Eine Torte zum Geburtstag Ein gelungener Festtag zum

March 7, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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3/2014

Eine Torte zum Geburtstag Ein gelungener Festtag zum Vereinsjubiläum Der Renner ist das Bockhorn-Zeltlager Jubiläumsaktionen der Jugend Nationalpark Schwarzwald offiziell eröffnet Schwarzwaldverein an der Nationalpark-Messe am Ruhestein beteiligt

INHALT

Jetzt im Zeitschriftenhandel! Eine Torte zum Geburtstag Seite 5

www.mein-laendle.de

Erweitertes Wanderbus-Angebot der SBG Seite 29

Aktuell

4 / 2014 Juli August 4,80 EU R

5_

Eine Torte zum Geburtstag Ein gelungener Festtag zum Vereinsjubiläum

29_ Erweitertes Wanderbus-Angebot der SBG Wutach- und Gauchachschlucht mit ÖPNV

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„Ehrenamt macht glücklich“ Bericht zur 145. Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins am 7. Juni 2014

29_ Oldtimer auf Fahrt durch den Enzkreis

10_ Wimpelwanderung zum Jubiläum Von Sulzburg über den Feldberg nach Freiburg

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Jubiläumsaktionen der Jugend Seite 11

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30_ Herbstprogramm des Naturzentrums Kaiserstuhl 31_ 100 Traubeneichen in Wehr Pflanzaktion von Waldgemeinschaft und Schwarzwaldverein 32_ Neu bei der Hauptgeschäftsstelle des Schwarzwaldvereins

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Nationalpark Schwarzwald: offiziell eröffnet Seite 34

JUGEND & Familie 11_ Der Renner ist das Bockhorn-Zeltlager Jubiläumsaktionen der Jugend Landid

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34_ Nationalpark Schwarzwald offiziell eröffnet Schwarzwaldverein an der Nationalpark-Messe am Ruhestein beteiligt

16_ Kinderfest der Ortsgruppe Neuenbürg Zugunsten der Kinderkrebshilfe Tübingen

35_ Kleines Paradies für kleine Tiere Schwarzwaldverein Biberach regeneriert Amphibienbiotop im Prinzbachtal

16_ Auf Rautenjagd Schwarzwaldvereinsjugend aus Pfalzgrafenweiler auf Tour mit dem Wegewart

36_ Der Hotzenwald – Zentrum des Moorschutzes im Schwarzwald

17_ Wollmütze auf und los Ostereiersuchen mit dem Schwarzwaldverein Teningen

38_ Bienen – ein kleines Wunder der Natur Bienenpfad in Bad Rippoldsau eingeweiht

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14_ Mit breitem Grinsen Jugendfestival vom 23. bis 25. Mai am Berghäusle in Breitnau

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24-Stunden-Wanderung in Straubenhardt Seite 18

Museumsprojekte der Ortsgruppe Zavelstein Seite 39

WANDERN

HEIMATPFLEGE

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18_ Extrem- oder Genusswandern rund um die Uhr 300 Teilnehmer bei der 24-Stunden-Wanderung in Straubenhardt

Rezepte, Wandern, Kräuter, Wohnen, Basteln, Wein, Museen, Natur, Bräuche – und das alles aus dem Ländle.

20_ Kraft für den Alltag tanken Wanderwoche der Ortsgruppe Unterreichenbach im Chiemgau 22_ Lauterbacher Wandersteig – 34 km Wandervergnügen 26_ Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg

Sie werden staunen!

28_ Wandern verbindet Badisch-Schwäbische Freundschaftswanderung am Bodensee

Lebendiges Land

Liebenswerte Leute

Lustvolles Leben

39_ Zavelstein im Gang der Zeiten Museumsprojekte der Ortsgruppe Zavelstein

28_ Sagenhafte Sektwanderung

SERVICE 41_ Personalien 42_ Bücherschau

EDITORIAL

Naturschutz 150 Jahre Liebe Mitglieder des Schwarzwaldvereins, liebe Leserinnen und Leser! Unser Jubiläumsjahr „150 Jahre Schwarzwaldverein“ hat bereits den Höhepunkt der Veranstaltungen überschritten. In diesem Heft berichten wir Ihnen über viele Aktivitäten, die aus diesem Anlass stattgefunden haben. Aber das Jahr ist noch nicht zu Ende, auch nicht das Wanderjahr. So werden noch viele Jubiläumswanderungen und andere Aktivitäten speziell zu unserem Jubiläum folgen und unsere Vereinsmitglieder und Gäste erfreuen. Und wenn Sie gerade keine Zeit dafür haben – erfreuen Sie sich an der herrlichen Farbenpracht und den vielen Früchten, die die Natur im Herbst hervorbringt. Außerdem ist Pflanzzeit. Wie wäre es, jetzt noch einen „Baum des Jahres“ zu pflanzen?

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it dem Motto „Schwarzwaldverein – 150 Jahre wegweisend“ haben wir unsere Festaktivitäten überschrieben und entsprechend auch gefeiert. Über 1 000 Mitglieder und Gäste waren am 7. Juni unserer Einladung gefolgt und füllten das Konzerthaus in Freiburg. Ein großartiger Beweis für die Verantwortlichen und Organisatoren, dass sich die gemeinsame Arbeit gelohnt hat und dass unsere Botschaft angekommen ist.

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in Beweis aber auch dafür, dass einerseits unsere Mitglieder „ihren“ Hauptverein schätzen und die Arbeit für die Ortsgruppen und Bezirke anerkennen und andererseits unser Engagement für die engere Heimat und darüber hinaus für unser Bundesland Baden-Württemberg bei Politik und Wirtschaft gesehen und anerkannt wird. Besonderen Glanz erhielt unsere Festveranstaltung durch die Anwesenheit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der in seiner Festrede die Leistungen des Schwarzwaldvereins für die Gesellschaft lobte und den Mitgliedern für den Einsatz dankte.

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ie am gleichen Tag abgehaltene Delegiertenversammlung hatte mehrere Schwerpunkte und einen besonderen Gast: Der Minister für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, besuchte unsere Veranstaltung. Auch darüber lesen Sie mehr in diesem Heft. Die berechtigte Frage wurde gestellt, ob es nötig war, in dieser Hauptversammlung das Thema der Beitragserhöhung anzusprechen. Mir ist dieses Thema sehr wichtig, denn es sichert die Zukunftsfähigkeit unseres Schwarzwaldvereins. Ich bin überzeugt, dass es geradezu zwingend dazu gehört hat, denn wir müssen uns der Verantwortung stellen, und all die Weichenstellungen vornehmen, die uns die Zukunft als Verein sichern. Viele Argumente wurden vorgebracht, die gegen eine Beitragserhöhung sprechen, das ist richtig. Aber nach meinem Empfinden wurden weit mehr und deutlicher die Argumente für eine Beitragserhöhung ausgesprochen. Ich bin über-

Georg Keller zeugt, dass wir mit dem Hauptvorstand einen gangbaren Weg finden werden.

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esonders wirksam ist natürlich der Vorschlag, durch Neumitgliedergewinnung eine ausreichende Finanzausstattung zu gewährleisten. Das ist ein guter Weg, auch zur Erneuerung des Vereins von der Basis her. Denn wenn wir uns erneuern wollen, dürfen wir nicht die Asche bewahren, sondern wir müssen die Flamme weitertragen. Wir müssen zeigen, wer wir sind, und nicht, wer wir einmal waren. Dazu dient auch unsere aufwändige Imagekampagne mit dem Motto „Die Raute am rechten Fleck“. Für die Präsentation in der Öffentlichkeit steht ausreichend neues Material zur Verfügung. Ich bitte alle Verantwortlichen und alle Vereinsmitglieder, dieses Material zu nutzen und Werbung für neue Mitglieder zu machen! Falls etwas ausgehen sollte: Von der Hauptgeschäftsstelle kann ausreichend Material nachgefordert werden. Ein Beispiel: Mit unserem Kartenspiel haben Sie immer einen Trumpf (mehr) in der Hand!

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m Festtag haben sich unsere Fachbereiche und unsere Partner im Foyer des Konzerthauses in einer großen Ausstellung hervorragend präsentiert. Besonders beachtenswert waren die Figuren zur Vereinsgeschichte, die auf einfache, aber einprägsame Art herausragende Ereignisse aus dem Vereinsleben darstellten. Ich sage allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Ehrenamtlichen ganz herzlichen Dank für das übergroße und erfolgreiche Engagement bei der Vorbereitung und Umsetzung der Inhalte des Festtages. Es hat alles gut geklappt, unsere Gäste waren zufrieden. Das war für mich große Klasse!

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n diesem Heft finden Sie wieder lesenswerte Berichte aus den Fachbereichen, zur Jugend, dem Wandern, der Naturschutzarbeit und zur Heimatpflege, so dass Sie sich umfassend über das Vereinsleben informieren können. Sicher erhalten Sie auch wertvolle Anregungen zu Ihrer eigenen Vereinsarbeit.

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Dieses Heft steht im Zeichen des Vereinsjubiläums „150 Jahre wegweisend“. Sichtbares Zeichen ist diesen Wimpelbaum der beim regionalen Wandertreff Süd in St. Märgen aufgenommen wurde. Foto: Heinrich Fehrenbach

Über eine Geburtstagstorte für den Schwarzwaldverein freut sich Präsident Georg Keller

nd noch etwas Wichtiges zum Schluss. Es stellen sich Ihnen unsere neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor: Lena Daiber, Familienreferentin, Gabriele Hennicke, Redakteurin unserer Vereinszeitschrift und Mirko Bastian, unser Hauptgeschäftsführer. Ich wünsche ihnen alles Gute und hoffe auf eine segensreiche Zusammenarbeit zum Wohle unseres Schwarzwaldvereins. Herzlichst Ihr Georg Keller, Präsident

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Eine Torte zum Geburtstag Ein gelungener Festtag zum Vereinsjubiläum Von Stephan Seyl

Was schenkt man dem ältesten deutschen Wanderverein zum 150. Geburtstag? Eine SchwarzwälderKirschtorte geht immer, passt zum Schwarzwald-Image des Jubilars und findet bei rund 1 000 Gästen garantiert Abnehmer, dachte sich wohl Landrätin Dorothea Störr-Ritter, die im Namen des Schwarzwaldtourismus beim Festakt in Freiburg gratulierte. Mit zahlreichen prominenten Gästen sowie rund 1000 Mitgliedern und Besuchern beging der Schwarzwaldverein sein großes Jubiläum am 7. Juni 2014 im Konzerthaus in Freiburg in festlichem Rahmen. „Schwarzwaldverein – 150 Jahre wegweisend“ lautete das Motto der Veranstaltung. Vor fast genau 150 Jahren – am 8. Juni 1864 – wurde knapp einen Kilometer 3/2014

der Stiftung

Luftlinie entfernt, im Renz’schen Felsenkeller am Freiburger Schlossberg, in einer Versammlung von Gastwirten und Industriellen die Idee des Schwarzwaldvereins

geboren. Dass die Vereinsgeschichte eine Erfolgsgeschichte ist, daran lassen weder die lobenden Worte der Redner noch die hohe Zahl der Gäste im Konzerthaus Freiburg einen Zweifel. Prominentester Gast und Schirmherr der Festveranstaltung war Landesvater Winfried Kretschmann, der dem Schwarzwaldverein für sein gesellschaftliches Engagement und insbesondere die Markierung der Wanderwege dankte. Kretschmann – selbst Wanderführer – gab in seiner Ansprache unter dem Motto „Wandern ist mehr als Laufen“ seine Sicht auf die schönste Art der Fortbewegung zum Besten. Neben Lob und Dank an den Jubilar forderte er allerdings auch Einsicht und Zugeständnis für den 5

150 Jahre 150 Jahre

Ehrenmitglieder des Hauptvereins

Bild links: Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach fachkundig übers Wandern und eindringlich über Windkraft

Ausbau der Windkraft im Schwarzwald, der seinen Beitrag zur Energiewende zu leisten habe.

