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Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Entwicklungen im Bereich der Grundlagen der nuklearen Aufsicht
Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014 Entwicklungen im Bereich der Grundlagen der nuklearen Aufsicht
Rapport sur la Recherche et les Expériences en 2014 Développements dans les bases techniques et légales pour la surveillance nucléaire
Research and Experience Report 2014 Developments in the technical and legal basis of nuclear oversight
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Einleitung
4
Zusammenfassung
5
Résumé
9
Summary
12
1. 1.1
15 16 16 19 22 24 27 28 30 33
2
1.2
1.3
1.4 1.5
1.6 1.7
Regulatorische Sicherheitsforschung Brennstoffe und Materialien 1.1.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich Brennstoffe und Materialien 1.1.2 OECD SCIPII – Studsvik Cladding Integrity Project 1.1.3 OECD CABRI Waterloop Project 1.1.4 SAFE – Werkstofftechnische Aspekte für den sicheren Langzeitbetrieb 1.1.5 PARENT – Program to Assess the Reliability of Emerging Nondestructive Techniques 1.1.6 NORA – Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors 1.1.7 PISAII – Pressure Vessel Integrity and Safety Analysis Interne Ereignisse und Schäden 1.2.1 OECD CODAP – Component Operational Experience Degradation and Ageing Programme 1.2.2 OECD CADAK – Cable Ageing Data and Knowledge Project 1.2.3 OECD ICDE – International CommonCauseFailure Data Exchange 1.2.4 OECD FIRE – Fire Incident Record Exchange Externe Ereignisse 1.3.1 IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen 1.3.2 OECD IRIS Phase 3 – Erschütterungsweiterleitung von Stahlbetonstrukturen bei Anpralllasten 1.3.3 StarkbebenForschung des Schweizerischen Erdbebendienstes 1.3.4 SMART 2013 – Erdbebenberechnung von Stahlbetonbauwerken von Kernkraftwerken 1.3.5 Plattform Extremereignisse (PLATEX): Studie zur Hochwassergefährdung (EXAR) Menschliche Faktoren 1.4.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich MenschTechnikOrganisation Systemverhalten und Störfallabläufe 1.5.1 STARS – Safety Research in Relation to Transient Analysis for the Reactors in Switzerland 1.5.2 LINX Dynamik dünner Flüssigkeitsfilme in einer Umgebung mit Kondensation und Wiederverdampfung 1.5.3 MELCOR – Methods for Estimation of Leakages and Consequences of Releases 1.5.4 OECD BSAF – Benchmark Study of the Accident at the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station 1.5.5 MSWI – MeltStructureWaterInteractions during Severe Accidents in LWR Strahlenschutz 1.6.1 Strahlenschutzforschung Stilllegung und Entsorgung 1.7.1 IAEAProjekte zur Stilllegung von Kernanlagen 1.7.2 Entwicklung eines Berechnungswerkzeuges zur unabhängigen Beurteilung der thermischen und mechanischen Dimensionierung von Transport und Lagerbehältern 1.7.3 Abfallbewirtschaftung im Vergleich 1.7.4 Experimente im Felslabor Mont Terri 1.7.5 OECDNEA Clay Club 1.7.6 SITEX – Sustainable network of Independent Technical Expertise for radioactive waste disposal 1.7.7 Projekte zu Auslegung, Pilotlager und Monitoring eines geologischen Tiefenlagers 1.7.8 DECOVALEX2015 Project 1.7.9 Datierung quartärer Sedimente im Alpenvorland
33 34 35 36 38 38 41 42 44 48 49 49 52 52 55 57 58 61 63 63 66 66
67 69 73 76 77 79 83 85
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
2. 2.1 2.2 2.3 2.4 3. 3.1
3.2
3.3
3.5 4.
Lehrreiche Vorkommnisse in ausländischen Anlagen Überprüfung von Baugruppen betreffend Kondensatoren «Red Cabs» Weitere Erkenntnisse zu den Befunden in den Reaktordruckbehältern der Kernkraftwerke Doel3 und Tihange2 und die Umsetzung der WENRAEmpfehlung Probleme mit GelBildung in konditionierten Abfällen Freisetzung aus einem Endlager
91 92
Internationale Zusammenarbeit Internationale Übereinkommen 3.1.1 Übereinkommen über nukleare Sicherheit 3.1.2 Gemeinsames Übereinkommen über die Sicherheit der Behandlung abgebrannter Brennelemente und über die Sicherheit der Behandlung radioaktiver Abfälle 3.1.3 OSPARÜbereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des NordostAtlantiks Multilaterale Zusammenarbeit 3.2.1 Internationale Atomenergieagentur IAEA 3.2.2 Kernenergieagentur NEA der OECD Behördenorganisationen 3.3.1 Western European Nuclear Regulators Association (WENRA) 3.3.2 European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG) 3.3.3 European Nuclear Security Regulators Association ENSRA 3.3.4 Heads of European Radiological Protection Competent Authorities (HERCA) 3.3.5 EBRDFonds für die nukleare Sicherheit in Osteuropa 3.4.1 Kommission FrankreichSchweiz für die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz (CFS) 3.4.2 DeutschSchweizerische Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK) 3.4.3 Nuklearinformationsabkommen SchweizÖsterreich 3.4.4 Italienischschweizerische Kommission für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit (Commissione Italiana–Svizzera CIS) Weitere bilaterale Zusammenarbeit
95 97 97
93 94 94
98 99 99 99 102 105 105 106 107 107 108 108 108 109 109 109
4.1 4.2 4.3 4.4
Aktuelle Änderungen und Entwicklungen in den Grundlagen der nuklearen Aufsicht ENSIG09: Betriebsdokumentation ENSIG17: Stilllegung ENSIA03: Periodische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken ENSIB02: Periodische Berichterstattung der Kernanlagen
111 111 111 112 112
5.
Strategie und Ausblick
113
Anhang A: Jahresberichte der Forschungsprojekte
117
Anhang B: Vertretungen des ENSI in internationalen Gremien
273
Anhang C: Publikationen und Vorträge 2014
277
Anhang D: Richtlinien des ENSI
283
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
3
Einleitung Das im Februar 2005 in Kraft getretene Kern 4
stand und die Notfallübungen und Ausbildungen
energiegesetz (KEG) verlangt, dass die zuständigen
in den schweizerischen Kernanlagen. Er beinhal
Behörden die Öffentlichkeit regelmässig über den
tet zudem die Tätigkeiten im Transport und
Zustand der Kernanlagen und über Sachverhalte
Entsorgungsbereich.
informieren, welche die nuklearen Güter und ra dioaktiven Abfälle betreffen. Das Eidgenössische
Im Strahlenschutzbericht wird der radiologische
Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) erfüllt diese
Zustand innerhalb und ausserhalb der schweize
Verpflichtung unter anderem durch die Veröffent
rischen Kernanlagen beschrieben.
lichung seiner Jahresberichte. Diese Berichte – der Aufsichtsbericht, der Strahlenschutzbericht und
Der vorliegende Erfahrungs und Forschungs
der Erfahrungs und Forschungsbericht – sind in
bericht beschreibt und bewertet die Ergebnisse
elektronischer Form auf www.ensi.ch unter «Do
der regulatorischen Sicherheitsforschung, aus
kumente ▶ Jahresberichte» erhältlich.
gewählte Vorkommnisse in ausländischen Kern anlagen, den internationalen Erfahrungsaus
Der Aufsichtsbericht beschreibt und bewertet die
tausch sowie Änderungen im Regelwerk des
wichtigsten Betriebsereignisse und Vorkomm
ENSI. Die Kapitel 1 bis 5 richten sich an die inte
nisse, die durchgeführten Nachrüstungen und
ressierte Öffentlichkeit, der Anhang A vornehm
Instandhaltungsmassnahmen, die Ergebnisse der
lich an ein Fachpublikum.
Wiederholungsprüfungen, den radiologischen Zu
Strahlenschutzbericht 2014
A uf
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Zusammenfassung Regulatorische Sicherheitsforschung
zu Brandereignissen – aufgebaut, mit denen die Betriebserfahrungen aus zahlreichen Ländern systematisch ausgewertet werden. Das Projekt
Die Projekte des Forschungsprogramms tragen zur
ICDE, das gleichartige Fehler aufgrund gemein
Klärung offener Fragen bei, sie liefern Grundlagen
samer Ursache bei KernkraftwerksKomponen
und entwickeln Hilfsmittel weiter, welche das ENSI
ten untersucht, stellte 2014 einen Überblicksbe
zur Erfüllung seiner Aufgaben braucht. Sie fördern
richt zu Wärmetauschern fertig.
die Kompetenzen für die Aufsichtstätigkeit und
3. Erdbeben, Hochwasser und Flugzeugabstürze
tragen zu einer unabhängigen Expertise bei.
sind externe Ereignisse, mit denen sich vom
Schliesslich erzielen internationale Projekte Ergeb
ENSI unterstützte Forschungsprojekte befassen.
nisse, die in der Schweiz alleine nicht erreicht
Der Schweizerische Erdbebendienst SED veröf
werden könnten, und fördern gleichzeitig die
fentlichte im September 2014 einen Bericht zur
länderübergreifende Vernetzung. Dies sind die
Abminderung von Bodenbewegungen mit der
wichtigsten Ziele der ENSIForschungsstrategie.
Entfernung vom Erdbebenherd. Durch Verwen
Das Programm «Regulatorische Sicherheitsfor
dung von Daten aus Ländern mit hoher Seis
schung» gliedert sich in sieben Themenbereiche:
mizität konnte er das Abminderungsmodell für
1. Der Bereich Brennstoffe und Materialien
die Schweiz verbessern. Die Auswirkungen von
beschäftigt sich mit dem Reaktorkern und den
starken Erdbeben auf Gebäude von Kernkraft
gestaffelten Barrieren für den Einschluss der
werken wurden durch vergleichende Berech
radioaktiven Stoffe. Bei den Brennstoffen liegt
nungen im internationalen Projekt SMART
besonderes Augenmerk auf den erhöhten Ab
untersucht. Die Experten konnten das dynami
bränden und den Sicherheitskriterien für Stör
sche Verhalten von Stahlbetonstrukturen realis
fälle. Die im Jahre 2014 abgeschlossenen Pha
tischer als bisher abbilden und wichtige Er
sen beim Halden Reactor Project sowie beim
kenntnisse zu deren Verletzbarkeit gewinnen.
Studsvik Cladding Integrity Project erbrachten
4. Zu menschlichen Faktoren führte das Halden
wesentliche Erkenntnisse vor allem zum Brenn
Reactor Project im Berichtjahr aufschlussreiche
stoffverhalten bei KühlmittelverlustStörfällen.
Simulatorstudien durch, an denen auch Forscher
Bei den Strukturmaterialien stehen Alterungs
des PSI beteiligt waren. Eine Vergleichsstudie un
prozesse im Mittelpunkt. Im Projekt SAFE wur
ter zehn Operateurgruppen offenbarte eine er
den in den letzten drei Jahren Rissbildung und
hebliche Variabilität im Umgang mit unvorher
wachstum an Materialien des ReaktorKühl
gesehenen Situationen. Dabei wurden innovative
kreislaufs untersucht. Dabei erzielten die For
Techniken eingesetzt, welche das Situationsver
scher des Paul Scherrer Instituts PSI auch inter
ständnis der Operateure und die Grenzen ihrer
national beachtete Ergebnisse dazu, wie
Belastbarkeit klarer zeigen als zuvor.
Wasserstoff in Heisswasser sowie die zeitliche
5. Systemverhalten und Störfallabläufe in
Abfolge mechanischer Belastungen die Rissent
Kernkraftwerken werden ausgehend vom Nor
wicklung beeinflussen.
malbetrieb bis hin zu KernschmelzUnfällen ana
2. Die Projekte der Nuclear Energy Agency NEA der
lysiert. Dazu werden Computermodelle erstellt
OECD zu internen Ereignissen und Schäden
und mit Hilfe von Experimenten validiert. Sie die
fördern den internationalen Erfahrungsaus
nen auch als Grundlage für die quantitative Er
tausch über Störfälle sowie Schäden an Kompo
mittlung des Anlagenrisikos in probabilistischen
nenten, die Störfälle auslösen oder ungünstig
Sicherheitsanalysen. Das Projekt OECD BSAF um
beeinflussen können. Dazu werden themenspe
fasste vergleichende Simulationen der Unfallab
zifische Datenbanken – beispielsweise zu Schä
läufe beim Kernkraftwerk FukushimaDaiichi
den an passiven metallischen Komponenten und
durch Forschergruppen aus acht Ländern, da
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
5
runter auch vom PSI. In der 2014 abgeschlos
In ausländischen Anlagen fielen bestimmte Mehr
senen Projektphase standen die ersten sechs
schichtKeramikkondensatoren, sogenannte Red
Tage des Unfallverlaufs im Mittelpunkt. Die Er
Cabs, von Leittechniksystemen aus. Die entspre
gebnisse lassen begründete Vermutungen über
chenden Baugruppen IskamaticA und Teleperm
den Verlauf der Kernschmelze, das Versagen
C sind zwar auch in Schweizer Kernkraftwerken
von Komponenten und den Endzustand in den
im Einsatz. Eine vom ENSI angeordnete Überprü
betroffenen Reaktoren zu.
fung zeigte aber, dass diese keine Red Cabs ent
6. Die anwendungsbezogenen Arbeiten im Strah 6
halten.
lenschutz reichen von der Strahlenmesstechnik
Die 2012 erkannten Herstellungsfehler in den
über die Aeroradiometrie bis hin zur Entwick
Reaktordruckbehältern (RDB) der beiden bel
lung neuer Analysemethoden für Radionuklide.
gischen Kernkraftwerke Doel3 und Tihange2
Zudem trägt die Mitarbeit an internationalen
werden nach unerwarteten Ergebnissen von Ma
Normen zur länderübergreifenden Harmonisie
terialtests weiter untersucht, während die Anla
rung von Methoden im Strahlenschutz bei. Ge
gen erneut abgeschaltet wurden. Der RDBHer
rade in diesem Bereich ist der Kompetenzerhalt
steller für das Kernkraftwerk Mühleberg war
ein ganz wichtiger Aspekt.
derselbe wie bei Doel3 und Tihange2. Daher
7. Bei der Entsorgung gewinnen neben geolo
wurde noch 2012 eine zerstörungsfreie Prüfung
gischer Tiefenlagerung und Rückbau auch Be
auf solche Fehler für das Kernkraftwerk Mühle
handlung, Transporte und Zwischenlagerung von
berg durchgeführt, dies ohne Befunde. Bei den
radioaktiven Abfällen an Bedeutung. So konnten
RDBs der Kernkraftwerke Beznau und Gösgen,
Ende 2014 die fachlichen Arbeiten zum Vergleich
die in der Schweiz noch zu untersuchen sind,
der Bewirtschaftung radioaktiver und konventio
brachte 2014 die Überprüfung der Herstellungs
neller Abfälle abgeschlossen werden, an denen
dokumentation keine Hinweise auf Materialfeh
mehrere Bundesinstitutionen beteiligt waren. Die
ler, die UltraschallPrüfungen sind für 2015 vor
Resultate zeigen Optimierungsmöglichkeiten ins
gesehen. Das ENSI erfüllt damit die entspre
besondere für die Behandlung radioaktiver orga
chende Empfehlung der Western European
nischer und metallischer Abfälle auf. Seit dem
Nuclear Regulator’s Association WENRA.
Frühling 2014 unterstützt das ENSI ein Projekt
Vermutlich wegen SäureBaseReaktionen trat
der Universität Bayreuth, das ein Simulationspro
an Fässern mit zementierten Abfällen des bel
gramm für die thermische und mechanische
gischen Kernkraftwerks Doel ein mit Cäsium137
Dimensionierung von Transport und Lagerbehäl
kontaminiertes Gel aus. Das ENSI forderte die
tern entwickeln soll. Mit Blick auf unabhängige
Schweizer Betreiber auf, die Übertragbarkeit auf
Beurteilungen wird dabei ein von den Berech
ihre Konditionierungsverfahren und Abfälle zu
nungen der Hersteller und Betreiber verschiedener
prüfen. Deren erste Beurteilung und die jährli
Ansatz verfolgt.
chen Inspektionen ergaben keine Hinweise auf solche Prozesse. Nach der definitiven Ursachen
Lehrreiche Vorkommnisse in ausländischen Kernanlagen
klärung des Vorkommnisses in Doel müssen die Schweizer Betreiber aber noch eine abschlies sende Stellungnahme zu Massnahmen bei ihren Abfällen abgeben.
Vorkommnisse in Kernanlagen sind ein wichtiger Be
In der USamerikanischen Waste Isolation Pilot
standteil der Betriebserfahrung. Sie liefern konkrete
Plant WIPP, einem Tiefenlager nahe Carlsbad,
Hinweise auf Schwachstellen und Verbesserungs
New Mexico, kam es zu einem Brand und einer
möglichkeiten bei Auslegung und Betrieb. Über die
Freisetzung von Radioaktivität. Die Vorkomm
Vorkommnisse in Schweizer Kernanlagen berichtet
nisse sind durch die zuständigen amerikanischen
das ENSI im Aufsichtsbericht. Im vorliegenden Bericht
Behörden noch nicht abschliessend bewertet.
ist eine Auswahl besonders lehrreicher ausländischer
Am Technischen Forum Sicherheit vom 5. Dez
Ereignisse beschrieben, darunter neu auch Vorkom
ember 2014 wurde durch das ENSI über den
mnisse im Bereich Entsorgung. Sie wurden analysiert
Zwischenstand der Arbeiten informiert. Das ENSI
mit dem Ziel, ihre Relevanz für die Schweizer Kernan
verfolgt die weitere Entwicklung und informiert
lagen zu überprüfen und gegebenenfalls Massnah
wieder, sobald die Abschlussberichte der ameri
men zur Verbesserung der Sicherheit abzuleiten.
kanischen Behörden vorliegen und ausgewertet
Demnach sind die wichtigsten Ergebnisse:
sind.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Internationale Zusammenarbeit
Zum Übereinkommen über die Sicherheit der Be handlung abgebrannter Brennelemente und radio
Das ENSI arbeitet laufend mit internationalen Orga
aktiver Abfälle (sogenannte Joint Convention) fand
nisationen und ausländischen Aufsichtsbehörden
im Mai 2014 eine ausserordentliche Konferenz
zusammen. Die wichtigsten davon sind die interna
statt. Bei dieser wurden, analog zur CNS, praktische
tionale Atomenergiebehörde IAEA, die Kernener
Verbesserungen im Überprüfungsprozess und bei
gieagentur NEA der Organisation für wirtschaft
der Erstellung der Länderberichte beschlossen. Im
liche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD, die
Hinblick auf die fünfte Überprüfungskonferenz im
WENRA sowie die bilateralen Kommissionen und
Mai 2015 reichte das ENSI im Oktober 2014 fristge
Gespräche mit Frankreich, Deutschland, Österreich
recht den Schweizer Länderbericht bei der IAEA ein.
und Italien. Die Ziele des ENSI gehen dabei in zwei
Die Europäische Union EU verabschiedete eine revi
erlei Richtungen. Einerseits will das ENSI den inter
dierte Richtlinie zur nuklearen Sicherheit (European
nationalen Standard im Bereich der nuklearen Si
Directive on Nuclear Safety), die am 14. August
cherheit erfassen und für die Schweiz umsetzen.
2014 in Kraft gesetzt wurde. Sie verfolgt das Ziel,
Andererseits engagiert es sich darin, die nukleare
die nukleare Sicherheit aufrechtzuerhalten und kon
Sicherheit und Sicherung laufend weiter zu entwi
tinuierlich zu verbessern. Schliesslich schloss die
ckeln und zu verbessern. Im Hinblick darauf hat das
WENRA die Überarbeitung ihrer Richtlinien (Safety
ENSI 2014 eine Strategie zur internationalen Zu
Reference Levels) für bestehende Reaktoren hin
sammenarbeit erarbeitet, die Leitlinien zu den The
sichtlich der Lehren aus dem Unfall von Fukushima
men Präsenz, Transparenz, Kompetenz und Unab
mit deren Veröffentlichung im September 2014 ab.
hängigkeit vorgibt. Im Zentrum der internationalen Aktivitäten des ENSI stand 2014 die auf Kernkraftwerke bezogene Convention on Nuclear Safety (CNS). Bei deren sechster regulärer Überprüfungskonferenz im
Aktuelle Änderungen und Entwicklungen in den Grundlagen der nuklearen Aufsicht
März/April wurde die Einhaltung der Vertragsbe stimmungen durch die Mitgliedsländer kontrolliert.
Die Aktualisierung des bestehenden Regelwerks
Die Schweiz erhielt dabei positive Bewertungen ins
wurde 2014 weitergeführt. Das ENSI verabschie
besondere für die Ermittlung der Erdbebengefähr
dete drei neue Richtlinien und revidierte eine Richt
dung, für ihre Auseinandersetzung mit der Sicher
linie wie folgt:
heitskultur und für das externe Lager in Reitnau.
ENSIG09: Betriebsdokumentation;
Gleichzeitig wurden zukünftige Herausforderungen
ENSIG17: Stilllegung;
vor allem in Bezug auf die Restlaufzeit und Stillle
ENSIA03: Periodische Sicherheitsüberprüfung
gung von Kernkraftwerken identifiziert. Bei der
von Kernkraftwerken;
Konferenz wurden praktische Verbesserungen im
ENSIB02 (Revision): Periodische Berichterstat
Überprüfungsprozess der CNS und der Erstellung
tung der Kernanlagen.
der Länderberichte beschlossen. Eine Mehrheit der Vertragsstaaten befürwortete ausserdem einen Schweizer Vorschlag zur Änderung der Konvention und somit eine darauf bezogene Diplomatische Konferenz. Gemäss dem Vorschlag sollen das Aus legungsprinzip der Reaktoren der dritten Genera tion verbindlich festgelegt und bestehende Anla gen systematisch und regelmässig neu bewertet werden. Die Prinzipien dieses Vorschlags wurden schliesslich bei der Diplomatischen Konferenz im Februar 2015 nicht als Änderung der Konvention, sondern in Form einer gemeinsamen Erklärung aller Vertragsstaaten umgesetzt, deren Einhaltung bei zukünftigen Überprüfungskonferenzen kontrolliert werden wird.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
7
Résumé Recherche en matière de sécurité nucléaire
lances et de dommages à des composants pou vant entraîner des défaillances ou exercer une influence défavorable. Pour ce faire, des banques
Les projets du programme de recherche contribuent
de données spécifiques, comme par exemple sur
à clarifier les questions en suspens, à fournir des
l’endommagement de composants métalliques
bases et à perfectionner les outils dont l’IFSN a be
passifs ou sur des incendies, ont été créées.
soin pour son travail. Ils permettent aussi de déve
Avec ces banques de données, le retour d’expé
lopper les compétences nécessaires à l’activité de
rience d’exploitation de nombreux pays peut
surveillance et contribuent à une expertise indépen
être évalué systématiquement. Le projet ICDE,
dante. Enfin, les projets internationaux parviennent
analysant pour les composants de centrales nu
à des résultats qui n’auraient pas pu être obtenus en
cléaires des défauts de même type en raison
Suisse uniquement et favorisent en même temps
d’une cause commune, a terminé en 2014 un
la création de réseaux internationaux. Tels sont les
rapport d’aperçu sur les échangeurs de chaleur.
objectifs les plus importants de la stratégie de re
3. Des tremblements de terre, crues et chutes
cherche de l’IFSN.
d’avion sont des évènements externes sur les
Le programme «Recherche en matière de sécurité
quelles les projets de recherche soutenus par
nucléaire» s’organise autour de sept domaines thé
l’IFSN se penchent. Le Service sismologique
matiques:
suisse (SED) a publié en septembre 2014 un rap
1. Le domaine des combustibles et matériaux
port sur l’atténuation des mouvements du sol
concerne le cœur du réacteur ainsi que les bar
en fonction de l’éloignement du foyer du séisme.
rières échelonnées, prévues pour le confinement
L’utilisation de données issues de pays avec une
des substances radioactives. Concernant les
sismicité accrue a permis d’améliorer le modèle
combustibles, une attention particulière est por
d’atténuation pour la Suisse. Les conséquences
tée aux taux de combustion accrus et aux critères
de forts séismes sur des bâtiments de centrales
de sécurité en cas de défaillances. Les phases ter
nucléaires ont été analysées au travers de calculs
minées en 2014 du projet du réacteur de Halden
comparatifs dans le cadre du projet international
et du projet «Studsvik Cladding Integrity» ont
SMART. Les experts pouvaient reproduire le com
fourni des connaissances essentielles surtout en
portement dynamique de structures en béton
matière de comportement du combustible lors
armé de manière plus réaliste que jusquelà.
de défaillances avec perte de moyen de refroidis
Ils ont pu obtenir des connaissances importantes
sement. Concernant les matériaux de structure,
quant à leur vulnérabilité.
les processus du vieillissement sont détermi
4. Concernant les facteurs humains, le projet du
nants. Dans le cadre du projet SAFE, la formation
réacteur de Halden a réalisé, lors de l’année en re
et la croissance de fissures sur des matériaux du
vue, des études de simulation révélatrices aux
circuit de refroidissement du réacteur ont été
quelles des chercheurs de l’Institut Paul Scherrer
analysées lors des trois dernières années. Les
ont aussi participé. Une étude comparative entre
chercheurs de l’Institut Paul Scherrer ont alors
dix groupes d’opérateurs a dévoilé une variabilité
obtenu des résultats remarqués au niveau inter
significative dans le traitement des situations im
national qui portent sur la manière dont l’hydro
prévues. Des techniques innovatrices ont alors été
gène dans l’eau très chaude et dont la séquence
employées et ont montré plus clairement qu’au
temporelle des contraintes mécaniques influence
paravant la compréhension de la situation par les
l’évolution de fissures.
opérateurs ainsi que les limites de leur résistance.
2. Les projets de l’Agence pour l’énergie nucléaire
5. Le comportement de systèmes et le déroule-
(AEN) de l’OCDE sur les évènements internes
ment des défaillances dans les centrales nu
et les dommages soutiennent l’échange d’ex
cléaires sont analysés du fonctionnement normal
périences international en matière de défail
jusqu’aux accidents de fusion du cœur. Pour ce
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
9
10
faire, des modèles informatiques sont élaborés
informations concrètes sur les points faibles et les
puis validés à l’aide d’expériences. Ils servent
améliorations possibles en matière de dimensionne
aussi de base pour l’évaluation quantitative du
ment et d’exploitation. Les évènements survenus
risque de l’installation dans des études probabi
dans les installations nucléaires suisses sont consi
listes de sécurité. Le projet BSAF de l’OCDE en
gnés dans le rapport de surveillance de l’IFSN. Le
globait des simulations comparatives des dérou
présent rapport décrit quelques évènements parti
lements d’accident à la centrale nucléaire de
culièrement instructifs survenus à l’étranger dont,
FukushimaDaiichi par des chercheurs de huit
pour la première fois, des évènements survenus
pays, dont certains provenaient de l’Institut Paul
dans la gestion des déchets. Ils ont été analysés
Scherrer. Lors de la phase du projet terminée en
afin d’en vérifier la pertinence pour les installations
2014, l’accent a été mis sur les six premiers jours
nucléaires suisses et, le cas échéant, d’en déduire
du déroulement de l’accident. Les résultats auto
des mesures pour améliorer la sécurité. En consé
risent des hypothèses fondées sur le déroule
quence, les résultats les plus importants du point de
ment de la fusion du cœur, la défaillance de com
vue de l’IFSN sont les suivants:
posants et l’état final des réacteurs concernés. 6. Les travaux de nature appliquée dans le domaine
Certains
condensateurs
céramiques
multi
couches de systèmes de contrôlecommande,
de la radioprotection vont de la technique de
appelés «red cabs», sont tombés en panne dans
mesure du rayonnement au développement de
des installations étrangères. Bien que les mo
nouvelles méthodes d’analyse des radionu
dules correspondants IskamaticA et TelepermC
cléides, en passant par l’aéroradiométrie. Par ail
soient aussi utilisés dans des centrales nucléaires
leurs, la participation à l’élaboration de normes
suisses, une vérification ordonnée par l’IFSN a ce
internationales contribue à l’harmonisation in
pendant montré qu’elles ne comprennent aucun
ternationale des méthodes de radioprotection.
«red cabs».
Dans ce domaine précisément, le maintien des
Les défauts de fabrication identifiés en 2012
compétences revêt un aspect très important.
dans les cuves de pression des réacteurs des deux
7. Dans la gestion des déchets, le traitement, le
centrales nucléaires de Doel 3 et Tihange 2 sont
transport et le stockage intermédiaire de déchets
analysés de manière plus approfondie suite à des
radioactifs gagnent en importance en plus du
résultats inattendus de tests de matériau; alors
stockage en couches géologiques profondes et
que les installations ont à nouveau été arrêtées.
du démantèlement. Fin 2014, les travaux tech
Le fabricant de la cuve du réacteur de la centrale
niques pour la comparaison de la gestion des dé
nucléaire de Mühleberg était le même que celui
chets radioactifs et conventionnels ont été termi
des centrales de Doel 3 et de Tihange 2. Un
nés. Plusieurs institutions de la Confédération y
contrôle non destructif a encore été réalisé en
ont participé. Les résultats révèlent des possibili
2012 pour la centrale nucléaire de Mühleberg
tés d’optimisation, en particulier dans le traite
par rapport à ces défauts, sans aboutir à des
ment des déchets radioactifs organiques et
constats. Pour les cuves des centrales nucléaires
métalliques. Depuis le printemps 2014, l’IFSN
de Beznau et de Gösgen, qui doivent encore être
soutient un projet de l’Université de Bayreuth. Ce
analysées en Suisse, la vérification de la docu
dernier vise à développer un programme de si
mentation de fabrication en 2014 n’a fourni au
mulation pour le dimensionnement thermique
cun indice quant à des défauts de matériau. Les
et mécanique d’emballages de transport et de
examens par ultrasons sont prévus pour 2015.
stockage. Dans l’optique d’une évaluation indé
L’IFSN donne ainsi suite à une recommandation
pendante, une approche différente des calculs
correspondante de l’association WENRA (Wes
des fabricants et des exploitants est suivie.
tern European Nuclear Regulator’s Association). Probablement en raison de réactions acidoba
Evènements instructifs survenus dans des installations nucléaires à l’étranger
siques, un gel contaminé avec du césium 137 s’est échappé de fûts contenant des déchets ci mentés de la centrale nucléaire belge de Doel. L’IFSN a enjoint les exploitants suisses d’examiner une possible transposition sur leur procédé de
Les évènements se produisant dans des installations
conditionnement et leurs déchets. La première
nucléaires constituent un élément important du re
évaluation et les inspections annuelles n’ont
tour d’expérience d’exploitation. Ils fournissent des
fourni aucune indication sur de tels processus.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Après la clarification définitive de la cause de
décidées. Une majorité des Etats contractants a ac
l’évènement à Doel, les exploitants suisses de
cepté une proposition suisse pour un amendement
vront encore remettre une prise de position défi
de la convention et la conférence diplomatique qui
nitive sur les mesures pour leurs déchets.
s’y réfère. Selon la proposition, le principe de
Dans le dépôt américain WIPP (Waste Isolation
conception des réacteurs de la troisième génération
Pilot Plant), un dépôt en profondeur à proximité
doit être défini de manière contraignante. De plus,
de Carlsbad, Nouveau Mexique, un incendie et
les installations existantes doivent être réévaluées
un rejet de radioactivité se sont produits. Les évè
systématiquement et régulièrement. Les principes
nements ne sont pas encore définitivement éva
de cette proposition ont finalement été mis en
lués par les autorités américaines compétentes.
œuvre, lors de la conférence diplomatique de février
Lors du forum technique sur la sécurité du 5 dé
2015, non pas comme amendement de la conven
cembre 2014, l’IFSN a informé sur l’état intermé
tion mais sous la forme d’une déclaration commune
diaire des travaux. Elle suit les évolutions et infor
de tous les Etats contractants. Le respect de cette
mera de nouveau, aussi tôt que les rapports
déclaration sera contrôlé lors des futures réunions
finaux des autorités américaines seront dispo
d’examen.
nibles et auront été évalués.
Concernant la Convention commune sur la sûreté de la gestion du combustible usé et des déchets ra
Coopération internationale
dioactifs, une réunion extraordinaire s’est tenue en mai 2014. Lors de celleci, des améliorations pra tiques ont été décidées, comme pour la Convention
L’IFSN coopère avec des organisations internatio
sur la sûreté nucléaire, pour le processus d’examen
nales et des autorités de surveillance étrangères. Les
et l’établissement des rapports nationaux. En vue
plus importantes sont l’Agence internationale de
de la cinquième réunion d’examen en mai 2015,
l’énergie atomique (AIEA), l’Agence pour l’énergie
l’IFSN a remis dans les délais le rapport national en
nucléaire de l’Organisation de coopération et de dé
octobre 2014 auprès de l’AIEA.
veloppement économique (AEN de l’OCDE), la
L’Union européenne a adopté une directive révisée
WENRA, ainsi que les commissions et les discussions
concernant la sécurité nucléaire (Directive Euratom
bilatérales avec la France, l’Allemagne, l’Autriche et
pour la sûreté des installations nucléaires), qui est
l’Italie. Les objectifs de l’IFSN vont dans deux direc
entrée en vigueur le 14 août 2014. Elle poursuit
tions. L’IFSN veut d’une part saisir le standard inter
l’objectif de maintenir et d’améliorer continuelle
national dans le domaine de la sécurité nucléaire et
ment la sécurité nucléaire. Finalement, la WENRA a
le mettre en œuvre en Suisse. Elle s’engage d’autre
conclu, par leur publication en septembre 2014, le
part pour un développement et une amélioration
remaniement de ses directives (Safety Reference Le
continus de la sécurité et sûreté nucléaires. Dans
vels) pour les réacteurs existants sous l’angle des
cette optique, l’IFSN a élaboré en 2014 une stratégie
enseignements tirés de l’accident de Fukushima.
pour la coopération internationale qui prescrit des directives sur les thèmes de la présence, de la trans parence, de la compétence et de l’indépendance. La Convention sur la sûreté nucléaire (CNS), liée aux centrales nucléaires, se trouvait au centre des activi
Changements et développement actuels des bases de la surveillance nucléaire
tés internationales de l’IFSN en 2014. Lors de la si xième réunion régulière d’examen, tenue en mars/
L’actualisation de la réglementation existante a été
avril, le respect des dispositions de l’accord par les
poursuivie en 2014. L’IFSN a adopté trois nouvelles
pays membres a été contrôlé. La Suisse a alors reçu
directives et en a révisé une:
des évaluations positives, en particulier pour la dé
ENSIG09: documentation d’exploitation;
termination de l’aléa sismique, pour sa réflexion sur
ENSIG17: désaffectation;
la culture de sécurité et pour le dépôt externe de
ENSIA03: réexamen périodique de centrales nu
Reitnau. En même temps, des défis futurs ont été
cléaires;
identifiés surtout par rapport à la durée de vie res
ENSIB02 (révision): rapports périodiques des ins
tante et à la désaffectation des centrales nucléaires.
tallations nucléaires.
Lors de la conférence, des améliorations pratiques dans le processus d’examen de la convention et dans l’établissement des rapports nationaux ont été
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
11
Summary Research into regulatory safety
the components used in nuclear power plants, published an overview report on heat exchangers.
12
Projects in the ENSI Research Programme contrib
3. ENSI supports research projects that address
ute towards clarifying outstanding issues, establish
external events such as earthquakes, flooding
ing fundamentals and developing the tools that
and aircraft crashes. In September 2014, the Swiss
ENSI requires for the discharge of its responsibili
Seismological Service (SED) published a report on
ties. The projects also foster the skills needed for
the ground motion attenuation as a function of
regulatory activities and help develop independent
the increase in distance to the earthquake’s
expertise. Finally, the international projects deliver
source. By incorporating data from countries with
results that Switzerland could not achieve on its
high seismic activity, the SED has improved the at
own and at the same time encourage international
tenuation model for Switzerland. Using compari
networking. Those are the main objectives of the
son calculations, the international SMART project
ENSI Research Strategy. The «Research into Regula
has been looking at the impact of severe earth
tory Safety» programme is divided into seven areas:
quakes on nuclear power plant buildings. This has
1. Fuels and materials: The research in this area
enabled experts to represent the dynamic behav
covers the reactor core and the multiple succes
iour of reinforced concrete structures in a more
sive barriers used for the containment of radio
realistic way. It has also provided important in
active materials. Research into fuels is concen
sights into their vulnerability.
trated on high burn up and the safety criteria for
4. In terms of research into human factors, the
accidents. The phases of the Halden Reactor Pro
Halden Reactor Project completed informative
ject and the Studsvik Cladding Integrity Project
simulation studies, in which PSI researchers also
completed in 2014 produced important findings,
participated. A comparative study of 10 operator
particularly with regard to the behaviour of nu
groups revealed marked variability in the way un
clear fuel in lossofcoolant accidents. The re
foreseen situations are handled. The project em
search into structural materials focuses on age
ployed a range of innovative mechanisms that
ing processes. During the last three years, the
provided a more realistic picture of the under
SAFE Project has been investigating the forma
standing that operators have of individual situa
tion and growth of cracks in materials used in re
tions and the limits of their resilience.
actor cooling circuits. In this area the researchers
5. System behaviour and accident sequences in
at the Paul Scherrer Institute (PSI) obtained inter
nuclear power plants are analysed in various con
nationally noted results on how the hydrogen
ditions ranging from normal operations through
present in hot water as well as the chronological
to accidents involving core meltdown. In this re
sequence of mechanical stresses affect crack de
spect, computer models are developed and vali
velopment.
dated by experiments. The results are used as a
2. Projects conducted under the auspices of the
basis for the quantitative identification of plant
OECD’s Nuclear Energy Agency (NEA) and relating
risk in probabilistic safety analyses. The OECD
to internal events and damage encourage the
BSAF project, which involves research groups
international exchange of information on inci
from eight countries including PSI, has been look
dents, accidents, and component damage that
ing at comparison simulations of the sequence of
can trigger accidents or have a detrimental effect.
events during the accident at the FukushimaDai
For this purpose, specific databases are being cre
ichi nuclear power plant. The phase which con
ated, e.g. of damage to passive metal components
cluded in 2014 focused on the first six days of the
and fire accidents. These databases will facilitate a
accident. The results will allow justified assump
systematic analysis of relevant operating experi
tions to be made on the development of the core
ence from many countries. In 2014, the ICDE Pro
meltdown, component failure and the end state
ject, which is looking at commoncause failures in
of the affected reactors.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
6. Applied research in radiological protection in
contained «Red Cabs». However, none was
cludes the technology used to measure radiation
found.
as well as aeroradiometry and the development
Manufacturing defects identified in 2012 in the
of new methodologies for radionuclide analyses.
reactor pressure vessels (RPVs) of the two Bel
In addition, involvement in the development of
gian nuclear power stations Doel3 and
international norms contributes to the crossbor
Tihange2: Subsequent material tests produced
der harmonisation of radiological protection
unexpected results and so further tests were
methods. It is particularly important that expertise
conducted with the facilities again being shut
is maintained in this field.
down. The manufacturer of the RPVs in the
7. In the field of waste management, there is an
Doel3 and Tihange2 plants also produced the
increasing focus not just on projects relating to
RPV in the Mühleberg nuclear power plant.
the deep geological repository and decommis
Hence, nondestructive tests were conducted in
sioning but also on the treatment, transport and
2012 to determine whether similar defects ex
interim storage of radioactive waste. For exam
isted at the Mühleberg power plant, with no re
ple, the technical task of comparing the manage
port of any being found. The RPVs at the Beznau
ment of radioactive and conventional waste was
and Gösgen nuclear power plants are still to be
concluded in 2014 and involved several federal
inspected but a review in 2014 of the manufac
institutions. This work identified possible im
turing documentation revealed no evidence of
provements, particularly with regard to the treat
material defects. Ultrasound tests are planned
ment of radioactive organic and metal waste.
for 2015. Thus ENSI is compliant with the rele
Since early 2014, ENSI has been supporting a pro
vant recommendation from WENRA, the West
ject of the University of Bayreuth that is seeking
ern European Nuclear Regulator’s Association.
to develop a simulation program for the thermal
Gel contaminated with Caesium137 escaped
and mechanical design of transport and storage
from barrels containing cemented waste at the
containers. The approach adopted by this project
Doel nuclear power plant in Belgium, most likely
differs from the calculations used by manufactur
caused by acidbased reactions. ENSI ordered
ers and licensees, and thus aims to provide an in
Swiss licensees to investigate possible implica
dependent assessment capability.
tions for their own conditioning processes and waste. Neither the initial assessment nor the an
Instructive events from nuclear facilities abroad
nual inspections revealed any evidence of such processes. Once the actual cause of the incident in Doel is known, Swiss operators will be re quired to issue a definitive comment on their
Incidents in nuclear facilities are an important ele
wastemanagement measures.
ment of operating experience. They provide specific
In the United States, a fire and a release of radio
information on weaknesses and potential improve
activity occurred at the Waste Isolation Pilot
ments in all aspects of design and operation. Inci
Plant WIPP, a deep repository near Carlsbad in
dents in Swiss nuclear facilities are described in the
New Mexico. The competent US authorities
ENSI Surveillance Report. The current report pro
have not yet concluded their evaluation of the
vides information on a selection of particularly in
incidents. ENSI provided an update on the inves
structive events in facilities outside Switzerland, in
tigations at the meeting of the Safety Technical
cluding for the first time incidents in the field of
Forum on 5 December 2014. ENSI will continue
waste management. They have been analysed in
to monitor developments and report further
order to determine their relevance to Swiss nuclear
once the final reports by the US authorities have
facilities and if necessary the findings are used for
been published and assessed.
deriving safety improvements. The most important are listed in the following: Failure of specific multilayer ceramic capacitors
International cooperation
used in I & C systems – the socalled «Red Cabs» – in several plants outside Switzerland: As the rele
ENSI works on a continuous basis with interna
vant Iskamatic A and Teleperm C assemblies are
tional organisations and regulatory bodies. The
also used in Swiss nuclear power plants, ENSI or
most important are the International Atomic En
dered a review to see whether these assemblies
ergy Authority (IAEA), the Nuclear Energy Agency
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
13
(NEA) of the Organisation for Economic Coopera
The European Union (EU) approved a revised Euro
tion and Development (OECD) and the Western Eu
pean Directive on Nuclear Safety, which was en
ropean Nuclear Regulators Association (WENRA) as
acted on 14 August 2014. Its aim is to maintain and
well as bilateral commissions with France, Ger
constantly improve nuclear safety. Finally, WENRA
many, Austria and Italy with whom it maintains
concluded the revision of its Safety Reference Lev
regular dialogue. The aims of ENSI in this respect
els for existing reactors to reflect the lessons from
are twofold: firstly, to identify international stand
the accident at Fukushima. This revision was pub
ards in the field of nuclear safety and apply them
lished in September 2014.
in Switzerland and secondly to actively promote 14
the ongoing development of and improvement to nuclear safety and security. In 2014, ENSI compiled a strategy on international cooperation that set out the principles relating to presence, transparency,
Current changes and developments in underlying surveillance principles
expertise and independence. In 2014, the international activities of ENSI fo
The work to update the existing regulatory frame
cussed primarily on the Convention on Nuclear
work continued during 2014 and ENSI published
Safety (CNS) related to nuclear power stations. The
three new guidelines and one revision during the
Sixth Regular Review Conference of CNS in March/
year:
April monitored the compliance of member states
ENSIG09: Operating documentation;
with their contractual terms and conditions: Swit
ENSIG17: Decommissioning;
zerland received positive reviews, particularly with
ENSIA03: Periodic safety review of nuclear
regard to the identification of earthquake risks, its
power plants;
commitment to the safety culture and for the exter
ENSIB02 (Revision): Periodic reporting by
nal storage facility at Reitnau. The review also iden
nuclear facilities.
tified future challenges, in particular the remaining service life and the decommissioning process of nu clear power plants. The conference also agreed on practical improvements to the CNS review process and the preparation of country reports. In addition, a majority of the Contracting Parties supported a Swiss proposal to amend the Convention and con vene a Diplomatic Conference to consider it. Under the proposal, the design principles for the third generation reactors would be set in a binding form and existing facilities would be reassessed system atically and regularly. Eventually the Diplomatic Conference in February 2015 did not approve an amendment to the Convention but agreed that the principles underlying the proposal were to be im plemented through a joint declaration signed by all Contracting Parties; compliance with this declara tion will be monitored at future Review Confer ences. An Extraordinary Conference of the Joint Conven tion on the safety of spent fuel management and the safety of radioactive active waste management was held in May 2014. This Conference, similar to what had happened at the CNS Conference, agreed on practical improvements to the review process and the preparation of country reports. In preparation for the Fifth Review Conference in May 2015, ENSI submitted the Swiss country report on time in October 2014 to the IAEA.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
1. Regulatorische Sicherheitsforschung Für die kompetente Ausübung seiner Aufsichtstätig
3. Sie sollen den Kompetenzerhalt und die Kompe
keit muss das ENSI auf dem aktuellen Stand von
tenzerweiterung beim ENSI fördern, in zweiter
Wissenschaft und Technik sein. Das ENSI kann zu
Linie auch bei den Experten des ENSI.
diesem Zweck selbst Forschung betreiben und Pro
4. In Fachbereichen, in denen das ENSI externe
jekte der nuklearen Sicherheitsforschung unterstü
Gutachter heranzieht, sollen sie zu einer unab
tzen. Es tut dies im Rahmen seines Programms «Re
hängigen Expertise beitragen, welche potenzielle
gulatorische Sicherheitsforschung». Die ENSIFor
Interessenkonflikte vermeidet.
schungsstrategie ist abrufbar unter www.ensi.ch und gibt insbesondere folgende Ziele für die Forschungs projekte des ENSI vor:
5. Sie sollen die internationale Vernetzung des ENSI auf der Fachebene fördern. 6. Die Begleitung von Forschungsprojekten als ab
1. Indem sie offene Fragen untersuchen, sollen sie es
wechslungsreiche Tätigkeit zur Gewinnung neuer
ermöglichen, potenzielle Problembereiche zu er
Erkenntnisse soll die Attraktivität des ENSI für
kennen, mögliche Verbesserungen zu erarbeiten,
neue, insbesondere für jüngere und hoch qualifi
Unsicherheiten zu verringern und Verfahren zu verbessern. Auf diese Weise sollen sie zur Erhal
zierte Mitarbeitende erhöhen. Mit der Projektbegleitung durch die Experten der
tung und zum Ausbau der Sicherheit der Schwei
Fachsektionen fliessen die gewonnenen Erfahrungen
zer Kernanlagen beitragen.
in die Aufsichtstätigkeit ein und dienen damit direkt
2. Sie sollen Grundlagen und Hilfsmittel liefern bzw.
der nuklearen Sicherheit. Im vorliegenden Kapitel
weiterentwickeln, welche das ENSI zur Erfüllung
fassen die ENSIProjektbegleiter die Forschungsresul
seiner Aufgaben braucht, zum Beispiel für die Er
tate des Berichtsjahres für die interessierte Öffentlich
stellung von Richtlinien und für konkrete Ent
keit zusammen. Vor allem bei den umfangreicheren
scheide des ENSI.
Projekten liegen zudem ausführlichere Berichte der Forscher in Anhang A vor.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
15
A Reaktorkern
1.1 Brennstoffe und Materialien
rialverhalten sowie MenschTechnikOrganisation. Experimentelle Arbeiten werden primär im norwe
Dieser Forschungsbereich beschäftigt sich mit dem
gischen Halden durchgeführt, wo ein Versuchs
Reaktorkern sowie den Strukturmaterialien der
reaktor (Abbildung 1), eine Werkstatt zur Herstel
wichtigsten gestaffelten Barrieren, welche den
lung instrumentierter BrennstoffVersuchsanord
Brennstoff und den Reaktorkern umgeben und die
nungen, ein Labor zur Interaktion von Mensch und
radioaktiven Stoffe einschliessen. Die Brennele
Maschine (ManMachine Laboratory) sowie zwei
mente werden mehrere Jahre im Reaktorkern ein
Simulationszentren (Virtual Reality Centre, Future
gesetzt, bevor sie abgebrannt sind und ausge
Lab) zur Verfügung stehen. Forschungseinrich
tauscht werden; beim Brennstoff und den Brenn
tungen in den Mitgliedsländern (z.B. Paul Scherrer
stabHüllrohren stehen deshalb die Anforderungen
Institut) und die Nuklearindustrie (z.B. Kernkraft
während dem Normalbetrieb und während be
werk Leibstadt KKL) beteiligen sich ebenfalls an
stimmten Störfällen im Mittelpunkt. Bei den weni
den Experimenten. Die Schweizer Beteiligten tau
gen nicht austauschbaren Komponenten des Pri
schen sich dazu im Rahmen eines nationalen Komi
märkreislaufs, vor allem dem Reaktordruckbehälter
tees aus. Über ihre Vertreter in den HRPGremien
und dem Sicherheitsbehälter (Containment), sind
Halden Programme Group HPG (verantwortlich für
vor allem die Prozesse der Materialalterung ent
die technischwissenschaftliche Steuerung des Pro
scheidend. Im Hinblick auf den Langzeitbetrieb der
gramms) und Halden Board of Management HBM
Kernkraftwerke muss gewährleistet sein, dass für
(verantwortlich für die Aufsicht und Strategie des
alle Anforderungen weiterhin ausreichende Si
Gesamtprojekts) speisen sie ihre Bedürfnisse ins
cherheitsmargen vorhanden sind.
Projekt ein. Bei den Arbeiten im hier beschriebenen Projektbe
1.1.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich Brennstoffe und Materialien
reich geht es um das Verhalten von Brennstoffen und Strukturmaterialien sowohl beim langfristigen Einsatz im Normalbetrieb als auch unter den spe
Auftragnehmer: Halden Reactor Project,
ziellen Bedingungen schnell ablaufender Störfälle.
Norwegen
Brennstabsegmente, die teilweise bereits in Kern
ENSIProjektbegleiter: Reiner Mailänder
kraftwerken im Einsatz waren (Abbildung 2), wer
Bericht der Forscher im Anhang A
den in instrumentierte Versuchsanordnungen ein gesetzt und im HaldenReaktor weiter bestrahlt,
Einleitung
wobei die thermohydraulischen Bedingungen von
Das OECD Halden Reactor Project (HRP) ist ein seit
Leichtwasserreaktoren inklusive der Druck und
1958 laufendes, von Organisationen aus 20 Staa
Temperaturbedingungen bei Störfällen simuliert
ten getragenes Forschungsprogramm. Das HRP
werden. Dank ausgeklügelter Instrumentierung
hat zwei Stossrichtungen: Brennstoff und Mate
können zahlreiche Parameter wie Temperaturver
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
17
Abbildung 1: Der Reaktor im südnorwegischen Halden befindet sich in einer Felskaverne, die vom Gebäude am Fuss des Berges zugänglich ist. Der vom Reaktor erzeugte Dampf wird nicht etwa ungenutzt in die Umwelt abgegeben, wie man hier den Eindruck haben könnte, sondern an die im Hintergrund erkennbare Papierfabrik geliefert. Quelle: HRP.
Abbildung 2: Im HaldenReaktor werden auch BrennstabSegmente untersucht, die bereits in Kernkraftwerken bestrahlt wurden. Sie werden in Behältern wie dem hier dargestellten nach Halden transportiert. Quelle: HRP.
formung während des Versuchsablaufs gemessen
Projektziele des Berichtjahres und deren Umsetzung
werden. Andere Daten werden bei Nachbestrah
Der HaldenReaktor wurde im Jahre 2014 wiede
lungsUntersuchungen im Hotlabor in Kjeller bei
rum planmässig für etwa 191 Tage betrieben, dabei
Oslo gewonnen. Bei den Strukturmaterialien geht
wurden im Rahmen des Projekts zwölf Experimente
es vor allem um Alterungsphänomene im Hinblick
ausgeführt. Für die Schweiz waren insbesondere
auf den Langzeitbetrieb. Dazu wird insbesondere
die nachfolgend beschriebenen Versuche interes
der Einfluss der Strahlung im Reaktor auf verschie
sant.
dene Stähle (Spannungsrisskorrosion, Kriechen,
In der Schweiz werden, verglichen mit anderen Län
Spannungsrelaxation, Versprödung) untersucht.
dern, relativ hohe BrennstoffAbbrände erreicht.
lauf oder BrennstabInnendruck und Brennstabver
Die Berichterstattung über die Arbeiten im Bereich
Der Versuch IFA655 beschäftigt sich mit der Verän
MenschTechnikOrganisation findet sich im Kapi
derung der Brennstoffstruktur im Verlauf des Ein
tel 1.4.1.
satzes. Mit zunehmendem Abbrand entwickelt sich am Rand des BrennstoffPellets eine sogenannte Hochabbrandstruktur, in der relativ viel Uran238
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
18
zu Plutonium239 umgewandelt wurde. Zugleich
der dreijährigen Projektperiode werden vom HRP
verändert sich mit der Ansammlung von Spaltpro
zwei grössere Tagungen, sogenannte Enlarged
dukten die mineralische Struktur, mit Auswir
HPG Meetings, organisiert. Bei der Tagung in Røros,
kungen auf die thermischen und mechanischen Ei
Norwegen, wurden im September 2014 vor allem
genschaften des Brennstoffs. Im HaldenReaktor
die Ergebnisse der zu Ende gehenden Projektperi
werden für verschiedene Versuche Brennstoffpro
ode 2012–2014 präsentiert. Sie zeigte unter ande
ben über lange Zeit einer hohen Bestrahlung aus
rem, dass vermehrt neue Hüllrohrmaterialien gete
gesetzt, so dass Abbrände von teilweise über 100
stet werden, welche ein verbessertes Verhalten bei
MWd/kgU resultieren, deutlich höher als die in
Störfällen aufweisen sollen, darunter vor allem
Kernkraftwerken erreichten Werte. Anschliessend
Stahl, Siliziumcarbid und speziell beschichtetes Zir
werden sukzessive einzelne Proben in sogenannten
konium. Während bisherige Tests zu den Materi
Rampenversuchen einer schnellen Leistungserhö
aleigenschaften in einigen Fällen vielversprechende
hung ausgesetzt, wie sie ähnlich auch bei Störfäl
Ergebnisse zeigen, ist die Herstellung solcher Hüll
len auftreten kann. Dabei wird die Freisetzung von
rohre im industriellen Massstab teilweise noch ein
Spaltgas aus dem Brennstoff gemessen, welche
ungelöstes Problem. Zudem könnten neue Materi
den Druck im Brennstab erhöht und im Extremfall
alien auch neue Fragen zur Sicherheit aufwerfen.
zum Versagen des Hüllrohrs führen kann. Von den chen getestet, wobei Temperaturen von 1150 °C
Bedeutung des Projektes, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
und ein Abbrand bis 113 MWd/kgU erreicht wur
Die Charakterisierung von Kernbrennstoffen und
den. Es wurde eine recht einheitliche SpaltgasFrei
Materialien unter Bedingungen im Reaktor ist eine
setzung von 11–13% festgestellt.
Kernkompetenz des HRP. Es verfügt über eine welt
Die Untersuchungen zum Verhalten von hoch ab
weit einzigartige Erfahrung bei der Auslegung und
gebrannten Brennstäben unter Bedingungen, wie
Instrumentierung von Experimenten, und es entwi
sechs Proben wurden bisher drei in Rampenversu
sie bei einem KühlmittelverlustStörfall auftreten,
ckelt diese laufend weiter.
wurden fortgesetzt. Bei einem solchen Störfall wer
Die Resultate fliessen in Sicherheitsanalysen ein und
den die Brennstäbe in relativ kurzer Zeit erhöhten
dienen zur Validierung der von Brennstoffherstel
Druck und Temperaturbedingungen ausgesetzt,
lern und Forschungslaboratorien benutzten Re
es kann ein Aufblähen der Hüllrohre (Ballooning)
chenmodelle zum thermomechanischen Verhalten
stattfinden. Versuche der Serie IFA650 in den Vor
von Brennstoffen mit unterschiedlichen Abbrän
jahren hatten gezeigt, dass es zu einer starken
den. Sie haben auch hohe Relevanz für die prak
Fragmentierung, Verlagerung und zum Austritt
tische Aufsichtstätigkeit des ENSI. Im Bereich Brenn
von Brennstoff beim Aufplatzen des Hüllrohrs kom
stoffe und Materialien gilt dies besonders für die
men kann, wenn es sich um hochabgebrannten
Erkenntnisse zum Verhalten von Brennstoffen und
Brennstoff handelt. Der 2013 durchgeführte Test
Hüllrohren, welche durch die in den letzten Jahren
IFA650.14 war bewusst auf ein Ballooning ohne
gesteigerten Abbrände erhöhten Belastungen aus
Aufbrechen des Hüllrohrs angelegt und dazu von
gesetzt sind. Dabei muss sichergestellt werden,
PSIForschern genau vorausberechnet worden.
dass die geltenden Grenzwerte auch unter den
Erste Messungen der Brennstoffverteilung im auf
Bedingungen eingehalten werden, wie sie bei Stör
geblähten Hüllrohr mit Hilfe von Gammastrahlen
fällen auftreten können. Der enge Zusammenhang
hatten schon damals vermuten lassen, dass es be
zwischen der Aufsichtstätigkeit des ENSI und den
reits vor dem Aufplatzen zu BrennstoffFragmen
Forschungsarbeiten des HRP sowie des Studsvik
tierung und Verlagerung gekommen ist. Die 2014
Cladding Integrity Projects SCIPII (siehe Kapitel
durchgeführten
NachbestrahlungsUntersu
1.1.2) hat sich besonders in der laufenden Projekt
chungen konnten diese Vermutung nun bestäti
phase gezeigt. Gestützt auf die Experimente zu
gen. Die Fragmentierung setzt demnach nicht erst
KühlmittelverlustStörfällen bei beiden Projekten
beim Aufplatzen des Hüllrohrs ein, sondern bereits
hat das ENSI 2012 die Betreiber der Schweizer Kern
vorher, wenn der Druck in den Brennstoffporen an
kraftwerke aufgefordert, die Übertragbarkeit der
steigt und die stützende Wirkung des Hüllrohrs
Versuchsergebnisse auf ihre Anlagen zu überprü
durch das Aufblähen nicht mehr vorhanden ist.
fen. Die Betreiber konnten inzwischen durch wei
Dies ist eine wichtige Erkenntnis für die weitere
tere Analysen zu KühlmittelverlustStörfällen zei
Verbesserung der BrennstoffModellierung. In je
gen, dass bei der gegenwärtigen Auslegung der
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Schweizer Reaktoren die hochabgebrannten Brenn elemente keine Temperaturen erreichen, bei denen
1.1.2 OECD SCIP-II – Studsvik Cladding Integrity Project
ein Aufblähen der Hüllrohre auftreten kann. Das HRP bildet zudem in erheblichem Umfang
Auftragnehmer: Studsvik, Schweden
junge Forscher aus. Dies gilt sowohl für Doktoran
ENSIProjektbegleiter: Andreas Gorzel,
den als auch für Gastwissenschaftler, sogenannte
Reiner Mailänder, Lutz Adam
Secondees. So unterstützte das HRP im Jahre 2014
Bericht der Forscher in Anhang A
einen Doktoranden des Paul Scherrer Instituts bei seinen Forschungsarbeiten in Halden. Schliesslich
Einleitung
bietet das HRP jährlich in der Halden Summer
Das OECDForschungsprojekt SCIP hat zum Ziel,
School Weiterbildungen an, wobei abwechselnd
detaillierte experimentelle Daten zu Schädigungs
Themen zu Brennstoffen und Materialien sowie zu
mechanismen der BrennstoffHüllrohre (erste Bar
menschlichen Faktoren im Mittelpunkt stehen.
riere) zu generieren, um das Verständnis der physi kalischchemischen Abläufe zu verbessern und die
Ausblick
Defekthäufigkeit weiter zu verringern. Das ENSI
Die Arbeiten des Projekts gehen weiterhin gut vo
unterstützt seit Mitte des Jahres 2009 dieses For
ran. Für die 2015 startende, dreijährige Projekt
schungsprogramm, an dem mittlerweile ca. 30 Or
phase haben 19 Länder ihre Teilnahme bereits zu
ganisationen aus 13 Ländern beteiligt sind. Im
gesagt, und das HRP ist in Gespräch mit Instituti
Jahre 2014 wurde die nächste Phase für dieses Pro
onen aus weiteren Ländern. Aus den Ende 2013
jekt, SCIP III, begonnen.
von allen teilnehmenden Institutionen eingereich
Der nukleare Brennstoff wird in Form kleiner Zylinder
ten Bewertungen und Präferenzen der vorgeschla
von ca. 8 bis 9 mm Durchmesser (Tabletten, englisch
genen Aktivitäten haben Projektleitung und HPG
Pellets) in Hüllrohre mit etwa 0,6–0,8 mm Wandstärke
einen Programmvorschlag erarbeitet, der vom HBM
eingefüllt, die zu Brennelementen zusammengesetzt
inklusive dem damit verbundenen Budget im De
werden. Damit keine radioaktiven Spaltprodukte in
zember 2014 akzeptiert wurde. Das Programm
den Primärkreislauf freigesetzt werden, muss die In
2015–2017 setzt weitgehend die Arbeit an den bis
tegrität der Hüllrohre den vielfältigen Belastungen
herigen Schwerpunkten fort, widmet sich neu aber
standhalten. Das Projekt befasst sich mit Schädi
auch Untersuchungen zur LangzeitZwischenlage
gungsmechanismen, die in den aus Zirkoniumlegie
rung (Alterungseffekte bei Brennstäben). Dies ist
rungen bestehenden Hüllrohren – auch unter Einbe
auch für die Schweiz ein wichtiges Thema für die
ziehung des Pelleteinflusses – ablaufen können. Im
kommenden Jahre.
SCIPProjekt werden Materialversuche und model
19
Abbildung 3: Heisse Zellen der Firma Studsvik. Quelle: Studsvik.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
lierungen bei der Firma Studsvik in Schweden und
dem Brennstoff zur Innenseite der Brennstabhülle.
Leistungsrampenversuche am OECDHaldenReak
Die mikroskopischen Untersuchungen haben zudem
tor in Norwegen durchgeführt. Studsvik untersucht
die strukturellen Änderungen im Brennstoff als Folge
die Proben mit modernsten, zum Teil selbst weiter
der nuklearchemischen Prozesse klarer gemacht.
entwickelten Methoden wie LaserAblation und
Die experimentellen Daten haben den Einfluss von
ElektronenstrahlMikroanalyse (Electron Probe
Änderungen der BrennstoffZusammensetzung auf
MicroAnalysis EPMA). Proben, welche bestrahlt
die sicherheitstechnischen Eigenschaften verdeut
worden sind, werden in den Heissen Zellen unter
licht. Sie haben aber auch gezeigt, dass die verwen
sucht (Abbildung 3).
deten Berechnungswerkzeuge für die Modellierung neuer Brennstoffe weiter optimiert werden müssen.
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Die Modellierung dieser Phänomene wurde daher als ein Hauptbestandteil des weiterführenden For schungsprogrammes SCIP III aufgenommen.
Aufarbeitung von Daten aus früheren 20
Rampenversuchen
Interaktion zwischen Brennstoff und Hüllrohr
Studsvik hat umfangreiche Rampenversuche zur Un
durch Spannungsrisskorrosion (Pellet Cladding
tersuchung von Brennstoffeigenschaften seit 1970
Interaction PCI)
am Reaktor Studsvik R2 durchgeführt. Im Rahmen
Zusätzlich zur rein mechanischen Komponente wir
von SCIP II wurden insgesamt 1100 Versuche analy
ken auf das Hüllrohr auch Spaltprodukte ein, die
siert und in einer Datenbank zusammengeführt.
vom Brennstoff freigesetzt werden. Der dann wir
Diese Zusammenstellung unterstützt einerseits die
kende chemische Prozess, die Spannungsrisskorro
statistische Auswertung neuerer Versuchsdaten, an
sion, ist prinzipiell ähnlich wie bei Strukturmateri
derseits bauen neue Versuchsreihen auf vorange
alien (siehe auch Projekt SAFE, Kapitel 1.1.4). Aller
gangen Versuchen auf und die Wiederholung von
dings ist das Verhalten von Zirkonium mit dem von
Versuchen kann damit vermieden werden. Die Ar
Stählen nicht vergleichbar, und bei PCI wird allge
beiten zu diesem Projektziel wurden mit einem Be
mein das Element Iod als wichtigstes chemisches
richt abgeschlossen.
Agens angenommen. Mit den durchgeführten Experimenten und Analy
Mechanische Interaktion zwischen Brennstoff und
sen konnte das Phänomen PCI besser definiert und
Hüllrohr (Pellet Cladding Mechanical Interaction
die Ursachen untersucht werden. Für das Auftreten
PCMI)
von PCISchäden sind ein anfälliges Material an der
Diese Interaktion kann zu Schädigungen des Hüll
Hüllrohroberfläche, hohe Materialbelastung und ein
rohrs führen. Sie kommt dadurch zustande, dass sich
aggressives chemisches Agens zur Störung der Hüll
die Pellets mit steigender Temperatur ungleichför
rohroberfläche erforderlich. Mit den Experimenten
mig ausdehnen und dadurch lokal unterschiedlich
wurde unter anderem nachgewiesen, dass schritt
auf die Innenseite des Hüllrohrs drücken.
weise Leistungserhöhungen das Risiko von PCI
Die Experimente zu diesem Projektziel wurden be
Schäden verringern. Zudem wirkt ein erhöhter Sau
reits im Jahr 2013 und die Berichterstattung hierzu
erstoffanteil im Brennstoff PCISchäden entgegen.
2014 abgeschlossen. Die untersuchten Brennstoff
Es hat sich gezeigt, dass die Beständigkeit gegen PCI
proben repräsentierten auch neueste Entwick
durch einen grösseren Spalt zwischen Brennstoff
lungen, darunter solche mit speziellen zusätzlichen
pellet und Hüllrohr sowie ein kleineres Verhältnis
Inhaltsstoffen wie Aluminium, Chrom oder Silizium
zwischen Länge zu Durchmesser des Brennstoff
zur Verbesserung spezifischer Eigenschaften, Brenn
pellets verbessert werden kann. Es konnte der Zu
stoff mit hoher Dichte oder grösseren Mineralkör
sammenhang zwischen lokaler chemischer Zusam
nern. Zum Vergleich mit diesen modernen Brenn
mensetzung und PCIVerhalten experimentell nach
stoffen wurden auch konventionelle Brennstoffma
gewiesen werden. Ausserdem konnte der Einfluss
terialien untersucht und die Ergebnisse mit denen
von Leistungsänderungen auf das PCIVerhalten
aus früheren elf Rampenversuchen verglichen. So
quantifiziert werden.
haben die Versuchsergebnisse gezeigt, dass zum Bei
In der nächsten Projektphase sollen weitere Ver
spiel grössere Mineralkörner und zusätzliche Inhalts
suche durchgeführt werden, um aus den vorge
stoffe an den Kornoberflächen die Diffusion von
nannten Einflüssen auf das PCIVerhalten konkrete
Spaltgasen verlangsamen. Spaltgase entstehen bei
Entwicklungsziele für neue Brennstoffe und Hüll
der Kernspaltung und transportieren Aktivität aus
rohrmaterialien abzuleiten. Weiterhin sollen neu
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 4: Schnittbild einer Versuchsanordnung bei einem Mandrel Test. Der helle Ring ist das Hüllrohr (Durchmesser ca. 1 cm). Innerhalb davon sind 16 KeramikSeg mente zu sehen, die beim Test auseinander gepresst werden und das Hüllrohr auf Zug belasten, bis es reisst. Quelle: Studsvik.
21
entwickelte Hüllrohr und Brennstoffmaterialien
sichtigt. Es hat sich gezeigt, dass Wasserstoff und
auf ihre PCIEigenschaften hin überprüft werden.
Hydride einen mässigen Einfluss auf das plastische Verhalten der Hüllrohre haben. Dabei erhöht sich
Durch Wasserstoff induziertes Hüllrohrversagen
die Streckgrenze mit einem Ansteigen des Ab
(Hydrogeninduced failures)
brandes und des Wasserstoffgehaltes. Zudem re
Im Betrieb wird die Aussenseite der Hüllrohre, die
duziert Wasserstoff in den Hüllrohren die Kriech
mit dem Kühlmittel in Kontakt ist, in einer dünnen
rate über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel
oberflächlichen Schicht oxidiert. Bei dieser Reak
bei der Trockenlagerung von Brennelementen.
tion wird Wasserstoff frei, der zum Teil ins Hüllrohr Feststoff vorliegen (solid solution), bei höherer
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Konzentration aber auch Hydride bilden. In beiden
Das Hüllrohr bildet die erste Barriere gegen die
Fällen wirkt sich der Wasserstoff auf die Rissanfäl
Freisetzung von radioaktiven Spaltprodukten in
ligkeit und die mechanischen Eigenschaften des
Kernkraftwerken. Dementsprechend trägt der Er
Hüllrohrs aus.
halt der HüllrohrIntegrität zur Gewährleistung des
Die Versuchsergebnisse haben die Kenntnisse über
Schutzziels «Einschluss radioaktiver Stoffe» bei
durch Wasserstoff induziertes Hüllrohrversagen
und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur nu
deutlich verbessert. So wurde der Zusammenhang
klearen Sicherheit. Die Teilnahme des ENSI am Pro
zwischen Fliess/Bruchspannung und Temperatur/
jekt SCIP ist auch vor dem Hintergrund des in den
material hinein diffundiert. Dort kann er gelöst im
Abbrandniveau experimentell hergeleitet. Weiter
letzten Jahren gesteigerten BrennstoffAbbrands
hin wurden die Auswirkungen von Wasserstoff auf
in den Schweizer Kernkraftwerken zu sehen. Dabei
das Kriechen in Hüllrohrmaterialien und die Relaxa
wird stärker angereicherter Brennstoff verwendet
tion untersucht; bei den Versuchen wurden Leis
und dieser besser ausgenutzt, wobei die Brennele
tungserhöhungen und PCIBedingungen berück
mente länger im Reaktor verbleiben. Hierzu wurde
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
die Brennstoffstruktur optimiert, jedoch ebenso
Teilprojekt 3: Modellierung
die HüllrohrMaterialien laufend verbessert. Das
Die Modellierung bei SCIP dient zu Voraus und
Projekt SCIP soll dazu beitragen, mit der stärkeren
Nachrechnungen zu den Experimenten mit existie
Beanspruchung der Hüllrohre und des Brennstoffes
renden Rechenprogrammen und modellen. Es sol
zusammenhängende Sicherheitsfragen zu klären.
len dabei Eingabedaten für Experimentieranord
Zusammen mit dem Halden Reactor Project (siehe
nungen und parameter bereitgestellt werden. Die
auch Kapitel 1.1.1) hat SCIPII in der abgeschlos
Modellierungen dienen auch zur Verbesserung der
senen Projektphase bereits konkrete Beiträge für
Evaluierung und Interpretation von Experimentier
die Aufsichtstätigkeit des ENSI geleistet. Insbeson
ergebnissen sowie zur Identifikation von potenti
dere wurden dabei die bisherigen und modernen
ellen Modellverbesserungen und zur Bereitstellung
Brennstoff und Hüllrohrmaterialien umfangreichen
zugehöriger Daten. Die Modellierungstätigkeiten
Experimenten unterzogen, um deren Eigenschaften
werden dabei durch verschiedene internationale
bei Brennelementschäden und unter Unfallbedin
Teilnehmer des SCIPProjektes durchgeführt.
gungen zu analysieren. Die Teilnahme an der wei 22
terführenden Projektphase SCIP III soll weitere Er
1.1.3 OECD CABRI Waterloop Project
kenntnisse auf experimenteller Basis erbringen, um Unfallsituationen mit Brennelementschäden so
Auftragnehmer: OECDNEA und IRSN
wohl im Reaktor als auch während der Brennele
ENSIProjektbegleiter: Andreas Gorzel
mentlagerung noch genauer bewerten zu können. Zudem sollen die Experimentierergebnisse durch
Einleitung
die Modellierung in Softwareprogrammen der brei
Im Rahmen der Auslegung von Kernkraftwerken mit
teren Anwendung zur Verfügung gestellt werden.
Druckwasser oder SiedewasserReaktoren (DWR bzw. SWR) werden auch postulierte Störfälle unter
Ausblick
sucht, bei denen der Reaktor durch schnelle unkon
Die Projektphase SCIP II wurde mit dem Abschluss
trollierte Bewegung eines Steuerelements bzw.
bericht im Oktober 2014 abgeschlossen. Bereits im
Steuerstabs kurzzeitig überkritisch wird. Auslösende
Jahr 2013 wurde mit der Vorlage eines umfas
Ereignisse für solche Reaktivitätsstörfälle (Reactivity
senden Programmvorschlags mit der konkreten
Initiated Accidents, RIA) sind der postulierte Bruch
Planung der nächsten Projektphase begonnen. Der
des Stutzens eines Steuerelementantriebs (DWR)
Programmvorschlag wurde bei den folgenden Pro
bzw. das Entkuppeln eines Steuerstabs von seinem
jekttreffen detailliert diskutiert. In dieser Projekt
Antrieb (SWR). Der damit verbundene Auswurf des
phase sollen bis Mitte 2019 Experimente durchge
Steuerelements bzw. das Herabfallen des Steuer
führt und ausgewertet werden. Das SCIP IIIPro
stabs führt zu einem Leistungsanstieg in den be
gramm umfasst die folgenden Schwerpunkte:
nachbarten Brennstäben. Durch Einhaltung spezi eller Sicherheitskriterien (Enthalpie des Brennstoffs,
Teilprojekt 1: KühlmittelverlustStörfälle und Tem
siehe Abbildung 5) wird das Ausmass möglicher
peraturtransienten
Brennstabschäden derart begrenzt, dass der Reak
Gegenstände der Experimente hierzu sind Brenn
torkern kühlbar bleibt. Weil seit Einführung der ak
stoffFragmentierung und Freisetzung, Überhit
tuellen Sicherheitskriterien die Brennstoffabbrände
zung des Hüllrohres sowie axiale Belastungen.
gesteigert und die Brennstoff und Hüllrohrmateri
Hierzu müssen zum Teil neue Experimentiereinrich
alien weiterentwickelt wurden, ist eine Absicherung
tungen entwickelt und gebaut werden.
der Kriterien notwendig. Das CABRI International Project (CIP) wird von der
Teilprojekt 2: PelletCladdingInteraction
Nuclear Energy Agency (NEA) und dem franzö
Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass
sischen Institut de Radioprotection et de Sûreté Nu
schrittweise Leistungssteigerung bei Rampenversu
cléaire (IRSN) getragen. In diesem Projekt sollen am
chen und ein Überschuss von Sauerstoff das PCI
Forschungsreaktor CABRI in Cadarache, Frankreich,
Verhalten verbessern. Die Belastung durch Rampen
Versuche zum Verhalten von Brennstabsegmenten
kann durch sogenannte Mandreltests, in denen
bei schnellen Reaktivitätsstörfällen in Kernreaktoren
eine keramische Pyramide das Pellet simuliert, ver
durchgeführt werden. Zu diesem Zweck wurde die
einfacht durchgeführt werden (Abbildung 4). Ent
bisher mit Natrium gekühlte Testschleife des CABRI
sprechende Versuche sollen das verbesserte PCI
Reaktors auf Wasserkühlung umgebaut (CABRI Wa
Verhalten genauer quantifizieren.
ter Loop, CWL), damit die Versuchsanordnung den
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
in Leichtwasserreaktoren vorhandenen Betriebs
Die Versuchsergebnisse des CIP werden es erlau
und Störfallbedingungen besser entspricht. Bevor
ben, die Störfallphänomene in den verschiedenen
Versuche im Reaktor durchgeführt werden können,
Berechnungsprogrammen (z. B. FALCON, welches
sind aber noch Anpassungen und Überprüfungen
vom PSI verwendet wird, vgl. das Projekt STARS in
der Anlage sowie Testvorbereitungen nötig.
Kap. 1.5.1) genauer zu modellieren. Damit können die festgelegten Sicherheitskriterien für Reaktivi
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
tätsstörfälle überprüft und nötigenfalls verbessert werden.
Im Jahre 2014 wurden folgende Fortschritte erzielt: Die Testschleife wurde bei den erforderlichen
Ausblick
DWRBedingungen (280 °C, 155 bar) betrieben.
Mit dem neuen Wasserkreislauf wird eine weltweit
Die Handhabungsgeräte sind bereit für die Inbe
einmalige Anlage zur realitätsnahen Simulation
triebnahmetests.
von RIAStörfällen unter DWRBedingungen ein
Die fünfte Probe der Testmatrix wurde präpa
gerichtet. Der Erfolg wird sich aber frühestens mit
riert, insgesamt sind zehn Versuche geplant.
der Durchführung und Auswertung der ersten RIA
Oxidationsstellen an einigen Brennelementen
Versuche bewerten lassen. Die erste Kritikalität des
sorgten 2013 für eine Verzögerung des Projekt
Reaktors ist nun für März 2015 geplant. Der Quali
plans. Als Ursache wurden vom Betreiber kleine
fikationstest soll in der ersten Hälfte des Jahres
MetallPartikel im ursprünglichen Primärkreis ge
2016 durchgeführt werden.
nannt. Die sicherheitstechnische Unbedenklichkeit wurde mittlerweile von der ASN (französische Auf sichtsbehörde) bestätigt. Dadurch entstanden zwar weitere Verzögerungen, dennoch stellen die Fort schritte, die im Jahr 2014 erzielt wurden, wichtige Meilensteine des Projekts dar.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Die Sicherheitskriterien für Reaktivitätsstörfälle be dürfen der weiteren experimentellen Überprüfung. Die internationale Kooperation ist dabei unerläss lich, nicht nur wegen der hohen Kosten von An lage und Versuchen. Auch bei den Simulationen des Brennstabverhaltens ist es vor allem der Aus tausch zwischen den verschiedenen Fachgruppen weltweit, der Verbesserungen ermöglicht. Der CABRIReaktor wird nach Abschluss der noch erforderlichen Arbeiten neben dem Forschungsre aktor NSRR (Nuclear Safety Research Reactor) in Ja pan weltweit die einzige Anlage sein, an der das Brennstoffverhalten bei schnellen Reaktivitätsstör fällen in Leichtwasserreaktoren integral simuliert werden kann. Es besteht eine Kooperation mit dem ALPSProgramm (Advanced LWR Fuel Perfor mance and Safety Research Program) am NSRR, die einen Datenaustausch und eine Versuchsabstim mung zwischen beiden Projekten ermöglicht, wo bei die Versuche am NSRR in stagnierendem Was ser ablaufen. Bisherige Versuche aus beiden Anla gen wurden für eine Vergleichsrechnung (Bench mark) der NEA herangezogen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 5: Auch bei einem RIA muss die Kühlbarkeit des Kerns gewährleistet bleiben. Dazu berechnet man den durch einen SteuerelementAuswurf verursachten Leistungs anstieg für benachbarte Brennstäbe. Das Mass dafür ist die sogenannte Brennstoffen thalpie als hierbei insgesamt vorliegende Wärmeenergie pro Brennstoffmenge (Einheit: cal/g). Sie ist unterschiedlich, je nachdem, ob sich der Reaktor im Leistungsbetrieb befin det oder nicht. Im Stillstand wird zudem unterschieden zwischen den Temperaturzustän den «Nulllast heiss» und «Nulllast kalt». Für jeden dieser Zustände gelten in Abhängigkeit des BrennstoffAbbrands unterschiedliche Grenzwerte, die von keinem Brennstab über schritten werden dürfen. Die Einhaltung der Integritätslimiten stellt sicher, dass die BrennstoffHüllrohre mechanisch intakt bleiben. Die Einhaltung der Kühlbarkeitslimite verhindert eine unzulässige lokale Überhitzung im Reaktor, auch wenn einige Hüllrohre undicht werden. Dargestellt sind die derzeit gültigen Grenzwerte für UranoxidBrenn stoff. Quelle: HSKAN5208 vom 15.07.2004.
23
B Strukturmaterialien 1.1.4 SAFE – Werkstofftechnische Aspekte für den sicheren Langzeitbetrieb
Laufzeit von drei Jahren abgeschlossen. Es war in vier Teilprojekte gegliedert, die unterschiedliche As pekte zum Werkstoffverhalten unter typischen Um
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
gebungsbedingungen insbesondere im Primär
ENSIProjektbegleiter: Klaus Germerdonk
kreislauf behandelt haben.
Bericht der Forscher in Anhang A
Einleitung
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Im Projekt SAFE (Safe long term operation in the context of environmental effects on fracture, fati
Teilprojekt I: Umgebungseinfluss
gue and environmental assisted cracking) werden
auf Bruchzähigkeit und Risswiderstand
werkstofftechnische Fragestellungen insbeson
Hintergrund dieses Teilprojektes waren experimen
dere zu Risskorrosion und Ermüdung in Struktur
telle Befunde aus Untersuchungen zur Spannungs
werkstoffen von Leichtwasserreaktoren bearbei
risskorrosion in renommierten internationalen La
tet. Sie sind wichtig für den Langzeitbetrieb der
bors. Sie zeigen, dass sich das Bruchverhalten
Kernkraftwerke.
verschiedener Strukturwerkstoffe in Heisswasser
Die Gewährleistung eines sicheren Anlagenbe
gegenüber jenem an Luft signifikant ändern kann.
triebs setzt genaue Kenntnisse der Systembedin
Ein möglicher Einfluss der Umgebungsbedin
gungen voraus, die zur Risskorrosion und Ermü
gungen auf die Bruchzähigkeit kann einen erheb
dung sowie zu einer Zähigkeitsabnahme führen
lichen Einfluss auf die Sicherheitsbewertung zur
können. Zuverlässige quantitative Daten zur Initiie
Folge haben und soll durch eine systematische Auf
rung und zum Wachstum von derartigen Rissen
arbeitung des Standes von Wissenschaft und Tech
und genaue Kenntnisse über den Alterungszu
nik sowie ausgewählte Experimente besser abge
stand der einzelnen Komponenten sind für die Be
klärt werden.
wertung der Strukturintegrität von Rohrleitungen
Erste Experimente haben aufgezeigt, dass es im
und Behältern wesentlich.
Heisswasser zu einer Reduzierung der Bruchzähig
Auch bei der Festlegung und Überprüfung der In
keit kommen kann. Dieser Effekt wurde auf den
spektionsintervalle der Wiederholungsprüfpro
Einfluss des Wasserstoffs zurückgeführt, der aus
gramme ist die Anfälligkeit auf Risskorrosion und
dem Heisswasser in den Stahl eindiffundiert. Eine
Ermüdung zu beachten. Im Rahmen des Projektes
Literaturstudie hat aufgezeigt, dass der Wasser
sollen auch spezielle Abhilfe und Instandhaltungs
stoffeinfluss in Strukturwerkstoffen unter hohen
massnahmen untersucht werden. Das Forschungs
Temperaturen noch nicht vollständig untersucht
vorhaben SAFE setzt gezielt bei ausgewählten Fra
und werkstoffkundlich bewertet wurde.
gen zu diesem Themenbereich an.
Im Berichtszeitraum wurde der Einfluss von Wasser
Das Projekt SAFE wurde im Jahr 2014 nach einer
stoff auf das Werkstoffverhalten unter Heisswas
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
serbedingungen systematisch an Bruchmechanik
Im dritten Projektjahr lag der Fokus der Untersu
Proben aus dem Stahl eines Reaktordruckbehälters
chungen auf einer genaueren Charakterisierung des
(RDB) untersucht. Die Ergebnisse bestätigten, dass
Einflusses des Lastverhältnisses aus Mittelspannung
unter dem Einfluss des Heisswassers eine zum Teil
und Betriebstransienten auf die Ermüdungslebens
deutliche Reduzierung der Werkstoffzähigkeit im
dauer unter Umgebungseinfluss. Für Ermüdungsver
Vergleich zu Experimenten an Luft und bei gleicher
suche an Luft kann der Einfluss der Mittelspannung
Temperatur beobachtet wird. Der Wasserstoffge
mit einem Korrekturfaktor berücksichtigt werden.
halt im Heisswasser lag dabei in einem Bereich, der
Von besonderem Interesse ist hier, ob diese Korrek
typischerweise in Druckwasserreaktoren (DWR) wie
turfaktoren auch unter Umgebungseinfluss das
auch in Siedewasserreaktoren (SWR) vorkommt.
Werkstoffverhalten ausreichend gut beschreiben
Begleitende metallographische Analysen der Bruch
können. Erste Erkenntnisse aus dem Projekt SAFE,
flächen von gebrochenen Proben zeigten deutliche
die noch auf Versuchen an StandardBruchmechanik
Unterschiede zwischen Versuchen unter Heisswas
beruhen, haben aufgezeigt, dass unter Umgebungs
serbedingungen und denen an Luft bei gleicher
einfluss diese Korrektur zu einer deutlichen Unter
Temperatur. Die Bruchflächen von Bruchmechanik
schätzung der Rissinitiierungszeit führen kann. Um
Proben unter Heisswasserbedingungen wiesen
diesen Effekt genauer zu untersuchen, wurden im
insbesondere ausgeprägte lokale Bereiche mit
Berichtsjahr Versuche an speziellen Hohlrohrproben
stark lokalisierten, inhomogenen plastischen Ver
durchgeführt, bei denen sich der Spannungszustand
formungen sowie Nebenrisse auf, die bei Versu
im beanspruchten Probenquerschnitt direkt überwa
chen an Luft nicht beobachtet wurden. Verglei
chen lässt.
chende Untersuchungen an Zugproben, die gezielt
Die Auswertung der Versuche bestätigte, dass die
mit Wasserstoff beladen wurden, aber nicht in Kon
verwendeten Korrekturfaktoren das Werkstoffver
takt mit dem Heisswasser standen, haben bei glei
halten nicht für alle Überlagerungszustände kor
cher Temperatur ebenfalls eindeutige Unterschiede
rekt abbilden können. Insbesondere bei Versuchen
und ein vergleichbares Bruchbild wie in Heisswasser
im Bereich der Dauerschwingfestigkeit führen be
gezeigt.
reits geringe überlagerte Zugmittelspannungen zu
Damit liegen nun deutliche Hinweise vor, die auf ei
einer unerwartet deutlichen Reduzierung der Riss
nen Einfluss des Wasserstoffs insbesondere auf die
initierungszeit. Hohe überlagerte Zugmittelspan
Bruchzähigkeit auch unter höheren Temperaturen
nungen können zu einer ausgeprägten Unter
hinweisen.
schätzung der Ermüdungslebensdauer führen.
25
Mit dem weiteren Versuchsprogramm im Folge projekt SAFEII sollen diese Ergebnisse weiter ab
Teilprojekt III: SpRK im Übergangsbereich
gesichert werden und eine Übertragbarkeit auf die
Inconel182RDB
realen Bedingungen während des Betriebs der An
Die Untersuchungen zur Spannungsrisskorrosion
lagen diskutiert werden. Insbesondere für eine
(SpRK) im Grenzbereich zwischen dem Schweiss
mögliche sicherheitstechnische Bewertung muss
material Inconel182 (Nickelbasislegierung) und
der Effekt noch umfassender untersucht werden.
dem ferritischen RDBStahl (Abbildung 6) wurden zu Beginn des Berichtsjahrs abgeschlossen. Schwer
Teilprojekt II: Umgebungseinfluss
punkt der experimentellen Arbeiten war das SpRK
auf Ermüdungsrissbildung
Risswachstum bei hohen Beanspruchungen in die
Das Teilprojekt II befasste sich mit austenitisch rost freien Stählen unter den Bedingungen der Wasser chemie von Siedewasserreaktoren (SWR) mit Was serstoffFahrweise und Druckwasserreaktoren (DWR). Der Umgebungseinfluss auf die Ermüdungs rissbildung und das ErmüdungskurzrissWachstum unter diesen Bedingungen soll experimentell ge nauer charakterisiert werden. Im Rahmen dieses Teilprojektes werden wichtige Fragestellungen be arbeitet, die bisher nicht ausreichend betrachtet wurden. Dazu gehören der Einfluss der Mittelspan nung (resultierend aus dem Betriebsdruck) und der Einfluss der Lastfolge.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 6: Mikroskopische Untersuchung zum Risswachstum an einer mechanisch bean spruchten Laborprobe. Das Bild zeigt einen Riss, der von links oben kommend (Alloy 182) in den Grenzbereich zu einem RDBStahl (RPV steel) hineingewachsen ist. Quelle: Labor für Nukleare Materialien LNM des PSI.
sem komplexen Übergangsbereich. Sie sollen ins
aus der Legierung Inconel 182 beansprucht und
besondere mithelfen, Schwellenwerte für die Be
die Rissinitiierung und das Risswachstum in Ab
anspruchung an der Rissspitze (Spannungsintensi
hängigkeit des Wasserstoffgehalts bestimmt. Die
tätsfaktor K) und für den Chlorid sowie SulfatGe
Ergebnisse wurden zur Entwicklung eines werk
halt zu identifizieren, unterhalb derer man ein
stoffkundlichen Modells zum Einfluss des Wasser
SpRKRisswachstum in den angrenzenden RDB
stoffs in Nickelbasislegierungen genutzt.
Stahl ausschliessen kann.
Zusammenfassend kann für das Forschungsprojekt
Für die Schweiz ist dabei das Materialverhalten un
SAFE festgestellt werden, dass die vereinbarten
ter den typischen Bedingungen der Wasserstoff
Ziele für das Jahr 2014 vollständig erreicht wurden.
Fahrweise für SWR wie auch unter DWRBedin die WasserstoffFahrweise nicht alle Bereiche des
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Reaktorkühlkreislaufes im SWR erfasst.
Die Kernenergiegesetzgebung der Schweiz sieht
Die Versuche bekräftigten, dass bei wirksamer
keine generelle Beschränkung der Betriebsdauer
WasserstoffFahrweise für SWR eine signifikant
von Kernanlagen vor. Somit basiert die Entschei
höhere Toleranz gegenüber einem erhöhten Chlo
dung für einen sicheren Betrieb der Kernanlagen
ridgehalt (bis ca. 100 ppm) vorliegt als unter Nor
primär auf technischen Erkenntnissen über den
malwasserchemieBedingungen. In den abschlies
Zustand der Anlagen und deren Komponenten. In
senden Untersuchungen wurde bestätigt, dass bei
diesem Umfeld ist die Alterungsüberwachung und
hohen Beanspruchungen von über 60 MPa·m½ an
die Zustandsbeurteilung der sicherheitsrelevanten
der Rissspitze auch unter chloridfreien DWRBedin
(und nicht oder schwer austauschbaren) Kompo
gungen ein geringes Risswachstum in die Wärme
nenten sehr wichtig. Durch die gute Vernetzung
einflusszone der Schweissnaht möglich ist. Erst ab
des Projektes ist sichergestellt, dass die Ergebnisse
sehr hohen Beanspruchungen von über 80–100
des SAFEProjekts auch bei der Überarbeitung von
MPa·m an der Rissspitze kann auch ein schnelles
internationalen Standards berücksichtigt werden.
Risswachstum nicht ausgeschlossen werden.
Die im Projekt SAFE definierten Arbeitspakete be
gungen von Interesse. Zu beachten ist aber, dass
26
½
treffen wichtige offene Punkte auf dem Gebiet der Teilprojekt IV: SpRKRissbildung
Werkstoffalterung. Dazu zählt vor allem die im
in austenitischen und ferritischen Stählen
Teilprojekt I behandelte Thematik zum möglichen
Bei diesem Teilprojekt handelt es sich um langfris
Umgebungseinfluss auf die Bruchzähigkeit.
tig orientierte Untersuchungen zu SpRKRissbil
Die im Rahmen des Projekts SAFE gewonnenen
dung im Rahmen einer Doktorarbeit, die im Laufe
Erkenntnisse tragen dazu bei, dass das ENSI seine
des Berichtsjahres mit ersten experimentellen Ar
Aufsichtstätigkeit nach aktuellem Kenntnisstand
beiten fortgeführt wurde.
durchführen kann. Weiterhin wurde die Expertise
Schwerpunkt des Teilprojekts ist eine detaillierte
vonPSIExpertenzuausgewähltenFragestellungen,
Charakterisierung zum Einfluss des Wasserstoffge
insbesondere zum Thema Spannungsrisskorrosion
halts auf die SpRKRissbildung in Nickelbasislegie
an Nickelbasislegierungen, für ENSIBeurteilungen
rungen. Für DWRBedingungen ist eine deutliche
im Rahmen der Aufsichtstätigkeit berücksichtigt.
Abhängigkeit der SpRKRisswachstumsrate vom Wasserstoffgehalt bekannt. Für SWRBedingungen
Ausblick
ist dagegen bisher der Einfluss des Wasserstoff
Die wesentlichen Aktivitäten aus dem Projekt SAFE
gehalts wenig experimentell untersucht. Thermo
I werden im Anschlussprojekt SAFEII weitergeführt,
dynamische Überlegungen zum Wasserstoffgehalt
das Anfang 2015 mit einer Laufzeit von drei Jahren
zeigten auf, dass das mögliche Maximum für die
gestartet wurde. Das Projekt SAFEII wird auf die
SpRKAnfälligkeit auch im Betriebsbereich der
Schwerpunktthemen «Einfluss des Umgebungsme
WasserstoffFahrweise liegen kann. Dabei ist rele
diums auf die Bruchzähigkeit und den Risswider
vant, dass bei SWRAnlagen der Wasserstoffgehalt
stand» sowie «SpRKRissbildung in austenitischen
im Reaktorkühlkreislauf variiert. Ziel der Untersu
Stählen» fokussieren. Entsprechend dem Projekt
chungen ist es, Angaben zum optimalen Wasser
plan sollen zwei Doktorarbeiten zu diesen wich
stoffgehalt für einen möglichst umfassenden
tigen Themen erstellt werden.
Schutz vor Schäden durch SpRK zu ermitteln. Im Berichtsjahr wurde dazu eine erste Versuchs serie durchgeführt. Dabei wurden mehrere Proben
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
1.1.5 PARENT – Program to Assess the Reliability of Emerging Nondestructive Techniques
Auswertung gegenüber dem Vorgängerprojekt PINC noch keine signifikante Verbesserung der Ge nauigkeit der Prüfergebnisse insbesondere bei der Bestimmung der Risstiefe ableiten.
Auftragnehmer: Internationales Forschungs
Damit ist die Beurteilung der im Rahmen des Projekts
projekt unter der Leitung der amerikanischen
PARENT eingesetzten, neuartigen zerstörungsfreien
Aufsichtsbehörde U.S.NRC
Messmethoden von besonderem Interesse. Dazu
ENSIProjektbegleiter: Klaus Germerdonk
wurde im Berichtsjahr eine sehr umfangreiche Doku mentation zu den eingesetzten ZfPTechniken vor
Einleitung
bereitet. Diese umfasst die Beschreibung von mehr
Das internationale Projekt PARENT wurde im Jahr
als 20 verschiedenen spezifischen Prüftechniken
2010 gestartet, der Projektabschluss ist für das
(insbesondere basierend auf Ultraschall und Wirbel
Jahr 2015 vorgesehen. PARENT beschäftigt sich
stromprinzipien) an 19 Testkörpern durch 23 Inspek
mit den Anforderungen an moderne zerstörungs
tionsteams in 6 verschiedenen Ländern.
freie Prüfmethoden (ZfP) zur Erkennung von be
Die Veröffentlichung des PNNLBerichts (Open NDE
triebsbedingten Rissen. Insbesondere Spannungs
Techniques Report PNNL23387) ist für Anfang des
und Schwingrisskorrosion an Mischnähten aus
Jahres 2015 vorgesehen. Weitere Abschlussberichte
Nickelbasislegierungen stellen hohe Anforderun
zur Auswertung der Blind und OpenTests sind
gen an die Prüftechnik. Die Erfahrung zeigt, dass
ebenfalls für das Jahr 2015 vorgesehen.
solche Risse zwar gefunden werden können, aber
Um die laufende Auswertung zu koordinieren und
eine konservative Bestimmung der maximalen Riss
die Erstellung der Projektdokumentation abzustim
tiefe schwierig ist.
men, wurde eine internationale Projektsitzung durch
Daher beschäftigt sich das Projekt PARENT mit der
geführt.
Leistungsfähigkeit der verfügbaren modernen Prüf Von besonderem Interesse ist die Methodik zur Riss
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
tiefenbestimmung für geometrisch komplexe Prüfsi
Das ENSI muss die aktualisierten Instandhaltungs
tuationen. Dazu sind so genannte Ringversuche
strategien der Schweizer Kernkraftwerke für
technik an Mischnähten aus Nickelbasislegierungen.
(RoundRobin), also vergleichende Versuche mehre
Mischnähte aus der Nickelbasislegierung Inco
rer Labors, gestartet worden. An ausgewählten Prüf
nel182 bewerten. Dabei stehen die eingesetzte
körpern werden auch neuartige Techniken einge
Prüftechnik wie auch die Inspektionsintervalle zur
setzt. Am Projekt beteiligen sich Aufsichtsbehörden,
Absicherung der Integrität im Vordergrund. Das
Betreiber und Forschungseinrichtungen aus den
ENSI berücksichtigt dabei Erkenntnisse aus der
USA, Korea, Japan, Schweden, Finnland und der
Qualifizierung der eingesetzten Prüfsysteme wie
Schweiz. Die Projektleitung wird von der amerika
auch weitere Erkenntnisse zum Beispiel aus dem
nischen Aufsichtsbehörde U.S.NRC übernommen.
Projekt PARENT.
Das ENSI hat mit dem Paul Scherrer Institut (PSI), der
Es besteht daher weiterhin ein besonderes Inte
Firma ALSTOM (Schweiz), dem Schweizerischen Ver
resse an einer robusten Prüftechnik für Nickelbasis
ein für technische Inspektionen (SVTI) und der eidge
legierungen. Auch aus dem Langzeitbetrieb kön
nössischen Materialprüfanstalt (EMPA) eine Schwei
nen sich neue Anforderungen an die Leistungsfä
zer Beteiligung am PARENTProjekt abgestimmt.
higkeit der eingesetzten zerstörungsfreien Prüf
Ein wesentlicher Beitrag der Schweizer Beteiligung
technik ergeben. Das Projekt PARENT soll einen
für das PARENTProjekt besteht in der Bereitstellung
Beitrag zu diesen aktuellen Fragenstellungen lei
von neuartigen, am PSI gefertigten Referenzprobe
sten und zu einer Weiterentwicklung und Optimie
körpern mit realitätsnahen Spannungskorrosionsris
rung der Prüftechnik beitragen.
sen für die RoundRobinVersuche.
Ausblick Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Für das Jahr 2015 steht die Erstellung der Ab
Entsprechend dem Projektplan für PARENT wurden
auf den bisherigen Erkenntnissen haben die bei PA
schlussdokumentation des Projekts an. Basierend
2014 die Auswertung der Versuchsdaten und eine
RENT beteiligten Länder schon Interesse an einer
statistische Aufbereitung der Messergebnisse wei
Fortsetzung des Projekts bekundet. Dabei wurden
tergeführt. Bisher lässt sich auf Basis der vorläufigen
bereits wichtige Themen identifiziert, die für die
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
27
28
beteiligten Aufsichtsbehörden von besonderem In
werden aber auch im Wasser gelöste Stickstoffver
teresse sind. Diskutiert wird eine genauere Analyse
bindungen, N16 ist ein Aktivierungsprodukt des
der Morphologie von Rissen aus aktuellen Scha
Sauerstoffs O16, zu flüchtigen Produkten redu
densfällen und solchen Risse, die in Testkörpern er
ziert, was zu einer erhöhten Freisetzung von radio
zeugt wurden. Weiterhin wird eine systematische
aktivem Stickstoff N16 führt. Als Folge davon
Überprüfung der Leistungsfähigkeit der verfüg
würde die Dosisleistung in der Umgebung der Kern
baren ZfPTechniken an Stahlguss erwogen. Hier
anlage ansteigen, was allerdings zu vermeiden ist.
interessiert besonders die Situation, wenn eine
Mit dem sogenannten Online NobleChemTM
Stahlgusskomponente direkt an eine Nickelbasis
(OLNC) Verfahren, welches in beiden SWRAnlagen
legierung angeschweisst ist. Als weiteres Thema
der Schweiz (Kernkraftwerk Leibstadt KKL und
werden die speziellen Anforderungen an die ZfP
Kernkraftwerk Mühleberg KKM) gefahren wird,
Techniken genannt, die vor der Durchführung von
muss zum Erreichen des geforderten niedrigen Kor
vorbeugenden mechanischen Ertüchtigungen an
rosionspotentials deutlich weniger Wasserstoff ein
rissanfälligen Nickelbasislegierungen eingesetzt
gespeist werden als bei der klassischen HWCFahr
werden (im Rahmen dieser Ertüchtigungen werden
weise. Dabei wird während des Volllastbetriebs
z.B. gezielte Druckeigenspannungen an der Ober
dem Reaktorwasser ein wasserlöslicher Platinkom
fläche eingebracht).
plex über einen bestimmten Zeitraum zugegeben. Im Idealfall schlägt sich Platin (Pt) gleichmässig auf
1.1.6 NORA – Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors
den Oberflächen der Kerneinbauten und Rohrlei tungen nieder. Diese EdelmetallPartikel wirken als Katalysator, so dass bereits geringe Mengen an
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
Wasserstoff für den ausreichenden Schutz gegen
ENSIProjektbegleiterin: Heike Glasbrenner
über SpRK sorgen. Unter diesen Randbedingungen
Bericht der Forscher in Anhang A
kommt es radiologisch zu merklich weniger N 16Freisetzung als bei der klassischen HWCFahr
Einleitung
weise und somit auch zu keinem merklichen An
Die Sicherheit und Lebensdauer von Leichtwasser
stieg der Dosisleistung in der Umgebung der Kern
reaktoren werden massgeblich durch die Struktur
anlage. Das Verfahren wurde von General Electric
integrität des Reaktordruckbehälters (RDB) und
(heute GEHitachi) entwickelt. Weltweit haben
der Hauptkühlmittelleitungen bestimmt. Die welt
viele Anlagen auf OLNC umgestellt. So verwenden
weite Betriebserfahrung von Siedewasserreaktoren
aktuell in den USA 31 von 34 SWRAnlagen die
(SWR) zeigt, dass sich während des Reaktorbe
OLNCFahrweise.
triebes bei ungünstigen Randbedingungen unter momechanischen Betriebsbeanspruchungen sowie
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
von Eigenspannungen Korrosionsrisse in druckfüh
Im Rahmen des NORAProjekts wurde die Wirkung
renden PrimärkreislaufKomponenten bilden und
verschiedener Einflussfaktoren wie zum Beispiel die
ausbreiten können. Gleichzeitig kann sich die Bruch
Einspeiserate und die Strömungsgeschwindigkeit
zähigkeit des Materials unter dem Einfluss der Neu
des Wassers auf die Platinverteilung und das Ab
tronenBestrahlung, des Reaktorkühlmittels und der
scheideverhalten auf den mit Wasser benetzten
langen Betriebsdauer bei erhöhten Temperaturen
Stahloberflächen untersucht. Das Nachfolgeprojekt
mit zunehmendem Anlagenalter verringern.
NORA II hat zum Ziel, die Einspeisebedingungen für
Ziel ist es, die Anfälligkeit von Reaktorkernein
die SWRAnlagen der Schweiz weiter zu optimieren
bauten und Rohrleitungen auf Spannungsrisskor
und das Abscheideverhalten von Platin auf verschie
rosion (SpRK) durch entsprechende Modifikation
denen Strukturwerkstoffen und den Einfluss der
der Wasserchemie des Reaktorkühlmittels zu mini
Strömungsgeschwindigkeit zu untersuchen. Der für
mieren. Mithilfe der klassischen Wasserstoffche
das NORAProjekt entwickelte und konstruierte
mieFahrweise HWC (hydrogen water chemistry) ist
HochtemperaturWasserkreislauf kommt im Projekt
dies möglich. Um das hierfür geforderte niedrige
NORA II weiterhin zum Einsatz.
Korrosionspotential an denjenigen Oberflächen zu
Im Projekt NORA II lag der Fokus im ersten Projekt
erreichen, die mit Reaktorwasser in Kontakt kom
jahr unter anderem auf der systematischen Untersu
men, ist allerdings die Zugabe grosser Mengen
chung des Einflusses der ProbenoberflächenBe
Wasserstoff erforderlich. Bei der HWCFahrweise
schaffenheit und der Materialzusammensetzung
dem Einfluss des Reaktorkühlmittels und der ther
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 7: Bei einer drehenden Scheibe, die im NORA Heisswasserkreislauf installiert ist, wird das Heisswasser im Zentrum angesaugt und fliesst dann nach aussen. Das Strömungsregime wechselt von laminar im inneren Bereich, über einen Über gangsbereich, zu einer turbulenten Strömung im Randbereich der Scheibe. Die Eigenschaften des Oxidfilms auf der Edelstahl oberfläche hängen von diesen Strömungsbedingungen ab, was sich durch die Veränderung der (nachbearbeiteten) Farben auf der Scheibenoberfläche nach dem Experiment zeigt. Die simulierten Strömungslinien sind zur Verdeutlichung darüber darge stellt. Die Strömungsbedingungen beeinflussen das Ablagerungsverhalten der PlatinNanoteilchen, das mit dieser Scheibe im Rahmen von NORA II näher untersucht wird. Quelle: PSI.
auf das Platinabscheideverhalten. Hierfür wurden
Oberflächenrauigkeit keinen grossen Einfluss auf das
folgende Werkstoffe ausgewählt: Rostfreier Stahl
Platinabscheideverhalten hat.
vom Typ 304L, ein austenitischer Stahl, aus dem
Bereits im ersten Projektjahr wurden Couponproben
viele KernkraftwerksKomponenten hergestellt
hergestellt mit SpRKRissen sowie Spalten unter
sind; Alloy 182, eine Nickelbasislegierung, die als
schiedlicher Breite und Tiefe, welche längs und quer
Schweisszusatz in Mischnahtverbindungen verwen
zur Strömungsrichtung ausgelagert wurden. Ziel
det wird; SA 533 B Cl. 1, ein niedriglegierter ferri
dieser Untersuchung war es festzustellen, ob Platin
tischer Stahl (LAS), aus dem weltweit viele Reaktor
Partikel auch in Spalten und Rissen zu finden sein
druckbehälter bestehen. Die Oxidschichtdicke und
würden und ob eine Abhängigkeit zur Strömungs
Morphologie an der Oberfläche der drei Werkstoffe
geschwindigkeit und Spaltgrösse existiert.
ist sehr unterschiedlich. Bisher wurde ein Experi
Auch mit aufwendigen analytischen Nachuntersu
ment zur Platinauslagerung durchgeführt und aus
chungen der SpRKRisse, deren Rissöffnung zwi
gewertet. Die Verteilung der Platinpartikelgrössen
schen 5 und 55 μm lag, konnten keine Platinpartikel
sowie die absolut abgeschiedene Menge an Platin
nachgewiesen werden. Nur in den ersten wenigen
auf den Oberflächen der drei Materialen sind unter
μm an den Risswänden, nahe des Rissmundes konn
schiedlich. Die höchste Platinmenge wird auf der
ten vereinzelt Platinpartikel gefunden werden.
Nickelbasislegierung Alloy 182 gefunden, die ge
Die Nachuntersuchungen an den Proben mit de
ringste auf dem niedriglegierten Stahl LAS. Es ist
finierten Spaltbreiten haben gezeigt, dass die Orien
eine weitere Versuchsreihe geplant, um diese Ergeb
tierung der Spalte (senkrecht oder parallel zur Strö
nisse zu überprüfen.
mungsrichtung) einen Einfluss auf das Abscheide
Eine weitere Fragestellung von NORA II ist es, den
verhalten von Platin hat. Bei der kleinsten unter
möglichen Einfluss unterschiedlicher Rauigkeitstufen
suchten Spaltbreite von 0,2 mm wird in der parallel
auf das Abscheideverhalten von Platin zu unter
zur Strömung ausgerichteten Probe Platin detek
suchen. Hierfür wurden die Materialproben herge
tiert, nicht aber bei der zur Strömung senkrecht aus
stellt, die Oberflächen mit zwei definierten Rauig
gelagerten Probe. Bei den grösseren Spaltbreiten
keitsstufen aufweisen, Ra ≈ 0,4 μm und Ra ≈ 2,2 μm.
(0,8 und 1,5 mm) wird unabhängig von der Aus
Im ersten Projektjahr wurden bereits mehrere Versu
richtung zur Strömung in den Spalten Platin detek
che mit solchen Proben gefahren. Die zwei davon bis
tiert, wobei jedoch nur bei der grössten Spaltbreite
her ausgewerteten Versuche zeigen bezüglich der
(1,5 mm) Platinpartikel bis zum Boden des Spalts
Platinpartikelgrösse und verteilung keine signifikan
diffundieren können.
ten Unterschiede. Die Nachuntersuchung der ande ren Proben steht noch aus. Es scheint aber, dass die
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
29
Um das Abscheideverhalten von Platin bei möglichst
und das KKL die OLNCFahrweise anwenden, ist es
vielen unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkei
umso wichtiger, möglichst alle beobachteten Ef
ten zu untersuchen, wurde am PSI eine Konstruk
fekte, die bei dieser Fahrweise bereits aufgetreten
tion mit einer rotierenden Scheibe in den Autokla
sind, zu verstehen. Das Projekt NORA II liefert wie
ven des HochtemperaturKreislaufs eingebaut
bereits NORA dazu einen massgeblichen Beitrag.
(Abbildung 7). Diese ermöglicht es, das Abscheide
30
verhalten von laminaren bis zu sehr turbulenten
Ausblick
Strömungen an einer Probe zu testen. Die ersten
Für das nächste Jahr ist im Projektplan für NORA II
Vorversuche stimmen optimistisch.
vorgesehen, mit dem systematisch entwickelten
Die bisherige im KKL für die Auslagerung von Pro
Testprogramm im HochtemperaturKreislauf weiter
ben verwendete Einrichtung, das sogenannte MMS
zufahren. Detaillierte Nachuntersuchungen an Pla
(mitigation monitoring system), konnte aus diversen
tin beladenen Proben sind mit den bisher verwen
Gründen nicht mehr verwendet werden. Daher
deten Analysenmethoden vorgesehen. Ein wichtiges
konnten im vorletzten Zyklus nicht wie geplant Pro
Thema in 2015 wird die Durchführung der Experi
ben ausgelagert wurden. Mittlerweile wurde das
mente mit der rotierenden Scheibe darstellen sowie
alte durch ein neues MMS ersetzt. Aktuell sind fünf
die Analysen und die Interpretation von Befunden.
