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NEWSLETTER
AUSGABE Dezember 2006
ÿ auf der überholspur
Was die Elektronik 2007 und danach bewegen wird
ÿ strategie
Freescale und ELMOS vertiefen ihre strategische Allianz im Automobilsegment
ÿ produkte
VirtuHall-Demoboards: Sensorlose Kommutierung von BLDC-Motoren
ÿ Serie – ELMOS Kompetenzen
Antriebselektronik: „Der Qualitätsanspruch ist besonders hoch“
Editorial
als eine kleine Gruppe von drei Personen vor rund 22 Jahren ELMOS
gründete, war der rasante Erfolg der Elektronik im Auto nicht absehbar. Heute alltägliche elektronische Applikationen wie ABS oder
die Einparkhilfe waren damals noch Zukunftsvisionen oder nur in Oberklassefahrzeugen gegen erheblichen Aufpreis erhältlich. Jetzt
ist Elektronik in Fahrzeugen nicht mehr wegzudenken: Aus Kostengründen und der Zuverlässigkeit wegen sind elektronische Systeme mechanischen Elementen einfach überlegen. Zudem werden durch
die Elektronik im Auto jeden Tag Leben gerettet, man denke nur an
die Airbags oder an aktive Sicherheitssysteme wie das Fahrspurerkennungssystem. Und nicht zuletzt ist auch der Kraftstoffverbrauch
Der Überblick umfasst neben den Anwendungsgebieten von Mikro-
somit auch ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden.
nahe Zukunft und damit auf ein neuartiges Ansteuerverfahren von
wesentlich geringer geworden. Dank der Elektronik im Auto kann
In diesem Newsletter wollen wir Ihnen einen kleinen Überblick ge-
ben, was aus unserer Sicht aktuell bei der Fahrzeugelektronik schon
umgesetzt oder noch im Gespräch ist – ohne Anspruch auf Vollstän-
systemen natürlich auch das FlexRay Bus-System und es wird auf den Einsatz von LEDs eingegangen. Zudem schauen wir auch in die
EC-Motoren, namens VirtuHall.
Des Weiteren erwarten wir wichtige elektronische Fortschritte
digkeit. Der rasante Fortschritt bei der Automobilelektronik hat sich
durch unsere strategische Allianz mit Freescale. Für die ersten Multi- Chip-Entwicklungsprojekte ist die Integration der bewährten 16-
geben neue Ansätze, wie die Mikrosysteme, oder auch gesetzliche
fischen Schaltung von ELMOS geplant.
oder die ESP-Pflicht in den USA, zusätzliche Impulse für den Fortschritt.
Zum Abschluss beleuchten wir im letzten Teil der Serie „Unsere
inhaLT
durch die Elektronik erzielt werden können, sind noch lange nicht
in den vergangenen Jahren nämlich nicht verlangsamt. Vielmehr er-
Vorschriften, wie das vorgeschriebene Reifendruckkontrollsystem
Bit S12/S12X-Architektur von Freescale mit einer applikationsspezi-
Kompetenzen“ das Thema Powertrain. Hier behandeln wir auf diesem Gebiet verschiedene Produkte, Besonderheiten und Trends.
Zusammengefasst lässt sich sagen, die Verbesserungen, welche
EDITORIAL
titelstory
strategie
danach bewegen wird
strategie
Freescale und ELMOS vertiefen ihre strategische Allianz im Automobilsegment
Innovation
Viele Möglichkeiten, ein Chip: multifunktionelles Tastenfeld mit HALIOS® VirtuHall-Demoboards: Sensorlose Kommutierung
von BLDC-Motoren
Produkte
FlexRay-ICs nehmen Projektmeilensteine
Serie
news
Messeherbst 2006: Interessante Gespräche, wertvolle Impulse
produkte
Auf der Überholspur: Was die Elektronik 2007 und
ELMOS Kompetenzen: Antriebselektronik „Der Qualitätsanspruch ist besonders hoch“
ausgereizt. Auch in den kommenden Jahren werden Halbleiterbauÿ2
steine das Autofahren sicherer, komfortabler und umweltfreund-
ÿ3
22 Jahren – eine entscheidende Rolle spielen.
ÿ6
licher gestalten. Dabei werden unsere Chips – wie schon seit über
Mit freundlichen Grüßen
ÿ7 ÿ8
Dr. Klaus Weyer
Vorstand für Technologie und Mitgründer
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der erste Mikroprozessor feiert 35-jähriges jubiläum. Intel hat die Schaltpläne auf www.4004.com veröffentlicht.
titelstory
Auf der Überholspur: Was die Elektronik 2007 und danach bewegen wird Klimaautomatik, ESP, Navigationsgerät und Einparkhilfe. Vor wenigen Jahren waren diese Bezeichnungen nur für Elektronik-Insider ein Begriff. Heute sind diese Applikationen und Systeme nicht mehr aus einem modernen Fahrzeug wegzudenken. Ein Fahrzeug
der Marke eines Audis, BMWs, DaimlerChryslers oder Citroëns ohne Klimaanlage ist heute die Ausnahme geworden. In wenigen Jahren
hat die Elektronik viel bewegt im Automobil, und sie ist nach wie vor auf der Überholspur.
Bei den Fahrerassistenzsystemen haben verschiedene Themen in
Im Fokus: Die Bedeutung der Elektronik
2006 die Industrie und schließlich auch die Verbraucher bewegt. Ein
im Automobil ist auch 2006
Beispiel dafür ist das ESP, welches nun auch in den USA den Durch-
wieder gestiegen. Systeme
bruch erzielt hat. Dort hat die US-Regierung vor kurzem eine neue
und Applikationen, wie
Richtlinie zur Sicherheit von Neuwagen erlassen. Demnach sollen
die Einparkhilfe, finden sich heutzutage in vielen Neu-
Automobilhersteller ab 2009 beginnen, alle Neufahrzeuge mit
wagen. In 2007 und danach
einem Gewicht von weniger als fünf Tonnen mit einem ESP-System
werden innovative Systeme
auszustatten. Ab September 2011 wird das System zur Serienausstattung gehören. Bislang ist das Sicherheitssystem, im Gegensatz
die Sicherheit erhöhen und die Emissionen verringern.
zu Europa, in den USA noch nicht stark verbreitet. Die amerikanische
nung an den Fahrer. Zudem wird durch den abstandsgeregelten
durch ESP im Jahr 10.000 Menschenleben im Straßenverkehr gerettet werden könnten.
chend starker Bremsvorgang initiiert.