„Wandern ist mehr als Laufen“ Doch auch schon vor dem Auftritt des Ministerpräsidenten war allerhand los im Konzerthaus, das dank großzügiger Unterstützung der Stadt Freiburg einen großartigen Rahmen für die Festveranstaltung bot. Die Fachbereiche des Schwarzwaldvereins und die Hauptgeschäftsstelle präsentierten sich vor dem Rolf-Böhme-Saal. Zahlreiche Mitglieder nutzten die Gelegenheit zur Information, zu einem Einkauf im Schwarzwaldvereins-Shop oder zu Gesprächen mit den Mitabeitern der Hauptgeschäftsstelle. Nebenan stellten Partner wie Edeka Südwest und viele weitere ihre regionalen Produkte und Dienstleistungen vor. Trotz sommerlicher Hitze fand der kostenlose Kaffee aus dem Espressomobil großen Anklang. Die Spenden für den Genuss, den die Sparkasse Nördlicher Breisgau ermöglichte, kommen der Jugendarbeit des Schwarzwaldvereins zugute. Besonders an heißen Tagen erweist es sich als glücklicher Umstand, mit Rothaus 6

und Bad Dürrheimer zwei treue Sponsoren mit an Bord zu haben, dank deren großzügiger Unterstützung dem Flüssigkeitsverlust der Besucher erfolgreich entgegengewirkt werden konnte. Das Vortragsprogramm im Konzerthaus fiel leider weitgehend dem schönen Sommerwetter zum Opfer, das über 350 Teilnehmer, die nicht den Berichten und Diskussionen der Delegiertenversammlung zu folgen hatten, zu Wanderungen und Stadtführungen ins Freie lockte. Eine historische Ausstellung markierte in sieben prägnanten Stationen die Vereinsgeschichte seit 1864. Der Jugendverband, der im Vorjahr das 100-jährige Bestehen der Jugendarbeit im Schwarzwaldverein gefeiert hatte, demonstrierte mit einer umfangreichen „Zeitleiste“ ebenfalls Geschichtsbewusstsein und lud nebenan zu einem witzig-kreativen Erinnerungsfoto mit Jugend-T-Shirt ein. In der Mittagspause sorgte die Seniorentrachtenkapelle St. Peter vor dem Konzerthaus für musikalische Unterhaltung. Nicht nur im und am Konzerthaus war einiges geboten – auch in der Freiburger Innenstadt ging es an diesem Tag heiß her.

Bild unten links: Hauptgeschäftsstelle und Fachbereiche präsentierten sich vor dem Rolf-Böhme-Saal

Verdiente Mitglieder des Hauptvorstands Walter Kuthe, 3.v.l., Gisela Tillmanns 4.v.l. und Karlheinz Scherfling 2.v.r. werden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Wanderreporter Klaus Gülker (3.v.r.) erhält die Silberne Ehrennadel des Schwarzwaldvereins

Bild unten: Der Kinderchor Talfinken aus Unterharmersbach gratulierte musikalisch zum Jubiläum.

Tanz und Musik machten das Festprogramm zum Augen- und Ohrenschmaus. Im Bild die Trachtentanzgruppe des Schwarzwaldvereins Schluchsee.

Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Einsatzkräfte der Polizei teilte sich der Schwarzwaldverein mit dem Auftritt eines Salafistenpredigers und linken Demonstranten. Deren Besuch der Festveranstaltung im Konzerthaus, wo der Ministerpräsident gut abgeschirmt dem ersten Teil der Feierstunde beiwohnte, fiel glücklicherweise – zur Erleichterung der Sicherheitskräfte – aus. Zusammen mit dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, dem Ersten Bürgermeister der Stadt Freiburg Otto Neideck, dem ehemaligen Freiburger Oberbürgermeister Rolf Böhme, dem Präsidenten des Deutschen Wanderverbandes Hans-Ulrich Rauchfuß, dem Ehrenpräsidenten des Schwarzwaldvereins Eugen Dieterle, der Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und weiteren bekannten Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, folgten zahlreiche Gäste der Ansprache des Präsidenten des Schwarzwaldvereins. Georg Keller verwies auf die wichtige Rolle, die der Verein im Land als Dienstleister für den Wandertourismus und als Akteur im Natur- und Landschaftsschutz seit vielen Jahren mit Erfolg und in großer Nachhaltigkeit wahrnimmt. 3/2014

Kurzweiliges Programm Durch das Programm der Feierstunde führte SWR-Reporter Klaus Gülker in kurzweiliger Moderation. In drei kurzen Talkrunden, aufgelockert von Musik und Tanzdarbietungen, sprach er mit wechselnden Gästen über die großen Themen des Schwarzwaldvereins wie Wegemarkierung, Naturschutz, Tourismus, Jugend- und Familienarbeit. Auch zwei Zeitgenossen aus den Gründertagen des Vereins ließ Gülker – unterstützt von SWR-Kollegen – wieder aufleben. Die unterschiedlichen Sicht- und Ausdrucksweisen des extrovertierten Gastronoms Himmelsbach und eines verschrobenen Schwarzwälders aus dem 19. Jahrhundert sorgten für große Heiterkeit im Publikum. Die kulturellen Elemente Brauchtum, Tracht und Tanz durften natürlich nicht fehlen. Die Trachtentanzgruppe des Schwarzwaldvereins Schluchsee und die Volkstanzgruppe des Schwarzwaldvereins Neuweiler zeigten trotz enger Bühne in mehreren Tanzeinlagen ihr ganzes Können. Die Jugendlichen der Neuenbürger Gruppe bewiesen, dass sie auch jenseits der Folklore mit Jazztanz aufzutrumpfen 3/2014

Karlheinz Scherfling aus Freiburg, Hauptschriftleiter und Redakteur der Vereinszeitschrift seit 1985 In 29 Jahren entstanden unter seiner Leitung 126 Ausgaben. Er entwickelte die Vereinszeitschrift zu einer modernen Publikation mit lesenswerten Geschichten, die auch über den Schwarzwaldverein hinaus interessierte Leser findet. In diesem Jahr scheidet Karlheinz Scherfling aus dem Hauptvorstand aus, das Sonderheft zum 150. Jubiläum war seine letzte Ausgabe. Gisela Tillmanns aus LöffingenGöschweiler, Hauptwegewartin Frau Gisela Tillmanns war seit 1976 als Stellvertretende Oberbezirkswegewartin engagiert und ist seit 1980 Hauptwegewartin. In den 34 Jahren war sie für die Konzeption und Umsetzung der Wegemarkierung, für die Schulungen der Wegewarte und die Tagungen der Bezirkswegewarte verantwortlich. Im Hochschwarzwald und überall, wo es erforderlich ist, packt sie auch heute noch aktiv bei der Markierung mit an. Von 1990 bis 1996 war sie Vizepräsidentin des Schwarzwaldvereins. Walter Kuthe aus Freiburg, Rechtsanwalt und Justitiar Seit 1977 setzt sich Walter Kuthe ehrenamtlich als Rechtsbeistand für die Sache des Schwarzwaldvereins ein. Er berät bei Satzungsfragen und hat den Verein in zahlreichen Rechtsverfahren vertreten. In neuen und sich ständig verändernden Rechtsbereichen, wie dem Reise- oder Internetrecht, prüft und berät er kompetent und zuverlässig. Als Referent zum Thema Vereinsrecht trägt er zur Ausbildung der Ortsgruppenvorsitzenden bei.

wissen. Der Kinderchor Talfinken sorgte mit Wanderliedern und das Jugendblasorchester Simonswald mit einem abwechslungsreichen Repertoire für gute Stimmung. Den besonderen Rahmen der Feierstunde nutzte die Vereinsleitung, um herausragende Mitglieder für ihre Verdienste um den Schwarzwaldverein auszuzeichnen. Präsi-

dent Georg Keller ernannte die langjährige Hauptwegewartin Gisela Tillmans, den scheidenden Hauptschriftleiter Karlheinz Scherfling und den langjährigen Rechtsbeistand des Schwarzwaldvereins Walter Kuthe zu Ehrenmitgliedern des Hauptvereins. SWR-Wanderreporter Klaus Gülker – der an Ort und Stelle durch Vorzeigen des Ausweises seine Mitgliedschaft bescheinigen konnte – wurde für seine Berichterstattung zum Deutschen Wandertag 2010, seine Unterstützung beim Jubiläum und für seine Verdienste um das Wanderwesen die Silberne Ehrennadel des Schwarzwaldvereins verliehen. In guter Stimmung nahm die Feierstunde ihr Ende. Akteure und Gäste strömten nach draußen, um gemeinsam Getränke und einen Imbiss zu genießen und dem Festtag einen geselligen Ausklang zu geben. Von der Schwarzwälder Kirschtorte bleibt zu berichten, dass diese die Übergabe nicht länger überdauert hat als für sie und ihre Esser bei diesem Wetter gut gewesen wäre: Sie wurde noch im Konzerthaus im Kreise der Vereinsleitung mit großem Genuss ihrer Bestimmung zugeführt. 7

150 Jahre

150 Jahre

Sechs Mitgliedern überreichte Präsident Georg Keller das Goldene Ehrenzeichen

Erfolgreiche Arbeit bringt Zuwachs. Vier Ortsgruppen wurden für ihre zahlreichen Neumitglieder ausgezeichnet

„Ehrenamt macht glücklich“

„Ehrenamt ist wie Schokolade“: der Bericht des Präsidenten

Bericht zur 145. Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins am 7. Juni 2014

Von Mirko Bastian

Alle Jahre wieder lädt der Hauptverein die Delegierten der Ortsgruppen und die Mitglieder des Hauptvorstandes zur Hauptversammlung ein. Das will nicht nur die Satzung des Hauptvereins in § 9 so; es ist dem Präsidium ein großes Anliegen – neben den zahlreichen Kontakten zu den Ortsgruppen und Bezirken über das Jahr hinweg –, auch die Hauptversammlung als Zusammenkunft der aktiven Schwarzwaldvereinler zu nutzen. Eine Besonderheit war in diesem Jahr sicherlich, dass die Hauptversammlung zugleich der erste Teil der Festveranstaltung „150 Jahre wegweisend“ zum 150. Jubiläum des Schwarzwaldvereins war. Selbstverständlich gibt es bei einer Hauptversammlung eine prall gefüllte Tagesordnung, die der Präsident als Sitzungsleiter verfolgt. Darüber hinaus ist eine Hauptversammlung eine hervorragende Möglichkeit für die Teilnehmer, mit anderen Wanderfreundinnen und Wanderfreunden in Kontakt zu kommen: Man trifft langjährige Bekannte wieder und schwelgt in alten Zeiten, oder man knüpft gar neue Kontakte und denkt gemeinsam in die Zukunft. Insofern ist eine Hauptversammlung viel mehr als das reine Abarbeiten von Formalitäten und Vereinsgeschäften. Sie bietet Raum für die nötige verbandliche Willensbildung. Nachdem also über viele Jahre hinweg – und auch in Zukunft – regelmäßig eine Ortsgruppe die Hauptversammlung ausgerichtet hatte, übernahm im Jubiläumsjahr der Hauptverein die Organisation. Veranstaltungsort war das Konzerthaus Freiburg, verkehrsgünstig gelegen mit bestens geeigneten Räumlichkeiten. Allerdings war bei dieser besonderen Hauptversammlung etwas Mut zur Veränderung gefragt. Der Rolf-Böhme-Saal im Freiburger Konzerthaus war für die Delegierten 8

Goldenes Ehrenzeichen Verleihung der Goldenen Ehrenzeichen an Hubert Bruder, OG Nordrach Helmuth Günther, OG Bonndorf Franz Kaiser, OG Bernau Nikolaus Kopp, OG Schonach Johanna Pfeiffer, OG Bad Bellingen Bernhard Weber, OG Oberprechtal

bestuhlt wie für ein Symphoniekonzert, in Reihenbestuhlung, ohne Tische und damit zwangsläufig ohne Bewirtung. Der Hauptvorstand saß erhöht, vor der eigentlichen Bühne, mit Blick ins Publikum. Dahinter wiederum dann das Präsidium. Insgesamt waren die Dimensionen groß. Aber das darf ja bei einem Jubiläum auch mal sein.

Auszeichnungen

Zur eigentlichen Hauptversammlung

1. Preis: Schwarzwaldverein Lahr, 69 Neumitglieder, 6 Prozent Zuwachs

Von möglichen 227 Ortsgruppen waren 162, also etwa 71 Prozent vertreten. Insgesamt waren 284 von 363 möglichen Delegierten anwesend. Diese konnten gleich zu Beginn den Ausführungen von Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, folgen. Bonde gratulierte dem Schwarzwaldverein nicht nur zum Geburtstag, sondern lobte den Verein als stets verlässlichen und wertvollen Partner für die Landesregierung. Dies insbesondere in den klassischen Handlungsfeldern wie Wandern, Wege, Naturschutz und Kultur- und Heimatpflege. Des Weiteren sei der Schwarzwaldverein ein wichtiger Akteur in strategischen Fragen, wenn es beispielsweise um die Zusammenarbeit im Nationalpark Schwarzwald geht. Hier sieht der Minister deutlich die Bedeutung des Wegenetzes als „Rückgrat des Wanderns im Nationalpark“. Agrarminister Alexander Bonde – hier mit Präsident Georg Keller – sprach das Grußwort zur Delegiertenversammlung.

Minister Bonde appellierte an die noch zögerlichen Gemeinden im Südschwarzwald, sich bei der Einrichtung des Biosphärengebiets zu öffnen; die Entwicklungsmöglichkeiten in einem Biosphärengebiet seien enorm, so der Minister. In puncto 2-Meter-Regelung erinnerte er daran, dass es verschiedene Formen der Bewegung und der Nutzung gäbe, die vor Ort miteinander in Einklang gebracht werden müssten. Hier also ein ministerieller Appell zur sachdienlichen Kooperation. Otto Neideck, Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg, und Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbands und des Schwäbischen Albvereins, überbrachten ebenfalls ihre Glückwünsche an den Schwarzwaldverein.