Sätze an Couponproben in diesem System ausgela
Geplant sind auch erste Auslagerungsversuche mit
gert. Mit ersten Ergebnissen ist nicht vor Ende 2015
simulierten BrennelementHüllrohren aus Zircaloy in
zu rechnen.
platinhaltigem Hochtemperaturwasser.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
1.1.7 PISA-II – Pressure Vessel Integrity and Safety Analysis
Die Wirksamkeit der Online NobleChemTMTech nologie in Kraftwerken ist noch nicht vollumfäng
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
lich nachgewiesen und verstanden. Laboruntersu
ENSIProjektbegleiter: Klaus Germerdonk
chungen haben gezeigt, dass bei einem stöchio
Bericht der Forscher in Anhang A
metrischen Wasserstoffüberschuss und einer aus reichenden Oberflächenbedeckung mit extrem
Einleitung
fein verteilten PtPartikeln die Anfälligkeit gegen
Als Voraussetzung für den Langzeitbetrieb der
über Spannungsrisskorrosion deutlich reduziert
Schweizer Kernkraftwerke ist nachzuweisen, dass
werden kann. Im Projekt NORA konnten bereits ei
für Laufzeiten über 40 Jahre hinaus die Integrität
nige wichtige Fragen geklärt werden. Das Projekt
des Reaktordruckbehälters (RDB) für Normalbe
NORA II widmet sich jetzt mit konkreten Fragen
trieb, Betriebsstörungen und postulierte Ausle
stellungen, welche sich aus NORA ergeben haben.
gungsstörfälle gewährleistet bleibt. Das Projekt
Es befasst sich intensiv mit
PISAII behandelt spezifische Fragestellungen zur
dem Ablagerungsverhalten von Pt auf drei ver
Methodik von Integritätsbewertungen eines RDB.
schiedenen Kraftwerkswerkstoffen sowie dem
Übergeordnetes Ziel des Projekts sind probabilis
Einfluss von Oberflächenrauigkeiten;
tische GesamtintegritätsBetrachtungen unter Be
dem Abscheideverhalten von Platin in Rissen und
rücksichtigung aller relevanten Belastungen. Dafür
Spalten und dessen Abhängigkeit von der Fliess
werden Aspekte sowohl der Bruchmechanik als
geschwindigkeit des Mediums unter simulierten
auch der Thermohydraulik behandelt. Für das Pro
SWRBedingungen in einem eigens dafür konzi
jekt wurde ein geeignetes Referenzszenario ausge
pierten PSIKreislauf und in einem realen SWR.
wählt, um möglichst realitätsnahe Beispielrech
Das Projekt NORA II profitiert von der im Vorgänger
nungen durchführen zu können. In das Projekt sind
projekt NORA entwickelten Infrastruktur, unter an
PSIMitarbeiter aus den Bereichen der nuklearen
derem ein HochtemperaturWasserkreislauf, und
Materialen und der Thermohydraulik eingebunden.
dem aufgebauten KnowHow der PSIMitarbeiten
Das Projekt PISAII wurde entsprechend in vier Teil
den. Deshalb konnten bereits im 1. Berichtsjahr ei
projekte gegliedert:
nige interessante Ergebnisse präsentiert werden.
Teilprojekt I: Verfeinerte probabilistische Analyse
Diese Arbeiten des PSI sind für die Aufsicht wichtig,
des Thermoschocks (Pressurized Thermal Shock
da das ENSI dadurch von einem unabhängigen
PTS)
Forschungslabor Ergebnisse zur Wirksamkeit der OLNCTechnologie erhält. Da mittlerweile das KKM
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Teilprojekt II: TransientenStudie mit Hilfe des
terhin wurde berechnet, welche Temperaturvertei
Rechenprogramms RELAP und numerischer
lungen sich am RDB ergeben, wenn ein Wasser
Strömungssimulation
Dampfgemisch angenommen wird.
(Computational
Fluid
Dynamics CFD)
Der Einfluss der postulierten Leckgrösse bei einem
Teilprojekt III: Umfassende 3DAnalysen
Kühlmittelverlustfall wurde untersucht. Dabei wur
Teilprojekt IV: BruchmechanikMethoden
den folgende Leckgrössen ausgewählt: kleines Leck mit 3 cm2 (SLOCA), mittleres Leck mit 70 cm2
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
(MLOCA) sowie ein grosses Leck mit 450 cm2
Bei einer PTSTransiente, welche bei einem Kühl mittelverlustStörfall auftreten kann (Loss Of Coo lant Accident LOCA), erfolgt eine Einspeisung von kaltem Wasser in den heissen RDB. Der RDB wird dabei nicht gleichmässig abgekühlt, sondern es bil 31
den sich ausgehend von den Einspeisestutzen ent lang der Innenwand des RDB sogenannte Kühl strähnen aus. Die schnellen Temperaturänderungen ziehen starke mechanische Spannungen nach sich. Der RDB wird dabei nicht gleichmässig beansprucht, sondern es gibt im zeitlichen Verlauf des postu lierten Störfalls lokale Zonen mit ausgeprägten Be lastungsspitzen, vor allem im Bereich der Kühlsträh nen. Die im Verlauf des Projekts PISAII bereits aufge baute Modellierung dieser Transienten umfasst eine systemtechnische Abbildung des gewählten ReferenzRDB, um Massenströme sowie Tempera tur und Druckverteilungen berechnen zu können. Auf dieser Basis kann mit anspruchsvollen dreidi mensionalen thermohydraulischen CFDBerech nungen der dreidimensionale zeitliche Temperatur verlauf am RDB während einer PTSTransiente
Abbildung 8: Berechnete Strömungslinien und Temperaturen des durch die rechte Leitung eingespeisten Kühlmittels bei einem Störfall mit Thermoschock. Die Skala ist in Kelvin [K] angegeben und reicht von 283 K (ca. 10 °C) bis 558 K (ca. 285 °C). Quelle: PSI.
berechnet werden. Die sich daraus ergebenen Be anspruchungen am RDB lassen sich in einem wei teren Berechnungsmodul durch ein dreidimensio nales FiniteElementeModell bestimmen, in dem spezifische Risskonfigurationen für die gewählten PTSStörfallannahmen postuliert werden. Die Arbeiten an den vier Teilprojekten wurden ent sprechend dem Projektplan fortgeführt. Mit den im Berichtsjahr zur Verfügung stehenden, mitei nander gekoppelten Berechnungsmodulen wur den systematische Parameterstudien zu ausge wählten PTSStörfallannahmen durchgeführt. Die CFDSimulationen zeigen ein ausgeprägt dyna misches, dreidimensionales Verhalten der Kühl strähnen mit grossen Temperaturdifferenzen von über 100 °C, siehe (Abbildung 8). Insbesondere wurden die Temperaturverteilungen für verschie dene Einspeiseszenarien analysiert. Dazu wurde eine zweiseitige symmetrische Einspeisung wie auch eine einseitige asymmetrische Einspeisung über nur ein Noteinspeisesystem modelliert. Wei
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 9: Das Prinzip der Beurteilung der SprödbruchSicherheit bei einem Störfall mit Thermoschock am Beispiel des LOCA mit mittelgrossem Leck (MLOCA). Auf der waagerechten Achse ist die Temperatur an einer Rissspitze dargestellt, auf der senkrech ten Achse die Spannungsintensität KI an der Rissspitze und zugleich die Bruchzähigkeit KIc des RDBMaterials. Die in blau und grün dargestellten Kurven sind Verläufe der Span nungsintensitäten an einer Rissspitze (stress intensity at crack tip) im Zuge des Stör falls. Sie müssen in ausreichendem Sicherheitsabstand (safety margin) von der rot dar gestellten Bruchzähigkeit (fracture toughness) des RDBMaterials bleiben. Quelle: PSI.
(LLOCA). Die Sicherheitsmarge des RDB bei diesen
Weiterhin wurden auch die Untersuchungen zur
Bruchszenarien lässt sich anschaulich aus dem Ab
bruchmechanischen Modellierung des Materialver
stand zwischen der Beanspruchung (berechnet als
haltens im DuktilSprödbruchÜbergangsbereich
Spannungsintensität KI) für einen postulierten Riss
fortgesetzt. Eine untersuchte Methode ist dabei der
sowie der Bruchzähigkeit des Werkstoffes (ausge
sogenannte «Local Approach to Fracture (LAF)»
drückt als KIc) darstellen (Abbildung 9). Je grösser
Ansatz, mit dem sich die Bruchvorgänge schädi
der Abstand zwischen den beiden Kurven ist, umso
gungsmechanisch beschreiben lassen.
grösser ist auch die vorhandene Sicherheitsmarge. RDBWerkstoffs infolge der Neutronenbestrahlung
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
im Laufe des Betriebs abnimmt. Daher muss eine
Der RDB stellt eine wichtige Grosskomponente hin
abdeckende Bruchzähigkeit, die durch Versuche an
sichtlich Sicherheit und Lebensdauer von Leicht
Zu beachten ist dabei, dass die Bruchzähigkeit des
32
im RDB eingehängten Voreilproben wie auch durch
wasserreaktoren dar. Insbesondere beim Nachweis
geeignete Modellrechnungen bestimmt wird, bei
der SprödbruchSicherheit des RDB besteht ein
der Beurteilung der Sicherheitsmargen berücksich
starkes Interesse des ENSI, die Sicherheitsreserven
tigt werden.
der deterministischen Integritätsnachweise durch
Mit den Berechnungen wurde gezeigt, dass für den
verfeinerte Analysen mit probabilistischen Metho
gewählten ReferenzRDB die mittlerere Leckgrösse
den besser quantifizieren zu können.
(MLOCA) als führend für die deterministische Beur
Insbesondere die Kopplung von thermohydrau
teilung anzusehen ist, weil in diesem Fall die
lischen und bruchmechanischen Berechnungen
grössten Beanspruchungen des RDB zu erwarten
unter den Bedingungen von Kühlmittelverluststör
sind. Auch bei der probabilistischen Berechnung
fällen erlaubt bessere Aussagen zu den Sicherheits
führt ein MLOCA zur höchsten bedingten (konditi
margen für die Strukturintegrität des RDB.
onalen) RissinitiierungsWahrscheinlichkeit. Bei Be
Weiterhin wird mit diesem Projekt auch der Kom
trachtung der Ausfallwahrscheinlichkeiten zeigten
petenzerhalt zu den SprödbruchSicherheitsnach
die probabilistischen Berechnungen dagegen den
weisen des RDB in der Schweiz (PSI) sichergestellt.
SLOCA als massgeblich an. Mit weiteren probabilistischen Betrachtungen
Ausblick
wurde untersucht, welche Auswirkungen eine Vari
Bis zum Abschluss des Projektes Mitte 2015 sollen
ation der Beanspruchungsparameter auf die Aus
die Parameterstudien abgeschlossen sowie die we
fallwahrscheinlichkeit des RDB hat. Dazu wurden
sentlichen Erkenntnisse aus den Teilprojekten do
im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse die massge
kumentiert und bewertet werden. Das ENSI wird
blichen Einflussgrössen (Temperatur, Druck sowie
die sicherheitstechnische Relevanz der Projekter
WärmeübergangsKoeffizienten) jeweils um 10%
gebnisse beurteilen. Bei der Bewertung der Ergeb
erhöht bzw. abgesenkt und die dazugehörigen
nisse wird das ENSI von einem externen Gutachter
Ausfallwahrscheinlichkeiten berechnet. Es wurde
unterstützt. Auf Basis dieser Analyse sollen mög
gezeigt, dass sich die Ausfallwahrscheinlichkeiten
liche weitere Aufgabenstellungen identifiziert wer
um eine Grössenordnung erhöhen können. Werden
den, die im Rahmen zukünftiger Forschungsar
bei der probabilistischen Betrachtung auch die be
beiten behandelt werden sollen.
rechneten RDBTemperaturen infolge der Ausbil dung der Kühlsträhnen berücksichtigt, können die Versagenswahrscheinlichkeiten deutlich ansteigen. Die Berechnungen müssen für eine quantitative Aussage weiter untersucht werden. Im Berichtsjahr wurden die wesentlichen Projekt ziele erreicht. Mit der Kopplung der Berechnungs module für Thermohydraulik und Bruchmechanik kann eine in sich geschlossene Gesamtbetrachtung am RDB unter hohen Beanspruchungen, wie sie bei KühlmittelverlustStörfällen auftreten können, durchgeführt werden. Dies ermöglicht einen Ver gleich zu den bisher angewendeten vereinfachten Modellen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
1.2 Interne Ereignisse und Schäden
Am Projekt sind dreizehn Mitgliedsländer beteiligt: Kanada, Taiwan, Tschechien, Finnland, Frankreich,
Die Projekte in diesem Bereich werden von der Or
Deutschland, Japan, Südkorea, Slowakei, Spanien,
ganisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Schweden, Schweiz und USA.
Entwicklung (OECD) koordiniert. Sie fördern den in
Das Projekt betrachtet die mechanischen Ausrüs
ternationalen Erfahrungsaustausch über Störfälle in
tungen der druckführenden Umschliessung bei si
Kernkraftwerken sowie über Schäden an Kompo
cherheitstechnisch klassierten Systemen in Kern
nenten, die Störfälle auslösen können. Dazu wer
kraftwerken. Unklassierte Komponenten werden
den themenspezifische Datenbanken aufgebaut, in
einbezogen, wenn diese zu Überflutungen oder an
die systematisch Schadensfälle und Ereignisse aus
deren sicherheitstechnisch relevanten Vorkomm
den teilnehmenden OECDStaaten eingegeben
nissen beigetragen haben. Die Ziele des CODAP
werden. Die Daten werden anschliessend ausge
Projektes sind
wertet mit dem Ziel, auf der Basis einer grösseren
Informationen zu Schadensfällen an passiven
Anzahl von Fällen Hinweise auf Ursachen und Häu
metallischen Komponenten von Kernkraftwer
figkeiten von Schäden bzw. Störfällen zu erhalten.
ken in einer Datenbank zu sammeln;
Ein Zusammenschluss auf internationaler Basis ist
Die Informationen auszuwerten, um ein besse
dazu notwendig, weil die relevanten Ereignisse und
res Verständnis der Ursachen und Auswirkungen
Schäden in Kernkraftwerken selten sind.
der Schädigungen sowie der Wirksamkeit vor beugender Massnahmen zu erreichen;
1.2.1 OECD CODAP – Component Operational Experience Degradation and Ageing Programme
Allgemeine HintergrundInformationen zu Kom ponenten und Schädigungsmechanismen zu sammeln; Zusammenfassende Berichte zu den Schädi
Auftragnehmer: OECDNEA
gungsmechanismen zu erstellen.
ENSIProjektbegleiterin: Michaela Weber
Im Rahmen des CODAPProjekts werden die Daten
Einleitung
hensweisen zum Beispiel in Bezug auf Prüfungen
Das CODAPProjekt der OECDNEA ist ein Daten
herausgearbeitet. Das Projekt geht damit über eine
bankprojekt zu alterungsbedingten Schäden an
reine Datensammlung hinaus und kann so eine ge
mechanischen Ausrüstungen von Kernkraftwer
meinsame Basis für das Verständnis von Alterungs
ken. Es besteht aus einer Datensammlung zu Scha
und Schädigungsmechanismen von mechanischen
densereignissen (Event Base) und einer zugehö
Ausrüstungen in Kernkraftwerken schaffen.
bank ausgewertet und empfehlenswerte Vorge
rigen Wissensdatenbank (Knowledge Base), die Auswertungen der gesammelten Schadenserfah rungen sowie länderspezifische Vorgehensweisen bezüglich mechanischer Komponenten enthält.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
34
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
chanischen Ausrüstungen zur Verfügung. Diese
Im Rahmen des CODAPProjektes wurde im Juni
lung von
kann unmittelbar angewendet werden zur Beurtei
der erste Erfahrungsbericht (Topical report) zu
Instandhaltungsprogrammen und massnahmen
strömungsinduzierter Korrosion (Flow Accelerated
Wiederholungsprüfprogrammen
Corrosion FAC) von der OECDNEA publiziert. Es
Alterungsüberwachungsprogrammen
werden die Einflussfaktoren wie Temperatur, Strö
Qualifizierungsfehlern für zerstörungsfreie Prü
mungsgeschwindigkeit oder Wasserchemie auf
fungen
die strömungsinduzierte Korrosion beschrieben,
Risikoinformierten Anwendungen in der Instand
als auch eine Analyse der vorhandenen Daten vor
haltung
genommen sowie die Auswirkungen der Schäden
Bei der Beurteilung von meldepflichtigen Schäden
aufgezeigt. Ein weiterer Schwerpunkt des Be
trägt das Projekt dazu bei, die Ursachenuntersu
richtes ist die ausführliche Darlegung der Strategie
chungen und die Folgemassnahmen der Betreiber
in den einzelnen Ländern, um Schäden durch strö
zu bewerten. Ein wichtiger Nebenaspekt beim Pro
mungsinduzierte Korrosion zu vermeiden. Hierzu
jekt CODAP ist der damit mögliche Wissens und
lieferten insbesondere die Schweizer Kernkraft
Erfahrungstransfer an die nachfolgende Generation
werke ihren Beitrag, indem jedes Kraftwerk detail
von Nuklearingenieuren, damit das Wissen aus frü
liert beschrieb, wie die von dieser Korrosionsart
heren Schadensfällen nicht durch den Personal
betroffenen Komponenten analysiert und syste
wechsel verloren geht.
matisch überwacht werden. Die Arbeiten an dem zweiten Erfahrungsbericht
Ausblick
mit dem Thema Betriebserfahrungen über Rohrlei
Die Vorbereitung zur nächsten CODAPProjekt
tungsschäden an elektrohydraulischen und Steu
phase von 2015 bis 2017 hat begonnen. Die Da
erluftleitungen (Operating experience insights on
tensammlung zu den Schadensfällen soll fortge
pipe failures in electrohydraulic control & instru
führt und die Handhabung der Schadensdatenbank
ment air systems) wurden fortgesetzt. Er soll im
verbessert werden. Hierzu hat der Datenbankver
Jahr 2015 veröffentlicht werden.
antwortliche zwei Optionen vorgestellt, über die
In einem Bericht zur Projektphase 2011 bis 2014
diskutiert und entschieden werden soll. Aufgrund
wurden neben der Projekthistorie die Organisation
der ausstehenden Entscheidung einiger Länder be
und die Datenbanken «Event Base» und «Know
züglich ihrer weiteren Teilnahme am Projekt ist es
ledge Base» beschrieben sowie die gesammelten
aber zurzeit unklar, wie viele Länder sich an der
Betriebserfahrungen zusammengefasst.
nächsten Phase beteiligen und wie das Projekt
Die Schadensdatenbank «Event Base» ist eine um
dann weitergeführt wird.
fassende webbasierte Datenbank mit über 100 möglichen Eingabefeldern. Rückmeldungen der am Projekt beteiligten Teilnehmer zeigen einen
1.2.2 OECD CADAK – Cable Ageing Data and Knowledge Project
Verbesserungsbedarf in der Handhabung dieser komplexen Datenbankstruktur auf. Die bestehen
Auftragnehmer: OECDNEA
den Probleme, wie zum Beispiel bei Eingabe und
ENSIProjektbegleiter: Franz Altkind
Auswertung, sowie Verbesserungswünsche wur den aufgenommen und analysiert. Erste Vor
Einleitung
schläge zur Verbesserung seitens dem Datenbank
Das OECDProjekt CADAK beschäftigt sich mit
verantwortlichen wurden vorgestellt.
Alterungsphänomenen von elektrischen Kabeln. Es setzt seit Ende 2011 in erweitertem Sinne denjeni
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
gen Teil des früheren Projekts OECD SCAP (Stress
Die aktuelle Version der CODAPDatenbank umfasst
der sich bereits mit der Schädigung von Kabelisola
mehr als 4600 Datensätze von Schäden an mecha
tionen beschäftigt hatte. CADAK hat sich zum Ziel
nischen Ausrüstungen. Für das ENSI und die Schwei
gesetzt, die technische Basis für die Lebensdauer
zer Kernkraftwerke steht mit der Datensammlung
von klassierten elektrischen Kabeln unter dem Ge
und der Hintergrundinformation eine direkte und
sichtspunkt von Unsicherheiten bei den Qualifika
aktuelle Quelle der internationalen Erfahrung mit
tionstests, welche vor der Erstinbetriebnahme
Schadensfällen an (überwiegend) klassierten me
stattfanden, neu zu beurteilen. Damit sollen einer
Corrosion Cracking and Cable Ageing Project) fort,
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
seits die Korrektheit der Reserven ermittelt und an
nungskabeln, Mess und Steuerkabeln als auch
dererseits Unsicherheiten abgedeckt werden. Die
Netzwerkkabeln enthalten. In der Datenbank zum
Ergebnisse werden in einer Datenbank zusammen
Hintergrundwissen wurden diverse Berichte abge
gefasst, die nicht nur Angaben zu einzelnen Fällen,
legt (Studie betreffend Alterungscharakteristik und
sollen auch Hintergrundwissen enthält (Data and
Diagnostik des Isoliermaterials, Lagerung von Refe
Knowledge Base). An dem Projekt nehmen Bel
renzkabelstücken, Kabelreparatur, Qualifikations
gien, Kanada, Frankreich, Japan, die Slowakei, Spa
anforderungen von Kabeln unter erschwerten
nien, die USA und die Schweiz teil.
Umgebungsbedingungen,Zustandsüberwachungs methoden, etc.). Es wurde beschlossen, eine ver
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
einfachte PCVersion der Datenbank zu entwickeln, um mehr mögliche Nutzer anzusprechen.
Im Jahre 2014 fanden zwei Sitzungen statt, an wel mentanen Stand des Alterungsüberwachungspro
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
gramms bzw. Forschungsaktivitäten im Bereich der
Mit den Ergebnissen sollen exaktere Aussagen zur
Kabelalterung darstellten. Es laufen bereits Studien
Lebensdauer von eingesetzten Kabeln gewonnen
mit im Einsatz stehenden Kabeltypen, die präzisere
werden. Damit können bestehende Modelle zur
Aussagen zur Einsatzdauer der Kabel erarbeiten
Alterungsüberwachung überprüft und optimiert
sollen. Dafür werden teilweise Kabelmuster von
werden. Das Projekt hat eine grosse Bedeutung, da
bestehenden oder stillgelegten Kernkraftwerken
Kabel wichtige Verbindungselemente sind und
verwendet. Es handelt sich dabei um Material,
bei Ausfall derselben eventuell sicherheitsrelevante
welches über einen längeren Zeitraum einer erhöh
Komponenten nicht zur Verfügung stehen. Die
chen die Vertreter der einzelnen Länder den mo
ten Temperatur und Strahlung ausgesetzt war.
Datenbank kann, wenn diese eine ausreichende
Schwierig ist dabei die Ermittlung der Daten betref
Menge an qualitätsgesicherten Daten enthält, ei
fend Einsatzzeit inklusive den herrschenden Umge
nen Beitrag für wichtige Fragen des Langzeitbe
bungsbedingungen (Strahlung, Temperatur, etc.),
triebs liefern.
mit denen die Voralterung bestimmt werden kann.
In der Schweiz ist ein Alterungsüberwachungspro
Erst auf Basis dieser kann die eigentliche For
gramm für klassierte Kabel der höchsten sicher
schungsarbeit zur maximalen Lebensdauer unter
heitstechnischen Einstufung (elektrisch 1E klas
bestimmten Randbedingungen beginnen. In be
siert) etabliert. Aus dem Projekt erwartet man sich
stimmten Anlagen wurden zu diesem Zweck bereits
eine Verbesserung des Modells für die Alterungs
zusätzliche Temperatur, Feuchtigkeits und Strah
vorhersage, so dass noch präzisere Aussagen zur
lenmessungen installiert. Dies ermöglicht eine kon
Alterung der Kabel möglich werden.
tinuierliche Überwachung der Situation und ge nauere Werte zur Bestimmung des Alterungsfort
Ausblick
schrittes.
Der aktuelle Stand der Überwachung, Forschungser
Im Rahmen des Projekts wird auch neues Kabelma
gebnisse und Betriebserfahrungen sollen weiterhin
terial getestet. Das Material wird mit mecha
ausgetauscht werden. Längerfristig könnten ausser
nischen und physikalischchemischen Verfahren,
Kabeln eventuell auch andere alterungsrelevante
z.B. OIT (Oxidative Induction Time), OITP (Oxidative
Komponenten in der Datenbank erfasst werden wie
Induction Temperature) und FTIR (Fourier Trans
zum Beispiel Motoren, Durchführungen, Batterien,
form Infrared Spectroscopy) untersucht.
Messwertumformer und Thermoelemente.
Von Seiten der Schweiz wurden bei den Treffen so wohl Details der eingesetzten Kabeltypen als auch Messergebnisse zu Nieder und Hochspannungs
1.2.3 OECD ICDE – International CommonCause-Failure Data Exchange
kabeln präsentiert. Bei den Niederspannungska beln wird die LIRA Methode (LIne Resonance Ana
Auftragnehmer: OECDNEA
lysis) und bei den Mittelspannungskabel die tan
ENSIProjektbegleiter: Roland Beutler
δ–Messung (Verlustfaktormessung) angewendet. Aufgrund der positiven Messergebnisse wurde der
Einleitung
Zustand der Kabel mit «gut» bewertet werden.
Das International CommonCausexFailure Data
Die Kabeldatenbank enthält momentan 949 Da
Exchange (ICDE)Projekt wird seit 1998 unter der
tensätze. Es sind sowohl Angaben zu Hochspan
Federführung der OECD Nuclear Energy Agency
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
35
betrieben. Generelles Ziel dieses Projekts ist die För
nisse in der ICDEDatenbank um ca. 90% er
derung des internationalen Erfahrungsaustausches
höht. Deshalb wurde beschlossen, als nächstes
über so genannte CommonCauseFailure(CCF)
diesen Komponentenbericht zu aktualisieren.
Ereignisse. Dies sind Ereignisse, bei denen gleichar
ICDEDatenbank: Für die Sammlung und Ver
tige Fehler an mindestens zwei Komponenten auf
waltung der ICDEEreignisse steht eine Daten
grund einer gemeinsamen Ursache auftreten. Im
bank zur Verfügung. Diese enthält zwei Arten
Projekt werden Daten zu CCFEreignissen von ver
von Datensätzen, die miteinander gekoppelt
schiedenen Komponententypen gesammelt, aus
sind: Daten zur Beschreibung der Komponenten,
gewertet und die Erkenntnisse in Projektberichten
für die CCFDaten gesammelt werden (observed
veröffentlicht. Neben der Schweiz beteiligen sich
population) und Daten zu den Ereignissen (ICDE
zurzeit elf weitere Länder, in denen der Grossteil
events). Die Datenbank wird regelmässig verbes
der weltweiten Kernkraftwerke betrieben wird. Das
sert, um Anwendungen für den Komponenten
Projekt wird durch Beiträge der beteiligten Länder finanziert. 36
bericht zu erleichtern. Die im Rahmen des ICDEProjektes im Jahr 2014 gesammelten und ausgewerteten Erfahrungen be
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
züglich CCFEreignissen lieferten keinen Anlass,
Im Jahr 2014 wurden insbesondere folgende Arbei
werken zu ergreifen.
Massnahmen in den schweizerischen Kernkraft
ten durchgeführt: tere Ereignisse in die ICDEDatenbank aufge
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
nommen. Die Datenbank enthält 1743 poten
CCFEreignisse haben ein hohes Schädigungs
zielle oder effektive CCFEreignisse für 12 ver
potenzial, denn sie können die Funktion mehrerer
schiedene Komponententypen (Stand Ende Sep
redundanter Stränge eines Sicherheitssystems be
tember 2014). Die Datensammlung zum neuen
einträchtigen. Im Rahmen des ICDEProjektes wer
Komponententyp digitale Leittechnik hat ange
den CCFEreignisse über längere Zeiträume ge
Datenerfassung: Im Berichtsjahr wurden wei
fangen.
sammelt und ausgewertet, um die Ursachen besser
Kodierungsrichtlinien: In den so genannten
zu verstehen und um mögliche Massnahmen zur
Kodierungsrichtlinien werden die Anforderun
Verhinderung oder zur Eingrenzung der Auswir
gen an die Datenerfassung von spezifischen
kungen zu ergreifen. Die ausgewerteten Ereignisse
Komponententypen festgelegt. Von Zeit zu Zeit
können zudem für die Quantifizierung der Wahr
werden diese Kodierungsrichtlinien überarbei
scheinlichkeit von CCF, wie sie für die probabilis
tet. Im Berichtjahr wurde beschlossen, Daten zu
tischen Sicherheitsanalysen (PSA) benötigt wird,
einer neuen Komponente, dem Wechselrichter
genutzt werden.
(«inverter») zu sammeln, also zu elektrischen Geräten, die Gleichspannung in Wechselspan
Ausblick
nung umwandeln. Ein erster Entwurf der Kodie
Folgende Ziele sind für das nächste Jahr angesetzt:
rungsrichtlinie soll im Jahr 2015 erstellt werden.
Ein erster Entwurf der neuen Kodierungsrichtli
Komponentenberichte: Zu jedem betrachte
nie zu Wechselrichtern soll erstellt werden.
ten Komponententyp wird im Rahmen des ICDE
Eine Arbeitsnotiz zu den Möglichkeiten und
Projektes ein so genannter Komponentenbericht
Grenzen der Verwendung von ICDEDaten für
erstellt. Auf Basis der vom ICDE gesammelten
die Quantifizierung von CCFParametern soll
Daten werden darin zum Beispiel die häufigste
entworfen werden.
Art der Fehleridentifizierung oder die wesent lichen Fehlermechanismen von CCF dargelegt. Für den Berichtjahr ist Folgendes erwähnens
1.2.4 OECD FIRE – Fire Incident Record Exchange
wert: – Der Komponentenbericht zu Wärmetauschern wurde fertiggestellt und wird demnächst von
Auftragnehmer: OECDNEA ENSIProjektbegleiter: Dominik Hermann
der NEA veröffentlicht. – Seit der Veröffentlichung des Komponenten
Einleitung
berichts zu Dieselgeneratoren im Jahre 2000
Das Ziel des Projektes «OECD Fire Incident Record
hat sich die Anzahl DieselgeneratorenEreig
Exchange» (OECD FIRE) ist die Erhebung und die
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Analyse von Daten zu Brandereignissen in Kern
stehung in elektrischen Anlagen sind, hat im
kraftwerken der OECDMitgliedsstaaten. Das Pro
Frühling 2014 den Versuchsbetrieb in den USA
jekt soll dazu beitragen, die Ursachen, die Ausbrei
aufgenommen. Man erhofft sich insbesondere Er
tung und die Auswirkungen von Bränden besser zu
kenntnisse zu den Einflüssen verschiedener Arten
verstehen. Es ist zudem darauf ausgerichtet, die
von Ausrüstungen auf die typischen Auswirkungen
Brandverhütung weiter zu optimieren und die phä
eines Lichtbogens.
nomenologische und statistische Basis für Probabi
Damit wurden die Projektziele für 2014 erreicht.
listische Sicherheitsanalysen (PSA) von Kernkraft
Das Budget wurde eingehalten.
werken zu verbessern. Die in OECD FIRE entwi Verfügung, die Daten beisteuern. Derzeit sind dies
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Deutschland, Finnland, Frankreich, Japan, Kanada,
Das Committee on the Safety of Nuclear Installa
Niederlande, Schweden, Schweiz, Spanien, Südko
tions (CSNI) führte eine Untersuchung zum Rei
rea, Tschechien und die USA.
fegrad der probabilistischen Brandanalysen für
ckelte Datenbank steht denjenigen Staaten zur
Kernkraftwerke durch. Basierend auf einer Um
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
frage in den Kernenergie produzierenden OECD
Mit Beginn des Jahres 2014 wurde die 4. Phase des
Brandereignisdaten als einer der wichtigsten Punkte
Projekts begonnen, welche bis Ende 2015 dauern
zur Weiterentwicklung der Brandanalyse identifi
wird. Die Arbeiten an den Berichten zu «Combina
ziert. In der Folge beschloss das CSNI, das Projekt
Mitgliedsstaaten wurde das Sammeln zuverlässiger
tions of Fires with other Events», welcher das Ver
OECD FIRE zu initiieren. Da Brandereignisse in Kern
halten von Bränden im Zusammenspiel mit anderen
kraftwerken sehr selten sind, war ein Zusammen
Typen von Ereignissen betrifft, und «Fire Protection
schluss auf internationaler Basis notwendig. In der
Regulations», welcher die Brandschutzvorgaben im
Schweiz unterhalten alle vier KernkraftwerkBetrei
kerntechnischen Regelwerk der Teilnehmerländer
ber eine werkspezifische BrandPSA. Diese Analy
im Vergleich behandelt, wurden fortgesetzt. Zudem
sen sind, wie die gesamte PSA, regelmässig zu ak
wurde eine Überarbeitung der Coding Guideline
tualisieren und dem Stand der Technik anzupassen.
(EingabeRichtlinie) verabschiedet, welche unter
Sowohl für diese Weiterentwicklung der BrandPSA
anderem den Verlust von Strängen bei Sicherheits
als auch für deren Überprüfung durch das ENSI ist
systemen präziser definiert.
eine auf realen Brandereignissen basierende Daten
Die Arbeiten am Überblicksbericht zur Kombina
basis wichtig.
tion von Brand mit anderen Ereignissen (Topical Report on Combinations of Fires with other Events)
Ausblick
schreiten voran, aber erwartungsgemäss ist der
Die Daten zu neu auftretenden Brandereignissen
Umfang des Themas gross, weshalb dies als eine
sollen weiterhin laufend erhoben und die Daten
längerfristige Arbeit betrachtet werden muss. Es
bank soweit möglich durch weitere Brandereig
konnten 47 Brandereignisse in der Datenbank mit
nisse aus der Vergangenheit ergänzt werden. Die
anderen Ereignissen wie Explosionen oder Überflu
Möglichkeiten zur Aufnahme anderer Daten
tungen verbunden werden. Brandszenarien sol
banken, beispielsweise der USamerikanischen Fire
cher Art können zu ungewöhnlichen Schadensbil
Events Database (FEDB), welche vom amerika
dern führen, die in einer BrandPSA geeignet
nischen Electric Power Research Institute (EPRI) he
berücksichtigt sein sollten. Für den Überblicksbe
rausgegeben wird, sollen bewertet werden. Wei
richt zu BrandschutzVorschriften (Topical Report
terhin wurde die Zusammenstellung der Anzahl
on Fire Protection Regulations) wurden die Bei
von Räumen und Komponenten in den KKW der
träge der Schweiz und der USA als Beispiele ver
teilnehmenden Länder begonnen, um die Ermitt
fasst. Der Bericht wird nun mit Beiträgen zu den
lung von Raum und Komponentenbezogenen
übrigen Ländern vervollständigt.
Brandhäufigkeiten zu erleichtern.
Das Versuchsprogramm zu HochenergieLicht bögen (High Energy Arcing Faults), welches mit Hilfe der OECD NEA ins Leben gerufen wurde, nachdem eine Auswertung der OECD FIRE Daten bank ergeben hatte, dass hochenergetische Licht bögen ein relevanter Mechanismus der Brandent
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
37
1.3 Externe Ereignisse
schäftigt sich mit dem Tragwerksverhalten von Stahlbetonstrukturen unter stossartigen Einwir
Neben Schäden, die durch Ereignisse innerhalb
kungen, wobei der Schwerpunkt auf der Durchfüh
eines Kernkraftwerks entstehen können, berück
rung von ImpactVersuchen mit Variation zahl
sichtigen die Sicherheitsanalysen für Kernkraft
reicher Versuchsparameter liegt. Es werden neben
werke auch Ereignisse, die eine Anlage von aussen
dem Tragverhalten der Stahlbetonstrukturen auch
treffen können. Ein Schwerpunkt der Forschung
die Einflüsse anderer Parameter wie im anpral
liegt bei Erdbeben, da diese Gefährdung gemäss
lenden Projektil vorhandene Flüssigkeiten, Vorspan
probabilistischen Sicherheitsanalysen den grössten
nung und Liner der Versuchsplatte sowie die Wei
Risikobeitrag für die Schweizer Kernkraftwerke lie
terleitung von Erschütterungen untersucht.
fert. Die beschriebenen Projekte beschäftigen sich
Das Ziel dieses Projektes ist es, experimentelle Da
sowohl mit geologischen Aspekten als auch mit
ten und Informationen zu physikalischen Phäno
den Auswirkungen von Erschütterungen auf Kern
menen beim Anprall eines Flugzeuges auf Stahlbe
anlagen. Darüber hinaus sind für das ENSI die Ar
tonstrukturen zu erarbeiten. Im Rahmen von IM
beiten zu den Themen Überflutungen und Flug
PACT III wurden 2014 neun Versuche bei VTT in
zeugabsturz wichtig.
Finnland durchgeführt, und zwar zwei Versuche zum Studium des Durchstanzverhaltens in Form von
1.3.1 IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen
HartgeschossPenetration/Perforation (Punching tests, PSeries), sechs Versuche zur Erschütterungs weiterleitung und Dämpfung (Induced vibration
Projektorganisation: VTT Technical Research
and damping tests, VSeries) und ein Versuch zum
Centre (Finnland)
Studium des kombinierten Biege/Durchstanztrag
Auftragnehmer: Stangenberg und Partner
verhaltens infolge WeichgeschossAnprall (Com
IngenieurGmbH, Bochum, Deutschland,
bined bending and punching tests, XSeries).
Principia Ingenieros Consultores, Madrid, Spanien
VTT und STUK (Aufsichtsbehörde Finnland) star
und Basler & Hofmann AG, Ingenieure, Planer und
teten das Projekt IMPACT im Jahr 2003. Im Rahmen
Berater, Zürich
der Folgeprojekte IMPACT I (2006 bis 2008) und IM
ENSIProjektbegleiter: Christian Schneeberger
PACT II (2009 bis 2011) schlossen sich auch auslän
Bericht der Forscher in Anhang A
dische Partner an. Das ENSI nimmt seit 2011 aktiv am Projekt IMPACT III teil und wird von den Bauex
Einleitung
perten Stangenberg und Partner IngenieurGmbH
Das Projekt IMPACT III («Impact of an aircraft
(SPI), Bochum, Deutschland, und Basler & Hofmann
against a structure») wird vom «VTT Technical Re
AG (B&H), Zürich, unterstützt. Seit dem Jahr 2013
search Centre» (Finnland) organisiert und hat eine
nehmen auch die Experten Principia, Ingenieros
planmässige Laufzeit von 2012 bis 2014 (zum Lauf
Consultores S.A., Madrid, Spanien, für Analysen
zeitende 2014 siehe Abschnitt «Ausblick»); es be
mit der komplexen Software ABAQUS zu Durch
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
stanzversuchen und zur Ermittlung von Lastfunkti
gung/Durchstanzen (Versuch X4) sowie auf die Ver
onen aus dem Weichkörperanprall im ENSITeam
suche zur Bestimmung der Erschütterungsweiter
teil. Im IMPACTProjekt arbeiten 10 Teams aus 7
leitung (Versuche V0 und V1). Zur Illustration
Ländern (Deutschland, Finnland, Frankreich, Ka
werden nachfolgend zu den Versuchen X4, V0 und
nada, UK, USA, Schweiz) mit. Von den Ländern
V1 kurze Erläuterungen gegeben und beispielhafte
Finnland, Kanada, UK, USA und Schweiz sind die
graphische Darstellungen angeführt.
nuklearen Aufsichtsbehörden direkt vertreten. Aus
Der Versuch X4 fand am 26.11.2014, also kurz vor
Deutschland ist die Gesellschaft für Anlagen und
dem Workshop in Finnland, statt. Nachdem der
Reaktorsicherheit (GRS) beteiligt, die die deutschen
Versuch X3 mit Aufprallgeschwindigkeit 140 m/s
nuklearen Aufsichtsbehörden berät.
bereits Beanspruchungen der Stahlbetonplatte bis in den Grenzbereich der Tragfähigkeit ergeben
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
hatte (vgl. Erfahrungs und Forschungsbericht
Die Versuche zum Durchstanzverhalten erfolgten
nehmer am Projekt IMPACT III, die Grenze zum
mit harten Anprallkörpern («hard missile impact»),
Durchstanzversagen noch weiter auszuloten; der
welche vor allem das Eindring und Durchstanzver
Versuch X4 erfolgte daher bei sonst gleichen Rand
halten von Triebwerken oder anderer kompakter
bedingungen wie X3 mit der Aufprallgeschwindig
Flugzeugteile (grosse harte Masse, kleine Auftreff
keit 165 m/s (Zielgeschwindigkeit, tatsächlich im
2013), war es der Wunsch der Mehrzahl der Teil
fläche) repräsentieren. Die Versuche zum Studium
Versuch erreicht wurden 168 m/s). Die blinde Vo
des kombinierten Biege/Durchstanztragverhaltens
rausberechnung mit dem Programm ABAQUS er
erfolgten mit relativ weichen Anprallkörpern («soft
gab als Grenzgeschwindigkeit zum Durchstanzen
missile impact») und simulieren das Verhalten
165 m/s bei einem voraussichtlichen Versagen bei
eines Flugzeugrumpfs oder flügels. Die Versuchs
170 m/s. Abbildung 10 zeigt eine rückwärtige An
körper der PSeries und XSeries bestanden in allen
sicht der getroffenen Stahlbetonplatte nach dem
Fällen aus quadratischen Betonplatten mit 2 m Sei
Versuch X4 mit kombiniertem Verhalten infolge
tenlänge und 0,25 m Plattendicke; die Versuchs
Biegung und Durchstanzen sowie Ergebnisse aus
körper der VSeries sind Sonderkonstruktionen
einer FEM (FiniteElementMethode)Berechnung
aus Stahlbeton, siehe Abbildung 11 und Abbil
mit dem Programm ABAQUS. Die Restgeschwindig
dung 12. Die Anprallkörper hatten Massen von
keit des Projektils von 25 m/s nach Durchschlagen
rund 50 kg und Anprallgeschwindigkeiten von
der Stahlbetonwand stimmte fast überein mit der
etwa 110 m/s bis 168 m/s.
ABAQUSPrognose 22 m/s.
Im Berichtsjahr nahmen das ENSI und SPI an zwei
Der ErschütterungsWeiterleitungsTest V0 ist von
Workshops und zwei Treffen der so genannten
VTT allein konzipiert worden und diente als Vor
Technical Advisory Group teil (12.–14. Juni und
versuch zur Bestimmung des zu erwartenden Er
10.–12. Dezember in Finnland). Dabei wurden von
schütterungsniveaus an der Rückwand und zum
ENSI und SPI hauptsächlich blinde Vorausberech
Austesten der Messtechnik. Die Struktur des
nungen, das heisst solche ohne Kenntnis der Ver
Versuchskörpers besteht aus einer Vorderwand
suchsergebnisse, sowie Nachberechnungen durch
(Anprallwand), einer verbindenden Bodenplatte
geführt und präsentiert. Sie bezogen sich auf den
und einer frei auskragenden Rückwand. Die Vor
IMPACTVersuch mit kombiniertem Verhalten Bie
derwand ist in dem Rahmen abgestützt, der auch
39
Abbildung 10: IMPACT III Test X4, Testplatte nach dem Versuch (links) und Ergebnisse aus ABAQUSBerechnung (Mitte und rechts).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 11: IMPACT III Test V0, Versuchsaufbau sche matisch (links) und horizontale Verschie bungen an Unterkante Rückwand als Vergleich von Messung und SOFiSTiKBerechnung zu Versuch V0B (rechts).
Abbildung 12:
40
IMPACT III Test V1, Versuchsaufbau X3 (links) und Beschleuni gungsantwortspektren in der Mitte der Rück wand aus SOFiSTiK Berechnung im Vergleich zu den Versuchen (rechts).
für die Versuche der anderen Testserien verwendet
der und Rückwand. Die Bewehrung des Testkör
wurde. Abbildung 11 zeigt eine schematische
pers ist so bemessen, dass nichtlineares Werkstoff
Skizze des Versuchsaufbaus zum Test V0 sowie ge
verhalten auf den unmittelbar dem Anprall ausge
messene und berechnete Verschiebungen an der
setzten Bereich der Vorderwand beschränkt bleibt
Unterkante der Rückwand. Die Berechnungen zu
und die übrigen Bauteile reversibles Verhalten auf
diesem Versuch stimmten gut überein mit den
weisen. Zusätzlich zu den bereits durchgeführten
Messwerten des im Juni 2014 durchgeführten Ver
blinden Vorausberechnungen sind im Jahr 2015
suchs. Der Versuchskörper V0 wurde dreimal hin
Nachrechnungen unter Verwendung der Versuchs
tereinander mit der gleichen Geschwindigkeit be
daten geplant. Weitere Beschussversuche an ver
schossen (Versuche V0A, V0B und V0C).
gleichbaren Testkörpern werden folgen, mit verein
Der ErschütterungsWeiterleitungsTest V1 ist der
fachten und somit besser vorhersehbaren Lagerbe
eigentliche erste planmässige Test der VSeries. Wie
dingungen.
bei Test V0 wurden im Oktober 2014 kurz hinterei führt. In Abbildung 12 sind die Testanordnung so
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
wie horizontale BeschleunigungsAntwortspektren
Momentan liegen dem ENSI die ersten Betreiber
als Mass für die induzierten Erschütterungen an der
berichte der mit Verfügung vom Mai 2013 gefor
Rückwand dargestellt. Die Struktur besteht aus ei
derten Flugzeugabsturzanalysen vor, worin auch
ner Vorderwand (Anprallwand), einer verbin
Fragen zur Tragfähigkeit von Betonstrukturen, zu
denden Bodenplatte und einer Rückwand; seitlich
Anprallasten oder zu induzierten Erschütterungen
sind Dreieckswände zur Stabilisierung angeordnet.
von sicherheitsrelevanten Systemen rechnerisch
Die Struktur ist horizontal an beiden Enden der Bo
behandelt werden. Mit dem Projekt IMPACT III
denplatte zur Verhinderung eines Gleitens und ver
wird sichergestellt, dass dem ENSI stets der welt
tikal an der Oberseite der Vorderwand zur Verhin
weit aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik
derung eines Abhebens abgestützt. Die vertikale
bezüglich Versuchsdaten und Berechnungsmetho
Lagerung erfolgt auf Elastomerstreifen unter Vor
den in Bezug auf die Einwirkung Flugzeugabsturz
nander die drei Tests V1A, V1B und V1C durchge
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
zur Verfügung steht. Die Validierung der Berech
auf die Wand eines Bauwerks. Insbesondere soll un
nungsmodelle fördert eine realistischere Abschät
tersucht werden, wie sich die induzierten Erschütte
zung von Versagensgrenzen und von vorhandenen
rungen auf die Decken und Wände ausserhalb des
Tragreserven. Entsprechend sind das ENSI und
Aufprallbereichs ausbreiten. Hinsichtlich des Verhal
seine Experten in der Lage, die Flugzeugabsturz
tens des Aufprallbereichs sollen die Erkenntnisse der
Analysen der Kraftwerksbetreiber fachlich qualifi
vorangegangenen Projektphasen genutzt werden.
ziert zu beurteilen.
Das Projekt besteht ebenfalls aus Versuchen und
Überdies erfolgt ein regelmässiger Austausch zu
vergleichenden rechnerischen Simulationen (soge
dieser Thematik mit den Experten und nuklearen
nannter Benchmark). Sein Ziel besteht darin, die
Aufsichtsbehörden anderer Länder. Damit wird ein
Auswirkungen der aufprallbedingten lokalen Schä
Beitrag zur Sicherheit der Kernanlagen geleistet.
digung auf die induzierten Erschütterungen zu be werten, die Strukturdämpfungen in den Bauwerks
Ausblick
bereichen mit linearelastischem Verhalten wie auch
Der ursprünglich für den Sommer 2013 geplante
in den geschädigten Zonen zu messen und ausge
und dann auf 2014 verschobene nächste Versuchs
hend von der gewonnenen Datenbasis Schlussfol
aufbau in einer neuen Halle, der Versuche mit Be
gerungen hinsichtlich der wichtigsten Einflusspara
tonplatten von 3,5 x 3,5 m und Projektilen bis 100
meter zu treffen. Wie in den vorangegangenen
kg Masse und bis 200 m/s Geschwindigkeit erlau
Phasen besteht ein weiteres Projektziel auch darin,
ben soll (vgl. Erfahrungs und Forschungsbericht
die Berechnungsmethoden – hier im Hinblick auf
2013), wurde seitens VTT entgegen dem Wunsch
die ErschütterungsWeiterleitung und die Bauwerk
des ENSI weiter in die Zukunft verschoben und soll
Antwortspektren – weiterzuentwickeln und zu va
nun erst im Folgeprojekt IMPACT IV realisiert wer
lidieren.
den. Das Projekt IMPACT III konnte nicht wie ge
Das ENSI hat mit Unterstützung der Experten Stan
plant bis Ende 2014 abgeschlossen werden; ein
genberg und Partner IngenieurGmbH, Bochum,
Termin für den Abschluss ist derzeit nicht absehbar.
Deutschland und Basler & Hofmann AG, Zürich, be
Das Team ENSI/SPI/B&H/PRINCIPIA wird die Arbeiten
reits aktiv an den BenchmarkProjekten IRIS_2010
zu den Versuchen mit kombiniertem Verhalten Bie
und IRIS_2012 teilgenommen. Bei IRIS Phase 3 ist
gung/Durchstanzen sowie den Versuchen zur Er
das ENSI im Organisationskomitee vertreten.
schütterungsweiterleitung und Dämpfung fortfüh Auslegung gegen Flugzeugabsturz auf der SMiRT
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Konferenz im August 2015 in Manchester vorstellen.
Die Projektziele des Berichtsjahrs bestanden darin,
ren. Es wird ihre Bedeutung für die Praxis der
seitens des Organisationskomitees den Versuchs
1.3.2 OECD IRIS Phase 3 – Erschütterungsweiterleitung von Stahlbetonstrukturen bei Anpralllasten
aufbau zu entwerfen sowie die Testbedingungen zu vereinbaren. Diese Themen wurden am 14.02.2014 im ersten Treffen des wissenschaftlichen Komitees im Beisein des ENSI und seinem wissenschaftlichen
Projektorganisation: OECDNEA
Berater Prof. Stangenberg erörtert.
Auftragnehmer: Stangenberg und Partner
Im zweiten Treffen des wissenschaftlichen Komi
IngenieurGmbH, Bochum, Deutschland
tees am 05.09.2014 wurde den Teilnehmern der
ENSIProjektbegleiter: Christian Schneeberger
von der Electricité de France (EDF) ausgearbeitete Versuchsentwurf vorgestellt. Der zu den Seiten hin
Einleitung
offene kastenförmige Versuchskörper besteht aus
Die Phase 3 des Projekts IRIS («Improving Robust
Vorder und Rückwand sowie Boden und Decken
ness Assessment of Structures Impacted by a Large
platte. Das Projektil soll auf die Vorderwand auf
Missile at Medium Velocity») wird von der OECD
treffen. Die Rückwand ist wie eine Attika nach
organisiert und ist als Folgeprojekt der Vorgänger
oben hin verlängert. An der Rückwand sollen zum
phasen IRIS_2010 und IRIS_2012 konzipiert (vgl.
Innenraum hin gerichtete, mit unterschiedlichen
Erfahrungs und Forschungsberichte ENSI 2011
Befestigungssystemen verankerte Halterungen für
und 2012). Die planmässige zeitliche Abwicklung
Komponenten, z.B. Rohrleitungselemente, ange
soll in den Jahren 2014 und 2015 erfolgen. Die
bracht werden. Die Lagerung des Versuchskörpers
Phase 3 des Projekts IRIS beschäftigt sich mit den
erfolgt entweder auf vier Füssen aus Rohrprofilen
indirekten Folgen einer stossartigen Einwirkung
oder auf vier FederDämpferBoxen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
41
42
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
sen, sowie das Verfolgen neuer Erkenntnisse in der
Momentan liegen dem ENSI die ersten Betreiber
Die Forscher stehen ausserdem bei der Erarbeitung
berichte der mit Verfügung vom Mai 2013 gefor
erdbebenrelevanter Teile von ENSIRichtlinien und
derten Flugzeugabsturzanalysen vor, worin auch
Dokumenten internationaler Organisationen (z.B.
Fragen zu induzierten Erschütterungen von sicher
International Atomic Energy Agency IAEA, Nuclear
heitsrelevanten Systemen infolge Flugzeugabsturz
Energy Agency NEA der OECD) dem ENSI als Exper
rechnerisch behandelt werden. Mit Phase 3 des
ten zur Verfügung.
Projekts IRIS der OECD wird der Stand von Wissen
Im Juni 2014 ging eine vierjährige Projektperiode zu
schaft und Technik im Hinblick auf die Zuverlässig
Ende. Auf Juli 2014 verlängerte das ENSI die Zusam
keit der Berechnungsmethoden für induzierte
menarbeit mit dem SED im Bereich der Erdbebenfor
Erschütterungen von Anlagenkomponenten erwei
schung um weitere vier Jahre bis Juni 2018. Die
tert. Durch die Teilnahme am Projekt sind das ENSI
Forschungstätigkeit berücksichtigte Fragestellungen
und seine Experten in der Lage, die diesbezüglichen
rund um die Erdbebengefährdung der bestehenden
Kenntnisse zu pflegen und zu vertiefen sowie eine
Kernkraftwerke und im Zusammenhang mit der zu
entsprechend fachlich qualifizierte Beurteilung der
künftigen Erstellung von Oberflächen und Unter
FlugzeugabsturzAnalysen vorzunehmen. Überdies
grundanlagen für geologische Tiefenlager.
nationalen und internationalen Erdbebenforschung.
erfolgt ein regelmässiger Austausch zu dieser The dem Gebiet der Analyse von extremen Anprall
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
lasten auf Stahlbetonstrukturen. Damit wird ein
Der Schwerpunkt der Forschung liegt bei der Ver
Beitrag zur Sicherheit der Kernanlagen geleistet.
besserung der regionalen und lokalen Erdbeben
matik mit den weltweit führenden Experten auf
gefährdungsAnalyse. Die wichtigsten Ergebnisse
Ausblick
im Jahr 2014 waren folgende:
Das ENSI wird im Jahr 2015 als Team mit den Exper
Die Modellierung der Bodenbewegung an einem
ten Stangenberg und Partner IngenieurGmbH,
Standort aufgrund eines Erdbebens erfolgt in zwei
Bochum, an den BenchmarkAnalysen im Rahmen
Schritten. Im ersten Schritt wird die Abminderung
des Projekts IRIS Phase 3 teilnehmen und die Tätig
der seismischen Energie mit der Distanz zum Erd
keit des wissenschaftlichen Komitees weiter aktiv
bebenherd mittels sogenannter Ground Motion
unterstützen.
Prediction Equations (GMPE) beschrieben. Im zwei ten Schritt wird anhand von empirischen Modellen
1.3.3 Starkbeben-Forschung des Schweizerischen Erdbebendienstes
die Verstärkung der Bodenbewegungen durch lo kale Standorteigenschaften des Untergrundes be stimmt. Beide Elemente sind wichtig für die aktu
Auftragnehmer: Schweizerischer Erdbebendienst,
ellen probabilistischen Verfahren zur Abschätzung
ETH Zürich
der Erdbebengefährdung (Probabilistic Seismic Ha
ENSIProjektbegleiter: Thomas van Stiphout
zard Assessement – PSHA). Daher verfolgt der SED
Bericht der Forscher in Anhang A
für das ENSI die neuesten Entwicklungen in diesem Gebiet, wobei Modelle analysiert, validiert und teil
Einleitung
weise weiterentwickelt werden. Der SED hat das
Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) ist die
Swiss Stochastic GroundMotion Prediction Model
Fachstelle des Bundes für Erdbeben und ist für die
erweitert, ein Abminderungsmodell, das nur auf
Erdbebenüberwachung und die Erstellung der seis
dem in der Schweiz vorhandenen Datensatz ba
mischen Gefährdungskarten und weiterer Pro
siert und damit die hiesigen geologischen Bedin
dukte zur Erdbebengefährdung (wie Datenbanken
gungen und Beobachtungen am besten repräsen
oder Messnetze) der Schweiz zuständig. Zudem ist
tiert. Mangels vorliegender Daten von grossen
der SED aktiv in Forschung und Lehre tätig. Die For
Erdbeben sind die Unsicherheiten für GMPE’s für
scher des SED beschäftigen sich im Rahmen des
die Schweiz gross. Die Verwendung von Daten aus
Projekts mit aufsichtsgerichteten erdbebenspezi
Ländern mit hoher Seismizität erlaubte es dem SED,
fischen Forschungsthemen und der dazu gehö
die Belastbarkeit des SchweizSpezifischen Modells
renden Datenaufarbeitung. Übergeordnetes Ziel
bei grossen Beben besser abzuschätzen. Die For
der Forschungstätigkeit ist der Erhalt und die Erwei
scher haben die bisherigen Entwicklungen und den
terung von fach und standortspezifischem Wis
aktuellen Wissensstand zu GMPEs und deren An
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
wendung in der Schweiz in einem Bericht zusam
verständnisse, zum Beispiel zum plastischen Ver
mengefasst, welcher über die ETHBibliothek öf
halten des Bodens oder zum Verhalten von Locker
fentlich zugänglich ist (siehe http://ecollection.
gesteinen nahe der Oberfläche, mittels Simulati
library.ethz.ch/view/eth:14476). Mit der aktiven
onsprogrammen verbessert. Abbildung 13 zeigt,
Forschung auf diesem Gebiet trägt der SED konti
wie gut die Übereinstimmung zwischen den beo
nuierlich zum Verständnis bezüglich der Unsicher
bachteten und den modellierten Bodenerschütte
heiten und der Sensitivitäten der Modelle bei, wobei
rungen bei den Simulationen bereits ist. Die entwi
die Ergebnisse Anwendung in der Praxis finden.
ckelten Programme wurden zum Teil in internatio
Ein weiteres Ziel ist, das Wissen über physikalische
nalen Vergleichstests erfolgreich angewendet. Er
Grenzen der Bodenbewegungen von Sedimenten
kenntnisse aus diesen Modellierungen finden
und Felsuntergrund zu verbessern und somit lang
bereits heute Anwendung in der Standortcharak
fristig die Unsicherheiten in den Gefährdungs
terisierung von StarkbebenMessstationen (Abbil
Analysen für grosse Wiederkehrperioden besser zu
dung 14) und verbessern das Prozessverständnis.
verstehen. Zu diesem Zweck forscht der SED an der
Damit soll zukünftig die deterministische Bestim
Modellierung von komplexen und nichtlinearen
mung von Bodenbewegungen durch bisher in der
Wellenausbreitungsphänomenen. Unter diesem
Schweiz nicht beobachtete starke Erdbeben mit
Aspekt fokussiert er zurzeit auf nichtlineare, ober
langen Wiederkehrperioden verfeinert werden.
flächennahe Bodeneigenschaften und nichtlineare
Um zukünftige Entwicklungen im Bereich der Erd
Effekte am Erdbebenherd. Dabei werden Prozess
bebengefährdungsAnalyse abschätzen zu können,
43
Abbildung 13: Die Abbildung zeigt die beobachteten und die modellierten Bodenbewegungen (in diesem Fall die Beschleunigung) an einem Oberflächen standort in Japan, ausgelöst durch ein Erdbeben mit der Magnitude 7.8. Quelle: D. Roten, SED.
Abbildung 14: Eine moderne StarkbebenMessstation. Das Bild zeigt die geöffnete Abdeckung der FreifeldInstallation. Quelle: SED, siehe auch unter http://www.seismo.ethz.ch/monitor/.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
untersuchen die Forscher die Voraussetzungen für
bebengefährdung zu entwickeln und zu verbessern
den Übergang von stochastischen Modellen zur so
und andererseits frühzeitig Handlungsbedarf im
genannten Physikbasierten Erdbebengefährdungs
Rahmen der Erdbebengefährdung zu erkennen.
Analyse; diese basiert auf den detaillierten geolo
44
gischen Verhältnissen und physikalischen Prozessen.
Ausblick
In den aktuellen in der Schweiz angewendeten
Im Sommer 2014 wurde die Forschungszusam
Analysen werden die seismischen Quellregionen
menarbeit mit dem SED um weitere vier Jahre ver
durch diffuse Seismizität repräsentiert, welche fast
längert. Dabei wurden die Forschungsinhalte an
ausschliesslich auf statistischer Auswertung von in
die bestehenden Bedürfnisse angepasst. Demnach
strumentellen und historischen Daten basiert. Die
wird sich der SED in den nächsten vier Jahren auf
Ergebnisse weisen darauf hin, dass unter Verwen
folgende drei Themen fokussieren:
dung von synthetischen Erdbebenkatalogen die
1. Umfassende Beschreibung der Abminderung der
Annahme von diffusen gegenüber realitätsnäheren
seismischen Energie mit zunehmender Distanz
seismischen Quellregionen zu einer Erhöhung der
zum Erdbebenherd und Erdbebenskalierung;
Erdbebengefährdung von rund 3% bis 20% führt,
2. Verständnis der Phänomene der seismischen
und die Unsicherheiten durch die Anwendung der
Wellenausbreitung in heterogenen, nichtline
realitätsnäheren Quellregionen signifikant reduziert
aren Medien sowohl an der Erdoberfläche wie
werden kann. Verschiedene Erkenntnisse aus die
auch in Tiefen unter der Erdoberfläche, welche
sem Teilprojekt wie beispielsweise ein verbessertes
für geologische Tiefenlager relevant sind (300–
Wellengeschwindigkeitsmodell für den Untergrund
900 m);
oder die Variation der ErdbebengrössenVerteilung
3. Geologische Tiefenlagerung: Synthese von bis
in der Tiefe fliessen in die neue nationale Erdbeben
herigen Erkenntnissen und deren Umsetzung
gefährdungskarte des SEDs ein.
zur Präzisierung von Anforderungen.
Unter dem Teilprojekt Geologische Tiefenlager erar
Somit wird der Schwerpunkt in der neuen Projekt
beitet die Forschergruppe zusammen mit dem ENSI
phase stärker auf Aspekte der Entsorgung gelegt als
die Anforderungen an geologische Tiefenlager be
zuvor. Die Teilprojekte zur historischen Seismologie
züglich seismischer Sicherheit. Dazu werden die Ge
und zu alternativen Ansätze für die Charakterisie
fährdungsbilder für geologische Tiefenlager auch
rung von seismogenen Quellregionen aus der ersten
unter Einbezug der Ergebnisse aus den anderen
Vierjahresperiode fanden dagegen mit einer Reihe
Teilprojekten definiert, um anschliessend die Anfor
von Publikationen und Berichten einen Abschluss.
derungen für die Bestimmung der seismischen Ge
Mit der Weiterführung der Forschungsaktivitäten
fährdungsgrundlage zu präzisieren.
in diesem Bereich legt das ENSI eine langfristige Grundlage zur Verbesserung der Gefährdungs
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Analysen für Kernkraftwerke und geologische Tie fenlager hinsichtlich der Naturgefahr Erdbeben.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben be kräftigt, dass die Erdbebengefährdung im Zusam menhang mit der nuklearen Sicherheit ein wich tiges Thema darstellt. Mit den vom SED durch
1.3.4 SMART 2013 – Erdbebenberechnung von Stahlbetonbauwerken von Kernkraftwerken
geführten Arbeiten wird angestrebt, das Fachwis sen aus dem PEGAGOS Refinement Project (PRP) zu
Projektorganisation: Commissariat à lEnergie
erhalten und weiter zu entwickeln. Ergebnisse aus
Atomique CEA (Frankreich), gemeinsam mit
den Forschungsarbeiten zur Abminderung von seis
Electricité de France EDF und International Atomic
mischen Wellen im Untergrund und zu Standor
Energy Agency IAEA
teinflüssen sind zum Teil bereits im PRP berücksich
Auftragnehmer: Basler & Hofmann AG,
tigt worden. Ergebnisse der Forschergruppe fliessen
Ingenieure, Planer und Berater, Zürich und
jeweils in die aktuellen Produkte wie Gefährdungs
Stangenberg und Partner IngenieurGmbH,
karten, Datenbanken oder Messnetze (Starkbeben
Bochum, Deutschland
netzwerk des SED oder Schwachbebennetz der
ENSIProjektbegleiter: Tadeusz Szczesiak
Nagra in der Nordschweiz) ein. Die Forschungs
Bericht der Forscher in Anhang A
zusammenarbeit mit dem SED erlaubt einerseits, wichtige Grundlagen für die Einschätzung der Erd
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 15: CEA Modellgebäude (links), Darstellung der Haupteigenform des SAP2000 (rechts oben) bzw. SOFiSTiKBerechnungs modells (rechts unten). Quelle: CEA, B&H, SPI
45
Einleitung
bewältigten Herausforderungen, sowie mit der Zu
Das internationale Projekt SMART 2013 zielt darauf
sammenfassung der Erkenntnisse aus allen vier Pha
hin, das nichtlineare Verhalten eines Kernkraftwerk
sen des Projekts.
typischen Stahlbetongebäudes unter hoher Erdbe
In der Phase 3 sollten die in der Phase 1 und 2 gete
beneinwirkung zu untersuchen und die Methoden
steten und verfeinerten Berechnungsmodelle ver
bzw. Annahmen zu evaluieren, die für die Simula
wendet werden, um das nichtlineare Strukturver
tion dieses Verhaltens verwendet werden. Zu die
halten bei starker Erdbebenanregung vorauszusa
sem Zweck hat die CEA (Commissariat à lEnergie
gen. Anschliessend sollten die Ergebnisse aus diesen
Atomique), mit der Unterstützung der EDF (Electri
Analysen mit den entsprechenden gemessenen Ver
cité de France) und der IAEA (International Atomic
suchsdaten der CEA verglichen werden, um festzu
Energy Agency), in den Jahren 2011 bis 2013 eine
stellen, ob die Berechnungsmodelle das nichtlineare
Reihe von RütteltischVersuchen an einem Gebäu
Material und Bauteilverhalten des Modelgebäudes
demodell im Massstab 1:4 durchgeführt. Die Daten
erfolgreich simulieren können. In der abschlies
zum Experiment wie der Aufbau, die Geometrie, die
senden Phase 4 sollten Verletzbarkeitskurven be
Materialien usw. wurden dann den 36 internationa
stimmt werden, um die Zuverlässigkeit der Metho
len Teams, die am SMART 2013 Projekt teilnehmen,
dik und die Anwendbarkeit von verschiedenen
zur Verfügung gestellt, damit sie mit dem Rechen
Schadensindikatoren zu untersuchen.
programm ihrer Wahl ein entsprechendes Modell tionen durchgeführt und sowohl untereinander als
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
auch mit den Versuchsergebnissen verglichen (so
Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten zwei
genanntes BenchmarkProjekt).
Phasen des Projektes bis Ende Januar 2014 hat das
Die für die Teilnehmer vorgesehenen Aufgaben sind
ENSITeam im Verlauf des Jahres 2014 die Haupt
in vier Projektphasen unterteilt; die ersten zwei Pha
aufgabe des Projekts – «blinde» Vorausberech
sen wurden grösstenteils im Jahr 2013 bearbeitet
nungen der Phase 3 – durchgeführt und anschlies
und im entsprechenden Erfahrungs und For
send die Verletzbarkeitskurven (FragilityKurven) in
schungsbericht des ENSI dokumentiert. Die letzten
der Phase 4 bestimmt.
zwei Phasen wurden im Jahr 2014 durchgeführt.
Für die nichtlinearen Berechnungen unter hoher
Der vorliegende Bericht befasst sich daher nur mit
Erdbebeneinwirkung (Phase 3) wurden die in der
den in den Phasen 3 und 4 geleisteten Arbeiten und
Phase 2 geprüften und kalibrierten Berechnungs
erstellen können. Anschliessend werden Simula
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 16: «Blind prediction» Vergleich der gemessen (CEA) Beschleunigun gen in der xRichtung (links) bzw. in der yRichtung (rechts) mit den berechneten (SAP2000, SOFiSTiK) Beschleunigungen für einen Eckpunkt auf der obersten Decke bei der stärksten aufgebrach ten Erdbebenanregung (Run019, Eckpunkt B), Quelle: CEA, B&H, SPI.
46
modelle verwendet, das heisst das mit dem Pro
lich, um den Berechnungsaufwand gering zu halten.
gramm SAP2000 entwickelte Modell von Basler &
Der Vergleich mit den Versuchsergebnissen hat je
Hofmann (B&H) und das mit dem Programm SOFi
doch gezeigt, dass die Deckensteifigkeit damit bei
STiK entwickelte Modell von Stangenberg und
starker Erdbebenanregung lokal immer noch über
Partner (SPI), vgl. Abbildung 15. Entsprechend den
schätzt wurde und dass sich das SAP2000Berech
Vorgaben der CEA wurden mehrere nichtlineare
nungsmodell daher zu steif verhält. Die Abklärungen
Zeitverlaufsanalysen mit bestimmter Reihenfolge
haben ebenfalls ergeben, dass die Mitwirkung der
und unter Berücksichtigung der Vorgeschichte
Decken im Bereich der Wandöffnungen relevant sein
durchgeführt, ohne von den Versuchsergebnissen
kann. Diesen Umständen muss bei der Modellierung
Kenntnis zu haben. Die Berechnungssequenz be
der Decken zukünftig besser Rechnung getragen
stand aus fünf obligatorischen und zwei optionalen
werden, insbesondere da, wo nichtlineares Verhal
Berechnungen mit Erdbebenanregung unter
ten der angeschlossenen Wände erwartet wird. Als
schiedlicher Intensität. Die numerischen Ergebnisse
Folge wird der Berechnungsaufwand (Berechnungs
aus jeder Berechnung wurden der CEA in der Form
zeit) grösser.
von Verschiebungen und Beschleunigungen in be
Bei den Berechnungen mit dem SOFiSTiKBerech
stimmten Knoten des Berechnungsmodells einge
nungsmodell wurden sowohl die Decken als auch
reicht. Erst nach der Einreichung der Berechnungs
die Wände nichtlinear modelliert. Aus diesem Grund
resultate bekamen die Teilnehmer Zugriff zu den
konnte das dynamische Verhalten des modellierten
Versuchsdaten der CEA und konnten die Richtig
Gebäudes realistischer abgebildet werden. Im Wei
keit und die Effizienz ihrer Berechnungsmodelle be
teren hat sich das Programm SOFiSTiK im Vergleich
urteilen. Die Phase 3 wurde im Juni 2014 abge
zu SAP2000 als um einiges effizienter hinsichtlich
schlossen.
der Rechendauer und dem Speicherbedarf bei der
Die Auswertung der Ergebnisse aus den nume
Durchführung der nichtlinearen Zeitverlaufsanaly
rischen Simulationen des ENSI Teams für die Testläufe
sen erwiesen. Da das Programm SAP2000 jedoch
mit starker Erdbebenanregung hat gezeigt, dass sie
von den Betreibern der Schweizer Kernkraftwerke
grundsätzlich in relativ guter Übereinstimmung mit
häufiger für Erdbebenberechnungen verwendet
den gemessenen Versuchsergebnissen sind, siehe
wird, ist die Identifikation seiner Stärken und Schwä
Abbildung 16. Jedoch zeigten sich einige wichtige
chen von grosser Bedeutung für das ENSI.
Nachteile und Beschränkungen der Berechnungs
Im Mittelpunkt der Phase 4 des Projekts stehen die
methoden und modelle. Beim SAP2000Berech
Verletzbarkeitskurven (FragilityKurven), welche die
nungsmodell erfolgte in der Phase 3 eine nichtlineare
Versagenswahrscheinlichkeiten des Gebäudemo
Modellierung nur für die Wände, nicht jedoch für die
dells als Funktion der Stärke der Erdbebenanregung
Decken. Letztere wurden mit linearen Elementen mit
darstellen. Die Teilnehmer mussten in dieser Phase
einer konstanten Steifigkeit modelliert, wobei diese
ihre Berechnungsmodelle nach den Vorgaben der
zur Berücksichtigung der Rissbildung im Beton redu
CEA zur Vereinfachung modifizieren: der Rüttel
ziert angesetzt wurde. Diese Vorgehensweise ist üb
tisch wurde nicht mehr berücksichtigt und die Bo
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
denBauwerksInteraktion wurde mit Hilfe von ein
dung ist für Kernkraftwerksbauten entscheidend,
fachen Feder und Dämpferelementen modelliert.
da sie in der Regel massiv ausgebildet sind.
Für die Verletzbarkeitsanalyse haben die Teilnehmer
Bei den vom ENSITeam durchgeführten Verletzlich
für 50 gegebene Sets von Erdbebenzeitverläufen
keitsanalysen hat sich die StockwerkSchiefstellung
die Verformungen des Gebäudemodells berechnet.
als ein zuverlässiger Schadenindikator gezeigt. Er
Dabei wurden die von der CEA festgelegten Modell
kann aus den Zeitverlaufsberechnungen einfach und
parameter auf Basis der zur Verfügung gestellten
sicher ausgewertet werden. Der durch die Schädi
statistischen Verteilungsparameter (siehe Abbil
gung der Struktur hervorgerufene Frequenzabfall
dung 17) variiert. Es wurden sowohl lineare als auch
hat sich hingegen aufgrund der Schwierigkeiten bei
nichtlineare Berechnungen durchgeführt. Die Ver
der Auswertung als weniger verlässlich erwiesen.
letzbarkeitskurven wurden anschliessend aus der kung und dem Schadenindikator abgeleitet. Als
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Schadenindikatoren dienten dabei entweder die
Das ENSI und seine Experten bleiben mit der Teil
StockwerkSchiefstellung (storey drift) oder der Fre
nahme am internationalen BenchmarkProjekt
quenzabfall infolge Schädigung der Struktur.
SMART 2013 über den neusten Stand von Wissen
Die aus den nichtlinearen Berechnungen resultie
schaft und Technik im Gebiet der Erdbebenberech
renden Verletzbarkeitskurven weisen, sowohl in
nung von Kernanlagen informiert und erhalten
Beziehung zwischen Intensität der Erdbebeneinwir
nerhalb des ENSITeams als auch im Vergleich zu
vollen Zugang zu den Daten, Resultaten und Doku
den anderen Teilnehmern, eine grössere Streuung
mentationen. Im abschliessenden Workshop, der
auf als die aus den linearen Berechnungen resultie
im November 2014 in Paris stattgefunden hat,
renden Verletzbarkeitskurven. Grund dafür ist die
hatte das ENSITeam die Gelegenheit, seine Arbeit
grössere Sensitivität von nichtlinearen Modellen
im internationalen Umfeld zu präsentieren, Rück
und Berechnungen.
meldungen von anderen Teilnehmern zu bekom
Der Vergleich zwischen den Verletzbarkeitskurven
men und sich an interessanten technischen Diskus
aus den linearen und nichtlinearen Berechnungen
sionen zu beteiligen. Besonders hilfreich sind für
zeigt, dass die realistischere nichtlineare Berech
die Aufsichtstätigkeit des ENSI die Erfahrungen zu
nung zu einer höheren Versagenswahrscheinlich
ComputerProgrammen, die auch von den Betrei
keit führt. Die mit Hilfe linearer Berechnungen be
bern der Schweizer Kernkraftwerke verwendet
stimmten Verletzbarkeitskurven sind somit nicht
werden, aber auch Erkenntnisse zu alternativer
immer konservativ.
Software für unabhängige Rechnungen.
Damit wird auch eindrücklich das «Prinzip der glei
Wichtig sind auch die aus dem Projekt gewonnen
chen Arbeit» bestätigt. Es beschreibt den Umstand,
Erkenntnisse und Erfahrungen hinsichtlich der Mo
dass Bauten mit relevanten Eigenfrequenzen im
dellierung von Stahlbetonstrukturen und der Durch
Bereich von rund 2 bis 10 Hz bei Erdbebenverhalten
führung von Erdbebenberechnungen und Verletz
im nichtlinearen Bereich grössere Verformungen er
barkeitsanalysen. Dies gilt insbesondere im Zusam
fahren als sich vollständig linear verhaltende Bauten
menhang mit der anstehenden Überarbeitung der
mit gleichen Eigenfrequenzen. Bei «weicheren»
Nachweise der Erdbebensicherheit und der Verletz
Bauten wird hingegen vom «Prinzip der gleichen
barkeitskurven der Schweizer Kernkraftwerke nach
Verschiebung» ausgegangen. Diese Unterschei
Abschluss der ENSIBeurteilung der Gefährdungs
47
studie PEGASOS Refinement Project. Abbildung 17: Modellparameter mit lognormaler Verteilung, die für die Verletzbar keitsstudie mittels ei ner RND Funktion in MS Excel ermittelt werden, Quelle: B&H.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
48
Ausblick und Verbesserungsvorschläge
Das Vorgehen gliedert sich in mehrere Phasen.
Das Projekt SMART 2013 wurde im November
Zunächst wurden die bestehenden Studien zu
2014 mit dem Workshop in Paris abgeschlossen. Es
extremen Hochwasserabflüssen an Aare und Rhein
ist seitens ENSI jedoch angedacht, die berechneten
erfasst (Bestandesaufnahme). Im Berichtsjahr wurde
Resultate bzw. die Resultate der CEAVersuche
ein Vorprojekt gestartet mit dem Ziel, die Methodo
noch weiter unter Berücksichtigung anderer Frage
logie des Hauptprojektes sowie die Spezifikationen
stellungen auszuwerten. Unter anderem geht es
für die einzelnen Arbeitspakete des Hauptprojektes
um die Verifizierung der gängigen Nachweisme
zu erarbeiten. Ein Entwurf des Berichtes zur Metho
thoden und um die Plausibilisierung der Resultate
dologie liegt vor und wird von einem Expertenbeirat
aus den nichtlinearen Berechnungen. Zudem sind
überprüft. Parallel zu den Arbeiten wird eine Doktor
Publikationen für wissenschaftliche Konferenzen in
arbeit an der Universität Bern gefördert, welche die
Vorbereitung.
Extremhochwasser des 14. Jahrhunderts betrachtet.
1.3.5 Plattform Extremereignisse (PLATEX): Studie zur Hochwassergefährdung (EXAR)
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Wie aktuelle probabilistische Sicherheitsanalysen (PSA) zeigen, tragen extreme Hochwasser einen
Projektträger: Gruppe von Bundesämtern unter
nicht vernachlässigbaren Anteil zum nuklearen Ri
Leitung des Bundesamts für Umwelt BAFU
siko der schweizerischen KKW bei. Zudem hat die
ENSIProjektbegleiter: Rainer Hausherr
Überflutungsthematik nach dem schweren Unfall in Fukushima generell einen höheren Stellenwert im
Einleitung
Kontext der Sicherheit von Kernkraftwerken erhal
Mit dem Ziel, kohärente Grundlagen im Bereich der
ten. Aus Sicht des ENSI wurde im internationalen
Naturgefahren zur Beurteilung der Risiken für Bau
Vergleich bereits ein hoher Stand der Technik bei der
ten, Anlagen und kritische Infrastrukturen bereit
Analyse der Hochwassergefährdung der schweize
zustellen, wurde im Jahr 2012 ein Koordinations
rischen Kernkraftwerke erreicht. Verfeinerungen
gremium für Naturgefahren initiiert. Mitglieder
dieser Analysen sind möglich, bedingen aber wei
dieser sogenannten «Plattform Extremereignisse»
tere detaillierte Untersuchungen. Ein verbesserter
(PLATEX) sind das Bundesamt für Umwelt (BAFU),
Kenntnisstand ermöglicht generell eine genauere
das Bundesamt für Energie (BFE), das Bundesamt
Abschätzung der Anlagerisiken durch Überflutung
für Bevölkerungsschutz (BABS), das Bundesamt für
und trägt auch zu einer Optimierung gegebenen
Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz)
falls erforderlicher Nachrüstmassnahmen bei.
sowie das ENSI. Es wurde entschieden, dass sich PLATEX zunächst mit Fragen der Hochwasserge
Ausblick
fährdung befassen wird. Geplant ist die Durchfüh
Der Bericht zur Methodologie sowie die Spezifika
rung einer umfassenden Studie zur Bereitstellung
tion der einzelnen Arbeitspakete sollen weiterentwi
gemeinsamer Grundlagen für die Beurteilung der
ckelt werden und als Basis für das nachfolgende
Hochwassergefährdung an Aare und Rhein. Dazu
Hauptprojekt dienen. Die Ergebnisse dieser Untersu
wurde das Projekt EXAR (Gefahrengrundlagen für
chung werden generell dazu beitragen, Infrastruk
Extremhochwasser an Aare und Rhein) initiiert.
turen und Agglomerationen im betroffenen Gebiet besser vor Hochwasser zu schützen. Insbesondere
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
sollen sie auch dazu dienen, die Risiken extremer
Ziel des Projekts EXAR ist es, die bisher verwende
für die Kernkraftwerke Mühleberg, Gösgen sowie
ten Grundlagen für die Beurteilung der Gefähr
Beznau I und II zu beurteilen. Zur Erarbeitung der hy
dung durch extreme Hochwasserereignisse an der
drologischen Grundlagen werden historische und
Aare (und am Rhein unterhalb des Zusammen
klimatologische Analysen mit statistischen Ansätzen
flusses der beiden Flüsse) zu überprüfen, allfällige
und mathematischen Modellen kombiniert. Zudem
Lücken zu identifizieren und zu schliessen sowie
werden Phänomene wie Erosion, Gerinneverlage
die Gefährdungsbeurteilung zu harmonisieren.
rung, Geschiebeablagerung, Rutschungen, Verklau
Das BAFU leitet das Projekt und ist zuständig für
sung (Behinderung des Abflusses durch Treibgut) so
die Kommunikation (siehe auch http://www.bafu.
wie Dammbrüche detailliert im Zusammenhang mit
admin.ch/naturgefahren/index.html?lang=de).
extremen Hochwasserereignissen analysiert.
Hochwasserereignisse für rund 15 Stauanlagen und
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
1.4 Menschliche Faktoren
Kap. 1.1.1 dieses Berichts, in dem die Resultate aus dem Bereich Brennstoff und Materialverhalten zu
Übergeordnetes Ziel in diesem Bereich ist unter an
sammengefasst sind.
derem die Reduktion der Unsicherheiten bei der
Die Forschungsarbeiten im Bereich MenschTech
Quantifizierung der Zuverlässigkeit menschlicher
nikOrganisation (MTO) umfassen hauptsächlich
Handlungen im Rahmen der probabilistischen Si
Studien zur menschlichen Zuverlässigkeit und Lei
cherheitsanalyse (PSA), die das Risiko von Störfäl
stungsfähigkeit (Human Reliability Analysis HRA),
len in Kernkraftwerken quantitativ erfasst. Der Be
die Konzeption und Bewertung von Schnittstellen
reich umfasst vor allem zwei Schwerpunkte.
zwischen Mensch und technischen Systemen (Hu
Einerseits geht es um den Einfluss menschlicher
manSystem Interface HSI), elektronische Visuali
Handlungen auf Störfälle und deren Beherrschung.
sierungsInstrumente sowie die Verlässlichkeit von
Dabei wird vor allem die Zuverlässigkeit des Ope
ComputerSoftware. Diese Themen spielen eine
rateurverhaltens unter verschiedenen Beding
wichtige Rolle für den sicheren Betrieb bestehen
ungen untersucht. Während die versehentliche
der Kernanlagen, für die Modernisierung von Kon
Unterlassung erforderlicher Eingriffe relativ gut un
trollräumen und digitalen Systemen sowie für die
tersucht ist, sind fehlerhafte Handlungen, welche
Auslegung zukünftiger Kernkraftwerke. Dafür ste
den Verlauf eines Störfalls negativ beeinflussen
hen in Halden ein Labor zur Interaktion von Mensch
können, weniger gut erforscht. Diese so genann
und Maschine (Halden ManMachine Laboratory
ten Errors of Commission werden daher systema
HAMMLAB, siehe Abbildung 18) sowie zwei Simu
tisch identifiziert und quantifiziert. Zweiter Schwer
lationszentren (Virtual Reality Centre, FutureLab)
punkt im Bereich «Menschliche Faktoren» ist der
zur Verfügung.
Einfluss der Kontrollraumgestaltung auf die Lei stung der Operateure (HumanSystem Interface).
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
1.4.1 OECD Halden Reactor Project – Bereich Mensch-Technik-Organisation
Die folgenden Arbeiten des Jahres 2014 waren aus Schweizer Sicht besonders aufschlussreich: Die Zuverlässigkeit menschlicher Handlungen, ins
Auftragnehmer: Halden Reactor Project, Norwegen
besondere bei Störfällen, wird unter anderem durch
ENSIProjektbegleiter: Reiner Mailänder
Tests von Operateurgruppen in Simulatoren ermit
Bericht der Forscher in Anhang A
telt. Die dabei gewonnenen Daten können zur Ver besserung von probabilistischen Sicherheitsanaly
Einleitung
sen verwendet werden. Je nach StörfallSzenario
Das OECD Halden Reactor Project (HRP) verfolgt
und Auswertungsmethode sind Versuchsergebnisse
die zwei Stossrichtungen Brennstoff und Material
aber teilweise schwer vergleichbar. Die 2012 ge
verhalten und MenschTechnikOrganisation. All
startete Studie zur Konzeption und Auswertung
gemeine Bemerkungen zum HRP finden sich im
von Simulatorstudien, an der Forscher des Paul
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
50
Scherrer Instituts massgeblich beteiligt sind, um
kann, mehrere StörfallVorschriften zu kombinie
fasste auch einen Workshop und zahlreiche Inter
ren. Dabei zeigte sich eine erhebliche Variabilität
views. Als eine der wichtigsten Herausforderungen
zwischen verschiedenen Operateurgruppen, auch
für Simulatorstudien erwies sich, dass die unter
zwischen Gruppen aus einem Land. Ein wichtiger
suchten StörfallSzenarien nicht nur die techni
Faktor schien dabei zu sein, wie gut sich der Pickett
schen Gegebenheiten der Anlage, sondern auch
Ingenieur, der normalerweise zunächst nicht im
die Art ihres Betriebs realistisch widerspiegeln
Kontrollraum ist, ein unabhängiges Bild der Situa
sollten. Die Studie muss mit gut durchdachten Er
tion machen kann. Zudem wurden bei diesen Tests
eignisabläufen und Zeitvorgaben durchgeführt
innovative Messmetoden eingesetzt. Durch Ermitt
werden. Ansonsten dürften die getesteten Opera
lung der Augenbewegungen der Operateure wurde
teure schnell den Eindruck haben, dass der Test
aufgezeigt, wie intensiv bei Störfällen die Überprü
keine realistischen Verhältnisse abbildet, was wie
fungen und wiederholte Verifikationen von Infor
derum das Operateurverhalten beeinflussen kann.
mationen ablaufen, wenn sie die Störfallvorschrif
Die Resultate zeigen, wie gut Simulatorstudien vor
ten anwenden. Durch Messung von physiologi
bereitet sein müssen, um sinnvoll interpretierbare
schen Parametern wurde zudem erkennbar, dass
Ergebnisse zu liefern. Deutlich wurde aber auch,
die Operateure bereits nach ab etwa 45 Minuten in
dass erfahrene HRASpezialisten bei den Szenario
der Leistung nachliessen (Ermüdung). Diese Ergeb
analysen ähnliche Strategien entwickelt haben, um
nisse werden derzeit intensiv diskutiert, müssen
diese Schwierigkeiten zu bewältigen. Die Ergeb
aber noch genauer ausgewertet werden, um be
nisse der Studie wurden in einem Handbuch zu
lastbare Aussagen zu erlauben.
sammengefasst, das auch Empfehlungen zur Sze
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Überprüfung
narioanalyse gibt.
der Zuverlässigkeit von digitaler Leittechnik. Neue
Zudem wurden weitere Simulatorstudien im
Kernkraftwerke werden standardmässig mit dieser
HAMMLAB mit insgesamt zehn Gruppen aus ver
Technik ausgestattet, aber auch bestehende Anla
schiedenen Ländern durchgeführt. Sie beschäf
gen weltweit werden oder wurden auf digitale Leit
tigten sich mit dem Thema Resilienz, also in diesem
technik umgerüstet. Es hat sich jedoch in vielen
Fall mit der Fähigkeit des Anlagenpersonals, unvor
Ländern als schwierig erwiesen, Sicherheitsnach
hergesehene Situationen mit untypischen Umstän
weise zu dieser Technik zu führen. Das HRP hat da
den zu bewältigen und dabei ihr über die Umset
her eine Studie zu den Anforderungen an digitale
zung von Störfallvorschriften hinausgehendes Wis
Leittechnik in Angriff genommen. Dafür wurden In
sen möglichst effizient zu nutzen. Somit erfordern
terviews mit Vertretern von Aufsichtsbehörden und
diese Tests ein erhöhtes Verständnis von Technik
im März 2014 ein internationaler Workshop in
und Situation, auch deshalb, weil es nötig sein
Washington D.C. durchgeführt. Zudem entwickelte
Abbildung 18: KontrollraumAnzeigen im HAMMLAB. Quelle: HRP.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
bzw. testete das HRP auch Hilfsmittel zur Durch
zeitig erste Antworten auf die Frage, wie die Opera
führung der Sicherheitsnachweise. Die Arbeiten
teure in Zukunft geschult werden sollen. Elektro
werden im Jahre 2015 fortgesetzt.
nische VisualisierungsInstrumente, die mit virtueller Realität arbeiten, können unter anderem dazu bei
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
tragen, die Strahlenexposition bei Arbeiten im Kern kraftwerk zu reduzieren (Abbildung 19).
Die Studien zur menschlichen Zuverlässigkeit dienen dazu, Analysemethoden für Auslöser und Wahr
Ausblick
scheinlichkeit von menschlichem Versagen weiter zu
Auch im Bereich MTO sind die Arbeiten des Pro
verbessern. Die Daten von Simulatorstudien im Rah
jekts weitgehend im Zeitplan. Für die 2015 star
men des Halden Reactor Projects werden auch zur
tende neue dreijährige Projektphase haben 19 Län
Verbesserung der Sicherheitsanalysen für Schweizer
der ihre Teilnahme bereits zugesagt, und das HRP
Kernkraftwerke genutzt.
ist in Gespräch mit Institutionen aus weiteren Län
Die immer grösser werdende Abhängigkeit auch der
dern. Aus den Ende 2013 von allen teilnehmenden
nuklearen Sicherheitstechnik von rechnerbasierten
Institutionen eingereichten Bewertungen und Prä
Systemen ist ein zentrales Forschungsthema im HRP.
ferenzen der vorgeschlagenen Aktivitäten haben
Die diesbezüglichen Arbeiten dienen dazu, die Zu
Projektleitung und HPG einen Programmvorschlag
verlässigkeit solcher Systeme weiter zu verbessern.
erarbeitet, der vom HBM inklusive dem damit ver
Ein weiteres Ziel ist es, Stärken und Schwächen der
bundenen Budget im Dezember 2014 akzeptiert
Schnittstellen zwischen Mensch und technischen
wurde. Das Programm 20152017 setzt weitge
Systemen zu bestimmen und Lösungen zu deren
hend die Arbeit an den bisherigen MTOSchwer
Optimierung zu erarbeiten. Daraus folgen auch in
punkten fort. Geplant ist neu auch die Entwicklung
novative Ansätze, wie Kontrollräume am benutzer
von technischen bzw. organisatorischen Hilfsmit
freundlichsten zu gestalten sind. Experimente zei
teln für die Stilllegung, ein für die Schweiz wich
gen, inwieweit die Einführung neuer Technologien
tiges Themenfeld für die kommenden Jahre.
51
die Leistungsfähigkeit der Operateure in kritischen Situationen beeinflusst. Die Resultate liefern gleich
Abbildung 19: Fridtjov Øwre, der bis herige Leiter des HRP, ging Ende 2014 nach rund 40jähriger Tätig keit für das Projekt in den Ruhestand. Das Bild zeigt ihn im Virtual Reality Centre beim Test eines neu entwik kelten Visualisierungs geräts. Quelle: HRP.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
1.5 Systemverhalten und Störfallabläufe
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Dieser Bereich betrifft die in der Reaktoranlage und
Brennstoffverhalten
im Containment ablaufenden Prozesse, ausgehend
Das Brennstabprogramm FALCON wird u. a. für die
vom Normalbetrieb über Änderungen des Reaktor
Auslegung und Auswertung von Versuchen des
verhaltens, die bei Störfällen in kurzer Zeit ablaufen
OECD Halden Reactor Projects (siehe auch Kap.
können, bis hin zu KernschmelzUnfällen. Für so ge
1.1.1) verwendet, die sich mit dem Brennstoffver
nannte deterministische Sicherheitsanalysen wer
halten bei KühlmittelverlustStörfällen (Lossof
den Computermodelle der Anlagen und ihres Ver
CoolantAccidents, LOCA) befassen. Die Vertei
haltens erstellt und mit Hilfe von Experimenten
lungen der detektierten Gammastrahlung bei den
validiert. Sie dienen auch als Grundlage für die
LOCAExperimenten in Halden wurden detailliert
quantitative Ermittlung des Anlagenrisikos in proba
ausgewertet und modelliert, um Rückschlüsse auf
bilistischen Sicherheitsanalysen. Die Analyse des Un
die freigesetzte Menge an Brennstoff ziehen zu
fallablaufs in den Reaktoren von FukushimaDaiichi
können. Zum selben Thema wurde die Modellie
gehört ebenfalls in diesen Forschungsbereich.
rung der Spaltgasfreisetzung verfeinert, in dem zwischen der Freisetzung ins Brennstabplenum und
1.5.1 STARS – Safety Research in Relation to Transient Analysis for the Reactors in Switzerland
in übrige Bereiche des Brennstabs unterschieden wurde. Ein weiterer Schwerpunkt war die Entwick lung eines Modells zur Umstrukturierung von Brennstoff bei sehr hohen Temperaturen. Diese
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
Temperaturen werden zwar beim Leistungsbetrieb
ENSIProjektbegleiter: Andreas Gorzel,
in der Regel nicht erreicht, aber in Sicherheitsana
Thomas Wintterle
lysen, bei denen abdeckende Randbedingungen
Bericht der Forscher in Anhang A
verwendet werden, können entsprechende Fälle auftreten. Die Auswirkungen von sehr hohen
Einleitung
Brennstableistungen auf das Schwellen des Brenn
Mit dem Projekt STARS wird die seit 1988 erfolg
stoffs und auf die damit einhergehenden sicher
reiche Zusammenarbeit zwischen dem ENSI und
heitstechnischen Parameter, wie z. B. die maximale
dem PSI im Bereich der Sicherheitsanalysen fortge
Brennstofftemperatur oder die geänderte mecha
setzt. Die Aufgabe des STARSProjekts ist die Pflege
nische Belastung des Hüllrohrs bei Leistungsram
und Weiterentwicklung von Methoden und Re
pen, können mit diesem Modell exakter berück
chenprogrammen für die Durchführung von deter
sichtigt werden.
ministischen Sicherheitsanalysen. Diese schliessen das Anlageverhalten vom Normalbetrieb bis zu auslegungsüberschreitenden Störfällen ein.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Reaktorkern
behälter und der lokalen neutronenphysikalischen
Zwischen den Stäben der Brennelemente befinden
Leistung im Kern weiter vorangetrieben. Dies ist so
sich die sogenannten Unterkanäle, durch welche
wohl für stabile und effiziente Berechnungen von
das Kühlmittel aufwärts durch den Reaktor strömt.
zeitlich stationärem Verhalten als auch von langen
Für die Modellierung des Kühlmittelverhaltens in
Transienten notwendig; ein Beispiel dafür ist der
diesen Kanälen wurde mit dem Analyseprogramm
Störfall mit Versagen der Schnellabschaltung (Anti
COBRATF anhand einer Studie die Sensitivität der
cipated Transient without Scram ATWS). Ebenso
Kühlmittelparameter hinsichtlich der implementier
wurden die Anstrengungen zur Implementierung
ten thermohydraulischen Modelle bewertet. Um
der numerischen Strömungsmechanik (Computati
die stationäre Kernauslegung weiter zu optimieren,
onal Fluid Dynamics CFD) fortgesetzt.
wurden MonteCarloMethoden und eine ge
Zur Validierung des CFDCodes STARCCM+ wur
nauere radiale Modellierung des Reaktors einge
den die komplexen dreidimensionalen Strömungen
führt. Die Ergebnisse bestätigten die bisherigen
der Mischungsexperimente aus dem JulietteTest
Methoden, lediglich für den Rand des Reaktors
stand (Le Creusot, Frankreich) berechnet. Diese
wurden grössere Abweichungen in der radialen Lei
weitreichenden Berechnungen untersuchen das
stung ermittelt. Die nuklearthermohydraulische
komplexe Mischungsverhalten während eines
Stabilitätsanalyse von Siedewasserreaktoren mit
Kühlmittelverluststörfalls mit einer mittleren Leck
dem Programm SIMULATE3K wurde weiter verbes
grösse an der Hauptkühlmittelleitung.
sert. Messungen im schwedischen Kernkraftwerk Oskarshamn2, dessen Spezifikation hinsichtlich
Sicherheitsanalysen
des transienten Speisewasserverlaufs kürzlich ge
Das Forschungsprojekt legt die Basis für eigene de
ändert wurde, dienten als Grundlage (Benchmark)
taillierte und unabhängige Sicherheitsanalysen zu
für Vergleichsrechnungen zwischen internationalen
Fragestellungen aus der Aufsichtstätigkeit. Im Be
Forschergruppen. Sie wurden von der Nuclear En
richtszeitraum wurden im Rahmen der Freigabe
ergy Agency NEA der OECD organisiert, und dabei
verfahren zur neuen Reaktorbeladung aller Kern
konnte die STARSGruppe den realen Verlauf sehr
kraftwerke verschiedene sicherheitstechnische Pa
genau wiedergeben. Das weitere Schwingungsver
rameter (Abschaltsicherheit, lineare Stableistung,
halten des Neutronenflusses bei ausbleibender Re
Druckverluste, lokaler Stabbrand) berechnet. Die
aktorschnellabschaltung wurde berechnet. Es zeigte
Berechnungen bestätigten, dass die sicherheits
sich eine Stabilisierung.
technischen Kriterien durch die neuen Reaktoraus legungen erfüllt sind. Ausserdem wurden unab
Systemverhalten
hängige Analysen im Rahmen von Freigabeverfah
Im Berichtszeitraum wurde die Modellierung der
ren für neue BrennstabAuslegungsprogramme
schweizerischen Kernkraftwerke mit dem System
durchgeführt.
code TRACE fortgesetzt. TRACE ist ein dem Stand
Ferner wurde das Verhalten des Kernkraftwerks
von Wissenschaft und Technik entsprechendes Pro
Leibstadt beim postulierten Störfall «schnelles
gramm für die Simulation des Systemverhaltens
Hochlaufen der Umwälzpumpen» berechnet. Ein
von Leichtwasserreaktoren. Bei der Modellierung
Schwerpunkt wurde dabei auf die Verwendung
wurden die Eingabedaten und die geometrische
von modernen gekoppelten Methoden (thermohy
Abbildung der Anlage (InputDecks) weiter an die
draulisch und neutronenphysikalisch) mit einer de
Berechnungsrichtlinien von TRACE angepasst. Da
taillierten Darstellung des Kernverhaltens gelegt.
rüber hinaus wurde in diesem Jahr die Methodik zur
Ebenfalls wurden unabhängige Berechnungen des
Validierung von TRACE systematisiert. Die Validie
Störfalls DampferzeugerHeizrohrbruch einschlies
rung ist notwendig für dessen Anwendung bei
slich umfangreicher Parameterstudien zum Kern
Störfallanalysen. Dazu dient die Mitarbeit bei inter
kraftwerk Gösgen durchgeführt. In diesem Rahmen
nationalen BenchmarkProjekten, um Experimente
wurde das Anlagemodell weiter räumlich verfeinert.
wie beispielsweise den Wärmefluss zwischen Hüll strömungen zu analysieren.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Um der Entwicklung im Bereich der MultiPhysik
Das Projekt stellt mit seinen Methoden und seinem
und MehrfachskalenSimulationen Rechnung zu
hochqualifizierten Personal ein technisches Zentrum
tragen, wurden die Arbeiten zur Kopplung der
für die Durchführung von Sicherheitsanalysen für
thermohydraulischen Strömungen im Reaktordruck
Leichtwasserreaktoren dar. Es unterstützt das ENSI
rohr und Kühlmittel bei komplexen Zweiphasen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
53
bei seinen sicherheitstechnischen Bewertungen, z. B.
zum Beispiel die teilweise komplexen Neuanalysen
hinsichtlich Anlageänderungen oder Vorkommnis
bei Anlageänderungen bewerten zu können.
sen. Die dazu notwendigen Arbeiten umfassen For
54
schungstätigkeiten zur Weiterentwicklung der ein
Ausblick
gesetzten Programme. Dazu kommen unabhängige
Es bleibt das Ziel, angemessene und dem Stand
Sicherheitsanalysen auf Anforderung des ENSI aus
von Wissenschaft und Technik entsprechende Me
seiner Aufsichtstätigkeit heraus (sogenannte «On
thoden bereitzustellen, um anspruchsvolle Aufga
Call»Aufgaben).
ben zum weiteren sicheren Betrieb der Kernkraft
Dank der Kapazität der Projektgruppe STARS können
werke in der Schweiz bearbeiten zu können. Dazu
stationäre und transiente neutronenphysikalische
sind weitere Qualifizierungen und Validierungen
und thermohydraulische Berechnungen für Systeme,
der Methoden durch die Teilnahme an internatio
Reaktorkerne (Abbildung 20) und andere Konfigura
nalen Forschungsprogrammen und die Mitarbeit
tionen wie Lager oder Behälter durchgeführt wer
in internationalen Expertengruppen unerlässlich.
den. Damit kann das ENSI im Rahmen seiner Aufsicht
Die Analysen neuer Reaktorauslegungen im Rah
über die schweizerischen Kernanlagen sowohl die
men der Freigabeverfahren zu den jährlichen
Einhaltung des gestaffelten Sicherheitskonzepts als
Brennelementwechseln sollen beibehalten und er
auch die Wirksamkeit (Integrität) der mehrfachen
weitert werden.
Barrieren fundiert beurteilen. Der Erhalt der Kompetenz im Umgang mit den TRACEAnlagemodellen der schweizerischen Kern kraftwerke und den durchzuführenden Rechnungen im Bereich Anlageverhalten betrifft direkt die Auf sichtstätigkeit des ENSI. Die kontinuierliche Arbeit an den Modellen und die ständige Verbesserung und Validierung der Eingabedaten sieht das ENSI als wichtig an, um im Rahmen der Aufsichtstätigkeit
Abbildung 20: Die Abbildung zeigt einen schematisch dargestellten Reaktorkern innerhalb eines Reaktordruckbehälters (RDB). Das Wasser des Kühlkreislaufs strömt durch die oben angedeuteten Leitungen (siehe die Pfeile) in den RDB, dort zunächst aus serhalb des Reaktorkerns nach unten und anschliessend durch den Kern nach oben, wo es stark erhitzt wird. Im Projekt STARS wird das Zusammenspiel aller dargestellten Faktoren mit einer Kombination von speziellen Computerprogrammen für teilweise schnell ablaufende Störfälle simuliert. Dabei sind bestimmte Parameter in unterschiedlichen Farben dargestellt (siehe die Ska len): Fliessgeschwindigkeit des Kühlmittels (flow velocity), Temperatur an der Peripherie des Kerns (surface temperature) und die relative Leistungsverteilung im Kern (relative power). Quelle: PSI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
55
Abbildung 21: Temperaturregulierte Platte innerhalb der LINX Anlage, von unten betrachtet. Die Platte besteht aus mehreren Modulen. Zu beiden Seiten der Platte sind in blau die Zuführungen zu den flüssigkeitsgefüllten URohren innerhalb der Platte für die Temperaturregulierung. Am oberen Ende der Platte kann die Flüssigkeit zur Benetzung der Platte zugeführt und mit der Vorrichtung in der Mitte der Platte wieder aufgesammelt werden. Quelle: PSI.
1.5.2 LINX - Dynamik dünner Flüssigkeitsfilme in einer Umgebung mit Kondensation und Wiederverdampfung
dert das französische Institut de Radioprotection et
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
spezifische Messungen zur Verfügung. LINX ist Teil
ENSIProjektbegleiter: Werner Barten
des Programms «Containment Safety» am PSI.
de Sûreté Nucléaire (IRSN) diese Arbeiten. Die ETH Zürich beaufsichtigt das mit dem Projekt LINX zu sammenhängende Doktorandenprogramm und stellt einen Teil der experimentellen Infrastruktur für
Bericht der Forscher in Anhang A
Einleitung
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Am Labor für Thermohydraulik des Paul Scherrer In
In diesem Jahr wurde der Druckbehälter LINX ein
stituts werden Experimente zur Thermohydraulik
schliesslich der Regel und Messtechnik für die
des Sicherheitsbehälters (Containment) mit hoher
hochpräzisen Messungen von Temperatur, Schicht
Genauigkeit und Auflösung durchgeführt und mit
dicke und Wasserfluss mit hohem Aufwand weiter
Rechenprogrammen simuliert. Im Projekt LINX wird
aufgerüstet und für Experimente freigegeben. Dies
das dynamische Verhalten von dünnen Flüssigkeits
beinhaltete die Freigabe der Hilfssysteme und der
filmen auf einer beheizten vertikalen Oberfläche
Kühlsysteme zur Temperaturregulierung der verti
(Platte) in einer Wasserdampfatmosphäre unter
kalen Platte (Abbildung 21). Ferner wurde die Infra
sucht. Darüber hinaus werden die Auswirkungen
rotmesstechnik zur optischen Messung der Dicke
des räumlich und zeitlich veränderlichen Flüssig
und der Temperatur des Flüssigkeitsfilms auf der
keitsfilms auf die Effizienz des Wärmeübergangs
vertikalen Platte beim Druckbehälter installiert und
betrachtet. Dazu werden Versuche mit hoher Mess
angewendet. Diese innovative optische Methode
genauigkeit insbesondere in einem Druckbehälter
arbeitet im nahen und mittleren Infrarotbereich
durchgeführt, in dem sich eine temperaturkontrol
und ermöglicht Messungen der Dicke und der Tem
lierte vertikale Platte befindet. Aus den gemes
peratur des Flüssigkeitsfilms. Sie hat den grossen
senen Daten soll ein verbessertes physikalisches
Vorteil, dass sie nur unwesentlich in das Experiment
Modell für Simulationsprogramme des Sicherheits
eingreift. Die Schichtdickenmessung, die vornehm
behälters (ContainmentCodes wie ASTEC oder
lich auf dem Effekt der Absorption im nahen Infra
GOTHIC) entwickelt werden. Neben dem ENSI för
rotbereich (Near InfraRed NIR) basiert, wurde mit
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
56
räumlich zweidimensionalen Messungen validiert.
Druck und die Temperatur, die Verteilung und den
Dafür wurden zusätzliche Vergleiche mit Wider
Transport der Gase (Luft, Dampf, Wasserstoff) so
standsmessungen aufgeklebter Maschensensoren
wie der Radioisotope innerhalb der verschiedenen
sowie mit Messungen der Dicke des Flüssigkeits
Abschnitte im Containment. Diese Parameter sind
films mittels kalter Neutronen an der ICONAnlage
entscheidend für die Integrität des Containments
(Imaging with Cold Neutrons) des PSI durchgeführt.
und eine allfällige Freisetzung von radioaktiven
Mit verfeinerten experimentellen Methoden und
Stoffen (Quellterm).
Datenbearbeitungstechniken wurde die Güte der
Derzeit sind die im Projekt LINX untersuchten Pro
Messung des zweidimensionalen Profils der Schicht
zesse in den meisten Rechencodes für Leichtwas
dicken auf der vertikalen Platte deutlich verbessert
serreaktoren nur unzureichend abgebildet. Dies
(Abbildung 22). Die Forscher haben basierend auf
betrifft neben den Codes wie ASTEC und GOTHIC,
diesen Aktivitäten zwei Publikationen erstellt: einen
die effektive Parameter und Korrelationen verwen
Konferenzbeitrag, der an der NUTHOS 10 Konfe
den, auch aktuelle Simulationsprogramme für die
renz in Okinawa, Japan im Dezember 2014 präsen
numerische Strömungsmechanik (Computational
tiert und von den Organisatoren prämiert wurde,
Fluid Dynamics CFD) und deren Behandlung der
und ein für die wissenschaftliche Zeitschrift «Expe
Filmdynamik.
riments in Fluids» eingereichter Beitrag. Ende 2014
Das Hauptziel dieses Projektes ist ein verbessertes
wurde eine Messkampagne mit ersten simultanen
Verständnis der raumzeitlichen Dynamik eines
Messungen der Dicke und der Temperatur des Flüs
Flüssigkeitsfilmes. Mit den hochpräzisen Experi
sigkeitsfilms auf der vertikalen Platte im Druckbe
menten am PSI soll ein physikalisches Modell entwi
hälter LINX begonnen.
ckelt werden, um es in Rechenprogrammen für Si cherheitsanalysen von Leichtwasserreaktoren, zum
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Beispiel für die Berechnung der ContainmentTher
Während Störfällen in einem Leichtwasserreaktor
gramme werden national und international im Rah
können auf den Oberflächen des Containments
men von thermohydraulischen Nachweisen für Si
Wasserfilme kondensieren, sich bewegen und an
cherheitsbeurteilungen verwendet.
schliessend wieder verdampfen. Diese physika
Der fortgeschrittene ASTECCode soll in Zusam
lischen Phänomene sind relevant für die Sicherheit
menarbeit mit der französischen IRSN als Referenz
der Anlage. Sie beeinflussen unter anderem den
Code zum Testen und Validieren der neuen Modelle
mohydraulik, einsetzen zu können. Solche Pro
Abbildung 22: An der vertikalen Platte herunterlaufender Flüssigkeitsfilm. Im hier betrachteten Parameterbereich hat der Flüssigkeitsfilm Wellenform (wavy flow). Die Figur links zeigt die gemessene Lichtintensität, während die mittlere Figur die mit verschiedenen Rechenmethoden verbesserten Daten der Lichtintensität widergibt. Die Figur rechts stellt schliesslich die aus den Daten der Lichtintensität berechnete Schichtdicke des Flüssigkeitsfilms in Mikrometer dar (siehe Farbskala rechts). Quelle: PSI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
verwendet werden. Die Projektzusammenarbeit
mente validiert wurde. Mit diesem Projekt werden
trägt zur internationalen Vernetzung des PSI und des
die Reaktionen von ZirkoniumHüllrohren unter
ENSI bei. Ein wesentlicher Aspekt bei diesem Projekt
verschiedenen Gemischen von Sauerstoff, Stick
ist zudem die Ausbildungsförderung.
stoff und Dampf erforscht und das Oxidationsmo dell weiterentwickelt, um den Nitrierungsprozess
Ausblick
besser abzubilden. Das Projekt startete Mitte 2013
Die experimentellen Vorbereitungen und Validie
und dauert bis Mitte 2017.
rungen der Apparaturen und Messinstrumente sind reitung begonnene Messkampagne im Druckbehäl
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
ter LINX wird fortgesetzt. In dieser Kampagne sind
Neuere Experimente für Brennelemente in Lagerbe
drei Messreihen vorgesehen. Die erste Messreihe
cken zeigten, dass die Reaktion zwischen Stickstoff
konzentriert sich auf die Charakterisierung des Flüs
und Zirkonium zur Bildung von Zirkoniumnitrid
sigkeitsfilms, der an der vertikalen Platte herab
führt. Diese Reaktion setzt Energie frei und trägt
fliesst, in Abhängigkeit von der Einspeiserate der
deshalb wesentlich zur Temperaturerhöhung bei.
Flüssigkeit. Die zweite Messreihe ist auf die Analyse
Darüber hinaus bewirkt sie verglichen mit der reinen
der FlüssigkeitsfilmDynamik unter dem zusätz
Oxidation durch Sauerstoff eine schnellere Zerstö
lichen Einfluss von Kondensationseffekten ausge
rung des Hüllrohrmaterials. Dieses Phänomen soll in
richtet. Schliesslich wird auch der Einfluss der Wie
der ersten Projektphase erforscht und dann mit dem
derverdampfung auf die Flüssigkeitsfilmdynamik
Oxidationsmodell korrekt abgebildet werden.
untersucht.