Ein ebenso erfolgreiches Thema für die Assistenz beim Fahren ist die
fischen Auswerteelektroniken und Standardprodukten auch Mikro-
Nationale Straßenverkehrssicherheitsbehörde geht davon aus, dass
Einführung der Reifendruckkontrollsysteme in den USA: Auch hier
positioniert sich die USA durch eine entsprechende Gesetzespflicht
als führend. Die aktive Messung des Reifendrucks wird die Anzahl
der Unfälle weiter senken. Auch in Europa und Asien ist dieses Sys-
tem längst der Marktnische entwachsen und wird in den kommenden Jahren auch vermehrt Einzug in die Mittelklasse finden.
Bremsassistenten bei einem drohenden Auffahrunfall ein entspre-
Grundlage für viele dieser Systeme werden neben den kundenspezisysteme sein. Mikrosysteme, also die Verbindung von Sensorik und
Auswerteelektronik in einem applikationsspezifischen Gehäuse,
machen viele der Systeme erst möglich. Laut einer Studie vom VDI/
VDE wird der Bedarf an Mikrosystemen von momentan rund 64 Milliarden US-Dollar auf prognostizierte 200 Milliarden US-Dollar in
2010 wachsen.
Ein weiteres Sicherheitskonzept ist 2006 erwachsen geworden:
Ein großes Thema für die Mikrosysteme ist beim Bereich der Sicher-
sensoren überwacht, wobei diese entweder 150 Meter in die Ferne
kräfte in alle drei Raumrichtungen, um die Fahrwerksregelsysteme
die Abstandsmessung. Dabei wird das Fahrzeugvorfeld von Radar-
schauen oder für den Nahbereich zuständig sind. Ein zentrales Steu-
heits- und Fahrwerkselektronik die Messung der Beschleunigungsentsprechend zu koordinieren. Mikrosysteme lassen sich aber auch
ergerät wertet dabei die Sensordaten aus und greift gegebenenfalls
für chemische Sensoren verwenden, z. B. für die Messung der Ölquali-
eines Mindestabstandes erfolgen ein Bremseingriff und eine War-
temen - wie Kamerasysteme, optische Eingabeelemente (MMI) oder
in die Motor-, Getriebe- und Bremssysteme ein. Bei Unterschreitung
tät oder Luftgüte. Weiterhin sind eine Reihe von optischen Mikrosys-
Und die software? Auf der Suche nach einer geeigneten System-Struktur, also der
AUTOSAR erste Wahl. Die Mitgliederzahl der Initiative ist in den
der AUTOSAR-Inititative immer einflussreicher. Neben den eu-
Release 2.1. wird pünktlich zum Jahresende 2006 fertig gestellt
Basis für eine mögliche Standardisierung, wird die Position von
ropäischen Herstellern sind nun auch vermehrt die amerika-
nischen Automobilzulieferer und -hersteller zu der Erkenntnis gekommen, dass sich der zunehmende Softwareaufwand nur durch eine Standardisierung beherrschen lässt. Und hier ist
vergangenen zwei Jahren von 40 auf über 100 gestiegen. Das
sein. Zudem haben alle zehn Kernmitglieder die Zusage für die
zweite Phase ab 2007 erteilt. Aus heutiger Sicht spricht vieles dafür, dass erste AUTOSAR-Elemente in 2008 in einem Serienauto eingesetzt werden.
ELMOS Newsletter DEZEmber 2006
titelstory
Sonnenstandssensoren - zu nennen. Relativ neu ist zudem das MEMS-
Mikrofon, in dem ein siliziumbasierter Drucksensor den Schall in elek- trische Spannung wandelt.
2006 war auch für die Lichtelektronik wegweisend: Mit der Einführung des ersten LED Tagfahrlichtes hat Audi im A8 einen wichti-
gen Schritt für die nächste Generation geleistet. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis die Gesetzgebung LEDs auch für Frontscheinwer-
fer erlaubt. Damit könnten völlig neue Konzepte beim Design der Scheinwerfer umgesetzt werden. Ebenso wird Energie gespart und
die Leistung erhöht. Dieser Schritt wird wohl am Auffälligsten die Karosserien der Autos in den nächsten Jahren verändern.
Ein spannendes Thema wird auch in den kommenden Jahren die Ein-
führung von FlexRay-Bus-Systemen sein. Das FlexRay-Bus-Protokoll
ist deterministisch mit festgelegten Zeitschlitzen aufgebaut, d. h. man weiß genau, zu welchem Zeitpunkt Daten von einem Teilneh-
mer im Bus-Protokoll auftauchen. Die hohe Datenrate von 10 MBaud entspricht den kommenden Anforderungen. Daher wird FlexRay
zukünftig auch die schnellen CAN-Busse ablösen. Zieht man zum
Geschwindigkeitsvergleich den benötigten Overhead ab, kommt
man mit dem FlexRay-Bus-System immer noch auf eine mehr als
10fach höhere Übertragungsrate im Vergleich zum Highspeed-CAN mit nur 500 kBaud.
Einen Punkt belegen die Beispiele: Die Elektronik war 2006 bereits
Die Vernetzung der einzelnen Systeme bleibt auch 2007 ein großes
auf der Überholspur und ein Hindernis ist nicht in Sicht. Laut einer
Komfort- und den Antriebsbereich müssen sinnvoll und strukturiert kommunizieren. Die vielen Aktuatoren, Sensoren und Bedien-
Milliarden US-Dollar auf 18 Milliarden US-Dollar erhöhen. 2013 soll
gente Lösungen. Diese bestehen aus integrierten Sensorelementen
Antriebssystemen oder Infotaimentanwendungen sicherlich genug.
Thema. Die Applikationen für den Sicherheits-, den Karosserie-, den
schnittstellen zum Anwender benötigen maßgeschneiderte, intelli-
Studie wird sich der Markt für automobile Halbleiter in 2006 um 1,6
sich der Gesamtmarkt schon auf 29 Milliarden US-Dollar belaufen. Gründe für dieses Wachstum gibt es mit den neuen Sicherheits- und
und Aktuatoren, unabhängigen Datenaufbereitungen, kostenopti-
mierter Kommunikation und mechatronischen Gehäusen.
Dabei muss allerdings bei jeder Innovation eine zwingende Grundvoraussetzung erfüllt sein: fehlerfreie Qualität. maku
Interview 1: trends 2006 | prognose 2007
LEDs bei Fahrzeugen, die neu auf den Markt kommen, fast schon
selbstverständlich und auch im Innenbereich werden die Lichtquellen auf Halbleiterbasis nicht nur für die Hinterleuchtung von Schaltern und Displays, sondern zunehmend auch als Ersatz für die konventionelle Innenraumbeleuchtung eingesetzt. Zur Optimierung
des Wirkungsgrades und zur Minimierung der Wärmeentwicklung werden für die Ansteuerung DC/DC Konverter benötigt. Erhard Müsch ist Leiter der Abteilung Applikationen und Systeme bei ELMOS.
