma Klein Georg Senior Klein Margarete Klein Margarete Klein Robert Klemm Irmgard 30 Klett Ilse

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SPENDEN Klingmann Maria Klinkmann Philipp Klotz Anton Kludt Arno Kludt Erich Kludt Hilmar Klukas Gerhard Knaub Arnold Knaub Friedrich Knauer Herbert Knauer Jakob Knauer Martha Knaus Edmund Knaus Heinrich Knecht Helmut Knippel Konrad Knorr Lydia Koch Albert Koch Maria Koch Peter Kohl Michael Kohl Peter Köhler Andreas Köhler Karl Kohlhaas Maria Kohlmai Johannes Köhn Johann Kolb Johann Kolosova Irma König Peter Konn Waldemar Konrad Else Konstanz Albert Kopp Boris Kopp Georg Kopp Lydia Kopp Rita Kopp Rudolf Köpplin Viktor Korsch Irene Koslowski Alma Kovalenko Nadja Kraft Eveline Kraft Georg Kraft Johannes Kraft Kasper Kraft Kasper Kraft Mathilde Kraft Peter Krahnke Elena Krämer Arnold Krämer Georg Kramer Wilhelm Kratt Hans Kratz Heinrich Kraus Alexander Krause Arno Krauß Adolf Krauter Elvira Kreick Waldemar Kremring Reinhard Krenzler Lidia Kress Innozenz Kretschmann Elisabeth Krieger Elli Kristian Valentin Kröger Abram Krohmer Erich Krohmer Harry Krohmer Kurt Harald Krohmer Kurt Harald Krohmer Willi Kroll Renate Kromer Erna Kromm Eleonora Kronhardt Christian Kropp Waldemar 18

10 20 10 10 10 10 10 20 20 10 20 50 10 20 15 20 20 15 30 20 15 10 10 20 50 25 40 20 20 10 20 20 10 20 20 15 10 20 40 15 30 10 20 30 50 50 20 15 8 30 20 30 20 20 10 100 20 30 15 15 15 10 15 20 50 20 50 20 20 5 10 20 15 30 10 20 25

Krüger Edmund Krüger Leo Kübler Josef Kudrjaschow Tamara Kufeld Rudolf Kugel Irene Kühl Waldemar Kühl Waldemar Kühlbauch Emil Kühn Alma Kuhn Anetta Kuhn Anna Kuhn Eduard Kuhn Johann Kuhn Melitta Kühn Olga Kuhn Waldemar Kuhn Werner Kühne Alice Kühne Theodor Kukshaus Maria Kunkel Harry Kunz Johann Kunz Josef Kurz Sebastian Kuznecov Ella Kwenzer Siegmund Lackmann Jakob Lafer Maria Laitenberger Maria Lakmann Andreas Lakmann Waldemar Lamp Theodor Lang Georg Lang Lydia Langemann Olga Laskovec Irina Laturnus Olga Laubhan Rita Laue Margarita Laukert Jakob Lautermilch Emma Lebsak Rosa Lechmann Adam Lehmann Lina Lehmann Maria Lehn Otto Lehn Otto Lehr Alfred Leibbrandt Berthold Leibel Johannes Leibham Klementine Leicht Helmut Leicht Olga Leier Robert Leinweber Ruth Leipold Magdalena Leipold Magdalena Leippi Rudolf Leiwesmeyer Paul Lemke Eduard Lemmer Paul Lenert Joseph Leonhardt Alexander Lepp Peter Lich Anna Lichtinwald Olga Liebrecht Hermann Lindt Alma Lingor Wendelin Linker Albert Lipp Eugen Lipp Katharina Lipp Melitta Lir Elisabeth Litauer August Littke Wulf

VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

20 Löbs Eden 10 Loch Theresia 20 Löffler Helene Lofink David 30 Loginow Sergei 40 Lohmann Andreas 20 Lorenz Hildegard 8 Löwen Peter 30 Luft Maria 25 Lukas Lore 100 Lust Emanuel 20 Lutscher Mathilda 30 Lüttig Freimut 20 Lutz Andreas 30 Lutz Emil 10 Lutz Theodor 20 Lvina Inessa 25 Mack Ernst 10 Mack Willi 10 Magel Alexander 20 Mähler Helli 15 Mahlerwein Paul 30 Mai Wladimir 10 Maier Alexander 10 Maier Egon 10 Maier Elsa 10 Maier Frieda 10 Maier Gustav 15 Maier Irma 20 Maier Klemens 20 Maier Viktor 10 Major Ottomar 10 Malchasow Helene 10 Malsam Alfons 10 Malsam Erna 10 Malsam Johannes 20 Malsam Josef 15 Malsam 10 Maria-Agatha 100 Malsam Rosa 50 Mann Waltraut 50 Mantai Amilda 50 Marquardt Arlana 10 Marquardt Emma 30 Marquardt Maria 10 Marquardt Valentin 10 Marsal Alexander 10 Marsal Anna 20 Marsall Arthur 50 Martel Eugen 10 Martens Johann 20 Martin Alwine Martin David 50 Martin Emil 10 Martin Irma 10 Martin Natalia 30 Martin Zacharias 10 Maser Andreas 50 Maser Oskar 50 Mastio Rosa 10 Materi Josef 80 Mathea Ella 10 Matheis Richard 50 Matt Hubert 15 Mattheis Erna Mattwich Artur 20 Mattwich Waldemar 30 Mauch Alexander 30 Mauch Emma 15 Maul Irene 15 Mäule Herta 40 Mäule Melitta 15 Maurat Martha 15 Maurer Klara 10 Maurer Peter 10 Maurer Rolf 15 Maus Maria 15 Mauser Otto 30 Mayer Arthur 10 Mayer Berta u. Irma

15 20 20 20 20 10 20 10 20 10 15 10 10 10 50 15 15 10 10 50 40 20 20 10 20 10 10 20 10 10 30 15 10 20 20 20 20 30 50 20 30 20 30 25 30 10 20 25 20 20 40 15 30 30 30 25 60 20 10 30 10 15 20 15 25 20 20 25 20 20 50 50 10 10 5 85 20 10 20

Mayer Emil 20 Mayer Eugen 30 Mayer Johannes 10 Mayer Karl 20 Mayer Maria 20 Mayer Wilhelm 50 Meisner Erna 10 Menderlen Robert 20 Meng Alexander 20 Merdian Rosa 30 Merdian Rosa 10 Merk Maria 10 Merkel Ella 20 Merkel Frieda 20 Merkel Ida 30 Merkel Jakob 20 Merkel Johannes 20 Merkel Magdalena 10 Merkel Oskar 20 Merklinger Lydia 20 Meser Waldemar 20 Messmer Ludmilla 5 Metzger Waldemar 20 Michel Waldemar 20 Miller Arno 10 Miller Eduard 50 Mirau Maria 10 Mironov Frieda 15 Mitleider Reinhold 25 Mitleider Reinhold 25 Mittelstädt Friedrich 30 Mohn Susanna 10 Möllmann Amalia 50 Monsch Peter 10 Moser Eugenia 30 Moser Georg 50 Moser Jakob 20 Mülberger Margareta 10 Müller Albert 15 Müller Arnold 35 Müller Eduard 50 Müller Elisabeth 20 Müller Johannes 15 Müller Karl 10 Müller Katharina 20 Müller Maria 30 Müller Meta 10 Müller Nadeshda 30 Müller Rosalina 10 Mündt Elvira 10 Mut Emma 10 Muth Alexander 10 Nafziger Franz 10 Nagel Gottlieb 15 Naifeld Elena 15 Nass Erika 20 Naumann Viktor 20 Naumowa Helena 25 Neb Adele 30 Neher Otto 20 Nehlert Arno 10 Neigel Klemens 20 Netzel Gerhard 20 Neu Alexander 20 Neufeld Aganeta 20 Neufeld Alexander 100 Neufeld Johannes 10 Neufeld Katharina 50 Neufeld Maria 25 Neufert Albert 20 Neugebauer Otto 20 Neumann Franz 30 Neumüller Frieda 10 Neumüller Reinhold 10 Niedens Emma 10 Niedenthal Arthur 15 Niederhaus Benjamin 30 Nikel Robert 30

Nowakowski Alexander Nürenberg Helmut Nürnberg Waldemar Nuss Mathilde Obermann Edmund Obst Anna Ochs Eugen Ochs Katharina Ochsner Albert Ohngemach Helene Olheiser Maria Ortmann Oxana Östreich Klara Östreich Klara Ott Jakob Ottmar Arthur Ottmar Ida Pabst Karl Pagel Viktor Palmer Elly Pankratz Peter Pankratz Sieghard Paschenko Svetlana Pasternak Lydia Pätkau David-Peter Paul Johann Pauls Andreas Pazel Anna Pehl Ida Penner Nikolaus Pertsch Anna Perwuchin Olga Peter Josef Peters Anna Peters Johann Peters Lina Peters Tamara Pfeffer Salvador Pfeifer Elisabeth Pfeifer Ella Pfeifer Rafael Pfeifer Valentin Pfeiffer Lilii Pflug Ilse Pflüger Wendelin Pfund Johann Philipp Markus Philipps Rosa Pidde Harold Pinecker Alexander Pinneker Frieda Pleines Frieda Polestschuk Mina Polle Nelli Polle Viktor Pracht Martha Prediger Andreas Preis Valentina Pries Samuel Pritzkau Johann Probst Alexander Prochnau Erich Prokopjewa Alma Putinzewa Maria Quiring Otto Quiring Otto Rabina Klara Raiser Ida Raiser Johannes Ramich Alexander Rapp Ernst Rapp Valentina Rapp Walter Rausch Harry Reber Roland Reh Walentina Reh Wilma Rehberg Erich Reich Gerta

10 20 30 30 15 20 20 20 15 20 20 10 20 20 30 50 10 10 30 10 25 50 30 15 20 30 20 30 10 30 50 20 15 30 10 25 20 20 10 10 30 10 20 20 20 50 20 50 20 20 50 20 20 50 10 40 30 10 20 20 25 20 10 10 10 20 50 50 40 30 20 10 30 30 30 15 30 15 15

Reich Robert Reichert Matthias Reigert Andolina Reimann Pauline Reimchen Julia Reimer Nikolaj Reinhardt Klara Reiser Irma Reisig Robert Reiss Paul Reiswich Valentina Reitenbach Erich Reitenbach Fanny Rempel Ekaterina Rempfer Nelli Renner Irma Renner Johann Renner Rudolf Renpenning Kornelius Renz Ewald Renz Viktor Rerich Olga Reschke Anatoli Retzlaff Heinrich Richter Alfred Ricker Albert Riedlinger Helmut-Johann Rieger Bernhard Riemer Alexander Riesen Kornelius Riesenweber Berthold Riesling Johann Riffel Katharina Risch Emilia Risch Emilia Ritter Konrad Ritter Viktor Ritzel Tina Rivinius Erwin Roch Artur Röhm Martha Röhrig Irma Roller Johann Roller Nikolaus Roller Reinhold Rollheiser Elvira Romanenko Elvira Römmich Ewald Römmich Irene Römmich Simon Römmich Viktor Römmich Viktor Rosen Lydia Rosenberg Frieda Roßkopf Hedi Roth Artur Roth Johannes Roth Reinhold Roth Viktor Röther Johann Rott Helena Rud Lidiya Rudel Viktor Ruf Paul Ruff Arthur Ruff Edgard Ruff Rosa Ruff Wladimir Sabelfeld Heinrich Sabinus Josef Sabot Josef Sabrowski Klemens Sagel Andreas Sagel Rosa Saibel Hilda Saleski Johann Sali-Becker Anton

30 100 15 100 20 10 10 20 20 10 10 50 25 10 30 15 25 10 20 10 50 20 12 10 15 50 20 20 20 15 50 10 30 10 10 10 20 8 50 30 30 10 10 15 20 10 50 30 20 20 30 30 30 10 20 10 10 10 15 10 25 10 20 30 10 30 20 30 30 30 50 20 20 30 20 20 20

SPENDEN Salos Peter 30 Salzmann Rosa 50 Sandt Christian 15 Sartisohn Helena 10 Sartison Georg 30 Sartison Heinrich 10 Sattler Katharina 20 Sauerwein Eleonora 10 Sauter Anna 10 Sawatzky David 15 Schaaf Christian 10 Schaaf Elisabeth 15 Schacht Elsa 30 Schaetzle Karlheinz 30 Schäfer Alexander 20 Schäfer Eduard 200 Schäfer Jakob 10 Schäfer Johannes 20 Schäfer Lydia 5 Schäfer Philipp 50 Schäfer Waldemar 35 Schäfer Waldemar 50 Schaffert Waldemar 10 Schaible Johann 15 Schamber Amalia 10 Schamber Johannes 20 Schardt Georg 50 Schardt Johannes 20 Schardt Olga 15 Scharton Margarethe 20 Schatz Eduard 50 Schatz Erika 20 Schauer Johann 25 Schauermann Margarita 20 Schaufler Gerta 20 Schaufler Rudolf 20 Schaulo Jakob 30 Scheeren Werner 10 Scheifler Peter 20 Scheirar Elsa 20 Schell Frieda 20 Schell Johann 20 Schell Nikolaus 30 Schell Waldemar 25 Schellenberg Johann 10 Schellenberg Peter 100 Scheller Karl 20 Schendel Ida 20 Schendel Ursula 50 Schengel Alexander 20 Schenkel Wilhelm 10 Scherer Viktor 20 Scherger Joseph 20 Scherger Viktor 30 Scherle Frieda 30 Scheu Gerda 30 Schick Waldemar 30 Schiffmacher Adolf 25 Schikowski Peter 15 Schill Elvira 30 Schiller Ernst 20 Schiller Gottfried 10 Schiller Margarita 20 Schiller Waldemar 50 Schindler Eduard 15 Schkalej Max 10 Schlaht Theodor 20 Schlecht Adina 30 Schlecht Erni 15 Schlegel Alexander 30 Schleining Peter 30 Schleining Peter 25 Schleining Peter 30 Schlosser Jakob 30 Schlothauer Larissa 10 Schlothauer Rosa 15 Schlotthauer Erna 10 Schlotthauer Heinrich 20

Schmalz Alfons 30 Schmalz Johannes 25 Schmalz Rosa 20 Schmid Sigrid 20 Schmidt Alexander 20 Schmidt Alfred 20 Schmidt Edgar 15 Schmidt Eduard 15 Schmidt Ella 20 Schmidt Emilia 10 Schmidt Emma 30 Schmidt Ernst 20 Schmidt Georg 10 Schmidt Gertrude 10 Schmidt Gottlob 50 Schmidt Heinrich 15 Schmidt Ira 10 Schmidt Irma 20 Schmidt Lydia 20 Schmidt Magdalena 20 Schmidt Melita 20 Schmidt Oskar 15 Schmidt Otto 20 Schmidt Renate 30 Schmidt Rosa 10 Schmidt Rudolf 30 Schmidt Vera 25 Schmidt Viktor 20 Schmidt Waldemar 20 Schmidt Waldemar 10 Schmidtgal Tina 25 Schmidtgall Vera 20 Schmidtheisler Bernhard 10 Schmierer Walter 15 Schmol Albert 15 Schmoll Oleg 3 Schmück Waldemar 10 Schnaidt Maria 30 Schneider Alexander 20 Schneider Alexander 15 Schneider Alexander 30 Schneider Anton 10 Schneider Eugenius 30 Schneider Franz 20 Schneider Friedrich 10 Schneider Johannes 15 Schneider Johannes 30 Schneider Lydia 10 Schneider Reinhold 30 Schneider Rosa 10 Schneider Woldemar 25 Schnellbach Balthasar 50 Schoch Georg 50 Schock Johann 10 Schock Otto 20 Schock Wilhelm 100 Schock Woldemar 30 Schöller Emma 20 Schönemann Anna 20 Schönfeld Georg 20 Schönfeld Rudolf 20 Schöpp Emil 50 Schreder Katharina 10 Schreiber Ljubow 5 Schreider Anna 10 Schreiner Jakob 20 Schröder Heinrich 10 Schröder Heinrich 20 Schröder Lilli 15 Schubert Antonie 50 Schuh Erika 10 Schuh Isabella 25 Schüler Frieda 50 Schuller jun. Michael 10 Schulmeister Thomas 25 Schulz Berta 10

Schulz Frieda Schulz Irma Schulz Jakob Schulz Viktor Schumacher Olga Schumacher Otto Schuster Hans Schützle Theodor Schwab Heinrich Schwab Hilde Schwabenland Lydia Schwarz Erna Schwarz Valentina Schweigert Martha Schweizer Erwin Schwengler Pius Schwengler Rosa Schwindt Adolf Schwitzgebel Emil Seder Agnes Segler Alexander Seibel Ida Seibel Nelli Seifert Nelja Seiler Eduard Selenski Alexander Selensky Engelina Selensky Maria Sellin Gerhard Sembdner Dolly Seng Irma Senger Paul Senger Pius Senn Erna Senn Michael Shirkow Nina Siebert Klara Siebert Nikolaus Siebert Tatjana Siegel Rosa Siegle Larissa Siegle Waldemar Sieler Bruno Sikora Lina Simon Amalia Simon Waldemar Singer Eva Singer Josef Singer Otto Singer-Becker Olga Sinner Amalia Sitter Johann Skowronsky Amanda Spädt Hildegard Spät Konrad Spät Reinhold Spielmann Martha Spomer Hilda Stach Adam Stach Alexander Stach Ewald Staiger Emil Stang Hedwig Stark Selma Stebner Gisela Steigewald Ella Stein Ernst Stein Frieda Steinbach Hugo Steinbring Erwin Steinert Erna Steinwand Manfred Stelz Alexander Sternel Renate Stettin Reinhold Stobbe Erwin Stobbe Peter Stobbe Rolf Stöcker Waldemar

50 10 20 15 10 10 15 50 5 10 25 25 10 10 50 20 15 20 30 10 20 25 20 10 25 20 10 15 20 20 10 15 30 20 15 25 15 40 10 20 20 30 20 50 10 10 15 20 20 30 10 20 20 20 50 30 30 20 30 30 30 15 10 30 20 20 15 20 50 10 10 70 30 10 25 50 30 60 30

Stohler Rudolf 30 Stolinski Elisabeth 20 Stoll Elena 10 Stoll Johann 25 Stolz Reinhold 15 Storz Friedrich 100 Strasser Irma 30 Strauß Eduard 10 Streck Lidia 20 Streck Maria 10 Stroh Edmund 15 Stroh Eugenia 20 Stroh Jakob 15 Stroh Maria 10 Stroh Viktor 25 Stuckert Hilda 10 Stuckert Irene 15 Stuhlberg Robert 20 Stumpf Klara 10 Sudermann Boris 100 Sudermann Susanna 50 Sulzbach Sophie 20 Suter Berthold 30 Sutter Helmut 50 Tatarcuk Katharina 15 Tausch Hildegard 20 Tausch Johannes 50 Tawed Maria 10 Teichreb Helene 30 Teichrib Abram 10 Tempel Alexander 15 Termer Alwina 20 Tetz Emil 20 Tetzlaf Hermann 20 Tews Lilli 20 Thierbach Karl 10 Thumm Erika 30 Thumm Siegfried 20 Thumm Zita 25 Thyssen Theodor 5 Tichonenko Anna 30 Tiz Ludmilla 40 Tiz Ludmilla 65 Tomm Alfred 20 Torno Ella 20 Torscher Olga 20 Töws Gerhard 20 Töws Heinrich 100 Tränkenschuh Maria 50 Trautmann Ida 20 Trautmann Lidia 20 Traxel Waldemar 10 Tretjakowa Ludmilla 20 Tröster Aneta 20 Tröster Nelli 15 Tschechlov Lene 5 Ungefug Karl 15 Unger Heinrich 10 Unger Johann 20 Unger Lothar 10 Urich Eugenia 30 Usinger Lea 30 Usselmann Eduard 40 Usselmann Eugenius 25 Usselmann Eugenius 20 Usselmann Pius 30 Veit Klemens 10 Vix Johannes 50 Vogel Valentina 10 Vogel Wilhelm 25 Vögele Robert 30 Vogt Johann 20 Vogt Marina 30 Vogt Rudolf 5 Vohrer Irmgard 30 Vöhringer Margarete 50 Volk Andreas 15 Volk Barbara 50 Völk David 20 Volk Melchior 15

Volk Sebastian 20 Vollmer Artur 50 Vollmer Franz 50 Vollmer Ida 20 Votteler Arno 30 Votteler Eugen 100 Votteler Franz 20 Votteler Therese 20 Wacker Rolf 20 Wagenleitner Marie 20 Wagner Franz 30 Wagner Irma 30 Wagner Katharina 25 Wagner Margarita 25 Wagner Olga 10 Wagner Oskar 15 Wagner Otto 20 Wagner Rosa 20 Wagner Viktor 25 Waimer Olga 10 Wais-Mebius Regina 10 Wald Josef 20 Wald Maria 15 Waldmann Georg 10 Walender Paul 10 Wallner Ella 30 Walter Alfred 50 Walter Alwina 25 Walter Berta 15 Walter Katharina 20 Walter Katharina 66 Walter Paul 30 Walth Maria 10 Walth Richard 10 Walz Eduard 30 Wanke Herbert 50 Wanner Eduard 10 Wanner Edwin 30 Wanner Michael 15 Wanner Rosa 10 Warth Pius 30 Wasem Nelly 10 Weber Anna 10 Weber Brunhilde 20 Weber Friedrich 15 Weber Oswald 20 Weberling Jakob 30 Wecker Edmund 20 Wedel Jakob 50 Wedler Nina 15 Wegner Amalia 20 Wegner Katharina 30 Wehr Viktoria 15 Weht Johannes 10 Weidenbach Lydia 30 Weikum Reinhold 20 Weilert Berta 20 Weimer Flora 25 Weimer Philipp 25 Weinbender Alexander 10 Weinberger Anna 20 Weingart Katharina 10 Weiss Anna 10 Weiß Ewald 15 Weiß Otto 25 Weißbeck Erwin 10 Weißenborn Helene 15 Weiz Anna 50 Weiz Maria 35 Welsch Frieda 10 Welter Anna 10 Wenkeler Viktor 20 Werner Katharina 10 Werner Maria 20 Werner Viktoria 30 Wertmann Lilli 25 Wetzel Alida 20 Wetzel Rosa 15 Wetzler Jakob 10 19

Wiebe Andreas Wiedmeier Charlotte Wiegel Johannes Wiens Gerhard Wiens Johann Wiens Julius Wiesner Amalia Wiesner Samuel Wikenheiser Josef Wild Maria Wildemann Eugen Wilhelm Anton Wilhelm Elisabeth Wilhelm Franz Wilhelm Georg Wilhelm Johann Wilhelm Johann Wilhelm Josef Wilhelm Karl Wilhelm Kaspar Wilhelm Philipp Willhauk Witalij Winter Margarethe Wist Rosa Witt Harry Wolf Alexander Wolf Anton Wolf Anton Wolf Josef Wolf Linda Wolf Olga Wolf Peter Wolff Waldemar Wolke Nelly Wollenberg Reinhold Wormsbecher Alexander Wormsbecher Karl Wotschel Jakob Zacharias Erika Zacher Magdalena Zaiser Katharina Zaiser Oswald Zängler Klemens Zebermann Larissa Zeeb Helmut Zeiger Maria Zeiler Ella Zeller Hugo Zent Lina Zentner Vladimir Zernickel Wilhelm Zernikel Rosa Zerr Barbara Zerr Eva Ziebarth Traute Ziegenhagel Erich Ziegenhagel Hilde Ziegenhagel Ida Zielke Reinhold Zielke Theodor Zimbelmann Viktor Zimmermann (bei Kienzel) Zimmermann Adam Zimmermann Elfriede Zimmermann Franz Zimmermann Georg Zimmermann Waldemar Zinger Anna Zirke Erwin Zirke Jette Zizer Sinaida Zoller Jenni Zweigardt Heinrich Zweigerdt Maria

10 50 10 10 15 20 10 30 15 30 20 5 10 20 50 30 10 15 30 20 10 10 20 30 20 10 20 20 30 10 30 20 20 20 10 30 25 20 20 25 35 30 20 10 20 10 10 15 20 20 50 30 10 20 20 50 10 20 10 20 30 15 20 10 30 20 20 50 30 15 10 15 30 30

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KULTUR

„Kunst ohne Grenzen“ Nürnberger Kulturbeirat zugewanderter Deutscher präsentiert Projekt

D

ie kulturellen Belange der Aussiedler in Nürnberg vertritt der im März 2010 gegründete Nürnberger Kulturbeirat zugewanderter Deutscher. Vom 13. bis 24. Januar stellte der Kulturbeirat in der Ehrenhalle des Rathauses Nürnberg die Ausstellung „Kunst ohne Grenzen“ vor.