Die Forschungsarbeiten zu den Stickstoffreaktionen
abgeschlossen. Die nach der aufwändigen Vorbe
unter Luft oder Dampfatmosphären wurden 2014
1.5.3 MELCOR – Methods for Estimation of Leakages and Consequences of Releases
im Rahmen eines Doktorats plangemäss weiterge führt. Auf der Grundlage der 2013 erfolgten Re cherche zu grundlegenden Phänomenen, Kenntnis sen und Datenquellen wurden im Berichtsjahr ther
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
modynamische Analysen durchgeführt und ein kon
ENSIProjektbegleiter: Annette Ramezanian
zeptuelles Modell des Nitrierungsprozesses entwi
Bericht der Forscher in Anhang A
ckelt. Dieses konzeptuelle Modell geht anfangs von der
Einleitung
Lösung von Sauerstoff und Stickstoff im Zirkonium
Das Rechenprogramm MELCOR dient der Simula
und von einer dadurch ausgelösten Oxidierung des
tion von schweren Unfällen in Leichtwasserreak
Zirkoniums aus. An der Grenzfläche zwischen Me
toren. Es bildet Unfallverläufe vom auslösenden Er
tall und Oxid startet dann, wenn der Partialdruck
eignis bis zur Freisetzung radioaktiver Substanzen
des Sauerstoffs im Verhältnis zu dem des Stickstoffs
in die Umgebung ab. Das Programm wurde von
ausreichend gesunken ist, die Bildung von Nitriden
den Sandia National Laboratories (SNL) für die
(siehe Abbildung 23). Diese werden sowohl im
amerikanische Aufsichtsbehörde U.S.NRC entwi
Oxidbereich als auch im angrenzenden Metallbe
ckelt und wird laufend den aktuellen Erkenntnis
reich so lange gebildet, bis entweder nicht mehr
sen der Unfallforschung angepasst. In der Schweiz
ausreichend Stickstoff vorhanden ist oder bis neuer
wird MELCOR vom ENSI und von einigen Betrei
Sauerstoff in das Material eindringt. Bei Stickstoff
bern der Schweizer Kernkraftwerke benutzt.
und Sauerstoffmangel endet der chemische Pro
Ein bedeutendes Phänomen bei schweren Unfällen
zess. Sobald jedoch erneut Sauerstoff zur Verfü
ist die Oxidation der BrennstoffHüllrohre bei Luft
gung steht, werden die Nitride wieder oxidiert,
zufuhr, wenn die Brennstäbe bei ungenügender
darüber hinaus aber auch das angrenzende Zirko
Kühlung abgedeckt werden. Lufteinbruch kann
nium. Dadurch dringt die Oxidschicht tiefer in das
die Zerstörung des Kerns beschleunigen und die
Zirkonium ein als vorher. Wenn sich nun wegen der
Freisetzung von Spaltprodukten erhöhen. Der Auf
Oxidierung das Verhältnis von gelöstem Stickstoff
heiz und Oxidationsprozess soll mit MELCOR rea
zu gelöstem Sauerstoff wieder zu Gunsten der Bil
listisch berechnet werden können. In dem voran
dung von Nitriden verschiebt, kann sich ein selbst
gegangenen Projekt hat das PSI ein entsprechendes
unterhaltender Kreislauf bilden, in dessen Verlauf
Oxidationsmodell entwickelt, welches in MELCOR
das Metall immer tiefer oxidiert wird.
implementiert und anhand verschiedener Experi
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
57
Abbildung 23: In Luftatmosphäre oxidiertes Zirkonium unter dem Mikroskop. Das linke Bild zeigt die Mischung von Oxid (dunkelgrau) und Nitrid (goldgelb). Wenn die Oxide Stickstoff absorbieren, werden sie über eine Zwischenstufe zu Nitriden um gewandelt. Im rechten Bild ist derselbe Ausschnitt im polarisierten Licht dargestellt, welches die Struktur der Mischung von Oxiden und Nitriden noch besser beleuchtet. Quelle: PSI. 58
Unterstützt wird dieser chemische Prozess durch
Richtlinie ENSIA05 (PSA: Umfang und Qualität)
mechanische Vorgänge innerhalb des Materials.
nennt MELCOR als einen der Rechencodes, die
Bei der Nitrierung schrumpft das Volumen, wobei
dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Tech
der Unterschied zwischen Oxid und Nitrid etwa 32
nik entsprechen. Die Weiterentwicklung des auch
VolumenProzent beträgt. Dadurch bilden sich an
vom ENSI genutzten Rechencodes MELCOR ist da
der Grenzschicht Mikroporen, durch die Sauerstoff
her für die Aufsichtstätigkeit nützlich.
leichter diffundieren kann. Bei erhöhtem Sauer
Das Projekt dient zudem dem Erhalt von Fachwis
stoffgehalt beginnt wieder die Oxidierung, mit der
sen in der Schweiz. Das PSI verfolgt und unter
eine Volumenzunahme und damit ein vermehrter
stützt mit eigenen Arbeiten die Entwicklung von
Aufbau von lokalen Spannungen einhergehen. Die
MELCOR und von anderen Rechenprogrammen
Oxidschicht, die eigentlich das Zirkonium vor Ein
für schwere Unfälle und gibt sein Wissen den
dringen von Sauerstoff schützt, wird durch Risse,
Schweizer Benutzern weiter.
die sich aufgrund der Spannungen bilden, weiter geschädigt. In Folge dessen kann vorhandener gas
Ausblick
förmiger Sauerstoff noch leichter hindurch diffun
Mit den nächsten Forschungsarbeiten sollen anhand
dieren. An der Grenzschicht zum Nitrid angekom
von Daten aus neuen Versuchen die wichtigsten
men, wird er die Oxidierung der Nitridschicht und
noch vorhandenen Wissenslücken zu den Stick
des daran angrenzenden Zirkoniums verstärken.
stoffreaktionen geschlossen werden. Das auf diesen
Das skizzierte Modell basiert teilweise auf Annah
Grundlagen neu zu entwickelnde Oxidations/Nitrie
men, die durch Experimente zu überprüfen sind.
rungsmodell dient dann iterativ zur Planung wei
Erste Arbeiten hierzu wurden Ende 2014 in Zusam
terer Experimente und für Modellverfeinerungen.
menarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technolo
1.5.4 OECD BSAF – Benchmark Study of the Accident at the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station
gie begonnen.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit Oxidation von Hüllrohren mit Luftzufuhr kann bei
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
Unfällen mit Kernbeschädigung je nach Szenario
ENSIProjektbegleiter: Rainer Hausherr
Brennelemente
Bericht der Forscher in Anhang A
im
Reaktordruckbehälter,
im
BrennstoffLagerbecken oder im Transportbehälter betreffen. Die Weiterentwicklung des MELCOR
Einleitung
Programms und dessen Anpassung an neue Er
Nach den schweren Reaktorunfällen in Fukushima
kenntnisse aus der Unfallforschung verbessert die
startete die Nuclear Energy Agency NEA der OECD
Risikoabschätzung schwerer Unfälle im Rahmen
dieses Projekt, bei dem elf Organisationen aus acht
von probabilistischen Sicherheitsanalysen (PSA)
Ländern vergleichende Simulationen durchführen.
und Accident ManagementMassnahmen. Die
Es verfolgt das Ziel, die Unfallabläufe in den einzel
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
nen Reaktoren zu rekonstruieren und die Endzu
läufe im oberen und unteren Teil des Containments
stände der Reaktoren und vor allem der Reaktor
(Drywell und Wetwell), die Einspeisezeiten und Ein
kerne zu bestimmen. Dadurch soll die Planung der
speiseraten der Feuerwehrpumpen und die Zeitan
weiteren Untersuchungen, der Dekontamination
gaben der ungefilterten Containmentdruckentla
und des Rückbaus unterstützt werden. Ein wei
stung. Die Druckverläufe werden vom PSI als
teres Ziel ist die Ausweitung der Beurteilungsbasis
ziemlich vollständig und zuverlässig angesehen, bei
für Simulationsprogramme. Da bei Experimenten
den anderen erwähnten Angaben gibt es, abgese
zur Erforschung von schweren Reaktorstörfällen
hen vom Zeitpunkt der Wasserstoffexplosion, teil
meist nur einzelne Phänomene (häufig auch in klei
weise Lücken und Unsicherheiten.
nerem Massstab und mit nichtradioaktivem Mate
Alle Projektteilnehmer modellierten einen soge
rial) untersucht werden, sollen die Unfälle von
nannten «Common Case». Für dieses Szenario wur
Fukushima ausgewertet werden.
den die Randbedingungen genau vorgegeben, um eine optimale Vergleichbarkeit der Rechnungen zu
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
rio modifiziert, um ein sogenanntes «bestestimate
Das PSI konzentrierte sich bei seinen Arbeiten auf
Szenario» zu ermitteln, also eine bestmögliche An
den Reaktorblock 3 von Fukushima Daiichi (Abbil
näherung der Modellierung an den tatsächlichen
dung 24 und Abbildung 25). Es verwendete das Si
Unfallverlauf zu erreichen. Dazu führte das PSI mehr
mulationsprogramm MELCOR, welches auch bei Si
als 100 Simulationen durch. Dafür wurden im We
cherheitsanalysen für Schweizer Kernkraftwerke
sentlichen
gewährleisten. Anschliessend wurde dieses Szena
benutzt wird.
die Einspeiseraten des Reaktorkernisolations
Im Gegensatz zu typischen BenchmarkStudien (Ver
Kühlsystems (RCIC) und des HochdruckEin
gleichsrechnungen), bei denen detaillierte Mess
speisesystems (HPCI) angepasst, um die gemes
werte genau festgelegter Experimente erfasst wer
senen Füllstände im Reaktordruckbehälter (RDB)
den, ist die Datenbasis bei den Unfällen in Fukushima
modellieren zu können,
unvollständig und/oder unsicher, da verschiedene
das HPCI früher gestartet und die Wasserquelle
Messinstrumente nicht normal funktionierten. Für
des HPCI angepasst (Kondensatvorrat anstelle
seine Analyse verwendete das PSI hauptsächlich den
Druckabbaukammer), um den gemessenen
Zeitpunkt der Wasserstoffexplosion, die Druckver
Druckabfall im RDB modellieren zu können,
Abbildung 24: Der Zustand des Blocks 3 des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi nach dem Unfall. Quelle: TEPCOWebsite http://photo.tepco.co.jp/en/date/2013/201302e/13020101e.html.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
59
60
Abbildung 25: Aufsicht des Blocks 3 des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi nach Entfernung der Bruchstücke vom zerstörten oberen Teil des Reaktorgebäudes. Quelle: TEPCOWebsite http://photo.tepco.co.jp/en/date/2013/201302e/13020101e.html , Aufnahme vom 31. Januar 2014.
die Rate der Löschwassereinspeisung angepasst,
beiten trotz Verzögerungen auf Seiten der Organi
um den gemessenen Füllstand im Downcomer
satoren termingemäss durchgeführt.
(im RDB) modellieren zu können, ments (Venting) und die geöffneten Querschnitte
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
die Zeiten der Druckentlastung des Contain der Ventingventile angepasst sowie eine Leckage
Das Projekt ist von grosser internationaler Relevanz,
an der Deckeldichtung des Containments ange
und es ist für das PSI eine Auszeichnung, als eine
nommen, um den gemessenen Druckabfall im
von elf Organisationen weltweit zu diesem Projekt
Containment und eine brennbare Atmosphäre
eingeladen worden zu sein. Im BSAFProjekt wer
im Reaktorgebäude zum Zeitpunkt der Wasser
den die Abläufe bei den schweren Reaktorunfällen
stoffexplosion modellieren zu können, und
von Fukushima analysiert. Weil zudem mehrere Be
das Kriterium für ein Penetrationsversagen an
teiligte das Programm MELCOR benutzen, kann un
einer RDBDurchdringung und dessen Leck
ter Umständen auch der Einfluss der Anwender auf
grösse angepasst. Dadurch konnten der Füll
das Ergebnis evaluiert werden, bei komplexen Mo
stand im RDB und der Druckverlauf im Contain
dellierungen immer ein wichtiger Aspekt. Das Pro
ment modelliert werden.
jekt dient somit der Verbesserung des Rechenpro
Aufgrund der Simulation des bestestimate Szena
gramms MELCOR und dem Kompetenzerhalt in
rios des PSI kann vermutet werden, dass der RDB
diesem Bereich in der Schweiz. Darüber hinaus tra
zwar versagt hat, die Kernschmelze aber im We
gen die durch das Projekt gewonnenen Informatio
sentlichen innerhalb des RDBs blieb. Es ist aller
nen auch zum besseren Verständnis des Ablaufs
dings zu beachten, dass die Simulation ausschliess
schwerer Unfälle und speziell der Versagensgren
lich die ersten sechs Tage des Unfalls umfasst, der
zen von Anlagenteilen bei.
Zustand des Reaktors also noch nicht stabil war. Betreffend das Rechenprogramm MELCOR wurde
Ausblick
die Prognose des RDBVersagens als einer der
Phase 1 des Projekts ist abgeschlossen, der Ab
Hauptaspekte mit Verbesserungspotenzial identifi
schlussbericht der OECDNEA soll im Laufe des Jah
ziert. Das PSI hat die für das Projekt geplanten Ar
res 2015 fertiggestellt werden. Im Rahmen der Pro
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
jektarbeiten wurden verschiedene Aspekte identifi
scheinlichkeit des Containments durch ein nicht
ziert, welche weiter zu untersuchen sind. Dies be
kühlbares Schüttbett und durch Dampfexplosio
trifft insbesondere die produzierte Menge an Was
nen. Dazu wurde eine Risk Oriented Accident Ana
serstoff, dessen Freisetzung aus dem Containment
lysis Methodology (ROAAM) entwickelt, die mit
und die Freisetzung von radioaktiven Spaltpro
den Schadenszuständen im Verlauf eines Unfalls
dukten. Diesen Aspekten wird sich die Phase 2 des
(Plant Damage States) arbeitet, welche probabilis
Projekts widmen.
tischen Sicherheitsanalysen (Stufe 1) entnommen werden können. Auf dieser Basis werden das
1.5.5 MSWI – Melt-Structure-WaterInteractions during Severe Accidents in LWR
Schmelzen und Verlagern des Kerns ins untere Ple num des RDB, die dortige Partikelbildung und all fällige Wiederaufschmelzung, die RDBVersagens art und der Austritt der Kernschmelze aus dem
Auftragnehmer: KöniglichTechnische Hochschule
RDB, die Schüttbettbildung und dessen Kühlbar
(KTH), Stockholm
keit in einer Wasservorlage ausserhalb des RDBs so
ENSIProjektbegleiter: Rainer Hausherr
wie Dampfexplosionen modelliert. Für alle einzel
Bericht der Forscher in Anhang A
nen Prozesse werden zuerst detaillierte Modelle entwickelt und durchgerechnet. Da diese viel Re
Einleitung
chenzeit benötigen, werden darauf aufbauend ein
Das Programm MSWI wird von der schwedischen
fachere Ersatzmodelle entwickelt, mit denen an
KöniglichTechnischen Hochschule (KTH) in Stock
schliessend
holm durchgeführt. Neben dem ENSI fördern als
Simulationen durchgeführt werden können.
die
erforderliche
Anzahl
von
weitere Partner die schwedische Sicherheitsbe hörde (SSM), schwedische Kernkraftwerksbetrei
MEM (Melt Ejection Modes): Das Ziel von MEM ist
ber, das Nordic Nuclear Safety Research Program
die Entwicklung deterministischer Modelle zur
(NKS) sowie die EU (NUGENIA) die Projektarbeiten.
Analyse der Kernschadenszustände in Verbindung
Aufgrund der Teilnahme am Programm kann das
mit den RDBVersagensarten. Das detaillierte Mo
ENSI direkt auf alle erarbeiteten Resultate zugrei
dell zur Kernverlagerung ins untere Plenum des
fen und hat die Möglichkeit, die Forschungsziele
RDB wurde mit dem auch vom ENSI verwendeten
mitzubestimmen.
Rechenprogramm MELCOR entwickelt. Die Resul
Seit 2006 liegt der Schwerpunkt der Forschungsar
tate zeigen, dass, abhängig vom Szenario und der
beiten bei der Untersuchung von Phänomenen,
Aktivierung der automatischen Druckentlastung
welche bei einem schweren Unfall in einem Siede
sowie der Einspeisung in den RDB, entweder eine
wasserreaktor (SWR) auftreten können. Bei schwe
relativ geringe oder eine sehr grosse Menge an
ren Unfällen kann der Reaktorkern wegen feh
Kernschmelze ins untere Plenum verlagert wird.
lender Kühlung schmelzen. Gelingt es im Zuge der
Szenarien, bei denen eine mittlere Menge an Kern
Unfallbeherrschung nicht, die Kernschmelze zu
schmelze ins untere Plenum verlagert wird, sind re
kühlen, kann der umgebende Reaktordruckbehäl
lativ selten.
ter (RDB) versagen und die Kernschmelze austre ten.
DECO (Debris Coolability Map): Die Strategie zur
Die MSWIProjektarbeiten für die Forschungsphase
Milderung von schweren Unfällen besteht bei vie
(2012–2016) lassen sich in folgende vier Bereiche
len Leichtwasserreaktoren in der Flutung des Con
einteilen:
tainments, um die aus dem RDB austretende Kern
Risikoevaluation und Synthese (RES)
schmelze zu fragmentieren und dadurch die
Auswurf der Kernschmelze aus dem RDB (MEM)
Kühlbarkeit zu verbessern. Ob die im so erzeugten
Kühlbarkeit einer Schmelzpartikelschüttung
Schüttbett produzierte Nachzerfallswärme abge
(DECO)
führt werden kann, hängt von den Eigenschaften
Auswirkungen von Dampfexplosionen (SEIM)
dieses Schüttbetts ab (Abbildung 26). Das detail lierte Modell (DECOSIM) wurde erweitert und kann
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
jetzt für Berechnungen verwendet werden. Mit
RES (Risk Evaluation and Synthesis): Das Hauptziel
Schüttbetts in einer unterkühlten Wasservorlage
der Arbeit ist die Entwicklung eines Hilfsmittels zur
wie auch nach partieller Austrocknung simuliert
Quantifizierung der bedingten Versagenswahr
werden. Für einige Aspekte der Kühlbarkeit von
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
diesem Modell kann sowohl die Kühlbarkeit eines
61
Partikelschüttungen wurden bereits vereinfachte
umfassender das Verständnis der Unfallphäno
Ersatzmodelle entwickelt. Bereits durchgeführte
mene ist, desto präziser können diese modelliert
Rechnungen zeigen, dass Schüttbetten von Parti
werden. So liefern die Forschungsresultate bei
keln mit einem Durchmesser bis zu einem Millime
spielsweise Erkenntnisse darüber, mit welchen Me
ter nicht kühlbar sind. Bei solch kleinen Partikeln
thoden und Erfolgsaussichten die Kernschmelze
behindert der grössere Strömungswiderstand das
vor oder nach einem Versagen des RDB gekühlt
Eindringen von Wasser ins Schüttbett. Grössere Par
werden kann. Dadurch wird eine belastbarere Risi
tikel können gekühlt werden, wobei bei gewissen
koquantifizierung in der Stufe 2 von probabilis
Szenarien/Partikeldurchmessern eine partielle Aus
tischen Sicherheitsanalysen ermöglicht. Zugleich
trocknung des Schüttbetts auftritt.
liefert das Projekt Vergleichswerte zu Betreiberan gaben. Ferner können die Strategien für die Beherr
62
SEIM (Steam Explosion Impact Map): Das Hauptziel
schung schwerer Unfallsituationen (Severe Acci
in diesem Bereich ist die Quantifizierung der durch
dent Management Guidance, SAMG) optimiert
Dampfexplosionen verursachten Drücke in der Re
werden. Insgesamt ermöglicht die Mitwirkung am
aktorgrube und der Impulse auf die Wände. Der
MSWIProjekt dem ENSI den direkten Zugang zum
Code TEXAS wird für die Modellierung des Im
aktuellen Stand des Wissens auf dem Gebiet der
pulses einer Dampfexplosion verwendet. Notwen
LeichtwasserreaktorSchwerunfallforschung.
dige Parameter für TEXAS werden unter anderem mithilfe des Codes MC3D bestimmt. Basierend auf
Ausblick
diesen Ergebnissen wurde ein Ersatzmodell erar
Die Forschungsarbeiten an der KTH sind bislang
beitet. Gegenwärtig wird an der Integration dieses
insgesamt sehr zufriedenstellend verlaufen und
Ersatzmodells in die übergeordnete ROAAMStruk
kommen weiterhin gut voran. Ein Schwerpunkt
tur gearbeitet.
der Arbeiten im nächsten Jahr ist die weitere Inte gration der entwickelten Modelle in die ROAAM
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Struktur.
Das Projekt MWSI liefert Erkenntnisse zu den kom plexen Abläufen bei schweren Reaktorunfällen. Je
Abbildung 26: Diese Grafiken zeigen, wie sich die Form einer Partikelschüttung wegen der Gasströmung durch das Schüttbett im Laufe der Zeit ändert. Mit der Gasströmung wird die Dampfproduktion durch die Nachzerfallswärme in den Schmelzparti keln simuliert. Die Form des Schüttbetts beeinflusst dessen Kühlbarkeit. Quelle: KTH Stockholm.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
1.6 Strahlenschutz
schen, ist eine wichtige Aufgabe des Strahlenschut zes. Die Dosimetrieverordnung stellt hohe technische
Die Arbeiten im Bereich Strahlenschutz umfassen
Anforderungen an die Dosimetriestellen.
ein breites Spektrum anwendungsbezogener The
Die Kalibrierung und Eichung von Strahlenmessge
men. Sie reichen von der Überprüfung und Kali
räten ist eine wichtige Voraussetzung zum Nach
brierung von Messsystemen für ionisierende Strah
weis der Einhaltung von gesetzlichen Grenzwerten.
lung und der von Helikoptern aus durchgeführten
Grosse Bedeutung haben auch die Messungen zur
Messung der Ortsdosisleistung in der Umgebung
Freigabe von Materialien aus kontrollierten Zonen
von Kernanlagen (Aeroradiometrie) bis hin zur
und zur Überwachung der Abgaben radioaktiver
Entwicklung neuer Analysemethoden für Radio
Stoffe an die Umgebung.
nuklide. Zudem trägt die Mitarbeit an internatio
In der Radioanalytik werden chemische und physi
nalen Normen zur länderübergreifenden Harmo
kalischchemische Untersuchungen in Verbindung
nisierung im Strahlenschutz bei. Mit diesen
mit Kernstrahlungsmessungen an verschiedensten
Aktivitäten wird der Strahlenschutz in der Schweiz
radionuklidhaltigen Proben durchgeführt. Die Ra
auf dem Stand der Technik gehalten und die Aus
dioanalytik hat im Strahlenschutz einen hohen
bildung von Nachwuchskräften gefördert.
Stand erreicht. Dennoch ergeben sich immer neue Anforderungen aus der Praxis, denen mit Neuent
1.6.1 Strahlenschutzforschung
wicklungen von Messmethoden und mit neuen Lö sungsansätzen begegnet werden muss. Beispiele
Auftragnehmer: Paul Scherrer Institut PSI
sind Freigabemessungen von Schlämmen sowie
ENSIProjektbegleiter: Franz Cartier
Messungen von Umweltproben im Rahmen der
Bericht der Forscher in Anhang A
Immissionsüberwachung oder von Proben zur Überwachung der Inkorporation.
Einleitung
Für das ENSI führt die Sektion Messwesen Experti
Die Sektion Messwesen der Abteilung für Strahlen
sen sowie Entwicklungs und Forschungsarbeiten
schutz und Sicherheit des PSI ist von der Schweize
auf dem Gebiet der Dosimetrie, Strahlenmesstech
rischen Akkreditierungsstelle SAS als akkreditierte
nik und der Radioanalytik durch.
Stelle zugelassen. Unter anderem gehören zum das Betreiben einer anerkannten Dosimetrie
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
und Inkorporationsmessstelle,
Im Berichtjahr wurden zwei Masterarbeiten be
die Kalibrierung und Eichung von Strahlenmess
treut. Im Rahmen der von der Eichstelle betreuten
geräten,
Masterarbeit wurde ein Spektrometer zur Messung
das Betreiben eines Radioanalytiklabors.
von Röntgenspektren erfolgreich kalibriert. Dabei
Aufgabengebiet der Sektion:
Die Personendosimetrie, also die Messung der äus
zeigte sich, dass die in der ISONorm 4037 publi
seren und inneren Strahlenexposition von Men
zierten Diagramme der spektralen Photonenfluenz
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 27:
zertifizierten MultigammaKalibrierlösungen für
Bohrer mit Bleibeschwerung und Plastikrohr zur Erhe bung eines Sediment kerns. Quelle: PSI.
zwei Volumen und eine Flächengeometrie. Die Übereinstimmung zwischen Referenzwerten und LABSOCSBerechnungen war gut und das PSI be urteilte die LABSOCSSoftware als validiert. Die PersonenNeutronendosimeter am PSI basieren auf PADCDetektoren (auch Chrom39 genannt). PADC ist ein Polymer. Ein auftreffendes Teilchen io nisierender Strahlung bildet dabei eine Spur, die nach einer Ätzprozedur mikroskopisch ausgewer tet wird. Zur Verbesserung der Nachweisempfind lichkeit und der Zuverlässigkeit des Neutronendosi meters wurden im Berichtsjahr Versuchsreihen mit PADCMaterialien unterschiedlicher Hersteller und
64
den von ihnen empfohlenen chemischen Ätzpro zeduren durchgeführt. Die Auswertung der Mess daten ist zurzeit noch nicht abgeschlossen. Zusätz lich zeigte das PSI in einer weiteren Versuchsreihe mit den PersonenNeutronendosimetern, dass die beim PSI zum Einsatz kommende Auswerteme thode die durch die Radonstrahlung verursachten Spuren effizient und stabil diskriminiert. einen eher qualitativen als quantitativen Charakter
Bei der jährlichen Aeroradiometrieübung (Abbil
besitzen. In der Radioanalytik wurde eine Master
dung 28) wurden die Routinemessgebiete um die
arbeit über die Datierung von Sedimentproben
Kernkraftwerke Leibstadt und Beznau, das PSI und
(Abbildung 27) mittels BleiIsotopen (210PbMe
die Zwischenlager Würenlingen AG sowie die
thode) durchgeführt. Die mit diesem Verfahren er
Städte Winterthur, Schaffhausen, Baden und
mittelten Sedimentationsraten waren innerhalb
Brugg überflogen und ausgemessen. Die Auswer
der Messunsicherheit vergleichbar mit denen, die
tung der Daten zeigte keine ungewöhnlichen
auf Basis der CäsiumAblagerungen (137Cs) infolge
Werte. Auch wurde im Berichtsjahr ein neuer Aero
von Ereignissen wie zum Beispiel BombenFallout
radiometriedetektor mit integriertem Spektrome
bestimmt wurden.
ter und Auswerteprogramm in Betrieb genommen
Im Gebiet der internationalen Strahlenschutznor
und bei der Aeroradiometrieübung erprobt. Dabei
mung arbeitet je ein Vertreter des PSI in den Ar
zeigte sich, dass einige damit gemessene Mess
beitsgruppen WG14 und WG17 der International
werte erheblich von den Erfahrungswerten im Ver
Organization for Standardization ISO aktiv mit. Die
gleichsgebiet abwichen. Nach Rückfrage stellte der
WG14 hat im Berichtszeitraum den Entwurf der
Gerätehersteller Verbesserungen von Software
ISO 16639 zur internationalen Abstimmung ge
und Kalibrierung in Aussicht.
stellt, in der die Anforderungen an die Raumluft
Zur Produktion von Mesonen wird am PSI eine ro
überwachung von Arbeitsplätzen in Kernanlagen
tierende Scheibe (Target M), die hauptsächlich aus
festgelegt werden. Die WG 17 arbeitet an einer Re
Kohlenstoff besteht, mit Protonen bestrahlt. Dabei
vision der ISO 7503, einer Norm über die Messung
wird diese Scheibe aktiviert. Die Radioanalytik hat
und Beurteilung von Oberflächenkontaminatio
im Berichtsjahr erfolgreich 9 Proben aus einer sol
nen. Die Sektion Messwesen ist in mehreren Ar
chen Scheibe aufgeschlossen und die Aktivitäts
beitsgruppen von EURADOS (European Radiation
konzentrationen von Plutonium239 und 240,
Dosimetry Group) vertreten, die die Zusammenar
Uran234 und Americium241 ermittelt. In einem
beit auf dem Gebiet der ionisierenden Strahlung
nächsten Schritt sollen die ermittelten Aktivitäts
im europäischen Raum fördert.
konzentrationen mit Modellrechnungen vergli
Im Rahmen des Projekts «Anwendung der validierten
chen werden.
ISOCS/LABSOCSSoftware für Dichte, Summations
Im Jahr 2014 nahm die Sektion Messwesen an Ver
und GeometrieKorrekturen in der GammaSpektro
gleichsmessungen im Bereich der Radioanalytik so
metrie» verglich das PSI die Messresultate aus LAB
wie Personen und Umgebungsdosimetrie auf na
SOCSBerechnungen mit den Referenzwerte von
tionaler und internationaler Ebene teil. Bei allen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Vergleichsmessungen liess sich eine gute Überein
von Verfahren nach dem neuesten Stand der Tech
stimmung der PSIResultate mit den Referenz
nik für dieses Gebiet gewonnen werden können.
werten feststellen.
Ausblick Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Die Zusammenarbeit in der Strahlenschutzfor
Die Entwicklungs und Forschungsarbeit auf dem
Arbeiten an folgenden Projekten geplant:
schung wird fortgesetzt. Für das Jahr 2015 sind
Gebiet der Strahlenmesstechnik fördert die nukle
Mitarbeit in internationalen Gremien mit Frage
are Sicherheit und stärkt die Rechtssicherheit. Dies
stellungen der Strahlenmesstechnik und Dosi
gilt insbesondere für die Überprüfung und Kalibrie
metrie
rung von Messsystemen. Auch wird ein erheblicher
Erarbeitung und Optimierung von radioche
Beitrag zur Qualitätssicherung der technisch immer
mischen und spektrometrischen Verfahren zur
komplexer werdenden Messeinrichtungen und
Bestimmung der Aktivität sowie dem Nachweis
Messaufgaben geleistet.
von Radionukliden
Die vom PSI geleisteten Arbeiten bei der Revision
Fachbegleitung von Studenten
der ISONormen tragen zu einer international har
Wissenschaftliche Begleitung von Aeroradio
monisierten Erhebung und Beurteilung von Mess
metrieübungen
werten bei.
Charakterisierung von Strahlenschutzmessmit
Dank der Zusammenarbeit in der Radioanalytik ist
teln und Dosimetern und Weiterentwicklung
gewährleistet, dass die Aufsichtsbehörde jederzeit
von Messmethoden und techniken inklusive
Probenanalysen durchführen lassen kann. Ein we
deren Überprüfung bei der Ausrichtung von
sentlicher Gewinn ist die Umsetzung des Stands
und Teilnahme an nationalen und internationa
der Technik der chemischen Trenn und Analyse
len Vergleichsmessungen
verfahren in der Radioanalytik und die nationale
Ad hocFragestellungen des ENSI nach Abspra
Zusammenarbeit in diesem Spezialgebiet.
che mit dem Projektleiter
65
Bedeutend ist auch die Ausbildung von Nach wuchskräften, die vor allem dank der Attraktivität
Abbildung 28: Der Hubschrauber für die Aerodariometrie übung. Quelle: PSI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
A Stilllegung, Transporte, Zwischenlagerung, Abfallbehandlung
1.7 Stilllegung und Entsorgung
2012 lancierte die IAEA zwei Forschungsprojekte, die sich mit der Stilllegung von Kernanlagen befas
Die Bewirtschaftung radioaktiver Abfälle mit dem
sen: DACCORD (Data Analysis and Collection for
Ziel der Abfallminimierung spielt bereits beim Be
Costing of Research Reactor Decommissioning)
trieb der Kernanlagen eine wichtige Rolle. Sie wird
und DRiMa (International Project on Decommissio
in diesem Forschungsbereich ebenso betrachtet
ning Risk Management). Das ENSI beteiligt sich ak
wie der Transport und die Zwischenlagerung radio
tiv am Projekt DRiMa und verfolgt über die über
aktiver Abfälle, aber auch mögliche Risiken im
geordneten Organe der IAEA, in denen das ENSI
Zuge der Stilllegung von Reaktoren. Die Forschung
Einsitz hat, den Arbeitsfortschritt von DACCORD.
zur geologischen Tiefenlagerung dreht sich um die
Gerade durch die Mitarbeit an DRiMa erhofft sich
Eigenschaften der dafür relevanten Gesteine, um
das ENSI eine fundierte Basis für die Beurteilung
die Auslegung und Überwachung eines Tiefenla
von Stilllegungsprojekten. DRiMa befasst sich mit
gers und um Prozesse, welche die Sicherheit eines
dem Risikomanagement in der Stilllegung – von der
geologischen Tiefenlagers längerfristig beeinträch
Planung, über die Erstellung des Stilllegungspro
tigen können. Mit dem Näherrücken der Stillle
jekts bis hin zur Durchführung der Stilllegung. In
gung von Kernkraftwerken und dem Fortschreiten
dieser Vollständigkeit wurde eine solche Analyse
des Verfahrens zum Sachplan geologische Tiefenla
noch nicht durchgeführt.
ger gewinnt dieser Bereich laufend an Bedeutung.
In den Projekten tragen die IAEAMitgliedsländer ihre Erfahrungen zusammen und erarbeiten daraus
1.7.1 IAEA-Projekte zur Stilllegung von Kernanlagen
Berichte mit Empfehlungen, die von der IAEA pu bliziert werden. Beim Kostenabschätzungsprojekt DACCORD wird zusätzlich das Computerprogramm
Auftragnehmer: IAEA
CERREX (Cost Estimation for Research Reactors in
ENSIProjektbegleiter: Hannes Hänggi
Excel) angewendet und aufgrund konkreter Daten verbessert. Bei DRiMa kommt die übliche Projekt
Einleitung
managementSoftware zum Einsatz.
Die Stilllegung von Kernanlagen hat in jüngster litischer Entwicklungen oder einfach, weil eine An
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
lage ihr Lebensende erreicht hat, befassen sich Be
Mit den beiden Projekten strebt die IAEA grund
treiber, Aufsichtsbehörden und internationale
sätzlich einen verstärkten internationalen Wissens
Organisationen derzeit verstärkt mit der Stillle
und Erfahrungsaustausch bei Stilllegungspro
gung von Leistungs und Forschungsreaktoren – so
jekten der Mitgliedsländer untereinander an. Dazu
auch die Internationale AtomenergieAgentur
wurde auch eine Kommunikationsplattform im In
(IAEA) in Wien.
ternet entwickelt und 2013 in Betrieb genommen.
Zeit stark an Bedeutung gewonnen. Aufgrund po
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Diese Plattform wird laufend weiterentwickelt und
Ausblick
soll 2015 auf Basis einer frei verfügbaren Software
Die Arbeiten in den Projekten werden 2015 mit
(OpenSource) neu gestartet und benutzerfreund
leichtem Rückstand auf den ursprünglichen Plan
licher werden. Das ENSI hat ebenfalls Zugriff auf
weitergeführt. Folgende Aktivitäten sind vorgese
diese Plattform und kann sich so über der aktuellen
hen:
Stand der Forschungsprojekte informieren. Nach der Startsitzung für beide Projekte DRiMa und
DACCORD:
DACCORD im Dezember 2012 wurden im Berichts
Fortgesetzte Anpassung des Computerpro
jahr die Daten unter den Mitgliedsländern erhoben.
gramms CERREX aufgrund der gesammelten
Dazu wurden jeweils Fragebögen erstellt, die von
Daten der Mitgliedländer.
den Teilnehmern beantwortet werden mussten. An
Anwendung von CERREX für ausgewählte Pro
je einwöchigen Treffen wurden die Daten zusam
jekte.
mengetragen, besprochen, in kleineren Arbeits
Finalisierung und Genehmigung des Abschluss
gruppen analysiert und weiterentwickelt. Vom Ent
berichts beim Treffen im vierten Quartal 2015.
wurf des DRiMaAbschlussberichts wurden bis jetzt
Der Abschluss des Projekts DACCORD ist neu für
4 Kapitel erstellt; der DACCORDAbschlussbericht
November 2015 vorgesehen.
liegt als Entwurf vor. Beide Projekte sind etwa ein halbes Jahr hinter dem vorgesehenen Zeitplan.
DRiMa: Fortsetzung der Erfahrungssammlung unter den
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
teilnehmenden Ländern.
Die beiden Forschungsprojekte der IAEA haben für
ist ein zusätzliches Treffen im Juni 2015 vorgese
das ENSI folgende Vorteile:
hen.
Fortsetzung der Arbeit in Arbeitsgruppen; dazu
Weiteres Knowhow zur Beurteilung von Kos
Validierung der gewonnenen Erkenntnisse an
tenstudien und Stilllegungsprojekten.
zwei ausgewählten Anlagen.
Zugang zu Stilllegungsdaten anderer IAEAMit
Erstellung des finalen Entwurfs des Schlussbe
gliedländer.
richts.
Breites internationales Netzwerk für Informa
Die Publikation des Schlussberichts des Projekts
tions und Erfahrungsaustausch.
DRiMa ist für 2016 vorgesehen.
Zugang zu und Verständnis des Computerpro gramms CERREX für die Stilllegungs und Ko stenplanung. Aufbau von Wissen im Risiko und Projektma nagement bei Grossprojekten. Das Projekt DACCORD wird wohl bei der nächsten
1.7.2 Entwicklung eines Berechnungswerkzeuges zur unabhängigen Beurteilung der thermischen und mechanischen Dimensionierung von Transport- und Lagerbehältern
Überprüfung der Stilllegungskosten und beim näch sten Stilllegungsprojekt eines Forschungsreaktors
Auftragnehmer: Lehrstuhl für Konstruktionslehre
zur Anwendung kommen. Das Risikomanagement
und CAD, Universität Bayreuth
Projekt DRiMa betrachtet Stilllegungsprojekte ganz
ENSIProjektbegleiter: Bernd Roith
heitlich – dementsprechend ist die praktische Be deutung von DRiMa für das ENSI noch grösser. So
Einleitung
berücksichtigt DRiMa, dass bei Stilllegungspro
Zurückkommende hochaktive Abfälle aus den
jekten verschiedene Faktoren zusammenspielen wie
Wiederaufarbeitungsanlagen in La Hague (Frank
sich ändernde Verhältnisse auf der Baustelle, radio
reich) und Sellafield (England) sowie abgebrannte
logischer und konventioneller Arbeitsschutz, men
Brennelemente aus den Schweizer Kernkraftwer
schliche und organisatorische Faktoren, wirtschaft
ken werden in sogenannten Transport und Lager
liche Faktoren, Zusammenspiel von internem und
behältern (T/LBehältern) befördert und zwischen
externem Personal auf einer Anlage, öffentliche In
gelagert. Aktuell wurden in der Schweiz bereits
teressen usw. Mit DRiMa möchte das ENSI also das
über 40 Behälter unterschiedlicher Bauarten zwi
Risiko bei Stilllegungsprojekten grundsätzlich besser
schengelagert, und jedes Jahr kommen neue Be
abschätzen und beurteilen können.
hälterexemplare dazu. Bevor ein T/LBehälter ins Zwischenlager gebracht werden darf, muss die generelle Bauart durch das
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
67
Abbildung 29: Vernetzter Tragkorb (siehe feines Netz der finiten Elemente) eines vereinfachten Brenn elementbehälterMo dells. Quelle: Universi tät Bayreuth.
68
Abbildung 30: Simulation der Temperaturverteilung in einem Brennele mentbehälter. Quelle: Universität Bayreuth.
schrieben sind. Die verschiedenen Anforderungen lassen sich auf die Einhaltung von vier Schutzzielen herunterbrechen: 1. Mechanische Integrität (Einschluss der radioak tiven Stoffen auch unter Störfallbedingungen); 2. Wärmeabfuhr; 3. Abschirmung (Begrenzung der radioaktiven Strahlung); 4. Unterkritikalität (Vermeidung einer unkontrol lierbaren Kettenreaktion), die die unterschied lichen Bauarten erfüllen müssen. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll eine unab hängige Berechnungsmethode entwickelt werden, um die Sicherheitsmargen beim Schutzziel Wärme ENSI für den Transport zugelassen und für die Zwi
abfuhr bestimmen zu können. Die neue Methode
schenlagerung freigegeben werden. Grundlage
soll dabei einen anderen Ansatz verfolgen als die
für die Akzeptanz des ENSI bezüglich einer Bauart
Berechnungen, die durch die Behälterdesigner und
sind verschiedene gesetzlich vorgeschriebene An
Eigentümer vorgelegt werden, damit diese unab
forderungen. Für den Transport auf der Strasse gel
hängig durch das ENSI beurteilt werden können.
ten die Bedingungen des Europäischen Überein
Dies ist notwendig, da die Betreiber der Kernanla
kommens über die internationale Beförderung
gen die maximal mögliche thermische Leistung des
gefährlicher Güter auf der Straße (ADR, von Accord
Inventars der Behälter ausnutzen wollen.
européen relatif au transport international des
Der Lehrstuhl für Konstruktionslehre und CAD der
marchandises Dangereuses par Route). Im Zwi
Universität Bayreuth entwickelt bereits seit vielen
schenlagerbereich sind die Anforderungen mass
Jahren spezielle Berechnungsmethoden. Sie beru
gebend, die in der Richtlinie ENSIG05 festge
hen auf computerbasierten (numerischen), so ge
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
nannten FiniteElementeAnalysen, deren Basis die
fuhr während des Transports (horizontale Behäl
Zerlegung von Komponenten in Unterelemente ist.
terausrichtung) und im Lager (vertikale Ausrichtung)
Dazu hat der Lehrstuhl eine eigene Softwarelösung
berücksichtigt werden. Das Projekt ist in diesem
mit Namen Z88 konzipiert, die im Rahmen des Pro
Punkt dem Projektplan voraus. Insgesamt wurden
jekts entsprechend den Bedürfnissen des ENSI wei
Arbeiten im geplanten Umfang durchgeführt. Die
terentwickelt werden soll.
Entwicklung der Methodik wurde durch die Integra tion in die Software beeinflusst, brachte aber gerade
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
bei den Einflussgrössen neue Erkenntnisse, wie den
Das Projekt wurde Anfang April 2014 gestartet, die
beim Übergang zwischen Behälterkörper und Trag
Projektdauer beträgt 2 Jahre. Im ersten Jahr stand im
korb. Das Prüfmuster mit allen vorgesehenen Eigen
Mittelpunkt die Entwicklung einer passenden Me
schaften ist bereits verfügbar.
Einfluss der Konvektion im Inneren des Behälters
thodik, um alle auftretenden Bedingungen zusam Problemumsetzung, d.h. die Modellierung, wie die
Bedeutung der Projekte, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Wärme über die Bauteile und Spalten der Behälter an
Die aktuellen Ergebnisse, vor allem die Erkenntnisse
die Aussenwand kommen kann und die computer
zu den Einflussgrössen bei der Wärmeabfuhr, kön
technische Umsetzung, d.h. die Integration in das
nen unmittelbar in die Beurteilung von Gesuchen
vorhandene FiniteElementeProgramm (Abbildung
zur Freigabe von Behälterbauarten einfliessen. Nach
29 und Abbildung 30). Die beiden Faktoren beein
Abschluss der Arbeiten wird dem ENSI ein Berech
flussen sich, was zu einem dualen fortschreitenden
nungswerkzeug zur Verfügung stehen, das auf
Arbeitsplan führt. Grundvoraussetzungen sind, die
einem anderen Ansatz beruht als die Nachweise der
verschiedenen Einflussgrössen bezüglich der Wärme
Gesuchsteller. Damit können die Ergebnisse der Ge
abfuhr zu kennen und deren Beitrag qualitativ zu be
suchsteller unabhängig durch das ENSI beurteilt
stimmen. Vor allem im Bereich der Konvektion wur
werden. Des Weiteren kann das ENSI Abweichungen
den Berechnungen durchgeführt, deren Ergebnisse
bei der laufenden Fertigung der Behälter schnell hin
im Rahmen von Fachvorträgen präsentiert wurden
sichtlich deren Einfluss auf die nukleare Sicherheit
(siehe unten folgende Literatur). Verschiedene Ergeb
beurteilen und geeignete Konsequenzen ziehen.
nisse der Untersuchungen haben gezeigt, dass die
Durch die neue Softwarelösung vergrössert das
Entwicklung der Methodik noch eine gewisse Zeit in
ENSI das spezifische Wissen über die T/LBehälter,
Anspruch nehmen wird. Dagegen konnte das Ver
die noch Jahrzehnte unter Aufsicht des ENSI verwen
fahren zur softwaretechnischen Integration der Lö
det werden. Dies bezieht sich auch auf Alterungs
sung bereits weit vorangetrieben werden. Hierbei
aspekte und die Ermittlung des Istzustands nach
steht eine einfache Modellierung und schnelle
einer allfälligen verlängerten Zwischenlagerung. Die
Berechnungsmethodik im Vordergrund. So werden
Erkenntnisse können ebenfalls in der Beurteilung
voraussichtliche Spalten nicht vernetzt, sondern
der Transportfähigkeit nach der Zwischenlagerung
über verknüpfte Bedingungen in der FiniteEle
berücksichtigt werden, welche nach dem aktuellen
menteAnalyse berücksichtigt. Die direkte Verknüp
Entsorgungsprogramm erforderlich sein wird.
menzufassen. Die Methodik teilt sich dabei auf in die
fung von Methodik und Implementierung hat neue Möglichkeiten zur Umsetzung aufgezeigt, führte
Ausblick
aber auch zur Erkenntnis, dass der Projektplan an die
Schwerpunkt der Arbeiten im Jahr 2015 wird die
ser Stelle zu modifizieren war. So musste zum Beispiel
abschliessende Entwicklung der Methodik und de
eine erst später geplante Schnittstellenumsetzung
ren Integration in die Berechnungssoftware sein.
für die Bereitstellung von Modelldaten in der Soft
Parallel dazu werden die ersten Experimente mit
ware bereits jetzt realisiert werden.
dem Verifikationsmodel durchgeführt werden. Die
Um die Berechnungsmethodik zu verifizieren, wurde
damit erzielten Erkenntnisse sollen anschliessend
begonnen, einen Versuchsstand aufzubauen. Dieser
in die Weiterentwicklung und Verifikation der Be
soll die realen Bedingungen in einem T/LBehälter
rechnungsmethode einfliessen.
abbilden und eine Variation verschiedener Parameter ermöglichen. Der Versuchsaufbau wurde in kom pletter Eigenregie am Lehrstuhl entwickelt und auf gebaut. Die Variationsmöglichkeiten decken alle realen Fälle ab. So kann das Verhalten der Wärmeab
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
69
Zitierte Literatur
Die TVA gilt primär aus Sicht des Gewässer und Bo
C. Dinkel, B. Roith, M. Frisch, F. Rieg: Berechnung
denschutzes für das Vermindern und Behandeln
von Transport und Lagerbehältern für Brennele
von (nichtradioaktiven) Abfällen sowie das Errich
mente – Herausforderungen bei thermischen
ten und Betreiben von Abfallanlagen. Juristische
und thermomechanischen Simulationen, 3D
und fachliche Abklärungen im Rahmen der vorlie
Konstrukteurstag, Bayreuth, 2014.
genden Arbeiten sind zum Schluss gekommen, dass
C. Dinkel, M. Frisch, B. Roith, F. Rieg: Examina
radioaktive Abfälle nicht in den Geltungsbereich
tion of heat transfer mechanisms in nuclear fuel
der Umweltschutzgesetzgebung fallen. Somit gilt
casks by using CFDsimulation, NAFEMS Best
die TVA in Hinblick auf die Bewirtschaftung von ra
Practice for Thermal Analyses and Heat Transfer,
dioaktiven Abfällen auch nicht als konkretisierende
Wiesbaden, 2014.
Verordnung. Allerdings hält das BAFU in seiner Stel lungnahme fest, dass es durchaus sinnvoll wäre zu
1.7.3 Abfallbewirtschaftung im Vergleich
prüfen, inwiefern die der TVA zu Grunde liegenden Begründungen und Prinzipien für die Behandlung
70
ENSIProjektbegleiter: Markus Hugi
von brennbaren Abfällen auch für die Behandlung von radioaktiven Abfällen sinnvoll wären.
Einleitung Teil des Forschungsprogramms «Radioaktive Abfälle»
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
der Arbeitsgruppe des Bundes für die nukleare Ent
Mit dem Projekt wurde ein Vergleich der Regelun
sorgung (AGNEB). Das Eidgenössische Nuklearsicher
gen im Umweltschutzgesetz und in der Gesetzge
heitsinspektorat (ENSI) hat dieses Projekt gemeinsam
bung zur Bewirtschaftung radioaktiver Abfälle an
mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem
gestrebt. In der Umweltschutzgesetzgebung wird
Bundesamt für Gesundheit (BAG) bearbeitet – unter
(sofern das Material nicht verwertbar oder ver
Berücksichtigung von fachlichen Beiträgen der Kom
brennbar ist) von einer oberflächennahen Deponie
mission für nukleare Sicherheit (KNS). Nach Bedarf
rung von grossen Abfallmengen im Umfang von
wurden die Abfallverursacher und die Nationale Ge
mehreren Millionen Tonnen pro Jahr ausgegangen,
nossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle
während radioaktive Abfälle in vergleichsweise ge
(Nagra) als Experten beigezogen.
ringen Mengen von durchschnittlich wenigen tau
Ziel der Arbeiten im Rahmen des Projekts «Abfallbe
send Tonnen pro Jahr nach den gesetzlichen Grund
wirtschaftung im Vergleich» ist eine systematische
lagen (Kernenergieverordnung) nur nach im Einzel
und vergleichende Analyse der heutigen Praxis im
nen genehmigten Verfahren und nur mit einer de
Umgang mit radioaktiven und nichtradioaktiven Ab
taillierten, gebindebezogenen Dokumentation in
fällen, insbesondere der Vergleich der Gesetzgebung
das zukünftige geologische Tiefenlager eingelagert
für radioaktive und nichtradioaktive Abfälle auf der
werden. Zur Erreichung der jeweiligen Schutzziele
Basis grundlegender Prinzipien der Abfallbewirt
für die heutige und die zukünftige Bevölkerung er
schaftung.
geben sich wegen der grundlegend unterschiedli
Das Projekt beinhaltet eine Bestandsaufnahme zur
chen Konzepte im direkten Vergleich unterschiedli
aktuellen Bewirtschaftung der radioaktiven und
che Anforderungen an die entsprechenden Abfälle.
nichtradioaktiven Abfälle sowie strategische und
Die Projektergebnisse liefern nach aktuellem Stand
technischwissenschaftliche Überlegungen zur Be
von Wissenschaft und Technik gezielte Optimie
wirtschaftung der radioaktiven Abfälle, insbesondere
rungsmöglichkeiten für die Behandlung spezifischer
Das Projekt «Abfallbewirtschaftung im Vergleich» ist
zur Abfallminimierung, zum Umgang mit organika
Abfallströme aus kerntechnischen Anwendungen –
haltigen radioaktiven Abfällen und zur Verbringung
wie beispielsweise für organische oder metallische
metallischer Werkstoffe in geologische Tiefenlager.
Abfälle.
Projektziele des Berichtjahres und deren Umsetzung
Organische Abfälle
Im Berichtjahr wurden erweiterte Abklärungen zur
sind die Abfallverursacher bestrebt, diejenigen Ab
Anwendbarkeit der Technischen Verordnung vom
fälle, die entweder direkt oder nach Vorbehandlung
10. Dezember 1990 über Abfälle (TVA) durchge
die spezifischen Annahmebedingungen erfüllen, in
führt sowie die Bereinigung und Finalisierung des
der PlasmaAnlage des ZWILAG zu mineralisieren.
Projektberichts vorgenommen.
Im Hinblick auf die zentralen Fragestellungen des
In Bezug auf organikahaltige radioaktive Abfälle
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Projekts sind damit lediglich konditionierte Ionenaus
Der Einschmelzprozess entspricht weltweit einem
tauscherharze (IAH) und konditionierte Konzentrate
seit vielen Jahren im nuklearen Bereich und im in
aus dem Betrieb der bestehenden Kernkraftwerke als
dustriellen Massstab erprobten Behandlungsver
massgebende Abfallströme zu beurteilen. Diese kön
fahren für radioaktive metallische Reststoffe. Akti
nen unter gewissen Bedingungen nach der Aufsätti
vierte Nichteisenmetalle können durch das Schmelz
gung des verschlossenen Tiefenlagers durch mikrobi
verfahren von einem Grossteil der enthaltenen Ra
ellen Abbau zur Produktion von Gasen beitragen,
dioaktivität befreit und freigemessen werden, wäh
durch komplexierende Abbauprodukte die Mobilität
rend bei den grossen Mengen an aktivierten Eisen
der Radionuklide erhöhen und unter Umständen zu
metallen eine Abtrennung der radioaktiven Eisen,
einer beschleunigten Degradation der Zementbarrie
Kobalt und Nickelisotope schmelzmetallurgisch
ren im Nahfeld des geologischen Tiefenlagers führen.
nicht möglich ist. Das Umschmelzen führt jedoch zu
Allerdings ist die Gasproduktion der organischen Ma
einem günstigen Oberflächen/MassenVerhältnis
terialien im Vergleich zur Gasproduktion der metalli
und damit zu einer geringeren Gasproduktionsrate
schen Abfallkomponenten inklusive metallischen Ein
für die metallischen Abfälle.
bauten im geologischen Tiefenlager von untergeord
Untersuchungen zeigen, dass es in der Schweiz zwar
neter Bedeutung.
geeignete, aber nur sehr kleine metallhaltige und si
Als technische Massnahmen zur Reduktion der IAH
gnifikant gasproduzierende Abfallströme gibt, wel
Mengen stehen in den KKW ein optimaler Reaktor
che die Annahmebedingungen von europäischen
betrieb (d.h. dichter Brennstoff) und der Einsatz von
Schmelzanlagen erfüllen würden und dort – unter
adäquaten (korrosionsresistenten) Werkstoffen im
Einhaltung der nationalen und internationalen
Vordergrund. Im Rahmen des vorliegenden Projekts
rechtlichen Randbedingungen – endlagergerecht
wurden die weltweit existierenden und angewen
konditioniert werden könnten. Deshalb wird die
deten Verfahren zur Mineralisierung organischer
Möglichkeit einer schweizerischen Gemeinschafts
Stoffe in radioaktiven Abfällen evaluiert, der aktu
anlage durch die Entsorgungspflichtigen geprüft.
elle Stand von Wissenschaft und Technik dokumen
Metallische Rohabfälle sind für das Prinzip der Ab
tiert und die Behandlungsmöglichkeiten für IAH aus
fallvermeidung durch Freimessung besonders gut
schweizerischen KKW untersucht. Gestützt auf die
geeignet, da der freimessbare Anteil durch ver
Besuche von bestehenden Anlagen und Fachge
schiedene (Vor) Behandlungsverfahren deutlich er
spräche mit Entwicklern von thermischen Behand
höht werden kann. Kontaminierte Metalle können
lungsverfahren kommen die Entsorgungspflichtigen
zum Beispiel durch Dekontamination mit mechani
zum Schluss, dass das PlasmaVerfahren technisch
schen und/oder chemischen Verfahren von der an
zwar geeignet wäre, die stark kontaminierten IAH
haftenden Radioaktivität befreit werden.
zu behandeln, die Auslegung des ZWILAG deren Be
Bei den zu erwartenden grossen Mengen eisenhal
handlung aus Strahlenschutz und wartungstechni
tiger Stilllegungsabfälle lässt eine konsequente
scher Sicht jedoch nicht zulässt. Das Verbrennungs
Ausnutzung der gesetzlich zulässigen Zeitperiode
verfahren ist zwar am besten erforscht, aber für die
für die Abklinglagerung eine gegenüber der bishe
hoch mit Aktivität beladenen Harze ungeeignet. Im
rigen Planung deutlich grössere Menge freimessba
Ergebnis stellt damit die endotherme, anaerobe Py
ren Materials erwarten. Dadurch kann im Idealfall
rolyse grundsätzlich eine geeignete Methode dar,
die Erhöhung der Materialmenge, die sich aus der
71
um höher radioaktive organische Materialien zu mi neralisieren. Abbildung 31:
Metallische Abfälle Bei den metallischen schwach und mittelaktiven Abfällen (SMA) handelt es sich vorwiegend um Still legungsabfälle aus Eisen oder Stahl aus Kernkraft werken und Grossforschungsanlagen (PSI, CERN). Sie tragen im überwiegenden Mass zur Gasbildung im geologischen (SMA)Tiefenlager bei, wobei für die Gasbildung anteilmässig der eigentliche radio aktive Rohabfall massgebend ist und die Metall komponenten der Lagercontainer und Abfallge binde weniger ins Gewicht fallen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
«Supercontainer» für die geologische Tiefenlagerung von verglasten Spaltpro duktlösungen aus der Wiederaufarbeitung; Quelle: ONDRAF/NIRAS 2011.
in Vorbereitung befindlichen Anpassung der Strah
triebs (inklusive des Verschlusses) eines geologi
lenschutzverordnung mit revidierten Freimessgren
schen Tiefenlagers Alternativen im Hinblick auf die
zen ergibt, kompensiert werden.
Optimierung der Betriebs und Langzeitsicherheit abzuwägen sind.
72
Hochaktive Abfälle
Die Projektempfehlungen stehen deshalb im Ein
Bei den hochaktiven Abfällen (HAA – verbrauchte
klang mit der Verfügung des Bundesrates (SBR
Brennelemente und verglaste Spaltproduktlösun
2013) zum Entsorgungsprogramm 2008 der Ent
gen aus der Wiederaufarbeitung) stammt nahezu
sorgungspflichtigen. Empfohlen wird eine Weiter
die gesamte Menge der produzierten Korrosions
führung der Arbeiten der Entsorgungspflichtigen
gase von den Lagerbehältern aus (Kohlenstoff)
im Hinblick auf
Stahl. Deren Vorteile liegen in der einfachen Her
eine vertiefte Auswertung und sicherheitstech
stellung und dem Verschluss, der mechanischen
nische Beurteilung von heute verfügbaren tech
Stabilität und der einfachen Handhabung (insbe
nischen Verfahren zur Vermeidung bzw. Reduk
sondere Rückholbarkeit). Zudem führt die anaerobe
tion von (gasbildenden) organischen Stoffen
Korrosion der Behälter zu stark reduzierenden geo
und metallischen Materialien in schwach und
chemischen Bedingungen im HAANahfeld. Diese
mittelaktiven Abfällen;
wirken sich günstig auf die Korrosionsbeständigkeit
eine vertiefte Auswertung und sicherheitstechni
der Abfallmatrix (Uranoxid bzw. Glas) und die Rück
sche Beurteilung in Bezug auf die Verwendung
haltung von Redoxsensitiven Radionukliden im
von alternativen Materialien bei der Herstellung
Barrierenmaterial des HAANahfeldes aus.
von Lagerbehältern für verbrauchte Brennele
Als Massnahme zur Reduktion der produzierten Gasmenge im HAALager steht die Verwendung al
mente und verglaste hochaktive Abfälle. Die Ergebnisse der entsprechend zu planenden
ternativer Behältermaterialien wie Kupferumman
Untersuchungen sind im Entsorgungsprogramm
telung oder keramische Werkstoffe im Vorder
2016 durch die Entsorgungspflichtigen zu doku
grund. Als anderes Beispiel werden im belgischen
mentieren.
Lagerkonzept sogenannte «Supercontainer» auf Zementbasis (ONDRAF/NIRAS 2011 – vgl. Abbil
Ausblick
dung 31) als Behälter für verglaste hochaktive Ab
Die fachlichen Arbeiten in Hinblick auf die sicher
fälle in Betracht gezogen. Damit kann die Stahl
heitstechnischen Fragestellungen des Projekts sind
menge und dadurch die Menge produzierter Korro
abgeschlossen und die Ergebnisse der Untersu
sionsgase substanziell reduziert werden. Die Entsor
chungen im Projektbericht dokumentiert. Die Ver
gungspflichtigen haben entsprechende Abklärun
öffentlichung des Berichts ist in der ersten Jahres
gen veranlasst.
hälfte 2015 in Verbindung mit einem Fachseminar zum Thema «Behandlung radioaktiver Abfälle in
Schlussfolgerungen und Projektempfehlungen
der Schweiz: Status und Trends» vorgesehen.
Auf der Grundlage des erbrachten Entsorgungs nachweises und der Überprüfung der Endlagerfä
Literatur
higkeit ist die geologische Tiefenlagerung der radio
ONDRAF/NIRAS (2011): Waste plan for the long
aktiven Abfälle aller zu betrachtenden Kategorien
term management of conditioned highlevel and/
(d.h. kurzlebige schwach und mittelaktive Abfälle,
or longlived radioactive waste and overview of
langlebige mittelaktive Abfälle und hochaktive Ab
related issues, NIROND 201102, September 2011
fälle bzw. verbrauchte Brennelemente) als grund
SBR (2013): Verfügung zum Entsorgungspro
sätzlich machbar und im Hinblick auf den Betrieb
gramm 2008 der Entsorgungspflichtigen sowie
und den Nachbetrieb des Lagers als für Mensch
zum Bericht zum Umgang mit den Empfehlungen
und Umwelt sicher zu beurteilen. Zusätzliche Mass
in den Gutachten und Stellungnahmen zum Ent
nahmen in Bezug auf eine alternative Behandlung
sorgungsnachweis vom Oktober 2008, Schweize
spezifischer Abfälle sind daher im Prinzip nicht not
rischer Bundesrat, Bern, 28. August 2013.
wendig. Die gesetzlich geforderte Überprüfung von beste henden Erfahrungen und des Stands von Wissen schaft und Technik sowie das behördliche Optimie rungsgebot verlangen jedoch, dass bei Entscheiden im Rahmen der Projektierung, des Baus und Be
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
B Geologische Tiefenlagerung 1.7.4 Experimente im Felslabor Mont Terri
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Auftragnehmer: Forschungsgruppe Ingenieur
Der Schwerpunkt der ENSIForschungsarbeiten lag
geologie der ETH Zürich
2014 beim HMExperiment (Untersuchung hydrau
ENSIProjektbegleiter: Erik Frank
lischmechanisch gekoppelter Prozesse), welches
Bericht der Forscher in Anhang A
im Rahmen einer Dissertationsarbeit der ETH Zürich
(HMExperiment)
durchgeführt wird. Im Vordergrund stehen felsme chanische Untersuchungen im Felslabor Mont Terri
Einleitung
und Labortests an der ETH Zürich und der techni
Für das schweizerische Entsorgungsprogramm hat
schen Universität Turin (Italien), mit welchen das
das Felslabor Mont Terri eine grosse Bedeutung, da
hydraulischmechanische Verhalten und die für die
es wichtige Grundlagen für die Beurteilung der
Modellierung erforderlichen felsmechanischen
bautechnischen Machbarkeit und der Sicherheit
Kennwerte des Opalinustons ermittelt werden.
eines geologischen Tiefenlagers im Opalinuston lie
Der Ausbruch eines Hohlraumes ruft Spannungs
fert. Die Experimente im Felslabor Mont Terri
umlagerungen hervor, die Folge davon sind Defor
ermöglichen wichtige Erkenntnisse zur Gesteinsbe
mationen und Änderungen des Porenwasserdrucks
schaffenheit, zur Felsmechanik, zur Hydrogeologie
im Opalinuston. Es entsteht die sogenannte Auflo
und Geochemie sowie zum Einschlussvermögen ei
ckerungszone oder EDZ (Excavation Disturbed
nes tonreichen Wirtgesteins. Am Forschungsprojekt
Zone) in unmittelbarer Umgebung des Hohlrau
beteiligen sich heute 15 Organisationen aus 8 Län
mes. Zielsetzung des HMExperimentes ist einer
dern (Schweiz, Frankreich, Deutschland, Spanien,
seits, diese Vorgänge und die damit verbundenen
Belgien, Japan, Kanada und USA). Das ENSI betei
gekoppelten hydraulischmechanischen Prozesse
ligt sich seit 2003 am MontTerriProjekt mit eige
besser zu verstehen. Andererseits sollen anhand
nen Arbeiten im Rahmen der regulatorischen For
felsmechanischer Labormessungen Materialkenn
schung. Zur Abwicklung der Forschungsarbeiten
werte für ein konstitutives Stoffgesetz für den Opa
hat es mit der Ingenieurgeologie der ETH Zürich ei
linuston erarbeitet und für die felsmechanische
nen mehrjährigen Forschungsvertrag abgeschlos
Modellierung (FLAC3D, Itasca 2009) verfügbar ge
sen. Der gegenwärtige Forschungsschwerpunkt
macht werden.
liegt auf der Charakterisierung der felsmechani
In der Berichtsperiode wurden folgende drei Ar
schen Eigenschaften des Wirtgesteins Opalinuston.
beitspakete durchgeführt: 1. ÜberbohrExperiment zur Untersuchung der zeitlichen Entwicklung der Auflockerungszone um das Bohrloch herum. Die Bohrung fungiert dabei analog zu einem mechanisch vorgetrie benen Lagerstollen mit infolge der Spannungs
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
umlagerungen erzeugter Auflockerungszone.
renwasserdruck kontinuierlich gemessen. Dar
Zu diesem Zweck wurden drei Kernbohrungen
aus lassen sich Rückschlüsse über gekoppelte
abgeteuft. Die durch den Bohrvorgang er
74
hydromechanische Prozessvorgänge ableiten.
zeugte Auflockerungszone um das Bohrloch
Die wichtigsten Ergebnisse dieser drei Arbeitspa
wurde dann zu unterschiedlichen Zeiten mit ei
kete können wie folgt zusammengefasst werden:
nem fluoreszierenden Kunstharz imprägniert
Mit dem ÜberbohrExperiment konnte die zeit
und anschliessend mit einer grosskalibrigen
liche Entwicklung der EDZ um das Pilotbohrloch
Kernbohrung überbohrt. Die dabei gewonnen
erfasst werden. Die Untersuchungen zeigten,
Kernproben wurden dann makroskopisch unter
dass 12 Stunden nach dem Bohrvorgang die da
UVLicht und mikroskopisch anhand von Dünn
bei induzierte EDZ durch Scherklüfte parallel zur
schliffen unter dem Mikroskop untersucht und
Schichtung dominiert wird. Durch den Scherpro
die Ausbildung der EDZKluftnetzwerke analy
zess entstanden von der Scherfläche abzwei
siert.
gende weitere Strukturen («wingcracks, horse
2. Durchführung numerischer hydraulischmecha
tail splays, second order shears»), die in sich ein
nischer Rechensimulationen mit FLAC3D zur
komplexes Kluftnetzwerk bilden und bis zu ei
Untersuchung des Einflusses der beim Aus
nem Viertel des Durchmessers der Pilotbohrung
bruch erzeugten Spannungsumlagerungen im
ins umgebende Gestein hinein verfolgt werden
Gebirge auf die Porenwasserdrücke im Opali
können (Abbildung 32). Über längere Zeiträume
nuston. Zum Vergleich wurden Porenwasser
(Monate bis 3,5 Jahre) wurde hingegen die Ent
druckDaten aus verschiedenen Felslabors in
wicklung neuer tangentialer EDZScherflächen
Tongesteinen (HADES in Belgien, Bure in Frank
festgestellt, die zur Ablösung kleiner Gesteinspa
reich, Mont Terri) herangezogen und analysiert.
kete («slabs») und zum Einknicken der Schichten
3. Durchführung einer Serie von Triaxialtests (kon
(«buckling») führten. Diese Bildungen waren
trollierte mechanische Deformation) an bezüg
verbunden mit dem Auftreten von Extensions
lich Wassersättigung sorgfältig konditionieren
klüften senkrecht zur Schichtung und hatten
Bohrkernproben. Während des felsmechani
eine Ausdehnung von mehr als einem Durch
schen Testablaufes wurden Änderungen im Po
messer der Pilotbohrung (Abbildung 33).
Abbildung 32: a) Makroskopische Ansicht einer kurzfristig (innert Stunden) entwickelten EDZ um das Bohrloch herum. Die schwarzen Umrisse in Bild a) zeigen die Lage der beiden Dünnschliffe b) und c) mit dem Abbild der erfassten EDZKluftnetzwerke. S0 = Schichtung. Quelle: K.M. Wild, ETH Zürich 2014.
Abbildung 33: Abbild von EDZStrukturen, die sich über längere Zeiträume (Monate bis Jahre) um das Bohrloch herum entwickelt haben. Bild a) zeigt die EDZStrukturen um das Bohrloch BHGB11 und Bild b) die EDZStrukturen um das Bohrloch BSE3. S0 = Schichtung, F1 F3 = EDZScher und Extensionsklüfte. Quelle: K.M. Wild, ETH Zürich 2014.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 34: Blick in die Nische des Cyclic Deformation Experiments (CD). Quelle: ENSI, A.K. Leuz.
75
Eine Analyse der Spannungsverhältnisse und des
wasserdruckes ermittelt werden (undrainierte
Verlaufs der Porenwasserdrücke lässt vermuten,
Steifigkeit, poroelastische Parameter, undrai
dass der Abbau der durch den Bohrvorgang er
nierte und drainierte Festigkeit, Porendruckent
zeugten PorenwasserÜberdrücke für die lang
wicklung). Die Ergebnisse sind massgebend für
fristige Ausbreitung der EDZKlüfte verantwort
das Verständnis des felsmechanischen Verhaltens
lich ist.
und der Eigenschaften des Opalinustons und
Mit Hilfe von dreidimensionalen numerischen H
fliessen in die Modellierarbeiten (FLAC3D) ein.
MModellierungen (hydraulischmechanische
Neben dem HMExperiment beteiligte sich das ENSI
Berechnungen mit FLAC3D) wurden die zeitliche
an drei weiteren Experimenten, die unter anderem
und räumliche Entwicklung der durch den Bohr
in Zusammenarbeit mit der Swisstopo durchgeführt
vortrieb induzierten Spannungsumlagerungen
werden. Das Cyclic DeformationExperiment (CD,
um den Hohlraum und die Änderungen der Po
siehe Abbildung 34), das Mitte 2014 erfolgreich ab
renwasserdrücke untersucht. Die Simulationen
geschlossen wurde, untersuchte über mehrere Jahre
wurden dann mit Beobachtungen und Resulta
hinweg das zyklische Deformationsverhalten der
ten aus verschiedenen Felslabors unterschiedli
Tunnelwand in Abhängigkeit des Klimas (Jahres
cher Tongesteinsformationen (HADES in Belgien,
schwankungen der Temperatur und der Luftfeuch
Bure in Frankreich und Mont Terri) verglichen.
tigkeit). Das Experiment lieferte wichtige Informati
Der Vergleich zeigte, dass für die Reaktion des
onen zu Prozessen wie Entsättigung/Aufsättigung,
Porenwasserdruckes auf den Ausbruchvorgang
Quellung, Konsolidierung und Selbstabdichtung
im Nahbereich sehr geringdurchlässiger Tonge
des Opalinustons. Mittels HMTModellierungen
steine grundsätzlich zwei verschiedene Erklärun
werden gegenwärtig diese Prozesse analysiert und
gen möglich sind: rein elastisches Verhalten des
ein Schlussbericht vorbereitet. Mit dem Evaporation
Gebirges oder inelastisches Verhalten verbunden
LoggingExperiment (FMD) wird ferner eine neue
mit Dilatanz. Im Fernfeld, also ausserhalb der
Methode der Durchlässigkeitsbestimmung in Boh
EDZ, sind hingegen Änderungen der Porenwas
rungen entwickelt und getestet. Das MonitoringEx
serdrücke einzig mit einem linearen poroelasti
periment (MO) schliesslich dient der Vorbereitung
schen Modell unter Berücksichtigung der Aniso
und dem Testen von MonitoringTechniken, mit
tropie des Materials erklärbar.
welchem gegenwärtig die Langzeitbeständigkeit
Mit einer Serie von 5 TriaxialtestSequenzen an
von GlasfaserKabeln und Sensoren unter insitu
wassergesättigten Kernproben konnten die Ge
Bedingungen im Opalinuston untersucht wird.
steinsfestigkeiten und Verformungseigenschaf ten des Opalinustons unter Kontrolle des Poren
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
nischen Überprüfung der Standortvorschläge von
Das Mont TerriForschungsprojekt verschafft
verfahrens zurückgreifen wird.
HAA und SMALagern im Rahmen des Sachplan
dem ENSI wichtige Grundlagendaten, die für die Beurteilung der Sicherheit und bautechnischen
1.7.5 OECD-NEA Clay Club
Machbarkeit eines geologischen Tiefenlagers im Opalinuston von grosser Bedeutung sind. Das HM
Auftragnehmer: OECDNEA
Experiment liefert Ergebnisse, mit welchen das me
ENSIProjektbegleiter: Bastian Graupner
chanische Gebirgsverhalten und die Mechanismen
76
der Verformungen (EDZ) während des Bohrvortrie
Einleitung
bes aufgezeigt werden. Das Verständnis über die
Auf internationaler Ebene befasst sich die Nuclear
durch den Tunnelbau induzierten Spannungsumla
Energy Agency (NEA) der OECD mit Fragen zur
gerungen um den Hohlraum sowie deren Einfluss
Entsorgung radioaktiver Abfälle. Im «Radioactive
faktoren sind für die sicherheitstechnische Beurtei
Waste Management Committee» (RWMC) sind
lung zuküftiger geologischer Tiefenlagerprojekte
über 20 Länder vertreten, wo unter anderem gene
im Opalinuston von grosser Bedeutung. Mit dem
relle Strategiefragen zur Entsorgung der radioakti
Rechensimulator FLAC3D verfügt das ENSI zusam
ven Abfälle behandelt werden. Deren technische
men mit der Ingenieurgeologie ETHZürich über ein
Arbeitsgruppe «Integration Group for the Safety
Werkzeug, welches auch bei der Aufsichtstätigkeit
Case» (IGSC) beschäftigt sich mit sicherheitstech
eingesetzt werden kann.
nischen Aspekten der geologischen Tiefenlage
Die Ergebnisse des CDExperimentes zeigen das zy
rung, diskutiert Detailfragen zu technischen und
klische Deformationsverhalten der Stollenwand in
natürlichen Barrieren sowie Methoden für den Si
Abhängigkeit des Stollenklimas und geben
cherheitsnachweis und verfolgt allgemein den
Einblick in die damit verknüpften Prozesse (Aufsät
Stand von Wissenschaft und Technik auf diesem
tigungs und Entsättigungsvorgänge, Quellpro
Gebiet. Eine Untergruppe der IGSC ist die «Wor
zesse). Mit dem FMDExperiment werden Grund
king Group on Measurements and Physical Under
lagen zur Messung lokaler Gesteinsdurchlässig
standing of Water Flow through Argillaceous Me
keiten geschaffen, die für die Interpretation hy
dia», kurz «Clay Club» genannt. Das ENSI nimmt
draulischer Bohrlochmessungen wichtig sind. Mit
an beiden internationalen Arbeitsgruppen teil, in
dem MOExperiment evaluiert und testet das ENSI
denen Aufsichtsbehörden, Endlagerprojektanten
geeignete MonitoringTechniken, die für die künf
und Forschungsinstitutionen aus 17 (IGSC) bzw. 9
tige Überwachung geologischer Tiefenlager
Ländern (Clay Club) vertreten sind.
anhand des im KEG geforderten Pilotlagers erfor
Ziel des Clay Clubs ist es, den internationalen Stand
derlich sind.
der Tongesteinsforschung zu verfolgen, sowie den
Die Forschungsarbeiten stellen zudem den Erhalt
Kenntnisstand der sicherheitsrelevanten Prozesse
und die Förderung der Fachkompetenz beim ENSI
und Parameter von Tongesteinen zu erfassen und
und bei seinen Experten sicher. Dabei profitieren
zu diskutieren. So sollen Lücken erkannt werden,
alle Beteiligten vom Austausch unter den Experten
um sie mit gemeinsamen Projekten (Workshops,
aus verschiedenen Ländern.
Expertenberichte, Literaturstudien) zu schliessen. Der Clay Club dient ferner als Plattform zur gegen
Ausblick
seitigen Information über den Stand der Endlager
Die wichtigsten Ergebnisse des HMExperimentes
projekte und der Forschungseinrichtungen wie
wurden an Tagungen und in internationalen Fach
Felslabors in den verschiedenen Ländern.
zeitschriften publiziert. Weitere Fachbeiträge sind den 2016 in Form einer ETHDissertationsarbeit
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
(Dissertation von Frau Katrin Wild) dokumentiert
Die Arbeiten des Clay Clubs konzentrierten sich im
und publiziert werden. Mit diesen Arbeiten und
Berichtsjahr 2014 erneut auf das Projekt mit dem
eingereicht. Die gesamten Schlussergebnisse wer
systematischen Untersuchungen der felsmechani
Titel «Argillaceous Media Database Compilation».
schen Eigenschaften und Materialkennwerte des
Bis Ende 2015 sollen die Arbeiten dazu abgeschlos
Opalinustons werden wichtige Grundlagen ge
sen werden. Das Projekt beschäftigt sich mit den für
schaffen, auf die das ENSI bei der sicherheitstech
die Sicherheitsbeurteilung von geologischen Tiefen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
lagern in Tongesteinen massgebenden geologi
senschaft zu fördern und zu verstärken, soll im Juli
schen, hydrogeologischen, mineralogischen, geo
2015 eine gemeinsame Konferenz mit der Clay Mi
physikalischen, geochemischen und felsmecha
neral Society (CMS) durchgeführt werden. Der Clay
nischen Datensätzen. Diese werden in einem Be
Club wird dabei eine Sitzung mit dem Titel «Von mi
richt zusammengestellt und auf den neuesten
kroskopischen Eigenschaften zu Transporteigen
Stand gebracht. Berücksichtigt werden dabei nur
schaften in Tonen» koordinieren. Zu dieser sollen
diejenigen Tongesteinsformationen, die heute als
Referenten zu Themen wie «Porenstruktur und
Wirtgesteine für geologische Tiefenlager vorgese
verbindung», «Mobilität von Gasen, Wasser und
hen sind und mit den aktuellsten Methoden und
Ionen in dichten Gesteinsformationen» und «Aufs
Analysetechniken umfassend charakterisiert wur
kalierung und Implementierung bei Modellansät
den. Es sind dies der CallovoOxfordianTon (Frank
zen» eingeladen werden. Das nächste Treffen des
reich), der BoomClay und der YpresianClay (Bel
Clay Clubs wird vom 24.–25.09.2015 in Almeria
gien), der Queenstone Shale und die Georgian
stattfinden.
Bay Formation (Kanada) sowie der Opalinuston (Schweiz). Einbezogen werden auch alle Tonge steinsformationen, in denen Felslabors errichtet wurden und wo ein umfassendes Datenmaterial
1.7.6 SITEX – Sustainable network of Independent Technical Expertise for radioactive waste disposal
zum Vergleich zur Verfügung steht (Felslaborato rien HADES in Belgien, Bure und Tournemire in
ENSIProjektbegleiterin: AnnKathrin Leuz
Frankreich und Mont Terri in der Schweiz). Ein spe zielles Kapitel wird den Stellenwert der Geologie
Einleitung
und der sicherheitsrelevanten Eigenschaften der
Innerhalb des 7. Rahmenprogramms der EU wurde
Tongesteine für den Langzeiteinschluss und den
das Projekt SITEX im Februar 2012 gestartet. Das
Sicherheitsnachweis darlegen. Das Projekt wird von
Projekt hat das Ziel, eine Plattform für die Auf
der Nuclear Waste Management Organisation
sichtsbehörden und ihre Experten für geologische
NWMO, Kanada, koordiniert. Beim ClayClubTref
Tiefenlager aufzubauen. Innerhalb dieser Platt
fen in Bure (30.09.–02.10.2014) wurde der aktu
form soll der regulatorische Bedarf für jede Phase
elle Stand der Arbeiten präsentiert.
der Realisierung eines geologischen Tiefenlagers
Ein wichtiges Element des Treffens war die The
diskutiert und evaluiert werden. Ein weiterer
mensitzung zu Diffusionsprozessen in Tongestei
Schwerpunkt des Projekts ist, zu klären, welche
nen. Hierzu wurde der aktuelle Stand der For
Schwerpunkte für die regulatorische Sicherheits
schung in den Ländern USA, Belgien, Kanada,
forschung und technische Expertise für zukünftige
Frankreich, Japan und Schweiz vorgestellt.
Realisierungsschritte eines geologischen Tiefenla gers gesetzt werden sollen.
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
An dem Projekt nehmen neben dem ENSI die belgi
Der Clay Club der OECDNEA ist eine wichtige in
schwedische Aufsichtsbehörde teil. Zusätzlich sind
ternationale Plattform für die Tongesteinsfor
auch technische Forschungs und Beratungsorgani
schung, in der Vertreter der Aufsichtsbehörden,
sationen (Technical and Scientific Support Organisa
der Hochschulen, der Industrie und der Endlager
tions TSO), die die Aufsichtsbehörden unterstützen,
projektanten ihr Wissen einbringen und austau
aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Litauen, Nie
schen. Die Mitwirkung des ENSI im Clay Club lie
derlande, Slowakei und Tschechien beteiligt.
fert wichtige Grundlagen und Quervergleiche für
Das Projekt ist in folgende Teilprojekte (Working
die sicherheitstechnische Beurteilung der geologi
Packages WP) unterteilt:
schen Tiefenlagerprojekte in der Schweiz.
sche, französische, kanadische, niederländische und
WP1: SITEX management WP2: Regulatory expectations and needs
Ausblick
WP3: Development of TSO's scientific skills
Neben dem bereits laufenden Projekt «Argillaceous
WP4: Technical review method and competence
Media Database Compilation» wird sich der Clay
building
Club im Zeitraum 2015–2016 mit den Themen
WP5: Conditions for associating stakeholders in
«Thermische Analyse», «Felsmechanik», «Sorption»
the process of expertise
und «Gasbewegung» in Tongesteinen befassen. Um
WP6: Conditions for the establishment of a sus
die Zusammenarbeit mit der Industrie und der Wis
tainable expertise network
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
77
Das ENSI nahm am Teilprojekt WP2 teil. Ziel dieses
tionen bei der Überprüfung des Sicherheitsnach
Arbeitspakets war die Identifikation der Themen
weises, gemeinsame Nutzung von Forschungs
bzw. Aspekte, für welche zusätzliche technische
einrichtungen, Unterstützung und Mitbenutzung
Richtlinien (WP2.1) und für welche Expertisen
von Modellierungen für die Sicherheitsanalyse
oder technische Unterstützung für die Aufsichts
sowie Durchführung gemeinsamer Forschungs
behörden (WP2.2) notwendig sind.
projekte Verbindung bzw. Austausch zu anderen Platt
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung Berichte abgeschlossen. In Arbeitspaket 2 (WP2)
Bedeutung der Projekte, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
wurden zwei Dokumente erstellt (verfügbar auf
Für das ENSI war die Mitarbeit in SITEX eine gute Ge
der SITEXWebsite unter http://sitexproject.eu/#
legenheit, die Verbindungen zu anderen Aufsichts
deliverables):
behörden und deren Experten weiter auszubauen
Vergleich der internationalen Anforderungen mit
und von den Erfahrungen der Länder mit fortge
den nationalen Sicherheitsanforderungen zu aus
schrittenen Tiefenlagerprogrammen (z.B. Schweden,
gewählten Themen (WP2.1);
Frankreich) zu profitieren. Verschiedene Fachthemen,
Übersicht, welche technische Expertise die Auf
wie andere Aufsichtsbehörden einzelne Aspekte be
sichtsbehörde bei den entsprechenden Realisie
urteilen und überprüfen, wurden in diesem Projekt
rungsphasen eines Tiefenlagers (Konzeptphase,
aus Zeitgründen und wegen dem Fokus auf mögliche
Standortauswahlverfahren, Bau und Betriebsphase
Austauschformen für eine Plattform der Aufsichtsbe
und Nachverschlussphase) benötigt (WP2.2).
hörden und deren Interaktionen mit anderen Akteu
Zusätzlich wurde der Bedarf für technische Richtli
ren noch nicht diskutiert. Diese Diskussionen sollen
nien, die noch zu erarbeiten sind, erhoben. Dieser
aber im Rahmen einer zukünftigen Plattform möglich
Bedarf hängt stark davon ab, in welcher Phase der
sein. Eine zukünftige Plattform kann vertiefte Einbli
Realisierung eines Tiefenlagers sich das Land befin
cke darüber, in welchen Ländern welche Expertise
det. Daher war ein weiteres Ergebnis, dass der Aus
vorhanden ist, liefern. Bei Bedarf können seitens ENSI
tausch zu bestimmten technischen Themen unter
internationale Experten im Beurteilungsprozess des
den Aufsichtsbehörden und ihren technischen For
Sachplans beigezogen werden.
Das Projekt wurde 2014 mit der Finalisierung der
78
formen und internationaler Organisationen
schungs und Beratungsorganisationen sehr wert voll sein kann. So könnte zum Beispiel die Diskus
Ausblick
sion, wie einzelne Aufsichtsbehörden technische
Die zukünftige Plattform soll in einem neu bean
Aspekte bei der Überprüfung von Gesuchen bewer
tragten Anschlussprojekt der EU weiterentwickelt
ten, zur gemeinsamen Erarbeitung technischer An
werden. Das ENSI wird das Nachfolgeprojekt zu die
forderungen führen. Eine mögliche Austauschform
ser Plattform für ausgewählte Themen weiterverfol
wären themenbezogene Sitzungen («topical sessi
gen, aber vorläufig nicht mehr als Projektpartner
ons») analog zu den Treffen der Integration Group
teilnehmen. Dies beruht vor allem auf den zeitinten
for the Safety Case der OECDNEA (siehe auch Ka
siven Prüfarbeiten im Rahmen des Sachplans geolo
pitel 3), da diese sehr informativ sind und effizient
gischer Tiefenlager für Etappe 2 im Jahr 2015.
organisiert werden können. Im Jahre 2014 wurden Vorschläge für eine zukünf tige Plattform und deren Organisation in einem Be richt festgehalten. Diese sieht verschiedene Arten der Nutzung vor: Austausch zu nationalen Erfahrungen und Tätig keiten bzgl. Ausbildung, existierender Sicherheits anforderungen, Methoden zur Überprüfung des Sicherheitsnachweises für geologische Tiefenla ger, Beteiligung der Bevölkerung sowie Identifi zierung gemeinsamer Forschungsschwerpunkte Austausch von Mitarbeitenden in den einzelnen Organisationen zur besseren gegenseitigen In formation, Unterstützung einzelner Organisa
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
1.7.7 Projekte zu Auslegung, Pilotlager und Monitoring eines geologischen Tiefenlagers
Im Rahmen des schweizerischen Standortauswahl verfahrens (Sachplan geologische Tiefenlager) wur den von der Nagra für Etappe 1 sechs geologische Standortgebiete für ein SMALager (schwach und
ENSIProjektbegleiter/in: Erik Frank (Monitoring),
mittelaktive Abfälle) und drei Standortgebiete für
AnnKathrin Leuz (Pilotlager), Meinert Rahn
ein HAALager (hochaktive Abfälle) vorgeschlagen
(Lagerauslegung)
und nach Entscheid durch den schweizerischen Bundesrat in den Sachplan aufgenommen. In den
Einleitung
vorgeschlagenen Standortgebieten stehen aus
In der schweizerischen Kernenergieverordnung wer
schliesslich tonreiche Wirtgesteine zur Verfügung;
den diverse Elemente der Auslegung eines geologi
Betrachtungen zur Lagerauslegung und Lagerüber
schen Tiefenlagers für radioaktive Abfälle festgelegt
wachung (Monitoring) konzentrieren sich daher auf
(Abbildung 35): Das Hauptlager dient der Einlage
Aspekte, die in tonigen Gesteinen und den vorgese
rung der Hauptabfallmenge, das Pilotlager enthält
henen technischen Barrieren wichtig sind.
einen kleinen, aber repräsentativen Anteil des Lage
2010 hatte das ENSI drei Forschungsprojekte zur
rinventars. Die Testbereiche entsprechen einem loka
Auslegung eines geologischen Tiefenlagers, zum
len Felslabor für Experimente zu Bau, Betrieb, Ver
darin integrierten Pilotlager und zum Monitoring
schluss und Langzeitsicherheit. Im Pilotlager wird bis
gestartet, mit denen abgeklärt werden sollte, ob
zum Ablauf der gesetzlich geforderten Beobach
über die aktuelle Richtlinie zur geologischen Tiefen
tungsphase das Verhalten der Abfälle, der Endlager
lagerung (ENSIG03) hinausgehend zusätzliche re
behälter, der technischen Barrieren, der Verfüllung
gulatorische Anforderungen zu stellen sind. Die
und der Versiegelungsstrecken sowie des Wirtge
Projekte sind gleichzeitig Teil des Forschungspro
steins überwacht. Die Ergebnisse dieser Überwa
gramms «Radioaktive Abfälle» der Arbeitsgruppe
chung müssen auf das Hauptlager übertragbar sein
des Bundes für die nukleare Entsorgung (Agneb).
und dienen der Erhärtung des LangzeitSicherheits
Zu zwei Projekten wurden neben den ENSIMitar
nachweises. Die Ergebnisse aus dem Pilotlager bilden
beitern externe Experten des ENSI, unter anderem
somit eine wichtige Grundlage für den Entscheid des
Vertreter der Standortkantone sowie die Nagra bei
Lagerverschlusses nach der Beobachtungsphase.
gezogen.
Abbildung 35: Ein geologisches Tiefenlager besteht aus einem Hauptlager, einem Pilotlager und einem Felslabor. Ein Tiefen lager für hochaktive Abfälle (wie in der Abbildung schematisch gezeigt) ist 400–900 Meter unter Tage geplant. Schwach und mittelaktive Abfälle sollen in einer Tiefe von 200–800 Metern eingelagert werden. Quelle: ENSI
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
79
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
formungen durch mechanisches Quellen), wäh
Im Berichtjahr wurden für das Projekt «Pilotlager»
(bei horizontaler Schichtung an der Wand eines
zwei Sitzungen, für das Projekt «Lagerauslegung»
horizontalen Tunnels) eine Gesteinskonsolidierung
eine Sitzung abgehalten. Für das Projekt «Monito
erfolgt. Dies führt zu einer über Monate anhalten
ringkonzepte und einrichtungen» wurden die bis
den Weiterentwicklung der EDZ (Excavation Distur
Januar 2014 publizierten Schlussberichte aus dem
bed Zone) mit einer um 25 Grössenordnungen er
EUForschungsprojekt «MoDeRn» analysiert und
höhten Permeabilität.
die Ergebnisse in einem Zwischenbericht durch das
Darüber hinaus wird im Projekt «Pilotlager» ver
ENSI zusammengefasst.
sucht, im Hinblick auf die geologische Tiefenlage
rend in Bereichen mit hohem Porenwasserdruck
rung auch Erfahrungen aus anderen Bereichen mit
80
Das Projekt «Pilotlager: Auslegung und Inven
Grossprojekten und deren langjähriger Monitoring
tar» untersucht die notwendigen Anforderungen
programme zu nutzen. Aus diesem Grund wurden
an das Pilotlager, an dessen Platzierung, Bestü
im Berichtjahr Erfahrungen in der Überwachung
ckung, die wichtigen zu überwachenden Prozesse
von Stauanlagen der Schweiz vorgestellt und dis
und Parameter sowie Möglichkeiten zur Einbezie
kutiert. Das Sicherheitskonzept für Stauanlagen in
hung von Interessengruppen. Beim Pilotlager stellt
der Schweiz setzt sich aus der konstruktiven Sicher
sich die Frage, wie der Stollenbau und die damit
heit (Auslegung der Stauanlage), der Überwa
zusammenhängenden Veränderungen der Wasser
chung und dem Notfallkonzept zusammen. Ziel
flüsse die zur Überwachung vorgesehenen Mes
der Überwachung ist ein Verständnis des Verhal
sungen beeinflussen. Im Berichtjahr wurden daher
tens von Stauanlagen sowie ein frühzeitiges Erken
die hydromechanischen Prozesse im Nahfeld eines
nen von Anomalien im Zustand und im Verhalten
Tunnels in gering durchlässigen Tongesteinen be
einer Anlage. Daraus können dann geeignete Mass
handelt. In kurzfristigen Zeiträumen von Stunden
nahmen abgeleitet werden. Für jede Stauanlage
bis Tagen findet aufgrund der geringen Permeabi
gibt es ein Überwachungsreglement, in welchem
lität des Tongesteins keine relevante Wasserbewe
die Art der Kontrolle sowie deren Häufigkeit defi
gung statt. Das Gestein verhält sich daher undrai
niert sind. Die Überprüfung selbst erfolgt auf vier
niert, so dass Deformationen direkt in Änderungen
Ebenen, vom Talsperrenwärter über den erfahre
des Porenwasserdrucks umgesetzt werden. Im Be
nen Bauingenieur, den Experten bis zur Aufsichts
reich einer Gesteinskompression tritt ein Anstieg
behörde. Die ersten drei Ebenen erfolgen im Auf
des Porenwasserdrucks auf, wodurch die effektive
trag des Betreibers der Stauanlage. Die Über
Spannung reduziert wird, welche die Tonpartikel
wachung erfolgt über visuelle Kontrollen, Funkti
durch Kapillarkräfte zusammenhält. Damit nähert
onsproben und Überwachung einzelner Elemente.
sich der Zustand des Gesteins dem Bruchkriterium.
Anforderungen an die Messinstrumente sind, dass
Im umgekehrten Fall (Dehnung des Gesteins) steigt
die Qualität der Messdaten genügend genau und
die effektive Spannung, was sich positiv auf die
zuverlässig sowie die Messinstrumente widerstands
Stabilität des Hohlraums auswirkt. Betrachtet man
fähig gegenüber äusseren Einwirkungen sind (d.h.
die kurzfristigen Auswirkungen des Tunnelbaus in
kurzfristig robuste und langfristig langlebige Mess
Abhängigkeit der Entfernung zur Ortsbrust, so
instrumente). Für die gute Bedienbarkeit der Instru
wird man, wie Messungen im Felslabor Mont Terri
mente müssen die Messungen auf einfachen Prinzi
zeigen, an Beobachtungspunkten in einer Entfer
pien beruhen und Instrumente leicht abzulesen und
nung von ≥ 15 Metern im intakten Gestein keine
gut zugänglich sein. Ebenfalls müssen für die Konti
Veränderung des Porenwasserdrucks mehr fest
nuität der Messwerte die Instrumente einfach un
stellen. In mittelfristigen Zeiträumen von Wochen
terhalten und ersetzt werden können. Im Bereich
bis Jahren wird die Wasserbewegung dagegen re
der Stauanlagen werden auch automatisierte Mes
levant. Durch den Tunnel entsteht ein Entwässe
sungen durchgeführt, insbesondere wenn die Zu
rungspfad, durch den die transiente Entwicklung
gänglichkeit der Messstelle oder der Stauanlage
der Porenwasserdrücke bestimmt wird. In Berei
schlecht ist. Allerdings gelten diese nicht als ein zu
chen mit starken plastischen Verformungen und
lässiger Ersatz für Handmessungen, so dass diese
dadurch niedrigen Porenwasserdrücken (bei hori
parallel durchgeführt werden.
zontaler Schichtung an der Firste und Sohle des
Weiterhin wurde im Berichtjahr die zeitliche und
Tunnels) wird ein Anstieg des Porenwasserdrucks
räumliche Entwicklung der Prozesse im HAA und
auf das mittelfristig stabile Niveau auftreten (Ver
SMANahfeld vorgestellt und diskutiert. Im HAA
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Nahfeld spielen dabei die Wechselwirkung von
ringTechniken, Entwicklung neuer Monitoring
Spritzbeton mit Bentonit und/oder Opalinuston
Messmethoden, MonitoringBeispiele anhand von
und die Temperaturentwicklung eine besondere
Fallstudien, Einbezug verschiedener Interessengrup
Rolle. Für die Auswirkungen des Spritzbetons er
pen sowie Berichterstattung und Zusammenfassung
gibt sich aus der Massenbilanz des Hydroxides eine
der Resultate in einem SyntheseSchlussbericht). Das
Umwandlungszone von maximal 4–13 cm (in 1
ENSI hat die wichtigsten Ergebnisse des MoDeRn
Million Jahren). Erhöhte pHWerte (pH > 9) in Ben
Projektes in einem Zwischenbericht ausgewertet und
tonit und Opalinuston beschränken sich auf Zonen
zusammengestellt. Der Zwischenbericht geht auch
von weniger als 10 cm nach 100’000 Jahren. Die
auf das MonitoringExperiment des ENSI im Felslabor
Wärmeproduktion der Abfälle führt in der inneren
Mont Terri und die Erfahrungen mit Langzeitmessun
Hälfte des Bentonits (nahe Stahlbehälter) zu Tem
gen im Felslabor ein und gibt einen Ausblick auf die
peraturen bis maximal ~130 ºC. Dies führt zur Auf
weiteren geplanten Arbeiten des MonitoringProjek
lösung und Ausfällung von amorphen Silikaten,
tes. In dem Zwischenbericht kommt das ENSI zum
Sulfaten und eventuell Karbonaten im Bereich des
Schluss, dass mit dem MoDeRnProjekt systematisch
Stahlbehälters. Ausserdem kommt es zu Änderun
und umfassend konzeptuelle Grundlagen und Stra
gen in der Porosität und zur Bildung von Wegsam
tegien zum Monitoring eines geologischen Tiefenla
keiten. Es werden negative Einflüsse auf die Quell
gers erarbeitet und die heute vorliegenden techni
fähigkeit und die Transporteigenschaften erwartet.
schen Möglichkeiten breit aufgezeigt wurden. Neue
Für die äussere Hälfte des Bentonits werden nach
technische Methoden wurden anhand von Demons
etwa 80 Jahren eine vollständige Aufsättigung und
trationsexperimenten entwickelt und ihre Anwen
Temperaturen nicht über 100 ºC erwartet. Dadurch
dung für das Monitoring an Fallbeispielen erprobt
sollten in diesem Bereich keine signifikanten che
und getestet. Im Vordergrund stehen kabellose Mess
mischen Umwandlungen auftreten.
systeme, die ihre Daten mit Hilfe von elektromagne
Weitere Themen waren das mögliche Inventar des
tischen Wellen übermitteln, zerstörungsfreie geophy
Pilotlagers für SMAAbfälle sowie eine Diskussion
sikalische Abbildungsmethoden (seismische oder
über die geeignete Länge der Beobachtungsphase.
geoelektrische Tomographie) und die Glasfasertech nologie. Die Ergebnisse zeigen, dass ein zuverlässiges
Das Projekt «Monitoringkonzept und einrich
Monitoring eines geologischen Tiefenlagers über
tungen» fokussiert auf alle Schritte der Überwa
lange Zeiträume mit einer Vielzahl verschiedener re
chung, angefangen bei einer dem Bau eines
dundant und diversitär ausgelegter Messsysteme
Felslabors vorangehenden Umweltüberwachung
grundsätzlich möglich ist. Das MoDeRnProjekt hat
(Erfassung der ungestörten Umweltbedingungen =
auch die Grenzen heutiger Technologien und den Be
Baseline conditions), der Messung der durch den
darf weiterer Forschungs und Entwicklungsarbeiten
Bau hervorgerufenen Veränderungen, der Messung
aufgezeigt. Dies betrifft unter anderem die Verbesse
der Gesteinseigenschaften zur Prüfung der Stand
rung der Reichweite drahtloser Datenübertragung,
orteignung bis hin zum Messprogramm während
die Verbesserung der Auflösung geophysikalischer
der Betriebs und Beobachtungsphase einschliess
MonitoringTechniken sowie die Entwicklung draht
lich des ordnungsgemässen Lagerverschlusses. Das
loser Energieübertragung zur Energieversorgung ka
Projekt soll dem ENSI einen möglichst breiten und
belloser Messsysteme.
vollständigen Überblick über mögliche Monitoring konzepte und techniken verschaffen. Es soll zudem
Das Projekt «Lagerauslegung» beschäftigt sich
Entscheidungsgrundlagen für die Anforderungen
mit der Auslegung der verschiedenen Lagerteile
an die Überwachung eines Pilotlagers liefern.
und deren Beziehung zueinander sowie mit der Er
Die Aktivitäten des Projekts «Monitoringkonzept und
schliessung und bautechnischen Auslegung der
einrichtungen» konzentrierten sich 2014 auf die
untertägigen Anlagen. Das Projekt wurde 2011
Sichtung und Auswertung der Resultate des EUFor
gestartet, bis Januar 2014 wurden 18 Fachsitzun
schungsprogrammes MoDeRn (Monitoring Develop
gen durchgeführt. Für 2015 ist nur noch eine ab
ments for Safe Repository Operation and Staged Clo
schliessende Sitzung zur Diskussion des Schlussbe
sure), welche in insgesamt 18 Berichten dokumen
richts geplant.
tiert und auf der WebSeite www.modernfp7.eu
Die fachliche Diskussion des für die Projektarbeit
veröffentlicht wurden. Die Arbeiten des EUProjektes
erstellten umfangreichen Fragebogens zu ausle
umfassten 6 Themenbereiche zum Monitoring
gungsrelevanten Themen bei SMA und HAALa
(Monitoringziele und strategien, Stand von Monito
gern wurde 2014 abgeschlossen. Alle Fragen wur
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
81
82
den seitens der im Projekt beigezogenen Experten
Ausblick
jeweils zunächst individuell beantwortet und die
Für alle drei Projekte wurde die fachliche Arbeit im
Antworten anlässlich einer Sitzung 2014 fachlich
Berichtjahr abgeschlossen. Die Finalisierung der
diskutiert. Anschliessend fasste das ENSI aus den
Schluss bzw. Zwischenberichte ist für Anfang
Antworten die für die Sicherheit relevanten Punkte
2015 geplant. Mit der Publikation der Schlussbe
zusammen. Im Januar wurde neben dem Fragebo
richte zum internationalen EUForschungsprojekt
gen ebenso das aufgrund der Diskussionen sukzes
MoDeRn konnte bezüglich Monitoring ein vorläu
sive gewachsene Glossar mit Begriffen zur Lage
figer Zwischenbericht verfasst werden. Das ENSI ist
rauslegung finalisiert.
sich bewusst, dass das Thema des Monitorings in
Neben einer Bilanz bezüglich der für dieses Projekt
künftigen Etappen des Standortauswahlverfahrens
geplanten Fragestellungen wurden die für ein Fol
und der Lagerrealisierung wiederholt angegangen
geprojekt relevanten Fragestellungen diskutiert. Es
werden muss. Es ist aktuell davon auszugehen,
wurde dazu grundsätzlich festgehalten, dass eine
dass noch vor Ende des Sachplanverfahrens (d.h.
definitive Festlegung der Themen eines Folgepro
nach aktueller Planung ca. 2027) bereits ein erstes
jektes sich an den Resultaten der Ergebnisse aus
Monitoring zur Erstellung einer Ausgangsbasis für
Etappe 2 orientieren soll.
spätere MonitoringSchritte erfolgen wird. Für die beiden Projekte «Pilotlager: Auslegung und
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
Inventar» und «Lagerauslegung» sind 2015 bis auf
Das schrittweise Vorgehen im Sachplan geologische
ren Aktivitäten geplant. Die thematischen Arbeiten
das Finalisieren der Zwischenberichte keine weite
Tiefenlager und bei der anschliessenden Realisie
ruhen aufgrund der Beurteilungsarbeiten zum
rung eines geologischen Tiefenlagers umfasst auch
Gutachten zu Etappe 2 des Sachplans geologische
eine Weiterentwicklung der zugehörigen Anforde
Tiefenlager. Zukünftige Arbeiten zu Fragen der La
rungen gemäss Stand von Wissenschaft und Tech
gerauslegung und zur Konzipierung des Pilotlagers
nik. Die Sicherheit hat dabei oberste Priorität. Ge
werden nach den Beurteilungsarbeiten zur Etappe
mäss Richtlinie ENSIG03 ist bei jedem Schritt der
2 des Sachplans geologische Tiefenlager (d. h.
Realisierung eines geologischen Tiefenlagers der ak
nach aktueller Planung nicht vor Anfang 2016)
tuelle Stand von Wissenschaft und Technik zu berück
wieder aufgenommen.
sichtigen und es müssen auch Alternativen aufge zeigt werden, um die Wahl der Auslegung, des Monitoringkonzepts und der technischen Umset zung sicherheitstechnisch zu begründen. Mit den drei Projekten wurde ein über den Bund hinausgehender Einbezug von Fachleuten erreicht, um relevante As pekte und Fragestellungen breit zu diskutieren. Aus den Projekten hat sich kein unmittelbarer Revisions bedarf für die Richtlinie ENSIG03 ergeben.
Projekt DECOVALEX: Finanzierende Organisationen.
Abkürzung Organisation
Land
Funktion
BGR & UFZ
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zusammen mit dem Helmholtzzentrum für Umweltforschung
Deutschland
Geowissenschaftlicher Dienst
CAS
Chinese Academy of Sciences
China
Forschungseinrichtung
DOE
U.S. Department of Energy & Lawrence Berkeley National Laboratory
USA
Betreiber
ENSI
Swiss Federal Nuclear Safety Inspectorate
Switzerland
Aufsichtsbehörde
IRSN
Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire
Frankreich
Forschungseinrichtung der Aufsichtsbehörde
JAEA
Japan Atomic Energy Agency
Japan
Betreiber
KAEARI
Korea Atomic Energy Research Institute
Korea
Forschungseinrichtung
NDA
Nuclear Decommissioning Authority
Grossbritannien
Betreiber
U.S.NRC
U.S. Nuclear Regulatory Commission
USA
Aufsichtsbehörde
RAWRA
Radioactive Waste Repository Authority
Tschechien
Betreiber
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
1.7.8 DECOVALEX-2015 Project
nannten Funding Organisations können wiederum zusätzliche Forschungsteams beauftragen und fi
Auftragnehmer: KöniglichTechnische Hochschule
nanzieren.
(KTH), Stockholm
Für DECOVALEX2015 wurden 5 Aufgaben defi
ENSIProjektbegleiter: Bastian Graupner
niert: Task A: SEALEX insitu test in Tournemire (vorgeschlagen durch IRSN, Frankreich), Task B1:
Einleitung
HEE insitu heater test im Felslabor Mont Terri
Das Projekt DECOVALEX ist eine internationale For
(vorgeschlagen durch EUProjekt PEBS ), Task B2:
schungskooperation, die von der KTH in Stockholm
EBS experiment in Horonobe URL (vorgeschlagen
koordiniert wird. Sie soll das Verständnis für gekop
durch JAEA, Japan), Task C1: THMCModellierung
pelte thermische, hydraulische, mechanische und
von rock fractures (vorgeschlagen durch das Law
chemische Prozesse (THMC) in geologischen Syste
rence Berkeley National Laboratory, USA) und Task
men vertiefen und die Fähigkeit zur numerischen
C2: Bedrichov Tunnel insitu experiment (vorge
Modellierung dieser Prozesse verbessern. DECOVA
schlagen durch RAWRA, Tschechien). 83
LEX steht für «DEvelopment of COupled models waste isolation». Das Projekt begann auf Anregung
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
der schwedischen Aufsichtsbehörde 1992 mit der
Das ENSI nimmt mit sieben weiteren Organisatio
Phase I. Es hat seitdem entscheidend dazu beigetra
nen an der Aufgabe B1 teil. Das ENSI möchte mit
gen, Programme zur numerischen Modellierung ge
dem Projekt die Weiterentwicklung der eigenen
koppelter Prozesse zu entwickeln und zu verbessern
Modellierfähigkeiten insbesondere für die Langzei
sowie diese anzuwenden. An dem Projekt waren
tentwicklung des Nahfelds im Umfeld eines geolo
Entsorgungspflichtige für radioaktive Abfälle und
gischen Tiefenlagers vorantreiben.
Aufsichtsbehörden aus verschiedenen Ländern Eu
Ziel der Aufgabe B1 ist es, das gekoppelte THMVer
ropas, Asiens und Amerikas beteiligt.
halten von Bentonit und Opalinuston des HEEHeiz
Im April 2012 begann die bis 2015 laufende Phase
experiments im Felslabor Mont Terri numerisch zu si
VI. Neben dem ENSI nehmen weitere neun das Pro
mulieren und mit Messungen zu vergleichen. Für die
jekt finanzierende Organisationen teil. Diese soge
schrittweise Bearbeitung der Aufgabe B1 wurden
and their VALidation against EXperiments in nuclear
Abbildung 36: Umsetzung des Experiments (links, Villar 2012) in einem radialsymmetrischen 2DModell aus dreieckigen Elementen (sogenannte finite Elemente, Mitte). Die Darstellung rechts zeigt die gesamte Säule und die Darstellung in der Mitte zeigt eine vergrösserte Darstellung des Bereichs um die Heizplatte.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
84
Abbildung 37: Vergleich der gemessenen und berechneten Werte für die Heizplatte (a: Temperatur), für die drei Sensoren innerhalb der Bentonitpellets (bd: Temperatur & relative Luftfeuchtigkeit LF, Wassersättigung nicht gemessen) sowie für den Quelldruck (e) und die aufgenommene Wassermenge (f). meas=gemessene Werte. Quelle: ENSI.
vier Teilaufgaben definiert. Aufgabe 1a befasst sich
nem späteren Zeitpunkt wurde zusätzlich vom obe
mit einer Simulationsstudie zum Opalinuston basie
ren Ende der Säule Wasser in das System gegeben.
rend auf dem HEDExperiment des Projekts Mont
In der mit Bentonitpellets gefüllten Säule kommt es
Terri. In Aufgabe 1b wird basierend auf experimen
daraufhin zur Ausbildung eines Quelldrucks.
tellen Daten das THMVerhalten von Bentonit nume
Mit der Modellierung dieser Experimente wird ein
risch simuliert. Die Aufgaben 2 und 3 werden sich
vertieftes Verständnis für die ablaufenden Prozesse
dann mit der Simulation des HEEExperiments be
angestrebt. Ein entscheidender Faktor für die Kali
fassen. Das Projektziel des Berichtsjahres war der Ab
brierung des Modells ist die ungesättigte Wärme
schluss der Bearbeitung der Aufgabe B11b sowie
leitfähigkeit der Bentonitpellets.
der Beginn der Arbeiten zu B12 und B13, deren Ab
Abbildung 37 zeigt einen Vergleich von gemessenen
schluss bis April 2015 vorgesehen ist.
und berechneten Ergebnissen. Das Modell bildet die
Untersuchungsgegenstand der Aufgabe B11b sind
Temperaturentwicklung über die Zeit sowohl an der
Versuche des spanischen Forschungszentrums Cie
Heizplatte als auch an den drei eingebauten Senso
mat in Barcelona. In den Experimenten wurden
ren gut ab (a–d). Die Schwankungen in den Mess
50 cm hohe Säulen mit Bentonitpellets bzw. mit ei
werten der drei Sensoren werden durch Schwan
ner Sand/BentonitMischung gefüllt. Abbildung 36
kungen der Labortemperatur verursacht. Am Verlauf
zeigt eine Skizze des Experiments sowie dessen Um
der relativen Luftfeuchtigkeit ist die Verlagerung des
setzung in ein Modellgitter. Anschliessend wurde
Wassers in Folge von Verdunstung und Kondensa
die am Boden befindliche Heizplatte in 2 Schritten
tion zu erkennen. So wird der anfängliche Anstieg
auf 100 °C und später auf 140 °C geheizt. Über drei
der relativen Luftfeuchtigkeit in Sensor 3 (dem un
in der Säule installierte Sensoren für Temperatur und
tersten Sensor) durch die Verdunstung von Wasser
relative Luftfeuchtigkeit wurde die zeitliche Entwick
in der Nähe der Heizplatte und die Kondensation im
lung dieser Parameter in den Entfernungen 0.1,
Bereich des Sensors verursacht. Später wird das
0.22 und 0.4 m von der Heizplatte beobachtet. In
Wasser weiter nach oben in Richtung der Sensoren
der ersten Phase ist eine Verlagerung des Anfangs
2 und 1 verlagert, so dass dort die relative Luft
wassergehaltes in der Säule zu beobachten. Zu ei
feuchte steigt. Für die Wassersättigung liegen keine
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Messwerte vor. Dessen berechneter Verlauf für Sen
Ausblick
sor 1 (d) verdeutlicht die Wasseraufnahme des Ben
Im Jahr 2013 wurde das THMVerhalten des
tonits nach Öffnen des Ventils.