Newsletter Was war für Sie der maßgebliche Trend oder die fortschrittlichste Entwicklung in 2006?
MÜSCH Die Weiterentwicklung der weißen LEDs war für
mich bedeutend. Die LED hat nun den Wirkungsgrad von
Halogenlampen erreicht und ist damit zu einer erstzunehmenden Lichtquelle für Fahrzeuge geworden. Ein Ende der Entwicklung zu
immer höherer Effizienz ist noch lange nicht in Sicht. Audi setzt
bereits heute weiße LEDs für das Tagfahrlicht beim A8 und Q7 ein. Newsletter Welche Trends oder Entwicklungen werden aus Ihrer
Ein zweites Schwerpunktthema werden elektronisch kommutierte Motoren (EC-Motoren) sein. Diese weisen gegenüber herkömmlichen DC-Motoren einen besseren Wirkungsgrad, kleinere Abmessungen, geringeres Gewicht, deutlich geringeren Verschleiß und
eine bessere Steuerbarkeit auf. Wegen ihrer einfacheren Konstruktion und des geringeren Materialaufwands wird es außerdem bei steigenden Stückzahlen zu einem Preisvorteil kommen, der den
Mehraufwand in der Elektronik bei vielen Anwendungen ausgleichen kann. ELMOS hat sich mit “VirtuHall“ einen erheblichen Anteil an diesem Markt gesichert. Dieses sensorlose Verfahren zur
Erkennung der Rotorlage ermöglicht nach einem durchgängigen Prinzip die Kommutierung des Motors unter allen Betriebsbedingungen.
Sicht das Jahr 2007 prägen?
MÜSCH Die LEDs werden auch das Jahr 2007 stark prägen. Lexus hat für das kommende Jahr das erste Serienfahrzeug mit LED Abblendlicht angekündigt, Audi will vor Ende diesen Jahres die
Scheinwerfer des neuen R8 vollständig mit LEDs ausrüsten, d. h. Abblendlicht, Fernlicht und Kurvenlicht. In den Rückleuchten sind
Leuchtende Wirkung: LEDs werden in Zukunft für das Abblendlicht, Fernlicht und Kurvenlicht eingesetzt.
IM Jahre 2030 sollen bis zu 8,8 Millionen Autos mehr als Heute auf deutschen Strassen unterwegs sein.
titelstory
Interview 2: trends 2006 | prognose 2007
Gerhard Szodrak ist Bereichs-
Andreas Nebeling leitet den Vertrieb
leiter Vertrieb bei ELMOS.
der Abteilung Mikrosysteme.
Newsletter Was war für Sie der maßgebliche Trend oder die fortschrittlichste Entwicklung in 2006 und welche Trends oder Entwicklungen werden aus Ihrer Sicht das Jahr 2007 prägen?
SZODRAK In 2006 hat sich die Nachfrage nach interessanten
ASSP-Lösungen sowie nach Mikrosystemansätzen deutlich ver-
stärkt und dieser Trend wird sich aus meiner Sicht auch in 2007 fortsetzen.
Die Kunden suchen einerseits nach vorhandenen, schnell verfügbaren Lösungen, brauchen aber zur Realisierung innovativer
Systeme - und damit als eigenen Wettbewerbsvorteil - mehr als „ein paar Operationsverstärker“. Diese Lücke können wir über
unsere in 2006 weiter stark ausgebauten Bereiche „Applikationen & Systeme“ und „Microsystems“ hervorragend schließen.
Denn solche Lösungen lassen sich nicht einfach über einen „Katalogansatz“ realisieren.
Der sehr enge und regelmäßige Kontakt zu unseren Kunden ist zur Definition sinnvoller ASSPs, die unseren Kunden auch
wirklich helfen, ihre applikativen Probleme zu lösen, absolute Voraussetzung. Die bereits über 400, durch unsere Vertriebs-, Applikationen & Systeme-, und Microsystems-Teams
durchgeführten Kundenbesuche in 2006, bei denen uns unsere Kunden ihre Bedürfnisse vermitteln konnten, bilden daher eine hervorragende Grundlage für unsere neuen, in der Definitionsphase ASSPs.
Interview 3: trends 2006 | prognose 2007
oder bereits in Entwicklung befindlichen
Hieraus hat sich auch ein Fokus auf unsere Produktfamilien
in den Bereichen DC/DC-Konverter, Bus-Systeme, wie z.B. FlexRay, und vor allem Motoransteuerungen, wie die intelligente, sensorlose Ansteuerung von EC-Motoren, Ripplecounting für
Newsletter Was war für Sie der maßgebliche Trend oder die fortschrittlichste Entwicklung in 2006?
NEBELING Die Nachfrage nach Mikrosystemen ist stark angestiegen. Unter Mikrosystemen versteht man die intelligente
Verbindung von Sensorik und Auswerteelektronik in einem auf die Applikation zugeschnittenen Gehäuse. Ein Grund für diese
starke Belebung sind die immer weiter ansteigenden Zuverlässigkeitsanforderungen (0ppm Fehler-Strategie). Deshalb erfolgt
eine Tendenz zur Systemintegration, beispielsweise in sogenannten MCMs (Multi Chip Module). ELMOS hat hierfür spezielle Technologien entwickelt, um auch passive Bauelemente (Dioden/ Kondensatoren) in das Plastikgehäuse zu integrieren.
Newsletter Welche Trends oder Entwicklungen werden aus Ihrer Sicht das Jahr 2007 prägen?
NEBELING Es wird weiter eine überproportionale Steigerung der Sensorik im Automobil im Vergleich zur restlichen Elektronik geben. Ein Beispiel dafür ist die Drucksensorik. Hier geht der Trend
zur Anwendung der Druckmessung in rauen Umgebungsbedin-
gungen bezüglich extremer Temperaturen oberhalb 150°C und chemischer Resistenz. Auf die Applikation bezogen bedeutet
dies den verstärkten Einsatz von Mikrosystemtechnik in Druckmesssystemen, z.B. in Nutzfahrzeugbremsen oder direkt im Motoröl. In diesen Systemen ist ein Mikrosystem interessant,
da es wesentlich preisgünstiger und zuverlässiger als konventionelle Lösungen ist. Die ESP- und Reifendruckkontrollsystem-
Pflicht in den USA gibt den Einsatz von low-g-Beschleunigungssensoren und Reifendrucksensoren (TPMS) Aufwind. Insgesamt können für diese Applikationen hohe Wachstumsraten in 2007 und danach erwartet werden.