Auszeichnung der Ortsgruppen mit den meisten Neumitgliedern:

2. Preis: Schwarzwaldverein Birkenfeld-Gräfenhausen, 65 Neumitglieder, 16 Prozent Zuwachs 3. Preis: Schwarzwaldverein Weil am Rhein, 45 Neumitglieder, 7 Prozent Zuwachs und Schwarzwaldverein Ettlingen, 28 Neumitglieder, 18 Prozent Zuwachs

3/2014

Ein Jahr nach seiner Wahl zum Präsidenten nutzte Georg Keller die Gelegenheit, nach vorne zu blicken. Die zentrale Aufgabe auf allen Ebenen des Verbandes sei es, die Vereine zukunftsfähig zu machen. In einigen Ortsgruppen funktioniere das bereits bestens (siehe Infokasten Auszeichnungen Ortsgruppen), hier gelänge es, viele Neumitglieder zu gewinnen. Dennoch bleibe ein besorgter Blick auf so manchen Bezirk und manche Ortsgruppe. Dort müsse der chronischen Überalterung und dem fehlenden Nachwuchs in den Führungspositionen Einhalt geboten werden, appellierte Keller eindringlich an die Anwesenden. Das Engagement im Schwarzwaldverein sei schließlich mehr als nur reiner Selbstzweck. „Es ist im besten Sinne eine zivilgesellschaftliche Aufgabe, die wir für das Gemeinwohl übernehmen“, betont der Präsident. „Ehrenamtliches Engagement lohnt sich“, weiß Georg Keller aus eigener Erfahrung, „es macht glücklich – wie Schokolade!“ Die Werbemittel und Materialien aus der Imagekampagne „Die Raute am rechten Fleck“ sind für die Arbeit vor Ort und für die Mitgliederwerbung bestens geeignet. Präsident Keller rief die Delegierten dazu auf, vor Ort noch stärker in die Öffentlichkeit zu gehen, die Ortsgruppen in der Angebotsstruktur breiter aufzustellen und auf neue Zielgruppen wie Jugend- und Familiengruppen anzusprechen.

Das liebe Geld Nr. 1: die Finanzen 2013 und 2014 Nachdem im Vorfeld der Versammlung alle Ortsgruppen und die Mitglieder des Hauptvorstandes die Unterlagen zum Haushaltsabschluss 2013 und zum Haushaltsvoranschlag 2014 erhalten hatten, beschränkte sich Hauptrechner Georg Lebtig darauf, die einzelnen Zahlengruppen kursorisch zusammenzufassen. Die Einnahmen- und Ausgabenrechnung für 2013 wurde von den Rechnungsprüfern Walter Mutz und Dieter Kempf am 17.04.2014 geprüft und für ordentlich und sachgemäß befunden. Die Versammlung schloss sich diesem Urteil an und entlastete den Hauptvor3/2014

stand, das Präsidium und Rechnerin Annette Walzer einstimmig bei nur einer Enthaltung. Der Ausblick auf den Haushalt 2014 machte deutlich, dass ein gut aufgestellter Hauptverein nicht zum Nulltarif zu haben ist. Für die Arbeit in den Fachbereichen, die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und die Personalkosten in der Freiburger Hauptgeschäftsstelle wird ein großer Teil der Finanzen aufgewendet. Hinzu kommt noch die Notwendigkeit, Rücklagen zu bilden, beispielsweise für die ökologische Sanierung des Schwarzwaldvereins-Hauses am Schlossbergring. Nach einer angeregten Diskussion über die Darstellungsform und die Komplexität der Zahlenwerke wurde auch der Haushaltsentwurf mit großer Mehrheit von den Delegierten angenommen.

Aspekte im Spannungsfeld Beitrag – Leistung aufgezeigt. Zudem wurden Argumente für und wider eine Beitragserhöhung ins Feld geführt. Eines war deutlich: Würde der Trend des Mitgliederrückgangs umgekehrt in einen Zuwachs an Mitgliedern, dann wäre dies die beste Möglichkeit, die Einnahmenseite zu festigen. Hauptvorstand und Präsidium werden die Grundlagen für eine Beitragserhöhung für die Herbsttagungen der Bezirke und die Frühjahrstagungen der Ortsgruppen weiter aufbereiten. Die Delegiertenversammlung 2015 wird dann bestenfalls einen Beschluss fassen über eine zweistufige Erhöhung – so zumindest war die Empfehlung der Versammlung, bei 20 Gegenstimmen und acht Enthaltungen.

Das liebe Geld Nr. 2: Planung einer Beitragsanpassung

Was war noch?

Man kann geteilter Meinung sein, ob es denn sinnvoll ist, bei einer Jubiläums-Delegiertenversammlung mit der Beitragsanpassung ein Thema auf die Agenda zu setzen, bei dem eine breite und möglicherweise harte Diskussion zu erwarten ist. Dass es angebracht und erforderlich ist, diese Debatte zu führen, war für das Präsidium und den Hauptvorstand klar. Hinter den Beiträgen, die von den Ortsgruppen an den Hauptverein abgeführt werden müssen, steht wiederum die Maxime, dass ein leistungsfähiger und gesunder Verein nicht nur die Ausgaben im Griff haben muss, sondern auch bei der Einnahmenseite für Planungssicherheit Sorge zu tragen hat. In Heft 4/2014 wird schwerpunktmäßig über die Hintergründe der geplanten Beitragserhöhung berichtet werden. Aus Sicht des Hauptvereins ist klar, dass es für die Aufrechterhaltung und die Weiterentwicklung des Leistungsangebotes eine solide Finanzausstattung braucht. Diese Überlegung gilt allerdings nicht nur für den Hauptverein. Nur Ortsgruppen mit einer guten Finanzlage können ein attraktives Angebot vorhalten. Präsident Keller stellte die Kernfrage: „Verkauft der Schwarzwaldverein seine Leistungen nicht unter Wert?“ Diese Frage müsse sich nicht nur der Hauptverein stellen, sondern auch die Vielzahl der Ortsgruppen, die zum Teil bei ihren Beitragssätzen im Vergleich zu anderen Vereinen noch deutlich Luft nach oben hätten. In der Diskussion wurden vielfältige

Hans Martin Stübler stellte sich erneut zur Wahl für das Amt des Vizepräsidenten. Ohne Enthaltung oder Gegenstimme wurde er im Amt bestätigt. Günter Hennig wurde im Frühjahr 2014 vom Präsidium zum Leiter der Heimat- und Wanderakademie ernannt. Die Delegierten wählten ihn nun in dieser Funktion in den Hauptvorstand. Walter Sittig wurde als Hauptgeschäftsführer in den Ruhestand verabschiedet. 13 Jahre lang war er für den Schwarzwaldverein tätig und hatte sich in dieser Zeit mehr als verdient gemacht. Die Delegierten würdigten Walter Sittig mit stehenden Ovationen und dankten ihm. Während die Delegierten im Konzerthaus tagten, nutzten zahlreiche weitere Gäste das vielfältige Begleitprogramm: Über 300 Wanderfreunde nahmen an diversen Stadtführungen und Wanderungen im Freiburger Stadtgebiet teil. Und nicht zu vergessen: Gesungen wurde natürlich auch. In bewährter Manier begleitete Wanderfreund Walter Zepf die Lieder „Wohlauf in Gottes schöne Welt“ und „Schön ist die Welt“. Darin heißt es „wir reisen fort, von einer Stadt zur andern“. In diesem Sinne gilt schon die Einladung zur 146. Hauptversammlung am 20./21. Juni 2015 in Gengenbach.

Ihre Veranstaltung im nächsten Heft „150 Jahre wegweisend“ vor Ort: Ihre Veranstaltung zum Jubiläum in DER SCHWARZWALD 4/2014 Neben der zentralen Festveranstaltung in Freiburg gibt es in diesem Jahr viele Wanderungen, Aktionen und Feste der Ortsgruppen und Bezirke. Bitte senden Sie uns für die kommende Ausgabe ein Foto und eine Bildunterschrift mit maximal 300 Zeichen von Ihrer Jubiläumswanderung, Baumpflanzaktion oder Veranstaltung mit dem Infomobil!

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150 Jahre

Wimpelwanderung zum Jubiläum Von Sulzburg über den Feldberg nach Freiburg Im Rahmen einer zweitägigen Wanderung überbrachte der Schwarzwaldverein Sulzburg, Veranstaltungsort der Hauptversammlung 2013, den Wimpel des Hauptvereins nach Freiburg zum Veranstaltungsort der diesjährigen Delegiertenversammlung. Anstatt den direkten Weg zu nehmen, entschieden die beiden Vorsitzenden Armin Imgraben und Herta Fafara, den Wimpel über den Feldberg zu tragen. Bei idealem Wanderwetter startete die Gruppe zwei Tage vor der Jubiläumsfeier, also am Donnerstag, 5. Juni um 7.30 Uhr in Sulzburg zur ersten Etappe. Auch der Sulzburger Bürgermeister Dirk Blens stellte sich der Herausforderung. Immerhin hatten die Wanderer eine Strecke von ca. 38,5 km und über 1 000 Höhenmeter zu bewältigen. Der Weg führte über Staufen – Etzenbacher Höhe – Gießhübel – Notschrei – Stübenwasen zum Feldberggipfel. Die Aufgabe des Versorgungsteams hatten Armin Imgraben und Sylvio D’Intino vom befreundeten Vogesenclub Turckheim übernommen. Sie waren an vereinbarten Treffpunkten zur Stelle. Zum höchsten Punkt der Wanderung auf dem Feldberg begleiteten sie die Wanderer und hatten auch eine zusätzliche Stärkung im Rucksack. Nach Übernachtung im Gasthof „Feldberg Pass“ startete die zweite Etappe um 8.30 Uhr. Bis Freiburg hatten die Wande-

rer wieder eine Strecke von über 30 km vor sich. Die Wegstrecke führte über die Todtnauer Hütte – St. Wilhelm – Steinwasenpark – Schauinsland – Kybfelsen nach Freiburg. Bürgermeister Blens konnte wegen anderen Verpflichtungen an diesem Tag leider nicht mehr teilnehmen. Als würdige Ablösung wanderte Sulzburgs Altbürgermeister Peter Wehrle mit. Herrliches Wetter und Alpenblick beflügelte die Wandergruppe, schließlich wurde die Fahne mit den Wimpeln am Abend in Freiburg beim Hauptverein erwartet. Den größten Anstieg erwartete die Gruppe vom Steinwasen-Park auf den Schauinsland. Für diesen Aufstieg mobilisierten die Wanderer nochmals alle Kräfte und waren schneller auf dem Schauinsland als erwartet. Ab Freiburg Waldsee schloss sich auch wieder das Versorgungsteam der Wandergruppe an. Am Freitagabend gegen 19.00 Uhr wurde die Wimpelgruppe vom Präsidenten des Schwarzwaldvereins Georg Keller und seinem Team vor der Geschäftsstelle in Freiburg in Empfang genommen. Die Wanderer blickten nicht nur mit Stolz auf die geleistete Wegstrecke zurück, sondern standen noch unter dem Bann der wunderschönen Ausblicke, die sie genießen durften, wie auch des gemeinsamen Erlebten. Barbara Imgraben

Auf ihrem Weg nach Freiburg scheuten die Sulzburger Wimpelwanderer keine Steigung – und wanderten über den Feldberg nach Freiburg

Abschluss in Allerheiligen

e Erinnerungen „Ich habe sehr viel zwei Wochen schon ans Lager, weil die lang etwas mein ganzes Leben d man jederzeit im Beständiges sind un klich dorthin Alltag kurz gedan abschalten kann.“ Zeltl Antonia Spreuer,

agerbetreuerin

Samstag, 25. Oktober 2014 Mit einer Feier am Ehrenmal des Schwarzwaldwaldvereins in Allerheiligen geht die Veranstaltungsreihe im Jubiläumsjahr zuende. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, am Wander- und Festprogramm teilzunehmen. Um 10.30 Uhr wird in der Klosterruine ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Nach der Gedenkfeier am Ehrenmal treffen sich Wanderer und Gäste zum Mittagessen und anschließendem gemütlichem Beisammensein. Abschlussveranstaltung des Jubiläumsjahrs Samstag, 25. Oktober 2014 Ehrenmal des Schwarzwaldvereins in Allerheiligen, 77728 Oppenau Lierbach Informationen auf der Internetseite: www.schwarzwaldverein.de/ 2510