Opalinustons durch Nachrechnen des Heizexperi
Die Wasseraufnahme (f) durch den Bentonit wird in
ments HED untersucht. Im letzten Jahr lag der
der Berechnung im Vergleich zu den Messwerten
Fokus auf dem THMVerhalten von Bentonit durch
unterschätzt. Die resultierenden gemessenen Quell
das Nachrechnen des Säulenversuchs mit Bentonit
drücke (e) stimmen mit den sich ausbildenden ge
pellets. Im nächsten Jahr sollen die Erfahrungen
messenen Drücken am Ende des Experiments gut
aus beiden Vorarbeiten zusammengeführt werden,
überein. Der Anstieg der gemessenen Quelldrücke
indem das HEE Heizexperiment mit einer Bentonit
verläuft jedoch schneller als berechnet.
füllung im Opalinuston nachgerechnet wird. Mit
Die Modellierung des Experiments mit der Sand
dieser Aufgabe wird auch das Projekt DECOVA
BentonitpelletMischung wird derzeit durch die Uni
LEX2015 abgeschlossen. Die Bearbeitung wird
versität Kiel durchgeführt. Die Ergebnisse werden
auch im Jahr 2015 durch ein Forschungsteam der
im nächsten Jahresbericht dokumentiert.
Universität Kiel unterstützt, welches sich insbeson dere mit der Sensitivität der Modellergebnisse be
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
züglich der Ungewissheiten in den Materialpara metern befassen wird.
Die Teilnahme am Projekt DECOVALEX2015 hat für das ENSI eine hohe Bedeutung. Die Bearbeitung der Aufgaben im Task B1 erweitert die interne Fachkom
1.7.9 Datierung quartärer Sedimente im Alpenvorland
petenz hinsichtlich der für die LangzeitSicherheits betrachtung relevanten Modellierung von THMC
Auftragnehmer: Institut für Geologie,
Prozessen im Bentonit und im Opalinuston. Diese
Universität Bern
und ähnliche Modelle werden zur sicherheitstechni
ENSIProjektbegleiter: Andreas Dehnert
schen Beurteilung der in der Planung befindlichen
Bericht der Forscher in Anhang A
Tiefenlagerprojekte eingesetzt. DECOVALEX2015 stärkt zudem die internationale Vernetzung des
Einleitung
ENSI. So konnten gute Kontakte zum Lawrence Ber
Fünf von sechs der vorgeschlagenen Standortge
keley National Laboratory (USA), zur U.S.NRC, zur
biete für geologische Tiefenlager befinden sich in
IRSN und zur BGR/UFZ aufgebaut werden.
der Nordschweiz und sind teilweise von den Sedi menten der quartären Eiszeiten bedeckt. Die klassi
Abbildung 38: Schematische Darstellung der verschieden Höhenniveaus quartärer Sedimenteinheiten in der Nordschweiz, mit Niederterrasse (NT), Hochterrasse (HT), Tiefere Deckenschotter (TDS) und Höhere Deckenschotter (HDS). Um zuverlässige Prognosen zur zukünftigen Landschaftsentwicklung aufstellen zu können, ist insbesondere das Ablagerungsalter der Höheren Deckenschotter von grosser Bedeutung. Ihre Ablagerungshöhe dokumentiert die Höhe der ehemaligen Landschaftsoberfläche. Mit Hilfe des zu bestimmenden Alters kann die erfolgte Erosionsleistung seit der Ablagerung der Deckenschotter berechnet werden, welche wiederum Hinweise auf die zu erwartende langfristige Landschaftsentwicklung liefert. Quelle: Verändert nach Graf und Müller (1999).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
85
Abbildung 39: Beprobung der Höheren Deckenschotter in der ehemaligen Kiesgrube Summerhalden am Stadlerberg im Mai 2013. Foto: N. Akçar (Universität Bern).
86
sche Aufteilung der Ablagerungen in vier grosse Eis
Um die deutlich älteren Deckenschotter zu datieren,
zeiten ist in den letzten Jahrzehnten durch ein
wurde seitens ENSI und der Universität Bern ein For
differenzierteres Bild von mehr als einem Dutzend
schungsprojekt zur Altersbestimmung mittels kos
Eisvorstösse ersetzt worden (Preusser et al. 2011).
mogener Nuklide von Beryllium (10Be) und Alumi
Während der Vorstösse wurden Täler zum Teil mehr
nium (26Al) gestartet. Diese Methodik ermöglicht
fach durch Gletscher ausgeräumt und anschliessend
unter idealen Voraussetzungen die Datierung von
wieder gefüllt. Um sowohl die Dynamik der glazia
Sedimenten mit einem Alter von bis zu 5 Millionen
len Erosion verstehen, als auch um genauere Erosi
Jahren (Dehnert und Schlüchter 2008). Das Projekt
onsraten bestimmen zu können, müssen die Alter
wird im Rahmen einer Dissertation am Institut für
der einzelnen quartären Schichten bekannt sein.
Geologie der Universität Bern bearbeitet und soll an
Für das Verständnis der Landschaftsentwicklung im
hand von mehreren Schlüssellokalitäten die Alter
nördlichen Alpenvorland sind die sogenannten De
verschiedener
ckenschotter besonders interessant. Sie wurden zu
stimmen. Hierdurch soll auch die Frage beantwortet
einer Zeit abgelagert, als die Landschaftsoberfläche
werden, ob die vorhandenen Schotter in einer Phase
um mehrere hundert Meter höher lag als heute.
oder in mehreren zeitlich voneinander getrennten
Seither wurde sie bis auf das heutige Niveau abge
Phasen abgelagert wurden. Mit Hilfe der Resultate
tragen, so dass die Erosionsreste der Deckenschotter
können anschliessend Erosionsraten bestimmt und
nur mehr als hochgelegene Plateaus, wie zum Bei
diese (unter Annahme einer erosiven Kompensation
spiel auf dem Irchel im Kanton Zürich, erhalten sind
der Hebung) mit den geodätisch bestimmten aktu
(Abbildung 38). Mit Hilfe der Datierung der Ablage
ellen Hebungsraten verglichen werden.
Deckenschotterablagerungen
be
rungszeit der Deckenschotter kann auf die langfris schlossen werden. Aufgrund der erhöhten Lage der
Projektziele des Berichtsjahres und deren Umsetzung
Deckenschotter ist klar, dass sie älter sein müssen als
Bereits im Herbst 2012 wurde, in Zusammenarbeit
die eiszeitlichen Ablagerungen, welche die heutigen
mit dem Institut für Prähistorische und Naturwis
Flusstäler füllen. Eine Altersbestimmung war jedoch
senschaftliche Archäologie der Universität Basel,
tige Abtragung des nördlichen Alpenvorlands ge
bisher aufgrund fehlender Datierungsmethoden
ein als Tieferer Deckenschotter kartiertes Vorkom
nicht möglich. Die bislang verfügbaren direkten Da
men an der südöstlichen Stadtgrenze von Pratteln
tierungsverfahren sind nur auf deutlich jüngere
bei Basel beprobt. Hierzu wurden acht Sediment
Schichten anwendbar, deren Alter häufig mit der
proben entnommen. An der Lokalität wurde 1974
RadiokohlenstoffMethode ( C) und der Methode
ein Faustkeil gefunden. Als Nebenprodukt des Pro
der optisch stimulierten Lumineszenz (OSL) be
jekts kann dieser indirekt durch die Bestimmung
stimmt werden können. Diese Methoden eignen
des Alters der Fundschicht datiert werden. Den
sich für maximale Alter von circa 50 000 (14C) bzw.
Forschenden gelang es, aus dem beprobten Mate
200 000 Jahren (OSL).
rial ausreichend kosmogenes
14
10
Be für eine Datie
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
rung zu extrahieren und die Sedimente auf min
Methode keine Altersinformationen gewonnen
destens 230 000 bis 290 000 Jahre vor heute zu
werden. Die hierfür analysierten Proben ergaben
datieren. Das erzielte Ergebnis ist in guter Überein
unerwartete Nuklidverhältnisse von
stimmung mit der bisherigen archäologischen Ein
welche auf eine ungenügende Abschirmung von
stufung der Fundstelle auf 300 000 bis 400 000
der kosmischen Strahlung schliessen lassen. Die Ur
Jahre vor heute. Auch wenn die untersuchte Loka
sachen hierfür werden von den Forschenden der
lität in der Nordwestschweiz nicht zu den Schlüs
zeit geklärt. Der Aufschluss Irchel Steig wurde im
26
Al zu
10
Be,
sellokalitäten des Projekts zählt, untermauert diese
Sommer 2014 auch für eine Datierung mittels der
Studie das Potenzial der Sedimentdatierung mittels
10
kosmogener Nuklide.
konnten ebenfalls aufbereitet und auf ihre 10BeGe
BeTiefenprofilMethode beprobt. Diese Proben
Im Frühjahr 2013 wurden die Vorkommen der Hö
halte untersucht werden. Die Berechnung der Alter
heren Deckenschotter am Stadlerberg sowie auf
ist gegenwärtig in Bearbeitung. Resultate hierzu
dem Irchel beprobt. Am Stadlerberg wurden in der
werden im ersten Quartal 2015 erwartet.
ehemaligen Kiesgrube Summerhalden 16 Proben
Somit stellt die Datierung des StadlerbergVorkom
entnommen (Abbildung 39), auf dem Irchel 9 Pro
mens aktuell die einzige direkte Altersbestimmung
ben im Aufschluss Hütz (Abbildung 40) sowie 20
der Höheren Deckenschotter der Nordschweiz dar.
weitere in der verwaisten Kiesgrube Steig. Die Vor
Der bestimmte Altersbereich ist in sehr guter Über
kommen am Irchel sind für das Projekt von zentra
einstimmung mit der methodisch unabhängigen
ler Bedeutung, da 1994 Säugetierreste gefunden
Alterskontrolle durch Säugetierreste am Irchel. Die
wurden, mit deren Hilfe das Alter der Deckenschot
Datierung mittels kosmogenem
ter auf 1.8–2.6 Millionen Jahre eingegrenzt werden
die Höheren Deckenschotter die bislang ältesten
konnte (Bolliger et al. 1996). Diese indirekte Datie
eiszeitlichen Ablagerungen der Schweiz darstellen
rung kann als eine verlässliche Alterskontrolle zu
und markiert auch für die allgemeine Quartärfor
den im Projekt durchgeführten Datierungen mittels
schung der Schweiz einen Meilenstein.
kosmogener Nuklide herangezogen werden.
Um das Verständnis der DeckenschotterAbla
Diese Proben wurden im Jahr 2014 aufbereitet und
gerungen zu ergänzen, wurden von den Forschen
10
untersucht. Mittels eines BeTiefenprofils konnten
den neben den Datierungsstudien auch lithologi
die Deckenschotter des Stadlerbergs auf ein Alter
sche Analysen zur Bestimmung der Sedimenther
von mindestens 1.7 bis 2.1 Millionen Jahre datiert
kunft durchgeführt. Mittels Geröllanalysen konnte
werden. Für die Aufschlüsse Irchel Hütz und Irchel
gezeigt werden, dass die DeckenschotterVorkom
Steig konnten mittels der sogenannten Isochron
men des Stadlerbergs am Beprobungsort als litholo
10
Be belegt, dass
Abbildung 40: Beprobung der Höheren Deckenschotter des Irchel im natürlichen Aufschluss Hütz (Mai 2013). Die rote Linie markiert den Kontakt zwischen Sandsteinen der Molasse und den überlagernden Deckenschottern. Durch die unmittelbare Nähe zur Felsoberfläche (Molasse) ist dieser Aufschluss von strategischer Bedeutung für das Projekt, da hier die ältesten Sedimente der DeckenschotterEinheiten untersucht werden können. Foto: N. Akçar (Universität Bern).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
87
88 Abbildung 41: Aufschluss in den Tieferen Deckenschottern der Lokalität RechbergSonnenhalde im Klettgau (während eine Feldbegehung im März 2012). Der Aufschluss wurde im Herbst 2014 durch die Forschenden beprobt. Foto: N. Akçar (Universität Bern).
gisch durchgängige Einheit in Richtung SüdSüd
der Nordschweiz. GeodäsieMessungen weisen
west geschüttet wurden. Auch der Aufschluss Irchel
dort auf aktuelle Hebungsraten im Bereich von 0.0
Steig besteht aus einer lithologisch homogenen Ein
bis 0.2 mm pro Jahr hin. Für die Beurteilung der
heit, welche in Richtung NordNordwest abgelagert
Langzeitsicherheit geologischer Tiefenlager müs
wurde. Das Geröllspektrum, insbesondere das Vor
sen langfristige Prognosen für die Hebung (und
handensein von VerrucanoKonglomeraten, deutet
gleichzeitige Erosion) erstellt werden. Diese Prog
in beiden Lokalitäten auf Liefergebiete im Einzugs
nosen orientieren sich an den langfristigen Erosi
bereich des RheinLinthGletschers hin. Diese Ergeb
ons und Hebungsraten. Bei einem Lager für
nisse sind plausibel und in Übereinstimmung mit
schwach und mittelaktive Abfälle (SMA) sind da
den von Graf (1993) publizierten Angaben.
bei die letzten 100 000 Jahre, bei einem Lager für
Im Herbst 2014 wurde ein Vorkommen der Tiefe
hochaktive Abfälle (HAA) die letzten 1 000 000
ren Deckenschotter zur Altersbestimmung durch
Jahre relevant. Für die Bestimmung langfristiger
die Forschenden beprobt. Die ausgewählte Lokali
Hebungsraten sind die Deckenschotter als älteste
tät RechbergSonnenhalde im Klettgau stellt eine
und heute am höchsten gelegene quartäre Abla
ehemalige Kiesabbaustelle dar (Abbildung 41). Die
gerungen des Alpenvorlandes prädestiniert. Sie
Forschenden konnten fünf Proben aus dem oberen
sollen aufzeigen, ob die heute gemessenen He
Teil der insgesamt ca. 15 m mächtigen anstehenden
bungsraten einer nur kurzfristig gültigen Rate oder
Deckenschotter gewinnen.
einem mit langfristigen Raten vergleichbaren Wert
Neben den oben beschriebenen Feld und Laborar
entsprechen. Die Forschungsergebnisse fliessen in
beiten wurden die Ergebnisse des Pilotprojekts an
die Bewertung der Standortgebiete ein und dienen
den Deckschottervorkommen bei Mandach veröf
damit unmittelbar der Aufsichtstätigkeit des ENSI.
fentlicht (Akçar et al. 2014). Zusätzlich wurden die gewonnenen Erfahrungen bei der optimierten che
Ausblick
mischen Aufbereitung zur Publikation an die Fach
Im Jahr 2015, dem dritten und letzten Projektjahr,
zeitschrift «Nuclear Instruments and Methods in
werden die Analysen der Lokalitäten Irchel (Litholo
Physics Research» übermittelt. Publikationen zu den
gie) und Rechberg (Datierung und Lithologie) abge
erzielten Resultaten der Studien von Pratteln und
schlossen. Sämtliche erhobenen Daten werden ge
Stadlerberg befinden sich aktuell in Vorbereitung.
samthaft geologisch sowie in Zusammenhang mit bestehenden Daten interpretiert. Die begonnenen
Bedeutung des Projekts, Beitrag zur nuklearen Sicherheit
wissenschaftlichen Publikationen der Studien Prat
Die geologischen Standortgebiete zur Entsorgung
die Vorbereitung einer Veröffentlichung zu den neu
radioaktiver Abfälle liegen mit einer Ausnahme in
beprobten Tieferen Deckenschottern im Klettgau.
teln und Stadlerberg werden finalisiert. Hinzu kommt
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Zitierte Literatur Akçar N., IvyOchs S., Alfimov V., Claude A., Graf H.R., Dehnert A., Kubik P.W., Rahn M., Kuhlemann J., Schlüchter C. (2014): The first major incision of the Swiss Deckenschotter landscape. Swiss Journal of Geoscience 107, 337–347. DOI: 10.1007/ s0001501401766. Bolliger T., Feijar O., Graf H., Kälin D. (1996): Vor läufige Mitteilung über Funde von pliozänen Klein säugern aus den höheren Deckenschottern des Ir chels (Kt. Zürich). Eclogae Geologicae Helvetiae 89, 1043–1048. Dehnert A., Schlüchter C. (2008): Sediment burial dating using terrestrial cosmogenic nuclides. E&G Quaternary Science Journal 57, 210–225. DOI: 10.3285/eg.57.12.8. Graf H.R. (1993): Die Deckenschotter der zentralen Nordschweiz, Dissertation Diss. ETH Nr: 10205, ETH Zürich, Zürich. Graf H.R., Müller B.U. (1999): Das Quartär: Die Epoche der Eiszeiten, in Bolliger T., ed., Geologie des Kantons Zürich: Thun, Ott Verlag, p. 71–95. Preusser F., Graf H.R., Keller O., Krayss E., Schlüch ter C. (2011): Quaternary glaciation history of northern Switzerland. E&G Quaternary Science Journal 60, 282–305. DOI: 10.3285/eg.60.23.06.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
89
2. Lehrreiche Vorkommnisse in ausländischen Anlagen Das ENSI ist in ein internationales Netzwerk zur
sich verpflichtet, Vorkommnisse von globalem In
Erfassung und Verbreitung von Betriebserfahrung
teresse oder ab der INESStufe 2 zeitnah an die
eingebunden. Über diesen Verbund erhält das
IAEA zu melden. Die IAEA ihrerseits verbreitet ak
ENSI Information aus Kernanlagen rund um den
tuelle Meldungen öffentlich über ihre NewsWeb
Globus und stellt im Gegenzug Betriebserfahrung
site (http://wwwnews.iaea.org/)
aus Schweizer Kernanlagen zur Verfügung. Vor
Im Kalenderjahr 2014 wurden der IAEA 14 Vor
kommnisse sind ein wichtiger Bestandteil dieser
kommnisse der INESStufen 2 oder höher gemeldet:
Betriebserfahrung. Zwei wesentliche Knotenpun
Seit dem Jahr 2008 gibt es in Europa einen weite
kte dieses Netzwerks sind Dienste der Internatio
ren Knotenpunkt im Erfahrungsnetzwerk: das Eu
nalen Atomenergieorganisation IAEA mit Sitz in
ropean Clearinghouse on Operational Experience
Wien in Zusammenarbeit mit der Nuclear Energy
Feedback mit Sitz im niederländischen Petten, bei
Agency NEA der OECD mit Sitz in IssylesMouli
dem das ENSI seit März 2013 die Funktion des
neaux bei Paris (Abbildung 1):
Chair of Technical Board and Steering Committee
Das Incident Reporting System IRS sammelt Be
übernommen hat. Diese Institution unterstützt ihre
richte über Vorkommnisse, bereitet diese auf und
Mitglieder bei der Bereitstellung und Umsetzung
stellt sie in einer Datenbank den Mitgliedslän
von Betriebserfahrung auf nationaler Ebene und
dern zur Verfügung. Die Vertreter der Mitglieds
führt Analysen zu Schwerpunktthemen durch.
länder (IRSKoordinatoren) treffen sich periodisch
Als weitere Informationsquellen dienen periodische
zum internationalen Erfahrungsaustausch.
Berichte oder Mitteilungsorgane ausländischer An
Die internationale Ereignisskala INES wurde zur
lagen und Behörden sowie die Teilnahme an inter
Einstufung von nuklearen und radiologischen
nationalen Arbeitsgruppen, wie beispielsweise die
Ereignissen erstellt und dient als Kommunika
Working Group on Operational Experience WGOE
tionsmittel gegenüber der Öffentlichkeit. Die
der NEA. Auch Pressemeldungen werden systema
Berichte über Vorkommnisse werden in einer
tisch nach Vorkommnissen durchsucht. Liegen sol
Datenbank gesammelt, welche den Mitglieds
che vor, wird versucht, über das fachliche Netzwerk
ländern zur Verfügung steht.
nähere Informationen über den Vorfall einzuholen.
Das Netzwerk der nationalen IRSKoordinatoren
Das ENSI verfolgt kontinuierlich eingehende Mel
und INESBeauftragten ermöglicht einen raschen
dungen über Vorkommnisse in ausländischen An
Informationsaustausch nach dem Auftreten von
lagen und wertet diese durch Fachgruppen und
Ereignissen. Die Mitgliedsländer der IAEA haben
spezialisten aus. Es klärt, ob ein Vorkommnis Aus
INESStufe Bezeichnung
Kurzbeschreibung
2
Zwischenfall
Die meisten Vorkommnisse waren auf Bestrahlung von Personen mit resultierenden Strahlendosen oberhalb der zulässigen nationalen Grenzwerte in Industrie und Medi zin zurückzuführen. Darüber hinaus handelt sich bei einem Vorkommnis um eine Nichtbeachtung von Prozeduren bei der Wartung an zwei Bestrahlungsanlagen in der Industrie ohne tatsächliche Exposition. Bei einem weiteren Vorkommnis wurden eine gravierende Schwächung der gestaffel ten Sicherheitsvorsorge, die die Steuerstäbe eines Forschungsreaktors in den Nieder landen betraf, beim abgeschalteten Reaktor entdeckt: Nach der Ursachenanalyse wurde die Konstruktion der Steuerstäbe angepasst. Anschliessend konnte der For schungsreaktor wieder seinen Betrieb aufnehmen. Bei einem weiteren letzten Vorkommnis wurde ebenfalls eine gravierende Schwächung der gestaffelten Sicherheitsvorsorge in einer Isotopenproduktionsfabrik festgestellt, die nach eingehender Analyse durch eine Verbesserung der Prozeduren behoben wurde.
3
ernsthafter Zwischenfall
In beiden Fällen kam es in der Industrie (bei zerstörungsfreien Prüfungen mittels Röntgenaufnahmen) bzw. im Spitalbereich (bei der Wartung einer Röntgenmaschine zur Strahlungstherapie) zur Bestrahlung von Personal deutlich über die zulässigen Grenzwerte hinaus, was deterministische Strahlenauswirkungen (unmittelbare Schädigungen) zur Folge hatte.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
91
Abbildung 1: Der Sitz der Kern energieagentur NEA der OECD in Issy lesMoulineaux bei Paris. Quelle: NEA.
92
wirkungen auf die Schweiz oder Relevanz für
nigungen des Dielektrikums (siehe Abbildung 2)
Schweizer Anlagen hat, und falls ja, welche Mass
gekommen ist. Die betroffenen Keramikkonden
nahmen eingeleitet werden müssen.
satoren wurden in dem Zeitraum 1981–1982 ge
Die Betreiber von Kernanlagen haben sich ihrer
fertigt. Nach dem Erkennen dieses Fehlers wurde
seits zum Verband der «World Association of Nuc
die Gehäusefarbe von rot nach blau gewechselt.
lear Operators» (WANO) zusammengeschlossen,
Betroffen sind sicher jene Baugruppen, bei denen
der über ein eigenes Informationsnetzwerk für
die Fabrikationsnummer mit A/1026xxx beginnen.
Vorkommnisse verfügt. Zudem sind die Betreiber
Die von den Ausfällen betroffenen Baugruppen
weiteren Vereinigungen angeschlossen, wie zum
sind in der Schweiz teilweise auch für die Notstand
Beispiel der Vereinigung der GrosskraftwerksBe
funktionen eingesetzt. Da ein Ausfall von solchen
treiber VGB in Europa, ebenfalls mit dem Ziel eines
Kondensatoren je nach Funktion der Baugruppen
breit angelegten Erfahrungsaustausches.
sicherheitstechnisch bedeutsame Folgen haben
Die nachfolgenden Abschnitte beschreiben ausge
kann, wurden die Schweizer Kernkraftwerksbetrei
wählte wichtige Vorkommnisse oder im Zusammen
ber aufgefordert, zu überprüfen, ob die genannten
hang mit Betriebserfahrung publizierte Erkenntnisse
Kondensatoren («Red Cabs») in ihrem Werk noch
aus dem Jahr 2014 und zudem, wie das ENSI ihre
im Einsatz bzw. auf einer Reservebaugruppe im La
Relevanz für die Schweiz bewertet.
ger eingebaut sind. Zusammenfassend haben drei Kraftwerksbetreiber
2.1 Überprüfung von Baugruppen betreffend Kondensatoren «Red Cabs»
bestätigt, dass nach den besagten «Red Cabs» bei den Lagerbeständen gesucht und keine gefunden wurden. Beim vierten Kraftwerksbetreiber war dies nicht notwendig, da bereits zu einem früheren Zeitpunkt das Thema behandelt wurde.
Durch eine Nachricht aus den bilateralen interna
Auf ein Ziehen der Baugruppen während des Be
tionalen Kommissionen zum Erfahrungsaustausch
triebs wurde aus verständlichen Gründen verzich
wurde das ENSI informiert, dass auf Vorrangbau
tet, jedoch wurden die visuellen Kontrollen in der
gruppen in Leichttechnikschränken Mehrschicht
Revision durchgeführt. Auch dort war das Ergeb
Keramikkondensatoren (Red Cabs, von der Firma
nis, dass keine «Red Cabs» im Einsatz sind.
Erie, ehemals Murata) ausgefallen sind. Die Aus
Teilweise wurden bereits vor Jahren in den Fachbe
fälle traten bereits auf verschiedenen Leittechnik
reichen Schutz, Steuerung und Regelung diesbe
systemen (IskamaticA und TelepermC) auf.
zügliche Befunde behoben (Ersatz erfolgte durch
Gemäss Hersteller stammen sowohl die auf den
gleichwertige Kondensatoren).
TelepermCBaugruppen als auch die auf den Iska maticABaugruppen ausgefallenen Kondensato ren aus einer Charge, bei der es während des Her stellungsprozesses der Kondensatoren zu Verunrei
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
2.2 Weitere Erkenntnisse zu den Befunden in den Reaktordruckbehältern der Kernkraftwerke Doel-3 und Tihange-2 und die Umsetzung der WENRAEmpfehlung
Abbildung 2: Aufbau eines Keramikkondensators. Quelle: «KeramikScheibe» von Elcap, Jens Both.
In den belgischen Kernkraftwerken Doel3 und Tihange2 wurden 2012 zahlreiche herstellungs bedingte wasserstoffinduzierte Flocken im Grund
Abbildung 3:
material der Reaktordruckbehälter (RDB) festge
Reaktordruckbehälter des Kernkraftwerks Doel 3 vor dem Einbau (Historische Aufnahme, Credit: Cockerill).
stellt. Die belgische Aufsichtsbehörde FANC hat für die sicherheitstechnische Beurteilung dieser unerwar teten Befunde umfangreiche Untersuchungen des Betreibers gefordert (vgl. auch das ausführliche FANCDossier1). Im Rahmen dieser Analysen wur den auch Materialeigenschaften von Stählen un tersucht, wenn diese wasserstoffinduzierte Flocken
93
aufweisen. Materialproben mit solchen Flocken wurden in einem Forschungsreaktor bestrahlt. Die Ergebnisse ergaben eine signifikante Abnahme der Bruchzähigkeit der Materialproben. Diese un erwartet deutliche Abnahme lag über dem Erwar tungsbereich der üblichen Modellrechnungen zur Berücksichtigung von Bestrahlungseffekten. Der
lungsschritten des Schmiedeprozesses, zum Wasser
Betreiber hat bis zur weiteren Klärung dieses
stoffgehalt der Schmiederinge sowie den Abnahme
experimentellen Effekts die Reaktoren Doel3 und
prüfungen analysiert. Aus dieser Auswertung ergaben
Tihange2 abgeschaltet.
sich keine Hinweise, die auf eine mögliche Schädi
Anschliessend hat der belgische Betreiber weitere
gung durch Wasserstoffflocken hinweisen. Weiterhin
Bestrahlungsuntersuchungen an Proben mit was
hat das ENSI entsprechend den WENRAEmpfehlun
serstoffinduzierten Flocken gestartet. Dabei soll
gen von den Kernkraftwerken Beznau und Gösgen
auch RDBMaterial aus einem abgeschlossenen
eine zerstörungsfreie Prüfung des Grundmaterials der
deutschen Forschungsprojekt verwendet werden.
RDBs verlangt. Das Kernkraftwerk Mühleberg hatte
Zur Auswertung und Beurteilung der Ergebnisse
bereits im Jahr 2012 eine Überprüfung des Grundma
hat die FANC ein internationales Expertengremium
terials durchgeführt. Dabei wurden keine Herstel
einberufen, die Untersuchungen sind noch nicht
lungsfehler im RDB gefunden.
abgeschlossen.
Die in den Revisionsabstellungen 2015 geplanten
Wie bereits im Erfahrungs und Forschungsbericht
und qualifiziert durchzuführenden Ultraschallprü
2013 beschrieben hat die WENRA im August 2013
fungen des Grundmaterials der RDBs sollen nun
zur Thematik der Befunde in den Reaktordruckbehäl
endgültige Klärung darüber erbringen, ob im Grund
tern der Kernkraftwerke Doel3 und Tihange2 Emp
material der RDBs in den Kernkraftwerken Beznau
fehlungen zur Überprüfung der RDBs aller europäi
und Gösgen unerwartete Herstellungsfehler vorhan
schen Kernkraftwerke veröffentlicht.
den sind.
Die WENRAEmpfehlungen werden in der Schweiz
Eine Übersicht des Standes der Umsetzung der
unmittelbar umgesetzt. Dazu haben die Kernkraft
WENRAEmpfehlung in den Mitgliedsländern kann
werke Mühleberg, Beznau und Gösgen, entspre
dem Bericht «Activities in WENRA countries fol
chend einer Forderung des ENSI, die Herstellungsdo
lowing the recommendation regarding flaw indica
kumentation überprüft. Dabei wurden insbe
tions found in Belgian reactors»2 entnommen wer
sondere die Dokumentation zu den Wärmehand
den.
1 2
http://www.fanc.fgov.be/nl/page/dossier-pressure-vessel-doel-3-tihange-2/1488.aspx?LG=2 http://www.wenra.org/media/filer_public/2014/12/26/flaws_in_rpv_feedback_2014-12-19.pdf
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
2.3 Probleme mit Gel-Bildung in konditionierten Abfällen
2.4 Freisetzung aus einem Endlager Im Februar 2014 kam es im USamerikanischen
94
Anlässlich einer visuellen Inspektion von konditio
Tiefenlager WIPP (Waste Isolation Pilot Plant) zu
nierten Abfallgebinden mit zementierten Konzen
zwei Vorkommnissen, einem Brand (05.02.2014)
traten des Kernkraftwerks Doel (B) wurden anfangs
und einer Freisetzung von Americium und Pluto
2013 Befunde an einigen Fässern festgestellt. Ein
nium (14.02.2014). Das WIPP ist ein Endlager für
gelbliches Gel war aus den Fässern ausgetreten
radioaktive Abfälle in der Nähe von Carlsbad, New
und hat die Fassmäntel leicht kontaminiert. Eine
Mexico, das in einer rund 600 Meter mächtigen
Ursachenanalyse hat gezeigt, dass die AlkaliKiesel
Salzgesteinsschicht erstellt wurde und seit 1999 in
säureReaktion (AlkaliSilicaReaction ASR) wahr
Betrieb ist. Die Abfälle stammen aus militärischen
scheinlich für die GelBildung verantwortlich ist.
Anlagen der USA, nicht aus dem Betrieb von Kern
Weitere Untersuchungen sind im Gang. Die radio
kraftwerken, und werden in etwa 500 m Tiefe ein
chemische Analyse des Gels zeigt, dass es sich
gelagert. Trotz Warnung durch ein untertägiges
um ein Natriumsilikat handelt und dass es mit
Messsystem und automatischer Umschaltung der
Cäsium137 kontaminiert ist. Sowohl in den Kondi
Abluft auf ein gefiltertes System wurde ein gerin
tionierungsverfahren für die Konzentrate als auch
ger Anteil an den Filtersystemen vorbei in die Um
für die Harze wird Natriumhydroxid zugegeben,
welt freigesetzt und konnte innerhalb und ausser
um Borsäure zu neutralisieren, bevor Zement,
halb des WIPPAreals nachgewiesen werden.
Sand, Wasser und Konzentrat gemischt werden.
Die Untersuchungen der Vorkommnisse waren per
Ein vergleichbarer Fall aus schweizerischen Kernan
Ende 2014 noch nicht abgeschlossen. Seit den Vor
lagen ist dem ENSI bisher nicht bekannt. Im Sinne
kommnissen hat sich das ENSI mit den dazu ver
der Anforderungen der Richtlinie ENSIB05 «Anfor
fügbaren Zwischenberichten beschäftigt. Insbe
derungen an die Konditionierung radioaktiver Ab
sondere wurde dabei geklärt, ob die Erkenntnisse
fälle» erachtet es das ENSI jedoch als notwendig,
aus beiden Vorkommnissen Auswirkungen auf
die Übertragbarkeit dieses Vorkommnisses auf die
ähnliche geplante Anlagen in der Schweiz oder auf
Konditionierungsverfahren sowie auf entspre
die behördlichen Vorgaben und Richtlinien in der
chende Abfallgebinde aus vergangener Produktion
Schweiz haben. Der Abschlussbericht der USUn
in den schweizerischen Kernanlagen zu überprü
tersuchungskommission liegt gegenwärtig noch
fen. Das ENSI hat somit die Betreiber zu einer Stel
nicht vor, so dass auch das ENSI bisher noch keine
lungnahme zur Situation in ihrer Anlage mit allfäl
abschliessende Bewertung der Vorkommnisse vor
ligen Massnahmen aufgefordert.
nehmen konnte. Das ENSI wird über das Vor
Die Betreiber der schweizerischen Kernanlagen ha
kommnis ausführlicher berichten, sobald diese Be
ben die Übertragbarkeit des Vorkommnisses in ih
wertung möglich ist.
rer Anlage beurteilt. Die Abfallgebinde werden ge mäss Richtlinie ENSIG04 «Auslegung und Betrieb von Lagern für radioaktive Abfälle und abgebran nte Brennelemente» jährlich inspiziert. Bei diesen Inspektionen wurde noch nie ein Austritt von Gel beobachtet. Die Betreiber werden zum heutigen Zeitpunkt keine Sofortmassnahmen treffen und möchten den Bericht mit der definitiven Ursachen abklärung aus Doel abwarten. Das ENSI hat nach Vorliegen des angekündigten Berichts mit der defi nitiven Ursachenabklärung eine aufdatierte Stel lungnahme von den Betreibern gefordert.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
3. Internationale Zusammenarbeit Die internationale Zusammenarbeit des ENSI dient
Das ENSI setzt sich international dafür ein, dass
zur ständigen Verbesserung der nuklearen Sicher
die Erkenntnisse zu Themen der nuklearen
heit und Sicherung sowie zur Stärkung der nuklea
Sicherheit transparent kommuniziert werden.
ren Aufsicht in der Schweiz durch die aktive Mitwir
Das ENSI setzt sich dafür ein, dass international
kung am internationalen regulatorischen Informa
ein offener und konstruktiver Erfahrungsaus
tions und Erfahrungsaustausch. Um dieses Ziel zu
tausch stattfindet.
erreichen, hat das ENSI im Jahr 2014 eine Strategie zur internationalen Zusammenarbeit erarbeitet.1
3. Kompetenz
Die Strategie legt fest, welche Ziele das ENSI auf in
Die Mitarbeitenden des ENSI kennen den interna
ternationaler Ebene verfolgt, welche Positionen es
tionalen Stand von Wissenschaft und Technik in
in Gremien vertritt und welchen Schwerpunkten es
ihren Fachgebieten.
sich annimmt.
Das ENSI bringt seine Kompetenz in die interna
Das ENSI verfolgt auf internationaler Ebene vier
tionalen Gremien ein, um die internationalen Si
strategische Ziele:
cherheitsvorgaben mitzugestalten und sich für si cherheitsgerichtete Anforderungen einzusetzen.
1. Präsenz
Das ENSI fördert die Weiterentwicklung des
Das ENSI ist in den massgebenden internatio
Standes von Wissenschaft und Technik durch
nalen Gremien für den Informations und Er
Beiträge an die regulatorische Sicherheitsfor
fahrungsaustausch, die Weiterentwicklung des
schung und Mitarbeit in den wichtigen interna
Standes von Wissenschaft und Technik sowie
tionalen Fachgremien.
die Harmonisierung der Sicherheitsvorgaben
Das Regelwerk und die Aufsichtstätigkeit des
vertreten.
ENSI berücksichtigen die aktuellen internationa
Das ENSI übernimmt in diesen Gremien eine
len Sicherheitsvorgaben, sowie die Lehren aus
Vorreiterrolle für die ständige Verbesserung der
wichtigen Vorkommnissen und Inspektionsbe
nuklearen Aufsicht auf globaler Ebene und
funden in ausländischen Kernanlagen.
nimmt dadurch seine Verantwortung gemein sam mit den weiteren relevanten Akteuren auf Bundesebene wahr.
4. Unabhängigkeit Die Schweiz erfüllt die Anforderungen der IAEA an die effektive Unabhängigkeit der staatlichen
2. Transparenz
Aufsicht über die Kernanlagen und Materialien
Das ENSI informiert die Öffentlichkeit über
vollumfänglich.
seine internationalen Aktivitäten. Dabei berich
Das ENSI konsultiert international anerkannte
tet es über Ergebnisse internationaler Konfe
Experten, um Zweitmeinungen zu Aufsichtsent
renzen, Entwicklungen in den Bereichen Wis
scheiden einzuholen und diese fachlich noch
senschaft, Technik, internationale Standards
breiter abzustützen.
und Regelwerk sowie über Lehren aus Vor
Das ENSI überprüft systematisch, ob das schwei
kommnissen in ausländischen Kernanlagen.
zerische Regelwerk für die nukleare Sicherheit
Das ENSI veröffentlicht die periodischen Län
und Sicherung den aktuellen internationalen
derberichte der Schweiz zur Einhaltung inter
Vorgaben entspricht, und es lässt periodisch von
nationaler Übereinkommen sowie die Berichte
internationalen Experten überprüfen, ob es die
der internationalen Experten, die das ENSI oder
Anforderungen der IAEA erfüllt.
die Schweizer Kernanlagen hinsichtlich Erfül lung der Anforderungen der IAEA überprüfen.
1
Siehe dazu: http://www.ensi.ch/de/2014/09/17/ensi-gibt-sich-eine-strategie-fuer-internationale-zusammenarbeit/
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
95
Das ENSI setzt sich international dafür ein, dass
energieagentur IAEA weiter ausgeführt, auf die sich
die nuklearen Aufsichtsbehörden unabhängig
wiederum die Safety Reference Levels der Western
gebildet werden und unabhängig handeln kön
European Nuclear Regulators‘ Association WENRA
nen.
abstützen.
Das ENSI ermutigt die internationale Staatenge
Für die internationale Zusammenarbeit ist auch die
meinschaft, unabhängige internationale Über
regulatorische Sicherheitsforschung bedeutsam.
prüfungsmissionen der nationalen Aufsichtsbe
Die Forschungsprojekte dazu werden in Kapitel 1
hörden und Kernanlagen durchzuführen.
beschrieben. Vor allem die Forschungsprojekte der
Zusätzliches Fundament für die internationale Zu
Kernenergieagentur NEA der Organisation für
sammenarbeit des ENSI bilden, neben dem schwei
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
zerischen rechtlichen Rahmen, verschiedene inter
OECD, die durch Fachbeiträge zahlreicher For
nationale Übereinkommen. Zu diesen gehören:
schungsinstitutionen in den Mitgliedsstaaten un
– Übereinkommen über nukleare Sicherheit (Con
terstützt werden, sind hervorzuheben. Beispiele
vention on Nuclear Safety), – Übereinkommen über den physischen Schutz von
Institutionen aus 20 Staaten getragen wird (siehe
Kernmaterial (Convention on the Physical Protec
Kapitel 1.1.1), und die internationale Vorkommnis
tion of Nuclear Materials),
datenbank (International Reporting System IRS,
– Gemeinsames Übereinkommen über die Sicher
96
hierfür sind das Halden Reactor Project, das von
siehe Kapitel 2), welche von der IAEA und der NEA
heit der Behandlung abgebrannter Brennelemente
gemeinsam geführt wird.
und über die Sicherheit der Behandlung radioak
Auch in diesem Berichtsjahr stand die internatio
tiver Abfälle (Joint Convention on the Safety of
nale Zusammenarbeit im Zeichen der Lehren aus
Spent Fuel Management and on the Safety of Ra
dem nuklearen Unfall in den Blöcken 1 bis 4 des
dioactive Waste Management),
Kernkraftwerks Fukushima Daiichi, der sich infolge
– Übereinkommen über die frühzeitige Benach
des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März 2011
richtigung bei nuklearen Unfällen (Convention
in Japan ereignete. In der Europäischen Union EU
on Early Notification of a Nuclear Accident) und
wurde die überarbeitete Richtlinie zur nuklearen Si
– Übereinkommen über Hilfeleistung bei nuklearen
cherheit verabschiedet und am 14. August 2014 in
Unfällen oder strahlungsbedingten Notfällen
Kraft gesetzt. Die Richtlinie verfolgt das Ziel, die
(Convention on Assistance in the Case of a Nuc
nukleare Sicherheit aufrechtzuerhalten und konti
lear Accident or Radiological Emergency).
nuierlich zu verbessern. Ebenfalls hat die WENRA
Die Grundsätze dieser Übereinkommen werden in
die Überarbeitung der Safety Reference Levels für
den sog. Safety Standards der Internationalen Atom
bestehende Reaktoren im Lichte der Erkenntnisse
Abbildung 1: Die 6. Reguläre Über prüfungskonferenz der CNS hat entschieden, einen Schweizer Vor schlag zur Änderung der Konvention an eine Diplomatische Konfe renz weiterzureichen. Quelle: IAEA.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
aus dem Unfall in Fukushima abgeschlossen und im
schädlichen Auswirkungen der Radioaktivität zu
September veröffentlicht.2 Im Rahmen der 6.
schützen. Die Schweiz hat das Übereinkommen im
regulären Überprüfungskonferenz des Überein
Oktober 1995 unterzeichnet und im September
kommens über Nukleare Sicherheit (CNS) sind die
1996 ratifiziert. Die Vertragsparteien haben sich
von der Arbeitsgruppe zur Effizienz und Transparenz
verpflichtet, die Grundsätze des Übereinkommens
erarbeiteten Vorschläge zur Stärkung der CNS ver
anzuwenden, und erstellen hierzu alle drei Jahre ei
abschiedet worden (Abbildung 1). Zudem hat die
nen Länderbericht. Die Berichte werden im Rahmen
Konferenz entschieden, eine Diplomatische Konfe
einer Konferenz bei der IAEA in Wien überprüft.
renz einzuberufen, um einen Schweizer Vorschlag
Die sechste reguläre Überprüfungskonferenz der
zur Änderung der Konvention vertiefter zu diskutie
CNS fand vom 24. März bis 4. April 2014 in Wien
ren. Diese führte schliesslich im Februar 2015 zu ei
statt. Die Schweiz erhielt dabei gute Noten. Unter
ner gemeinsamen Erklärung aller Vertragsparteien.
anderem wurde das Verfahren gelobt, wie die Erd
Die internationale Zusammenarbeit ist ein Stütz
bebengefährdung für die Standorte der Kernkraft
pfeiler der unabhängigen Aufsichtstätigkeit des
werke in der Schweiz ermittelt wurde. Die Schweiz
ENSI. Bei der IAEA und der NEA wirkt das ENSI in
hat im PEGASOS Refinement Project ein Verfahren
rund 50 Komitees und Arbeitsgruppen mit. Zählt
gemäss dem sogenannten SSHAC Level 4 ange
man die internationalen Behördenorganisationen,
wendet, die höchste und damit anspruchsvollste
die bilateralen Kommissionen mit den Nachbarlän
Stufe eines international anerkannten Vorgehens.
dern, die Mitgliedschaft in internationalen Fach
Als empfehlenswerte Praxis bezeichneten die inter
verbänden und die EUInstitutionen hinzu, in de
nationalen Experten das seit vielen Jahren prakti
nen das ENSI Beobachterstatus hat, resultieren
zierte laufende Nachrüsten der Kernkraftwerke
über 70 Gremien, in denen Mitarbeitende des ENSI
und darüber hinaus folgende Punkte:
permanent Einsatz haben (siehe Anhang B). Für
– die vertiefte Auseinandersetzung mit der Sicher
mehrere dieser Gremien organisiert das ENSI perio
heitskultur;
disch Veranstaltungen in der Schweiz. Zum inter
– der jährlich aktualisierte Aktionsplan Fukushima;
nationalen Engagement hinzu kommen die Teil
– das Externe Lager in Reitnau.
nahme von ENSIExperten an internationalen
Die Überprüfungskonferenz hat auch zukünftige
Symposien sowie Besuche ausländischer Delegati
Herausforderungen für die Schweiz identifiziert,
onen beim ENSI.
vor allem in Bezug auf die Restlaufzeit und Stillle
Die Zusammenarbeit mit internationalen Organi
gung von Kernkraftwerken:
sationen stützt sich auf Art. 87 und Art. 104 des
– Die Fertigstellung von ENSIRichtlinie G17 (kurz
Kernenergiegesetzes (KEG). Sowohl die bilaterale
nach der Überprüfungskonferenz fertiggestellt
als auch die multilaterale Zusammenarbeit sind durch Staatsverträge (SR 0.732) geregelt. Im Folgenden werden die für die Aufsichtstätigkeit wichtigsten internationalen Gremien und Aktivitä ten des ENSI im Berichtsjahr zusammengefasst.
und veröffentlicht, siehe www.ensi.ch); – Nachrüstungen und Restlaufzeit des Kernkraft werks Mühleberg KKM bis 2019; – Personalsituation, Kompetenz und Motivation der Mitarbeitenden für die Restlaufzeit des KKM; – Die anschliessende Stilllegung des KKM.
3.1 Internationale Übereinkommen
Die 6. reguläre Überprüfungskonferenz hat sich auch mit den Resultaten der Working Group on Effectiveness and Transparency befasst. Diese war
3.1.1 Übereinkommen über nukleare Sicherheit
ein Ergebnis der ausserordentlichen Konferenz vom August 2012. Die Arbeitsgruppe sollte Vor schläge erarbeiten, wie die Prinzipien, der Überprü
Das internationale Übereinkommen über nukleare
fungsprozess und die Erstellung der Länderberichte
Sicherheit (Convention on Nuclear Safety CNS) hat
des Übereinkommens gestärkt werden können.
das Ziel, weltweit einen hohen Stand der nuklearen
Die Gruppe hatte, unter massgeblicher Beteiligung
Sicherheit zu erreichen und aufrecht zu erhalten. Es
des ENSI, im Zuge mehrerer Sitzungen während
sollen wirksame Vorkehrungen in Kernkraftwerken
des Jahres 2013 einen ausführlichen Bericht er
gegen mögliche strahlungsbedingte Gefahren ge
stellt, in dem 68 Verbesserungen für die CNS und
schaffen werden, um Menschen und Umwelt vor
dessen Überprüfungsprozess vorgeschlagen wur
Siehe dazu: http://www.wenra.org/media/filer_public/2014/09/19/wenra_safety_reference_level_for_existing_reactors_ september_2014.pdf
2
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
97
Abbildung 2: ENSIDirektor Hans Wanner an der 6. Überprüfungskonfe renz der CNS in Wien. Quelle: ENSI.
98
den. Diese wurden an der sechsten Überprüfungs
onalen Organisationen in Wien gemeinsam gelei
konferenz vertieft diskutiert und verabschiedet.
tet wurde. Basierend auf deren Vorarbeiten wurde
Zusätzlich wurde der Schweizer Vorschlag zur Er
bei der Diplomatischen Konferenz im Februar 2015
weiterung von Artikel 18 der Konvention intensiv
keine Änderung der Konvention, sondern eine ge
diskutiert (Abbildung 2). Der Vorschlag forderte
meinsame Erklärung aller Vertragsstaaten be
die folgende Ergänzung des Vertrages:
schlossen, deren Einhaltung bei zukünftigen Über
Nuclear power plants shall be designed and con
prüfungskonferenzen kontrolliert werden wird.
structed with the objectives of preventing acci dents and, should an accident occur, mitigating its effects and avoiding releases of radionuclides causing longterm offsite contamination. In order to identify and implement appropriate safety im provements, these objectives shall also be applied
3.1.2 Gemeinsames Übereinkommen über die Sicherheit der Behandlung abgebrannter Brennelemente und über die Sicherheit der Behandlung radioaktiver Abfälle
at existing plants. Damit soll das fundamentale Auslegungsprinzip
Ziel
der Reaktoren der dritten Generation verbindlich
(«Joint Convention») ist es, in den Vertragsstaaten
festgelegt und eine Nachrüstpflicht für beste
ein hohes Mass an nuklearer Sicherheit bei der Be
hende Kernkraftwerke gefordert werden.
handlung und Lagerung abgebrannter Brennele
Nach einer Abstimmung ist eine Mehrheit der an
mente und radioaktiver Abfälle zu erreichen und
wesenden Vertragsparteien der CNS der Schweiz
zu erhalten. Die Schweiz hat die Joint Convention
dieses
internationalen
Übereinkommens
gefolgt und hat den Willen bekundet, die Konven
1997 unterzeichnet und 1999 ratifiziert. Wie bei
tion zu ändern. Eine Änderung der Konvention ist
der CNS sind die Vertragsparteien verpflichtet, die
unmittelbar nur durch einstimmigen Beschluss al
Grundsätze des Übereinkommens anzuwenden,
ler Vertragsparteien möglich. Die Mehrheit reichte
und erstellen hierzu alle drei Jahre einen Länderbe
aber, um eine sogenannte Diplomatische Konfe
richt. Vom 11. bis 22. Mai 2015 wird in Wien die 5.
renz zum Schweizer Vorschlag herbeizuführen. Im
Überprüfungskonferenz stattfinden, an der das
Hinblick darauf wurde eine informelle Arbeits
ENSI die Schweiz vertreten wird. Der Schweizer
gruppe ins Leben gerufen, die vom argentinischen
Länderbericht wurde fristgerecht im Oktober 2014
Botschafter bei den Vereinten Nationen in Wien
bei der IAEA eingereicht.
und vom Schweizer Botschafter bei den internati
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Im Mai 2014 hat zusätzlich eine ausserordentliche
RSC der OSPAR, das sich mit der Einleitung von
Überprüfungskonferenz stattgefunden. Ihr Ziel war
Radioaktivität in die Nordsee und den Nordostat
es, die Richtlinien zum Überprüfungsprozess und
lantik befasst. Das Ziel der OSPAR im Bereich radio
zur Erstellung der Länderberichte zu verbessern. Da
aktive Substanzen ist es, die künstlich eingetragene
bei wurden die folgenden Anpassungen vorgenom
Radioaktivität bis zum Jahr 2020 so weit wie mög
men, die von der Schweiz aktiv unterstützt wurden:
lich zu reduzieren. Im Jahre 2014 fanden zu diesem
Zum Überprüfungsprozess (INFCIRC 603):
Abkommen keine spezifischen Aktivitäten statt.
– Mehr Transparenz für die Vertragsparteien in Be zug auf die Bewertungen aller Länder im Zuge der Arbeit der Country Groups (ohne diese öffentlich
3.2 Multilaterale Zusammenarbeit
zu machen) – Präzisierung der Bewertungen «gute Praxis»
(Good Practices), «Verbesserungsvorschläge»
3.2.1 Internationale Atomenergieagentur IAEA
(Suggestions) und «Herausforderungen» (Chal lenges);
Die IAEA mit Hauptsitz in Wien unterstützt die
– Organisatorische Neuerungen zur besseren Nut
sichere und friedliche Nutzung der Kerntechnik. Sie
zung der bei den Überprüfungskonferenzen ver
wurde 1957 als «Atoms for Peace»Organisation
fügbaren Zeit;
der Vereinten Nationen gegründet und hat heute
– Technische Fragen zur Aufschaltung der Länder
162 Mitgliedsstaaten. Sie richtet ihre Arbeit auf die
berichte sowie von Fragen/Antworten auf der
nukleare Sicherheit sowie die Sicherung und Über
IAEAWebsite.
wachung spaltbarer Kernmaterialien aus. Weiter
Zu den Länderberichten (INFCIRC 604):
fördert die IAEA die Forschung und Technik für die
– Die Beschreibung von internationalen Überprü
Anwendung ionisierender Strahlung in der Medi
fungsmissionen und deren Ergebnissen; – Bessere Berücksichtigung der Safety Standards der IAEA;
zin, Nahrungsmittelsicherheit, Landwirtschaft und Umweltüberwachung. Das höchste Gremium der IAEA ist die Generalkonferenz der Mitgliedsstaaten,
– Behandlung der bei der letzten Überprüfungs
die normalerweise einmal jährlich tagt. Das ENSI ist
konferenz beim jeweiligen Land identifizierten
in zahlreichen Kommissionen und Arbeitsgruppen
Challenges und Suggestions;
der IAEA vertreten (siehe Anhang B).
– Beschreibung von Massnahmen zur Sicherstel
Seit 2014 ist die Schweiz wiederum Vollmitglied im
lung der Unabhängigkeit der Aufsichtsbehörden.
Gouverneursrat der IAEA. Der Direktor des Bundes amtes für Energie, Walter Steinmann, wurde vom
3.1.3 OSPAR-Übereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks
Bundesrat als Gouverneur eingesetzt. Das ENSI nimmt an den Sitzung des Gouverneursrates aktiv teil. Der Gouverneursrat ist der Lenkungsausschuss der IAEA und tagt mehrmals jährlich. Ihm gehören
Das nach den beiden VorläuferVerträgen – der
35 Mitgliedsländer an, die in einem Turnus von der
OSLOKonvention (OSCOM) von 1972 und der Pa
IAEAGeneralkonferenz gewählt werden. Der Gou
risKonvention (PARCOM) von 1974 – benannte
verneursrat fasst operative Entscheide der IAEA
OSPARÜbereinkommen wurde 1992 in Paris abge
und bereitet die Entscheide der IAEAGeneralkon
schlossen und trat am 25. März 1998 nach der Rati
ferenz vor bzw. nach.
fikation durch alle Mitgliedsländer in Kraft. Die Ver tragsparteien Schweiz, Belgien, Deutschland, Dä
3.2.1.1 IAEA Safety Standards
nemark, Finnland, Frankreich, Grossbritannien,
Das Sicherheitsniveau von Kernanlagen soll welt
Irland, Island, Luxemburg, Norwegen, Niederlande,
weit einen vergleichbar hohen Stand haben. Das
Portugal, Spanien, Schweden sowie die Europä
international geforderte Niveau wird von der IAEA
ische Union verpflichten sich, die Meeresver
erarbeitet und in den Safety Standards definiert
schmutzung als Folge menschlicher Aktivitäten zu
(wwwns.iaea.org/standards). Sie reflektieren den
bekämpfen. Beispielsweise verbietet das Überein
Stand von Wissenschaft und Technik und werden
kommen die Abfallversenkung sowie die Verbren
aktualisiert, wenn sich neue Erkenntnisse aus
nung von Abfällen auf See. Das ENSI vertritt die
Betriebserfahrung oder Forschung ergeben. Die
Schweiz im Komitee über radioaktive Substanzen
Safety Standards umfassen alle Themenbereiche
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
99
der Reaktorsicherheit, des Strahlenschutzes, des
SSG26: Advisory Material for the IAEA Regu
Transports nuklearer Güter und der Entsorgung ra
lations for the Safe Transport of Radioactive
dioaktiver Abfälle. Sie gliedern sich in drei hierar
Material (2012 Edition)
chische Stufen:
GSR Part 6: Decommissioning of Facilities General
− In den 2006 publizierten Fundamental Safety
SSG27: Criticality Safety in the Handling of
nukleare Sicherheit als Voraussetzung für das
Fissile Material
übergeordnete Ziel «Schutz von Menschen und
SSG28: Commissioning for Nuclear Power Plants
Umwelt vor schädlichen Wirkungen ionisieren
SSG29: Near Surface Disposal Facilities for
der Strahlung» ausgeführt.
Radioactive Waste Specific Safety Guide
− Die Safety Requirements konkretisieren diese
SSG30: Safety Classification of Structures,
Grundprinzipien und legen themenspezifische
Systems and Components in Nuclear Power
Anforderungen zur Gewährleistung der Sicher
Plants
heit fest. Diese Anforderungen sind als «SollBe
SSG31: Monitoring and Surveillance of Radio
stimmungen» formuliert.
active Waste Disposal Facilities
− Die Safety Guides führen ihrerseits die Safety
100
Safety Requirements Part 6
Principles werden 10 Grundprinzipien für die
TSG1.6: Schedules of Provisions of the IAEA
Requirements weiter aus und schlagen Mass
Regulations for the Safe Transport of Radio
nahmen und Verfahren zur Einhaltung der Sa
active Material (2009 Edition)
fety Requirements vor. Die Empfehlungen in den
NSR5: Safety of Nuclear Fuel Cycle Facilities
Safety Guides sind als «SolltenBestimmungen»
In Folge des nuklearen Unfalls im japanischen Fuku
formuliert und zeigen Wege auf, wie die Umset
shima einigten sich die Mitgliedsstaaten an der
zung der Safety Requirements erfolgen kann.
Generalkonferenz vom September 2011 auf einen
Sie sind nicht bindend. Eine Nichtanwendung
IAEA Action Plan on Nuclear Safety. Mit diesem
der Massnahmen sollte aber begründet oder es
Aktionsplan bekennen sie sich zu – freiwilligen –
sollte eine gleichwertige andere Massnahme er
Massnahmen, um die nukleare Sicherheit weltweit
griffen werden.
zu verbessern. Die Schweiz hat die Verabschiedung
Die Safety Principles und Requirements werden vom
dieses Aktionsplanes begrüsst und arbeitet derzeit
Board of Governors, einem Ausschuss von 35 Mit
aktiv an der Umsetzung der einzelnen Massnah
gliedsstaaten der IAEA, verabschiedet, die Safety Gui
men.
des vom Generaldirektor der IAEA. Die Commission entwicklung der Safety Standards. Der CSS sind vier
3.2.1.2 Integrated Regulatory Review Service (IRRS)
Fachkomitees zugeordnet, bestehend aus Experten
Auf Anfrage eines Landes überprüft die IAEA mit ei
der Mitgliedsstaaten, die mit Unterstützung des IAEA
nem internationalen Expertenteam, ob dessen Nuk
Sekretariats die Safety Requirements und Guides
learaufsicht ihren Vorgaben entspricht. Die Schweiz
erarbeiten: Nuclear Safety Standards Committee
hat diese internationale Überprüfung in Art. 2 Abs.
(NUSSC, Reaktorsicherheit), Radiation Safety Stan
3 der ENSIVerordnung gesetzlich verankert: «Es
dards Committee (RASSC, Strahlenschutz), Waste Sa
[Das ENSI] lässt sich periodisch im Hinblick auf die
fety Standards Committee (WASSC, Umgang mit ra
Erfüllung der Anforderungen der IAEA durch ex
dioaktiven Abfällen) und Transport Safety Standards
terne Expertinnen und Experten überprüfen.»
Committee (TRANSSC, Transporte nuklearer Güter).
Der IRRS dient der Stärkung der behördlichen Auf
Das ENSI ist in allen vier Fachkomitees vertreten.
sicht und staatlichen Infrastruktur für die nukleare
Die erarbeiteten Safety Standards werden vor ihrer
Sicherheit. Aufgrund von schriftlichen Unterlagen,
Veröffentlichung einer Vernehmlassung in den Mit
Beobachtungen und Gesprächen mit den Behör
gliedsländern unterzogen. Hier hat das ENSI noch
den verfasst das Expertenteam – zumeist hochran
mals die Möglichkeit, Änderungswünsche einzubrin
gige Vertreter der Aufsichtsbehörden von IAEA
gen. Folgende Safety Standards wurden bei der IAEA
Mitgliedsländern – einen Bericht, in dem es auf
im Berichtsjahr verabschiedet:
Verbesserungsmöglichkeiten sowie auch auf gute
on Safety Standards (CSS) leitet die ständige Weiter
GSG5: Justification of Practices, Including
Praxis hinweist. Etwa drei Jahre nach einer IRRS
Nonmedical Human Imaging
Mission wird im Rahmen einer Folgemission über
GSG Part 3: Radiation Protection and Safety of
prüft, inwieweit das geprüfte Land die Empfehlun
Radiation Sources: International Basic Safety Stan
gen des Expertenteams umgesetzt hat.
dards
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Die Schweiz liess sich als erste westliche Aufsichts
korea teilgenommen, wobei letztere vom Stellver
behörde bereits 1998 überprüfen (damals Interna
tretenden ENSIDirektor Georg Schwarz geleitet
tional Regulatory Review Team IRRT genannt). Die
wurde (Abbildung 3). Die Erfahrungen zeigen, dass
Empfehlungen aus dieser Überprüfung und der
durch Teilnahme an solchen internationalen Exper
Folgemission von 2003 trugen massgeblich dazu
tenüberprüfungen auch wertvolle Erkenntnisse für
bei, dass das ENSI eine unabhängige öffentlich
die Aufsicht in der Schweiz gewonnen werden.
rechtliche Anstalt des Bundes geworden ist und
Den Anstoss für die Einführung von Werksinspek
nach einem integrierten Aufsichtskonzept arbeitet.
toren gab beispielsweise die Teilnahme an einer
Erneut erfolgte eine Überprüfung der Schweiz im
IRRSMission nach Grossbritannien.
November 2011, an der 24 Experten aus 14 Nationen beteiligt waren. Die IAEA hat den Schluss
3.2.1.3 IAEA-Datenbanken
bericht der Überprüfungsmission des Integrated
Im Bereich Kernenergie betreibt die IAEA über 20
Regulatory Review Service IRRS im Mai 2012 ab
Datenbanken zu den Themen Kernkraftwerke,
geschlossen. Darin sind 19 Hervorhebungen von
Brennstoffkreislauf, Behandlung von radioaktiven
guter Praxis, 12 Empfehlungen und 18 Anregun
Abfällen etc. Die meisten davon sind öffentlich. An
gen enthalten (siehe auch www.ensi.ch ▶Dossiers
zwei für die Schweiz wichtigen Datenbanken ar
▶IRRSMission 2011). Das ENSI entwickelte im
beitet das ENSI mit. Diese sind das Power Reactor
Jahre 2012 einen Massnahmenplan für die Umset
Information System (PRIS) und das International
zung der Empfehlungen. Die Umsetzung der
Nuclear Information System (INIS).
Massnahmen ist auf gutem Weg. Bis Ende 2014
PRIS gibt es schon seit mehr als 40 Jahren und ist
sind fast alle an das ENSI gerichtete Empfehlungen
als Informationsquelle für die Kernkraftwerke ein
realisiert worden. Der detaillierte Umsetzungsplan
zigartig. Die Grunddaten über die Kernkraftwerke
der IRRSEmpfehlungen ist auf der Website des
der Welt werden beispielsweise von folgenden Or
ENSI ersichtlich: (www.ensi.ch ▶Suchbegriff: IRRS
ganisationen genutzt: IAEA, OECD, Europäische
Massnahmenplan). Derzeit bereitet sich das ENSI
Kommission, World Energy Council, International
auf die im April 2015 stattfindende IRRSFollow
Centre for Theoretical Physics ICTP, Europäischer
Up Mission in der Schweiz vor.
Verband für Strom und Wärmeerzeugung, World
Das ENSI beteiligt sich selbst aktiv am IRRSPro
Nuclear Association und die World Association of
gramm der IAEA und stellte bisher Experten für 22
Nuclear Operators. Aus den Datensätzen in PRIS
Überprüfungsmissionen in andere Staaten zur Ver
erstellt die IAEA jährlich die Publikationen Nuclear
fügung. Drei dieser Missionen wurden vom ENSI
Power Reactors in the World, Country Nuclear Po
geleitet. Im Berichtsjahr hat das ENSI an den Mis
wer Profiles und Operating Experience with Nuc
sionen in Frankreich, den Niederlanden und in Süd
lear Power Stations in Member States. Die wich
101
Abbildung 3: Das Team der IRRS FollowUp Mission in Südkorea. Quelle: ENSI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
tigsten Daten sind im Internet unter www.iaea.org/
haben eine Reihe von permanenten Arbeitsgruppen
pris abrufbar.
und speziellen Gruppen, die ad hoc zur Bearbeitung
Die Datenbank für Kernenergieliteratur (Interna
aktueller Themen eingesetzt werden. Im Bereich
tional Nuclear Information System INIS) wurde
Strahlenschutz ist das Committee on Radiation Pro
1970 gestartet, indem bereits existierende Litera
tection and Public Health (CRPPH) aktiv und im Be
tursammlungen (Nuclear Science Abstracts) einzel
reich Entsorgung das Radioactive Waste Manage
ner Staaten, vor allem der USA, der ehemaligen
ment Committee (RWMC). Zur Unterstützung der
Sowjetunion und Grossbritanniens zusammenge
Aktivitäten dienen wissenschaftliche Datenbanken.
führt wurden. Seither wurde die Datenbank konti
Geleitet und überwacht wird die ganze Organisa
nuierlich vergrössert und ihre Funktionen wurden
tion vom Steering Committee for Nuclear Energy.
verbessert, z.B. durch Schlagwörter, MikrofilmVer sion, dann elektronische Verfügbarkeit zunächst
3.2.2.1 Steering Committee for Nuclear Energy
über CDVersand ab 1992, später über Internet.
Zusammen mit dem Bundesamt für Energie vertritt
Seit April 2009 ist INIS nicht nur für die Mitglieds
das ENSI die Schweiz im Steering Committee. Die
länder, sondern frei im Internet unter http://www.
ses überwacht die Arbeit der Kommissionen, er
iaea.org/inis/ zugänglich. Derzeit enthält die Da
stellt die Strategie und genehmigt die Zweijahres
tenbank über 3,5 Mio. Einträge.
Arbeitspläne sowie das Budget der NEA. Im Jahre 2014 wurde unter anderem über Möglichkeiten
102
3.2.2 Kernenergieagentur NEA der OECD
zur engeren Zusammenarbeit mit NichtMitglieds
Die Kernenergieagentur (Nuclear Energy Agency
staaten diskutiert. Insbesondere mit China strebt
NEA) der Organisation für wirtschaftliche Zusam
die NEA eine verstärkte Kooperation an und hat
menarbeit und Entwicklung (OECD) fördert die si
deshalb eine Absichtserklärung auf dem Gebiet der
chere und friedliche Nutzung der Kernenergie. Mit
Kernenergiesicherheit und Strahlenschutz mit der
dem Beitritt von Russland im Jahre 2013 sind nun
Chinesischen Aufsichtsbehörde NNSA abgeschlos
31 der 34 OECDStaaten Mitglied der NEA. Zusam
sen. Diese zielt darauf ab, Erfahrungen über Lizen
men verfügen sie über rund 90% der weltweiten
zierung, wirksame Regulierung und Aufsicht der
nuklearen Stromerzeugungskapazität. Die NEA mit
Kernanlagen auszutauschen. Die Vereinbarung be
Sitz bei Paris unterstützt ihre Mitgliedsländer bei
trifft auch die Zusammenarbeit bei der nuklearen
der Weiterentwicklung der technischen, wissen
Sicherheitsforschung, die Entwicklung des interna
schaftlichen und rechtlichen Grundlagen. Sie för
tionalen Regelwerks und die Durchführung von
dert das gemeinsame Verständnis für Schlüssel
Analysen, die wesentlich für die sichere und um
fragen der nuklearen Sicherheit und erarbeitet
weltfreundliche Nutzung der Kernenergie sind.
Stellungnahmen, die den Mitgliedsstaaten als Ent
Neben unten aufgeführten Arbeiten der Kommis
scheidungsbasis dienen können. Die Kernkompe
sionen wurde auch die Sicherstellung der weltwei
tenzen der NEA sind die Reaktorsicherheit, Aufsicht
ten Versorgung der Medizin mit Radioisotopen
über Kernanlagen, Entsorgung radioaktiver Ab
diskutiert, weil ein Teil der Reaktoren, in denen ins
fälle, Strahlenschutz, wirtschaftliche und techni
besondere das Isotop Molybdän99 erzeugt wird,
sche Analysen des Brennstoffkreislaufs, Kernener
in den kommenden Jahren abgeschaltet werden
gierecht und haftpflicht, ökonomische und gesell
soll.
schaftliche Fragen sowie die Information der von Forschungsvorhaben auf diesen Gebieten. Die
3.2.2.2 Committee on Nuclear Regulatory Activities (CNRA)
Öffentlichkeit. Die NEA unterstützt eine Vielzahl meisten der NEABerichte sind frei auf dem Internet
Das CNRA ist ein Forum für Vertreter der nuklearen
erhältlich unter http://www.oecdnea.org/pub. Im
Aufsichtsbehörden. Es tagt zweimal pro Jahr und
Berichtsjahr ist der USAmerikaner William Mag
diskutiert Fragen, welche für die Sicherheit von
wood neuer Vorsitzender der NEA geworden.
Kernanlagen relevant und aktuell sind. Aus dieser
Im Bereich der nuklearen Sicherheit arbeiten zwei
Arbeit leitet das Komitee Themen ab, die in Ar
Kommissionen. Das Committee on Nuclear Regu
beitsgruppen vertiefter untersucht werden. Das
latory Activities (CNRA) beschäftigt sich schwer
CNRA hat vier ständige Arbeitsgruppen:
punktmässig mit Fragen der nuklearen Aufsicht,
− Working Group on Operating Experience
das Committee on the Safety of Nuclear Installa tions (CSNI) mit Forschungsthemen im Bereich der
(WGOE); − Working Group on Inspection Practices (WGIP);
Sicherheit von Kernanlagen. Beide Kommissionen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
− Working Group on Public Communication of Nuclear Regulatory Organisations (WGPC); − Working Group on the Regulation of New Reac tors (WGRNR).
mit Beteiligung von Inspektoren aus anderen Län dern) durchgeführt. Die Inspektion fand im KKW Si zewell B (UK) statt. Als Beobachter nahmen Teilneh mer aus den USA, Schweden und Spanien teil.
Das ENSI ist in allen Gruppen ausser der WGRNR
Die Kommunikation mit der Öffentlichkeit ist eine
vertreten. An den CNRATagungen erstatten die
wichtige Aufgabe der Aufsichtsbehörden. Die
Arbeitsgruppen jeweils Bericht. Die CNRA koordi
WGPC befasst sich mit den Themen Transparenz
niert – wie die anderen Kommissionen – die Tätig
von Aufsichtsbehörden, Information der lokalen Be
keiten der Arbeitsgruppen und genehmigt die Pu
völkerung um Kernanlagen, Wahrnehmung der Be
blikation von Berichten.
hörde in der Öffentlichkeit sowie Krisenkommunika
Im Berichtsjahr hat die Arbeitsgruppe «Senior Level
tion. Der Bericht zur Kommunikationsstrategie von
Task Group on Defense in Depth» den Entwurf zu
Aufsichtsbehörden liegt im Entwurf vor und soll im
einem Bericht erstellt, der sich mit den speziellen
Sommer 2015 vom CNRA verabschiedet werden.
Herausforderungen des Konzepts der gestaffelten extreme Naturereignisse oder andere Mechanis
3.2.2.3 Committee on the Safety of Nuclear Installations (CSNI)
Sicherheitsvorsorge beschäftigt, wie beispielsweise men für das Versagen mehrerer Sicherheitsebenen.
Das CSNI beschäftigt sich mit sicherheitstechni
Das fertige Dokument soll beim JuniTreffen 2015
schen Aspekten der Auslegung, des Baus, des Be
der CNRA zur Verabschiedung vorgelegt werden.
triebs und der Stilllegung von Kernanlagen. Ziel ist
Die WGOE hat das Ziel, die nukleare Sicherheit
es, die Mitgliedsstaaten darin zu unterstützen, die
durch den Austausch betrieblicher Erfahrungen
nötigen technischen und wissenschaftlichen Kom
insbesondere im Zusammenhang mit Vorkommnis
petenzen für die Beurteilung der Sicherheit von
sen in Kernanlagen zu verbessern. Dazu betreibt
Kernanlagen zu erhalten und auszubauen. Das
die NEA zusammen mit der IAEA eine Vorkommnis
CSNI verfolgt den Stand von Wissenschaft und
Datenbank, das International Reporting System for
Technik und erstellt darüber Berichte. Es fördert die
Operating Experience (IRS). Für das ENSI ist die
Koordination von Forschungs und Entwicklungs
WGOE eine wichtige Quelle für Informationen zu
projekten in den Mitgliedsstaaten und veranlasst
Vorkommnissen und daraus abgeleiteten Lehren. In
eigene Programme in Bereichen mit gemeinsamen
der Folge von Fukushima wurden die Vor und
Interessen. Das CSNI tagt zweimal jährlich, disku
Nachteile der Auslegung früher gebauter Kern
tiert dabei aktuelle Themen der nuklearen Sicher
kraftwerke gegenüber neuartigen Kernkraftwerk
heit und der Forschung, bespricht laufende und
Designs erörtert. Die WGOE möchte die Thematik
beschliesst neue Projekte. Das umfangreiche Ar
von gefälschten oder zumindest verdächtigen Kom
beitsprogramm bestreiten folgende permanente
ponenten (nonconforming, counterfeit, fraudulent
Arbeitsgruppen:
and suspect items NCFSI) in Zukunft vertieft behan
− Working Group on Integrity and Ageing of
deln weil in den vergangenen Jahren in einigen Mit gliedsländern solche Fälle aufgedeckt wurden. Dazu sollen in einer ersten Phase Meldekriterien
Components and Structures (WGIAGE); − Working Group on Analysis and Management of Accidents (WGAMA);
und Prozesse des Informationsaustauschs zwischen
− Working Group on Risk Assessment (WGRISK);
den Behörden definiert werden.
− Working Group on Human and Organisational
Die WGIP befasst sich mit Inspektionstätigkeiten in
Factors (WGHOF);
den Mitgliedsstaaten. Sie bewertet die Wirksamkeit
− Working Group on Fuel Safety (WGFS);
von Inspektionen und analysiert Inspektionsmetho
− Working Group on Fuel Cycle Safety (WGFCS).
den und techniken im Zusammenhang mit aktuel
Das ENSI ist im Komitee selbst und in allen erwähn
len und zukünftigen Herausforderungen bei der
ten Arbeitsgruppen ausser der WGFCS vertreten.
Aufsicht über die Kernanlagen. Neben den halb
Im Berichtsjahr wurde zudem entschieden, die im
jährlichen Treffen führt sie alle zwei Jahre einen
Vorjahr gebildete temporäre Themengruppe zu ex
Workshop zu ausgewählten Themen mit einem er
ternen natürlichen Ereignissen schrittweise zu einer
weiterten Teilnehmerkreis durch. Der zwölfte WGIP
dauerhaft etablierten Arbeitsgruppe mit breitem
Workshop im Jahre 2014 hatte das Ziel, Empfehlun
Themenspektrum umzugestalten. Längerfristig sol
gen zu Inspektionspraktiken zu erarbeiten. Im Jahr
len nicht nur natürliche, sondern auch vom Men
2014 wurde zudem eine Inspektion im Rahmen des
schen verursachte externe Ereignisse zu ihrem Auf
NPP Observed Inspection Programme (Inspektionen
gabenfeld gehören.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
103
Daneben gibt es mehrere themenspezifische Grup
cherheit weiter verbessern. Zudem fördert die Ar
pen und Forschungsprojekte (Details siehe die In
beitsgruppe die Entwicklung und Anwendung von
ternetseite des CSNI: www.oecdnea.org/nsd/csni).
Methoden zur Analyse und Bewertung der sicher
Die WGIAGE befasst sich mit der Integrität und Al
heitsrelevanten Aspekte im Bereich Mensch und
terung mechanischer Komponenten und Beton
Organisation. Im Berichtsjahr wurde ein Workshop
strukturen sowie der Erdbebensicherheit von Kern
zum Thema «Verhalten von Operateuren in Ext
anlagen und umfasst drei Untergruppen zu diesen
remsituationen» vom ENSI organisiert.
Themen. Im Berichtsjahr wurden Berichte zu fol
Die WGFS befasst sich mit der Sicherheit von Kern
genden Themen fertiggestellt und vom CSNI ver
brennstoffen. Ein wichtiges Thema sind die Sicher
abschiedet:
heitskriterien für das Verhalten von Brennstoffen
Zerstörungsfreie Untersuchung von Betonstruk
unter Störfallbedingungen. Dazu zählen Kühlmit
turen (NonDestructive Evaluation of Thick
telverlustStörfälle (Loss of Cooling Accidents
Walled Concrete Structures);
LOCA) und Reaktivitätsstörfälle (Reactivity Initiated
Methode zur Beurteilung der Widerstandsfähig
Accidents RIA). 2014 wurde ein Überblicksbericht
keit von Bauten gegen Flugkörper (Improving
zu Kühlmittelverlust und damit verbundenen Stör
Robustness Assessment Methodologies for
fällen in BrennelementLagerbecken verabschiedet
Structures Impacted by Missiles);
(Spent Fuel Pools under LossofCooling and Loss
Vergleich der in den Mitgliedsstaaten verwende
ofCoolant Accident Conditions), ein weiterer Be
ten Ansätze bezüglich Erdbebeneinwirkungen
richt zu Brennstoffschäden wurde aufdatiert.
auf Kernanlagen (Seismic Input Definition for Verschiedene Arten der Vorspannung des Be
3.2.2.4 Committee on Radiation Protection and Public Health (CRPPH)
tons von Sicherheitsbehältern (Bonded or Un
Das CRPPH hat den Auftrag, aktuelle Themen und
bonded Technologies for Nuclear Reactor Pre
Problemstellungen im Strahlenschutz zu bearbei
stressed Concrete Containments).
ten, deren Auswirkungen auf die Sicherheit abzu
Nuclear Facilities, Current Practises);
104
Die WGAMA beschäftigt sich mit der Thermo
schätzen und allenfalls geeignete Massnahmen zu
hydraulik des Reaktorkühlsystems sowie der Sicher
empfehlen. Es fördert die Umsetzung wissen
heits und Nebensysteme, dem Verhalten eines be
schaftlicher Erkenntnisse in Vorgaben für den
schädigten Reaktorkerns, dem Schutz des Sicher
Strahlenschutz und verfolgt die Ausbildung. Es ist
heitsbehälters (Containment) und den Vorgängen,
auch ein Forum für den Austausch von Information
die bei der Freisetzung von Spaltprodukten auftre
und Erfahrungen zwischen den Aufsichtsbehörden
ten. Eine wichtige Grundlage für die Arbeitsgruppe
und international im Strahlenschutz tätigen Gre
sind experimentelle Forschungsarbeiten, die hel
mien wie ICRP (International Commission on Ra
fen, die bei Störfallen auftretenden Phänomene zu
diological Protection), IAEA, WHO (World Health
verstehen und Computerprogramme für die Mo
Organization), ILO (International Labour Organisa
dellierung von Störfallabläufen zu entwickeln. Im
tion), UNSCEAR (United Nations Scientific Commit
Jahre 2014 wurden insbesondere Berichte zum
tee on the Effects of Atomic Radiation) und IRPA
Stand der gefilterten Druckentlastung und zu Er
(International Radiation Protection Association).
zeugung, Transport und Management von Wasser
Das CRPPH hat mehrere AdhocExperten und
stoff bei schweren Unfällen fertiggestellt.
Arbeitsgruppen zu den Themen berufliche Strah
Die WGRISK hat die Aufgabe, die Entwicklung und
lenexposition, Umsetzung von Empfehlungen der
Anwendung der Probabilistischen Sicherheitsana
ICRP, Strahlenschutz und öffentliche Gesundheit,
lyse (PSA) voranzutreiben. Im Berichtsjahr stand ei
Einbezug von Betroffenen, neuester Stand der
nerseits der Informationsaustausch der einzelnen
Technik sowie Notfallschutz. Das ENSI ist im Komi
Länder über ihre Tätigkeiten im Bereich PSA und
tee selbst sowie in dessen Working Party on Nuc
die Finalisierung des Berichtes zur PSA von exter
lear Emergency Matters (WPNEM) vertreten. Zu
nen natürlichen Ereignissen (International Work
dem stellt das ENSI den schweizerischen
shop on PSA of Natural External Hazards Including
Verantwortlichen für das Informationssystem für
Earthquake) im Vordergrund. Zudem wurde ein
berufliche Strahlenexposition (Information System
Bericht zum Versagen von Komponenten der digi
on Occupational Exposure ISOE), der auch die
talen Leittechnik fertiggestellt.
schweizerischen Zahlenwerte für die weltweit be
Die WGHOF soll das Verständnis über den Einfluss
nutzte ISOEDatenbank bereitstellt. Der Schwer
von Mensch und Organisation auf die nukleare Si
punkt der WPNEMArbeiten ist die Verbesserung
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
der Notfallschutzplanung und der Notfallorganisa
3.3 Behördenorganisationen
tion auf internationaler Ebene.
3.2.2.5 Radioactive Waste Management Committee (RWMC)
3.3.1 Western European Nuclear Regulatorsˇ Association (WENRA)
Das RWMC unterstützt die Mitgliedsstaaten bei
Die Leiter der nuklearen Aufsichtsbehörden West
Fragen zur Entsorgung radioaktiver Abfälle. Im
europas schlossen sich 1999 in der Western Euro
Zentrum steht dabei die Entwicklung von Strate
pean Nuclear Regulators Association (WENRA) zu
gien für die sichere Entsorgung hochaktiver lang
sammen. Sie hatten damals das Ziel, einen gemein
lebiger Abfälle. Das ENSI hat im Hauptkomitee, in
samen Standpunkt zur Sicherheit von Kernanlagen
der RWMCArbeitsgruppe Integration Group for
zu erarbeiten und die nukleare Sicherheit in den
the Safety Case of Radioactive Waste Repositories
Staaten der EUBeitrittskandidaten aus ihrer Warte
(IGSC), in der Working Party on Decommissioning
zu beurteilen. Die Studien der WENRA flossen in ei
and Dismantling (WPDD) sowie im RWMC Regula
nen Bericht der Europäischen Kommission und in
tors’ Forum Einsitz. Im Berichtsjahr hat die RWMC
Empfehlungen für die Beitrittsverhandlungen ein.
zusammen mit CRPPH und ICRP Leitlinien veröf
Heute zählt die WENRA 17 Mitglieder. Die Schweiz
fentlicht für Strahlenschutz im Bereich geologische
ist durch das ENSI vertreten und gehört zusammen
Endlagerung.
mit Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Die IGSC beschäftigt sich mit dem Sicherheits
Grossbritannien, Italien, den Niederlanden, Spa
nachweis für ein geologisches Tiefenlager. Sie soll
nien und Schweden zu den Gründerstaaten. Im
die Mitgliedsländer darin unterstützen, wirksame
Jahr 2003 stiessen mit Bulgarien, Litauen, Rumä
Sicherheitsnachweise auf solider wissenschaftlich
nien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Un
technischer Grundlage zu entwickeln. Zugleich ist
garn die Länder Mittel und Osteuropas dazu, die
die IGSC eine Plattform für den Austausch der in
selbst über Kernkraftwerke verfügen. Europäische
ternationalen Experten. Das Schwerpunktthema
NichtKernenergiestaaten sowie Russland, Arme
der IGSC im Berichtsjahr war die Behandlung von
nien und die Ukraine nehmen als Beobachter bei
extremen geologischen Ereignissen im Sicherheits
der WENRA teil. Seit Ende 2011 ist Hans Wanner,
nachweis für die Nachverschlussphase. Je nach
Direktor des ENSI, Vorsitzender der WENRA.
geologischen Gegebenheiten kommen dabei in
Im Zentrum der Aufgaben der WENRA stehen heute
verschiedenen Ländern unterschiedliche Extrem
die Harmonisierung der Sicherheitsanforderungen
szenarien in Frage.
und die gemeinsame Antwort auf neue Fragen, die
Die Working Party on Decommissioning and Dis
sich zu Sicherheit und Aufsicht bei der Kernenergie
mantling (WPDD) ist die wichtigste Organisation in
in Europa stellen. Das Resultat der Harmonisierungs
der NEA, die sich mit den verschiedenen Aspekten
bestrebungen sind technische und organisatorische
der Stilllegung von Kernanlagen befasst. Unter
Vorgaben – so genannte Safety Reference Levels
dem Schirm der WPDD behandeln verschiedene
(SRL) –, die auf jede Kernanlage anwendbar sind
Arbeitsgruppen vertieft Themen der Stilllegung,
und die jedes Land in sein Regelwerk übertragen
etwa Kosten, radiologische Charakterisierung,
soll. Die WENRA erarbeitet SRL Levels für die Berei
Forschung, Planung oder Rekultivierung. Das dies
che Reaktorsicherheit, Stilllegung von Kernanlagen,
jährige Treffen fand zum ersten Mal in Moskau
Lagerung sowie Entsorgung radioaktiver Abfälle.
statt und wurde von Rosatom, der «Föderalen
Sie rief zu diesem Zweck zwei Arbeitsgruppen ins
Agentur für Atomenergie Russlands», organisiert.
Leben, die Reactor Harmonisation Working Group
Teil des Treffens war auch ein Besuch im staatli
(RHWG) und die Working Group on Waste and De
chen Forschungsinstitut Kurchatov in Moskau, in
commissioning (WGWD), deren Vorsitzender der
dem der erste Reaktor Russlands steht. Unter an
zeit Stefan Theis vom ENSI ist. Ihr Auftrag lautet, die
derem wurden Fragen zu Vorbereitungsarbeiten
unterschiedlichen Ansätze für die nukleare Sicher
für die endgültige Ausserbetriebnahme und zum
heit zu analysieren, mit den Sicherheitsstandards
Umgang mit schwachaktiven Abfällen aus der Still
der IAEA zu vergleichen und Lösungen vorzuschla
legung besprochen.
gen, wie Unterschiede bereinigt werden können, ohne die Sicherheit zu schwächen. Die SRL sollen den besten Stand der Praxis bezüglich Sicherheit re flektieren.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
105
Im Berichtsjahr wurden die überarbeiteten WENRA
WENRAHERCA Bericht zum Europäischen Notfall
SRL für bestehende Kernkraftwerke publiziert. Die
schutz verabschiedet. Der Bericht beinhaltet einen
WENRA hatte im Anschluss an den Unfall von
neuen Ansatz zur weiteren Verbesserung der Reak
Fukushima Daiichi die RHWG beauftragt, im Hin
tion und grenzüberschreitenden Koordination für
blick auf die Lehren aus diesem Unfall die SRL zu
mögliche Unfallszenarien, darunter schwere Unfälle
überarbeiten. Die Überprüfung der Anforderun
wie die in Fukushima. Der Ansatz enthält ein struk
gen wurde durchgeführt mit Schwerpunkt auf Na
turiertes Vorgehen und bietet Hilfsmittel für ge
turgefahren, Integrität des Sicherheitsbehälters
meinsame Aktionen zwischen den Nachbarländern.
und Notfallmassnahmen. Die folgenden Herausfor
Die Aufsichtsbehörden haben sich verpflichtet, auf
derungen wurden explizit angesprochen: Sicher
internationaler Ebene mit den Behörden, die für
heitskultur, Sicherheit der Abklingbecken, Anlagen
den Katastrophenschutz für die Umsetzung der ent
mit mehreren Reaktoren, Notfallschutz, Bedarf für
sprechenden Massnahmen zuständig sind, zu ko
eine unabhängige und diverse Wärmeabfuhr so
operieren.
wie auslegungsüberschreitenden Bedingungen einschliesslich Sicherheitsmargen. Die Umsetzung der SRL im Bereich Reaktorsicherheit
3.3.2 European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG)
ist in den Mitgliedsstaaten sowohl auf Richtlinien
106
ebene wie auch beim Vollzug in den Kernkraftwer
Die ENSREG wurde 2007 von der EU eingesetzt. Die
ken bereits weit fortgeschritten. Die in der WENRA
Aufgaben umfassen ähnliche Themen wie diejeni
vertretenen Behördenorganisationen erstatten dar
gen der WENRA, nämlich die Harmonisierung der
über periodisch Bericht, so auch im Jahr 2014.
Anforderungen an die nukleare Sicherheit, der An
Im Berichtsjahr wurden auch SRL zu Anlagen für die
forderungen an die Lagerung abgebrannter Brenn
Entsorgung von radioaktiven Abfälle publiziert. Die
elemente und an die Entsorgung radioaktiver Ab
SRL sind so geschrieben, dass sie mit der EURicht
fälle sowie der Vorgaben für die Finanzierung von
linie 2011/70/Euratom über einen Gemeinschafts
Stilllegung und Entsorgung. In beiden Gremien neh
rahmen für die verantwortungsvolle und sichere
men zumeist die gleichen Behördenvertreter teil. Die
Entsorgung abgebrannter Brennelemente und ra
Schweiz hat als NichtEUMitglied in der ENSREG im
dioaktiver Abfälle im Einklang sind.
Gegensatz zur WENRA kein Mitspracherecht, son
Im Anschluss an die WENRAHerbstsitzung in Stock
dern lediglich Beobachterstatus.
holm fand ein Treffen der Vertreter von WENRA und
2014 wurde Andy Hall von der britischen Aufsichts
HERCA statt (Heads of European Radiological Pro
behörde (Office of Nuclear Regulation) als neuer
tection Competent Authorities, siehe Abbildung 4
Vorsitzender der ENSREG gewählt. Die Hauptaktivi
und Abschnitt 3.3.4). Dabei wurde der gemeinsame
täten der ENSREG im Berichtsjahr bezogen sich auf
Abbildung 4: Gemeinsames WENRAHERCA Meeting während des WENRAHerbst treffens 2014 in Stockholm. Quelle: SSM.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
die Verabschiedung und Inkraftsetzung der revidier
Die Mitgliedsländer treffen sich regelmässig min
ten europäischen Richtlinie zur nuklearen Sicherheit
destens jährlich unter wechselndem Vorsitz. Die
(European Directive on Nuclear Safety) sowie die Im
wesentlichen Ziele der ENSRA sind:
plementierung der nationalen Aktionspläne, die von
der Austausch über regulatorische Sachverhalte
den am EUStresstest beteiligten Staaten erstellt
der nuklearen Sicherung,
worden waren. Im April 2012 formulierten die inter
der Austausch zu aktuellen Sicherungsproble
nationalen Experten als Ergebnis des EUStresstests
men oder Ereignissen,
vier Hauptempfehlungen zu den Themen:
die Entwicklung eines umfassenden Verständ
– Naturgefahren
nisses der fundamentalen Prinzipien des physi
– Periodische Sicherheitsüberprüfung
schen Schutzes und
– ContainmentIntegrität
die Förderung einer gemeinsamen Basis der nu
– Auslegungsüberschreitende Störfälle bei extremen
klearen Sicherung innerhalb Europas.
Naturereignissen
Die ENSRA hat insgesamt 15 Mitglieder: Belgien,
Weiter wurde in der Richtlinie die Verpflichtung ein
Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritan
geführt, dass die Mitgliedsstaaten mindestens alle
nien, Litauen, Niederlande, Polen, Slowakei, Spa
sechs Jahre eine Überprüfung bestimmter Sicher
nien, die Schweiz, Schweden, Slowenien, Tsche
heitsfragen durch internationale Experten (Topical
chien und Ungarn. Im Berichtsjahr stand die ENSRA
Peer Review) durchführen lassen. Die erste themati
unter dem Vorsitz von Belgien und hat ihre überar
sche Überprüfung findet im Jahr 2017 statt.
beiteten Richtlinien verabschiedet. Sie sollen vor
Das ENSI hat im Berichtsjahr den Statusbericht zur
allem eine vertiefte Zusammenarbeit und den Aus
Umsetzung der Empfehlungen, die aus dem EU
tausch von guter Praxis zwischen den Mitglieds
Stresstest resultierten, bei der ENSREG eingereicht.
staaten ermöglichen. Weitere Themenbereiche
Im April 2015 werden die Länderberichte im Rah
waren die Gefährdungen und Bedrohungen im
men eines mehrtägigen Workshops diskutiert und
heutigen Umfeld, vor allem Extremismus und Cy
überprüft.
bergefährdungen.
3.3.3 European Nuclear Security Regulators Association ENSRA
3.3.4 Heads of European Radiological Protection Competent Authorities (HERCA)
Die ENSRA ist eine europäische Plattform für den Informationsaustausch im sensitiven Bereich der
Die HERCA ist eine Vereinigung der für Strahlen
Sicherung kerntechnischer Anlagen und Einrich
schutz verantwortlichen Behörden in Europa. Sie
tungen sowie von KernbrennstoffTransporten.
wurde 2007 gegründet, und 49 Behörden aus 31
Mitglieder der ENSRA sind Behörden und assozi
Ländern sind Mitglied der HERCA. Seit Januar
ierte öffentlichrechtliche Körperschaften mit Zu
2012 steht die HERCA unter dem Vorsitz von Sigur
ständigkeiten für Fragen der nuklearen Sicherung
dur Magnusson, Direktor der isländischen Strah
in europäischen Staaten mit zivilen Nuklearpro
lenschutzbehörde. Sie besteht aus einem Board of
grammen.
Head (BoH), das sich jährlich zwei Mal trifft, und
Der Schutz von Kernanlagen und Kernmaterialien
den Arbeitsgruppen (Working Groups WG)
vor Sabotage, gewaltsamen Einwirkungen oder
WG European Radiation Passbook & Outside
Diebstählen beschäftigt seit langem die internatio
workers;
nale Gemeinschaft. Seit Mitte der 1990er Jahre hat
WG Nonmedical sources and practices;
eine informelle Gruppe Europäischer Behörden
WG Medical Applications;
einen Informationsaustausch im Bereich der Siche
WG Emergencies;
rung ins Leben gerufen. Veranlassung war der
WG Surveillance of collective doses from medi
Wille, die Ansichten und Erfahrungen einzelner
cal exposures.
Länder im Bereich des Sabotageschutzes zu teilen
Das ENSI hat im Berichtsjahr den Vorsitz bei der WG
und in Bezug auf die eigenen Strukturen zu reflek
Emergencies übernommen. Georges Piller, ENSIBe
tieren. Nach den Anschlägen in den USA im Sep
reichsleiter für Strahlenschutz, leitet die Arbeits
tember 2001 hatte die Gruppe beschlossen, sich
gruppe. Zum gemeinsamen Bericht von WENRA und
am 28. Oktober 2004 zur ENSRA zu vereinigen.
HERCA zum Notfallschutz siehe Abschnitt 3.3.1.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
107
3.3.5 EBRD-Fonds für die nukleare Sicherheit in Osteuropa
Inspektionen («inspections croisées») in Kernan lagen und Strahlenschutzeinrichtungen in beiden Ländern durch und nehmen als Beobachter an Not
Die Schweiz ist Mitglied der Europäischen Bank für
fallübungen der anderen Partei teil. Diese bilaterale
Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und unter
Zusammenarbeit wird von beiden Staaten für wert
stützt osteuropäische Staaten im Bereich der nu
voll gehalten.
klearen Sicherheit. Das Staatssekretariat für Wirt
Die CFSHauptversammlung hat bei ihrem Treffen
schaft (SECO) vertritt die Schweiz bei den durch die
am 4.–5. September 2014 in Lyon ihr 25jähriges
EBRD verwalteten Nuklearfonds zur Behandlung
Bestehen begangen. Dabei haben die Vertreter der
radioaktiver Abfälle beim Kernkraftwerk Tscherno
Aufsichtsbehörden den grossen Nutzen des Infor
byl (Nuclear Safety Account) und zum Bau einer
mationsaustausches zwischen den beiden Ländern
neuen Schutzhülle um den zerstörten Block 4 von
unterstrichen. Zum Abschluss des Treffens stand
Tschernobyl (Chernobyl Shelter Funds). Bei der
ein Besuch der Kernanlagen von Bugey unweit der
Finanzierung von Projekten über die Nuklearfonds
Genfer Kantonsgrenze auf dem Programm. Da
treten oft komplexe Problemstellungen auf, deren
wurde der neu geschaffenen schnellen Eingreif
Lösung kerntechnische Kenntnisse voraussetzt.
truppe im Nuklearbereich (Force d’action rapide du
Das ENSI stellt dem SECO seine diesbezügliche
nucléaire FARN) vorgestellt. Diese Organisation
Fachkompetenz zur Verfügung. Finanziell trägt die
muss im Falle eines Unfalls schnell intervenieren,
Schweiz nur noch an den Chernobyl Shelter Fund
die Mannschaft vor Ort verstärken sowie Hilfsma
bei.
terial herbeischaffen können. Während der Sitzung wurde weiter darüber berichtet, den Wissens und
3.4 Bilaterale Zusammenarbeit 108
Erfahrungsaustausch im Bereich der geologischen Tiefenlagerung noch weiter zu vertiefen. Es geht insbesondere darum, die Massnahmen bei der
Die bilaterale Zusammenarbeit mit den Nachbar
Überwachung von Tiefenlagern zu konkretisieren.
staaten Deutschland, Frankreich und Italien dient dem gegenseitigen Informationsaustausch über die Sicherheit von Kernanlagen und über die Aufsicht. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der grenz
3.4.2 Deutsch-Schweizerische Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK)
überschreitenden Abstimmung zum Schutz der Be völkerung bei einem Notfall zu. Dieser Punkt ist auch
Die DSK wurde 1982 mit einer Vereinbarung zwi
Thema der jährlichen Gespräche mit Österreich.
schen den Regierungen der Schweiz und der Bun desrepublik Deutschland geschaffen. Die Kommis
3.4.1 Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz (CFS)
sion setzt sich aus Vertretern schweizerischer und deutscher Bundesstellen, der Bundesländer Baden Württemberg und Bayern sowie des Kantons Aar gau zusammen. In vier Arbeitsgruppen der DSK
Die Commission francosuisse de sûreté nucléaire
vertiefen Fachleute die bilaterale Zusammenarbeit,
et de radioprotection (CFS) wurde 1989 auf Basis
die von beiden Staaten als wichtig und wertvoll be
einer Vereinbarung zwischen den Regierungen der
urteilt wird. Anfang November 2014 führte die
Schweiz und Frankreichs ins Leben gerufen. Die
DSK in Spiez ihr 32. Jahrestreffen durch (Abbildung
Mitglieder der Kommission sind auf französischer
5). Zentrale Themen der Tagung waren:
Seite Vertreter der Aufsichtsbehörde Autorité de
die Berichterstattung der vier Arbeitsgruppen
sûreté nucléaire ASN und auf schweizerischer Seite
der DSK (Anlagensicherheit, Strahlenschutz,
Vertreter des ENSI, des Bundesamts für Energie
Notfallschutz und Entsorgung)
BFE, des Bundesamts für Gesundheit BAG, der Na
die Diskussion über Alterungsfragen von Kern
tionalen Alarmzentrale NAZ, des Eidg. Departe
kraftwerken
ments für Auswärtige Angelegenheiten EDA sowie
Vorkommnisse in Kernkraftwerken in Deutsch
ein Delegierter der Kantone. Für den Notfallschutz
land und der Schweiz
und für den Strahlenschutz im Bereich Medizin, In
der Stand des schweizerischen SachplanVer
dustrie und Forschung hat die CFS gemeinsame Ar
fahrens für geologische Tiefenlager.
beitsgruppen. Zudem führen französische und schweizerische Fachleute regelmässig gemeinsame
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 5: Die 32. Hauptsitzung der DeutschSchweize rischen Kommission für die Sicherheit kern technischer Einrich tungen DSK hat im Berichtsjahr in Spiez stattgefunden. Quelle: ENSI.
3.4.3 Nuklearinformationsabkommen Schweiz-Österreich
3.5 Weitere bilaterale Zusammenarbeit
Der Schweizerische Bundesrat und die Regierung
Zwischen der Schweiz und den USA bestehen bila
der Republik Österreich schlossen 1999 ein Ab
terale Verträge für die gegenseitige Unterstützung
kommen über den frühzeitigen Austausch von In
bei Fragen der KernenergieSicherheit. Es handelt
formation aus dem Bereich der nuklearen Sicher
sich um das Rahmenübereinkommen zwischen der
heit und des Strahlenschutzes. Da Österreich über
amerikanischen Aufsichtsbehörde United States Nu
keine Kernkraftwerke verfügt, liegt der Schwer
clear Regulatory Commission (U.S.NRC) und dem
punkt der Information bei den Vorgängen in der
ENSI für den Austausch von technischer Information
Schweiz. Im Rahmen des 14. bilateralen Nuklear
und die Zusammenarbeit in Belangen der nuklearen
expertenTreffens vom Juni 2014 besprachen die
Sicherheit sowie das UmsetzungsÜbereinkommen
Delegierten beider Staaten verschiedene Themen,
bezüglich Teilnahme am NRCForschungsprogramm
insbesondere Strahlenüberwachung, Notfall
im Bereich schwerer Unfälle. 2012 wurde das Rah
schutzplanung und Aufsicht über die Schweizer
menabkommen zwischen der NRC und dem ENSI
Kernanlagen.
für weitere fünf Jahre verlängert.
3.4.4 Italienisch-schweizerische Kommission für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit (Commissione Italiana– Svizzera CIS) Mit Italien schloss die Schweiz 1989 ebenfalls einen Staatsvertrag ab, der wie die bilateralen Staatsver träge mit den anderen Nachbarländern primär die gegenseitige Benachrichtigung bei nuklearen Er eignissen regelt. In Ergänzung dazu wurde im Juni 2011 eine Vereinbarung zwischen dem ENSI und dem Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca Ambientale ISPRA abgeschlossen. Ziel dieser Ver einbarung ist ein jährliches bilaterales Expertentref fen. Das erste Treffen hatte im November 2012 in Rom stattgefunden. Die zweite Sitzung der Kom mission fand im Juni 2014 in Rom statt. Es wurde vor allem über Möglichkeiten zu vertiefter Zusam menarbeit in den Bereichen Entsorgung, Stillle gung und Notfallschutzplanung diskutiert.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
109
4. Aktuelle Änderungen und Entwicklungen in den Grundlagen der nuklearen Aufsicht In seiner Eigenschaft als Aufsichtsbehörde oder ge stützt auf einen Auftrag in einer Verordnung erlässt
4.1 ENSI-G09: Betriebsdokumentation
das ENSI Richtlinien. Richtlinien sind Vollzugshilfen, die rechtliche Anforderungen konkretisieren und
Die neue Richtlinie ENSIG09 regelt für Kernkraft
eine einheitliche Vollzugspraxis erleichtern. Sie kon
werke, Forschungs und Entsorgungsanlagen den
kretisieren zudem den aktuellen Stand von Wissen
Inhalt und Umfang der Dokumentation gemäss An
schaft und Technik. Im Einzelfall kann das ENSI Ab
hang 3 der KEV. Danach wird die Betriebsdokumen
weichungen zulassen, wenn die vorgeschlagene
tation in organisatorische Dokumente, technische
Lösung in Bezug auf die Sicherheit und Sicherung
Dokumente und Betriebsaufzeichnungen aufge
mindestens gleichwertig ist. Die bisherigen RRicht
teilt. Diese Unterteilung liegt auch der Richtlinie zu
linien werden laufend durch sogenannte A, B und
grunde. Ebenso werden die Anforderungen an die
GRichtlinien ersetzt. ARichtlinien beziehen sich auf
Dokumentation nach der Verordnung vom 9. Juni
die Anlagebegutachtung und BRichtlinien auf die
2006 über die Anforderungen an das Personal von
Betriebsüberwachung. GRichtlinien widmen sich
Kernanlagen festgelegt (VAPK; SR 732.143.1). Die
generellen Themen, die sowohl die Anlagebegutach
Richtlinie ENSIG09 wurde am 30. Juni 2014 verab
tung als auch die Betriebsüberwachung betreffen.
schiedet.
Auch im Jahr 2014 führte das ENSI die Überarbeitung des Regelwerks weiter. Der aktuelle Stand der Richtli nien kann dem Anhang D entnommen werden. So
4.2 ENSI-G17: Stilllegung
wohl die gültigen Richtlinien als auch diejenigen in Anhörung finden sich auf der Website des ENSI.
Die im März 2014 verabschiedete Richtlinie ENSI
Im Berichtsjahr wurden drei neue Richtlinien verab
G17 präzisiert die im Kernenergiegesetz vom 21.
schiedet und eine Richtlinie revidiert. Darüber hinaus
März 2003 (KEG; SR 732.1) und in der KEV enthal
hat das ENSI Anhörungen zu zwei neuen Richtlinien,
tenen Bestimmungen zur Stilllegung. Sie regelt die
zu einer Neuausgabe sowie zu einer Revision einer
Anforderungen an den Nachbetrieb und den Rück
Richtlinie durchgeführt. Die Richtlinie HSKR35 «Auf
bau bzw. den sicheren Einschluss von Kernanlagen
sichtsverfahren bei Bau und Änderungen von Kern
sowie die detaillierten Anforderungen an die Ge
kraftwerken, Systemtechnik» wurde im Juli 2014 zu
suchsunterlagen für die Stilllegung. Nicht Gegen
rückgezogen. Ihre Inhalte wurden schrittweise durch
stand der Richtlinie sind die Anforderungen an die
Bestimmungen der Kernenergieverordnung vom 10.
konventionelle Arbeitssicherheit, die Entsorgung
Dezember 2004 (KEV; SR 732.11), der Richtlinien
von nicht radioaktiven Abfällen sowie die Sicher
ENSIA04 «Gesuchsunterlagen für freigabepflichtige
stellung der Finanzierung der Stilllegung (vgl. dazu:
Änderungen an Kernanlagen» und ENSIG01 «Si
Verordnung vom 7. Dezember 2007 über den Still
cherheitstechnische Klassierung für bestehende
legungsfonds und den Entsorgungsfonds für Kern
Kernkraftwerke» abgelöst sowie mit der Veröffentli
anlagen, Stilllegungs und Entsorgungsfondsver
chung der neuen Richtlinie ENSIG09 «Betriebsdoku
ordnung, SEFV; SR 732.17).
mentation» obsolet. Die Richtlinie HSKR48 «Perio dische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwer ken» wurde aufgrund der neuen Richtlinie ENSIA03 per Ende Dezember 2014 zurückgezogen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
111
4.3 ENSI-A03: Periodische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken Die im Oktober 2014 verabschiedete und ab 1. Ja nuar 2015 geltende Richtlinie ENSIA03 regelt das Vorgehen und den Umfang bei der periodischen Sicherheitsüberprüfung (PSÜ) für Kernkraftwerke und Lager für abgebrannte Brennelemente und ra dioaktive Abfälle mit einer eigenen Betriebsbewilli gung auf dem Kernkraftwerksareal. Der Inhalt und die Struktur lehnen sich eng an den IAEA Safety Standard SSG25 «Periodic Safety Review for Nuc lear Power Plants» an. Zudem werden die Safety Reference Levels der Western European Nuclear Re gulators Association (WENRA) berücksichtigt. Ziel der PSÜ ist die ganzheitliche sicherheitstechni sche Beurteilung des Kernkraftwerks, die gemäss Kernenergieverordnung mindestens alle 10 Jahre vom Inhaber einer Betriebsbewilligung für ein Kern kraftwerk durchzuführen ist. Die Richtlinie stellt die Grundsätze zur Erstellung einer PSÜ dar, wozu ins besondere die Erstellung eines detaillierten Projekt plans seitens des Betreibers gehört. Das zentrale Ka pitel der Richtlinie umfasst den Inhalt einer PSÜ. Neu gegenüber der bisherigen Richtlinie HSKR48 sind die Themenblöcke «Sicherheitsnachweis für den Langzeitbetrieb» und «Gesamtbewertung der Pe 112
riodischen Sicherheitsüberprüfung». Die Gesamtbe wertung der PSÜ soll in einem eigenständigen Be richt erfolgen, in dem die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse aus der PSÜ zusammenfassend dargestellt werden. Dieser Bericht ist zur Veröffent lichung vorgesehen.
4.4 ENSI-B02: Periodische Berichterstattung der Kernanlagen Infolge der neuen Richtlinie ENSIG17 «Stilllegung von Kernanlagen» wurden die Berichterstattungs pflichten angepasst. Zudem wurde der von der schweizerischen Unfallversicherungsanstalt nicht mehr verwendete SUVAIndex AT30 als Mass für die Krankheitsquote ersetzt.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
5. Strategie und Ausblick Mit dem ENSI verfügt die Schweiz über eine funk
Schweizer Kernkraftwerke von besonderer Bedeu
tionell, institutionell und finanziell unabhängige
tung sind. Materialwissenschaftliche Fragestellun
Aufsichtsbehörde für den gesamten Kernenergie
gen bleiben einer der grossen Schwerpunkte im For
bereich, welche die nukleare Sicherheit und die
schungsprogramm.
Sicherung abdeckt. Sie setzt damit die Vorgaben
Bei den extremen Naturereignissen fokussieren
des Kernenergiegesetzes und des internationalen
die vom ENSI unterstützen Forschungsarbeiten ins
Übereinkommens zur nuklearen Sicherheit um.
besondere auf die Gefährdung der Kernanlagen
Im Jahr 2014 verfolgte das ENSI die konsequente
durch Erdbeben und externe Überflutung. Ein
Weiterführung seiner aktuellen Forschungsstra
neues OECDProjekt soll das Verhalten von Stahl
tegie. Diese setzt ihre Schwerpunkte bei den fol
betonwänden bei starken Erdbeben untersuchen.
genden Themen:
Gegenstand der Arbeiten im Rahmen der «Platt
Fragen des Langzeitbetriebs der bestehenden
form Extremereignisse» PLATEX sind externe Über
Kernkraftwerke,
flutungen an den Flusssystemen von Aare und
extreme Naturereignisse,
Rhein, für die 2015 die Hauptphase der von Bun
Stilllegung inklusive Abfallbehandlung sowie
desinstitutionen getragenen Studie EXAR starten
Entsorgungsfragen im Zusammenhang mit der
soll.