„Die Kultur ist die Seele eines Volkes… Wir möchten ein größeres Interesse für die Kultur und Geschichte zugewanderter Deutscher bei der einheimischen Bevölkerung wecken und so für mehr Toleranz, Achtung und Akzeptanz sorgen“, sagte der Vorsitzende des Kulturbeirates 2011, Lucian Mot, bei der Eröffnung. Die Schirmherrschaft über das Projekt hatte OB Dr. Ulrich Maly übernommen. „Wissenschaft und Kunst gehören der Welt an, und vor ihnen verschwinden die Schranken der Nationalität.“ Was einst Goethe sagte, gilt noch heute. Das Motto "Kunst ohne Grenzen" bezog sich hier jedoch nicht nur auf die Nationalität allein, sondern auch auf die vielfältigen Stilrichtungen und Exponate der drei ausstellenden Berufskünstler aus der ehemaligen Sowjetunion. Barbara Bredow, Journalistin und Autorin, stellte die Künstler in ihrer Eröffnungsrede vor. Der russlanddeutsche Architekt, Bildhauer und Maler Wladimir Karius (geb. 1958) stammt aus Barnaul, wo er eine Ausbildung als Diamantenschleifer absolvierte und danach Architektur studierte. Seine ganze Leidenschaft gehört allerdings der Skulptur. Mit besonderer Vorliebe arbeitet Karius mit Wurzelholz, aus dem originelle Plastiken entstehen. Im Rathaus stellte er

Die ausstellenden Künstler (von links) Wladimir Karius, Wladimir Zalyasko und Michail Salomon.

u.a. Skulpturen aus Stein und Baumwurzeln sowie gravierte Straußeneier aus. Mit etwa 40 Gemälden waren die Maler vertreten, der in Moskau geborene Michail Salomon (geb. 1952, seit 2000 in Nürnberg) und der aus der Ukraine stammende Wladimir Zalyasko (geb. 1964). Bei besonderer Vorliebe für klassische Aquarellfarben arbeitet Michail Salomon auch mit verschiedenen anderen Techniken, Öl, Acryl, Pastell und Tusche, und in unterschiedlichen Genres. Die Bandbreite reicht von Porträtmalerei über religiöse

Der Nürnberger Kulturbeirat zugewanderter Deutscher ist aus dem Nürnberger Aussiedlerbeirat hervorgegangen und widmet sich den kulturellen Belangen von zugewanderten Deutschen aus dem Osten. Im Zentrum seiner Aktivitäten stehen Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen, Lesungen und andere Projekte. Außerdem berät er den Nürnberger Stadtrat und die Verwaltung in Fragen, die sich im kulturellen Bereich der aus dem Osten zugewanderten Deutschen ergeben. Dem Kulturbeirat gehören fachkundige Vertreter verschiedener Kulturbereiche aus den Reihen der Banater und Sathmarer Schwaben, der Deutschen aus Russland, Pommern, Preußen, Schlesier, Siebenbürger Sachsen und Sudetendeutschen sowie des BdV und des Hauses der Heimat an. Das Logo des Kulturbeirats stellt eine verzweigte Baumkrone dar, die für die zahlreichen Landsmannschaften und Verbände der zugewanderten Deutschen aus dem Osten steht. Sie haben in Deutschland eine neue, gemeinsame Heimat gefunden und schlagen hier neue Wurzeln - dafür stehen auch die Farben Schwarz, Rot, Gold. 20

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und Bibelmotive, Landschaftsmalerei und Stadtansichten bis hin zur metaphysischen Malerei. Das alles konnte man auch in der Ausstellung betrachten. Wladimir Zalyasko lebt seit 2001 in Nürnberg und wirkt als Diplomkunstmaler, Bildhauer und Designer. Auch er erscheint in seinen Werken als sehr vielseitiger Künstler, der seine Bilder mit verschiedenen Techniken (Acryl und Öl, Aquarelle, Wandmalerei, Mosaike) malt und sich sowohl in zwei- als auch in dreidimensionaler Form auszudrücken weiß. Bei den Atelierstunden während der Ausstellungszeit erhielten die Besucher die Möglichkeit, den Künstlern bei der Entstehung eines Porträts oder einer Holzplastik über die Schulter zu schauen. Gemeinsam ließen die Künstler ein Gemälde entstehen, das eine kreative Verflechtung der Kultur- und Kunsttraditionen der Stadt Nürnberg mit ihren mitgebrachten Erfahrungen darstellt und das sie bei der Finissage am 22. Juni der Kulturreferentin der Stadt Nürnberg, Frau Prof. Dr. Julia Lehner, als Zeichen des Dankes an die Stadt Nürnberg für ihre Unterstützung des Kulturbeirates bei der Verwirklichung des Projektes überreichten. Für die musikalische Umrahmung bei beiden Veranstaltungen sorgte das "Leichte" Duett mit Tamara Leytes und Michael Zarovskiy. VadW

BÜCHERANGEBOT DER LANDSMANNSCHAFT HEIMATBÜCHER 1954, Gesamtübersicht über das Russlanddeutschtum 1955, Geschichte, Kultur, Wolgagebiet 1956, Odessa, Geschichte, Kultur u.a. 1957, Saporoshje, Großliebenthal u.a. 1958, Dnjepropetrowsk, Kronau, Orloff u.a. 1959, Sibirien, Mittelasien, Wolhynien u.a. 1960, Krim, großes Auswanderungsverzeichnis u.a. 1961, Kaukasus, Wirtschaft, Kultur u.a. 1962, Wolhynien, städtisches Deutschtum u.a. 1963, Russlanddeutsche in Übersee 1964, Sibirien, Wolga, Kirchen, Schulen u.a. 1965, Heutige Lage, Schrifttum, Volkstum 1966, Aussiedlung und die Vertreibung 1967/68, Hof und Haus, Kultur (Preis, je HB 1954 bis 1968 - 8,- Euro + Versandkosten) 1969-72, Joseph Schnurr, “Die Kirchen und das religiöse Leben der Rußlanddeutschen”, Katholischer Teil, 23,- Euro, Evangelischer Teil, 19,- Euro 1973-81, Hungersnot, Deportation u.a., 11,- Euro 1982-84, mit Karte der ASSR der Wolgadeutschen, 12,- Euro 1985-89, Geschichte, Literatur, Aktuelles, 10,- Euro 1990/91, Krieg und Frieden, Rückkehr, 10,- Euro 1992-94, Deportation, Ausreise, 284 S., 10,- Euro 1995/96, Heimat Deutschland, Trudarmee, 336 S., 10,- Euro 1997/98, Deportation, Jugenderinnerungen, 340 S., 10,- Euro 2000, I. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- Euro 2000, II. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- Euro Heimatbuch 2001/02, 60 Jahre Vertreibung 10,- Euro HEIMATBUCH 2003, 2004, 2005, 2006, 2007/08 Je 10,00 EURO

WEITERE LITERATUR Dr. E. Biedlingmaier, "Ahnenbuch von Katharinenfeld in Georgien, Kaukasus. Chronik der Familien", 98,- Euro. Bosch/Lingor, “Entstehung, Entwicklung und Auflösung der deutschen Kolonien am Schwarzen Meer”, 7,- Euro V. Aul, “Das Manifest der Zarin”, 7,- Euro D. Weigum, “Damals auf der Krim”, 6,- Euro E. Imherr, “Verschollene Heimat an der Wolga”, 10,- Euro I. Walker, “Fatma” - eine historische Lebensgeschichte aus dem Kaukasus, 10,- Euro J. und H. Kampen, “Heimat und Diaspora”, Geschichte der Landsmannschaft, 8,- Euro Anton Bayr, “Vergessene Schicksale”, 17,- Euro G. Prehn, “Otto Flath. Ein Bilder-Zyklus zum Neuen Testament”, 24,80 Euro G. Orthmann, “Otto Flath, Leben und Werk”, 5,- Euro W. Mangold: “Rußlanddeutsche Literatur”, 7,- Euro J. Warkentin, “Geschichte der rußlanddeutschen Literatur”, 8,- Euro Rosalia Prozel, “Weißer Tee”, 5,- Euro N. Däs, “Alle Spuren sind verweht. Rußlanddeutsche Frauen in der Verbannung”, 10,- Euro N. Däs, “Der Schlittschuhclown”, 8,- Euro N. Däs, “Kochbuch der Deutschen aus Rußland”, 10,- Euro N. Däs, “Laßt die Jugend sprechen”, 5,- Euro N. Däs, “Rußlanddeutsche Pioniere im Urwald”, 9,- Euro N. Däs, “Wölfe und Sonnenblumen”, 10,- Euro R. Keil, “Rußland-Deutsche Autoren, 1964-1990”. 7,- Euro V. Heinz, “In der Sackgasse”, 13,- Euro V. Harsch, “Aus der Lebensbeichte meiner Mutter”, 4,- Euro M. Schumm, “Sketche und Kurzgeschichten”, 3 Euro I. Melcher, “Kurze Prosa”, 3,- Euro

Dr. Karl Stumpp, "Die Auswanderung aus Deutschland nach Rußland in den Jahren 1763-1862", 1020 S. 48,- Euro Alfred Eisfeld (Herausgeber), "Von der Autonomiegründung zur Verbannung und Entrechtung", Sonderband der Reihe "Heimatbücher der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., 292 Seiten, 10,- Euro W. Hermann, “Das fremde Land in dir”, 7,- Euro G. Steinmüller, “Perlen der russischen Volksmedizin”, 6,- Euro Alexander Fitz, “Puteschestwie na semlju”, 5,- Euro F. Dortmann, “Olga von der Wolga”, Lieder im Volkston, 12,Euro O. Geilfuß, “Für alle Kinder”, Kinderlieder, 5,- Euro Liederbuch “Deutsche Volkslieder aus Russland”, 10,-Euro Kassette Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 7,- Euro Kassette Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 7,- Euro CD Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 10,- Euro CD Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 10,- Euro

GEDICHTE E. Fotteler, "Im winterlichen Park", 9,- Euro J. Warkentin, “Rußlanddeutsche Berlin-Sonette”, 5,- Euro W. Mangold, “Rund um das Leben”, 7,- Euro K. Lubomirski, “Propyläen der Nacht”, 10,- Euro Nelly Wacker, “Es eilen die Tage”, 7,- Euro A. Brettmann, Stimmen des Herzens, 10,- Euro

NEU A. Eisfeld, "Etappen eines langen Weges Beitrag zur Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland", 5,- Euro H. Exner, "Die Frauen von Janowka", eine wolhynische Familiengeschichte, 9,80 Euro H. Rahn, "Der Jukagire", 12,50 Euro "Andreas Prediger. Ich träume in Bildern", Katalog mit Werken des Künstlers, 28,- Euro A. Zerr, "Einwanderungsgeschichte der Familie Zerr in Russland, 12,- Euro Peter Dück “Kasachstan - Faszination des Unbekannten”, Bildband, 19,90 Euro. “Die Deutschen im Prikamje. XX. Jahrhundert”, drei Bände, 58,- Euro A. Dück, “Das Leben zu bestehen ist mehr als übers Feld zu gehen”, 19,80 Euro. R. Nachtigal: “Die Dondeutschen 1830 bis 1930”, deutsche und russische Ausgabe, je 17,- Euro W. Turra, "Ich war Stalins Gefangener", 16,- Euro

Richten Sie Ihre Bestellungen bitte an: Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. Raitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart Telefon: 0711-1 66 59 22 Telefax: 0711-2 86 44 13 E-Mail: [email protected] 21

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PERSÖNLICHKEITEN

Olga Brettreich - 90 schicksalsreiche Jahre

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ines der ältesten Mitglieder der Ortsgruppe Stuttgart, Olga Brettreich, geb. Schmidtgall, das am 1. Februar 2011 90 Jahre alt wird, war von den ersten Anfängen der Landsmannschaft an mit dabei. Die Vorgängerorganisation der Landsmannschaft, das Hilfskomitee der evangelisch-lutherischen Ostumsiedler, war damals nur ein kleiner Verein mit einem Büroraum in der Stuttgarter Archivstraße. Olga Brettreich war dort oft bei Gesprächen mit den Gründervätern der Landsmannschaft, Pastor Heinrich Roemmich und Superintendent Johannes Schleuning. Unvergessen sind auch die beeindruckenden Veranstaltungen anlässlich der Unterzeichung und Verkündung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen im Kursaal von Bad Cannstatt und in Stuttgart. Geboren wurde Olga Brettreich auf dem Chutor Schmidtgall bei Losowoje, Ukraine. Nach der Revolution und Enteignung durfte die Familie zunächst noch in den Wohngebäuden bleiben, ehe sie sich 1927 eine andere Unterkunft suchen musste. Bis zu den Stalin'schen Säuberungen und Repressionen lebte die Familie leidlich gut. Der Vater unterrichtete Deutsch, Mathematik und Physik. Als jedoch die Säuberungen begannen, lebte man in ständiger Sorge. Jeden Tag erkundigte man sich vorsichtig, wer in der vergangenen Nacht verhaftet worden war. Im Oktober 1937 wurde der Vater dann wie unzählige andere verhaftet, obwohl er in keiner Weise schuldig war. Er wurde zu zehn Jahren verurteilt ohne das Recht, mit seinen Angehörigen in Briefverkehr zu treten. Laut einer Urkunde, die die Familie in der Zeit von Glasnost bekam, wurde er bereits im Dezember 1937 erschossen. Wie ein Historiker erklärte, war damals eine Haftstrafe ohne Korrespondenzrecht in der Regel gleichbedeutend mit einem Todesurteil. Nicht einmal einen letzten Besuch seiner Ehefrau und seiner Töchter hatte man ihm erlaubt, und er hatte auch keine weitere Erklärung abgeben dürfen. Für die Familie begann nun eine sehr schwere Zeit, zumal die Mutter als Frau eines Repressierten sofort als Lehrerin entlassen wurde und lange keine Arbeit bekam. Überleben konnte die Familie nur dank der Hilfe von Verwandten, die noch nicht von den Repressionen betrafen waren und bei denen sie Unterschlupf fand. Als Tochter eines Repressierten hätte Olga eigentlich nicht studieren dürfen, wäre da zur Zeit ihres Abiturs nicht die Affäre

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Olga Brettreich (Mitte) mit ihrer Tochter Ingeborg (rechts) und der Vorsitzenden der Ortsgruppe Stuttgart, Ludmilla Holzwarth, bei der Festveranstaltung anlässlich des 60. Jahrestages der Unterzeichnung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen am 5. August 2010 in Stuttgart.

"Pawlik Morosow" gewesen. (Laut einer damaligen Propagandakampagne Stalins war Pawlik Morosow ein kleiner Junge, der seinen Vater wegen antikommunistischer Umtriebe angezeigt hatte. Daraufhin wurde ein neues Gesetz erlassen: Die Sippenhaftung wurde aufgehoben, die Kinder mussten nicht mehr für die "Taten" der Eltern büßen.) Olga konnte daher ein Studium in Dnjepropetrowsk beginnen. Sie studierte Bauingenieurwesen, ein in der Sowjetunion nicht ungewöhnliches Studienfach für Mädchen. (Ungefähr die Hälfte der Studierenden war weiblich, später in Stuttgart nach Kriegsende war sie die erste und einzige weibliche Studentin in diesem Fach.) Sie hatte gerade das Vordiplom gemacht, als der Krieg ausbrach und die Hochschulen geschlossen wurden. Während der deutschen Besatzung im II. Weltkrieg arbeitete sie als Dolmetscherin bei der Berg- und Hüttenwerksgesellschaft in Dnjepropetrowsk. Da eine Fortsetzung des Studiums in Russland nicht möglich war, bekam einige russlanddeutsche und deutschsprachige Studenten die Erlaubnis, ihr Studium in Deutschland fortzusetzen. Viele Deutsche waren schon deportiert, und so war es nur eine kleine Gruppe - 17 Studentinnen und drei Studenten. Wie heute auch wurden die russischen Examina der Studenten nicht anerkannt; sie mussten daher im Berliner Hegelhaus Kurse in deutscher Literatur, Geschichte, Kunstgeschichte und Geographie besu-

chen und eine Ergänzungsprüfung zum deutschen Abitur ablegen. Nach bestandener Ergänzungsprüfung setzte Olga ihr Studium in Wien fort. Sie wählte Wien, weil es dort anfangs noch keine Bombenangriffe gab und die Wiener Professoren ihr russisches Vordiplom nach einer mündlichen Überprüfung ihrer Kenntnisse anerkannten und sie für die höheren Semester zuließen. Als sich die sowjetische Armee Wien näherte, machte sich Olga auf den Weg nach Westen, und zwar nach Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg, wo ihre Mutter mit einem Flüchtlingstreck gelandet war. Im Flüchtlingslager in Schwäbisch Gmünd wurde es noch einmal aufregend, weil dort Repatriierungsoffiziere auftauchten, die den Auftrag hatten, die Rückführung der ehemals sowjetischen Staatsbürger zu organisieren. Glücklicherweise war inzwischen eine Anweisung der US-Besatzung ergangen, laut der die "Repatriierung" nur auf freiwilliger Basis erfolgen durfte. Als der Krieg zu Ende war, waren von Olgas Verwandten nur sechs im sicheren Westen. Alle anderen waren entweder bereits 1941 deportiert oder nach Kriegsende repatriiert worden. Heute leben allein 73 Nachkommen einer Tante als Aussiedler in Deutschland; zwölf von ihnen wurden schon in Deutschland geboren. Eine große Freude war es, als Anfang der 1950er Jahre ein erstes Lebenszeichen von in den hohen Norden Russlands de-

BEILAGE

JSDR - FEBRUAR 2011

Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland www.jsdr.de

JSDR Berlin: Uns gegenseitig etwas erzählen Themenabende auf den Spuren der russlanddeutschen Kulturgeschichte

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bwohl die JSDR-Landesgruppe Berlin erst seit kurzem besteht, sind ihre Mitglieder wie eine Familie. Auf jeden Fall sind wir ein fester Freundeskreis geworden. Ob zu Weihnachten und Silvester oder bei Geburtstagen, es wird sehr viel Zeit miteinander verbracht. Diese Art der Kommunikation ermöglicht einen ständigen Informationsaustausch, immer wieder kommen neue Ideen auf den Tisch. Dass es aber nicht nur ein netter Zeitvertrieb ist, davon zeugen die aktuellen Themenabende. Dabei ist die Wahl des Themas frei, und die Gestaltung bleibt dem Vortragenden überlassen. Den Anfang machte im Dezember Edwin Warkentin mit einem Themenabend zur Geschichte des Deutschen Theaters in Temirtau und Alma-Ata, der dem 30-jährigen Jubiläum des Theaters am 26. Dezember gewidmet war. Als Sohn zweier Schauspieler des Theaters, der in unmittelbarer Nähe und Verbundenheit zu dieser Kultureinrichtung aufgewachsen ist, konnte er das faszinierende Thema sehr authentisch vermitteln. Die Teilnehmer des Abends erkannten, welche besondere Rolle das Theater Zum Vormerken:

Landes-Jugend- und Studentenfestival der Landesgruppen Nordrhein-Westfalen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und des Jugendund Studentenrings der Deutschen aus Russland im April 2011 in Münster. Genauer Termin folgt

