ERASMUS-Bericht London 2011/2012 – Julia

May 5, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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ERASMUS-Bericht London 2011/2012 – Julia-Nicole Rössler Habt ihr das Glück, den ERASMUS-Platz an der Queen Mary University ergattert zu haben, dann steht euch ein tolles Jahr voller neuer Erfahrungen, Eindrücke und internationaler Bekanntschaften bevor in einer Stadt, die schier unerschöpflich ist. University Die Universität liegt im East End von London, circa 5 Gehminuten von der Mile End-Tube Station entfernt. Bereits vor eurem Aufenthalt erhaltet ihr zahlreiche Informationen von der Universität: neben euren Zugangsdaten für die Bibliothek erhaltet ihr genau Details, wann und wo die ersten Einführungsveranstaltungen stattfinden und welche von ERASMUS-Studenten besucht werden sollten. Gleich in der ersten Einführung für ERASMUS-Studenten erhaltet ihr zudem ein hilfreiches Paket mit allen notwendigen Informationen damit ihr einen guten Start an der Queen Mary habt. Die Kurswahl: Im Prinzip könnt ihr euch selbst aussuchen, welche Veranstaltungen ihr besuchen möchtet, für euch sind prinzipiell alle Module der School of Languages, Linguistics and Film offen. Das Angebot ist sehr vielfältig und man kann dabei auch über seinen eigentlichen Fachbereich hinaus Kurse wählen. Ich hatte mir vorgenommen auch ein oder zwei Kurse zu besuchen, die ich so in Augsburg wohl nicht finden werde. Ich habe mich für zwei Kurse aus dem Bereich Filmtheorie entschieden, die sich während des Semesters als eine tolle Ergänzung zu meinem Literaturstudium erwiesen. Im Allgemeinen sind die Vorlesungen verhältnismäßig klein im Vergleich zu Augsburg, ebenso verhält es sich mit den Seminaren. Allerdings ist es eine tolle Erfahrung, in einem Seminar mit nur 6-7 Leute zu sein: Die meisten Dozenten kennen einen namentlich und es wird sehr viel Wert auf ein gemeinsames Gespräch gelegt. Alle Dozenten, mit denen ich zu tun hatte, waren überaus freundlich und hilfsbereit und die Tatsache, dass man den Kurs als ERASMUS-Student besuchte, spielte kaum eine Rolle. Assessments: In der Regel hatte ich in jedem Kurs einen Essay (1500-2500 Worte) zu schreiben und eine Klausur abzulegen. Dabei haben sich die Klausuren als eine kleine Herausforderung herausgestellt: Denn die Klausuren bestanden wieder aus zwei Essays. Man konnte zwischen 4-8 Fragen auswählen und musste zwei davon mehrseitig beantworten und das innerhalb von 2

Stunden. Da dies alles in Englisch passiert, ist eine sehr aufwendige Vorbereitung notwendig, denn spontan einen guten Essay auf Englisch zu verfassen will geübt sein. Wer an der QMUL auch einen Kurs in Germanistik besuchen möchte, dem kann ich einen Kurs bei Dr. Gillet (der auch für die deutschen ERASMUS-Studenten zuständig ist) wärmstens empfehlen, denn er legt als Dozent eine ansteckende Begeisterung für sein Fach an den Tag. Ich habe einen Kurs über die Werke und das Schaffen von Franz Kafka belegt. Accommodation Da ich bereits als Au Pair in England war, hatte ich das Glück die ersten drei Wochen bei meiner ehemaligen Gastfamilie unterzukommen und von dort aus die Wohnungssuche zu starten. Es gibt viele Möglichkeiten bei der Zimmersuche: Da wäre einmal der Anzeiger Loot, der regelmäßig erscheint. Ich habe mich bei der Suche vor allem an zwei Webseiten gehalten: http://www.moveflat.com/ und http://www.gumtree.com/. Der Vorteil von beiden Seiten ist, dass sie kostenlos sind. Findet ihr dort nichts Passendes kann ich auch die kostenpflichtige Seite http://www.spareroom.co.uk/ empfehlen, über die ich auch einige Besichtigungen organisieren konnte. An sich gestaltet sich die Wohnungssuche in London, je nach dem auch, was ihr für Vorstellungen habt, etwas schwierig. Sollte in den ersten Tagen nichts Passendes dabei sein, dann nicht den Mut verlieren, denn der Wohnungsmarkt in London ist unglaublich schnelllebig und es kommen täglich jede Menge neue Angebote. Wollt ihr in eine WG ziehen, dann solltet ihr mit ca. 500-600 Pfund im Monat rechnen. Ich hatte mich entschlossen in den Norden von London, nach Highbury, in eine WG zu ziehen. Wollt ihr gerne in Campus-Nähe wohnen, dann bietet sich die Gegend um Mile End und Bethnal Green gut an. Allerdings habt ihr als ERASMUS-Student nicht die Möglichkeit in einer der student halls auf dem Campus zu wohnen. Allerdings haben einige meiner Freunde im Claredale House (http://www.cassandclaredale.co.uk), ein privates Studentenwohnheim, das im Stadtteil Bethnal Green liegt und ca. eine halbe Stunde zu Fuß und ca. 15 Minuten mit dem Bus von der Uni ist, gewohnt und waren sehr zufrieden dort. Culture, Culture, Culture Für Kulturfreunde aller Arten ist London ein wahres Paradies. Deshalb solltet ihr es nicht verpassen, die zahlreichen Angebote wahrzunehmen. Dabei bekommt ihr als Student zum Teil lohnende