DC-Motoren, oder busfähige Steppermotortreiber mit Blockier-
erkennung ergeben. Und nicht zuletzt stellen wir eine sehr
starke Nachfrage nach unseren neuen „Dual-Die“ Mikroprozessorlösungen fest, bei denen wir z.B. einen leistungsstarken
S12 Core in einem Gehäuse mit einem applikationsspezifischen, analogen Frontend kombinieren können.
Sinnvolle Verbindung: Sensorik und ASIC in einem speziellen Gehäuse.
ELMOS Newsletter DEZEmber 2006
strategie
Messeherbst 2006: interessante Gespräche, wertvolle Impulse Der Herbst stand bei ELMOS ganz im Zeichen von Fachmessen. Auf
bestehenden und potenziellen Kunden sind auch neue Impulse für
den Messen in Detroit, USA, München und Baden-Baden konnten sich
die Weiterentwicklung der Produkte entstanden.
Karosserie-, Komfort- und Antriebsbereich informieren. Spezielle
Nächstes Jahr sind wir am 24.1.2007 im Rahmen des 7. Car Sympo-
Aufmerksamkeit gestoßen. In vielen interessanten Gesprächen mit
FH-Gelsenkirchen in Bochum präsent. Wir freuen uns auf Sie! tsp
Besucher über automobile Halbleiter-Produkte für den Sicherheits-,
Schwerpunktthemen, wie VirtuHall, sind dabei auf besonders große
siums unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Dudenhöfer von der
Convergence
Electronica
In der Cobo Hall in Detroit vom 23. bis 25.10.2006
mit einem 40m2 großen Stand. Schwerpunktthemen:
ÿ Kooperation Freescale
und ELMOS
ÿ HALIOS®
ÿ DC/DC Ansteuer ICs
von ELMOS wie
Tagfahrlicht, etc.
Multiphasenbooster,
ÿ Ripplecounter ICs für
DC-Motoren in
HVAC Applikationen
ÿ Sonnenstandsensor
ÿ Neigungswinkelsensor Auf der Messe München waren wir vom 14. bis 17.11.2006 mit
einem 45m2 Stand in Halle A6 vertreten – erstmalig gab es auf
Baden-Baden spezial: VDI-Tagung Alljährliches Treffen der automobilen Zulieferindustrie für elektronische Komponenten. Im Kongresshaus in Baden-
Baden 18.10.2006 hatten wir
der Messe eine ganze Halle nur für automobile Elektronik. Schwerpunktthemen:
ÿ Neue ELMOS FlexRay-Familie mit Sternkoppler,
Transceiver, Transceiver mit Wakeup Funktion (mehr dazu auf Seite 9)
ÿ Armaturenbrett mit HALIOS® Applikationen:
ziehbares Licht, µ-Mouse am Lenkrad, Sonnenstandsensor (Nonius)
einen 10m2 Stand.
ÿ VirtuHall – ELMOS’ neues Ansteuerverfahren für
Schwerpunktthemen:
ÿ Microsystems – ELMOS’ kundenspezifische Lösungen
ÿ Kraftstoffeinsparung
ÿ Powertrain-Applikationen wie Ionenstromessung,
ÿ Licht
ÿ Nfz-Elektronik
BLDC Motoren (mehr dazu auf Seite 9)
für Spezialgehäuse, MEMS und ASICs
IGBT-Treiber, Drosselklappensteuerung, Luftmassen-
messer, etc.
ÿ Licht-Tagfahrlicht, Multiphasenbooster,
Die Convergence in Detroit/USA findet seit über 30 Jahren statt.
DC/DC Converter
strategie
Freescale und ELMOS vertiefen ihre strategische Allianz im Automobilsegment Freescale Semiconductor und ELMOS Semiconductor arbeiten gemeinsam an der Markteinführung innovativer Multi-Chip-Pro-
dukte, die Automobilelektroniksystemen der nächsten Generation ein noch höheres Maß an Intelligenz verleihen sollen. Die beiden
Branchenführer sind überein gekommen, gemeinsam so genannte ASSPs (Application Specific Standard Products) zu entwickeln, in denen die leistungsfähigen 16-Bit Mikrocontrollerarchitekturen
(MCU) von Freescale mit den Hochvolt-CMOS Chips von ELMOS kombiniert werden.
Die in Kooperation entwickelten und gefertigten Halbleiterprodukte
sollen Automobilfirmen in aller Welt zuverlässige und kosteneffiziente Lösungen eröffnen. Mit der zunehmenden Verlagerung von In-
der nächsten Generation von Steuerungs-ICs in System-in-PackageTechnologie deutlich schneller vonstatten geht.”
telligenz in kleinere Steuerungsknoten profitieren die automobilen
Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht die gemeinsam ent-
Distributed Control), die für dedizierte Einsatzgebiete im Automobil
beider Unternehmen kombinieren lassen. Es ist beabsichtigt, dass
Kunden immer mehr von so genannten IDC-Produkten (Intelligent
ein Höchstmaß an Leistungsfähigkeit bieten. Darüber hinaus soll die
Allianz die Entwicklung und Herstellung intelligenter Sensor- und Aktuatorknoten mit direkter Busanbindung ermöglichen.
„Freescale und ELMOS haben sich mit dem Ziel zusammengetan, unseren in der Automobilbranche angesiedelten Kunden ein Höchstmaß an Wertschöpfung zu bieten und die Innovation im Automobilsegment in neue Dimensionen voranzutreiben”, erklärt Paul
wickelte Schnittstelle, mit der sich die integrierten Schaltungen
die Ingenieure von Freescale und ELMOS in jeder Phase der Entwick-
lung eng zusammenarbeiten mit dem Ziel, innovative Multi-Chip-
Lösungen zu erarbeiten, die den höchsten Qualitätsansprüchen ge-
nügen.