Die Mitglieder der JSDR-Landesgruppe Berlin (in der Mitte ihr Vorsitzender Vitalij Brodhauer) verbringen einen Großteil ihrer Freizeit miteinander.

für die Wiederbelebung der deutschen Kultur in der Sowjetunion gespielt hat. Nach einer Unterbrechung von fast einem halben Jahrhundert wurde auf der Bühne eines Theaters in der Sowjetunion wieder deutsch gesprochen, und die russlanddeutschen Schauspieler aus allen Ecken des Landes sprachen zu ihren Landsleuten in ihrer Muttersprache, der „wolgadeutschen“ Mundart. Erfolg hatte das Theater vor allem deshalb, weil die Schauspieler kein Blatt vor den Mund nahmen und über das Schicksal ihrer Väter und Großväter berichteten. Und sie hatten auch keine Scheu, sich als akademisches Theater der Folklore zu widmen. Aus dieser kulturellen Renaissance schöpften die jungen Russlanddeutschen, die Jahre später in Folkloregruppen und Theaterkreisen von Begegnungszentren ihre Freizeit verbrachten, mittelbar oder unmittelbar Kraft. Einige der Zuhörer erinnerten sich noch an die Gastspiele des Theaters an der Wolga oder in Kasachstan, die sie als Kinder miterlebt hatten. Andere wiederum hatten bei Jugendfreizeiten an Theaterworkshops mit dem JSDR - Februar 2011 - 1

einen oder anderen Schauspieler teilgenommen. So fühlten sich viele auch mit dieser Tradition der Russlanddeutschen verbunden. Der Film „Theater auf Rädern“ des deutschen Regisseurs Peter Steiner handelt von den letzten Gastspielen des Theaters in der Region Altai. Bei der Filmvorführung wurden einige wehmütig, als sie ihre heimatliche Kulunda-Steppe erkannten, andere fühlten mit den Schauspielern, die sich in dieser Dokumentation von ihrem Theater, ihrem Traum verabschiedeten. Wie ein Großteil der Theatermitarbeiter mussten auch die meisten Russlanddeutschen nicht nur von ihrer Heimat, sondern auch von ihren Träumen, Ideen und Zukunftsvisionen Abschied nehmen und zu neuen Horizonten aufbrechen. Der Themenabend hat gezeigt, dass ein großes Bedürfnis nach Austausch besteht und dass jeder, der sich für das russlanddeutsche Leben interessiert, etwas zu berichten hat. Die Reihe wird in einer regelmäßigen Abfolge von Themenabenden fortgesetzt. Vitalij Brodhauer, Berlin

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Mitglieder des UVDR stellen sich vor

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ie bereits berichtet, wurde am 6. November 2010 beim Forum des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland in Stuttgart der „Unternehmerverband der Deutschen aus Russland“ (UVDR) gegründet. In dieser Ausgabe und den nächsten berichten wir über aktive Mitglieder des Verbandes. Kristina Ilina, freiberufliche Pädagogin und Übersetzerin, [email protected], Mob.: 0163883929 Die Diplom-Germanistin und Lehrerin für Deutsch Kristina Ilina als Fremdsprache begann bereits 1998 in ihrem heimischen Kulturzentrum der Russlanddeutschen in Kamyschin Deutsch zu unterrichten. Dort leitete sie unter anderem Sprachkurse des Goethe-Instituts und der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit und bereitete viele Spätaussiedlerfamilien erfolgreich auf die Sprachtests und das Leben in Deutschland vor. Darüber hinaus arbeitete Kristina Ilina bei verschiedenen Maßnahmen des Jugendrings der Russlanddeutschen als Sprachlehrerin und Workshopleiterin. In ihrer Unterrichtspraxis arbeitete sie im Gruppen- und Einzelunterricht mit Menschen unterschiedlichen Sprachniveaus, verschiedener Altersstufen und mit individueller Zielsetzung. Bei der Planung und Durchführung des Unterrichtes geht sie immer von den speziellen Bedürfnissen und Wünschen der Teilnehmer aus und versteht es, den Lernprozess interessant und abwechslungsreich zu gestalten, wofür ihr ein breit gefächertes Spektrum von Lehrmethoden und -techniken zur Verfügung steht. Im Unterricht legt sie besonderen Wert auf die Überwindung von Sprechblockaden und Ängsten, auf die Motivationsförderung sowie die Stärkung des Selbstvertrauens und der Sprachsicherheit der Teilnehmer. In ihrem handlungsorientierten, auf den Aufbau sozial-kommunikativer Kompetenzen ausgerichteten Unterricht lernen die Teilnehmer, ihre Sprachkenntnisse effizient zu nutzen,

die kommunikativen Aufgaben im alltäglichen Leben sicher zu lösen und neues Wissen selbst zu erwerben. Nina Bogovik, Dipl.-Lehrerin, promovierte Pädagogin und Trainerin, n.bogovik@ jsdr.de Nina Bogovik ist seit 2000 als Hochschuldozentin und Trainerin Nina Bogovik in der Jugend- und Erwachsenenbildung tätig und hat jahrelange Erfahrungen in der internationalen Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen. Seit 2001 hat sie zahlreiche Bildungsund Kulturprojekte koordiniert und geleitet. Dabei hat sie Jugendliche und Erwachsene unterschiedlicher Mentalität in vielseitigen Weiterbildungskursen betreut. Basierend auf ihrer reichen Erfahrung in Ländern mit verschiedenen Kulturen, führt Nina Bogovik Trainingsmaßnahmen, Seminare und Workshops in den Bereichen interkulturelle Kommunikation und Erziehung, Teambuilding,

Erlebnispädagogik und Theaterpädagogik (Schwerpunkte Atemgymnastik und szenische Plastik) durch, die eine höhere Effizienz sowie eine bessere Anwendbarkeit der Kenntnisse und Fähigkeiten und individuelle Beratung anbieten. Als Wissenschaftlerin beschäftigt sich Nina Bogovik mit der aktuellen Situation der interkulturellen Gesellschaften in Europa und der GUS. Ihre sehr aktivierenden Trainingsmaßnahmen und Seminare helfen den Teilnehmern, sich selbst und andere besser zu verstehen, und geben ihnen wertvolles Handwerkszeug für breit gefächerte berufliche Anforderungen mit auf den Weg zum Erfolg. Mittels individueller Beratung werden persönliche Potenziale erschlossen und erweitert. Waldemar Weiz

JSDR Nordrhein-Westfalen im Netz

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er Freizeit- und Bildungsangebote für Jugendliche und Studenten sucht oder einfach wissen will, was sich beim JSDR in Nordrhein-Westfalen tut, ist auf www. jsdr-nrw.de richtig. Die JSDR-Landesgruppe Niedersachsen hat eine eigene Webseite mit Forum eingerichtet. Dort gibt es Informationen zu aktuellen Angeboten, Berichte über Maßnahmen, die bereits stattgefunden haben, und Wettbewerbe, die in diesem Jahr anstehen. Außerdem findet man Adressen und Kontakte zu allen JSDR-Gruppen in NRW. Fast 1.000 Besucher haben die Seite schon entdeckt, und sie soll noch Vor kurzem hat der JSDR eine eigene Gruppe bei www.facebook. com gegründet. Jeder kann sich gerne anmelden. Anfragen bitte an [email protected] senden. JSDR - Februar 2011 - 2

bekannter werden. Links zu Partnern oder Freunden, ein Lesesaal sowie Fotogalerien haben immer wieder neue und spannende Inhalte. Gruppen wurden auch auf mail.ru, germany.ru, youtube.com und ordnoklassniki.ru Gruppen eingerichtet. Die JSDR-Ortsgruppen sind per EMail oder Telefon erreichbar und freuen sich über eure Fragen oder euer Feedback,

Ein gutes Beispiel Jede Ortsgruppe kann eine eigene Webseite einrichten und diese in die Internetpräsenz des JSDR NRW einbinden. Die Ortsgruppe Düsseldorf geht hier mit gutem Beispiel voran. Ihr Vorsitzender Dimitri Metzler, der auch www. jsdr-nrw.de betreut, hat ihre Webseite schon fertig (http://club-nrw.blogspot. com). Alles, was die Gruppe unternimmt, wird hier veröffentlicht und der Ge-

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"Blockbusters", "Volleybären", "Mixed" erfolgreiche Teilnahme an Volleyballturnieren

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m Dezember 2010 beteiligten sich unsere Volleyballmannschaften "Blockbuster", "Volleybär" und "Mixed" recht erfolgreich an zwei Turnieren in Baden-Württemberg.

Stuttgart Am 4. Dezember organisierten wir zum zweiten Mal ein Freizeit-MixedVolleyball-Turnier in Stuttgart. Angemeldet hatten sich zwölf Mannschaften aus Karlsruhe, Erbach, Öhringen, Philippsburg, Nürtingen, Eppingen, Stuttgart und Ostfildern. Am besten schnitten unsere "Blockbusters" ab, die nach einem 2. Platz in der Vorrunde das A-Finale erreichten und sich dort den Erbachern geschlagen geben mussten. Weniger Glück in der Vorrunde hatten die "Volleybären". Mit einem 3. Platz qualifizierten sie sich leider nicht fürs A-Finale. Dafür hielten sie sich mit einem Sieg im B-Finale schadlos und belegten damit immerhin noch Platz 7. Auf Platz 11 kam unser "Mixed"Team. Mit Unterstützung der Arbeiterwohlfahrt Stuttgart konnten wir alle teilnehmenden Mannschaften bewirten. Unsere Helfer in der Küche meisterten ihre Aufgabe bestens und hatten sich die allgemeine Anerkennung redlich verdient. Æ

"Blockbuster" (oben) und "Volleybär" beteiligten sich in Stuttgart und Öhringen mit wechselndem Erfolg.

meinschaft präsentiert. Seien es die Treffen des Gitarrenclubs, "Gesund leben ohne Alkohol und harte Drogen", der Schachclub oder der Literaturkreis. Filme gibt es auf youtube.com; sie zeigen, was der Gitarren-Club in Düsseldorf bietet. Eine große Linksammlung und eine Kontaktseite aller Gitarren-Clubs in Deutschland eröffnen den Besuchern neue Möglichkeiten des Miteinanders. In diesem Jahr wird ein Gitarrenfest stattfinden, an dem alle Interessenten aus Deutschland, die Gitarre lieben oder selbst spielen, teilnehmen können. 900 Besucher haben die Seite des Clubs in Düsseldorf in sechs Monaten aufgerufen (150 Besucher im Monat!). Ein gutes Ergebnis für eine Ortsgruppe! Waldemar Weiz JSDR - Februar 2011 - 3

JSDR - FEBRUAR 2011 Alle Teilnehmer waren begeistert von dem Turnier und unserer Organisation und versprachen, im nächsten Jahr wieder zu kommen.

Öhringen "Blockbuster" und "Volleybär" nahmen auch am Mixed-Volleyballturnier teil, das am 18. und 19. Dezember in Öhringen bei Heilbronn durchgeführt wurde und mit 15 Mannschaften gut besetzt war.

Diesmal waren die "Volleybären" erfolgreicher. Sie setzten sich in allen Vorrundenspielen durch und erreichten schließlich Platz 3 der Gesamtwertung. Sieger wurden die "Ohrenbohrer", die man in der Vorrunde noch geschlagen hatte. Die "Blockbusters" verloren alle Vorrundenspiele mit einem Abstand von einem oder zwei Punkten, waren aber die beste Mannschaft beim Kampf um die Plätze 11 bis 15. Waleri Janzen

Gemeinsam in das neue Jahr

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emeinsam feierten die Mitglieder der landsmannschaftlichen Ortsgruppe Rheinisch-Bergischer Kreis, des Sport- und Kulturvereins (SKV) Adler und des Eishockeyclubs Spartak Köln die Feste zum Ende des Jahres. Sowohl der SKV Adler als auch Spartak Köln arbeiten eng mit der Landsmannschaft und dem Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland zusammen.

Weihnachten Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Foyer des Kürtener Rathauses bei der gemeinsamen Kinderweihnachtsfeier. Eröffnet wurde die Feier durch Pfarrer Ralf Knapp von der Evangelischen Kirchengemeinde Delling. Für die Gemeinde Kürten sprach der stellvertre-

tende Bürgermeister Werner Steffens ein Grußwort. Neben dem Kulturprogramm mit Aufführungen und Gesang fieberten vor allem die kleinen Mädchen und Jungen der Bescherung durch Ded Moros entgegen, und natürlich wurde keiner enttäuscht. Die Organisation der jährlich in Kürten stattfindenden Kinderweihnacht lag in den Händen von Marina Krämer und Tatjana Born, die auch die Theatergruppe des SKV Adler leiten. Der Vorsitzende der Ortsgruppe Rheinisch-Bergischer Kreis und stellvertretende JSDR-Bundesvorsitzende Waldemar Weiz fasste seine Eindrücke wie folgt zusammen: „Es war wieder eine sehr schöne und gut organisierte Feier. Ich freue mich, dass immer mehr Freunde und Nachbarn, die ursprünglich keinen Bezug zur Landsmannschaft hatten, an unseren Veranstaltungen und Festen teilnehmen.

Mein besonderer Dank gilt neben allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem den Personen, die mit viel Engagement im Hintergrund dafür sorgen, dass solche Veranstaltungen ein Erfolg werden.“

Silvester 200 Gäste feierten im Bürgerhaus Steinbreche in Bergisch Gladbach (Refrath) gemeinsam Silvester. Nach der Eröffnung durch Waldemar Weiz wandte sich die stellvertretende Bürgermeisterin von Bergisch-Gladbach, Helene Hammelrath (SPD), an die Gäste. In ihrem Grußwort ermutigte sie die Besucherinnen und Besucher, sich vor Ort aktiv kulturell und in Vereinen zu engagieren. Das Wissen und die Fähigkeiten der Deutschen aus Russland seien eine Bereicherung für jeden Verein. "Das Ziel ist eine friedliche und respektvolle Gesellschaft, in der Unterschiede nicht als ausgrenzend, sondern als bereichernd empfunden werden", so Helene Hammelrath. Wie alle unsere Feiern wurde auch diese durch ein vielfältiges Kulturprogramm mit Aufführungen und Gesang bereichert. Durch den Abend führten Lilia Falkenstern und Eugen Härter. Bis Mitternacht gab es zahlreiche Angebote zur Unterhaltung der Kinder, und nachdem das neue Jahr mit einem Feuerwerk begrüßt worden war, feierten die Erwachsenen weiter gemeinsam bis in den frühen Morgen. Bei der Organisation der Veranstaltung wirkte Natalia Fröhlich engagiert im Hintergrund. Dafür dankte ihr der SKV Adler besonders. "Als Verein haben wir zum Jahreswechsel den guten Vorsatz gefasst, weiter aktiv für die Interessen und Belange der Deutschen aus Russland zu wirken; hier gibt es viel zu tun. Unabhängig von ihrer Herkunft laden wir alle ein, uns dabei zu begleiten", so Weiz. Impressionen der beiden Feiern sind auf der Internetseite www.skv-adler. de zu sehen. JSDR Kontakt:

Bei der Kinderweihnachtsfeier in Kürten war kein Platz frei geblieben.

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Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland Raitelsbergstraße 49 70188 Stuttgart Internet: www.jsdr.de e-Mail: [email protected]

PERSÖNLICHKEITEN portierten Verwandten bei Olga eintraf. Die recht ungewöhnliche Adresse lautete: Am 52. Kilometer an der Waldstraße von der Stadt ... zur Stadt ... Nach und nach erhielt man über das Rote Kreuz oder persönliche Beziehungen auch Nachrichten von den übrigen Verwandten und ihrem Schicksal. Eine noch größere Freude war das erste Wiedersehen mit Verwandten 1962, als man die ersten touristischen Reisen nach Russland unternehmen konnte. Möglich war das allerdings noch nicht von der Bundesrepublik Deutschland aus, sondern mit einem österreichischen Reisebüro.

DIE VOLKSGRUPPE So hat Olga Brettreich in ihrem langen Leben viele Facetten der Geschichte erlebt: Erinnerungen an die Zarenzeit und die Oktoberrevolution mit der Machno-Bande und Hungersnot als Folgen - Kommunismus und Stalinismus - Zweiter Weltkrieg - Hitlerregime - entbehrungsreiche Nachkriegszeit - Aufschwung in der Bundesrepublik - Kalter Krieg - und schließlich das Verschwinden des Eisernen Vorhangs als bedeutende Wende in der Geschichte ihrer Familie und vieler anderer russlanddeutscher Familien. Ludmilla Holzwarth

Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement sind nicht selbstverständlich

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m 1. Dezember 2010 wurde dem langjährigen Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Bodenseekreis (BadenWürttemberg) der Landsmannschaft und Vorsitzenden des BdVKreisverbandes, Nina Dickmann, bei einer Bürgerversammlung in Friedrichshafen-Eriskirch die Ehrennadel in Silber des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Auszeichnung für Nina Dickmann; rechts der Bürgermeister von Eriskirch, Markus Spieth.

Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement sind nicht selbstverständlich. Für Nina Dickmann bedeutet es, freiwillig und ohne materiellen Gewinn neue Bürger der Bundesrepublik in das soziale, kulturelle und politische Leben zu begleiten. Sozialarbeit, Beratung und nicht zuletzt Bemühungen um Familienzusammenführung haben für Nina Dickmann immer Priorität; vielleicht kommt dabei oft auch die Familie zu kurz. "Frau Nina" ist ein Name, der mittlerweile bei uns vielen Menschen mit Migrationshintergrund bestens bekannt ist - und wer hat schon mal all die Dankesworte von Betroffenen gezählt? Eine Menge von Anträgen an das Bundesverwaltungsamt, Rentenversicherungen, Wohnungsbaugenossenschaften, Sozialämter und vor allem das Landratsamt wurde mithilfe von Nina Dickmann gestellt. Im Großen und Ganzen klappte die Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern und Verbänden hervorragend. Die

Menschen wissen: Bei "Frau Nina" ist die Tür immer offen. Darüber hinaus könnte man sich ohne Nina Dickmanns kräftige Unterstützung unsere Maßnahmen wie Heimat- und Tanzabende, Nikolaus- und Weihnachtsfeiern nicht vorstellen. Und sie beteiligt sich auch an der Durchführung unseres schon traditionellen Fußballturniers. Auf Vorschlag der Ortsgruppe Bodenseekreis der Landsmannschaft wurde Nina Dickmann zur Kreisvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen gewählt. Diese ehrenvolle Aufgabe wird von ihr mit viel Engagement wahrgenommen. Eingliederung wird bei der Landsmannschaft groß geschrieben. Nina Dickmann hilft auf der Grundlage bürgerschaftlicher Verantwortung, mit und für unsere Landsleute Brücken in der neuen Heimat zu bauen. Wilhelm Müller, Vorsitzender der Ortsgruppe Bodenseekreis

Verbannt und ohne Heimat deutsche Auswanderer in Russland

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ie Familien- und Lebensgeschichte Maria Reicherts, die sie für ihre Kinder und Kindeskinder aufgeschrieben hat, sind ihre sehr persönlichen Erinnerungen an das Leben in der ehemaligen Sowjetunion und die Geschichten, die über Generationen weitergegeben wurden. Diese nun bei der Geschichtswerkstatt Büdingen veröffentlichten Erinnerungen sind exemplarisch für den Lebensweg vieler Deutscher ihrer Generation aus dem Gebiet der unteren Wolga. Maria Reicherts Vorfahren wanderten Ende des 18. Jahrhunderts aus Büdingen an die untere Wolga aus. Ihre eigenen Erinnerungen beginnen mit der Flucht ihrer Familie vor politischer Verfolgung durch die sowjetischen Machthaber. 1941 wurden sie in das Altai-Gebiet ausgesiedelt, zwei Jahre später kam sie als Siebzehnjährige für vier Jahre in das Arbeitslager Suchobeswodnaja. Maria Reichert schrieb über die Erlebnisse im Lager und ihre Rückkehr zum Rest der Familie. Die Familien in der Sondersiedlung Rubzowsk lebten in ärmlichsten Verhältnissen, hatten weder feste Behausungen noch Kleidung oder genug zu essen, doch ihr Elend sollte noch größer werden. Der Bruder wurde deportiert, sie lebte wieder in einem Gulag, Krankheiten und Tod trafen die Familie. Sie zog mit ihren Kindern umher, auf der Suche nach einem menschenwürdigen Dasein ohne Hunger und Diskriminierung. Eindringlich schildert Maria Reichert ihren Weg von Sibirien über Kasachstan nach Lettland, von wo sie nach vierjährigem Kampf mit den Behörden nach Deutschland ausreisen durfte. Maria Reichert, "Verbannt und ohne Heimat. Deutsche Auswanderer in Russland", Softcover, DIN A5, 62 Seiten, 9 Bilder, 7,00 Euro zuz. 2,00 Euro Versand, ISBN 978-3-939454-58-8. Geschichtswerkstatt Büdingen Joachim Cott Schlossgasse 10, 63654 Büdingen Tel. 06042-952334 [email protected] www. geschichtswerkstatt-buedingen.de 27

VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

BadenWürttemberg Backnang Zum Auftakt unserer Weihnachtsfeier am 11. Dezember 2010 im festlich geschmückten Saal der Stadthalle Backnang spielte Irina Plotnikov mit ihrem alten Freund, dem Akkordeon, ein Weihnachslieder-Potpourri und bekam viel Applaus von ihren Zuhörern. Anschließend begrüßte unsere erste Vorsitzende Erika Dorn im Namen des Vorstandes alle erschienenen Landsleute und Gäste mit ihren Kindern und als Ehrengäste Backnangs Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Pfarrer Heinrich Kuttler mit Gattin und Ludmilla Holzwarth von der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft, Mitbegründerin der Ortsgruppe Backnang vor 54 Jahren. Sie bedankte sich bei der Stadt Backnang, die die Stadthalle für die Feier kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, sowie bei den Vorstandsmitgliedern und allen Helfern für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Nelli Mayer moderierte auch dieses Weihnachtsfest und begeisterte das Publikum wieder mit ihren Liedern. Danke!! OB Dr. Nopper überbrachte die besten Grüße der Stadt Backnang, während Pfarrer Kuttler besinnliche Worte zu Weihnachten sprach. Ein großartiges Programm brachten die Tanzgruppen "Sommersprossen" und "Erika" unter Leitung von Elena Stubert und Erika Schesler auf die Bühne. Die weihnachtlichen Geschichten mit Darbietungen jugendlicher und erwachsener Tänzer begeisterten die Zuschauer. In der Pause durften sich unsere Gäste mit Kaffee und Kuchen stärken. Für die Kinder hatten wir eine Spielecke eingerichtet, in der sie sich ablenken konnten. Für ihre Gedichte und Lieder wurden sie von unserem treuen Weihnachtsmann mit Geschenken und Weihnachtstüten belohnt. Wir bedanken uns bei allen Kuchen- und Geldspendern und -spenderinnen und bei allen, die sich an der Vorbereitung und Durchführung der Feier beteiligt haben. Der Vorstand

Bodenseekreis Liebe Landsleute! Es ist wieder soweit - die Fastnetzeit ist da! Wir laden euch daher herzlich ein zu unserem Karnevalsabend am 19. Februar 2011 um 19 Uhr in der Turn- und Festhalle Fischbach in Friedrichshafen, Zeppelinstr. 270. Die Feier beginnt wie immer mit dem Auftritt unserer Tanzgruppe; es erwartet 28

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uns ein riesiges Unterhaltungsprogramm mit der Musikgruppe "Non-Stop". Telefonische Anmeldung: 07541-43657, 07541-8962, 07542-95073 oder 07541933988. Der Vorstand

Karlsruhe Wir organisieren vom 23. bis 31. Juli 2011 eine Fahrt nach St. Petersburg, zu der wir Sie herzlich einlasen. Anmeldungen: Tel./ Fax: 0721-8314570, E-Mail: ernapacer@ gmail.com. Der Vorstand

Neckaralb Wir laden alle Landsleute herzlich ein zu unserem Faschingsball am 5. März ab 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) in der Turn- und Festhalle Öschingen/Mössingen, Dürerstr. 9. Infos und Platzreservierung bei: - Amalie Heinrich, Tel.: 07473-22906; - Erich Wettstein, Tel.: 07121-622294; Nina Leicht, Tel.: 07071-86240; - Lydia Fries, Tel.: 07071-550394. Nikolausfeier für 170 Kinder: Am 4. Dezember veranstaltete die Kreisgruppe Neckaralb in der Turn- und Festhalle Öschingen/Mössingen eine Nikolausfeier für über 170 Kinder, ihre Eltern und Großeltern. Jedes Kind wollte sein Geschenk nur aus den Händen des Nikolaus bekommen. Das etwa zweistündige Programm vor dem Tannenbaum mit dem Nikolaus, Musik, Tanzen und Singen wurde gekonnt von Nina Leicht gemanagt. Den Nikolaus spielte Eduard Heinrich, seine Gehilfin Snegurotschka war Helena Leicht. Ebenso aktiv haben die Kindertanzgruppenleiterin Paulina Tissen und Helena Jachmann mitgeholfen. Weihnachtsfeier mit Musik und guter Laune: Am 18. Dezember lud die Kreisgruppe zur Weihnachtsfeier im ev. Gemeindehaus Jubilate in Orschel-Hagen, Reutlingen. In fröhlicher Runde bei Kaffee und Kuchen sangen wir Weihnachtslieder und lauschten dem Klavierspiel von Artem Rekscha

sowie Willi und David Tissen. Veronika Keilbach und Evelin Stoll führten einen Zigeunertanz vor, während sich Johanna Auer als Akrobatin präsentierte. Der Vorstand

Oberschwaben-Allgäu Nach grundlegenden Überlegungen ist unsere Ortsgruppe zu dem Entschluss gekommen, dass wir mehr zur Integration der Migranten in Weingarten und Umgebung beitragen sollten und nicht nur für die, die aus den ehemals sowjetischen Gebieten zu uns gekommen sind, sondern für alle Migranten, die daran Interesse haben. Wir haben daher für alle, die an dem Projekt teilnehmen möchten, einen Treffpunkt im Haus der Familie in Weingarten, Liebfrauenstr. 24, eingerichtet, in dem man miteinander kommunizieren und Kontakte knüpfen kann. Montags und donnerstags besteht dort jeweils von 18 bis 21 Uhr die Möglichkeit, sich beim Billard- oder Schachspielen näher zu kommen und dabei auch seine deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern. Alle, Einheimische wie auch aus den verschiedensten Herkunftsländern Zugezogene, sind herzlich eingeladen. Kontaktaufnahme: - Ida Jobe, Tel.: 0751552840; - Pius Lutz, Tel.: 0751-553863. Pius Lutz

Ostalbkreis Zur standesamtlichen Trauung des Vorsitzendes der Kreisgruppe Ostalb, Nikolai Magal: Liebe Olena, lieber Nikolai, ihr habt den Hafen der Ehe angesteuert und werdet nun in stilleren Gewässern vor Anker gehen. Wir, der Vorstand der Kreisgruppe Ostalb und die Landesgruppe Baden-Württemberg, gratulieren von ganzem Herzen und wünschen euch Glück. Möge Gottes Segen euch auf allen Wegen begleiten! Besteht die Stürme, die auch euch nicht verschonen werden, und haltet zusammen in allen Schwierigkeiten, die eine Ehe mit sich bringen kann. Herzlich willkommen im Club der Verheirateten!

Pforzheim Liebe Landsleute, wir laden Sie herzlich ein zu unseren nächsten Veranstaltungen im BürgerhausHaidach: - 20. Februar, 15 Uhr: Seniorentreff. - 26. Februar, Einlass 19.30 Uhr: Faschingsball. Mitbringen sollten Sie wie jedes Jahr gute Laune Herzliche Glückwünsche für den frisch vermählten und viel Humor. Für die besten Vorsitzenden der Kreisgruppe Ostalb, Nikolai Magal, Kostüme haben wir Preise ausgeund seine Ehefrau Olena.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL setzt, und für Ihr leibliches Wohl sind die Mitglieder unseres Vorstandes zuständig. Kartenvorverkauf und Infos bei L. Lang, Tel.: 07237-7512, N. Moor, Tel.: 072348969, N. Müller, Tel.: 07231-281613, und H. Breul-Eliseev, Tel.: 07231-455171. Dieses Jahr ist es wieder soweit: Die Amtszeit unseres Vorstandes nähert sich ihrem Ende. Alle Mitglieder laden wir daher ganz herzlich ein zu unserer Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes, die am 27. März um 14 Uhr (Achtung: Uhrzeit geändert von 13 auf 14 Uhr) ebenfalls im Bürgerhaus-Haidach stattfindet. Wer die Landsmannschaft aktiv mitgestalten will, ist aufgerufen, sich während der Versammlung oder bereits vorher unter der Tel.-Nr. 07237-7512 zu melden. Mit einer gelungenen Silvesterparty hat unsere Ortsgruppe das Jahr 2010 abgeschlossen und ist mit Zuversicht dem neuen Jahr entgegengetreten. Für die Feier, an der knapp 300 Landsleute teilnahmen, wurde die Bürgerhaushalle angemietet. Dass uns so viele Gäste ihr Vertrauen schenkten, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Beweis dafür, dass die vorangegangenen Veranstaltungen dieser Art Gefallen bei unseren Landsleuten gefunden haben. Auf diesem Wege bedankt sich der Vorstand ganz herzlich bei allen ehrenamtlichen Helfern, die uns in den drei Jahren unserer Amtszeit mit Rat und Tat unterstützt haben, vor allem bei Helene Breul-Eliseev, Angelina Zweifel, Anna und Leopold mit Tochter Lena Müller, Eli Taubert, Eva Heinrich, Natali Beck, Ida Raiser, Lida Böhm, Emma Schmitt, Lilli und Teodor Fischer, Rosa und Otto Bittermann, Ira Knaus, Valentina Kähm mit dem Chor "Gute Laune" der Ortsgruppe, Margarete und Johannes Zeiger, Rafael Stebner und Jura Pepke. Für die gute Zusammenarbeit sage ich außerdem den Vorstandsmitgliedern Nina Müller, Nikolaus Moor, Irma Hartter und Bernhard Wenkeler meinen herzlichen Dank. Lilli Lang, Vorsitzende

laus nahm sich viel Zeit für die Kinder und verstand es wunderbar, ihre Wünsche zu erfragen und darauf einzugehen. Dann trugen die Kinder Lieder und Gedichte vor, die ahnen ließen, welche Talente in ihnen stecken. Mit einer Schweigeminute gedachten wir aller Verstorbenen und insbesondere derer, die uns 2010 verlassen haben. Wir bedanken uns ganz herzlich beim Nikolaus und freuen uns auf ein Wiedersehen im Dezember 2011. Die engagierten Vorstandsmitglieder und Helfer machten die Feier zu einem bleibenden Erlebnis. Auch ihnen allen danke ich. Am 1. Februar feiert unser Gründungsmitglied Olga Brettreich seinen 90. Geburtstag. Die Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart gratuliert der Jubilarin von Herzen. Wir wünschen ihr Gesundheit und Wohlergehen im neuen Lebensjahr. Wir danken Frau Brettreich, dass sie unsere Arbeit durch ihre langjährige Mitgliedschaft unterstützt hat. (Siehe auch die ausführliche Würdigung in dieser Ausgabe.) Die Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Termin und Ort der Jubiläumsveranstaltung werden wir rechtzeitig in Volk auf dem Weg mitteilen. L. Holzwarth, Vorsitzende

Bayern Augsburg Wir laden Sie herzlich ein zu unseren nächsten Veranstaltungen: - 13. Februar, 14 Uhr: Kinderfasching im Café „Petersburg“ in Augsburg, Haunstetter Str. 112.

Wir gratulieren Olga Knaub nachträglich ganz herzlich zu ihrem 50. Geburtstag. Olga Knaub stammt aus der deutschen Siedlung Podsosnowo in der Altairegion, Westsibirien. Dort hat sie ihre Wurzeln und wurde von den im Dorf jahrzehntelang gepflegten russlanddeutschen Traditionen geprägt. Nach dem Studium in Slawgorod und Gorno-Altaisk arbeitete sie bis zur Ausreise nach Deutschland 1993 als Lehrerin. Hier engagierte sich Olga Knaub von Anfang an ehrenamtlich bei der Landsmannschaft, vor allem in der Jugendund Kulturarbeit. Aus der Motivation heraus, das russlanddeutsche Brauchtum auch hier zu erhalten und der Öffentlichkeit zu präsentieren, initiierte sie u.a. die Gründung und förderte das Tanzensemble „Birkenhain“, das mittlerweile bundesweit und international bekannt geworden ist. Wir wünschen Olga Knaub viel Erfolg in ihrem Ehrenamt und im Beruf als Leiterin des Projektes „Angekommen und integriert in Bayern“. Der Vorstand der Landesgruppe Bayern - 26. Februar, 14 Uhr: Kindermusical „Die Götterolympiade“ im Kulturhaus „abraxas“ in Augsburg, Sommestr. 30. - 5. März, 19 Uhr: Faschingsball in der Reischleschen Wirtschaftsschule.

Stuttgart Viele Mitglieder, Gäste und auch neue Mitglieder trafen sich trotz des kalten Wetters und Eisglätte am 4. Dezember 2010 zur traditionellen Weihnachtsfeier der Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart im Kolpinghaus in Stuttgart-Bad Cannstatt. Bei Kaffee und Kuchen konnten wir Gäste aus Backnang, Winnenden, BietigheimBissingen und anderen Orten begrüßen. Der Chor "Heimatklänge" stimmte uns mit einem künstlerisch anspruchsvollen Weihnachtsprogramm auf die Weihnachtszeit ein. Der sehnsüchtig erwartete Niko-

Weihnachtsfeier der Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart mit dem Nikolaus und zahlreichen Kindern. 29

VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

Die kleinen Akteure bei der Kinderweihnachtsfeier der Orts- und Kreisgruppe Augsburg.

Kartenvorverkauf: Nelli Lichtner, Tel.: 0821-713343; Valentina Stripling, Tel.: 0821-2292506; Antonina Paustian, Tel.: 0821-421267.

Im Rahmen des Projektes "In Augsburg gemeinsam" planen wir eine Fördermaßnahme im Bereich der Jugendarbeit. Vorgesehen sind Unterstützung bei der



Beitrittserklärung (Nur für neue Mitglieder. Die Mitgliedschaft von Landsleuten, die bereits Mitglied sind, verlängert sich automatisch.)

Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. Die Zeitung “VOLK AUF DEM WEG” wird mir als Mitglied zugestellt. Die Mitglieds- und Bezugsgebühr beträgt jährlich 30,- Euro in den alten Bundesländern und 27,- Euro in den neuen Bundesländern. Spätaussiedler zahlen in den ersten drei Jahren ihres Aufenthaltes in Deutschland 15,- Euro. Name

Vorname (Vorname des Ehegatten)

Straße

PLZ

Geburtsdatum

Ort Einreisedatum

Dingolfing-Landau

Der Beitrag ist jährlich im Voraus zu bezahlen. Herr/Frau

hat mich geworben.

Einzugsermächtigung Hiermit ermächtige ich die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland widerruflich, die Mitglieds- und Bezugsgebühr durch Einzugsauftrag (Lastschrift) von meinem Konto einzuziehen. Meine Konto-Nr.

Bankleitzahl

30

Unterschrift

VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011



Bank/Sparkasse Datum

QA-Vorbereitung für Schulabgänger von Mittelschulen sowie Unterstützung und Beratung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Diesbezüglich suchen wir Fachkräfte (einen Deutschlehrer und einen Sozialpädagogen), die uns bei unserem Vorhaben helfen. Ansprechpartner: Juri Heiser, Vorsitzender der Orts- und Kreisgruppe Augsburg, Tel.: 0176-1007309. Im ausverkauften Michael-Sailer-Saal in Augsburg waren über 150 Kinder mit ihren Eltern und Großeltern am 18. Dezember zu Gast bei der traditionellen Kinderweihnachtsfeier der Orts- und Kreisgruppe Augsburg. Wie schon in den letzten beiden Jahren wurde die Feier mit einem Kinder- und Jugendmusical zur Weihnachtsgeschichte eröffnet. Mit viel Applaus belohnten die begeisterten Zuschauer die jungen Schauspieler der Kindermusicalgruppe "A hoch 3" unter der Leitung von Aljona Heiser und Anna Hosmann und die Jugend-Tanzgruppe unter der Leitung von Sabine Fuchs. Das Musical war ein voller Erfolg. Zusammen mit dem Nikolaus, begleitet von den Engeln und dem Pelznickel mit den Hutzelmännchen in wunderschönen Kostümen, hatten die Kinder ein unvergessliches Fest, das mit Weihnachtstüten als Geschenk gekrönt wurde. Am nächsten Tag hatten die jungen Schauspieler und die Jugendgruppe aus Augsburg-Lechhausen vom lokalen Projekt "Stärken vor Ort" die einmalige Gelegenheit, beim Besuch des Musicals "Tanz der Vampire" in Stuttgart hinter die Kulissen eines professionellen Musicals zu schauen. Die Kostüme aus verschiedenen Epochen, die Perückenwerkstatt, die Umkleidekabinen und vieles mehr begeisterten die Besucher, die den Mitarbeitern viele Fragen stellten und jede Einzelheit über die Entstehung eines Musicals wissen wollten. Der Vorstand

Bei unserer Senioren-Weihnachtsfeier am 18. Dezember ging es sehr gemütlich zu. Aufregung gab es für einige Gäste, als sie dem Weihnachtsmann ein Gedicht vortragen mussten - sonst hätte es ja kein Geschenk gegeben. Organisiert wurde die Feier von Paulina Kulmann, Alexander Rolhäuser und Anna Schmol. Wir bitten Mitglieder und Landsleute, die Interesse an unserer Busreise nach Paris (mit Abstecher nach Versailles) haben, die voraussichtlich vom 9. bis 13. Juni 2011 stattfindet, sich möglichst bald wegen weiterer Infos bei Anna Schmol, Tel.: 08734-1294, zu melden.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

Der Weihnachtsmann mit den Besuchern der Weihnachtsfeier der Ortsgruppe DingolfingLandau.

Wir laden Sie herzlich ein zu unserem Faschingsball am 12. Februar um 18 Uhr im Gasthof Apfelbeck in Mamming. Der Vorstand

Fürth Wir laden Sie mit Ihren Verwandten und Bekannten herzlich ein zu unserer Faschingsfeier am 5. März um 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) in der Stadthalle Fürth, Rosenstr. 50. Wir versprechen Ihnen ein tolles Fest mit der beliebten Musik der Band "Night", interessanten Showauftritten und dem Einzug der Faschingsgesellschaft "Die Eibanesen". Eintrittskarten können Sie bei Herrn Schächterle, Tel.: 0911-7908694, bestellen. Der Vorstand

Landshut Mit unserer Silvesterveranstaltung haben wir ein erfolgreiches Jahr 2010 verabschiedet. Unter dem Motto "Die Liebe rettet die Welt" führte Erika Genning durch den Abend, der alle Landsleute durch eine Weltreise mit Musik und Tanz verzauberte. Gute Stimmung und nette Leute ließen den Abend unvergesslich werden. Vielen Dank, Familie Genning! 2011 stellt uns nun vor neue Aufgaben, die wir nur gemeinsam meistern können. Sie finden uns auf unserer Homepage unter www.lmdr-landshut.de sowie jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr im Büro der Ortsgruppe in Landshut, Bahnhofsplatz 1a (1. Stock). Bitte machen Sie bei sozialen Fragen vorher einen Termin mit Frau Leis, Tel.: 0871-275711, aus. Die Neuwahlen unserer Orts- und Kreisgruppe stehen an. Wir laden Sie dazu am 12. Februar 2011 um 18 Uhr in das Gasthaus Linden in Pfettrach, beim Wiesenger, ein. Wir freuen uns auf jeden, der sich für die Belange unserer Ortsgruppe einsetzen

will und unsere Arbeit unterstützen kann. Anschließend findet unsere Faschingsfeier mit der Faschingsgarde statt. Bei guter Musik von Viktor Genning werden Sie einen erholsamen Arbeit mit Tanz und Unterhaltung unter Gleichgesinnten erleben. Kostüme sind erwünscht; die besten drei werden prämiert. Der Vorstand

München Weihnachtsfeier für Kinder und Senioren: Am 11. Dezember 2010 veranstaltete die Orts- und Kreisgruppe München eine Weihnachtsfeier für Kinder und Senioren im Adalbert-Stifter-Saal des Sudetendeutschen Hauses. Bei unserem Fest waren insgesamt 118 Kinder und Senioren anwesend. Die Gäste wurden von Brigitte Steinert, stellv. Direktorin des Hauses des Deutschen Ostens, und Walter Föllmer, Lan-

desgeschäftsführer des Bundes der Vertriebenen, begrüßt. Die Kinder der Malgruppe hatten zum Fest schöne Tischkarten gemalt und aufgestellt, während die Vorstandsmitglieder zusammen mit den Eltern den Saal dekoriert hatten. Das Kindertheater und die Chorgruppen führten das Krippenspiel „Jesus Geburt“ auf und sangen zusammen mit den Erwachsenen Weihnachtslieder. Unsere Mamas und Omas unterstützten das Fest reichlich mit Weihnachtsgebäck, und der Weihnachtsmann überraschte die Kinder und Senioren mit seinen Geschenken. Besonderen Dank sprechen wir Anna Lengenfelder, Tatjana Büxel, Margarita Büxel, Elena Miller und Herrn Braunagel für ihre großartige Unterstützung aus. Weihnachtsfeier für Senioren: Am 12. Dezember feierten die Senioren der Orts- und Kreisgruppe München gemeinsam mit der Ackermanngemeinde Weihnachten in der Rumfordstraße 21a. Es war ein schönes Beisammensein bei Kaffee und Gebäck. Unsere Senioren erzählten, wie sie früher Weihnachten gefeiert haben, und ließen Erinnerungen an das Fest wach werden Wir danken der Ackermanngemeinde und insbesondere Lothar Palsa und Pfarrer Dr. Alexander Hoffmann. Ausstellung im Haus des Deutschen Ostens: Vom 24. November 2010 bis zum 14. Januar 2011 fand im Haus des Deutschen Ostens eine Bilderausstellung der Malgruppe der Kinder der Orts- und Kreisgruppe München statt. Bei der feierlichen Eröffnung durch den Direktor des Hauses des Deutschen Ostens, Dr. Ortfried Kotzi-

Der Direktor des Hauses des Deutschen Ostens, Dr. Ortfried Kotzian, eröffnete die Ausstellung junger Künstler der Orts- und Kreisgruppe München. 31

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL an, waren 25 Kinder und ihre Eltern anwesend. Die Kinder präsentierten Bilder zum Thema „Sommer, Herbst und Winter - Aufbruch in München“. Einige der kleinen Künstler wurden in den neuen HDO-Prospekt aufgenommen. Der Vorstand Teilnehmer der Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Regensburg.

