Familienchronik

March 19, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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34. Jahrgang

106. Ausgabe

Sommer 2005

Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite Einladung zur Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft Mohrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2 Der Kreisvertreter berichtet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 10. Landestreffen der Ostpreußen in Schwerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4 Hauptkreistreffen in der Patenstadt Gießen am 01. und 02. Oktober 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5 Der Vorstand gratuliert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 www.Mohrungen.de ist online . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7 Deutschlandtreffen der Ostpreußen 2005 in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 Eiserne Hochzeit Willy und Eva Binding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14 Patenstadt Gießen und ihre Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15 Jugendbegegnung in Morag (Mohrungen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19 Die Kulturgemeinschaft „Borussia“ in Allenstein und ihr Mohrungen-Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . .19 Jugendliche Handballer besuchen polnische Stadt Morag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 Gedicht „Trauerweide am See“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 Neue Möglichkeiten in der Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 Unter einem guten Stern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 Gumbinner Heimatpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22 Herderschüler in Bad Pyrmont . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25 Besuch in Waltersdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25 Kindheitserinnerungen, oder: wo liegt Afrika? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27 Neues aus Hagenau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28 Nachkomme Willamovs auf Spurensuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29 Professor Dr. med. Leo Koslowski, ein herausragender Charakter aus Liebstadt . . . . . . . . . . . . .31 (Un)Vergessenes Oberland! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33 Unterstützung bei der Pflege des deutschen Friedhofs in Schwalgendorf erbeten . . . . . . . . . . . . .35 Auer – hartes Leben inmitten eines Naturparadieses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37 Nickelshagener Dorfgeschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43 Flüchtlingstragödie und Zugunglück am 22./23. Januar 1945 bei Grünhagen (Schluß) . . . . . . . . .48 Stationen unserer Flucht aus Mohrungen in Ostpreußen im Jahr 1945 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53 Flucht und Vertreibung nach 60 Jahren. Kindheitserinnerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57 Der Tod der Schönrades. Ein Racheakt für millionenfachen Judenmord? . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60 „Es ist kein Weg zu weit, mit Freunden an Deiner Seite“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64 So war es damals daheim: Saalfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70 Telefonanschlüsse in Saalfeld 1938/41 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71 Fernsprech-Teilnehmer-Verzeichnis Saalfeld Januar 1940 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .75 Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr zu Saalfeld 1896-1945 (Fortsetzung) . . . . . . . . . . . . . . . .77 Auskunft erbeten / Gesucht werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .81 Wir gratulieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .83 Heimgerufen wurden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93 Anzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .94 Aus Platzgründen befindet sich das Impressum in dieser Ausgabe auf Seite 28

Einladung zur Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft Mohrungen e. V. Alle Mitglieder der Kreisgemeinschaft Mohrungen e. V. werden gemäß unserer Satzung zu der öffentlichen

Mitgliederversammlung am Sonntag, dem 2. Oktober 2005, in die Kongreßhalle in Gießen – unserer Patenstadt –, Berliner Platz, eingeladen. Beginn im Anschluß an die Feierstunde gegen 12.00 Uhr. Tagesordnung: - Begrüßung und Eröffnung - Vorstellung der neu hinzugekommenen Kreistagsmitglieder - Jahresbericht 2004/2005 - Verschiedenes Anträge zur Tagesordnung im Rahmen der Satzung bitte bis spätestens zwei Wochen vor der Versammlung an den stellvertretenden Kreisvertreter, Herrn Hartmut Krause, Elbinger Straße 40, 28876 Oyten. Der Vorstand bittet um zahlreiches Erscheinen. Günter Dombrowski Kreisvertreter

Titelbild: Das neue Schloß in der Patenstadt Gießen. Entnommen aus der Chronik der Universitätsstadt Gießen. 1

Termine

Termine

Termine

9 Tage Erholung in der Heimat! Urlaubsfahrt durch das Ermland und Masuren in unsere Heimat Kreis Mohrungen – Übernachtung im Gutshaus Zöpel – mit Ausflügen in die Kreisstädte Möglichkeiten für private Unternehmungen sind gegeben!

19.06. - 27.06.2006 Reisepreis pro Person im

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Eingeschlossene Leistungen: Fahrt im Fernreisebus mit Klimaanlage, Bordküche, WC und Video, 2 Übernachtungen mit Halbpension in Stettin, 6 Übernachtungen HP in Maldeuten/Zöpel, Ausflugsfahrten, Reiseleitung in Danzig,Reiseleitung bei der Masurenfahrt, sämtliche Gebühren in Polen, Personenbeförderungssteuer, Begrüßungsgetränk im Bus, Reisesicherungsschein, 1 Abschiedsfest mit Grillgerichten, in- und ausländische Steuern. Auf Wunsch Beinliegen gegen Aufpreis: Sie haben 40

100,- € pro Person

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WICHTIG: Versicherung NICHT im Reisepreis eingeschlossen. Anmeldungen bitte an W.-R. von Halfern, Luxemburger Allee 48, 45481 Mülheim/Ruhr. Nach der langjährigen überaus zufrieden stellenden Zusammenarbeit mit Herrn Gerhard Janzen müssen wir ihn leider als Gruppenleiter verabschiedet und freuen uns, seinen Nachfolger – Herrn Wolf-Rüdiger von Halfern – als neuen Organisator und Reiseleiter begrüßen zu dürfen. Wir sind sicher, dass die Heimatfahrten nach Ostpreußen weiterhin so schön und erlebnisreich bleiben wie bisher.

Veranstalter: Büssemeier Bus GmbH Gelsenkirchen

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Der Kreisvertreter berichtet Liebe Heimatfreunde des Kreises Mohrungen as Kreistagsmitglied Herr Paul Baginski hat uns mitgeteilt, daß er aus gesundheitlichen Gründen sein Mandat abgibt. Der Vorstand und der Kreistag sprechen ihm hiermit für die langjährige Mitarbeit in unserem Gremium ein herzliches Dankeschön aus. In verschiedenen Funktionen war Herr Baginski tätig, die er mit vollem Engagement und erfahrenem Weitblick zum Wohle unserer Kreisgemeinschaft ausgeübt hat. Wir wünschen ihm einen geruhsamen Lebensabend bei bester Gesundheit. Im Laufe der Zeit sind nach der Wahl der Abgeordneten weitere Damen und Herren nachgerückt:

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- Herr Ulrich von Ankum-Hoch - Herr Werner Fleischer - Frau Ellinor Schaaf - Herr Fritz Schulz - Herr Günter Tilsner Ihnen sei zunächst für die Bereitschaft, in der Kreisgemeinschaft aktiv mitzuarbeiten, gedankt, und wir wünschen ihnen viel Erfolg. Nachdem bereits zur Einweihung der Gedenkeinrichtung für die verstorbenen Vertriebenen in Luckenwalde berichtet worden ist, können wir jetzt mitteilen, daß die Namensliste derselben vorliegt. Leider sind die Herkunftsorte nicht angegeben, da dies seinerzeit im November/Dezember 1945 infolge der Nachkriegswirren nicht möglich war. Fest steht, daß der Transport aus dem Kreis Mohrungen gekommen ist. Dies konnte auf der Kreisausschußsitzung am 9./10. April 2005 bekanntgegeben werden. In Fortsetzung der vorangegangenen Sitzung wurde zunächst auf die Bedeutung des Deutschlandtreffens der Ostpreußen am 21./22. Mai 2005 in Berlin hingewiesen. Unsere Kreisgemeinschaft hat zur Präsentation unseres Heimatkreises eine Stellfläche bestellt. Sie wurde von den Herren Feddrich und Warnat betreut. Als Teilnehmer der Herdergruppe aus Morag/Mohrungen konnten wor begrüßen die Damen Manka, Winnicka und Wojcik sowie Herrn W. Manka. Die fällige Kassenprüfung wurde von den Herren von Halfern und Haese am 19. Februar 2005 durchgeführt. Sie bestätigten eine sach- und fachgerechte Führung des Kassenbuches. Der Antrag zur Entlastung wird auf der Kreistagssitzung in Gießen gestellt. Vom zuständigen Finanzamt wurde die Gemeinnützigkeit unserer Tätigkeit der Kreisgemeinschaft für die Jahre 2001 bis 2003 bestätigt. Dies erfolgt jeweils im Dreijahresrhythmus. Die Postkartenausstellung über den Kreis Mohrungen wird wie auch der dazugehörige Katalog von Frau Harder betreut. Sie wird als unsere Präsentation auf der 700-Jahr-Feier in Saalfeld gezeigt. Eine Delegation unserer Kreisgemeinschaft nimmt an den Feierlichkeiten teil und wird in der folgenden MHN darüber berichten. Wir übersenden hiermit herzliche Glückwünsche an die Stadt Saalfeld/Zalewo und wünschen weiterhin viel Erfolg im Werden der Stadt, verbunden mit freundschaftlichem Zusammenwirken. An dieser Stelle sei erwähnt, daß der Ausschuß einstimmig dafür plädiert, Herrn 3

Herbert Preuß / Henryk Pruszkowski in Mohrungen/Morag als Mittler unserer Aktivitäten dort zu haben. Die Jugendarbeit, insbesondere der Austausch mit Jugendlichen aus dem alten Kreis Mohrungen, wird von Herrn Wiedwald in Verbindung mit der Patenstadt Gießen vorzüglich durchgeführt. Intensive Arbeiten sind von Herrn Feddrich bei der Realisierung des „Lapidariums“ in Liebstadt ausgeführt worden, so daß Überlegungen zur abschließenden Gestaltung angestellt werden. Als letzte Anregung kam, für die Verstorbenen des gesamten Kreises Mohrungen eine Gedenktafel zu errichten. Hier ist ein geeigneter Platz hergerichtet und entstanden. Zusätzlich hat Herr Feddrich im einschlägigen Archiv in Berlin eine namentliche Bestattungsliste der im Jahre 1945 dort Beerdigten gefunden. Sie wurde seinerzeit noch von Pfarrer Donde aufgestellt. Nach langer und umfangreicher Arbeit können wir mitteilen, daß ab 18. Mai 2005 der Kreis Mohrungen im Internet vertreten ist. Dies haben wir Herrn Feddrich zu verdanken. Es wird jeder gebeten, seine Zusätze und Wünsche an ihn heranzutragen, damit wir das Bild unseres Heimatkreises vervollständigen können. Dies soll und wird ein entscheidender Beitrag sein, unseren Heimatkreis, wie er war, der Nachwelt zu erhalten und in Erinnerung bleiben zu lassen. Zum Abschluß sei noch einmal auf unser nächstes Kreistreffen in unserer Patenstadt Gießen am 1./2. Oktober 2005 hingewiesen – gleichzeitig ein Jubiläumsfest hinsichtlich der Patenschaft von Gießen und Kreisgemeinschaft Mohrungen e. V. Die Einladung zur öffentlichen Mitgliederversammlung ist statutengemäß in dieser MHN erhalten. Mit freundlichen Grüßen verbleibt Ihr Kreisvertreter Günter Dombrowski

10. Landestreffen der Ostpreußen – Mecklenburg-Vorpommern – in

SCHWERIN Sonnabend, 8. Oktober 2005 10 bis 17 Uhr / Sport- u. Kongreßhalle 19059 Schwerin, Wittenburger Str. 118 Alle 40 ostpreußischen Heimatkreise sind an Extra-Tischen ausgeschildert. Für das leibliche Wohl, ein schönes Kulturprogramm und genügend Parkplätze ist gesorgt. Verwandte und Freunde bitte informieren und mitbringen. Schriftliche Auskunft gegen Rückporto bei: Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern Vors.: Manfred F. Schukat, Hirtenstr. 7a, 17389 Anklam, Tel. 03971 - 245688

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Hauptkreistreffen in der Patenstadt Gießen am 01. und 02. Oktober 2005 n dieser MHN-Ausgabe 106 - Sommer 2005 - möchte ich noch einmal alle wichtigen Punkte oder Änderungen erwähnen. - In der Ausgabe-Nr.105, Seite 12, sind die Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Gasthöfe zum Aussuchen angegeben. Wer sich persönlich Unterlagen schicken lassen möchte, der wende sich an die Stadt-und Touristikinformation, Zimmervermittlung in Gießen, Berliner Platz 2, 35390 Gießen, Telefon: 0641/ 1 94 33 - Fax: 0641/ 7 69 57. In der Ausgabe Nr.105, Seite 10, ist der Stadtplan „Gießen-Innenstadt“ ersichtlich; auf der Seite 11 steht der „geplante Ablauf“ dieser o. e. Tage in Gießen. Aufmerksam möchte ich Sie auf die „historische Postkartenausstellung Mohrungen - Stadt und Land, wie es einmal war ...“ machen. Eröffnung um 9.30 Uhr am Samstag, den 1. Okt. auf dem oberen FOYER der Kongreßhalle. Ebenso um 10.00 Uhr ist der START zur Stadtbesichtigung - mit kundigem Stadtführer - ab „Bus-Haltestelle“, Berliner Platz 2. Auf Seite 9 - unterer Absatz - und Seite 10 wurde aufgerufen: Ein Reisebus der Firma Büssemeier - unter der Leitung von Wolf-Rüdiger von Halfern, Mühlheim/Ruhr - startet aus dem Ruhrgebiet zum Kreistreffen nach Gießen. - Nur der Hinweis siehe letzte Seite der MHN 105 ist falsch = ein anderer Aufruf = Heimatreise.

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Sollte dieser Reisebus der Fa. Büssemeier zur Stadtbesichtigung eingesetzt werden, wird von mir noch „ein Stadtführer für Busse“ eingesetzt. - Bitte anmelden! Dieses Hauptkreistreffen in der Patenstadt Gießen steht unter dem Motto: JUBILÄUMSTREFFEN in Gießen und wird feierlich während der FEIERSTUNDE am Sonntag, dem 2. Oktober, in der Kongreßhalle durch die angekündigten FESTREDEN deutlich erklärt.: 1. Oberbürgermeister Haumann der Stadt Gießen über: 51 Jahre (50.) Patenstadt Gießen – Mohrungen 56 Jahre (55.) Kreisgemeinschaft Mohrungen e.V. in der BRD Gegründet in Duisburg 2. Erinnerung an die Geschichte: 700 Jahre SAALFELD Ostpr. Sprecher: Hans Klein In der Ausgabe Nr.105, Seite 9, - unterer Teil - sind die „Artikel/Teile“ angegeben, die Sie an unserer Kasse käuflich erwerben können. Mitgebracht werden die JUBILÄUMSBECHER - 675 Jahre Mohrungen - Ostpreußen - 1327 - 2002 - z. Preise von EUR 3,00.- Auf der Seite 10, der Ausgabe Nr.104, - Mitte - Hinweise für Anreisende mit der Deutschen Bundesbahn nach Gießen-Hbf. Im Eingangsbereich in die Kongreßhalle, in Richtung der Säle, werden von Frau Goldap, Köln und Helfern mehrere Tische - ca. 6 Meter lang - aufgestellt, für den Verkauf von Büchern, Landkarten, Marzipan u. a.Teile - wie auch in den vergangenen Jahren. Am Samstag, dem 1.Oktober = 19.00 Uhr BUNTER ABEND mit Musik und Tanz, 5

Folklore-Aufführungen, ergänzt mit dem ostpreußischen Liedermacher und Sänger „BernStein“ aus Husum. BernStein beim Bundestreffen der Ostpreußen in Berlin, der den Kulturellen Nachmittag moderierte, wurde von der Kulturreferentin Frau Harder angesprochen, ob es möglich wäre, zu unserem Kreistreffen nach Gießen zu kommen. Vorgesehen ist, auf unseren BUNTEN ABEND mit dem ostpreußischen Liedgut des Herrn BernStein die Teilnehmer zu erfreuen. BernStein war auch beim Bundestreffen der Ostpreußen 2002 in Leipzig dabei und kam auch zu unserem Kreistreffen 2002 nach Bad Nenndorf als Sänger und bot seine Tonträger zum Kauf an. Am 30. Mai 2005 war ich zu den organisatorischen Gesprächen zum Kreistreffen in Gießen. Meine Helferin und Nachfolgerin Frau Monika Buddych, 45772 Marl, war zur Einarbeitung dabei und ebenfalls Herr Wolfgang Warnat, Pohlheim bei Gießen. - Es war ein gutes Einvernehmen mit den Gesprächsteilnehmern und unserer Gruppe. Weiterhin noch zuständig für die Organisation und Durchführung: Fritz Chr. Sankowski, Joachimstraße 12, 44789 Bochum Telefon: 0234/311616, Fax: 0234/3253118

Der Vorstand gratuliert Herrn Willy Binding zum 89. Geburtstag am 08. August 2005 Frau Erika Jahr zum 85. Geburtstag am 21. August 2005 Herrn Joachim Berg zum 75. Geburtstag am 19. Juli 2005 Herrn Karl Selack zum 75. Geburtstag am 22. August 2005 Herrn Erhard Wiedwald zum 70. Geburtstag am 22. Juli 2005 Frau Gerda Berg zum 65. Geburtstag am 28. März 2005

und dankt für die geleistete Arbeit! 6

www.mohrungen.de ist online Liebe MHN Leser a, es ist vollbracht, die Kreisgemeinschaft Mohrungen hat eine eigene Homepage im weltweiten Internet. Wenn Sie www.mohrungen.de als unserer Anschrift dafür eingeben, gelangen Sie, nachdem Sie einen kleinen Vorfilm (20 Sekunden lang) gesehen haben, zu folgendem Bild:

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Hier werden unserer Besucher dann begrüßt, und Sie stehen quasi vor dem Herderhaus im Jahre 1820. Das eine Haus heißt Classic und das andere Progressive. Nachdem Sie nun auf eines der beiden Häuser geklickt haben, gelangen Sie auf eine der beiden Versionen unserer Webseite. Sie erinnern sich bestimmt an die MHN zu Ostern 2004, als wir Sie per Fragebogen baten, uns unter anderem ein wenig über Ihre Zugangsmöglichkeit zum Internet Auskunft zu geben. Ihre Antworten ergaben, daß einige von Ihnen ältere Computer und Betriebssytemversionen nutzen. Das mittlerweile ca. zehn Jahre alte Internet entwickelt sich von der technischen Seite her derzeitig immer noch sehr schnell, und damit auch die Techniken der Webseitenerstellung, was zwar dazu führt, daß man heute zahlreiche interessante anspruchsvolle Webseiten nutzen kann, jedoch sind diese in der Regel nur mit den Computern und Betriebssystemen der neuesten Generation gut zu sehen. Von daher haben wir uns entschieden auch für die Internetbesucher mit älteren Geräten unsere Webseite zugänglich zu machen, und dafür gibt es die Classicversion, die Sie erreichen, wenn Sie auf das „rechte Haus“ klicken. Hier bekommen Sie alles, was Sie benötigen, in einem umfangreichen Angebot. Wenn Sie auf das Haus links daneben klicken, welches den Namen „Progressiv“ trägt, dann gelangen Sie zu der mit modernsten Mitteln hergestellten Internetseite, die allerdings z. B. für das Abspielen von Filmen einen aktuellen Computer mit DSL Internetzugang benötigt. Im Februar 2004 beauftragte der Kreistag mich mit der Erstellung und Erarbei7

tung einer Webseite für die Kreisgemeinschaft Mohrungen auf der Basis eines entsprechenden vorgelegten Exposés. In den letzten Jahren hatten ja immer mehr Kreisgemeinschaften und Vereine eine Internetseite eröffnet, und so war auch in unserem Verein ein solcher Medienauftritt gewünscht. Wie und was sollte eine solche Seite zum Ausdruck bringen? Darüber war es nicht so einfach sich einig zu werden. Sie kennen ja sicherlich den Satz mit den vielen Köchen . . . Wenn man sich mit dem, was die meisten Kreisgemeinschaften als Internetseite veröffentlichen, beschäftigt, dann stößt man auf Grundinformationen, die der betreffende Verein seinen Mitgliedern zur Verfügung stellt, und darüber hinaus werden Bilder und Geschichten aus der Vergangenheit angeboten. Alle Vereine bringen ja ihre Vereinszeitung wie wir hier unsere MHN für ihre Mitglieder heraus, also ist das Internet dann eine zusätzliches Informationsmedium, wobei leider die meisten Vereinsmitglieder, wie auch in unserem Verein, auf Grund ihres Alters keinen Computer und damit auch kein Internet mehr anschaffen, und von daher ist aus dieser Sicht ein Internetauftritt sicher immer noch sinnvoll, aber andererseits wird das wichtigste ja durch die Vereinszeitungen vermittelt. Der Mohrunger Kreistag wollte von daher ein Internet, was über die reine Information und das Angebot des Aktuellen hinaus geht. Es sollte versucht werden, über eine zeitgerechte Gestaltung und über ein umfangreiches inhaltlich vielschichtiges Angebot die Geschichte des Kreises Mohrungen, der Gemeinden, der Menschen, der Zusammenhang zu den anderen Kreisgemeinschaften und zur Provinz Ostpreußen auf spannende und ansprechende Art und Weise darzustellen. Wir wollten ein modernes mit besten Mitteln hochwertiges Medienangebot aufbauen, das auf die Dauer auch und vor allen Dingen Ihre Töchter, Söhne, Enkel und Enkelinnen und deren Kinder erreicht und erreichen wird, wenn die sich nach Mohrungen, nach Ostpreußen und nach dem, was es immer mehr nur noch wie eine Sage gibt, einmal fragen. Die Internetseite mohrungen.de soll dann da sein und jedem auf dieser Welt sein Interesse und seine Fragen beantworten. Ja, auch Begeisterung und Anteilnahme und Verständnis ermöglichen und fördern bei denen, die schlicht zu wenig wissen und durch unsere Internetseite Spaß und Wissen bekommen. Reisen darf man ja schon lange wieder nach Ostpreußen, und wenn demnächst die Europäisierung die Gegenwart ist, so kann man auch wieder in Ostpreußen als Deutscher wohnen und arbeiten, und dann ist das Wissen um das, was da einmal war, die Historie, gefragt, denn wie heißt es so schön: Wer seine Vergangenheit nicht kennt, hat auch keine Zukunft. Von daher sollte unsere Internetseite auch ein Gang in unser Geschichtsarchiv sein, ein Gang, den man an jedem Computer auf dieser Erde, unabhängig wo er steht, gehen kann. Man muß nicht nach Gießen fahren, nein, man kann es sich zu Hause anschauen, ein paar Knöpfe drücken, ein paar mal klicken und schon ist der Kreis Mohrungen bei Ihnen. Ihre gefühlten Verbindungen zur Herkunft und Heimat dürfen nicht verschwinden, dafür will unser Internetauftritt eine Basis anbieten, die man nicht einfach wegwischen kann. Die Lebenskultur des deutschen Ostens, in unserem Fall von Ostpreußen und dem Kreis Mohrungen weiterzugeben, ist die Aufgabe, die hier versucht wird zu unterstützen. Ein lebendiges Archiv, das Menschen erreicht und emotionale Bindungen über Informationen Bilder und Filme erzeugt, und dazu beiträgt, sich friedlich und sachlich mit allem vertraut zu machen. Wir können anders als bei einem Buch dies Angebot jederzeit erweitern und verändern, wenn es erforderlich sein sollte. 8

Ich habe dieses Arbeitsauftrag zum Aufbau dieser Webseite angenommen, da ich auf Grund meiner beruflichen Prägung, ich bin freiberuflicher Designer und Innenarchitekt, über die nötigen fachlichen Voraussetzungen verfüge, und auf Grund meiner Wurzeln, meine Mutter und mein Vater stammen aus Liebstadt/ Wuchsnig, ist zusätzlich über die reine berufliche Anforderung noch eine emotionale Verbundenheit da. Ob mir die Umsetzung gelungen ist, nun, das mögen andere beurteilen, und allen kann man es auch nicht recht machen, von daher machen Sie sich selbst ein Bild. Im Folgenden möchte ich Ihnen hier noch ein paar weitere Schritte auf unserer Homepage nahe bringen, die Sie vielleicht animieren, sich unsere Webseite intensiv anzusehen:

Wenn Sie sich für das „Progressive Haus“ entschieden haben, gelangen Sie wie beschrieben zur Seite HOME/ÜBERSICHT: Oben in der dunkelgrauen Menüleiste haben Sie acht Hauptmenüs (HOME/ÜBERSICHT-GEO/LAGE-DIE GESCHICHTE-KREISGEMEINSCHAFTGESCHICHTEN-BILDER/FILME-SHOP/TOURISMUS-GÄSTEBUCH/KONTAKT), auf welche Sie wahlweise gehen können, und wenn der Menüpunkt rot wird, sind Sie dann wieder jeweils in einem solchen Untermenü wie hier in unserem Bild, wo Sie zwölf Pictogramme, mit den links beschriebenen Zugangsbereichen zur weiteren Auswahl zur Verfügung haben. Hier sind wir auf der Home/Übersicht-Seite, und Sie finden hier alles, was kurz informiert und aktuell geschieht. Hervorheben möchte ich dies Pictogram eine Getreidehandmühle, und wenn sie darauf klicken, gelangen Sie zu unserer Suchmaschine der 111 Ortschaften mit den über 280 Wohnplätzen: Hier können Sie einen gewünschten Ort aus dem Kreis Mohrungen aufrufen oder über den alphabetischen Index sich eine Ortschaft suchen und erhalten Informationen wie den Namen des betreffenden Kirchspieles und die dazu gehörenden Wohnplätze sowie die Ein9

wohnerzahl und Zahl der Haushaltungen sowie zwei Karten zur geografischen Lage im Kreis Mohrungen und einen Ausschnitt des Ortes aus einem Meßtischblatt sowie Bilder von Gebäuden und Straßen. Wenn gewünscht, können Sie auch eine E-Mail an unseren Archivverwalter Herrn Warnat senden und diesen bitten, eventuelles weiteres noch im Archiv vorhandenes Material Ihnen zur Ansicht zu Ihrem Ort per Kopie zur Verfügung zu stellen. Wir haben jedem Ort eine laufende Nummer gegeben, die es sehr schnell zuläßt, das entsprechende Material des Ortes in unserem Archiv zu finden. Herr Warnat kann Ihnen dann auf Wunsch Kopien der Archivunterlagen zur Verfügung stellen. Es ist schon sehr spannend und auch faszinierend, mit welcher Genauigkeit und mit welchem Ordnungssinn schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Kreis Mohrungen verwaltet und strukturiert gewesen ist. Natürlich ist diese Datenbank auch für jeden aktuell nach Ostpreußen Reisenden eine gute Grundlage, sich historisch zu orientieren, wobei wir auch die deutschen Namen der 111 Ortschaften um die heute verwendeten polnischen Namen ergänzt haben, so daß man das jetzt und früher in Relation stellen kann. Außerdem erhalten Sie auf HOME/ÜBERSICHT alles Aktuelle, die Jubiläen und Jubilare, die Projekte und Projektarbeiten der Kreisgemeinschaft, die aktuellen Veranstaltungen mit Erläuterungen sowie für den Erstbenutzer unserer Webseite die Einleitung und das Impressum. Kommen wir zur zweiten Hauptkategorie: GEO/LAGE Hier können Sie sich ein sicheres Wissen über Ostpreußen und seine Kreisgebiete und auch über den Kreis Mohrungen auf zahlreichen Grafiken und Kartenansichten verschaffen. Sie bekommen auch die Stadtpläne von den Städten Mohrungen, Liebstadt und Saalfeld zur Ansicht, und wenn Sie dann auf diesen Stadtplänen auf die angebrachten roten Pfeile klicken, wird Ihnen in einem Extrafenster eine historische und eine aktuelle Ansicht der entsprechenden Stadt10

ansicht gezeigt, so daß Sie über die Bildbetrachtung vom „früher“ zu „jetzt“ in der Verbindung zur geografischen Lage auch schnell eine gute und sichere Orientierung erlangen und auch beurteilen können, wie sich alles verändert hat. Weiterhin können Sie unter >pic Karte Kreis Mohrungen< das Kreisgebiet auf 21 quadratischen Bildvergrößerungen (aus unseren hervorragenden Meßtischblättern) Quadratkilometer für Quadratkilometer nebeneinander betrachten. Ein weiteres Angebot zum Erwerben von Orts- und Geschichtskenntnis ist eine Serie von kommentierten chronologischen Ostpreußenkarten, die die Geschichte Ostpreußens vom 10. bis zum 20. Jahrhundert darbietet. Hier wird jedem historisch Interessierten die sachliche Grundlage für die Bedeutung und die Gewichtigkeit dieses Landstriches aufgezeigt und deutlich. Für diese Ausgabe möchte ich die Vorstellung unseres neuen Internetangebotes beenden, ich hoffe, Sie konnten mir folgen, und in der nächsten Ausgabe werde ich Ihnen weitere Themen und Themenangebote von www.mohrungen.de vorstellen, sollten Sie Fragen oder Vorschläge oder was auch immer haben, können sie mir jederzeit schreiben oder mich auch anrufen: Holger Feddrich, Jakobistraße 51, 30163 Hannover, Tel 0511/392807, Fax 0511/392355. Bis zur nächsten Ausgabe der MHN wünsche ich Ihnen alles Gute und Liebe.

Deutschlandtreffen der Ostpreußen 2005 in Berlin achdem das Deutsche Turnfest für eine ganze Woche über 100.000 Sportler nach Berlin gebracht hatte, waren zum Ostpreußentag am 21. und 22. Mai für eine Wochenende etwa 20.000 ehemalige ostpreußische Bürger nach Berlin gereist. Sie kamen nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen Welt. In der Festveranstaltung am Sonntag wurden nicht nur Teilnehmer aus den jetzt polnischen und russischen Gebieten begrüßt, sondern auch zu diesen

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Ostpreußentagen angereiste Besucher aus den USA, Kanada und Australien. Im Angesicht des Berliner Funkturms hatte man die Deutschlandhalle und zwei Messehallen ausersehen, um vielleicht eines der letzten Heimattreffen durchzuführen. In der Messehalle 2.1 hatten die Veranstalter Bänke und Tische so gestellt, dass sich die Teilnehmer an den Schildern ihrer Kreisgemeinschaften orientieren konnten, um neue oder alte Bekannte zu treffen. Herr Sankowski hatte an den für die Kreisgemeinschaft Mohrungen vorgesehenen Tischen Listen ausgelegt, wo sich 140 Besucher aus dem ehemaligen Kreis Mohrungen eingetragen hatten. Die Teilnehmer dieser Ostpreußentage, die sich überall in Berlin an der als Eintrittskarte verkauften Plakette erkennen konnten, hatten drei Anlaufpunkte: Einmal fanden in der Deutschlandhalle, die in etwa zehn Minuten von den Messehallen aus zu erreichen war, Samstag und Sonntag Veranstaltungen statt. Am Samstag wurde hier das Deutschlandtreffen mit der Verleihung des Kultur-preises für das „Das preußische Wörterbuch“ eröffnet. Unerwartet, weil im Veranstaltungsprogramm nicht vermerkt, wurde Wilhelm von Gottberg als besondere Würdigung für seine für die Ostpreußen erbrachten Leistungen das Preußenschild verliehen. An einen Vortrag von der BdV-Präsidentin Erika Steinbach über die Problematik zur Schaffung eines Zentrums gegen Vertreibungen schloss sich ein kultureller Nachmittag an, der von dem Sänger und Liedermacher BernStein moderiert wurde. Der Sonntag wurde in der Deutschlandhalle mit einer geistlichen Stunde eröffnet. Um 11 Uhr begann die Hauptveranstaltung. Als Festredner war der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt eingeladen worden. In seiner Rede wies er besonders darauf hin, dass wir das Erinnern an die ostpreußische Heimat den Opfern und Vorfahren schuldig seien. Anschließend sprach der Sprecher der ostpreußischen Landsmannschaft, Wilhelm von Gottberg. In seiner mehr als einer Stunde dauernden Rede wies er vor allem auf das unendliche Leid hin, das seinen Landsleuten bis heute zugefügt worden ist. Diese Reden und ein ausführlicher Bericht über den gesamten Ostpreußentag von Frau Bellano sind in der „Preußischen Allgemeinen Zeitung“ Nr. 22/2005 nachzulesen. In der Messehalle 2.1, dem Treffpunkt der Heimatkreise, fanden sich an den Tischen viele Bekannte an ihren Kreistreffpunkten zusammen, um über alte Zeiten zu plaudern, während sich in der Messehalle 4.1 die Besucher sich an 49 Werbeund Verkaufsständen informieren konnten. An den Wänden der Messehalle 2.1 hatten fast alle Kreisgemeinschaften Tische belegt, wo man Heimatbriefe und Bücher erwerben konnte. Die Mohrunger Kreisgemeinschaft, die von Wolfgang Warnat und Holger Feddrich präsentiert wurde, hatte einen Gemeinschaftsstand in der Messehalle 4.1. zusammen mit Frau Nowicki und Herrn Janzen, die Werbung für das Herrenhaus Zöpel (jetzt Dworek Sople) machten, das heute ein modernes Hotel mit 53 Betten ist. Beide versuchten interessierten Besuchern mit einer Wandtafel und Prospekten die Schönheiten dieses romantischen Schlupfwinkels bei Maldeuten im Kreis Mohrungen nahe zu bringen. Es war erstaunlich, wie viele Besucher berichteten, dass sie schon dort waren und es so herrlich fanden, dass sie wiederkommen wollen. Während Herr Warnat Bücher aus dem Archivsortiment zum Verkaufen mitgebracht hatte, zeigte Herr Feddrich den Besuchern die gerade freigeschaltete Homepage unserer Kreisgemeinschaft, die im Internet unter www.mohrungen.de zu finden ist. An dem Gemeinschaftsstand in der Messehalle 4.1 konnte man den 1. Vorsitzen12

den Günter Dombrowski ebenso begrüßen wie die 2. Vorsitzende und Kulturreferentin Gisela Harder. Alle freuten sich schon auf das am 1. und 2. Oktober stattfindende Kreistreffen in Gießen. Wolfgang Warnat

Die Halle 2.1 der Kreisgemeinschaften

KV G. Dombrowski und G. Janzen

Am Stand Herr Feddrich, Herr Warnat, Herr Janzen und Frau Nowicki

Frau Nowicki und Frau Harder

Frau Manka und Frau Winnicka

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Eiserne Hochzeit Willy und Eva Binding illy Binding und seine Frau Eva geb. Sander sind beide geborene Ostpreußen. Sie lernten sich 1936 in Königsberg Pr. auf einer gemeinsamen Dienststelle kennen. Nach erfolgreichen Lehrgängen in den Jahren 1938/1939 erfolgte am 06. Juli 1940 die Heirat und im gleichen Jahr seine Beförderung zum Leutnant sowie Versetzung nach Posen. Die Verlegung seiner Dienststelle im Jahr 1941 veranlasste seine Frau nach Königsberg zurückzukehren. Während sie am 27. Januar 1945 zusammen mit ihren Eltern bei 20 Grad Kälte die Flucht nach Pillau antrat, war ihr Mann im ungarischen Raum eingesetzt und kam am 09. Mai 1945 in ein amerikanisches Lager in Salzburg. Nach einer beiderseitigen Odysee fanden sie sich am 10. Juli 1945 in Leezen/Schleswig-Holstein wieder und es standen ihnen wirtschaftliche Schwierigkeiten bevor. Über Verden/Aller (wo ihr Sohn geboren wurde), Andernach, Hamburg und Junkersdorf bei Köln fanden sie 1971 in Quadrath/Ichendorf (Stadtteil von Bergheim/Erft) ihre endgültige Bleibe. Nach seiner Pensionierung (Oberstleutnant d. Bw.) setzte er sich jahrzehntelang als Vorstandsmitglied mit großem Engagement für die Belange seines Heimatkreises Mohrungen und Interessen Ostpreußens ein. Darüber hinaus schrieb und veröffentlichte er ein dreibändiges Werk über seinen Geburtsort Himmelforth. Die Kreisgemeinschaft Mohrungen gratuliert zu diesem begnadeten Ehejubiläum, wünscht dem Ehepaar alles Gute und noch viele Jahre einen gemeinsamen Lebensweg.