Als treibende Kräfte der Freescale/ELMOS-Allianz fungieren Jürgen
Weyer, Vice President und General Manager der Verkehrstechniksparte von Freescale in Europa und Dr. Frank Rottmann, Vertriebs-
Grimme, Senior Vice President und General Manager der ‚Trans-
und Entwicklungsvorstand von ELMOS.
ersten gemeinsam entwickelten IDC-Produkte den Markt erreichen,
Erste Produkte ab 2007 erwartet
in der Entwicklung, höherer Zuverlässigkeit und kürzeren Entwicklungszyklen profitieren.”
ein breites Spektrum von Zielanwendungen, darunter Karosserieelek-
Langfristige Partnerschaft
und Sicherheitstechnik. Die ersten gemeinsam entwickelten Pro-
portation and Standard Products Group‘ von Freescale. „Sobald die
können Freescale- und ELMOS-Kunden von noch höherer Flexibilität
Für die ersten Multi-Chip-Entwicklungsprojekte ist die Integration
der bewährten 16-Bit S12/S12X-Architektur von Freescale mit einer applikationsspezifischen Schaltung von ELMOS geplant. Als meist
verbreitete 16-Bit MCU-Architektur für die Automobilbranche haben
die S12-basierten Bausteine von Freescale mittlerweile ein Absatzvolumen von 100 Millionen Stück pro Jahr überschritten. Freescales
Zusammenarbeit mit ELMOS baut die Marktreichweite der S12-Architektur durch Verwendung in den auf Multi-Chip-Bausteinen basierenden IDC-Lösungen von ELMOS aus.
„Langfristig planen Freescale und ELMOS die Vermarktung einer de-
dizierten Familie von intelligenten ko-integrierten Produkten, die ein
breites Spektrum von Automobilanwendungen abdecken”, erläutert
Dr. Anton Mindl, Vorstandsvorsitzender der ELMOS Semiconductor AG. „Die Fähigkeiten von Freescale und ELMOS ergänzen sich im
Freescale und ELMOS konzentrieren ihre Entwicklungsaktivitäten auf tronik, dezentrale Motorsteuerungsmodule für Komfortfunktionen dukte sollen bereits 2007 in den Automobilmarkt einfließen. maku
IMPRESSUM Herausgeber ELMOS Semiconductor AG Chefredakteur Christian Tegethoff (ct) Redaktion und Produktion Thomas Speckbrock (tsp), Mathias Kukla (maku), Janina Wiegmann (jwie), Susanne Vorwald (suvo) , Bernd Berger (bbe) Redaktionsanschrift ELMOS Semiconductor AG, Heinrich-Hertz-Str. 1, D-44227 Dortmund Telefon + 49 (0) 231 - 75 49 - 0 Telefax + 49 (0) 231 - 75 49 - 548
[email protected], www.elmos.de
Entwicklungs- und Fertigungsbereich ideal, so dass die Einführung ELMOS Newsletter DEZEmber 2006
innovation
Viele Möglichkeiten, ein Chip: multifunktionelles Tastenfeld mit HALIOS® Die Idee ist einfach: viele Tasten, ein Chip. Inspiriert durch das IC E909.01, welches nur eine einzige Taste detektiert, kam die Idee auf,
Die Tasten selbst können frei angeordnet werden und bestehen lediglich aus einem Optikmodul bzw. können durch diskrete Bau-
in Entwicklung befindliche IC E909.02C mit integriertem Mikropro-
herrscht ebenso keine festgelegte, vorgegebene Geometrie für die
Anzahl an digitalen Ein- bzw. Ausgängen verfügt, wird diese Idee
nahezu frei gestaltet werden.
mit einem einzigen ASIC ein ganzes Tastenfeld anzusteuern. Da das zessor frei programmierbar ist und zudem über eine ausreichende
zeitnah umgesetzt werden können. Die Entwicklung verläuft sehr
elemente (zwei IR-LEDs und eine Photodiode) realisiert werden. Es
eigentlichen Tastflächen. Diese können für die gewünschte Haptik
positiv.
Das Material muss für die eingesetzten IR-LEDs (ca. 800 bis 1000
Die technische Herausforderung hierbei besteht darin, dass die Trei-
transluzent ist oder nicht, bleibt dem Anwender überlassen. Somit
berausgänge und der Fotodioden-Eingang über einen schnellen
Multiplexer so umgeschaltet werden, dass bis zu sechs Tasten quasi
gleichzeitig bedienbar sind.
nm) lediglich transparent erscheinen. Ob es dabei für das Auge ist größtmögliche Designfreiheit gegeben, sowohl bei der Oberflächenbeschaffenheit als auch bei deren Farbwahl. Die implementierte Software ist in der Lage, die Anzahl der angeschlossenen Tasten selbstständig zu erkennen. Dadurch ist der Einsatz als Einzeltaste bis hin zu einem kompletten 6fach-Tastenfeld
abgedeckt. Weiterhin kann mithilfe eines externen Mikrocontrollers ein Kaskadieren mehrerer Tastenfelder erfolgen.
Zur Betriebssicherheit wird beim Einschalten und auch bei erkannter Ruhelage im Betrieb automatisch jede einzelne Taste kalibriert.
Dadurch ist ein möglicher äußerer Einfluss auf die gegebenen optischen Faktoren ausgeschlossen. Somit wird ein Neuaufbau ohne Anpassung von Parametern möglich.
Durch die HALIOS®-Technologie ist das gesamte System unempfind-
lich gegen Fremdlicht und kann dadurch auch in starkem Sonnen-
licht problemlos eingesetzt werden. Der Status jeder einzelnen Taste
wird als Binärwert zur Verfügung gestellt. Zudem erkennt das Sys-
Simulierter Aufbau: Mit HALIOS® können bis zu sechs Tasten quasi gleichzeitig bedient werden.
tem eine Annäherung, sobald sich ein Objekt in einem Abstand von ca. 5 bis 10 cm über der Tastenoberfläche befindet. bbe
Was ist HALIOS®? Die Abkürzung HALIOS® steht für High Ambient Light Independent Optical System. Dieses System besteht aus optischen Sende- und Empfangselementen (LEDs und Fotodioden) und einem neuen elektronischen Signalauswerteprinzip.
Das Prinzip ermöglicht selbst die Erkennung von Bewegungen durch geschlossene, infrarotdurchlässige Oberflächen hindurch.
Dazu wird das einfallende Licht durch Einsatz von zwei optischen Sendern so ausgewertet, dass nur die gesuchten Informationen
von der nachgeschalteten Hard- und Software ausgewertet werden. Fremdeinflüsse, wie starke Sonneneinstrahlung, werden nicht berücksichtigt. HALIOS® lässt sich ohne jegliche Mechanik realisieren und ist daher verschleißfrei.
Berührungslos: Der Abfallbehälter öffnet sich durch Annäherungsdetektierung.
Der erste Lichtschalter war auf Schulterhöhe (1,50 Meter) installiert.
PRODUKTe
VirtuHall-Demoboards: Sensorlose Kommutierung von BLDC-Motoren Die ELMOS Semiconductor AG bietet Demoboards für die sensor-
lose Kommutierung von bürstenlosen Gleichstrommotoren an. Diese Motorenart wird vielfach als BLDC-Motoren oder PMS (Permanent Magnet Synchron) Motoren bezeichnet.