Regensburg Am 26. Februar (Samstag) findet unser nächster Tanz- und Begegnungsabend im großen Bühnensaal des Rathauses Barbing statt. Wir beginnen um 20 Uhr und freuen uns auf Ihr Kommen! Bei unserer Mitgliederversammlung am 18. Dezember 2010 standen die geplanten Änderungen der landsmannschaftlichen Satzung im Mittelpunkt. Insbesondere gingen die Teilnehmer auf die Themen Umbenennung des Vereins in "Bundesverband der Deutschen aus Russland", Öffnung für neue Mitglieder, Einbindung des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland und die Möglichkeiten zur stärkeren Verselbständigung der Gliederungen ein. Waldemar Eisenbraun, Vorsitzender

Hessen Bensheim/Bergstraße Die Ortsgruppe Bensheim/Kreisgruppe Bergstraße lädt herzlich ein zu ihrer Mitgliederversammlung mit Vorstandsneuwahlen am 16. März um 17 Uhr im Musikraum der Grundschule in den Kappesgärten Bensheim, Joseph-Treffert-Str. 7. Wir freuen uns auf ein möglichst zahlreiches Erscheinen unserer Mitglieder. Der Vorstand

Gießen/Weilburg Stärkung der Erziehungskompetenz: Im Dezember 2010 fand in Gießen ein dreitägiges Seminar zum Thema „Stärkung der Erziehungskompetenz der El-

Gießen: - oben: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Erziehungsseminars mit ihren Fortbildungsbescheinigungen; - unten: Kinder und Eltern machten begeistert bei der Weihnachtsbäckerei mit. 32

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Bund der WolgadeutschenBundesverband e.V.

D

as Weihnachtsfest des Bundes der Wolgadeutschen-Bundesverband am 22. Dezember 2010 verzauberte alle Zuschauer im überfüllten Bürgersaal des Kasseler Rathauses. Aufmerksame Stille herrschte im Saal mit 150 Kindern, als Jung und Alt der entzückenden Theatervorführung "Der Junge und das Geheimnis der Zauberschuhe" der Tanzschule von Viktor Scherf aus Altenkirchen, RheinlandPfalz, folgten. Am Ende wurden in einem großen Kreis die schönsten Kinderlieder gesungen und bekannte Gedicht vorgetragen. Und natürlich hatten wir für Geschenke ebenso gesorgt wie für das leibliche Wohl der Gäste. Wir bedanken uns ganz herzlich beim Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit sowie beim Magistrat der Stadt Kassel und der Kasseler Sparkasse für ihre Unterstützung. Ein Dank geht auch an unsere aktiven Vorstandsmitglieder mit ihren Kindern für die Durchführung der gesamten organisatorischen Arbeit. Bitte beachten Sie: Unsere Sprechstunde findet jeden Donnerstag von 15 bis 18 Uhr im Kasseler Rathaus, Zimmer W-212, Tel.: 0561-7878027, statt. Ida Schäfer, Vorsitzende, Tel.: 0561-55715 tern“ statt, organisiert von der Vorsitzenden der Ortsgruppe Gießen/Weilburg, Rosa Tugova, in Kooperation mit dem Trägerverein „SMOG - Schule machen ohne Gewalt“. Als Referentin trat die russlanddeutsche Erzieherin Anna Neubauer auf, die über eine langjährige Berufserfahrung verfügt und aktiv bei der Elternschule des Vereins arbeitet. Sie stellte unter anderem das Erziehungsprogramm „MonteBaRo“ zur Förderung der Kinderentwicklung und Erziehungskompetenz vor, das von der Dipl.-Pädagogin Andrea Stephan vom Montessori-Pädagogischen Institut Ettlingen erarbeitet wurde. Dabei ging es um Schwerpunkte wie Eltern und Einfühlungsvermögen, Geschwisterbeziehungen und Rollenzuschreibungen, Konflikte und Problemlösekompetenz oder wertschätzende Kommunikation in der Familie. Anna Neubauer wurde von der Dipl.-Psychologin Elena Honstein unterstützt, die einzelne Entwicklungsphasen und Erziehungsziele von Eltern vorstellte. Im Rahmen der Maßnahme behandelten die Teilnehmer folgende Fragen: Wie set-

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL ze ich meinem Kind Grenzen? Wie finde ich einen Ausgleich zwischen meinen Anliegen und denen meiner Familienangehörigen? Wie helfe ich meinem Kind, seine Probleme selbst zu lösen? Wie vermittle ich eigene Wertvorstellungen? Wie löse ich Konflikte so, dass sich keiner als Verlierer fühlt? Alle Teilnehmer erhielten eine Fortbildungsbescheinigung. Weihnachtsbäckerei im Seniorenklub: Außer der Weihnachtsfeier mit einem sehr bunten Programm, organisiert von Inna Rodin, wurde im Seniorenklub auch eine Kinderweihnachtsbäckerei angeboten. Die Vorsitzende der Ortsgruppe, Rosa Tugova, sorgte für viele Tipps zum Singen, Basteln und Backen. Nach einer kleinen Weihnachtsgeschichte über den Weihnachtsstern malten die Kinder einen Tannenbaum, geschmückt mit Engeln und Sternen. Fröhlich ertönten beliebte Weihnachtslieder. Und was wird zu Hause zu Weihnachten gebacken? Die Kinder zählten auf: Pfeffernüsse, Kuchen, Stollen, Lebkuchen und vieles mehr. Nun hatten sie die Möglichkeit, selbst etwas Leckeres zu backen. Viel Spaß bereitete das Ausstechen von Figuren aus dem ausgerollten Teig. Während der Backzeit spielten die Kleinen und die Erwachsenen deckten den Tisch. Zum Abschluss bekamen die Kinder Geschenke – einen schönen Geschenkschuh mit Schokolade, Gummibärchen und Spielzeug. Jedes Kind durfte sich kreativ betätigen und weihnachtliche Dekorationen für Senioren und Familien basteln. Eltern und Kinder waren gleichermaßen begeistert und äußerten den Wunsch, im nächsten Jahr wieder eine Kinderweihnachtsbäckerei zu organisieren.

Erfreulich, dass auch Vertreter des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland, die Geschwister Tatjana und Zachar Dunjavitschev, bei der Aktion mitmachten. Familienweihnachtsfeier: Das Programm der Familienweihnachtsfeier war sehr abwechslungsreich – eine Mischung aus Besinnlichem, Traditionellem und Modernem. Die Kinder hatten das Musical „Am Himmel geht ein Fenster auf“ (Leiterinnen Olga Kallasch und Kornelia Marschner) und eine Theatervorführung der von Masahiro Kasuya geschriebenen Geschichte „Der allerkleinste Tannenbaum“ (Leiterin Nina Rudolf, Weilburg) vorbereitet. In dem Musical ging es um die bekannte Weihnachtsgeschichte, die modern umgesetzt wurde: Ein deutsches Mädchen erzählt die Geschichte über die Geburt von Christos, einem muslimischen Mädchen. Die anders erzählte Weihnachtsgeschichte vermittelte die Botschaft, dass man seine Einstellung gegenüber Fremden sehr wohl ändern kann. Wir danken allen Eltern, die fleißig mitgemacht und die Kostüme für ihre Kinder angefertigt haben. Darüber hinaus trugen die Erwachsenen auch zum Gelingen des Abends selbst einiges bei. Ein Unterhaltungsprogramm mit einer bunten Melodien- und Liederfolge hatte Olga Vogt vom Stadttheater Gießen vorbereitet. Unter dem Motto „Winterzauber“ bezauberte sie das Publikum mit deutscher, russischer, italienischer, spanischer und englischer Musik. Für die großartige Darbietung wurde die Sängerin mit begeistertem Beifall belohnt. Rosa Tugova, Vorsitzende

Die Bundesgeschäftsstelle Zentrale Raitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart Tel.: 0711/1 66 59-0 Fax: 0711/ 286 44 13 E-Mail: [email protected] Homepage: www.deutscheausrussland.de Mitgliederverwaltung, Anzeigen für Volk auf dem Weg: 0711/166 59-17 und -18 Versand (Bücher etc.): 0711/166 59-22 Projekte: Tel.: 0711-16659-23 Öffentlichkeitsarbeit: 0711/166 59-0 MBE - Migrationsberatung: Stuttgart: Tel.: 0711-16659-19 und -21 München: Tel.: 089-44141905 Neustadt/Weinstraße: Tel.: 063219375273 Hannover: Tel.: 0511-3748466 Arnstadt: Tel.: 03628-928131

Kassel Im Rahmen des Neujahrsempfangs im Kasseler Rathaus trafen sich Spätaussiedler der Stadt mit dem neuen Ministerpräsidenten des Landes Hessen, Volker Bouffier. Die Vorsitzende der Ortsgruppe Kassel, Svetlana Paschenko, stellte den jungen Deutschen aus Russland Alexander Reingardt vor, der bei der Kommunalwahl am 27. März 2011 für das Kasseler Stadtparlament kandidiert. Er ist Bauingenieur von Beruf, verheiratet, hat zwei Kinder und engagiert sich im Vorstand der Union der Vertriebenen in Kassel für die Belange der Aussiedler. Für die Ortsbeiräte kandidieren die Mitglieder der Landsmannschaft Pauline Ehrlich, Eugen Jankowski und Hilda Schetinin. Wir wünschen allen viel Erfolg und bitten Sie, liebe Landsleute, zur Wahl zu gehen und unsere Kandidaten zu unterstützen. Der Vorstand

Offenbach

Beim Empfang im Kasseler Rathaus (von rechts): Svetlana Paschenko, Ernst Wegener (Oberbürgermeisterkandidat für Kassel), Eva Kühne-Hörmann (MdL, Hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst), Bernd Siebert (MdB), Volker Bouffier, Alexander Reingardt, Lydia Gitschew (Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Kassel) und Dr. Waldemar Dinkel (Universität Kassel). Foto: Claudia Lieberknecht

Für den 19. November 2010 hatte der Vorstand der Kreis- und Ortsgruppe Offenbach Mitglieder und Gäste in die Räumlichkeiten der Evangelischen Kirchengemeinde Offenbach-Bieber zur Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes und einem geselligen Abend danach eingeladen. Grußworte sprachen unser Vorsitzender Dr. Viktor Krebs und das Mitglied des Vorstandes der Landesgruppe Hessen, Alexander Neufeld, der später auch die Wahlleitung übernahm. 33

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL der Ortsgruppe Braunschweig statt. Der Vorstand wird den Jahres- und Kassenbericht vorstellen. Nach einem Jahr ziehen wir Bilanz, reflektieren und analysieren unsere Angebote und Aktivitäten. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, damit wir gemeinsam interessante Veranstaltungen planen können. Wir erwarten viele neue und konstruktive Ideen und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit, um unser kulturelles Erbe besser pflegen und neu gestalten zu können. Anschließend gibt es ein Kulturprogramm, das dem Valentinstag gewidmet ist. Elisabeth Steer, Vorsitzende

Der neue Vorstand der Kreis- und Ortsgruppe Offenbach mit den Kassenprüferinnen und dem Vorstandsmitglied der hessischen Landesgruppe, Alexander Neufeld (3. von rechts).

Zum dritten Mal in Folge wurde Dr. Krebs als Vorsitzender ebenso bestätigt wie Viktor Schulz als stellvertretender Vorsitzender. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden gewählt: - Friedrich Scheiermann (Kassenwart); - Sofia Polanskich (Schriftführerin und Jugendarbeit); - Tatjana Mirau (Kulturarbeit). Nach dem offiziellen Teil ging es mit dem geselligen Abend weiter. Wie schon bei unserem Grillfest im vorigen Juli übernahmen Irene und Peter Amann die musikalische Umrahmung. Bis kurz vor Mitternacht sorgte das Ehepaar für tolle Stimmung. Ihnen und allen Anwesenden sagen wir unseren herzlichen Dank. Der Vorstand

darauf trat sie der Landsmannschaft bei. Seither engagiert sie sich in der landsmannschaftlichen Arbeit, seit Jahren als Vorsitzende der Ortsgruppe, und im Haus der Heimat Wiesbaden, wo sie hauptberuflich tätig ist. Die Autorin Margit Naumann hat ein Buch über die Familie Maier unter dem Titel „Geboren in Kasachstan“ verfasst, Reinhold Schulz

Niedersachsen Braunschweig Am 12. Februar findet um 17 Uhr im Gemeinschaftshaus Weststadt, Ludwig-Winter-Str. 4, eine Mitgliederversammlung

Wiesbaden In feierlichem Rahmen wurden im Rathaus Wiesbaden verdiente Bürger der Stadt, Politiker, Unternehmer, Manager und Ehrenamtliche, zum 38. Mal mit goldenen und silbernen Medaillen „Für besondere Verdienste“ ausgezeichnet. Wiesbadens Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller und der Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel stellten die Geehrten vor und überreichten ihnen die Urkunden und Medaillen. Mit der silbernen Medaille wurde auch die Vorsitzende der Ortsgruppe Wiesbaden, Vera Maier, für ihr Engagement in der Integrationsarbeit gewürdigt. Ihre Eltern, deportierte Wolgadeutsche, ließen sich nach der Aufhebung der Kommandantur in Kirgisien nieder. Vera Maier selbst wurde in Kasachstan geboren und lebte in Karaganda. 1988 kam sie nach Deutschland. Ihren ersten Kontakt mit der Landsmannschaft hatte sie bei einer Weihnachtsfeier in Wiesbaden, die von der Ortsgruppe organisiert wurde. Kurz 34

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Vera Maier

Unser Ehrenmitglied und jahrzehntelanges Vorstandsmitglied Karl Vogel hat am 6. Januar 2011 seinen 85. Geburtstag gefeiert. Wir wünschen ihm Gesundheit und Gottes Segen/ auf allen seiKarl Vogel nen Wegen./ Gott hat ihn so treu begleitet,/ dass er jetzt sogar eine Gruppe evangelischer Deutscher aus Russland leitet! Danke für Ihre Hilfsbereitschaft und Ihr Engagement. Ihr Vorstand.

Gifhorn Wie in all den Jahren zuvor veranstaltete die Orts- und Kreisgruppe Gifhorn auch 2010 eine Adventsfeier, die am 18. Dezember im Birger-Forell-Haus stattfand. Nachdem die Teilnehmerzahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen waren, war es diesmal umso überraschender und erfreulicher, dass mehr Erwachsene mit ihren Kindern unsere Einladung angenommen hatten. Fast alle Plätze waren besetzt. Nach der Begrüßung der Gäste durch unseren 1. Vorsitzenden Sergej Eisner und den Grußworten der Ehrengäste begann die Feier an den mit Kaffee, Tee und Kuchen gedeckten und weihnachtlich geschmückten Tischen. Festliche Stimmung kam auf bei den Weihnachtsliedern, die von Pastor a.D. Hüsken auf dem Klavier begleitet wurden. Ihm gilt unser Dank ebenso wie der Familie Kaufmann, die eine erfolgreiche Vorführung zu dem Lied "In der Weihnachtsbäckerei..." inszeniert hatte. Anschließend zeigten einige Kinder ihr Talent, indem sie auf dem Klavier Auszüge aus Stücken von Chopin und Bach spielten. Alle Kinder warteten gemeinsam auf den Weihnachtsmann, der dann auch endlich den Saal betrat. Bevor er mit der Vertei-

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL lung der Geschenke begann, sagten einige der kleinen Gäste Gedichte für ihn auf. Die Feier verlief stimmungsvoll und war vor allem für die Kinder eine Einstimmung auf das Weihnachtsfest. Der Vorstand

Hannover Wir laden Sie herzlich ein zu unseren nächsten Veranstaltungen: - 19. Februar, 19 Uhr: Faschingsfeier mit der Musikgruppe "Sankt-Petersburg" im FZH Döhren, An der Wollebahn 1. Ermäßigter Eintritt für Mitglieder. - 12. März, 18.30 Uhr: Feier zum Internationalen Frauentag mit den Musikern Shanna und Alexander Weiser im Dorfgemeinschaftshaus in Godshorn-Langenhagen, Spielplatzweg 22. Auch hier haben Mitglieder der Landsmannschaft ermäßigten Eintritt, und wir haben für sie Plätze reserviert. Bitte melden Sie sich also so rasch wie möglich an - Tel.: 0511-3748466. - 25. März, 18 Uhr: Integrationsseminar "Neues Land - neue berufliche Perspektiven - neue Chancen" in Kooperation mit der Deutschen Vermögensberatung; Referent: Andreas Kirchgässner. Themen: soziale Entwicklung in Deutschland; Berufsmarktanalyse; berufliche Perspektiven als Arbeitnehmer und Selbständiger. Ort: Hannover, Lilienthalstr. 1. Voranmeldung: Tel.: 0511-3748466 (Büro der Landsmannschaft) oder 0511-23555690 (Deutsche Vermögensberatung). Marianna Neumann

Lüneburg

Zeugen gesucht

Am 19. Dezember 2010 fand im Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor die fröhliche Weihnachtsfeier der Ortsgruppe Lüneburg statt, zu der wir mehr als 500 Besucher begrüßen durften. Die kleinen Gäste waren begeistert von Ded Moros und Snegurotschka und beteiligten sich - viele in Märchenkostümen - temperamentvoll an allen Spielen, Tänzen und Liedern. Verdienter Lohn waren die Geschenke, die Ded Moros und Snegurotschka für alle Kinder mitgebracht hatten. Sehr viel Freude bereitete das Fest aber auch den Erwachsenen. Mehrere waren mit ihrer ganzen Familie gekommen und ließen gerne Erinnerungen an ähnliche Feiern in ihrer Kindheit in sich aufsteigen. Eine ganze Reihe von Landsleuten hatte ihre Freizeit, viel Energie und Kraft investiert und dafür gesorgt, dass die Veranstaltung so schön wurde und einen so großen Erfolg hatte. Die einen waren bei den Vorbereitungen aktiv, andere hatten den schönen Baum geschmückt, und wieder andere kümmerten sich um das leibliche Wohl der Besucher, hatten Süßes gebacken, kochten Kaffee und Tee. Das Fest entstand aus einer gemeinsamen Initiative der Vorsitzenden der Ortsgruppe Lüneburg, Gertrud Sorich, der Lüneburger Sportvereinigung (LSV) und der Vorstandsmitglieder Andreas Adam und Nina Wolf. Wie immer waren auch Tamara Zlobina und Irina Lutz mit ihren Tanzgruppen sehr aktiv dabei. Tamara Zlobina, die bei dem Fest Regie führte und den Wassergeist spielte, leitet in Lüneburg die Tanzgruppe "Randevu", die in Niedersachsen und Hamburg bereits sehr bekannt ist. Andreas Adam als Ded Moros und Olga Arnold als Snegurotschka faszinierten die Gäste mit ihrem Lächeln und sorgten bei Kindern und Erwachsenen für gute Stimmung. Elvira Gugutschkin, stellv. Vorsitzende

Michael Lotz, Lohfeld Nr. 5, 21640 Bliedersdorf, Tel.: 04163-5497, bittet um Auskunft über seine Verwandten aus Katharinenstadt, Wolga: - sein Großvater Friedrich (Fritz) Lotz, dessen erste Frau, eine geb. Hense, die Großmutter des Suchenden, ca. 1921 in Katharinenstadt starb; seine zweite Frau Emilie kam aus Boaro, Wolga; seine Tanten Maria (geb. 1908), Anna (1910), Amalie (1918), Ella (1926) und Olga (1927), alle geb. Lotz, und sein Onkel Fritz Lotz, geb. ca. 1929. Es können noch später Kinder geboren worden sein, von denen seine Mutter Emma Lutz, geb. 1912, gest. 1986, nichts mehr erfahren hat.

Osnabrück Dank an die Wohltäter der Landsmannschaft „Unser guter Ded Moros“ - so wird Viktor Jersch, Direktor des Geschäftes Die bunten und fröhlichen Neujahrsfeiern der Ortsgruppe Hannover für unsere Kinder waren wie immer gut besucht. „Gastronom“, von Kindern

Sergej Zich sucht: - Nadeschda Spuling, die 1990 aus der Sowjetunion nach Deutschland aussiedelte; - deren Schwester Nelli Mohrland, die damals in 7103 Schwaigern wohnte. Mitteilungen bitte per E-Mail an srz_ogm@ mail.ru. und Eltern der Ortsgruppe Osnabrück genannt. Jedes Jahr spendet er für die Kinder unserer Landsleute Obst und Süßwaren zu Weihnachten. So wurden die Kinder auch im vergangenen Dezember beim Weihnachtsfest der Landsmannschaft mit vollen Geschenktüten überrascht. Die Vorsitzende der Ortsgruppe, Frieda Dercho, begrüßte Kinder und Eltern und überreichte nicht nur Geschenke, sondern überbrachte auch die herzlichsten Grüße von Väterchen Frost Viktor Jersch.

Russlanddeutsche Literaten ausgezeichnet

I

m Rahmen des Wettbewerbs „Goldene Feder Russlands“ zeichnete der russische Schriftstellerverband 57 Literaten aus aller Welt mit Medaillen und Diplomen für ihr Schaffen in russischer Sprache aus. Unter den Geehrten waren auch diesmal Deutsche aus Russland. So bekam Reinhold Schulz aus Gießen für sein Engagement (Humor- und Satirewerke) eine Goldmedaille, die die Inschrift „Dem besten Autor des Jahrtausends“ trägt. Und auch Wladimir Eisner aus Wetzlar wurde mit einer Goldmedaille für sein Buch „Makarowa Rassocha“ und der Tschechow-Medaille für seine Novelle „Granatinsel“ ausgezeichnet. Josef Schleicher 35

VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL Im Namen des Vorstandes der Ortsgruppe und der Eltern geht ein herzlicher Dank an Viktor Jersch, aber auch an Valentina Ostertag (Geschäft „Arbat“) und Larissa Tscherkas (Geschäft „Lada“). Diese Frauen wissen ebenfalls, was Kinder besonders gerne haben. „Ehrenamt ist Gold wert“ Für ihr aktives bürgerliches Engagement hat die Stadt Osnabrück unter dem Motto „Ehrenamt ist Gold wert“ Nelli Mayer, Mitglied unserer Ortsgruppe, mit einer Urkunde und einer Ehrenamtskarte ausgezeichnet. 1989 aus Moldawien nach Deutschland gekommen, trat sie gleich der Landsmannschaft bei und engagierte sich in der Integrationsarbeit der Stadt. Eine Zeitlang war sie Vorstandsmitglied der Ortsgruppe, gegenwärtig ist sie Kassenprüferin. Besonders aktiv engagiert sich Nelli Mayer beim Chor der Landsmannschaft und in der Seniorenarbeit. Im Dezember Kinder bei der Weihnachtsfeier in Osnabrück. des Vorjahres ist sie 73 Jahre jung geworden. amtskarte der Stadt und wurde von der Auch Viktor Zibori, Mitglied des Orts- Landsmannschaft für sein langjähriges gruppenvorstandes, bekam eine Ehren- Engagement mit der bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet. Die niedersächsische Landesvorsitzende Lilli Bischoff überreichte ihm die Auszeichnung bei der Weihnachtsfeier 2010. Der Vorstand

Wolfsburg

Nelli Mayer

Auszeichnung für Viktor Zibori durch Lilli Bischoff. 36

VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Bitte beachten! Wir laden alle Mitglieder der Ortsgruppe Wolfsburg herzlich ein zu unserer Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen am 30. April um 17.30 Uhr im FZHW am Laagberg, Samlandweg 15. Wir bitten um rege Beteiligung. Weitere Termine für 2011: - 18. März, 15 Uhr: Seniorennachmittag bei Kaffee und Kuchen in der Paulusgemeinde am Laagberg, Mecklenburger Str. 29. - 31. März bis 3. April: Rhein-Kreuzfahrt. Interessenten fragen bitte bei Galina Kelsch, Tel.: 05361-55642, nach. - 30. April, 19.30 Uhr: Tanz in den Mai. - 24. September: Feier zum Erntedankfest. - 3. Dezember: Adventsfeier für Senioren. - 10. Dezember: Kinderweihnachtsfeier. - 31. Dezember: Silvesterfeier. Alle Veranstaltungen finden FZHW am Laagberg, Samlandweg 15, statt. Änderungen vorbehalten.