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Eva und Willy Binding

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Patenstadt Gießen und ihre Geschichte Zusammengestellt von Elisabeth Krahn m 29. Juli 1954 beschloß der Magistrat und die Stadtverordneten-Versammlung der Stadt Gießen, die Patenschaft für Mohrungen zu übernehmen. Heute, im Jahre 2005, blicken wir auf 51 vergangene in Dankbarkeit zurück. Ohne Unterbrechung wurde uns Obhut, Verstehen und Hilfe zuteil. Die Beständigkeit in der Heimat unserer Ahnen zu leben, sterben und Nachkommen aufwachsen zu sehen, wurde 1945 jäh unterbrochen. Leid, Tod und Not wurden Begleiter.

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Gießen hat die entwurzelten Mohrunger mit der Patenschaft aufgefangen und ihnen neue Beständigkeit geschenkt. So konnten sie in ihr wohlgeborgen, ein anderes Leben gestalten lernen. Verstehen, geparrt mit Behutsamkeit, aber tatkräftiger Hilfe, ließ uns Gießen vertraut werden. Längst können wir wieder nach Mohrungen fahren. Heimat ist etwas Besonderes. Doch in unseren Herzen ist viel Platz, und einen besonderen nimmt unsere Patenstadt Gießen ein! Gießen, diese unglaubliche Stadt: 775 als Wieseck sowie als die Wüstungen Selters und Ursenheim erstmals urkundlich erwähnt, bekommt 1150 durch den Bau der Wasserburg im Mündungsgebiet der Wieseck in die Lahn ihren Ur-Namen. Graf Wilhelm v. Gleiberg entscheidet sich für „Zu den Giezzen“. In einer Urkunde erscheint 1197 „Salome comitissa giezzen“. Aber erst 1248 wird Gießen als Stadt bezeugt. Die 2. Burg entsteht 1300, heißt heute „Altes Schloß“ und steht am Brandplatz. Mit ihr erfolgt eine Erweiterung und Verbesserung der Straßenbefestigung. Landgraf Otto I. gibt Bürgern der „Neustadt“ und allen anderen, die vor der Stadtmauer wohnen, dieselben Rechte wie den Bürgern innerhalb der Mauern. Dieser Vorgang ist die erste bekannte Stadterweiterung. Landgraf Ludwig II. der „Friedfertige“ verleiht 1430 der Stadt eine erweiterte Rechtsordnung: Neben den „Schöffenrat“ tritt der „Gemeine Rat“. Ca. 1450 wird am heutigen „Marktplatz“ das „Alte Rathaus“ gebaut. Ihm folgt 1484 die Stadtkirche St. Pankratius. Bei allem Fortschritt, die Stadt zukunftsfähig zu gestalten, gibt es 1525/26 soziale und religiöse Unruhen im Zusammenhang mit Bauernkrieg und Reformation. Ein großer Schicksalsschlag erfaßt Gießen: 1529 bricht die Pest aus. Aber schon 1530 geht die Gestaltung der Stadt weiter: Landgraf Phillipp der Großmütige läßt Gießen zu einer wehrfähigen Festung ausbauen. Von 1533 bis 1537 entsteht das „Neue Schloß“. Am 27. Mai 1560 kommt der nächste Schicksalsschlag: Ein Großbrand vernichtet 168 Gebäude, meist im Bereich des Walltores fallen sie dem Feuer zum Opfer und werden teilweise nicht wieder aufgebaut (Brandplatz). Doch die Entwicklung geht weiter: 1567 wird Gießen bei einer Teilung des Landes der Grafschaft Hessen-Marburg zugeschlagen. Der amtierende Landgraf Ludwig IV. läßt zwischen1586 und 1590 durch den Baumeister Eberdt Baidewein den Renaissancebau des Zeughauses errichten. Schon 1604 fällt die Stadt an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, und diese eröffnet 1605 das Gymnasium als Vorläufer der Universität. Am 19. Mai 1607 wird durch ein Privileg von Kaiser 15

Rudolf II. die Universität gegründet, um im luth. Hessen-Darmstadt ein Gegengewicht zur ref. Universität Marburg zu schaffen. Gießen erweist sich in bezug auf die Stadtentwicklung dynamisch. 1609 wird der Botanische Garten, heute der älteste seiner Art in Deutschland, eröffnet. Es gibt aber immer wieder Rückschläge: Zwischen 1624 und 1650 wird die Uni nach Marburg zurückverlegt. In dieser Zeit wütet wieder die Pest (1634/35). Mehr als 1500 Menschen sterben. Als 1650 die Wiedereröffnung der Universität erfolgt, ist die Freude groß. Jahre später, 1722/23, wird das Finanzwesen der Stadt geregelt, und 1750 erscheint das „Gießener Wochenblatt“ zum ersten Mal. Fünf Jahre, von 1758 bis 1763, ist die Stadt während des Siebenjährigen Krieges durch die Franzosen besetzt. Als letzter Burgmann von Gießen stirbt 1773 Christian v. Schwalbach. Die österreichische Armee beschießt Gießen 1796 und beschädigt 81 Häuser. Auch während der Revolutionskriege ist die Stadt zwischen 1796 und 1799 zeitweise von Franzosen besetzt. Durch Öllaternen werden die Straßen 1806 erstmalig nachts erhellt. Schon damals wurde geraucht. Georg Phillipp Gail gründet 1812 die erste Tabakfabrik. Für Gesundheitsbewußte wurde 1816 bis 1819 „Turnen“ angeboten. Maßgeblichen Einfluß hatte Karl Follens (Führer der „Gießner Schwarzen“). Zuwachs und Abgang werden 1821 verdeutlicht. Gießen wird mit 5500 Einwohnernauf einer Seite Provinzialregierung für Oberhessen im Herzogtum HessenDarmstadt, auf der anderen wird wegen Auseinandersetzungen zwischen Studenten und Militär die Garnison nach Worms verlegt. Schon ein Jahr später gibt es eine Verwaltungsreform, und Gießen wird Sitz eines Landrats- und Justizamts, die alte Stadtverfassung wird aufgehoben und die neue Gemeindeordnung gültig. Der berühmte Chemiker Justus v. Liebig lehrt von 1824 bis 1852 an der Universität. Am 29. März 1826 wird der Mitbegründer der SPD, Wilhelm Liebknecht, in Gießen geboren. Die Stadt wird 1832 zur Kreisstadt erhoben und die Verwaltung hat hier ihren Sitz. Der Schriftsteller Georg Büchner verfaßte auf der Badenburg 1833/34 die Schrift: Der Hessische Landbote. Die erste kath. Kirche entsteht 1840 auf dem Seltersberg. Nach acht Jahren der Ruhe rumort es wieder 1848: 3. März: Unblutige Tumulte 4. März: Aufruf des Bürgermeisters Ferber, der als Vertreter der Stadt in das Frankfurter Parlament berufen wurde, zur Bildung einer Bürgergarde. 1200 Männer aus den Ständen und Parteien melden sich. 18. Mai: Carl Vogt legt das Kommando der Bürgergarde nieder, weil er als Vertreter der Stadt in das Frankfurter Parlament berufen wurde. 30. August: Die Studenten treten aus der Bürgergarde aus und geraten in Gegensatz zu ihr. Es gibt einen Sturm auf das Rathaus, der mit dem Bajonett abgewehrt wird. Der einzige Schuß tötet einen Studenten namens Pfannmüller. Der Fortschritt wird dadurch nicht behindert. Gießen wird 1849/50 ans Eisenbahnnetz angeschlossen. Nach den Öllaternen folgt zum 1. Januar 1857 nachts die Gasbeleuchtung. 1865 bis 1867 wird die Synagoge an der Stelle gebaut, wo 16

heute die Kongreßhalle steht. Außerdem wird Gießen wieder Garnisonsstadt und bekommt noch ein Jägerbataillon dazu. Das Oberhessische Museum wird, wie auch das Gymnasium, 1879 eröffnet. Bis 1888 lehrt der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen an der Universität. Auf dem Alten Friedhof ist er beigesetzt worden. Um den Bau der Johanneskirche zu vollenden, brauchte es zwei Jahre (1891-1893). Ein Ereignis am 1. August 1894 war die Eröffnung der ersten Pferdeomnibuslinie. Wieder besann sich die Verwaltung auf die Volksgesundheit und eröffnete 1898 eins der damals modernsten Hallenbäder Deutschlands. Ohne Elektrizität ging nichts mehr. Errichtung und Erweiterung des Werkes erfolgte in Abschnitten zwischen 1900 und 1930. Auch die kath. Kirche in der Liebigstr. brauchte zwei Jahre bis zur Fertigstellung (1904/05). Mit Spenden aus der Bürgerschaft wurde 1906 mit dem Bau des Stadttheaters begonnen und 1907 wurde es eingeweiht. 1911 löste die elekt. Straßenbahn die mit den Pferden ab. Vom eigenen Flugplatz ging es ab 1925 in die Lüfte. Für das mittelhessische Kreisfest wurde die „Volkshalle“ gebaut. Das Jahr 1933 brachte Hitlers Diktatur nach Gießen. Sogenannte „Staatsfeinde“ (SPD- und KPD-Mitglieder) wurden inhaftiert. Vier Jahre später begann die Altstadtsanierung. 1939 ist Gießen wieder kreisfrei. Durch Eingemeindung der Dörfer Wieseck, Kleinlind, Gemarkung Schiffenberg steigt die Einwohnerzahl auf 42000. 1942 werden die letzten 150 der einst über 1000 zählenden jüdischen Bürgerinnen und Bürger in die Vernichtungslager transportiert. Schwere Luftangriffe zerstören 1942 zu ca. 75 Prozent die Stadt und damit fast vollständig die historische Bausubstanz. Am 27./28. Mai 1945 erfolgt die Besetzung durch amerikanische Truppen und ein Jahr später, am 25. Mai 1946, findet die erste Stadtverordnetenwahl nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Nun geht es an den Aufbau und die Erschließung neuer Wohngebiete, sowie Industrieanlagen. Junge Menschen können seit 1948 wieder studieren. Das Leben in Gießen wird gerichtet: 4. April 1961 = Eröffnung der Hochschule für Erziehung, das Hallenbad an der Ringallee ersetzt das Volksbad (1968), im Juni 1969 wird der Hessentag in der Stadt gefeiert, 1971 hat sie bereits 78000 Einwohner, und am 1. Januar 1977 wird Gießen mit Wetzlar und 14 weiteren Gemeinden zu Deutschlands jüngster Großstadt, der „Stadt Lahn“, zusammengeschlossen; aber am 20. März sprechen sich die Bürger mit Mehrheit während der Kommunalwahlgegen die „Stadt Lahn“ aus. So wird dieses Gebilde 1979 wieder aufgelöst und Gießen wieder selbständig. Sie wird nur um den Stadtteil Lützellinden erweitert. Jetzt kann die Entwicklung weitergehen. Am 1. Mai 1986 wird das Bundesnotaufnahmelager zur „Zentralen Aufnahmestelle des Landes Hessen“: Am 15. Mai 1987 ist die Einweihung eines Gedenksteins für die Opfer des Faschismus vor dem Behördenzentrum. 1989 kommen nach Öffnung der Grenze zur DDR 22926 Übersiedler in die Aufnahmestelle nach Gießen. Ein Ansturm wie noch nie! Diese Aufnahmestelle dient ab April 1993 den Asylbewerbern in Hessen als Erstaufnahmeort, und am 30. September wird die Steubenkaserne aufgelöst und später als Gewerbegebiet genutzt. Die jüdische Gemeinde kann am 28. August 1995 das neu errichtete Zentrum am Burggraben einweihen. 17

1997/98 feiert Gießen sein Stadtjubiläum: 800 Jahre Ersterwähnung 750 Jahre Stadt Ein Auf und Ab in acht Jahrhunderten! Doch das Leben pulsiert unbeeindruckt von Schicksalsschlägen und Veränderungen friedlicher oder brutaler Art. Von dieser Lebendigkeit profitieren wir Mohrunger: „Danke“ und Wohlergehen für unsere Patenstadt Gießen! Elisabeth Krahn Quelle: Chronik der Universitätsstadt Gießen zugesandt vom Kulturdezernenten der Universitätsstadt Gießen Herrn Dr. Reinhard Kaufmann

Gießener Turm. Entnommen aus der Chronik der Universitätsstadt Gießen 18

Jugendbegegnung in Morag (Mohrungen) 15.3.2005, 17.30 Uhr: männl. Jugend C - Betreuer Ulrich Wendt, männl. Jugend B Betreuer Arne Tonn, Vereinsheim TV Baden 17.3.2005, 18.00 Uhr: weibl. Jugend C mit Eltern - Betreuer Gerd Schomaker 19.00 Uhr: weibl. Jugend B - Betreuerinnen Karin Sell, Rainer Klöhn, Aaltin de Jong, Restaurant Hallenbad 24.5.2005, 18.00 Uhr: Abfahrt nach Polen vom Lahof in Baden 29.5.2005 gegen Mittag: Rückkehr nach Achim-Baden Mitzubringen sind: gültiger Personalausweis (oder Reisepass) Wasch; Zahnputzund Sportzeug, Persönliche Dinge, Gute Laune! SG Achim/Baden, Erhard Wiedwald, Waldweg 23, 28832 Achim-Baden Tel./Fax 04202/70698 Ein großer Bericht mit Bildern folgt in der MHN Nr. 107.

Die Kulturgemeinschaft „Borussia“ in Allenstein und ihr Mohrungen-Projekt ie Kulturgemeinschaft „Borussia“ ist seit 1990 als Non-profit-Organisation in der Region Ermland und Masuren tätig. Jedes Jahr organisieren wir zahlreiche Bildungs- und Kulturprojekte für Erwachsene und Jugendliche aus der Region und arbeiten partnerschaftlich mit Organisationen und Institutionen aus Deutschland, Frankreich, Litauen, Rußland und Weißrußland und der Ukraine zusammen. In diesem Jahr haben wir vor, ein deutsch-polnisch-litauisches Jugendprojekt in Zusammenarbeit mit dem Johann-Gottfried-Herder-Musum zu organisieren. Die „Architektonische Zeitreise - damals und heute. Eine Fotografisch-geschichtliche Werkstatt“ wird vom 14. bis zum 26. August 2005 in Morag/Mohrungen stattfinden. Das Ziel dieser Werkstatt ist es, die Geschichte der Stadt und näheren Umgebung anhand von Architekturfotografien Jugendlichen aus den drei Ländern sichtbar und zugänglich zu machen. In dieser internationalen Gruppe werden auch Themen aus der gemeinsamen Geschichte diskutiert. Teilnehmen werden junge Erwachsene (Studenten) aus Polen, Deutschland und Litauen mit fotografischen Vorkenntnissen und Interesse an Geschichte. Wichtig für uns ist es, diesen jungen Menschen zu veranschaulichen, daß Geschichte nicht nur in Büchern entdeckt wird, sondern tagtäglich auch sinnlich erfahren wird. Anhand der gemeinsamen fotografischen Zeitreise sollen die Jugendlichen auf die Geschichte der Region Ermland und Masuren aufmerksam gemacht werden. Dabei dient die Fotografie dazu, die Veränderungen in der Architektur der Stadt Morag sichtbar zu machen. In diesem Jahr organisiert unser Kulturverein insgesamt drei Begegnungen dieser Art, außer in Morag auch in Pisz / Johannisburg und Wegorzewo / Angerburg. Im vergangenen Sommer haben wir bereits ein ähnliches Projekt in Ketrzyn / Rastenburg erfolgreich durchgeführt. Als dauerhafte Ergebnisse dieser drei Fotoprojekte sind eine große Ausstellung mit Bildern aus der Region Ermland und Masuren und ein Buch geplant. In der Ausstellung sollen neue Fotografien, die die Jugendlichen während der Begegnungen machen, alte Postkarten und Aufnahmen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und kurz danach gegenüber gestellt werden. Wspólnota Kulturowa Borussia, 10-106 Olsztyn, ul. Wyzwolenia 2/7, Tel./Fax +48 (89) 534-00-26, Tel. +48 (89) 523-72-93 e-mail: [email protected], Internet: www.borussia.pl

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Jugendliche Handballer besuchen polnische Stadt Morag Große Aufregung herrschte am Dienstagabend am Badener Lahof, als die jugendlichen Handballer der Spielgemeinschaft (SG) Achim/Baden und ihre Begleiter die geplante Fahrt nach Polen antraten. Die folgenden Tage verbringen die weiblichen und männlichen B- und C-Jugenden in der polnischen Stadt Morag und werden dort an einem vielseiten Programm teilnehmen. Neben sportlichen Aktivitäten sind gemeinsame Ausflüge in die Umgebung Morags, ein Besuch beim Bürgermeister und ein Grillabend mit Lagerfeuer geplant. Am Sonntag kehren alle wieder zurück. Leitung: Jugendobmann Erhard Wiedwald, 28832 Achim. Start war am 24. Mai

„Trauerweide am See“ Heimaterinnerungen von Maria Oelschlegel „Trauerweide am See sollst nicht weinen. Trauerweide am See, denn Grund gibt es keinen. Hat man uns auch aus der Heimat vertrieben. Trauerweide am See, du bist geblieben. Deine Wurzeln halten fest Heimaterde. Die man uns genommen. Wie gern würd’ ich mal wiederkommen. Groß bist du geworden in all den Jahren. Hast allem getrotzt Sturm und Gefahren. Trauerweide am See halte aus. Denn ich darf niemals wieder nach Haus. Trauerweide, wenn ich denke an dich. Trauerweide, dann weine ich. eingesandt von Frieda Gutt Otto-Lilienthal-Str. 18, 08468 Reichenbach/Vogtland

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Neue Möglichkeiten in der Gruppe in Gespräch mit Waldemar Manka, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Gesellschaft Deutscher Minderheit in Mohrungen, Mitglied des Gründungskomitee der Gesellschaft „Narnia“. M: Was ist „Narnia“? WM: Das ist eine Organisation, welche die deutsche Jugend aus der ganzen Region vereint. M: Möchte die deutsche Jugend sichtbarer werden, und sich enger zusammenschließen? WM: Fangen wir damit an, dass es, im Gegensatz zu dem, was die Pessimisten und Widersacher sagen, die deutsche Jugend gibt und dass sie sich zusammenschließen möchte. Es gibt eine nicht kleine Gruppe von Mädchen und Jungen, die etwas zusammen tun möchten. Man braucht ihnen gar nicht zu helfen. Man muss ihnen nur das Handeln ermöglichen. M: Wie? WM: Dieser Frage wird eine Jugendkonferenz gewidmet, die wir vom 27.-29. Mai in dem Erholungszentrum in Klaukendorf bei Olsztyn planen. Erst stellen wir Referate zum Thema Geschichte unseres Landes vor. Danach wird es Werkstätten geben, in welchen wir nachdenken, was die Jugend machen sollte und wie das umzusetzen ist. M: Wozu braucht die Jugend Integration? In der letzten Zeit, insbesondere unter den Jungen, hat die Abstammungsfrage eine immer kleinere Bedeutung. Und das nicht zuletzt, weil man sich in Europa eher öffnet und nicht abgrenzt. WM: Es geht hier nicht um Zusammenschluss, um das Deutschtum zur Schau zu stellen. Es geht darum, dass die Jugend ihre Wurzeln kennt. Die Welt ist tatsächlich immer mehr zugänglich und offen, aber die Frage nach dem Bewusstein hat für jeden eine individuelle Bedeutung. Das Wirken in einer Gruppe ermöglicht wiederum neue Kontakte und neue Entwicklungsmöglichkeiten, ermöglicht den Jugendlichen, neue Fertigkeiten zu erwerben. Das kann im erwachsenen Leben nützlich sein. Lech Kryszalowicz Aus dem Mitteilungsblatt der deutschen Minderheit im Bezirk Ermland und Masuren April 2005

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Unter einem guten Stern er Bau des Pflegeheimes Laurentius in Allensteiner Redigkainen nähert sich dem Ende. Bereits Ende Juni können die ersten Bewohner dort einziehen. Der Investor dieses Objektes, die Stiftung Laurentius, plant die feierliche Eröffnung dieser einzigartigen Einrichtung für Anfang Juli. Sie zeichnet sich durch einen hohen Standard und eine professionelle Pflege der Bewohner aus, weil die in der Postlyzealen Schule „Laurentius“ in Allenstein anhand eines deutschen Curriculum ausgebildeten Altenpfleger den Kern des Pflegepersonals bilden. Den Bau finanzierte die Diakonie Neuendettelsau aus Bayern, sie wird auch die Inbetriebnahme und das Funktionieren dieses Altenpflegeheimes betreuen, in-

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dem sie ihre riesige Erfahrung in diesem Bereich nutzt - sie führt zurzeit 20 Senioren-einrichtungen. In freundlichen, warmen Farben werden gerade die Zimmer für die 70 zukünftigen Bewohner gestrichen. Jedes der Einzel- und Doppelzimmer hat ein Bad. Außerdem gibt es Zweizimmerappartements mit Küche und Bad. Zur gemeinsamen Nutzung gibt es Tagesräume, Essräume, einen Balkon, und eine Kapelle. Das sternförmig entworfene Gebäude mit dem großen Park fügt sich gut in die Landschaft ein. Aus den Heimfenstern können die Bewohner den Wald, den Park, den Teich und kleine ermländische Bauernhäuser bewundem, mit etwas Glück kann man auch einen Storch erblicken. Ein Teil der Plätze wird den Personen angeboten, die eine Einweisung vom städtischen Sozialzentrum bekommen, der Rest wird privat vermietet. Das Pflegeheim entstand aus einer Initiative der Evangelischen Kirche, wird aber im ökumenischen Sinn geführt und die Gottesdienste entsprechend dem Glauben der Bewohner veranstaltet. Nähere Informationen: Tel. 0048 89 521 13 22. Ewa Kordaczuk

Gumbinner Heimatpreis ie „Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichsschule und Cecilienschule Gumbinnen e.V.“ unterhält einen jährlich stattfindenden Schülerwettbewerb unter dem Namen „Gumbinner Heimatpreis“. Der Anstoß zur Ausschreibung dieses Schülerwettbewerbs ergab sich aus der Erkenntnis, daß das Wissen bei jungen Leuten heutzutage, was unsere Heimatprovinz betrifft, meist gegen Null tendiert. Dem wollen wir mit unserem Preisausschreiben entgegenwirken und möglichst viele Schüler dazu ermuntern, sich auch einmal mit Ostpreußen zu befassen. Dieses Ziel ist vor allem dann zu erreichen, wenn diese Arbeiten im Rahmen des Unterrichtes erstellt werden und die Schüler die Aussicht haben, mit einer solchen Arbeit, die sie ohnehin schreiben müssen, nicht nur gute Noten erwerben, sondern auch die Chance haben, einen namhaften Preis gewinnen zu können. Jeder Lehrer ist froh, wenn er von seinen Schülern gute Arbeiten zur Beurteilung erhält, weil sie ihm die Qualität seines Unterrichts bestätigen. Da er davon ausgehen kann, daß Schüler, die sich an einem Wettbewerb beteiligen wollen, ihre Arbeiten mit besonderem Einsatz und besonderer Sorgfalt anfertigen werden, kann er zu Recht auf besonders gute Ergebnisse hoffen. Also liegt es auch in seinem Interesse, den Schülern die Bearbeitung entsprechender Themen zu empfehlen. Bei der Findung und Formulierung von Themen können wir behilflich sein sowie mit Hinweisen auf geeignete Literatur. Wir bitten Sie, den „Gumbinner Heimatpreis“ zu unterstützen, indem Sie diese lnfomationen in Ihrem Heimatbrief abdrucken. Mit landsmannschaftlichem Gruß Dieter Dziobaka, 2. Vorsitzender der Vereinigung ehemaliger Angehörige der Friedrichsschule und Cecilienschule Gumbinnen e. V. Eitnerweg 6, 22339 Hamburg, Tel. 040-5382661

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Preisausschreiben Name:

Gumbinner Heimatpreis

Ausstatter:

Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichssehule und Cecillenschule Gumbinnen e.V.

Ausstattung

pro Jahr: 1. Preis 750,- Euro ferner Anerkennungspreise nach Maßgabe der eingereichten Arbeiten

Teilnahmeberechtigte:

Schüler allgemeinbildender und weiterführender Schulen

Anforderungen:

Prämiiert werden besonders anerkennenswerte Arbeiten über Themen aus Geschichte, Geographie, Wirtschaft und Kultur Ostpreußens und der Stadt Gumbinnen aus Vergangenheit und Gegenwart sowie über das Thema Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen

Abgabetermin:

Bis zum Ende eines jeden Kalenderjahres

Preisrichter:

Der Vorstand der Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichsschule und Cecillenschule Gumbinnen e.V.

Teilnehmer schicken ihre Arbeit an: Dieter Dziobaka, Eitnerweg 6, 22339 Hamburg Tel: 040 - 538 26 61 Der Ausstatter hat das Recht, die Namen der Preisträger bekanntzugeben und die preisgekrönten Arbeiten ganz oder in Auszügen zu veröffentlichen

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

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Beispiele für Themen von bisher vorgelegten Schülerarbeiten Die Kulturleistungen des Deutschen Ordens mit Ausblicken in die Gegenwart Die Entwicklung Preußens bis 1525 Die Ansiedlung der Hugenotten in Brandenburg-Preußen Die preußischen Reformen 1807-1820 Darstellung der Geschichte des Verhältnisses Preußen - Rußland mit Ausblicken auf die Gegenwart Versuch einer Darlegung der Geschichte des Verhältnisses Polen - Preußen unter dem Aspekt eines Schuldverhängnisses Ostpreußen und der Versailler Vertrag Die Abstimmung in Allenstein am 11. Juli 1920, eine Abstimmung für Deutschland Der Kampf um Ostpreußen Januar - Mai 1945 Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen - demographische und soziologische Mikrostudie anhand des Landkreises Gumbinnen Heute noch zugängliche Spuren der deutschen Sprache und Kultur im ehemaligen Kreis Mohrungen aus der Zeit Ostpreußens (erhielt den Preis für das Jahr 2003) Das Trakehner Pferd Die Kantische Konzeption des transzendentalen Bewußtseins Die Rolle der Musik in E. T. A. Hoffmanns Werken Johannes Bobrowski: "Epitaph für Pinnau", Interpretation einer Kurzgeschichte Zwei Fluchtgedichte, Agnes Miegel: "Wagen an Wagen" Heinz Piontek: "Die Verstreuten" Vertonung des Gedichtes "Hirsche röhren" des Ostpreußen Fritz Kudnig

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Herderschüler in Bad Pyrmont iebzig Einladungen hatten wir verschickt – dazu Antwortkarten mit Absender und Anschrift zum Ankreuzen von Zeit und überhaupt, Zimmer usw. Es liefen rund 50 Zusagen ein – leider dann auch noch 9 Absagen wegen Krankheit. Wir werden halt immer älter. Sie kamen angereist von Kiel, aus München, aus Potsdam und aus dem Allgäu und wie fast immer der Rinder-Ranchero Winrich Dross (Kuhdiebs) aus Argentinien. Wunderschönes Wetter lud gleich am Montag (23. Mai) zum Stadtbummel mit Kaffee und Kuchen ein. Den Gesprächsabend im gemütlichen Ostpreußensaal des Neuostheims eröffnete Martin Haese mit einer Begrüßung. Georg v. Groeling-Müller rief zum Gedenken der verstorbenen Herderschüler auf. Das waren Otto Tetzlaff, Brigitte Benndorf geb. Tege, Renate Budnick geb. Kösling und Else Melcher geb. Maroß. Den eifrigen Austausch von Erinnerungen heiterte dann – wie immer – unsere Margot Zindler-Grommek mit köstlichen ostpreußischen Geschichten in schönstem ostpreußischen Platt auf. Der diensttägliche Busausflug führte uns zum Freilichtmuseum Oerlinghausen. Es war ein Spaziergang durch die Geschichte unseres Landes von der Frühsteinzeit bis fast in die Moderne. Der Ausflug endete mit einem Schrecken: unser Gerhard war weg. Wir schwärmten im Museumsgelände aus – vergebens. Der Fremdenführer fuhr mit Groeling-Müller die Straßen von Oerlinghausen ab: keiner zu finden. Dann alarmierten wir die Polizei. Der Streifenwagen fand Gerhard nach einem Hinweis von Bürgern – alle atmeten erleichtert auf. Im Neuostheim wartete auf die Verspäter ein reichliches Abendbrot – dank der sehr gefälligen Hausverwaltung Familie Winkler. Abends zeigte Eberhard Jamrowki Lichtbilder von Mohrungen 2005. Die vorzügliche Technik des Ostheims ermöglichte dann die Vorführung eines Werbefilms über das alte und das neue Mohrungen: Aufnahmen der Peter-Paul-Kirche, des alten und des neuen Wasserturms, des Schlosses des Grafen Dohna, von Landschaften vom Mohrungsee bis Nariensee und vom Aufbau der alten Mohrunger Ordensburg, dem Amtsgericht unserer Erinnerung, sollten Touristen werben. Ein wirklich lohnender Film auf Video. Das Treffen der Herderschüler klang am Mittwoch aus mit einem herzlichen Dank an die Familie Winkler, die Geschäftsführung der Bildungsstätte Ostheim der Landsmannschaft Ostpreußen. Festgelegt wurden die Termine für das Treffen 2006: Montag 29. Mai bis Mittwoch 31. Mai, und für das Treffen 2007: Montag, 21. Mai, bis Mittwoch, 23. Mai. Georg v. Groeling-Müller

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Besuch in Waltersdorf nläßlich der Jugendbewegung in Mohrungen besuchte ich auch meinen Heimatort Waltersdorf. Der Weg zum Abbau zu Gottlieb Schliffke war einigermaßen gut befahrbar. Auffallend war auch, daß große brachliegende Ländereien wieder in die Bewirtschaftung eingebunden wurden. Gottlieb wohnt allein mit seinen Hunden, Pferd und Ziegen auf seinem Grundstück. Der Storch brütet als treuer Gefährte auf seinem Nest. Gottlieb hat auch eine weibliche Hilfe, die in dem ehemaligen Haus Gabriel Richtung Dorf lebt. (Bild 1). Da die

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Saaltür zum ehemaligen Gasthaus Mix offen stand, gingen wir hinein. (Bild 2). Hier wurde für das bevorstehende Kinderfest geschmückt. Eine Kinderschar versammelte sich auf der Bühne, auf der früher Karl Werner mit seiner tollen Stimme bei Operettenaufführungen die Zuhörer begeisterte, zu einem freundlichen Foto (Bild 3). Erhard Wiedwald, früher Waltersdorf, jetzt Waldweg 23, 28832 Achim-Baden, Tel./Fax 04202/70698