JUGEND

Der Renner ist das Bockhorn-Zeltlager Jubiläumsaktionen der Jugend

Am 7. Juni war viel geboten im Konzerthaus Freiburg. Sponsoren und Fachbereiche des Schwarzwaldvereins stellten sich vor. Mittendrin war die Jugend mit zwei Ständen vertreten, einem Informationsstand und einem Mitmach-Stand. In unmittelbarer Nähe der Stände lud zusätzlich die 100 Jahre Jugend-Ausstellung zum Verweilen ein. Von dem Gründungsdokument 1913 bis heute konnte man an einem Absperrband aufgehängte Informationen ansehen. Auch ein Blick in die Jugendprogramme der letzten Jahre zeigte spannende Veranstaltungen wie „Faszination „Unterwelt“ (1997)“, „Wildwasser und Canyon II (2003)“ und „Mit dem Ranger im Urwald um die Ecke (2008)“. Beim Mitmach-Stand gab es unterschiedliche Aktionen. Um das Thema Geschichte der Jugend im Schwarzwaldverein bzw. Geschichten mit dem Schwarzwaldverein aufzugreifen, wurde die Aktion „Geschichten von früher“ ins Leben gerufen. Ein Teil der Geschichten wird gleich präsentiert, ein weiterer Teil folgt im Heft IV/2014. „Mein schönstes Erlebnis mit der Jugend im Schwarzwaldverein“ regte zum Nachdenken an. Wahre Fans

Von Annette Mader Geschichten von früher Die Geschichte von Tatjana und Teresa, bei Insidern auch als TnT bekannt: „Unser schönstes Erlebnis mit der Jugend im Schwarzwaldverein war, dass wir uns kennen gelernt haben. Mit acht Jahren waren wir beide als Betreuerkinder beim Bockhorn-Zeltlager mit dabei. Sofort haben wir uns, anfangs noch sehr schüchtern, zusammen getan, uns kennen gelernt und stundenlang zusammen am Bach gespielt. Doch leider gingen zwei Wochen Zeltlager viel zu schnell vorbei und uns wurde traurig bewusst, dass wir mehrere 100 Kilometer voneinander entfernt wohnten. Doch da uns sofort klar war, dass das Ganze mehr als nur eine kurze Zeltlagerfreundschaft ist, haben wir unsere Adressen ausgetauscht und waren ab da die dicksten Brieffreundinnen. Anfangs noch kurze Zeilen von

Hand und von den Eltern korrigiert, später dann seitenweise intimste Freundinnengeheimnisse. Inzwischen waren wir auch alt genug, uns auch außerhalb von unserem geliebten Bockhorn-Zeltlager zu treffen. So haben wir uns regelmäßig gegenseitig mit dem Zug besucht und auch die Telefonleitungen waren oft stundenlang

besetzt. So vergingen die Jahre und unsere Freundschaft wurde immer enger. Inzwischen waren wir gemeinsam ein Jahr auf Weltreise, sind in die gleiche Stadt gezogen, haben zusammen studiert und wagen nun das Abenteuer der ersten gemeinsamen Wohnung. In allen den Jahren gab es natürlich viele Höhen und Tiefen und es hat sich so ziemlich al-

Mein persön liches Highlight ist bei jedem Zel tl ager, wenn die Kinder weinen, weil sie nach Haus e müssen und ih rer Mutter erkläre dass das Essen a n, m Bockhorn besser ist als zu Hause.“ Daniel Klett, Kü

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Klosterruine Allerheiligen bei Oppenau

chenteam

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JUGEND

Wandern JUGEND r Sparkasse Albert Schultis von de isgau überBre er ich rdl Nö Freiburgchwein an ens nd reicht das Spe te Mader, net An , ller Ke org v. l. Ge Schultis ert Alb , Britta Heine

les verändert. Doch was geblieben ist: Wir fahren immer noch jedes Jahr aufs Bockhorn Zeltlager – inzwischen seit vielen Jahren selbst als Betreuerinnen – und wir sind immer noch die besten Freundinnen. Da seht ihr mal, was die Jugend im Schwarzwaldverein alles anstoßen kann!“ Das Bockhorn-Zeltlager, das seit 1972 jährlich bei St. Peter stattfindet, bekommt bei der Aktion noch mehr Zuspruch, auch von Lorena Sailer, Betreuerin: „Mein schönstes Erlebnisse ist es, wenn nach einem Jahr riesiger Vorfreude nach und nach alle Kinder und Betreuer am Bockhorn ankommen und das Zeltlager endlich wieder zum Leben erweckt wird.“

Maske lagen bereit zum Verkleiden. Viele witzige Bilder sind dabei entstanden, ein paar sind hier abgedruckt. Unser prominentester Fan war am Ende Ministerpräsident Winfried Kretschmann, ein Foto mit ihm war von Anfang an das Ziel einiger. Dieses Foto wurde hart erkämpft, da der

Fans gesucht!

v.l. Regina Käp peler, stellv. Jugendverban Ernst-Günter dsleiterin, Hahn, ehemal iger Hauptju Thorsten Alb gendwart, recht, Jugend verbandsleite r

v.l. Vizepräsident Hans-Martin Stübler, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Matthias Back, Fachwart für Freizeiten und Touren mit Valentin

Die Fußball-Weltmeisterschaft inspirierte uns zur Mitmach-Aktion „Fan gesucht!“ Die Aufgabe war ganz einfach: „Lassen Sie sich fotografieren als Fan mit einem T-Shirt der Jugend im Schwarzwaldverein“. Wer mochte, bekam das T-Shirt geschenkt. Dies hörte sich doch verlockend an. Jetzt kam aber der Trick: Sobald ein potentieller Fan sich fotografieren lassen wollte, wurde die Verkleidungskiste herausgeholt. Sonnenbrillen, Tücher, Kopfschmuck, ein Plüschdackel und eine

Fortbildungen 2014 Termine der Fortbildungen im zweiten Halbjahr 2014 für Interessierte ab 16 Jahre Ausbildung Jugendwanderführer/in in Zuzenhausen 26. – 28.09.2014 Aufsichtspflicht bei Gruppen in Hinterzarten 24. – 26.10.2014 Fit für den Vorstand in Mannheim 24. – 26.10.2014 Knigge bei Tisch in Karlsbad-Ittersbach 16.11.2014 Weitere Informationen auf www.jugend-imschwarzwaldverein.de unter Ausbildung.

Volkstanzgruppe Neuweiler in Action

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Ministerpräsident vor dem Festakt leider am Jugendstand nur vorbeilief. Matthias Back fing den Ministerpräsidenten dann vor dem Festsaal ab und sprach ihn auf ein Foto an und wurde vertröstet. Doch Matthias Backs Hartnäckigkeit wurde belohnt, als Winfried Kretschmann den Saal verließ. Das Ergebnis ist hier abgedruckt. Ernst-Günter Hahn, ehemaliger Hauptjugendwart von 1979 bis 1991, war ein weiterer prominenter Fan der Jugend. Er

ist jung geblieben und immer noch für jeden Spaß zu haben, vor lauter Begeisterung ist mit ihm eine ganze Fotostrecke entstanden. Auf unser Jugendhomepage, www.jugend-im-schwarzwaldverein.de, unter Galerien finden sich die Fotos von allen Fans. Die Jugend hatte an diesem Tag nicht nur Fans, welche sich ablichten ließen. Viele Fans der Jugend spendeten bei der Getränkeausgabe sowie beim kostenlosen Espressomobil der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. Den so zusammen gekommenen Spendenbetrag rundete die Sparkasse gerne auf 500,– € auf. Erfreut nahmen am 2. Juli Britta Heine, ehrenamtliche Mitarbeiterin und Jugendbildungsreferentin Annette Mader im Beisein von Präsident Georg Keller ein pralles Sparschwein entgegen. Referatsleiter Albert Schultis von der Sparkasse erkundigte sich nach dem geplanten Verwendungszweck. Der Jugendverband wird in neue GPS-Geräte investieren, die ehrenamtliche Mitarbeiter des Jugendverbandes sowie der Ortsgruppen für Geocaching und Outdoornavigation ausleihen können. Anfragen bezüglich der GPS-Geräte an [email protected].

Jugendprogramm 2014 Die nächsten Veranstaltungen: Hier sind noch Plätze frei! Quer durch Baden-Württemberg Termin: 20. – 24.08.2014 Alter: 14 – 17 Jahre Ort: verschiedene Orte in Baden-Württemberg

JUGENDPRJPM-2013-0 OG3bRAMM 20 14 15.03.2014

VERANSTALTUN G TERMIN ORT

Schmutzfinkenwochenende Termin: 04. -– 05.10.2014 Alter: 10 – 14 Jahre Ort: Stetten bei Engen

TEILNEHMER/-I NNEN LEITUNG

79249 Merzhause n 3–15 Jugendliche & junge Erwac hsene, ab 16 Jahre

Luisa

Faller, Bianca Mark, Lukas Fehre JUG ENDWAN MitgliDE eder 5,00 RN€, Nichtmitglieder nbach LEISTUNGEN 6,00 € TR Tourenleitung, HINWEISE EK KIN GTOU RENUnfall-, Haftpflichtversicherung Kosten für ÖPN VERANSTA V ERL sind selbst zu tragen EBN IS Jugen LTER d im Schwa ANMELDUNG FREIZEITENSiehe Seite 32 rzwaldverein ANMELDESCHL USS AUSBI LDUN01.03.2014 G KOSTEN

Kreativwochenende Termin: 08. – 09.11.2014 Alter: 10 – 14 Jahre Ort: Stetten bei Engen Auf www.jswv.de unter der Rubrik Aktionen finden sich weitere Infos. Das Jugendprogramm 2015 wird Mitte September geplant. Veranstaltungen des Jugendprogramms können in die Wanderpläne der Ortsgruppen gerne übernommen werden. Informationen dazu gibt es in der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg.

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JUGEND

Wandern JUGEND tung betreiben oder mit Trara und Tamtam eine große Mottoparty für die Kinder organisieren. Aber am Ende ist es das Lagerfeuer, das alle begeistert. Es war ein schöner Ausklang, als alle um das Feuer saßen und von „Über den Wolken“ bis hin zum „Schnakenrock“ die Lieder lautstark in die Nacht trällerten, bis einer nach dem anderen leise ins Bett huschte. Am nächsten Tag waren bereits früh am Morgen Kinderstimmen auf dem ganzen Festivalgelände zu hören. Am Vormittag stand eine Waldrallye rund um das Berghäusle auf dem Programm. Alle meisterten die Aufgaben, die im Wald versteckt waren. Von der Orangenstaffel bis zum Blätterstaubsauger war alles mit dabei. Zudem bastelte jede Gruppe ein Kostüm aus Naturmaterialien für die Modenshow, die am Abend auf der Waldbühne stattfinden sollte. Bei der Waldrallye war also sowohl Zusammenarbeit als auch der Kampfgeist jedes einzelnen sowie Kreativität gefragt. Jede Gruppe gab ihr Bestes und die Neugierde auf die Siegerehrung am Abend wuchs stetig. Zum Mittagessen kam Besuch. Eine Wandergruppe der SWRSendung „Raus mit Klaus“ mit Wandervogel Klaus Gülker und Vizepräsident Werner Hillmann leistete der Jugend im Schwarzwaldverein auf dem Berghäusle Gesellschaft. Die Wanderer, welche in Hinterzarten gestartet waren, stärkten sich auf der Sonnenterrasse bei schönstem Sonnenschein. Danach schloss sich die Wandergruppe noch den Gruppenspielen der Jugend an. Junge und Junggebliebene versammelten sich auf der großen Wiese unterhalb des Berghäusle und packten das große Tau, den Fallschirm und am Ende sogar die Weltkugel aus! Den überdimensionalen Gummiball, welcher aussah wie die Weltkugel, über die Köpfe hinweg kreisen zu lassen, erforderte die tatkräftige Mithilfe von allen großen und kleinen Kindern. Nachdem die Wandergruppe sich wieder auf den Weg gemacht hatte, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen vier Workshops wählen: GPS-Adventure – Auf der Suche nach dem Fürsatz-Schatz, Geheimnisvoller Wald – Mythen und Sagen im Schwarzwald, Uf nackige Fueß – Eine alemannische Barfußtour und Helden in unwegsamem Gelände – Unterwegs mit der Bergwacht Schwarzwald.

Mit breitem Grinsen Jugendfestival vom 23. bis 25. Mai am Berghäusle in Breitnau

Blauer Himmel, die Sonne strahlt und am Berghäusle ist bereits die Flagge des Schwarzwaldvereins gehisst. Was das bedeutet? Dieses Wochenende macht die Jugend im Schwarzwaldverein die Gegend unsicher. Am Freitagabend reisten knapp 60 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus dem gesamten Schwarzwald und darüber hinaus an. Das Berghäusle stand dank der großen Unterstützung von Karl Niegisch, dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Freiburg, und dem Hüttenwirtpaar Sabine und Ben ausschließlich der Jugend im Schwarzwaldverein zur Verfügung.