Realisierung von geologischen Tiefenlagern
Obgleich der Verlauf von schweren Reaktorunfällen
Die Forschungsarbeiten zu Naturereignissen, Still
kein Schwerpunktthema der ENSIForschungsstrate
legung, Zwischenlagerung und Entsorgung ha
gie ist, werden auch in diesem Bereich wichtige Ar
ben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen,
beiten fortgesetzt. Die numerische Simulation des
und dieser Trend wird sich voraussichtlich fortset
Kernschmelzunfalls von Fukushima im Rahmen
zen. Neben ausländischen Vorkommnissen bei Kern
des OECDBSAFProjekts geht 2015 in die zweite
kraftwerken behandelt der vorliegende Bericht auch
Phase. Die Berechnung der Vorgänge im Contain
erstmalig Vorkommnisse bei der Entsorgung in an
ment sowie des radioaktiven Quellterms und dessen
deren Ländern und die Lehren für die Schweiz.
Ausbreitung werden dabei im Vordergrund stehen.
Im Bereich der geologischen Tiefenlagerung wird
Bei der Auswahl der Forschungsprojekte wird neben
zunehmend die Erdbebengefährdung thematisiert.
den fachlichqualitativen Aspekten weiterhin vor
Bei der Starkbebenforschung des Schweizerischen
allem die Anwendbarkeit der Resultate in der
Erdbebendienstes ist dies ein Schwerpunkt 2014–
regulatorischen Praxis für das ENSI eine hohe Priori
2018, zudem plant das ENSI ein Experiment im Rah
tät haben.
men des MontTerriProjekts zur Reaktivierung von
Im Kontext der Forschungsarbeiten wird das ENSI
Störungen.
die schon vor einigen Jahren begonnene, umfas
Ein wichtiges Instrument des ENSI bei der Über
sende Überarbeitung des bestehenden Regelwerks
prüfung von Sicherheitsanalysen der Kernanlagen
fortsetzen, den Erhalt und weiteren Aufbau der
ist die eigene, unabhängige Modellierung und
Fachkompetenz anstreben sowie die sehr gute in
Nachrechnung. Deshalb unterstützt das ENSI seit
ternationale Vernetzung aufrechterhalten. Im Jahr
April 2014 ein Forschungsprojekt der Universität
2014 konnten drei neue ENSIRichtlinien zur
Bayreuth, in dem ein eigenes Berechnungspro
Auslegung des Reaktorkerns, zur Periodischen Si
gramm zur thermischen und mechanischen Dimen
cherheitsüberprüfung von KKW und zur Stillleg
sionierung von Transport und Lagerbehältern
ung von Kernanlagen verabschiedet werden. Wei
für abgebrannte Brennelemente entwickelt wer
tere neue Richtlinien, unter anderem zur syste
den soll.
matischen Sicherheitsbewertung des Betriebs von
In der Anfang 2015 gestarteten Projektphase
Kernanlagen und zu Auslegungsgrundsätzen für
SAFEII werden mit den Arbeiten zu Rissbildung
Kernkraftwerke, werden derzeit bearbeitet.
und wachstum wichtige Alterungsfragen unter
Durch die Mitwirkung in internationalen For
sucht, welche für den sicheren Langzeitbetrieb der
schungsgremien und die in Kapitel 3 beschriebe
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
113
nen Mitgliedschaften und Abkommen ist die inter nationale Vernetzung des ENSI seit Jahren hervorragend. Das ENSI beteiligt sich aktiv an den Arbeiten verschiedener Gremien der IAEA, darunter als Teil der Schweizer Delegation beim IAEAGouver neursrat, und bei der OECD. Seit Ende 2011 hat der Direktor des ENSI den Vorsitz in der «Western Euro pean Nuclear Regulators‘ Association» (WENRA), welche auch in den kommenden Jahren eine konti nuierliche Verbesserung und Vereinheitlichung der Sicherheitsanforderungen in Europa anstre ben wird. Bei der Überprüfungskonferenz zur Convention on Nuclear Safety (CNS) setzte sich das ENSI 2014 ins besondere für verbindliche internationale Vorga ben zur Verhinderung schwerer Reaktorun fälle, stärkere Transparenz im Bereich der nuk learen Sicherheit und die vermehrte Durchführung internationaler Überprüfungsmissionen ein. Die Schweizer Delegation konnte erreichen, dass die internationale Gemeinschaft die Sicherheit der Kernkraftwerke weltweit laufend weiter ver bessern wird. Im Rahmen einer Diplomatischen Konferenz zur CNS haben sich alle teilnehmenden Länder anfangs 2015 auf eine entsprechende Erklä rung geeinigt. Das ENSI wird sich nun für eine kon sequente Umsetzung dieser Erklärung engagieren. Nachdem das ENSI seine Arbeit im Jahr 2011 im Rahmen einer IAEAMission (IRRS) von internatio nalen Experten überprüfen liess, steht für 2015 die Nachfolgemission («Followup») an, in deren Rah men die Fortschritte bei der Umsetzung der seiner zeit formulierten Empfehlungen überprüft werden. 114
Ferner wird sich das ENSI weiterhin aktiv an den Ak tivitäten im Rahmen des EUStresstests beteiligen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Anhang A: Jahresberichte der Forschungsprojekte Inhaltsverzeichnis Brennstoffe und Materialien OECD Halden Reactor Project SCIP II Program 2009–2014 SAFE NORAII PISAII
119 129 133 143 151
Externe Ereignisse IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen Earthquake Strong Motion Research SMART 2013
161 171 181
Systemverhalten und Störfallabläufe STARS LINX MELCOR further development in the area of air ingress and the effect of nitriding Analysis of the accident in the Fukushima Daiichi nuclear power station Risk Oriented Approaches and MeltStructureWater Interactions Phenomena in LWR Severe Accident
191 205 213 221 231
Strahlenschutz Zusammenarbeit in der Strahlenschutzforschung
241
Entsorgung Entwicklung eines Berechnungswerkzeuges zur unabhängigen Beurteilung der thermischen Dimensionierung von Transport und Lagerbehältern HM Experiment Timing of Early and Middle Pleistocene glaciations in the Alps
249 257 265
117
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
OECD Halden Reactor Project
Author und Coauthor(s)
W. Wiesenack, Ø. Berg
Institution
Institutt for energiteknikk, OECD Halden Reactor Project
Address
P.O.Box 173, NO1751 Halden, Norway
Telephone, Email, Internet address
+47 69 21 22 00, www.ife.no/hrp
Duration of the Project
2012–2014
ABSTRACT
which was ballooned without failing it. Incore
The OECD Halden Reactor Project is an under
materials were tested to obtain data on stress
taking of national organisations in twenty
corrosion cracking and stress relaxation of
countries sponsoring a programme that pro
reactor materials for plant lifetime assessments.
vides key information for safety assessments
The research in the ManTechnologyOrganisa
and licensing as well as for the reliable opera
tion area comprises empirical studies of the
tion of nuclear power stations. The programme
interaction between the reactor operators and
is using the Halden reactor, the Kjeller hot
process control systems. It also comprises inno
laboratory, the Halden ManMachine Labora
vative work on Human System Interface design
tory, the FutureLab and the Halden Virtual
and Control Room design. 3D visualisation
Reality Centre for experimental work.
technologies by means of Virtual and Aug
The activities in the Fuels & Materials area pro
mented Reality are being developed. During
vide fundamental knowledge on the properties
2014, a guidance handbook for HRA practitio
and behaviour of nuclear fuels and materials
ners has been completed. Conceptual mock
under longterm use in reactors as well as dur
ups for new HSIs in Outage Control Centres
ing transients. In 2014, twelve incore tests
have been developed. The technique for com
were executed, most of them in loops simulat
putation of remaining useful life (RUL) esti
ing the thermohydraulic conditions of LWRs.
mates of process equipment has been further
In addition, ten tests were in preparation or
developed. Software systems dependability
underwent PIE. The tests encompassed various
addressed issues related to modernisation of
types of fuels and materials with zero to high
digital I&C systems and the development of
burnup or neutron fluence. The LOCA test
safetycritical software, ranging from require
series continued with PIE on a BWR fuel rod
ments elicitation to final safety approval.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
119
Project goals
utilities in their efforts to reduce operational and fuel cycle costs. The programme addresses
The Halden Reactor Projects research programme
Gas release under irradiation – fission gas release
is defined as framework for 2012–2014 [1] and in
behaviour, gas inventory increase, tolerable rod
the detailed plan for 2014 [2].
overpressure
The main goals of the R&D work in the fuels and
Fuel thermal and mechanical performance –
materials area are to provide data on:
conductivity degradation, densification, swell
fuel properties needed for design and licensing
ing, fuel creep, pelletcladmechanical interac
of high burnup reactor fuel
tion (PCMI)
fuel response to transients, in particular on phe
Fuel behaviour under accident scenarios – loss of
nomena occurring during lossofcoolant acci
coolant accident (LOCA)
dents
Demanding operation conditions – power tran
cladding creep, corrosion and hydriding to deter
sients, PCMI, cladding transient creep, cladding
mine mechanisms and operational conditions
corrosion and hydriding
that affect cladding performance, e.g. water
These subjects are studied in experiments designed
chemistry issues
and instrumented to provide concurrent data on
stress corrosion cracking of reactor materials at
several phenomena, e.g., fission gas release and
representative stress conditions and water chem
thermomechanical properties. The irradiation may
istry environments for plant lifetime assessments
start with fresh fuel or use preirradiated segments
The main goals of the R&D work in the MTO area
from commercial nuclear power stations.
are to:
Two fuel performance experiments which started
provide knowledge on how and why accidents
with fresh fuel continued irradiation in 2014 to
occur, with the aim to prevent them from hap
accumulate burnup before being subjected to
pening
power increases later on. One of them is IFA676
establish empirical knowledge about human
whose objective is to compare fuel with enhanced
potentials and limitations as operators in a con
grain size to standard fuel. The test originally con
trol room setting based on experiments carried
tained six VVER fuel rods of which four have been
out in HAMMLAB and the VR Centre
unloaded for postirradiation examination while
develop advanced information and support sys
the remaining two continue irradiation. Another
tems to enhance safety and assist operators in
test in this category is IFA716 with the primary
plant optimization, operation and maintenance
objective to study fission gas release mechanisms.
develop methods and tools to improve the
The experiment contains six fuels rods with varia
dependability of software based systems
tions in grain size and doping concentration (0, 1000, 1600 ppm of CrO2). The instrumentation
Work carried out and results obtained
also allows studying fuel densification and swell ing. One of the six rods contains UO2 fuel with BeO, leading to increased thermal conductivity and lower fuel temperatures compared to standard
120
The results from the OECD Halden Reactor Project’s
UO2 fuel at the same power. So far, the UO2BeO
research programme are in detail reported to the
fuel has shown no fission gas release and lived up
members in two annual status reports [3, 4].
to its promise. A power uprate is scheduled for
Important activities are summarised below.
2015 to provoke fission gas release at extended burnup.
Fuels & Materials research
The integral behaviour of preirradiated commer
The Halden Reactor was in planned operation for
cial fuel is studied in IFA720. The instrumentation
about 191 full power days in 2014. Twelve experi
allows to measure fission gas release, pellet clad
ments were irradiated at various times as part
ding mechanical interaction and fuel thermal per
of the joint research programme of the Halden
formance. Power changes are accomplished by use
Reactor Project, while ten tests were in preparation
of a helium3 coil together with changes in reactor
or underwent postirradiation examinations.
power. A test with fuel containing 8% gadolinium
The activities in the programme on Fuel safety and
was performed in March 2014 implementing a
operational margins reflect the fact that higher
stepwise temperature increase followed by 24
burnup and longer fuel cycles remain a priority for
hours hold time at each temperature level. After
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 1: Rod pressure and fission gas release in response to stepwise power increase
1% gas release was observed, the power was kept
fairly uniform release of 11–13% was measured
constant apart from some dips to open a path for
and confirmed by PIE.
released but trapped fission gas in the fuel column
Several separate effects tests are in progress. In
as shown in Figure 1. The onset of fission gas
these tests, certain phenomena are studied mini
release seems to occur at somewhat higher tem
mizing the influence of other phenomena which
perature than observed for standard UO2 fuel. The
usually occur concurrently during irradiation. Fis
irradiation induced fuel creep rate derived from
sion induced creep of UO2 and Crdoped fuel is
cladding elongation data indicated a ten times
studied in IFA701 as a function of varying fuel
higher rate than shown by standard UO2 fuel.
temperature and compressive stress at a fixed fis
The socalled high burnup structure (HBS) devel
sion rate. The temperature independence of creep
ops in the periphery of UO2based fuels due to a
in the studied range of 400–800°C was confirmed,
high conversion of U238 to Pu239 in this region.
while a linear dependence on stress (30–60 MPa)
Such HBS fuel is produced in large quantities in a
was found. The experiment continued at increased
special irradiation rig, IFA655, using fuel disks
temperatures (1100 °C) in 2014.
instead of pellets as shown in the neutron radio
The objective of the PWR cladding creep test IFA
graphy (Figure 2) of a segment from this experi
741 is to study the creep behaviour of modern fuel
ment. After burnup accumulation, the fuel is sub
cladding alloys. Various levels of compressive and
jected to power ramps and to postirradiation
tensile stress are applied, and as in previous tests
examinations (PIE) in order to determine its thermal
on the subject, recurring primary creep depending
and mechanical properties. So far, three out of six
on the stress change and secondary creep depend
segments have been tested, measuring fission gas
ing on the stress level are observed.
release online. For the conditions tested (final
Also related to cladding creep are the experiments
temperature 1150 °C, burnup 113 MWd/kg), a
on rod overpressure / clad liftoff in IFA610.
121
Figure 2: Neutron radiography of an irradiated segment filled with fuel and molybdenum disks
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 3:
The plant ageing and degradation programme is
Schematic of the rig for rod overpressure testing
aimed at studying the effects of irradiation on reac tor vessel internals as the age of nuclear power plants increases. The studies address Irradiation assisted stress corrosion cracking of core component structural materials Irradiation enhanced creep and stress relaxation Reactor pressure vessel (RPV) embrittlement Irradiation assisted stress corrosion cracking (IASCC) occurs under the combined effects of irra diation, stress and a corrosive environment. The programme focuses on studies of crack growth rate, crack initiation, effectiveness of ageing and degradation countermeasures, and irradiated materials characterisation. Post irradiation annealing (PIA) treatments were applied to Compact Tension (CT) specimens pre pared from 7.7 dpa 304L SS to determine if the annealing treatments would restore the speci mens’ resistance to IASCC. PIA at 500 °C for 6 hours and again for 25 hours reduced the loop density compared to the asirradiated state (TEM work performed at VTT, Finland, [7]). Marked
122
The design of the test rig (Figure 3) not only allows
radiation induced segregation was found in the
to measure the temperature response to rod pres
asirradiated state while after 25 hours at 500 and
sure, but also to assess gas flow through the fuel
550 °C, very little segregation was detected at
stack, fission gas release and pelletcladding
the grain boundaries. The crack growth rates
mechanical interaction. The loadings 610.12 and
measured on the PIA treated CTs and asirradiated
610.13 are intended to compare the response of
CTs were found to be similar, i.e., the annealing
stress relieved (SR) and recrystallised (RX) materials
did not appear to restore the materials’ resistance
to overpressure. IFA610.12 completed irradiation in
to cracking.
2014 after having been operated for 5630 full
The PWR crack growth rate (CGR) test IFA772,
power hours. Overpressure levels from +50 bar to
loaded in March 2014, generates longterm CGR
+275 bar were applied, and a temperature increase
data for irradiated CT specimens in PWR conditions
was observed at over +125 bar.
with varying Li/B ratios and at high and low H2
The experimental work on fuel behaviour under
concentrations. During the first irradiation cycle,
accident scenarios continued with the post irradia
the loop was operated with 0.5 ppm Li, 0 B and ~2
tion examination of IFA650.14 which was executed
ppm H2, and the CTs were loaded to stress intensi
in October 2013.The objective of this test was to
ties of 11–13 MPa√m. Under these conditions,
achieve cladding ballooning without failure to see
stable crack growth rates were obtained for CT3
whether the temperature increase to about 800 °C
(6–10 dpa CW316 SS, crack growth rate 107 to
is sufficient on its own to cause fuel fragmentation
106 mm/s). CT6 (5.9 dpa 304L SS) achieved a sta
or whether the shock because of the sudden loss of
ble crack growth rate after the stress intensity was
pressure at rod burst is required as well. The test
increased to 15.5–17 MPa√m (Figure 4). Compar-
design and execution conditions were calculated by
ing the crack growth rates to those measured on
Grigori Khvostov from PSI, and the test was success
CTs prepared from the same material in the PWR
ful in that ballooning without failure was achieved
study IFA718 and in HWC in the BWR tests IFA
as intended. PIE confirmed the first impression
709 and IFA745, it was found that the calculated
obtained by gamma scanning after the test: suffi
K dependency is ~K6 which is higher than the ~K2
cient ballooning had been achieved and the fuel
dependencies that are often reported.
fragmentation pattern was similar to the patterns
A test on crack initiation is conducted in IFA733
observed in 650.13 with intentional rod burst.
with the objectives to develop a protocol for crack
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 4: Crack growth in 5.9 dpa 304L SS
Hydrogen Water Chemistry (HWC) in mitigating
Man-Technology-Organisation (MTO) research
the initiation of cracks in irradiated (~13 dpa)
The MTO research carried out at the Halden Project
304L SS tensile test specimens by comparing the
is based on the Halden ManMachine Laboratory
number of specimen failures occurring in Normal
(HAMMLAB), a worldwide reference facility
Water Chemistry (NWC; 5 ppm O2) versus HWC
for human factor studies and advice on control
initiation testing and to evaluate the benefits of
(2 ppm H2). Irradiation began in July 2011, and
room engineering. It provides the basis for studies
several load increases were implemented during
on the performance of control room operators in
the 14300 full power hours that the test has accu
complex
mulated so far. The most recent specimen failure
HAMMLAB is complemented by the Virtual Reality
occurred at a load of 105% yield stress. Irradiation
Laboratory, a facility for rapid, interactive, high
of IFA733 will continue with unchanged chemistry
quality design of control rooms. Tools to assist in
conditions (NWC). Load step increases by 5% YS
verification and validation of such designs as
every ~2000 FPH will be continued.
well as tools for maintenance training have been
The pressure vessel integrity study is aimed at the
developed. A new FutureLab has been established
effect of neutron embrittlement on pressure vessel
for early prototyping of operational concepts in
materials. The purpose is to obtain data on the use
highly automated plants.
of Small Punch Test (SPT) specimens for deriving
Highlights of the work in the MTO area performed
mechanical property data for reactor pressure
in 2014 are given below.
and
automated
environments.
vessel and core component materials. The test matrix consists of a total of 180 SPT specimens and
Human Performance
30 mini tensile specimens that were irradiated
Past accidents and incidents have underscored the
to two different fluence levels. Irradiation and test
influence of human performance on the safety of
ing has been completed and detailed results are
nuclear power plants. In upgrades of existing
presented in [8]. One finding is that the fracture
plants or in advanced reactors, the quality and
area transition temperature (FATT) at the same
reliability of human performance in operation is
fluence (dpa) is influenced by the irradiation condi
expected to remain significant for the safe ope
tions. This will be evaluated further.
ration of NPPs. Licensing of new designs will require improved efforts in analysing the new work environments and work organisation and their influence on safety. Human performance is there
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
123
124
fore a key area of research. The programme
goal of the experiment was to find out how to
emphasises empirical research, with special focus
develop reliable, yet at the same time resilient,
on experiments in HAMMLAB. There is a strong
emergency response strategies. The experiment
focus on direct cooperation with active groups in
focused on the role of the shift technical advisor
the member organisations within this field of
(STA) and the availability of overview tools (pro
research. Main results:
cedure flowchart and largescreen display).
Human Reliability Analysis is one of the focus
While the data collection is still ongoing, early
areas. Interviews with HRA practitioners have
indications based on gallery observations show
confirmed that operating procedures and other
performance variability among the crews; the
plant documentation are important to provide
effectiveness of the STA seems to depend on the
background information for the HRA. However,
degree of independence from the crew (STA per
they have also stressed that visits to the plant
formance might benefit from being separated
and/or simulator to discuss scenarios with oper
from the crew); process and procedure knowl
ating personnel are essential to ensure the HRA
edge seem to be critical factors for resilience;
reflects the reality of the plant «as operated»
there were signs of fatigue as early as 45 min
rather than «as built». One of the biggest chal
utes into the scenario, and this may affect the
lenges for scenario analysis is to determine an
crew’s problem solving; teamwork and commu
accurate timeline and sequence of events for the
nication seem to suffer as fatigue increases. We
scenario considered. An interesting finding was
observed that the digital control room interface
that, despite the fact that most HRA methods do
enabled new teamwork practices that seem to
not specify how scenario analysis should be con
boost both the reliability and resilience of emer
ducted, most of the interviewees have over time
gency operation by involving all four crew mem
adopted a similar approach, regardless of the
bers in monitoring, peerchecking and problem
different organisations that they work for, the
solving.
different countries they work in, the different
An extensive observational field study on team
types of reactor or the different HRA methods
work training has been performed covering
that they use. A handbook for HRA practitioners
three operational states (normal operation, out
has been issued containing practical guidance
age, emergency). The teamwork competencies
on how to perform scenario analysis, including
required by control room crews may be com
advice and best practices implemented by expe
prised under nine global headings: Attitudes,
rienced HRA practitioners.
Communication, Coordination and planning,
Resilient Procedure Use experiment. Traditional
Decision Making, Intrapersonal competencies,
safety approaches with barriers and detailed
Leadership, Learning and teaching, Mutual sup
emergency plans have greatly improved the reli
port, and Situation awareness. The detailed
ability of safetycritical systems. However, Fuku
competencies needed to fulfil the requirements
shima and similar industrial disasters have shown
associated with the global competence headings
that preplanned responses may break down
to some extent differ across the operational
during unforeseen events. In these situations,
states. Partly different teamwork training tech
organisations, groups, and individuals must
niques might be required to provide crew mem
adjust their goals and strategies, and mobilize
bers with the best possible fundament for
additional resources to enact the strategies. The
upholding resilience in teamwork across the
Figure 5: The large screen display during outages. The requirement in Technical Specification for Residual heat removal is not fulfilled (Red colour STF 3.8). Two cooling systems in sub D are not ready for operation as planned (shown in red colour).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 6: Field operator uses process information from process displays to regulate a valve in the field (VRmodel). Right: Field operator takes a picture with the HCT of a leak in the field and sends it to the control room
three operational states. In addition to concrete
Another issue is how to support safe and effi
input to training requirements, the results
cient cooperation between the field operator
include a competence assessment tool, TESA
and the control room operators. A new HSI
(Team SelfAssessment), which the control room
application – a handheld collaboration tool
team can use to assess their own competence
(HCT) has been developed and tested in an
and find out where and to what extent improve
empirical study in HAMMLAB and the VRlab.
ments are needed.
Using the handheld device, it is possible to send and receive text messages, to access process
Human System Interface work
information (from the process displays in the
The Project member organisations are very inter
control room), and to access plant diagrams,
ested in research related to Human System Inter
plant photos and procedures. It is also possible
faces (HSIs) and in particular the innovative aspects
for the field operator to take and send pictures
going beyond traditional P&IDbased presentation.
or videos to confirm that he is manoeuvring the
Modernisation of nuclear power plant control
right object in the field, or to e.g. show the con
rooms is taking place in many countries, moving
trol room crew the size of a leak in the plant
from panelbased control rooms into hybrid solu
(Figure 6). The usability ratings of the new hand
tions. Utilising the full capabilities of computerised
held HSIs were high, and the field operators
solutions and at the same time maintaining the
stated that they had better process overview
human factors aspects are prioritised. Improved
using this tool. The Virtual Reality solutions used
information presentation will contribute to safer
gave concrete input to training in Augmented
and more efficient operation by supporting opera
Reality (AR) and VR.
tors in process understanding and creating enhanced situation awareness.
Control Centre Design and Evaluation
The main objective is to develop, test and evaluate
Current integrated system validation (ISV) meth
an HSI concept addressing the nearterm needs of
odology has limitations in terms of unclear safety
the industry to support ongoing and planned con
implications of recommended performance
trol room modernisation projects, and the main
measures, limitations in terms of identifying
results achieved are:
causes for performance, and is mainly suitable
A large screen display for the outage period is
for modernisation projects due to the reliance on
designed and implemented. The display shows
the benchmark approach to performance
important systems during outage. It also includes
requirements. The goal is to develop a new ISV
automatic supervision of the status of safety sys
methodology with improved indicators of the
tems and automatic supervision of requirements
control room’s contribution to plant safety, with
in the Technical Specification, see Figure 5. For
improved indications of how control room ele
the automatic supervision, several logical dia
ments drive specific performance issues, and
gram sheets and a handling display are devel
that it can be used for both new and modernised
oped.
plants. The objectives are to identify and describe
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
125
Figure 7: Overview of elements to be evaluated during ISV
126
a model, related to plant safety, of the main perfor
increase productivity, while maintaining adequate
mance issues and the main control room elements
safety, is one of the main drivers behind most cur
of integrated control room performance (Figure 7).
rent and future plant modernisation projects.
The identification and description of these factors
A technique for evaluating the uncertainties of
shall provide a basis for the development of a cri
reconciled values has been developed. Distribu
terionreferenced approach (CRA) for performance
tions of measurement errors are estimated from
based evaluation of control rooms, and will give
observed time series data. Principal Component
knowledge of plant safety related issues to incor
Analysis (PCA) is used to identify process vari
porate into test scenarios and performance mea
ability modes observable in several measure
sures during ISV. The ISV project completed the
ments. These fluctuation modes are then sub
data collection for the first test version of the new
tracted from observed data to generate time
SCORE (Supervisory Control and Resilience Evalua
series representing variability local to each mea
tion) measure.
surement and consequently to estimate the dis
Modernisation experiences in NPPs are of inter
tributions of measurement errors. Uncertainty
est to many utilities. A survey was first carried
estimates for the reconciled values are then com
out collecting information from various mod
puted using Monte Carlo simulation, which
ernisation projects. In June 2014 the Halden
facilitates taking both nonlinearities and differ
Project organised a workshop discussing the
ent distributions of measurement errors into
topic in detail. The data obtained from the sur
account.
vey and the workshop revealed main issues and
The cooperation with the Loviisa NPP, Finland,
good practices in past/current modernisation
has continued in developing their plant wide
projects. An analysis of the identified challenges
thermal performance monitoring and optimisa
revealed that they were often related to plan
tion (TEMPO) model. The results and experience
ning matters – such as defining an adequate
from this cooperation are very valuable feedback
schedule; recruiting all the necessary compe
to our development work with respect to under
tences; or communicating main objectives effi
standing the issues when applying these types of
ciently. Considering the relevance of this topic,
systems in practical applications.
and based on the recommendations that resulted
A methodology has been developed for estimat
from the workshop, a tool has been proposed
ing when to change air filters at a nuclear facility.
that could assist the project team during the
The pressure drop development is identified as
planning stages of modernisation projects. The
the sum of components describing physical phe
suggested planning checklist includes items
nomena of different time scales (gradual accu
regarding: Motivations and Scope; Involvement
mulation of particles, sporadic large aerosol
of Roles and Competences; Project Plan; HSI
emissions, seasonal variation), which consider
Design; Human Factors Engineering (HFE) Tasks;
ably improves modelling accuracy. The computa
and Monitoring and Training.
tional technique will enable NPPs to estimate the Remaining Useful Life (RUL) of air filters more
Condition Monitoring and Maintenance Support
than a year ahead. This enhances the facilities’
A number of computerised system and applica
ability to plan ahead and optimize their mainte
tions have been developed through the years at
nance schedule. It can also reduce radioactive
the Project to benefit safety and economy in oper
waste.
ations and maintenance (O&M). Their potential and advantages have, however, not yet been fully
Software Systems Dependability
realized in the nuclear field as they have in other
The research programme on software systems
domains. The need to reduce O&M costs and
dependability contributes to the introduction of
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
digital instrumentation and control (I&C) systems
ENSI in these matters. Dr. Vinh Dang, PSI, is also
into nuclear power plants. Focus is on topics
taking part in the NEA work group, WGRISK, on
important both to design and production of digital
HRA information exchange where also the Halden
I&C as well as safety assurance and licensing issues.
Project is participating, and this further enhances
Summary of activities:
the cooperation with PSI in this area.
Research was carried out on a number of impor tant aspects related to the development of safetycritical software, ranging from require
International Cooperation
ments elicitation to final safety approval. The interviews of nuclear regulators on safety dem
The OECD Halden Reactor Project is a joint under
onstration and justification were completed and
taking of national organisations in 20 countries
the material collected has been reviewed and
sponsoring a jointly financed research programme
structured. Difference and similarities in the
under the auspices of the OECD Nuclear Energy
licensing processes have been pointed out, as
Agency. The international members of the Halden
well as known and foreseen challenges.
Project participate actively in formulating, prioritis
A Halden Project workshop on safety demon
ing and following up the research programmes.
stration and justification of DI&C in Nuclear
This ensures that the work is focused on tasks with
Power Plants (NPP) was conducted March 13th–
direct safety relevance. In the execution of the pro
14 2014 at U.S.NRC in Washington D.C. The
gramme, the Halden Project maintains close con
objective of the workshop was to discuss the
tacts with its member organisations in these coun
most important challenges of safety demonstra
tries and with NEA and its relevant working groups.
tion of DI&C systems as identified through inter
The technical steering is exerted by the Halden
views with nuclear regulators, and further direc
Programme Group with members from the partici
tions for a safety demonstration framework have
pating organisations. The Group approves the
been suggested.
annual research programme and oversees the
Several techniques have been analysed for their
progress of the work.
support of product and process failure analyses,
The Enlarged Halden Programme Group Meeting
including a range of testing techniques. The
(EHPG) was held at Røros, Norway, 7th–12th Sep
th
safety and security requirements elicitation
tember 2014 with 270 participants from member
method CHASSIS (Combined Harm Assessment
organisations. There were several participants from
of Safety and Security of Information Systems)
Switzerland providing a good opportunity for
has been evaluated in several studies and refined
exchanging information with the international
accordingly.
community on key research topics within the Fuel & Materials and the MTO.
National Cooperation The Fuels & Materials programme is supported by
Assessment 2014 and Perspectives for 2015–2017
LOCA calculations performed at PSI; in particular regarding the specification of the conditions of the
The activities in 2014 of the Halden Project pro
LOCA tests using segments from the Leibstadt NPP.
gressed mostly according to schedules. Several
PSI is supporting a PhD thesis on «Modeling of fuel
workshops and seminars were arranged to guide
fragmentation, relocation and dispersal during
the current program and to help shaping future
LossofCoolant Accident in Light Water Reactor».
activities.
PSI is also actively using other Halden reactor
The experiments in the Halden reactor have pro
experiments, e.g., the rod overpressure / clad lift
vided valuable data on the behaviour of reactor
off test.
fuel and materials during both normal operating
In order to make the results from the experiments
conditions and transients which are used to
in HAMMLAB more useful for HRA practitioners,
improve and validate safety analysis codes. The
the Halden Project has established close contact
experiments in HAMMLAB have provided useful
with HRA specialists in the member organisations
data for HRA modelling and to technical bases for
in the planning of activities in HAMMLAB. In Swit
human factors guidelines for design and evalua
zerland close contact is established with PSI and
tion of control room solutions and humansystem
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
127
interfaces. Methods and systems developed for plant surveillance and optimisation have been taken into use in NPPs in member countries. The joint programme of the OECD Halden Reactor Project is agreed upon for three years. 2014 is the last year of the 3year period 2012–2014 in accor dance with the 2012–2014 framework programme [1] and the annual programme for 2014 as approved by the Halden Programme Group [2]. The programme proposal for the coming 3year period 2015–2017 has been defined [5], and the annual research programme for 2015 [6]. There are currently 20 member countries and the Project continues to look for new members to join.
References [1] Halden Reactor Project Programme Proposal 2012–2014, HP1303 [2] Halden Reactor Project Programme Proposal 2014, HP1398 [3] Status Report January – June 2014, HP1430 [4] Status Report July – December 2014, HP1453 (to be issued in 2015) [5] Halden Reactor Project Programme Proposal 2015–2017, HP1390 [6] Halden Reactor Project Programme Proposal 2015, HP1431 [7] M. Ivanchenko, J. Pakarinen, W.Karlsen, T.M. Karlsen, «TEM Examination of Post Irradiation Annealing on 7.7 dpa AISI Stainless Steel», EHPG meeting, Røros, September 2014 [8] M. Březina, J. Petzová, Ľ. Kupča, «Mechanical properties of VVER440 reactor pressure vessel steels after irradiation in the Halden reactor», EHPG meeting, Røros, September 2014
128
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
SCIP II Program 2009–2014 (Progress report year four)
Author und Coauthor(s)
Francesco Corleoni
Institution
SCIP II Project Manager, Studsvik
Address
SE611 82 Nyköping, SWEDEN
Phone:
+46760021106
Duration of project
5 years
ABSTRACT
able for this program, including advanced pel
The Studsvik Cladding Integrity Project (SCIP)
let materials with different types of dopants
was launched in 2004. It was a 5 year OECD/
and additives. Pellet behaviour was investi
NEA Joint Project operated by Studsvik with
gated on nonfailed ramped rods in order to
about 30 participating organisations, including
get insights into processes that impact PCI per
regulatory bodies, research institutions, utilities
formance of standard, doped and additive
and fuel suppliers from 13 different countries.
fuels.
SCIP I prioritised studies on cladding, related to
Data from about 1100 ramp tests performed in
fuel rod failures driven by pelletcladding
the Studsvik R2 reactor between 1970 and
mechanical interaction (PCMI).
2005 were compiled and analysed, identifying
The objective of the second 5 year phase of
some beneficial features and general trends.
SCIP (SCIP II) with an extended group of par
Results from the examination of fuel from 34
ticipants was to deepen the understanding of
power ramp tests were analysed in order to
mechanisms leading to fuel failures driven by
assess the performance of different pellet
PCMI, in particular failures due to stress corro
types during power transients.
sion cracking (pelletcladding interaction, PCI) and failures caused by hydrogenassisted frac
Project was concluded by releasing the final
ture. A wide selection of materials was avail
report in October 2014.
129
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Project Goals
Task 1: Pellet-cladding mechanical interaction (PCMI)
The Studsvik Cladding Integrity Project, SCIP, was
Ramp testing and postirradiation examinations
launched in 2004. It was a 5 year OECD/NEA Joint
(PIE) were performed on different types of fuel
Project operated by Studsvik with about 30 partici
rods, in order to extend the knowledge on the
pating organisations, including regulatory bodies,
pelletcladding mechanical interaction and to
research institutions, utilities and fuel suppliers from
evaluate the dimensional changes and the rela
13 different countries. SCIP I aimed at studying
tions between different parameters like burnup,
basic phenomena of fuel rod failures, in particular
linear heat rate, pellet temperature, hold time
stress corrosion cracking (pelletcladding interac
and pellet type.
tion, PCI), delayed hydride cracking (DHC) and fail ures due to hydrogen embrittlement (HE), all driven
Task 2: Pellet-cladding interaction (PCI)
by pelletcladding mechanical interaction (PCMI),
Microstructural and microchemical investigations
thus contributing to a better understanding of fun
of fuel pellets before and after ramp testing were
damental failure mechanisms. PCMI was studied in
performed using electron microscopy and laser
a number of ramp tests, providing cladding stress
ablation. The influence of crack patterns on the
and strain data, suitable to be used for modelling.
PCI threshold was investigated using mandrel
Key parameters important for hydrogen induced
testing, and local stress and strain distributions
failures are now much better understood thanks to
after testing were evaluated. Additionally, the
SCIP I and could in many cases be quantified. In the
effect of different ramp profiles on PCI was inves
case of failures caused by stress corrosion cracking
tigated.
from the inside of the fuel rod (pelletcladding inter action, PCI), equipment simulating incore condi
Task 3: Hydrogen induced failures
tions was significantly improved.
Hydrogen embrittlement and delayed hydride
From the very beginning, SCIP I focused on cladding
cracking were studied in SCIP I. In SCIP II, local
studies. Studies on pelletrelated parameters were
mechanical properties of hydrides and of the
in general not considered. Early in SCIP I it became
matrix in the vicinity of hydrides were measured,
obvious, that pellet properties, dramatically chang
using nanoindentation. The effect of hydrides
ing with burnup, need to be considered as well in
and of hydrogen in solid solution on creep/ relax
an integral description of PCI/PCMI. Furthermore, all
ation behaviour was studied as well. This issue is
fuel suppliers were also in the process of developing
related to PCMI during transients, where hydro
advanced fuel types. One of the expected advan
gen may affect cladding relaxation.
tages of these new fuel types was to reduce and
130
mitigate the risk for PCI. Therefore, the objective of
A modelling workshop was organised in three parts
the second 5 year phase of SCIP (SCIP II) with an
with eleven participants providing their modelling
extended group of participants was to deepen the
efforts on identifying the beneficial impact of a slow
understanding of mechanisms leading to fuel fail
power ramp on PCI performance.
ures driven by pelletcladding mechanical interac
The SCIP II program review group received frequent
tion (PCMI), in particular failures due to stress corro
information updates on the LOCA test program
sion cracking and failures caused by hydrogen
performed by Studsvik on behalf of the U.S.NRC. In
assisted fracture. A wide selection of materials was
that work, singlerod integral LOCA tests were per
available for this program, including advanced clad
formed, basically following the same procedures as
ding and pellets with and without different types of
applied by the Argonne National Laboratory in ear
additives.
lier campaigns. Significant fuel fragmentation, relo cation and dispersal occurred during the tests with
Work was performed in four tasks: Task 0: Review of existing Studsvik
higher burnup fuel (just above 70 MWd/kgU).
Objective
ramp data Historic data from ramps performed at Studsvik
The overriding objective of the continuation of the
under various programs were collected and ana
SCIP programme (SCIP II) is to contribute to more
lysed.
reliable fuel, by further deepening the understand
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
ing of mechanisms leading to fuel failures driven by
by the strain exerted by the pellet, by structure effects
pelletcladding mechanical interaction (PCMI) and
(contact at pellet to cladding interface, geometry dis
pelletcladding interaction (PCI).
continuities, …) and the stress relaxation behaviour
SCIP II has a broader scope compared to SCIP,
of fuel and cladding.
including advanced modern cladding and pellet
The objective of Task 1 was to assess the performance
materials.
of different pellet types during power transients. In addition to standard fuel, additive pellets (AlSi, AlCr,
Task 0: Review of Existing Studsvik Ramp Data
Cr, CrAlSi) as well as gadolinia, MOX, high density UO2, large grain pellets and pellets with different geometry were studied. Ramp tests and examinations focused on dimen
Inpile ramp testing is one of the most important
sional changes and the relations between different
integral test methods to evaluate fuel performance
parameters like burnup, linear heat rate, pellet tem
during transients. Over the years, a large number of
perature, hold time and pellet type.
ramp tests have been performed in the R2 reactor
Task 1 included results and analyses from 34 ramp
at Studsvik. The objective of this task was to collect,
tests and related postirradiation examinations (PIE).
review and make available data from ramp test pro
Twelve power ramp tests were performed in the Hal
grams performed in Studsvik. The list of data to be
den test reactor together with PIE before and after
compiled was discussed at several SCIP meetings
the ramp tests. PIE included measurement of clad
and approved by all participants. In this way, SCIP II
ding diameter, fission gas release (FGR), pellet/clad
participants get a common dataset that can be used
ding cold gap assessment with a nondestructive
for comparisons of different fuel/cladding types and
method and pellet density as well as characterisation
for highlevel analyses.
by light optical microscopy (LOM). In addition, results from eleven ramp tests performed within bilateral
The work included:
programs were included as voluntary contribution
Collection of ramp data from about 1100 ramp
from participants, and results from eleven ramp tests
tests performed in the Studsvik R2 reactor
performed within SCIP I were evaluated.
between 1970 and 2005.
Radial fuel temperature profiles were estimated with
A review of the data, applying some statistical
the Halden code FTEMP3, considering thermal con
tools.
ductivity evolution with burnup as well as Pu and Gd
Illustration of ramp results dependencies to differ
content, but no other effects like, e.g., the impact of
ent ramp and rod parameters.
dopants and additives.
Identifying general trends and correlations of
Some of the ramp rodlets were tested with a short
ramp results to ramp and rod parameters, to the
hold time of about one minute and some with a hold
extent possible, considering the large scatter of
time of several hours. By comparing the results of
ramp results.
ramps with short and long hold times, changes of
Issuance of report and Excel file.
fuel characteristics during the ramp step and during hold time could be assessed separately.
The objectives of Task 0 were fulfilled as data from
Fuel and cladding changes during the ramp step and
ramp test programs performed in Studsvik were
during the hold time were quantified and can hence
reviewed and made available.
provide necessary information for future understand ing and modelling.
Task 1: Pellet Cladding Mechanical Interaction (PCMI)
Also workshops on fuel modelling have been per formed based on the voluntary contributions of all the participants. The objectives of Task 1 were fulfilled and data from
PCMI is the mechanical driving force for the three fuel failure mechanisms delayed hydride cracking (DHC), pelletcladding interaction (PCI), and hydro gen embrittlement (HE). For a given power increase, the cladding strain is determined by the initial pellet and cladding conditions as well as the pellet expan sion. The cladding stress is in turn mainly determined
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
the tests performed in Studsvik were made available.
131
Task 2: Pellet Cladding Interaction (PCI)
Task 3 in SCIP II is devoted to a continued investiga tion of the effects of hydrogen in cladding on crack ing behaviour.
PCI failures are caused by stress corrosion cracking,
Within this task the matrix yield stress and fracture
where the stress corrosion chemical agent is believed
stress of hydrides as a function of temperature and
to be one of the fission products, notably iodine. The
burnup level has been evaluated using the nano
cracks are initiated at the interpellet plane, at the inner
indentation technique.
surface of the cladding and propagate outwards
The effect of H in solid solution and as hydrides, on
through the cladding wall.
creep/relaxation behavior has been investigated too,
PCI failures depend on several factors. These include
also simulating conditions of power increase under
power ramp parameters such as rate and level of local
PCI criteria.
power step changes, as well as the integral pelletclad
The task is completed and all the reports have been
ding state when the power transient occurs. The main
released.
parameters affecting pelletcladding state are burnup (fission product generation, neutron bombardment) and local power history (temperature). These parame
International Cooperation
ters in their turn affect the pellet dimensions (e.g. pelletcladding gap closure, creep properties), micro
The SCIP II program is a 5 years NEA/OECD Joint
structure and the movement of generated fission
Project run by Studsvik in which about 30 interna
products (fission gas bubble formation, etc).
tional organizations are participating. The interna
The sensitivity of the cladding to PCI can be tested by
tional members, mainly representing industry,
means of inpile ramp testing as well as outof pile
authorities and research centers, are actively partici
mechanical testing using a mandrel technique. Both
pating to the program with inkind contributions
methods were used within the SCIP II program.
and with the participation to the SCIP II meetings
The fuel pellets investigated in this program were sub
twice a year.
jected to extensive characterisation, using a wide range of PIE analytical techniques. The main objectives of this task were to investigate
Publications
and quantify local differences in chemical composition in different irradiated pellet types, to perform para
With the results achieved in the program the follow
metric studies on PCI behaviour with different simu
ing publications have been prepared during the lat
lated pellet crack patterns, and to study the impact of
est years and presented at the LWR Fuel Perfor
different ramp sequences on PCI behaviour.
mance Meeting TopFuel 2013 and 2014:
The objectives of Task 2 were fulfilled, as we were able in different pellet types, to establish parameter impact
Microstructural and Chemical Characterization of Ramp Tested Additive Fuel
on PCI behaviour with different pellet crack patterns,
Daniel Jädernäs, Francesco Corleoni, Anders
and to quantify the impact of different ramp profiles
Puranen, Michael Granfors, Gunnar Lysell, Pia
on PCI behaviour. In addition, it was demonstrated
Tejland (Studsvik Nuclear AB)
that the mandrel test technique can reproduce the
Dan Lutz (Global Nuclear Fuel)
to map the local differences in chemical composition
132
plastic strain to failure obtained during a ramp test.
Lars Hallstadius (Westinghouse Electric Sweden
The results of the tests performed and the reports
AB)
were made available.
Task 3: Hydrogen Induced Failures
Fuel Rod Performance and Failure Prediction During Power Ramp N. Doncel, C. MuñozReja (ENUSA) R. Dunavant, M. Jahingir (Global Nuclear Fuel)
The SCIP I program was largely focused on hydrogen induced failure mechanisms, such as HE and DHC. The performed program has improved the under
Towards Understanding Beneficial Effects of Slow Power Ramps
standing of hydrogen induced cladding failures but
V.I. Arimescu (Areva)
some issues still remain and some new questions
J. KH. Karlsson (Studsvik)
have arised during the program.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
SAFE Safe Long-Term Operation in the Context of Environmental Effects on Fracture, Fatigue and EAC
Authors and Coauthor(s)
H.P. Seifert, J. Bai, S. Ritter, S. Roychowdhury, P. Spätig
Institution
Paul Scherrer Institut
Address
Paul Scherrer Institut, 5232 Villigen PSI, Switzerland
Telephone, Email, Internet address
+41 (0)56 310 44 02, hans
[email protected] www.psi.ch und http://www.psi.ch/lnm/
Duration of project (from–till)
January 1, 2012 to December 31, 2014
ABSTRACT
Detailed fractographic analysis revealed that
Within the SAFE project, environmental effects
toughness reduction is related to (hydrogen
on rapid fracture, fatigue initiation and short
induced) extensive localization of plastic defor
crack growth in lowalloy (LAS) and austenitic
mation and not to a microscopically brittle pro
stainless steels (SS) as well as the stress corro
cess.
sion cracking (SCC) behaviour of dissimilar
SubprojectII – Environmentalassisted
metal welds (DMW) under boiling (BWR) and
fatigue (EAF) in austenitic SS: 1. Mean stress:
pressurised water reactor (PWR) conditions are
As expected, the EAF life was increased and
evaluated. These practical investigations are
reduced with moderate compressive and tensile
complemented by a more fundamental study
mean stress, respectively. However, at high ten
on SCC initiation in Nibase alloys and LAS. In
sile mean stress a higher fatigue life was
the third project year, the following interim
observed than at zero mean stress. Furthermore,
results were gained:
strong effects of moderate tensile mean stress
SubprojectI – Environmental effects on
are observed close to the environmental stress
rapid fracture in RPV steels: Hydrogen in the
amplitude thresholds. In the investigated range,
range of 1.6 to 5 ppm in the RPV steel resulted
the SWT mean stress correction works fairly
in embrittlement during tensile tests in air; both
well or produces slightly conservative results for
at 25 and 288 °C and the embrittling effects
compressive mean stress. Close to stress ampli
were more significant at 25 °C and at higher
tude thresholds for environmental effects and
hydrogen concentrations. Maximum effects
at high tensile mean stress the environmental
were observed at strain rates of 10–5 to 104/s
reduction of fatigue life is massively under and
and 10 to 10 /s at 25 and 288 °C, respectively.
overestimated by the SWT correction, respec
The coarse grain heataffected zone (CGHAZ)
tively. 2. Load history: The EAF life under block
3
2
was more susceptible than the base metal.
sequence and single over & underloading con
Hydrogen moderately reduced the initiation
ditions in hightemperature water was moder
fracture toughness in air at 288 °C by a factor
ately shorter or significantly longer than pre
of 2. The exposure to hightemperature water
dicted by a simple linear damage accumulation
at 150 and 288 °C resulted in a significant
rule (Miner rule) and corresponding constant
reduction of the upper shelf initiation tough
load amplitude tests. Environmental effects
ness by a factor of 5 to 9. At 150 and 288 °C,
may occur below the environmental stress /
fracture occurred by stable «ductile» crack
strain threshold from constant amplitude load
growth. So far, rapid, unstable crack extension
tests or could completely vanish under suitable
was observed in specimens with CGHAZ micro
loading conditions and histories.
structure only, although the reduction of initia
SubprojectIII – SCC in DMW: Fast SCC in the
tion toughness was similar as in base metal.
cm/arange into the lowalloy RPV steel cannot
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
133
be excluded in highpurity BWR/NWC water
is fully operational since December 2014. A
above 60 to 70 MPa·m . For 3, 5 & 10 ppb of
detailed literature survey on SCC and hydrogen
chloride, fast SCC into the RPV steel is possible
effects in Nibase alloys and the potential
1/2
down to at least 50, 30 and 20 MPa·m ,
underlying mechanism was performed and
respectively. In BWR/HWC environment, on the
summarized in a comprehensive internal report.
other hand, 100 ppb Cl were not sufficient to
Coupon specimens that were exposed to high
induce fast SCC in LAS below 60 MPa·m1/2.
temperature water at different dissolved hydro
Under primary PWR conditions, limited SCC
gen (DH) levels seem to confirm the theoretical
into the RPV weld heataffected zone is possi
Ni/NiO phase transition boundary in Alloy 182
1/2
with subsequent very
at 274 °C at around 253 ppb DH. Accelerated
slow growth rates < 300 μm/a. Fast SCC might
SCC crack initiation and short crack growth
ble above 60 MPa·m
1/2
eventually be possible above 80 to 100 MPa·m1/2.
tests with sharply notched fracture mechanics
SubprojectIV – SCC Initiation in Nibase
specimens under combined slow rising load–
alloys and LAS: The PhD thesis on the effect of
constant load conditions at 50 ppb (NiO), 253
hydrogen on SCC initiation and subsequent
ppb (Ni/NiO) and 600 ppb (Ni) DH revealed a
short crack growth in Nialloy weldments in
maximum in SCC initiation susceptibility and
BWR environment was started in 9/2013. The
SCC crack growth rate at the Ni/NiO boundary
multiple specimen SCC initiation facility system
under BWR/HWC conditions at 274 °C.
1. Introduction
(PWR) in a wide range of SS, nickelbase alloy, car bon and LAS PPBC in the last three decades. Criti
134
With regard to the new nuclear legislation and the
cal components are thus periodically inspected by
increased age of the Swiss nuclear power plant
nondestructive examination to detect defects
fleet (30 to 45 years), the current focus of material
before they reach a critical size necessary for rapid
related regulatory safety research funded by the
fracture. [2–4]
Swiss Federal Nuclear Safety Inspectorate (ENSI) is
An accurate knowledge on the degradation of the
placed to the assessment and assurance of the
toughness and fracture properties of these materi
integrity of the primary coolant circuit and contain
als during service and of the system conditions that
ment in the context of material ageing [1].
may lead to EAC initiation and growth is thus evi
Pressure boundary components in the primary
dently indispensable to ensure the safe and eco
coolant circuit (PPBC) of light water reactors (LWR)
nomic longterm operation in this context. Reliable
are made of lowalloy (LAS) and stainless steels (SS)
quantitative experimental data on these phenom
and are very critical components with regard to
ena and a basic knowledge on the underlying
safety and lifetime (with the reactor pressure vessel
mechanisms are essential to evaluate their possible
(RPV) being the most critical one). Assurance of
effects on structural integrity/safety and lifetime of
structural integrity of these components in the
components, to identify critical component loca
context of material ageing is thus a key task in any
tions/operating conditions and to define and qual
ageing and lifetime management program. During
ify possible mitigation, repair and maintenance
service, toughness and ductility of these materials
actions.
can decrease with time, due to irradiation induced embrittlement (RPV and reactor internals only), thermal ageing or potential environmental (hydro gen) effects. Under simultaneous effect of the
2. Structure and Goals of the SAFE Project
reactor coolant, thermomechanical operational loads and irradiation, cracks can initiate and grow
The SAFE project (2012–2014) aims to fill selected
by environmentallyassisted cracking (EAC) and
important knowledge gaps in the field of EAC and
thermomechanical fatigue (TMF), which finally
environmental effects on fatigue and rapid fracture
could lead to a large leak or component failure. A
in safetyrelevant PPBC [3]. It consists of four sub
plenty of EAC cracking incidents occurred in both
projects (Table 1) and deals with environmental
boiling water (BWR) and pressurised water reactors
effects on fracture and fatigue, stress corrosion
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Subproject Topic
Share
SPI
Environmental effects on rapid fracture and tearing resistance
25%
SPII
Environmental effects on fatigue initiation & short crack growth in stainless steels & Nialloys under PWR & BWR/HWC conditions
30%
SPIII
SCC in dissimilar metal welds and Alloy 182RPV interface region
20%
SPIV
SCC initiation in austenitic Nibase alloys & lowalloy steels
25%
cracking (SCC) in dissimilar metal welds (DMW)
This subproject aims to establish the role of the
and basic studies on SCC initiation in LWR environ
environment and hydrogen on the fracture and
ments [3]. The technical background and the
mechanical behaviour of RPV steels in the LWR
objectives of the individual subprojects were dis
temperature regime and identify critical combina
cussed in detail in the SAFE project proposal [3].
tions of metallurgical, environmental and loading
SAFE also contributes to the maintenance of an
conditions, which may result in significant environ
independent expertise and to the education of
mental and hydrogen effects. This work is sup
young specialists in this safetycritical field. Fur
ported by the PSI Fellow Program (EUCofund) [4]
thermore, the generated knowhow is made avail
and mainly covered by our PostDoc Dr. S. Roy
able to ENSI for expertise work and oncall proj
chowdhury from BARC (India), who started to
ects.
work in our group in February 2013.
Table 1: Topics of subprojects of the SAFE research program.
A literature survey on hydrogen and environmental
3. Performed Work and Results 3.1. SUB-Project I – Environmental Effects on Rapid Fracture
effects on mechanical and fracture properties in LAS was performed and summarised in a compre hensive report [8] in 2013. The limited data in the LWR temperature regime confirmed potential hydrogen and environmental effects and the need for further more systematic studies.
Fracture toughness and tearing resistance are
Tensile properties of a RPV steel (22 NiMoCr 3 7) in
material properties, which not only depend on
two different microstructural conditions (bainitic
microstructure or loading conditions (e.g. strain
base metal (BM) and simulated coarse grain heat
rate or constraints) but are also strongly influenced
affected zone (CGHAZ) of welds) was character
by the environment in which the cracking occurs.
ized in air at different strain rates (101 to 105/s)
Except for temperature and irradiation, the effect
and temperatures (25 and 288 °C), with hydrogen
of environment on fracture behaviour of PPBC has
in the range of 0–5 ppm. The upper shelf initiation
not been taken into account in the nuclear power
toughness was estimated in air by performing elas
industry. There is now growing experimental evi
ticplastic fracture mechanics (EPFM) tests, using
dence that the fracture resistance of most struc
BM and CGHAZ specimens at different tempera
tural materials might be degraded by reactor cool
tures (25–288 °C), with and without hydrogen.
ant (hydrogen) effects in the LWR operating regime
EPFM tests were also done in hydrogenated and
[3–7]. Hydrogen pickup in structural materials in
oxygenated hightemperature water for both of
LWR occurs due to contact with hydrogen contain
the microstructural conditions. Tests were comple
ing reactor coolant (hydrogen from radiolysis and
mented by detailed posttest evaluations on the
intentional additions) and corrosion reactions. The
fracture and deformation mechanism by optical,
hydrogen level reaches equilibrium bulk concentra
scanning and transmission electron microcopy. The
tions of several ppm within a few weeks or months
interim results are summarized in a conference and
at 300 °C, which is high enough to affect their
journal paper [9, 10].
mechanical properties [3–7]. Although the hydro
Hydrogen in the range of 1.6 to 5 ppm in the RPV
gen content in primary PWR water is significantly
steel resulted in embrittlement during tensile tests
higher than in BWR coolants, similar or even higher
in air, both at 25 and at 288 °C, whereas the
concentrations of absorbed hydrogen occur in
embrittling effects were more significant at 25 °C
BWR components, especially in crevices/cracks
and at higher hydrogen concentrations. Maximum
with aggressive occluded crevice chemistry.
effects were observed at strain rates of 105–104/s
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
135
and 103–102/s at 25 and 288 °C, respectively. The
ure 2). The toughness reduction in oxygenated and
CGHAZ simulated microstructure was more sus
hydrogenated hightemperature water at 150 and
ceptible than the base metal and tensile test results
288 °C was similar and additional insitu hydrogen
indicated that at 288 °C the higher strength influ
charging did not further reduce the toughness
ences embrittlement susceptibility to a greater
indicating a dominant effect of the corrosion
extent than the coarser grain size. Furthermore,
induced hydrogen uptake. The reduction in high
the hydrogen trapping at inhomogeneously dis
purity neutral BWR water (pH288 °C ~ 5.7) seemed to
tributed (oxide) inclusions had a significant effect
be a factor of 2 lower than in the slightly alcaic
on the embrittling tendency and resulted in large
PWR water (pH288 °C ~ 7, H3BO3 & LiOH), which
specimen to specimen scatter in hydrogen charged
might be related to the higher corrosion rate and
specimens only.
thus stronger hydrogen uptake. At 150 and
Without hydrogen, ductile fracture by microvoid
288 °C, fracture occurred by stable «ductile» crack
coalescence and a cup and cone macroscopic frac
growth. So far, rapid, unstable crack extension was
ture appearance were observed in air. The pres
observed in specimens with CGHAZ simulated
ence of hydrogen always resulted in predominant
microstructure only, although the reduction of ini
ductile shear fracture during tensile tests (inclined
tiation toughness was similar as in base metal.
at ~45° to the loading axis, Figure 1) that, besides
The appearance of the fracture surface after EPFM
microvoid coalescence, additionally involved vari
tests in hightemperature water was very similar to
ous amounts of quasicleavage and secondary
that in EPFM and tensile tests in air on hydrogen
cracking, as well as macro-void (> 100μm) forma
charged specimens indicating that hydrogen is
tion. This is a clear indication of hydrogeninduced
playing an important role in the fracture process in
enhanced local plasticity.
hightemperature water. Detailed fractographic
The first EPFM screening tests with significant vari
analysis revealed that toughness reduction is
ation of various experimental parameters revealed
related to extensive localization of plastic deforma
the following preliminary results: The initiation
tion and not to a microscopically brittle process.
toughness values by the stretch zone width method were very similar to those derived with the ASTM E1820 procedure. The corresponding values revealed by the reversed direct current potential
3.2. Sub-Project II – Environmental Effects on Fatigue
drop method were often significantly lower (up to
136
a factor of 3) and showed less scatter.
The possibility of reactor coolant effects on fatigue
In the investigated loading rate range (load line
of LWR structural materials is undisputed, but their
displacement rates of 0.25 to 0.35 mm/min),
adequate implementation in fatigue design and
hydrogen moderately reduced the initiation frac
evaluation procedures is still not satisfactorily
ture toughness in air at 288 °C by a factor of 2. At
solved. This subproject aims to contribute to the
the same loading rate, the exposure to hightem
experimental basis for such Code modifications
perature water at 150 and 288 °C resulted in a
and is a logical continuation of the work in the
significant reduction of the upper shelf initiation
KORAII project. The special emphasis in SAFE is
toughness JQ (and tearing resistance) by a factor of
placed to unexplored plantrelevant aspects, which
5 to 9 depending on the exact test conditions (Fig
may result in nonconservatism.
Figure 1: Shear dominated failure in presence of hydrogen
Figure 2: Reduction of initiation toughness by hydrogen
at 288 °C.
in air and hightemperature water.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 3: Effect on HWC environment on stresscontrolled
Figure 4: Effect of mean stress on fatigue life.
fatigue life.
During the report period, the focus was placed to
tal threshold stress amplitude seemed to be in the
the evaluation of the effect of mean stress and
range of 160 MPa. The effect of mean stress on the
load sequence/history on fatigue initiation life in
fatigue life in air and hightemperature water is
hightemperature water by first screening tests
exemplarily shown in Figure 4. For stress ampli
with tubular fatigue specimens and fracture
tudes ≥ 170 MPa, the fatigue life in high-tempera
mechanics specimens, respectively. The magnitude
ture water significantly increased with increasing
of these effects in air and hightemperature water
compressive mean stress. Low levels of tensile
and the adequacy of typical mean stress correction
mean stress reduced the fatigue life as expected.
(e.g., SWT, … ) and damage accumulation meth
An unusual and surprising effect was observed at
ods (e.g., Miner, …) for environmentalassisted
a higher tensile mean stress of 50 MPa, where
fatigue in hightemperature water shall be com
fatigue life increased again both in air and high
pared and evaluated. The interim results were sum
temperature water. On the other hand, close to the
marized in a conference contribution [11].
fatigue endurance limit and environmental stress
Mean stress effects: The previous loadcontrolled
amplitude threshold of 160 MPa, a small tensile
tests with sharply notched fracture mechanics
mean stress of 10 MPa resulted in a tremendous
specimens revealed that the notch stress/strain
reduction of fatigue life in hightemperature water,
amplitude thresholds for environmental effects on
as in the loadcontrolled tests with notched frac
physical fatigue initiation life decrease with increas
ture mechanics specimens.
ing load ratio and mean stress [11]. At small notch
A very preliminary evaluation revealed that the
stress amplitudes, the effect of mean stress is more
SWT mean stress correction reasonably predicts
pronounced than in air and predicted by typical
mean stress effects for stress amplitudes ≥ 170
fatigue life mean stress corrections [11]. Therefore,
MPa and mean stresses ≤ 20 MPa with some con
the effect of mean stress was further investigated
servatism for compressive mean stress. Close to the
by stress controlled tests with pressurized tubular
environmental stress amplitude threshold of ~ 160
specimens in hightemperature water and massive
MPa, the environmental reduction of fatigue life is
cylindrical specimens in air. In these tests the cyclic
massively underestimated by the SWT correction.
plastic hysteresis behavior, which is indispensable
On the other hand, at higher tensile mean stress of
for typical mean stress corrections, is directly mea
50 MPa it significantly overestimates the fatigue
sured.
life reduction.
Baseline tests for the fatigue curve at zero mean
Load sequence/history effects: The loadcontrolled
stress in hightemperature water and air at 288 °C
tests with sharply notched fracture mechanics
were performed involving longterm tests of sev
specimens with different high → low, low → high
eral months (Figure 3). For the applied loading fre
load amplitude block sequences, as well as with
quency of 0.17 Hz, the hightemperature water
single over or underloads in BWR/HWC environ
environment resulted in a reduction of the fatigue
ment revealed the following results:
initiation life by a factor of 2 to 3, which is quite
Depending on the load history, the physical fatigue
significant for a strain rate in the range of the strain
initiation life of SS under these loading conditions
rate threshold for environmental effects of ~ 103/s.
in hightemperature water was moderately shorter
Both the fatigue endurance limit and environmen
(up to a factor of ~ 2) or significantly longer (up to
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
137
a factor of ~ 6) than predicted by a simple linear
Nuclear Energy Safety Organization (JNES).
damage accumulation rule (Miner rule) and corre
This program was terminated at the beginning of
sponding constant load amplitude tests. Environ
this year by the last tests in the high KIrange with
mental effects occurred below the environmental
large DMW specimens in BWR/NWC and primary
stress/strain threshold from constant amplitude
PWR environment and in the low KIrange with
load tests or could completely vanish under suit
homogeneous LAS specimens under BWR/NWC
able loading conditions & histories [11]. Further
conditions with chloride additions. The results are
more, the way of transient grouping and cycle
summarised in a journal paper [12].
counting in environmentalassisted fatigue evalua
As shown in Figures 5 and 6, fast SCC in the cm/
tions can have a strong impact on their margins.
yearrange into the LAS cannot be excluded in high
Nevertheless, the Miner rule probably does a rea
purity BWR/NWC water above 60 to 70 MPa·m1/2.
sonable job in many situations, since the aggravat
For 3, 5 & 10 ppb of Cl, fast SCC into LAS is pos
ing and mitigating factors usually compensate
sible down to at least 50, 30 and 20 MPa·m1/2,
each other in variable amplitude loading situations
respectively. In BWR/HWC environment, on the
in the field.
other hand, 100 ppb chloride were not sufficient to induce fast SCC in LAS below 60 MPa·m1/2. Under
3.3. Sub-Project III – SCC in Dissimilar Metal Welds
PWR conditions, limited SCC into the RPV weld HAZ is possible above 60 MPa·m1/2 with subsequent very slow growth rates < 300 μm/a. Fast SCC might eventually be possible above 80 to 100 MPa·m1/2.
The recent SCC incidents in control rod drive mech
An accurate prediction of the residual stress profile
anisms and core shroud support welds in Japanese
in DMW and the resulting KI at fusion boundary is
BWRs represent a serious safety concern. In these
crucial in this context. Modelling and measure
highly constrained welds with very high residual
ments of the residual stress profile in different real
stresses, the stress intensity factors of SCC cracks
istic mockup DMW were foreseen in the JNES pro
with cracktips in the interface region between the
gram. This key program and investigations were
weld metal and adjacent lowalloy RPV steel can
definitely stopped this year due to other urgent
reach high values of up to 50 to 90 MPa·m1/2. Under
priorities after the Fukushima accident in Japan.
these conditions, the possibility of fast SCC into the RPV in BWR/NWC environment cannot be excluded, in particular in highsulphur RPV steels. The goal of this subproject is thus to characterise the SCC
3.4. Sub-Project IV – Basic Studies on SCC Initiation
crack growth perpendicular to the interface region
138
between the Alloy 182 weld metal and adjacent
Within this subproject, the effects of chloride on
RPV steel in BWR environment in the high KI region
SCC initiation of LAS [13] and of the hydrogen
and to quantify the thresholds for KI and chloride
level on the SCC initiation in Alloy 182 weldments
content for fast SCC crack growth into the RPV
under BWR conditions are investigated [14, 15].
steel (Figure 5). This project is performed in collabo
The latter one is performed as a PhD thesis project
ration with the Tohoku University and Japanese
which started in September 2013.
Figure 5: Critical conditions for fast SCC into the adjacent
Figure 6: Effect of chloride content on SCC growth rate in
RPV steel in BWR/NWC environment in DMWs.
lowalloy RPV steels.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 7: Maximum SCC initiation susceptibility at Ni/NiO
Figure 8: Maximum SCC crack growth rate at Ni/NiO phase
phase boundary.
boundary.
During the last decade(s) several SCC incidents
sharply notched fracture mechanics specimens
occurred in Alloy 182 dissimilar metal welds in
under combined slow rising load – constant load
BWRs and PWRs, which seriously challenged the
conditions at 50 ppb (NiO), 253 ppb (Ni/NiO) and
integrity of the primary coolant circuit in some cases
600 ppb DH (Ni) with online crack initiation mon
[14]. SCC crack growth and possibly initiation in Ni
itoring by the reversed direct current potential drop
base alloys are strongly affected by the dissolved
and electrochemical noise technique. Each experi
hydrogen (DH) content in the hightemperature
ment took a few months. Figures 7 and 8 show the
water. The main scientific goal of this PhD thesis is
effect of DH and thermodynamic stability region
to evaluate the unexplored effect of DH contents on
(plotted as the ECP difference from the Ni/NiO
the SCC initiation and short crack growth in Alloy
boundary) on the SCC initiation and subsequent
182 weld metal under BWR/HWC conditions at
short crack growth in these experiments.
274 °C. The results will help to identify optimal DH
As under PWR conditions at higher temperatures
levels for SCC mitigation in BWRs. For this purpose,
(and thus higher DH levels), a maximum in SCC
SCC crack initiation and the subsequent short crack
crack growth rate is observed at the Ni/NiO bound
growth is studied with sharply notched fracture
ary under BWR/HWC conditions at 274 °C. A weak
mechanics and smooth tensile specimens in a new
indication for a maximum in SCC initiation suscep
multiple specimen SCC initiation facility.
tibility (minimum in initiation stress intensity factor
Within the report period, a huge effort was placed
KI,i) was observed at this boundary, but more tests
to the construction of a multiple specimen SCC ini
are necessary for statistically significant conclu
tiation setup with online crack initiation monitor
sions. This again demonstrates the need for a mul
ing. Due to significant technical problems, the sys
tiple specimen SCC initiation facility. First SCC ini
tem just became fully operable at the end of 2014.
tiation tests with flat tapered specimens in this
A detailed literature survey on SCC and hydrogen
new rig are expected to be started towards the
effects in Nibase alloys and the potential underly
beginning of 2015.
ing mechanism was performed by our PhD student J. Bai and summarized in a comprehensive internal report [16]. The SCC mechanism in Nialloys at low
139
4. National Collaborations
ECP is still under discussion and the reasons for the peak in SCC susceptibility at the Ni/NiO boundary
The collaboration and technology transfer on the
not yet understood so far.
national level directly takes place in the Swiss
In a first step, coupon specimens were exposed to
nuclear community and in the ETH domain. A
hightemperature water at different DH levels to
Swiss consortium involving ENSI, PSI, ALSTOM,
identify the exact Ni/NiO phase transition boundary
EMPA and SVTI is member of the international
in Alloy 182 at 274 °C that is predicted at 253 ppb
PARENT program, which is dealing with the assess
DH. The analysis of the oxide films at the different
ment and quantification of established and new
DH levels is ongoing, but the first preliminary
emerging NDE techniques to detect and assess
results seem to confirm the predicted boundary. As
flaws in DMW. Close thematic links exist to the
a next step, accelerated SCC crack initiation and
ENSI project NORA (SCC mitigation by Noble
short crack growth tests were performed with
ChemTM) and to the swissnuclear projects PLiM
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
(thermal fatigue in air) and IASCC (He effects on
ageing will be an important topic. NUGENIA is the
IASCC). ENSI and the Swiss utilities are periodically
European association dedicated to R & D of nuclear
informed on the actual project status during the
fission technologies with a focus on Generation II
annual project presentations and semiannual
& III nuclear plants. Within NUGENIA, we are
project meetings. The stateoftheart in science &
involved in the MICRIN (SCC initiation) and
technology and service experience in the field of
INCEFA+ (environmental effects on fatigue) proj
SCC of stainless steels in LWRs was summarised in
ects. The latter one was submitted as an EU HORI
a small expertise work for ENSI [17]. A new EPFL
ZON project proposal with support of NUGENIA.
Doctoral School Course «Effects of Radiation on
ETSON is the network of European technical safety
Materials (MSE600)» and Workshop on Nuclear
organisations (TSO). Here we are involved in the
Materials will be (co)organised by the authors in
development of an ETSON guidance for ageing
2015, which also contributes to the education of
management.
young specialists in Switzerland in this field. Half of
In the field of SCC of DMWs and chloride effects
the lecture on Nuclear Materials in the frame of the
on SCC in LAS, there is a collaboration between PSI
ETHZ/EPFL Nuclear Engineering Master Course is
and the renowned Fracture and Reliability Research
given by P. Spätig.
Institute of the Tohoku University in Sendai/Japan, which was extended in 2010 by the participation
5. International Collaborations
of PSI in a large Japanese research program on that topic under the auspice of the Japan Nuclear Energy Safety Organization (JNES). Because of new
As active members of the International Coopera
and urgent priorities after the Fukushima accident,
tive Group on EnvironmentallyAssisted Cracking
this JNES program was significantly delayed and
of Water Reactor Structural Materials (ICGEAC,
then definitively stopped this year.
http://www.icgeac.info/) and of the European Co
Within a small collaboration with the Electric
operative Group on Corrosion Monitoring of
Power Research Institute (EPRI) in the USA, we are
Nuclear Materials (ECGCOMON, http://www.ecg
supporting as reviewers and consultants the revi
comon.org/) as well as of the Working Party 4
sion of the BWRVIP60 SCC disposition lines and
(Nuclear Corrosion) of the European Federation of
the development of a BWR Codes Case for LAS,
Corrosion (EFC, http://www.efcweb.org/) we are
which is related to Section XI of the ASME BPV
staying in very close contact with the international
Code. The underlying basic document for revision
scientific and industrial community in this field.
of BWRVIP60 was prepared with substantial sup
Our own research activities are discussed and co
port from PSI and is largely based on PSI‘s work in
ordinated within these groups. In 2012 and 2013
this field. The revised draft report is currently still
S. Ritter was elected and appointed as Scientific
under the final review process. PSI is also following
Secretary of the ICGEAC group and appointed as
and contributing to the new Environmental
Chairman of the ECGCOMON. Within the ICG
Assisted Fatigue Expert Panel of EPRI [18, 19].
EAC and ECGCOMON we will actively participate in new Round Robin programs on SCC initiation 140
and electrochemical noise/impedance spectros copy in hightemperature water. A new ISO/DIS standard 17093 (Corrosion of metals and alloys – Guidelines for corrosion test by electrochemical
6. Assessment of 2014 and Perspectives for 2015 6.1. Assessment of 2014
noise measurements) was developed by the ECG COMON with S. Ritter as driving force. We are also
The overwhelming part of the project goals and
strongly involved in the organisation of an EFC
milestones for the third and last project year [3] has
WP4 Summer School on Nuclear Corrosion NuCoSS
been achieved and the project could be terminated
in Slovenia in 2015.
as planned by the end of 2014. The stresscon
The authors are also member of various technical
trolled fatigue tests on mean stress effects in high
areas and working groups in the newly formed
temperature water were delayed due to the failure
NUGENIA association (http://www.nugenia.org/)
of several driving components of the LCF machines,
and ETSON network (http://www.eurosafeforum.
but this had only a very minor impact on the out
org/formationeuropeantsonetwork), where the
come of the project. Nine projectrelated publica
safe longterm operation in the context of material
tions were generated in 2014. The project gener
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
ates results that are of direct and practical use for
Conference Proceedings
the regulatory work and its integration in several
S. Roychowdhury, H.P. Seifert, and P. Spätig,
international programs further amplifies the ben
«Environmental Effects on Fracture Behavior of a
efit for ENSI.
Reactor Pressure Vessel Steel», in: Fontevraud 8, SFEN, OT01028 (CDROM), Avignon, France,
6.2. Perspectives for 2015
September 14–18, 2014. H.P. Seifert, S. Ritter, and P. Spätig, «Environmen talAssisted Fatigue in Austenitic Stainless Steels
Major milestones for the next year are the success
under Light Water Reactor Conditions», in: Fon
ful termination of the SAFE and of the PostDoc
tevraud 8, SFEN, OT03029 (CDROM), Avi
project of Dr. S. Roychowdhury by the end of 2014
gnon, France, September 14–18, 2014.
and January 2015, respectively, and the final SAFE
S. Ritter, «Detection of Stress Corrosion Cracking
report (PSI report) by the end of March 2015, as
Initiation by Electrochemical Noise – from Micro
well as the production of several journal papers
to MacroScale and from Room to HighTem
from the individual subprojects.
perature», Invited Key Note Lecture in: Gordon
A followup project SAFEII (2015–17) [20] has
Research Conference on Aqueous Corrosion,
been approved by ENSI and shall start in January
GRC, ColbySawyer College, New London, NH,
2015. This new project will deal with SCC initiation
USA, July 13–18, 2014.
in austenitic alloys, environmental and hydrogen
S. Ritter and H.P. Seifert, «Effect of Chloride on
effects on the fracture toughness of RPV steels in
EAC Initiation of LowAlloy Steel in Simulated
the ductile to brittle and upper shelf region and
BWR Environment», in: Annual Meeting of the
environmental effects on fatigue initiation in stain
Int. Cooperative Group on Environmentally
less steels. Besides the ongoing PhD thesis of J. Bai,
Assisted Cracking of Water Reactor Materials,
SAFEII will additionally involve a new PhD and
Paper No. L03 (CDROM), Prague, Czech Repub
PostDoc project. Furthermore, the SAFEII project
lic, April 6–11, 2014.
is connected to several international projects
S. Roychowdhury, H.P. Seifert, P. Spätig, and S.
(MICRIN, INCEFA+, ICGEAC & ECGCOMON
Ritter, «Environmental Assisted Fracture of Reac
Round Robins).
tor Pressure Vessel Steel: First Results», in: Annual Meeting of the Int. Cooperative Group
7. Publications
on Environmentally Assisted Cracking of Water Reactor Materials, Paper No. Ls1 (CDROM), Prague, Czech Republic, April 6–11, 2014.
Publications in Scientific Journals and Books
J. Bai, S. Ritter, H.P. Seifert, and S. Virtanen,
R.W. Bosch, R.A. Cottis, K. Csecs, T. Dorsch, L.
«Effect of Dissolved Hydrogen Content on SCC
Dunbar, A. Heyn, F. Huet, O. Hyökyvirta, Z.
Initiation and Short Crack Growth Behavior in
Kerner, A. Kobzova, J. Macak, R. Novotny, J.
Alloy 182 under BWR Conditions: A New Proj
Öijerholm, J. Piippo, R. Richner, S. Ritter, J.M.
ect», in: Annual Meeting of the Int. Cooperative
SánchezAmaya, A. Somogyi, S. Väisänen, and
Group on Environmentally Assisted Cracking of
W. Zhang, «Reliability of Electrochemical Noise
Water Reactor Materials, Paper No. Wp1 (CD
Measurements: Results of RoundRobin Testing
ROM), Prague, Czech Republic, April 6–11,
on Electrochemical Noise», Electrochimica Acta,
2014.
2014, 120, pp. 379–389. H.P. Seifert, S. Ritter, H.J. Leber, and S. Roy chowdhury, «Stress Corrosion Cracking Behav
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
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S. Roychowdhury, H.P. Seifert, «Environmen
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
NORA-II Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling Water Reactors
Author und Coauthor(s)
S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, P. Reichel, M. Streit
Institution
Paul Scherrer Institut
Address
Paul Scherrer Institut,
Telephone, Email, Internet address
+41 (0)56 310 2983,
[email protected]
5232 Villigen PSI, Switzerland www.psi.ch and http://www.psi.ch/lnm/ Duration of the Project
September 1, 2013 to August 31, 2016
ABSTRACT
berg (KKM) was started. The NORA project
Stress corrosion cracking (SCC) is one of the
(«phase one») provided extremely valuable
major degradation mechanisms for boiling
information about the deposition and (re) dis
water reactors (BWRs). Noble metal chemical
tribution behaviour of Pt in the reactor. How
addition (NMCA) is a technology developed by
ever, it also revealed that many questions on
General Electric to reduce the SCC susceptibil
this topic are still open and in some cases it
ity in reactor internals and recirculation pipes
raised new ones. The current project (NORAII),
of BWRs, while preventing the negative side
which is a logical continuation of the NORA
effects of classical hydrogen water chemistry.
project, should fill some of those knowledge
Platinum (Pt), acting as electrocatalyst for the
gaps and deliver important insights with
recombination of O2 and H2O2 with H2 to H2O
respect to efficiency improvement and valida
and thus reducing the electrochemical corro
tion of this technology, and will be beneficial
sion potential more efficiently, is injected into
for the regulatory work of the ENSI.
the feed water during power operation (online
This report presents preliminary results gath
NMCA, OLNC). The Pt is claimed to deposit as
ered during the first project year. Lab investiga
very fine metallic particles on all waterwetted
tions revealed that the type of material (low
surfaces including the most critical regions
alloy steel, Nibase alloy or stainless steel) can
inside existing cracks and to stay electrocata
have an impact on the Pt deposition behaviour.
lytic over long periods of time.
If the roughness of the steel surface was
The understanding of the parameters that con
increased from Ra ≈ 0.4 to 2.2 μm, no major
trol the formation and deposition of the Pt par
difference in the Pt particle distribution was
ticles in a BWR is still incomplete. To fill this
observed. Furthermore, the Pt particles only
knowledge gap, a joint project (NORA)
penetrate into rather wide crevices, whereas in
between the PSI, the Swiss Federal Nuclear
tight SCC cracks, exposed to Ptcontaining
Safety Inspectorate (ENSI) and the Swiss nuclear
hightemperature water, no Pt could be
power plants of Leibstadt (KKL) and Mühle
detected.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
143
1. Introduction
2. Structure and goals of the NORA-II project
Noble metal chemical addition (NMCA, also known as NobleChemTM) is a technology developed by
The general topic of the project is the investigation
General Electric (GE, nowadays GEHitachi) to mit
of the Pt deposition behaviour in BWR environ
igate stress corrosion cracking (SCC) in reactor
ment. A detailed review of the topic has been pub
internals and recirculation pipes of boiling water
lished and can be found in [4]. In NORAII a focus
reactors (BWRs) [1]. It has the advantage of avoid
on the optimisation of the current plant OLNC
ing the negative side effects of classical hydrogen
application procedure is planned, while maintain
N
ing the scientific character of the project (see [5]
water chemistry (HWC), i.e., the speciation of
16
into the steam with often a significant increase in
for details).
the steam line dose rates. Despite the fact that the
In the course of the NORA project, facilities for
technology is already in use in several BWRs, there
performing sophisticated OLNC experiments, the
are still many open questions on the efficiency of
whole analytics for the Pt deposition analysis and a
the technology and its potential for improvement.
nondestructive sampling technique have already
Therefore, a joint project between PSI, ENSI and
been developed and qualified. The NORAII project
the nuclear power plants Leibstadt (KKL) and Müh
can profit from the existing infrastructure. A lot of
leberg (KKM) in Switzerland was initialised (NORA,
experience and important new insights on the
[2]) to obtain phenomenological insights and a bet
NobleChemTM technology have been gained ([3]).
ter basic understanding of the Pt distribution and
Nevertheless a number of questions are still to be
deposition behaviour in BWRs. Beside the work in
answered and even new «hot questions» arose
the laboratory at PSI, experiments were also per
which are of utmost importance for the utilities, as
formed at the KKL plant to collect data from full
well as for the regulatory activities of the ENSI. The
scale OnLine NMCA (OLNC) applications. Although
NORAII project should fill some of these knowl
numerous new and interesting phenomenological
edge gaps by performing a systematic testing pro
insights could be gained (see [3]), a number of
gramme in the sophisticated hightemperature
important questions are yet to be answered. There
water loop facility at PSI and by exposing speci
fore a followup project (NORAII) was started to
mens at KKL (see Table 1). Detailed analysis of the
deliver valuable contributions for the regulatory
specimens at PSI should deliver a clearer picture of
work of ENSI with a possible direct impact on the
the Pt deposition behaviour. The project is per
effectiveness of the SCC mitigation by OLNC. A
formed as a joint programme of ENSI, PSI and the
continuation of the work on this topic also main
Swiss utilities KKL and KKM.
tains the high level of expertise in Switzerland and
The focus of the first project year was to start a
educates young scientists in the important field of
systematic test programme investigating the effect
nuclear power plant ageing and safety in the con
of specimen surface roughness and material com
text of longterm operation. The current report
position on the Pt deposition behaviour. Tests
describes the most important results gathered in
investigating the redistribution and durability of
the first phase of the project.
the Pt particles and tests with creviced and cracked
144
Table 1: Subjects and share of the tasks of NORAII.
Tasks
Subject
Task 1
Experimental evaluation of the Pt deposition behaviour under simulated BWR conditions (in the lab)
Approx. 35%
Evaluation of the Pt deposition behaviour at KKL
Approx. 10%
Microscopic and chemical analysis of the Pt deposition behaviour on the specimens from PSI and KKL
Approx. 45%
Mechanistic considerations
Approx. 10%
Task 2 Task 3 Task 4
Share
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Components
Fe
C
Si
Mn
P
S
Ni
Cr
Mo
Cu
Nb
Ti
AISI 304L
69.5
0.024
0.35
1.49
0.026
0.005
10.0
17.9
0.247
0.305
0.001
0.001
Alloy 182
5.2
0.034
0.561
6.21
0.002
0.005
69.4
16.0
0.178
0.007
2.325
0.072
SA 533 B Cl.1
96.5
0.250
0.240
1.42
0.006
0.018
0.6
0.1
0.540
0.150
–
–
[wt.%]
coupons have also been performed. New experi
base alloy) and a lowalloy reactor pressure vessel
mental setups to study the effect of flow in the lab
steel (SA 533 B Cl.1) were used additionally (see
and a new mitigation monitoring system at KKL
Table 2). Coupons (13 x 10 x 4 mm) with a defined
were implemented. Five sets of coupon specimens
surface roughness (Ra ≈ 0.4 μm) were used for the
were prepared for exposure at KKL, but due to
«standard» experiments and for the exposure at
problems with the mitigation monitoring system at
KKL. Coupons with a rougher surface of Ra ≈ 2.2
KKL results are expected earliest for the end of
μm were also investigated. The specimens were
2015. Many of the lab tests are still under evalua
used in the «as received» state (see [3, 6] for more
tion, therefore only a selection of preliminary
details).
Table 2: Chemical composition of the investigated materials (in wt.%).
results are presented in the following section.
3. Results from the first experiments 3.1. Material and experimental procedures
3.1.2. Experimental procedure of the loop tests For the investigation of the Pt deposition behaviour in the lab, coupon specimens were exposed to simulated BWR water in a sophisticated hightem perature water loop with autoclave. In Figure 1 a schematic of the loop system can be seen. During the experiments all environmental parameters at
3.1.1. Material and specimens
inlet and outlet (dissolved oxygen (DO), dissolved
For the investigations a type 304L stainless steel
hydrogen (DH),
(UNS S30403) from a pipe from a nuclear
recorded continuously. Coupon specimens were
power plant was chosen. For studying the effect of
exposed to the hightemperature water in the
material composition an Alloy 182 weld metal (Ni
autoclave (volume ≈ 0.9 L, flow rate = 10 kg h1),
k,
T, p, flow rate, etc.) were
Figure 1: Schematic of the high temperature water loop facility.
145
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 2: Comparison of Pt par ticle size distributions on rough and standard specimens from tests with Pt injection rates of 4 (a) and 7 µg/h (b).
and in specimen holders (SHs) with controlled flow
could still be detected reliably (down to 1 ng/cm2
conditions (SH1: flow velocity ≈ 0.1 m/s, SH2: flow
in most cases).
velocity ≈ 0.5 m/s), placed in series after the auto clave. The electrochemical corrosion potential (ECP) of one autoclave specimen, the redox poten
3.2. Results
tial (Pt sheet) and the autoclave potential were ence electrode. BWR conditions were simulated
3.2.1. Effect of surface roughness on the Pt deposition behaviour
with highpurity water at a temperature of 280 °C
To investigate the effect of surface roughness on
measured vs. a Cu/Cu2O ZrO2membrane refer
(270 °C in the specimen holders) and a pressure of
the Pt deposition behaviour, coupons with a
90 bar. For HWC conditions, a mixture of H2 and O2
rougher surface were exposed during several tests
was adjusted. The Pt compound (Na2Pt(OH)6) was
to the Pt containing hightemperature water,
injected through ionchromatography tubing into
beside the standard ones (Ra ≈ 2.2 vs. 0.4 μm).
the inlet water stream by a highpressure dosing
Figure 2 shows a comparison of the Pt particle size
pump after one week of preoxidation. Three days
distribution of rough and standard specimens
after the Pt injection ended, the experiments were
from two experiments. In case of test no. 18 the
shutdown.
average Pt particle size of the rough and standard specimens was 11.1 and 11.6 nm, respectively,
146
3.1.3. Analytical techniques
which is in the expected range for a test with a Pt
After exposure in the loop the coupon specimens
injection rate of 4 µg/h [3]. Also in test no. 24 the
were examined by scanning electron (SEM) and/or
particle sizes were similar for the rough and stan
transmission electron microscopy (TEM) to deter
dard coupons (13.7 and 14.6 nm). Not all Pt sur
mine the surface coverage by Pt particles, the size
face loading values are available yet, but some
of individual Pt particles and their size distribution.
preliminary results revealed no clear difference.
Xray energy dispersive spectrometers (EDX) were
Therefore, it can be concluded that a variation in
used for qualitative chemical analyses.
the surface roughness (at least in the investigated
The Pt concentration on the surface of all speci
range) does not have a major influence on the Pt
mens was measured by Laser AblationInductively
deposition behaviour.
Coupled PlasmaMass Spectrometry (LAICPMS). Front and back side of the specimens were ablated using a UV laser ablation system, coupled to a sec torfield ICPMS instrument. Pt standards used for the calculation of the Pt concentration on the sur face of the specimens were homogenous thin films of Pt with a layer thickness of 0.014 to 14 nm on stainless steel substrate. The layer thickness corre sponds to 0.03 to 30 µg/cm2. The detection limit depended on the background noise level and slightly varied from measurement to measurement. But usually quite low Pt surface loading values
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
a)
Figure 3:
a)
Back scattered electron micrographs of stain less steel (a), LAS (b) and Alloy 182 (c) speci mens with Pt deposi ted. The white objects are Pt particles resting on the oxide film.
Figure 4:
b)
b)
c)
c)
Pt particle size distributions for stainless steel (a), LAS (b) and Alloy 182 (c) specimens from two comparable tests.
3.2.2. Effect of material on the Pt deposition behaviour
have been performed with Alloy 182 and LAS
Stainless steel covers the major part of the mate
As expected, the oxide layer on those three mate
rial used for the reactor internals and recirculation
rials is rather different (see Figure 3) with a thicker
loops. Therefore the investigations in the frame
oxide layer featuring more of the bigger oxide
work of the NORA project focussed mainly on
crystals on the LAS and thinner oxide film with
stainless steel. But because also Nibase alloys and
much smaller oxide crystals on the Alloy 182,
coupons, of which one has been evaluated so far.
lowalloy steel (LAS) is used in reactor systems one
compared to stainless steel. The surface of the
task of the NORAII project is to evaluate if there
Alloy 182 seems to have the most homogeneous
is a major difference in the Pt particle deposition
Pt particle distribution. In case of the LAS the
behaviour compared to stainless steel. Two tests
average Pt particle size (12.5 nm) is in the expected
Average Pt particle size [nm]
AISI 304L
SA 533 B Cl.1
Alloy 182
12.2 ±4 *
12.5 ±2
6.5 ±5
Pt surface loading autoclave [μg/cm ]
0.16 ±0.03
0.12 ±0.02
0.44 ±0.10
Pt surface loading SH 1 [μg/cm2]
0.07 ±0.03
0.02 ±0.01
0.09 ±0.02
Pt surface loading SH 2 [μg/cm2]
0.18 ±0.05
0.06 ±0.02
0.21 ±0.04
2
*) Result from a different, but comparable test.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
147
Table 3: Average Pt particle sizes and Pt surface loadings (measured by LAICPMS) on specimens from three different materials (stainless steel, LAS and Nibase alloy).
Figure 5: Cracked and creviced coupons inserted in specimen holder 2, showing the orientat ion towards the high temperature water flow (flow velocity = 0.5 m/s) and width of the crevices.
range for the Pt injection rate used (4 µg/h, [3])
in the crevice with 0.2 mm width and perpendicu
and is similar to the one on the stainless steel (see
lar to the flow direction no Pt particles could be
Figure 4 and Table 3). The Alloy 182 revealed an
identified. In the crevice oriented in parallel with
average particle size of only 6.5 nm. Comparing
the flow, a relevant number of particles were
the Pt surface loadings the Alloy 182 coupon
observed down to a depth of about 1 mm (one
showed the highest values (on all specimen loca
third of the total depth of the crevice). The pene
tions: autoclave, specimen holders 1 and 2, see
tration depth of the Pt particles in both of the 0.8
Table 3). The lowest Pt concentrations were mea
mm wide crevices was about 2 mm. Only in case of
sured on the LAS specimens. This is inline with the
the widest crevices Pt particles deposited down to
SEM observations (see Figure 3). The reason for the
the bottom of both crevices. The average Pt parti
differences in the Pt deposition behaviour is not
cle sizes deposited outside and inside the crevices
clear (yet) and the results of the second test are
were all in the range from 8 to 14 nm, which is the
needed to verify those trends.
expected size for the test conditions with a Pt injec tion rate of 2 µg/h [3].
148
3.2.3. Pt deposition experiments with creviced and cracked specimens
A basic literature study revealed a plausible expla
It is still unknown how far Pt particles can deposit
with different widths. The turbulent flow is able to
inside existing cracks or crevices and mitigate fur
enter the widest crevice thus transporting and
ther crack growth. Therefore specimens with inter
depositing Pt particles in it. With decreasing width
granular (IG) SCC cracks and creviced specimens
the flow may only enter the upper part of the crev
(with different widths of the crevices and orienta
ices and below a certain width no flow enters the
tion to the water flow direction, see Figure 5) were
crevice at all. In this last case, it looks like the crev
exposed to the Pt containing hightemperature
ice is hidden under the boundary layer which is
water and the penetration depth of the Pt particles
most likely hardly affected by the presence of the
was assessed. After the tests the cracks and crev
crevice. The schematic below illustrates these three
ices were bent open to investigate the crack and
cases (Figure 6). To confirm this qualitative picture
crevice walls by SEM.
of the situation an investigation by computational
The width of the crack mouths of the SCC cracks
fluid dynamics in collaboration with the Lab for
were varying between 5 and 55 µm. Despite a very
ThermalHydraulics (at PSI) is planned for 2015.
detailed analysis of the crack walls by SEM no Pt
Also here further tests with cracked and creviced
particles were found. Only some very few particles
specimens have already been performed but still
deposited on the first few µm into the crack. Also
have to be evaluated to verify those results.
nation for the deposition behaviour in the crevices
Figure 6: Schematic of the Pt deposition over crevices.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
3.2.4. Outlook: effect of flow and redistribution behaviour
ing as Scientific Secretary here), European Co
Results from the NORA project showed that the
Nuclear Materials (ECGCOMON, http://www.ecg
flow velocity or conditions of the Pt particle con
comon.org/, S. Ritter is acting as Chairman here),
taining hightemperature water across the stain
Working Party 4 (Nuclear Corrosion) of the Euro
less steel surface have a clear influence on the Pt
pean Federation of Corrosion (EFC, http://www.
operative Group on Corrosion Monitoring of
surface loading. To get a more conclusive picture,
efcweb.org/), etc.]. Our research activities are pre
further tests with better defined flow conditions
sented and/or discussed within these groups. PSI
are planned in the framework of the NORAII proj
also participates as a member in the NUGENIA
ect. A first test with a rotating disk has been per
association (http://www.nugenia.org/) and the
formed where slow laminar and fast turbulent flow
Component Safety Group is in close contact with
conditions could be investigated on a single speci
GE Global Research Centre concerning the research
men. The evaluation of this test and further exper
on NobleChemTM. Additionally, cooperation with
iments are still ongoing.
the BWR Vessel and Internals Project of the Electric
Results from the NORA project also indicated a loss
Power Research Institute (EPRI, USA) is ongoing.
of Pt particles, and therefore of protection against
PSI is analysing the Pt particle distribution on KKL
SCC, when specimens were exposed to reactor
OLNC plant specimens by TEM for EPRI. The results
water for longer periods without further OLNC
of the NORA project(s) are also well recognised by
applications. Pt treated coupons have been
the US NRC, who currently reviews US OLNC plant
exposed to simulated reactor water for 29 days
guidelines. The project leader is also strongly
without Pt injection. The Pt surface loading after
involved in the organisation of a Summer School
this test will be measured and compared to the
on Nuclear Corrosion (NuCoSS15, http://ww.zag.
values before reexposure to assess the Pt «ero
si/nucoss) in Slovenia in 2015, where SCC mitiga
sion» rate.
tion is one of the topics.
4. National collaborations
6. Assessment of 2014 and perspectives for 2015
The collaboration and technology transfer on the national level takes place within the Swiss nuclear
6.1. Assessment of 2014
community. The NORAII project consists of a con sortium formed by the Swiss Federal Nuclear Safety
The major part of the project goals and milestones
Inspectorate ENSI, the nuclear power plants KKM
of the first project year have been achieved. The
and KKL and two laboratories (Lab for Nuclear
systematic series of Pt deposition experiments in the
Materials and Hot Lab Division) at PSI. The ENSI and
hightemperature water loop (eight tests) and analy
all Swiss utilities are periodically informed on the
sis of specimens from the PSI tests (by SEM and TEM)
actual project status during the annual ENSIPSI proj
have been started. There is a slight delay of the Pt
ect presentations. Additionally, semiannual project
surface loading analysis by LAICPMS due to an
steering committee meetings were/are held where
extended breakdown period of the instrument, but
ENSI, KKM, KKL and PSI are represented. Close col
it is believed that this backlog of measurements will
laboration exists also with the SAFE project and
be processed during the second project year. The
some collaborative work is performed together with
new mitigation monitoring system could be installed
the Lab for ThermalHydraulics at PSI.
and specimens exposed at KKL (with a one year delay). Two project steering committee meetings
5. International collaborations
were held (at PSI and ENSI) and at four conferences (Annual Meeting of the Int. Cooperative Group on EnvironmentallyAssisted Cracking of Water Reactor
The involved groups and scientists at PSI are very
Materials, Nuclear Plant Chemistry (NPC) Confer
well integrated in international research projects,
ence 2014, Fontevraud 8, and 18th Int. Microscopy
networks and communities [e.g., International Co
Congress) and two workshops (European BWR
operative Group on EnvironmentallyAssisted
Forum and CCMX – Networking Aperitiv & Poster
Cracking of Water Reactor Structural Materials
Session) results have been presented. Finally, two
(ICGEAC, http://www.icgeac.info/, S. Ritter is act
journal papers have been published.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
149
6.2. Perspectives for 2015
Stainless Steel in Simulated Boiling Water Reactor Environment», in: CCMX – Networking Aperitif &
The systematic test programme in the hightemper
Poster Session, Zürich, Switzerland, November 3,
ature water loop and the detailed analysis of the
2014.
specimens will be continued. The focus in 2015 will
S.Ritter, H.P. Seifert, P.V. Grundler, and L. Veleva,
be placed on the effect of flow and on the simulation
«Examples of PSI Research on Environmentally
of fuel rod cladding. The first specimens exposed in
Assisted Cracking of BWR Structural Materials»,
the new mitigation monitoring system at KKL will be
in: European BWR Forum 2014, Erlangen, Ger
transported back to PSI. The first results from NORA
many, February 27, 2014.
II will be published in journal and conference papers. Due to technical problems with the mitigation moni
8. References
toring system at KKL the analysis of those coupons will be delayed by one year. Beside the delay of the
[1] P.L. Andresen, Y.J. Kim, T.P. Diaz, and S. Hettiar
plant specimens, it is currently believed that the
achchi, «Online NobleChem Mitigation of SCC»,
NORAII project can proceed as planned and
in: 12th Int. Conference on Environmental Deg
described in the NORAII project proposal [5].
radation of Materials in Nuclear Power Systems – Water Reactors, NACE/TMS/ANS, Snowbird,
7. Publications (in 2014)
UT, USA, August 14–18, 2005. [2] S. Ritter, V. Karastoyanov, S. AbolhassaniDadras, I. GuentherLeopold, and N. Kivel, «Investigation
P.V. Grundler, L. Veleva, and S. Ritter, «Pt: Key to
of Noble Metal Deposition Behaviour in Boiling
Improved SCC Mitigation», Nuclear Engineering
Water Reactors – the NORA Project», Power
International, 2014, December issue, pp. 33–35.
Plant Chemistry, 2010, 12(11), pp. 628–635.
P.V. Grundler and S. Ritter, «Noble Metal Chemical
[3] P.V. Grundler, L. Veleva, A. Ramar, and S. Ritter,
Addition for Mitigation of Stress Corrosion Crack
«A Comprehensive Investigation of the Platinum
ing: Theoretical Insights and Applications», Pow
Application to BWRs to Mitigate Stress Corro
erPlant Chemistry, 2014, 16(2), pp. 76–93.
sion Cracking», in: Nuclear Plant Chemistry
S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, and A. Ramar, «Pt
(NPC) Conference, Atomic Energy Society of
Deposition Behaviour on Stainless Steel under
[4] P.V. Grundler and S. Ritter, «Noble Metal Chem
NORA Project», in: Annual Meeting of the Int.
ical Addition for Mitigation of Stress Corrosion
Cooperative Group on Environmentally Assisted
Cracking: Theoretical Insights and Applica
Cracking of Water Reactor Materials, Paper No.
tions», PowerPlant Chemistry, 2014, 16(2), pp.
Gp5 (CDROM), Prague, Czech Republic, April
76–93. [5] S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, H.P. Seifert, I.
6–11, 2014. L. Veleva, P.V. Grundler, A. Ramar, and S. Ritter,
GüntherLeopold, and S. AbolhassaniDadras,
«Microstructure of Pt Nanoparticles Deposited on
«Project Proposal: NORAII (Noble Metal Deposi
Stainless Steel in Simulated Boiling Water Reactor
tion in Boiling Water Reactors)», Report No.
Environment», in: 18 Int. Microscopy Congress,
AN461306, Paul Scherrer Institut, Villigen,
Prague, Czech Republic, September 7–12, 2014.
Switzerland, August 2013.
th
150
Japan, Sapporo, Japan, October 26–31, 2014.
Simulated BWR Conditions: Lab Results of the
S. Ritter, P.V. Grundler, L. Veleva, and A. Ramar,
[6] A. Ramar, P.V. Grundler, V. Karastoyanov,
«SCC Mitigation in BWRs by Platinum Addition:
I. GüntherLeopold, S. AbolhassaniDadras,
Effect of Environment and Injection Rate», in: Fon
N. Kivel, and S. Ritter, «Effect of Pt Injection Rate
tevraud 8, SFEN, OT03190 (CDROM),
on Corrosion Potential and Pt Distribution on
Avignon, France, September 14–18, 2014.
Stainless Steel under Simulated Boiling Water
P.V. Grundler, L. Veleva, A. Ramar, and S. Ritter, «A
Reactor Conditions», Corrosion Engineering,
Comprehensive Investigation of the Platinum
Science and Technology, 2012, 47(7), pp. 489–
Application to BWRs to Mitigate Stress Corrosion
497.
Cracking», in: Nuclear Plant Chemistry (NPC) Con ference, Atomic Energy Society of Japan, Sapporo, Japan, October 26–31, 2014. L. Veleva, P.V. Grundler, A. Ramar, and S. Ritter, «Microstructure of Pt Nanoparticles Deposited on
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
PISA-II Pressure Vessel Integrity and Safety Analysis
Author und Coauthor(s)
M. Niffenegger, G. Qian, V. Gonzalez, B. Niceno, M. Sharabi, N. Lafferty, M. Andreani
Institution
Paul Scherrer Institut, Laboratory for Nuclear Materials
Address
5232 Villigen
Telephone, Email, Internet address
+41 56 310 26 86
[email protected], www.psi.ch and http://lnm.web.psi.ch/ssi/lnm_projects_cs.html
Duration of the Project
July 2012 to July 2015
ABSTRACT
means of unsteady RANS (URANS) CFDsimu
The PSIENSI research project PISAII is dedi
lations. The cold plumes at the inner wall of
cated to the development and application of
the RPV showed a strong dynamical behaviour.
deterministic and probabilistic methods for the
Maximum stresses and stress intensities due
integrity assessment of reactor pressure vessels
to a MLOCA were evaluated by means of a
(RPVs) subjected to a pressurized thermal shock
three dimensional FE model for different
(PTS) [1]. In this interdisciplinary project a refer
cracks postulated at critical positions of a ref
ence RPV is studied by loading with transients
erence RPV.
based on certain scenarios with the system
It was shown that stress intensities inside the
code RELAP5, followed by computational fluid
cold plume are about 33% higher than out
dynamic (CFD) simulations. The results from
side the plume.
the latter were used for the exact evaluation of
The PFM code FAVOR was successfully
time and location dependent stresses by three
applied to study the conditional probabilities
dimensional finite element (FE) calculations.
of crack initiation and failure of a reference
Cracks are assumed at the critical locations and
RPV with postulated cracks, subjected to
deterministic and probabilistic fracture
three different PTS loads.
mechanics (PFM) calculations are performed in
The influence of uncertainties in the loading
order to evaluate probabilities for crack initia
conditions on crack initiation and failure
tion and failure of the RPV.
probabilities was studied.
The main results achieved within the report
A local approach (σ* A*) was employed for
period 2014 are:
advanced fracture mechanics calculations in
The transient mass flow and pressure drop in
the ductiletobrittle transition (DBT) zone
case of three lossofcoolant accidents, small
and the Beremin parameters were calibrated.
(SLOCA), medium (MLOCA) and large
Valuable knowledge and expertise in the
(LLOCA) were calculated by means of the
involved disciplines CFD, FEM, PFM and ther
system code RELAP5.
mohydraulics were acquired within the project.
The transient three dimensional temperature fields at the inlet and inner wall of the RPV during 540 seconds of a MLOCA and during 950 seconds of a SLOCA were analysed by
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
151
1. Introduction
2. Project goals for 2014
The RPV, as one of the most important safety bar
The PISAII project consists of four SubProjects (SP)
riers of light water reactors, is exposed to neutron
having specific goals.
irradiation at elevated temperatures, which results in material dependent embrittlement of the RPV steel. The resulting decrease of the fracture tough ness raises the probability of brittle failure in case of e.g. a PTS. Sufficient margins against brittle fail
2.1. SP 1: Refined probabilistic PTS-analysis for a reference RPV (30%)
ure have thus to be assured during the whole anticipated lifetime of a RPV by applying stateof
Safety assessment of the reference RPV for
theart procedures. While in the U.S. probabilistic
LLOCA, MLOCA and SLOCA transients.
safety assessments are state of the art, in Europe
Investigation of the effect of loading uncertainty
such assessments are still predominantly based on
on the RPV integrity.
deterministic methods. However, probabilistic pre
Probabilistic analysis of the cold plume effect on
dictions would be very helpful in the interpretation
the RPV integrity.
of safety margins. Within the research project PISAII we explore the application of probabilistic methods for the integ rity assessment of RPVs subjected to a PTS [1–5]
2.2. SP 2: Study of transients with RELAP5 and FLUENT (20%)
and compare them with deterministic ones. In this interdisciplinary project load transients based on
Evaluation and calculation of critical PTS
certain scenarios are studied with the system code
transients.
RELAP5, followed by CFD simulations. The results
CFD calculation of the transient temperature
from the latter are then used for the exact evalua
field in the RPV subjected to PTS loads due to
tion of time and location dependent stresses by
LLOCA, MLOCA and SLOCA.
three dimensional FE calculations. Cracks of differ ent sizes, shapes and orientations are postulated at the most critical locations of the reference RPV and PFM calculations are performed in order to
2.3. SP 3: 3D deterministic fracture mechanics calculations (30%)
evaluate probabilities for crack initiation and fail
152
ure of the RPV. For the evaluation of failure prob
Three dimensional modeling of a reference RPV
abilities using the Monte Carlo (MC) method
and evaluation of stress intensities and critical
implemented in the FAVOR code, the governing
locations by the Extended Finite Element Method
parameters (e.g. crack geometry, material proper
(XFEM) within the FE code ABAQUS.
ties, transients, etc.) are considered as random
Calculation of stress intensities at postulated
variables. Finally, the course of the calculated
cracks in the RPV and inlet nozzle due to a
stress intensity is compared with the temperature
MLOCA, based on temperature distributions cal
dependent fracture toughness of the partially
culated by CFD codes and by means of 3D FE
embrittled RPV during critical transients. Since the
calculations.
result of such a procedure depends on the assumed
Studying the plume cooling effect on stress
parameters, probabilistic analyses, in which the
intensities.
uncertainties of the governing parameters are considered, provide useful information about the safety margins of a component.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
2.4. SP 4: Investigation of modern fracture mechanics methods (20%)
Figure 1a: Water temperature histories for L, M and SLOCA transients.
Application of local approaches to fracture (LAF) in the DBT region. Considering the warm prestressing (WPS) effect on material toughness by using a local approach to fracture. Calibration of the Beremin model parameters using the Master Curve concept together with MC simulations. Figure 1b: Pressure histories for L, M and SLOCA transients.
3. Work carried out and results obtained 3.1. Refined probabilistic RPV-PTS-analysis for a reference RPV The probabilistic integrity analysis of the RPV sub jected to three pressurized thermal shocks tran sients, i.e. L, M and SLOCA, is performed with the FAVOR code [6]. The three transients are shown in
Figure 1c:
Fig. 1. The LLOCA corresponds to a 2A LOCA (dou
Water heat transfer coefficient histories for L, M and SLOCA transients.
ble guillotine break), the MLOCA to a 70 cm2 and the SLOCA to a 3 cm2 leak in the hot leg. Note that the M and SLOCA as well as the RPV considered in this paper are the same as in [2–5]. Only the beltline region of the vessel, which is com posed of two rings and a welding region is con sidered in this analysis. RTNDT is used for the analysis and ΔRTNDT (ΔT41) is calculated as the temperature shift of RTNDT. In the probabilistic analysis, the crack databases from the decommissioned plants, PVRUF and Shoreham in the U.S. [8] are used to generate crack properties distribution functions. The other random variables are ΔRTNDT, KIC and KIa. Note that
means that the crack initiation occurs in this region.
RTNDT0 of 1 °C is a conservative assumption. In a
However, WPS effects may prevent crack initiation.
deterministic assessment, an axial surface crack
It should be pointed out that KI for the MLOCA is
with depth of 17 mm and aspect ratio (length/
higher than for the LLOCA, even though the ther
depth) of 6 is considered. Both ASME and Master
mal gradient of LLOCA is larger. This is due to the
Curve methods are used to model the material
faster pressure drop of the LLOCA compared with
fracture toughness. The comparison of KI with KIc
that of the MLOCA.
(RTNDT=93 °C) is shown in Fig. 2. Note that KIc
The calculated conditional crack initiation and fail
(RTNDT=93 °C) is the limiting value for the fracture
ure probabilities for the L, M and SLOCA are
toughness according to the federal rules. It is
shown in Fig. 3. Note that the WPS effect is consid
shown that with the Master Curve method, KIc is
ered in this calculation. As expected, crack initia
always higher than KI, meaning that no crack ini
tion and failure probabilities generally increase
tiation occurs during the three PTS transients.
with the neutron fluence. The total cumulative fail
However, with the ASME method, KI is higher than
ure frequency
KIc during some time period for MLOCA, which
determined from the summation of the products
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
under several transients is
153
Figure 2:
of the individual transient occurrence frequency
Comparison of stress intensities for transients due to L, M and SLOCA.
and the corresponding conditional vessel failure probability, written as ,
(1)
is the occurrence frequency of the ith
where
(i=1, 2, 3 in this study) transient,
is the con
ditional failure probability of vessel due to the ith transient. The assumed occurrence frequency of the L, M and SLOCA are 3.3×106/year, 4.5×104/ year and 4.6×103/year, respectively. The total cumulative failure frequency is compared to the acceptance criterion (1×106/year) to determine whether continued operation of the vessel is justi
Figure 3:
fied, according to RG 1.154 [9]. The calculated
Conditional crack initiation and failure probability for L, M and SLOCA by considering the WPS effect.
total failure frequency is 2.02×107/year, which ful fills the acceptance criterion (less than 1×106/year) for RPVs. Therefore, from a probabilistic point of view the reference RPV is regarded as safe con cerning the L, M and SLOCA transients.
3.2. Effect of loading uncertainty on the failure probability The effect of loading uncertainty on the failure probability is studied by considering 10% variation
Figure 4:
of the transients. The transient with 10% lower
Influence of loading uncertainties on stress intensities.
cooling water temperature, 10% higher pressure and 10% higher heat transfer coefficient is denoted as the upper bound (more severe), whereas the opposite is regarded as the lower bound (less severe). Fig. 4 shows the comparison of KI of the upper bound, lower bound and median (corre sponding to the MLOCA) with KIc. It is seen that the upper bound leads to the maximum peak KI and to the lowest crack tip temperature, which makes the crack initiation likely.
154 Table 1: Probability by consid ering load uncertainty of the transient, calcu lated with FAVOR and based on RELAP results.