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Kindheitserinnerungen, oder: Wo liegt Afrika? n des Sommers Mitte, wenn ein langer, sonniger Tag Abschied nahm, die Sonne sich wie ein glühender Ball am Horizont zeigte, Wetterwechsel für den kommenden Tag ankündend, dann rannten wir Kinder raus aus unserem Dorf, entlang einer Landstraße in Richtung Westen zu einer hohen Eisenbahnbrücke, um diesem schönen Naturschauspiel etwas näher zu sein. Aufregend war es auf dieser hohen Warte! Unter ihr sahen wir die schnurgeraden, silberglänzenden Gleise. Der Blick durch die Eisengitter des Geländers schenkte uns eine weite Sicht auf die schöne Landschaft unserer Heimat und auf die in der Ferne in fünf verschiedene Richtungen entschwindenden Bahnschienen. Unsere Kinderaugen reisten mit. Ja, dort, irgendwo, war die große, geheimnisvolle Welt, die jeder von uns mal entdecken wollte, ganz bestimmt. Und so standen dann an schönen Sommerabenden die Trude, Grete, Frieda, der Heinz, Lene, Bruno, Ida, Heta, Helmut, Marta und das Fritzche und schauten in den rot-goldenen Abendhimmel. Manchmal war die Sonne aber nur noch zur Hälfte zu sehen, obwohl wir uns doch so beeilt hatten. Die andere Hälfte ging jetzt, ja, genau jetzt in Afrika auf. Natürlich wußten wir, daß es auf der anderen Seite der Erdkugel auch noch andere Erdteile gab, so z. B. Australien und Amerika. Mit Australien konnten wir nicht viel anfangen. Das war uns fremd, sicher zu weit weg. Aber von Amerika wußten wir schon mehr: das war das Land, wo die reichen Onkels wohnten, reich geworden allein durchs Tellerwaschen! Ausgerechnet durch das von uns allen so verhaßte Abwaschen und Abtrocknen! Nein, das würde niemand von uns schaffen, mochten wir auch noch so fleißig sein! In diesem Punkt waren wir einer selten einmütigen Meinung. Also wanderten wir mit unseren Gedanken lieber nach Afrika, wo die Neger lebten. Einen kannten wir sogar. Er stand auf einer kleinen Sammelbüchse am Seiteneingang der Kirche. Steckte man einen Pfennig oder Knopf in einem Schlitz zu seinen Füßen, nickte er dankbar mit seinem Kopf. Dann gab es noch einen viel beneideten Neger auf einer Pralinenschachtel von Sarotti, von einer Treppe schreitend und die so begehrte Schokolade anbietend. Der Kleidung nach war er wohl ein junger Prinz. Diese Negerkinder, ob nun arm oder reich, waren uns fast vertraut, denn wohl jeder von uns hatte mal ab und zu die Mahnung gehört: „Nu wasch dir man bloß das Gesicht, siehst ja schon aus wie’n Neger!“ Und wenn dann bei uns die Sonne im Westen am Horizont endgültig runterrutschte, ging sie in Afrika auf und die armen Negerkinder mußten aufstehen und in die Schule gehen. Ach, wie taten sie uns immer leid! Aber auch für uns wurde es Zeit, schnell nach Hause zu laufen, zu Bratkartoffel und Klunkersupp, denn: „Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der ...“ Doch schnell wurde noch rechts und links des Weges an den Linden geschüttelt. Ja, so viel Zeit mußte schon noch sein. Hatten wir Glück, dann purzelten Maikäfer, die Müller und die Schornsteinfeger, die von uns eifrig gesammelt und getauscht wurden. Wo die Sonne im Sommer versank, dort auf der anderen Seite am westlichen Horizont, da war Afrika. Das wußten wir ganz genau, die Kinder aus einem kleinen Dorf im schönen Oberland. Hilla Schmidtke Seniorenhaus Waldpark, Waldstraße 1, 56865 Blankenrath

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Neues aus Hagenau ir waren wie jedes Jahr wieder in Ostpreußen, und wohnten bei unseren Freund Eugen Laska in Allenstein, wurden jeden Morgen durch den Ruf des Kuckucks und das Trompeten der Kraniche geweckt. Jetzt etwas, was die alten Hagenauer interessieren wird. Nach den Sommerferien wird die Schule geschlossen. Grund: Mangel an Kindern. Die Schüler ziehen um nach Wiese, dahin fährt ein Schulbus. Noch etwas zu den Straßen in Polen. Wenn Sie die Hauptstraßen verlassen, geht es auf die Schlaglochpisten. Ganz gefährlich ist die Straße von Samrodt nach Hagenau. Trotzdem machten wir schöne Fahrten durch die alte Heimat und wollen nächstes Jahr wieder hin. Horst Merklein, 22549 Hamburg (ehem. Hagenau), Tel. 040/8001208

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Schule Hagenau/Vorderansicht Impressum Mohrunger

Heimatkreis-Nachrichten

Herausgeber: Kreisgemeinschaft Mohrungen e. V. (korpor. Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen e. V.) mit Unterstützung der Patenstadt Gießen. Internet: www.ostpreussenblatt.de Kreisvertreter: Günter Dombrowski, c/o Frau Krink, Postweg 12, 31863 Coppenbrügge, Telefon 05156/1633 Stellvertretende Kreisvertreterin: Gisela Harder, Moorfleeter Deich 395, 22113 Hamburg, Telefon und Fax 0 40/737 32 20 Weiterer stellvertr. Kreisvertreter: Hartmut Krause, Elbinger Str. 40, 28876 Oyten. Telefon 0 42 07/10 45, Fax 0 42 07/80 11 25 Schatzmeister: Roland Kloss, Lindenweg 4, 21365 Adendorf. Telefon 04131/18187 Geschäftsführerin: Ingrid Tkacz, Knicktwiete 2, 25436 Tornesch. Telefon und Fax 0 41 22/5 50 79 Jugendobmann: Erhard Wiedwald, Waldweg 23, 28832 AchimBaden. Telefon und Fax 0 42 02/7 06 98 Organisationsleiter Heimattreffen: Fritz-Christian Sankowski, Joachimstraße 12, 44789 Bochum. Telefon 02 34 / 31 16 16, Fax 02 34 / 3 25 31 18 Redaktion: Carsten Fecker, Schenefelder Diek 3, 22589 Hamburg. Telefon 0 40 / 87 93 29 78, Fax 0 40 / 87 97 03 01. E-Mail: [email protected]

Familiennachrichten (2. Redakteurin): Elisabeth Krahn, Marienwerder Allee 106, 29225 Celle, Tel. 0 51 41/9 09 07 83 Heimatkreiskartei und MHN-Einzelversand: Erika Jahr, Hermann-Löns-Straße 7, 63477 Maintal. Telefon 0 61 81 / 4 66 69 Archivverwalter: Wolfgang Warnat, Silcher Str. 5, 35415 Pohlheim, Tel. 0 64 03/60 99 00 79, E-Mail: [email protected] Kulturreferent: Gisela Harder, stellvertretende Kreisvertreterin Verein der Deutschen Bevölkerung „Herder“ 1. Vorsitzende Ursula Manka, ul. Pomorska 23, PL 14-300 Morag, Tel. 0048/897576374. Sprechzeiten: dienstags v. 10-16 Uhr, jeden 2. Donnerstag v. 10-16 Uhr Berliner Gruppe: Ursula Dronsek, Großgörschenstraße 38, 10827 Berlin. Telefon 0 30 / 2 16 43 38 Gesamtherstellung und Auslieferung: Druckerei H. Risius, Weener Auflage: 5400 Exemplare. Erscheinungsweise: 3-4 Ausgaben im Jahr

Redaktionsschluß für die 107. Ausgabe: Sonnabend, 8. Oktober 2005

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Nachkomme Willamovs auf Spurensuche ie aus Rußland stammende Inna Schink ist eine engagierte Familienforscherin. Sie möchte in Erfahrung bringen, wer ihre Vorfahren waren, unter welchen Umständen sie lebten, woher sie kamen, wo ihre Wurzeln lagen? So konnte sie ermitteln, dass einer ihrer Vorfahren aus Deutschland stammte. Es ist kein Geringerer als der im Jahre 1736 in Mohrungen geborene Dichter Johann Gottlieb Willamov, Sohn des Mohrunger Pfarrers Christian Reinhold Willamovius. J. G. Willamov war im Jahre 1767 nach St. Petersburg übergesiedelt, um die Leitung der deutschen Schule der St.-Petri-Gemeinde zu übernehmen. Im Jahre 1777 starb er in St. Petersburg und hinterließ drei Kinder. Inna Schink, seit nunmehr einigen Jahren in Deutschland lebend, forschte nun hier nach diesem Urahn der 7. Generation. Letztendlich stieß auf ein Buch ihres Vorfahren. Überglücklich war sie, als sie die im Jahre 2001 unter dem Titel „Johann Gottlieb Willamov - Leben und Werke“ im Laumann-Verlag, Dülmen erschienene Biografie (s. Anzeige) erhielt. Nun lernte sie das bewegte Leben des Mohrunger Gelehrten kennen, ebenso die bedeutendsten Werke. So auch eines der besten Gedichte, in dem sich der Dichter mit einem verdorrten Lindenbaum vergleicht:

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Auf eine verdorrte Linde Bild meiner Sterblichkeit, du vormals schöne Linde! Wie plötzlich, wie geschwinde beklaget dich mein Leid! Noch kürzlich warst du stolz, des Gartens beste Zierde, ein Baum der höchsten Würde, jetzt dürres, schlechtes Holz. Schön standest du belaubt und warfst auf diese Matten den angenehmsten Schatten hinab vom krausen Haupt. Der Vögel lauter Chor, gewiegt auf deinen Ästen vom buhlerischen Westen entzückte jedes Ohr. Dann tanzte um dich her, gekühlt von dichten Zweigen in wonnevollen Reigen der Amouretten Heer. 29

Selbst ludest du sie ein, denn deine Blütendüfte durchbalsamten die Lüfte beim stillen Mondenschein. Ach schade, nun nicht mehr! Dein Schmuck ist dir entzogen, kein Amor dir gewogen, dich sucht kein Sängerheer. So werd' in kurzer Zeit auch ich, wie du, verblühen, der Jugend Kraft entfliehen, fliehn jede Munterkeit. Und Frost des Alters beugt den welken Rücken nieder, entmarkt die dürren Glieder, bis Geist und Leben weicht.

Aber auch ihre noch in Weißrußland und Rußland lebenden Verwandten werden vieles von ihrem ostpreußischen Vorfahren erfahren, auch, daß ihr Urahn eine enge Verbindung zum Zarenhof der Katharina der Großen hatte, mit der er die Begeisterung für das klassische Altertum teilte. Karl Willamowius Lindenstr. 77 10969 Berlin

Manuskripte mit Schreibmaschine oder Computer bitte stets nur einseitig und 1 1/2zeilig abfassen sowie links einen 4 cm breiten Rand zum Redigieren lassen. Handgeschriebene Manuskripte bitte ebenfalls nur einseitig abfassen und links einen Rand zum Redigieren freihalten. Dafür danken: Redakteure und Setzer

Adressenänderungen bitte schnellstens an die Heimatkreiskartei: Erika Jahr, Hermann-Löns-Straße 7, 63477 Maintal

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Professor Dr. med. Leo Koslowski ein herausragender Charakter aus Liebstadt, Kreis Mohrungen, ein Großer unserer ostpreußischen Heimat in mir vor Jahren überreichter Zeitungsausschnitt '1986 wurde Herrn Dr. Leo Koslowski in Bad Nauheim der Willi-Pitzer-Preis verliehen' veranlaßt mich zu dieser Hommage. Nachdem ich mit Herrn Professor Dr. Koslowski in Verbindung treten konnte, kann ich hier dank seines Schreibens vom 19.2.2005 seinen beruflichen Werdegang und sein Wirken beschreiben, auch dank seiner Autobiographie

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„Chirurgie 1945-2000, ein Weg durch viele Schulen“ bei Schattauer, ISBN 3-7945-2060-2. Leo Koslowski, am 29.11.1921 in Liebstadt geboren, besuchte die Herderschule in Mohrungen (Oberschule für Jungen). Vermerk auf seinem Zeugnis der Reife vom 6. März 1939: „Seine geistige Aufgeschlossenheit, sein für alle Fächer gleichmäßig bewiesenes Interesse und seine stetige Einsatzbereitschaft fanden stets besondere Anerkennung. Er war der beste Schüler seiner Klasse. Er hat die Reifeprüfung gut bestanden. L. K. will Arzt werden.“ Sein Vater war praktischer Arzt und sein ältester Sohn Leo chauffierte ihn des öfteren um den Nariensee nach Gr. Hermenau, Ponarien und Reichau. In Ponarien besuchte er seinen Klassenkameraden Wilhelm Graf von der Groeben. Leo K.s Geschwister sind Eva und Hans - sein Bruder Dieter ist gefallen.Im August 1939 wurde Leo K. Soldat der Luftwaffe. Frontkommandos unterbrachen seine Beurlaubung zum Studium der Medizin an der Albertina in Königsberg. 1943 wurde er an der Ostfront bei Nowgorod verwundet. Danach konnte er sein Studium in Breslau und Würzburg fortsetzen und erhielt im April 1945 in München die zeitbedingte Notapprobation. Im Frühjahr 1946 dann in Bonn das reguläre Staatsexamen, dem 1950 in Hamburg die Promotion zum Doktor der Medizin folgte. Von 1945-1946 erhielt L. K. eine Assistentenstelle am Reservelazarett in Bad Tölz. Am 1. Mai 1945 marschierten dort die Amerikaner ein. Im Lazarett gründete K. mit anderen ein Kabarett, wo er als Pianist und Akkordeonspieler mit auftrat. Über seinen Bruder hört er dann, daß die Eltern nach Schiffsuntergang durch Torpedierung in der Ostsee aufgefischt wurden und nach Dänemark gelangten. Die Schwester schaffte es per Zug nach Bremerhaven. Die erste Schule war also der Weg von der Amputation zur Wiederherstellungschirurgie und Hilfe bei Schwerbrandverletzten. Ein Ausgleich für ihn ist das Skifahren. Es folgt seine Chirurgieassistenz 1946-48 im Luisen-Hospital in Aachen. Es war eine Mangelzeit in jedem Bereich des Lebens, wie auch in Krankenhäusern und seinen chirurgischen Ausstattungen. Ende Juli 1948 fand die Währungsreform statt. Im selben Jahr war er an der Universität in Göttingen zur Fachausbildung der Pathologie. 31

Hier lernte er Gisela N. kennen und schätzen, die auch Ärztin wurde. Dann war er als unbezahlter Volontär 1949-1956 in der Chirurgischen Universitätsklinik in Göttingen. In dieser Zeit half ihm Klavierspiel und das Komponieren von Schlagern mit Texten kaum zum Lebensunterhalt. Ab 1951 war er Privatassistent mit 300 Mark Gehalt - alles, um sich entsprechend weiterbilden zu können. Im August 1951 heiratet er seine Gisela,sie haben zusammen drei Kinder. 1952 beteiligte sich K. am Deutschen Chirurgenkongreß in München. Dr. Koslowski wechselte 1956 an die Chirurgische Universitätsklinik Freiburg als Stations- und Oberarzt (bis 1967). 1958 Habilitation an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg und Ernennung zum Dozenten für Chirurgie.1959 reiste er zur Internationalen Konferenz nach Amerika, hielt dort Vorträge und unternahm Studienfahrten, da er für die Planung einer Berufsgenossenschaftsklinik ausersehen war. Dann auch Reisen mit Forschungsarbeiten zu Zentren für Schwerstverbrennungen in Frankreich und England. Für den Bau des großen neuen Zentrums in Ludwigshafen am Rhein 1963-67 zeichnete er verantwortlich. In dieser Klinik mit Spezialabteilung für Schwerbrandverletzte war er dann Chefarzt.

Dr. med. Leo Koslowski

1968 Berufung auf den Lehrstuhl für Chirurgie an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen, an der er eine eigene Schule begründet. 10 Jahre lang ist der Professor zudem Baustellendirektor während des Umbaus der Klinik. Unter seiner Anleitung werden Assistenten zu wissenschaftlichen Arbeiten geführt. Es wird eine Abteilung für experimentelle Chirurgie eingerichtet. Und es folgt die Einführung der Organtransplantation. Sein besonderer Schwerpunkt lag jedoch auf der Behandlung von Verbrennungsverletzten. Fast 20 Jahre, von 1968 bis 1987, leitete Professor Dr. Koslowski die Chirurgische Universitätsklinik in Tübingen. Sein Buch über die Chirurgie kam 1978 heraus - mit inzwischen vier Auflagen. Er war Mitglied der Kommission für den Schutz der Zivilbevölkerung beim Bundesminister des Inneren, Mitglied des Wehrmedizinischen Beirates der Bundeswehr und erhielt 1982 das Große Bundesverdienstkreuz für seine Bemühungen um Verbesserungen im Katastrophenschutz und in der Behandlung Schwerbrandverletzter. 1984 leitete er als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie den 101. Deutschen Chirurgenkongreß in München. In den 80er Jahren ist er auch Vizepräsident der Deutschen Rettungsflugwacht. Laut seiner weiteren Beschreibung: „Von 1990 bis 1996 leitete ich die ‘Ostpreußische Arztfamilie’, den Zusammenschluß der in Ostpreußen tätig gewesenen und von dort stammenden Ärzte, und gab als deren Erster Sprecher jährlich zwei Rundbriefe heraus. Die Ostpreußische Arztfamilie versammelte sich in jedem Sommer in Göttingen und löste sich 1996 nach 50jährigem Bestehen wegen Überalterung auf. 1987 wurde ich als Ordinarius emeritiert. Ich habe etwa 300 32

wissenschaftliche Arbeiten in Zeitschriften veröffentlicht, sechs Buchbeiträge geschrieben und mehrere eigene Bücher herausgebracht, darunter ein Lehrbuch der Chirurgie mit über 1000 Seiten. Zu Beginn und am Ende meiner Laufbahn als Hochschullehrer, 1958 und 1986, erhielt ich wissenschaftliche Preise. Ich bin Ehrenmitglied mehrerer medizinischer Fachgesellschaften.1989 gab ich einen ‘Ratgeber’ für Patienten heraus, die operiert werden sollen; 2001 eine Autobiographie über meinen Weg als Chirurg von 1945 bis 2000.“ Herr Professor Dr. med. Leo Koslowski, gebürtig aus Liebstadt, lebt in Tübingen. Er hat sein Leben voll ausgefüllt, ein Dienender der ärztlichen Kunst, so wie er als Präsident anläßlich seiner Eröffnungsrede 1984 am Schluß Johann Gottfried Herder zitierte: „Der wahre Mensch ist frei und gehorcht aus Güte und Liebe ...“ Ellinor Schaaf geb. Preuß aus Kranthau, Krs. Mohrungen Krähenberg 21 31135 Hildesheim

(Un)Vergessenes Oberland! Anmerkungen von Gerhard Hahn zum „Oberländischen Heimatbuch“ von Kersten Radzimanowski ängst ist unsere verlorene Heimat Ostpreußen wieder „offen“. Dem sogenannten „Heimwehtourismus“ der Anfangszeit mit seinen vielen Schwierigkeiten und Unwegsamkeiten folgte nach und nach weitgehende Normalität. Besuche von „hüben nach drüben“ festigten sich zu anhaltenden Freundschaften. Wenn auch heuer in Erinnerung an unser Leben und das Leben unserer dort in Jahrhunderten verwurzelten Vorfahren noch manche Träne fließt, wird dieses überwiegend von Verständnis begleitet.

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Die Erinnerung ist jedoch ein wertvolles gegenwärtiges Gut, daß mit dem Wechsel der Generationen langsam verblaßt, wenn die Sprache des Herzens leiser wird und wir diese Erinnerung nicht lebendig halten. Hierzu einige Bemerkungen: Reiseunternehmen bieten erfreulicherweise Angebote für Reisen, bzw. Urlaub in unserer Heimat Ostpreußen an. Zum Beispiel: Reise nach Masuren über Frankfurt/Oder, Allenstein, Osterode. Schiffsfahrt auf dem Oberländischen Kanal nach Elbing. Weiterfahrt über Pr. Holland in das Hotel in Masuren. Ein weiteres Beispiel, Reise an die Kurische Nehrung über Stettin, Danzig, Marienburg. Schiffsfahrt auf dem Oberland-Kanal, weiter durch das Ermland nach Frauenburg über Königsberg nach Nidden. Dem aufmerksamen Leser ostpreußischer Herkunft (vor allem aus dem Oberland stammend) muß zwangsläufig auffallen, daß die Region des Oberlandes, so gut wie gar nicht mehr namentlich genannt wird. Der Oberländische Kanal wegen seiner Einmaligkeit bekannt und berühmt, wird natürlich erwähnt und als Begriff eifrig „benutzt“. Wer weiß jedoch, daß er inmitten des Oberlandes liegt? Man muß durch selbiges fahren, um zu 33

ihm zu gelangen, aber das scheint absolut unwichtig geworden zu sein! Hier wird eine ganze ostpreußische Region, existent seit der Ordenszeit, regelrecht „totgeschwiegen“. Kaum jemand außer der „Erlebnisgeneration“ kennt diese wunderbare Landschaft namentlich. Sie ist heute aufgeteilt zwischen Masuren und dem Ermland. Wohl aus verwaltungstechnischen Gründen hat sie ihre gleichrangige Bedeutung in der Gegenwart völlig unverdienter Weise eingebüßt. Im Vergleich mit Masuren findet man hier einen erheblich größeren Anteil von Laubwäldern, sowie ein ausgeprägteres und abwechslungsreicheres Hügelland mit darin eingebetteten Seen - zum Teil von imposanter Größe. Kenner der Natur Ostpreußens nannten diese Landschaft liebevoll „die blonde Schwester Masuren“ wohl auch wegen ihrer zahlreichen helleren Buchenwälder - im Gegensatz zu Masurens dunklen Nadelwäldern. Nun hat Dr. Kersten Radzimanowski ein Buch geschaffen, in dem das damalige Oberland noch einmal seine ihm gebührende lebendige Darstellung erfährt. Man erlebt beim Lesen die damalige Zeit fast hautnah, teilweise auch mit Schmunzeln! Die detaillierten Informationen bieten dem Leser wohl manches ihm bisher Unbekannte. Mit einer kurzen historischen Einführung und in nachfolgenden neun Kapiteln zu den Themen „Von der Vielfalt der Natur“, „Siedlungen und Städte“, „Kirche und Schule“, „Sitten und Gebräuche“, „Die Sprache der Heimat“, „Sagenhaftes“, „Nach Recht und Gesetz“, „Von Haus und Küche“ sowie „Rezepte der Oberländischen Küche“ erweist er sich nicht nur als professioneller Historiker, sondern zeigt mit seinem poetischen Talent die Eigenarten und Schönheiten des Oberlandes. Der Autor vermittelt dem Leser mit typischen „Schlaglichtern“ einen anschaulichen Querschnitt der Geschichte, des Lebens, der Kultur, der Sprache, des Brauchtums und der Traditionen dieses einmaligen ostpreußischen Landstriches, auch Hockerland genannt. Nicht nur ein Buch für Landsleute aus dem Oberland und deren Nachkommen, sondern für alle Ostpreußen, von denen wohl mancher nach der Lektüre Lust auf einen Besuch dieses schönen Teiles unserer ostpreußischen Heimat bekommen dürfte. Gerhard Hahn Lerchenstieg 13 30657 Hannover Tel. 0511/6043268 Kersten Radzimanowski „Oberländische Heimat – ein ostpreußisches Hausbuch für jung und alt“ 230 Seiten, mit zahlreichen Fotos und Abbildungen

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Lasset unsere Toten in Frieden ruhen Unterstützung bei der Pflege des deutschen Friedhofs in Schwalgendorf erbeten ehr als dreihundert Jahre leben Deutsche in Schwalgendorf am Geserich. Hier wurden sie geboren, wuchsen heran, fanden ihren Lebensunterhalt, ihre letzte Ruhestätte. Wer hier beigesetzt wurde, sollte ewigen Frieden finden. Ein deutscher Friedhof, ein evangelischer Friedhof mit gepflegten Grabstätten, kunstvoll geschmiedeten Grabkreuzen, liebevollen Worten und Gedichten auf den Grabplatten. Dann kam 1945 die Invasion und zerstörte alles, was den Deutschen lieb und heilig war. Der Zerstörung anheim fielen auch die Friedhöfe, die Gräber. Der Friedhof der Familie Kempka in SchwalgendorfSchöneck wurde plattgemacht, der Friedhof auf Schulzens Insel im Geserich ebenso, schwer verwüstet der Schwalgendorfer Ortsfriedhof. Nach der Zeit der Verwüstung kam die Zeit der „Verwertung“. Die schmiedeeisernen Grabumrahmungen, die alten Grabplatten aus Marmor brachten Geschäftstüchtigen unter den neuen Herren nicht nur so manche Flasche Wodka, sondern schon eine Handvoll Zloty ein.

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Doch anders als in vielen anderen Orten des Kreises Mohrungen lebten und leben noch immer Deutsche in diesem herrlich gelegenen Ort und sahen dem schandbaren Treiben nicht tatenlos zu. Immer wieder wurden Arbeitseinsätze durchgeführt, nachbarschaftliche Appelle konnten den einen oder anderen dazu bewegen, sein zerstörerisches Handeln auf dem deutschen Friedhof einzustellen, obwohl es auch das bis heute noch gibt. Veronica Novak, Ursula Cyganowska, geb. Radzimanowski, und so manch anderen Schwalgendorfer kann man nicht genug dafür danken, dass unsere Toten ihren Frieden auf dem deutschen Friedhof finden. Leider werden es immer weniger Deutsche, die sich an der Pflege beteiligen können, und außerdem werden sie – wie wir alle – nicht jünger. Deshalb unsere Bitte an die Leser der MHN, das Bemühen unserer Landsleute in Schwalgendorf mit einer kleinen Spende zu unterstützen. Einige Euros können schon viel bewirken. Jeder Spender erhält von dem gebürtigen Allensteiner Stephan Urra, einem begnadeten Kunstphotographen, ein herrliches Foto vom Friedhof als Dankeschön sowie von mir einen Bericht über den Stand der Arbeit auf dem Friedhof. Als ich einige Schwalgendorfer von den Plänen eines kleinen Initiativkreises um Christa Urra, geb. Sakschewski informierte, trafen spontan die ersten Spenden ein – von Familie Werner Zerulla und Familie Pappei, von Doris Mletzko. Und während Redaktionsschluß für dieses Heft war, ging das Geld schon auf Reisen nach Ostpreußen und kann für einen großen Frühjahrsputz auf dem Friedhof mit genutzt werden. Ist das keine gute Nachricht? Wenn auch Sie helfen wollen, damit unsere Toten in Frieden ruhen, ist dies mit einer kleinen Spende möglich. Sie können Ihren Beitrag auf das Konto von Stephan Urra, Kto-Nr. 102 767 464, BLZ 440 100 46, Postbank Dortmund unter dem Stichwort „Friedhof“ überweisen. 35

Manch einem wird es in dieser schwierigen Zeit aber nicht möglich sein, dieses Anliegen finanziell zu unterstützen. Doch ein aufmunternder, anregender oder kritischer Brief kann ebenso eine Unterstützung sein. Auch wenn Sie Hinweise zu anderen Themen im Kreis Mohrungen oder zu Aufgaben haben, deren man sich annehmen sollte, so schreiben Sie an: Kersten Radzimanowski, F.-Dam-Str. 19, 15345 Eggersdorf.

Schmiedeeiserne Grabeinfriedungen stapeln sich auf dem Schwalgendorfer Friedhof Foto: Antje Radzimanowski

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Auer – hartes Leben inmitten eines Naturparadieses u Kaisers Zeiten, vor dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1913, hatte Auer mehr als 300 Einwohner. Da war der oberländische Ort hart an der Grenze zu den Kreisen Rosenberg (Westpreußen) und Osterode (Ostpreußen) bald 600 Jahre alt. Das Gut, das Eigentum des Freiherrn von der Horst und von Neumann war, umfasste eine Fläche von mehr als 1250 Hektar und enthielt u. a. eine (verpachtete) Gärtnerei, das Schloss sowie eine zehn Morgen große Parkanlage, in der sich auch die Erbbegräbnisstätte des Rittergutsbesitzers befand. Die Gärtnerei besaß natürlich auch ein Gewächshaus, in dem sich ein großer Rosenstock befand, dessen gelbe Blüten einen betörenden Duft verströmten. Elfriede Borutta, geb. Wilschewski, hat als Kind öfter staunend vor dieser blühenden Pracht gestanden und an das Weihnachtslied „Es ist ein Ros’ entsprungen“ denken müssen. Bis in die 30er Jahre war das Gut, ohne die Waldflächen, an einen Herrn Bories aus Liegen verpachtet. Gutsvorsteher war der Oberinspektor Hendrian, Gemeindevorsteher Friedrich Rautenberg, dem später Richard Schilke im Amt folgte. Richard Schilke starb 1946 in russischer Kriegsgefangenschaft an Hungertyphus.