Der Vizepräsident mittendrin: Werner Hillmann beim Großgruppenspiel Schwarzwald Haute Couture – ein selbstgebasteltes Kostüm aus Naturmaterialien

Open Stage und Livemusik

Von Teresa Glittenberg Das Eis war am Freitagabend schnell gebrochen und eine bunte Mischung aus Kennenlernen und Wiedersehen machte sich breit. Die Teilnehmenden zogen sich ihre neuen grünen T-Shirts an, welche speziell für den Anlass des Jugendfestivals gedruckt worden waren und schon war aus der bunten Mischung aus Ortsgruppen eine große Jugendfestival-Gruppe geworden. Viel Zeit 14

zog nicht ins Land, bis die Meute sich aufmachte zur unweit entfernt gelegenen Fürsatzhöhe und zur dortigen Grillstelle. Die Zeit, bis die Würstchen gegrillt und die Brötchen aufgeschnitten waren, vertrieb sich die Gruppe mit Kennenlernspielen und auch die Junior-Teamer, die NachwuchsJugendleiter, leiteten erfolgreich ihr erstes Spiel in der Großgruppe an.

Das Lagerfeuer begeistert

Bild oben: Das Berghäusle war der Jugend ein sehr guter Gastgeber

Nach der gemeinsamen Stärkung ging es wieder zurück ans Berghäusle. Nach und nach kamen alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zusammen und versammelten sich um das Lagerfeuer. Für Jugendleiter ist genau diese Situation jedes Mal erneut faszinierend: Man kann Großgruppenspiele spielen, riesigen Aufwand für die Abendgestal3/2014

Bild mitte: Die Liveband verbreitet gute Stimmung Bild unten: Die JuniorTeamer beim „Cupsong“

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Als am Abend alle wieder am Berghäusle angekommen waren, gab es viel zu berichten. Die Barfüßler-Gruppe hatte auf Weg über Stock und Stein auch die eine oder andere Wiese mit saftigen Schwarzwaldkräutern überquert und alle Zutaten für eine leckere Kräuterbutter für das Abendessen mitgebracht. Die Schatzsucher berichteten von ihrer spannenden Suche nach dem kalten Herz und der aufregenden Schnitzeljagd von einem Hinweis zum nächsten und die Gruppe, welche mit der Bergwacht Schwarzwald unterwegs war, erzählte mit immer noch

weichen Knien von einer aufregenden Tour in der Ravenna-Schlucht. Nach dem Abendessen begannen die Aufbauarbeiten für die Waldbühne. Bei einem richtigen Jugendfestival darf natürlich eine solche Bühne nicht fehlen! Wer etwas vorführen wollte, zog sich für eine heimliche Generalprobe in den Wald zurück, so lange die Band beim SoundCheck war. Ja, Ihr lest richtig: Es gab sogar eine richtige Band. Simon Contzen, der seit 5 Jahren als Jugendleiter für die Jugend im Schwarzwaldverein tätig ist, spielte mit seiner Band auf der JSWV-Bühne. Gegen halb 8 ging es los. Alle waren gespannt, was dieser Abend bieten würde. Open Stage bedeutet eine Bühne, die jedem und jeder offen steht. Diese Chance nutzten unter anderem die Junior Teamer für einen Auftritt ihrer Luftband, sie performten den Cup-Song und brachten mit dem Gruppenspiel Astronaut die ganze Gruppe zum Lachen. Natürlich wurde auch die Haute Couture aus dem Schwarzwald präsentiert: Jede Gruppe präsentierte stolz ihr Ergebnis und die Meute feierte die kreativen Ideen vom Schwarzwald-Brautpaar über den Moos-Bart bis hin zum Schwarzwälder BastRöckchen. Einen weiteren Höhepunkt stellte die Festivalwette dar. Der Einsatz aller Teilnehmer war gefragt, als es darum ging, eine Liste von zwölf Aufgaben abzuarbeiten und das alles innerhalb von 30 Minuten. In den folgenden Minuten herrschte Chaos: Die einen falteten Zeitungshüte für alle Teilnehmer, die anderen waren dabei, ein Hüpfseil aus Socken zu basteln und damit Seil zu hüpfen, wieder andere sammelten alle Uhren der Teilnehmer ein und immer war irgendwo der Satz „Die Jugend im Schwarzwaldverein ist super!“ zu hören – diese und weitere mehr und weniger verrückte Aufgaben bewältigten alle gemeinsam und gewannen so die Wette. Der Abend endete mit dem zweiten Auftritt der Liveband, der alle zum Tanzen brachte. Die Band begeisterte mit zwei Gitarren, einer Mundharmonika, einer Cajon und super Sängern. Mit breitem Grinsen im Gesicht und hundemüde gingen alle ins Bett und träumten von diesem ereignisreichen Tag. Am Sonntag endete das Jugendfestival. Nach dem gemeinsamen Frühstück und den letzten gemeinsamen Großgruppenspielen begann das große Auf-Wiedersehen-Sagen. Das Jugendtreffen, das zum Jugendfestival avancierte, begeisterte alle und war ein voller Erfolg. Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle Matze Burger, Ideengeber und Hauptorganisator des Festivals und Annette Mader, Bildungsreferentin der Jugend im Schwarzwaldverein, die stets den Gesamtüberblick behielt und maßgeblich am Erfolg des Festivals beteiligt war sowie allen Helferinnen und Helfern, die dieses Wochenende zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen. Habt ihr Lust, auch mal dabei zu sein? Nächsten Sommer ist es wieder soweit! Wir freuen uns auf Euch! 15

JUGEND & Familie Wandern

Wandern JUGEND & Familie

Kinderfest der Ortsgruppe Neuenbürg Zugunsten der Kinderkrebshilfe Tübingen Vor mehr als 25 Jahren wurde in Neuenbürg die Idee geboren, ein Kinderfest zu veranstalten. Gesagt, getan – angefangen hat der Spaß mit einfachen Spielen wie „Komm mit – lauf weg“, „Tauziehen“, „Kletterbaum“, „Nagelschlagen“. Musikalisch umrahmt wurde damals das Kinderfest vom Musikverein und dem Jugendorchester Neuenbürg. Viele Menschen, ob alt oder jung, kamen, um im idyllischen Schlossgarten die Sonne und die angebotenen Spiele auszuprobieren und Speisen und Getränke zu genießen.

In 18 Jahren über 10 000 Euro gespendet Das inzwischen zur Tradition gewordene Kinderfest erhält immer mehr Zuspruch und so kommen jedes Jahr mehr als 200 Kinder mit ihren Eltern und Großeltern auf den Schlossberg. Seit dem Jahr 1996 wird der Erlös aus den zum Teil kostenpflichtigen Spielen an den „Förderverein für krebskranke

Kinder Tübingen e.V.“ gespendet. Unter dem Motto „Von Kindern – für Kinder“ wurden seither insgesamt mehr als 10 000 Euro gespendet. Die Ortsgruppe Neuenbürg ist sehr stolz auf diese Summe und dankbar für die große Zahl der Besucher, die dazu beigetragen haben, den krebskranken Kindern und deren Angehörigen ihren schweren Alltag etwas erträglicher zu machen. In diesem Jahr haben die Organisatoren des Kinderfestes das Motto „Farben“ ausgesucht. Geplant ist, das Neuenbürger „Städtle“ mit all seinen schönen Ecken und Plätzen auf ein großes Bild zu malen. Mottogerecht wird es bei vielen Spielen um das Thema Farbe gehen. Die beliebte Hüpfburg und der spannende Ballonwettbewerb dürfen natürlich nicht fehlen. Die Ortsgruppe Neuenbürg lädt sehr herzlich zum Kinderfest am Sonntag, 7. September 2014 von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr auf den Schlossberg nach Neuenbürg ein. Ein Bustransfer vom Städtle steht Besuchern, die den Berg nicht zu Fuß erklimmen wollen, zu Verfügung. Die Ortsgruppe freut sich auf viele neue Gesichter.

foto überqueren wir auf dem Katzensteg den Zinsbach. Da fehlt doch tatsächlich wieder eine Raute. Hat sie ein Souvenirjäger mitgenommen? Dustin, mein achtjähriger Enkel, übernimmt die Anbringung der neuen Raute. Dabei erkläre ich, dass zur Schonung der Bäume Unterlagshölzer verwendet werden, zwischen Nagelkopf und Raute muss genügend Spielraum sein, damit beim Wachsen des Baumes die Raute nicht beschädigt wird. Fehlt da schon wieder eine Raute? Nein, sie ist nur von einem Ast verdeckt. Vorsorglich habe ich immer eine kleine Säge dabei. Beim steilen Anstieg auf dem Ostweg bei der Zinsbachmühle ist es etwas ruhig geworden um meine kleinen Helfer. Ein Blick zur Seite sagt mir, dass eine Pause fällig ist. Da ist ja auch schon die Bank, auf der ich schon oft gesessen habe. Von der Sonne verwöhnt sind alle bald wieder putzmunter. Das Ziel ist nun in greifbarer Nähe. Beim Abschluss bei der Schwendehütte mit Laugenstangen,

Ostereiersuchen macht auch bei Temperaturen, wie sie eher am Weihnachtsfest herrschen, viel Spaß: Einfach die Wollmütze aufsetzen und schon geht die Ostereiersuche los. Etwa 40 Kinder und gleich viele Erwachsene erlebten einen spannenden Nachmittag rund um die Jägerackerhütte im Teninger Allmendwald.

Auf Rautenjagd

Zuvor hatte Hildegard Armbruster vom Schwarzwaldverein Teningen Ostereier, Schokolade-Hasen und kleine Ostergeschenke an drei Stellen entlang des Trimm-dichPfads fachkundig im Moos und zwischen Baumwurzeln versteckt. Hier heißt es, das richtige Maß zu finden, nicht zu schwer und nicht zu leicht, so dass die Kinder jeden Alters nicht ohne ein Erfolgserlebnis nach Hause gehen. Für Hildegard Armbruster bedeutete das kein Problem, schließlich steht seit über fünf Jahren dieses Ereignis im Jahreskalender der Teninger Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins. Selbst gemalte und gestanzte Hinweisschilder mit lustigen Hasenmotiven wiesen den Weg zur Suchstelle. „Meine Enkel sind mit ihren Familien zu diesem Ereignis aus der Schweiz und Thüringen angereist“, erzählte Werner Reinbold aus Teningen. Andreas Maurer und seinen Kinder Milena und Philipp ist das Gelände aus den vergangenen Jahren bereits vertraut. Auf die Plätze, fertig, los. Und schon stürmten die Kinder auf ein Waldstück und suchten nach lila Schokolade-Hasen, die Hildegard Armbruster sorgfältig versteckt hatte. Auf Smartphones und Tablets dokumentier-

Schwarzwaldvereinsjugend aus Pfalzgrafenweiler auf Tour mit dem Wegewart

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ges führt zum Wegweiser „Büchelesbrunnen“. Ausführlich erkläre ich hier Sinn und Zweck der Neuen Wegemarkierung. Im Wegebezirk der Ortsgruppe Pfalzgrafenweiler gibt es, auf 94 Standorte verteilt, 325 informative Wegweiserblätter und nahezu 700 Rauten als Zwischenmarkierung, da kommt beim Wegewart und seinem Helfer keine Langeweile auf. Die gelbe Raute führt nun zum Parkplatz „Vordere Katzen-

Bild unten: Schwarzwaldvereinsjugend aus Pfalzgrafenweiler mit Wegewart Willi Bosch

Ostereiersuchen mit dem Schwarzwaldverein Teningen

Brigitte Hegel

Sorgfältig habe ich alles, was ein Wegewart vor Ort so braucht, in meinem Rucksack verstaut: Hammer, Zange, Säge, Gartenschere, dazu Emaille- Rauten, Pfeile, Unterlagshölzer, Nägel, Schrauben und Unterlagscheiben. Da kommt ein ganz schönes Gewicht zusammen. Am Wanderparkplatz „Obere Schwende“ gebe ich eine kurze Einführung in die Praxis der Wegemarkierung. Die schwarz-rote Raute des Ostwe-

Bild oben: Früh übt sich – Nachwuchswanderer Dustin beim Anbringen einer Raute

Wollmütze auf und los

Mit viel Spaß dabei

An einem Samstagnachmittag Ende März mache ich mich auf zu einem Kontrollgang auf den von mir betreuten Wanderwegen. Als langjähriger Wegewart der Ortsgruppe Pfalzgrafenweiler ist dies eigentlich eine Routineangelegenheit, doch heute ist es anders, ich bekomme Verstärkung aus den Reihen unserer Schwarzwaldvereinsjugend. 13 erwartungsfrohe Jugendliche, die mehr über die Arbeit des Wegewartes und die Wegemarkierung erfahren wollen, sind meiner Einladung gefolgt.