LLOCA
MLOCA
SLOCA
3.46x10
2
2.27x104
Initiation probability
Upper bound
4.93x10
(conditional)
Medium
4.64x104
3.65x102
4.39x105
Lower bound
2.92x106
1.53x102
4.78x106
Failure probability
Upper bound
1x10
1.33x10
2.27x104
(conditional)
Medium
1x1013
1.089x1010
4.37x105
Lower bound
1x1013
2.77x109
4.78x106
3.3x106/year
4.5x104/year
4.6x103/year
Occurrence frequency
4
13
7
Total failure
Upper bound
1.05x106/year
frequency
Medium
2.02x107/year
Lower bound
2.21x108/year
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
The calculated probabilities for the upper and lower
MLOCA
bound of the MLOCA are listed in Table 1. It is shown that the upper bound generally leads to the
Initiation
Inside plume
1.96x103
highest probability. By considering the loading
probability
Outside plume
1x1013
uncertainty the total failure frequency increases by
(conditional)
Border plume
5.8x107
about +/ one order of magnitude. Note that the
Failure
Inside plume
4.3x105
failure frequency for the upper bound exceeds the
probability
Outside plume
1x1013
screening criterion (>1×106/year) and that WPS
(conditional)
Border plume
2.01x109
Table 2: Probabilities for cracks inside, outside and at the border of the plume, calculated with FAVOR and based on CFD results.
effects are considered in this study. WPS and crack arrest effects play an important role on the probabil
Figure 5a:
ities [6].
Deterministic assessment of the RPV by considering plume cooling, KIc according to ASME.
3.3. Influence of plume cooling on the failure probability The effect of plume cooling on the integrity of the RPV is studied. The temperature profile inside, out side and at the border of the plume is used where cracks are postulated in order to calculate stress
Figure 5b:
intensities for 540 seconds (the most severe period)
Deterministic assessment of the RPV by considering plume cooling, KIc according to Master Curve.
of the MLOCA. Note that the original FAVOR code had to be modified to allow reading of the RPV tem perature distribution calculated by CFD and that due to the limitation of FAVOR code, it is not possible to include the three regions together in a model in one analysis. Therefore the vessel is assumed to be uni formly loaded (in circumferential and axial direction) by the water temperature inside, outside or at the border of the plume. These three cases are com pared in order to evaluate the plume effect on the RPV integrity. The results of the deterministic analysis of three axial surface crack locations are compared in Fig. 5a. KIc was calculated according to ASME (Fig. 5a) and
3.4. Study of transients with RELAP5 and FLUENT
Master Curve (Fig. 5b) methods and compared with the crack inside the plume is much higher than that
3.4.1. CFD Analysis of a MLOCA and SLOCA for a reference RPV
outside and at the border of the plume. Due to the
Computational fluid dynamics simulations are per
much lower temperature inside the plume region,
formed for the relevant part of the PTS analyses
the peak KI in the plume is increased by about 33%
during postulated LOCAs transients, starting with
compared to that outside the plume. Thus, neglect
the emergency water injection in the cold legs and
ing the effect of the cold plume in the safety assess
when the mass flow rate in loop is almost in stag
ment could be nonconservative.
nant conditions. Conservative initial and boundary
The resulting probabilities for cracks inside, outside
conditions are defined based on the RELAP5 results
and at the border of the plume are shown in Table
and are summarized in Tables 3 and 4 for a MLOCA
2. It is shown that the probabilities inside the plume
of 70 cm2 and a SLOCA of 3 cm2 both in the hot
are more than 3 orders of magnitude higher than
leg, respectively. Three different cases are consid
that in the border region of the plume, and more
ered for the MLOCA as described in the tables.
than 7 orders of magnitude higher than that outside
Calculations are performed using ANSYS Fluent
the plume which is in agreement with the determin
15.0 and following the best practice guidelines for
istic analysis.
the application of CFD in nuclear safety [10]. The
KI of the assumed crack. It is seen that the peak KI of
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
155
computational domain is shown in Fig. 6. Solid
60 °C. Threedimensional temperature distribu
walls are considered in the model using conjugate
tions in the solid walls of the RPV are extracted at
heat transfer and the SST kω model is used for
fixed time steps for the subsequent mechanical
turbulence modeling. The results showed small dif
analyses.
ferences for temperature distributions using two meshes of different sizes and adopting fully struc tured mesh with hexahedral elements. A comparison of the temperature distributions
3.5. Three dimensional deterministic fracture mechanics calculations
between the three cases of the MLOCA is shown in Fig. 7 at a vertical line below the inlet nozzle and
3.5.1. Finite element modeling
extends from the nozzle ring to the bottom of the downcomer. The results demonstrate local effects
To simplify the fracture mechanics analysis of a
of the falling plume with more cooling at the inlet
cracked reference RPV with 3D FE, we performed a
nozzle showing a temperature difference of
twostep analysis. The first step is a stress analysis
200 °C. In addition, the region around a distance
for a 3D RPV model and the second step is the
of ~1 m below the inlet nozzle attains lower tem
fracture mechanics analysis considering a sub
peratures due to flow separation at the inlet nozzle
model of the local crack affected region.
and reattachment of the plume. The case with
The RPV FE model contains its most important geo
symmetric injection of the emergency water (CASE
metric and mechanical properties. The inner side of
II) shows higher temperature than the other two
the RPV is assumed to be subjected to a PTS caused
cases due to the mixing and interaction between
by the falling plume of emergency cooling water
the two plumes. The results show the importance
due to a MLOCA. The time dependent three
of CFD simulations for the PTS analyses to predict
dimensional temperature distribution in the RPV
realistic threedimensional distributions of the
calculated in the CFD simulation, which defines the
thermal loads. Fig. 8 shows the temperature his
cooling effect and the thermal loads, is interpo
tory for the SLOCA case at selected locations. The
lated onto the FE mesh. To facilitate the interpola
temperature difference at the inlet nozzle is only
tion of temperatures taken from the CFD mesh the
Table 3: Initial and boundary conditions for the MLOCA
CASE I
CASE II
Loop A
Loop B
Loop A
Loop B
Loop A
Loop B
Accumulator, m · [kg/s]
0
200
200
200
0
200
SIP, m · [kg/s]
80
80
80
80
80
80
Accumulator, T[K]
283
283
283
283
283
283
SIP, T[K]
303
303
303
303
303
303
0
0
0
0
0
0
Coldleg, m · [kg/s] Initial pressure [bar]
69
69
Initial temperature [K]
558
558
0
0.5
Void fraction [–]
156 Table 4: Initial and boundary conditions for the SLOCA
Figure 6: Computational domain
CASE III
Loop A
Loop B
Accumulator, m· [kg/s]
0
0
SIP, m· [kg/s]
12
12
SIP, T [K]
303
303
0
0
Cold leg, m· [kg/s] Initial pressure [bar]
98
Initial temperature [K]
470
Void fraction []
0
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 7: Temperature distribu tions below the inlet nozzle of loop B for the MLOCA cases
7a. case I
7b. case II
7c. case III
Figure 8: Temperature history at selected locations for the SLOCA case
FEmesh is built using only quadratic hexahedron
3201.2 and corresponds to one tenth of the RPV
elements. The temperature projection is done by
wall thickness. The stress intensity factor (SIF) for
using builtin functions in ABAQUS [11] and fol
the deepest point of each crack versus crack tip
lowed by a stress analysis.
temperature is shown in Fig. 10. The maximum SIF
In a second step, a detailed submodel is built for
is reached for the axial crack at the inlet nozzle.
two regions of the RPV, the wall region and the inlet nozzle as shown in Fig. 9. The submodels have linear hexahedron mesh which is refined where the cracks are located. The stresses and information from complete RPV model are used as boundary conditions of the submodels. To simplify the modeling of the crack geometry we have cho sen the XFEM which was recently implemented in the commercial FE code ABAQUS [11]. A semielliptical circumferential surface crack (shal low crack) is postulated in each submodel. The crack depth is two times the nondestructive testing limit, according to the German standard KTA
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
157
Figure 9: Submodel of the RPV (left), temperatures and von Mises stresses at t=51 seconds (right)
Figure 10:
6. Assessment of 2014 and Perspectives for 2015
Comparison between SIFs of axial and circumferential cracks postulated at the inlet nozzle and at the inner wall, in a distance of 0.35h below the top.
6.1. Assessment of 2014 The project goals for the project year 2014 are fully achieved. RELAP5 calculations for the L, M and SLOCA yield the mass flow needed in the CFD cal culation of a reference RPV. Extensive URANS cal culations for the S and MLOCA result in the tran sient temperature distribution inside the walls of the RPV for 950 and 540 seconds real time, respec
4. National Cooperation
tively. These temperatures were transferred into the 3D FEM model for the calculation of time and location dependent stress intensities at cracks pos
158
On the national level the cooperation and technol
tulated at various locations in the RPV.
ogy transfer takes place in the field of nuclear com
A probabilistic PTS analysis has been performed by
munity. The regulatory authority ENSI and the
using the crack distribution data from two decom
Swiss utilities are regularly informed about the
missioned U.S. plants. This result in more realistic
results of the project.
and somewhat higher probabilities for crack initia tion and RPV failure than in analyses in which fixed
5. International Cooperation
crack size of twice the NDT detection limit are assumed. Modification of FAVOR code to read the CFD results (RPV temperature distributions) is
In the frame of the PISA project we are represented
made and a probabilistic study of the RPV by con
in the International Group of Radiation Damage
sidering the plume cooling (3D effects) is per
Mechanisms in Pressure Vessel Steels (IGRDM), the
formed. Peak KI of the surface cracks inside the
European Network of Excellence NUGENIA
plume are about 33% higher than outside the
(NUclear GENeration II & III Association) and in the
plume. The conditional probability inside the plume
European Technical Safety Organisations Network
is more than seven orders of magnitude higher
(ETSON).
than outside the plume. Loading uncertainty of
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
+/– 10% increases the total failure frequency by
V. F. GonzálezAlbuixech, G Qian, M Niffenegger.
about +/– one order of magnitude. The parameters
Integrity analysis of a reactor pressure vessel with
of the local approach to fracture (Beremin model)
quasi laminar flaws subjected to pressurized ther
were calibrated by means of FE calculations.
mal shocks. Nuclear Engineering and Design, Vol. 280 (2014) 464–472.
6.2. Perspectives for 2015
V. F. GonzálezAlbuixech, G Qian, M Niffenegger. Integrity analysis of reactor pressure vessels sub jected to pressurized thermal shocks by XFEM
In 2015 further transients will be calculated with
Nuclear Engineering and Design Vol. 275 (2014)
RELAP5, followed by CFD and FE simulations, in
336–343.
order to evaluate the most severe transient. Con solidation of the results from novel XFEM is fore seen. Additional cracks proposed at different loca
8. Conferences and Seminars
tions (e.g. at the inlet nozzle) will be analyzed. The probabilistic and deterministic analysis with
ASME 2014 Pressure Vessels & Piping Conference
FAVOR and FEM will also be extended in time.
PVP2014.20–24 July, Anaheim, California, USA, Probabilistic pressurized thermal shocks analysis
7. Publications
for a reactor pressure vessel, G. Qian and M. Niffenegger. 20th European Conference on Fracture (ECF20),
G. Qian, M. Niffenegger. Deterministic and proba
June 30–July 4, Trondheim, Norway, Constraint
bilistic analysis of a reactor pressure vessel sub
effects for a reactor pressure vessel subjected to
jected to pressurized thermal shocks. Nuclear Engi
pressurized thermal shock, G. Qian, V. Gonzalez,
neering and Design, Vol. 273 (2014) 381–395.
M. Niffenegger.
G. Qian, V.F. GonzálezAlbuixech, M. Niffenegger.
2014 International Symposium on Structural Integ
Probabilistic PTS analysis of a reactor pressure ves
rity (invited keynote talk), August 20–24, 2014,
sel by considering realistic crack distributions.
Lanzhou, China, Methodology and warm pre
Nuclear Engineering and Design, Vol. 270 (2014)
stressing effect for pressurized thermal shock anal
312–324.
ysis in nuclear power plant, G. Qian and M.
G. Qian, V.F. GonzálezAlbuixech, M. Niffenegger.
Niffenegger.
Inplane and outofplane constraint effects under
XXXI encuentro del grupo español de fractura,
pressurized thermal shocks. International Journal
GEF2014. 2–4 April 2014. San Lorenzo de el Es
of Solids and Structures, Vol. 51 (2014) 1311–
coral. Spain. XFEM integrity analysis of quasi lami
1321.
nar flaws in a reactor pressure vessel subjected to
G. Qian, M. Niffenegger, Investigation on con
pressurized thermal shocks. VF González Albuix
straint effect of a reactor pressure vessel subjected
ech, G Qian, M Niffenegger.
to pressurized thermal shocks. ASME Journal of Pressure Vessel Technology, Vol. 137 (2015) (0112041)–(0112047).
9. References
G. Qian, V.F. GonzálezAlbuixech, M. Niffenegger, Constraint effects for a reactor pressure vessel sub
[1] M. Niffenegger, H.P. Seifert, G. Qian, Projekt
jected to pressurized thermal shock, Procedia
antrag PISAII zu Handen des ENSI, AN4612
Materials Science, Vol. 3 (2014) 1687–1693.
01, 12.3.2012.
G. Qian, M. Niffenegger, Probabilistic pressurized
[2] ENSI Research Report 2010.
thermal shocks analysis for a reactor pressure ves
[3] ENSI Research Report 2011.
sel. Proceedings of ASME PVP (2014), 2014–
[4] ENSI Research Report 2012.
28765.
[5] ENSI Research Report 2013.
G. Qian, M. Niffenegger, Methodology and warm
[6] P.T. Williams, T.L. Dickson, S. Yin, 2004. Frac
prestressing effect for pressurized thermal shock
ture analysis of vesselsOak Ridge FAVOR, v
analysis in nuclear power plant, Proceedings of
04.1, computer code: theory and implementa
2014 International Symposium on Structural Integ
tion of algorithms, methods, and correlations.
rity, 49–58.
NUREG/CR 6854.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
159
[7] Verordnung des UVEK über die Methodik und die Randbedingungen zur Überprüfung der Kriterien für die vorläufige Ausserbetrieb nahme von Kernkraftwerken, (SR 732.114.5), 16.4.2008. [8] F.A. Simonen, S.R. Doctor, G.J. Schuster, P.G. Heasler, 2004. A generalized procedure for generating flawrelated inputs for the FAVOR code. NUREG/CR6817. [9] U.S. Nuclear Regulatory Commission, 1987. Regulatory Guide 1.154, Format and content of plantspecific pressurized thermal shock safety analysis reports for pressurized water reactors. [10] J. Mahaffy et al. «Best Practice Guidelines for the Use of CFD in Nuclear Reactors Safety Ap plications», NES/CSNI/R (2007)5. [11] ABAQUS Documentation, Dassault Systèmes, Providence, RI, USA. 2014.
160
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
IMPACT III – Flugzeugabsturz auf Stahlbetonstrukturen Autor und Koautoren
M. Borgerhoff, P. Brede, S. Ghadimi, F. Riesner, J. Rodriguez, C. Schneeberger, M. Stadler, F. Stangenberg, R. Zinn
Beauftragte Institution
Stangenberg und Partner IngenieurGmbH in Zusammenarbeit mit Basler&Hofmann und Principia Ingenieros Consultores
Adresse
Viktoriastr. 47, 44787 Bochum
Tel., EMail, Internetadresse
+49234961300,
[email protected], www.stangenberg.de
Dauer des Projekts
Januar 2012 bis Dezember 2014
ZUSAMMENFASSUNG
Im Rahmen von IMPACT III wurden 2014 neun
Das Projekt IMPACT III («Impact of an aircraft
Versuche bei VTT in Finnland durchgeführt,
against a structure») wird vom «VTT Technical
und zwar zwei Versuche zum Studium des
Research Centre» (Finnland) organisiert und
Durchstanzverhaltens in Form von Hartge
hat eine planmässige Laufzeit von 2012 bis
schossPenetration/Perforation (Punching tests,
2014 (zum Laufzeitende 2014 siehe Abschnitt
PSeries), sechs Versuche zur Erschütterungs
«Bewertung 2014 und Ausblick 2015»); es be
weiterleitung und Dämpfung (Induced vibra
schäftigt sich mit dem Tragwerksverhalten von
tion and damping tests, VSeries) und ein Ver
Stahlbetonstrukturen unter stossartigen Ein
such zum Studium des kombinierten Biege/
wirkungen, wobei der Schwerpunkt auf der
Durchstanztragverhaltens
Durchführung
schossAnprall (Combined bending and pun
von
ImpactVersuchen
mit
Variation zahlreicher Versuchsparameter liegt.
infolge
Weichge
ching tests, XSeries).
Das Projekt wurde in den Erfahrungs und For
Im vorliegenden Bericht werden die 2014
schungsberichten der beiden Vorjahre bereits
durchgeführten Versuche X4 zum kombinier
vorgestellt, daher konzentriert sich der vorlie
ten Biege/Durchstanzverhalten sowie V0 und
gende Bericht auf die im Jahr 2014 durchge
V1 zur Erschütterungsweiterleitung von nicht
führten Versuche und ihre rechnerischen Simu
linear beanspruchten Stahlbetonstrukturen
lationen, ohne dass Modellierungen und
sowie die zugehörigen rechnerischen Simula
Berechnungsverfahren noch einmal vorgestellt
tionen vorgestellt.
werden. Das ENSI beteiligt sich zusammen mit den Bauexperten von Basler & Hofmann (B&H), Principia und Stangenberg und Partner (SPI) an diesem Projekt.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
161
Projektziele Das Ziel dieses Projektes ist es, experimentelle Da ten und Informationen zu physikalischen Phäno menen beim Anprall eines Flugzeuges auf Stahlbe tonstrukturen zu erarbeiten. Mit dem Projekt IMPACT wird sichergestellt, dass dem ENSI stets der weltweit aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik bezüglich Versuchsdaten und Berech nungsmethoden in Bezug auf die Einwirkung Flug zeugabsturz zur Verfügung steht. Die Validierung der Berechnungsmodelle fördert eine realistischere Abschätzung von Versagensgrenzen und von vor handenen Tragreserven. Das ENSI festigt durch die Teilnahme an diesem Projekt das KnowHow zur Auslegung der Kernan lagen gegen Flugzeugabsturz. Überdies erfolgt ein regelmässiger Austausch zu dieser Thematik mit den Experten und nuklearen Aufsichtsbehörden anderer Länder. Damit wird ein wesentlicher Bei trag zur Sicherheit der Kernanlagen geleistet.
Abbildung 1: Eindringen des Projektil bei Test X4 aus AbaqusVorberechnung für 165 m/s.
Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse Versuchseinrichtung und Durchführung des Tests X4 Die Versuche werden im «VTT Technical Research Centre» in Espoo (Finnland) durchgeführt. Nach dem der Versuch X3 zum Studium des kombi nierten Biege/Durchstanztragverhaltens infolge WeichgeschossAnprall mit Aufprallgeschwindig keit 142,7 m/s bereits Beanspruchungen der
Abbildung 2: Rückansicht der Platte nach Test X4
Stahlbetonplatte bis in den Grenzbereich der Trag fähigkeit ergeben hatte, vgl. Erfahrungs und For
162
schungsbericht 2013, war es der Wunsch der Mehr
Materialkenndaten der Versuche X3 und X4 und
zahl der Teilnehmer am Projekt IMPACT III, die
die Aufprallgeschwindigkeit 168,5 m/s erreicht.
Grenze zum Durchstanzversagen im Folgeversuch
Der Versuch X4 mit kombiniertem Verhalten in
X4 noch weiter auszuloten.
folge Biegung und Durchstanzen fand am
Aufgrund von blinden Vorberechnungen mit dem
26.11.2014, also kurz vor dem Workshop in Finn
Programm Abaqus ergab sich als Grenzgeschwin
land, statt. Es ergab sich – nicht ganz unerwartet –
digkeit zum Durchstanzen etwa 165 m/s bei einem
eine vollständige Perforation der Platte mit einer
voraussichtlichen Versagen bei 170 m/s; vgl. Dar
Restgeschwindigkeit des Projektils von 25 m/s. Ab
stellung des maximalen Eindringweges des Projek
bildung 2 zeigt eine rückwärtige Ansicht der ge
tils in die Stahlbetonplatte in Abbildung 1. Der Ver
troffenen Stahlbetonplatte nach dem Versuch X4.
such X4 erfolgte nach einer Abstimmung zwischen den Teilnehmern am Benchmarkprojekt sodann mit sonst gleichen geplanten Randbedingungen wie beim Versuch X3 und mit der geplanten Aufprallgeschwindigkeit 165 m/s als Zielvorgabe. Tatsächlich wurden im Versuch die in Tabelle 1 im Vergleich der Versuchsparameter angegebenen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Test X3
Test X4
Druckfestigkeit fc [MPa]
46.6
41.7
Zugfestigkeit fct [MPa]
3.09
2.26
27,989
24,362
Streckgrenze ReH [MPa]
559/629
537.3/
Zugfestigkeit Rm [MPa]
644.3/702
639.2/
Gleichmaßdehnung Agt [%]
11.2/5.83
18.5/
Biegebewehrung (∅ 10, s = 90 mm e.w.e.f.) [cm²/m]
8.73
8.73
Schubbewehrung
17.45
17.45
Beton
E-Modul Ec [MPa]
Tabelle 1 IMPACT III, Daten der Versuche X3 und X4
Bewehrungsstahl (Biegebewehrung / Bügel)
(geschlossene Bügel ∅ 6 mm) [cm²/m²] Projektil Masse [kg]
50
50
Wanddicke [mm]
6.35
6.35
Aufprallgeschwindigkeit [m/s]
142.7
168.5
Rechnerische Simulation des Tests X4 Die Simulation des Tests X4 mit dem Programm Abaqus [1] erfolgte durch Principia. Durch diese Berechnung wurde eine Perforation der Stahlbe
Abbildung 3: Vorderansicht (links) und Rückansicht (rechts) aus Abaqus Berechnung zu Test X4.
tonplatte zutreffend vorausgesagt, vgl. Abbildung 3. Die Restgeschwindigkeit des Projektils von 25 m/s nach Durchschlagen der Stahlbetonwand stimmte fast genau mit der AbaqusPrognose von 22 m/s überein, vgl. Abbildung 4. Die Simulation des Tests X4 mit dem Programm SOFiSTiK [2] er folgte durch SPI. Des Weiteren erfolgten Analysen von B&H mit dem Programm LSDYNA, vgl. Model lierung in Abbildung 5. Mit den rechnerischen Si
Abbildung 4:
mulationen mit SOFiSTiK und LSDYNA wurde die
Geschwindigkeit des Projektils bei Test X4 aus AbaqusBerech nung.
Perforation der Platte nicht korrekt vorausgesagt; dies war im Falle von SOFiSTiK auch nicht zu erwar ten, da in diesem Programm die Querkraftverfor mungen der Schalen/Plattenelemente lediglich näherungsweise enthalten sind (vgl. Erfahrungs und Forschungsberichte der Vorjahre) und die Eig
163
nung des Programms auf Fälle ohne Durchstanz versagen begrenzt ist. Von den weiteren Ergebnissen der rechnerischen Simulationen werden nachfolgend Verschiebungen, Auflagerkräfte, Betondehnungen und Stahldeh nungen dargestellt. Die Lage der Messgeber für Verschiebungen ist in Abbildung 6, ausgewählte Verschiebungen sind in Abbildung 7 angegeben. Es zeigt sich, dass die Simulation mit Abaqus die Messwerte gut wiedergeben konnte, während in der Simulation mit SOFiSTiK höhere Rechenwerte als gemessen auftraten; dies hängt damit zusam men, dass die Simulation mit SOFiSTiK wie oben erwähnt das Durchstanzen der Platte nicht realis
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 5: LSDYNA Berechnungs modell für Test X4
Abbildung 6:
nungen zu gross ermittelt werden. Bei den Bügel
Verschiebungsmessge ber bei Test X4 (* Plattenvorderseite)
dehnungen S2, vgl. Abbildung 13, scheint der Messgeber bei ca. 3,5 ms ausgefallen zu sein. Die Messwerte der Bügeldehnung S2 bis zu diesem Zeitpunkt erreichen mit ca. 4% eine ähnliche Grös senordnung wie der Rechenwert mit ca. 5%.
Versuchseinrichtung und Durchführung des Tests V0 Der ErschütterungsWeiterleitungsTest V0 ist von VTT allein konzipiert worden und diente als Vorver such zur Bestimmung des zu erwartenden Erschüt terungsniveaus an der hinteren Wand des Ver suchskörpers (Rückwand) und zum Austesten der Messtechnik der Beschleunigungen, die in den bis
Abbildung 7:
herigen Versuchen nicht aufgezeichnet worden
Test X4, berechnete und gemessene Verschiebungen
waren. Die Struktur des Versuchskörpers V0 be steht aus einer Vorderwand (Anprallwand), einer verbindenden Bodenplatte und einer frei auskra genden Rückwand. Die Vorderwand ist in dem Rahmen abgestützt, der auch für die Versuche der anderen Testserien verwendet wurde. Abbildung 14 zeigt eine schematische Skizze des Versuchs aufbaus zum Test V0. Der Versuchskörper V0 wurde dreimal hintereinander mit den Geschwin digkeiten 111,2 m/s, 113,6 m/s und 116,8 m/s be
Abbildung 8:
schossen (Versuche V0A, V0B und V0C).
Test X4, berechnete und gemessene Auflagerkräfte
Rechnerische Simulation des Tests V0 Die rechnerische Simulation der drei Versuche im Rahmen des Tests V0 erfolgte mit dem Programm SOFiSTiK, vgl. Darstellung des FEModells in Abbil dung 15. Gemessen wurden Verschiebungen und Beschleunigungen der vom Projektil getroffenen Vorderwand, der Mitte der Bodenplatte sowie der Rückwand, vgl. Lage der Messgeber in Abbildung 16, sowie die Auflagerkräfte. Die Abbildungen 17 bis 20 zeigen ausgewählte gemessene und berech
164
tisch wiedergeben kann, weil die Zeitdauer der
nete Verschiebungen sowie Auflagerkräfte, jeweils
Kraftübertragung vom Durchstanzbereich auf die
für einen der drei aufeinander folgenden Beschuss
umgebende Platte überschätzt wird.
versuche. Abbildung 21 zeigt die für alle drei Ver
Abbildung 8 zeigt die Summe der Auflagerkräfte;
suche ermittelten BeschleunigungsAntwortspek
hier ergab die SOFiSTiKBerechnung, die im
tren an OK Rückwand als Mass für die induzierten
Gegensatz zu Abaqus auch den Stahlrahmen im
Erschütterungen. Die Übereinstimmung der rech
Modell enthält, die bessere Übereinstimmung mit
nerischen Simulationen mit den Messwerten ist
den Messwerten.
insgesamt befriedigend.
Die Lage der Dehnungsmessgeber sowie ausge sind in den Abbildungen 9 bis 13 dargestellt. Wie
Versuchseinrichtung und Durchführung des Tests V1
bei den Verschiebungen ergaben die Simulationen
Der ErschütterungsWeiterleitungsTest V1 ist der
mit Abaqus auch bei den Dehnungen bessere
eigentliche erste planmässige Test der VSeries.
Übereinstimmungen mit den Messwerten als die
Wie bei Test V0 wurden kurz hintereinander die
Simulationen mit SOFiSTiK, in denen die Deh
drei Tests V1A, V1B und V1C am selben Versuchs
wählte Betondehnungen und Stahldehnungen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 10: Test X4, berechnete und gemessene Betondehnungen
Abbildung 12: Test X4, berechnete und gemessene Stahldehnungen
Abbildung 9: Test X4, Messgeber für Betondehnungen (Plattenvorderseite)
Abbildung 13: Test X4, berechnete und gemessene Stahldehnungen
Abbildung 11: Test X4, Messgeber für Stahldehnungen. B = Biegebewehrung (Plattenrückseite), S = Bügel
körper durchgeführt; die Geschwindigkeiten wa
stahl S500 verwendet worden; die Grundbeweh
ren mit 113,7 m/s, 114,9 m/s und 114,7 m/s na
rung betrug ∅ 6 mm c/c 50 mm mit Zulagen in den
hezu gleich. Die im Foto in Abbildung 22 und
Eckbereichen, Bügel waren lediglich im Bereich der
schematisch in Abbildung 23 dargestellte Struktur
Lasteinleitung erforderlich.
besteht aus einer Vorderwand (Anprallwand), ei ner verbindenden Bodenplatte und einer Rück
Rechnerische Simulation des Tests V1
wand; seitlich sind Dreieckswände zur Stabilisie
Die dynamischen Analysen erfolgten mit dem Pro
rung angeordnet. Die Struktur ist horizontal an
gramm SOFiSTiK, wobei die Betonstruktur auf
beiden Enden der Bodenplatte zur Verhinderung
Schalenelemente und die Lagerungen auf Feder
eines Gleitens und vertikal an der Oberseite der
elemente abgebildet wurden, vgl. Abbildung 25,
Vorderwand zur Verhinderung eines Abhebens ab
die das FE Modell und die Lage der Verschiebungs
gestützt, vgl. Abbildung 24. Die vertikale Lagerung
und Beschleunigungsgeber zeigt.
erfolgt auf Elastomerstreifen unter Vorder und
Um die Unsicherheiten auf der Lastseite gering zu
Rückwand. Die Bewehrung des Testkörpers ist so
halten, war vom ENSI vorgeschlagen worden, für
bemessen, dass nichtlineares Werkstoffverhalten
V1 das bereits beim Biegeversuch B1 eingesetzte
auf den unmittelbar dem Anprall ausgesetzten Be
Projektil mit der dortigen Anprallgeschwindigkeit
reich der Vorderwand beschränkt bleibt und die
110 m/s zu verwenden. Aus den Analysen zum Test
übrigen Bauteile reversibles Verhalten aufweisen.
B1, der auch beim Projekt IRIS als Referenzfall
Es ist eine Betongüte C40/50 und ein Bewehrungs
diente, ist bekannt, dass die hierfür verwendeten
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
165
Abbildung 14 (links): Test V0, schematische Darstellung des Versuchsaufbaus
Abbildung 15 (rechts): FE Modell für Test V0 (SOFiSTiK)
Abbildung 16 (links): Test V0, Messgeber für Verschiebungen (orange) und Beschleunigungen (grün)
Abbildung 17 (rechts): Test V0, gemessene und berechnete horizontale Verschiebungen in Mitte Vorderwand
Abbildung 18 (links): Test V0, gemessene und berechnete horizontale Verschiebungen in Mitte Rückwand
Abbildung 19 (rechts): Test V0, gemessene und berechnete horizontale Verschiebungen an OK Rückwand
Abbildung 20 (links): Test V0, gemessene und berechnete Auflagerkräfte
166
Abbildung 21 (rechts): Test V0, gemessene und berechnete horizontale Beschleunigungs antwortspektren D = 5% an OK Rückwand
Lastfunktionen (vgl. Darstellung im Erfahrungs
horizontale und vertikale Verschiebungen an Vor
und Forschungsbericht 2013) zu sehr guten Über
der und Rückwand (Abbildungen 26 bis 28), Deh
einstimmungen Messung/Rechnung führten. Zur
nungen in der Mitte der getroffenen Stahlbeton
Simulation der im Versuch erreichten Geschwindig
platte (Abbildung 29), horizontale Auflagerkräfte
keiten wurde die Last aus Test B1 um 3% erhöht.
(Abbildung 30), Beschleunigungen an Mitte Rück
Als ausgewählte Berechnungsergebnisse werden
wand (Abbildung 31) sowie BeschleunigungsAnt
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 22 (links): Ansicht des Versuchs körpers für Test V1
Abbildung 23 (rechts): Schematische Ansicht des Testkörpers
Abbildung 24 (links): Lagerbedingungen für Test V1
Abbildung 25 (rechts): Test V1, Messgeber für Verschiebungen (orange) und Beschleu nigungen (grün); Messgeber 2 liegt in Bodenplattenmitte
Abbildung 26 (links): Test V1, gemessene und berechnete horizontale Verschiebungen in Mitte Vorderwand
Abbildung 27 (rechts): Test V1, gemessene und berechnete horizontale Verschiebungen an OK Rückwand
Abbildung 28 (links): Test V1, gemessene und berechnete verti kale Verschiebungen an UK Rückwand
Abbildung 29 (rechts): Test V1, gemessene und berechnete Beton dehnungen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
167
Abbildung 30 (links): Test V1, gemessene und berechnete Auflagerkräfte
Abbildung 31 (rechts): Test V1, gemessene und berechnete horizontale Beschleunigungen an Mitte Rückwand
Abbildung 32 (links): Test V1, gemessene und berechnete vertikale Beschleunigungs antwortspektren D = 5% an UK Rückwand
Abbildung 33 (rechts): Test V1, gemessene und berechnete horizontale Beschleunigungs antwortspektren D = 5% in Mitte Rückwand
Abbildung 34:
Die für die Versuche V1 berechneten Verschie
Test V1, gemessene und berechnete horizontale Beschleunigungs antwortspektren D = 5% an OK Rückwand
bungen, insbesondere die vertikalen Verschie bungen der Rückwand, erreichen höhere Amplitu den als die gemessenen Verschiebungen. Der Grund hierfür ist offenbar die zu gering angesetzte Steifigkeit der die Elastomerlager repräsentie renden Federelemente, was aus den Abbildungen 28 und auch 32 zu erkennen ist. Nachträglich durchgeführte Parameteranalysen deuten darauf hin, dass aufgrund von Reibung an den horizonta len Lagern zusätzliche Vertikalkräfte aufgenom
168
wortspektren an Unterkante, Mitte und Oberkante
men werden, die die vertikalen Verschiebungen
der Rückwand (Abbildungen 32 bis 34) angege
deutlich verringern. Hingegen stimmen die hori
ben. Die gemessenen Beschleunigungen und die
zontalen Antwortspektren an der Rückwand des
daraus errechneten Antwortspektren resultieren
Systems sowohl bezüglich der Amplituden als auch
aus den von VTT vorgenommenen 250HzFilte
bezüglich des Frequenzgehalts recht gut mit den
rungen; die Rohdaten der gemessenen Beschleuni
aus den gemessenen Beschleunigungen errechne
gungen enthalten höhere und hochfrequentere
ten Antwortspektren überein.
Anteile als z. B. in Abbildung 31 dargestellt.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Nationale Zusammenarbeit
Publikationen
Aus der Schweiz ist die Firma Basler&Hofmann AG (Zürich) im Team ENSI beteiligt.
M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, and R. Zinn (2013): Conclusions from Combined
Internationale Zusammenarbeit
Bending and Punching Tests for Aircraft Impact Design, Transactions, SMiRT22, San Francisco, USA
Im IMPACTProjekt arbeiten 10 Teams aus 7 Län
R.
Zinn,
M.
Borgerhoff,
F.
Stangenberg,
dern (Deutschland, Finnland, Frankreich, Kanada,
C. Schneeberger, J. Rodriguez, L. Lacoma,
UK, USA, Schweiz) mit. Von den Ländern Finnland,
F. Martinez and J. Marti (2014): Analysis of
Kanada, UK, USA, Schweiz sind die nuklearen Auf
Combined Bending and Punching Tests of Rein
sichtsbehörden direkt vertreten. Aus Deutschland
forced Concrete Slabs within IMPACT III Project,
ist die Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsi
Eurodyn 2014, Porto, Portugal.
cherheit (GRS) beteiligt, die die deutschen nukle
C. Schneeberger, M. Borgerhoff, F. Stangenberg,
aren Aufsichtsbehörden berät. Im Team ENSI sind
R. Zinn (2014): Analysis of Vibration Propagation
Stangenberg und Partner (Bochum) und Principia
and Damping Tests of Reinforced Concrete
(Madrid) beteiligt.
Structures within IMPACT III Project, Eurodyn 2014, Porto, Portugal.
Bewertung 2014 und Ausblick 2015
Referenzen
Die vom Team ENSI 2014 geleisteten Arbeiten
[1]
lia Corp., Rhode Island, USA
Der ursprünglich für den Sommer 2013 geplante und dann auf 2014 verschobene neue Versuchs aufbau in einer neuen Halle, der Versuche mit Be
SIMULIA (2013) «Abaqus Analysis User’s Ma nual», Version 6.13, Dassault Systèmes Simu
führten zu sehr zufriedenstellenden Resultaten. [2]
SOFiSTiK AG (2014): SOFiSTiK, Analysis Programs, Version 30.0 , Oberschleissheim
tonplatten 3,5 x 3,5 m und Projektilen bis 100 kg Masse und bis 200 m/s Geschwindigkeit erlauben soll, wurde seitens VTT entgegen dem Wunsch des ENSI weiter in die Zukunft verschoben und soll nun erst im Folgeprojekt IMPACT IV realisiert werden. Das Projekt IMPACT III konnte nicht wie geplant bis Ende 2014 abgeschlossen werden; ein Termin für den Abschluss ist derzeit nicht absehbar.
169
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Earthquake Strong Motion Research
Author and Coauthor(s)
D. Fäh, S. Wiemer, B. Edwards, V. Poggi, D. Roten, R. Grolimund, M. Spada, B. Schechinger, T. Tormann, J. Woessner
Institution
Swiss Seismological Service
Address
Sonneggstrasse 5, CH8092 Zürich
Telephone, Email, Internet
+4144633 3857,
[email protected], www.seismo.ethz.ch
Duration of the Project
July 2010 to June 2014
ABSTRACT
integration of the Annual Reports of the Swiss
The goal of project «Earthquake Strong Motion
Seismological Commission. This includes the
Research» was to improve regional and local
reconstruction of macroseismic fields from the
seismic hazard assessment in Switzerland. The
assessment of local intensities for events with
project was split into five subtasks. Subproject
an assumed intensity of V and stronger. In
1 was focused on the investigation and
addition, a common database for the compila
improvement of groundmotion attenuation
tion of paleoseismological findings from vari
models and earthquake source scaling for
ous research fields was established, and the
Switzerland. A variety of new products, meth
interdisciplinary reassessment of the period
ods and models have been developed and pub 1964–1974 was finalized. In subproject 4, we lished. Highlights of the subproject include the
present new methodologies to characterize
development of methods for automatic site
seismogenic source zones in Switzerland,
amplification determination; Swiss specific
advancing towards more realistic and physi
groundmotion prediction models; the investi
cally constrained models. For instance, one
gation of earthquake sources and their 3D
methodology combined controlledsource seis
crustal distribution; and development of mod
mology and receiver functions to define Moho
els for amplification, attenuation and vertical
topography. A general decrease of the bvalue
tohorizontal ratio for sites with known veloc
with depth was observed, which has implica
ity profiles. Within subproject 2, we improved
tions for seismic hazard. We also investigate
the tools for deterministic predictions of
the resolution capability of 3D seismic data for
ground motion, especially with respect to non
fault detection and its influence on seismic
linear behaviour in sedimentary rocks and soft
hazard estimates. Finally, subproject 5 was
soils. Records of strong ground motion that are
related to geological disposal repositories with
clearly characterised by nonlinear soil behav
a focus on the possible impacts of strong earth
iour were studied and reproduced using
quakes on the repository itself and the infra
advanced constitutive soil models. Within sub
structure during the operating phase. We
project 3 the earthquake catalogue for the
developed an initial conceptual framework to
period between 1878 and 1900 was system
assess the hazard posed by induced earth
atically reassessed through historicalcritical re
quakes.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
171
Project goals
catalogue of Switzerland. A special focus is on the reassessment of intermediatesize earthquakes in
The project is split into five subtasks with the main
the pre and earlyinstrumental period of system
goal to improve regional and local seismic hazard
atic earthquake observation (1878–1974). This
assessment in Switzerland. The subprojects are:
includes the analysis of the historical context of the
1. Groundmotion attenuation models and earth
data production to ensure its accurate interpreta
quake scaling for Switzerland; 2. Modelling wave propagation in complex, non linear media; 3. Revision of the Swiss earthquake catalogue 1878–1974; 4. Improved seismotectonic zonation for Switzer land; 5. Earthquake scenarios for deep geological dis posal.
tion. In Subproject 4, we move towards a more realistic characterization of the seismogenic source zones for probabilistic seismic hazard studies. This was achieved by focussing on a more accurate struc tural representation with the link between stress, strength and the average earthquake size. Finally, subproject 5 is related to the definition of possible earthquake impacts on deep geological disposals,
Subproject 1 has focused on the development and
the analysis of observations in underground struc
improvement of earthquake groundmotion atten
tures, and the issue of induced seismicity.
uation and sourcescaling models for Switzerland. The complete understanding in terms of physical parameterization of such models is crucial in order to decouple different effects and build robust pre dictive models that scale appropriately to large magnitudes. The goal of this subproject was there fore to improve our understanding of existing approaches for ground motion prediction, such as global groundmotion prediction equations
Work carried out and results obtained 1. Ground-motion attenuation models and earthquake scaling for Switzerland
(GMPEs) and stochastic simulation models, in addi
172
tion to developing new approaches and models for
Subproject 1 has focussed on improving ground
the purpose of strong ground motion prediction in
motion prediction in Switzerland. We have devel
Switzerland.
oped a number of products to achieve this aim,
The scope of subproject 2 was to improve deter
and published several articles that improve the
ministic predictions of ground motion, especially
understanding of groundmotion in Switzerland.
with respect to nonlinear behaviour in sedimentary
One of the central components of this work has
rocks and soft soils. Records of strong ground
been the development of a stochastic ground
motion that are clearly characterised by nonlinear
motion simulation model tailored to Swiss seismic
soil behaviour were studied and reproduced using
ity (Edwards & Fäh, 2013a). This model expanded
advanced constitutive soil models. An important
the model developed within the PEGASOS Refine
aspect of this subproject was the calibration of
ment Project to cover both the Swiss Alps and
dynamic soil properties from standard geotechni
Swiss Foreland. The model took into account previ
cal tests, because deterministic prediction models
ous studies on Swiss seismicity and groundmotion
require many parameters, which are difficult to
modelling, such as the definition of a rock refer
define. A further aim was to study the propagation
ence velocity profile [1] and crustal and near sur
of body and surface waves in nonlinear materials
face attenuation ([2]; Poggi et al., 2013). A report
by performing numerical simulations in three
commissioned by ENSI was produced summarising
dimensions.
GMPEs and their use in Switzerland (Edwards &
As instrumental measurements only provide reli
Fäh, 2014).
able data from seismic activity in Switzerland since
Cauzzi et al. (2014) have recently parameterized
1975, the assessment of seismic hazard chiefly
the Swiss groundmotion simulation model, such
relies on historical records of earthquakes. Sub
that predictions at various response spectral ordi
project 3 therefore targeted the historicalcritical
nates can be efficiently generated using only mag
improvement of the database of event classes that
nitude and sourcesite distance measures. This has
have not yet been analysed indepth in the frame
facilitated integration into other products at the
work of preceding revisions of the earthquake
Swiss Seismological Service (SED) such as Shake
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Maps and the forthcoming updated national seis
Allmann & Edwards, 2014). The result is a pro
mic hazard maps. Other related products include
posed weighting scheme for Alpine and Foreland
the determination of site amplification in Switzer
shallow and deep events which will be incorpo
land based on systematic analysis of recorded
rated into the current renewal of seismic hazard in
groundmotions relative to the Swiss simulation
Switzerland. Analysis of data from large earth
model (Edwards et al., 2013). The resulting empiri
quakes in Europe and the Middle East also pro
cal amplification functions for all of the Swiss real
vided insights into the stressparameter suitable for
time seismological stations are incorporated into
the larger events (Edwards & Fäh 2013b), while
the SED database and displayed online. The ampli
comparison with Japanese data has shown that
fication functions have already been used by
the simulation model used for Switzerland is as
Michel et al. (2014) to improve the site character
good as existing GMPEs at predicting response
ization procedure of newly installed stations within
ordinates for magnitudes up to 7.6.
the Swiss StrongMotion Network and is presently
At the local level, different parametric models for
applied for new NAGRA and Mont Terri monitoring
sitespecific ground motion have been developed.
stations. A sensitivity analysis was carried out to
Firstly, a functional relation to compute verticalto
verify the robustness of the amplification predic
horizontal ratio of 5% damped response spectra
tions. For that, a synthetic database of seismic sta
was calibrated for rock sites (Edwards et al., 2011),
tions was produced, including 1D velocity profiles,
based on the calculation of the quarterwavelength
attenuation models, and corresponding computed
average velocity at the site. The method was sub
SHwave amplification functions. Synthetic spectra
sequently extended to also account for resonance
were then produced for a broad range of magni
phenomena in soft sediment sites (Poggi et al.,
tude/distance combinations. The analysis high
2012a). In a similar manner, two parametric mod
lighted the improvements achieved with the
els for nearsurface attenuation (kappa) (Poggi et
updated approaches (Figure 1).
al., 2013) and anelastic sitespecific amplification
Uncertainty in groundmotion prediction for large
were developed (Poggi et al., 2012b), based on
events in Switzerland is high due to a lack of data
quarterwavelength concepts and calibrated
for large earthquakes. We have therefore made
against empirical amplification functions.
numerous tests to calibrate and quantify uncer
In order to improve the level of detail in assessing
tainty. For the original groundmotion model,
geophysical site parameters required for the proper
macroseismic data, along with intensity to ground
estimation of ground motion at the surface, such
motion conversion equations, were used to cali
as the quarter wavelength parameters, new site
brate the largemagnitude predictions for Switzer
characterization techniques were developed. A
land. Further analysis by Cauzzi et al. (2014) has
novel active seismic approach to analyse surface
looked into the issue of calibration in the Alpine
waves was established, based on the continuous
and Foreland region specifically, and on the issue
wavelet transform (Poggi et al., 2012c). The
of the depth dependence of stressdrop (Goertz
method is useful with continuous recordings and
173
Figure 1: Comparison of input (Syn. SHTF) and recovered (Spec. Mod.) site amplification. Left: Approach (classical) detailed in Edwards et al. (2013), with mismatch between the input and recovered explained by the crustal amplification. Right: newly de veloped (iterative) approach, which takes advantage of input amplification estimations (e.g., quarter wavelength based) and removes the need for a crustal amplification.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 2: Reduction in horizontal peak ground velocities (%) obtained with three cohesion models (a), (b), and (c) (Roten et al., 2014a) with respect to the viscoelastic solution.
therefore is complementary to passive seismic
orded on such vertical arrays directly for the dilat
acquisition and the processing of ambient vibra
ancy parameters in the Iai et al. [3] cyclic mobility
tions. We have also developed a method to assess
model. Synthetic acceleration time series, obtained
resonance characteristics of 2D structures using
by simulating the response of the liquefiable soils
eigendecomposition of ambient vibrations record
with the 1D finite difference code NOAH [4], were
ings (Poggi et al., 2014; Ermert et al., 2014). The
shown to accurately describe the time and fre
method allows us to map regions where large
quency evolution of the observations at these sites.
amplifications due to 2D/3D resonances are
Liquefaction resistances derived from strong
expected.
motions tend to be higher than predictions from
In addition to the locally calibrated, region specific
field and laboratory tests, and indicate that cyclic
groundmotion prediction equation (GMPE), we
mobility effects may occur on soils with a high
have developed a conversion scheme of existing
liquefaction resistance during strong and pro
GMPEs valid for other regions of the world to Swiss
longed shaking [Roten et al., 2013, 2014b].
conditions (Edwards et al., 2014a). The conver
These case studies illustrate how cyclic mobility
sions account for epistemic uncertainty by includ
may lead to accelerations exceeding 1g on soils
ing a range of conversion schemes and calibration
that respond distinctively nonlinearly to the shak
approaches. One of the most critical parts of this
ing, and how advanced constitutive soil models are
socalled host to target conversion is the nearsur
able to capture this phenomenon. Because the
face attenuation, defined by the kappa parameter.
definition of dilatancy parameters in such models
We have investigated the sources of the significant
remains a challenge, we have developed a method
uncertainty in this parameter by using a number of
that simplifies the calibration of the Iai et al. [3]
different analysis approaches (Edwards et al.,
cyclic mobility model from laboratory tests [Roten
2014b).
et al., 2011]. A similar method has been derived that allows calibration of dilatancy parameters in
2. Modelling of wave propagation in complex, non-linear media 174
the Iai et al. [3] model from results of cone penetration testing. This approach has been used to characterize the soil properties at the location of two strong motion stations in Switzer
Research in subproject 2 focused on both nonlin
land, located on the sediments of Lake Lucerne
ear behaviour of soft soils near the surface and
and Lake Neuenburg.
nonlinearity in the fault zone at depth. To improve
In the framework of subproject 2 nonlinear mate
our understanding of nonlinear response near the
rial behaviour based on DruckerPrager plasticity
surface we studied records of strong ground
was implemented in a 3D finite difference code
motion that are clearly characterised by cyclic
that simulates spontaneous rupture and wave
mobility (i.e., effects of porewater pressure gen
propagation. By participating in benchmark
eration that may ultimately lead to soil liquefac
TPV27 of the SCEC/USGS dynamic rupture code
tion). We selected sites where accelerations were
verification project [5] we have successfully
recorded both at the surface and in a borehole,
verified our implementation of plasticity against a
including the Wildlife Liquefaction Array, the verti
series of independent finite difference and finite
cal arrays at Kushiro Port and Onahama Port, and
element codes.
the KiKnet site FKSH14. A methodology was
We have also simulated the ShakeOut earthquake
developed to invert strong groundmotions rec
scenario (widely used for drills, assuming an M7.8
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
earthquake on the southern San Andreas Fault) for
investigations performed in Switzerland between
a medium governed by DruckerPrager plasticity.
1880 and about 1960. Our analysis showed that
These simulations have shown that plasticity in the
the large wealth of information is only partly and
fault zone, and, to a lesser extent, nonlinear behav
inaccurately integrated in the current version of the
iour in shallow sediments, could reduce the earlier
Earthquake Catalogue of Switzerland (ECOS09).
predictions of large longperiod ground motions in
For the period of 1880–1900 the database of
the Los Angeles basin by 30–70% [Roten et al.,
Earthquake Catalogue of Switzerland ECOS was
2014a] (Figure 2). These results suggest that the
updated on the basis of the information contained
role of plasticity in the saturation of ground
in the Annual Reports of the SEC (Figure 3). The
motions is not limited to extreme events, such as
earthquake list was completed with a considerable
the maximum physically possible earthquake
number of hitherto unknown (generally small)
assumed for Yucca Mountain [6], but remains sig
events. Dating errors and duplications were cor
nificant for earthquake scenarios that are consid
rected and, in many cases, the appraisal of cer
ered very plausible.
tainty was adjusted according to historicalcritical standards. The descriptive macroseismic informa
3. Revision of the Swiss earthquake catalogue 1878–1974
tion documented in the Annual Reports was sys tematically integrated into the database for events with an assumed potential epicentral intensity of V (EMS98) and stronger. Based on this dataset, fol
An interdisciplinary study on the period 1964–
lowing the procedures established in the compila
1974 was completed (Grolimund et al., 2014a).
tion of ECOS09, individual intensity data points
This study addresses the scope and completeness
were assessed. In addition the historical context of
of the relatively scarce documentary data from
the production of earthquake information was
this period with respect to the administrative, cul
investigated in order to ensure its correct interpre
tural and technological changes at the SED. The
tation. The potential biases and fragmentations of
results were set into a broader context on risk cul
the data resulting from the cultural, theoretical and
ture at the SED (Grolimund & Fäh, 2014c). These
methodological background of the networks and
studies not only provided insights into the reliabil
actors involved could be correlated with specific
ity of data produced in this period and on the
patterns emerging from the analysis of the macro
history of the SED and its technological develop
seismic fields (Grolimund & Fäh, 2014b).
ment, but also into the general source material
A number of paleoseismological studies carried
situation in the SED’s archives.
out in the last few decades in Swiss lakes revealed
The identification and evaluation of relevant his
evidence for potentially seismically triggered mass
torical sources for Switzerland brought to light a
deposits. So far, the findings have not been sys
considerable potential for improvement of the
tematically collected and combined with data from
Swiss earthquake catalogue with respect to its
studies carried out in other scientific disciplines
completeness and certainty of events. Due to the
(archeology, speleology, ancient history etc.). In
loss of a large number of primary sources in the
cooperation with the sediment dynamics group at
1950s, the historical Annual Reports of the Swiss
ETH we developed a database which enables the
Seismological Commission (SEC) are, for most
integration of the available data from various ori
events, our only direct access to the macroseismic
gins in a common framework. Finally, a study com
175
Figure 3: Event maps 1880–1900 prerevision status and revised status of the event list. The symbol relates to the epicen tral intensity (Io) in EMS98 and the cata logue version on which the last modification is based on. Unfilled squares represent new events of unknown Io.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
paring sedimentological «archives» with archeo
tion is 50% to 100% narrower than in fractal dis
logical and historical accounts is currently under
tribution, depending on the location and the prob
revision (Grolimund et al., 2014d).
ability level of interest. The second goal of our research was to contribute
4. Improved seismotectonic zonation for Switzerland
to the development of a highquality 3D crustal velocity and physical properties model. As a first step, we derived a welldefined model of the crustal/mantle boundary topography, known as
176
The overall objective of our research was to move
the Moho. Below the Moho, the lithosphere is too
beyond the state of the art defined in the PEGASOS
ductile to allow for brittle failure (i.e., earthquakes),
and PRP ‘source’ (SP1) groups by adding physical
so an improved knowledge of the Moho is an
rheological constraints to existing statistical and
important constraint for seismic hazard assess
subjective zonation approaches. This should lead
ment. The results were publish by Spada et al.
to more realistic characterizations of the seismo
(2013a), and are now used as an input parameter
genic source zones for probabilistic seismic hazard
in the new Swiss hazard model.
studies and allow for a more accurate structural
In a third study, we explored the hypothesis that
representation, linked to realistic representations
the relative size distribution of earthquakes or
of stress, strength and the average and maximum
bvalue, a key parameter in any PSHA, is inversely
possible earthquake size.
proportional to applied shear stress. We tested in
The definition and characterization of relevant seis
Spada et al. (2013b) this hypothesis for seven dif
mic sources are critical steps in probabilistic seismic
ferent continental areas around the world: North
hazard assessment (PSHA). This is particularly chal
ern and Southern California, the Swiss Foreland,
lenging in lowseismicity regions because observa
Italy, Japan, Turkey and Greece, each derived from
tion periods are relatively short, seismicity is often
regional earthquake catalogues. We document for
diffuse, and active faults are difficult to identify. In
the first time a monotonic bvalue decrease
such regions, seismogenic sources are typically rep
between 5−15 km depth. The decrease reverses
resented as areal sources: zones with equal seismic
approximately at the depth of the brittleductile
potential. However, observed seismicity is never
transition zone. We translate the observed bdepth
truly uniformly distributed but clusters at all scales.
gradients into bdifferential stress gradients and
In Spada et al. (2011), we developed and applied a
found clear evidence that bvalues are indeed neg
fractal scaling approach to explore a more realistic
atively correlated with applied shear stress. Spatial
characterization of the seismicity distribution
mapping of bvalues thus has the potential to act
within each source zone. For a hypothetical square
as an indicative stressmeter in the earth crust. The
source zone, we computed hazard curves and haz
stress drop of earthquakes in Switzerland, as deter
ard maps resulting from simulations of uniformly
mined by GoertzAllmann and Edwards (2014),
distributed seismicity, and we compared these with
may increase with depth, suggesting stress drop
those resulting from simulations of clustered seis
and bvalues may also be correlated. These finding
micity. We found that the assumption of uniform
are integrated in the upcoming release of the new
distribution of events leads to a systematically
national seismic hazard model.
higher estimate of hazard within the source zone.
We also developed, calibrated and implemented a
This overestimation increases for lower probability
first order timedependent model for Switzerland;
levels. Of equal importance is the fact that the
building upon the Short Term Earthquake Model
assumed uniform distribution underestimates the
(STEP) developed at ETH. The model is available on
uncertainty of the hazard by up to a factor of
the SED Intranet, updated regularly after signifi
three. We applied the fractal scaling approach to
cant earthquakes. In another study, we have devel
the seismicity of Switzerland and measured the
oped a smooth stochastic earthquake rate model
fractal dimension of instrumental seismicity for the
for Switzerland as an alternative to the existing
past 30 years. Using this value for synthetic cata
areal source models. The model applies techniques
logues we then built a fractal seismic zonation and
developed by Hiemer et al. [7,8] for California and
hazard model. We found that, in general, the
Europe to Switzerland. The spatial component of
assumption of uniform distribution of events over
the model is based on the kernel density estima
estimates the mean hazard in Switzerland by 3%
tion technique, which we applied to both past
to 20%, and the uncertainty distribution estima
earthquake locations and slip rates on mapped
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 4: Left: Map of Switzer land, colour code is the forecasted annual rate of earthquakes with magnitudes greater or equal to 4.5 in each grid cell using the newly constructed smooth seismicity model. Right: Cumula tive annual numbers of events observed (black squares) and foreca sted by four source models as part of the new Swiss Hazard Model.
crustal faults. Accordingly, our forecasts rely on the
used to limit the maximum possible earthquake in
assumption that the occurrence of past seismicity
a probabilistic sense and again as a function of a
is a good proxy to forecast occurrence of future
range of parameters.
seismicity, and that future largemagnitude events are more likely to occur in the vicinity of known faults. We computed earthquake rates by estimat ing the a and bvalue of a truncated Gutenberg
5. Earthquake scenarios for deep geological disposal
Richter magnitude distribution for the entire study area based on a maximum likelihood approach
This task focused on the definition of possible
that considers the spatial and temporal complete
earthquake impacts on deep geological disposal,
ness history of the seismic catalogue. Thus the final
the analysis of observations in underground struc
annual rate of our forecast is purely driven by cata
tures, and the problem of induced seismicity. In
logue data, whereas its spatial component incor
this context the SED participated in the technical
porates contributions from both earthquake and
meeting on «Earthquake impact on fracturing and
fault momentrate densities. Retrospective and
groundwater flows – Considerations for the long
pseudoprospective testing shows that the new
term safety of geological disposals» organized by
model performs significantly better than the tradi
IRSN in Paris in 2012, and supported ENSI to pre
tional areal source model for Europe. The model
pare a summary of possible earthquake impacts
applied to Switzerland is shown in Figure 4. The
on deep geological disposals.
work will form a part of the new Swiss national
Using synergies with ongoing and independently
seismic hazard model to be released in early 2015.
funded research related to deep geothermal en
We investigated the fault detection probability in
ergy we have made substantial progress on set
3D seismic data and the implications for seismic
ting up a framework to model earthquakes
hazard assessment. Information about the exis
induced near deep geological repositories.
tence or absence of faults imaged through 3D seis
Because a fully coupled thermo, hydro, and geo
mic surveys should have consequences for the seis
mechanical computational framework to assess
mic hazard estimation at a site. However, even the
induced earthquakes in a probabilistic sense is
most sophisticated sitespecific studies conducted
currently both unconstrained and computationally
in Switzerland (PEGASOS and PRP) do not consider
expensive, we have developed and partially cali
this information, because no established path
brated a socalled «hybrid» approach (Goertz
exists to use it within the constraints of a PSHA. We
Allmann and Wiemer, 2013; Gischig and Wiemer,
have developed a probabilistic approach that uses
2013). In this approach, first order physical con
subsurface knowledge from seismic reflection
straints such as pore pressure variation and strain
imaging to reduce the uncertainty in seismic haz
are modelled explicitly, while geomechanical cou
ard estimates. We define a fault detection proba
pling is achieved through a calibrated model of
bility (FDP), which depends on the resolution of the
stochastic seed faults. Their sizedistribution and
imaging applied as a function of depth, lithology,
failure is distributed assuming an inverse relation
faulting style, fault orientation etc. The FDP can be
ship between applied shear stresses and sizedis
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
177
tribution. This allows first order predictions on the
with the EU project REAKT, where timedependent
likelihood of felt earthquakes as a function of
forecast models are being evaluated indepen
depth, faulting regime, cohesion or coefficient of
dently.
friction to be made. It also represents a concep tual framework in which to build improved seis mogenic source models (subproject 4). Using the
Assessment of the project
work by Mignan et al. (2015), and the GMPE related efforts discussed in subproject 1, we are
The project «Earthquake Strong Motion Research
also able to convert forecasted, time dependent
(2010–2014)» was successfully concluded, having
earthquake rates into hazard, specifically cali
addressed a diverse range of topics in seismic haz
brated for induced and very shallow events.
ard and engineering seismology. The numerous studies undertaken within the framework of the
National Cooperation
project have led to the production of a variety of publications, products and reports. These studies included specific problems intrinsic to seismic haz
Collaboration with the Institute of Geotechnical
ard assessment for long return periods, which are
Engineering at ETHZ was essential for calibration of
required for today’s nuclear facilities and for the
nonlinear material properties. A working group for
longterm safety of geological disposals. Diverse
paleoseismology with members of the Sediment
internal, national and international collaborations
Dynamics Group of the Geological Institute at ETH
have been developed and continue to provide ben
was established in order to collect findings related
efits beyond the end of the project. While the proj
to paleoearthquakes. In connection with ques
ect has addressed the questions originally posed,
tions relevant to the history of science, knowledge
the work has further highlighted the potential for
and environment, we collaborated with the chair
improvements in regional and local seismic hazard
for the history of technology at the DGESS depart
assessment in Switzerland and has opened up new
ment at ETHZ and with the ETHZ University
questions and directions for future research.
Archives. Finally, the SED started a cooperation with Engineering Geology to discuss issues related to deep geological disposals.
International Cooperation
Publications in the project 2010–2014 Cauzzi, C., B. Edwards, D. Fäh, J. Clinton, S. Wiemer, P. Kästli, G. Cua and D. Giardini (2014).
178
Successful cooperation was established with the
New predictive equations and site amplification
University Joseph Fourier in Grenoble and with the
estimates for the nextgeneration swiss shake
University of Potsdam resulting in common
maps, Geophysical Journal International, doi:
research activities for the development of improved
10.1093/gji/ggu404.
GMPEs. We coordinated with IFSTAR (Paris) the
Edwards, B & Fäh, D (2014). Ground motion pre
work on the calibration of nonlinear soil proper
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Edwards, B., O. Ktenidou, C. Van Houtte, F. Cot
pean groups working on historical earthquakes
ton, D. Fäh and N. Abrahamson (2014b). Epis
and contributed to workshops in France and Ger
temic Uncertainty and Limitations of the Kappa0
many. Work on induced seismicity and probabilistic
model for Nearsurface Attenuation at Hard
fault imaging was embedded in the framework of
Rock Sites. Submitted to Geophysical Journal
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Projekt SMART 2013 Erdbebenberechnung von Stahlbetonbauwerken von Kernkraftwerken
Autor und Koautoren
I. Sevdali1), Y. Mondet1), M. Billmaier1), R. Zinn2), C. van Exel2), M. Borgerhoff2), T. Szczesiak (ENSI)
Beauftragte Institution
1) Basler & Hofmann AG, Ingenieure, Planer und Berater, Zürich 2) Stangenberg und Partner IngenieurGmbH, Bochum, Deutschland
Adresse
1) Forchstrasse 395, Postfach, CH8032 Zürich 2) Viktoriastrasse 47, D44787 Bochum
Telefon, Email, Internetadresse
1) +41 (0)44 387 13 63,
[email protected] 2) +49 (0)234 96 13 00,
[email protected]
Dauer des Projekts
März 2013 bis November 2014
ZUSAMMENFASSUNG
numerisches Modell des Experiments erstellen
Die Erdbebenspezialisten des ENSI, Sektion
können. Von Seite des ENSI wurden zwei nu
BATE, haben im Jahr 2014, in Zusammenarbeit
merische Modelle mit zwei unterschiedlichen
mit den Prüfingenieuren von Basler & Hofmann
ComputerProgrammen entwickelt: mit der
(B&H) und Stangenberg und Partner (SPI), am
Software SAP2000 durch Basler & Hofmann
internationalen
und mit der Software SOFiSTiK durch Stangen
Forschungsprojekt
SMART
2013 teilgenommen (siehe [3], [4]). Ziel des Pro
berg und Partner.
jekts ist, das nichtlineare Verhalten eines Kern
Das BenchmarkProjekt SMART 2013 wurde in
kraftwerkTypischen Stahlbetongebäudes un
vier Phasen gegliedert. In der Phase 1 wurden
ter hoher Erdbebeneinwirkung zu untersuchen
an den numerischen Modellen lokale Tests
und die Methoden bzw. Annahmen zu evaluie
durchgeführt, um das nichtlineare Element
ren, die für die Simulation dieses Verhaltens
und Materialverhalten zu untersuchen. In der
verwendet werden. Das Projekt wurde von der
Phase 2 wurden die numerischen Modelle im
CEA (Commissariat à l'Energie Atomique) mit
elastischen Bereich, mittels der zur Verfügung
der Unterstützung der EDF (Electricité de
gestellten Messungen aus RütteltischVersu
France) und der IAEA (International Atomic
chen bei schwacher Anregung, kalibriert. In der
Energy Agency) organisiert und ist ein Folge
Phase 3, dem eigentlichen BenchmarkProjekt,
projekt von SMART 2008 (siehe ENSI Erfah
wurden die kalibrierten numerischen Berech
rungs und Forschungsbericht 2011). Nachdem
nungsmodelle verwendet, um «blinde» Voraus
das Forschungsprojekt SMART 2013 im Jahr
berechnungen bei starker Erdbebenanregung
2011 begonnen hat, sind in einem Zeitraum
durchzuführen. Die Phase 4, schliesslich, um
von zwei Jahren eine Reihe von RütteltischVer
fasste eine Studie zur Verletzbarkeit der Berech
suchen an einem Gebäudemodell im CEA For
nungsmodelle und die Ermittlung der entspre
schungszentrum in Saclay bei Paris durchge
chenden Verletzbarkeitskurven. Das ENSI Team
führt worden. Die Daten zu dem Aufbau, der
hat die Bearbeitung der ersten zwei Phasen des
Geometrie und den Materialien dieser Experi
SMART 2013 Projekts im Jahr 2013 abgeschlos
mente wurden dann den 36 internationalen
sen (siehe dazu ENSI Erfahrungs und For
Teams, die am SMART 2013 Projekt teilnehmen,
schungsbericht 2013) und konnte sich im Jahr
zur Verfügung gestellt, damit sie mit dem Re
2014 intensiv mit den letzten zwei Phasen be
chenprogramm ihrer Wahl ein entsprechendes
schäftigen.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
181
In den Phasen 2 und 3 hat die Auswertung der
kenntnisse für die Erdbebenberechnung und
numerisch berechneten Verschiebungen bzw.
die Modellierung von Stahlbetonstrukturen bei
Beschleunigungen aus den ComputerSimula
Beanspruchungen im nichtlinearen Bereich ge
tionen des ENSI Teams ergeben, dass die nume
wonnen werden. Am Final Workshop im No
rischen Ergebnisse, sowohl für die Testläufe mit
vember 2014 in Paris hatten das ENSI Team und
schwacher als auch für die Testläufe mit starker
die anderen internationalen Teams die Gele
Erdbebenanregung, in relativ guter Überein
genheit gehabt, ihre Arbeit zu präsentieren, in
stimmung mit den gemessenen Versuchsergeb
teressante Diskussionen zu führen und von ei
nissen sind. Aus der Auswertung und dem Ver
nem wichtigen gegenseitigen Erfahrungs und
gleich der Ergebnisse, einerseits zwischen den
Wissensaustausch zu profitieren (siehe [1], [2]
numerischen Modellen selber und andererseits
und [5]).
mit den Testergebnissen, konnten wertvolle Er
Projektziele
und Stangenberg und Partner (SPI), hat sich daran mit einem kompetenten Team beteiligt.
182
Das Ziel des Forschungsprojekts SMART 2013 ist
Zu Beginn des Projekts wurden den Teilnehmern In
das nichtlineare Verhalten eines KernkraftwerkTy
formationen über den Aufbau, die Geometrie, die
pischen Stahlbetongebäudes unter hoher Erdbe
Materialien des Experiments usw. zur Verfügung
beneinwirkung zu untersuchen und die Methoden
gestellt. Aufgrund dieser Informationen konnten
bzw. Annahmen zu evaluieren, die für die Simula
die unterschiedlichen Teams mit dem Rechenpro
tion dieses Verhaltens verwendet werden. Es ist ein
gram ihrer Wahl das entsprechende Berechnungs
Folgeprojekt von SMART 2008 und wird von der
modell entwickeln und es für die Bearbeitung der
CEA (Commissariat à l'Energie Atomique) mit Hilfe
vier Phasen des Forschungsprojekts SMART 2013
der EDF (Electricité de France) und der IAEA (Inter
gebrauchen. Das ENSI Team hat am Projekt mit
national Atomic Energy Agency) organisiert. Im
zwei unterschiedlichen ComputerProgrammen
Vordergrund des Projekts stehen RütteltischVersu
gearbeitet; B&H hat die Software SAP2000 und SPI
che mit Erdbebeneinwirkung steigender Intensität
die Software SOFiSTiK verwendet (siehe Abb. 1).
(siehe [3], [4]), die von 2011 bis 2013 an einem Ge
Der Fokus des ENSI Teams lag nicht darauf, die
bäudemodell im CEA Forschungszentrum in Saclay
bestmöglichen Ergebnisse zu bekommen, sondern
bei Paris durchgeführt worden sind. Am Bench
die typischerweise bei den Betreibern der Schwei
mark SMART 2013 haben 36 internationale Teams
zer Kernkraftwerke verwendeten Berechnungsme
aus Europa, Asien und Amerika teilgenommen.
thoden zu testen und deren Einschränkungen zu
Das ENSI, Sektion BATE, in Zusammenarbeit mit
eruieren. Aus diesem Grund haben das ENSI und
den Prüfingenieuren von Basler & Hofmann (B&H)
B&H das Rechenprogram SAP2000 für die Durch
Abb. 1: (von rechts nach links) CEA Gebäudemodell, SAP2000 Berechnungs modell und SOFiSTiK Berechnungsmodell, Quelle: CEA, B&H, SPI.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
führung der numerischen Berechnungen ausge
vom ENSI Team entwickelten Berechnungsmo
wählt, welches häufiger von den Betreibern der
delle, d.h. das SAP2000 Modell von B&H und das
Schweizer Kernkraftwerke für Erdbebenberech
SOFiSTiK Modell von SPI, die wichtigsten Haupt
nungen verwendet wird.
phänomene berücksichtigen und das nichtlineare
Das ENSI Team hat die ersten zwei Phasen des For
Materialverhalten vom Stahlbeton relativ gut abbil
schungsprojekts SMART 2013 grösstenteils in
den können. Es ist dabei zu erwähnen, dass die Re
2013 bearbeitet. Die für das Jahr 2013 angesetz
sultate der lokalen Tests deutlich von den getroffe
ten Projektziele wurden erfolgreich erfüllt und im
nen Annahmen in der Materialmodellierung
ENSI Erfahrungs und Forschungsbericht 2013 do
(Materialgesetze) und den angewendeten Rechen
kumentiert. Für das Jahr 2014 wurden daher neue
programmen beeinflusst werden, was zu starker
Projektziele angesetzt; diese umfassten die Bear
Streuung der Ergebnisse der 36 Teams führte. Die
beitung der Phasen 3 und 4 des SMART 2013 Pro
massgebenden Eigenfrequenzen, die vom ENSI
jekts. Dabei handelte es sich in der Phase 3 um die
Team mit den numerischen Modellen berechnet
Durchführung von nichtlinearen Vorausrechnun
wurden, entsprechen ungefähr den Eigenfrequen
gen unter hoher Erdbebeneinwirkung und in der
zen, die von der CEA am Gebäudemodel gemessen
Phase 4 um die Ermittlung von Verletzbarkeitskur
wurden. Jedoch sind die zweite und dritte Eigen
ven aus linearen und nichtlinearen Berechnungs
frequenz in den Berechnungsmodellen etwas grös
modellen. Zusätzliche nichtlineare Berechnungen
ser als die gemessenen Werte. Dieser Umstand
und Untersuchungen wurden durchgeführt, um
zeigt sich bei den Berechnungen aller Teams, was
die Ergebnisse zu optimieren und die falschen An
darauf schliessen lässt, dass die Berechnungsmo
nahmen bzw. die Einschränkungen der angewen
delle nicht alle relevanten Elemente der Wirklich
deten Methoden zu eruieren. Das ENSI Team hat
keit abbilden. So werden z.B. die hydraulischen Zy
die durchgeführten Arbeiten und ermittelten Er
linder des Rütteltisches mit ihrer potentiellen
gebnisse, sowie die gewonnenen Erkenntnisse und
Nachgiebigkeit inklusive des Reaktionskörpers in
Erfahrungen aus allen Projektphasen, dokumen
den Berechnungsmodellen aus Gebäudemodell
tiert und im November 2014 im internationalen
und Rütteltisch nicht modelliert.
SMART 2013 Workshop präsentiert (siehe [1], [2]).
In der Phase 2 des Forschungsprojekts SMART 2013 wurde von den Teilnehmern verlangt, eine
Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse
Kalibrierung ihrer Berechnungsmodelle im elasti schen Bereich vorzunehmen. Zu diesem Zweck hatte die CEA schon im Voraus RütteltischVersu che bei schwacher Erdbebenanregung durchge
Der Schwerpunkt in diesem Kapitel liegt in der Be
führt und die resultierenden Verschiebungen und
schreibung der im Jahr 2014 durchgeführten Ar
Beschleunigungen der Decken und der Wände
beiten und erreichten Ergebnisse der Phasen 3 und
W1, W2, W3 und W4 (siehe Abb. 2) des Gebäude
4. Da die in den Phasen 1 und 2 des Forschungs
modells gemessen. Die gemessenen Testdaten für
projekts SMART 2013 durchgeführten Arbeiten
die Punkte A, B, C, D und E (siehe Abb. 2) auf der
und Resultate bereits im ENSI Erfahrungs und For
untersten, mittleren und obersten Decke des Ge
schungsbericht 2013 enthalten sind, sie aber für
bäudemodells wurden den Teilnehmern zur Verfü
183
das Verständnis der Arbeit der Phasen 3 und 4 hilf reich sind, werden die wichtigsten Erkenntnisse aus den ersten zwei Phasen vorgängig kurz zusam mengefasst.
Phasen 1 und 2: Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse In der ersten Phase des Benchmark SMART 2013 Projekts wurden die numerischen Berechnungs modelle aus Stahlbetongebäudemodell und Rüt teltisch entwickelt und die Effizienz der angewen deten Modellierungs und Berechnungsmethoden mit sogenannten lokalen Tests überprüft. Die Er gebnisse aus der Phase 1 haben gezeigt, dass die
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abb. 2: Position der Wände W1, W2, W3 und W4 und der Messpunkte A, B, C, D und E im Grundriss der Decken des Gebäudemodells, Quelle: ENSI, B&H.
gung gestellt, damit jedes Team seine Resultate aus
können. Zu diesem Zweck sind von der CEA zahl
den ComputerSimulationen mit den Messungen
reiche RütteltischVersuche (sogenannte Testläufe
vergleichen und seine Berechnungsmodell entspre
oder Runs) mit stärkerer Erdbebenanregung und
chend kalibrieren kann. Die numerischen Berech
bestimmter Reihenfolge durchgeführt worden. Die
nungen des ENSI Teams haben gezeigt, dass die
CEA stellt den Teams für sieben dieser Rütteltisch
elastische (Rayleigh) Dämpfung und die Modellie
Versuche bzw. Run009, Run011, Run013, Run017,
rung der Verbindung zwischen der Fundation des
Run019, Run021 und Run023, die entsprechen
Gebäudemodells und dem Rütteltisch die entschei
den InputZeitverläufe in Form von Beschleunigun
denden Kalibrierungsparameter im elastischen Be
gen und Verformungen des Rütteltisches zur Ver
reich sind. Zudem wurde festgestellt, dass der Be
fügung. Die gemessenen Versuchsergebnisse aus
rechnungszeitschritt beim Zeitverlaufsverfahren
diesen Testläufen wurden den Teams in der Phase 3
sorgfältig gewählt und schrittweise reduziert wer
jedoch nicht gegeben. Jedes Team musste «blinde»
den muss, bis er keinen Einfluss mehr auf die Ergeb
Vorausberechnungen in bestimmter Reihenfolge
nisse der numerischen Berechnungen hat, um ver
und mit Berücksichtigung der Vorgeschichte
nünftige Resultate zu gewährleisten. Das ENSI
durchführen. Für jede Vorausberechnung waren
Team konnte in der Phase 2, durch die Kalibrierung
die resultierenden Verschiebungen und Beschleu
der Modelle im linearen Bereich, numerische Ergeb
nigungen in den Knoten A, B, C, D und E (siehe
nisse erhalten, die relativ gut mit den Messungen
Abb. 2) des numerischen Modells zu berechnen.
der RütteltischVersuche übereinstimmen.
Nachdem alle Teams ihre Resultate der CEA abge geben hatten, bekamen die Teilnehmer Zugriff zu
Phase 3: Nichtlineare Berechnungen mit starker Erdbebeneinwirkung (Benchmark)
den gemessenen Testdaten. Jedes Team konnte
In der Phase 3 des Projekts SMART 2013 wurden
den Versuchsergebnissen der CEA vergleichen, um
die kalibrierten Berechnungsmodelle der Teilneh
die Effizienz des angewendeten Berechnungsver
mer getestet, um festzustellen, ob sie das nichtli
fahrens und Berechnungsmodells zu überprüfen.
neare Verhalten des Modellgebäudes gut abbilden
Das ENSI Team verwendete in der Phase 3 das kali
anschliessend seine numerischen Ergebnisse mit
brierte SAP2000 Modell (B&H) und das kalibrierte SOFiSTiK Modell (SPI) mit wenigen Modellanpas Abb. 3: Run019 Verschiebun gen in x Richtung, Vergleich Testdaten mit Modellergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000, blau: SOFiSTiK, Quelle: CEA, B&H, SPI.
sungen. Im SAP2000 Modell wurde als einzige An passung die Steifigkeit der linear elastischen Scha lenelemente, d.h. der Decken und Fundations elemente, um 60% reduziert (von 1.0Ec auf 0.4Ec, Ec: Betonsteifigkeit der Schalenelemente in den Phasen 1 und 2). Dies um die Rissbildung im Beton bei starker seismischer Anregung zu berücksichti gen. Die für das SAP2000 Modell in Phase 2 ge wählte elastische Dämpfung (rund 5% Rayleigh Dämpfung) wurde nicht geändert. Im SOFiSTiK Modell hingegen erfolgten in der Phase 3 mehr
184
Anpassungen. Erstens wurden die in den Phasen 1 und 2 verwendeten linearen Schalenelemente des Abb. 4: Run019 Etagen antwortspektren für xRichtung, Vergleich Testdaten mit Modell ergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000, blau: SOFiSTiK, Quelle: CEA, B&H, SPI.
Berechnungsmodells durch nichtlineare «layered» Schalenelemente mit 12 «layers» (Schichten) er setzt. Die Anzahl von 12 «layers» ist erfahrungs mässig ausreichend, um das nichtlineare Material verhalten der Stahlbetonelemente realistisch zu simulieren. Zweitens wurde im SOFiSTiK Modell die elastische Dämpfung in der Phase 3 tiefer als in der Phase 2 angesetzt. Die Dämpfung in der Phase 2 war von SPI möglichst gut an die gemessenen Fre quenzen der CEA angepasst worden (d.h. mit Ray leigh Dämpfung ζ = 3.3% für f1, ζ = 3.7% für f2 und ζ = 6.3% für f3). In der Phase 3 dagegen ver
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abb. 5:
wendete SPI die in ASN [6] empfohlene Methode
Run019 Verschiebun gen in yRichtung, Vergleich Testdaten mit Modellergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000, blau: SOFiSTiK, Quelle: CEA, B&H, SPI.
für die Bestimmung der elastischen Rayleigh Dämpfung. Gemäss dieser Methode wird 2% Dämpfung an der Hauptfrequenz f1 des Modells angesetzt und 5% Dämpfung an der Frequenz beim Erreichen von 90% der Modalmasse. Zu er wähnen ist dabei, dass bei den nichtlinearen Be rechnungen nicht nur die elastische Dämpfung, sondern auch die hysteretische Materialdämpfung auf die Berechnungsmodelle wirkt. Die Material dämpfung hängt vom gewählten hysteretischen Modell ab und hat bei den Testläufen hoher Inten sität einen massgebenden Einfluss auf die Resul
Abb. 6:
tate.
Run019 Etagen antwortspektren für yRichtung, Vergleich Testdaten mit Modell ergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000, blau: SOFiSTiK, Quelle: CEA, B&H, SPI.
Die Durchführung von nichtlinearen «direct integ ration» ZeitverlaufsAnalysen mit SAP2000 hat sich als herausfordernd erwiesen. Die angewen dete «HilberHughesTaylor alpha» Berechnungs methode, mit α = 0 für präzise Ergebnisse, bedingt eine sehr lange Rechenzeit (etwa 112 Stunden Re chendauer waren auf einer modernen multicore Workstation mit SSD Speicher für die Berechnung einer seismischen Anregung mit 16 Sekunden Dauer erforderlich). Ein Grund dafür ist, dass im SAP2000 jeweils alle OutputDaten von allen Kno ten des Berechnungsmodells gespeichert werden und nicht die Möglichkeit besteht, die OutputDa ten nur für bestimmte Knoten zu speichern. Aus
gemessen wurde, wird vom SOFiSTiK Modell sehr
demselben Grund benötigt jede nichtlineare Ana
gut getroffen (siehe Abb. 3). Aus dem Vergleich
lyse einen sehr grossen Speicherplatz (z.B. rund
der Etagenantwortspektren ergibt sich, dass das
350 GB für eine seismische Anregung mit 16 Se
SOFiSTiK Modell die Hauptfrequenz des Gebäude
kunden Dauer). Zudem ist es bei der Berechnung
modells von ungefähr 3 Hz für den Run019 erfolg
einer «Run Sequence», wo der nichtlineare Zu
reich abbildet. Die mit SOFiSTiK berechneten maxi
stand des Modells am Ende jedes Runs als An
malen spektralen Beschleunigungen liegen tiefer
fangsbedingung für den nächsten Run verwendet
als die gemessenen Werte. Das Gegenteil trifft für
wird, nicht möglich, Daten aus vorherigen Runs zu
das SAP2000 Modell zu, bei dem die maximalen
löschen. So entsteht bei «Run Sequences» eine rie
spektralen Beschleunigungen eher zu hoch sind
sige, teilweise nicht mehr handhabbare Daten
und die maximalen Verschiebungen auf der obers
menge. Bei den nichtlinearen Berechnungen mit
ten Decke, besonders in der xRichtung für Punkt
SOFiSTiK hingegen bestehen diese Schwierigkeiten
D, unterschätzt werden. Aus dem Vergleich der
nicht, weil die OutputDaten nur für bestimmte
Etagenantwortspektren ergibt sich noch eine wich
vordefinierte Knoten gespeichert werden.
tige Bemerkung: Die Hauptfrequenz des SAP2000
Die Vergleiche zwischen den numerischen Ergeb
Modells beträgt 4.5 Hz und ist somit wesentlich
nissen aus der Phase 3 und den gemessenen Test
grösser als die Hauptfrequenz des Gebäudemo
daten für den Run019, den stärksten Testlauf, sind
dells gemäss den Messdaten für Run019. Der
für den Eckpunkt D auf der obersten Decke in den
Grund dafür liegt in der Tatsache, dass die Decken
Abb. 3 bis 6 dargestellt. Es zeigt sich, dass die nu
im SAP2000 Modell – im Gegensatz zum SOFiSTiK
merisch berechneten Verschiebungen aus dem SO
Modell – nicht mit nichtlinearen Schalenelemen
FiSTiK Modell, sowohl in der x als auch in der y
ten, sondern mit linear elastischen Schalenelemen
Richtung, in guter Übereistimmung mit den
ten mit konstanter reduzierter Steifigkeit model
Versuchsdaten sind. Die maximale positive Ver
liert wurden, einerseits um die erforderliche
schiebung des Gebäudemodels, die für den Eck
Rechenzeit zu reduzieren und andererseits, um
punkt D auf der obersten Decke in der xRichtung
eine gängige Modellierungsart zu verwenden.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
185
In den Abb. 7 und 8 sind die maximalen vertikalen
nen vollständig gerissen. Ausserdem ist in der glo
bzw. horizontalen Spannungen im Beton darge
balen xRichtung des Gebäudemodells eine Rah
stellt, die beim Zeitpunkt der maximalen positiven
menwirkung zwischen den Wänden W1 und W2
Verschiebung der Wände W1 und W2 mit dem
zu sehen; die schmalen Stürze verhalten sich als
SAP2000 berechnet wurden. Da die maximale
Riegel und bewirken ein Zusammenwirken der
Zugfestigkeit des Betons am Fuss der Wände und
zwei Wände. Die horizontalen Spannungen sind
am unteren Teil der Stürze (siehe rote Rechtecke)
im Berechnungsmodell an den Stürzen nicht ein
überschritten wird, ist der Beton an diesen Positio
heitlich, sondern der untere Teil der Stürze ist stär ker beansprucht als der obere. Der Grund dafür ist, dass die Stürze im oberen Teil durch die elastisch,
Abb. 7:
mit einer konstanten Steifigkeit von 0.4Ec model
Vertikale Spannungen im Beton, Wände W1 & W2 des SAP2000 Mo dells, Quelle: B&H.
keit scheint für die starke Erdbebenanregung von
lierten Decken, verstärkt sind. Diese Deckensteifig Run019 zu gross und hat als Folge, dass die Rah menwirkung der Wände in globaler xRichtung und die Beanspruchung der Wände W1 und W2 überschätzt wird. Um diesen Einfluss zu untersu chen, wurde die Steifigkeit der linear elastischen Decken des SAP2000 Modells von 0.4Ec auf 0.1Ec reduziert und der Run019 nochmals berechnet. In Abb. 9 ist ein Vergleich zwischen den Ergebnissen aus dem SAP2000 Modell mit reduzierter Decken steifigkeit 0.1Ec, den ursprünglichen Ergebnissen aus dem SAP2000 Modell mit Deckensteifigkeit 0.4Ec und den Testdaten der CEA zu sehen. Es zeigt sich, dass die Hauptfrequenz des SAP2000 Modells
Abb. 8: Horizontale Spannun gen im Beton, Wände W1 & W2 des SAP2000 Modells, Quelle: B&H.
mit Deckensteifigkeit 0.1Ec mit der Haupteigenfre quenz des Gebäudemodells gut übereinstimmt, je doch die maximale Spektralbeschleunigung unter schätzt wird.
Phase 4: Verletzbarkeitsanalyse In der Phase 4 des Forschungsprojekts SMART 2013 wurde die Verletzbarkeit der Berechnungs modelle untersucht und «Verletzbarkeitskurven» (sogenannte Fragility Kurven) entwickelt, um die Versagenswahrscheinlichkeiten des Gebäudemo dells in Funktion der Stärke der Erdbebenanregung abzubilden. Dabei waren die Modellantworten aus
186
jeweils 50 Zeitverlaufsberechnungen an zwei ver einfachten Berechnungsmodellen zu ermitteln. Bei Abb. 9: Run019 Etagen antwortspektren für xRichtung, Vergleich Testdaten mit Modellergebnissen, schwarz: Testdaten CEA, rot: SAP2000 mit Deckensteifigkeit 0.10Ec (B&H), blau: SAP2000 mit Deckensteifigkeit 0.40Ec (B&H)
einem Berechnungsmodell handelt es sich um ein lineares Modell, beim anderen um ein nichtlineares Modell, bei beiden mit variierenden Modellparame tern. Die Daten zu den 50 Inputzeitverläufen wur den den Teams von der CEA zur Verfügung gestellt. In der Phase 4 haben die Teams vereinfachte Be rechnungsmodelle verwendet, bei denen der Rüt teltisch weggelassen und durch eine Idealisierung der BodenBauwerksInteraktion mit Feder und Dämpferelemente ersetzt wurde. Beim SAP2000 Modell, zum Beispiel, erfolgte dies durch Ersatz des Rütteltisches durch einen «Masterknoten» auf
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abb. 10:
Höhe der Fundation im Schwerpunkt des Gebäu
Vereinfachtes SAP2000 Berechnungsmodell für die Verletzbarkeits analyse, Quelle: B&H.
demodells. Dieser Masterknoten ist mittels steifer Kopplungselemente mit dem Fuss der Fundation verbunden (siehe Abb.10) und mit ein lineares Fe derelement gelagert, dessen Eigenschaften (Stei figkeit und Dämpfung) den vorgegebenen Impe danzen der Fundation entsprechen und bei jeder Zeitverlaufsberechnung variiert wurden. Beim SO FiSTiK Modell wurden statt eines Federelementes am Masterknoten mehrere Federelemente am Fuss der Fundation angesetzt (siehe Abb. 11). Die Summe der Steifigkeit der einzelnen Federele mente entspricht dabei der vorgegebenen Steifig keit der Fundation. Vier zu variierende Modellparameter waren von der
Abb. 11:
CEA für die Verletzbarkeitsanalyse vorgegeben: die
Vereinfachtes SOFiSTiK Berechnungsmodell für die Verletzbarkeits analyse, Quelle SPI.
Betonzugfestigkeit, die Fundationssteifigkeit, die Fundationsdämpfung und die Strukturdämpfung des Gebäudemodells. Zusätzlich definierte die CEA die lognormale statistische Verteilung und die Ver teilungseigenschaften der Modellparameter. Diese Informationen wurden von jedem Team verwen det, um die 50 Modelparametersets für die 50 line aren und die 50 nichtlinearen Zeitverlaufsberech nungen zu generieren. Das ENSI Team verwendete dazu die RND Funktion in MS Excel und berücksich tigte, dass die Sets statistisch unabhängig und an die gewünschte Zielverteilung angepasst sein mussten, als Beispiel siehe Abbildung im Projektbe gleiterbericht. Für die Berechnung der Verletzbar keitskurven wurden, gemäss den Vorgaben der
Methode verwendet. Dabei wird den Ergebnissen
CEA, zwei Schadenindikatoren berücksichtigt: die
der 50 Berechnungen in einer «Cloud Analysis»
Stockwerkschiefstellung (Storey Drift) und der Ei
eine Regressionsgerade im doppeltlogarithmischen
genfrequenzabfall (Frequency Drop). Für jeden
Diagramm mit dem seismischen Indikator (Θ) auf
Schadenindikator waren drei Schadensgrenzen
der Abszisse und dem Schadenindikator (Y) auf der
vorgegeben; die erste für leichte Schäden, die
Ordinate eingepasst. Daraus folgen die Geraden
zweite für kontrollierbare Schäden und die dritte
parameter Steigung b und Ordinatenabschnitt a.
für erhöhte Schäden. Als seismische Indikatoren für
Der Mittelwert der Kapazität Am (Mean Capacity)
die Stärke der Erdbebenanregung dienten fol
kann damit für jede Schadengrenze (s) berechnet
gende Parameter: die «Peak Ground Acceleration»
oder direkt aus dem doppeltlogarithmischen Dia
(PGA), die «Cumulative Absolute Velocity» (CAV)
gramm abgelesen werden. Weiterhin ergibt sich
und die «Average Spectral Acceleration» (ASA40),
die logarithmische Standardabweichung σ der
siehe [4].
Schadenindikatorwerte bezogen auf die Regressi
Die
Verletzbarkeitskurve
zeigt
die
bedingte
onsgeraden. Es gelten folgende Beziehungen:
Versagenswahrscheinlichkeit Pf, d.h. die Wahr scheinlichkeit, dass bestimmte Grenzwerte von Schadenindikatoren (Y) wie vorgegebene Stock werkschiefstellungen oder Eigenfrequenzabfälle
Um die Zuverlässigkeit der verwendeten, linearen
bei einem bestimmten seismischen Indikator θ er
Regressionsmodelle zu eruieren, ermittelte SPI für
reicht werden. Der Indikator θ entspricht z.B. den
jede lineare Regression (siehe Abb.12) das Be
Parametern PGA, CVA und ASA40. Für die Ermitt
stimmtheitsmass R2 (Coefficient of determination).
lung der Verletzbarkeitskurven wurde vom ENSI
Je näher der Parameter R2 bei 1 liegt, desto zuver
Team eine, von der CEA vorgegebene, vereinfachte
lässiger ist die entsprechende lineare Regression.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
187
Abb. 12: Lineare Regression (Seismischer Indikator: ASA40, Schadenindika tor: Stockwerkschief stellung), Quelle: SPI.
Die Ergebnisse sind in der Abb. 13 dargestellt. Das lineare Regressionsmodell zeigt sich als relativ zu verlässig, wenn die Stockwerkschiefstellung als Schadenindikator verwendet wird (grüne, gelbe und orange Zellen). Wird jedoch der Eigenfre quenzabfall als Schadensindikator verwendet (rote Zellen), ist die Güte der linearen Regression relativ schlecht. In der Abb. 14 sind die Verletzbarkeitskurven aus den linearen und den nichtlinearen SAP2000 Be rechnungen bei der Stockwerkschiefstellung in der
Abb. 13: Bestimmtheitsmasse der linearen Regressionen R², Quelle: SPI.
xRichtung als Schadenskriterium und bei der PGA in der xRichtung als seismischen Indikator darge stellt. Es ist zu sehen, dass die Verletzbarkeitskur ven aus den nichtlinearen Berechnungen eine hö here Versagenswahrscheinlichkeit aufweisen als die Verletzbarkeitskurven aus den linearen Berech nungen. Dies ist mit dem «Prinzip der gleichen Ar beit» erklärbar. Gemäss diesem Prinzip erfahren sich nichtlinear verhaltende Bauten mit Eigenfre quenzen im Bereich von rund 2 bis 10 Hz, was auf Kernkraftwerkbauten zutrifft, grössere Verformun gen als die äquivalenten, sich vollständig linear ver haltenden Bauten gleicher Eigenfrequenzen. Die
Abb. 14: Verletzbarkeitskurven, Stockwerkschief stellung und PGA in der xRichtung, Quelle: B&H.
Stockwerkschiefstellung hat sich als ein gutes Scha denskriterium erwiesen. In der Abb. 15 sind die Verletzbarkeitskurven aus den nichtlinearen SAP2000 Berechnungen beim Ei genfrequenzabfall der ersten Eigenfrequenz (Mode M1) und der zweiten Eigenfrequenz (Mode M2) als Schadenkriterium und beim mittleren PGA (Mittel wert des PGA in der x und des PGA in der yRich tung) als seismischer Indikator dargestellt. Da die Eigenfrequenzabfälle sehr stark von der Auswer tungsmethode abhängen, stark streuen und keine gute Korrelation mit den seismischen Indikatoren zeigen, liegen die Verletzbarkeitskurven für alle Schadensgrenzen relativ eng beieinander und sind
188
relativ flach. Damit stellt der Eigenfrequenzabfall Abb. 15: Verletzbarkeitskurven, Eigenfrequenzabfall und mittleres PGA, Quelle: B&H.
im vorliegenden Fall kein brauchbares, zuverlässi ges Schadenkriterium dar.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Nationale Zusammenarbeit
gramme und Berechnungsmethoden sowie falsche Annahmen in deren Anwendung eruiert und do
Am Benchmarkprojekt SMART 2013 hat aus der
kumentiert werden. Das Projekt SMART 2013
Schweiz die Firma Basler & Hofmann AG (Zürich) in
wurde im November 2014 mit dem Workshop in
Zusammenarbeit mit dem ENSI teilgenommen.
Paris abgeschlossen. Es ist seitens ENSI jedoch an gedacht, die berechneten Resultate bzw. die Resul
Internationale Zusammenarbeit
tate der CEA Versuche noch weiter unter Berück sichtigung anderer Fragestellungen auszuwerten. Unter anderem geht es um die Verifizierung der
Das Projekt SMART 2013 ist ein internationales
gängigen Nachweismethoden und um die Plausi
Forschungsprojekt, an dem 36 Teams aus 21 Län
bilisierung der Resultate aus den nichtlinearen Be
dern und 4 Kontinenten beteiligt waren. Es hat ei
rechnungen. Zudem sind Publikationen für wissen
nen internationalen Wissens und Erfahrungsaus
schaftliche Konferenzen in Vorbereitung.
tausch ermöglicht und die Zusammenarbeit zwischen Erdbebenspezialisten mit unterschiedli chem beruflichem und fachlichem Hintergrund ge
Publikationen
fördert. Mit der Teilnahme am abschliessenden
[1]
I. Sevdali, M. Billmaier, Y. Mondet, T.
SMART 2013 Workshop im November 2014 in
Szczesiak, U. Bumann: ENSI Team 1: Challen
Paris hatten die Teams eine einzigartige Möglich
ges faced during the modelling and dynamic
keit, ihre Arbeit im internationalen Umfeld zu prä
analysis with SAP2000 using nonlinear laye
sentieren und Feedback von anderen Fachleuten
red shell elements, Workshop SMART 2013,
zu bekommen. Zudem hat sich den Teilnehmern
Paris, 25–27.11.14
die Gelegenheit geboten, internationale Beziehun
[2]
R. Zinn, M. Borgerhoff, C. Van Exel, T.
gen zu anderen Erdbebenspezialisten aufzubauen.
Szczesiak, U. Bumann: ENSI Team 2: Challen
Im ENSI Team hat die Firma Stangenberg und Part
ges faced during the modelling, dynamic
ner IngenieurGmbH aus Deutschland (Bochum)
analysis and vulnerability study with SOFiSTiK
teilgenommen. Durch die enge Zusammenarbeit
using nonlinear layered shell elements, Work
und gegenseitige Unterstützung zwischen den
shop SMART 2013, Paris, 25–27.11.14
Erdbebenspezialisten von SPI, B&H und ENSI wur den zahlreiche Schwierigkeiten überwunden, fach spezifische Fragen beantwortet und wertvolle Er kenntnisse gewonnen.
Referenzen [3]
Bewertung 2013–2014 und Ausblick 2015
Internetseite des internationalen Forschungs projekts SMART 2013, www.smart2013.eu
[4]
B. Richard, T. Chaudat: Presentation of the SMART 2013 International Benchmark, CEA
Die seitens des ENSI Teams gesetzten Projektziele
Specification Technique DEN/DANS/DM2S/
für die Jahre 2013 und 2014 wurden sehr gut er füllt. Das ENSI Team war eines von wenigen Teams,
SEMT/EMSI/ST/12017/H, 04.09.2014 [5]
B. Richard, M. Fontan, J. Mazars: SMART
das alle vier Phasen des Forschungsprojekts SMART
2013: overview, synthesis and lessons learnt
2013 erfolgreich bearbeitet hat und hochwertige
from the International Benchmark, DEN/
Ergebnisse geliefert hat. Die erworbenen Kennt
DANS/DM2S/SEMT/EMSI/NT/14037/A,
nisse und Erfahrungen bezüglich der Durchfüh
18.11.14
rung von nichtlinearen Analysen und Verletzbar keitsstudien
werden
für
die
[6]
ASN, Prise en compte du risque sismique à la
zukünftige
conception des ouvrages de genie civil
Aufsichtstätigkeit des ENSI wichtig sein. Von be
d'installations nucléaires de base à l'exception
sonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass das ENSI
des stockages à long terme des déchets ra
Team beim Projekt SMART 2013 ComputerPro
dioactifs, ASN/Guide/2/01, 2006
gramme und Berechnungsmethoden verwendet hat, die auch von den Betreibern der Schweizer Kernkraftwerke verwendet werden. Somit könn ten Nachteile und Einschränkungen der Pro
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
189
STARS Safety Research in relation to Transient Analysis of the Reactors in Switzerland
Author and Coauthor(s)
Hakim Ferroukhi, O. Zerkak, A. Vasiliev and Project Team
Institution
Paul Scherrer Institut
Address
CH5232 Villigen PSI
Telephone, Email, Internet address
056 310 4062,
[email protected] http://www.psi.ch/stars
Duration of the Project
1.1.2013–31.12.2015
ABSTRACT
towards FALCON/GRSWA modelling of fuel
During 2014, progress was achieved with
restructuring effects during high temperature
regards to most of the goals and of particular
irradiation and to achieve through this, more
relevance is that STARS provided scientific sup
reliable interpretations of fuel licensing and
port to ENSI in all the various technical areas,
safety analyses. A consolidation of the FAL
including realisation of reload licensing verifi
CON/GRSWA base irradiation methodology
cations for all the Swiss reactors. On the plant
was also launched with the aim at integrating
behaviour side, the establishment of a consoli
better physical models related to fast neutron
dated platform for reference TRACE plant sys
flux and to fission gas trapping. On the multi
tem methodologies along with integrated
physics side, first steps towards the COBALT
databases for code/method validation was
loop aimed at integrating reference plant/core/
started. Also, the OpenFOAM solver was intro
fuel methodologies with TRACE/S3K transient
duced for the development of Swiss plant spe
analyses were undertaken. A new external
cific models and a first validation of this open
coupling mode between TRACE and S3K was
source code against real LWR experimental
also developed in order to diversify the core
mixing tests was also performed. Regarding
thermalhydraulics solvers. Regarding uncer
core physics, the assessment of SIMULATE5
tainty analysis, the STARS TRACE solution to an
for the Swiss reactors and the establishment of
OECD/NEA benchmark on LOCA reflood simu
nTRACER as nextgeneration 3D core simula
lations was ranked among the top participants
tor were launched. As well, research continued
with regards to bounds on experimental data.
on the development of a hybrid stochastic/
For nuclear data, the SHARKX methodology
code
was updated with a novel approach to propa
sequence and of pin cell homogenization
deterministic
Serpent/SIMULATE
gate fission yields uncertainties and a first
methods. Also, progress was achieved regard
assessment against experimental data was per
ing the validation and/or application of SIMU
formed. Finally, efforts were continued on the
LATE3K for core dynamics, including an
verification of global sensitivity analysis meth
assessment of the code capabilities for critical
ods to evaluate major contributors to the pre
heat flux calculations during flow transients.
dicted uncertainty in safety relevant thermo
For fuel behaviour, efforts were invested
mechanical results.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
191
Project goals
WaterReactors (LWR) with emphasis on bestesti mate safety analyses with uncertainty quantifica
The STARS collaboration with ENSI aims at scien
tions for the Swiss reactors. Within this framework,
tific support and research related to multiphysics
the objectives for 2014 were as follows.
multiscale modelling and simulations of Light
Table 1: Goals 2014
Trace modelling and analyses for the Swiss reactors
tulated single failures. As part of this, several sen
During 2014, parallel efforts were conducted in
mine the impact from basic analysis assumptions
revising the fleet of TRACE models while providing
(e.g. pressurizer spray, valve failure, decay heat).
ENSI with scientific support. For KKG, these efforts
Modelling requirements were also investigated,
were focused on settingup a TRACE methodology
including for instance a study of the SG tube break
for SGTR simulations and analyse on this basis, the
model (Fig.1, top) in order to evaluate the results
plant behaviour including e.g. primary and second
without and with account of flow wall friction
ary side coolant releases as function of various pos
through the ruptured tube (Model 1 and Model 2
sitivity studies were conducted in order to deter
respectively in Fig.1, top). As for the KKL TRACE Figure 1:
192
Top: KKG SGTR: Sensitivity of (Relative) Break Flow to SG Tube Break Nodalization; Bottom: KKL Turbine Trip Test: Sensitivity of (Relative) Turbine Inlet Pressure upon Steam Line Modelling Assumptions
model, the feedwater system and the steam line models were both revised. The latter now includes 4 steam lines, bypass and steam header, all explic itly modelled. These updates were verified through an assessment of turbine inlet pressure results for a turbine trip test (Fig. 1, bottom). The revised KKL steam line model better captures the very early pressure maxima/minima, compared to plant data. The poorer agreement after 504s hints at errors compensation in the previous model, with a coarser nodalization and an adhoc WAZU model resulting in better results.
Assessment and validation of TRACE against STF and ITF experiments To establish an inventory of «separateeffect» tests analyzed within the STARS project, a scheme was developed to fulfill essentially the following func
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 2: Structure of the TRACE V&V Platform for Separate Effect Tests database
Figure 3: COBRATF void fraction results at exit of the BFBF test bundle Top: Results for 3 selected tests – Bot tom: Morris screening for test 410158
tions: identify the thermalhydraulics phenomena
ments» level. The «Input/Output» level is confined
involved in the performed assessments; provide the
to the code files. As an application, experiments
data characterizing the code simulations and asso
used for the postdryout heat transfer assessment,
ciated test facilities, develop scripts to execute
based on eighteen experiments obtained from four
series of code simulations, automatically covering
test facilities have been used as testing ground, the
the array of test facilities of interest, while being
results (plots and basic statistics) being automati
amenable to scripting expansion and integration in
cally compiled in a single document.
a broader environment. And in order to meet these objectives, a welldefined information flow
Sub-channel analyses
sequence was developed (Fig. 2). Essentially, the
During 2014, the assessment of COBRATF for
approach is «phenomenadriven», characterized by
subchannel analysis was consolidated using
the use of double indices to utilize the phenomena
OECD/NEA BWR Fullsize Finemesh Bundle Test
interconnectivity. Concomitantly, a simple inventory
(BFBT) boiling tests data (Fig. 3, top). To extract and
of the test performed can be obtained at the «Test
compare the relevance to void prediction of differ
Facilities» level, and the conducted individual
ent model input parameters, a sensitivity analysis
experimental runs can be consulted at the «Experi
was performed using the Morris screening and
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
193
FAST methods (Fig. 3, bottom). The parameters
place downstream of the core formers as a result
included boundary conditions (pressure, mass flow
of flow instabilities.
rate, power and inlet temperature), geometry (sub ing, void drift, heat transfer and interfacial drag).
Validation of CFD solvers for high-fidelity safety analyses
Among other things, the analysis of the 3 selected
During 2014, a validation campaign of STAR
tests indicated that the void sensitivity to the
CCM+ was conducted based on experimental
selected parameters would differ as function of the
measurements performed at the Juliette test facil
location within the heated bundle. More precisely,
ity. The aim was to evaluate the RANS based capa
the void results at the corners for the tests at high
bilities to capture coolant mixing distributions in
pressure (71.6 bar) were found to be very sensitive
the downcomer and at the core inlet for several
to the void drift model of the interfacial drag
loop flow configurations. In Fig. 5, the central plot
whereas the inner subchannels were more
shows the complete geometry in transparency
affected by boundary conditions such as inlet tem
with streamlines from cold leg 4 (CL4) coloured by
perature and pressure. The impact of the heat
the velocity magnitude and also the passive scalar
transfer coefficient (nucleate boiling) was also
fields in half domain. On the left of Fig. 5, the
found to vary significantly across the test section.
comparison of the numerical and experimental
channel area) and code methods (two phase mix
pressure loads at the upper core barrel is presented.
Development of CFD models for the swiss reactors
On the right, the distribution of the passive scalar
Work in 2014 on the CFD modelling of the KKG
CL2). From these analyses, it was found that an
reactor downcomer and core bypass flows made
appropriate modelling of the swirl at the inlet
significant progress towards better understanding
boundary condition and the turbulent Schmidt
the detailed vessel flow behaviour. The model
number are crucial for accurate predictions. Future
geometry is based on a KKG solid model that was
developments include the widening of the valida
started to be developed in 2013. OpenFOAM was
tion test matrix and the development of an effi
chosen for the CFD analysis because this opens up
cient methodology to provide accurate validated
the possibility for future developments such as
mixing matrices at the CI as input for system TH
oneway or twoway coupling with TRACE. The
simulation models.
at the core inlet (CI) is shown (tracer injection from
CFD model will also be used to derive pressure cal load information or simply calibrate the TRACE
Core modelling of the Swiss reactor and reload licensing verifications
model Kfactor input parameters. And initial
Taking advantage of the CMSYS platform, STARS
results for nominal operation have already high
conducted for the first time, independent reload
lighted important phenomena (Fig. 4). For
licensing verifications for all the Swiss 2014–2015
instance, large stagnant recirculation regions in
core designs. These verification analyses were all
the downcomer have been identified directly
completed within the limited licensing period and
below the cold legs. Further, CFD analysis of the
consisted in the development of predictive core
core bypass flows has shown that the bypass flow
models to evaluate safety parameters relevant to
is not fully turbulent, with vortex shedding taking
both normal operation as well as transients. To
distributions in order to derive relevant mechani
194
Figure 4 (left): Velocity Magnitude Distribution in KKG RPV from Cold Leg Nozzles to Core Inlet (OpenFOAM)
Figure 5 (right): Validation of CFD for MSLB using JULIETTE Mixing Tests (STARCCM+)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 6: PWR Core Licensing Verification with Assessment of Nuclide Evolutions during Intermediate Shutdown along with Estimated Uncertainties due to Nuclear Data
Figure 7:
ensure a certain redundancy in the verification
Serpent/SIMULATE Code Sequence and Verification for BWR Core Axial Power Distributions
results, two lines of models based on CASMO4 and CASMO5 were systematically applied. And for one of the reactors, the impact of an interme diate shutdown initially planned for system upgrades was also evaluated. Here, of particular interest was the evolution of nuclides and their impact on the reactivity balance as well as core kinetics parameters during startup. A nuclear data uncertainty quantification using the SHARKX methodology was integrated as part of this, some thing constituting thereby a first time application of this methodology for a regulatory support activ ity. Considering crosssection as well as decay data uncertainties, the estimated uncertainties in spe cially
Pu and
239
Sm compositions were found to
149
be small (Fig. 6), providing thereby further confi
lattice data to SIMULATE3 (Fig. 7, top) and a veri
dence in the conclusion that the maintenance
fication was conducted for a cycle depletion. Prin
shutdown would not have any major effect neither
cipally, it was found that a reasonable agreement
at restart nor during the remaining part of cycle
in reactivity could be obtained between Serpent/
operation.
SIMULATE and CASMO/SIMULATE. The same was found for 3D power distributions (e.g. Fig. 7, bot
Hybrid 2-D stochastic/3-D deterministic core analysis methodology
tom) apart from the core peripheries where differ
Considering the advances in MonteCarlo (MC)
ficients. However, a nonnegligible impact from
methods for LWR applications, one objective of
stochastic uncertainties was observed in the Ser
STARS is to evaluate the use of MC codes to gener
pent XS results, prompting the need to carefully
ate nuclear data libraries for downstream 3D core
study and further optimise the number of histories.
ences are most likely related to the diffusion coef
simulators. On this background, the development of a hybrid stochastic lattice / deterministic core
Higher-order 3-D full core analysis methods
twostep sequence based on the Serpent/SIMU
To achieve higher fidelity 3D core simulations at
LATE3 codes was initiated for BWR analyses. To
the resolution of individual fuel pins, efforts are on
overcome the high MC computation costs, a sim
going for the deployment of higher order core
plified case matrix of base depletion and instanta
analysis methods. First, the transition to SIMU
neous feedback branches was first implemented.
LATE5 for the Swiss reactors was initiated during
The predicted reactivity as well as selected few
2014. Secondly, the establishment of the nTRACER
group nuclear data was then compared to CASMO
3D pinbypin transport code designed for »direct
5, showing an overall agreement below 1% except
onestep core calculations» was launched. Focus
for diffusion coefficients. Next, the «SerpL» inter
was given to the code scalability on HighPerfor
face was established to transfer the Serpent 2D
manceComputers (HPC) for increasingly complex
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
195
computational domains. The CPU performance
Reactor dynamics and BWR stability
related to each of the main physical/numerical
For 3D reactor core dynamics, the SIMULATE3K
methods was studied in order to identify where a
(S3K) coupled neutronics/thermalhydraulics (TH)
stronger parallelization could reduce the CPU costs
code is the primary solver employed by STARS.