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Die Landwirtschaft bildete den Haupterwerbszweig in dem oberländischen Auer, das an der Chaussee zwischen Saalfeld und Deutsch Eylau (an der Ostseite des Geserich) liegt. Der Ort grenzt im Nordosten an das Gut Klein Karnitten und den

Frauen aus Auer in ihrer Tracht (v. l. n. r.): Trotz (Gärtnerin), Raffel, Wilschewski, Müller, Ehrlichmann, Gerlach (stehend), Goldammer 37

Fasching in Nickelhagen (etwa 1938) v. l. n. r.: Frau Ehrlichmann, ?, Herta Müller, Frau Krüger, das Faschingspaar Anneliese Trotz und Dina Stelzner, das nächste Paar Frau Piotrowski und Frau Jäkel, hinten Margarete Kosciesza, Frau Raffel, die große Frau dahinter Frau Stelzner, Frau Gerlach (mit Schnurrbart), Frau Rutkowski, Frau Trotz (Matrosenbluse), Paul Stelzner (mit Ziehharmonika), Hedwig Baran. Unten kniend: Frieder Krüger (mit Hut), Lieselotte Strunk (mit Schürze), Frau Pospieschel und Frau Kaspritzki, Frau Schielke

Kesselsee. Im Osten lag der Gehlsee. Im Süden schloß sich der Kreis Rosenberg an und im Westen befand sich der Geserich, an dem Chmielowken lag. Die Ackerflächen bestanden aus einem guten Mittelboden, so dass die Getreideerträge bei 12 Zentner pro Morgen im Durchschnitt lagen. Auch Rüben, Wruken (Kohlrüben) und Kartoffeln wurden angebaut, darüber hinaus Klee. Die großen Wiesen begünstigten einen großen Viehbestand an Milchkühen, Schweinen und Pferden. Zur Ackerbestellung des Gutes gab es 12 Gespanne zu je vier Pferden. In den 30er Jahren wurde aber auch schon ein Motorpflug eingesetzt. Ältere Männer im Ort pflügten ihre Felder auch noch mit dem Ochsen. Die Ostpreußische Landgesellschaft hatte zum Zwecke der Schaffung von Wohnraum und Bauernstellen in den 30er Jahren das Gut (ohne Wald) erworben, denn es galt in Ostpreußen vielen Menschen, die durch die willkürliche Abtrennung ost- und westpreußischer Landesteile und deren Übergabe an Polen durch die Entente-Mächte heimatlos wurden, ein Dach über den Kopf und Brot zu geben. In Auer wurden zu der Zeit durch die Baugesellschaft Gustav Leipski über 60 Siedlungshäuser errichtet. Die Siedler kamen aus dem Kreis Mohrungen, aus Osterode, Rosenberg, Familie Quednau aus Polennen im Kreis Fischhausen, Familie Jux kam aus Köln, Familie Gottschling aus Bremen. Auch einige Instleute vom Gut Auer wurden Neubauern. Im Jahre 1939 waren es schon 419 Personen, die hier lebten und arbeiteten. Viele der Neubauern fingen fast bei Null an. Da erfolgte die Aussaat noch mit einer Säschüssel. Ein Schritt – eine Hand voll Getreide. Bei den Kartoffeln wurde in die Furche je Schritt eine Kartoffel ausgelegt. Zuerst wurde das Getreide noch mit einem Rosswerk gedroschen (das Pferd lief im Kreis und trieb das Dreschwerk an). Später kam der motorge38

triebene Dreschkasten. Da das Korn zum Teil mit dem Spreu zusammen rauskam, wurde es in eine Schüttel gegeben, die die Kinder mit Hilfe eines Handrades bewegten und so „Spreu vom Weizen“ trennten. Das Getreide wurde dann bei der Mühle in Schnellwalde gemahlen. Der Mühlenbesitzer hieß Christen. Klee und Saradella boten den Bienen eine reiche Weide, so dass nicht wenige Siedler zugleich Bienenzucht betrieben. Bei Familie Gutt, die im Juli 1932 den Neubauernhof mit 14,19 Hektar übernahm, waren es immerhin sieben Völker, die ihren köstlichen Honig lieferten. Im Spätherbst wurden sie noch einmal richtig versorgt, um den langen und harten Winter gut zu überstehen. Dazu wurde Zukkerwasser in eine Emailleschüssel gegossen. Darauf kam dann frisches Stroh, auf Fingerlänge geschnitten. Nach zwei Tagen war die Schüssel leer, kein Bienchen ertrunken und alle Immen besaßen nun die nötige Kraft, um den Winter zu überleben. Bemerkenswert auch, wie sehr die Siedler um höchste Ernteergebnisse rangen, um wirtschaftlich voran zu kommen. Die Sämereien für das Gemüse wurden zum Beispiel ebenso wie die Erdbeerpflanzen aus Erfurt bestellt. Die Sämereien für die Futterrüben kamen vom Versuchsgut in Klein Wanzleben. All das trug dazu bei, dass es für viele langsam finanziell bergauf ging. Die Siedler verkauften viele ihrer landwirtschaftlichen Produkte auf dem Markt in Liebemühl – Ferkel, Kartoffeln, geschlachtete Gänse, Eier und vieles mehr. Brot und Kuchen wurde von den Frauen selbst gebacken, sechs Brote gingen gleichzeitig in den Ofen. Damit war der Wochenvorrat gedeckt. Auch Butter wurde zunächst von den meisten Siedler selbst in der Zentrifuge gedreht, später bekam man für die Milchabgabe eine bestimmte Menge Butter. Die Sahnekannen wurde mit dem Postbus nach Deutsch Eylau in die Molkerei gebracht, bevor dann eine Rampe im Dorf gebaut wurde und jeden Morgen ein Lastwagen aus Osterode kam und die Milch zur Molkerei transportierte. Bei dem Seereichtum kann es nicht wundern, dass gern und häufig Fisch gegessen wurde. Fischer Wirth aus Gehlfeld versorgte den Ort regelmäßig. Eine besondere Spezialität war gebackener Fisch, gefüllt mit Gewiegtem vom Fleischer Otto Mangrapp aus Dittersdorf. Hier vom Ufer des Großen Gehlsees konnte man hinüber zum Kreis Osterode schauen und sogar in weiter Ferne die Kernsdorfer Höhen entdecken, in der im Frühjahr noch der Schnee lag, wenn in Auer schon das Grün der Natur hervorbrach. Da die Neusiedler noch keine eigenes Obst ernten konnten, kam mit dem Kahn von Gehlfeld die Frieda Bieber und verkaufte Äpfel und Birnen. Die Kinder machten sich einen Jux und riefen über den Gehlsee: „Frieda Bieber kimm rieber!“ Ende der 30er Jahre wurde auch ein Spritzenhaus in Auer gebaut und natürlich die dafür erforderliche Wasserspritze angeschafft. Als jedoch beim Bauer Lewald der Blitz in die Scheune einschlug, vermochte auch die Feuerwehr mit der Spritze nicht mehr zu helfen. Sie konnte nur noch verhindern, dass sich das Feuer auf die benachbarten Gebäude ausbreitete. Die vielen neue Bewohner in Auer brachten viele Kinder mit. Ein geflügeltes Wort sagte, „eher bekommt in Auer eine Frau ein neues Kind als einen neuen Mantel“. Das war auch kein Wunder. Gab es doch etwa sechs Storchenfamilien, die jedes Jahr auf den Dächern der alten Häuser und Ställe nisteten. Da waren Familien mit acht oder zehn Kindern keine Seltenheit. So wurden zeitweilig fast 100 Kinder in dem einzigen Klassenraum mit Wissen „versorgt“. Als es an die 90 Schüler waren, wurde der Unterricht in Altersgruppen unterteilt. Das 1. bis 4. Schuljahr 39

hatte im Sommer von 7 bis 12 Uhr Unterricht, das 5. bis 8. Schuljahr von 12 bis 17 Uhr. Jede Woche wechselten die beiden Altergruppen mit der Schicht. Im Winter fing der Unterricht eine Stunde später an und damit hatte die Frühschicht jeweils eine Stunde verkürzten Unterricht. Nach Lehrer Wasgien unterrichteten an der Schule, die 1939 durch einen zweiklassigen Neubau ersetzt wurde, die Lehrer Kapris, Mollmann, Lüders, Brandt und Block, Kapuste, Ziervogel sowie die Lehrerinnen Tolkemit und Hanisch. Der erste Neulehrer war Herr Block aus Königsberg, der den monatlichen Wandertag einführte. Der weiteste Ausflug führte bis zum Königsberger Tiergarten (Zoo). Mit der Bahn ging es früh nach Königsberg und nachmittags wieder zurück, wo die Eltern die Kinder nach einem erlebnisreichen Tag wieder vom Bahnhof abholten. Sieben bis acht Mark kostete diese Reise einschließlich Eintritt. Lehrer Bock unternahm auch Radwanderungen, u. a. zum Tannenberg-Denkmal. In der Jugendherberge Hohenstein übernachteten die Schüler und am nächsten Tag ging es dann weiter zum Heldenfriedhof in Waplitz. Von dort über die Kernsdorfer Höhen wieder zurück nach Auer. Es wurde insgesamt viel gewandert, bis zu den Kernsdorfer Höhen. Und dabei fröhliche Lieder gesungen – „Wild flutet der See“, „Das Lieben bringt groß Freud“ und natürlich “Das Wandern ist des Müllers Lust“. Herr Block wie auch die Junglehrer Kapuste und Ziervogel fielen später in Russland. Lehrer Lüders, der den Kindern hingebungsvoll Volkslieder und Musik nahe brachte, wurde sogar vom Kreisschulrat belobigt, weil an seiner Schule als erste im Kreis das Ostpreußenlied „Land der dunklen Wälder“ gesungen und öffentlich dargeboten wurde. Selbstverständlich wurde zu den verschiedensten Anlässen der „Schulchor“ angefordert, so auch 1936, als Frau von der Horst zum Adventsingen bat, um Tochter Hildegunde eine Freude zu bereiten. Fünf Mädchen und – als zweite Stimme – noch zwei Jungen, begleitet von Ludwig Gutt mit der Violine, gestalteten ein himmlisches Adventssingen. Den Schülern gefiel natürlich besonders, dass sie im Anschluß an das Singen an einer festlich gedeckten Tafel bewirtet wurden und zum Abschied eine Tüte mit Schokoladencremehütchen erhielten. In der alten Schule, in der Wohnung des Lehrers Rudolf Wasgien, befand sich um 1913 die Postagentur, die von der Tochter des Lehrers, Grete Wasgien, geführt wurde. Zu jener Zeit war Liebemühl noch das für Auer zuständige Postamt. Nach Fertigstellung der Chaussee erhielt Auer 1895 eine eigene Posthilfsstelle und ab dem 22. Mai 1902 sogar einen öffentlichen Telegraphenanschluß. Die Post transportierte der Postbote Schwarz auf seinem Fahrrad von und nach Liebemühl. In den 20er Jahren wurde sie dann vom Schnellwalder Gastwirt Schlivski von Saalfeld geholt und nach Schnellwalde transportiert. Von Schnellwalde aus erfolgte die Postzustellung durch die Postboten Bleich und Stuz. Ab 1932 gab es den Postomnibus von Saalfeld nach Deutsch Eylau, der neben der Post auch Personen beförderte. Damals befand sich die Posthilfsstelle im Haus der Witwe Ehrlichmann. Briefträger war Paul Kaspritzki. Von 1934 bis 1937 hatte Walter Philipsen die Leitung der Poststelle inne, die in die alte Schule umzog, zwischen Schloss und Gastwirtschaft gelegen. Hier befand sich dann auch der öffentliche Fernsprecher nebst Unfallmeldestelle. In die alte Schule zog auch der Kindergarten. Fünf oder sechs Fernsprechteilnehmer hatte Auer zu dieser Zeit im Ortsnetz von Schnellwalde. Von der Poststelle telefonierte der Lehrer Waldemar Kupuste jeden Tag mit seiner Verlobten in Kiel, wie sich Irmgard Gosch, geb. Philipsen, noch gut erinnern kann. Des weiteren verfügten der Gastwirt, der Gutsbesitzer von der Horst, Förster Sgodda und dann das RAD-Lager über ei40

nen eigenen Fernsprechanschluß. Später müssen es acht Anschlüsse gewesen sein, wie Ernst Vogelsang in seinem Buch „Die Post im Kreis Mohrungen“ berichtet. Nachdem der Poststellenleiter wohl nach Groß Hanswalde verzog, übernahm wieder Hedwig Kaspritzki die Leitung der Poststelle. Ihr Mann war Briefträger und stellte die Postsachen nicht nur in Auer und Chmielowken, sondern auch in Groß und Klein Karnitten sowie für das Gut Nosewitz zu. Als Paul Kaspiritzki im Krieg fiel, wurde die Postzustellung von Hertha Pospeschiel, geb. Benzulla, übernommen, die bis zur Flucht im Januar 1945 diese Aufgabe wahrnahm. In den 30er Jahren wurden in Auer in etwa 60 Haushalten die „Elbinger Zeitung“ gelesen. Zunächst hatte Otto Jux die Zeitungen ausgetragen, bis er in die Bäkkerlehre ging. Anschließend haben Irmgard Gerlach und ihr Bruder zwei Jahre lang tagein, tagaus die Zeitungen zu den einzelnen Abonnenten gebracht. Als Irmgards Bruder zum Schmied in die Lehre ging, hat Georg Weh das Austragen übernommen. Auer war Teil des Kirchspiels Schnellwalde, zu dem auch die Orte Albrechtswalde, Dittersdorf, Gablauken, Groß und Klein Karnitten, Kerpen, Kraggenkrug, Leisnersberg, Schliewe und Weepers gehörten. Pfarrer an der Schnellwalder Kirche war seit 1909 Bruno Rößler. Er konfirmierte zum letzten Mal am 14. April 1935 an der Schnellwalder Kirche, u. a. auch Bruno Gutt aus Auer. Die Gutts waren einst aus dem fernen Elsaß-Lothringen nach Ostpreußen gekommen. Glaubensflüchtlinge, die in Preußen wie in keinem anderen europäischen Staat Toleranz und Akzeptanz fanden. Die Pfarrstelle in Schnellwalde hat nach Pfarrer Rößler der evangelische Geistliche Arno Philipp übernommen. Als Pfarrer Philipp um 1940 die Schwester seiner Frau traute, gab es einen großen Gottesdienst in der Schnellwalder Kirche. Die Konfirmanden sangen und bildeten für das Brautpaar Spalier. Zur Weihnachtszeit wurde alljährlich ein Krippenspiel aufgeführt und die Schüler der siebenten und achten Klasse hatten in Schnellwalde ihren Konfirmandenunterricht. 1945 ist Pfarrer Philipp von Russen bei der Besetzung erschossen worden. Seine Frau wurde von Russen bestialisch mißhandelt und dann mit ihrer Tochter und ihren beiden Söhnen, von denen der eine später in Norddeutschland ebenfalls ein geistliches Amt übernahm, mit dem ersten polnischen Transport aus Ostpreußen vertrieben. Unvergessen bleiben für viele die Erntedankgottesdienste in der Schnellwalder Kirche, wenn zur Predigt von Pfarrer Philipp die Kapelle musizierte oder Ludwig Gutt ein Trompetensolo „Nun danket alle Gott“ gab. Die Trompete war Markneukirchner Markenware. Organist war der Schnellwalder Lehrer Rudolf Damerau (seit 1908), Amtsvorsteher und Schiedsmann Herr Pörschke aus Kerpen und der Gendarmerie-Posten in Schnellwalde war mit Herrn Kurrek besetzt. Wie es sich für ein ordentliches Dorf gehört, besaß Auer auch eine Gastwirtschaft mit angeschlossenem Kolonialwarengeschäft. 1913 erwarb Familie Kosciesza (gesprochen: Koschescha) den Krug, den sie vom Freiherrn von der Horst kaufte. Die Familie kam aus Tillwalde, wo sie zuvor ebenfalls eine Gaststätte mit Verkaufsstelle betrieben hatte. Da gibt es eine hübsche Geschichte, von einem kleinen Mädchen, die von ihrer Mutter geschickt wird, Proppen zu kaufen. Doch Frau Kosciesza wusste nicht, was das Mädchen damit meinte und zeigte ihr alle möglichen Dinge. Dann kam ihr der rettende Gedanke. Sie fragte, was die Mutter damit machen wolle. Sie hat Himbeersaft gekocht und will damit 41

die Flaschen verschließen. Nun war klar, dass es sich um Korken handeln mußte. Was wäre wohl gewesen, wenn der Vater das Mädchen geschickt und die Proppen für seine Trompete gebraucht hätte? Dem kleinen Mädchen war es jedenfalls sehr peinlich. Ein anderes Mädchen wurde von der Mutter zur Koschescha geschickt, um ein Pfund Bratenfett zu holen. Vor Aufregung verlangten sie Beatenfett. Seitdem hieß sie bei allem im Dorf nur noch „Beatenfett“. 1934 übernahm der in Tillwalde geborene Artur Kosciesza die Gastwirtschaft in Auer von seinen Eltern und schon ein Jahr später baute er einen großen Tanzsaal an – etwa 12 mal 18 Meter. Da konnte ausgiebig geschwooft werden! Die musikalische Umrahmung der Tanzveranstaltungen nicht nur in der Gastwirtschaft Kosciesza lag in den Händen der Kapelle Ludwig Gutt. Die vier, fünf Musiker, von denen jeder pro Abend bzw. durchmusizierter Nacht 20 Mark Honorar erhielt, spielten auch zum besonderen Anlässen in der Schnellwalder Kirche oder zum Umzug am 1. Mai, zum Erntefest in Jäskendorf, aber auch zu vielen Familienfeiern. In der Gastwirtschaft Kosciesza trafen sich auch der ortsansässige Kyffhäuserbund (Kriegerverein) und die Freiwillige Feuerwehr von Auer regelmäßig zu ihren Veranstaltungen und den berühmten Bällen, die Höhepunkte im Ortsleben bildeten. Bis Kriegsende gab es aber keinen elektrischen Strom in Auer. Die Petroleum-Lampen verbreiteten ihren warmen Schein in Gaststube wie Wohnzimmer. Der Saal der Gastwirtschaft besaß natürlich auch eine Bühne, auf der die Schüler so manches Theaterstück aufführten. Die Kostüme für die Aufführungen wurden von den jungen Darstellern bzw. ihren Müttern selbst genäht und die Utensilien dazu gebastelt. Das machte immer viel Spaß. Zu erwähnen ist auch der Frauenverein. Als Lehrer Lüders in den Stand der Ehe trat und seine Frau nach Auer zog, gründete Frau Brandt-Lüders die Frauenschaft. Hier trafen sich einmal im Quartal interessierte Frauen zum geselligen Beisammensein, sangen Volkslieder, tauschten Rezepte aus, sprachen über Kindererziehung und Einkochen von Obst, fertigten Handarbeiten. Zu besonderen Anlässen trugen sie ihre Tracht, die sie selbst genäht hatten und zu dem auch das bestickte Schultertuch gehörte. Das Trachtenkleid hatten einen gelben Grundton. Darauf waren schwarze Streifen genäht. Dazu wurde ein schwarzes Oberteil mit weiß besticktem Schultertuch zu weißen Ärmelhemden getragen. Dann kam der Schicksalswinter 1944/45, der über die kleine Gemeinde Auer das Inferno brachte. Von den mehr als 400 Einwohnern sind etwa 30 Menschen direkt durch das Kriegsgeschehen verstorben, die Familie Jalowski verschollen und vier Frauen wurden von den Russen für mehrere Jahre in die Hölle Sibiriens verschleppt. Insgesamt das bittere Resümee: 42 Tote in Folge des Krieges, ungefähr 10 Prozent der Einwohner von Auer! Zum Abschluß möchte ich insbesondere die Bewohner von Auer: Frieda Gutt, Irmgard Eberlee, Charlotte Heidebrecht, Elfriede Borutta sowie Siegfried Kupisch für ihre hilfreichen Informationen und die zur Verfügung gestellten Materialien danken. Dieser Beitrag ist die Kurzfassung eines Kapitels aus dem Buches von Kersten Radzimanowski, „Geserich – Porträt einer oberländischen Region zwischen Deutsch-Eylau und Saalfeld in Ostpreußen“, ISBN 3-00-015175-3. 42

Nickelshagener Dorfgeschichten ür die junge Generation ist heute ein Leben ohne Computer, ohne elektronische Spiele, ohne Handy und Internet kaum noch vorstellbar. Ebenso unvorstellbar fast wie das Helfen im Stall und auf dem Feld, in der Küche oder das Mittun bei gemeinnütziger Arbeit. Wie war das früher so? Frau Gutt aus Nickelshagen hat mir von ihren Erinnerungen aus den 20er/30er Jahren, von ihrer Kindheit berichtet. Geschichten von der schweren Zeit der Weltwirtschaftskrise und den kleinen Freuden eines für sie unbeschwerten Lebensabschnittes. Und ich denke, es gab in diesem Sinne viele Nickelshagen im Kreis Mohrungen und unserer ostpreußischen Heimat. Und so werden diese Dorfgeschichten für manchen Leser vielleicht eine Wiederbegegnung mit seiner eigenen Kindheit und Jugend sein.

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Als Frieda 1929 eingeschult wurde, nahm sie ihre Tafel, ein Holzfederkästchen, zwei Griffel an der Schnur sowie zwei Schwämmchen mit zum Unterricht. Als sie vom ersten Schultag zurückkehrte, wartete zu Hause bereits der große Abwasch. Umziehen und dann abwaschen. Doch da war noch etwas. Die Tür ging plötzlich auf und ihr Patenonkel Paul Klein stand in der Tür. Kind, du hast doch heute Schulanfang. Sprachs und gab ihr eine große Tafel Schokolade. Es muß im gleichen Jahr 1929 gewesen sein, da besuchte ein Bärenführer den Nickelshagener Hof von Ludwig Gutt. Zunächst bekam der große Braunbär eine Riesenportion Blattsalat, danach einen Eimer voll von gesüßter Dickmilch. Nachdem er sich so gestärkt hatte, begann der Begleiter das Tamburin zu schlagen. Nach dem Takt der Schellentrommel, wie das Instrument auch genannt wird, be-

Die Kapelle Gutt aus Nickelshagen v. l. n. r. obere Reihe: Franz (?) Lankowski, Ferdinand Gutt (Kuppen), Gebrüder Korsch (Altenhagen), Fritz Dietrich; untere Reihe: Ludwig Gutt, Ludwig Gutt (Vater), ? Richter, ? Wannewitz 43

gann nun der Bär zu tanzen und erfreute die Kinderherzen, denn inzwischen hatten sich viele Schaulustige aus der Nachbarschaft eingestellt, die dem Spektakel mit großer Aufmerksamkeit folgten. Nach seinen Darbietungen wurde der Bär an die Kette gelegt, streckte sich lang aus und war bald eingeschlafen. Inzwischen bekam der Betreuer ein ordentliches Mittagessen und, bevor er weiterzog, noch eine Mark mit auf den Weg. Ein anderes Mal kam der Scherenschleifer. Er zog von Haus zu Haus und rief: "Drei Stück eine Mark!" Dieses Angebot wurde gern angenommen, denn das war allemal billiger, als ein neues Messer oder eine Schere zu kaufen. Auch der Sprottenmann war im Dorf beliebt. Eines Tages kommt die kleine Frieda von der Schule, da fällt ihr Blick auf die abgebissenen Sprottenköpfe, die noch auf dem Küchentisch liegen. Ihre Brüder hatten alle Sprotten bis auf den Kopf verputzt. Da war natürlich das Geschrei groß. So bekam Frieda noch zwei Dittchen und rannte dem Sprottenmann hinterher. So viel wie ihre beiden Kinderhände fassen konnten, bekam sie dafür. Und da sie nun gewitzt war von den Erfahrungen mit ihren Geschwistern, setzte sie sich gleich an den Wegesrand und ließ sich die kleinen geräucherten Fische munden. Auch der Lumpenmann mit seinem von zwei Pferden gezogenen Leiterwagen gehörte zu der damaligen Zeit dazu. Auf dem Pferdewagen befand sich ein Gestell, an dem Kaffeetöpfe (große Tassen) hingen. Für einen alten Mantel bekam man vom Lupenmann einen Kaffeetopf mit Teller. Da viele Menschen arbeitslos waren, mußten sich viele mit Prachern (Betteln) über Wasser halten. So kam einer, der rief vor dem Haus "Deutschland hoch in Ehren, kann den armen Prinzen Karl nicht ernähren". So bekam "der arme Prinz" wenigstens einen Schlag Mittagessen und ein paar Dittchen. Manch einer wird sich noch an den Duft frisch gebackenen Brotes erinnern. Zumeist blieb Teig übrig. Aus dem wurde ein "Kuckelchen" gebacken. Die Kinder waren regelrecht besessen, einen Kanten von dem kleinen Halbpfünder zu erhalten. Aber wie es so ist, wo mehrere Kinder sind, gibt es auch Konkurrenz. Und so war bei Familie Gutt zumeist der älteste Sohn Bruno der Nutznießer. Er nahm das noch warme Brot und versteckte sich. Nun ließ er es sich in Ruhe schmekken, während ihn die anderen Geschwister aufgeregt suchten und auch etwas abhaben wollten. Zu den Dingen, die wir heute kaum noch kennen, gehört auch das Weben. In Nickelshagen war Anna Richter, geborene Goralski für ihre Webereien bekannt. Den Webstuhl hatte ihr Mann Friedrich Richter, ein Nachfahre Salzburger Glaubensflüchtlinge, selbst aus Eichenholz gebaut. Das Garn dazu wurde aus dem Flachs gewonnen. Zunächst wurde der Flachs getrocknet, später mit dem Flegel auf der Tenne (Boden der Scheune) geklopft, bis man dann in weiteren Arbeitsgängen das zum Weben erforderliche Garn erhielt. So wurden beispielsweise Leichentücher gewebt, die nicht gestückelt werden sollten. Die aus groben Leinengarn gewebten Tücher waren sechs Meter lang und 30 Zentimeter breit. Nach dem Weben wurden die Stoffe gewaschen, gebleicht und gemangelt. Dann kamen die guten Stücke in die Truhe. An dem Handwebstuhl wurden auch Stubenläufer gefertigt, in dem aus alten Stoffen 1,5 bis 2 cm breite Streifen geschnitten wurden, die aneinander genäht, zu Knäuel aufgewickelt und dann – farblich abgestimmt – zusammengewebt wurden. So ein Stubenläufer konnte eine Länge von drei bis vier Metern haben und eine Breite von 90 Zentimetern. Sehr schöne Bettvorleger und Stuben44

Nickelshagener Schüler im Jahre 1933 mit ihren Lehrern Schröder und Nauert decken, fest gewebt, die Enden verziert mit Fransen. Nickelshagen kann man wohl gut und gern als Bauerndorf bezeichnen. Zu den Höfen gehörten etwa 40 bis 270 Morgen Land. Da auch ausreichende Weideflächen vorhanden waren, wurde vergleichsweise viel Vieh gehalten. Gewissermaßen in Ergänzung zu dem Bedarf der Bauern hatten sich zahlreiche Handwerker niedergelassen. Zum einen gab es die technischen Gewerke: Schlosser, Schmiede, Stellmacher, zum anderen Dienstleister wie Molkerei, Bäcker, Schuhmacher, Schneider, Fleischer, Müller, eine Kolonialwarenhandlung und zwei Wirtshäuser (Witteck an der Chaussee und Plotschinski im Dorf). Gegenüber der Gastwirtschaft Plotschinski mit dem großen Saal für Bälle, Tanzveranstaltungen und Theateraufführungen war ein kleiner Dorfanger, von dem aus ein Weg zum Fest- und Schießplatz bis weiter durch den Wald nach Dosnitten führte. Des weiteren gab es eine Schule, ein Gemeindebüro, eine von Minna Meiritz geführte Poststelle, die Hebamme Hedwig Krüger sowie einen Wachtmeister. Dazu kamen zahlreiche Vereine, die das Leben erst richtig bunt und abwechslungsreich machten: Es gab einen Schützenverein, mit Winkenhagen gemeinsam einen Kriegerverein unter dem Vorsitz von Fr. Krause, einen gemischten Chor sowie eine Kapelle unter Leitung von Ludwig Gutt (bis zu dessen Wegzug nach Auer im Sommer 1932). War Schützenfest, wurde der alte Schützenkönig mit Musik von zu Hause abgeholt. Während des ganzen Nachmittags wurde dann um die Trophäe geschossen, während das ganze Dorf auf den Beinen war und insbesondere die Jugend sich auf der Tanzfläche am Wald vergnügte. Es gab aber auch Schießwettkämpfe für Sportschützen. Hier beteiligten sich auch weibliche Schützen. So gewann Lotte Steiner einmal den ersten Preis – das war eine Glasschüssel. Ihre Cousine aus Saalfeld belegte den zweiten Platz – der bestand in einer bunten Porzellanschüssel. Aber wichtiger als der Preis war die Freude über den Sieg, über das schöne Dorffest. Auch für die Kinder war gesorgt. Es gab Kinderbelustigungen 45

und Groß und Klein war fröhlich und ausgelassenen. Am Abend wurde der neue Schützenkönig ebenfalls mit Musik nach Hause geleitet und im Saal von Plotschinski ging es weiter mit dem Scherbeln. Starb ein Mitglied des Schützenvereins, wurde er von den Kameraden im Trauerschritt unter den Klängen des Liedes "Ich hatte einen Kameraden ..." zu Grabe getragen. Nickelshagen scheint sehr königstreu gewesen sein, denn es hatte auch einen Königin-Luisen-Bund, zu dessen Vorstand Gräfin Paula Finck von Finckenstein, Margarete Schwesig und die Pfarrersfrau Loerzer gehörten. Zu besonderen Anlässen trugen sie ihre Tracht. Diese bestand aus hellblauen Leinenkleidern mit weißer Garnitur und die Gräfin, die Vereinsvorsitzende, trug an der linken Brustseite den Luisenorden, der 1814 in Gedenken an die preußische Königin Luise gestiftet worden war und mit dem Frauen ohne Unterschied des Standes geehrt wurden, die ihre Vaterlandsliebe und Menschenfreundlichkeit unter Beweis gestellt hatten (wurde nach 1918 nicht mehr verliehen). Nicht zu vergessen auch die Volkstanzgruppe mit ihren selbst geschneiderten Trachten – Rock und Bluse. Die jungen Mädchen, unter ihnen Irene Tobies, Frieda Dietrich, Ida Lonkowski, Lotte Steiner, führten zu Dorffesten ihre Tanzdarbietungen auf. Ihr Leiter war Herr Hinzmann. Das Gemeindebüro befand sich im Haus von Ida Schroeter, die die Gemeindekasse verwaltete und als Gemeindeschreiberin tätig war. Bürgermeister war über viele Jahre Bauer Boerger, dessen Nachfolger wurde Rudolf Romanski. Wichtig war natürlich auch die Freiwillige Feuerwehr, die mit zwei Spritzen ausgestattet war – eine Motor- und eine Handspritze. Spritzenwart war Franz Rogge und Brandmeister Eugen Böhnke, dem Erich Kunkowski folgte. Die Freiwillige Feuerwehr von Nickelshagen war 1901 gegründet worden. Aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens wurde die Saug- und Druckspritze in Betrieb genommen und durch den Feuerlöschdirektor der Provinz Ostpreußen höchstpersönlich abgenommen und für gut befunden. Die Spritze kam aus Luckenwal-

Der Kriegerverein von Nickelshagen und Winkenhagen etwa 1924. Der 1. Vorsitzende war Fr. Krause aus Winkenhagen. Alljährlich zog der Kriegerverein zu dem Kriegerdenkmal und gedachte der gefallenen Kameraden. Das Denkmal war von einer Hecke umgeben und von gepflegten Blumenrabatten umgeben 46

de von der Firma Koebe und kostete damals 1380 Mark (Friedensgeld). Die Hälfte der Summe steuerte die Ostpreußische Feuersozietät bei, während der übrige Teil von der Nickelshagener Wehr selbst aufgebracht wurde. Bei Bauer Otto Bolz stand ein großer Ahornbaum, an dem die Feuerglocke hing und die geläutet wurde, wenn im Ort Feuer ausgebrochen war. Max Bolz – ein älterer Herr – war Gemeindediener und gleichzeitig Nachtwächter, der jeden Abend seine Runde zog und in regelmäßigen Abständen ausrief: Liebe Leute laßt Euch sagen, unsere Glock' hat Zwölf geschlagen. Die eigentliche Siedlung, vor 680 Jahren als Nicklaushayn gegründet, ist ein Reihendorf. Es befand sich östlich der Chaussee Osterode–Elbing. Die Dorfstraße war mit Kopfsteinen gepflastert, links und rechts befanden sich die Häuser. Der nächste Bahnhof war in Groß Altenhagen im Kreis Osterode. Er lag an der Strekke Elbing–Osterode. Die Kirche befand sich in Jäskendorf. Die Entfernung betrug sowohl zum Altenhagener Bahnhof wie zur Jäskendorfer Kirche jeweils drei Kilometer, die man zu Fuß oder später mit dem Fahrrad zurücklegte. Die Bauern spannten die Pferde vor den Wagen, um zum Gottesdienst zu kommen. Nickelshagen gehörte zum Kirchspiel Jäskendorf. Der letzte evangelische Pfarrer war Fritz Loerzer, die Orgel spielte Margarete Finck von Finckenstein, die spätere Frau des Grafen von Lehndorff. Glöcknerin, die auch die Kollekte einsammelte und die Kirche sauber hielt, war Minna Brosowski. Zum Gottesdienst riefen alle drei Glocken der Jäskendorfer Kirchen. Morgens, mittags und abends erklang jeweils nur eine Glocke, die man außerdem direkt von unten aus läuten konnte. Für die kirchlichen Amtshandlungen wurden die drei Glocken im Turm jede einzeln von Hand geläutet.

Land im Osten! Land, das unsere Wiege und der Vater Grab, Land, das uns genügte und uns Heimat gab.

Land, das uns durch Schmerzen und in Lust einst schuf, tief in unsere Herzen dringt Dein heiliger Ruf.

Land, das lind uns hegte in der Jugendzeit, Land, das hart uns prägte oh, wie liegst Du weit!

Land Du dort im Osten, mit Boden karg und reich, Land auf hartem Posten, kam Dir keines gleich.