Ermäßigungen. Von Theater über Oper und Ballett, Museen (die größtenteils kostenlos sind) und Ausstellungen bis hin zu Konzerten und Sightseeing bietet London zahlreiche Möglichkeiten. Ein besonderes Erlebnis ist meiner Meinung nach ein Besuch des Royal Opera Houses. Zwar sind die meisten Veranstaltungen schon sehr früh ausgebucht, allerdings hält das ROH für jede Vorstellung ca. 67 Tickets zurück, die dann am Tag der Vorstellung morgens im Box Office verkauft werden. Wenn ihr rechtzeitig da seid (ca.8 Uhr) dann könnt ihr immer wieder mal ein Schnäppchen ergattern. Wenn ihr in den Genuss von Shakespeare kommen möchtet, lege ich euch den berühmten Shakespeare‘s Globe ans Herz. Die Tickets sind sehr günstig und die Groundlings (Stehplätze) verleihen dem Theaterbesuch einen besonderen Charme. Andere Theater, die ich besucht habe, sind The Old Vic (in der Nähe der Waterloo Station) und The Donmar Warehouse in Covent Garden. Bei beiden Theatern könnt ihr entweder durch student discounts oder Box Office Tickets am Morgen günstig an Tickets kommen. In diesen Theatern könnt ihr immer wieder renommierte Schauspieler auf der Bühne erleben. Wer gerne ins Kino geht sollte unbedingt zwei Kinos ausprobieren: Das BFI IMAX, das die größte Leinwand in ganz Großbritannien besitzt, und das Coronet in Notting Hill. Das Coronet ist ein ehemaliges Theater und bietet Montag und Dienstag sehr günstige Tickets an. Das West End bietet darüber hinaus eine Vielzahl an Shows, Musicals und Comedy Shows. Auch kulinarisch könnt ihr euch in London in vollem Maße ausleben. Besonders begeistert bin ich nach wie vor von der Brick Lane in Tower Hamlets, in der Nähe der Shoreditch High Street Station: eine Straße mit einem indischen Restaurant nach dem anderen und wenn man etwas Verhandlungsgeschick besitzt dann bekommt man Vorspeise, Hauptgericht und Getränk für nur 10 Pfund. Getting around London Die meiner Meinung nach einfachste und kostengünstigste Möglichkeit ist, sich eine Student Oyster Card anzulegen. Auf die könnt ihr Wochen- und Monatstickets buchen. Ich habe mich für ein Monatsticket für die Zonen 1-2 entschieden und circa 90 Pfund bezahlt. Die Student Oyster Card könnt ihr in jeder U-Bahn Station kaufen und aufladen lassen. Wenn ihr viel mit der U-Bahn fahrt, dann empfehle ich euch die Webseite des Transport for London (http://www.tfl.gov.uk/). Auf ihr findet man von Tube/Bus maps bis Journey Planner alles und ihr könnt euch über die aktuellen Linien auf dem Laufenden halten, denn es kommt immer wieder vor, dass es kurzfristig zu

Ausfällen, Verspätung etc. kommt. London ist riesig, aber man kann es durchaus auch „Erlaufen“, denn oft wirken die Entfernungen weiter als sie eigentlich sind. Zusätzlich zu meiner Student Oyster Card habe ich eine Railcard (http://www.16-25railcard.co.uk/) gekauft, mit der ihr bis zu 1/3 Rabatt auf Zugtickets bekommt und eine sehr tolle Sache ist. Ich habe die meisten meiner Zugtickets über (http://www.thetrainline.com/buytickets/) gebucht, die tolle Angebote von verschiedenen Anbietern hatten. Social Life Einer der schönsten Seiten des ERASMUS-Lebens ist die Möglichkeit internationale Freundschaften zu schließen. Wollt ihr sobald wir möglich Anschluss finden, dann empfehle ich, euch einer der vielen societies an der Universität anzuschließen. Societies sind Gang und Gebe an englischen Universitäten: Von einer Theatergruppe bis hin zu politischen und sportlichen Gruppen findet sich für jedermann etwas. Ich habe mich der Film Society angeschlossen und bin vor allem dort viel in Kontakt mit englischen Studenten gekommen. Über die Societies könnt ihr euch bei der Fresher’s Fair informieren und auch bei vielen Societies einmal „reinschnuppern“. Des Weiteren bietet die Universität gleich zu Beginn des Semesters einen Boat Trip auf der Thames für alle internationalen Studenten an. Ich fand das Erlebnis besonders schön, da man nicht nur Gelegenheit hatte, die vielen Studenten bei Essen, Trinken und Musik kennenzulernen, sondern auch eine nächtliche Fahrt entlang der River Thames zu erleben. Zum Ausgehen gibt es selbstverständlich auch unzählige Möglichkeiten. Wir sind oft in Pubs gegangen, und haben bei Cider und Crisps den British way of life genossen. Hin und wieder waren wir auch in Clubs - das Koko in Camden kann ich euch empfehlen, dieser Club ist ein ehemaliges Theater. Alles in Allem habe ich ein großartiges und sehr bereicherndes Jahr in London verbracht. Schon als Au Pair bin ich mit voller Begeisterung aus London zurückgekehrt und als ERASMUS-Student war das kein bisschen anders. Der nächste London Besuch ist schon geplant

(Kontaktinformationen auf Anfrage beim Erasmus-Koordinator der Anglistik.)

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