(e.g. Fig. 8, left). Third, an intermediate approach
During 2014, one main activity was to assess the
based on pinhomogenised solvers is also under
code capabilities for BWR flow transients (Fig. 9).
investigation. Here, the challenge is to complement
Using a plenumtoplenum core model, verifica
the fewgroup nuclear data libraries with informa
tions against separate independent analyses were
tion needed by the 3D core simulator to handle
first carried out, showing a rather satisfactory
flux/current discontinuities at the pincell interfaces.
qualitative as well as quantitative agreement of
One approach based on Superhomogenization
the predicted core response. On that basis, an in
(SPH) factors was thus established and tested for
depth investigation of the transient phenomenol
nTRACER analyses in pincell homogenised mode.
ogy was carried out. Among other things, this
The SPH algorithm (Fig. 8, top right) was shown to
showed that the dynamical effects between fuel
improve significantly the nTRACER accuracy when
heat transfer to coolant and void reduction will
compared to a CASMO reference solution (Fig.8,
play a central role for the predicted power
bottom right) but challenges remain especially for
response. Thereby, the accuracy will highly
the first pin rows of e.g. MOX/UO2 interfaces.
depend on the TH solver capabilities regarding superheated steam generation and dynamical
Figure 8: CPU Performance of nTRACER Methods with CMFD Thread Optimi zation (Left) – CASMO/ SPH Algorithm and Application to nTRACER PinbyPin Analyses of MOX/UO2 Configurations (Right)
Figure 9: 196
S3K Evaluation of Flow Transients
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 10: PSI S3K Solution to OECD/NEA Oskarsham2 Benchmark
Figure 11: Recursive Restart Methodology for Fuel Restructuring
momentum effects between the vapour and liq
Fuel restructuring and clad lift-off
uid phases. Local compressibility effects might
A very hightemperature (VHT) irradiation is
also take place which if not properly accounted
known to produce a local restructuring of the
for by the TH solver, could lead to a strong under
fuel which eventually results in void formation at
(or over) estimation of the transient power
the centre of the pellets. The occurrence of such
increase rate. Finally, analyses in the entire oper
central hole formation is very unlikely in LWRs
ating domain showed that the transient evolu
because of the strict limits on the linearheat gen
tion would also be highly dependent on the initial
eration rate. Consequently, simulations of these
steadystate coupled axial power/void distribu
phenomena were so far out of the scope of the
tions.
STARS fuel behaviour analyses using the FALCON
Another S3K activity was to participate in the
code coupled with the GRSWA model for gas
OECD/NEA Oskarshamn2 (O2) international
release and swelling. However, licensing calcula
benchmark aimed at a combined feedwater
tions for fuel reliability and safety are usually
transient and stability event which occurred at
based on hypothesized challenging operational
the O2 plant. An S3K model was thus developed
modes including assumptions on VHT during irra
to analyse Phase1 of the benchmark and the
diation. Therefore, to conduct independent veri
entire transient including the stability event
fications of licensing analyses submitted for a
could be well reproduced (Fig. 10) provided that
new fuel performance code and which included
the recently corrected benchmark specifications
VHT irradiation cases, it was considered neces
on the feedwater temperature were applied.
sary to implement a methodology to integrate
Without activating SCRAM, the PSI S3K analyses
these fuel restructuring effects in the FALCON/
indicated a return to a stable state after reaching
GRSWA calculations. First, a model to update
a maximum power amplitude. As well, the S3K
the finiteelement mesh as function of central
analyses showed that if the feedwater flow and
hole formation was developed. Secondly, a recur
temperature had suddenly been stabilized
sive restart technique was implemented to adapt
before SCRAM, the core would have behaved
the mesh during irradiation (Fig. 11). On this
very differently and with a very high sensitivity
basis, the impact on important phenomenon
upon when this stabilization would have
such as pellet swelling rate could be studied and
occurred. Within a 10second period, the core
a strengthened interpretation of the licensing
could have either continued to oscillate but with
analysis results regarding e.g. peak fuel tempera
much higher amplitude or it could have evolved
ture or PCMI loadings during ramps, could be
into a limit cycle, indicating a crossing through a
achieved. This new fuel restructuring methodol
supercritical Hopf bifurcation of the stability
ogy was also used to investigate the licensing
boundary.
criteria applied for cladlift off related failures.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
197
According to the FALCON/GRSWA results, it
active fuel stack and due to pelletclad bonding,
appears that these criteria might be too conser
was launched. The concept is to first calculate the
vative. More specifically, it was found that the
total amount of FG release with FALCON/GRSWA
pelletcladding gap would start growing (Fig. 12)
and to correlate thereafter, the amount of trapped
well before onset of cladding failure was indi
gas and thus released gas to the plenum (Fig. 13)
cated by all the available failurerelated variables
as function of the calculated fuelclad contact
in FALCON such as e.g. the Cumulative Damage
pressure history and total FG release.
Index (CDI). An alternative analysis was per formed by imposing a gradual linear increase of
Multi-Physics
the rod internal pressure in the FALCON calcu
The coupled TRACE/S3K code system is aimed at
lation. With this approach, the condition for clad
being the central pillar for bestestimate multi
ding failure onset was analytically established and
physics 3D core/plant system transient analyses.
turned out to be as high as ~15 MPa. And this
But its application for the Swiss reactors is chal
level of pressure difference agrees rather well with
lenging not only because of numerical coupling
experimental findings of a BWR liftoff test carried
related issues but specially because it requires the
out at the Halden reactor and with the FALCON/
integration of robust and rigorously qualified
GRSWA validation results obtained for this test.
upstream plant/core/fuel methodologies (code, model and physical/numerical methods). During
Development of models for fragmentation, relocation and dispersal
2014, a new strategy towards this objective was
A PhD thesis aimed at the development of models
full core LOCA analyses. On the one hand, the con
for Fuel Fragmentation, Relocation and Dispersal
struction of plant management systems (PMSYS)
(FFRD) during thermal transients and LOCAs is cur
and fuel management systems (FMSYS) in analogy
rently ongoing within STARS. As part of this, a
with the established CMSYS platform were started.
simplified «gamma transport model» was devel
For FMSYS, first modules for coupling with CMSYS
oped in order to interpret fuel ejection and fuel
were developed for FALCON base irradiation based
Pu sensitive gamma
on assembly/pin wise operating history recon
decaying isotopes found in the spectrum of gamma
structed from the validated core models. On the
scans of fuel rods that were subject to LOCA tests
other hand, the «COBALT Loop» for integral TS3K
at the Halden reactor. Also, emphasis was given to
analyses was launched (Fig. 14) and the first
consolidate the FALCON/GRSWA methodology
modules were setup a) to initialize the TRACE
for base irradiation. First, studies were initiated
channel and power components with cycle/bur
towards overcoming an eventual limitation in the
nup and operating point specific core 3D distribu
conventional FALCON calculation approach which
tions; b) to set-up the TRACE heat structures with
relies on a constant ratio between fast and thermal
burnup dependent thermomechanical data; c) to
fluxes and which may be inadequate for BWRs
implement a completely revised steadystate initial
relocation by considering
198
launched among other things in the perspective of
239
because of strong axial void effects. Furthermore
ization procedure in order to strengthen robust
and as preparation to a LOCA transient simulation,
ness and convergence of the TRACE models.
the development of a model aimed at estimating
Regarding TS3K itself, an alternative numerical
the amount of trapped fission gas (FG) along the
coupling scheme to the internal coupling mode
Figure 12: Prediction of Clad LiftOff based on Gap Opening and onset of CDI Indication for Failure
Figure 13: FG Release during base irradiation
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 14: COBALT Loop for Model Coupling and TRACE/S3K Steady State/Transient Analyses
Figure 15: Internal Coupling
External Plenum (Parallel) Coupling
used so far (Fig. 15, left) was developed. With this
and indicate that the scheme is operational as
new coupling scheme, the underlying concept is to
intended for transients not involving reverse flows.
use S3K for both core neutronics and thermal
However, no gain in CPU efficiency has been
hydraulics while TRACE now handles only the sys
observed and further studies are required to com
tem TH. Through this, one intention is to over
pare in more details both coupling modes for vari
come the necessity to group the core TH channels
ous types of BWR and PWR transients.
for long transient simulations or for uncertainty analyses. Another objective is to achieve diversified
Uncertainty and sensitivity analysis
core TH solvers in order to better understand if the
A major activity of STARS is to develop methodolo
underlying reasons for predicted complex core
gies for uncertainty quantification (UQ) and sensi
behavior phenomena could be related to the TH
tivity analysis (SA) aimed at multiphysics multi
solution scheme. The new scheme developed
scale bestestimate safety analyses. Evidently, this
along these principles (Fig. 15, right) is referred to
requires that such UQ/SA methods be first devel
as external and/or plenum coupling since TRACE
oped for each technical area, i.e. plant TH, core
and S3K now exchange TH data at the core exit/
physics as well as fuel behavior, and this was con
inlet. However, compared to classical external cou
tinued during 2014. Regarding TH, the UQ study
pling schemes, a parallel approach was imple
for TRACE simulations of LOCA reflood continued
mented with TRACE maintaining a simplified core
with the completion of the STARS contribution to
TH model in order to ensure TH convergence at
the PREMIUM benchmark. In this context, the
the boundaries between core and system. At this
blindtest results from STARS on 6 Pericles reflood
stage, preliminary verifications have been made
tests were ranked with 4 other participants (out
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
TRACE/S3K Internal Coupling Approach (Left) and new External Coupling Scheme (Right)
199
Figure 16:
two fission fragments per fission. As well, other
Blind Uncertainty Quantification of Pericles RE0080 Test using TRACE
constraints like charge and mass conservation have to be fulfilled between the states before the fission process {incident neutron and target nucleus} and after {emitted neutrons and fission products}. A methodology using a mathematical projector to add those constraints into the VarianceCovariance Matrix (VCM) has been implemented to the SHARKX tool. To verify this updated methodology, the uncertainties in nuclide compositions due to nuclear data and their various constituents were estimated on the basis of comparisons with exper of 17) in the top category «results well bounded».
imental data from a Swiss spent fuel sample (Fig.
Fig. 16 shows the verification of the MonteCarlo
17). Further assessment is under progress through
envelop for the rod temperature of one of the
participation to Phase 2.2 (BWR/PWR fuel assembly
blindtests, assuming 34 parameters and PDFs
depletion) of the OECD/NEA UAM benchmark.
selected through inhouse expert judgement and preliminarily validation using open data (Feba) from PREMIUM. The main contributors to the UQ were
National Cooperation
identified by sensitivity analysis using Morris screen ing: the interfacial drag and wall heat transfer mod
To carry out its research and scientific support
els for dispersed flow film boiling and the spacers
activities, the STARS project collaborates with ENSI
heat transfer enhancement model. Finally, Func
as well as with swissnuclear and NAGRA for opera
tional Data Analysis (FDA) was employed to extract
tional and waste management issues. The project
the first 3 modes accounting for 90% of the vari
also collaborates with other PSI laboratories as well
ability: the amplitude of the temperature rise
as with the Swiss federal polytechnic institutes
(50%), the slope (concavity) of the decreasing
ETHZ/EPFL for the elaboration and supervision of
phase down to quenching (35%) and the quench
MSc and/or PhD theses as well as for the realisation
temperature (5%).
of courses for the Nuclear Engineering Master Pro
On the side of nuclear data, a new approach to
gram including «Special Topics in Reactor Physics»
treat fission yield uncertainties with the CASMO5
and the «Nuclear Computation Laboratory» course
code was developed based on the concept of nor
on reactor simulations.
malization and respecting physical constraints dur ing the yield perturbation process. Indeed, as two fission product per fission are considered, when a fission yield is perturbed (increased or decreased) another one should be perturbed too (respectively decreased or increased) in order to keep a total of 200 Figure 17: Nuclide composition relative uncertainty due to crosssections (XS), Decay constants (DC) and Fission Yields (FY) without any normalization (No Norm), normaliza tion to two fission pro ducts (Norm to 2) nor malized (Norm) and normalized with 3% uncertainty for the U235 to I133 fission yield.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
International Cooperation
sion activities and the further participation to a RIA fuel code benchmark were not started since after
At the international level, the project collaborates
replacement, higher priority was given to the con
with international organisations (OECD/NEA, IAEA)
solidation of reference methodologies as well as to
as part of working/expert groups as well as through
the transition to the new Falcon V1 code. As most
international research programs. The project also
of these objectives remain valid, the perspectives
collaborates with the Finnish regulatory body STUK
for 2015 are specified in Table 2.
as well as other technical safety organisations of the ETSON network and with other research organ isations, on the one hand through e. g. the EU 7th
Publications
FP NURESAFE project and on the other hand, through bilateral cooperations. During 2014, such
[1]
I. Clifford. ENSI OnCall 2014: Analysis of
bilateral cooperations were established with Seoul
Steam Generator Tube Rupture (SGTR) Acci
National University for the development and valida
dent for Kernkraftwerk Gösgen (KKG). PSI
tion of the nTRACER code. As well, the STARS proj
Technical Report TM411411, 2014
ect entered a collaboration with EPRI to become
[2]
part of the Falcon V1 code development team.
I. Clifford, O. Zerkak, A. Pautz. Posttest Analysis of OECD/NEA ROSA2 Test 4 using TRACE. Proc. of the 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydraulics,
Assessment 2014 and Perspectives for 2015
Operation
and
Safety,
NUTHOS10,
Okinawa, Japan, December 14–18, 2014 [3]
Y. Aounallah. Assessment of TRACE against
During 2014, progress was achieved with regards
SingleTube PostDryout Heat Transfer Exper
to most of the goals and of particular relevance is
iments. Proc. of the 10th International Topical
that STARS could provide scientific support to ENSI
Meeting on Nuclear ThermalHydraulics,
in all its various technical areas. However, multi
Operation and Safety, NUTHOS10, Okinawa,
assembly subchannel modelling was not started
Japan, December 14–18, 2014
because it was considered of higher priority to con
[4]
15, 2014
assessments with sensitivity analyses. Also, the intended validation of S3K against RIA experiments
A. Epiney. KKL TRACE MODEL 2014: Feed water Lines. PSI Technical Report TM4114
solidate and complement the singleassembly [5]
A. Epiney, O. Zerkak. WP1.2 Higherresolu
could not be launched, partly because higher
tion PWR MSLB simulation D12.22 – FLICA4
emphasis was given to operational and flow tran
input models for PWR MSLB analysis. PSI/
sient analyses. Finally, due to the the departure of
NURESAFE Report D12.22, 2014
a scientist in the fuel area, the clad oxygen diffu
Table 2: Perspectives 2015
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
201
[6]
A. Epiney, O. Zerkak, A. Pautz. Uncertainty
[18] H. Perrier. Development of a Hybrid Deter
and Sensitivity Analysis of COBRATF for the
ministic/Stochastic Depletion Scheme. PSI/
Simulation of Selected OECD/NRC BFBT Void
[7]
[19] L. Rossinelli, M. Hursin. H. Ferroukhi,
Topical Meeting on Nuclear ThermalHydrau
A. Pautz. Neutronic Data Generation for BWR
lics, Operation and Safety, NUTHOS10, Oki
Models, Comparison OF SERPENT and
nawa, Japan, December 14–18, 2014
CASMO5. Proc. American Nuclear Society
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2014 Student Conference, PSU, Pennsylva
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[9]
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Technical Report TM411408, 2014
LATE3 for BWR full core simulations. PSI/
Q. Zhou. Validation and Verifcation of Open
EPFL Master Thesis Report, 2014
FOAM CFD Tool for Buoyancy Driven Turbu
[21] P. Mala, S. Canepa, H. Ferroukhi, A. Pautz.
lent Mixing Problems in a Reactor Pressure
Effects of Advanced Radial Submeshing
Vessel. PSI/EPFL Master Thesis Report, 2014
Methods on Pin Power Reconstruction for an
R. Puragliesi, O. Zerkak and A. Pautz. Assess
EPR Core Design. Proc. Int. Conf. Reactor
ment of CFD URANS Models for Buoyancy
Physics, PHYSOR2014, Kyoto, Japan, Sep
Driven Mixing Flows Based on ROCOM
tember 28–October 3, 2014
Experiments. Proc. of the 10 International
[22] A. Dokhane, H. Ferroukhi, A. Pautz. Analysis
Topical Meeting on Nuclear ThermalHydrau
of the OECD/NEA Oskarshamn2 Feedwater
lics, Operation and Safety, NUTHOS10, Oki
Transient and Stability benchmark with SIM
nawa, Japan, December 14–18, 2014
ULATE3K. Proc. Int. Conf. Reactor Physics,
th
[10] D. Papini, C. Adamsson, M. Andreani, HM. Prasser. Assessment of GOTHIC and TRACE
PHYSOR2014, Kyoto, Japan, September 28– October 3, 2014
codes against selected PANDA experiments
[23] M. Demeshko, A. Dokhane, T. Washio,
on a Passive Containment Condenser. Nucl.
H. Ferroukhi, Y. Kawahara, C. Aguirre. Appli
Eng. Design, Vol. 278, pp. 542–557 (2014)
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[11] O. Leray, H. Ferroukhi. ENSI OnCall 2014
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Core Licensing Analyses of KKB1 Cycle 43.
core and plant instability event. Ann. Nucl.
PSI Technical Report TM411403, 2014
Energy, Vol. 75, pp. 645–657 (2014)
[12] O. Leray. ENSI OnCall 2014 – Core Licensing
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Analyses of KKB2 Cycle 41. PSI Technical
YUMOD OnCall – Assessment of SIMULATE
Report TM411413, 2014
3K and Study of the Core Behaviour during
[13] A. Dokhane, H. Ferroukhi. ENSI OnCall 2014 – Core Licensing Analyses of KKM Cycle 42. PSI Technical Report TM411414, 2014
202
EPFL Master Thesis Report, 2014
Experiments. Proc. of the 10th International
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ses of Fast Pump RunUp Transients – Para
ing Analyses of KKL Cycle 31. PSI Technical
metric Studies on Ramps and Operating Con
Report TM411412, 2014 [15] H. Ferroukhi. ENSI OnCall 2014 Core Licens ing Analyses for KKG Cycle 36. PSI Technical Report TM411409, 2014
ditions. PSI Technical Report TM411410, 2014 [26] H. Ferroukhi. Technical Note – Fast Pump Run Up Transient Analysis with SIMULATE3K
[16] H. Ferroukhi. ENSI OnCall 2014 – Qualitative
Hot Assembly Results and Study for Cold
Estimations of Core Reactivity Behaviour dur
ZeroPower Conditions. PSI Memorandum
ing Accident Management for KKG Cycle 36. PSI Technical Report TM411423, 2014
SBXTKACT00212.004, 2014 [27] V. Brankov, G. Khvostov, K. Mikityuk, A.Pautz.
[17] H. Perrier, O. Leray, M. Pecchia, A. Vasiliev,
Fuel Relocation in IFA650 LOCA Tests Based
H. Ferroukhi, A. Pautz. Reactivity benchmark
on Gamma Scan Data. Proc. Enlarged Halden
Analysis and Code Reactivity Prediction for a
Project Group Meeting, Roeso, Norway, Sep
PWR Fuel Assembly. Proc. American Nuclear
tember 7–12, 2014
Society 2014 Student Conference, PSU, Pennsylvania, USA, April 3–5, 2013
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
[28] V. Brankov, G. Khvostov, K. Mikityuk, A.Pautz. Analysis of Axial Fuel Relocation based on Gamma Scan data from OECD Halden Reac tor Project LOCA Tests. Proc. Water Reactor Fuel Performance Meeting WRFPM2014, Sendai, Japan, September 14–17, 2014 [29] D. Wicaksono, O. Zerkak, A. Pautz. PSI Con tribution to PREMIUM Phase IV. EPFLPSI Technical Report, 2014 [30] D. Wicaksono, O. Zerkak, A. Pautz. PSI Con tribution to PREMIUM Phase IV – PostTest Uncertainty Quantification of FEBA and PERI CLES Reflood Tests. EPFLPSI Technical Report (September 2014) [31] D. Wicaksono, O. Zerkak, A. Pautz. Sensitivity Analysis of a Bottom Reflood Simulation us ing the Morris Screening Method. Proc. of the 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, Operation and Safety, NUTHOS10, Okinawa, Japan, Decem ber 14–18, 2014 [32] D. Wicaksono, O. Zerkak, A. Pautz. Sensitivity Exploring variability in reflood simulation results: an application functional data analy sis. Proc. of the 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, Operation and Safety, NUTHOS10, Okinawa, Japan, December 14–18, 2014 [33] H. Ferroukhi, O. Leray, M. Hursin, A. Vasiliev, G. Perret, A. Pautz. Study of Nuclear Decay Data Contribution to Uncertainties in Heat Load Estimations for Spent Fuel Pools. Nuclear Data Sheets, Vol. 118, pp. 498–501 (2014) [34] O. Leray, P. Grimm, H. Ferroukhi, and A. Pautz. Quantification of Code. Library and CrossSection Uncertainty Effects on the Void Reactivity Coefficient of a BWR UO2 Assem bly. Proc. Int. Conf. Reactor Physics, PHY SOR2014, Kyoto, Japan, September 28– October 3, 2014 [35] O. Leray, P. Grimm, M. Hursin, H. Ferroukhi and A. Pautz. Uncertainty Quantification of Spent Fuel Nuclide Compositions due to CrossSections, Decay Constants and Fission Yields. Proc. Int. Conf. Reactor Physics, PHY SOR2014, Kyoto, Japan, September 28– October 3, 2014 [36] Y. Yun, C. Cozzo, O. Leray, H. Ferroukhi. Uncertainty and Sensitivity Study of Fuel Thermal Behaviour within OECD/NEA UAM Programme. Proc. Int. Conf. Reactor Physics, PHYSOR2014, Kyoto, Japan, September 28– October 3, 2014
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
203
LINX Thin liquid film dynamics in a condensing and re-evaporating environment
Author und Coauthor(s)
D. Paladino, J. Dupont, W. Bissels, G. Mignot, H.M. Prasser
Institution
Paul Scherrer Institut (PSI)
Address
CH5232 Villigen PSI
Telephone, Email, Internet address
+41 56 310 43 73,
[email protected]
Duration of the Project
2010–2014
ABSTRACT
tems, coolant buffer tank used to operate the
Within the LINX project, liquid film dynamics
temperature controlled plates for liquid film
under the effects of condensation and reevap
characterization, iii) characterization of NIR
oration phenomena is investigated experimen
technique for liquid film measurement; iv) the
tally and analytically. The main activities per
PhD candidate (Julien Dupont) has written two
formed in 2014 include: i) commissioning of
publications based on the performed activities.
LINX facility, ii) commissioning of auxiliary sys
205
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Project goals
Work carried out and results obtained
Steam condensation, thin liquid film formation, and reevaporation are phenomena which take
LINX facility
place during the evolution of postulated accidents
The LINX facility consists of a 10 m3 stainless steel
in LWR containment. The research activities carried
vessel and can be used with steam up to 10 bar.
out in various projects devoted to the safety of
Implemented injection and venting lines at the top
nuclear power plants, e.g. OECD/NEA SETH, OECD/
and the bottom of the facility enable the injection
NEA SETH2, EURATOMROSATOM ERCOSAM
of superheated steam as well as noncondensable
SAMARA projects, OECD/NEA HYMERES, etc. have
gas such as nitrogen or helium.
shown that a correct prediction of these phenom
The LINX facility was upgraded to ensure proper
ena is of paramount importance for the prediction
and safe operation during the experimental test
of temperature in the various regions of the con
campaign of the project. The upgrade consisted of
tainment during a LOCA scenario and gas mixture
the implementation of a new PLC system that
composition (hydrogen, air, steam) predictions and
allows for the control of both the facility and the
containment pressure evaluations during a severe
added auxiliary loop (see section below). The con
accident scenario.
trol system was improved to meet the current
Toward the end of 2010, PSI, IRSN and ENSI have
safety standard for pressurized facility with hard
launched the LINX project, which combines theo
ware and software interlocking devices. The con
retical and experimental investigations, with the
trol system was commissioned successfully with
main goal to advance the knowledge on liquid film
the testing of all the different controls (valves,
dynamics in a condensing and reevaporating envi
flowmeters, pumps, safety interlock). The facility
ronment [1].
tightness was checked with pressure test of the vessel and injection lines.
Figure 1:
206
3D Rendering of the newly implemented components in LINX (left): the cooling loop system outside the vessel and the cooling plates set up inside the vessel. Picture of the temperature controlled plates in the Vessel (right).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 2: Picture of the LINX facility facing the manhole of the vessel.
A risk analysis study of the facility and auxiliary
Instrumentation
loop was completed and passed successfully. The
Wall and gas temperatures in the vessel as well as
implementation of the safety equipment as well as
water temperature in the inlet and outlet of each
their redundancy ensures a safe working environ
plate are recorded by mean of more than 200
ment during normal operation.
thermocouples.
As of today the facility is ready to be used with
The planned experiments include both condensa
steam up to 10 bar and 200 °C.
tion and reevaporation conditions on the temper ature controlled plates located in the pressure ves
Auxiliary loop
sel. The gas species distribution inside the vessel
A temperature controlled wall consisting of 9
must be well controlled and 40 new capillary sam
plates was built in the pressure vessel (Figure 1,
pling lines were installed to monitor the gas spe
right). The plates are connected to two indepen
cies concentration using a residual gas analyzer
dent water loops: one cold loop linked to the de
system.
mineralized water network and one warm loop fed
Three heat flux sensors, specifically designed for
by a 2 m3 reservoir tank (Figure 1, left). The water
the experiment provide measurement of the heat
from the reservoir tank is heated with an additional
flux directly inside the temperature control plate.
loop through a heat exchanger connected to the
The sensor also provides a measurement of the
steam generator. An additional line is used for the
absolute temperature.
water injector that is used to create water film on
The film dynamics is observed by mean of two
the most upper plate (not shown on the picture).
infrared camera: one working in the range of the
As of today the auxiliary loop has been fully com
Near InfraRed (NIR) to measure the film thickness
missioned and is ready to be used with water at
and a second in the MidWave InfraRed (MWIR) to
temperature ranging from 15 to 100 °C. The entire
measure the film surface temperature. Both tech
auxiliary loop operates above 10 bar internal pres
niques were developed, tested and validated dur
sure. The volumetric flow rate in the plates ranges
ing this project (see section below).
from 15 l/hr to 550 l/hr. Finally a system used to collect the water on the plates and below the plates was designed and implemented in the facility to measure the conden sation rate and to avoid the accumulation of con densate at the bottom of the facility and the unde sirable reevaporation associated with.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
207
Experimental test campaign for calibration and validation of the Near Infrared (NIR) measurement technique.
the spatial mapping of the transmission and the
Before that the NIR technique could be used with
the field of view.
confidence for the LINX experimental campaign, it
New theoretical and experimental developments
was necessary to characterize it by performing sepa
were achieved such as noise reducing algorithms as
rate effect tests which allowed comparing the NIR
shown in Figure 3 a new model to fit the calibration
techniques with other available techniques, e.g.
curve (Figure 4left) and a new method to deter
corresponding thickness obtained with the NIR imaging technique for a film wetting the center of
high speed liquid film sensor [2] and neutron based
mine the stepchange in the reflected intensity
techniques (PSI ICON Beam line) [3]. For instance
between a wet and a dry surface (Figure 4right).
validation tests were performed by comparing NIR
Despite the fact that cold neutron imaging offers
imaging of the liquid film thickness with the mea
high spatial resolution, the relatively low neutron
surements provided by an electrical high speed liq
flux provides only time average measurements of
uid film sensor [4]. A complementary validation was
the liquid film thickness. The time averaged thick
carried out using high spatial resolution cold neu
nesses measured with both methods over the field
tron imaging. This second experimental campaign
of view are in very good agreement. In the region of
was performed at PSI in the ICON beam line. For the
a wavy film, the root mean square (RMS) of the
comparison test with cold neutrons, a wavyturbu
deviation between the two measurements was
lent water film was created on a sandblasted alu
found to be 2.3% of the thickness (Figure 5).
minum sheet by spreading water at the top of the
Figure 6 shows the optical set up mounted in the
surface, above the measuring zone. Figure 3 depicts
LINX facility. The measurement campaign inside the
Figure 3: NIR imaging technique processing steps for the thickness mapping on a sandblasted aluminum sheet: a) raw transmission, b) corrected transmission, c) thickness profile.
208 Figure 4: Calibration results on a sandblasted alumi num surface: (left): new model accounting for internal reflections in the film allows for a better fitting of the calibration points; (right) film drying me thod to determine the proportional factor Kdry which characteri zes the step change in intensity between a wet and a dry surface,
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 5: Comparison of the time average film thickness measured with the NIR imaging technique (a) and with cold neutron imaging (b); difference between the two methods (c).
Figure 6: Optical instrumentati on in the LINX facility. (Left): NIR and MWIR techniques, (right): op tical access with glass windows for NIR in the bottom and sapphire for MWIR in the top, (center): illumination spot covering the field of view for NIR film thickness measure ments viewed through the man hole.
Figure 7: Film transmission (left) and surface tempera ture (right) mapping in the LINX facility.
209
pressure vessel foresees two upgrading steps
cation of new component specifications (e.g. pre
regarding the optical measurements: 1) film thick
conditioning and control of cooling plates) and for
ness mapping in the presence of steam with heat
assessing the setup of the measurement tech
and mass transfer between the liquid and the air, 2)
niques.
additionally temperature mapping of the film sur
Figure 7 is related to a shakedown test in LINX, in
face by means of a second camera sensitive to ther
which the NIR and MWIR cameras were used simul
mal radiation in the MidWave InfraRed (MWIR).
taneously to verify their applicability to the LINX
The experimental campaign in LINX has been started
configuration. For this test, water was injected at
recently with shakedown tests aiming at the verifi
the temperature of 50 °C to create a liquid film on
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
the wall (cooling plate). The LINX facility was filled
The conference paper focused on the description
with only air at about 30 °C. Also, the cooling plates
of the NIR measurement technique and assessed
and the facility wall remained at 30 °C. Although
the spatial resolution by comparing with the cold
both cameras were not perfectly synchronized, both
neutron measurement conducted at the ICON
the film transmission (which is related to the film
beam facility at PSI.
thickness) and the noncalibrated surface tempera
In the paper submitted to the journal is developed
ture mapping were recorded. Figure 7 shows a par
an analytical model for light intensity attenuation
tially wetted surface where a spatial correlation
through a liquid film in the configuration of a back
between film thickness and surface temperature
lighting on a diffuse wall. In addition it gave an
can be observed.
extensive description of the measurement tech
On the left picture, the darker zone are related to
nique and experimental set up and reported the
stronger absorption therefore higher film thickness
first series of measurements for adiabatic condi
while on the right picture darker zones represent
tions with a direct comparison with the conduc
low emission zone where temperature is lower.
tance based wall mesh sensor technique that was initially presented at the NURETH15 conference.
Publications
The combination of the written papers represent a scientific achievement and confirm the recognition of the potential associated with this newly devel
Julien Dupont (PhD student in LINX) has written in
oped measurement technique from the scientific
2014 two new publications, based on the activi
community.
ties performed to characterize the NIR measure
Also, in perspective for 2015, the experimental
ment technique [5, 6].
campaign recently started in the LINX facility, will continue. The experimental matrix for the PhD pro
National Cooperation
gram will include three series of tests. The first series will focus on the characterization of falling liquid film, for a range of liquid injection flow rates.
The LINX project is carried out with the national
Then a series of tests will focus on the liquid film
participation of ENSI. The ETHZ is the hosting insti
dynamics under condensation conditions. Finally a
tution for the PhD program and Prof. HorstMichael
series of tests will be performed to characterize
Prasser is the PhD student supervisor.
liquid film under the effect of reevaporation phe nomena. It is foreseen that the PhD program will
International Cooperation The LINX project benefits also from the participa
be completed in 2015.
Acknowledgments
tion of IRSN (France), which provides support/
210
review to the overall project. Finally, the LINX proj
The authors gratefully acknowledge Dr. Ahmed
ect research topic had some synergies with the
Bentaib from IRSN and Dr. Werner Barten from
EURATOMROSATOM ERCOSAMSAMARA proj
ENSI for reviewing the research work reported in
ects (2010–2014) and with the OECD/NEA
the present progress report.
HYMERES project.
Assessment 2014 and Perspectives for 2015
References [1] «LINX Thin liquid film dynamics in a condens ing and reevaporating environment», ENSI Re
In 2014, Julien Dupont (PhD student) has written
search report 2011, ENSIAN7871, ISSN
two scientific publications [5, 6]; one that he pre
16643151, pages 219–228; ENSI Research
sented at the conference NUTHOS10 (2014) and
Report 2012, ENSIAN8301, ISSN 16643151,
the second that was submitted to Experiments in
pages 215–224; ENSI Research Report 2013,
Fluids journal and is currently under review process
ENSIAN8779, ISSN 16643151, pages 213–
(2014). The paper presented in NUTHOS10
219.
received the Best paper Award.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
[2] M. Damsohn and H.M. Prasser, «Highspeed liquid film sensor for twophase flow with high spatial resolution based on electrical conduc tance», Flow measurement and instrumenta tion, Vol. 20 (2009), 1–14. [3] J. L. Kickhofel, R. Zboray, M. Damsohn, A. Kaestner, E. H. Lehmann and H.M. Prasser, «Cold neutron tomography of annular coolant flow in a double subchannel model of a boiling water reactor», Nuclear Instruments and Methods in Physics Research Section A: Accel erators, Spectrometers, Detectors and Associ ated Equipment, vol. 651, no. 1, p. 297–304, 21 September 2011. [4] J. Dupont, G. Mignot and H.M. Prasser, «Near Infrared Film Thickness Measurement», pro ceedings of the NURETH15 conference, Pisa, Italy, 2013. [5] J. Dupont, G. Mignot and H.M. Prasser, «Characterization and Validation of the Near Infrared Film Thickness Profile Technique», proceedings of the NUTHOS10 conference, Okinawa, Japan, 2014. [6] J. Dupont, G. Mignot and H.M. Prasser, «Two dimensional mapping of falling water film thickness with near infrared attenuation» sub mitted to Experiments in Fluids, 2014.
211
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
MELCOR further development in the area of air ingress and the effect of nitriding Author und Coauthor(s)
Leticia FernandezMoguel, Sanggil Park, Terttaliisa Lind, Jon Birchley, Bernd Jäckel
Institution
Paul Scherrer Institute
Address
5232 Villigen, Switzerland
Telephone, Email, Internet address
+41 56 310 2634, Leticia.Fernandez
[email protected], http://www.psi.ch
Duration of the Project
2013–2017
ABSTRACT
Until recently it was believed that nitrogen did
It has long been recognized that overheated
not play a major role as an active chemical spe
cladding undergoes exothermic oxidation in
cies, instead its main effect was considered to
steam, leading also to generation of hydrogen.
be the accelerated oxidation. Recent experi
Under such circumstances the oxidation rate
ments have shown that the reaction with nitro
would typically be limited by the comparatively
gen can result in extensive formation of zirconi
slow rate of oxygen diffusion through the ox
um nitride (ZrN) which contributes very signifi
ide layer which builds up on the cladding sur
cantly to both the heat generation and fuel rod
face. However, exposure to air can lead to
degradation, in particular if the oxygen has
accelerated oxidation since the effect of nitro
already been sufficiently consumed.
gen degrades the oxide layer which hence
The current project addresses the active roles of
becomes a less effective barrier, resulting in
nitrogen and ZrN formation in the air oxida
faster oxidation kinetics. The oxide layer typi
tion modeling by means of a coupled analytical
cally becomes porous and can break away, a
and experimental investigation. A nitriding
process known as breakaway oxidation. As
model will be developed and formulated to be
well as faster oxidation, the nitrogen also pro
implementable into the reactor system analysis
motes faster and more complete degradation
codes such as MELCOR and SCDAP.
of the cladding, leading to more widespread destruction of the fuel rods and exposure of the fuel itself. 213
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Project goals
al. [13–14] have studied the degradation of Zir caloy4 in an air environment at high temperatures
The goal of the project is an oxidation/nitriding
considering a nucleation and growth model for
model development which can be implemented
nitrogen affected zones, but the understanding of
into nuclear system analysis codes (e.g. MELCOR or
the process was not progressed further since the
SCDAP). In order to develop a nitriding model, the
role of nitrogen was taken into account as an auto
following steps are required:
catalytic effect and the ZrON ternary phases were
Thermodynamic analysis: This step focuses on
not considered to understand the process.
understanding the nitriding process at the micro
The knowledge collected in the cited studies has
scale. This is supported by analyses of the phase
helped to identify two major roles of nitrogen dur
compositions within the zirconiumoxygen
ing air oxidation.
nitrogen ternary system, based on available lit
Cladding degradation by forming a micro porous
erature and thermodynamic data.
and macro cracked oxide due to the volume
Separate effect tests: Literature findings on the
changes.
available separate effect tests; identify the main
Exothermic heat release from the nitride forma
parameters that will be useful to develop a
tion and reoxidation.
nitriding model. Perform series of independent
The current nitriding models employed in system
separate effect tests to validate the proposed
analysis codes are still purely empirical and phe
model.
nomenological. They are based on ZrO binary sys
Kinetic analysis: Literature finding on the avail
tem and partly on ZrN binary system. Thus, only
able data, identify missing data.
binary compounds, ZrO2 and ZrN, are involved in a
Model development: Develop a nitriding model
nitriding process. Besides, most of the current
by integrating the observations of the thermo
models miss several nitrogen effects (i.e. further
dynamic analysis, the separate effect tests, and
cladding degradation by nitriding, exothermic heat
the kinetic analysis.
releases from nitride formation and reoxidation,
The present project is a coupled analytical and
and hydrogen generation from nitride reoxidation
experimental work in the frame of PhD thesis work
by steam during reflood) as it was shown in the
by Sanggil Park. Thus, the analytical work is per
recent QUENCH air ingress experiment benchmark
formed at PSI under the supervision of Dr. Leticia
[15].
FernandezMoguel and the experimental work is
A PhD started in September 2013, in order to
conducted at Karlsruhe Institute of Technology
address the lack of knowledge on the nitriding ef
(KIT) being supervised by Dr. Martin Steinbrück.
fects. The goal of the thesis is to develop a nitriding model which could be implemented in nuclear
Work carried out and results obtained
reactor system analysis codes such as MELCOR. The PhD work plan for developing a nitriding model is shown in image 1. For the first year of the PhD work, a survey of the
214
Air ingress scenarios are a concern for the nuclear
literature and experimental data as well as ther
industry. There are situations where air ingress sce
modynamic analyses were performed. The study
narios may occur: during a severe accident the
aimed to identify the nitriding process which may
reactor pressure vessel could fail and air could
occur at a microscale level and that may not be
ingress [1–2]; during mid loop operation when the
observed in posttest examinations with conven
reactor coolant system is usually opened to the
tional methods used in the nuclear field (e.g. Sepa
containment [3] or in spent fuel facilities such as
rate Effect Test).
pools and dry casks in either the event of loss of
Literature of the ZrON system in the nuclear field
cooling or handling and transport accidents [4–5].
is scarce, while ZrON system has been studied for
Many separate effect tests have been performed in
the application of electrical devices such as thin
the past to study the influence of nitrogen effect
film in semiconductors [16] and fuel cell fabrication
during oxidation. The studies have mainly been
[17]. Based on these literature findings, the ZrON
performed with fresh Zircaloy4 cladding samples;
ternary system thermodynamics, experimental
and E110 [6–12]. These
data and ThermoCalc calculations, possible mech
tests have helped to reach a macroscopic under
anisms for oxidation in presence of nitrogen has
standing of the process. More recently, Lasserre et
been identified:
but also M5®, Zirlo
TM
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Image 1: PhD thesis work plan
The nitriding process begins from the metal
Provided oxygen is still available, all zirconium
oxide interface by incorporating the nitrogen gas
oxynitrides and ZrN are reoxidized by releasing
into the substoichiometric oxide and the oxy
the nitrogen gas which is available for further
gen/nitrogen stabilized αZr. After solubility lim
nitriding. Thus, the heterogenous ZrON layer is
its of the interfacial system have been exceeded,
finally oxidized to ZrO2 by simultaneous nitrid
the ioniccovalent zirconium nitride, Zr3N4 is
ingreoxidation process.
firstly formed.
From the nitridingreoxidation process, three main
The Zr3N4 is in metastable state and thus it leads
reactions are identified; solidgas nitriding, solid
to oxide/nitride metastable system close to the
solution nitriding and the reoxidation as shown in
interface.
Image 2.
From the metastable system, nitrogen rich oxyni
As shown in image 2, nitrogen gas is firstly incor
tride phase of γZr2ON2 is formed and then the
porated (step 1); The incorporated nitrogen solu
nitrogen rich part of Zr3N4/γZr2ON2 is developed
tion promoted the nitriding process (step 2) and
near the interface.
then nitrogen is released (step 3) due to reoxida
Above 800°C the Zr3N4/γZr2ON2 is decomposed
tion of the nitrides.
into ZrN, βtype zirconium oxynitrides and
The air oxidation process begins (step 1) from the
mZrO2. However it should be noted that this
pure Zr metal (or zirconium alloy). O2/N2 is dis
hypothesis is based on literature studies. Cur
solved by the metal forming αZr(O,N). When the
rently, Raman investigation is ongoing in order to
solubility limit is reached oxide is formed. Near the
prove the existence of the mention components.
oxide/metal interface a thin layer of tZrO2 is
Once the nitrogen gas is dissolved, the nitriding
formed, nitrogen is incorporated into the tZrO2 at
process becomes accelerated by the reaction
low oxygen partial pressure.
between solid solution nitrogen and solid solu
During step 2, the activation energy of the reaction
tion oxygen. Firstly, nitrogen gas should be dis
decreases by the nitrogen solid solution. The incor
sociated and absorbed in either metal or oxide,
porated nitrogen stabilizes the cZrO2 from the
because the activation energy of the nitrogen
tZrO2 until the solubility limit (6%) of oxygen
gas – metal (or oxide) is higher than that of nitro
vacancies in the anion site of the cZrO2. The nitride
gen solid solution – oxygen solid solution.
is firstly formed near the interface from the satu
215
Image 2: Schematics of the nitridingreoxidation process
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Image 3: Flow chart of the con ceptual mechanism of nitriding process
216
rated cZrO2 and/or the saturated αZr(O,N). After
micro porous nature of oxide scale, it is likely that
the first nitriding formation, the nitriding process
if oxygen is available, it will easily diffuse through
continues if the partial pressure ratio on the nitro
the degraded oxide scale and it will trigger reoxida
gen/oxygen (pN2/pO2) is in the ZrN stable region.
tion. From the reoxidation, zirconium oxynitrides
The nitrogen gas acts like a catalyst by accelerating
and nitrides are decomposed and reoxidized with
the whole reaction. In reality, nitrogen is not a cat
around 42% volume expansion.
alyst since it forms nitrides and oxynitrides.
Additionally, the oxide scale experiences local
However, if oxygen is newly available, the nitrides
stresses and it leads to crackings by releasing the
and oxynitrides are reoxidized and they would be
stresses. Thus, pores would be interconnected with
transformed into zirconium oxide (step 3). Since the
grain boundaries and lateral cracks [19]. The
oxygen is a stronger oxidation agent than nitrogen,
coalescence of pores at grain boundaries and inter
nitrides and oxynitrides are only stable at very low
connection with the lateral cracks would result in
oxygen partial pressure [18]. This situation would
the open diffusion pathway of the air [19–20] and
be likely in spent fuel accident sequences, where
it would gradually accelerate the reaction kinetics.
nitrogen, oxygen and steam mixtures are likely.
N2 is a product in the reoxidation process and it
Based on the collected information, a conceptual
would be released from the reoxidized layer
mechanism of nitriding process is proposed as
through the porous gaps, in that way it would be
shown in the flow chart (image 3). This will be the
available for the further nitriding.
starting point for the model development.
The nitridingreoxidation may take place iteratively
During the nitridingreoxidation process, in addi
if oxygen is still available and selfsustained by the
tion to the thermodynamic changes, there are me
newly generated nitrogen until the whole scale is
chanical changes associated to the phase transfor
fully reoxidized to the ZrO2. However, the selfsus
mations as shown in image 4.
tained loop could be terminated if oxygen is
From the nitriding, around 32% volume shrinkage
unavailable or the cladding is fully oxidized.
has occurred and it would lead to micro porous
The first year of the PhD work included the first
and less coherent oxide scale. In other words, the
theoretical approach which attempted to describe
protective oxide layer is degraded. Due to the
the detailed nitriding process by integrating ZrON
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
literature studies, tests data, and thermodynamics
oxide scale is developed mainly by mZrO2, but a
calculations.
small quantity tZrO2 is formed close to the
In summary, three possible mechanisms have been
metal/oxide interface as a very thin layer [21].
identified in order to explain the accelerated kinetics
The tetragonal phase is preferentially located
observed during oxidation in presence of nitrogen:
near the interface by the following reasons [22]:
Selfsustained nitridingreoxidation process.
– high compressive stress
Nitriding reaction is not significant in pure ni
– low grain size
trogen environment with fresh Zirconium metal.
– the presence of defects
However, nitrogen will play a role in mixed envi
If the volumefree energy difference between
ronments (i.e nitrogen/oxygen or nitrogen/
tZrO2 to mZrO2 becomes greater than the com
steam) or when the Zirconium has been previ
pressive strain energy at critical thickness, the
ously preoxidized. There are two possible loca
tZrO2 transforms to mZrO2 with 4.56% molar
tions were nitriding take place: Near the inter
volume expansion [23]. Once the oxide thickness
phase and at the external oxide surface.
exceeds the critical thickness, the stress built in
– Nitriding is likely to occur near the oxidemetal
this outer layer from the critical level does no
interface at local oxygen starvation conditions.
longer sufficiently stabilize the tZrO2 near the
In this case nitrogen can react mainly with
interface [24]. Thus, tZrO2 transforms to the
αZr(O,N) (i.e. the Zirconium metal has oxygen
thermodynamically stable mZrO2 near the inter
and nitrogen dissolved in it) and partly with
face. Because of the larger volume of the mZrO2
Zirconium oxides.
than the tZrO2, the mZrO2 applies the emer
– Nitrogen can react with the external zirconium
gent tensile stress to the underlying tZrO2 and
oxide surface only in case of nearly pure N2
this tensile stress causes the cracks to be trig
environment. Thus, nitrogen is incorporated to
gered. This crack tips propagate to the Zr/ZrO2
the surface oxide layer by forming the external
interface as the oxidation proceeds due to the
nitride layer. Reoxidation is likely to happen
successive formation of the mZrO2 at the crack
when oxygen is sufficiently available to reoxi
tips [23]. Thus, the compressive stress is relieved
dize the nitride and the nitriding is selfsus
at the free surface and hence the radial cracks
tained by newly generated nitrogen during the
initiate from the free surface toward the inter
reoxidation.
face along the grain boundaries. Once the oxide
Sudden kinetic transition. In the case of oxida
layer is cracked, the gases could access easily to
tion of fresh Zircaloy in the presence of nitro
the oxidemetal interface through the radial
gen, first the oxygen should be consumed before
cracks and it would lead to the sudden kinetic
the nitrogen can play any role. Oxygen and, to a
transition from the parabolic to accelerated lin
minor degree, nitrogen are dissolved into the
ear kinetic rate. This phenomenon is delayed in
metal Zr, and after saturation some of the oxy
pure oxygen/steam environment. However, in
gen contributes to develop the oxide scale. The
the presence of nitrogen, the sudden kinetic
Image 4: Mechanical changes during the nitriation reoxidation process
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
217
transition will take place earlier than in pure oxy gen/steam environment due to the volume mis
Assessment 2014 and Perspectives for 2015
matches between nitride and oxide near the interface [10, 12]. The role of nitrogen on the
The work is progressing according to the plan. The
kinetic transition is explained as a gradual kinetic
following tasks were performed until the end of
transition.
2014.
Gradual kinetic transition. During the selfsus
Thermodynamic analysis: the work started with a
tained nitridingreoxidation process, there are
review for relevant literature and data on oxi
continuous phase transformations between the
dation in presence of nitrogen. The most influen
oxide and nitride. From the nitriding, pores are
tial processes in the nitride formation as well as the
developed by volume shrinkage. On the other
gaps in the data were identified during the litera
hand, these pores are interconnected during the
ture review. The most influential process are the
reoxidation by volume expansion. The coales
phase transformations during air oxidation in the
cence of pores at grain boundaries and intercon
ZrON ternary system. Thus, conceptual mecha
nection with the lateral cracks would result in
nism of nitriding process is developed by integrat
the open diffusion pathway of the air. Thus, the
ing ZrON literature, tests data and thermody
oxide has been progressively degraded by a
namic calculations within the first year of PhD
porosity development and interconnection dur
study. The first publication was made based on the
ing the selfsustained nitridingreoxidation pro
results of the first research task, thermodynamic
cess. This gradual kinetic transition may be the
analysis. The conference paper was prepared for
cause of the accelerated reaction kinetics.
the presentation at the NuMat 2014 conference
The study forms a foundation on which to develop
(The Nuclear Materials Conference) in US on 27–30
a nitriding model for nuclear reactor system analy
October 2014. The title of paper is «A mechanism
sis codes. For the second year of the PhD work,
of nitriding process in the ZrON system during air
separate effect tests and Raman spectroscopy
oxidation».
investigation will be performed at KIT in order to
Separate effects tests: several sets of separate
support the assumptions made in the present anal
effect tests were performed at KIT during Novem
ysis and hence the nitriding model development.
ber to December 2014 to support the model devel opment. The first series of experiments was aimed
National Cooperation
to identify the trigger condition for the nitride for mation and the subsequent reoxidation of the nitrides. The second series was designed to con
The student is enrolled at ETHZ and is supervised by
firm the mechanism of nitridationreoxidation self
Prof. Prasser/ETHZ.
sustainability. In addition, Raman spectroscopy measurement is planned to investigate the phase
International Cooperation
compositions of the oxide scale in detail. Model development: from the review of current air oxidation models, the weaknesses and limitations
218
The PhD work is performed in collaboration with
were identified. In addition, the main mechanisms
KIT. The PhD candidate had a first stay in KIT where
which may play an important role in the model
he learned to perform thermodynamic calculations
development were identified. The model develop
for the materials (ThermoCalc. software) with a
ment is ongoing in parallel with the experimental
support from the KIT researchers. The first year of
work.
PhD work has been performed with frequent meet
A preliminary air oxidation model will be devel
ings and email communications. For the second
oped in 2015 and validated against independent
year of PhD work, the experimental work is ongo
data. Further publications and presentations are
ing at KIT since November until December 2014.
expected from the experimental work and the
On the other hand, an air oxidation research com
model development.
munity has been formed by PSI, EDF, GRS, IRSN, KIT and IBRAE. The mentioned partners participate actively in seminars and workshops in order to share the state of the art of the air oxidation exper imental studies and modelling.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
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220
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Analysis of the accident in the Fukushima Daiichi nuclear power station Author und Coauthor(s)
Leticia Fernandez Moguel, Jonathan Birchley
Institution
Paul Scherrer Institute
Address
5232 Villigen, Switzerland
Telephone, Email, Internet address
+41 56 310 2634, Leticia.Fernandez
[email protected], http://www.psi.ch
Duration of the Project
2013–2014
ABSTRACT
tion task is a challenging one because only lim
During the major accident occurred at the
ited measurement data exist about the condi
Fukushima Daiichi nuclear power station in
tions inside the reactors
March 2011, three units of the nuclear power
One of the important expected outcomes is an
plants suffered extensive damage to the reac
evaluation of the likely endstate of the reactor
tors and buildings. It is widely believed that all
core which will help the owner of the damaged
three reactor cores experienced some melting.
plant, the Tokyo Electric Power Company
Paul Scherrer Institute (PSI) is taking part in an
(TEPCO) to plan the removal of components
Organisation for Economic Cooperation and
from the reactor containment and the final
Development (OECD) project, Benchmark
decontamination. The exercise will advance
Study of the Accident at the Fukushima (BSAF)
the understanding of severe accident phenom
to reconstruct the events that occurred at the
ena and contribute to further refinement of
in March 2011. Eleven institutes from eight
the computer models used to perform the
countries are participating. PSI is performing
simulations. The exercise will continue until
simulation of Unit 3, using the MELCOR code
September 2014. It is expected that results by
developed in the USA for simulation of whole
each of the participants will be discussed at the
plant accidents and made available to PSI via
final meeting, with a view to formulating a col
cooperative exchange agreement with the US
lective view of the accident sequences and
Nuclear Regulatory Commission. The simula
reactor endstates.
221
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Project goals
dent data and uncertainties. The simulation task is difficult for all participants because so many of the
The events at the Fukushima Daiichi station under
components including measurement devices were
lined the need for maintaining vigilance in nuclear
not functioning normally, so that much of the plant
power operation but also a continued improve
data are incomplete or uncertain. Nevertheless, the
ment in our understanding of severe accident
most reliable or/and complete data for Unit 3 were
behaviour and of the modelling tools used for acci
identified. The main data that have been used for
dent analysis. BSAF (OECD/NEA/CSNI, 2014) thus
the present analysis are (TEPCO, 2014):
provides an opportunity to exercise our modelling
The times at which the hydrogen explosions
tools and expertise in use. BSAF also focusses
took place in each unit.
attention on issues concerned with reactors with
The pressure history in the reactor (RPV) and in
design features in common with the Fukushima
the containment (Drywell/Wetwell, DW/WW)
Daiichi units.
have been identified as fairly complete and reli
The generic goals of BSAF are:
able data, which is fortunate because this serves
To extend the assessment base for code applicabil
a trail of footprints that point to what was hap
ity to full scale commercial reactor plants and
pening.
hence to identify areas for further improvement.
The times and rates of fresh or sea water injec
To address severe accident and accident manage
tion (by means of fire engine pumps) into the
ment issues that were identified directly following
reactor system, though unfortunately the rate of
Fukushima Daiichi.
delivery to the reactor itself is uncertain.
The specific goals of BSAF are:
The time when the operators vented the con
To simulate the accident evolution for the
tainment to control the pressure and hence
period of six days after the initiating event,
avoid catastrophic containment failure, though
and hence reconstruct as well as possible the event
unfortunately it is uncertain if all the venting
sequence.
operations were successful and the percentage
To estimate the likely endstate of the reactor
of the valve opening is unknown.
units, in particular the cores, in order to help plan
The water level measurement is available but it is
the future investigation, decontamination and
subject to gaps and uncertainties.
decommissioning operations.
The analysis was performed using a generic MEL
PSI participation is defined by the specific goals
COR 2.1 (SNL, 2008) input model based on peach
of BSAF, concentrating on Fukushima Daiichi
bottom power plant (SNL, 2012), (Carbajo, 1994).
unit 3.
The input was adjusted to the specifics of Fuku shima. An initial calculation was performed and series of sensitivity cases were performed in order
Work carried out and results obtained
to address the uncertainties.The input was imported into the visualisation tool SNAP in order to facilitate overview and manage analysis tasks.
222
The first step to perform the analysis was to make
All participants performed a case using the same
an extensive review of the available technical data,
set of boundary conditions; this case was de
namely plant design, boundary conditions, acci
signed as Common Case (CC). A progression of
Table 1 Case
HPCI
HPCI CST to WW
AWI
Venting
Forced venting
DW leakage
Penetration failure T
LH leakage
CC
CC
CC
CC
CC
–
–
–
–
C0
working
no
–
–
–
–
–
–
C1
degraded
no
–
–
–
–
–
–
C2
degraded
yes
CC
CC
no
no
–
–
C3
degraded
yes
Adjusted
Nominal
no
no
–
–
C4
degraded
yes
Adjusted
Adjusted
yes
no
–
–
C5
degraded
yes
Adjusted
Adjusted
no
yes
1273
no
C6
degraded
yes
Adjusted
Adjusted
no
yes
950
big
C7
degraded
yes
Adjusted
Adjusted
no
yes
950
small
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
modified cases (C0–C7) were performed in at
reproduced (figures 3 and 4). However, the exact
tempt to obtain the best estimate (BE), named the
amount of water injected is uncertain and is very
case that best reproduce the available measure
sensitive to the calculated thermalhydraulic RPV
ments (e.g. pressure histories of the reactor pressure
conditions (i.e. pressures, temperatures and water
vessel, drywell (DW) and wetwell (WW); down
inventory) at specific times.
comer (DC) water levels and the observed hydrogen
All cases assumed that HPCI operation started
explosion time. The performed cases as well as their
00:25 h before the time reported by TEPCO. This
main assumptions are shown in table 1.
assumption was necessary in order to reproduce
A summary of the main findings during the analy
the observed pressure drop (figure 3) in the mea
sis is presented in the following sections:
sured data. The calculation results suggest that the sprays were not enough to decrease the pressure
RCIC and HPCI operation
in the DW/WW as shown in figure 4 (C0 and C1).
The prescribed RCIC and HPCI water flows for the
The assumption that water was injected in 2 occa
CC would be insufficient to recover to the levels
sions from the CST to the WW, in addition to the
measured. They are barely enough to take care of
sprays, was necessary in order to reproduce the
decay heat. A modified case was proposed, where
pressure in the DW/WW (C2). In consequence, it
the injected water was tuned manually, meaning
seems likely that this action took place. However,
the flow rates were adjusted according to the
this action was not reported by TEPCO. It is also
response of the water level, attempting to repro
possible that the lack of spatial resolution in the
duce in the calculation what the operators did. This
model for the WW influence the results, thus it is
case was designated as C0. The flow rates for
identified as an issue for further study.
steam extraction and water injection during RCIC
After 29:00 h, the DC water level measurement
and HPCI operation are presented in figures 1 and
stopped, the next available measurement was at
2 respectively. The assumed flow rates simulate
ca. 37:00 h and it is below the Top of Active Fuel
how the operators are understood to have used
(TAF). In consequence, it is likely that the HPCI
the systems to control the RPV water level, in this
water injection stopped at some time after 29:00 h
way the thermalhydraulic response during RCIC
but the exact time when this happened is very
and early part of the HPCI operation was well
uncertain. Had the HPCI continued to inject water
Figure 1 (left): Steam and water flow rates during RCIC operation
Figure 2 (right): Steam and water flow rates during HPCI operation
223
Figure 3 (left): RPV pressure during RCIC and HPCI operation
Figure 4 (right): DW/WW pressure during RCIC and HPCI operation
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 5 (left): Downcomer collapsed water level during RCIC and HPCI operation
Figure 6 (right): Hydrogen generation before depressurisation
Figure 7 (left): Vented mass
Figure 8 (right): Alternative water injection
224
to the RPV, the DC water level wouldn’t have
hydrogen generation. Around 45 kg of hydrogen
decreased as it was shown with C0 (figure 5). In
were produced prior to depressurisation. Reactor
contrast C1 assumed that HPCI water injection
pressure vessel depressurization was reported at
gradually stopped while steam was still extracted.
42:41 h, but would appear from the pressure mea
C1 reproduces very closely the observed DC col
surements to have been initiated earlier. In the
lapsed water level and the pressure in the RPV and
present analysis depressurisation was assumed to
supports the theory that the HPCI water injection
have occurred at 42:08 h, i.e. in order to match the
was degraded after ca. 29:00. The onset of hydro
drop of pressure in the RPV.
gen generation by cladding oxidation started
In principle, the venting should increase the pres
before depressurisation in the cases which assumed
sure in front of the rupture disk in the vent line and
degradation of the HPCI operation (C1, C2). These
open a path for gases straight to the stack. How
cases reproduced the RPV pressure and the DC
ever, the buildup of H2 in the upper part of the
water level very closely to the measurements, rein
reactor building points strongly to failure of isola
forcing the theory that the water injection to the
tion of the vent line. It was therefore assumed that
RPV stopped while steam was still being extracted
all the venting had leaked to the building by routes
during HPCI operation. C2 was able to reproduce
not completely identified and that the rupture disk
very closely the pressure in the RPV and DW as well
did not burst. C2 used the prescribed valve open
as the downcomer collapsed water level (figures
ing areas for the common case (CC). In this case
5); therefore the continuation of the study will be
the fraction of the opening area for motor valve
solely based on C2. However, it is uncertain if the
(MO) situated before the rupture disk is only 3.5%
HPCI could have started earlier than reported.
and it was assumed that 100% of either the large
Therefore it was identified as one uncertainty that
venting valve (LV) or the small valve (SV) in the
should be address in future analysis.
venting line where opened according to the reported timeline. For C3, the only difference is
Depressurization, alternative water injection and venting
that the MO fraction opening was assumed to be
According with the calculations, core degradation
timeline was used as guidelines, but the exact tim
started at ca. 40:30 h, indicated by the onset of
ing and opening fraction were adjusted by using
larger ca. 60% and for C4 and C5 the venting
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
the measured WW and DW pressure response as a
On the other hand the assumed AWI for C2 was
target. Additionally, for C4, it was assumed that
enough to mitigate the accident progression as the
the large valve was as well opened in the time that
collapsed water level in the DC was recovered after
only the small valve was reported to be opened (i.e.
ca. 48:00 h (figure 10); however this was not
referred as forced venting) whereas C5 assumed
observed in the FU3 sequence and is not consistent
that the small valve never opened instead DW leak
with the observed events later. The mismatch with
age occur. The mass of steam and hydrogen that
the pressure measurements further confirm that
reached the top of the building either by venting
not all the water that was injected reached the
(FLMFLOW_914) or DW leakage (FLMFLOW_903)
RPV. The assumed AWI for C3, C4 and C5 allow to
is presented in figure 7.
reproduce the observed water level up to 66 h and
In parallel to the venting, the Alternative Water
the pressure signature was best reproduced by C4
Injection (AWI) started by means of the fire en
and C5 where both venting and AWI were adjusted.
gines. It is known when the operators reported to have injected water to the RPV, as well as the
RPV failure, venting vs. DW leakage
amount of water that they injected per day, but the
The hydrogen generated by C2, C3 C4 and C5 is
actual amount that reached the RPV is uncertain.
presented in figure 11. An explosion was observed
C2 used the prescribed values from the CC whereas
at U3 building at 68:14 h. which is attributed to
for C3, C4 and C5 the AWI was adjusted following
hydrogen generated by oxidation of metallic com
the pressure and the collapsed water level in the DC
ponents in the degraded core of unit 3. However it
as guidelines. The AWI is presented in figure 8.
is uncertain how the hydrogen made its way to the
The proposed venting for C2 over predicted the
reactor building. One possibility is a leakage from
pressure in the DW/WW (figure 9), whereas C3
the venting line during the time before the explo
under predicted it, indicating that a fraction in
sion, when only the small valve was reported to be
between 3.5–100% of the MO should have been
open. Although, the cases which considered this
opened in order to reproduce the pressure data.
venting (C2 and C3), didn’t reproduce the increase
The pressure was very closely reproduced with C4
of pressure in the DW/WW. C4 assumed that ini
and C5 where venting was adjusted.
tially the small valve didn’t open and that shortly
Figure 9 (left): DW/WW pressure during AWI and venting
Figure 10 (right): Downcomer collapsed water level during AWI and venting
225
Figure 11 (left): Hydrogen generation
Figure 12 (right): Integral hydrogen reaching the building
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 13: Explosive conditions calculated in the building
226
before the explosion the valve opened. However,
leakage equivalent to 0.016 m2, this second DW
the small valve by its own doesn’t seem to have
failure assumes that the bolts never recovered
been sufficient to predict the large drop in pressure
completely again and that a small leakage of ca.
at ca. 68 h. Therefore it was assumed that the large
0.002 m2 remained for the rest of the transient.
was opened as well.
The small leakage area is equivalent to the size of
Another possibility is a leakage from the DW to the
the small valve. The integral leaked mass by either
top part of the reactor building. This is possible if the
venting or DW leakage in the hours before the
internal overpressure is higher than the design pres
hydrogen explosion can be seen in figure 12.
sure of ca. 0.5 MPa to cause the restraint bolts from
Combustible hydrogen conditions were calculated
the head flange to weaken and open a leakage path
in the reactor building with C4 and C5 (figure 13)
(Hessheimer and Dameron, 2006). According to the
at about the time of the observed explosion (ca.
measurements, there are four occasions when the
68:14 h.) in FU3; in contrast in the C3, with no DW
pressure in the containment is higher than or equal
leakage but venting leakage through the small
to the design pressure of 0.5 MPa. Shortly after
valve in the venting line, the hydrogen concen
depressurisation, at ca. 42:00 hours, a pressure spike
trations in the building doesn’t seem to have been
of ca. 0.62 MPa was observed for a short period of
enough to produce the explosion at the observed
time. According to the calculations the containment
time. Moreover, the MELCOR model uses a very
depressurisation can be fully explained by venting
coarse nodalisation to calculate the concentration
and is in agreement with the time reported by the
in the building. It may be that locally the concentra
operators. The second pressure spike was observed
tion was even higher, in the hydrogen detonation
at ca. 46:00 hours, but this spike was not captured
regime. Furthermore, the integral amount of hydro
by any of the calculations and only venting was
gen leaked into the building in C3 was only ca. 350 kg
assumed. The pressure was around 0.5 MPa
and occurred progressively between 62:00–78:00 h,
between 64:00–69:00 and 72:00–74:00 h, and it is
C4 predicted that ca. 400 kg where released to the
likely that the longtime operating near or slightly
building very shortly before the explosion and C5
higher than design pressure in addition to the two
released very quickly ca. 700 kg of hydrogen at ca.
previous events where the design pressure was
68:14 h. The previous observations give strong reasons
exceeded may have caused the bolts to weaken
to believe that DW leakage was a major factor in the
and DW leakage to occur. C5 is based on this sce
buildup of hydrogen that led to the explosion. The
nario. It is assumed that the first DW leakage took
final part of the analysis will be solely based on C5.
place at ca. 68:11 h and that the leakage was ini tially equivalent to an area of 0.04 m2 and then it
PCV failure, in- vessel vs. ex-vessel
was reduced as the pressure decreased causing the
The previous sections were devoted to the analysis
leak to stop. A second event of DW leakage was
of the invessel core degradation and the hydrogen
assumed to take place at ca. 74:00 h, with an initial
explosion. The RPV may have failed, thus despite
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
the continued AWI after 80:00 h, the water level in
tration failure occur at 955 K but the size of the
the DC was never observed to increase. However,
penetrations were small and the leakage was
the exact time, the extent or mode of the failure (if
forced to be just a fraction of ca. 1.0% of the full
any) is unknown. The present section makes an
assembly.
attempt to evaluate the possibility of RPV failure by
For C6 and C7 penetration failure was predicted in
penetration failure.
rings 1 and 2 at ca. 68:57 h. In C6, the leakage was
The largest contribution to the total penetration
big enough to allow all the water injected to go
area is the control rod drive housing. The area of
out of the RPV. The measured pressures between
the breach following ejection from a single failed
84:0096:00 h were overestimated (figure 15) and
penetration is 0.012 m2, corresponding to the
all the debris which were relocated to the lower
internal flow area of a single control rod drive
head (ca. 80 tons) were ejected into the cavity (fig
channel of diameter 123.4 mm. In the input model
ure 16). Nonetheless, the C6 is considered a
it is supposed that one such failure might occur in
bounding case (i.e. the maximum amount of
each of the COR radial nodes if certain tempera
corium that may have been on the cavity floor). In
ture is reached at the location of penetration. In
contrast C7, with the leakage of ca. 4 kg/s, allowed
C5, the MELCOR default penetration failure tem
to reproduce the observed level measurement and
perature of 1273 K was assumed, but this case
remarkably close the pressure in the DW/WW (fig
didn’t predict any penetration failure. In conse
ures 14 and 15, respectively). In this case, the
quence, the water level started to increase as soon
debris remained inside the reactor in the lower
as water injection was again available (ca. 74:00 h)
head (figure 16).
as it can be observed in figure 14. For C6 it was
The assumed area of the penetration leakage as
considered that penetration failure occurs at tem
well as the temperature failure criteria was crucial,
peratures of 955 K. C7 also considered that pene
thus it makes the difference between an invessel
Figure 14 (left): Downcomer collapsed water level during AWI and venting
Figure 15 (right): DW/WW pressure during awi and venting
Figure 16: Downcomer collapsed water level during AWI and venting
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
227
(with or without RPV water leakage) or an exvessel
Best agreement with measured data (i.e. pressure
scenario. It is not certain if any of the debris/molten
in the RPV and DW/WW as well as collapsed water
material were expelled out to the cavity, but the
level in the DC) was achieved by adjusting bound
case that predicted the closest the measurements
ary conditions relative to nominal values. In any
had the debris remaining inside the RPV (C7).
case some uncertainty remains concerning the
Therefore, C7 was the case submitted for the
actual values. The calculations with adjusted AWI
final report as the Best Estimate (BE). These
and venting are the ones that reproduced the best
results indicate some likelihood that most of the
the accident signatures. Delivery of 100% of AWI
debris remained inside the RPV. However, the calcu
pumped water to the reactor system would seem
lation of penetration failure is stochastic and its
highly unlikely. The calculations results point out
occurrence greatly dependent on the failure param
that only 30–60% of the nominal AWI was reach
eters assumed by the user in MELCOR (i.e penetra
ing the reactor. Furthermore, there is a high indica
tion failure temperature, size of the penetration).
tion that the small valve in the venting line didn’t
Furthermore, the predicted state of the core after 6
open, had it opened the pressure in the DW/WW
days of transient is still not fully stable; any possible
wouldn’t have increased as observed.
reduction in the amount of water injected could
The calculations suggest that there were two con
further damage the core. The prediction or not of
tributing pathways for hydrogen transport to the
RPV failure has been identified as one of the main
reactor building: leakage bypass to the building
code limitations thus the assumptions made by the
during venting of the WW and DW leakage. Prob
code user influence greatly the results.
ably both pathways took place at different times. The assumption of leakage from the DW to the
228
Conclusions
reactor building during a period before the
The Fukushima Unit 3 sequence was simulated
observed explosion gave the best agreement for
with the severe accident code MELCOR 2.1. The
DW and WW pressure signatures at this time, as
CC failed to reproduce the accident signatures
well as the large accumulation of hydrogen in the
from an early stage. An initial case was performed
upper compartment of the reactor building. There
instead using the reported actions performed by
may have also been a pathway for transport to the
the operators (C0). This case was adjusted stepby
reactor building via the venting line, but it do not
step by means of modified cases in order to obtain
seem sufficient on its own to explain the DW and
one case or a set of cases which best replicate the
WW pressure response.
measurements at the plant, and therefore are
A large amount of the core in form of debris seems
expected to best describe the accident sequence in
to have been relocated to the lower head. Vessel
unit 3. The main findings for the FU3 analysis are
failure is highly suspected to have taken place, but
listed below:
the results leave uncertainty in the size of the
RCIC seems to have operated normally when avail
breach and the amount of core material ejected. It
able, whereas it is very likely that HPCI degraded
is not possible from the present analysis to esti
after ca. 29:00 h. The calculated results indicate
mate the exact amount of corium ejected from the
that for a period only steam was being extracted
RPV. The proposed cases C6 and C7 are believed to
and no water was being injected, but the exact
be bounding with the actual quantity somewhere
time when water was no longer injected to the
in between.
RPV is uncertain. In consequence hydrogen gen
The predicted state of the core after 6 days of tran
eration by cladding oxidation is believed to have
sient is still not fully steady; any possible reduction
started before depressurisation of the RPV. Addi
in the amount of water injected could further dam
tionally, it is likely that water was injected from CST
age the core.
to WW during the HPCI operation in order to
Although, all the available measurements (i.e. RPV,
decrease the pressure in the containment, albeit
DW/WW pressure and DC water level) were
there was no mention of that action in the opera
remarkably well reproduced by C7, there are still
tor records. According to the calculation, sprays on
remaining uncertainties in some of the boundary
its own wouldn’t have been enough to decrease
conditions assumptions, chosen nodalisation and
the pressure. However, due to the model uncer
models as well as the uncertainty of measure
tainties, alternative causes of the pressure decrease
ments at certain periods of time. Codetocode
should be evaluated in future studies.
comparison analysis as well as comparison with different assumptions made in similar analysis with
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
MELCOR or with other codes would be required to
common case simulation was submitted to IAE on
address the uncertainties and to draw final conclu
time by end of May 2014. The final best estimate
sions on the final state of the core.
calculation was submitted in August 2014. From
The fission product release is not part of the pres
these calculations the OA, IAE, compiled a draft
ent analysis but conclusions drawn by the present
report, which was sent to the participant mid
study about the leakage will be the departure
November 2014. The report will be reviewed and
point in the evaluation of the fission release in the
finalised by end of 2014. The final meeting for
phase II of the project. Transport via venting of the
BSAF phaseI have taken place 24–26th November
WW is unlikely to have carried a large quantity of
2014. The final meeting was immediately followed
particulate material as that would largely be
by the kickoff meeting of BSAF PhaseII, from
retained in the liquid. Transport via DW leakage
27–28th November 2014. It is intended that phase
would be expected to have carried any particulate
II will address the open issues remaining from the
present in the gas and hence a potentially much
phaseI, special attention will be taken to the trans
larger release of aerosolborne fission products
port of the Fission Product Release during this
such as cesium to the environment. It is therefore
phase of the project.
crucial to reach an understanding of the transient from the hydraulic pathways point of view before any detail analysis of the FP can start. The future
Publications
analysis of the fission product releases may shed additional light on the final state of the reactor and
Submitted: FernandezMoguel, L. and Birchley, J.
consequently the natural continuation of the pres
Analysis of the accident in the Fukushima Daiichi
ent study.
nuclear power station Unit 3 with MELCOR_2.1 Annals of Nuclear Energy.
National Cooperation
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International Cooperation
for a lowpressure, short term station black out at the Peach Bottom plant. Nuclear Engi neering and Design (152) 287–317.
The project is coordinated by the OECD Nuclear
[2] Hessheimer, M. F., Dameron, R. A. 2006. San
Energy Agency (NEA). The Operating Agent (OA) is
dia National Laboratories. Containment Integ
Japan Atomic Energy Agency (JAEA) who is techni
rity Research at Sandia National Laboratories.
cally supported by the Japan Institute of Applied
An Overview. U.S. Nuclear Regulatory Com
Energy (IAE). The eleven participants (from Japan,
mission. Office of Nuclear Regulatory Research.
France, Germany. Korea, Russia, Spain, USA, and
Washington,
Switzerland (PSI)), each cooperate formally with
CR6906. SAND20062274P
NEA and OA. There is informal cooperation between the participants.
DC
20555000.
NUREG/
[3] OECD/NEA/CSNI 2014. Benchmark Study of the Accident at the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station. https://www.oecdnea.org/
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For the OECD BSAF project, the progress during
Vol. 2, Rev. 4. Albuquerque September 2008.
2014 has been slower than originally planned. The
[5] Sandia National Laboratories (SNL) 2012.
timeframe of the project was extended until the end
StateoftheArt Reactor Consequence Analy
of 2014. Despite the delay in the OECD BSAF proj
ses Project, Volume 1: Peach Bottom Inte
ect, PSI work has progressed according to the plan.
grated Analysis. USNRC NUREG/CR7110, Vol.
A definitive common case calculation (CC), plus
1 2012 Albuquerque, New Mexico 87185.
best estimate and appropriate sensitivity calcula
NUREG/CR7110, Vol. 1
tions were performed in the first half of 2014. The
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
229
[6] TEPCO, 2014. Information Portal for the of Fukushima Daiichi Accident Analysis and De commissioning Activities (https://fdada.info/), downloaded on 29.09.2014: https://fdada. info/accident/databaseforaccidentanalysis/ measured
230
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Risk Oriented Approaches and Melt-Structure-Water Interactions Phenomena in LWR Severe Accident Author and Coauthor(s):
P. Kudinov, W.M. Ma, W. Villanueva, A. Goronovski, S. Yakush, M. Davydov, A. Konovalenko, D. Grishchenko, S. Basso, S. Thakre, L. Manickam
Institution:
Royal Institute of Technology (KTH)
Address:
Roslagstullsbacken 21, 10691 Stockholm, Sweden
Tel, Email, Internet address:
+46(0)855378821,
[email protected], www.kth.se
Duration of the Project:
January 1, 2014 ~ December 31, 2014
ABSTRACT
The report discusses substantial advances and
The central aim of the MSWI (MeltStructure
insights which were achieved during 2014 for
Water Interaction) project at Royal Institute of
(i) development of riskoriented approach, (ii)
Technology (KTH) is to develop risk oriented
invessel debris coolability, remelting and ves
accident analysis frameworks for quantifying
sel failure modes; (iii) particulate debris spread
conditional threats to containment integrity for
ing; (iv) exvessel debris coolability; and (v)
a Nordic type BWR reference plant design. The
analysis of steam explosion impact on contain
research activities are divided into four sub
ment structures and its sensitivity to melt
tasks, tightly interconnected with each other:
release conditions.
(1) risk evaluation and synthesis (RES); (2) melt ejection mode (MEM); (3) debris coolability map (DECO); and (4) steam explosion impact map (SEIM). Guidelines for experimental and analytical activities in the MEM, DECO and SEIM subtasks as well as integration of devel oped methods and produced data in ROAAM frameworks provided by RES.
231
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Project goals
Work carried out and results obtained
Nordic BWR severe accident management strategy employs reactor cavity flooding to terminate ex
1. Progress in RES Activity
vessel accident progression. Success of the SAM strategy is contingent upon melt release con
The challenge for application of Risk Oriented Acci
ditions from the vessel which determine (i) proper
dent Analysis Methodology (ROAAM) to Nordic
ties and coolability of the bed, as well as (ii) po
BWR is the complexity of tightly coupled transient
tential for energetic steam explosion. Complex
phenomena and scenarios which limit the effec
interactions between stochastic accident scenarios
tiveness of heuristic approaches to a priori identifi
and deterministic phenomena hinder resolution of
cation of the key physics, judgment about impor
the exvessel coolability and steam explosion
tance and impact of timing and coupling of the
issues. Risk Oriented Accident Analysis Methodol
phenomena and scenarios on the accident pro
ogy (ROAAM) that marries probabilistic and de
gression and outcome, and problem decomposi
terministic approaches is considered as an ade
tion. In order to overcome the challenge further
quate tool for addressing these issues. The central
the ROAAM+ process is developed for coherent
aim of the MSWI (MeltStructureWater Interac
construction and adaptive refinement of risk
tion) project at Royal Institute of Technology (KTH)
assessment framework, and necessary knowledge
is to develop risk oriented accident analysis frame
[1]. A schematics of the ROAAM+ framework for
works for quantifying conditional threats to con
Nordic BWRs is presented in Fig. 1.
tainment integrity for a Nordic type BWR reference
The focus of RES is on the process of development
plant design. There are four subtasks, tightly inter
and refining of the ROAAM+ framework. The aim
connected with each other: (1) risk evaluation and
of the process is to achieve (i) completeness, (ii)
synthesis (RES); (2) melt ejection mode (MEM); (3)
consistency, and (iii) transparency in the review of
debris coolability map (DECO); and (4) steam
the analysis and its results. A twolevel coarsefine
explosion impact map (SEIM). Guidelines for exper
iterative analysis approach is proposed. First, fine
imental and analytical activities in the MEM, DECO
resolution but computationally expensive methods
and SEIM as well as integration of developed
are used in order (a) to provide better understand
methods and produced data in ROAAM frame
ing of key phenomena and their interdependen
works will be provided in RES (risk evaluation and
cies, (b) to identify transitions between qualita
synthesis). The report highlights only main results.
tively different regimes and failure modes, and (c)
More detailed description of project achievements
to generate reference data. The fineresolution
can be found in the relevant publications [1–16].
codes are run independently, assuming wider pos sible ranges of the input parameters. Second, a set of coupled modular frameworks is developed connecting initial plant damage states with respec tive containment failure modes. Deterministic pro cesses are treated using surrogate models based on the data obtained from the fineresolution
232
models. The surrogate models are computationally efficient and preserve the importance of scenario and timing. Analysis carried out with the complete frameworks helps to identify risk significant and Fig. 1: ROAAM+ framework for Nordic BWR.
Grouping and classification of failure secenarios Plant damage state PSAL1 EOP SAMG +Timing
Core Relocation [SM]
Debris Formation Remelting Vessel failure [SM]
Melt Eiection Mode [SM]
Exvessel debris bed formation and coolability [SM]
Exvessel steam explosion [SM]
Failure domain Failure probability Failure probability Failure domain
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Fig. 2: MELCOR nodalization of the Nordic BWR (left), mass of reloca ted debris to the lower plenum as a function of time for different accident scenarios.
unimportant regimes and scenarios, as well as
lead to significant variations of the properties of
ranges of the uncertain parameters where fine
relocated debris bed in this domain. Two
resolution data is missing. This information is used
approaches are being developed for the core relo
in the next iteration of analysis with fineresolution
cation SM using ANNs and the database of FM
models, and then refinement of (1) overall struc
solutions. The preliminary results show that the
ture of the frameworks, (2) full models (FM) and
methods can predict core relocation in most of the
surrogate models (SM), and (3) their interconnec
scenarios. Clustering and classification analysis
tions. Such iterative approach helps identifying
was developed to characterize results obtained in
areas where additional data may significantly
the multidimensional scenario space [4]. Further
reduce uncertainty in the fine and coarseresolu
development of the FM database and SM is neces
tion methods, and increase confidence and trans
sary in order to predict other important parameters
parency in the risk assessment results. Details of
of core relocation, such as composition of the
the approach are presented in [1]. Further experi
debris for all initial plant damage states.
ence of practical application of the framework and
Vessel Failure and Melt Ejection frameworks (Fig. 1)
process will be accumulated in the preliminary risk
have been further developed. The DECOSIM FM is
assessment of the containment failure.
used for porous debris beds while the PECM ANSYS FM is implemented for nonporous (cake)
2. Progress in MEM Activity
debris beds. Extensive analysis with the PECM ANSYS has been carried out using properties of the bed determined by the input from the core reloca
Full model (FM) of core relocation framework (Fig.
tion SM. The FM analysis data has been gene
1) has been developed using MELCOR code. Plant
ralized to facilitate the development of surrogate
damage states and accident scenarios are based on
submodels for prediction of (i) failure timing, (ii)
the PSAL1 data [2]. GAIDPSA [3] and MATLAB
melt mass, and (iii) melt superheat. For scenarios
tools are used for sampling and populating the
and assumptions covered by the current database,
database of the FM solutions.. More than 103 acci
the prediction of the FM output parameters has
dent scenarios have been simulated with MELCOR
shown to be feasible with relatively simple SM
(Fig. 2). The results indicate that depending on the
approximations. In Fig. 3 results of the vessel
scenario and timing of safety systems recovery,
failure timing predictions for different debris
core degradation most likely results in small (less
bed configuration with FM are presented. Res
than 10 tons) or very large (more than 200 tons)
pective surrogate model is based on regression
relocation of debris. The number of scenarios with
analysis for nondimensional failure timing
intermediate (from 10 to 200 tons) mass of relo
Fo = t ∙ ksolid ⁄ ρ ∙ Cp ∙ L2 , where ksolid, ρ and Cp are
cated debris is relatively small. The domain where
debris thermal conductivity, density and heat
such scenarios are located overlaps with the
capacity respectively, L is a length scale. Further FM
domain of very large relocation, meaning that
analysis is needed to cover uncertain scenarios and
small variations in the scenario parameters can
parameters.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
233
Fig. 3: Database of full model results for vessel failure timing (left), and nondimensional vessel failure timing SM vs FM solution (right).
Fig. 4: Melt fraction at time t=3 hours in the initially dry debris bed.
M = 200 t, d = 2 mm
234
M = 150 t, d = 1 mm
M = 100 t, d = 1 mm
The DECOSIM FM can provide information on the
tor) code capabilities were extended to solve
coolability of the debris bed as a function of parti
energy equations for the liquid, gas, and solid
cle size as well as time histories of temperature and
phases in order to simulate (i) debris bed coolability
melt fraction [5]. DECOSIM results show that, once
in subcooled pool, taking into account hydrostatic
the mean particle diameter exceeds 1 mm, there
water head on the saturation temperature in the
are good chances that initially quenched debris
pool, (ii) postdryout coolability of the debris bed.
bed will be either coolable, or dried out first but
However, no melt pool formation model is imple
followed by reflooding of the dry zone. For initially
mented yet. A model for particulate debris bed
dry debris bed with particles larger than 1 mm,
spreading derived from the PDSC experiments has
water ingress along the vessel walls rapidly isolates
been implemented in DECOSIM. Two computa
the hot zone from the walls and locations of con
tionally efficient surrogate models have been
trol guide tubes and instrumentation guide tubes
developed and validated against DECOSIM (full
welding; remelting, if at all, is most probable to
model) predictions. Namely a surrogate model
occur in the upper zone (Fig. 4). Debris beds with
(SM) for prediction of the dryout in a nonflat
1 mm particles are not coolable, whether initially
debris bed, and a model for prediction of the max
quenched or dry; the drag in the bed is very high,
imum temperature in a bed with a dry zone [6].
so that water ingress is hindered or stopped, lead
The surrogate model for prediction of dryout has
ing to formation of massive remelting zone in the
been used in extensive sensitivity, uncertainty and
bottom part of the debris bed (Fig. 4). Additional
risk analysis by evaluating the conditional dryout
work is needed to couple DECOSIM with vessel
probabilities. The uncertainties in the ranges for (i)
wall failure analysis in order to determine mode
particle size and (ii) the slope angle of the debris
and timing of failure.
bed are deemed to be the most important con tributors to the uncertainty of the risk. Therefore,
3. Progress in DECO Activity
the most effective way to reduce the uncertainty in debris coolability would be research on the clarifi cation of possible ranges of the slope angle and
Significant progress has been achieved towards the
particle sizes and consideration of correlations
main goal of DECO activity, i.e. development of the
between small particle diameters and high slope
debris bed formation and coolability map [6], [7],
angles which can results in an unacceptable 27%
[8], [9], [10],. DECOSIM (Debris Coolability SIMula
probability of dryout. Experiments and numerical
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
simulations performed in this project indicate that
spreading debris bed; (iii) for 2 mm particles, debris
small particles are prone to spreading over the pool
bed is coolable, regardless of particle spreading.
basemat by several physical mechanisms, including
Further studies are necessary in order to quantify
interaction with the largescale circulation flows in
the effect of the uncertainties in the particle
the pool, and selfleveling of debris bed due to
spreading model and the effect of the dry zone on
boiling and vapor release in the bulk of porous
debris bed spreading and coolability.
layer. This means that the probability of having a
Agglomeration surrogate model has been further
small particle diameter and a steep slope angle
developed and validated against VAPEXP full
simultaneously would be less than that of having a
model results and DEFORA experimental data. The
tall bed with large particles, or a flat bed with small
model is based on decomposition of initial tightly
particles, limiting thus the probability of dryout
coupled problem into a set of loosely coupled ones
occurrence. Further quantification of such correla
(i.e. jet breakup, particle sedimentation, cooling
tions should be addressed in the future work.
and solidification, agglomeration) that can be
Analysis of post dryout debris coolability with
linked together through initial and boundary con
DECOSIM suggest that in all the cases with particle
ditions. Several parameters in the SM model are
diameters of 3 mm, temperature stabilization
calibrated, using analytical assessments and data
occurred, while for the smallest particles (1 mm)
from the full model in order to take into account
steady temperature rise is observed at a rate pro
phenomena and dependencies, which are not
portional to specific power W. Preliminary DECO
modeled explicitly in the SM. Comparison of the
SIM simulations have been carried in order to
results predicted with the full and calibrated SM
investigate the effect of lateral debris bed spread
suggest that SM provides acceptable accuracy
ing on coolability (Fig. 5). It has been shown that (i)
obtained with about hundred times smaller com
for 1 mm particles, debris bed remains non
putational effort [7].
coolable, temperature escalation is observed with
A series of confirmatory DEFORA experiments has
or without particle spreading; (ii) for 1.5 mm par
been carried out with ZrO2WO3 simulant material
ticles temperature stabilization is observed, for
in order to investigate debris formation and
Fig. 5: Selflevelling of debris bed. Left: initial shape (white line) and after 30 minutes (color map), d=1mm, W=160 W/kg, color map represent the void fraction; Right: maximum temperature in debris bed.
235
Fig. 6: Selflevelling of debris bed. Left: validation of the universal closure for particle flux; Right: cumulative probability of the debris bed maxi mum height for diffe rent time moments.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Fig. 7: Spearman rank correlation coefficient plotted for various in put parameters (left); impulses from uncertainty calculati ons (right)
agglomeration phenomena and to produce data
4. Progress in SEIM Activity
for development and validation of the models. The
236
data on particle size distribution, debris bed poros
Sensitivity and uncertainty analysis of Nordic BWR
ity and agglomeration is in good agreement with
flooded drywell cavity has been carried out using
the previous DEFORS, DEFORA and FARO tests.
MC3D code in order to estimate the steam explo
On average, larger particles were obtained with
sion loads on the surrounding walls. The consid
ZrO2WO3 melt than with Bi2O3WO3, size distribu
ered sensitive parameters are the initial/boundary
tions for both melt simulant materials are within
parameters, melt physical property and code
the ranges of size distributions observed in FARO
parameters. Maximum impulse on wall is used
tests. The difference between particle sizes in the
from output results for the analysis and also the
tests with free falling jets was found to be insig
liquid droplet melt mass in water which indicates
nificant. There is a tendency to form slightly larger
the amount of melt participating in explosion. A
particles only in the tests with submerged nozzles
Spearman rank correlation is used, which is a rank
where melt is released under water with initially
ing technique of input and output variable, show
small jet velocity. Initial jet velocity also seems to
ing the sensitivity of input variables on the output
have no visible effect on the fraction of agglomer
results. Fig. 7a shows the ranking coefficient plot
ated debris.
ted for various input parameters. A spearman rank
Particulate debris spreading that drive selflevelling
correlation coefficient is calculated for every input
of the debris bed has been investigated both
variable. Higher value of coefficient shows higher
experimentally and analytically in order to develop
sensitivity of the parameter on the output results.
understanding of key physical processes and pre
The recognized least sensitive parameters are
dictive capabilities for analysis of reactor accident
therefore eliminated from the parameters list. This
progression [8], [9], [10]. PDSC (closures) experi
modified list of parameters is then considered for
mental database obtained in separate effect tests
the following uncertainty analysis using Propaga
was generalized and a universal nondimensional
tion of Input Errors (PIE) method.
closure has been proposed for determining particle
This approach represents statistical variation of the
flux as a function of the local slope angle and gas
input parameters, together with their uncertainties,
velocity. Developed closure has been used in a
in order to reveal the propagation of errors through
standalone 1D code for modeling of debris bed
the code. The amount of parameters to be varied
selflevelling in plant accident conditions and also
can be theoretically unlimited. Fig. 7b shows the
implemented in DECOSIM code. The 1D debris
impulses results from the uncertainty calculations,
spreading model has been used for extensive sen
which are the maximum impulse over the wall. It
sitivity and uncertainty analysis. Further reduction
clears that the range of the impulses approximately
of uncertainty in extrapolation to prototypic acci
varies between 30–60 kPa.s, whereas, the mean
dent conditions requires extension of the PDSC
value of the output result is 45 kPa.s. At most 25%
database to particles of different properties, mor
uncertainty variation in input parameters showed
phologies and size distributions.
approximately 70% total variation in the impulse values. In this way, the sensitivity analysis followed by the uncertainty analysis of a Nordic BWR cavity is
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
carried out using MC3D code. The uncertainty
in stratified configuration. Experimental findings
analysis is to be refined and extended to different
suggest that the risk of stratified steam explosion
type of parameter distribution and new sensitive
might need a reassessment.
parameters which may not be covered in the pres ent study. The exvessel steam explosion impact map (SEIM)
5. Progress in MISTEE Experiments
framework has been developed in order to con nect melt ejection mode and pool parameters with
The objective of the MISTEE experiments is ori
steam explosion loads on the containment struc
ented towards addressing separate effects such as
tures [11]. Even 1D FCI codes are too computation
the material effect boundwith the steam explo
ally expensive given large number of uncertain
sion phenomena. Although, the potential of
scenario and modeling parameters for direct appli
MISTEE methodology was raised for refractory
cation in the SEIM framework for uncertainty and
material testing (up to ~1500 °C), previous studies
risk analysis. Development of the SM relies on a
have confirmed the criticality of performing exper
database of solutions generated by a 1D FCI code
iments with high temperature binary oxide materi
TEXAS. Sensitivity study is used to identify the list
als/prototypic corium melts.
of the influential input parameters that should be
For the purpose of performing single droplet steam
used in surrogate model development. A method
explosion experiments with prototypical corium
ology for SM development has been proposed and
melts, various designs of the facility (called MISTEE
applied. Preliminary analysis provides cumulative
HT) and feasibility studies of prototypes have been
probability density of the explosion impulse for the
conducted for hightemperature melt preparation
jets of different diameters (Fig. 8). The ongoing
and molten droplet delivery. After a series of test
work is focused on integration of the SM into the
ing, qualification/calibration of the designs and
top level of the ROAAM+ framework. Application
prototypes which were necessary to develop the
of 1D code requires an additional method for cal
infrastructure with good instrumentation, the old
culating loads on containment structures.
furnace developed for low temperature MISTEE
Experiments carried out on high temperature melt
experiments is replaced by a induction heating of
pouring into a shallow pool [12] resulted in several
tungsten crucible placed inside of multiple concen
spontaneous steam explosions in stratified melt
tric zirconia tubes as thermal screens and hermetic
coolant configuration. Formation of meltcoolant
quartz chamber blown by an inert gas. The setup
premixing layer was observed in the tests, which is
is designed to allow wellcontrolled hightempera
in apparent contradiction with the previous
ture melt preparation, singledrop delivery at high
assumptions about stability of the meltcoolant
temperature and precise measurements. The mol
interface. The assumption was central for conclu
ten mixture is levitated inside the crucible by exert
sion about low risk of energetic steam explosions
ing a force through upward inert gas stream to
Fig. 8: Explosion impulse cumulative distribution (50 000 samples) for 140mm and 300mm jet diameter
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
237
oppose the gravity. The melt retention (through
Publications
the aerodynamic levitation) and discharge (by cut ting off inert gas stream) is controlled by a quick
[1]
P. Kudinov, S. Galushin, S. Yakush, W. Villanueva,
acting pneumatically controlled 3way valve which
V.A. Phung, D. Grishchenko, N. Dinh,
is installed under the bottom of the crucible. The
«A Framework for Assessment of Severe
new design has enabled an operating temperature
Accident Management Effectiveness in Nor
higher than 2200 °C.
dic BWR Plants,» Probabilistic Safety Assess ment and Management PSAM 12, June,
International Cooperation
Honolulu, Hawaii, Paper 154, 2014. [2]
P. Kudinov, S. Galushin, A. Goronovski, and W. Villanueva, «RES1: Definition of a Refer
The activities in the MSWI Project at Royal Institute
ence Nordic BWR Plant Design and Plant
of Technology (KTH) are jointly supported by APRI
Damage States for Application of ROAAM to
(consortium of the Swedish Nuclear Authority SSM
Resolution of Severe Accident Issues,»
and Swedish nuclear power companies), ENSI,
Research Report, The Eighth Framework of
European Union (NUGENIA Technical Area 2) and
Accident Phenomena of Risk Importance
NKS (Nordic Nuclear Safety Research).
(APRI8), Division of Nuclear Power Safety, Royal Institute of Technology (KTH), Stock
Assessment 2014 and Perspectives for 2015
holm, Sweden, April 04, 2014. [3]
P. Kudinov, Y. Vorobyev, M. SánchezPerea, C. Queral, G. Jiménez Varas, M. J. Rebollo, L. Mena, J. GómezMagán, «Integrated Deter
Substantial progress has been achieved in the
ministicProbabilistic Safety Assessment
project on development of the risk assessment
Methodologies», Nuclear España, 347,
frameworks. In RES task further development of the ROAAM approach (ROAAM+) has been pro
Enero, pp.32–38, 2014. [4]
posed. Risk assessment platform and integration
Grouping and Classification of Scenarios in
of the full and surrogate models are under devel
Integrated DeterministicProbabilistic Safety
opment. The core relocation, invessel debris
Analysis», PSAM12, Honolulu, USA, June
coolability, vessel failure and melt ejection studies
22–27, 2014.
are central for understanding of the modes and
[5]
S. E. Yakush, W. Villanueva, S. Basso and
timing of melt release scenarios and respective
Kudinov P., «Simulation of Invessel Debris
exvessel accident progression consequences. The
Bed Coolability and Remelting,» The 10th
DECO study is focused on development and vali
International Topical Meeting on Nuclear
dation of (i) models for prediction of the debris
ThermalHydraulics, Operation and Safety
bed properties, (ii) DECOSIM code for investiga
(NUTHOS10), Okinawa, Japan, December 14–18, Paper 1281, 2014.
tion of feedbacks and selforganization processes in the debris bed formation and coolability, and 238
S. Galushin, P. Kudinov, «An Approach to
[6]
S.E. Yakush and P. Kudinov, «A Model for
(iii) uncertainty and risk assessment in coolability
Prediction of Maximum PostDryout Temper
of the debris bed in prototypic accident condi
ature in DecayHeated Debris Bed,» Proceed
tions. The SEIM study is assessing the impact of
ings of the 22nd International Conference on
steam explosion on containment structures and
Nuclear Engineering, ICONE22, July 7–11,
provides advanced sensitivity analysis of the
Prague, Czech Republic, ICONE2231214,
impact to the conditions of melt release. In 2015
2014.
research efforts will be concentrated on further
[7]
P. Kudinov and M. Davydov, «Development
integration of the developed models within the
of Surrogate Model for Prediction of Corium
framework of risk oriented accident analysis for
Debris Agglomeration,» In Proceedings of
Nordic type BWRs.
ICAPP2014, Charlotte, USA, April 6–9, Paper 14366, 2014.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
[8]
S. Basso, A. Konovalenko and P. Kudinov,
[16] Thakre S., Ma W., «3D Simulations of the
«Sensitivity and Uncertainty Analysis for
Hydrodynamic Deformation of Melt Droplets
Predication of Particulate Debris Bed Self
in a Water Pool», Annals of Nuclear Energy,
Leveling in Prototypic SA conditions», In Pro
Vol. 75, pp. 123–131, 2015.
ceedings of ICAPP2014, Charlotte NC, USA, [9]
[17] Thakre S., Manickam L., Ma W., A numerical
April 6–9, paper 14329, 2014.
simulation of jet breakup in melt coolant
S. Basso, A. Konovalenko and P. Kudinov,
interactions, Annals of Nuclear Energy, Vol.
«Development of scalable empirical closures
80, pp. 467–475, 2015.
for selfleveling of particulate debris bed,» In Proceedings of ICAPP2014, Charlotte NC, USA, April 6–9, Paper 14330, 2014. [10] A. Konovalenko, S. Basso, and P. Kudinov «Experiments and Characterization of the TwoPhase Flow Driven Particulate Debris Spreading in the Pool,» The 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydrau lics, Operation and Safety (NUTHOS10), Okinawa, Japan, December 14–18, Paper 1257, 2014. [11] D. Grishchenko, S. Basso, P. Kudinov, and S. Bechta, «Sensitivity Study of Steam Explosion Characteristics to Uncertain Input Parameters Using TEXASV Code,» The 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydrau lics, Operation and Safety (NUTHOS10), Okinawa, Japan, December 14–18, Paper 1293, 2014. [12] P. Kudinov, D. Grishchenko, A. Konovalenko, A. Karbojian, S. Bechta, «Investigation of Steam Explosion in Stratified MeltCoolant Configuration,» The 10th International Topi cal Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, Operation
and
Safety
(NUTHOS10),
Okinawa, Japan, December 14–18, Paper 1316, 2014. [13] Thakre S., Li L., Ma W., «An Experimental Study on Coolability of a Particulate Bed with Radial Stratification or Triangular Shape», Nuclear Engineering and Design, Vol. 276, pp. 54–63, 2014. [14] Thakre S., Manickam L., Ma W., «A numeri cal simulation of jet breakup in melt coolant interactions», The 10th International Topical Meeting on Nuclear ThermalHydraulics, Operation
and
Safety
(NUTHOS10),
Okinawa, Japan, December 14–18, 2014. [15] Thakre S., Ma W., «An experimental study on the coolability of stratified debris beds», Proceedings of ICAPP 2014, Charlotte, USA, April 6–9, 2014.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
239
Zusammenarbeit in der Strahlenschutzforschung Autor und Koautoren
S. Mayer, F. Assenmacher, M. Boschung, G. Butterweck, J. Eikenberg, E. Hohmann, M. Jäggi, A. Karcher
Beauftragte Institution
Paul Scherrer Institut, Abteilung Strahlenschutz und Sicherheit, Sektion Messwesen
Adresse
CH5232 Villigen PSI
Telefon, EMail, Internetadresse
+41 56 310 2338,
[email protected], www.psi.ch
Dauer des Projekts
1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2015
ZUSAMMENFASSUNG
Aeroradiometrie in Betrieb genommen, wäh
Im Berichtsjahr gab es im Rahmen des Projekts
rend der diesjährigen Aeroradiometrieübung
«Zusammenarbeit in der Strahlenschutzfor
ARM2014 erprobt und anhand von Messflügen
schung» verschiedene Teilprojekte zu bearbei
mit dem bestehenden System verglichen.
ten, die Weiterentwicklungen auf den Gebie
Weiterhin wurden radiochemische Methoden
ten der Dosimetrie, Strahlenmesstechnik und
und Messtechnik für die Bestimmung von Akti
Radioanalytik darstellen.
niden weiterentwickelt und in Bezug auf die
Experten der Sektion Messwesen wirkten aktiv
Anwendung bei Rückbauprojekten optimiert.
in verschiedenen internationalen Arbeitsgrup
Das Messwesen hat an insgesamt acht Ver
pen der Technischen Kommission 85 der Inter
gleichsmessungen in den Bereichen Radioana
nationalen Standardorganisation ISO und
lytik und Dosimetrie teilgenommen. Die Ergeb
EURADOS («European Radiation Dosimetry
nisse erfüllen bis auf eine Ausnahme die Anfor
Group») mit. Die Mitarbeit bei der ISO erstreckte
derungen.
sich dabei auf wesentliche Revisionen der Nor
Im Berichtszeitraum wurden zwei Master
menwerke.
Arbeiten betreut und erfolgreich abgeschlos
In Zusammenarbeit von NAZ, ENSI und PSI
sen.
wurde ein neu beschaffter Detektor für die
241
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Projektziele
(14/15) KlingnauProjekt: Bestimmung der Sedimentationsrate mit 210Po/210Pb
Gemäss den Vereinbarungen zur Zusammenarbeit in der Strahlenschutzforschung wurden für 2014
(14/16) ad hoc Probleme des ENSI nach
folgende Projektziele mit dem ENSI vereinbart:
Absprache mit dem Projektleiter
(14/1) Fachbegleitung von Studenten (Nachwuchsförderung im Strahlenschutz
Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse
(14/2) Mitarbeit bei der internationalen Normung in der Strahlenmesstechnik
(14/1) Fachbegleitung von Studenten (Nachwuchsförderung im Strahlenschutz)
(14/3) Weiterentwicklung und Optimierung
Im Berichtszeitraum wurden zwei Masterarbeiten
eingeführter Messmethoden in KKW
betreut: Die Eichstelle betreute eine Masterarbeit in Zusam
(14/4) Anwendung der GENIE2000 und
menarbeit mit der RWTH Aachen (Studiengang
ISOCS/LABSOCSSoftware in der
Nuclear Safety Engineering). Ziel der Arbeit war die
γSpektrometrie
Kalibrierung eines Spektrometers zur Messung von Röntgenspektren mit mittleren Energien von 12
(14/5) Einführung von neuen Techniken
keV bis 250 keV. Dafür wurde ein CadmiumTellu
und Methoden und deren Weiterentwicklung
rid Detektor beschafft und in Betrieb genommen.
in der Dosimetrie
Die energieabhängige Detektorantwort wurde an hand eines geometrischen Modells durch das
(14/6) Mitarbeit in EURADOSProgrammen
Monte CarloMethoden berechnet und durch ein
mit direktem Bezug zu aktuellen Frage
empirisches Modell an Messdaten angepasst. Erst
stellungen in der Schweiz
Messungen der Spektren an der Röntgenanlage der PSIEichstelle zeigten Unterschiede zwischen
(14/7) Begleitung der Aeroradiometrie
den Simulationen basierend auf den in der ISO
übungen mit Berichterstattung
Norm 4037 publizierten Diagrammen der spektra len Photonenfluenz und den gemessenen Spek
(14/8) Charakterisierung von Strahlenschutz
tren. Eine Analyse dieser Unterschiede legt den
messmitteln und Dosimetern
Schluss nahe, dass die in der Norm publizierten Di agramme eher qualitativen als quantitativen Cha
(14/9) Bestimmung von Aktiniden aus
rakter besitzen. Die Masterarbeit wurde im Dezem
Strahlkomponenten Target «M»
ber 2014 eingereicht und wird im Januar 2015 verteidigt.
242
(14/10) Teilnahme an nationalen und
In der Radioanalytik wurde eine Masterarbeit über
internationalen Vergleichsmessungen
die Datierung von Sedimentproben mit der
210
Pb
Methode in Kooperation mit der Ludwig Albert (14/11) Durchführung der nationalen
Universität (Freiburg i.Br.) durchgeführt. Zusätzlich
Vergleichsmessung für externe Personen
zu dieser Datierung wurden auch Aktivitätsprofile
dosimetrie
von
137
Cs und anthropogenen Aktiniden aufge
nommen. Innerhalb der Messunsicherheiten erga (14/12) Optimierung der α/βSeparation für
ben sich identische Sedimentationsraten von ca.
LSC mit Variationen der Diskriminator
1 cm/Jahr aus der
Settings
den
137
210
PbDatierung wie auch aus
CsHorizonten. Zudem wurden neben der
αSpektrometrie die PlutoniumFraktionen zusätz (14/13) Anwendung einer sequentiellen
lich massenspektrometrisch analysiert, um die
radiochemischen Trennmethode für die
239
Bestimmung von Sr, Th, U, Pu und Am
zusätzliche Analyse stand ein kompletter PuIsoto
Pu/240PuVerhältnisse zu bestimmen. Durch diese
penDatensatz mit 238Pu, 239Pu, 240Pu und 241Pu (via eingewachsenem
241
Am) zur Verfügung, mit dem
verschiedene EmissionsKomponenten (wie die at
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
mosphärischen Bombentests, der ChernobylUn
Flächenquelle direkt auf dem Detektor signifikant
fall, Emissionen durch nukleare Anlagen) genau
beeinflusste. Mit den Auswertungen durch die In
unterschieden werden konnten. Die Arbeit wurde
terwinnerSoftware wurden «klassisch» über Akti
erfolgreich abgeschlossen.
vitätsdateien Efficiencykurven via Polynomfit er zeugt. In einem zweiten Schritt wurden dann
(14/2) Mitarbeit bei der internationalen Normung in der Strahlenmesstechnik
Efficiencykurven mit der ISOCS/LABSOCS Software
Ein Draft International Standard (DIS) «Surveillance
Geometriepositionen berechnet. Für alle Messgeo
of the activity concentrations of airborne radioac
metrien und Radionuklide ergab die LABSOCSBe
tive substances in the workplace of nuclear facili
rechnung innerhalb der Messunsicherheiten zu
ties» wurde mit einem am PSI erstellten Anhang
den Referenzwerten identische Resultate.
und einem Geometrieeditor für die verschiedenen
«Examples for the determination of uncertainty,
zur internationalen Abstimmung gestellt.
(14/5) Einführung von neuen Techniken und Methoden und deren Weiterentwicklung in der Dosimetrie
Die internationale Abstimmung über den partiell
Um die Diskriminierungsfähigkeiten des TASLAus
unter Federführung des PSI erstellten Norment
wertesystems zu prüfen, wurden im Berichtsjahr
wurf ISO/DIS 7503 Measurement of radioactivity –
PersonenNeutronendosimeter mit CR39 Detek
Measurement and evaluation of surface contami
toren (Material TASL) in der Prüfkammer des PSI ei
nation mit den Teilen «Part 1: General principles,
ner erhöhten Radongasexposition ausgesetzt. Die
Part 2: Test method using wipetest samples, und
Dosimeter wurden 4 verschiedenen Radonexposi
Part 3: Apparatus calibration» verlief erfolgreich
tionen zwischen 50 und 15000 kBq h/m3 ausge
und dieser Normentwurf kann in die nächste Phase
setzt. Zusätzlich wurden ein Teil der Dosimeter
der Normungsprozesses überführt werden.
bzw. Detektoren an der
(14/3) Weiterentwicklung und Optimierung eingeführter Messmethoden in KKW
strahlt und als UntergrundKontrolle unbestrahlt
Die neu eingeführte Eichpflicht für Ausgangsmoni
Standardprozedur (2 h 50 min bei 85 °C mit 6.25M
tore an Kernanlagen wurde durch die Erstellung
NaOH) chemisch aufbereitet. Die Auswertung er
von entsprechenden Eichvorschriften vorbereitet.
folgte mit dem Auswerteprogramm TASLImage
Anschliessend wurde das geplante Vorgehen in
und den in der Routine verwendeten Einstel
der Praxis überprüft und optimiert. Es zeigte sich,
lungen. Die RadongasEmpfindlichkeit der Detek
dass die Kalibrierfaktoren aus den Abnahmemes
toren bzw. Dosimeter wird aus dem zusätzlich
sungen der Gerätehersteller überwiegend inner
durch die RnExposition erzeugten Signal, bzw.
halb der Eichfehlergrenzen liegen. Unzureichend
Dosiswert, bezogen auf die integrierte RnExposi
eingestellte Alarmschwellen und als zu wenig kon
tion während der Exposition, berechnet. Die vorlie
servativ erachtete Kalibrierfaktoren wurden auf
genden Ergebnisse der Experimente in der Prüf
grund der Messungen durch die Betreiber ange
kammer zeigen, dass die Diskriminierungsmethode
passt.
des TASLImageAuswerteverfahrens der durch das
decision threshold and detection limit according to ISO 11929» erstellt und mit Endtermin 18.1.2015
241
AmBeAnlage der PSI
Eichstelle mit einer Hp(10)Dosis von 3 mSv be belassen. Alle Detektoren wurden mit der TASL
Radongas verursachten αSpuren im PADCDetek
(14/4) Anwendung der GENIE2000- und ISOCS/ LABSOCS-Software in der γ-Spektrometrie
tormaterial sehr effizient, erfolgreich und stabil ist.