Land voll süßer Freude und manch bitterer Not, Land um das wir leiden, treu bis in den Tod! Pfarrer Fritz Loerzer, Jäskendorf (Aus dem Nachlaß des Pfarrers von seiner Tochter Ilse Loerzer zur Verfügung gestellt.) Dieser Beitrag beruht auf Informationen von Einwohnern aus Nickelshagen, für die ich mich - insbesondere bei Frieda Gutt - sehr herzlich bedanke. Die Rechte am vorstehenden Beitrag sind beim Autor Kersten Radzimanowski. 47

Fortsetzung und Schluß aus MHN-Ausgabe 105, S. 34-38

Die Flüchtlingstragödie und das Zugunglück am 22./23. Januar 1945 bei Grünhagen im Kreis Preußisch Holland in Ostpreußen ie Menschen stürzten panikartig in einen neben dem Bahnsteig gelegenen Graben und sangen: „So nimm denn meine Hände“. Dann fielen die nächsten Schüsse. Frau Inge Koeppen, geb. Schönsee aus Osterwein war damals 11 1/2 Jahre alt, sie stand morgens in der Molkerei und konnte von dort auf die Kreuzung und das Gehöft sehen: „Es war vielleicht so 8 oder 9 Uhr, da kamen die ersten Russen mit Gewehren im Anschlag über das Gehöft an der Straße, dahinter hörte man Panzer. Es wurde aus dem Bahnhofsgebäude oben aus dem Fenster geschossen, daraufhin senkten die Panzer ihre Rohre. Wir flüchteten in den Molkereikeller, die Menschenmenge auf dem Bahnhof bekam einiges ab. Die Russen staunten über die vielen Menschen auf dem Bahnhof, sie wußten wohl nichts von dem Zugunglück. Wir wurden aus dem Keller geholt, es hieß dann: „Damoi, damoi und Uri, Uri.“ Ich sah noch, daß die Russen als erstes die Schienen auseinanderschraubten und den Signalmast umlegten.“ Edith Mischock, geb. Labenski aus Osterode, die damals 13 Jahre alt war, ist mit ihrer Familie am 21. Januar 1945 in Osterode Bahnhof in einen Güterzug gestiegen. Sie schreibt hierzu u. a.: Als das Schießen näher kam, fuhr endlich der Zug ab, blieb aber bald wieder stehen. So ging das zwei Tage, und wir waren nur 45 km weit gekommen. Aber in Grünhagen fuhr unser Zug auf einen Lazarettzug. Bald hieß es, die Waggons sind zu räumen. Die ersten, die aus dem Waggon sprangen, standen im tiefen Schnee. Wer nicht aufpaßte, wurde von nachrückenden Menschen erdrückt. Ich hatte auch plötzlich die Mutti verloren, weil ich ein Kind von Frau Pachmann trug. Der Junge hatte einen Schuh verloren, und das im Winter. Das Bahnhofsgebäude war klein, da hielt bestimmt nicht jeder Zug. Alle Menschen standen nun da, man sprach von 4000, und fror. So warteten wir, bis es hell wurde. Dann kamen die Panzer die Straße entlang, aufgesessene Soldaten sprangen herab und legten sich hin. Da hieß es, die Panzer kommen zur Sicherung des Zuges. Die Panzer fuhren bis zum Bahnhof und fingen dann an in die Menschenmenge zu schießen. Wir legten uns sofort in den Graben, und Mutti deckte uns mit einer Decke zu. Als das Schießen aufhörte, kamen die Soldaten. Das waren natürlich Russen, die nahmen alle Uhren, die sie fanden und sagten, daß wir nach Hause gehen sollten. Es gab viele Verletzte, Verwundete, Tote und keine fremde Hilfe. Menschen waren nur auf sich selbst angewiesen. In einem der Bahnhofsgebäude wurde ein Kind geboren. Nur die damals 42 Jahre alte Krankenschwester, Emilie1 Kamin-

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In der Chronik von Grünhagen steht Margarete, richtig ist aber lt. Manfred A. H. Hahn „Emilie“

ski, hat unter den primitiven Verhältnissen in einem aufopferungsvollen Dienst die Verwundeten und Verletzten notdürftig versorgen können. Mangels fehlenden Verbandmaterials wurden Bettlaken zerrissen und als Verbände verwendet. Hierzu berichtet Anna Badziong, daß sie beim Beschuß durch die Russen schwer verwundet wurde und im Bahnhofsgebäude mit vielen anderen Verwundeten von der Krankenschwester Kaminski gepflegt wurde. Ihre zwei Brüder und eine Schwester waren bei dem Beschuß sofort tot. Ihre Mutter erhielt einen Bauchschuß und verstarb zwei Tage später. Besonders tragisch, daß ihr Vater drei Monate vorher verstarb und ihre zwei ältesten Brüder als Soldaten gefallen waren. Nur sie und ihre jüngste Schwester haben die Beschießung überlebt. Das Bahnhofsgebäude wurde eine Woche lang von den russischen Soldaten streng bewacht. Niemand durfte hinaus. Bei Kontrollen mußten die Verbände abgemacht werden, weil man die Verwundungen anzweifelte. Trotz ihrer Verwundungen mußten die dort liegenden Menschen vieles erleiden. Mangelnde Ernährung, keine ausreichende medizinische Versorgung und betrunkene Russen, die auf die Verwundeten mit ihren Gewehrkolben einschlugen und sogar schossen. Russische Offiziere haben die Betrunkenen dann festgenommen. Als es wärmer wurde, mußten ältere deutsche Männer ein langes Grab einige Meter vom Stellwerk entfernt am Rande des Ackerlandes ausschaufeln und die Toten vergraben. Das Grab war nicht sehr tief. Die genaue Zahl der dort begrabenen Toten ist nicht bekannt, aber es könnten aufgrund meiner telefonischen Rückfrage mit Frau Badziong mehr als 150 gewesen sein. Auf der gegenüberliegenden Seite der Gleise und des Stellwerkes ist ebenfalls ein Massengrab ausgehoben worden. Aber diese Aktion hat Frau Badziong von ihrem Krankenlager aus nicht sehen können. Auf den benachbarten Höfen haben sich viele Verletzte und Verwundete mit ihren Angehörigen aufgehalten. Auch hierunter gab es viele Tote, die in den Gärten bestattet wurden. In einem Bericht von Liselotte Schulz aus Mohrungen wird die Anzahl der Toten mit 140 und beim Bahnhofsvorsteher Friedrich Hopp mit 150 angegeben. Diese Angaben beziehen sich aber auf Angaben Dritter. Auch sollen sich einige deutsche Soldaten nach Angaben von Frau Messerschmidt aus Osterode erschossen haben, um nicht in die Hände der russischen Soldaten zu fallen. Frau Gertruda Otulak, geb. Scheffler aus Pulfnick, Frau Anna Badziong aus Osterode und Rosemarie Trazka, geb. Saborrosch aus Hohenstein berichten sogar von Russen in deutschen Uniformen. Georg Loyal aus Schlappacken und Edith Mischok, geb. Labenski aus Osterode, beschreiben fast übereinstimmend eine der vielen Tragödien. Ein Junge in HJ-Uniform war beim Zusammenstoß mit beiden Beinen eingeklemmt und konnte sich aus seiner verzweifelten Lage nicht befreien. Der Versuch eines Mannes, den Jungen mit Werkzeug zu helfen, wurde durch einen russischen Soldaten mit entsicherter Maschinenpistole und entsprechenden Drohgebärden verhindert. Niemand traute sich, dem Jungen erneut zu helfen, so daß dieser schließlich verblutete. Aus diesem Inferno ist es nur ganz wenigen gelungen, sich zu den deutschen Linien durchzuschlagen. Hierzu gehörte Ruth Kretschmer, geb. Watschke, aus Mohrungen, die mit ihrer Mutter eine Richtung einschlugen, die vom Gefechtslärm wegführte und sie so zu versprengten deutschen Soldaten gelangten. Von Schlobitten ging es dann mit dem Zug über Königsberg nach Pillau und von dort mit dem Dampfer „UBENA“ über die Ostsee nach Kiel. Andere wieder sind wegen mangelnder Ortskenntnisse im Kreis gelaufen, so Luise Scheffler, geb. Hipp49

ler, aus Pulfnick mit ihren fünf Kindern, die auf dem Hof des Bauern Zimbehl in der Nähe des Bahnhofs Unterkunft für einige Jahre fanden. Die Tochter Gertrud, verheiratete Otulak, berichtet, daß auf Anordnung der russischen Militärs Brigaden mit Schaufeln die Toten in zwei bis drei Massengräbern links und rechts des Bahndamm verscharrt haben. Es durften keine Grabhügel aufgeworfen werden. Im Frühjahr 1946 waren die Massengräber an dem besonderen Grün deutlich zu erkennen. Das Schießen der Russen hörte erst auf, nach dem weiße Taschentücher geschwenkt wurden. Die darauf erschienen Russen riefen „Chadi damoi“ und verlangten Uhren und Schmuck. Die auf dem Bahnhof verbliebenen Menschen setzten sich langsam mit erhobenen Händen in Bewegung. Klaus Silz aus Buchwalde berichtet, daß die Russen den deutschen Soldaten, zu denen auch sein Vater gehörte, die Schulterstücke abgerissen und gefangengenommen haben. Es ist bisher nicht bekannt, was aus diesen Gefangenen geworden ist. Betroffen vom Zugunglück in Grünhagen waren vorwiegend Flüchtlinge aus den Kreisen Neidenburg, Osterode und Mohrungen. Verstopfte Straßen, das schnelle Vorrücken der russischen Truppen sowie das Beschießen der Fluchtwege veranlaßten viele Flüchtlinge, ihre Trecks stehenzulassen, sie versuchten mit den Flüchtlingszügen in den Westen oder zu einem der Ostseehäfen zu gelangen. So auch die Familie Loyal aus dem Kreis Gumbinnen in Mohrungen2, die Familien Schönsee aus Osterwein, Saborrosch aus Hohenstein und Wienczkowski aus Locken. Aber nicht alle hatten das große Glück, in einem der letzten Züge mitgenommen zu werden. Eine nicht zu schätzende Zahl verzweifelter Menschen blieb auf den Bahnhöfen zurück. Zusammenfassend ergibt sich, daß durch den Auffahrunfall die erhoffte Rettung für die in den folgenden Zügen befindlichen Menschen vorzeitig endete: 1.) Lazarettzug aus Allenstein; 2.) Unglückszug aus Osterode; 3.) Zug aus Osterode, der noch rechtzeitig vor dem Unglückszug zum Halten gebracht werden konnte; 4.) Zug aus Miswalde, der wegen Blockierung der Eisenbahnstrecke durch den Unfall bei Maldeuten stehenbleiben mußte. Ergänzend wird noch von einem Eisenbahnunfall vor Elbing berichtet, und zwar von Edelgard Bruns, geb. Balla, Hannelore Meier, geb. Pajonzek und Oswald Liedke, alle sind aus Osterode und über Elbing in den Westen gelangt.

Ausblick Aber es bleiben noch einige Fragen offen, denn kein Journalist und kein Fotoreporter war dabei. Keine Zeitung und kein Rundfunk berichtete über diese Flüchtlingstragödie. Kein örtlicher Hinweis, kein Kreuz und kein Denkmal erinnern an die vielen toten Zivilisten und Soldaten, die im Frühjahr 1945 beiderseits des Bahndamms bei Grünhagen in Massengräbern verscharrt wurden. Grünhagen erhielt im Rahmen der Westverschiebung Polens im Sommer 1945 völlig neue polnische Bewohner aus Wolhynien, die auch vertrieben wurden und denen und deren Nachkommen Grünhagen (jetzt: Zielonka Paslecka) zur neuen

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Drama von Grünhagen, der lange Weg von Schlappacken in eine neue Heimat. Georg Loyal, Mai 1997

Heimat geworden ist. Inzwischen kommen sich Deutsche und Polen immer mehr persönlich näher. Grundlage für Versöhnung und für ein künftiges Miteinander. So wurde in Grünhagen am 24. Juni 2001 im Rahmen einer Heiligen Messe eine in der Dorfkirche angebrachte Gedenktafel aus schwarzem Granit enthüllt. Die Gravur ist weißgrau, der Text lautet in deutscher und polnischer Sprache: Im Gedenken an die Menschen des Kirchspiels Grünhagen 1300 - 1945 Dorfgemeinschaft Grünhagen im Jahre 2001 Zu diesem feierlichen Gottesdienst waren auf Einladung des dortigen Pfarrers Drezek 29 ehemalige Bewohner Grünhagens angereist.3 Abschließend möchte ich mich der Aussage von Manfred A. H. Hahn, der 1932 in Grünhagen geboren wurde und nach vergeblicher Flucht noch bis 1947 in Talpitten bei Grünhagen gelebt hat, anschließen: Lassen wir die Toten ruhen und halten wir die Erinnerung wach an sie und diese Zeit. Sorgen wir, daß unseren Kindern und Enkeln solches erspart bleibt. Nachwort Ich würde mich freuen, zum Geschehen in Grünhagen weitere Hinweise und Berichte zu bekommen, um die Tragödie weiter aufklären zu können. Hierzu gehören auch Erlebnisse, die ähnlich wie denen im Bericht geschilderten verlaufen sind, denn nur eine Vielzahl von Berichten kann die Authentizität untermauern. Heinz Timmreck (Buchwalde), Schwalbenweg 7, 32107 Bad Salzuflen Telefon: 05222-7403 - Email: [email protected] – FAX: 0721-151-389985

Der Bahnhof im September 2002. Ganz links war vor Kriegsende ein zweites Gleis. Heute wird dort Gemüse angebaut. Wie man deutlich sieht, ist die Strecke inzwischen elektrifiziert. 3

Nachrichten der Dorf- und Kirchspielgemeinschaft Grünhagen, Nr. 45/2001

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Der Russeneinbruch war nicht am 22., sondern am 23. Januar 19454

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Foto aus der „Osteroder Zeitung“ Nr. 85, Seite 429, Mai 1996

Stationen unserer Flucht aus Mohrungen in Ostpreußen im Januar 1945 iesen Bericht schreibe ich nieder, in dem ich all die Erlebnisse zusammenfasse, die mir meine Mutter geschildert hat, einige wenige Dinge, an die ich mich selbst erinnern kann, und einige Ereignisse, die ich aus verschiedenen Quellen recherchiert habe. Einige Zeitangaben sind nicht mehr exakt möglich, sondern sind nur ungefähre Angaben. Der Bericht soll für meine Brüder noch einmal diese Stationen in ihrem Ablauf zusammenfassen, da sie dies, bedingt durch ihr Alter, nicht bewußt mitbekommen haben.

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1. Flucht aus Mohrungen Der Fluchtbefehl für Mohrungen wurde am 21.1.1945, 14.00 Uhr aus Königsberg an die Behörden erteilt. Die Nachricht wurde an die Bevölkerung nur zögerlich weitergegeben. Zeit war nicht mehr zu verlieren. Es wurden daher die notwendig erscheinenden Dinge in aller Eile zusammengerafft und gepackt. Wir hatten in unserer Wohnung in Mohrungen, in der Gartenstraße Nr. 11, zu der Zeit Einquartierung aus Insterburg. Dies war eine Familie, die bereits im Herbst 1944 vor den Russen aus Insterburg fliehen mußte. Es handelte sich um eine ältere Frau (ca. 55-60 Jahre), ihre Tochter (Anfang 30) und deren Sohn (6-8 Jahre). Die ältere Frau hieß Vogel, der Name der Tochter ist nicht mehr bekannt. Diese Familie hat sich mit uns am 22.1.1945 zum Bahnhof Mohrungen begeben, wo wir auf den Flüchtlingszug warteten. Es war tiefster ostpreußischer Winter mit viel Schnee und eisigen Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad unter Null. Nach stundenlangem Warten lief ein Flüchtlingszug ein, wahrscheinlich von Osterode kommend, in dem wir nach großen Mühen Platz fanden. Der Zug ist erst abends von Mohrungen abgefahren. Unterwegs wurde der Zug bereits von russischen Flugzeugen beschossen. Irgendwann in der Nacht kam es zu einem großen Stoß im Zug, und der Zug stand abrupt. Wir haben dann den Zug verlassen, überall schreiende Menschen, die in der Dunkelheit orientierungslos herumirrten und im ersten Moment nicht ahnten, daß ihr Zug auf einen im Bahnhof haltenden Lazarettzug aufgefahren war. Das Gepäck wurde in dem entstandenen Durcheinander sofort aufgegeben, da es unmöglich war, sich damit zu belasten. Da die meisten Menschen weit außerhalb des Bahnsteiges den Zugverlassen mußten, hat meine Mutter sich mit uns bei Dunkelheit und tiefem Schnee Richtung Bahnhofsgebäude Grünhagen durchgeschlagen. Ein weiterer Flüchtlingszug kam nur wenige Meter hinter unserem Zug zum Halten, wie aus anderen Berichten entnommen werden konnte. Alle Flüchtlinge drängten Richtung Bahnhofsgebäude, um vor der eisigen Kälte Schutz zu suchen. Von der Familie aus Insterburg wurden wir in dem Durcheinander getrennt. Meine Mutter hat sich dann mit uns auf der Rückseite des Bahnhofsgebäudes zusammengekauert, um vor der großen Kälte etwas geschützt zu sein. Tausende Flüchtlinge warteten auf den neuen Tag, der für uns Hilfe in irgendeiner Form bringen sollte (Entlastungszug aus Elbing). In den Morgenstunden tauchten dann russische Panzer auf der Chaussee Maldeuten/Pr. Holland auf, die dann das Feuer auf die riesige Men53

schenmenge eröffneten. Es kam zu panikartigen Fluchtversuchen über freies Feld zu einem nahen Wäldchen. Meine Mutter hat mit mir und meinem Bruder in einem kleinen Gänseställchen auf der Rückseite des Bahnhofes Schutz vor den Panzergranaten und MG-Feuer gesucht. Wir haben uns flach auf den Boden gelegt, über uns prasselten einige Salven in die Holzverkleidung, ohne daß wir getroffen wurden. Nach einiger Zeit ließ der fürchterliche Beschuss nach, man hörte das Schreien und Wimmern der verwundeten und sterbenden Flüchtlinge. Meine Mutter trat mit uns aus dem Stall heraus. Sie rechnete damit, daß ein Massaker an den Flüchtlingen verübt würde, und wollte dann bei den ersten sein, die erschossen wurden. Die Russen hatten aber nach dem Beschuss als erstes Ziel, die Flüchtlinge auszurauben. Im Laufe des Tages fanden sich viele Flüchtlinge zusammen, die versuchten, den Ort des Schreckens zu verlassen, und bestrebt waren, sich wieder Richtung Heimatorte zu bewegen. Die Hoffnung auf Fortsetzung der Flucht war aussichtslos geworden.

2. Rückweg bis Groß Wilmsdorf Meine Mutter fand einen Kinderschlitten und setzte meinen Bruder (3 1/2 Jahre) darauf und machte sich zu Fuß mit anderen Flüchtlingen auf den Weg nach Hause zurück. Die bei uns aus Insterburg einquartierte Familie fanden wir auch in diesem Durcheinander wieder. Die junge Frau hatte durch einen Granatsplitter den Arm verloren und war verblutet. Ihre Mutter wollte sie nicht einfach in Schnee und Eis liegen lassen und hatte sie auf einen Schlitten gelegt. Sie und ihr Enkelsohn schlossen sich uns an, und wir reihten uns in den zurückfliehenden Menschenstrom ein. Auf den Straßen lagen viele steifgefrorene Tote, um die wir mit unserem Schlitten herumfahren mußten. Dies ist mir noch bis heute in bildhafter Erinnerung. Wir schafften an dem Tag den Rückweg bis Maldeuten (ca. 10 Kilometer), wo wir mit vielen anderen Flüchtlingen im so genannten „Schloß“ Maldeuten (Gutshaus Hicketier) Unterschlupf fanden. In der Nacht brachte unsere Mutter unseren jüngsten Bruder zur Welt. Die Ereignisse hatten unsere Mutter so geschwächt, daß sie am nächsten Morgen nicht in der Lage war, die Flucht fortzusetzen. Erst durch die energische Anfeuerung einer Polin, die meiner Mutter klar machte, daß das Gebäude angesteckt wird, brachte sie auf die Beine. Die anderen Flüchtlinge hatten das Gebäude bereits verlassen. Wir waren die Letzten. Meine Mutter fand eine Mitfahrgelegenheit auf einem Bauernwagen für sich und den Neugeborenen. Mein Bruder (3 1/2 Jahre) konnte bei einem anderen Wagen mitfahren. Ich lief zu Fuß hinterher. Die Mitfahrgelegenheit bestand aber für uns nur bis Groß Wilmsdorf (ca. 4 Kilometer). Dort blieben wir mit vielen anderen Flüchtlingen. Die Russen hatten schon in Groß Wilmsdorf gehaust. Viele Häuser, die von den Bewohnern verlassen waren, fanden die Flüchtlinge geplündert vor, die Inneneinrichtungen waren größtenteils zerstört. Notdürftig richteten sich die Flüchtlinge für eine mehr oder weniger lange Zeit dort ein. Wir sind letztlich in Groß Wilmsdorf geblieben und haben unseren Rückweg bis Mohrungen erst gar nicht mehr angetreten. Die ältere Frau aus Insterburg, die bei uns in Mohrungen einquartiert war, ist mit ihrem Enkel und ihrer toten Tochter am näch54

sten Tag von Groß Wilmsdorf weitergezogen. Wir haben nie mehr etwas von ihr gehört. Wir sind später in Groß Wilmsdorf zu einer Frau Wölk gezogen, die ihr Haus ziemlich abseits der Straße Maldeuten/Mohrungen hatte. Das Haus lag nur wenige Hundert Meter vom Ufer des Röthloffsees entfernt. Zeitangaben, wann wir genau zu der Frau Wölk ins Haus zogen, können von meiner Mutter nicht mehr gemacht werden. In Groß Wilmsdorf wurde bald eine russische Kommandantur eingerichtet. Die Russen suchten Arbeitskräfte für die Küche, wo unsere Mutter Arbeit fand. Dieser Umstand und daß Frau Wölk eine Ziege hatte, hat wohl möglich gemacht, daß unser auf der Flucht geborene Bruder lebend aus Ostpreußen herausgekommen ist. Ich kann mich noch gut erinnern, daß meine Mutter mich häufig an die Rückseite des Gebäudes der Kommandantur, wo die Küche war, bestellt hatte und mir einen Klumpen Butter, den sie in Zucker gewälzt hatte, überreicht hat und ich damit zu unserer Unterkunft bei Frau Wölk gelaufen bin. Die Zeiten waren sehr unsicher. Zweimal entging unsere Mutter nur knapp einer Verschleppung nach Sibirien. Das erste Mal wurde sie von Russen der Kommandantur in der Futterkrippe versteckt und mit Heu zugedeckt als ein russisches Kommando die Dörfer nach geeigneten Arbeitskräften für Sibirien absuchte und dafür sogar auf der Kommandantur auftauchte. Das zweite Mal versuchte ein Russe sie vor dem Haus von Frau Wölk auf einen Lastwagen zu schaffen, was ihm nicht gelang, obwohl er sie an den Haaren schleifte. Dann hat er meine Mutter mit uns drei Brüdern an die Wand gestellt, um uns zu erschießen. Ob er uns nur ängstigen wollte oder ob er Skrupel hatte, dies vor seinen Begleitern durchzuführen, wissen wir nicht. Als der russische Lastwagen verschwand, ist meine Mutter vorAngst zusammengebrochen, und mein nur einige Wochen alter Bruder fiel ihr auf die Erde. Er hat auch dies schadlos überstanden. Eine Verschleppung meiner Mutter hätte für uns auch sicher den Tod bedeutet, da in den ganzen Wirren jeder mit sich selbst und seinen nächsten Angehörigen genug zu tun hatte. Nach etlichen Wochen bekamen wir vor unser Haus einen Wachposten durch die Kommandantur gestellt, weil auch immer wieder nachts plündernde Trupps unterwegs waren. Dadurch fühlte sich meine Mutter etwas sicherer. Mit meinem zweiten Bruder und mir hat sich unsere Mutter zu Fuß noch auf die Suche nach Verwandtschaft in Sumpf/Kreis Preußisch Holland aufgemacht (einfache Strecke ca. 35 Kilometer). Der Onkel meiner Mutter hatte dort einen Bauernhof, wo wir oft in den Sommermonaten zu Besuch waren. Dort hat sie aber auch niemand mehr angetroffen. Später erfuhren wir, daß die Verwandtschaft über das Haff geflohen war. Im nachhinein kann man es nur als großes Glück betrachten, daß wir dieses beschwerliche Unternehmen (zweimal 35 Kilometer Fußmarsch) schadlos überstanden haben, denn die Straßen waren mehr als unsicher zu der Zeit. Meine Mutter ist noch einmal ohne uns zu Fuß in Mohrungen gewesen (ca.12 Kilometer eine Stecke), um sich in unserer Wohnung umzusehen. Es war alles geplündert oder zerschlagen. Dies muß im Juni/Juli 1945 gewesen sein, da meine Mutter noch ihre Bekannte, Frau Schwichtenberg, in Mohrungen besucht hat. Frau Schwichtenberg ist aber erst Ende Mai 1945 von den russischen Stellen von Grünhagen nach Mohrungen überwiesen worden. Sie hatte mit ihren Kindern auf diesem Weg bei uns in Groß Wilmsdorf noch eine Nacht übernachtet. 55

Etwa im Frühsommer (Juni 1945) fiel das Gebiet an die Polen und es wurde eine polnische Kommandantur eingerichtet. Diese Kommandantur war in Zöpel und lag auf der anderen Seite des Röthloffsees, Groß Wilmsdorf gegenüber. Meine Mutter hatte Glück und konnte auch dort wieder in der Küche arbeiten. Dies bedeutete für uns natürlich, daß immer etwas zum Essen abfiel und wenn es aus der polnischen Küche auch gestohlen war. Meine Mutter mußte zur Arbeit immer über den Röthloffsee rudern und am anderen Ufer noch etwa 1,5 Kilometer zu Fuß laufen. In dieser ehemaligen Kommandantur ist heute ein nettes Hotel, in dem ich bereits zweimal und mein jüngster Bruder einmal während unser Ostpreußenreisen gewohnt hat. Auf den von uns gemachten Fotos hat meine Mutter die ehemalige Kommandantur wiedererkannt, auch wenn sich in der Zwischenzeit natürlich viel verändert hat. Etwa Mitte August 1945 bekam meine Mutter vom polnischen Kommandanten den Rat, daß sie zusehen solle, nach „Deutschland“ auszureisen, dann bald würde man alle Deutsche ausweisen. Diese Information hatte der Kommandant wahrscheinlich schon kurz nach Ende der Potsdamer Konferenz (2.8.1945) von seinen Vorgesetzten erhalten, denn auf dieser Konferenz wurden die verabredeten Gebietsabtretungen Deutschlands zur Umsetzung festgeschrieben.

3. Ausreise in den Westen Meine Mutter hat diesen Rat auch ernstgenommen und ist vor der offiziellen Ausweisung mit uns Ende August/Anfang September 1945 von Maldeuten Richtung Westen gefahren. Nach langen Irrfahrten mit der Bahn sind wir letztlich in Berlin im englischen Sektor gelandet. Wir wurden in ein Lager eingewiesen. Ein deutscher Militärarzt, von den Engländern verpflichtet, wollte meiner Mutter zuerst nicht glauben, daß wir geradewegs aus Ostpreußen kamen, da nach seinem Wissensstand fast alle Säuglinge die Strapazen an Kälte und Hunger nicht überlebt hatten. Der jüngste Bruder, auf der Flucht geboren, war da gerade mal ein gutes halbes Jahr alt. Wir schliefen zeitweise in dem überfüllten Lager auf dem Betonfußboden. Zu essen gab es meist nur eine dünne Suppe und einen großen Kanten Weißbrot. Insgesamt sechs Wochen verbrachten wir in dem Lager von Berlin und wurden dann in die englische Zone nach Brilon-Wald/Sauerland in ein weiteres Lager gebracht. Es war vorgesehen, daß wir in der Gegend um Brilon bleiben sollten. Da die Großeltern in Leverkusen wohnten, konnte meine Mutter erreichen, daß wir das Lager in Richtung Leverkusen verlassen konnten. Ende Oktober 1945 wurde die Erlaubnis erteilt. Unsere Verwandten (Geschwister meiner Mutter), Onkel Gerhard, der gerade aus der Gefangenschaft entlassen war, Tante Erna und Tante Lotte, haben uns in Brilon-Wald abgeholt. Wir hatten kaum Gepäck, und Mutter hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal ein Paar Schuhe an den Füßen. Sie trug einen alten Militärmantel und darunter kein Kleid. Mein jüngster Bruder wog gerade einmal 4,5 Kilogramm mit neun Monaten Lebensalter. Doch wir hatten es geschafft und waren lebend nach neunmonatiger Irrfahrt dem Chaos entronnen und erst einmal in Sicherheit. Herbert Teubner Hagen 14, 51491 Overath, Tel. 02206/4118

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Flucht und Vertreibung nach 60 Jahren – Kindheitserinnerungen ein Elternhaus steht in Wiese, Kreis Mohrungen/Ostpreußen, dort bin ich am 2.2.1935 geboren. Ich habe noch zwei Geschwister. Meine Eltern hatten einen Bauernhof. Sie haben während des Krieges noch ein neues Wohnhaus gebaut, Arbeit, Mühe, Sorgen auf sich genommen und konnten nur noch ein Jahr darin wohnen, dann kam die Flucht. Der Ortsvorsteher des Dorfes hat es bis Januar 1945 nicht erlaubt zu flüchten. Erst am 21. Januar 1945. Der Wagen stand schon bereit. Es wurde das Nötigste aufgeladen. Auch andere Bewohner des Dorfes zogen nach Westen, so kamen wir in das nächste Dorf Kahlau. Dort waren die Straße verstopft mit Fuhrwerken, Militärautos, Menschen usw. So entschlossen sich meine Eltern, im Nachbardorf zu übernachten. Man hörte aus Richtung Mohrungen das Grollen der Panzer und Kriegshandlungen. Da auch am nächsten Tag kein Vorwärtskommen möglich war, beschlossen meine Eltern, auch andere Bauern, lieber den Russen im Heimatort zu erleben, und wir fuhren mit Pferd und Wagen zurück nach Wiese. Wir waren noch nicht ganz im Dorf angekommen, als uns die russischen Panzer entgegenkamen. Die Pferde scheuten, und der Wagen geriet mit den Rädern halb in den Graben. Wir hatten eine Fremdarbeiterin, ein Polenmädchen, die sich etwas mit den Russen verständigen konnte. Neben der Straße war ein Wäldchen. Ich habe die Schüsse noch in Erinnerung, die dort fielen. Später hieß es, dort wurden die ersten Männer erschossen. Meine Mutter mit uns drei Kindern und dem Polenmädchen sind dann von der Straße übers Feld zum nächsten Gehöft gegangen. Es war 1945 ein kalter Winter mit viel Schnee. Das Gehöft war verlassen, die Kühe und Tiere brüllten im Stall. Die Erwachsenen haben die Tiere noch versorgt. Heute wundere ich mich noch, daß nicht auf die Gestalten im Schnee, die ja von der Straße weggingen, geschossen wurde (Glück gehabt). Meine Mutter ist dann mit uns Kindern weiter übers Feld durch den tiefen Schnee zu meiner Tante Lydia Walters Gehöft gegangen, das auch auf dem Abbau war. Dort hatten sich schon mehrere Frauen mit Kindern, die auch umhergeirrt waren, eingefunden. Mein Vater war mit dem Wagen weiter auf der Straße zum Dorf Wiese gefahren. Er ist nicht ganz an unser Haus gekommen, nur zum Anfang des Dorfes, als die nachrückenden russischen Soldaten mit Autos usw. ihm entgegenkamen und die Pferde anhielten. Der Wagen kippte um, es wurde sofort geplündert und geraubt. In diesem Durcheinander ist es meinem Vater gelungen, wegzulaufen, und er kam dann zum Gehöft meiner Tante zu uns. Er ist dann in den nächsten Tagen noch einmal zu der Stelle gegangen, wo unser Hab und Gut liegengeblieben ist, aber dort war nichts mehr zu finden, außerdem mußte er vorsichtig sein, um von den Russen nicht gesehen zu werden. So bangten wir, was nun wohl geschehen würde, und es wurde grausam. Im Moment hatten wir zu essen. Es waren noch Vorräte da, die Kühe waren da, es gab Milch, die Hühner, Schweine. Aber meistens gegen Abend, wenn der Hund bellte, kamen die Russen und sagten „Frau komm“ und haben sie vergewaltigt. Oft kamen die Russen ins Haus und verlangten „Uhr ist“. Ich hatte solche Angst, meine Tante hatte ihre Armbanduhr versteckt, daß ich gebettelt habe, Tante, gib ihnen die Uhr, da die Russen ja immer

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mit dem Gewehr gedroht haben. Die Russen haben dann auch mal eine Kuh, dann ein Schwein oder Hühner weggeholt, so daß es immer weniger Tiere wurden. Aber eines Tages haben sie die arbeitsfähigen Menschen abgeholt, gesagt wurde zum Arbeiten, aber das waren die Menschen, die sie in Viehwaggons nach Sibirien gebracht haben. Darunter war mein Vater, mein Onkel Ernst, meine Cousine von 26 Jahren. Bis auf meinen Vater, der noch nach Wiese wiederkam, haben wir von meiner Cousine Hildegard, die unterwegs schon verstorben sein soll, und Onkel Ernst, der in Rußland verstorben sein soll, nichts Offizielles mehr gehört. Wir hatten keine Ahnung, keine Information, wie weit der Russe in Deutschland schon vorangekommen war oder wann er in Berlin war. Eines Tages, es war wohl schon März, April, es wurde schon Frühling, kamen russische Frauen in Uniform, wir sagten die Flintenweiber, die die letzten Kühe, Pferde aus dem Stall holten und Richtung Mohrungen trieben. Mein Opa von 80 Jahren hat noch gebeten, uns eine Kuh zu lassen, da haben sie ihn an die Wand gestellt und wollten ihn erschießen, er kam zitternd ins Haus. Die Weiber waren so brutal, mit dem Forkenstil haben sie noch die Fensterscheibe im Küchenraum zerschlagen. Alle beweglichen Gegenstände, lebendes und nicht lebendes Inventar, wurde in dieser Zeit von den Russen nach Rußland gebracht. Ein andermal holten sie meine Tante ab, und wir glaubten, sie kommt nicht mehr, aber sie kam jeden Abend zurück. Sie mußte die Straßengräben nach Mohrungen räumen helfen. Was da alles liegengeblieben war, war das Hab und Gut der Menschen, auch tote Tiere und Menschen. Dann kam eine Zeit, da wurde es etwas ruhiger, es kamen keine Russen mehr zum Plündern. So wagten wir uns wieder ins Dorf Wiese und wohnten in unserem Haus. Es dauerte aber nicht lange, dann kamen die ersten polnischen Familien, die in die deutschen Häuser einzogen. Was haben wir nur gegessen, von was haben wir uns ernährt? Auch als wir in unser Haus kamen, war nichts von Möbeln oder Gegenständen vorhanden. Wir haben von anderen Häusern etwas zusammengesucht. Wir waren in dieser Zeit, bis wir im November vertrieben wurden, rechtlos und Freiwild für jeden. Im November hieß es dann: nun raus ihr Deutschen. Meine Mutter hatte uns Kindern einen Beutel aus Handtüchern genäht, den bekamen wir mit etwas Brot umgehängt. Nur das, was wir anhatten, marschierten wir in einer Menschenkolonne zum nächsten Dorf, nach Georgenthal. Es wurde nicht gefragt, wie kleine Kinder oder alte Menschen vorwärtskamen. Mit Peitschenschlägen und Stockhieben ging es vorwärts. Mein Cousin Manfred hatte unsere Großeltern von 80 Jahren auf den Handwagen geladen. In Georgenthal mußten wir durch einen Raum, dort wurden wir gezählt und registriert. Wer hier noch einen Pelz, warme Wollsachen anhatte oder was den Polen gerade gefiel, wurden den Menschen vom Leibe gerissen. Ich sehe noch den hohen Berg von Kleidung, der an der Seite lag. Von Georgenthal ging es dann wieder im Fußmarsch nach Mohrungen zum Bahnhof. Dort stand schon ein Güterzug bereit. In Viehwaggons auf Stroh wurden wir verfrachtet. Wir lagen dichtgedrängt. Wir waren Wochen unterwegs, bis wir in Luckenwalde ankamen. Unterwegs ohne Trinken, ohne Essen. Wenn der Zug hielt, ging meine Mutter zur Lokomotive, um Wasser zu holen. Wir haben eine Angst ausgestanden, daß der Zug abfährt und sie nicht mehr mitkommt. Mein Vater war sehr krank, Herzschwäche, und er hatte geschwollene Beine. Neben 58

meiner Schwester ist unsere Nachbarsfrau, Frau Strauß, gestorben. Sie lag lange neben uns, bis der Zug hielt und alle Toten in den Straßengraben gelegt wurden. Endlich kamen wir in Luckenwalde an. Im Auffanglager wurden wir entlaust. Dort wurden wir aber schon verpflegt. Dann ging es im Viehwaggon weiter in das Auffanglager Brahlsdorf, Kr. Hagenow (Mecklenburg). Meine Großeltern sind in Luckenwalde geblieben und dort verstorben und auf dem Waldfriedhof beerdigt. Sie hatten mit ihren 80 Jahren die Strapazen nicht mehr überlebt. Ich war am 21.08.2001 in Luckenwalde, um Spuren meiner Großeltern zu finden. Im Stadtarchiv waren nur Angaben von meinem Opa, von der Oma nichts. Die nächste Enttäuschung kam auf dem Friedhof. Eine Grasfläche mit großen Kiefern und einer kleinen von Vögeln beschmutzten Tafel deutete auf das Gräb erfeld hin. Auf der Tafel war zu lesen „Hier ruhen 356 Flüchtlings- und Bombenopfer aus Mohrungen (Ostpreußen) und Luckenwalde 1945“. Aus unseren Mohrunger Heimatkreis-Nachrichten habe ich erfahren, daß eine feierliche Wiedereinweihung der Kriegsgräberanlage „Ehrenfeld Mohrungen“ auf dem Waldfriedhof Luckenwalde am 30. Septemberr 2004 stattgefunden hat, was auch wohl endlich nötig war. Ich werde mir in diesem Jahr das Ehrenmal ansehen. Aus dem Auffanglager Brahstorf kam mein Vater ins Hagenower Krankenhaus, wo er am 10. Dezember 1945 verstorben ist. Meine Mutter ist zur Erledigung der Beerdigung nach Hagenow gefahren. Die Toten wurden in Holzkisten, Kiste an Kiste auf dem Friedhof beerdigt. Aber wir wußten wenigstens, wo das Grab ist. Meine Mutter mußte mit Gelbsucht im Krankenhaus bleiben. Ohne Eltern war Weihnachten 1945 für uns Kinder sehr traurig. Aber wir wurden wenigstens verpflegt. Nach und nach wurden die Flüchtlingsfamilien aus dem Lager in die Orte verteilt, wo sie ein neues Zuhause gefunden haben. Meine Mutter kam erst später aus dem Krankenhaus. Um satt zu werden, sind wir betteln und stehlen gegangen. Am 6. März 1946 sind wir dann in Kuhstorf gelandet. Keine Gemeinde wollte mehr Flüchtlinge aufnehmen. Auch in Kuhstorf sollten wir in einer Baracke untergebracht werden, da hat meine Mutter zum Bürgermeister gesagt, dann bringt sie sich um. Die Mecklenburger hatten nicht viel verloren, sie saßen in ihren Häusern mit allem, was sie besaßen, und waren trotzdem so häßlich, daß sie ein Zimmer für Flüchtlinge abgeben mußten. So wurde dann ein Zimmer bei einer Familie Wiencke gefunden: zwei Betten, ein Ofen, ein Tisch, ein Schrank, keine Kochgelegenheit, wir mußten im Ofen kochen. Wenn wir nach draußen wollten, mußten wir durch die Küche der Eigentümerin, außerdem ging noch eine Familie durch unseren Raum. Das sich Einleben war für eine Frau mit drei Kindern, die im Wachstumsalter waren, sehr schwer. Wir sind wieder betteln und stehlen gegangen, um satt zu werden. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte. Waltraud Szameitat geb. Mattern früher Wiese, Krs. Mohrungen/Ostpreußen heute Rudolf-Tarnow-Straße 1, 19230 Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern), Tel. 03883/721794

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Der Tod der Schönrades Ein Racheakt für millionenfachen Judenmord? ubitten ist mein Geburtsort. Hier haben alle meine Vorfahren über Generationen gelebt. Es ist deshalb nur zu verständlich, daß mich alles, insbesondere das im 20. Jahrhundert Geschehene, interessiert. Das betrifft vor allem auch das Leben, Wohlergehen und Leiden meiner damaligen dortigen Verwandten. Im Folgenden soll ausgeführt werden, wie die Familie Schönrade in Gubitten auf grausamste Weise umkam.