Die Demoboards basieren auf dem ELMOS-eigenen VirtuHall-Prinzip, das eine sensorlose Erkennung der Rotorlage ermöglicht. Das be-
Es sind Standard-ICs und kundenspezifische Halbleiterlösungen auf
Basis von VirtuHall geplant. Die Entwicklung eines ersten Chips der geplanten Produktfamilie wurde bereits gestartet.
BLDC-Motoren gewinnen aufgrund signifikanter Vorteile gegenüber herkömmlichen DC-Motoren deutlich an Bedeutung. Insbesondere der bessere Wirkungsgrad, die kleinere Bauform und das geringere
sondere an diesem Verfahren ist, dass es vom Stillstand bis zu hohen
Gewicht erschließen diesem Motortyp vielfältige Einsatzbereiche.
her keine störenden Übergangsbereiche kennt.
Kohlebürsten und des Kommutators sind weitere wichtige Eigenschaft der BLDC-Motoren. VirtuHall ist ein sehr effektives und ko-
Motordrehzahlen immer nach dem gleichen Prinzip arbeitet und da-
Pro Demoboard kann jeweils ein Motor angetrieben werden.
Es verfügt über Anschlüsse für CAN, LIN, Ethernet und USB.
Hohe Zuverlässigkeit durch den Wegfall der verschleißanfälligen
stengünstiges Ansteuerverfahren, was die Verbreitung dieses Motortyps massiv fördern wird.
Bereits nach der Ankündigung des neuen Ansteuerprinzips ist die
Resonanz der Kunden sehr stark. Mit dem Demoboard wollen wir allen interessierten Systemherstellern einen problemlosen Einstieg in das VirtuHall-Prinzip zur Verfügung stellen. Schon nach dem ersten Einsatz werden die Vorteile klar ersichtlich. maku
Bestellung Demoboards Das Demoboard-Kit besteht aus Treibersoftware sowie der Ohne Sensor: Der Halbleiter steuert und überwacht den EC-Motor.
Die dazugehörige Software ermöglicht eine Ansteuerung mit
einem herkömmlichen Windows-PC. Per Software lassen sich alle
Funktionen zur stufenlosen Steuerung der Drehzahl kontrollieren.
benötigten Hardware zur Erprobung des VirtuHall-Ansteu-
erungsprinzips. Es kann unter
[email protected] angefordert werden. Bitte geben Sie beim Betreff das Stichwort ’VirtuHall’ ein.
FlexRay-ICs nehmen Projektmeilensteine Drei FlexRay-Bausteine der ELMOS Semiconductor AG haben wich-
Dank optimiertem EMV-Verhalten verarbeiten alle drei ICs hohe Da-
erfolgreichen Fertigstellung. Alle drei ICs sind wichtige Bestandteile
fangreiche Fehlererkennungs- und Diagnosemöglichkeiten, die über
tige interne Projektmeilensteine passiert und stehen damit vor der der neuen FlexRay-Netzwerktopologie und bilden die physikalische Schnittstelle zwischen Netzwerk und einzelnen Teilnehmern.
Das IC E910.54 ist ein FlexRay-Einzel-Transceiver, sein Bruder, der
E910.55, besitzt zusätzliche Funktionen wie beispielsweise eine
netzwerkgesteuerte Aufweckfunktion und unterstützt damit den
tenraten von bis zu 10 Mbit/s. Zusätzlich besitzen die Bausteine um-
eine Standard SPI-Schnittstelle vom Host-Prozessor abgefragt werden können. Störungen auf einem Netzwerk-Segment können so
durch eigenständiges oder gesteuertes Abschalten durch den Prozessor via SPI von anderen Bus-Segmenten fern gehalten werden.
Mit diesen innovativen Bausteinen bieten wir eine zuverlässige
Stromsparmodus des nachgeschalteten Prozessors. Das IC E910.56
Grundlage zum Aufbau eines FlexRay-Netzwerkes im Automobil.
Auch dieser Baustein ist über das Netzwerk aufweckfähig und besitzt eine eigene SPI-Diagnoseschnittstelle, so dass sich hiermit in-
lungs- und Qualitätsmeilensteine erfolgreich erfüllt. Erste Muster
ist ein Sternkoppler, der bis zu vier Einzel-Transceiver ersetzen kann.
telligente aktive FlexRay-Knoten kostengünstig und platzsparend
Alle Bausteine haben in den vergangenen Wochen wichtige Entwickwerden unseren Kunden in Kürze zur Erprobung vorgestellt. jwie
aufbauen lassen.
ELMOS Newsletter DEZEmber 2006
Serie: ELMOS Kompetenzen
Antriebselektronik: „Der Qualitätsanspruch ist besonders hoch“ ELMOS hat in fast allen Bereichen der Automobilelektronik und auf speziellen Gebieten der Industrieelektronik langjährige Kompetenzen. Die vierteilige Serie im NewsLETTER 2006 stellt einige Kompetenzfelder vor und gibt einen ersten Einblick in die jeweiligen Ansprüche und Herausforderungen. Im vierten und letzten Teil der
Serie stellen wir unsere Kompetenz bei der Elektronik im Antriebsbereich vor.
Christian Tegethoff hat an der Gesamthochschule Paderborn studiert. Bevor er zu ELMOS kam, hat er als Ingenieur bei mehreren Au-
tomobilzuliefern gearbeitet. Seit 1990 ist er bei ELMOS beschäftigt. Erst als Vertriebsingenieur, dann als stellvertretender Vertriebsleiter
sowie später als Vertriebsleiter für ELMOS Dortmund. Seit 2005 ist
er stellvertretender Leiter der Abteilung Applikationen und Systeme.
Christian Tegethoff ist seit
Dort ist er u.a. Ansprechpartner für Elektronik in Antriebssystemen.
2005 stellvertretender Leiter der Abteilung Applikationen und Systeme. Dort ist er An-
Newsletter Welches war der erste Halbleiterchip von ELMOS für ein
sprechpartner für Elektronik
Antriebssystem?
in Antriebssystemen.
TEGETHOFF Der erste Baustein von ELMOS für ein Antriebssystem
In der Sensorik haben wir beispielsweise Know-how bei Luftmas-
war der E100.21 im Jahre 1994. Dieser Sensor-Interface-IC wurde von
sen-, Drehzahl-, Klopfsensoren und Drucksensorik für die Messung
duktiven Kurbel- und Nockenwellensensoren eingesetzt. Dies war
oder E-Gas.