Helmut Kieß überreichte Ludmilla Neuwirth die silberne Ehrennadel der Landsmannschaft.

Bei der Kinderweihnachtsfeier der Ortsgruppe Wolfsburg am 19. Dezember 2010 gab es für die kleinen Besucher die Weihnachtsgeschichte "Annabelle und die fliegenden Rentiere", die von Herrn Schlegel mit moderner Technik auf die große Leinwand projiziert wurde. Alle Kinder waren mucksmäuschenstill und begeistert! Danach wurden gemeinsam Kinderweihnachtslieder gesungen, ehe als Höhepunkt der Weihnachtsmann mit seinen Geschenken erschien. Am 31. Dezember folgte dann unsere große Silvesterfeier mit 160 Gästen, die auch aus Wolfenbüttel und Braunschweig gekommen waren. Nach der Begrüßung im Festsaal, der vom Vorstand sehr schön geschmückt worden war, wurde die Wolfsburger Ortsbürgermeisterin Ludmilla Neuwirth, Leiterin des Integrationszentrums der Diakonie Wolfsburg und Kulturreferentin der Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft, mit der silbernen Ehrennadel der Landsmannschaft ausgezeichnet. Ludmilla Neuwirth bedankte sich für die Ehre und versprach auch weiterhin ihre Hilfe. Sie ist eine starke Stütze unserer Arbeit vor Ort und darüber hinaus. Anschließend übernahmen Alex und Shanna Weiser mit ihren hervorragenden musikalischen Darbietungen das Programm, während die Tanzgruppe "Kadril" das Publikum mit prachtvollen Kostümen begeisterte. Viel Spaß brachte ein Tanzwettbewerb zwischen der Frauen- und Männergruppe. Nachdem um 12 Uhr die Sektkorken geknallt hatten, ging es bei einmaliger Stimmung weiter, so dass die Musik bis 2 Uhr spielen konnte. Unser herzlicher Dank gilt allen Mitwirkenden und Helfern, die zur Gestaltung und Durchführung der Feier beigetragen haben. für den Vorstand: Helmut Kieß Advent ist für einen Chor eine "anstrengende" Zeit, weil doch einige Termine mehr als sonst anfallen. Andererseits ist es

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

Der Wolfsburger Chor und seine Anhänger bei der Weihnachtsfeier 2010. Auf dem kleinen Bild würdigt der Vorsitzende des Chores, Alexander Schlegel (rechts), die Arbeit des Chorleiters Waldemar Varlamov. Bild: Richard Matheis

aber auch eine schöne Zeit, nicht nur weil Weihnachten bevorsteht, sondern auch weil das Singen für die Anderen Freude macht. Kurz vor Weihnachten hatte der Wolfsburger Chor dann alle seine Termine erfüllt und konnte sich auf seine eigene Weihnachtsfeier freuen. Wie jedes Jahr fanden sich einige Freiwillige, die die Tische hübsch dekorierten. Nach seinem Begrüßungswort lobte der Chorvorsitzende Alexander Schlegel die Arbeit des Chorleiters Waldemar Varlamov und überreichte ihm ein kleines Präsent. Anschließend wurden für die Gäste, die als passive Mitglieder den Chor unterstützen, Weihnachtslieder und russische Winterlieder gesungen, ehe zum Büffet gebeten und mit einem Glas Wein auf die Adventszeit angestoßen wurde. Richard Matheis

Die Mitglieder der Ortsgruppe Gelsenkirchen mit dem Vorstand an der Spitze leisteten eine große Arbeit, um für die Kinder ein unvergessliches Fest zu organisieren. Es wurden mehr als 60 Geschenktüten vorbereitet, und der Nikolaus besuchte über 20 Familien, nicht nur in Gelsenkirchen selbst, sondern auch in Oberhausen, Dortmund und Bottrop. Der Nikolaus (Andreas Plattner), Knecht Ruprecht (Maria Zorn) und die Fee (Elena Nuss) inszenierten eine gelungene Märchenvorführung. Zuerst klopfte die Fee an der Tür und unterhielt sich mit den Kindern, danach riefen die Kinder nach dem Nikolaus. Aber es erschien Knecht Ruprecht mit schwar-

zem Bart, der nur mit ungehorsamen Kindern zu tun haben wollte und sie zu neuen Streichen anstiftete. Damit er das Kommen des Nikolaus nicht verhinderte, ließ ihn die Fee mit ihrem Zauberstab und der Unterstützung der Kinder gefrieren. Dann ließ der Nikolaus die Kinder jubeln. Sie sagten für ihn Gedichte auf, sangen Lieder, spielten Klavier oder tanzten um die Wette. Und sie hörten gespannt zu, als der Nikolaus seine Geschichte erzählte. Sobald alle Kinder Geschenke hatten, bekam auch Knecht Ruprecht noch eine Chance und wurde entzaubert. Als Dank versprach er den Kindern, gut und gehorsam zu sein. Anschließend bastelten die Kinder gemeinsam mit Knecht Ruprecht

NordrheinWestfalen Gelsenkirchen Den Nikolaustag können die Kleinen kaum erwarten. Sie hängen die Nikolausstiefel auf oder stellen ihre Stiefelchen in den Flur und freuen sich auf die Geschenke. Und wenn der Nikolaus dann noch höchstpersönlich ins Haus kommt, ist die Freude noch größer. Die Ortsgruppe Gelsenkirchen machte den Kindern ihrer Mitglieder daher am Nikolaustag eine besondere Freude, indem sie den Nikolaus direkt zu ihnen nach Hause schickte.

Der Nikolaus der Ortsgruppe Gelsenkirchen sorgte bei seinen "Hausbesuchen" für große Freude. 37

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Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. veranstaltet gemeinsam mit dem Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland (JSDR NRW):

Landes-Jugendund Studentenfestival Termin: April 2011 Veranstaltungsort: Münster (Genaues Datum und genauer Ort werden in der Märzausgabe von "Volk auf dem Weg" bekannt gegeben.) Wer sich am Programm mit Gesang, Tanz, Musik oder Akrobatik beteiligen möchten, melden sich bitte bei: Lydia Bitsch Tel.: 0211-74961332, E-Mail: [email protected] Kontaktperson für andere Aktivitäten: Waldemar Weiz Tel.: 02268-907094, E-Mail: [email protected] Landesvorsitzender Dr. Alexander Morasch und den Eltern ein Geschenk für den Nikolaus, und zum Schluss tanzten alle gemeinsam den „Tanz der kleinen Entchen“. Nach der gelungenen Nikolaus-Aktion erhielt die Ortsgruppe zahlreiche positive Rückmeldungen. Die Landsleute bedankten sich für die fröhliche Stimmung, die Nikolaus und Co. in die Familien gebracht hatten. Um das möglich zu machen, waren die Laienkünstler der Landsmannschaft in 14-stündigem Non-StopEinsatz. Aber die erlebte Freude war es wert und entschädigte für die Müdigkeit. Der Vorstand

Heinsberg Über ein volles Haus konnte sich die Kreisgruppe Heinberg anlässlich ihrer ersten Nach der Neujahrsfeier der Kreisgruppe Heinsberg: der Vorsitzende Alexander Böttcher (links) mit seinen Vorstandskol- Neujahrsfeier am 19. Delegen Dimtri Singer (Ded Moros) und Tatjana Haar (rechts). zember freuen. Das Katho38

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lische Haus der Begegnung in Hückelhoven-Ratheim platzte angesichts von über 100 Kindern und noch mehr Erwachsenen aus Heinsberg, Erkelenz, Wassenberg, Hückelhoven und Geilenkirchen aus allen Nähten. Nachdem der Vorsitzende der Kreisgruppe, Alexander Böttcher, die Feier mit Worten zur Landsmannschaft eröffnet hatte, begrüßte die Vertreterin der Migrationsfachdienste und des Interkulturellen Zentrums im Kreis Heinsberg, Saida Piecuch, die Gäste. Anschließend konnte die Initiativgruppe der Kreisgruppe die Zuschauer mit einer kleinen Vorführung mit Väterchen Frost, Schneewittchen, Baba Jaga und anderen begeistern. Nach dem Auftritt beantwortete Alexander Böttcher zahlreiche Fragen zur Tätigkeit der Landsmannschaft. Dabei wurden auch neue Ideen zur weiteren Entwicklung der Kreisgruppe vorgeschlagen. Mit einer derart großen Veranstaltung konnte die erst vor kurzem gegründete Kreisgruppe einen schönen Erfolg verbuchen. Finanzielle und organisatorische Unterstützung kam von Marta Haas (Pro-Haus), den Gebrüdern Gerstner und Schmidt (Allianz), Wladimir Repp und Oleg Wilhelm (Consulting), Nikolaj Braun (Automobile) und Elena Hahnen (Medienwerkstatt). Der Vorstand

Köln Nach Monaten positiver Arbeit wurden für die Ortsgruppe Köln wie immer die Weihnachtsfeiern, die wir mit Unterstützung des Weihnachtsmannes in KölnPorz, -Weiden und -Chorweiler durchführten, zum Höhepunkt des Jahres. Das Kindertheaterstück "Geschichte vom Weihnachtsmann" kam ebenso gut an wie die Darbietungen in Wort und Musik sowie die abschließende Runde bei Kaffee und Kuchen. Um die Durchführung der Feiern haben sich vor allem die Mitglieder unseres Vorstandes verdient gemacht, die erneut ihre gute Zusammenarbeit demonstrierten. Im neuen Jahr beabsichtigen wir, die Wanderausstellung der Landsmannschaft an mehreren Örtlichkeiten in Köln zu präsentieren. Wir werden versuchen, unsere beiden Chöre zu stärken und neue Mitglieder zu gewinnen. Und natürlich werden wir uns auch weiterhin für alle Landsleute engagieren, die in Köln heimisch werden wollen. Unsere Sprechstunden: - jeden Montag und Donnerstag von 13 bis 15 Uhr mit Frau Taruttis in 51103 Köln, OttmarPohl-Platz 1, Tel.: 0221-791616; - jeden Mittwoch von 16 bis 19 Uhr mit Frau Meder in 51107 Köln, Zehnthofstr. 10, Tel.: 0221-8908309. Der Vorstand

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Die Vorstandsmitglieder der Ortsgruppe Köln (von links): Svetlana Tukisch, Igor Lukyanchenko, Alexandra Kalinichenko, Irma Meder (Vorsitzende), Liudmila Meier, Igor Pestov, Maria Gubanov-Peter, Nadeschda Bauer und Liudmila Semendyaeva.

Die Vorsitzende Irina Bestvater (links) mit jungen Künstlerinnen der Kreisgruppe Unna.

Als wir die leuchtenden Augen der Kinder sahen, konnten wir sagen: "Die Arbeit hat sich gelohnt." Dafür nimmt man auch einigen Stress in Kauf. An diesem Abend haben sich erneut viele Freunde, Bekannte und Verwandte getroffen und sich miteinander unterhalten. Wir haben gemeinsam gesungen, Erfahrungen ausgetauscht und neue Mitglieder gewonnen. Mit unserem kleinen Beitrag, die Gesellschaft zu stärken, haben wir wieder einmal beweisen: "Nur gemeinsam sind wir stark und können etwas in unserer neuen Heimat erreichen." Für ihren Einsatz und ihre Mitwirkung bedanke ich mich herzlich bei Rimma Lohrei (Theatergruppe), Elena Hahn und den Mädchen der Tanzgruppe "Kristallik", Marina Frei und dem Frauenchor "Fröhliche Herzen", dem DJ Wasilij Rommelj, den Sängern Tatjana Lohrei und Michail Rommel sowie den Kassiererinnen Anna Kusmin und Oljga Rommel. Einen herzlichen Dank sage ich auch Elli Meisler, Ottilja Filatov, Anna Ratke und allen anderen Helfern. Einen besondern Dank spreche ich allen aus, die den ganzen Abend an der Theke standen und uns mit Würstchen und Getränken versorgten: den Familien Aksana und Sergej Stetinger, Juri und Nikolaj Bestvater sowie Ljudmila Ferdjai. Und schließlich danke ich allen, die uns für die Feier Kuchen gespendet haben. Irina Bestvater

SachsenAnhalt Lutherstadt Wittenberg

Gäste und Akteure der Weihnachtsfeier in Lutherstadt Wittenberg.

Unna Bei der großen Weihnachtsfeier am 11. Dezember 2010 konnten wir mit unserer Theatergruppe, der Tanzgruppe "Kristallik" und dem Frauenchor unsere erfolgreiche Arbeit präsentieren. Mit unserer Veranstaltung wollten wir den Kindern Freude bringen, die Menschen zusammenführen sowie unsere Sitten und Bräuche präsentieren und pflegen. Insgesamt konnten wir etwa 300 Erwachsene und etwa 200 Kinder und Jugendliche als Gäste begrüßen. Darunter waren als Ehrengäste der stellvertretende Bürgermeister von Unna, Manfred Wiedemann, Susanne Wiedemann von der Kir-

chengemeinde Methler, Eleonora Faust vom Vorstand der Landesgruppe NRW der Landsmannschaft und nicht zuletzt unser Ehrenvorsitzender Berthold Riesenweber. Besonders haben wir uns auch über den Besuch vieler Einheimischer gefreut. Mit viel Kraft und dank der Unterstützung von allen wurde die Feier zu einem großen Erfolg. Wir konnten die Kinder glücklich machen, denen vor allem das Theaterstück mit dem Weihnachtsmann (Rimma Lohrei) gefallen hat, von dem sie abschließend Geschenke erhielten. Wir hatten 100 Geschenke vorbereitet. Kleine Geschenke erhielten die Kinder auch für einen Sieg bei den Spielen, die sie mit Viktorija Melzel und Viktorija Basauer durchführten.

Schon lange davor hatten die landsmannschaftliche Ortsgruppe und der Verein „Mittendrin – Deutsche und Migranten aus Russland“ in Lutherstadt Wittenberg mit der Vorbereitung der Weihnachtsfeier für Kinder angefangen. Für das Theaterstück „Ein fröhliches neues Jahr“ wurden in unserer Nähwerkstatt Kostüme für die Teilnehmer gefertigt und Dekorationen gemalt und gebastelt. Zweimal pro Woche gab es Proben, bei denen an jeder Rolle und am gesamten Szenario gefeilt wurde. Am 22. Dezember herrschte dann schon frühmorgens im Katharinensaal fröhlicher Trubel. Um 13 Uhr begann die Weihnachtsfeier für Kinder. Die gute Fee zauberte nicht nur gute Laune, sondern auch allerhand Überraschungen herbei. Die Kinder sangen und spielten, trugen Gedichte vor und tanzten. Insbesondere freuten sie sich über die Geschenke, die der Weihnachtsmann mitgebracht hatte. Für erwachsene Gäste begann die Feier um 17 Uhr. Auch diesmal hatten die Deut39

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Kleine und große Teilnehmer des Jolka-Festes in Erfurt (Thüringen); in der hinteren Reihe, 3. von rechts, die Vorsitzende der Ortsgruppe, Tamara Barabasch.

schen aus Russland viele befreundete Vereine eingeladen, darunter den Herbstzeitverein, den Verein Herbstfreude, die AWO, den Mütter-Väter-Verein, den Chor „Raduga" und den Verein der Sudetendeutschen. In den festlich geschmückten Saal, der sich mit über hundert Gästen füllte, zog schnell weihnachtliche Stimmung ein. Dafür sorgten Mitglieder der Ortsgruppe Lutherstadt Wittenberg unter der Leitung von Pauline Wiedemann, die in selbst kre-

ierten und angefertigten Trachten weihnachtliche Melodien erklingen ließen. Für die weitere musikalische Umrahmung sorgten Alexander sen. und Alexander jun. Ungefug aus Berlin. Es wurde viel gesungen, getanzt, gespielt und gemeinsam gelacht. Den ganzen Abend herrschte eine wunderbare Stimmung. Ein leckeres Essen, für das die Organisatoren gesorgt hatten, rundete das gelungene Fest ab. Pauline Wiedemann, Valerij Kowatsch

Siegen: Die Musik hat uns verbunden

I

n der neuen Heimat Deutschland bemühen sich viele Aussiedler, schnell Gleichgesinnte oder Landsleute mit ähnlichen Interessen zu finden, weil es ihnen schwer fällt, sich an die fremde Umgebung anzupassen, auch wenn das Land sie gastfreundlich aufnimmt. Der Staat unternimmt einiges, damit unsere Integration möglichst rasch gelingt. Dazu gehören u.a. Sprachkurse, Integrationsprogramme, Möglichkeiten zur Anerkennung mitgebrachter Bildungsnachweise, berufliche Weiterbildungsmaßnahmen oder Hilfen bei der Jobsuche. Wir leben im Siegerland; etwa 10.000 der 105.000 Bewohner von Siegen sind Zuwanderer aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Die meisten haben sich gut eingelebt, studieren, arbeiten und ziehen Kinder groß. Viele sind als Großfamilien eingewandert, in denen es Verflechtungen mehrerer Kulturen und Traditionen gibt. Dazu gehört die sehr musikalische und gebildete Mehrgenerationenfamilie Fries/Ponomarjow/Hartstein. In dieser weit verzweigten

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Familie betätigen sich alle musikalisch: die Eltern, die bereits um die 90 sind, die Tochter Lydia Ponomarjow als Sängerin, der Sohn David Fries als Virtuose auf dem Bajan, seine Ehefrau Olga ebenfalls als Sängerin. Lydia und Wladimir Hartstein singen für ihr Leben gern. Dazu gesellten sich mit der Zeit die leidenschaftlichen Sängerinnen Ljudmila Mamyschew und Raissa Kaerleber. Um diese Menschen, für die Musik und Gesang einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnehmen, bildete sich ein Kreis von Musik- und Gesangsfreunden. Es wurden deutsche, russische, ukrainische, kirgisische und jüdische Lieder gesungen, bei Familienfesten, aber auch in Altenheimen, bei Kirchen- und Stadtfesten sowie anderen Kulturveranstaltungen. Auch Freundschaften zwischen den Familien sind mit der Zeit entstanden. Außer der gemeinsamen Musikleidenschaft pflegt man auch andere Interessen und Hobbys; im kleineren oder größeren Kreis wird über Bücher, Politik, Filme und Kulturfragen diskutiert. Alle haben noch in der alten Heimat eine gute Ausbildung

genossen, haben Talent und vielfältige Interessen, und sie wollen diesen Schatz auch hier nicht verlieren. Sie wollen sich am gesellschaftlichen Leben der Bundesrepublik beteiligen und an ihrer Kultur teilhaben und sie bereichern. Eine Zeitlang versammelte man sich zum Singen, Musizieren oder Diskutieren abwechselnd in den Wohnungen und Eigenheimen der Mitglieder des Freundeskreises. In der jüngsten Weihnachts- und Silvesterzeit wollte man über den engen Kreis hinaus auf sich aufmerksam machen, und so kam es zu einer Festveranstaltung im Gemeindehaus der evang.-lutherischen Kirche, dem Zinzendorfhaus. Die Ehepaare Raissa und Valeri Kaerleber, Ljudmila und Shanybek Mamyschew sowie Natalie und Eduard Koch tüftelten an einem Szenario und dachten sich sämtliche Überraschungen aus. Es wurden Kostüme für die Festaufführung genäht, es wurde nach der passenden Musik gesucht und ein festliches Menü kreiert. David Fries übte neue Musikstücke und Lieder ein. Er ist seit Jahren Mitglied der Kreisgruppe Siegen-Wittgenstein der Landsmannschaft und gestaltet zahlreiche kulturelle Veranstaltungen mit. Am 8. Januar 2011 versammelten sich mehr als 30 Personen zu einem Festabend im Zinzendorfhaus. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen deutsche und russische Weihnachts- und Silvestertraditionen - mit Liedern, Märchen, Geschenken, Tänzen und imaginären Reisen. Bei der Vorbereitung der internationalen kulinarischen Leckerbissen waren der Phantasie der Köchinnen keine Grenzen gesetzt. Die Kreisgruppe Siegen-Wittgenstein, deren Vorsitzender Rudolf Schaufler anwesend war, unterstützte die Veranstaltung finanziell. Das Fest begann mit Liedern und Gedichten zu Weihnachten, darauf folgte das Neujahrsprogramm. Und das ist ohne Ded Moros, Snegurotschka und einen festlich geschmückten Tannenbaum unvorstellbar! Alle freuten sich über die Geschenke und vollführten nach mitgebrachter Tradition einen Reigentanz um den Tannenbaum. Selbstverständlich erinnerten sich die Gäste, woher sie gekommen sind: Erinnerungen aus der Zeit in Moskau, Nowosibirsk, Bischkek, Leningrad, Almalyk, Omsk oder Duschanbe machten die Runde. Und wieder wurde gesungen und getanzt, wobei David Fries ununterbrochen spielte. Beim Abschied wurde vereinbart, auch in Zukunft Feste gemeinsam zu feiern und andere einzuladen. Trotz der Schmerzen in den Beinen und bei David Fries in den Armen war die Stimmung glänzend gewesen. Besonders groß aber war der Wunsch, einander nicht zu verlieren. Natalie Koch, Siegen