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Leichen auf dem Hof der Schönrades Es war um die Mittagszeit an einem Tag Ende Februar oder Anfang März 1945, so berichtete mir der Cousin Siegfried Otto. Zusammen mit anderen Kindern von Familien, die nicht geflüchtet waren, kam er ahnungslos auf den etwa 500 Meter nördlich des Dorfkerns gelegenen Hof der Schönrades. Voller Entsetzen standen sie dort plötzlich zwischen Wohnhaus und Stall vor zwei dort liegenden Frauenleichen und denen von zwei oder drei Kindern. Es gab für sie keinen Zweifel: Hier war erbarmungslos gemordet worden. Wegen des grauenhaften Anblicks verließen sie schnell wieder das Gehöft. In der nächsten Nacht brannte das Wohnhaus der Schönrades nieder. Mutmaßungen zu den Tätern Wohl alle noch im Dorf verbliebenen Gubittener waren danach einmal auf dem Hof der Schönrades gewesen. Ein Racheakt wurde vermutet. Es wurde auch davon gesprochen, daß sie deutschen versprengten Soldaten trotz Verbot geholfen hätten. In Asche- und Kohlerückständen entdeckten einige von ihnen dort, wo sich im Haus das Schlafzimmer befunden hatte, Knochenreste von menschlichen Skeletten. Sie sahen darin den Beweis, daß die Schönrades dort verbrannt waren. Und sie stellten die bis heute nicht definitiv zu beantwortende Frage: Wie konnte das noch Wochen nach dem Einzug der sowjetischen Truppen geschehen? Wer waren die Täter? Hatten sie ein Motiv für diese Mordaktion? Wegen der Kleinkinder geblieben Zur Familie des Maurers und Bahnarbeiters Ferdinand Schönrade und seiner Frau Anna, geborene Grollmuß, einer Schwester meines Großvaters mütterlicherseits, gehörten deren Töchter Emmi Klautke, Else Schönrade und Ella Walter, die jeweils ein Kind im Alter von drei, zwei und einem Jahr hatten.1) Ella wohnte eigentlich in Königsberg, wo ihrem Ehemann als Berufssoldat der Wehrmacht eine Wohnung zugewiesen worden war. Sie war mit ihrem Kleinkind nach Gubitten in ihr Elternhaus gekommen, um in Königsberg möglichen Bombenangriffen zu entgehen. Die Schönrades waren nicht geflohen, obwohl eine sich durch das Dorf zurückziehenden Gruppe deutscher Soldaten am frühen Nachmittag des 22. Januar

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Nach Angaben in einem Brief von Familie Hermann Schulz an den Autor vom 23.02.1994

dies dringend angeraten hatte. 2) Sie wollten bei dem kalten Winterwetter die Gesundheit und das Leben ihrer Kleinkinder nicht aufs Spiel setzen. Vater Ferdinand Schönrade, der noch vor dem Einzug der Sowjets vom Dienst beim Volkssturm zurückgekehrt war, ist dann schon Anfang Februar zusammen mit der Tochter Else für die Wiedergutmachung verschleppt worden.3) Sie war noch unverheiratet, weil der Vater ihres Kindes in Rußland irgendwo in einem Kessel festgesessen haben soll.4) Während Ferdinand Schönrade nach einigen Jahren Zwangsarbeit aus der Sowjetunion nach Deutschland zurückkehrte, verstarb die Tochter Else in Sibirien. Sie ahnten, daß Schlimmes passiert Meine Tante Gertrud Otto pflegte die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Schönrades auch nach dem Einzug der Sowjets in Gubitten. Wir wissen deshalb, daß es zunächst ganz normale Beziehungen zwischen Sowjetsoldaten und ihnen gegeben hat. Anhand von Fotos gab es Gespräche über das Leben der Familien in Deutschland und der Sowjetunion. Doch die Beziehungen zwischen den Schönrades und »ihren Besuchern« müssen sich aus uns nicht bekannten Gründen Ende Februar schlagartig verschlechtert haben. Vor dem Mordgeschehen, so berichtet Rehbergs Enkeltochter Elfriede, war Ella Walter bei ihnen im Dorf (im Dorfkern, K.R.). Sie trug einen Kopfverband und sagte, schlimmes ahnend: »Wenn wir nicht mehr da sind, kümmert euch um unsere Kinder« denn auch zu den Rehbergs gab es eine entfernte Verwandtschaft der Schönrades.5) Auch bei der auf dem Abbau benachbarten Familie Hermann Schulz war Ella Walter um die Mittagszeit am Tag des Mordgeschehens noch gewesen. Dort hatte sie erzählt, daß sie am Tag zuvor von russischen Soldaten an den Haaren aus dem Haus gezerrt worden war. Draußen habe sie sich aber an einem Baum festhalten können. Eine danach dort auftauchende Gruppe von ihnen hat sie dann verbunden.6) Kamen die Täter zu Rehbergs? Eines Tages, es ist wahrscheinlich noch Ende Februar gewesen, so erfuhr ich von Elfriede, kamen zwei Männer in Uniformen der Sowjetarmee durch die Gärten vom Hof der Schönrades den Hügel hinab zu ihnen in die Küche. Sie waren erregt. Der ältere, ein Offizier, schimpfte: »Er Jude, Familie alle kaputt.« Es war eine furchtbare Situation, so erinnert sie sich. Der ihn begleitende Soldat sprach perfekt Deutsch und erzählte, daß er Student sei. Seine Eltern wären als Kommunisten in die Sowjetunion geflohen. Die Männer verließen das Haus in östliche Richtung über das Gehöft des Bauern Podoll. Am nächsten Tag stellten Rehbergs dann fest, daß in der Nacht, von ihnen völlig unbemerkt, das Wohnhaus der Schönrades abgebrannt war. Es ist mit

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Siehe dazu: Ursula Baahse/Gertrud Otto/Kurt Redmer: Gubitten. Erinnerungen an ein kleines ostpreußisches Dorf, S. 38 f. Der 4. Februar 1945 wird von mir angenommen, da an diesem Tag eine Gruppe Sowjetsoldaten mit einer Kutsche vom Gut Schönhausen nach Gubitten kam und den Maurer Emil Elsner für die Wiedergutmachung mitnahmen. Nach Angaben seines Sohnes Erwin Elsner. Angaben von Ursula Baahse, geborene Bartsch, früher Gubitten. Großmutter Rehberg war eine geborene Schönrade. Brief von Familie Schulz, a.a.O.

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einiger Sicherheit anzunehmen, daß die Mordaktion an den Schönrades um die Mittagszeit stattfand. Sie begann eben zu der Zeit, da Ella Walter bei der Familie Schulz war. Sie wurde vom Schreien der Kinder begleitet. Als Ella die Schreie hörte, so berichteten die Eheleute Schulz, sagte sie: »Ich muss nun gehen, die Russen sind schon wieder bei uns.« Bei ihrer Rückkehr im Elternhaus wurde sie dann auch unbarmherzig gemeuchelt oder hat vielleicht als Gespielin einer Gruppe von sowjetischen Deserteuren, die in einem Dorf bei Mohrungen Quartier bezogen hatten, noch einige Zeit überlebt. Die Schönrades sind einfach erschlagen worden, denn ein Einsatz von Schußwaffen oder Sprengmitteln wäre von den Dorfbewohnem wahrgenommen worden. Auch Schulzens stellten dann erst am nächsten Tag fest, daß das Wohnhaus der Schönrades in der Nacht niedergebrannt. Wer waren die Täter und ihre Tatmotive? Die Tatsache, daß Jungen nach dem Brandgeschehen auf dem Hof der Schönrades ein Eisernes Kreuz fanden7) ist ein Beleg dafür, daß dem Mordgeschehen eine Haussuchung vorausging. Die Sowjets oder die, die sich deren Uniformen verschafft hatten, stellten sehr wahrscheinlich anhand von vorgefundenen Fotos und anderem fest, daß die Männer der jungen Frauen aktiv am Krieg gegen die Sowjetunion teilnahmen und dort vielleicht auch in Verbrechen an der Zivilbevölkerung einbezogen waren. Zumindest von Emil Klautke war im Dorf bekannt, daß er ein begeisterter Hitler-Anhänger war. Wenn die beiden Besucher bei Rehbergs dort die Wahrheit zu ihrer Identität gesagt haben, so gab es für sie am ehesten ein Tatmotiv. Die Männer der Schönrades hatten mit ihrem Kampf in der Wehrmacht die Voraussetzungen für den millionenfachen Mord geschaffen. Nur wo sie hingelangt waren, war der Einsatz von SS-Einsatzgruppen möglich, die gnadenlos Hunderttausende sowjetische Juden vom Kleinkind bis zum Greis mit Hilfe einheimischer Kollaborateure nur deshalb ermordeten, weil sie Juden waren und angeblich als Träger der bolschewistischen Ideologie eine Gefahr für die Menschheit darstellen würden. Erst wenige Wochen zuvor, am 27. Januar, war das KZ-Vernichtungslager Auschwitz von Sowjettruppen befreit worden, wodurch erst der Massenmord gestoppt und sein gewaltiges Ausmaß bewiesen wurde. Ins Bild paßt eigentlich nicht, daß die beiden Männer zu Rehbergs kamen und hier ihre Vita als Jude bzw. als Student preisgaben. Und dann gab es noch den zeitlichen Abstand zwischen der Mordaktion um die Mittagszeit und dem nächtlichen Feuer, dem das Wohnhaus der Schönrades zum Opfer fiel. Die Täter müssen nachts noch einmal am Tatort gewesen sein. Einige Zeit nach diesem Geschehen, so berichtet die Enkeltochter der Rehbergs, kamen drei sowjetische Soldaten mit zwei Spürhunden in ihre Küche. Sie zeigten ihnen Bilder der von ihnen gesuchten Männer. Es waren diejenigen, die am Tag des Mordgeschehens bei ihnen gewesen waren. Rehbergs erklärten den Soldaten, daß sie bei ihnen waren und in Richtung Mohrung-See weitergezogen wären. Sie nahmen damals an, daß die Männer beim Überqueren des Sees, der zu dieser Zeit schon etwas brüchig war, ertranken. Jedenfalls haben sie bis zu ihrer Vertreibung im November 1945 nichts mehr von ihnen gehört. Wenn die Männer sich die Legende mit ehemaligem jüdischem sowjetischen Offizier und 7

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Erwin Elsner, Jahrgang 1932 und Horst Grollmuß, etwa gleichaltrig, fanden das Eiserne Kreuz auf dem Hof.

Von links: Getrud Otto (verh. Otto), Luzi Christoff (verh. Ciulkowski), Ella Schönrade (verh. Walter) Mitte der 1930er Jahre im Garten des Dorfschullehrers, bei dessen Familie Gertrud Schrödter Dienstmädchen war deutschem Student nur ausgedacht hatten, um den Krieg unbeschadet zu überleben, und nicht nur dann, können die Täter auch viele andere gewesen sein. In erster Linie Kollaborateure, Männer, die bisher als Osteuropäer als Angehörige der Waffen-SS, Polizisten usw. für Hitler-Deutschland arbeiteten und kämpften, nun aber mit dem unaufhaltsamen Vormarsch der Sowjetarmeen in große Bedrängnis gerieten. Die Angehörigen der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) kämpften auch nach der Befreiung der Ukraine von den deutschen Okkupanten weiter für ein von der Sowjetunion unabhängiges kapitalistisches Land.8) Gleiches galt für die Männer der polnischen Untergrundarmee, die nach der Befreiung Polens noch über Jahre hinweg ihre Waffen nicht aus den Händen gaben. In den ersten Monaten nach der Eroberung der deutschen Ostgebiete gab eine Uniform der Sowjetarmee, ob zu Recht oder Unrecht getragen, völlige Handlungsfreiheit gegenüber dort verbliebenen Deutschen, denen sowjetische OrtsKommandanturen zunächt wenig entgegenzusetzen vermochten. Die Mörder der Schönrades können durchaus auch die Verfolger marodierender Männer gewesen sein, die Rache an den Schönrades nahmen, weil sie ihnen mit einem vorübergehenden Quartier, Lebensmitteln und anderem halfen. Die Sippe der Schönrades geriet so zwischen deren Fronten. Wie sich im Einzelnen alles zugetragen hat, werden wir niemals mehr erfahren können. Bei allem hier geschilderten Grauenhaften sollten wir nicht vergessen, daß letztlich der von deutschem Boden ausgehende Krieg der entscheidende Ausgangspunkt dafür war. Genau in diesem Sinne wollen uns immer daran erinnern, denn wer das nicht tut, ist letztlich dazu verurteilt, wenn auch in einer Variante, ähnliches wieder erleben zu müssen. Dr. Kurt Redmer Pecser Str. 29, 19063 Schwerin Tel.: 0385/3978378 8

Siehe dazu: Ralph Giordano: Ostpreußen ade. Reise durch ein melancholisches Land. Kiepenheuer & Witsch, S. 157 ff. und 165 ff.

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„Es ist kein Weg zu weit, mit Freunden an Deiner Seite“ ch bin Christel Leenen, geboren 1925 in Groß Bestendorf; meine Eltern sind der Oberinspektor und Güterdirektor (bei Freiherr von der Goltz) Friedrich Paul und Erna, geborene Hillenberg. Ich berichte hier von meinen Erlebnissen bis Kriegsende.

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Nach einem arbeits- und lehrreichen Jahr als Hauswirtschafts-Lehrling – 1943/44 – bei Frau Eckloff (sie berichtete in der Ausgabe 100 von ihrer Flucht aus Kerpen) besuchte ich die Landfrauenschule Maidhof in Gnadenfrei/Schlesien. Meine Mutter hatte als junges Mädchen ein Jahr in Metgethen eine Landfrauenschule in Ostpreußen verbracht und fand diese vielseitige Ausbildung auch für mich geeignet. Diese Schulen – gab sie noch in anderen Provinzen – waren in den Kriegsjahren sehr begehrt, auch bei Töchtern, die nicht aus der Landwirtschaft kamen und sie nicht für eine weitere Berufsausbildung nutzen wollten. Es bestand somit die Möglichkeit den Arbeitsdienst zu umgehen, zu dem man damals eingezogen wurde. Jedoch war ein Lehrjahr in einem anerkannten landwirtschaftlichen Betrieb Voraussetzung für eine Anmeldung. Ich hatte mich für Gnadenfrei, in der Nähe von Breslau gelegen, entschieden und wurde also MAID - übersetzt mit ‘Mut, Ausdauer, Idealismus, Demut’. Unsere Schulzeit dort konnten wir zunächst sehr genießen. Der Tag begann mit einer Morgenandacht. Wir lernten „was man so zum Leben braucht“. Der Lehrplan umfaßte Haus- und Gartenarbeit, Kochen, Geflügelaufzucht, Spinnen, Weben am Vormittag und theoretische Fächer wie Deutsch, Geschichte, Familienpflege, Musik, Handarbeiten am Nachmittag. Es entstand eine großartige und hilfsbereite Gemeinschaft mit allen Schülerinnen der Unter- und Oberklasse (sie waren schon das 2. Jahr da), die aus ganz verschiedenen Gegenden Deutschlands kamen. Das Haus, ein großes, schloßähnliches Gebäude, bewohnten wir etwa zur Hälfte. Die andere Seite – eine riesige, dicke Holzwand trennte uns – mußte an einen Rüstungsbetrieb für Feinmechanik abgegeben werden. Daran gewöhnt, gab es für uns eine Besonderheit. Es war ja Krieg und die militärische Seite wurde streng bewacht. So mußten wir täglich nach einer „Parole“ fragen, um dann in Begleitung eines Wachsoldaten rübergehen zu können. Sie machten sich gerne lustig über unsere langen Röcke. Die Kleidung war einheitlich und die Rocklänge reichte bis über die Wade. So gingen wir morgens und abends zu den Geflügelställen, um die Tiere zu versorgen. Sie lagen nicht, wie Obst- und Gemüsegärten, auf „unserer Seite“. Schlesien wurde als Luftschutzkeller bezeichnet. Es gab keine feindlichen Flieger- und Bombenangriffe. Elisabeth, Jutta und ich bewohnten ein sehr schönes, großes Zimmer. Wir lebten hier alle ruhig und friedlich in der herrlichen landschaftlichen Umgebung. Wir machten Ausflüge, Radtouren bis ins Riesengebirge. Eine wunderschöne Zeit für uns. Es wurde viel erzählt, gelacht, gehandarbeitet, geschrieben – Post zu be64

kommen war immer ein Ereignis. Wir betreuten mit Briefen und Päckchen Soldaten an der Front. Gingen auch mal ins Kino. Es gab eine Woche Volkstänze statt Unterricht. Es wurden Pläne für das nächste Jahr gemacht, für ein zweites Lehrjahr, zu dem ich schon angemeldet war. Abends vor dem Einschlafen hörten wir viel voneinander und lernten uns immer besser kennen. Von unseren Familien, der Schulzeit, den Lehrjahren. Ich freute mich – nach der Schulzeit hier – auf mein zweites Jahr bei Frau Prinz in Prökelwitz, das zu dem Besitz des Fürsten Dohna-Schlobitten gehörte. Frau Prinz und meine Mutter waren bekannt und befreundet durch den ostpr. Landfrauenverein. Meine Erzählungen über Ostpreußen, das Leben in Groß Bestendorf, mein Zuhause begeisterten Elisabeth. Sie kam aus Schwelm bei Wuppertal und hatte ihre Lehrzeit in Hessen bei Frau Emde verbracht. Sie bat mich, an Frau Prinz zu schreiben mit der Bitte, sie möge doch auch Elisabeth für das zweite Jahr aufnehmen. Wir fanden unsere Idee so gut und hatten Glück. Ein Brief von Frau Prinz kam bald und sie war einverstanden, freute sich auf uns, jedoch mit dem Zusatz: „Wenn wir dann noch hier sind.“ Es war Sommer 1944, und ein leicht beklemmendes Gefühl beschlich uns, zumal meine Mutter auch nicht so optimistisch war, als ich ihr in den Sommerferien, die wir alle zu Hause verleben durften, von unserem gemeinsamen Vorhaben erzählte. Sie hatte schon einen Treffpunkt für die Familie, auch meinem Bruder an der Ostfront, vorgesehen und ihn uns allen mitgeteilt: bei Tante Lenchen in Eberswalde, sollte der schlimmste Fall eintreten. Jutta, unsere dritte Zimmergenossin, kam vergnügt aus Neuruppin zurück. Als sie zu Hause von einer Ostpreußin erzählte, interessierte sich ihr Onkel sehr dafür, und bald stellte man fest: Er war in Miswalde, so wie meine Mutter, aufgewachsen, dort mit ihr zur Schule gegangen. Bedingt durch den Beruf seines Vaters zogen sie nach Neuruppin. Elisabeth machte in den Sommerferien einen Besuch bei Frau Emde. So erfuhr Frau Emde, daß sie mit einer Christel nach Ostpreußen fahren wird - sollte es dann dort noch friedlich sein, denn auch Ostpreußen war bisher von Bombenangriffen verschont geblieben. Nach Elisabeth hatte eine Schulfreundin Ruth aus Wuppertal eine hauswirtschaftliche Tätigkeit bei Frau Emde begonnen. Wuppertal wurde sehr stark bombardiert, und Ruths Eltern waren froh, sie in Sicherheit zu wissen, sowie ihre jüngere Schwester Gretel, die im Pfarrhaus im Nachbarort Berndorf aufgenommen wurde. Aus den Sommerferien zurückgekehrt, arbeiteten und lernten wir wie bisher, doch allmählich spürten auch wir den Krieg immer mehr. Wir pflückten und ernteten nicht nur Beeren, Obst und Gemüse in unseren Gärten, wir wurden auch auf Felder der Bauern in der Umgebung geschickt und halfen mit bei der Einbringung von Weiß- und Rotkohl, Karotten, Zwiebel und Kartoffeln. Danach halfen wir auch in einer Konservenfabrik bei der Weiterverarbeitung. Konserven waren wichtig für die Soldaten an den Fronten und die Bevölkerung in den Städten, die schon lange nur auf Lebensmittelmarken etwas Essbares bekamen. Besonders unangenehm waren in der Fabrik die Zwiebeln, Tränen gab es reichlich, und wir rochen furchtbar, wenn sie dann in Öfen getrocknet wurden. Eine noch größere Arbeit gab es bald zu bewältigen. Der Rüstungsbetrieb beanspruchte unsere ganze Schule – inzwischen war es Herbst 1944. Wir mußten mit sämtlichem Inventar, allen Vorräten, den Tieren und vielen Pflanzen nach Petersdorf, nicht weit von Gnadenfrei gelegen, umziehen. Unser neues Zuhause 65

war ein großes Gutshaus. Das Einleben fiel uns schwer: das Haus einrichten, die Gartenarbeit, die Pflanzen mußten in die Erde und was alles so dazu gehörte. Wir genossen um so mehr die Advents- und Vorweihnachtszeit, doch bald schon getrübt durch das Verlassen der Maiden aus Schlesien – ihre Eltern holten sie nach Hause. Nach einer langen Bahnfahrt verlebte ich Weihnachten in Groß Bestendorf bei meiner Familie. Auch hier sah es nicht mehr aus wie bisher. Viele Flüchtlinge im Haus und auf dem Hof aus den noch östlicheren gelegenen Gebieten hatten hier Zuflucht gesucht, um den Pferden und auch sich eine Ruhepause zu gönnen. So ganz bewußt war es mir nicht – oder man wollte es nicht wahrhaben – ‘ich bin das letzte Mal hier’. Schweren Herzens ließen meine Eltern mich wieder abfahren. In der Schule angekommen, veränderte sich unser bisheriges Leben völlig. Es war Januar 1945, die Flüchtlingsströme, auch hier aus den östlicheren Bereichen, trafen bei uns Tag und Nacht ein und wurden von uns betreut und versorgt. Wir hatten alle unsere Matratzen hergegeben und damit eingroßes Lager in der Halle des Hauses geschaffen für die Flüchtlinge, die nachts ankamen, besonders alte Menschen und Kinder. In den großen Kesseln in der Waschküche wurden ununterbrochen warme Suppen und Eintöpfe gekocht. Mit heißen Getränken begleiteten wir die Trecks oft ein Stück auf ihren Wegen. Erschütternd war dann ein unerwartetes Wiedersehen mit einer Klassenkameradin, die mit ihrer Familie auf der Flucht war. Weinend fielen wir uns in die Arme. Doch bald wurde es auch für uns höchste Zeit, an ein „Fluchtgepäck“ zu denken und unsere restlichen Sachen, Wäsche, Betten, Kleider – wir waren mit großen Koffern angereist – gut verpackt und mit Namen versehen auf dem Dachboden zu verstauen. Irgendwer war der festen Meinung wir kommen wieder. Wir, so etwa 50 Maiden, waren durch unsere Direkto-

Gnadenfrei in Schlesien 66

rin gut überlegt vorbereitet. Die selbstgewebten großen Vorhänge an den Fenstern wurden abgenommen und nach einem Muster unserer Handarbeitslehrerin zu Rucksäcken zugeschnitten. Und dann setzten wir uns nacheinander an die Nähmaschinen und bald war ein stabiler Rucksack fertig. Es mußte gut bedacht werden: was ziehen wir alles übereinander an, was wird mitgenommen, wieviel können wir tragen. Am 25. Januar 1945 war es dann soweit. In der Küche auf einem langen Tisch stand die „Reiseverpflegung“: für jede Schülerin eine Portion Brot, Schinken oder Speck, Wurst und Äpfel. Zu unserem Betrieb gehörte auch eine Kuh und Schweine. Ein Metzger kam zum Schlachten, so konnten die Vorräte jetzt aufgeteilt werden. Noch mal ein Blick in unsere Räume, Umarmungen, Tränen, – werden wir uns wiedersehen – das waren so unsere Gedanken und Gefühle. Wir wurden in Gruppen, nicht alle zu gleicher Zeit (ungefähr vier Kilometer) zum Bahnhof nach Jordansmühl geschickt. Es war ein besonders kalter Winter mit viel Schnee und Glätte, ein beschwerlicher Weg. Flüchtlingstrecks kamen uns entgegen, die hofften, noch irgendwo eine passierbare Straße zu finden. Auf dem Bahnhof angekommen, stellten wir bald fest: Züge gab es kaum noch, und wir trafen die früheren und späteren Maidengruppen wieder. Alle mußten warten. Erst am späten Nachmittag nahm uns ein offener Güterzug mit. Auch schon voll mit leichtverwundeten Soldaten und Flüchtlingen, darunter viele Frauen mit Kindern. Wir waren froh noch einen Platz zu finden. Es schneite leicht und gegen Abend wurde es immer kälter. Die Füße in den Schuhen mußte man ständig bewegen, unsere warmen Handschuhe tauschten wir mit den Soldaten, deren Finger durch ihre Verwundung sich kaum erwärmten. Auch um die Kinder kümmerten wir uns, packten sie in mitgenommene Betten, die Mütter waren oft überfordert. So überstanden wir die Fahrt und erreichten am nächsten Morgen Liegnitz. Dort war der Bahnhof überfüllt mit Flüchtlingen und ankommenden Soldatenzügen. In den Unterführungen lagen Berge von Koffern und Säcken, das Hab und Gut vieler Familien. Bis hierher hatten sie es mitnehmen können, weiter ging’s nicht. Hier trennten wir uns, um je nach Fahrtrichtung eine Möglichkeit zum Weiterkommen zu finden. Ich hatte mich für die Weiterfahrt mit Inge aus Berlin zusammen getan, um von da aus Eberswalde zu erreichen. Elisabeth und die Gartenbaulehrerin konnten in einen mit Stroh beladenen Güterzug einsteigen. Ihre Fahrtrichtung war Wuppertal. Jutta hatte schon vorher mit ihrer Gruppe Glück, sie wurden von einem Militärfahrzeug mitgenommen. Als um die Mittagszeit ein Zug einfuhr, hieß es: „Letzter Zug aus Breslau, nur für Frauen mit Kindern und alte Leute.“ Da hatten wir keine Chance; gut erzogen, Landfrauenschule – eben Maiden, standen Inge und ich etwas abseits, als aus einem Fenster Soldaten heraussahen und riefen: „Und Ihr beiden – wollt Ihr nicht mitkommen?“ Vor uns eine Mauer aus sich drängelnden und quetschenden Menschen, keiner wollte zurückbleiben. Wir würden gerne, aber wie – gaben wir ihnen zu verstehen. Die Antwort war: „Seid nicht dumm, her mit euch und euern Sachen.“ Über die „Menschenmauer“ hinweg zogen sie uns an den Händen in ein Zugabteil samt unserem Gepäck. In dem Abteil war kein Platz mehr, wir setzten uns auf den Boden und waren froh und glücklich, gerettet worden zu sein. Um uns herum verwundete Soldaten, nicht schwer verletzt, die zu einer Fahrt in ihre Heimatorte, soweit erreichbar, beurlaubt worden waren. Auch hier gab es wieder für uns viel zu tun: Die Soldaten 67

waren schon lange unterwegs und hatten kaum etwas zu essen. So konnten wir mit unserer guten „Marschverpflegung“ helfen. Bis auf die letzte Scheibe Brot mit Wurst oder Schinken, Äpfel – alles gaben wir her. Wir selbst hatten bisher keinen Hunger verspürt. Die Fahrt bis Berlin dauerte Tag und Nacht. Oft mußte der Zug wegen Tieffliegerbeschuß stehenbleiben. Endlich erreichten wir Berlin, teilweise bestaunt über unser Aussehen; Jacke überm Mantel, Skihose darunter, Rucksack; ich hatte meine Stiefel vollgestopft und zusammengebunden über dieSchulter gehängt. Flüchtlinge waren damals in Berlin noch nicht so oft gesehen worden. Nun hieß es für uns sehr traurig Abschied nehmen, wir hatten uns gegenseitig Halt gegeben und alles tapfer überstanden – auch manchmal mit etwas Glück. In Eberswalde fand ich das Haus meiner Verwandten, als eine Nachbarin mich rief, zu ihr zu kommen. Meine Tante würde gerade einen Soldaten im Lazarett besuchen. Ja und große Überraschung: der Soldat war mein Bruder. Mit schweren Verwundungen hatte er aus dem Osten kommend im Lazarettzug Berlin erreicht und konnte weiter in ein Lazarett nach Eberswalde verlegt werden, wie meine Mutter es uns als Familientreffpunkt geschrieben hatte. In Eberswalde warteten alle auf den Treck mit meinen Eltern.Täglich hielten wir Ausschau. Doch auf den Treck (32 Wagen) warteten wir vergebens. Er wurde völlig auseinandergerissen, konnte durch Schnee und Glatteis behindert und die völlig verstopften Straßen, nicht weiterfahren. Das ist eine andere sehr traurige Geschichte. Ich verbrachte einige Tage bei meinen Verwandten, als mein Bruder – bei einem Besuch im Lazarett – mir mitteilte, die Rote Armee kommt immer näher und das Lazarett wird mit einem Zug in Richtung Westen verlegt. Wir hatten uns gefunden und ich wollte nicht alleine dort zurückbleiben und fragte die Zugleitung, ob auch ich mitfahren könnte und ich konnte mitfahren. Es gab einen Wagen für Angehörige der Zugbegleitung und einen Platz für mich. Wieder nach langen Fahrten erreichten wir Fritzlar. Eine Burg, als Lazarett eingerichtet, war für die Aufnahme der Verwundeten vorgesehen. Bei meinem Eintreffen dort kümmerte sich eine Oberschwester um mich, steckte mich in eine Badewanne und dann in ein Bett mit riesigen, dicken Federbetten – herrlich! Als ich nach langem Schlaf aufwachte, stand vor mir ein Teller mit belegten Broten und ein großer Topf Milchkaffee. Ich habe alles genossen. Doch was mache ich jetzt – war mein nächster Gedanke. Im Lazarett konnte ich nicht bleiben. Ja, da fielen mir Elisabeths Erzählungen ein. Es kann doch gar nicht so weit sein bis zu ihrem Lehrhof bei Frau Emde. Im Büro mit Hilfe eines Soldaten fanden wir Ort, Name und Telefonnummer. Ich rief an und sagte: „Ich bin Christel aus Ostpreußen, mit der Elisabeth ein 2. Lehrjahr bei Frau Prinz in Prökelwitz machen wollte – sie hatte Ihnen im Sommer davon erzählt.“ Sie erinnerte sich und ihr war klar, daß wir uns alle auf der Flucht befanden. „Kommen Sie erst mal zu uns,“ war ihre freundliche Antwort. Auch für diese Fahrt brauchte man länger als in normalen Zeiten. Es war inzwischen der 5. Februar 1945. Ich wurde herzlich aufgenommen und lernte auch Elisabeths Schulfreundin kennen, die gleich ihren Kleiderschrank aufmachte und fragte: „Was brauchst du?“ Ich half überall mit in Haus, Garten und den Ställen. Als Ruths Ausbildungszeit im April zu Ende war, begann ich dort mein 2. Lehrjahr. Bei meiner Ankunft hatte ich mich gleich bei Tante Lenchen ge68