BMW in Motorsteuergeräten für die Auswertung der Signale von insozusagen der Eintritt von ELMOS ICs in den Motorraum. Wir haben also mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung
des Tankinnendrucks und Drehwinkelsensoren für die Drosselklappe
Bei der Aktuatorik z.B. bei der Kraftstoff- und Wasserpumpe, der
von Elektronik für Antriebssysteme. Eine unserer Stärken, schnell auf
Drossel- und Resonanzklappe sowie bei der Steuerung von Lüftern
ersten Einsatz eines Hochtemperatur 8bit-µControllers, den wir als
wie ICs zur Überwachung von Glühkerzen.
Kundenforderungen zu reagieren, hat sich auch im Bereich der Antriebselektronik als Gewinn bringend erwiesen. So war es auch beim Basis für einen ASIC für Luftmassensensoren entwickelten, welcher
und der elektrischen- und elektrisch-hydraulischen Lenkung. Die Ansteuerung von IGBT-Treibern für die Zündspule oder bei Ventilen so-
dann 1998 in Serienproduktion ging. Bislang haben wir rund 50 Produkte für den Antriebsbereich entwickelt und in Serie produziert.
Im Bereich Charging kommen dank unseres SOI Prozesses die Hoch-
Newsletter Für welche Systeme im Antriebsbereich bietet ELMOS
von über 150°C.
Halbleiter an?
temperatureigenschaften vollends zur Geltung. Ein µController ba-
sierter Lichtmaschinenregler arbeitet bei Umgebungstemperaturen
Und letztlich auch bei den Steuergeräten. Hier produzieren wir ICs,
TEGETHOFF Wir bieten für fast alle Bereiche des Antriebs spezielle
welche die kompletten Peripheriefunktionen um einen µController
liegen im Bereich der Sensorik und Aktuatorik.
durch redundante Funktionen bzw. Überwachungsschaltungen.
Halbleiterlösungen und Standardbausteine an. Unsere Schwerpunkte
abdecken. Diese ICs entlasten und unterstützen den µController
verbrennungsablauf im ottomotor
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Der Zündimpuls für die
Der Explosionsvorgang im
Zündspule wird gegeben.
Zylinder wird initiiert.
Der Zylinder schnellt nach unten.
Seitliche Perspektive im Detail,
Explosionsvorgang des
kurz vor der Zündung.
Benzin-Gas-Gemisches.
Im Jahre 1936 hat Mercedes-Benz den ersten Personenkraftwagen mit einem Dieselmotor vorgestellt (Mercedes-Benz 260 D).
Serie: ELMOS Kompetenzen
Newsletter Welche Besonderheiten erfüllen Produkte für ein Antriebssystem?
TEGETHOFF Alle Elemente sind hohen Belastungen ausgesetzt, gerade deshalb ist der Qualitätsanspruch hier besonders hoch. Ein Bei-
spiel: Wenn der Fensterheber im Auto nicht funktioniert, ist es für
TEGETHOFF Hier möchte ich gern zwei Seiten aufzeigen. Erstens:
Die Wachstumszahlen in diesem Segment der Automobilelektronik
fordern auch von ELMOS die Bereitschaft, sich im Rahmen von Vor-
entwicklungen, frühzeitig mit den Anforderungen zu beschäftigen. Hier kommt es darauf an, das ELMOS-Know-how bestens umzuset-
zen. Zweitens: Wir haben es hier auf der Kundenseite vielfach mit
den Verbraucher ärgerlich. Dennoch kann er mit seinem Auto immer
Unternehmen aus dem traditionellen Maschinenbau zu tun. Mikroe-
Regel nicht mehr; dies ist ein erheblicher Qualitätsmangel.
aufzuzeigen und in sinnvolle Produkte münden zu lassen, macht ei-
Der Einsatz in der Hochtemperaturumgebung in Kombination mit
meisten Kunden, welche sich jahrelang nur mit Mechanik beschäf-
noch fahren. Bei Fehlern im Antrieb dagegen fährt das Auto in der
rauen Umweltbedingungen erfordert besondere Maßnahmen in der
Schaltungs- sowie der Aufbau- und Verbindungstechnik. Auch spe-
lektronik ist da ein ganzes Stück weit von entfernt; die Möglichkeiten
nen Teil des Reizes aus. Die Elektronik hat hier viele Vorteile, die die tigt haben, nicht kennen.
zielle CMOS-Technologien, sogenannte SOI-Technologien (Silicon On
Newsletter Wie werden sich die Antriebssysteme in den kommen-
elle Prüfungen im Testfloor (Backend) sicher. Unsere Testmaschinen
TEGETHOFF Der bestimmende Trend ist die Emissionsreduzierung
Insulator), setzen wir seit einigen Jahren erfolgreich in Serienprodukten ein. Zudem stellen wir die Funktion dieser Chips durch spezi-
können daher den gesamten Temperaturbereich im späteren Betrieb
abbilden.
Newsletter Wie sehen Sie den allgemeinen Trend bei Antriebs-
systemen? Eher hin zu kundenspezifischen Produkten oder mehr in Richtung standardisierte Lösungen?
TEGETHOFF Allgemein ist der Trend zu mehr Standardisierung er-
kennbar, dies wird auch im Bereich der Antriebssysteme erfolgen.
den Jahren weiterentwickeln?
und einhergehend damit die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. So bin ich mir sicher, dass die Start/Stopp Automatik, welche auch
schon im drei Liter Lupo eingesetzt worden ist, vermehrt in kleineren
Fahrzeugen für den Stadtverkehr Einzug halten wird. Die Kraftstoff-
einsparung rechnet sich hier bereits schon heute für den Verbraucher. Bei den Hybrid- und Teilhybrid-Fahrzeugen ist man momentan
noch nicht so weit, dass es sich wirtschaftlich rechnet. Die Batterien sind der größte Schwachpunkt, sie sind noch zu teuer, zu schwer und
Dennoch werden z.B. im Sensorik-Bereich immer wieder spezielle
nicht effizient genug. Der gesamte Aufwand ist momentan noch gigantisch. Mit steigenden Stückzahlen kann sich dies aber schnell än-
Lösungen, realisiert werden können. Dies ist z.B. bei einem Ölsensor,
man derartige Technologien nicht hinreichend antreiben.