Für dieses Projekt wurden drei verschiedene jeweils
tronendosis zu erwarten ist, sind sogar sehr hohe
zertifizierte Kalibrierstandards (1 l und 50 ml Kau
Radongasexpositionen unproblematisch. Wird je
texWeithalsflasche, 5 cm Flächenquelle) gemes
doch eine Neutronendosis von einigen mSv gemes
sen und mit den Softwarepaketen Interwinner 5.0
sen, kann nicht vollständig ausgeschlossen wer
und GENIE2000 ausgewertet. Gemessen wurden
den, dass der Messwert durch Spuren von Radon
die Proben direkt am Detektor und in 10 cm Ab
induzierte αTeilchen verfälscht wird.
stand. Durch die Messung mit der GENIE2000
Zur Verbesserung der Nachweisempfindlichkeit
Software konnte darüber hinaus auch eine DOE
und der Zuverlässigkeit des Neutronendosimeters
validierte Summationskorrektur durchgeführt wer
des PSI für die Personenüberwachung wurden, zu
den, was die Messwerte von Multilinienemittern
sätzlich zur regelmässigen Qualitätssicherung, Ver
( Co und
suchsreihen mit PADCMaterialien unterschied
60
88
Y) insbesondere für die Messung der
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Bei Untergrundmessungen, d.h. wenn keine Neu
243
Abbildung 1. Gemessene ThAktivitäts konzentration in der Umgebung des PSI. Die bekannte Thorium Anomalie über dem Rotbergegg wurde gut erkannt 232
den sich von Hersteller zu Hersteller, die das ur
(14/6) Mitarbeit in EURADOS-Programmen mit direktem Bezug zu aktuellen Fragestellungen in der Schweiz
sprüngliche CR39Material aus den 80er Jahren
Das Messwesen hat im Berichtsjahr an zwei durch
weiterentwickelt haben. Dementsprechend unter
EURADOS organisierte Vergleichsmessungen teil
scheiden sich die dosimetrischen Eigenschaften
genommen. Eine Zusammenfassung der Ergeb
der PADCMaterialien und die von den Herstellern
nisse erfolgt mit dem Projektziel (14.10).
licher Hersteller durchgeführt. Die heutzutage kommerziell verfügbaren Materialien unterschei
empfohlenen chemischen Ätzprozeduren. Bei der Materialien der Firmen Thermo Electron (USA),
(14/7) Begleitung der Aeroradiometrieübungen mit Berichterstattung
Track Analysis System Limited (GB), Intercast srl
Gemeinsam mit ENSI und NAZ wurde der neu be
(Italien) und Chiyoda Technol Corporation (Japan)
schaffte Aeroradiometriedetektor der NAZ mit in
mit unterschiedlichen Ätzprozeduren behandelt;
tegriertem Spektrometer in Betrieb genommen
mit der Zielsetzung, eine Kombination aus Material
und während der diesjährigen Aeroradiometrie
und Ätzprozedur zu identifizieren, die signifikant
übung ARM2014 erprobt. Das spektrometrische
besser ist als das zur Zeit verwendete Material von
Verhalten des neuen Detektors wurde an den Be
Track Analysis System Limited und der am PSI ver
strahlungsanlagen des PSI quantifiziert und die für
wendeten Ätzprozedur. Als ÄtzAgens wurden Na
die Datenauswertung erforderliche Korrekturma
triumhydroxid (NaOH) und Kaliumhydroxid (KOH)
trix bestimmt.
in unterschiedlichen Modalitäten, mit verschie
Die diesjährigen Messflüge fanden vom 02. bis 06.
durchgeführten Versuchsreihe wurden die PADC
244
denen ÄtzZeitdauern und Temperaturen einge
Juni 2014 statt. Messungen über dem Routine
setzt. Ebenso wurde der Einfluss von Dibutylphtha
messgebiet KKBKKLPSIZWILAG, auf Wunsch der
lat als Zusatzstoff beim Ätzvorgang untersucht. Die
deutschen Kollegen erweitert um einen Streifen
Experimente zu der Versuchsreihe wurden abge
auf deutschem Territorium, lieferten normale
schlossen und die PADCDetektoren mit dem TAS
Werte. Die Städtemessung über Winterthur,
LImage ScanningSystem ausgewertet. Die Zusam
Schaffhausen, Baden und Brugg zeigte ebenfalls
menfassung und Auswertung der Messdaten von
keine ungewöhnlichen Werte. Im Rahmen der
fünf Materialien und acht Ätzprozeduren zur Be
Aeroradiometrieübung wurde eine gemeinsame
stimmung der Empfindlichkeit auf Neutronen und
Übung mit dem Kanton Thurgau und Schutz und
zur Bestimmung der Nachweisgrenze ist aktuell in
Rettung Zürich durchgeführt.
Arbeit.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Die Aeroradiometrieübung ARM2014 wurde zu
dem Personendosimeter des PSI für Neutronen. Als
dem genutzt, um eine direkte Vergleichsmessung
Ergebnis der Evaluation der für dieses Projekt spe
zwischen dem bestehenden NAZSystem und dem
zifischen Anforderungen hat sich das auf dem
Prototypen des geplanten neuen Aeroradiometrie
Messprinzip der Radiophotolumineszenz (RPL) be
systems RLL durchzuführen. Am 6.6.2014 wurde
ruhende Dosimetriesystem der Firma Chiyoda
hierzu die Umgebung des Paul Scherrer Instituts
Technol Corporation aus Japan als am besten ge
(PSI) mit beiden Systemen vermessen. Im Messge
eignet herausgestellt und wird im Jahr 2015 für
biet befinden sich eine bekannte ThoriumAnoma
das PSI beschafft.
lie und aus der Luft detektierbare Radionuklidlager. Abbildung 1 zeigt exemplarisch die gemessene 232
ThAktivitätskonzentration in der Umgebung
(14/9) Bestimmung von Aktiniden aus Strahlkomponenten Target «M»
des PSI mit der bekannten Thorium Anomalie über
Das Target M ist eine rotierende Scheibe, die haupt
dem Rotbergegg. Für weitere Messflüge wurden
sächlich aus Kohlenstoff besteht und für die Pro
zusätzlich durch den PSIBetriebsstrahlenschutz
duktion von Mesonen mit Protonen einer Energie
CoQuelle
von 590 MeV bestrahlt wird. Insgesamt konnten 9
(0.3 GBq) auf dem Betriebsgelände des PSI ausge
Stahlproben aus einem solchen Target erfolgreich
legt.
aufgeschlossen werden. Dabei wurden Ausbeuten
eine
137
CsQuelle (3.6 GBq) und eine
60
Pu, von (61 ± 26)% für
Mit dem neuen Messsystem RLL wurden zwei
von (63 ± 4)% für
Messflüge mit verschiedenen Betriebsmodi über
234,238
dem Messgebiet ausgeführt. Im StandardModus
für 241Am erhalten. In einem nächsten Schritt wer
239,240
U, von (78 ± 5)%
230,232
Th und von (83 ± 14)%
werden über fünf Sekunden gemittelte Spektren
den die ermittelten Aktivitätskonzentrationen von
verwendet, der RAWModus entspricht der im be
239,240
stehenden NAZSystem verwendeten Auswertung
anlagen des PSI mit Ergebnissen von Modellrech
von Einzelspektren mit je einer Sekunde Messzeit.
nungen verglichen.
Pu,
234
U und
241
Am durch die Sektion Target
Einige der radiologischen Messwerte, die durch radiometriesystems RLL im Stand vom 6.6.2014
(14/10) Teilnahme an nationalen und internationalen Vergleichsmessungen
berechnet wurden, weichen erheblich von den Er
Im Laufe des Jahres nahm die Radioanalytik an fünf
wartungswerten im Vergleichsmessgebiet ab. Vom
verschiedenen Vergleichsmessungen teil, davon
Hersteller des Systems wurden Vorschläge zur Ver
wurden vier seitens des Veranstalters im Berichts
besserung von Software und Kalibrierung in Aus
jahr ausgewertet und publiziert. Die Ergebnisse der
sicht gestellt, welche in einem für 2015 geplanten
Radioanalytik von allen Proben und allen Radio
Messvergleich überprüft werden.
nukliden war durchweg innerhalb der Akzeptanz
das Auswerteprogramm des Herstellers des Aero
kriterien.
(14/8) Charakterisierung von Strahlenschutzmessmitteln und Dosimetern
Die Dosimetrie hat im Berichtsjahr an zwei durch EURADOS organisierte Vergleichsmessungen teil
In der Schweiz wird ein halbnumerisches Verfahren
genommen. Für die Vergleiche von Personendosi
zur Kalibrierung von Oberflächenkontaminations
metern wurden die beiden vom PSI verwendeten
messgeräten verwendet. Dieses Verfahren ermög
Systeme TLD und DIS1 und von Umgebungsdosi
licht ebenfalls eine Bestimmung von Kalibrierfak
metern das TLDSystem, basierend auf den Al2O3
toren für Radionuklide, für die keine adäquate
Detektoren, angemeldet. Die Referenzwerte für
Kalibrierquelle erhältlich ist. So konnte eine Beur
den Vergleich der Personendosimeter wurden be
RaKontaminationen unter Berück
reits mitgeteilt. Der Mittelwert der Verhältnisse
sichtigung der gesamten Zerfallskette ermöglicht
Messwert PSI zum Referenzwert liegt für das TLD
werden.
System bei 1.09 und für das DIS1 System bei 0.95.
Für den Ersatz des seit 30 Jahren am PSI eingesetz
Die grösste Abweichung (ca. + 50%) wurde beim
teilung von
226
ten Personendosimetriesystems wurde eine Markt
TLDSystem für eine Winkelbestrahlung bei einer
studie über kommerziell verfügbare Dosimetrie
Strahlqualität W80 festgestellt. Beim DIS1 System
systeme durchgeführt. Die Schwerpunkte lagen
wurde die grösste Abweichung (24%) bei einer
dabei auf Anforderungen der Schweizer Strahlen
kombinierten Strahlqualität festgestellt. Zusam
schutzgesetzgebung, Modernität der Technik, Zu
menfassend erfüllen die Ergebnisse beider Systeme
verlässigkeit von System und Software, Möglich
die Anforderungen. Die Referenzwerte für den Ver
keiten der Automatisierung und Kombination mit
gleich der Umgebungsdosimeter werden nicht vor
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
245
Mitte nächsten Jahres zur Verfügung stehen.
auf einem LSSpektrometer mit elektronischer α/β
Des Weiteren hat die Dosimetrie mit dem Neutro
Trennung gemessen. Abbildung 2 zeigt, dass für
nendosimeter (CERNGehäuse) am PTBVergleich
tiefe DiskriminatorSettings praktisch beide Teil
2014 für PersonenNeutronendosimeter teilge
chensorten als αStrahler erkannt werden, wäh
nommen. Alle Ergebnisse erfüllen die Anforderun
rend für sehr hohe Settings praktisch nur noch
gen.
βEvents registriert werden. Die Figur zeigt ferner, dass die Kurven stetig verlaufen und sich an der Or
(14/11) Durchführung der nationalen Vergleichsmessung für externe Personendosimetrie
minalen Fit durch die Datenpunkte an, ergibt sich
Im Auftrag des ENSI wurde die nationale Ver
Gemäss einer Studie befindet sich der optimale
gleichsmessung für externe Personendosimetrie,
DiskriminatorZeitpunkt genau auf dem Wende
an der elf Schweizer Dosimetriestellen teilgenom
punkt der Funktionen, d.h. im Beispiel genau auf
men haben, durchgeführt und der Abschlussbe
dem Schnittpunkt der spiegelgleichen Funkti
richt dem ENSI weitergeleitet. Alle teilnehmenden
onen[1]. Mathematisch ergibt sich das Diskrimina
Dosimetriestellen konnten die Anforderungen für
torOptimum aus der zweifachen Ableitung der
Personendosimeter (Ganzkörperdosimeter) bei Be
Funktion dritten Grades mit Nullsetzung des Ordi
strahlung unter Referenzbedingungen mit der
natenwertes. Mit den erhaltenen Parametern er
Strahlenqualität SCs erfüllen. Bei der Überprüfung
gibt sich für obiges Beispiel ein optimaler Diskrimi
der Extremitätendosimeter unter Referenzbedin
natorZeitpunkt für die αMessung von 132. Da die
gungen wurden von zwei Dosimetriestellen die
Funktionen praktisch spiegelgleich sind, ist dieser
Anforderungen nicht erfüllt.
Wert (Schnittpunkt der Kurven) auch der optimale
dinate spiegeln lassen. Wendet man einen polyno für den besten Fit eine Gleichung dritten Grades.
DiskriminatorZeitpunkt für die βMessung. Be
(14/12) Optimierung der α/β-Separation für LSC mit Variationen der Diskriminator-Settings
rechnet man nun für den optimalen Abszissenwert
Die klassische Methode zur optimalen α/β
sich sowohl für die β wie auch αZählrate jeweils
Trennung bei LSCMessungen ist sehr zeitaufwen
ein Wert von ca. 20000 cpm, was für beide Teil
dig und kann, wie erfolgreich erprobt wurde, über
chensorten etwa einer Zähleffizienz von 100%
ein einfaches BestFit Verfahren ersetzt werden. Im
entspricht, d.h. die gegenseitige Missklassifizie
graphisch
rung ist hier < 1%.
237
Np/
233
dargestellten
Beispiel
wurde
eine
den korrespondierenden Ordinatenwert, ergibt
PaLösung (Aktivität je ca. 20000 dpm),
die sich im säkularen Gleichgewicht befand, in einem α/βSzintillationscocktail homogenisiert und
Abbildung 2.
246
α (blau) und βZählraten (rot) für das Nuklidpaar 237 Np / 233Pa als Funktion des α/β DiskriminatorSettings.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 3. Aktivitätskonzentrati on von 210Pb in Bq/kg gegen die Tiefe der Sedimentschicht. Die Sedimentationsrate lässt sich aus der Steigung der Graden (rot) (1.0 ± 0.2) cm/ Jahr bestimmen
(14/13) Anwendung einer sequentiellen radiochemischen Trennmethode für die Bestimmung von Sr, Th, U, Pu und Am
strahlung mit grossen Messunsicherheiten behaf
Im Rückbau ist es notwendig, die Aktivitätskon
genau gemessen werden und steht in Proben, die
zentrationen von Sr, Th, U, Pu und Am zeitnah zur
älter als ein Jahr sind, mit dem Mutterisotop
Probenerhebung zu bestimmen. Nach einer aus
im säkularen Gleichgewicht. Es zeigte sich, dass
giebigen Literatursuche wurde die Trennmethode
mittels der Datierung via 210Po die Sedimentations
basierend auf einer Studie, die in der ursprüng
rate auf unrealistische 2.4 cm/a anstieg. Diese Ab
lichen Arbeit bei Wasser und Wischtestproben an
weichung zu der Datierung via 210Pb und 137Cs be
gewendet wird, als Ausgang für die Untersu
deutet, dass das oberflächlich gelöste
chungen für feststoffliche Materialproben gewählt
zur Datierung von Sedimentkernen verwenden
[2]. In Rückbauprojekten fallen häufig grosse Pro
kann. Vermutlich werden durch das Auslaugen der
benmengen an, so dass eine einfache und effizi
Sedimente auch Spuren von
ente Trennmethode angewendet werden sollte.
sphäre mit gelöst.
tet ist, wurde das kurzlebige Folgeprodukt
210
Po
analysiert. Dieses kann via αSpektrometrie sehr
210
210
210
Pb
Po nicht
Po aus der Litho
Erste Versuche ergaben Ausbeuten für Sr von Am von 80%. Diese Werte stimmen mit Ergebnis
(14/16) ad hoc Probleme des ENSI nach Absprache mit dem Projektleiter
sen der durch die bisher angewendete in der Vor
Im Berichtszeitraum gab es keine Anfragen des
bereitung aufwendigere Trennmethode bestimm
ENSI zu diesem Arbeitspaket.
89%, Th von 70%, U von 89%, Pu von 90% und
ten Aktivitätskonzentration überein. Es ist geplant, das neue Verfahren an weiteren Rückbau und Umweltproben zu untersuchen.
Nationale Zusammenarbeit
(14/15) Klingnau-Projekt: Bestimmung der Sedimentationsrate mit 210Po/210Pb
Auf nationaler Ebene fanden intensive Kollabora
Mit der Methode der Datierung via
de Radiophysique (IRA) und fachliche Beratungen
210
Pb erhält
man beim Klingnauer StauseeSediment eine Sedi mentationsrate von (1.1 ± 0.2) cm/a (exemplarisch dargestellt in Abbildung 3) und mit der Datierung via 137Cs eine Rate von (1.0 ± 0.2) cm/a. Die zwei für die Datierung verwendeten Nuklide wurden durch γSpektrometrie gemessen. Da die Datie rung via
210
Pb durch die Messung der Photonen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
tionen in mehreren Teilprojekten mit dem Institut für das METAS statt .
247
Bewertung 2014 und Ausblick 2015 Die Projektziele 2014 wurden gemäss den Verein barungen zur Zusammenarbeit in der Strahlen schutzforschung aus der Sicht des PSI erreicht. Im Rahmen der ENSIPSIVereinbarungen sind die Weiterführung von bestehenden Projekten und der Beginn neuer, mit dem ENSI bereits definierter Projekte vorgesehen.
Publikationen M. Jäggi und J. Eikenberg, (2014): Comparison of the TriCarb and Hidex 300SL technique using measurements of 241Pu and 90Sr on various samp les. Applied Radiation and Isotopes, 93, 120– 125. G. Butterweck, I. Heese, R. Hugi, J. Züllig, H. Hödlmoser, E. Hohmann, S. Mayer: Using Gase ous Emissions of a Proton Accelerator Facility as Tracer for SmallScale Atmospheric Dispersion, Radiat. Prot. Dosim., doi:10.1093/rpd/ncu304, 2014
Referenzen [1]
Xiaogui Feng, Qiange He, Jianchen Wang, Jing Chen: A method for optimum PSA set ting in the absence of a pure α or β emitter and its application in the determination of 237Np/233Pa, Applied Radiation and Isoto pes, 93, S. 114–119, 2014.
[2]
Xiongxian und KramerTremblay: Fiveco lumn chromatography separation for simul taneous determination of hardtodetect ra
248
dionuclides in water and swipe samples, Analytical Chemistry, 86, 2014.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Entwicklung eines Berechnungswerkzeuges zur unabhängigen Beurteilung der thermischen Dimensionierung von Transport- und Lagerbehältern Autor und Koautoren
C. Dinkel, M. Frisch, R. Hackenschmidt, F. Rieg
Beauftragte Institution
Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Konstruktionslehre und CAD
Adresse
Universitätsstrasse 30, 95447 Bayreuth, Germany
Telefon, EMail, Internetadresse
+49 (0)921 55 7316, christian.dinkel@unibayreuth.de http://www.konstruktionslehre.unibayreuth.de
Dauer des Projekts
1. April 2014 bis 31. März 2016
ZUSAMMENFASSUNG
menteAnalyse (FEA). Es ist notwendig, die ein
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines unab
zelnen thermischen Randbedingungen, wie
hängigen und neuartigen Hilfsmittels zur Beur
Strahlung, Konvektion und Wärmeleitung, zu
teilung der thermischen Dimensionierung von
einer neuartigen, globalen Randbedingung zu
Transport und Lagerbehältern (T/LBehälter)
verknüpfen, ohne diesen Bereich mit finiten
für abgebrannte Brennelemente. Es soll damit
Elementen zu vernetzen. Die Kombination die
möglich sein, Temperaturverläufe im Inneren
ser Randbedingung mit einer Überbrückung
von T/LBehältern bei beliebiger Beladung
des Spaltes wird als Thermische Spaltbedin
gemäss Vorgaben des ENSI mit einer komplett
gung (TSB) im Projekt bezeichnet. Dadurch
unabhängigen und eigenständigen Berech
kann eine erhebliche Zeit und Ressourcener
nungsmethode abzubilden. Eine Innovation ist
sparnis bei der Beurteilung von Transportbehäl
dabei die besondere Behandlung des Helium
tern, im Vergleich zu bestehenden Bewertun
gefüllten Ringspaltes im Behälter durch eine
gen, ermöglicht werden.
speziell angepasste thermische FiniteEle
249
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Projektziele Dieses Forschungsprojekt dient zur Entwicklung ei nes unabhängigen Berechnungsprogramms, das
Durchgeführte Arbeiten und erreichte Ergebnisse Thermische Spaltbedingung
die thermische Bewertung von Transport und La gerbehältern basierend auf der FiniteElemen
Die TSB berücksichtigt die Wärmetransportpro
teAnalyse (FEA) vereinfachen soll. Dazu werden si
zesse im Heliumgefüllten Ringspalt und stellt zu
mulative und analytische Berechnungsverfahren
diesem Zweck eine spezielle Randbedingung dar,
kombiniert. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung
die es ermöglicht, das thermische Verhalten von
einer sogenannten thermischen Spaltbedingung
Brennelementbehältern schnell zu beurteilen. Ab
(TSB), die die Wärmetransportvorgänge in gasge
bildung 1 veranschaulicht das Konzept zur Umset
füllten Spalten abbildet und an die FiniteElemen
zung der TSB.
teAnalyse übergibt. Insbesondere wird ein Helium
Um die Rechenzeit zu minimieren, wird der Bereich
gefüllter Ringspalt untersucht, der sich zwischen
des Ringspaltes zwischen innerem und äusserem
innerem und äusserem Behälterteil befindet. Ziel
Behälterteil nicht vernetzt. Zur Berücksichtigung
dabei ist es, diesen im Rahmen einer FEA nicht zu
der thermischen Effekte im HeliumSpalt wird eine
vernetzen, dessen Effekte auf die Wärmeübertra
thermische Spaltbedingung entwickelt. Auf Basis
gung aber dennoch zu berücksichtigen. Dazu wird
analytischer Erkenntnisse verknüpft die TSB die
die TSB in das bestehende FEProgramm Z88 [1]
Wärmetransportprozesse Leitung, Konvektion und
von Prof. Dr.Ing. Frank Rieg vom Lehrstuhl für
Strahlung in einer mathematischen Funktion. Die
Konstruktionslehre und CAD der Universität Bay
Knotentemperaturen an der Innenseite des Spaltes
reuth integriert. Das Projekt gliedert sich in elf Ar
(s. Abbildung 1) werden mit dieser Funktion beauf
beitspakete (AP), von denen acht im Jahr 2014 an
schlagt. Das erhaltene Ergebnis wird an die äusse
gefangen und bearbeitet wurden.
ren Knoten des Ringspaltes übergeben. Somit
Abbildung 1: Konzept der thermi schen Spaltbedingung
250
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 2: Beispielhafte Übergabe der Temperatur von Knoten 2 auf 3
Abbildung 3: Übertragung der Temperatur zwischen Knoten mittels einer Funktion
kann der unvernetzte Spaltbereich in der FERech
Nun kann die Wärmeleitfähigkeitsmatrix K so ver
nung berücksichtigt werden.
ändert werden, dass die Übertragungsfunktion be
Im ersten Schritt sind die Wärmeübertragungspro
rücksichtigt wird. Das Ergebnis ist im unteren Teil
zesse analytisch nach [2] erfasst worden. Dazu
von Abbildung 2 zu sehen. Es wird deutlich, dass
wurden die Vorgänge Wärmeleitung, Konvektion
Knoteninformationen auf benachbarte Knoten
und Strahlung für die vorliegende Aufgabenstel
übergeben werden können, obwohl die Knoten
lung berechnet.
nicht durch ein Element verbunden sind. Somit
Zur Implementierung der TSB in das FEProgramm
wird die Übertragungsfunktion erfüllt.
Z88 [1] sind im zweiten Schritt diverse Voruntersu
Um den Temperaturabfall im Ringspalt berücksich
chungen durchgeführt worden, die das Prinzip der
tigen zu können, können weitere Übertragungs
Knotenwertübergabe veranschaulichen. In Abbil
funktionen gewählt werden. Dies veranschaulicht
dung 2 wird eine beispielhafte Rechnung mit zwei
Abbildung 3, in der zwei Scheibenelemente in ei
Stabelementen vorgestellt. Dabei wird die Tempe
nem FEModell miteinander verknüpft werden. Als
ratur zwischen zwei Knoten übergeben, wobei die
Übertragungsfunktion ist hierfür beispielhaft ein
Übertragungsfunktion vorschreibt, dass die Kno
Temperaturabfall um 50% vorgeschrieben worden.
tentemperatur TK2 gleich der Knotentemperatur
Auch hier ist erkennbar, dass die Verknüpfung der
TK3 gesetzt wird. Als Randbedingung wird an Kno
Knoten 3, 4 und 5 mit den Knoten 9, 15 und 16
ten 1 TK1 = 30 und an Knoten 4 TK4 = 10 gesetzt.
möglich ist. Beispielsweise herrscht an Knoten 9
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
251
mit 40 °C eine um die Hälfte niedrigere Temperatur
Modell zeigt Abbildung 4. In allen Simulationen
als an Knoten 3.
wird die entstehende Nachzerfallswärme mittels Wärmeleitung und Konvektion über den Helium
Simulative Untersuchungen
Spalt nach aussen abgeführt.
Die Wärmeübertragung im Inneren des Behälters,
Durch die Definition einer volumetrischen Wärme
insbesondere im HeliumSpalt, findet mittels der
quelle für jedes Brennelement und einer Konvek
Wärmeübertragungsarten Leitung, Konvektion und
tionsrandbedingung an der Behälteraussenseite er
Strahlung statt. Für die Herleitung der thermischen
gibt sich ein Wärmefluss. Durch Dichteunterschiede
Spaltbedingung werden Vergleichssimulationen er
im Fluid des Ringspaltes, hier Helium, kann es zu
stellt, die den Einfluss der einzelnen Wärmeübertra
Konvektionsströmungen kommen.
gungsarten aufzeigen können.
Um den Einfluss geometrischer Grössen auf die Ent
Zur Beurteilung der Entstehung von freier Konvek
stehung von Konvektionsströmungen zu untersu
tion im Ringspalt werden Computational Fluid Dy
chen, werden verschiedene Spaltweiten analysiert.
namics (CFD) Simulationen auf Basis realer Bren
In Abbildung 5 werden exemplarisch die Geschwin
nelementbehälter durchgeführt. Die Ergebnisse
digkeitsverläufe im Heliumgefüllten Ringspalt für
sind im Rahmen einer Veröffentlichung vorgestellt
die Spaltweiten 5 und 10 mm für verschiedene Mes
worden (s. Kapitel Publikationen). Das verwendete
spunkte vorgestellt. Da verschiedene Spaltweiten
Abbildung 4: Untersuchtes Brennele mentbehältermodell mit Deckel (1), HeliumSpalt (2), Brennelemente(3) und Tragkorb (4)
Abbildung 5: 252
Geschwindigkeit in ausgewählten Punkten der Spaltweite 5 mm (links) und 10 mm (rechts)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Abbildung 6: Temperatur in ausgewählten Punkten der Spaltweite 5 mm (links) und 10 mm (rechts)
miteinander verglichen werden, wird die Geschwin
Abbildung 7: Versuchsstand zur Temperaturmessung im HeliumSpalt
digkeit über die relative Spaltweite ausgewertet. Es ist zu erkennen, dass die Geschwindigkeit bei grösseren Spaltweiten wie zum Beispiel 10 mm deutlich erkennbar ist, während bei einer Spalt weite von 5 mm nur eine sehr geringe Strömungs geschwindigkeit zu detektieren ist. Gleichzeitig kann bei grösseren Spaltweiten die Ausbildung ei nes für freie Konvektion typischen Strömungsprofi les beobachtet werden. Dabei strömt das Fluid an der warmen Spaltinnenwand (0%) nach oben, während es an der kälteren Spaltaussenseite (100%) nach unten strömt. Für Spaltweiten unter 5 mm findet faktisch keine Strömung statt. Bei noch kleineren Spaltweiten von ca. 2 mm bricht die Konvektionsströmung vollständig zusammen. Den Einfluss der Strömungsvorgänge auf die Tem peraturverteilung im HeliumSpalt zeigt Abbildung
kann. Dazu wird die Temperaturverteilung über
6. Es ist zu erkennen, dass die Temperatur bei einer
den HeliumSpalt im Behälterinneren gemessen.
Spaltweite von 10 mm deutlich niedriger ist als bei
Das hierfür konzipierte und bereits gefertigte Be
einer Spaltweite von 5 mm. Dies lässt den Schluss
hältermodell ist in Abbildung 7 zu sehen. Es stellt
zu, dass die vorhandenen Konvektionsströmungen
einen verkleinerten und vereinfachten Brennele
bei einem 10 mm breiten Spalt die Wärmeabfuhr
mentbehälter dar.
aus dem Behälter unterstützen, was zu niedrigeren
Folgende Anforderungen sind an den Versuchsauf
Temperaturen führt.
bau gestellt worden: Geometrische Ähnlichkeit zu realen Transport
Entwicklung und Fertigung eines Versuchsstandes
und Lagerbehältern Messbarer Temperaturgradient über HeliumSpalt
Um die thermische Spaltbedingung verifizieren zu
HeliumDichtheit
können, ist ein eigener Versuchsstand entworfen
Messtechnik zur Druck und Temperaturmessung
und gefertigt worden. Derzeit befindet sich der
Um die Wärmeübergangsprozesse in realen Bren
Versuchsstand im Testbetrieb. Ziel ist es, die radial
nelementbehältern nachstellen zu können, wird im
über den HeliumSpalt transportierte Wärme zu
Inneren des Versuchsaufbaus mittels eines Heiz
messen, damit eine erfolgreiche Verifizierung der
bandes Wärme erzeugt, wodurch das Behälter
simulativen Untersuchungen durchgeführt werden
zentrum auf ca. 200 °C erhitzt werden kann. Die
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
253
Temperatur ist regulierbar, wodurch Messungen
aus dem Behälter. Aus diesem Grund wird auch der
auf verschiedenen Temperaturniveaus ermöglicht
Versuchsaufbau mit Helium gefüllt. Dies stellt er
werden.
höhte
Im Vergleich zu realen Behältern sind die Abmasse
Schweissnähte. Der Behälter ist mehreren Druck
Anforderungen
an
Dichtungen
und
des Versuchsaufbaus deutlich verkleinert worden.
haltetests unterzogen worden. Alle Versuche wer
Der Versuchsaufbau besitzt eine Höhe von
den mit geringem Überdruck durchgeführt, um ein
409 mm und einen maximalen Durchmesser von
mögliches Eindringen von Luft zu verhindern.
250 mm. Abbildung 8 zeigt eine Schnittansicht des
Der Versuchsaufbau ist mit umfassender Messtech
Modells. Die Masse des kreisförmigen Ringspaltes
nik zur Druck und Temperaturmessung versehen.
wurden nicht verkleinert. Um die Wärmetransport
Zur Überwachung der Dichtheit wird während der
prozesse im HeliumSpalt realistisch nachbilden zu
Versuche der Druck kontrolliert. Vor den Versuchen
können, sind originale geometrische Abmessun
wird der Behälter evakuiert und anschliessend mit
gen für den Ringspalt gewählt worden. Dazu sind
Helium bei einem leichten Überdruck gefüllt. So
Ähnlichkeitskennzahlen beachtet worden.
wird sichergestellt, dass sich Helium und Luft nicht
Darüber hinaus ist der Versuchsbehälter, wie
im Behälter vermischen. Fällt der Druck im Laufe
auch reale Behälter, mit Helium gefüllt. Helium
der Versuche zu stark ab, kann von Leckagen aus
besitzt eine deutlich grössere Wärmeleitfähigkeit
gegangen werden. Die Temperatur wird an 18 Stel
als Luft und begünstigt dadurch die Wärmeabfuhr
len im und am Versuchsbehälter aufgezeichnet.
Abbildung 8: Zusammenbau zeichnung des Versuchsaufbaus
254
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Bewertung 2014 und Ausblick 2015 Insgesamt ist die im Jahr 2014 geleistete Arbeit po sitiv zu beurteilen. Gemäss Projektplan liegen alle Arbeitspakete im Zeitplan. Im Zuge der Bearbei tung wurde jedoch klar, dass Arbeitspaket 1, in dem die thermische Spaltbedingung analytisch er arbeitet wird, sowie Arbeitspaket 2, in dem die TSB in den FEGleichungslöser integriert werden wird, starke Wechselwirkungen auf das jeweils andere Arbeitspaket haben. Aus diesem Grunde wurden bereits zu einem frühen Zeitpunkt einige für 2015 geplante Arbeiten vorgezogen, um den genannten Wechselwirkungen entgegenzutreten. Gleichzei tig ist es wahrscheinlich, dass Arbeitspaket 1 aus dem genannten Grund nicht wie ursprünglich ge plant im Jahr 2014 abgeschlossen werden kann. Positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Pla nung und Fertigung des Versuchsstandes abge schlossen ist (ursprünglich geplant Ende 1. Quartal 2015) und die ersten Messungen bereits durchge führt werden.
Publikationen C. Dinkel, B. Roith, M. Frisch, F. Rieg: Berechnung von Transport und Lagerbehältern für Brennele mente – Herausforderungen bei thermischen und thermomechanischen Simulationen, 3DKonstruk teurstag, Bayreuth, 2014. C. Dinkel, M. Frisch, B. Roith, F. Rieg: Examination of heat transfer mechanisms in nuclear fuel casks by using CFDsimulation, NAFEMS Best Practice for Thermal Analyses and Heat Transfer, Wiesbaden, 2014.
Referenzen [1]
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[2]
Verein Deutscher Ingenieure: VDIWärmeat las, 11. Auflage, Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg, 2013.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
255
HM Experiment Hydro-Mechanical Coupling
Author und Coauthor(s)
K.M. Wild, F. Amann
Institution
ETH Zürich
Address
Sonneggstrasse 5, 8092 Zürich
Telephone, Email, Internet address
+41 (0)44 633 40 41,
[email protected]
Duration of the Project
4 years
ABSTRACT
sional cracks normal to bedding. In the short
Laboratory and field tests conducted in the
term, the axis connecting the maximum failure
framework of the HM project in the past two
depth on opposing sides of the borehole is par
years provide valuable contribution for a better
allel to the minimum stress direction in a plane
understanding of the time dependent hydro
normal to the borehole axis. The longterm
mechanically coupled behaviour of saturated
development of the BDZ was found to be
and partly saturated Opalinus Clay. This annual
accompanied with a rotation of the major BDZ
report summarizes the scientific results
axis by approximately 30°. Dissipation of excess
obtained from 1) an overcoring experiments
pore pressures may be the key process under
that utilizes boreholes as a proxy of a circular,
pinning longerterm fracture propagation and
mechanically excavated tunnel an addresses
formation.
the time dependent evolution of the borehole
A comparison of pore pressure measurement
EDZ, 2) hydromechanical, numerical analyses
data during construction from different test
that aim to understand geomechanical pro
sites (i.e. Mont Terri URL, Mol facility, Meuse/
cesses underpinning the measured pore pres
HauteMarne URL) revealed that similar pat
sure responses around excavations, and 3) cur
terns in pore pressure evolution can be identi
rently conducted triaxial compressive strength
fied although the tunnels were built in differ
tests on fully saturated Opalinus Clay samples.
ent rock types, at different locations, and under
In the framework of the overcoring experi
different insitu conditions. Conceptual HM
ments pilot boreholes were drilled and the
coupled threedimensional models were car
borehole EDZ was preserved after different
ried out to improve our understanding on the
times using a fluorescent epoxy resin. After
influence of stress redistribution on pore pres
resin curing the pilot boreholes were overcored
sure response. The numerical analyses in this
and induced fractures were studied on the
study shows that the pore pressure response
micro and macro scale. The study showed that
around an excavations in low permeable clay
the initial borehole EDZ which form within 12h
shales may have different explanation. Pore
after drilling is dominated by shear fractures
pressure drops observed in the tunnel near
parallel to bedding. Branching fractures such
field can theoretically be explained by both a
as wingcracks, horsetail splays and second
pure elastic response in an isotropic or aniso
order shears develop upon shearing. In the lon
tropic rock mass with an anisotropic stress
ger term, tangential shear fractures tend to
state or an inelastic response and related dilat
propagate and bedding parallel fractures
ancy. Pore pressure measurements in the far
develop at larger distances to the borehole.
field where failure processes are unlikely to
These bedding parallel cracks form thin slabs
occur can only partly be explained by linear
which eventually buckle towards the borehole.
poroelastic models and the introduction of an
This is associated with the formation of exten
anisotropic material is of particular importance.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
257
A series of 5 triaxial tests results could be
For low confinements, the pore pressure peak
obtained in 2014 from successfully backsatu
occurs before the peak strength of the material
rated specimens. During deviatoric loading of
is reached. The pore pressure value at peak
the samples the pore pressure response was
strength equals almost the initial value. For
continuously monitored. Pore pressure evolu
higher confinements peak in pore pressure and
tion during loading revealed that the response
peak strength are reached almost simultane
substantially depend on the confining stress.
ously.
Project goals
zone (BDZ) structures in overcores. Pilot boreholes were drilled to a depth deeper than the typical EDZ
The primary objectives of the HM experiment are
depth around galleries in the Mont Terri URL (i.e.
to quantify rock mechanical properties and the
2–3 m, Thoeny 2014), and selected borehole inter
hydromechanically (HM) coupled behavior of
vals were impregnated with fluorescent resin at
Opalinus Clay on the laboratory and excavation
different times after drilling. The history of the
scale. Of particular interest is the systematic exper
slices analyzed in more detail for this study can be
imental analysis of poroelastic properties such as
summarized as follows:
the Biot coefficient, the Skempton’s coefficient,
slices from an overcore (BHM3) of a borehole
drained and undrained elastic properties, visco
which has been left unsupported for 12 hours
elastic effects, the stressstrain behavior under
between drilling and resin impregnation.
drained and undrained compressive loading condi
slices from an overcore (BHGB11) of a borehole
tions, the bulk and local pore pressure evolution
section which has been unsupported for 6 days
during compressive loading, and the effective
before it has been equipped with a packer (20 bars)
strength properties. Based on a series of compre
for 2 years.
hensive laboratory tests, existing constitutive mod
slices from an overcore (BSE3) of a borehole sec
els will be improved and implemented into a
tion which has been supported by a packer (10–40
numerical code. The project aims are associated
bar) for 3.5 years and then kept open for another 3
with HMcoupled phenomena relevant for the
weeks until resin impregnation took place.
excavation phase (hoursdays) and open drift
The retrieved slices were analyzed macroscopically
phase (1–2 years) of a future nuclear waste reposi
under UVlight, and microscopically using thin sec
tory.
tions of selected samples under a UVlight embed ded microscope (only for BHM3). Slice cutting and
Work carried out and results obtained
thin section preparation were done under dry con ditions. Observed fractures were characterized in terms of failure mode, their relation to the rock anisotropy and the insitu stress tensor.
258
BDZ evolution
For the insitu stress tensor and bedding plane ori
Work on the short and longerterm evolution of a
entation analyzed in this study the analyses shows
borehole damage zone in Opalinus Clay (shaley
that fractures that form in the short term initiate as
facies) reported by Badertscher et al. (2008), Jäggi
shear fractures at the pilotborehole wall and prop
et al. (2010), and Kupferschmied (2014), was inte
agate parallel to bedding. Typically a dominant
grated and compared (Kupferschmied et al. 2015).
shear fracture tangential to the pilotborehole wall
Borehole damage zones were utilized as a proxy
was observed (Figure 1a, b). Except for two slices
for an excavation damage zone that forms around
(Figure 1c, d), the parallel fractures only grew in
a circular, mechanically excavated tunnel in intact
one direction, i.e., downwards for the upper sec
Opalinus Clay. Field experiments were conducted
tion and upwards for the lower section when fac
in the shaly facies of the Opalinus Clay at the Mont
ing the direction of drilling (Figure 1a, b).
Terri URL in Switzerland. Three boreholes (BHM3,
Upon propagation of these shear fractures, wing
BHGB11 and BSE3) drilled parallel to bedding in
cracks, horsetail splays and second order shears
the shaly facies at the Mont Terri URL were utilized
form subparallel and subperpendicular to bed
to analyze resin impregnated borehole damage
ding planes forming a complex fracture network
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
which extends a quarter pilotborehole diameter
gation, slab formation and buckling (Figure 4b).
into the rock mass. Figure 2 shows the fracture
Dissipation of excess pore pressures may be the key
network observed closed to the borehole observed
process underpinning longerterm fracture propa
in thinsections.
gation and formation.
In the longer term, tangential shear fractures tend to propagate in a direction opposite to the initial propagation direction. In addition, new bedding parallel fracture deeper in the rock develop, leading to the formation of thin slabs, buckling of the slabs when unsupported and eventually progression of the buckling zone deeper into the rock mass (Figure 3). Buckling is associated with the formation of extensional fractures normal to bedding in the center and lateral to the buckling zone. The zone of buckled rock slabs was found to have an extension of more than one borehole diameter at the time of preservation with resin. In the short term, the axis connecting the maxi mum failure depth on opposing sides of the bore hole is parallel to the minimum stress direction in a plane normal to the borehole axis (Figure 4a). In
Figure 1: Two sections from overcore BHM3 showing tangential fractures at the lower part of the slices extending in opposite direction (i.e. down wards): a) and c) are photos taken under UVlight, b) and d) represent digitalization of the structures visible on the photos.
the longer term this axis rotates significantly towards the maximum stress direction, primarily as a consequence of tangential shear fracture propa
Figure 2: a) Macroscopic view of a typical shortterm borehole damage zone. The dashed boxes in a) show the location of the thin section in b) and c). b), c) fracture network in close vicini ty to the borehole cir cumference.
Figure 3: Longerterm BDZ structures from slices of BHGB11 (a) and BSE3 (b). Photos were taken under UVlight and in case of a) high lighted in orange for better visibility. Photos modified after Jaeggi et al. (2010) (a) and Badertscher et al. (2008) (b).
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
259
Figure 4: Comparison of short and longerterm BDZ structures and relationship to insitu stresses. a) shows the overall width of the shortterm BDZ, the region where initial shear fractures originate, and the maximum and the minimum inplane stress orientations. The axis connecting the maximum BDZ depth on opposing sides of the borehole forms an angle of 6° with the minimum inplane stress orientation (i.e. it is essentially parallel to the minimum inplane stress direction owing the uncertain ties in the insitu stress orientations). b) shows the shape and extend of the longerterm BDZ. The axis of the BDZ is rotated by 23° clockwise compared to the shortterm BDZ axis. Photo modified after Badertscher et al. (2008).
Figure 5: Examples for typical pore pressure responses: a) response in the vicinity of an excavation (data from Martin et al. 2011), b) first type of pore pressure response further away from the gallery (data from Corkum & Martin 2007), c) second type of pore pressure response further away from the excavation (data from Masset 2006).
260
Numerical modelling of pore pressure evolution around a tunnel
types, at different locations, and under different
Conceptual HMcoupled threedimensional mod
Two fundamentally different response types can be
els using FLAC3D (Itasca 2009) were carried out to
observed:
improve our understanding on the influence of
1) A pore pressure decrease can be observed in
stress redistribution on pore pressure response.
both the near and farfield, i.e., in both the EDZ
The outcomes were compared to typical pore pres
and Edz (Figure 5a, b)
insitu conditions.
sure responses observed in different underground
2) A pore pressure increase can be observed in the
rock laboratories. The results will be presented at
Edz but also ahead of the tunnel face (Figure 5a, c)
the ISRM Shale Symposium 2015 in Montreal,
The numerical analyses in this study showed that
Canada (Wild et al. 2015).
the pore pressure response around an excavations
Pore pressure monitoring data from Opalinus Clay
in low permeable clay shales may have different
at the Mont Terri Underground laboratory, the
explanation. Pore pressure drops observed in the
Boom Clay at Mol facility and the CallovoOxford
tunnel near field can theoretically be explained by
ian clay in the Meuse/Haute–Marne URL show a
both a pure elastic response in an isotropic or
similar porepressure response associated with
anisotropic rock mass with an anisotropic stress
stress changes accompanying tunnel construction
state or a inelastic response and related dilatancy
although the tunnels were built in different rock
(Figure 6). However, a comparison between the
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
numerical models and the insitu measurements
low confinements (i.e., samples ETH 16–18), the
revealed that the latter is more likely. This conclu
pore pressure peak occurs before the peak strength
sion is justified by the observation that pore pres
of the material is reached. The pore pressure value
sure drops occur significantly ahead of the tunnel
at peak strength equals almost the initial value.
face (Figure 1a) which is not the case in elastic
Assuming that pore pressure response is solely
numerical simulations. Pore pressure measure
associated with volumetric changes, this implies
ments in the far field where failure processes are
that no net volume changes at peak strength. This
unlikely to occur can only partly be explained by a
is consistent with findings reported by Amann et
linear poroelastic models. The introduction of an
al. (2011). For higher confinements (i.e, samples
anisotropic material plays a key role in reproducing
ETH 19–20) , peak in pore pressure and peak
the responses conceptually.
strength are reached almost simultaneously.
Hm-coupled laboratory tests on saturated specimens – first results
National Cooperation
A series of 5 triaxial tests results could be obtained in 2014 from successfully backsaturated speci
ENSI provides major funding of the HM experiment
mens. Saturation was assured by measuring
and cooperates with ETH in the coordination of
Skempton’s Bvalue. Bvalues between 0.64 and
this research activity. Furthermore, there is a coop
0.97 were obtained. During deviatoric loading of
eration with the Rock Deformation Group of ETH
the samples the pore pressure response was con
Zürich.
tinuously monitored (Figure 7). Pore pressure evo lution during loading revealed that the response substantially depend on the confining stress. For
Figure 6: Comparison of pore pressure responses from different elastic models and an isotro pic elastoplastic model. The monitoring point is located at the roof at a radial distance of 0.25m from the tunnel.
Figure 7: Pore pressure evolution measured during the consolidated undrained triaxial compression tests using different effective confinements (i.e., ETH16: 0.5 MPa, ETH17: 0.75 MPa, ETH18: 1.0 MPa, ETH19: 2.0 MPa, ETH20: 4.0 MPa)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
261
International Cooperation
K.M. Wild, F. Amann, C.D. Martin (2015): Some fundamental hydromechanical processes relevant
The international institutions cooperating with the
for understanding the pore pressure response
Chair of Engineering Geology at ETH and ENSI are
around excavations in low permeable clay rocks.
the following: 1) Politecnico di Torino, Italy; 2) Uni
Conference paper for the ISRM Shale Symposium
versity of Alberta in Edmonton, Canada.
2015 in Montreal, Canada. K.M. Wild, L.P. Wymann, S. Zimmer, R. Thoeny, F. Amann (2014): Water Retention Characteristics
Assessment 2014 and Perspectives for 2015
and StateDependent Mechanical and PetroPhysi cal Properties of a Clay Shale. Rock Mechanics and Rock Engineering, DOI 10.1007/s00603014
Some key tasks of the HM project could be suc
05651.
cessfully addressed in 2014. Valuable contribution
K.M. Wild, F. Amann, J. Wassermann, C. David
for a better understanding of the timedependent
(2014): Changes of hydraulic properties around a
evolution of the borehole EDZ, of the geomechan
repository drift in clay shale during excavation and
ical processes underpinning the measured pore
open drift phase. Presentation given at the «Work
pressure responses around excavations, and of the
shop Low Permeability Materials», Université
undrained behavior of saturated Opalinus Clay at
CergyPontoise, France, 2nd3rd December 2014.
laboratory scale could have been provided. In 2015, laboratory experiments will be largely final ized and a series of simple shear tests on single
References
bedding planes is currently planned. Additionally, the experimental program that was initiated in fall
F. Amann, P.K. Kaiser, E.A. Button (2011): Experi
2013 in cooperation with the Rock Deformation
mental study of brittle behavior of clay shale in
Group at ETH Zürich will be continued.
rapid triaxial compression. Rock Mechanics and Rock Engineering, 45, 21–33. N. Badertscher, C. Girardin, C. Nussbaum (2008):
Publications
SEH Experiment: EDZ structural analyses of resin impregnated sections from BSE3 overcores.
262
F. Amann, K.M. Wild & L.P. Wymann (2014):
Unpublished Mont Terri Project Technical Notes
Dependency of deformability, strength and failure
2008–15.
characteristics of clay shales on total suction. Con
A.G. Corkum, C.D. Martin (2007): Modelling a
ference paper for the EUROCK 2014, Vigo, Spain,
mineby test at the Mont Terri rock laboratory,
27–29th May 2014.
Switzerland. International Journal of Rock Mechan
F. Amann, K.M. Wild (2014): Challenges associated
ics and Mining Sciences, 44, 846–859.
with laboratory testing on Opalinus Clay, test inter
Itasca (2009a): FLAC3D. Fast Langrangian Analysis
pretation and definition of rock mechanical prop
of Continua in three dimensions.
erties. Presentation given at the Symposium «Rock
D. Jäggi, C. Nussbaum, A. Moeri, H. Shao, H. Mül
Mechanics and Rock Engineering of Geological
ler (2010): WSH Experiment; Overcoring and
Repositories in Opalinus Clay and Silmilar Clay
structural analyses of the resinimpregnated BHG
February
B11 overcore under plane and UV light. Unpub
stone», ETH Zurich, Switzerland, 14
th
2014.
lished Mont Terri Project Technical Notes 2010–32.
N. Kupferschied, K.M. Wild, F. Amann, C. Nuss
N. Kupferschmied (2014): Fracture formation
baum, D. Jaeggi, N. Badertscher (2014): Time
around boreholes in Opalinus Clay in the short and
dependent Fracture Formation around a Borehole
long term. Master Thesis, Department of Earth
in a Clay Shale. Submitted to International Journal
Sciences, ETH Zürich.
of Rock Mechanics and Mining Sciences, under
N. Kupferschied, K.M. Wild, F. Amann, C. Nuss
review.
baum, D. Jaeggi, N. Badertscher (2014): Time dependent Fracture Formation around a Borehole in a Clay Shale. Submitted to International Journal of Rock Mechanics and Mining Sciences, under review.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
C.D. Martin, R. Macciotta, D. Elwood, H. Lan, T. Vietor (2011): Evaluation of the Mont Terri MineBy response: Interpretation of results and observa tions. Unpublished Report to Nagra. O. Masset (2006): Rock laboratory pore pressure long term evolution. Unpublished Mont Terri Tech nical Note 2006–43. R. Thoeny (2014): Geomechanical analysis of exca vationinduced rock mass behavior of faulted Opa linus Clay at the Mont Terri Underground Rock Laboratory (Switzerland). Ph.D. Thesis, Depart ment of Earth Sciences, ETH Zürich. K.M. Wild, F. Amann, C.D. Martin (2015): Some fundamental hydromechanical processes relevant for understanding the pore pressure response around excavations in low permeable clay rocks. Conference paper for the ISRM Shale Symposium 2015 in Montreal, Canada.
263
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Timing of Early and Middle Pleistocene glaciations in the Alps Author und Coauthor(s)
Anne Claude1, Naki Akçar1, Susan IvyOchs2, Fritz Schlunegger1, Marcus Christl2, Christof Vockenhuber2, Christian Schlüchter1
Institution Address
1
Institute of Geological Sciences, Bern University
2
Laboratory of Ion Beam Physics (LIP), ETH Zurich
Baltzerstrasse 1–3, 3012 Bern, Switzerland
Telephone, Email, Internet address
+41 31 631 8761,
[email protected], www.geo.unibe.ch
Duration of the Project
3 years
ABSTRACT
lithostratigraphy enables to define the prove
In our project we reconstruct the chronology of
nance of the gravels and to reveal the catch
key sites of mainly Swiss Deckenschotter in the
ment area of paleoglaciers. The chronologies for
northern Alpine Foreland by using depthprofile
the Höhere Deckenschotter (HDS) gravels in
and isochronburial dating with the cosmogenic
Mandach and Stadlerberg are available with
nuclides Be and Al. Being the oldest Quater
approximately 1 Ma and 1.9 Ma, respectively. In
nary sediments in the foreland, Deckenschotter
addition, the sedimentological investigations of
are a geoarchive which document landscape
Stadlerberg and Irchel yielded a provenance
and environmental changes due to the building
including the Swiss Midland Basin, the Hörnli
of glaciers during the onset of glaciations in the
and Napf fans as well as some parts of the Alps.
northern hemisphere, approximately 2.7 Ma
Finally, together with the LIP group in Zurich we
10
26
ago. Through dating, we can determine the tim
optimized the extraction of both Be and Al from
ing of Early and Middle Pleistocene glaciations
quartz, allowing AMS measurements of very
in the Alps and quantify the magnitude of inci
low cosmogenic nuclide concentrations with
sion in the foreland. Furthermore, using detailed
low backgrounds and low uncertainties.
265
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Project goals
Representing the oldest Quaternary sediments in the foreland, the Deckenschotter are supposed to
The Swiss Nuclear Energy Act requires the safe and
be a geoarchive which documents changes in the
permanent disposal of radioactive waste in deep
landscape since the onset of glaciations in the
geological repositories. Five proposed siting areas
northern hemisphere, approximately 2.7 Ma ago
are located in the northern Alpine Foreland, which
[4]. Sediments from the Deckenschotter are proxi
is for a substantial part covered by Quaternary
mal glaciofluvial gravels located in the northern
deposits. As many radionuclides in the waste have
Alpine Foreland, mainly beyond the extent of the
long halflife times, the onsite fluvial and glacial
Last Glacial Maximum (LGM; 21 ± 2 ka [5]). They
erosion of the future 1 Ma is a key issue with
cover Tertiary Molasse or Mesozoic bedrock and
respect to the longterm safety of the waste repos
based on their distinct topographical positions,
itory. Accordingly, it is of utmost importance to
these gravel deposits are subdivided into two
understand the past landscape evolution of the
different units, separated by a significant phase
Alpine Foreland.
of incision, leading to Höhere and Tiefere
In 1909, Penck and Brückner [1] defined in south
Deckenschotter.
ern Germany four ice age periods based on dif
In this project, we track the pace of onset of Early
ferent levels of former outwash plains. Niederter
and Middle Pleistocene glaciations in the Alps and
rasse (NT; Lower Terrace) was attributed to the
thus contribute to the understanding of Quater
Würm glaciation, Hochterrasse (HT; Higher Ter
nary landscape changes in the Alpine Foreland.
race) to the Riss glaciation, Tiefere Deckenschotter
We first reconstruct the chronostratigraphy of key
(TDS; Lower Cover Gravels) to the Mindel glacia
sites of Deckenschotter by applying two different
tion and Höhere Deckenschotter (HDS; Higher
methods using cosmogenic nuclides: depthprofile
Cover Gravels) to the Günz glaciation. This stratig
and isochronburial datings. Then we investigate
raphy has a reversed stratigraphic relationship, i.e.
the sedimentology of the selected Deckenschotter
older deposits are located at higher altitudes and
sites in order to determine the depositional envi
vice versa. For a long time, the Quaternary stratig
ronment, transport pattern and provenance of
raphy of Switzerland was correlated to that of
these deposits. In addition, the possible catch
southern Germany. In 1986, a new stratigraphy
ment area of the paleoglaciers can be revealed.
was proposed for the northern Swiss Foreland showing that glaciers reached the foreland at least 15 times during the Quaternary [2]. These include four to eight Deckenschotter glaciations in the Early Pleistocene and the Möhlin, Habsburg, Hagenholz, Beringen and Birrfeld glaciations in the MiddleLate Pleistocene [3].
266
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 1: Extension of the Reuss, Linth and Rhine gla ciers during the LGM (from Bini et al. [7]); locations of the study sites Pratteln, Klettgau, Mandach, Stadlerberg and Irchel Steig and distribution of the Deckenschotter in northern Switzerland. ©Federal Office of To pography, swisstopo, CH3084 Wabern.
Work carried out and results obtained
continuity. Approximately 2 m of soil are covering the gravels. The pebbles have subangular to sub rounded shapes, similar to Stadlerberg, and the
The Deckenschotter project started with a pilot
palaeoflow direction is towards NNW (344°). The
study at the HDS sites in Mandach and Irchel. Pre
investigated stratigraphic sections in both HDS
liminary chronological results from Mandach
outcrops Stadlerberg and Irchel Steig are poorly
yielded an age of 1.0 ± 0.1 Ma [6]. So far we
sorted matrixsupported deposits, where the
reconstructed the chronology of Deckenschotter
matrix consists of finer sand fractions, silt and clay.
deposits at Stadlerberg using cosmogenic depth
This observation might be a hint for the proximity
Be. These HDS gravels were
to a glacier and for bedload transport. Further
dated to 1.9 ± 0.2 Ma (Fig. 1). The HDS outcrop in
more, imbricated clasts are encountered at both
the abandoned gravel pit Steig at Irchel was
outcrops, which are a characteristic feature of
resampled this summer and analysis is in progress.
gravelbed river systems [8]. Additionally, the
The sampled gravels in Pratteln, in collaboration
coarseningupward unit at Stadlerberg can be
with IPAS (Integrative Prehistory and Archaeological
explained through downstream bar migration,
profile dating with
10
Science, University of Basel) were dated to 250 ± 20
which might be related to a glacier advance
ka (Fig. 1).
upstream in the catchment and irregular water
In order to determine the provenance of the gla
flow. These indications suggest that the deposi
ciofluvial gravels and thus the catchment area, we
tional environment of the two studied Decken
investigated the sedimentology at both HDS sites
schotter deposits is a proximal, braided river sys
of Stadlerberg and Irchel Steig. The studied strati
tem.
graphic section at Stadlerberg, approximately 9 m
Pebble petrological investigations were performed
thick gravels, consists of one massive weathered
at both sites. Each outcrop was divided into differ
sequence without any hiatus. The outcrop shows
ent horizons, approximately 250 pebbles were
a coarsening upward sequence with gravels hav
counted and sieved to the gravel fraction be
ing subangular to subrounded shapes. The upper
tween 16 and 63 mm (Fig. 2 & 3) from both sites.
most part (ca. 40 cm) consists of loess. The palaeo
The first level (5.6–4.6 m) at Stadlerberg is com
flow direction is towards SSW (207°). In the aban
posed of matrixsupported clasts having an aver
doned gravel pit at Irchel Steig, a sequence of
age size of 10 cm. The yellowishgreyish matrix is
10 m thick gravels is observed, without any dis
made of sand (Fig. 2A). The second level (4.6–
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
267
Figure 2: Petrographic composi tion of the outcrop at Stadlerberg. The profile is divided into different horizons (A–C).
268
2.1 m) contains larger pebbles with an average
of pebble holes in the third layer indicates the tran
diameter of 20 cm embedded in a matrix of
sition towards the soil (progressing weathering).
cemented sand (Fig. 2B). In some locations, a sec
In the lower part of the profile at Irchel Steig 2
ondary calcite precipitation is present. In this level
brownish intervals alternate with greyish ones (Fig.
numerous pebbles break apart and show fractures.
5A+C; 7.5–3.5 m). The sampled greyish intervals
The uppermost level (2.1–0.3 m) is characterised
(Fig. 3A+C; Level 1: 7.5–6.5 m and Level 3: 4.8–
by a sandy/clayey matrix of beigebrownish colour,
3.8 m) show matrixsupported gravels where the
due to the displacement of iron. Clasts show an
matrix consists of sand. In addition, the clasts in
average diameter of 25 cm (Fig. 2C). Intact clasts
these two levels have the same lithological com
are scarce and there is much more matrix between
positions. The analysed brownish interval (Fig. 3B;
the individual clasts compared to the two lower
Level 2: 6.5–4.8 m) is as well matrixsupported,
levels. Most pebbles are strongly weathered and
however, made of clayey silt. The upper part of the
decomposed, leading to this layer being character
outcrop (3.5–1.8 m) is one compacted greyish
ised by numerous pebble holes.
interval. Throughout the profile, the clast size re
Both the field observations and pebble petrogra
mains the same, the largest gravels having an
phy (Fig. 4) show that the outcrop at Stadlerberg
average grain size of approximately 25 cm. More
consists of one lithostratigraphic unit. The ternary
over, along the whole profile, the crystalline peb
diagram does not show any variation in the peb
bles are strongly weathered and numerous gravels
ble composition except that the fraction of lime
break apart and pebble holes are encountered.
stone pebbles decreases from bottom to top (Fig.
The pebble petrography at both study sites enables
4B). This trend together with the increasing amount
to define the provenance of the gravels and reveal
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Figure 3: Pebble petrography of the outcrop at Irchel Steig. The profile is di vided into different horizons (A–C).
Figure 4: Results of the pebble petrography at Stad lerberg. A: overview of the sampled profile; B: ternary diagram showing the results; C: stratigraphic column of the profile. The lithofacies codes are from Miall [8] and Keller [9].
the possible catchment area of the paleoglaciers.
encountered in the Arosa zone [11] or in the Zer
At both locations, Verrucano gravels were found
mattSaas Fee unit [12]. Based on this observation,
indicating an influence of the RhineLinth glacier,
transport by the Lake Constance lobe of the Rhine
being a key lithology of the latter [10]. However,
glacier can be excluded and both sites were most
as a result of absence of ophiolites, the Grisons
probably only influenced by the RhineLinth lobe
and Valaisian Alps can be excluded as a prove
of the Rhine glacier. At Irchel Steig in contrast to
nance, given that ophiolites are particularly
Stadlerberg, a lot of dolomite was encountered,
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
269
Figure 5: Results of the pebble petrography at Irchel Steig. A: overview of the sampled profile; B: ternary diagram sho wing the results; C: stratigraphic column of the profile. The lit hofacies codes are from Miall [8] and Keller [9].
Figure 6:
was a former quarry. Along a 4.3 m vertical profile,
Field photograph showing the sampled depthprofile in Klettgau.
5 sediment samples were collected from the upper part for depthprofile dating (Fig. 6).
National Cooperation The scientific collaboration on cosmogenic nuclide methodology and applications between the Insti tute of Geological Sciences at the University of Bern and the Laboratory of Ion Beam Physics (LIP) at ETH Zürich, was established in the early 90’s and yielded several research projects, international publications, PhD and MSc. theses. This collabora tion has a long tradition and a wealth of experi ence in applying cosmogenic nuclides (10Be,
26
Al
and Cl) to determining the timing of events and 36
rates of landscape change in four different set tings: Quaternary glaciations, local and largescale catchment wide erosion, mass movements and neotectonics. In addition, the specificity of the LIP group is its 30 years of innovations and experience in AMS, while being the largest European tandem
270
which most probably derives from the Hörnli fan
accelerator facility with a broad AMS program in
[e.g. 13; 14; 15] as only minor parts of dolomite
the European scientific landscape.
are outcropping nowadays in the Grisons Alps [16]. In addition, the quartzites at Stadlerberg and Irchel Steig represent reworked Molasse since they have their origin in the Bernhard nappe in the Val
Assessment 2014 and Perspectives for 2015
ais [17], which was excluded. Taking into account these observations, the resulting catchment for
The results from Stadlerberg, Mandach and Prat
both study sites covers the Swiss Midland Basin,
teln showed that the depthprofile dating method
the Hörnli and Napf fans as well as some parts of
is appropriate when geological setting and meth
the Alps.
odological requirements match. This method re
In addition to the HDS sites at Stadlerberg and
quires sampling of geological layers in artificial
Irchel, the Tiefere Deckenschotter site Rechberg
outcrops; preferably with a flat topped landform in
Sonnenhalde in Klettgau in Germany were sam
order to guarantee that the uppermost surface of
pled in autumn 2014. This site lies at an elevation
the deposit remains as unmodified as possible. The
of 433 m a.s.l. (Fig. 1). The >15 m thick outcrop
isochronburial dating method is working well in
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
old landscapes, which have not been glaciated
N. Akçar, S. IvyOchs, M. Christl, A. Claude, C. Wir
before as shown by the studies of [18; 21]. How
sig, J. Lachner, S. Padilla: Optimizatuon of AMS
ever, problems occur in glaciated landscapes as
measurements of low concentrations of cosmo
sediments driven from glaciated areas generally
genic
contain low cosmogenic nuclide concentrations
Nuclear Instruments and Methods in Physics
[22]. This is the case for the Deckenschotter depos
Research, Section B.
its, due to repeated glaciations in the Alps. The
Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F.,
dating of these deposits requires AMS analysis of
Kubik P.W., Dehnert A., Rahn M., Schlüchter C.
low cosmogenic nuclide concentrations with low
Timing of Deckenschotter glaciations. CHQUAT
backgrounds and low uncertainties. Within the
Meeting Annual Meeting, abstract for talk.
close collaboration with the LIP group, we opti
Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F.,
mized the extraction of Be and Al from quartz for
Kubik P.W., Dehnert A., Rahn M., Schlüchter C.
AMS measurements in the range of ca. 5000 Be
Timing of Early Quaternary glaciations in the Alps.
atoms/g and 50000 26Al atoms/g in 50 g of purified
EGU General Assembly, abstract for talk.
10
10
Be and
26
Al at ETH Zurich. Submitted to
quartz [23]. We demonstrated that the combina
Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F.,
tion of orthophosphoric and hydrofluoric acid
Kubik P.W., Rahn M., Dehnert A., Schlüchter C.
treatments resulted in reproducible results with
Tracking the pace of onset of glaciations in the
even very low total Al concentrations. We showed
Alps. DEUQUA Tagung, abstract for talk.
that the optimal current output for Al on the Tandy
Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F.,
accelerator is obtained for an Al:Cu 1:1 atomic
Kubik P.W., Rahn M., Dehnert A., Schlüchter C. The
ratio. We found out that the highest currents and
onset of glaciations in the Alps. 8th International
maximum efficiency in the Tandy accelerator were
Symposium on Eastern Mediterranean Geology,
obtained from the 0.2 mg Fe and either 175 or 200
abstract for talk.
μg 9Be mixtures. Our results from this study showed
Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F.,
that (1) very young surface exposures and very
Kubik P.W., Rahn M., Dehnert A., Schlüchter C.
high erosion rates can be determined; (2) few
Timing of Early and Middle Pleistocene glaciations
thousand years old deposits can be dated with Be
in the Alps. 12th Swiss Geoscience Meeting,
depthprofiles; and (3) isochronburial dating of ca.
abstract for talk.
10
100 ka old sediments is possible, when both
10
Be
Claude A., Akçar N., IvyOchs S., Schlunegger F.,
and 26Al determinations are optimized.
Kubik P.W., Rahn M., Dehnert A., Schlüchter C.
In the beginning of 2015, the prepared manuscript
Timing of Early and Middle Pleistocene glaciations
on Stadlerberg will be submitted followed by the
in the Alps. Exogene Geology and Quaternary
one of the study on the gravel deposits in Pratteln.
Global Change Seminar (University of Bern), talk.
As soon as the results from Irchel Steig are avail able, we will model a depthprofile age. Further more the samples of the TDS site at RechbergSon
References
nenhalde will be processed. Finally, more sedimen tological investigations will be performed in Irchel
[1]
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Steig and Klettgau in order to identify the trans port pattern and depositional environment.
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26
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ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Anhang B: Vertretungen des ENSI in internationalen Gremien Organisation/Gremium
Untergruppe
Fachgebiet
IAEA Board of Governors
Allgemein
Radiation Safety Standards Committee (RASSC)
Strahlenschutz
Transport Safety Standards Committee (TRANSSC)
Transporte
Waste Safety Standards Committee (WASSC)
Entsorgung
Nuclear Safety Standards Committee (NUSSC)
Hauptgremium
Reaktorsicherheit
Expertenteam für die Erarbeitung des Safety Guide on Human Factor Engineering in Nuclear Power Plants (Fertigstellung geplant 2018)
Reaktorsicherheit
Nuclear Security Guidance Committee (NSGC) Nuclear Power and Engineering Section (NPES)
Sicherung Technical Working Group of Life Management (TWG LM NPP)
Reaktorsicherheit
Technical Working Group on Nuclear Power Plant Control and Instrumentation (TWG NPPCI)
Reaktorsicherheit
Technical Working Group on Managing Human Resources (TWGMHR)
MenschOrganisation Sicherheitskultur
Incident Reporting System (IRS)
Allgemein
International Nuclear Event Scale (INES)
Allgemein
Power Reactor Information System (PRIS)
Allgemein
International Nuclear Information System (INIS)
Allgemein
Spent Fuel Performance Assessment and Research
Entsorgung
International Generic Ageing Lessons Learned (IGALL)
Reaktorsicherheit
Project DriMa (International Project on Decommissioning Risk Management)
Stilllegung
International Decommissioning Network IDN
Stilllegung
UNO Working Party 15
Transporte
OECD NEA NEA Steering Committee for Nuclear Energy Committee on Nuclear Regulatory Activities (CNRA)
Committee on Radiation Protection and Public Health (CRPPH)
Allgemein Hauptkomitee
Allgemein
Working Group on Inspection Practices (WGIP)
Reaktorsicherheit
Working Group on Public Communication of Nuclear Regulatory Organisations (WGPC)
Allgemein
Working Group on Operating Experience (WGOE)
Reaktorsicherheit
Senior Level Task Group on Safety Culture of the Regulatory Body
Allgemein
Hauptkomitee
Strahlenschutz
Information System on Occupational Exposure (ISOE)
Strahlenschutz
Working Party on Nuclear Emergency Matters (WPNEM)
Strahlenschutz
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
273
Organisation/Gremium
Untergruppe
Fachgebiet
NEA Working Party on Dismantling and Decommissioning WPDD
Hauptkomitee
Stilllegung
NEA Decommissioning Cost Estimation Group DCEG
Stilllegung
Hauptkomitee
Entsorgung
Radioactive Waste Management Committee (RWMC)
Committee on the Safety of Nuclear Installations (CSNI)
NEA Regulators Forum
Entsorgung
Integration Group for the Safety Case of Radioactive Waste Repositories (IGSC) Working Group on Measurement and Physical Understanding of Groundwater Flow through Argillaceous Media (CLAY CLUB) Expert Group on Operational Safety (EGOS)
Entsorgung
Hauptkomitee
Reaktorsicherheit
Working Group on Fuel Safety (WGFS)
Reaktorsicherheit
Working Group on Analysis and Management of Accidents (WGAMA)
Reaktorsicherheit
Reaktorsicherheit Working Group on Integrity of Components and Structures (WGIAGE) IAGE Subgroup Integrity of Metal Components and Structures IAGE Subgroup Seismic Behaviour IAGE Subgroup Concrete Structure Ageing Working Group on Risk Assessment (WGRISK)
Reaktorsicherheit
Working Group on Human and Organisational Factors (WGHOF)
MenschOrganisation Sicherheitskultur
Task Group on Robustness of Electrical Systems of NPPs in the Light of the Fukushima Daiichi Accident
Reaktorsicherheit
Task Group on Natural External Events
Reaktorsicherheit
International CommonCause Data Exchange Project (ICDE)
Reaktorsicherheit
Component Degradation and Ageing Programme (CODAP)
Reaktorsicherheit
Cable Ageing Data and Knowledge Project (CADAK)
Reaktorsicherheit
Fire Incident Record Exchange (FIRE) Cabri Water Loop Project
Reaktorsicherheit Steering Committee
Reaktorsicherheit
Technical Advisory Group
Reaktorsicherheit
OECD Halden Reactor Project
Halden Board of Management (HBM)
Allgemein
OECD Studsvik Cladding Integrity Project (SCIP)
Management Board
Reaktorsicherheit
Programme Review Group
Reaktorsicherheit
OECD Hydrogen Mitigation Experiments for Reactor Safety (HYMERES); PSI/IRSNProjekt
Programme Review Group PRG
Reaktorsicherheit
OECD – NEA Data Bank
(Liaison Officer)
Allgemein
OECD – NEA Working Party on Nuclear Criticality Safety (WPNCS)
274
Generation IV International Forum
Reaktorsicherheit Risk and Safety Working Group
Allgemein
Convention on Nuclear Safety (CNS)
Ständige Kontaktgruppe (National Contact Point)
Allgemein
Joint Convention on the Safety of Spent Fuel Management and on the Safety of Radioactive Waste Management
Nationale Kontaktstelle (National Contact Point)
Entsorgung
OsloParis Commission for the Protection of the Marine Environment of the NorthEast Atlantic (OSPAR)
Radioactive Substances Committee
Strahlenschutz
Internationale Übereinkommen
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Organisation/Gremium
Untergruppe
Fachgebiet
DeutschSchweizerische Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK)
Hauptsitzung
Allgemein
AG 1: Anlagensicherheit
Reaktorsicherheit
AG 2: Notfallschutz
Notfallschutz
AG 3: Strahlenschutz
Strahlenschutz
AG 4: Entsorgung
Transport und Entsorgung
Hauptgremium
Allgemein
CFS groupe d’experts «Crise nucléaire»
Strahlenschutz
CFS groupe d’experts «transports»
Transport
Commission francosuisse de sûreté nucléaire et de radioprotection (CFS)
Nuklearinformationsabkommen SchweizÖsterreich
Allgemein
Commissione ItaloSvizzera per la cooperazione in materia di sicurezza nucleare (CIS)
Allgemein
Internationale Behördenorganisationen Western European Nuclear Regulators Association (WENRA)
European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG)
Main WENRA Committee
Allgemein
Working Group on Waste and Decommissioning (WGWD)
Entsorgung
Reactor Harmonization Working Group (RHWG)
Reaktorsicherheit
Hauptkomitee
Allgemein
European Nuclear Security Regulators Association (ENSRA)
Sicherung
Heads of European Radiological Protection Competent Authorities (HERCA)
Hauptkomitee
Working Group on Emergencies
Notfallplanung
Association of European Competent Authorities
European Association of Regulators for the Transport of Radioactive Material
Transporte
European Network on Operational Experience Feedback (EU Clearinghouse)
Strahlenschutz
Reaktorsicherheit
Arbeitsgruppen in ausländischen Behörden Autorité de sûreté nucléaire (ASN)
Groupe permanent d’experts pour les transports
Transporte
Autorité de sûreté nucléaire (ASN)
Groupe permanent d’experts pour les réacteurs
Reaktorsicherheit
STUK Reactor Safety Commission
Reaktorsicherheit
STUK Waste Safety Commission
Entsorgung
Entsorgungskommission (ESK, Deutschland)
Entsorgung
Entsorgungskommission (ESKEL)
Endlagerung radioaktive Abfälle
Entsorgung
Entsorgungskommission (ESKAZ)
Abfallbehandlung/Zwischenlagerung
Abfallbehandlung, Zwischenlagerung
Entsorgungskommission (ESKST)
Stilllegung
Stilllegung
Reaktorsicherheitskommission (RSK, Deutschland)
Ausschuss Reaktorbetrieb (RSKRB) Fachgebiet Reaktorbetrieb
Reaktorsicherheit
Hochschul und Forschungsgremien KTH Stockholm
Melt Structure Water Interaction
Reaktorsicherheit
Felslabor Mont Terri
Steering Committee
Entsorgung
Felslabor Grimsel
International Steering Committee ISCO
Entsorgung
Bioprota International Forum Institut für Kernenergie und Energiesystem (IKE) der Universität Stuttgart
Entsorgung Advisory Board für das Projekt «sCO2HeRo» (Entwicklung eines diversitären Wärmeabfuhrsystems)
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Reaktorsicherheit
275
Organisation/Gremium
Untergruppe
Fachgebiet
Umweltüberwachung (AKU)
Strahlenschutz
Ausbildung (AKA)
Strahlenschutz
Praktischer Strahlenschutz (AKP)
Strahlenschutz
Notfallschutz (AKN)
Strahlenschutz
Fachverbände DeutschSchweizerischer Fachverband für Strahlenschutz e.V.
Entsorgung (AKE)
Entsorgung
Beförderung (AKB)
Transporte
Rechtsfragen (AKR)
Strahlenschutz
European Platform on Training and Education in Radiation Protection (EUTERP)
Strahlenschutz
International Cooperative Group on Environmentally Assisted Cracking of Water Reactor Materials (ICGEAC)
Materialtechnik
Normenorganisationen International Electrotechnical Commission (IEC)
Nuclear Instrumentation
Reaktorsicherheit
Internationaler Erfahrungsaustausch Réunions tripartites BFCH
Reaktorsicherheit
KWUTreffen
Reaktorsicherheit
276
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Anhang C: Publikationen und Vorträge 2014 Publikationen Autoren ENSI
Publikation
B. Bucher
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B. Bucher, G. Schwarz
B. Bucher, G. Butterweck, L. Rybach, G. Schwarz: Aeroradiometrische Messungen, in: Umweltradioaktivität und Strahlendosen in der Schweiz 2013. Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Strahlenschutz (2014), S. 47–50.
F. Cartier, B. Bucher, R. Habegger
F. Cartier, B. Bucher, R. Habegger: Messnetz zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der Kernkraftwerke (MADUK), in: Umweltradioaktivität und Strahlendosen in der Schweiz 2013. Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Strahlenschutz (2014), S. 141–145.
A. Dehnert, J. Kuhlemann, M. Rahn
N. Akçar, S. IvyOchs, V. Alfimov, A. Claude, H.R. Graf, A. Dehnert, P.W. Kubik, M. Rahn, J. Kuhlemann, C. Schlüchter (2014): The first major Incision of the Swiss Deckenschotter landscape, Swiss Journal of Geosciences 107, 337–347.
A. Dehnert, M. Rahn
A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, P.W. Kubik, C. Vockenhuber, A. Dehnert, M. Rahn, C. Schlüchter (2014): Dating Swiss Deckenschotter – Depth profile and isochronburial dating with cosmogenic nuclides, Annual Report 2013, Laboratory of Ion Beam Physics, ETH Zürich, p. 64.
A. Gorzel
Z. Hózer, P. Szabó, B. Somfai, R. Aldworth, T. Delorme, R. Dickson, H. Fujii, J. Rey Gayo, W. Grant, A. Gorzel, C. Hellwig, K. Kamimura, J. Klouzal, M. Mikloš, F. Nagase, M. Nilsson, M. Petit, S. Richards, T. Lundqvist Saleh, K. Seob Sim, M. Stepniewski, T. Sugiyama, N. Waeckel: Leaking Fuel Impacts and Practices. NEA/CSNI/R(2014)10, https://www.oecdnea.org/nsd/docs/2014/csnir201410.pdf
M. Herfort
E. Meier, K. Detzner, N. Kern, L. Wymann, D. Jaeggi, M. Herfort, P. Bossart (2014): Evaporation logging (FMD) Experiment – The new borehole evapometer (BEM) version 2: Technical specification and users guide, Technical Note TN 201283, Mont Terri Project, StUrsanne.
C. Humbel Haag
C. Humbel Haag, B. Linsenmaier: A Systemic Approach to Oversee Human and Organizational Factors in Nuclear Facilities. International Journal of Performability Engineering, Vol. 10, Nr. 7, November 2014, S. 681–689. http://www.ijpeonline.com/november2014p2asystemic approachtooverseehumanandorganizationalfactorsinnuclearfacilities. html#axzz3ObwnpQ6i
D. Kalkhof
H.J. Schindler, D. Kalkhof, H.W. Viehrig: Effect of Notch Acuity on the Apparent Fracture Toughness. Engineering Fracture Mechanics 129 (2014), 26–37.
D. Kalkhof
H.J. Schindler, D. Kalkhof, H.W. Viehrig: Variability and Lower Bound of Fracture Toughness of Welds in the Ductile to Brittle Transition Regime. Procedia Materials Science 3 (2014), 732–737.
D. Kalkhof
H.J. Schindler, D. Kalkhof: A Closer Look at Effects of the Loading Rate on Fracture Toughness in the DuctiletoBrittle Transition Regime of a Ferritic Steel. Journal of Testing and Evaluation, Vol. 43, No. 3 (2014).
R. Mailänder
R. Mailänder: The Swiss regulator’s research strategy and its links to competent and indepen dent expertise. IAEACN214paperID4, 6 Seiten (accepted). IAEA International Conference on Challenges Faced by Technical and Scientific Support Organizations (TSOs) in Enhancing Nuclear Safety and Security – Strengthening Cooperation and Improving Capabilities. Beijing, China, 27.–31.10.2014. Der Tagungsband soll publiziert werden auf: http://wwwpub.iaea.org/iaeameetings/46083/InternationalConferenceonChallenges FacedByTechnicalandScientificSupportOrganizationsTSOsinEnhancingNuclearSafety andSecurityStrengtheningCooperationandImprovingCapabilities.
B. Reer
B. Reer, O. Sträter: A Case Study on Addressing the ErrorForcing Context in Human Reliability Analysis. In: International Journal of Performability Engineering. Vol. 10, No. 7 (November 2014), pp. 717–727.
B. Reer
B. Reer, O. Sträter, K. T. Kosmowski (Editors): Assessment of Human Performance under Abnormal Operating Conditions in Nuclear Power Plants. In: International Journal of Performability Engineering. Vol. 10, No. 7 (November 2014), Special Issue Section, pp. 666–770.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
277
Autoren ENSI
Publikation
K. Samec
K. Samec, Y. Fusco, Y. Kadi, R. Luis, R. Romanets, M. Berzhad, R. Aleksan, S. Bousson: A SpallationBased Irradiation Test Facility for Fusion and Future Fission Materials. European Nuclear Conference 2014, Marseille, France, 11.–14.05.2014. Tagungsband S. 281–295: http://www.euronuclear.org/events/enc/enc2014/transactions/ENC2014transactions.pdf
C. Schneeberger
R. Zinn, M. Borgerhoff, F. Stangenberg, C. Schneeberger, J. Rodríguez, L. Lacoma, F. Martínez, J. Martí: Analysis of Combined Bending and Punching Tests of Reinforced Concrete Slabs within IMPACT III Project, Paper ID 1177, EURODYN 2014, IX International Conference on Structural Dynamics, Porto, Portugal, 30.0702.07.2014. http://paginas.fe.up.pt/~eurodyn2014/CD/author.html?q=_schneebergerc_&a=C. Schneeberger.
C. Schneeberger
C. Schneeberger, M. Borgerhoff, F. Stangenberg, R. Zinn: Analysis of Vibration Propagation and Damping Tests of Reinforced Concrete Structures within IMPACT III Project, Paper ID 1175, EURODYN 2014, IX International Conference on Structural Dynamics, Porto, Portugal, 30.07.–02.07.2014.
G. Schwarz
G. Schwarz: Auslegungsanforderungen der Behörde heute und morgen. Vertiefungskurs 2014 Nuklearforum Schweiz: Sicherheitsmargen in Kernkraftwerken: identifizieren, quantifizieren, erweitern, Olten, 05.–06.11.2014. Der Kursband wird verfügbar gemacht unter: http://www.nuklearforum.ch/de/shop/kursbaende .
M. Sentis
M. Sentis: TwoPhase Flow Modeling With Tough2Mp of A Deep Geological Repository Within the First Benchmark of the FORGE Project. American Nuclear Society, Nuclear Technology 187/2 (August 2014), S. 117–130.
T. Szczesiak
Tadeusz Szczesiak, Yves Mondet, Carlo Rabaiotti: Design of a Deposit for Low Radioactive Materials in Leibstadt: Regulator perspective, 2nd Conference on Technological Innovations in Nuclear Civil Engineering, TINCE2014, Paris (France), 01.–04.09.2014. https://www.sfen.fr/TINCE2014.
T. Szczesiak, U. Bumann I. Sevdali, M. Billmaier, Y. Mondet, T. Szczesiak, U. Bumann: Challenges faced during the modelling and dynamic analysis with SAP2000 using nonlinear layered shell elements, WORKSHOP SMART2013, Paris (France), 25.–27.11.2014. http://smart2013.eu/index.php?option=com_k2&view=item&layout=item&id=7&Itemid=161. T. Szczesiak, U. Bumann R. Zinn, M. Borgerhoff, C. van Exel, T. Szczesiak, Urs Bumann: Challenges faced during the modelling, dynamic analysis, and vulnerability study with SOFiSTiK using nonlinear layered shell elements, WORKSHOP SMART2013, Paris (France), 25.–27.11.2014. http://smart2013.eu/index.php?option=com_k2&view=item&layout=item&id=7&Itemid=161. T. van Stiphout
J. D. Zechar, M. Herrmann, T. van Stiphout, S. Wiemer: Forecasting Seismic Risk as an Earthquake Sequence Happens. In: M. Wyss (Herausgeber): Earthquake Hazard, Risk and Disasters, S. 167–182. Elsevier, 2014.
H. Wanner
H. Wanner: Wissensmanagement beim ENSI. Vertiefungskurs 2014 Nuklearforum Schweiz. Olten, 05.–06.11.2014. Der Kursband wird verfügbar gemacht unter: http://www.nuklearforum.ch/de/shop/kursbaende.
Vorträge
278
Autoren ENSI
Vortrag
F. Altkind
F. Altkind: Ageing management program in Swiss NPPs. Sitzung des OECD/NEA Cable Ageing Data and Knowledge Project CADAK. NEA, IssylesMoulineaux bei Paris, 06.03.2014.
W. Barten
W. Barten: Forschungs und Entwicklungsförderung durch das ENSI, gezeigt am Beispiel «Deterministische Sicherheitsanalysen», Ehemaligentreffen des Lehrstuhls für Theoretische Physik (Prof. Manfred Lücke), Universität des Saarlandes, Saarbrücken, 15.11.2014.
E. Blust
E. Blust: Aufgaben des ENSI im Notfallschutz. Besuch des Kaders der Stiftung Schürmatt beim ENSI, 27.11.2014.
E. Blust
E. Blust: Aufgaben des ENSI im Notfallschutz, Besuch der Mitglieder der KKL Notfallorganisation beim ENSI, 25.06.2014 und 7.07.2014.
E. Blust
E. Blust: ENSI Emergency Organization, anlässlich des Fachgespäches zur Notfallklassierung bei der Slowakischen Aufsichtbehörde (Uradu jadroveho dozoru Slovenskej republiky) in Bratislava, 26.06.2014.
E. Blust
E. Blust: ENSI Emergency Organization, Anlässlich des Besuches von Studenten der Universität Bratislava beim ENSI, 12.06.2014.
E. Blust
E. Blust: ENSI Emergency Organization, Anlässlich des RODOS User Group RUG Meeting 2014 beim ENSI, 27. und 28.02.2014.
E. Blust
E. Blust: Aufgaben des ENSI im Notfallschutz, Anlässlich der Fachsitzung SGZP (FKET) beim ENSI, 09.04.2014.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Autoren ENSI
Vortrag
E. Blust
E. Blust: Anforderungen an die Notfallorganisation in einem KKW. Beitrag des ENSI zum Kurs von swissnuclear, 31.03.2014.
U. Bumann
U. Bumann: Auslegung von Gebäuden gegen Flugzeugabsturz, Informationsforum Betriebssicherheit einer Oberflächenanlage, Zürich, 24.05.2014.
A. Dehnert, M. Rahn
A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, F. Schlunegger, P.W. Kubik, M. Rahn, A. Dehnert, C. Schlüchter (2014): Timing of the Deckenschotter Glaciations. Jahrestagung der Schweizerischen Vereinigung der Quartärgeologen (CHQUAT), Bern, 22.03.2014. http://www.chquat.ch/de/veranstaltungen/chquattagung2014/
A. Dehnert, M. Rahn
A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, F. Schlunegger, P.W. Kubik, M. Rahn, A. Dehnert, C. Schlüchter (2014): Timing of Early Quaternary Glaciations in the Alps. EGU General Assembly, Geophysical Research Abstracts 16, EGU20146338.2014. http://meetingorganizer.copernicus.org/EGU2014/EGU20146338.pdf
A. Dehnert, M. Rahn
A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, F. Schlunegger, P.W. Kubik, M. Rahn, A. Dehnert, C. Schlüchter (2014): Tracking the pace of onset of glaciations in the Alps. 37. Hauptversammlung der Deutschen Quartärvereinigung (DEUQUA), Innsbruck, 24.–29.09.2014. http://transideeconference.uibk.ac.at/deuqua2014/
A. Dehnert, M. Rahn
A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, F. Schlunegger, P.W. Kubik, M. Rahn, A. Dehnert, C. Schlüchter (2014): The onset of glaciations in the Alps. 8th International Symposium on Eastern Mediterranean Geology, Muğla (Türkei), 13.–17.10.2014. http://isemg.org/
A. Dehnert, M. Rahn
A. Claude, N. Akçar, S. IvyOchs, F. Schlunegger, P. Kubik, M. Rahn, A. Dehnert, C. Schlüchter (2014): Timing of Early and Middle Pleistocene glaciations in the Alps. Swiss Geoscience Meeting, Fribourg, 21.–22.11.2014, Abstract volume, session 10, 232–233. http://www.geosciencemeeting.ch/sgm2014/
H.R. Fierz
H.R. Fierz: Inspections: Necessary Activity to ensure the continued safety of NPPs. Anlässlich des Besuches von Studenten der Universität Bratislava beim ENSI, 12.06.2014.
H.R. Fierz
H. R. Fierz: Damage of the primary containment of Leibstadt NPP. OECD/NEA/CNRA/WGIP, 48th Meeting of the CNRA Working Group on Inspection Practices (WGIP), IssylesMoulineaux, France, 20.–23.10.2014.
P. Flury
P. Flury: Nuclear Power Plants: How to Deal with Risks. EPFL Lausanne, 19.11.2014.
A. Gorzel
A. Gorzel: Neues aus dem CABRIProjekt. 25. Treffen der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff» ESB, KKL, 20.05.2014.
A. Gorzel
A. Gorzel: Aktuelle Reaktor und Brennstoffthemen, 26. Treffen der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff» ESB, PSI, 25.11.2014
A. Gorzel
A. Gorzel: Die neue ENSIRichtlinie G20 – Reaktorkern, Brennelemente, Steuerelemente: Auslegung und Betrieb, Seminar der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff» ESB, Bad Zurzach, 22.05.2014.
A. Gorzel
A. Gorzel: LOCA HBU Fuel Behaviour – Regulatory Consequences in Switzerland, bilaterale Videokonferenz mit der U.S.NRC, 01.07.2014.
A. Gorzel
G. Khvostov, A. Gorzel: PSIENSI position on the LOCA high burnup fuel behaviour. NEA Working Group on Fuel Safety, Task Group on Fuel Fragmentation Relocation and Dispersal, NEA, IssylesMoulineaux bei Paris, 30.09.2014.
B. Graupner
Modeling the THM Column Experiment for DECOVALEX2015, 5th Decovalex Workshop, Avignon, 08.04.2014.
B. Graupner
Predictive modeling of the HEE Experiment for DECOVALEX2015, 6th Decovalex Workshop, London, 11.11.2014.
J. Hansmann
Betriebssicherheit einer Oberflächenanlage, Fachgruppe Sicherheit der Regionalkonferenz Südranden, 06.03.2014
M. Herfort
M. Herfort: Grundwasser und Tiefenlager Fachgruppe Sicherheit Nördlich Lägern. Niederweningen, 19.06.2014.
M. Herfort
M. Herfort: Sicherheit, Oberflächenanlagen und die Rolle des ENSI. Regionalkonferenz JuraSüdfuss, Dulliken, 26.06.2014.
M. Herfort
M. Herfort: Geological Repositories for Radioactive Waste in Switzerland – A Challenge for Science and Society. Technische Universität München, 19.12.2014.
M. Herfort, T. van Stiphout
Sicherheitstechnische Aspekte bei Oberflächenanlagen, Treffpunkt Tiefenlager, Marthalen, 03.07.2014.
S. Hueber
S. Hueber: Kommunikation im Dienst der Handlungsfähigkeit. Vorlesungsreihe Krisen und Risikokommunikation über Technik und Technikfolgen. IPMZ, Zürich, 29.04.2014.
S. Hueber
S. Hueber: Risiko und Risikokommunikation. Vorlesungsreihe Umwelt und Wissenschaftskommunikation. IPMZ/ETH, Zürich, 10.10.2014.
D. Kalkhof
H.W. Viehrig, M. Houska, D. Kalkhof, H.J. Schindler: Fracture Mechanics Characterisation of Reactor Pressure Vessel Multilayer Weld Metal. Contribution of Materials Investigations and Operating Experience to LWR’s Safety, Performance and Reliability (Fontevraud 8), Avignon, 15.–18.09.2014.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
279
280
Autoren ENSI
Vortrag
T. Krietsch
T. Krietsch: Kernenergie und Aufsicht in der Schweiz. Informationstreffen mit der EWN GmbH Greifswald, Lubmin, 07.05.2014.
T. Krietsch
T. Krietsch: Decommissioning in Switzerland. 3rd CIS Meeting, ISPRA, Rome, 05.06.2014.
T. Krietsch
T. Krietsch: Stilllegung von Kernanlagen in der Schweiz. 31. Sitzung des Ausschusses Stilllegung der Deutschen Entsorgungskommission, E.ON Hannover, 12.06.2014.
T. Krietsch
T. Krietsch: Stilllegung von Kernanlagen in der Schweiz. 33. Sitzung der AG Entsorgung der DeutschSchweizerischenKommission, St. Ursanne, 25.06.2014.
T. Krietsch
T. Krietsch: Organization of a Decommissioning Project within ENSI; Regulatory Oversight of Decommissioning in Switzerland. Beide Vorträge im Rahmen des SwedishSwiss Meeting on Decommissioning, ENSI, Brugg, 26.08.2014.
A.K. Leuz
A.K. Leuz: Aufsicht über die Sicherheit in einer Oberflächenanlage, Ausbildungsmodul der Regionalkonferenzen, 22.03.2014.
A.K. Leuz
A.K. Leuz: Die Rolle des ENSI im Sachplan geologische Tiefenlager & Anforderungen an den sicherheitstechnischen Vergleich, Trägerverein Plattform JuraSüdfuss, 26.03.2014.
A.K. Leuz
A.K. Leuz: Oberflächenanlagen: Sicherheit und die Rolle des ENSI, Informationsforum Betriebssicherheit einer Oberflächenanlage, Zürich, 24.05.2014.
A.K. Leuz
A.K. Leuz: Anforderungen des ENSI an die bautechnischen Risikoanalysen, Fachgruppe Sicherheit der Regionalkonferenz JuraSüdfuss, 30.10.2014.
K. Macku
K. Macku: Richtlinie ENSIG20; Änderungen zur bisherigen Praxis. Seminar der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff» ESB, Bad Zurzach, 22.–23.5.2014.
K. Macku
K. Macku: Richtlinie ENSIG20; Umsetzung der GSKLKommentare aus der externen Vernehmlassung. Treffen der Expertengruppe «Sicherheitsaspekte beim Brennstoff» ESB, PSI, 25.11.2014.
K. Macku, A. Gorzel, L. Adam
K. Macku, A. Gorzel, L. Adam: SSMENSIMeeting Exchange of Experience, Swedish Radiation Safety Authority, Stockholm, 05.09.2014.
H. Mattli
H. Mattli: Critical Infrastructure Requirement on security and principle of defence in depth. International Physical Security Forum in TelAviv, Israel, 11.–16.05.2014.
H. Mattli
H. Mattli:, Country Report Switzerland in Nuclear Security, New Terms of Reference. Plenary Meeting on European Nuclear Security Regulators Association, Bruxelles and Mol, 08.–09.10.2014.
H. Mattli, J. Dejoz, M. Peter
H. Mattli, J. Dejoz, M. Peter: Design Basis Threat, IPPAS Mission in Sweden. Trilateral Meeting Germany, Sweden, Switzerland, Stockholm und Oskarshamn, 24.–26.06.2014.
J. Minges
J. Minges: Stilllegung in der Schweiz. Informationsbesuch Rückbau Greifswald, EWN Lubmin, 07.–09.05.2014.
J. Minges
J. Minges, Decommissioning in Switzerland. Anlässlich des Besuches von Studenten der Universität Bratislava beim ENSI, 12.06.2014
J. Minges
J. Minges: The Challenges of the First Swiss Decommissioning Project and its Consequences. SwedishSwiss Meeting on Decommissioning, Brugg, 26.–27.08.2014.
J. Minges
J. Minges: Kernenergie und Aufsicht in der Schweiz. Vorlesung beim Institut für Technologie und Management im Baubetrieb, Karlsruher Institut für Technologie(KIT), Karlsruhe, 29.10.2014
A. MüllerGermanà
A. MüllerGermanà: The Way to the Diplomatic Conference of the CNS WENRA Herbstsitzung 2014, Stockholm, 23.10.2014.
A. MüllerGermanà
A. MüllerGermanà: Der Weg zur Diplomatischen Konferenz der CNS.32. Hauptsitzung der DeutschSchweizerischen Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen DSK, Spiez, 06.11.2014.
A. MüllerGermanà, H. Nilsson
A. MüllerGermanà, H. Nilsson: Swiss Proposal to amend the Convention on Nuclear Safety. Informelles CNS Briefing, IAEA, Wien, 03.03.2014.
A. MüllerGermanà, N. Studer
A. MüllerGermanà, N. Studer: Proposition Suisse d’amendement à la Convention sur la sureté nucléaire. Informelles CNS Briefing, IAEA, Wien, 11.03.2014.
A. MüllerGermanà, H. Nilsson
A. MüllerGermanà, H. Nilsson: Swiss Proposal to amend the Convention on Nuclear Safety. WENRAFrühlingssitzung 2014, Luzern, 19.03.2014.
A. MüllerGermanà, H. Nilsson
A. MüllerGermanà, H. Nilsson: CNS Diplomatic Conference: Informal Consultations. Informelles CNS Briefing, IAEA, Wien, 22.05.2014.
A. MüllerGermanà, H. Nilsson
A. MüllerGermanà, H. Nilsson: The way forward to the CNS Diplomatic Conference 2015. Sitzung der CommissioneItaloSvizzera CIS 2014, Rom, 05.06.2014.
A. MüllerGermanà, N. Studer
A. MüllerGermanà, N. Studer: Conférence diplomatique portant sur la modification de la convention sur la sûreté nucléaire. 25. Sitzung der Commission FrancoSuisse de sûreté nucléaire et de radioprotection, Lyon, 04.09.2014.
A. MüllerGermanà, H. Nilsson
A. MüllerGermanà, H. Nilsson: The Swiss Amendment to the Convention on Nuclear Safety (CNS) – Origin and Rationale behind, Informal Working Group IWG Meeting, IAEA, Wien, 04.12.2014.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Autoren ENSI
Vortrag
M. Rahn
M. Rahn: Site selection for radioactive waste disposal and the role of geology, Geowissenschaftliches Zentrum der Universität Göttingen, 08.01.2014.
M. Rahn
M. Rahn: Collecting geological data for radioactive waste disposal, Exkursion des Instituts für Geowissenschaften der AlbertLudwigsUniversität Freiburg i. Brsg. am Felslabor Mont Terri, 11.01.2014.
M. Rahn
M. Rahn: The Swiss site selection process for radioactive waste disposal. Besuch der Teilnehmer der ISOEKonferenz am Felslabor Mont Terri, St. Ursanne, 11.04.2014.
M. Rahn
M. Rahn: Die sicherheitstechnischen Kriterien im Sachplanverfahren, 11. Regionalkonferenz Jura Ost, 21.05.2014.
M. Rahn
M. Rahn: The Swiss site selection process for radioactive waste disposal. Besuch der Universität Bratislava am Felslabor Mont Terri, St. Ursanne, 11.06.2014.
M. Rahn
M. Rahn: Aus den Augen, aus dem Sinn? Ja, aber…. Besuch des Clubs 100 Bürgerliche am Felslabor Mont Terri, St. Ursanne, 28.06.2014.
M. Rahn
P. Valla, M. Rahn, D.L. Shuster, P.A. van der Beek (2014): A coupled AHe and AFT study on the latestage exhumation history of the Swiss Alps (Rhône valley): Deciphering tectonic, climaticinduced and hydrothermal signals. 14th International Conference on Thermochronology, Chamonix, 8.–14. September 2014, Abstract Program, 174–175. http://thermo2014.fr/
M. Rahn
M. Rahn: Überlegungen der Schweiz zur Wahl eines geeigneten Wirt(s)gesteins. Besuch des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landtags BadenWürttemberg am Felslabor Mont Terri, St. Ursanne, 1. Oktober 2014.
M. Rahn
M. Rahn: Endlagerung in der Schweiz. Vortrag im Rahmen der Vorlesung «Rückbau kerntech nischer Anlagen», Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 29. Oktober 2014.
M. Rahn
R. Schmid, L. Franz, M. Rahn, C. Gautheron, C. de Capitani (2014): Petrography and geochronology of phonolites of the Hegau volcanic field, SW Germany. Swiss Geoscience Meeting, Fribourg, 21.–22. November, Abstract volume, session 3, 114–115. http://www.geosciencemeeting.ch/sgm2014/
M. Rahn
M. Rahn: Die junge Landschaftsentwicklung in der Nordschweiz, Vortrag bei der Geologischen Gesellschaft Zürich, 24.11.2014.
M. Rahn, T. van Stiphout
Sicherheitstechnische Aspekte bei Oberflächenanlagen, Treffpunkt Tiefenlager, Stadel, 16.06.2014
M. Rahn, T. van Stiphout
Sicherheitstechnische Aspekte bei Oberflächenanlagen, Treffpunkt Tiefenlager, Jestetten, 8.11.2014.
R. Rusch
R. Rusch: Störfallbetrachtungen beim Bau und Betrieb von Kernanlagen. Technisches Forum Sicherheit, Brugg, 11.11.2014.
C. Ryser
C. Ryser: A Systemic Perspective on Safety Culture – ENSI’s Project on Oversight Culture. IAEA Technical Meeting on Integration of Safety Culture into Regulatory Practices and the Regulatory Decision Making Process. IAEA/Wien, 6.10.2014. http://gnssn.iaea.org/NSNI/SC/TM_SC_RB/Forms/AllItems.aspx.
C. Ryser
C. Ryser: HOF analyses on the Fukushima Nuclear Power Accident – A systems perspective on the accident. International Workshop on Human Performance under Extreme Conditions with Respect to a Resilient Organization, OECD/NEA Working Group on Human and Organisational Factors WGHOF. ENSI, Brugg, 24.–26.02.2014.
K. Samec
K. Samec: Development of compact spallation sources. 12th International Workshop on Spallation Materials Technology, Bregenz, Österreich 19.–23.10.2014. https://indico.psi.ch/internalPage.py?pageId=13&confId=3052
K. Samec
K. Samec: Transmutation Activities in Europe and Switzerland. Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014.
K. Samec
K. Samec: EURISOL Design and Status. Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014.
K. Samec
K. Samec: TIARA Design and Status. Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014.
K. Samec
K. Samec: Proposals for AcceleratorDriven Systems (ADS). Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014.
K. Samec
K. Samec: An ADS Project in Progress at KIPT in Kharkov, Ukraine. Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014.
K. Samec
K. Samec: Proposed Collaboration between CERN and JAEA. Joint CERN JAEA Seminar on transmutation activities, Transmutation Section, JPARC Center, Japan Atomic Energy Agency, Japan, 27.–31.01.2014.
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
281
Autoren ENSI
Vortrag
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Grundlagen der Strahlenbiologie. Kurs 420, StrahlenschutzSachverstand für den Umgang mit offenen und geschlossenen radioaktiven Quellen, Arbeitsbereiche B und C. PSI, 23.1.2014, 03.04.2014 und 08.11.2014.
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Strahlenbiologie. Fortbildungskurs Strahlenschutz, PSI, 04.03.2014.
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Strahlenkrankheiten. Weiterbildung für Militärärzte, KK Med. Moudon, 16.05.2014 und 09.09.2014.
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Grundlagen Strahlenschutz. Technisches Forum Sicherheit, 22. Sitzung. Brugg, 11.11.2014.
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Grundlagen Strahlenschutz. Fachforum Betriebssicherheit Oberflächenanlage. Zürich, 24.05.2014.
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Strahleninduzierte Deformationen bei Insekten. Schaffhausen, 28.8.2014.
R. Scheidegger
R. Scheidegger: Radiation Biology, Radiation Protection. ETH masters course in nuclear engineering. PSI, 27.10. bis 07.11.2014.
C. Schneeberger
C. Schneeberger: Current Topics of Interest concerning Swiss Nuclear Power Plants. OECD/NEA/19TH Meeting of the WGIAGE Concrete SubGroup, Paris, 07.–08.04.2014.
C. Schneeberger
M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: Vibration Propagation and Damping Test V0, IMPACT III, 12th Workshop on Numerical Studies and Computational Methods, Espoo, Finnland, 11.06.2014.
C. Schneeberger
M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: Combined Bending and Punching Test X3, IMPACT III, 12th Workshop on Numerical Studies and Computational Methods, Espoo, Finnland, 11.06.2014.
C. Schneeberger
M. Borgerhoff, C. Schneeberger, F. Stangenberg, R. Zinn: Vibration Propagation and Damping Test V1, IMPACT III, 12th Workshop on Numerical Studies and Computational Methods, Espoo, Finnland, 11.06.2014.
T. Szczesiak
T. Szczesiak: Erdbebensicheres Bauen mit Stahlbeton. SWISSBAU 2014, Basel, 22.01.2014.
C. v. Arx
C. v. Arx: Zonenkonzept und Notfallschutzmassnahmen. 9. Fachtagung der Stabschefs der Kantone, Kriminalpolizei des Kantons Zürich, Zürich, 14.05.2014.
C. v. Arx
C. v. Arx: Notfallschutz in der Umgebung von Kernanlagen. Zivilschutz, Zusatzkurs Sachkunde Strahlenschutz. Eidg. Ausbildungszentrum, Schwarzenburg, 09.05.2014 und 17.10.2014.
C. v. Arx
C. v. Arx: Physikalische Grundlagen des radioaktiven Zerfalls. Technisches Forum Sicherheit, Brugg, 11.11.2014.
H. Wanner, S. Hueber
H. Wanner, S. Hueber: Kommunizieren im Minenfeld «Atomstrom». Jahresrapport MIKA. Bern, 27.11.2014.
H. Wanner, S. Hueber
H. Wanner, S. Hueber: Communiquer dans le champ de mines «énergie nucléaire». Rencontre annuelle MIKA. Fribourg, 28.11.2014
282
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Anhang D: Richtlinien des ENSI Fett gedruckte Titel beziehen sich auf Richtlinien, die in Kraft sind. Die Sicherungsrichtlinien sind nicht aufgeführt. Aktuelle Liste per Dezember 2014.
G-Richtlinien (Generelle Richtlinien) Ref.
Titel
Stand
G01
Sicherheitstechnische Klassierung für bestehende Kernkraftwerke
Januar 2011
G02
Auslegungsgrundsätze für Kernkraftwerke im Betrieb
G03
Spezifische Auslegungsgrundsätze für geologische Tiefenlager und Anforderungen an den Sicherheitsnachweis
April 2009
G04
Auslegung und Betrieb von Lagern für radioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente
März 2012 (Revision 1)
G05
Transport und Lagerbehälter für die Zwischenlagerung
April 2008
G06
Baudokumentation
G07
Organisation von Kernanlagen
G08
Systematische Sicherheitsbewertungen des Betriebs von Kernanlagen
G09
Betriebsdokumentation
Juni 2014
G11
Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Planung, Herstellung und Montage
Juni 2013 (Revision 2)
G12
Festlegungen von baulichen und organisatorischen StrahlenschutzMassnahmen für den überwachten Bereich von Kernanlagen
G13
Strahlenschutzmessmittel in Kernanlagen: Konzepte, Anforderungen und Prüfungen
Februar 2008
G14
Berechnung der Strahlenexposition in der Umgebung aufgrund von Emissionen radioaktiver Stoffe aus Kernanlagen
Dezember 2009 (Revision 1)
G15
Strahlenschutzziele für Kernanlagen
November 2010
G16
Sicherheitstechnisch klassierte Leittechnik: Auslegung und Anwendung
G17
Stilllegung von Kernanlagen
G18
Brand und Blitzschutz für Kernanlagen
G19
Kommunikationsmittel für Kernkraftwerke
G20
Reaktorkern, Brennelemente und Steuerelemente: Auslegung und Betrieb
G21
Qualitätssicherung bei der Projektierung und Bauausführung von Bauwerken in Kernanlagen
Juli 2013
April 2014
283
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
A-Richtlinien (Richtlinien für Anlagebegutachtung) Ref.
Titel
Stand
A01
Anforderungen an die deterministische Störfallanalyse für Kernanlagen: Umfang, Methodik und Randbedingungen der technischen Störfallanalyse
Juli 2009
A02
Gesuchsunterlagen für den Bau von Kernkraftwerken
A03
Periodische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken
Oktober 2014
A04
Gesuchsunterlagen für freigabepflichtige Änderungen an Kernanlagen
September 2009 (Revision 1)
A05
Probabilistische Sicherheitsanalyse (PSA): Umfang und Qualität
Januar 2009
A06
Probabilistische Sicherheitsanalyse (PSA): Anwendungen
Mai 2008
A07
Methodik und Randbedingungen für die Störfallanalyse von Kernanlagen mit geringem Gefährdungspotenzial
A08
Quelltermanalyse: Umfang, Methodik und Randbedingungen
A15
Gesuchsunterlagen für Betriebsbewilligungen
Februar 2010
B-Richtlinien (Richtlinien für Betriebsüberwachung) Ref.
Titel
Stand
B01
Alterungsüberwachung
Juli 2011
B02
Periodische Berichterstattung der Kernanlagen
April 2014 (Revision 4)
B03
Meldungen der Kernanlagen
März 2012 (Revision 3)
B04
Freimessung von Materialien und Bereichen aus kontrollierten Zonen
August 2009
B05
Anforderungen an die Konditionierung radioaktiver Abfälle
Februar 2007
B06
Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Instandhaltung
Juni 2013 (Revision 2)
B07
Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Qualifizierung der zerstörungsfreien Prüfungen
September 2008
B08
Sicherheitstechnisch klassierte Behälter und Rohrleitungen: Zerstörungsfreie Wiederholungsprüfungen
B09
Ermittlung und Aufzeichnung der Dosis strahlenexponierter Personen
Juli 2011
B10
Ausbildung, Wiederholungsschulung und Weiterbildung von Personal
Oktober 2010
B11
Notfallübungen
Dezember 2012 (Revision 1)
B12
Notfallschutz in Kernanlagen
April 2009
B13
Ausbildung und Fortbildung des Strahlenschutzpersonals
November 2010
B14
Instandhaltung sicherheitstechnisch klassierter elektrischer und leittechnischer Ausrüstungen
Dezember 2010
284
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
R-Richtlinien (von der früheren Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen HSK verabschiedet) Ref.
Titel
Stand
R4
Aufsichtsverfahren beim Bau von Kernkraftwerken, Projektierung von Bauwerken
Dezember 1990
R7
Richtlinien für den überwachten Bereich der Kernanlagen und des Paul Scherrer Institutes
Juni 1995
R8
Sicherheit der Bauwerke für Kernanlagen, Prüfverfahren des Bundes für die Bauausführung
Mai 1976
R16
Seismische Anlageninstrumentierung
Februar 1980
R30
Aufsichtsverfahren beim Bau und Betrieb von Kernanlagen
Juli 1992
R31
Aufsichtsverfahren beim Bau und dem Nachrüsten von Kernkraftwerken, 1E klassierte elektrische Ausrüstungen
Oktober 2003
R40
Gefilterte Druckentlastung für den Sicherheitsbehälter von Leichtwasserreaktoren, Anforderungen für die Auslegung
März 1993
R46
Anforderungen für die Anwendung von sicherheitsrelevanter rechnerbasierter Leittechnik in Kernkraftwerken
April 2005
R48
Periodische Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken
November 2001
R50
Sicherheitstechnische Anforderungen an den Brandschutz in Kernanlagen
März 2003
R60
Überprüfung der Brennelementherstellung
März 2003
R61
Aufsicht beim Einsatz von Brennelementen und Steuerstäben in Leichtwasserreaktoren
Juni 2004
R101
Auslegungskriterien für Sicherheitssysteme von Kernkraftwerken mit LeichtwasserReaktoren
Mai 1987
R102
Auslegungskritierien für den Schutz von sicherheitsrelevanten Ausrüstungen in Kernkraftwerken gegen die Folgen von Flugzeugabsturz
Dezember 1986
R103
Anlageninterne Massnahmen gegen die Folgen schwerer Unfälle
November 1989
285
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
Herausgeber Eidgenösisches Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI CH5200 Brugg Telefon
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Zusätzlich zu diesem Erfahrungs und Forschungsbericht… …informiert das ENSI in weiteren jährlichen Berichten (Aufsichtsbericht, Strahlenschutzbericht) aus seinem Arbeits und Aufsichtsgebiet. ENSIAN9157 ISSN 16643178 © ENSI, April 2015
ENSI Erfahrungs- und Forschungsbericht 2014
ENSI-AN-9157 ISSN 1664-3178
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