meldet und ihr meine Adresse mitgeteilt. Meine Verwandten waren in Eberswalde geblieben. Im Juni erhielt ich einen Brief von meinen Eltern, die nach langen Fußmärschen und dann mit dem Schiff in Mecklenburg angekommen waren. Als der Krieg beendet und die Kriegsgefangenen, die bisherigen Arbeitskräfte, den Hof verließen, gab es für uns viel zu tun. Mit einem älteren Verwalter und nur wenigen Hilfskräften arbeiteten wir – noch ein 2. Lehrling und ich – auf dem Feld und in den Ställen. Die Kühe mußten gemolken werden. Im Sommer, so etwa Juli, besuchte uns Ruth aus Wuppertal. Sie wollte nach ihrer Schwester sehen, die im Pfarrhaus in Berndorf geblieben war, um ihre Schulzeit dort zu beenden. Wuppertal war sehr bombardiert und zerstört worden. Es gab viel zu erzählen und Ruth meinte dann so nebenbei nach dem Abendessen, ich könnte sie doch zurück in das Pfarrhaus begleiten. Sie tat sehr geheimnisvoll, ließ mich draußen warten, um mich dann ins Wohnzimmer zu bringen – im Sessel saß eine Dame und hinter ihr stand ein Herr. Die Dame lächelte mich an mit den Worten: „Ja, Christel, hier sehen wir uns.“ Es war Frau Prinz mit ihrem Mann! Sie waren hierher gekommen, die Pfarrersfrau war wohl eine Schwester von Frau Prinz. Genau weiß ich es nicht mehr. Als Ruth beabsichtigte, einen Besuch bei Frau Emde zu machen, und von mir aus Ostpreußen erzählte, konnte es auch Frau Prinz kaum glauben, mich da anzutreffen, und bat sie, mich mitzubringen. Nun nahm das Erzählen kein Ende und immer wieder staunten wir über diese Begegnung. Wir waren auch froh und dankbar, die Flucht überstanden zu haben. Elisabeth und ich hatten es nicht nach Prökelwitz geschafft, ich aber auf Elisabeths Lehrhof und zu diesem unvorhergesehenen Treffen. Solche Zufälle gibt es also wirklich. Mein Bruder wurde gesund, besuchte mich und machte sich dann auf den Weg zu unseren Eltern nach Mecklenburg, behindert durch die einzelnen Zonen, englisch und russisch, – damals nicht ganz einfach. Es gelang ihm und auch mit den Eltern zurück durch die strengen Kontrollen. So sah ich sie kurz vor Weihnachten 1945 wieder. Und als Frau Emde eines Tages hörte, daß Gut Dingeringhausen durch Krieg und das Verlassen der Arbeitskräfte sehr gelitten hatte, dachte sie sofort an meinen Vater. So übernahm Vater die Verwaltung, und Hilfe gab es bald reichlich: Heimkehrer und Männer, die kein Zuhause mehr hatten oder noch ihre Familien suchten. So fanden zunächst die Eltern und dann wir alle, auch meine Schwester, die schon einige Zeit bei Verwandten in Bottrop lebte, ein neues Zuhause. In diesem Sommer war ich mit meinen Söhnen und Enkeln in Groß Bestendorf – Dobrocin – im Kreis Mohrungen in Ostpreußen. Meine Söhne, die meine Eltern gut kannten, wollten einmal sehen: wo kamen sie her? Und was erinnert heute noch an früher. „Die alten Straßen noch die Ställe leer und die Gebäude – verfallen immer mehr“ Christel Leenen, geb. Paul, früher Groß Bestendorf, jetzt Linckestr. 13 73614 Schorndorf 69

So war es damals daheim Saalfeld

Schulklasse 1911, Lehrerin Fräulein Steinke, oben der erste Konrad Meißner

Auch in Saalfeld wurde Fußball gespielt. In der Mitte rechts Konrad Meißner Fotos eingesandt von Margarete Harden, Kiefernweg 56, 21039 Escheburg

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Telefonanschlüsse in Saalfeld 1941

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Telefonanschlüsse in Saalfeld 1941

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Telefonanschlüsse in Saalfeld 1941

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Telefonanschlüsse in Saalfeld 1941

Aus dem Telefonbuch für Ostpreußen von 1941, mitgeteilt von Erika Jahr 74

Fernsprech-TeilnehmerVerzeichnis Saalfeld

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Fernsprech-TeilnehmerVerzeichnis Saalfeld

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Fortsetzung aus MHN 105. Ausgabe, S. 20-22

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr zu Saalfeld/Ostpreußen 1896-1945 Zusammengestellt von Hans Klein (Saalfeld/Ostpr.) 904 verließ Walter Kummer, Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr, die Stadt Saalfeld, er schenkte der Feuerwehr bei seinem Weggang zur Anschaffung von Gerätschaften noch 300,- KM. Die Wehr bestand im Jahre 1905 aus 32 aktiven und 35 passiven Mitgliedern. Nach dem im Januar 1905 aufgenommenen Personenstands-Verzeichnis hatte Saalfeld 2.546 Einwohner, davon männliche Personen 1.224. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurden noch 2 Feuerwehrwagen angeschafft. Dies war notwendig, da die Saalfelder Feuerwehr immer häufiger auch die Brandbekämpfung in den umliegenden Ortschaften übernehmen mußte. Es gab Löscheinsätze in Kuppen, Ebenau, Bündtken, Barten, Boyden, Weinsdorf und in weiteren Landgemeinden. Die Abb. zeigen eine Stadtspritze und einen Mannschafts- und Gerätewagen, wie sie von der Firma Metz um die Jahrhundertwende gebaut wurden.

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Metz-Stadtspritze um 1900 Bedienung 18 Mann Leistung 400 l/min.

Metz-Mannschaftsund Gerätewagen um 1906 für Pferdezug Besatzung 12 Mann

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Feuerwehrvorführung aus Anlaß des 25-jährigen Jubiläums 1921 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 25-jähriges Bestehen. Zahlreiche Feuerwehren der umliegenden Ortschaften waren zu diesem Jubiläum nach Saalfeld gekommen. Mit einer groß angelegten Feuerwehrübung, an der auch das Deutsche Rote Kreuz und andere Wehren teilnahmen, demonstrierten die Wehren ihre Einsatzbereitschaft bei einer angenommenen Katastrophe nach dem Wahlspruch von Carl Metz, dem Gründer der Freiwilligen Feuerwehren Deutschlands. „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr!“ Regierungsrat Ernst Rißmann aus Mohrungen war extra zu diesem Jubiläum nach Saalfeld gekommen und hat die Festrede gehalten. Regierungsrat Ernst Rißmann wurde am 1. September 1921 zum Landrat ernannt. Bis zum Jahre 1926 blieb die Feuerwehr der Handdruckspritze treu. 1927 wurde die Wehr mit einer Motor-Kreisel-Pumpe, die rund 600 Liter in der Minute abgab, ausgerüstet. Ein Problem war, diese Motor-Kreisel-Pumpe mußte vorher mit Wasser gefüllt werden, damit sie das Löschwasser ansaugen konnte. Ertönte Feueralarm, so wurde die Kreisel-Pumpe auf einen Rollwagen und später auf einen Lastwagen geladen und zum Einsatzort gefahren. Diese Motor-Kreisel-Pumpe wurde dem 1. Löschzug unter der Leitung von Zugführer Albert Kriesell zugeteilt. Der zweite sowie der dritte Löschzug waren weiterhin mit Handdruckspritzen ausgerüstet. Da die Motorspritze sehr viel Wasser fördern konnte, mußten die von Pferden gezogenen Wasserwagen, das waren große, liegende Kessel auf Wagengestelle montiert, viel schneller gefüllt werden als von Hand möglich war. Auch der Einsatz von einfachen Handpumpen reichte nicht aus. Dies führte oft zu einem Löschwassermangel am Brandort. Um diesen Mißstand abzuhelfen, wurde 1927 am Hafen eine elektrische Pumpstation gebaut, die es ermöglichte in sehr kurzer Zeit die Wasserwagen zu füllen. 1928 wurde ein neues Feuerwehrdepot mit Steige und Schlauchturm neben der neuen Stadtschule errichtet. In diesem Turm war auch das Feuerwehrmuseum und ein Trainingsraum mit Irrgarten eingerichtet. 78

Im Dezember 1930 hatte Saalfeld ein Großfeuer am Hafen zu verzeichnen. DieMalzfabrik Otto Munter brannte in einer Nacht vollkommen ab. Die Feuerwehrhatte Großeinsatz. Starker Frost, minus 25 Grad, behinderte die Löscharbeiten beträchtlich. Die Motorspritze fiel aus, es mußten Handdruckspritzen eingesetzt werden. Die Feuerwehrleute und ihre Helfer waren in Eispanzer gehüllt. Es konnte nicht genügend Löschwasser herangeführt werden da die Ansaugeschläuche und die Wasserschläuche ständig einfroren und immer wieder aufgetaut werden mußten. Das Feuer konnte nicht eingedämmt werden und die Malzfabrik brannte bis auf die Grundmauern nieder. Schwierig waren auch immer die Wintereinsätze in den umliegenden Landgemeinden. Überhitzte Öfen oder brennende Weihnachtsbäume waren oft die Ursachen, daß ein Haus abbrannte. Große Schneeverwehungen versperrten oft den Weg, sodaß die Löschwagen zu spät oder gar nicht zur Brandstelle gelangten. Waren sie doch zur Brandstelle durchgekommen, so hatte der starke Frost das Wasser in den Wasserbehältem zu Eis frieren lassen. In den 30er Jahren wurden immer wieder, zur Demonstration der Leistungsfähigkeit, Feuerlöschübungen abgehalten die den Bürgern zeigen sollten, daß z.B. bei einem Kirchturmbrand bzw. einem Brand im Stadtkern, die Feuerwehr schnell zur Stelle ist und ausreichend Löschwasser zur Verfügung steht. Es wurden Schlauchleitungen vom Hafenplatz bis zur Kirche (ca. 500 mtr.) verlegt und gezeigt, daß genügend Druck vorhanden war um das Feuer im Dachstuhl der Kirche, 30 Meter hoch, zu löschen. Einmal jährlich wurden groß angelegte Katastrophenschutzübungen, hier am Bahnhof, Elbingerstraße, zusammen mit dem Deutschen Rotkreuz, unter der Leitung des Bürgermeisters Eduard Peitsch, durchgeführt.

Feuerwehrvorführung aus Anlaß des 25-jährigen Jubiläums 79

1932 wurde die Feuerwehr mit einer weiteren fahrbaren Motorspritze ausgerüstet. Diese Motorspritze hatte zur der Zeit noch Vollgummiteifen, die sich oft nachteilig auswirkten. Im gleichen Jahr wurde ein LKW mit Anhängerkupplung angeschafft. In den Sommennonaten konnten die Feuerwehr mit dem LKW und der Motorspritze schneller am Brandherd eintreffen als die von Pferden gezogenen Handdruckspritzen. In schneereichen und kalten Wintern jedoch zeigten sich erhebliche Nachteile, so blieb der LKW mit der mit Vollgummirädern bereiften Motorspritze oft im Schnee stecken. Die Stadt Saalfeld war auf einer Anhöhe erbaut, und so mußte man immer, wollte man in Richtung Bündtken, Barten, Kuppen oder Weinsdorf, diese Anhöhe überwinden. Bei Schnee und Eis war es fast nicht möglich den Postberg, so wurde er genannt,zu befahren. Ein ausweichen bzw. umfahren des Stadtkerns durch die Klinger-oder Mönchentrifft war nicht möglich. Oft mußten die Feuerwehrmänner absteigen und den LKW und die Motorspritze den Berg hochschieben. In schneereichen Wintern, bei Eis und Schnee, war es oft nicht möglich die Landstraßen und Landwege mit dem LKW zu befahren und so mußten wieder Pferde eingesetzt werden. 1936 wurden die Vollgummireifen der Motorspritze gegen Luftbereifung ausgewechselt. Feuerwehrübungen fanden alle 14 Tage, am Sonntag vormittag, oder am Abend eines Wochentages auf dem Schulhof und dem Hafenplatz statt.

Feuerwehrmänner bei einer Übung mit Steigleitern am Steigeturm.

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Auskunft erbeten/Gesucht werden Erinnerungen an die Schulzeit in Liebstadt Lehrer Kongehl mit unser Schulentlassungsfeier 27.03.1943 Wer erkennt sich darauf und kann sich noch an den Tag erinnern? Bitte meldet Euch bei: Hannetti Kluthe geb. Geng Wupperstr. 130 42651 Solingen Tel. 0212/10916

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Auskunft erbeten/Gesucht werden Saalfeld/Ostpreußen: Ruderjugend im Bootshaus. Wer erkennt jemanden? Mitteilungen bitte an: Erika Jahr Hermann-Löns-Str. 7 63477 Maintal Tel.. 06181/46669

Der Ehrenhain in Altstadt Noch immer fließt die Liebe zu Füßen des Ehrenhains in Altstadt, wenngleich ruchlose Hände die Tafeln mit den Namen der Gefallenen zerstört haben. In Sichtweite der evangelischen Kirche waren hier einst die Namen derjenigen in dem Mauerwerk aus Feldsteinen verewigt worden, die im Ersten Weltkrieg aus diesem Kirchspiel ihr Leben opferten. Deshalb die rührende Anteilnahme der Bevölkerung, die den Altstädter Ehrenhain zu einem Schmuckstück des Blick vom Ehrenhain auf die Altstädter KirOrtes gestalteten. Das Land dafür an che Foto: Radzimanowski der Chaussee von Alt Christburg nach Riesenburg war ein Geschenk des Fürsten zu Dohna an die Gemeinde. Der Hain bekam die Form des Ordenskreuzes und wurde durch eine lebende Heck aus Hainbuche abgeschlossen. Für jeden Gefallenen des Kirchspiels pflanzte man zudem eine Eiche, die mit einem Namenskreuz versehen wurden. Wer kann sich noch an die Namen der Gefallenen erinnern, die auf den Tafeln standen, oder hat noch Informationen zur Einweihung des Denkmals? Zuschriften bitte an K. Radzimanowski, F.-Dam-Str. 19, 15345 Eggersdorf

Angehörige/Nachkommen von Bohlmann, Auguste-Maria geb. Fuchs. Letzter Wohnort 1941: Insterburg. Schernau, Anneliese geb. Gniffke (Fuchs) aus Hagenau Nachricht bitte an: Helga Kömpel, geb. Fuchs (Pflegekind der Familie Willi und Lina Helbing/Hagenau) Lutherstraße 5, 36251 Bad Hersfeld, Tel. 06621/796886 82

Die Redaktion informiert A l l e Familienanzeigen n u r an Elisabeth Krahn, Marienwerder Allee 106, 29225 Celle, senden. Für Anzeigen, die an andere Adressen geschickt werden, kann für eine Veröffentlichung k e i n e Garantie übernommen werden. Sollten in Familienanzeigen Anrufe gewünscht werden, diese bitte durch Tel.-Nr. innerhalb der Glückwünsche angeben. Im anderen Falle gilt der Datenschutz. Einsendeschluß für die nächste MHN-Ausgabe ist der 08. Oktober 2005.

Familienchronik Wir gratulieren 98 Jahre Kattoll, Clara geb. Seher aus Slollwitten, jetzt An der Burg 28, 51580 Reichshof am 23. Februar 2005. Herzliche Glückwünsche von Deinen Töchtern mit Familien 95 Jahre Schramke, Herbert aus Gerswalde, jetzt Hauptstr. 15, 31707 Heeßen am 12. Juni 2005. Es gratulieren recht herzlich und wünschen noch viele Jahre im Kreis der Familie, alle Angehörigen und alle Bekannten aus Gerswalde, Lixainen und Rotzung 92 Jahre Steiner, Lotte geb. Kiwitt aus Nikkelshagen am 10. Mai 2005. Nachträglich alles Gute, Gesundheit und Zufriedenheit wünscht Dir Frieda Gutt 90 Jahre Hermann, Gertrud geb. Meier aus Gerswalde, jetzt Meisenweg 27, 23843 Bad Oldesloe am 3. August 2005. Es gratulieren recht herzlich die Kinder und Enkel aus der Heimat Ostpreußen und alle anderen Verwandten und Bekannten aus Gerswalde, Lixainen und Rotzung

89 Jahre Binding, Willy aus Himmelforth, jetzt Am Rötschberg 17, 50127 Bergheim/Erft am 8. August 2005. Der Vorstand gratuliert mit guten Wünschen und Wohlergehen. Danke für die geleistete Arbeit. Mit vielen guten Wünschen für das neue Lebensjahr, vor allem Gesundheit, schließen sich viele Landsleute an Malkowska, Erna geb. Weiss, Roje, PL 14-305 Boguchwaly/Royen-Reichau am 1. Juli 2005. Herzliche Geburtstagsgrüße 88 Jahre Ruschkowski, Gustav, Hadebornerstr. 22, 35460 Staufenberg/Hessen - Unserem Vater, Schwiegervater und Opa gratulieren wir recht herzlich und wünschen viel Glück und alles Gute im neuen Lebensjahr. Bleib wie Du bist, gesund und munter. Die Kinder Ulla Weil und Familie, Gerd Ruschkowski und Familie 86 Jahre Braun, Frieda geb. Weidner aus Gerswalde am 16. Juni 2005. Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen und Bekannten aus Gerswalde, Lixainen und Rotzung

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Familienchronik Marklein, Margarete geb. Nettelroth aus Gr. Hanswalde, jetzt Pastor Schröder Str. 33, 24768 Rendsburg am 14. Mai 2005

Läding, Waltraud geb. Marx aus Gerswalde, jetzt Lärchenweg 6, 21407 Deutsch-Evern am 12. Juni 2005. Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen und Bekannten aus Ritter, Kurt, aus Reichertswalde, Gerswalde, Lixainen und Rotzung jetzt am Kantorberge 23, 37581 Bad Gandersheim am 12. Juni. Es gratu- Radeck, Hildegard geb. Werfel aus liert recht herzlich und wünscht beste Kl. Kanten, jetzt Broekmanstr. 7, Gesundheit Fritz 40885 Ratingen, am 29. Mai 2005 Schwan, Gertrud geb. Schidlowski aus Paradies, Ostpreußenstr. 36, 41515 Grevenbroich am 14. April 2005. Herzliche Glückwünsche und noch viele Jahre Gesundheit wünschen Tochter Monika, Schwiegersohn Willi sowie die Enkel Tanja und Torsten

Ripka, Ida geb. Scheffler aus Gr. Arnsdorf, jetzt Str. d. Einheit 37, 39387 Hornhausen, Tel.: 03949/ 98463 am 23. September 2005. Es gratulieren Deine Freunde aus Berlin

Schaar, Dorothea geb. Kaminski aus Gerswalde, jetzt Hirschbergstr. 16, 74189 Weinsberg am 6. Juli 2005. Es 85 Jahre gratulieren recht herzlich alle AngehöAuiving, Lisbeth geb. Schuppien aus rigen und Bekannten aus Gerswalde, Katzendorf, jetzt Kamen/Westf. am Lixainen und Rotzung 10. Mai 2005. Für das neue Lebensjahr alles Gute, Gesundheit und GotWölk, Erna geb. Müller, aus Reitessegen wünschen Deine Cousinen chertswalde-Weeskenitt, jetzt Stolund Cousins per Str. 29, 23689 Pansdorf, am 11. Jahr, Erika am 21. August 2005. Der Juni Vorstand gratuliert und dankt für die 83 Jahre geleisterte Arbeit Kuschmierz, Hilde geb. Lipkowski Morgenroth, Horst aus Loepen, jetzt aus Saalfeld, jetzt Förderstr. 23, Gobertring 20, 37276 Meinhard, Tel.: 45356 Essen wurde am 15. Mai 2005 05651/ 70385 am 15. April 2005. Es 83 Jahre jung. Herzliche Glückwüngratulieren recht herzlich Deine Ehe- sche, viel Gesundheit und weiterhin frau Charlotte, Tochter Birgit und En- viel Freude im und am Leben wünschen Dir Deine Tochter Sigrid, kelchen Saskia Schwiegersohn Franz sowie die EnWölk, Paul, aus Reichertswalde- kel Markus und Volker Weeskenitt, jetzt Stolper Str. 29, Lotte, Hedwig, geb. Liedtke, aus Rei23689 Pansdorf, am 11. Mai chertswalde, jetzt Kolberger Str. 8, 23689 Pansdorf, am 17. Mai 84 Jahre Gehrmann, Ella, jetzt Cäcilienstr. 29, 55249 Eschweiler am 20. September Nettelroth, Gisela aus Gr. Hanswal2005. Es gratulieren herzlich Inge, de, jetzt Pastor Schröder Str. 7, Anneliese und Brigitte 24768 Rendsburg am 12. Mai 2005

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Familienchronik 82 Jahre Mohrungen am 30. September 2005. Erlich, Helene geb. Jablinski aus Herzliche Geburtstagsgrüße Sorbehnen, jetzt Lindener Str. 19,27726 Worbswede am 9. Juni Roggenkamp, Frieda, geb. Steckel, 2005 aus Reichertswalde, jetzt Eutiner Str. 45a, 23689 Pansdorf, am 8. Juni Jung, Irmgard geb. Fürst aus Gr. Hanswalde und Gerswalde, jetzt 80 Jahre Waidhofener Str. 29, 78532 Tuttlingen Deack, Elfriede geb. Meißner aus 14, am 13. Mai 2005 Gerswalde, jetzt Holtenerstr. 69, 46539 Dinslaken am 9. August 2005. Kögler, Helene geb. Rekittke aus Es gratulieren recht herzlich alle AnTerpen, jetzt Lindenstr. 6, 19069 Bar- gehörigen und Bekannten aus Gersner- Stück am 7. Oktober 2005. Herz- walde, Lixainen und Rotzung liche Glückwünsche von Helmuth und Käte Fritzke Entz, Christel hat am 13. Juli 2005 Geburtstag. Bewohner und Freunde Poddig, Karl aus Himmelforth, jetzt Schwalgendorfs gratulieren sehr Christian-Grabbe-Str. 1, 37186 Morin- herzlich ihrer Mitbürgerin und bleiben gen feierte am 1. April 2005 seinen mit ihr verbunden im gemeinsamen Geburtstag. Alles Gute für das neue Tun für unsere deutsche Heimat am Lebensjahr und noch viele schöne Geserich. Diesen Grüßen schließen Jahre wünschen Ehefrau Anneliese sich an u.a. an: Werner Zerulla, der sowie die beiden Söhne Peter und am selben Tag seinen 82. Geburtstag Marko, und alle Familienangehörigen begeht, Fam. Pappei, Fam Zeratzki, Gertrud Henkelüdicke geb. Zeratzki, Urner, Rosemarie geb. Kallien aus Stephan und Christa Urra geb. SakKl. Kanten, jetzt Holzbachstr. 18, schewski, Frida Hasse geb. Balk, App. 73, 82110 Unterpfaffenhofen am Ewald Reisberg und Kersten Radzi28. Mai 2005 manowski 81 Jahre Engelhardt, Ursula, geb. Wittcke, aus Reichertswalde, jetzt Rohrhaldenstr. 9, 72108 Kiebingen, am 16. April. Herzlichen Glückwunsch von Fritz

Klosinka, Hildegard geb. Entz, ul. Kwiatowa 24, PL 14-320 Zalewo/ Saalfeld am 3. Juni 2005. Herzliche Geburtstagsgrüße

Meißner, Ruth geb. Klautke aus Liebstadt, jetzt Otto Str. 4, 64347 GriesFeigel, Gertrud geb. Diesing aus Gr. heim am 5. Juli 2005 Hanswalde, jetzt Jägerwinkel 15, 24214 Gettorf am 14. Mai 2005 Preuß, Editha aus Gr. Hanswalde, jetzt Triftstr. 62, 14913 Jüterbog, am Juhre, Helene, geb. Müller, aus Rei- 16. August 2005 chertswalde-Weeskenitt, jetzt Rohlsdorfer Weg 18, 23689 Techau, Trosien, Werner aus Gr. Hanswalde, am 4. Juni jetzt Hauptstr. 24, 38855 Silstedt, am 23. Mai 2005 Kutarba, Frieda geb. Sankowski, ul. Mazowiecka 14, PL 14-300 Morag/ Werner, Frieda, Buschhüttener Str.

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Familienchronik 29, 57223 Koentztal am 7. Oktober Geburtstagsgrüße! 2005. Es gratulieren herzlich Inge und Brigitte Siemaszko, Elli geb. Böhnke aus Eichwerder, jetzt ul. Ostrodzka 3, PL Wilkening, Elisabeth geb. Griepen- 14-330 Maldyty/Maldeuten am 30. Jutrog aus Mohrungen, jetzt Tietzstr. li 2005. Herzliche Glückwünsche von 17, 31135 Hildesheim am 28. Juni Cousine Käte und Helmuth Fritzke 2005. Herzliche Glückwünsche, Gesundheit und alles Gute für das neue Wellhausen, Anneliese geb. Bolz aus Lebensjahr wünschen dir von gan- Linkenau, jetzt Albert-Schweitzer-Str. zem Herzen deine Kinder sowie deine 3, 29549 Bad Bevensen, SeniorenreEnkel Christian, Ann-Kathrin und Yan- sidenz am 11. April 2005. Es grüßen nic herzlich Bruder Heinz mit Ruth, Schwester Erna und Nichte Hildegard Witt, Frieda geb. Kleber aus Mitteldorf, jetzt Hermann-Weyl-Str. 42, 78 Jahre 25336 Elmshorn am 22. September Jürgen, Hildegard, geb. Tobinski, aus 2005. Es gratulieren und wünschen Reichertswalde, jetzt Katzbachstr. 3, alles Gute Dein Gerhard, Geschwi- 23683 Scharbeutz, am 23. Mai ster, Schwäger, Schwägerin sowie Kaminski, Margarete geb. Wirth aus Kinder, Schwiegerkinder und Enkel Gr. Hanswalde, jetzt Am Schmandsack 32, 44225 Dortmund am 25. Mai 79 Jahre Aust, Gerhard, aus Reichertswalde, 2005 jetzt Breslauer Str. 28, 58540 Meinerzerhagen, am 12. Juni Krebs, Christel geb. Plomann aus Kl. Hanswalde, jetzt Kreftenscheer Str. Bauermeister, Gertrud geb. Brandt 5, 44793 Bochum am 19. Juni 2005 aus Heinrichsdorf, jetzt Petersburger Str. 54, 29223 Celle am 31. Okto- Kwiatkowska, Klara geb. Doppelber 2005. Herzlichen Glückwunsch stein, ul. Pulaskiego 39/10, PL 14-300 von Cousine Käte und Helmuth Fritz- Morag/Mohrungen am 1. Oktober ke 2005. Herzlichen Glückwunsch! Geßner, Gerda geb. Kindler aus Gerswalde, jetzt Beethoven Ring 25, 30989 Gehrden am 21. Juni 2005. Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen und Bekannten aus Gerswalde, Lixainen und Rotzung

Magdalinski, Ingo aus Heinrichsdorf, jetzt Karl Liebknecht Str. 10 A, 06642 Nebra/Unstrut am 21. August 2005

Meier, Gertrud geb. Nadolny aus Gerswalde, jetzt Quedlinburger Str. Grygorowicz, Genowefa geb. Krull, 32, 12627 Berlin am 18. September Kadzie/Eichhorst, PL 14-332 Polowi- 2005. Es gratulieren recht herzlich alte/Pollwitten am 13. August 2005. Al- le Angehörigen und Bekannten aus Gerswalde, Lixainen und Rotzung les Gute zum Geburtstag! Metz, Helena geb. Jendernalik, ul. Migdal, Irmgard geb. Werfel aus Kl. Traugutta 5/4, PL 14-320 Zalewo/ Kanten, jetzt Broekmanstr. 7, 40885 Saalfeld am 15. Juni 2005. Herzliche Ratingen am 23. Mai 2005

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Familienchronik Silberbach, Siegfried aus Liebe- Förster, Kurt aus Herzogswalde, mühl, Schüler der Mittelschule Saal- jetzt Röntgenstr. 23, 38518 Gifhorn feld, jetzt Wolfgang Borchert Str. 2, am 15.Juni 2005 52146 Würdelen am 21. Juli 2005 Grobe, Güldane geb. Goldwner aus Wölk, Gerhard, aus Reichertswalde- Auer, jetzt Plochinger Str. 22, 40253 Weeskenitt, jetzt Kolbenzeil 8, 69126 Düsseldorf am 11. Juni 2005 Heidelberg, am 23. Juni Gudella, Erika geb. Fischer aus Gr. 77 Jahre Hanswalde, jetzt Lönsweg 64, 32791 Gleibs, Gerhard aus Gr. Hanswalde, Lage-Hagen am 4. Juli 2005 jetzt Am Römerbrunnen 21, 79189 Bad Krozingen am 23. Juni 2005 Klann, Ruth aus Gerswalde, jetzt Quellenhofstr. 70, 34127 Kassel am Gosch, Irmgard geb. Philipsen aus 15. Juni 2005. Es gratulieren recht Saalfeld, jetzt Falkenburger Str. 54, herzlich alle Angehörigen und Be23795 Bad Segeberg am 28. Juli 05 kannten aus Gerswalde, Lixainen und Rotzung Heling, Walther aus Lindenhof, jetzt Karl Platz Str. 56, 41812 Erkelenz am Kornitzki, Fritz aus Kl. Hanswalde, 14. Mai 2005 jetzt Am Frerkshof 27, 33647 Bielefeld am 19. Juni 2005 Mertins, Kurt aus Auer, jetzt 318 Ch. Poissant Lac St. Paul, Que. JOW IKO Kötzing, Rudolf aus Gr. Hanswalde, Canada am 6. Juni 2005. Herzliche jetzt Zum Uhlenberg 13, 21400 ReinGrüße in die Ferne! storf OT. Horndorf am 30. Juli 2005 Szkudelska, Elfriede geb. Entz, ul. Zeromskiego 10/8, PL 14-320 Zalewo/Saalfeld am 25. September 2005. Herzliche Glückwünsche von Inge und Brigitte

Schmidt, Ida, geb. Tobinski, aus Reichertswalde, jetzt Griedeler Str. 11, 35519 Rockenberg, am 27. April

Böhnke, Heinz aus Eichwerder, jetzt Szymonowo/Simnau, PL 14-330 Maldyty/Maldeuten am 12. Juli 2005. Alles Gute von Cousine Käte und HeImuth Fritzke

Berg, Joachim aus Banners, am 19. Juli 2005. Es gratuliert der Vorstand und dankt für die geleistete Arbeit

Watkowska, Christel geb. Studzinski, Badki, PL 14-320 Zalewo/Bündtken Winnicke, Ellen geb. Kiesow aus Saalfeld am 29. September 2005. Liebwalde, jetzt Heilbronner Str. 21, Herzliche Grüße! 10711 Berlin. Herzliche Geburtstagsgrüße von der lieben Verwandtschaft 75 Jahre Backhaus, Helga geb. Petrowski aus Gerswalde, jetzt Viktoria Str. 52 b 76 Jahre Bochno, Margarete geb. v. Cyrson, 32423 Minden am 27. August 2005. Dobrzyki/Weinsdorf, PL 14-320 Zale- Es gratulieren recht herzlich alle Anwo/Saalfeld am 26. Oktober 2005. gehörigen und Bekannten aus GersHerzliche Grüße! walde, Lixainen und Rotzung

Böhnke, Hans aus Zöpel, jetzt Bahn-

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Familienchronik hofstr. 3, 07973 Greiz/Thür. am 23. September 2005. Herzlichen Glückwunsch von Cousine Käte und Helmuth Fritzke

Stefan und Urenkelin Larissa. Das Geburtstagskind ist 2. Vorsitzender der Landsmannschaft Ost- u. Westpreußen in Gunzenhausen

Buczynska, Elfriede geb. Wollmann, Plac Wolnosci 3/10, PL 14-300 Morag/Mohrungen am 31. August 2005. Alles Gute!