Anforderungen gestellt, die nur mit kundenspezifischen, sprich ASICdem NOX-Sensor (Sensor im Katalysator) oder bei Drehwinkelsensoren der Fall. Insgesamt wird diese Sensorik auch vermehrt als mi-
kromechanisches System aufgebaut, davon kann ELMOS dank seiner
dern und ohne Technologieträger im Sinne eines Toyota Prius kann
Konträr zu den Bestrebungen, den Verbrauch zu minimieren, sind momentan aber „Lifestyle“-Fahrzeuge sehr gefragt. Diese wiegen
im Firmenverbund existierenden Kompetenzen profitieren. Diese
meist über zwei Tonnen und haben weit über 200 PS. Damit liegt der
Newsletter Worin liegt für Sie die Herausforderung bei der Betreu-
Einsatz von Elektronik würde der Verbrauch allerdings wesentlich höher sind und da mehr Zylinder auch mehr Elektronik benötigen, parti-
Endprodukte sind in der Regel kundenspezifische Lösungen.
ung der Antriebssysteme?
Verbrauch auch deutlich über zehn Liter auf 100 Kilometer. Ohne den
zipieren wir ebenfalls. maku
Die Zündspule selbst dient
Der gemessende Wert wird über
Der Chip ermittelt die Daten
Die nächste Zündung erfolgt mit
Einleitung des nächsten
als Sensor.
die Zündspule dem IC mitgeteilt.
für die Motor-ECU .
optimiertem Zündzeitpunkt.
Explosionsvorgangs.
ELMOS Newsletter DEZEmber 2006
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news
NEWSLETTER-Gewinnspiel
SMI: 40.000 Drucksensoren täglich
Der Newsletter verlost drei Preise – zwei Hightech Produkte und
Silicon Microstructures Inc. (SMI), eine Tochtergesellschaft der
1. Ein Wein- und Gourmeturlaubsscheck (drei Tage/zwei Nächte für
mentan mehr als 40.000 Drucksensoren am Tag. Ermöglicht wird
Gutschein über 50 Euro. Freie Auswahl aus kulinarischen Hotels)
Fertigungslinie.
3. Ein Wesco-Abfallbehälter mit HALIOS® Technik (siehe Seite 8)
Die Drucksensoren werden in Anwendungen für den automobilen
Um an dem Gewinnspiel teilzunehmen, müssen nur die nachfol-
Produktportfolio reicht von Niedrigdruck-Sensoren für das Messen
drei Tage zum Genießen. Die Preise in der Übersicht:
zwei Personen im Doppelzimmer, inkl. Frühstücksbuffet und
2. Ein iPod Nano 2 GB
genden Fragen richtig beantwortet werden:
1. Was ist „VirtuHall“?
haute cuisine
a. Ein Ansteuerungsverfahren für PMS-Motoren. b. Eine Komponente im FlexRay Netzwerk. c. Ein HALIOS®-Sensor.
2. Welche Bezeichnung trug der erste ELMOS-Chip für ein Antriebssystem? a. 2N3055
b. E100.21
c. STK1040
3. Wie groß wird laut der VDI/VDE Prognose der Markt für
Mikrosysteme in 2010 sein? a. 200 Mrd. US-$
b. 150 Mrd. US-$
c. 100 Mrd. US-$
Die richtigen Antworten schicken Sie bitte an:
[email protected], Einsendeschluss ist der 31.1.2007.
Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt.
P.S. Alle Antworten finden Sie natürlich in diesem Newsletter. MitarbeiterInnen und Angehörige der ELMOS sind vom Gewinnspiel ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
ELMOS Semiconductor AG, hat einen Produktionsrekord aufgestellt.
Das in Milpitas, Kalifornien, USA ansässige Unternehmen fertigt mo-
dies durch die kürzlich umgestellte, moderne 6-Zoll-Wafer MEMS
und medizinischen Bereich sowie für Klimaanlagen eingesetzt. Das
der menschlichen Atmung bis zu Hochdruck-Sensoren für Brems- systeme. Im Fokus steht dabei der weltweit kleinste in Serienproduktion erhältliche Drucksensor SM 5108. Bei einer Kantenlänge von
nur 0,65 mal 0,65 mm kann er im Druckbereich von ein bis zehn Bar messen. Ein Großteil der Drucksensoren wird von der ELMOS-Tochtergesellschaft ELMOS Advanced Packaging in Nijmegen, Niederlande, weiterverarbeitet. Das auf Gehäuse für Halbleiter und Sensoren
spezialisierte Unternehmen hat für die verschiedenen Anforderungen spezielle Lösungen entwickelt. Damit können die von SMI
gelieferten Drucksensoren in kundenspezifische und standardisierte Halbleiterlösungen integriert werden.
„Der Produktionsrekord bei unserem Tochterunternehmen belegt,
dass SMI einen Wachstumskurs eingeschlagen hat. Der Markt für MEMS-Sensoren wird in den kommenden Jahren steigen. Durch die
erhöhte Kapazität können wir neue Kunden und Märkte ansprechen“, sagt Dr. Frank Rottmann, Vorstand für Entwicklung und Vertrieb der ELMOS Semiconductor AG. „Zudem ermöglicht die enge
Kooperation zwischen SMI, ELMOS Advanced Packaging und ELMOS in Dortmund neue Lösungen für die Integration von Sensorik und Auswerteelektronik in einem speziellen Gehäuse.“ jwie
Neue Imagebroschüre erschienen Die ELMOS Semiconductor AG hat ihre neue Imagebroschüre veröffentlicht. Darin wird die gesamte ELMOS Gruppe informativ und
übersichtlich präsentiert. Auf den 36 Seiten finden sich interes-
sante Fakten über das Unternehmen: Beispielsweise, dass ELMOS 1.500.000.000 kundenspezifische Chips bislang an Kunden geliefert
hat, oder, dass in unserer Produktion ein Mal alle zwanzig Sekunden die Luft ausgetauscht wird, um eine hohe Qualität sicherzustellen.
Die Broschüre gliedert sich in acht Kapitel. Im Mittelpunkt stehen
dabei unsere Produkte. So wird anhand von anschaulichen Beispielen erläutert, in welchen Bauteilen sich ELMOS Chips sowohl im Auto
als auch in Industrie- und Konsumgütern befinden.
Zusätzlich werden Themen wie unsere Ideen, Produktion, Qualität,
Standorte und Verantwortung für die Umwelt und unsere Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter behandelt. Den Abschluss bildet ein
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kleiner Auszug aus der über 20-jährigen Geschichte von ELMOS. Anhand einer Zeitleiste werden die wichtigsten Ereignisse der Firmen-
geschichte gelistet – von der Gründung 1984 über den Börsengang
im Jahre 1999 bis zum diesjährigen Start der 8-Zoll Wafer Produktion in Duisburg.
Die Imagebroschüre steht auf der Internetseite (www.elmos.de) zur
Verfügung. Zudem verschicken wir gerne gedruckte Exemplare. Senden Sie dazu einfach eine E-Mail an
[email protected]