Muffins, Getränken, bei einem vorbereiteten Quiz und beim Ballspielen vergeht die Zeit wie im Flug. Die Kinder wissen nun, was der Wegewart vor Ort so macht. Ganz nach dem Motto: Wege und Wandern, eins gehört zum andern. Allen hat es gut gefallen und alle freuen sich schon auf die nächste Jugendveranstaltung. Vielleicht geht aus den Reihen dieser tüchtigen Nachwuchswanderer später einmal mein Nachfolger hervor? Ein frommer Wunsch, des in die Jahre gekommenen Wegewartes. Willi Bosch

steig“ und abwärts ins Zinsbachtal. Doch halt, mit geübtem Blick erkenne ich, dass hier eine Raute fehlt. Leider haben es die Wegewarte öfters mit unliebsamen Zeitgenossen zu tun, die Markierungszeichen abreißen, Wegweiserblätter verbiegen und Wegemarkierungen mutwillig beschädigen. An der Kreuzung des Katzensteigs mit dem Eselsweg stand im Mittelalter an einem alten Fernwanderweg eine Wallfahrtskapelle mit Gasthaus und Pfründhaus. Der Schwarzwaldverein Pfalzgrafenweiler beendete den Dornröschenschlaf und errichtete im Jahre 2006 die Gedenkstätte „Unsere liebe Frau Zinsbach“. Jedes Jahr um den Jakobustag wird hier das Jakobusfest gefeiert.

Wo ist die Raute? Nach einer kurzen Pause mit Erläuterungen zum historischen Platz und einem Gruppen3/2014

Auch bei weihnachtlichen Temperaturen macht das Ostereiersuchen in der Teninger Allmend Spaß

ten die Erwachsenen dieses Ereignis. Schließlich findet sich nicht überall eine so reizvolle Umgebung zur Ostereiersuchen. „Seid mal kurz still, der Vogel, der hier so auffällig singt, ist der Kuckuck“, ermahnte ein Vater seine Sprösslinge. Simone Erath und ihre Kinder Linus und Til zählen bei Ostereiersuche in der Allmend zu den alten Hasen. Schließlich sind sie bereits zum sechsten Mal dabei. „Gerechtigkeit muss sein“, ermahnte Hildegard Armbruster. Wer schon ein Ei gefunden hatte, sollte sich bei der Suche nach Schoko-Hasen oder anderen kleinen Geschenken zurückhalten. Stefan Rees erwies sich als perfekter Feuermeister. Am Lagerfeuer auf dem Areal des Waldkindergartens hatte er einen großen Kessel Wasser erhitzt. Der Vier-UhrKräutertee mit selbstgebackenem Kuchen und frischen Muffins schmeckte viel besser als zu Hause. Auf die Frage, weshalb die Mädchen bei der Ostereiersuche in der Überzahl waren, witzelte ein Vater: „Wie häufig in der Tierwelt, die einen jagen, die Kerle liegen häufig einfach lieber rum.“ Hildegard Armbruster 17

Wandern

Wandern

Bild unten: Letzter Versorgungspunkt in Schielberg

Zwischen Wolfsschlucht und Baden-Baden.

Extrem- oder Genusswandern rund um die Uhr

Peter Stütz, der Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Straubenhardt, und Bürgermeister Helge Viehweg begrüßten die Wanderer und stimmten sie auf die kommenden 24 Stunden in der heimischen Natur ein. Jochen „Gonzo“ Rüdel, zuständig für die Tourenplanung, sprach danach einige informierende Worte. Mit GPS, Smartphone oder Karten bewaffnet, hatten sich die meisten der Teilnehmer – zumindest für die nächtlichen Streckenabschnitte – für geführte Touren entschieden. Und dann ging es los! Pünktlich um 20 Uhr starteten die ersten Wanderer auf ihre 84-km-Extremroute mit 2 647 Höhenmetern. Begleitet von ihren Guides Gonzo Rüdel, Stefan Bürkle, und Martin Gall ging es bergauf am Neusatzer „Pfützle“ und Dobel vorbei in Richtung Loffenau. Ihnen folgte die große 65-km-Sportgruppe, 1 902 Höhenmeter im Visier. Sie wurde betreut von Bettina Beyer, Rainer Schäfer, Paul Lenz und Markus Jäck und bewegte sich auf breiten Pfaden in die zunehmende Dunkelheit. Leonie und Ernst Otto Brauns, Berenike und Jens Felger sowie Sarah Mayer und ihre 43-km-Genießer truppe, mit immerhin 1 483 Höhenmetern, folgten den Spuren der beiden ersten

300 Teilnehmer bei der 24-Stunden-Wanderung in Straubenhardt

Von Frederic Trautz

Zum vierten Mal veranstaltete der Schwarzwaldverein Straubenhardt eine 24-Stunden-Wanderung, welche an einem Freitagabend im Juni, eine Woche vor Sonnwend, um 20 Uhr an der Schwanner Warte begann und durch die Nacht bis zum Samstagabend lief. Pünktlich zum Starttag sanken die zuvor sehr hohen Temperaturen etwas und sorgten mit einem Wechsel von bedecktem Himmel und Sonnenstrahlen für angenehme Wanderbedingungen. In diesem Jahr nahmen 300 Wanderer aus der Umgebung, aber auch aus Frankreich und der Schweiz an dieser außergewöhnlichen Erlebnistour im Nordschwarzwald teil. 18

Großes Bild oben: Halbzeit bei den Battertfelsen Kleines Bild: Nach 43 km wieder am Ziel

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Gruppen und erreichten gegen 22 Uhr ebenfalls den ersten Versorgungspunkt an der Brenntenwaldhütte. Die „Wiederholungstäter“ kannten es schon: Dort gab es das vielgepriesene Buffet, welches von Marita Fretz, Sophie Föller und Robin Pross, Gerd und Yannik Vorbach, Jutta Bürkle, Sina Bayer, Isabell Kugel, Marcel Meschenmoser und Jörg Gänger in bewährter Manier organisiert war – Käse, Wurst, Jogurt, Schokolade, Obst, Kaltgetränke… und auch dem Kaffeedurst wurde man Herr. Die Füße wurden das erste Mal hochgelegt, bevor es auf unterschiedlichen Wegen dem Lagerfeuer in Loffenau entgegen ging.

Bei Vollmond durch die Nacht Die beiden längere Touren laufenden Gruppen machten sich unter einem vollen Mond auf den weiteren Weg, während die Genießer noch ein wenig Schlaf und den Sonnenaufgang mit Rührei und Kaffee genießen konnten. Die „Extremen“ erreichten durch die Wolfsschlucht den entferntesten Punkt im Westen und konnten den Sonnenaufgang bei der Bergwachthütte oberhalb der schroffen Battertfelsen bei Baden-Baden bewundern.

Am Kuppelsteinfreibad in Gernsbach traf man die „Sportlichen“ wieder: Badesachen auspacken, Bahnen ziehen, sich in der Morgensonne aufs Ohr hauen und neben dem Frühstück wieder einmal Kaffee zu sich nehmen. Bei strahlendem Sonnenschein ging es am Morgen weiter über die Murg, dann über den Bernstein zum nächsten Ziel nach Bernbach. Ananas, Gurken, Melone oder Erdbeere in Nutella waren bei diesem Versorgungspunkt neben den Getränken der Renner, bevor es für die Teilnehmer ins Tal zur alten Ruine in Frauenalb und wieder hinauf auf den Berg nach Schielberg zum letzten Versorgungspunkt ging. Walter Sittig, ehemaliger und gut trainierter Geschäftsführer des Schwarzwaldvereines, war als einer der Ersten wieder an der Schwanner Warte angekommen. Er beobachtete, wie die Folgenden nach und nach freudig begrüßt und von Mitwanderern, Interessierten und Angehörigen in Empfang und in den Arm genommen wurden. Ab neun Jahren aufwärts war nahezu jede Altersklasse vertreten. Neben mehreren Hunden hatte auch Ziegenbock Karle das 24-Stunden-Erlebnis in freier Natur gut überstanden. Als der letzte Wanderer eine Minute nach 20 Uhr am Ziel ankam, waren alle glücklich und zufrieden. Der Ausklang bestand aus dem bereits traditionellen Maultaschenessen, hinsitzen, etwas trinken und reden – bevor es nach Hause unter die Dusche und ins Bett ging. 19

Wandern Wandern

Hunderte von Wanderern beim „Wanderbaren Nagoldtal“ Ortsgruppen bieten 17 unterschiedliche Routen an

Es war der erste Wandertag im Oberen Nagoldtal, der unter dem Titel „Wanderbares Nagoldtal“ die Besucher und Einheimischen der Region in die Natur locken sollte. Ins Leben gerufen von den Gemeinden Altensteig, Ebhausen, Grömbach, Nagold, Rohrdorf, Seewald-Besenfeld, Simmersfeld und Wildberg und organisiert von den Schwarzwaldvereinen der Region und der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald waren es am Ende etwa 500 Wanderer, die am 15. Juni in der Region unterwegs waren.

Kraft für den Alltag tanken Wanderwoche der Ortsgruppe Unterreichenbach im Chiemgau

Gruppenbild am Frauenchiemsee

Alle Jahre wieder lädt der Schwarz- Das herrliche Wetter bedeutete Königsetapwaldverein Ortsgruppe Unterreichen- pe für die Langwanderer: von der Bergstation Kampenwand über Dahlsenalmen – Weitbach zur mehrtägigen Wanderwoche lahner Kopf – Priener Hütte, Abstieg über ein. Im Juni ging es in den schönen Huben, 1 100 Höhenmeter aufwärts und 800 Chiemgau, genau gesagt nach Aschau, in Höhenmeter abwärts. das Dorf mit der Kampenwand. Zuvor Die Königsetappe wurde mehrtägig vorgewandert und Die Restgruppe blieb in den Talauen und organisiert, sodass die Wandergruppe wanderte auf dem Kapellenweg. Den Abschluss des Wandertages bildete ein Gang in dieser Woche optimale Wohlfühlbe- über den Kirchplatz mit der doppeltürmigen Aschauer Kirche. Tags darauf stand Entspandingungen vorfinden sollte. In Aschau angekommen, fiel unser Blick als erstes auf das mächtige Schloss Hohen­ aschau. Hoch über dem Ort sahen wir den Aschauer Hausberg mit den vielen bizarren Zacken, die Kampenwand. Nach dem Check-In im Hotel besuchten wir eine Greifvogelvorführung. Am nächsten Tag ging es dann auch gleich mit Wandern los. Traumwetter begleitete uns die ganze Woche. Natürlich ging es zur Kampenwand. Die einen machten sich zu Fuß bergaufwärts auf den Weg, der Rest der Gruppe nahm die Bergbahn. Oben angekommen, führte der Panoramaweg zur Steinigalm mit direktem Blick auf das Gipfelkreuz der Kampenwand auf der einen und zum Chiemsee auf der anderen Seite. Bei der Maisalm wurde eine größere Pause eingelegt und das Alm-Hütten-Flair ausgiebig genossen. Ein sehr steiler Abstieg führte die Wanderer danach wieder hinunter nach Aschau. 20

nung und Kultur auf dem Programm. Mit der Chiemgaubahn fuhren wir nach Prien am Chiemsee, eine kleine Bimmelbahn brachte uns zum Hafen zum Inselhopping. Zuerst wurde die Insel Herrenchiemsee mit dem bekannten Königsschloss angesteuert. Schon die Außenanlage zeigte uns, welche außerordentlichen Ideen der Märchenkönig Ludwig II. von Bayern hatte. Durch eine Parkanlage mit Brunnen und Wasserspielen gelangten wir zur Schlossführung. Im Schloss erwartete uns ein Prunk aus Plattgold, Holzeinlegearbeiten, Lüstern, Kerzen, Teppichen und vielen Gemälden, die den „Sonnenkönig“ darstellten. Am meisten beeindruckte uns der Spiegelsaal, der sich über die ganze Frontseite des Schlosses erstreckt und an beiden Seiten mit Spiegeln ausgestattet ist. Vom Märchenschloss ging weiter auf die beschauliche Fraueninsel, mit dem markanten Wahrzeichen des Zwiebelturmes vom Kloster. Noch heute beherbergen die Klostermauern

eine lebendige Klostergemeinschaft von Benediktinerinnen, die nach der Regel des Hl. Benedikts „bete und arbeite“ leben. Die erste namentlich bekannte Äbtissin war die Selige Irmengard, eine Urenkelin Karls des Großen und Schutzpatronin des Chiemgaus. Es muss traumhaft sein, abends – wenn die Schiffe die ganzen Tagestouristen wieder ans Festland gebracht haben – über die Insel zu spazieren mit all den kleinen Häusern, Fischerhütten und ansprechenden Bauerngärten. Nach diesem höchst interessanten Kulturtag wurden wieder die Wanderstiefel geschnürt. Ziel der Langwanderer war die Hofalm und der Laubenstein mit Traumaussicht in den Chiemgau. Kurzwanderer erkundeten den Prientalweg. Der nächste Tag war der Fronleichnamstag. Im sehenswerten Bergdorf Sachrang konnten wir bei einer Fronleichnamsprozession dabei sein. Hier trugen die Frauen vom Ort noch mit großem Stolz

die alten Bauerntrachten. Nach einem Gang durch das Dorf und den Bergfriedhof machte sich unsere Wanderschar auf den „Grenzenlos Wanderweg“ entlang der Prien bis nach Aschau. Am kommenden Tag wanderte ein Teil von Seebruck bis nach Gstaad am Seeufer entlang. Der Rest der Gruppe nützte den Tag noch einmal zu einer Schifffahrt auf dem Bayrischen Meer. Obwohl Interessen und Leistungsfähigkeit aller drei Wandergruppen sehr unterschiedlich waren, entwickelte sich der Vereinsgeist untereinander sehr positiv. Dies war das Ziel der Wanderwoche. Nach wunderschönen Tagen in Bayern, mit Traumwetter und Traumwanderungen ging es mit vielen neuen Eindrücken zurück in die Heimat. Vieles, was wir sahen und erlebten, wird uns wieder einige Kraft für die Alltagsbewältigung geben. Marion Sorg