74 Jahre Habicht, Helmut aus Reichertswalde, jetzt Montanusstr. 18, 51373 Leverkusen, am 16. April

Plesse, Elli geb. Preuß aus Kl. Hans- Kalkau, Waltraud geb. Dzimbritzki walde, jetzt Pommrnring 19, 38553 aus Gerswalde, jetzt SchießgarWasbüttel am 11. Juni 2005 tenstr. 24, 63303 Dreieich am 31. August 2005. Es gratulieren recht herzRadtke, Erwin aus Motitten, jetzt lich alle Angehörigen und Bekannten 46325 Borken am 18. März 2005. aus Gerswalde, Lixainen und RotHerzliche Geburtstagsgrüße nach- zung träglich von den Radtkes nebst Partner aus Ebenau. BB. Mischke, Helga geb. Josewski aus Siemiany/Schwalgendorf am 10. Mai Rohder, Ernst aus Gerswalde, jetzt 2005. Herzliche Glückwünsch Friedrich-Eck-Str. 13, 98704 Langewiesen am 9. August 2005. Es gratu- Niemczyk, Edith geb. Rossmann aus lieren recht herzlich alle Angehörigen Herzogswalde, jetzt Schützenstr. 11, und Bekannten aus Lixainen und Rot- 45699 Herten am 16. Mai 2005. Es zung gratulieren ganz herzlich Ingrid, Reinhard, Janine und Georg und selbstSelack, Karl aus Liebstadt, jetzt Sa- verständlich auch Dein Detlev lamanderweg 8, 45475 Mülheim/Ruhr am 22. August 2005. Der Vorstand Pregel, Else geb. Roller aus Gr. gratuliert und wünscht weiterhin Hanswalde, jetzt Danziger Weg 7, Wohlergehen verbunden mit einem 88427 Bad Schussenried am 25. Mai Dankeschön für die geleistete Arbeit 2005 Siebeneicher, Hilda geb. Heinowski aus Himmelforth, jetzt Paul-Engelhard-Weg 61, 48167 Münster am 23. Juni 2005. Zum Geburtstag gratuliert und wünscht alles Gute Dein Sohn Udo

Przywara, Gerda aus Liebstadt, jetzt Rosenstr. 12, 23714 Malente am 20. Mai 2005

Schmöde, Hildegard, geb. Heller (Klein) aus Reichertswalde, jetzt Stolper Str. 10, 23689 Pansdorf, am Thiede, Fritz aus Koschainen, zu- 12. Mai letzt wohnhaft in Löpen, jetzt Nürnberger Str. 10, 91710 Gunzenhausen, Spycher, Waltraud geb. Glaeske aus Tel.: 09831/3049 am 16. November Kl. Hanswalde, jetzt Heidligstr. 609, 2005. Es gratulieren und wünschen CH 8173 Neerach am 13. August alles Liebe und Gute, vor allem Ge- 2005 sundheit, Ehefrau Mariechen, Sohn Fritz mit Wilma, Enkelin Stefanie mit Westphal, Helga aus Gr. Hanswal-

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Familienchronik de, jetzt Ahornstr. 24, 45134 Esse- Deutschen Einheit 18, 39326 Wolmirnam 9. August 2005 stedt am 8. Mai 2005 73 Jahre Backhaus, Gieselheid geb. Dahm aus Gr. Hanswalde, jetzt Humboldtstr. 34, 06618 Naumburg am 8. Mai 2005

72 Jahre Bendiks, Felizitas geb. Kaminski aus Gerswalde, jetzt Hirschbergstr. 9, 74189 Weinsberg am 4. September 2005. Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen und Bekannten aus Baek, Erwin, Pudlowiec/Paudelwitz, Gerswalde, Lixainen und Rotzung PL 82-451 Myslice/Miswalde am 23. Juni 2005. Herzliche Geburtstagsgrü- Kaminski, Franciszek, Zawroty/ ße! Schwenkendorf, PL 14-307 Slonecznik/Sonnenborn am 13. Juni Baum, Hildegard geb. Greger aus 2005. Herzliche Geburtstagsgrüße Zöpel, jetzt Zum Hammelsberg 12, 66706 Perl am 16. August 2005. Klimowicz, Irena geb. Krolzig, BarteHerzlichen Glückwunsch zum Ge- zek/Bärting, PL 14-307 Slonecznik/ burtstag und alles Liebe wünscht Dir Sonnenborg am 13. Juni 2005. HerzliDeine Familie aus Perl, Nürnberg und che Geburtstagsgrüße! Dublin. Herzliche Grüße auch von Lewandowski, Horst, Zawroty/ Deinen Heimatfreunden Schwenkendorf, PL 14-331 Zabi Eckruth, Horst aus Gerswalde, jetzt Rog /Horn, am 3. Juni 2005. HerzliHornstieg 9, 21683 Stade-Bützfleeth che Geburtstagsgrüße! am 14. September 2005. Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen Müller, Anneliese geb. Barwig aus und Bekannten aus Gerswalde, Lixai- Saalfeld, jetzt Scharmbeckstotelerstr. 144, 27711 Osterholz-Scharmbeck nen und Rotzung am 12. September 2005. Herzliche Lange, Herta geb. Appel aus Gr. Glückwünsche von Inge und Gitte Hanswalde, jetzt Kupferlohr 10, Henryk (Herbert 99762 Neustadt b. Nordhausen am 6. Pruszkowski, Preuß), ul. Herdera 3/9, PL 14-300 Mai 2005 Morag/Mohrungen am 30. Juli 2005. Prochnicka, Irmgard geb. Czechle- Herzliche Geburtstagsgrüße! ba, Bartezek/Bärting, PL 14-307 Slonecznik/Sonnenborn am 6. Septem- 71 Jahre Baumann, Gerda, geb. Liedtke, aus ber 2005. Herzliche Grüße! Reichertswalde, jetzt Holsteiner Sebode, Irmgard geb. Przetak aus Chaussee 327, 22457 Hamburg, am Mohrungen, jetzt Ostdeutsche Str. 30. April 14 A, 27619 Schiffdorf am 9. Septem- Eisermann, Fritz, aus Reichertswalber 2005. Herzliche Glückwünsche de, jetzt Hansvägen 12, 79232 Mora von Deinen Geschwistern und der üb- (Schweden) am 28. Juni rigen Familie Evers, Grete, geb. Albrecht, aus ReiWallstab, Waltraud geb. Krajewski chertswalde, jetzt Haus Nr. 3, 23623 aus Kl. Kanten, jetzt Straße der Schwochel, am 10. Juni

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Familienchronik Fieker, Hertha geb. Brandt aus Heinrichsdorf, jetzt 29223 Celle am 26. Juni 2005. Es gratulieren herzlich Cousine Käte und Helmuth Fritzke

jetzt Kösliner Str. 35, 38124 Braunschweig am 14. Juli 2005. Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen und Bekannten aus Gerswalde, Lixainen und Rotzung

Graw, Ulrich, ul. Przemyslowa 13, PL 14-330 Maldyty/Maldeuten am 2. Juli Böhnke, Willi aus Hülsenhof, jetzt 2005. Herzliche Geburtstagsgrüße! Am Wilhelmschacht 3, 66773 Schwalbach am 30. Oktober 2005. HerzliHellmann, Waltraud geb. Schwarz chen Glückwunsch von Cousine Käte aus Gr. Hanswalde, jetzt Florianstr. und Helmuth Fritzke 1, 70188 Stuttgart am 24. Mai 2005 Braczek, Gerda geb. Schliffke aus Kulik, Ewald, ul. Lesna 16/8, PL 14- Gerswalde, jetzt Am Delften 3, 25704 300 Morag/Mohrungen am 1. Juli Meldorf am 19. August 2005. Es gra2005. Herzliche Geburtstagsgrüße! tulieren recht herzlich alle Angehörigen und Bekannten aus Gerswalde, Nadolny, Karl aus Gerswalde, jetzt Lixainen und Rotzung Kopenhagener Str. 71, 10437 Berlin am 27. Juli 2005. Es gratulieren recht Düttchen, Gisela geb. Janz aus Motherzlich alle Angehörigen und Be- halen b. Alt-Christburg, jetzt Am Ehkannten aus Gerswalde, Lixainen und renmal 17, 46282 Dorsten am 29. Juli Rotzung 2005. Es gratulieren ganz herzlich Ehemann Werner, Sohn Jörg, Tochter Neumann, Margot geb. Josewski aus Birgit, Schwiegertochter Annette und Schwalgendorf, jetzt Steinbergstr. Enkelin Julia. Ebenfalls wünschen al26, 28790 Schwanewede am 10. Mai les Gute und viel Gesundheit dein 2005 Bruder, deine Schwägerin sowie alle Anverwandten Schikowsky, Fritz aus Reichertswalde, jetzt Mühlenstr. 43, 23689 Te- Greger, Traute aus Zöpel, jetzt 1a, chau am 30. August 2005 rue C.E. Amiot, F-68130 Altkirch, Frankreich, am 25. August 2005. Schrempp, Ruth geb. Przetak aus Herzlichen Glückwunsch zum 70. GeMohrungen, jetzt Hauptstr. 11A, burtstag von Deinen Kindern mit Fa78244 Gottmadingen am 9. Juni milien sowie Deinen Schwestern mit 2005. Herzliche Geburtstagsgrüße Familien und Verwandten nachträglich von Deinen Geschwistern und der übrigen Familie Jeschawitz, Gerhard aus Mohrungen, A.H. Str., jetzt 76448 DurmersSchröter, Klaus aus Liebstadt, jetzt heim b. Karlsruhe. Es gratulieren Unterer Markt 7, 94149 Kößlarn am recht herzlich Deine Ehefrau, Kinder 26. August 2005 und Enkel. Wir wünschen Dir alles Gute und beste Gesundheit Wölk, Ruth geb. Gmerek, Pronie, PL 82-451 Mysloce/Miswalde am 21. Ju- Klann, Günther aus Gerswalde, jetzt ni 2005. Herzliche Geburtstagsgrüße! Steinheim am 29. Juni 2005. Es gra70 Jahre tulieren ganz herzlich Deine Frau HilBeckner, Oswin aus Gerswalde, de mit Kindern und Enkeln, sowie

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Familienchronik Deine Geschwister Ruth und Ernst Stendal, am 20. April mit Familie Schönsee, Eckard, aus ReichertsMahlau, Helmuth aus Weinsdorf, walde-Weeskenitt, jetzt Waidmannsjetzt Senator-Meier-Str. 19, 31515 ruhberg 2, 25548 Rosdorf, am 24. Wunstorf am 25. Mai 2005. Es gratu- April lieren nachträglich Ehefrau Ingrid, Kinder mit Partner und Enkel 68 Jahre Beilecke, Ingelore geb. Dahm aus Sendzik, Waltraud geb. Josewski aus Schwalgendorf, jetzt Zum Roggen- Gr. Hanswalde, jetzt Heinrich Heine hof 12, 22885 Barsbüttel am 2. Mai Str. 25, 06618 Naumburg/Saale am 2005. Besonders herzlich gratulieren 28. Mai 2005 die Familien Gerhard Mischke und 67 Jahre Helmut Neumann Korn, Alfred, aus Reichertswalde, Wiedwald, Erhard aus Waltersdorf, jetzt Staffelfelder Str. 20, 39596 Arnejetzt Waldweg 23, 28832 Achim-Ba- burg, am 7. Mai den am 22. Juli 2005. Der Vorstand gratuliert und wünscht Wohlergehen Plomann, Hans aus Kl. Hanswalde, weiterhin. Ein Dankeschön für die ge- jetzt Bielefelder Str. 2, 44652 Herne leistete Arbeit am 25. Juli 2005 Winter, Ursel geb. Malke aus Görken, jetzt Sydlitzstr. 16 a, 10557 Berlin am 17. August 2005. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute von Gisela Schulz

Scharein, Ruth geb. Jedamski aus Bagnitten, jetzt Lindenstr. 25. 19069 Barner-Stück am 23. September 2005. Herzlichen Glückwunsch unserer Schwägerin von Helmuth und KäWolter, Lotte geb. Wohlgemuth aus te Fritzke Gubitten, jetzt Westpreußenstr. 3, 37574 Einbeck am 13. Juli 2005. Zum 66 Jahre besonderen Geburtstag gratuliert Petraschewsky, Harry, aus Wiese, herzlich Deine Mutter jetzt 23623 Grebenhagen, am 6. Juni 69 Jahre Dzimbritzki, Walter aus Gerswalde, jetzt Rostocker Str. 5, 18209 Bad Doberan am 29. September 2005. Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen und Bekannten aus Gerswalde, Lixainen und Rotzung

Pollmann, Hannelore geb. Roller aus Gr. Hanswalde, jetzt Grinnenstein 56, 37603 Holzminden am 15. Juli 2005

Rogucki, Gerd, aus Reichertswalde, jetzt Schafgegend 29, 28757 Bremen, Gallei, Rudi aus Gr. Hanswalde, jetzt am 25. April Hauptstr. 3, Vietze, 29478 Höhbeck 65 Jahre am 28. Juli 2005 Berg, Gerda, am 28. März 2005. Der Korn, Werner, aus Reichertswalde, Vorstand gratuliert und dankt für die jetzt Sturmholzsiedlung 14, 39576 geleistete Arbeit

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Familienchronik Müller, Hans-Hermann und Anneliese geb. Barwig aus Saalfeld feiern ihre Goldene Hochzeit am 20. Mai 2005 in Scharmbeckstoteler Str. 144, 27711 Schröter, Helmuth aus Koschainen Osterholz-Scharmbeck. Es gratulieund seine Ehefrau Martha geb. Hupe, ren die Schwestern Inge und Gittemit jetzt Wolfgang-Borchert- Str. 8, 38239 Familien Salzgitter, feiern am 23. Juni 2005 ihre Diamantene Hochzeit. Viel Ge- Szebronski, Helmut aus Königsdorf sundheit und noch viele gemeinsame und Ehefrau Alice geb. Krone feiern Jahre wünschen Eure Kinder, Enkel am 19. August 2005 ihre Goldene und Urenkel Hochzeit in Masch 8, 39340 Haldensleben. Es gratuliert herzlich Schwester Grete mit Familie. Wir wünschen dem Jubelpaar noch recht viele Jahre erfüllt mit Gesundheit und ZufriedenGoldene heit

Diamantene Hochzeit

Hochzeit Klein, Kurt aus Georgenthal und seine Frau Dora geb. Kuhn aus Sommerfeld, Krs. Pr. Holland, feiern am 27. Mai 2005 ihre Goldene Hochzeit. Es gratulieren von ganzem Herzen die Kinder und Geschwister mit Familie. Jetzt wohnen sie in Warksow auf Rügen, Haus Nr. 6

Thiede, Fritz aus Koschainen, zuletzt wohnhaft in Löpen, und Ehefrau Mariechen feiern am 1. Oktober 2005 ihre Goldene Hochzeit. Es gratulieren ihnen und wünschen alles Gute und noch viele gemeinsame gesunde Jahre Sohn Fritz mit Wilma, Enkelin Stefanie mit Stefan und Urenkelin Larissa

Marquardt, Gustav aus Reichau und seine Ehefrau Trude geb. Kessel feiern am 28. Mai 2005 ihre Goldene Hochzeit. Jetzt wohnhaft in Kleisiedlerweg 8, 22880 Wedel. Es gratulieren alle Teilnehmer des Reichauer Treffens und wünschen noch viele gesunde Jahre

Wagner Theo aus Royen und seine Ehefrau Inge geb. Widdorf feiern am 13. August 2005 ihre Goldene Hochzeit. Jetzt wohnhaft in Zwickmöhlen 21, 22844 Norderstedt. Es gratulieren alle Teilnehmer des Reichauer Treffens und wünschen noch viele gesunde Jahre

Achtung! Neue Adresse der 2. Redakteurin! Elisabeth Krahn Marienwerder Allee 106, 29225 Celle Telefon 0 51 41/9 09 07 83

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DENKE, DASS ES EIN LEBEN GIBT UND DASS ES EINEN TOD GIBT, DENKE, DASS ES SELIGKEIT GIBT UND DASS ES GRÄBER GIBT. SEI NICHT VERGESSLICH, SONDERN DENKE DARAN Robert Walser, Dichter

Heimgerufen wurden Böhnke, Alfred aus Zöpel verstarb am 17. 02.2005 im 85. Lebensjahr. Im Gedenken: sein Patenkind Hildegard Lüders aus Gr. Wilmsdorf Bolz, Heinz aus Linkenau, geb. am 15.03.1925, verstarb ganz plötzlich am 9. Mai 2005. In Liebe und Dankbarkeit trauern um ihn seine Frau Ruth Bolz geb. März, Bergisch-Gladbacher-Str. 460, 51067 Köln, Harald und Angelika mit Annika und Kerstin, seine Schwestern Anneliese und Erna und Nichte Hildegard Budnick, Renate geb. Kösling, geb. am 20.05.1927 verstorben am 16. Februar 2005. Im Namen von allen Angehörigen, Fritz Budnick, Korumhöhe 3, 45307 Essen, Achim Budnick und Sabine Teuner, Hella und Hans Kruschinski Fleischfresser, Elisabeth, geb. Reiss aus Saalfeld ist am 25. 11. 2004 im Alter von 78 Jahren verstorben. Es trauern Karl Fleischfresser und die Söhne Jens und Andreas, Overatherstr. 4, 51109 Köln Hering, Helga geb. Werner aus Taabern, geb. am 17.03.1927 verstarb unerwartet am 1. April 2005. In Liebe und Dankbarkeit nimmt Abschied von ihr Ehemann Gerhard Hering, Im Dorf 11, 31319 Gretenberg Jehle, Gertrud geb. Jackstell aus Sassen, geb. am 28.02.1923 verstarb am 11. Februar 2005, kurz vor Vollendung ihres 82. Lebensjahres. Sie wird betrauert von ihrer Tochter mit Familie und ihrer jüngeren Schwester Lotte Heller aus Bad Iburg. Ihrer gedenken

auch die Jugendfreundinnen aus Sassen und Löpen Jokait, Erika geb. Wiechert aus NeuBestendorf, geb. am 7.10.1922, verstorben am 19. März 2005. In Liebe und Dankbarkeit haben wir Abschied genommen. Tochter Ingrid Buß, Am kl. See 44, 23701 Eutin mit Familie, Schwester Hella mit Familie, sowie allen Angehörigen Mathiak, Anneliese geb. Dziembowski aus Gr. Hanswalde, verstarb schon im Dezember 2002 Melcher, Else geb. Maroß aus Mohrungen, geb. am 22.10.1924 verstarb am 20. Februar 2005 im Alter von 80 Jahren. Sie lebte, seit einiger Zeit erblindet und schwer erkrankt im eigenen Haus an der Nordsee mit ihrem Ehemann, in dessen Armen sie dann auch ruhig entschlief. Neben ihrem Mann trauern auch Tochter Corinna, Schwiegersohn, Enkel und ihre Schwester Ingrid sowie Anverwandte Merke, Else geb. Janke aus Gr. Hanswalde verstarb am 6.03.2005 im Alter von 84 Jahren. Es trauern ihre vier Söhne mit ihren Familien sowie alle Angehörigen. Traueranschrift: Herrn Merke, Rödgener Str. 25, 04509 Schenkenberg Schielke, Werner Max, geb. am 16.06.1927 in Saalfeld, verstarb plötzlich und unerwartet am 14. Februar 2005 im Alter von 77 Jahren. Es trauern um ihn seine Ehefrau Margot, seine drei Kinder nebst Partnern, seine sieben Enkel sowie seine Geschwister, Verwandte und Freunde Schmidt, Heinz aus Lixainen, geb. 21.12.1923 in Motitten. Seit Januar 1945 ist unser Bruder als Uffz., Angehöriger der 1./Div.Füs.Btl. (AA) 10 in (Ostpr.) vermißt. Er stand im Raum Schloßberg/Ostpr. im Kampf für unsere liebte Heimat. Wir werden ihn nicht vergessen und sein Andenken in Ehren halten. Unser Bruder wohnte mit uns in Lixainen. Ursula Krüger, geb. Schmidt, Walter Schmidt, Bruno Schmidt, jetzt Kastorfer Weg 24, 17091 Rosenow

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Tobinski, Adolf aus Reichertswalde verstarb am 9. Juli 2004 im Alter von 69 Jahren Tobinski, Fritz aus Reichertswalde, verstarb im Alter von 79 Jahren. Es trauern nach 48 Ehejahren in Liebe seine Frau Anneliese, seine drei Kinder, acht Enkelkinder sowie seine Schwestern um ihren Bruder und seine Nichten und Neffen um ihren Onkel Trampnau, Ima geb. Karth aus Georgenthal, geb. 1913, verstarb nach langer schwerer Krankheit im Johanniter Seniorenheim in Elmshorn, umsorgt von ihrer Nichte Frau Stieboldt geb. Karth bis zum letzten Atemzug, und folgte ihrem Bruder Fritz Karth, geb. 1914 ebenfalls in Georgenthal, der nach schwerer

Krankheit in Sparrieshoop am 12.Juni 2004 verstarb. Traueranschrift: Helmut Karth, Haus Trakehnen, Albertstr. 18, 42477 Radevormwald Walter, Irmgard geb. Bandlow, geb. am 22.03.1925 in Carneyen, verstarb am 3. Februar 2005 nach langem Alzheimer-Leiden im Alter von beinahe 80 Jahren in einem Heim in Schweden, am Wohnort ihrer Tochter Susanne. Um sie trauern ihre Kinder Ullrich und Susanne, ihre Schwestern Rothraut, Carola und Siegrid mit ihren Familien Zokoll, Käthe geb. Lipkowski geb. am 9.05.1925, verstarb plötzlich und unerwartet am 18. März 2005. In Liebe und Dankbarkeit Martina und Sascha Wrage, Mittelweg 12, 25524 Breitenburg/ Nordoe

Anzeigen Traumhaft an der Nordspitze ... des Geserich-Sees gelegen, der Seehof in Motitten. Die Pension bietet Erholungssuchenden neben 2 Ferienhäusern (je bis 6 Personen) mehrere Zimmer sowie Reitmöglichkeiten, Kutsche, Boote, Fahrräder, Angeln, Kanufahrten, Massagen und Skitouren im Winter, ganzjährig geöffnet. Wir organisieren auch Gruppentreffen, außerdem touristische Dienste in ganz Polen, Informationen, Vermittlungen, Betreuung, Reiseleitung, Übersetzung, juristische Hilfe, Preise nach Vereinbarung. Anfragen an Dorota Pasko, Telefon: 00 48/89/7 58 83 90, 00 48/89/7 58 99 08, EMail: [email protected]

Kommen Sie in den Prinzenwald! - Im Raum Allenstein-Osterode-Mohrungen finden Sie Ruhe und Erholung vom Streß des Alltags im idyllischen Ort Pörschken (Prosno). Vier neu eingerichtete Doppelzimmer, Etagendusche sind vorhanden. Mahlzeiten können je nach Wunsch mit der Familie oder separat eingenommen werden. Gemüse der Jahreszeit aus biologischem Anbau wird vom Besitzer angeboten. Grundstück mit Zugang zum See

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Tourismus in Mohrungen und Umgebung Unser in Mohrungen geborene und dort wohnende Landsmann Henryk Pruschkowski (Herbert Preuß) hat unter »Mohrunger Touristik« ein Büro für Fremdenverkehr eröffnet und bietet seine Dienste - auch im gesamten Polen - an: - Informationen (Stadtführungen, Verkauf von Karten, Briefmarken, etc.) - Vermittlungen (Hotelbuchungen, Essenreservierung, etc.) - Betreuung und - Reiseleitungen (Begleitung von Gruppen, Einzelpersonen, etc.) - Übersetzungen (Hilfe bei Übersetzungen von Formularen, amtlichen Bescheinigungen, Briefen, etc.) Alle Mohrunger und Reiselustigen können diese Dienste in Anspruch nehmen, Preise nach Vereinbarung! Die Anschrift lautet: Henryk Pruschkowski, ul. Herdera 3/9, PL 14-300 Morag, Tel./Fax: 0048 89 757 2892 (tägl. nach 20 Uhr), Handy: 0048 606 7366 38 (zu jeder Zeit). (ca. 100 m), Bootsteg und Boot sind vorhanden, Fahrräder stehen zur Verfügung, in 5 km Entfernung Reiterhof, auch Kutschfahrten sind möglich. Abholung von Bahn oder Bus auf Wunsch, ebenso Fahrten in die Umgebung mit Fahrer. Die Bewohner des Hauses sprechen alle deutsch. Tomasz Winnicki, Prosno 8, PL 14-307 Slonecznik, Tel.: 004889 7570194, e-mail: [email protected] 89 757-0194.

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oder beim Verlag für 10,20 Euro erhältlich. Mohrunger Krawatte: Lieferbar in den Farben blau und burgunderrot. Ein ideales Geschenk für den Ehemann, den Sohn, Bruder, Schwager, Freund usw. Preis 12.- Euro einschließlich Porto und Verpackung. Bestellungen an Hans Klein, Viktor-von-ScheffelStraße 17, 90537 Feucht Vier Reisen nach Ostpreußen in den Jahren 1999 bis 2002. Der Film vermittelt einen Blick in die Vergangenheit und Gegenwart. In ca. 1,5 Stunden werden folgende Stationen dargestellt.: Danzig - Mehlsack - Heilsberg Schlitt - Blankenberg - Allenstein - Steinort Dönhoffstädt - Gallingen - Prassen - JudittenTannenberg - Wolfsschanze - Oberländischer Kanal. Im Rahmen der Reiseberichterstattung werden die Spuren von drei ostpreußischen Familien bis in die Gegenwart verfolgt. Den Film gibt es als VHS-Videokassette für 33,00 Euro einschließlich Versandkosten, oder als DVD für 43,00 Euro einschließlich Versandkosten. Friedhelm A. Dölling, Fliederweg 19, 49525 Lengerich. Ernst Vogelsang: Das Schützenbuch der Schützengilde Mohrungen 1826-1897. Hamburg 2004. (Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V., Nr. 104), 178 Seiten, kann für 10,Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden bei: Elisabeth Meier, Postfach 110539, 46125 Oberhausen. E-Mail: [email protected] »So lachen wir in Ostpreußen« Heitere und besinnliche Vertellchens auf einer CD (60 Min.) Bestellungen an: Friedel Ehlert, Im Brandenbaumer Feld 15, 23564 Lübeck, Tel.: 0451/794028; Preis 10,50 Euro einschl. Porto u. Verpackung Prökelwitz und Schlobitten. Dieser Film befaßt sich mit den Besitzungen des Fürsten Alexander zu Dohna-Schlobitten in den Kreisen Preußisch Holland und Mohrungen. Dargestellt werden die Schlösser Prökelwitz und Schlobitten in Vergangenheit und Gegenwart zusammen mit den Vorwerken Königssee, Pachollen, Storchnest, Vaterssegen, Adamshof, Neumühl, Köllmen und Glanden sowie die Güter Schlobitten, Muttersegen und Guhren. Länge des Filmes ca. 1,5 Stunden. Die VHS-Kassette kostet 33,00 Euro einschließlich Versandkosten und die DVD kostet 43,00 Euro einschließlich Versandkosten. Friedhelm A. Dölling, Fliederweg 19, 49525 Lengerich.

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Urlaub in Mohrungen. Geboten wird moderne Ferienwohnung. Es wird deutsch gesprochen. Garage und Taxi stehen auf Wunsch zur Verfügung. Auskunft: Marek Nalikowski (Telefon: 004889757/2623) ul. Wrzosowa 18, PL 14-300 Morag (früher Mohrungen). Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt ein Überweisungsträger der Kreisgemeinschaft Mohrungen e. V. für Einzahlungen auf deren Konto bei der Kreissparkasse Köln bei. Die Redaktion

Unser Bücher- und Landkartenangebot Flucht, Vertreibung und Deportation

Der Kreis Mohrungen

am Beispiel des Kreises Mohrungen/Ostpreußen von Ilmar Degen Examensarbeit an der Universität Bonn Nach einer eingehenden Darstellung unseres Heimatkreises und seiner Bevölkerung gibt der Autor einen Überblick über den Verlauf des letzten Krieges und dessen tragischen Auswirkungen auf den Kreis Mohrungen. Anhand von Erlebnisberichten unserer Kreisbewohner werden die unvorstellbaren körperlichen und psychischen Leiden in den Jahren 1945/46 aufgezeigt. Diese Dokumentation gehört in jede von der damaligen Tragödie betroffenen Familie, damit das leidvolle Geschehen im Gedächtnis unserer Nachfahren erhalten bleibt und nicht der Vergessenheit anheim fällt - es ist aber auch ein bedeutsamer Abschnitt unserer eigenen Familiengeschichte. 11,75 Euro einschl. Porto und Verpackung

Zusammengestellt von Dr. Wolf Frhr. von Wrangel Unveränderter Nachdruck der Erstausgabe von 1967 464 Seiten mit vielen alten Fotos, 1 Karte des Kreises, Ganzleinen 28,10 Euro einschl. Porto u. Verpackung

Landkarte des Kreises Mohrungen, Maßstab 1:100000, 2farbig, 6,65 Euro einschl. Porto u. Verpackung Meßtischblätter des Kreises Mohrungen, Maßstab 1:25000, 1farbig, 7,- Euro einschl. Porto u. Verpackung. Bei der Bestellung bitte den gewünschten Ort nennen

Bestellungen sind zu richten an Wolfgang Warnat Silcher Straße 5 35415 Pohlheim Tel. 06403/6099009

Ein ostpreußisches Heimatbuch

Zwischen Narien und Geserich Bilder aus dem Kreis Mohrungen Von Dr. Ernst Vogelsang und der Mitarbeit von Erich Przetak (†) sowie Willy Binding. Auf 320 Seiten enthält dieser Bildband 646 ältere Fotos aus 142 Orten unseres ostpreußischen Heimatkreises 25,55 Euro einschl. Porto u. Verpackung

Herderschule Mohrungen/Ostpreußen Von Dr. Ernst Vogelsang Dieser Bericht enthält auf fast 100 Seiten u. a. die Vorgeschichte und Entwicklung dieser Schule, Namen von Lehrern, Abiturienten und Untersekunda-Abgängern, Lehrpläne, Jahresberichte, etwa 50 Ablichtungen von Bildern, Skizzen, Zeichnungen sowie ein Namen- und Ortsverzeichnis 12,30 Euro einschl. Porto u. Verpackung

Alle Bände sind durch Nachdruck wieder lieferbar

Himmelforther Trilogie (einschließlich der Ortsteile Pfeilings und Sillehnen) Band 1: Chronik Himmelforth, Pfeilings und Sillehnen Geschichte der Dorfgemeinde und seiner Bewohner von der Gründung bis zur Flucht und Vertreibung 1945, Berufsstruktur, Vereins- und Schulwesen, Sitten und Gebräuche, mit Bildern, Landkarten und Statistiken - 273 Seiten, 24,- Euro Band 2: Bildband Bilder von gestern und heute, Personen, Vereine, Höfe 365 Fotos, 19,- Euro Band 3: Ortsfamilienbuch . . . und sie lebten in Himmelforth, Pfeilings und Sillehnen Eine Personen- und Familienzusammenstellung, vielfach weit in die früheren Jahrhunderte zurückgehend. Familäre Vorfahren-Zusammenhänge, überwiegend mit Geburts-, Tauf-, Heirats- und Sterbedaten. Auch die Fragen: Woher gekommen, wohin verzogen oder nach Flucht und Vertreibung verblieben, finden vielfach eine Antwort - Etwa 6000 Namen – Vergriffen, Nachauflage nicht vorgesehen Alle Bände in Halbleinen. Jeder Band kann einzeln bezogen werden bei Willy Binding, Am Rötschberg 17, 50127 Bergheim, Tel./Fax 02271/798195, zusätzlich Porto und Verpackung

Mohrunger Kreistreffen Gießen 01.10. + 02.10.2005 Leistungen:

Hinfahrt im Standardbus der Fa. Büssemeier Rückfahrt abends am gleichen Tag

Preis 10,- € Der Preis wird sofort im Bus von Herrn von Halfern kassiert. Diese Fahrt wird vom Mohrunger Heimatverein gefördert. Abfahrtsorte:

Gelsenkirchen, Betriebshof Fa. Büssemeier

ca. 05.20 Uhr

Duisburg, Hauptbahnhof

ca. 06.00 Uhr

Mülheim Hauptbahnhof

ca. 06.20 Uhr

Essen Hauptbahnhof Südausgang

ca. 06.40 Uhr

Bochum Hauptbahnhof

ca. 07.20 Uhr

Dortmund Hauptbahnhof

ca. 07.40 Uhr

Außerdem alle Raststätten an der A 45 in Richtung Gießen z. B. Lüdenscheid

ca. 08.30 Uhr

Siegen

ca. 09.20 Uhr

Herborn Süd

ca. 09.50 Uhr

Information und Anmeldung: Wolf-Rüdiger von Halfern, Luxemburger Allee 48, 45481 Mülheim Telefon 0208-470353

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