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Orts- und Kreisgruppe Augsburg zieht Bilanz

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m 30. Januar 2011 haben die Mitglieder der Orts- und Kreisgruppe Augsburg (Bayern) einen neuen Vorstand gewählt. Bei Drucklegung war noch nicht bekannt, ob die alte Mannschaft mit Juri Heiser als Vorsitzendem auch die neue sein wird. Dass sie gute Arbeit geleistet hat, kann jedoch gesagt werden - ohne befürchten zu müssen, die Wahlentscheidung in irgendeiner Weise zu beeinflussen. Nachstehend eine Zusammenfassung der geleisteten Arbeit, die als Artikel für die "Augsburger Allgemeine" vorbereitet, aber nicht veröffentlicht wurde: Die Augsburger Ortsgruppe gehört zu den aktivsten und mitgliederstärksten örtlichen Gliederungen der Landsmannschaft, die 2010 den 60. Jahrestag ihrer Gründung feiern konnte und die bei weitem wichtigste Organisation der rund 2,8 Millionen Deutschen aus Russland im Bundesgebiet darstellt. Laut statistischen Angaben leben in Augsburg selbst gegenwärtig gut 22.000 Deutsche aus Russland. Sie stellen damit über 8 Prozent der Augsburger Gesamtbevölkerung. Ein Faktum, das, so der amtierende Vorsitzende der Ortsgruppe Augsburg, Juri Heiser, allerdings zu wenig Beachtung seitens der Öffentlichkeit findet. Auch die Augsburger Parteien halten sich bisher zurück, wenn es darum geht, russlanddeutsche Kandidaten auf aussichtsreichen Positionen zu platzieren. Mit Ausnahme von Juri Heiser, der immerhin erster Nachrückkandidat der CSU im Stadtrat ist, waren sie auf den Listen von CSU und SPD bei der letzten Augsburger Stadtratswahl nur ganz hinten zu finden. Bei den anderen Parteien war völlige Fehlanzeige. Dabei suchen die Deutschen aus Russland gerade in Augsburg ganz gezielt den Kontakt zu Organisationen der Einheimischen und ziehen sich keineswegs in ihre eigenen Reihen zurück. Nicht zufällig wurde daher für das Integrationsprojekt, das die Ortsgruppe Augsburg gemeinsam mit der Stadt Augsburg und dem Deutschen Kinderschutzbund durchführt, der Name „In Augsburg gemeinsam“ gewählt. Besonders intensiv haben sich die Mitglieder der Ortsgruppe auch in das städtische Projekt „Stärken vor Ort“ eingebracht, das Jugendlichen die Möglichkeit geben soll, sich Einblicke in das Berufsleben zu verschaffen. Unterstützung erfahren sie dabei wie bei allen anderen Maßnahmen von den Aktiven des Fördervereins,

Der Vorsitzende der Orts- und Kreisgruppe Augsburg, Juri Heiser (3, von rechts), mit den Mitgliedern des Vorstandes.

zu dem sich vor Jahren russlanddeutsche Selbständige und Unternehmer aus Augsburg zusammengeschlossen haben. Spaß und gesellschaftlicher Auftrag bilden eine Einheit, wenn sich die Augsburger Bürger an einem gemeinsamen Projekt mit dem FC Augsburg beteiligen. So soll in den nächsten Monaten ein weiteres Fußballturnier mit verschiedenen Hobbymannschaften organisiert werden, bei denen mehrere Teilnehmer aus den Reihen der Deutschen aus Russland sein werden. Auch die FCA-Geschäftsstelle plant die Teilnahme an dem Turnier mit einer eigenen Mannschaft. Als größten Erfolg ihrer Arbeit sehen Juri Heiser und die Mitglieder des Ortsgruppenvorstandes die Steigerung des Ansehens der Deutschen aus Russland in Augsburg an. Und wenn es um Fragen der Integration geht, wird die Landsmannschaft immer häufiger durch die Stadt und kommunale Einrichtungen kontaktiert und um Rat und tätige Mithilfe gebeten. Verdienter Lohn ihres Einsatzes war die Verleihung der Ehrenmedaille „Für Augsburg“ durch OB Dr. Kurt Gribl an zwei Mitglieder der Augsburger Ortsgruppe. Im vergangenen Jahr an den langjährigen Schriftleiter des landsmannschaftlichen Presseorgans, Johann Kampen, und heuer an Alena Heiser, die gemeinsam mit Helene Sauter das Projekt „In Augsburg gemeinsam“ leitet und sich unter anderem als Leiterin des Chores „Heimatmelodie“ einen Namen gemacht hat. In ihrer Öffentlichkeitsarbeit war die Ortsgruppe Augsburg gerade in letzter

Zeit besonders erfolgreich. So konnten als Festredner der Landestreffen Bayern der Landsmannschaft auf dem Augsburger Plärrergelände in den Jahren 2008 bis 2010 die Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein und Horst Seehofer sowie Ministerin Christine Haderthauer gewonnen werden. Und erst vor wenigen Wochen war der Parlamentarische Staatssekretär und Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Christoph Bergner, Teilnehmer einer Podiumsdiskussion in Augsburg. Neben dem Bemühen um verstärkte politische Repräsentanz, der Sorge um das Image der Deutschen aus Russland und den klassischen Aufgaben der Sozialberatung und –betreuung bezeichnet Juri Heiser die Fortführung der Arbeit in Integrationsprojekten und die Pflege und Vermittlung der Kultur der Deutschen aus Russland als herausragende Aufgaben der Orts- und Kreisgruppe Augsburg in Gegenwart und Zukunft. Um diese Arbeit auf gewohntem Niveau fortführen zu können, wird auch künftig der Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Helfer nötig sein. Jeder, der bereit ist, die Deutschen aus Russland in ihrem Bemühen um Integration zu unterstützen und unter der einheimischen Bevölkerung für mehr Toleranz und Verständnis zu werben, ist daher in den Reihen der Orts- und Kreisgruppe Augsburg der Landsmannschaft herzlich willkommen. Kontakt: Juri Heiser, Tel.: 0176-1007309. VadW 41

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GLÜCKWÜNSCHE Am 22.2.2011 feiern wir den 80. Geburtstag meines lieben Mannes, unseres Vaters, Schwiegervaters und Großvaters Erwin Horst geb. in Worms, Odessa. Von ganzem Herzen wünschen wir Gesundheit, Glück und Gottes Segen. Denk nicht an die 80 Jahre, sondern an die schöne Zeit, die wir hatten und haben. Es ist Gottes Segen. Deine Alma, Sohn Viktor mit Swetlana, Tochter Margarete und deine vier dich liebenden Enkelkinder. Zum 85. Geburtstag am 1. Februar 2011 gratulieren wir ganz herzlich unserem lieben Vater, Opa und Uropa Anton Seifert geb. in Landau, Ukraine. Wir wünschen ihm noch schöne, gesunde Jahre, Zufriedenheit und Gottes Segen. Töchter Frieda, Eleonora und Hildegard mit Familien. Unsere liebste Mutter, Oma und Uroma Erna Heidinger feiert am 16. Februar ihren 98. Geburtstag. Sie wurde in Neu-Bajaut auf der Krim geboren. Zu deinem neuen Lebensjahr wünschen wir dir:/ Nur Gutes komme zu deiner Tür./ Auf jedem Weg, zu jeder Zeit/ sei Gottes Segen dein Geleit. Dies wünschen dir von Herzen deine Lieben.

Zu ihrer Diamanthochzeit am 29.1. gratulieren wir von ganzem Herzen Rosina und Johannes Wagner und wünschen ihnen eine gute Gesundheit und weiterhin eine glückliche Zeit zu zweit. Sechzig Jahre Eheleben,/ fest vereint in Glück und Leid,/ immer nur das Beste geben,/ ist sicher keine Kleinigkeit. In Liebe und Dankbarkeit: eure Kinder, Schwiegerkinder, Enkelkinder und Urenkel. 42

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Zum 85. Geburtstag gratulieren wir ganz herzlich unserer lieben Mutter und Großmutter Sophia Gebauer geb. am 13.1.1926 in Näb, Wolga. Wir wünschen dir alles Gute: Gesundheit und ein langes Leben. In Liebe: deine drei Kinder, fünf Enkel und drei Urenkel. Johann Lieder geb. am 1.3.1936 in Neu-Scharapowka, Gebiet Omsk, Russland. Er wird 75 Jahre! Die Zeit vergeht, der Tag ist da,/ denn heute wirst du 75 Jahr'./ Bis hierher hast du es geschafft/ mit Liebe, Güte und viel Kraft. Wer wüsste schon in dieser Zeit,/ was die Zukunft hält bereit? Du hattest oft so viele Sorgen/ und dachtest dann voll Angst an Morgen./ Doch mit Lebensmut und Kraft/ hast du alles gut gemacht. Wir wünschen dir für alle Zeit/ Gesundheit und Zufriedenheit./ Mit Frohmut, Kraft und Gottes Segen/ sollst du noch viele Jahre leben. Mit Liebe: deine Frau, Kinder mit Familien, fünf Enkelinnen.

Wir gratulieren unserem lieben Papa, Opa und Uropa Gerhard Almendinger geb. in Katharinenfeld, Kaukasus, herzlich zum 85. Geburtstag am 27.2. 2011. Lieber Papa, 85 Jahr sind es wert,/ dass man dich besonders ehrt./ Gemeinsam wollen wir dir sagen,/ es ist schön, dass wir dich haben. Deine drei Töchter mit Ehemännern, sieben Enkel und acht Urenkel.

Ernst und Hilda Damer feiern am 5. Februar goldene Hochzeit. Wir wünschen ihnen zu diesem großartigen Jubiläum alles Gute und vor allem Gesundheit. Die Söhne Wladimir und Robert mit Familien.

Zum 90. Geburtstag von Notburga Lingor geb. 25.1.1921 in Kandel, Odessa: Du hast das Licht der Welt erblickt,/ es war vor nunmehr 90 Jahren./ Ein Glück - du wurdest uns geschickt,/ viel Liebe haben wir erfahren. Du hattest es nicht immer leicht,/ doch hast du Wärme stets gespendet./ Und dein Vertrauen hat erreicht,/ dass alles sich zum Guten wendet! Ein Glückwunsch dem Geburtstagskind!/ Dein Lebenslicht soll lange brennen!/ Wie schön, dass wir zusammen sind,/ auch wenn die Jahre schnell verrinnen. So wünschen wir mit frohem Mute/ zum 90. Geburtstag alles Gute. Deine Kinder Viktor, Oskar und Georg mit Familien.

Zum 80. Geburtstag am 15.2. gratulieren wir ganz herzlich meinem Mann, unserem Vater, Schwiegervater und Opa Johannes Bleile geb. in Kandel, Odessa. Freude, Glück und keine Schmerzen/ wünschen wir von ganzem Herzen./ Lebe froh noch jeden Tag,/ den dir der Herrgott schenken mag./ Glück, Gesundheit und viel Kraft,/ damit du auch die 100 schaffst! In Liebe und Dankbarkeit: Ehefrau Klementina, Kinder, Schwiegerkinder und Enkel.

Zum 85. Geburtstag am 20.12.2010 gratulieren wir Franz Wolf geb. in Blumenfeld, Ukraine. Wir wünschen dir von ganzem Herzen/ nur Freude, Glück und keine Schmerzen!/ Heute möchten wir dir sagen:/ Es ist schön, dass wir dich haben./ All das Schöne auf der Welt,/ Glück, Gesundheit, langes Leben,/ soll der liebe Gott dir geben!!! In Liebe und Dankbarkeit: deine Kinder, Enkel und Urenkel.

GLÜCKWÜNSCHE Zum 80. Geburtstag am 22. Februar 2011 gratulieren wir ganz herzlich Emilie Neufeld verw. Pfau geb. Spät Wir wünschen dir gute Gesundheit und Gottes reichen Segen. Herzlichen Dank für alles! In Liebe: dein Ehemann mit Kindern, Enkeln und Urenkeln. Zum 80. Geburtstag gratulieren wir ganz herzlich unserer Mutter, Schwiegermutter und Oma Katharina Heinz geb. Heier geb. 10.1.1931 in Klein-Liebenthal, Gebiet Odessa. Wir wünschen dir das Allerbeste,/ Gesundheit und ein langes Leben./ Wir möchten dir gern sagen,/ es ist schön, dass wir dich haben. In Liebe: deine Familie. Zum 80. Geburtstag am 11.2. gratulieren wir von ganzem Herzen Alexander Hoffart geb. in Baden, Odessa. 80 Jahre sind dir geschenkt,/ von Gott wurdest du dabei gelenkt./ Wir sagen Dank für diese Zeit/ und wünschen weiterhin Zufriedenheit. In Liebe: deine Ehefrau, Kinder und Enkelkinder.

Zum 85. Geburtstag am 27.2.2011 gratulieren wir ganz herzlich unserem Vater Ferdinand Hermann und zum 63. Hochzeitstag unseren lieben Eltern Ferdinand und Maria Hermann Wir wünschen euch von ganzem Herzen die beste Gesundheit, Glück und noch viele gemeinsame Jahre. Vielen Dank für die Sorge, Wärme und Unterstützung. Danke, dass es euch gibt. In Liebe: eure sechs Kinder, sechs Schwiegerkinder, 14 Enkelkinder und 13 Urenkelkinder.

Zum 85. Geburtstag am 27.1. gratulieren wir herzlich unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma Anna Ohrmann Wir wünschen dir zu aller Zeit/ Gesundheit, Glück, Zufriedenheit./ Lebe froh noch jeden Tag,/ den dir der Herrgott schenken mag. In Liebe und Dankbarkeit: dein Sohn Wilhelm, Schwiegertochter Lydia, drei Enkel, drei Urenkel, Leo Wenz mit Töchtern und Familien (Enkel, Urenkel). Unser Vater Eduard Schnitzer geb. im Gebiet Shitomir, wird am 22.2.2011 75 Jahre alt. Die Treppe rauf, die Treppe runter,/ auch mit 75 schaffst du's locker./ Wir hoffen, dass es weiter so bleibt,/ bis man deine 100 schreibt. Wir gratulieren ihm herzlich und wünschen ihm alles Gute. Deine Frau Frieda, dein Sohn Alexandr mit Frau, deine Tochter Tatjana mit Mann. Zum 85. Geburtstag gratulieren wir ganz herzlich Ella Stroh geb. am 13.2.1926 in Katharinental, Nikolajew. Liebe Mama und Oma, die 85 hast du nun erreicht,/ die Zeit, sie war nicht immer leicht./ Und heute möchten wir dir sagen:/ Es ist so schön, dass wir dich haben. Du bist ein Teil von unserem Leben,/ viel Liebe hast du uns gegeben./ Drum wollen wir dir dankbar sein,/ du sollst noch lange bei uns sein. Lebe froh noch jeden Tag,/ den dir der Herrgott schenken mag. In ewiger Liebe und Dankbarkeit: deine Kinder und Enkelkinder. Josef Dutenhöfer geb. 30.1.1931 in Kandel, Odessa. Bleib gesund mit all den Deinen,/ bleibe frei von Sorg' und Schmerz./ Glück mög' dir noch oft erscheinen/ und erheitern dir das Herz. Lieber Opa, zu deinem Ehrentage wünschen wir dir alles Liebe, Gute und Gottes reichen Segen. In Liebe: Lena, Marina, Katharina. Irina.

Bekanntschaften Bitte richten Sie Ihre Zuschriften auf unsere Bekanntschaftsanzeigen an die Geschäftsstelle der Landsmannschaft (Raitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart). Sie, RD, 55/158, mollig, kath., s. 1991 in Deutschl., NT, NR, ehrlich, liebt und hat Tiere, liebt Kochen und Backen, Umzug kein Problem, sucht Ihn, ehrlich, kath., tierlieb, NT/NR, bis 65 J., f. gemeinsames Leben. F 251 (bitte mit Foto). Er, RD, berufstätig, sucht liebevolle Frau im Alter zwischen 48 und 53 J. für einen gemeinsamen Lebensweg im Alter. Ich freue mich auf die Bekanntschaft mit Ihnen. M 702 (Tel.: 0157-86018105). Er, RD, 59/174, braune Haare, berufstätig, NR, NT, gehörlos, treu, sucht Sie, RD, +-50, gehörlos, für gemeinsame Zukunft. M 703 (bitte mit Bild). Zum 80. Geburtstag am 14. Februar gratulieren wir meiner lieben Frau, unserer lieben Mutter, Oma und Schwiegermutter Pauline Frick geb. Kremer Die 80 hast du nun erreicht,/ die Zeit, sie war nicht immer leicht./ Und heute möchten wir dir sagen:/ Es ist schön, dass wir dich haben. Freude, Glück und keine Schmerzen/ wünschen wir von ganzem Herzen./ Lebe froh noch viele Jahre,/ die dir Gott schenken mag. In Liebe und Dankbarkeit: dein Mann Harry, deine Kinder mit Familien. Wir gratulieren zum Geburtstag: Waldemar Wagner geb. am 13.2.1931 in Hoffnungstal, Odessa. Die 80 sind nun angebrochen,/ schau du nur weiter noch nach vorn,/ leb Jahr für Jahr geduldig weiter,/ steig weiter auf der Lebensleiter. Denn die Achtziger, die Jungen,/ denken niemals, alt zu sein./ Jung sind alle, die noch lachen,/ leben, lieben, weitermachen./ Alter fängt mit 100 an. Gesundheit, Frieden, Lachen, keine Schmerzen/ wünschen wir dir von ganzem Herzen. Deine Frau Katharina, Kinder, Enkel und Urenkel.

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ZUM GEDENKEN O Herr, gib ihm die ewige Ruhe.

An meinen lieben Ehemann, unseren Vater und Opa RUDOLF SATTLER

O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Amen.

MARIA RIEMER, geb. Peter geb. 1.10.1938 in Baden/Odessa gest. 4.2.2010 in Pfalzgrafenweiler JOHANN RIEMER geb. 16.6.1930 gest. 9.10.1981 in Karaganda/Kasachstan Viel zu früh hat euch der Tod entrissen, von euren Lieben euch getrennt. Wir fühlen, weil wir euch vermissen, wie tief die große Wunde brennt. O Herr, lass sie ruhen in Frieden.

In tiefer Trauer: deine Kinder, Enkel, Urenkel, Schwester und Schwager mit Familie, Bruder und Schwägerin mit Familie. Wir nehmen Abschied von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma EUGENIE STENGLER geb. Leibham geb. 15.8.1924 in Wiesental/Odessa gest. 15.12.2010 in Wolfsburg In Liebe und Dankbarkeit: Johannes Stengler, Andreas Stengler, Alexander Stengler und Lilly Lydia Engelhardt (geb. Stengler) mit Familien, Helene Stengler, Johannes Fetsch und alle Verwandten. Wie schmerzvoll war's, vor dir zu stehen, dein Leiden hilflos anzusehen. Nun schlaf in Frieden, ruhe sanft und hab für alles lieben Dank.

JAKOV FICHTNER geb. 2.1.1920 in Alexanderfeld/ Rostow am Don gest. 17.12.2010 in Bad Nauheim In tiefer Trauer: Ehefrau, Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel.

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Zum Gedenken an unsere Eltern MICHAEL PETER geb. 26.9.1911 in Baden/Odessa gest. 24.4.1970 in Karaganda/Kasachstan MARIA PETER, geb. Ibach geb. 28.7.1912 in Baden/Odessa gest. 28.3.1987 in Karaganda/Kasachstan Ihr ruht so weit von uns entfernt, ihr werdet sehr vermisst. Ihr wart so lieb und gut zu uns, dass man euch nie vergisst.

In Liebe und Dankbarkeit: eure Tochter Helene und Sohn Michael mit Familien, Kinder und Enkel. VIKTOR HOLM geb. 10.7.1923 in Abakumowka Pawlodar gest. 16.12.2010 in Offenburg Der Tod ist das Ende eines Lebens, aber nicht das Ende einer Liebe, die in unseren Herzen und in unseren Gedanken weiterleben wird.

In tiefster Trauer, Dankbarkeit und Liebe für den besten Vater und Großvater der Welt: deine Kinder. Von der Erde gegangen – im Herzen geblieben.

Zum Gedenken an meine liebe Mutter MONIKA SCHUH geb. Stein geb. 10.7.1914 in Landau/Odessa gest. 4.12.2010 in Berlin Es gibt eine Zeit der Freude, eine Zeit der Stille, eine Zeit der Trauer. Was uns bleibt, sind dankbare Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann.

In Liebe und tiefer Trauer: deine Tochter, Enkel und Urenkel. Herzlichen Dank allen Verwandten und Bekannten für den trostreichen Beistand.

geb. 5.7.1940 in Gori/Georgien gest. 16.12.2010 in Memmingen Dein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen, du wolltest doch so gerne bei uns sein. Gott, hilf uns, diesen Schmerz zu tragen, denn ohne dich wird alles anders sein. Was wir an dir verloren, versteht so mancher nicht. Nur die, die wirklich lieben, wissen, wovon man spricht. Wenn in der Nacht die Rosen weinen, und unser Herz vor Kummer bricht, möchten wir dir noch einmal erscheinen und jedem sagen: „Wir lieben dich." Wo du jetzt bist, dort ist Frieden, dort ist Licht. Du bleibst bei uns in unseren Herzen, vergessen werden wir dich nicht.