Mit dieser Resonanz auf das Angebot waren die Organisatoren zufrieden. „Wir hatten im Durchschnitt bei unseren 17 geführten Wanderungen zwischen 20 und 30 Teilnehmer. Insgesamt waren es wohl über 500 Wanderer“, freut sich René Skiba, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald. Die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins hatten die Touren ausgearbeitet und durch professionelle Wanderführer begleitet. Wobei die Koordination in den bewährten Händen von Gunter Schön, Hauptfachwart Wandern des Schwarzwaldvereins lag. „Die Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert und das Engagement der Ortsgruppen können wir gar nicht genug hervorheben. Beim Thema Wandern sind die Profis eben im Schwarzwaldverein zu finden“, lobt Skiba. Die Wanderer konnten jeweils an verschiedenen Orten im Oberen Nagoldtal starten und dann anhand unterschiedlicher Streckenlängen und Schwierigkeitsgrade eine geeignete Tour wählen. Zwischen fünf und 23 Kilometer lang, Halbtages-, Tagestour oder Streckenwanderung. Hier war für jeden Teilnehmer das richtige Profil dabei. An den Zielorten Altensteig, Nagold und Wildberg gab es ein buntes Programm mit Veranstaltungen, Musik, Kinderschminken, Karussell Bewirtung, gar dem Schäferaktionstag. Ein eigens für die Teilnehmer des Wanderbaren Nagoldtals eingerichteter Bus-Shuttle verkehrte von morgens bis abends in Abstimmung an den

Zeitplan der Wanderungen zwischen Wildberg und Seewald. Ein Höhepunkt des Wandertags war der Wandermarathon, der über 42 Kilometer von Seewald-Besenfeld über Altensteig nach Wildberg führte. Immerhin 30 Teilnehmer hatten sich am frühen Sonntagmorgen um 7 Uhr, nach Kaffee und Brezeln, die vom Team des Sportvereins Besenfeld – Igelsberg angeboten wurden, an der Seewaldhalle in Besenfeld auf den Weg gemacht. Zur Mittagspause um 12 Uhr teilte sich die Gruppe und eine Handvoll Wanderer wählte die etwas kürzere Strecke in den Stadtpark Kleb nach Nagold. Gegen 17 Uhr wurden dann die Marathonwanderer beim Schäferaktionstag in Wildberg empfangen und waren sichtlich erleichtert, die Strecke hinter sich gebracht zu haben. Auch die Streckenwanderung von Seewald-Besenfeld nach Altensteig mit 24 Kilometern Länge unter der Leitung von Gunter Schön, Schwarzwaldverein Seewald , und Dagmar Dieterle von der Seewald Touristik wurde gut angenommen. Führte doch der Weg durch das Taubental und entlang am Nagoldtal-Hangweg, Nagoldtalsperre und nach einer Stärkung in der Pfaffenstube weiter nach Altensteig. Ein besonderer Dank gilt allen Akteurinnen und Akteuren , die an diesem ersten Wanderevent im Oberen Nagoldtal zum guten Gelingen beigetragen haben. Gunter Schön

Hunderte von Wanderern waren beim „Wanderbares Nagoldtal“ dabei Wahrzeichen von Aschau – die Kirche

Königsschloss Herrenchiemsee

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Wandern

Wandern

Lauterbacher Wandersteig – 34 km Wandervergnügen Der neue Weg umrundet bei Schramberg das tief eingeschnittene Lauterbachtal und das weite Hochtal des Sulzbachs

Das Kapfhäusle im Sulzbachtal

Blick vom Bremenloch

22 Blick auf Hohenzollern und Schwäbische Alb

Im Frühling 2012 wurde in der Hauptversammlung der Ortsgruppe Lauterbach das Projekt Lauterbacher Wandersteig den Mitgliedern vorgestellt. Ziel dieses Projektes war es, einen Weg zu erstellen, der Lauterbach einmal umrundet und eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Wanderung integriert. Sieben Mitglieder nahmen sich der Umsetzung eines Qualitätsweges „Wanderbares Deutschland“ an. In einer Gemeinderatssitzung wurde der Lauterbacher Wandersteig vorgestellt mit den vorgeschriebenen Kriterien wie Wegeformat und Landschaftswechsel sowie genügend Aussichten. Ein wichtiges Kriterium, um das Zertifikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zu erreichen, ist die begrenzte Anzahl asphaltierter Wegstrecken. Bürgermeister und Gemeinderat waren von dem Vorschlag des Schwarzwaldvereins Lauterbach e.V. begeistert. Somit nahmen Edgar und Renate Braun, Hans-Jürgen Brugger, Egon Fehrenbacher, Kurt Gießer, Josef Müller und Arnolf Brucker die weitere Planung in Angriff. Die Gemeinde Lauterbach beantragte entsprechende Fördermittel. Nach Bewilligung des Förderantrages durch den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und mit Unterstützung des Landkreises Rottweil konnten sogleich Gespräche mit den Anliegern und der Forstverwaltung geführt werden. Die Hauptgeschäftsstelle des Schwarzwaldvereins in Freiburg, vertreten durch Patrick Schenk vom Referat Wege, stand der Ortsgruppe mit Rat und Tat zur Seite. Patrick Schenk hat den Lauterbacher Wandersteig in das Wegenetz des Schwarzwaldvereins aufgenommen sowie die zahlreichen Schilder bestellt. Bei der Planung des Lauterbacher Wandersteigs, der auf meist markierten Wegen verläuft, mussten noch nicht markierte Wege eingebunden werden. Auch Wegeinstandsetzungen waren erforderlich. Unter tatkräftiger Mithilfe der Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde Lauterbach konnten acht neue Standortpfosten gesetzt werden. 90 Lauterbacher Wandersteig-Schilder und 22 Hinweisschilder wurden bestellt. Für die Planung und Anliegerbefragung wurden etwa 350 Stunden aufgewendet, für Weginstandsetzungen 25 Stunden. Für das Montieren der Schilder waren 150 Stunden erforderlich. So haben sieben aktive Mitglieder der Ortsgruppe Lauter3/2014

bach 650 Stunden ehrenamtlich für unseren Wandersteig aufgewendet. Edgar Braun erfasste als geschulter Mitarbeiter des Deutschen Wanderverbandes den Zustand des Qualitätsweges und gab das Ergebnis nach Kassel weiter. Der Deutsche Wanderverband selbst prüfte nochmals diese Auswertungen. Am 10. Januar 2014 nahm Bürgermeister Norbert Swoboda, stellvertretend für den Schwarzwaldverein, die Urkunde „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ bei der Messe CMT in Stuttgart entgegen. Die offizielle Einweihung in Verbindung mit der Jubiläumswanderung „150 Jahre – wegweisend“ wurde am 26. und 27. April 2014 gefeiert. Etwa 70 Wanderfreunde wanderten die zwei Etappen. Veronika Oehler

Info Der Lauterbacher Wandersteig verläuft auf 34 Kilometern in Höhenlagen zwischen 568 und 879 Meter. Dennoch summieren sich die Anstiege auf gut 1 200 Höhenmeter. Zu erleben gibt es steile Anstiege zu Hochflächen mit grandioser Aussicht über Lauterbach, die Schweizer Alpen, einen Teil der Vorarlberger Berge und die Vogesen. Weiter geht es über kleine Bachläufe und Sumpfwiesen, vorbei an Biotopen und am Hochmoor. Man entdeckt versteckte Kleinode wie die Bergkapelle oder das Kapfhäusle, das Gedächtnishaus des Schwarzwaldvereins, und die Mooswaldmühle im romantischen Sulzbachtal. Es geht durch den Wald, vorbei an Grenzsteinen der ehemaligen Grenze zwischen Baden und Württemberg und ein Stück den Fernwanderweg Pforzheim-Waldshut entlang. Weitere Informationen unter www.lauterbach-schwarzwald.de.

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Berg der Kräfte und der Aussichten Naturerlebniswanderung des Schwarzwaldvereins Waldkirch auf dem Kandelgipfel

Am 4. Mai 2014 fand deutschlandweit ein „NaturErlebnisTag“ statt. Dessen Ziel war, den Menschen die Natur in ihrer großen Vielfalt als Erlebnisraum nahe zu bringen. In Baden-Württemberg hatte die Umweltakademie auch den Schwarzwaldverein eingeladen, sich daran zu beteiligen. Die Ortsgruppe Waldkirch ließ sich nicht lange bitten. Sie machte das Angebot, Natur und Landschaft rund um den Kandelgipfel zusammen mit dem Kandel-Guide Ortgies Heider zu erleben und zu erwandern. Ortgies Heider, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Waldkirch, konnte bei schönstem Wetter 18 wissensdurstige Mitwanderer vor dem Kandelhotel begrüßen. Erfahren wollten sie, wie der Wald rund um den Kandel früher aussah und wie er sich bis heute entwickelte, welche seltenen und schützenswerten Pflanzen und Tiere dort heimisch sind, wie sich das Gesicht der Kandel-Landschaft im Lauf der Zeit veränderte und welchen Gefahren Natur und Landschaft am Kandel ausgesetzt sind. Obwohl unten im Tal, also rund 1 000 m tiefer, der Frühling in voller Blüte stand, zögerte der Frühling oben auf dem 1 241 Meter hohen Kandel noch. Deshalb konnten die Wanderer auch von den Orchideen, die im Mai die Kandelwiesen mit prächtigen Blüten schmücken, nur erste zaghafte Blättchen entdecken. Am Kandel-Hochmoor vorbei, das mit Hilfe von Pollen-Profilen Auskunft über die Waldgeschichte gibt, ging es ins Reich des Auerhahns. Der ließ sich zwar nicht blicken, aber die Wanderer erfuhren, wie der typische Lebensraum für diese bedrohte Vogelart aussieht und wie man dort Störungen vermeidet. Nebenbei kam auch zur Sprache, dass die bekannten „Tannenzäpfle“ sich nur an der Fichte finden.

Tannenzäpfle nur an Fichten Das Projekt „Kandel – Berg der Kräfte“ erläuterte Kandel-Guide Ortgies Heider am Beispiel einer der Kandel-Stelen, die im Kandelbergland von Simonswald über St. Peter, Suggental bis Waldkirch den Wanderern bebilderte, dreisprachige Informationen über die am Kandel wirkenden Kräfte und Energien anbieten. Welche Dynamik der Landschaft am Westabfall des Schwarzwaldes zur Oberrheinebene hin innewohnt, wurde im weiteren Verlauf der Wanderung allen Teilnehmern auf teilweise schmalen und felsigen Pfaden bewusst. Die Ausblicke von diesem höchsten Berg des mittleren Schwarzwaldes faszinieren immer. Der Kaiserstuhl grüßte aus der Ferne, die Vogesen und auch die Alpen zeigten sich leider nicht. Aus Zeitgründen entfiel der kurze Abstecher zu einem der schönsten Aussichtspunkte bei der Thomashütte, aber dafür entschädigte die Erholungspause beim Fensterwirt mit Blick auf den Feldberg mit seinen noch recht ausgedehnten Schneefeldern. Zurück zum Ausgangspunkt ging es über die artenreichen Borstgrasrasen rund um den Kandelgipfel, die eine ungemein vielfältige und sehr schützenswerte Lebensgemeinschaft bilden. Die Sonne schien, der kalte Ostwind machte lange Pausen, die Wanderer hatten viele Eindrücke gewonnen und Wissen gesammelt, der Naturerlebnistag hatte seinen Zweck erfüllt. Ortgies Heider

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Wandern Wandern

Nach einem kurzen Aufstieg wurden die unter einer steilen Felswand aus Molasse gelegenen imposanten Heidenhöhlen erreicht, deren Ursprung und Funktion nicht bekannt sind. Die älteste Erwähnung stammt aus einem Gedicht von 1786, das über einer der Höhlen eingemeißelt ist. Bald war die Wandergruppe am Tagesziel Stockach angekommen. Im ehemaligen Gasthaus Linde, heute das griechische Restaurant Olive-Elia wartete bereits Bürgermeister Rainer Stolz und überbrachte launige Grüße seiner Heimatstadt.