In Liebe und tiefer Trauer: deine Ehefrau Ida; Tochter Larissa mit Ehemann Ronald und Enkelin Inga mit Ehemann Alexander; Sohn Anatoll mit Ehefrau Karolina und Enkel Dominik; deine Geschwister Antonina, Ludmila, Valentina und Vladimir mit Familien; Nichten und Neffen mit Familien; Schwägerinnen Genoveva Kühn und Melechina Krassmann mit Kindern. Wir bedanken uns herzlich bei allen Verwandten, Freunden und Bekannten für die Anteilnahme an unserer Trauer. „Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.“ (Albert Schweizer)

KATHARINA MEDINGER geb. Eichmann geb. 29.10.1929 in Walldorf/Ukraine gest. 5.12.2010 in Tuttlingen Ein Mutterherz hat aufgehört zu schlagen, du wolltest doch so gerne bei uns sein. Gott, hilf uns, diesen Schmerz zu tragen, denn ohne dich wird vieles anders sein. Es ist so schwer, dies zu verstehen, dass wir uns hier nicht wieder sehen. Nun hast du Ruh, uns bleibt der Schmerz. Schlaf wohl, du liebes Mutterherz.

In Liebe, Dankbarkeit und tiefer Trauer: dein Ehemann Gerhard, deine drei Kinder, Schwiegerkinder, sieben Enkel sowie drei Urenkel.

ZUM GEDENKEN Zum Paradies mögen Engel dich geleiten.

KATHARINA SCHWENGLER geb. Schneider geb. 23.2.1918 in Josefstal/Odessa gest. 22.11.2010 in Lemgo/Lippe Aus der Heimat einst vertrieben, die ich doch so sehr geliebt, geh' ich heim in ewigen Frieden, wo der Herr mir Ruhe gibt. Wir sollen nicht trauern, dass wir sie verloren haben, sondern uns freuen, dass wir sie gehabt haben und noch besitzen, denn wer im Herrn stirbt, bleibt in der Familie. (Worte des hl. Hieronymus)

In Liebe und tiefer Dankbarkeit: deine Kinder, Schwiegerkinder, Enkel, Urenkel und Ururenkel. EDMUND HOFFMANN geb. 4.10.1923 in Nikolaital/Kronau gest. 30.9.2010 in Kirchheim Teck/ BadenWürttemberg Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines. Dies eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines. Doch dieses eine Blatt allein war Teil von unsrem Leben, drum wird dies eine Blatt allein uns immer wieder fehlen.

In Liebe, Dankbarkeit und tiefer Trauer: Ehefrau Olga und Tochter Elsa mit Familie. Wir danken allen Verwandten, Freunden und Bekannten für die herzliche Anteilnahme. Nach einem erfüllten Leben nahm Gott, der Herr, meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Urgroßoma EMILIE ZERR geb. Hild geb. 29.6.1925 gest. 24.12.2010 in Pfordt/Idstein zu sich in seinen himmlischen Frieden. In stiller Trauer: Eugen Zerr, Isolde Isakow und Angehörige, Gerlinde Kraft und Angehörige, Maria Fischer und Angehörige.

GEORG HEINZ geb. 29.6.1923 in KustonaiWigendowka gest. 18.11.2010 in BalingenHeselwangen Du warst, bist und bleibst mein geliebter Mann, unser bester Papa, Schwiegervater und Opa.

In Trauer nehmen wir Abschied von meinem Mann, unserem lieben Vater, S c h w i e g e r v a t e r, Opa, Bruder und Onkel OTTO HIRNING geb. 16.8.1927 in Alexanderhilf bei Odessa gest. 31.12.2010 in Sindelfingen

Und immer bleiben Spuren deines Lebens in Gedanken, Augenblicken und Gefühlen, die uns an dich erinnern und im Glauben lassen, dass du bei uns bist.

Als Gott sah, dass der Weg zu lang und das Atmen zu schwer wurde, legte er seinen Arm um dich und sagte: "Komm heim, damit du bist, wo ich bin." Du bist erlöst von allen Schmerzen, der Abschied fällt uns allen schwer. Du bleibst bei uns in unseren Herzen, wir lieben dich und trauern sehr. Nun schlaf in Frieden, ruhe sanft und hab für alles lieben Dank.

In Liebe und Dankbarkeit: deine Frau Wilma, Tochter Lidia mit Mann und Kindern, Sohn Jakob mit Frau und Kindern. Wir danken allen Verwandten, Freunden und Bekannten für die herzliche Anteilnahme an unserer Trauer. Zum Andenken Wir trauern um ALEXEJ HERR geb. 11.11.1937 in Sladkowodsk/ Kasachstan gest. 11.12.2010 in Tuttlingen/Baden Württemberg Nach schwerer Krankheit nahmen wir Abschied von meinem lieben Ehemann, unserem Vater und Großvater. Du bist erlöst von allen Schmerzen, der Abschied fällt uns allen schwer. Du bleibst bei uns, in unseren Herzen, wir lieben dich und trauern sehr. Nun schlaf in Frieden, ruhe sanft und hab für alles lieben Dank.

In tiefer Trauer: deine Ehefrau Elsa mit Kindern und Enkelkindern mit Familien. Herzlichen Dank an alle Verwandten und Freunde für Ihre Anteilnahme.

ALFRED PHILIPPI geb. 9.9.1928 in Neu-Freudental/ Odessa gest. 12.1.2011 in Augsburg Leben kommt, und es vergeht, Gottes Wahrheit nur besteht. Gesegnet, wer in stillen Stunden seinen Weg zu Gott gefunden.

In Liebe und stiller Trauer: deine Kinder, Enkel und Urenkel.

In Liebe und tiefer Trauer: Ehefrau Ella, Söhne Harry, Reinhard und Eduard mit Familien. Wir danken allen Verwandten, Freunden und Bekannten für die herzliche Anteilnahme und die trostvollen Worte. Zum 17. Todestag In liebevoller Erinnerung an unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma LYDIA HIRNING geb. 23.1.1927 in Freinwald (Shitomir) gest. 25.4.1994 in Sindelfingen (Darmsheim) Zu plötzlich kam die Todesstunde, und voller Trauer unser Herz. Das Unglück war in aller Munde, und unvorstellbar groß der Schmerz. Du warst im Leben so bescheiden, schlicht und einfach lebtest du. Mit allem warst du stets zufrieden, hab Dank und schlaf in stiller Ruh'.

In Liebe und stiller Trauer: deine Kinder mit Familien.

Nachruf auf Waldemar Schulz

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aldemar Schulz (84) ist nach einem langen Leben am 7. November 2010 in Frankenthal gestorben. Er war ein Kämpfer und Verfechter der Ausreisebewegung der Russlanddeutschen in den 1970er Jahren. Bei der Beerdigung am 11. November 2010 auf dem Hauptfriedhof in Fran45

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ZUM GEDENKEN kenthal (RheinlandPfalz) begleiteten ihn etwa 150 Verwandte, Freunde und Gemeindemitglieder zu seiner letzten Ruhestätte. Ein Gemeindebruder stellte den Lebensweg des Verstorbenen in der ehemaligen SowjetWaldemar Schulz union und in Deutschland vor. Waldemar Schulz wurde am 23. September 1926 in Reinhard, ASSR der Wolgadeutschen, geboren. Von 1934 bis zur Vertreibung 1941 wohnte die Familie in Schäfer an der Wolga. Dort war er 1933 zur Schule gekommen und hatte sie mit einem guten Zeugnis der 7. Klasse abgeschlossen. Waldemar Schulz' siebenköpfige Familie wurde 1941 unter unmenschlichen Bedingungen zur Station Kargat, Gebiet Nowosibirsk, gebracht. Zur gleichen Zeit wurde sein Vater zu Zwangsarbeit in einem Arbeitslager verurteilt, wo er 1942 durch Misshandlungen des Lagerpersonals ums Leben kam. Seine Mutter war durch Deportation und Hunger so geschwächt, dass sie einige Monate später ebenfalls starb. Als eine russische Nachbarin sie tot in ihrer Wohnung entdeckte, weinten neben ihr drei Kinder. Nur mit viel Mühe konnte sie die Kinder in einem Kinderheim unterbringen; nirgendwo wollte man sie annehmen, weil sie Deutsche waren. Die beiden Schwestern starben später in dem Heim, am Leben blieb nur der Bruder. In den 1960er Jahren war Waldemar Schulz an der Bewegung für die Wiedererrichtung der ASSR der Wolgadeutschen beteiligt. Nach einigen Jahren hatte er jedoch verstanden, dass die Zukunft der Russlanddeutschen nicht in der Sowjetunion lag, sondern in Deutschland. Weil es in Estland bessere Aussichten gab, die UdSSR zu verlassen, zog Waldemar Schulz mit seiner Familie aus Dschambul, Kasachstan, in das estnische Valga. Dort unterstützte er engagiert die Ausreisebewegung. Für seine Aktivitäten bei der Sammlung von Unterschriften und einer Demonstration in Moskau wurde er zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, die er in einem Arbeitslager in Archangelsk in Nordrussland verbringen musste. 1977 durfte endlich auch die Familie Schulz nach Deutschland ausreisen. Ewige Ruhe dem Vater, Bruder und Freund, der sich immer für Gerechtigkeit und die Menschenrechte seiner Landsleute eingesetzt hat! Danke! Eduard Deibert, im Namen der Angehörigen, Verwandten, Gemeindemitglieder und Freunde. 46

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DIE VOLKSGRUPPE

Ein wahrer Wissensborn

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s ist nicht leicht, einem Menschen bis zum Lebensende treu zu sein, aber bedeutend schwieriger ist es, einer Sache für immer treu zu bleiben. Zu den Menschen, die das schaffen, gehört Ida Bender, 1922 in Rothammel an der Wolga geboren, seit 1991 in Deutschland. Sie hat sich schon in jungen Jahren dem Schicksal ihrer russlanddeutschen Volksgruppe voll und ganz verschrieben, gleich ihrem Vater, dem Schriftsteller Dominik Hollmann, der bis zum letzten Atemzug seinen Russlanddeutschen treu geblieben ist. Was man leider nicht von jedem Russlanddeutschen sagen kann; viele zeigen Null Interesse an der deutschen Geschichte, der deutschen Sprache, der deutschen Kultur und der deutschen Literatur und mutieren somit, gewollt oder ungewollt, zu "Mangurten" (aus dem Kasachischen: abschätzige Bezeichnung für einen Menschen, der seine Muttersprache, die Kultur und die Traditionen seines Volkes in den Wind schlägt). Ida Bender hielt sich ihr Leben lang an den berühmten Spruch von Luther: "Hier stehe ich und kann nicht anders!" Das hat sie in ihrem Elternhaus mit der Muttermilch aufgesaugt und an ihre Kinder und Enkelkinder weitergegeben. In der letzten Zeit wurde eine Reihe von Lebensberichten und Familiengeschichten geschrieben und veröffentlicht und dadurch ein Beitrag zur Geschichte der russlanddeutschen Volksgruppe geleistet. Und nun noch ein Buch, das von Ida Bender, „Schön ist die Jugend… bei frohen Zeiten“, eben erschienen beim Geest-Verlag, noch semmelwarm. Schon die Aufmachung (blühende Steppenlandschaft), der Umfang (608 Seiten) und das Genre (biographischer Roman) machen neugierig und wecken die Lust, das Buch zu lesen. Die authentische Schreibweise von Ida Bender ist faszinierend, das Fabulieren und Fantasieren lässt sie absichtlich außen vor - im Unterschied zu denjenigen modernen jungen Schriftstellern, die mangels bitterer Lebenserfahrung und harter Schicksalsschläge meistens Material für ihre Werke aus der Luft greifen oder aus den Fingern saugen. Das Buch ist nicht bloß eine Familienchronik, wie das bei vielen anderen Autoren der Fall ist, sondern gleichzeitig eine Zeitchronik, auf die die kommenden Dichter und Schriftsteller bauen und aus der ihre künftigen Werke zuverlässigen Stoff schöpfen können. Da die Zeit uns bekanntlich wie Sand wegläuft, ist es wichtig, den Zeitfluss ein-

zufangen und auf dem Blatt festzuhalten. Das gelingt Ida Bender besonders gut; als Beispiel einige Passagen aus dem Kapitel „Krieg“: „In unserer Familie wurden nie große Geburtstagsfeste gefeiert, nie dazu Gäste eingeladen, wohl weil wir all die Jahre mit so beschränkten Geldmitteln auskommen mussten und auch die zu kleinen Wohnungen keinen Platz für Gäste boten.“ (S. 182) „Damals trugen die Frauen auch keine Halsketten und anderen Schmuck. Gold hatten sowieso nur die Kapitalisten, das Proletariat hatte kein Gold! (Wer noch goldene Eheringe hatte, versteckte sie eiligst!) Anderer Schmuck – Halsketten, Ohr- und Fingerringe, Broschen –, das war viel zu spießbürgerlich. Die Sowjetmenschen zierte das sportliche Aussehen, der Fleiß und Wissensdrang. So die Einstellung.“ (S. 182) „Das Radio – der schwarze tellerförmige Lautsprecher – hing an der Wand… kurz vor der gewöhnlichen Sendezeit begann das Radio zu sprechen. … Vater … Mutter… standen wie gelähmt, denn aus dem schwarzen Trichter kam die Schreckensnachricht…“ (S. 183-184) Mit einem Wort, das Buch muss man gelesen haben! Es besteht die Möglichkeit, das Buch direkt bei der Autorin zu bestellen: Ida Bender, Leiserweg 28, 21079 Hamburg, E-Mail: [email protected]. Oder beim Geest-Verlag, Lange Str. 41 a, 49377 Vechta, Tel.: 04447-856580, Fax: 04447-856581, E-Mail: [email protected] Wendelin Mangold

KULTUR

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Hannes und Greta 2011 Die jungen Schauspieler der Orts- und Kreisgruppe Karlsruhe haben Erfolg

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m 8. und 9. Januar 2011 wurde im Festsaal des Studentenhauses am KIT in Karlsruhe ein musikalisches Märchen aufgeführt. Die Mitglieder der Orts- und Kreisgruppe Karlsruhe der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland hatten viel Mühe, Geduld und Arbeit in die Vorbereitung der Aufführung gesteckt. Um das Märchen auf die Beine zu stellen, hatte das Jugendhaus Hilfe von vielen Seiten bekommen. Das Kulturamt der Stadt Karlsruhe beteiligte sich finanziell an dem Projekt, die Konditoreien Lörz und Gordani zauberten wunderschöne Torten für die Aufführung, die Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters unterstützten das Projekt von Anfang an. Unzählige Mitarbeiter der Ortsgruppe sowie Ehrenamtliche, Jugendliche und Kinder sorgten auf und hinter der Bühne für eine gelungene Aufführung. Die gesamte Tontechnik war sehr professionell geschnitten und angepasst, wofür Constantin Martjan, ein 16-jährigen Schüler, verantwortlich war. „Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald. Es war so finster und auch so bitterkalt...“

Kann man sich heutzutage im Wald des modernen, technischen, gefühllosen Lebens verlaufen? Ist es draußen immer noch so finster und bitterkalt? Lassen unsere heutige Gesellschaft und unser beschleunigter Lebenswandel nicht auch Kinder "verhungern", und schicken wir sie nicht auch oft allein in den Wald, um des eigenen Lebens wieder froh zu werden? „Geld regiert die Welt“ proklamieren die Mütter im Märchen und lassen ihre Kinder mit ihren Problemen allein. Aber als die Kinder erwachsen geworden sind, wundern sich ihre Eltern, weshalb sie so grausam sind. Und sofort kommen Fragen wie: „Hätten wir genug Zeit gehabt, mit unseren Familien zusammen zu sein? Was hätten wir tun sollen, außer Gutenachtgeschichten vorzulesen?" Solche Fragen und die damit verbundenen Probleme wurden unter der Regie von Ida Martjan in dem modernen Märchen "Hannes und Greta 2011" thematisiert. Die Zuschauer konnten sich in vielen der dargestellten Szenen wieder finden. So hat beispielsweise Hannes' Mutter (Ida Martjan) an seinem Geburtstag keine Zeit, da sie Besuch bekommt

und - um vor diesem zu glänzen - lieber einen Kuchen für den Besuch als für ihren Sohn bäckt. Auch in der Schule haben Hannes (Cornelius Martjan) und Greta (Anita Ort) Sorgen. Nach einer kleinen Auseinandersetzung mit anderen Schülern reagiert die Lehrerin mit Unverständnis und bestraft die gesamte Klasse mit einer komplizierten Aufgabe. Auch die anderen Lehrer haben kein Verständnis für ihre Schüler und beschäftigen sich lieber mit Methoden als mit Menschen. Sie können nicht aus ihrer Haut heraus und müssen sich mit Papierkram und dem Druck der Schulbehörde herumplagen. Die Eltern werfen den Lehrern vor, sie würden sich zu wenig um ihre Kinder kümmern, und die Lehrer werfen den Eltern vor, sie würden ihre Kinder vernachlässigen. So kommt es zu einer Zuspitzung der Situation, bei der jeder nur noch seine eigene Wahrheit sieht. Aber auch die Kinder müssen sich Fragen stellen. Die berühmte Hexe (Elena Paul) wartet auf die Kinder nicht im Knusperhäuschen, sondern im "McDowwels". Sie hält dort verfettete Kinder als Helfer gefangen und ist ständig auf der Suche nach „frischen“ Kindern. Am Ende des Märchens wurden den Zuschauern unterschiedliche Zukunftsvisionen vorgestellt - finstere, technokratische, kalte und gefühllose, aber auch selige, glückliche und zuversichtliche. Wie das Märchen enden sollte, konnte jeder Zuschauer frei für sich entscheiden. Als buntes und komödienhaftes Musical aufgeführt, befasste sich die Aufführung mit durchaus sehr ernsthaften Themen, verpackt in witzigen, lebhaften und abwechslungsreichen Szenen. Roman Miller

Die Akteure auf der Bühne. 47

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VOLK AUF DEM WEG erscheint monatlich, viermal im Jahr mit der Beilage "Heimat im Glauben". Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Der Mitgliedsbeitrag von 30,- Euro ist laut Satzung am Jahresanfang für das laufende Kalenderjahr im Voraus zu entrichten. Verleger und Herausgeber: Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. Raitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart Telefon: (0711) 1 66 59-0, Telefax: (0711) 2 86 44 13 E-Mail: [email protected], Homepage: www.deutscheausrussland.de Stuttgarter Volksbank AG, Konto-Nr.: 214758001, BLZ 600 901 00 Herstellung: PD Druck Augsburg Redaktion: Hans Kampen, Nina Paulsen Alle Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder, die sich nicht unbedingt mit den Auffassungen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und der Redaktion decken muss. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos kann keine Haft- oder Rücksendepflicht übernommen werden.

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Düsseldorf: Zehn Jahre Chor "Heimatklang"

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m Oktober 2010 feierte der Chor „Heimatklang“ (Leitung: Amalia Baron) der Landsmannschaft in Düsseldorf seinen 10. Geburtstag. Das Jubiläumsfest fand im EichendorffSaal des Gerhart-Hauptmann-Hauses Düsseldorf statt, wo der Chor schon mehrere Auftritte bei Weihnachtsfeiern oder Tagen der offenen Tür hatte. Und so feierte der Chor in vertrauter Atmosphäre mit vielen gut gelaunten Gästen. „Heimatklang“ bedeutet zehn Jahre Pflege und Präsentation des deutschen und russischen Folklore-Liedguts. Amalia Baron gründete den Chor gemeinsam mit dem Chormitglied Paul Frei und leitete ihn all die Jahre ehrenamtlich mit viel Hingabe und Engagement. Sie sorgt mit ihrem Akkordeon auch für die musikalische Begleitung. Geübt wird seit zehn Jahren in der Diakonie Düsseldorf (Gerresheimer Str. 175), die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Musik ist für Amalia Baron die große Leidenschaft. Der Chor ist längst zu einem Teil ihres Lebens geworden, eigentlich zum Hauptinhalt. Mit viel Liebe und

Können wählt sie deutsche und russische Lieder aus. Amalia Baron studierte an der Pädagogischen Hochschule in Taschkent und machte ihren Abschluss in Russischer Sprache und Literatur. Davon kommt wohl auch der Hang zur Poesie. Manchmal liest sie auf Veranstaltungen wie Gedenkfeiern für ehemalige Trudarmisten eigene Gedichte vor, die die Zuhörer zu Tränen rühren. Der Chor „Heimatklang“ tritt bei Veranstaltungen der Landsmannschaft und für Deutsche aus Russland auf, gibt aber auch Konzerte in Altenheimen und bei städtischen Festen. In diesen Jahren hat sich ein umfangreiches Repertoire gebildet; jedes Konzertprogramm wird von Amalia Baron mit Fingerspitzengefühl zusammengestellt. Auch das jüngste Konzert im GerhartHauptmann-Haus war ein voller Erfolg. Die Sänger und Musiker präsentierten eine Vielfalt von Liedern und musikalischen Darbietungen aus verschiedenen Kulturen und Sprachen. Die Zuhörer in der voll besetzten Halle bekamen durch anhaltenden Beifall ihre gewünschten Zugaben. Vor Beginn des feierlichen Konzertes hatte die Vorsitzende der Ortsgruppe Düs-

Der Chor "Heimatklang" mit Amalia Baron (Akkordeon). 48

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Chorleiterin Amalia Baron

seldorf, Lydia Bitsch, viele freundliche Worte für unseren Chor gefunden, und auch von anderen Chorleitern, zum Beispiel aus Mönchengladbach, kam großes Lob. Der Dichter Viktor Kiesling trug ein Gedicht vor, das er spontan während des Konzerts verfasst hatte, während der Vorsitzende der Landesgruppe NordrheinWestfalen der Landsmannschaft, Dr. Alexander Morasch, Amalia Baron persönlich gratulierte. Larissa Barthelmös, Düsseldorf

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