Imposante Heidenhöhlen

Gemeinschaftswanderung vom Donautal zum Bodensee Großes Bild: bei den Heidenlöchern von Zizenhausen Kleines Bild: Wandergruppe bei der Nellenburg

Fast 300 badische und schwäbische Wanderfreunde gemeinsam unterwegs

„Vom Donautal zum Bodensee“ war das Motto der dreitägigen Gemeinschaftswanderung im Mai zur Europawoche 2014 von Schwarzwaldverein und Schwäbischem Albverein. Über 280 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde der beiden Vereine nahmen an dieser Veranstaltung teil. Startpunkt war das Benediktinerkloster Beuron im Donautal. Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch die Hauptfachwarte Wandern beider Vereine und Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller führte Pater Pirmin in die Geschichte der Erzabtei ein. Mit von der Partie war auch Vizepräsident Werner Hillmann vom Schwarzwaldverein. Begleitet von einem fünfköpfigen Fernsehteam des SWR unter Leitung von Oliver Wittkowski, das sich mit dem Thema „Wegzeitberechnung von Wandergruppen“ befass24

te, ging es durch das Liebfrauental vorbei an der Lourdes-Grotte hinauf zur Bronner Wiese. Hier bot sich ein wunderschöner Blick auf das hoch oben liegende Schloss Bronnen.

Auf dem Weiterweg zwischen Bronner Wiese und Jägerhaus liegt die Jägerhaushöhle, die zu den bedeutendsten Fundstellen der Mittelsteinzeit zählt. Wieder im Talgrund angekommen, war es nicht mehr weit zur (1960 bei einem Erdrutsch restlos zerstörten) Bronner Mühle. Ein kurzer Abstecher zur Buttenhöhle lohnte sich. Steil bergauf wurde nun die Ruine Kallenberg erklommen. Vermutlich wurde die Burg um 1200 errichtet und erstmals um 1225 nach dem Adelsgeschlecht von Kallenberg benannt. Von hier aus konnten die Wanderer einen herrlichen Ausblick ins Donautal genießen. Nun wanderten die Teilnehmer zur Mittagsrast nach Fridingen, wo sie von Bürgermeister Stefan Waizenegger bereits erwartet wurden. Durch blühende 3/2014

Bild oben: Willi Joos erläutert die Geschichte von Zizenhausen Bild unten: Begrüßung mit Dudelsackpfeifer Hubert Bruder

Wiesen, durchsetzt mit Knabenkraut, Enzian, Schwalbenwurz und vielen weiteren seltenen Pflanzen, führte der Weg – unterbrochen von einer kleinen Kaffeepause an der Skihütte des Schwäbischen Albvereins Neuhausen ob Eck – dem Tagesziel Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck entgegen. Im historischen Gasthaus Ochsen fand der Tag seinen Abschluss fand.Am zweiten Tag führte nach einem Grußwort des Bürgermeisters von Neuhausen ob Eck Hans– Jürgen Oswald die Wanderung auf dem HW9 des Schwäbischen Albvereins durch den Schindelwald an verwunschenen Moorseen vorbei zum Hottenlocher Hof. Als Mittagessen gab es einen deftigen Gaisburger Marsch und nach den Grußworten von Bürgermeister Manfred Jüppner aus Mühlingen/ Gallmannsweil ging es nach einem Stabwechsel zwischen Schwäbischem Albverein und Schwarzwaldverein frisch gestärkt weiter nach Zizenhausen. Der Ort ist bekannt durch die Zizenhausener Terrakotten wie dem Basler Totentanz aus einer Manufaktur des 19. Jahrhunderts. 3/2014

Die dritte und letzte Etappe führte im Beisein von Georg Keller, Präsident des Schwarzwaldvereins, von Stockach hinauf zum Fuß der Nellenburg, wo einst eines der bedeutendsten Geschlechter des Hegaus herrschte. Ein weiter Blick bot sich den Teilnehmern der Wanderung vom Bodensee hin bis zu der noch schneebedeckten Alpenkette. Weiter ging es durch Nenzingen, entlang der Stockacher Aach, am Hexenbrünnle vorbei nach Wahlwies, wo die Wanderer zur Mittagsrast im Pestalozzi Kinderdorf erwartet wurden. In drei Gruppen aufgeteilt gab es eine kleine Führung durch das Areal mit Erläuterungen über die vielfältige und wichtige Arbeit des ältesten Kinderdorfs Deutschlands. Das nächste Zwischenziel war die hochmittelalterliche Ruine Homburg, hoch über Stahringen gelegen. Die Ursprünge dieser Anlage gehen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Die Burg diente den Herren von Homburg lange Zeit als Sitz. Heute bietet sie den Besuchern einen grandiosen Ausblick über den Landschaftsraum Hegau, zum Bodensee und den Schweizer Alpen. Nach dem Abstieg führte der Wanderweg weiter nach Radolfzell, wo der Abschluss der Veranstaltung stattfand. Begrüßt wurden die Teilnehmer von Jürgen Schmid, Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell, dem Vertreter von OB Martin Staab. Die Hauptfachwarte Wandern Siegfried Reiniger, Schwäbischer Albverein, und Gunter Schön, Schwarzwaldverein, bedankten sich bei allen Wanderführern für die kompetente Führung und ihren großen Wissensschatz, bei den beteiligten Ortsgruppen für die Organisation an den Start- und Endpunkten sowie bei den Verpflegungsstellen. Präsident Georg Keller dankte den Organisatoren der Gesamtveranstaltung, ließ die Wandertage nochmals Revue passieren und lud die Wanderfreundinnen und Wanderfreunde zu den Veranstaltungen anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Schwarzwaldvereins ein. Auch das Fernsehteam mit Oliver Wittkowski hatte nun alle Aufnahmen und Interviews im Kasten und verabschiedete sich von der Wandergruppe. Gunter Schön

Besser im Strom des Lebens schwimmen Erfolgreicher Lehrgang zum Gesundheitswanderführer Begeistert waren die Teilnehmer von der Ausbildung zum Gesundheitswanderführer (GWF), die an zwei Wochenenden im Februar und März in Rust stattfand. Ziel dieser Ausbildung soll es sein, dass der Gesundheitswanderführer bei einer etwa zweistündigen Wanderung, nach einer Einlauf- und Aufwärmphase ausgewählte Übungen aus der Physiotherapie mit der Wandergruppe durchführen kann und Informationen rund um das Kapitel Gesundheit vermittelt. Die Wanderführerinnen und Physiotherapeutinnen Christiane Louis und Jutta Peres verstanden es, das anspruchsvolle Thema – bestehend aus einem theoretischen und einem praktischen Teil – erfrischend und praxisnah zu vermitteln. Die Übungen zu Kräftigung, Dehnung, Mobilität und Stärkung des Gleichgewichts werden jeweils verschieden oft wiederholt. Die gesundheitliche Wirkung wird nicht durch besonders schwierige und kraftraubende Übungen erzielt. Vielmehr geht es um die Zahl der Wiederholungen, abhängig von der Leistungsfähigkeit der Wandergruppe. Natürlich sollten diese Art der Wanderungen regelmäßig durchgeführt werden, um Wirkung zu entfalten und die Leistungsfähigkeit im Alltag zu stärken. Bei der Übungswanderung lernten die Teilnehmer, wie man einfache Übungen auch in den Tagesablauf einbaut. So soll das Gesundheitswandern dazu beitragen, ein positives Lebensgefühl zu entwickeln, um im „Strom des Lebens“ besser mitschwimmen zu können. Nach bestandener Prüfung wurde das Zertifikat Gesundheitswanderführer ausgehändigt, das zur Durchführung von Gesundheitswanderungen berechtigt. Nun geht es für die Teilnehmer an die Umsetzung der erworbenen Kenntnisse, um in den Ortgruppen ein zusätzliches Wanderangebot zu schaffen. Gerlinde Hermann, Hans-Martin Stübler 25

Wandern

Wandern

Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg

Wochenende 29./30. Nov, in Althütte – Aufbaulehrgang Digitale Karten mit HansGünter Rieske, Albert Schänzle, Schwäbischer Albverein

Exkursionen Weiterbildungen

Müller, Karin Kunz, Schwäbischer Albverein

Freitag, 26. bis Sonntag, 28. Sept. in Zuzenhausen – Ausbildung Jugendwanderführer/in mit Katja Hannig, Hannah Böhnisch, Schwäbischer Albverein

Donnerstag, 2. Okt. im LIS, Ludwigsburg – Impulstag Lernen im Freien mit Margit Elgner-Eisenmann, Stefan Österle, Tilman von Kutzleben

Freitag, 7. bis Sonntag, 9. Nov. in Weilersteußlingen – Ausbildung zum Gesundheitswanderführer Teil II, Schwäbischer Albverein

Samstag, 11. Okt. in Gutach, Vogtsbauernhof – Kapellen im Schwarzwald, Heimatpflegetag mit Klaus Panther, Schwarzwaldverein

Fortbildungen

Wochenende 18./19. Okt. in Geisingen – Erste Hilfe Outdoor mit der Outdoorschule Süd, Schwarzwaldverein

Samstag, 13. Sept., in Weil der Stadt – Das Smartphone – der Zeit voraus? mit Albert Schänzle, Schwäbischer Albverein Wochenende 20./21. Sept. in Bad Liebenzell – L.E.N.Z. Seniorenwandern mit Günther Hennig, Rudolf Putz Samstag, 20. Sept. in Waldbronn – Florfliege, Hummel, Biene und Schmetterling mit Hartmut Stech, Schwarzwaldverein Freitag, 26. bis Sonntag, 28. Sept. in Waldenburg – Geh mal hin – alles drin! mit Heidi

Samstag, 25. Okt. in Reutlingen – Hanf und andere Kulturpflanzen, Schwäb. Albverein Fr./Sa. 31. Okt./1. Nov. in Weil der Stadt – Schulwandern – Lernen im Freien mit Stefan Österle, Margit Elgner-Eisenmann, Bernd Magenau, Schwäbischer Albverein Wochenende 1./2. Nov. in Althütte – Grundlagenlehrgang Digitale Karten und GPS mit Hans-Günter Rieske, Albert Schänzle, Schwäbischer Albverein

Sonntag, 2. Nov. – Wetter, Wind und Wolken am Schauinsland mit Hanns-Ulrich Kümmerle, Schwarzwaldverein Freitag, 7. Nov. in Stuttgart – Nachhaltige Entwicklung, Vortrag mit Thomas Haigis, Karin Kunz, Schwäbischer Albverein Samstag, 8. Nov. in Herrenberg – Gipskeuper und bunte Mergel mit Margit Elgner-Eisenmann, Schwarzwaldverein Samstag, 8. Nov. in Römerstein Zainingen – Das Schweigen im Walde… mit Heinz Schmutz, Schwäbischer Albverein Samstag, 15. Nov. in Gengenbach – Basiswissen für Naturschützer mit Peter Lutz, Schwarzwaldverein Fr./Sa., 21./22. Nov. in Weil der Stadt – Erfolgreich kommunizieren mit Roland Luther, Schwäbischer Albverein Wochenende 22./23. Nov. in Althütte – Aufbaulehrgang GPS mit Hans-Günter Rieske, Albert Schänzle, Schwäbischer Albverein

Samstag, 6. Sept. in Grabenstetten – Wandern und Entspannen in der Natur mit Regine Erb, Schwäbischer Albverein Sonntag, 14. Sept. in Kappishäusern – Landschaftserlebnis Ströhmfeldweg mit Erich Haas, Schwäbischer Albverein Samstag, 20. Sept. in Höfen/Enz – Umwanderung des Enztales mit Günter Volz, Dagmar Ochs, Schwarzwaldverein Sonntag, 21. Sept. in St. Georgen – Schnupperwanderung GPS mit Hans-Günter Rieske Samstag, 27. Sept. in Todtmoos, Höfle – Der Todtmooser Lebküchlerweg mit Werner Frenkel, Schwarzwaldverein Sonntag, 28. Sept. in Mögglingen – Ein Traum von Rom mit Gerhard Vaas, Schwäbischer Albverein Samstag, 11. Okt. in Stuttgart-Botnang – Schnupperwanderung GPS mit Hans-Günter Rieske

Sonntag, 12. Okt. in Badenweiler – Waldbaulehrpfad mit Karl Niegisch, Schwarzwaldverein Sonntag, 19. Okt. in Stuttgart – Der Limes bei Osterburken mit Jürgen Gruß, Schwäbischer Albverein

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werden, damit weiterhin gemeinsam die Freude an der Natur und regionaler Küche geteilt werden kann. Das Programm für das Wochenende bietet neben wandertechnischen Themen, wie Wanderplanung und Orientierung, rhetorische Schulungen und Tipps für den Umgang mit den Teilnehmern. Konfliktfreie Gesprächsführung wird unter Berücksichtigung von Hör- und Sehstörungen geübt. Vereinbarungen für eine erfolgreiche Wanderung sind ebenso Themen, wie Natur- und Erlebnispädagogik, Recht und Versicherung und Einblicke in die Lebenswelt der Senioren. Wir informieren über altersbedingte Veränderungen der Motorik und der Koordination und über Sturzgefahren und Hilfestellungen. Praktische Lehr- und Übungswanderungen für Senioren und Ideen für weitere gemeinsame Aktivitäten runden das Programm ab.

Info: Termin: 20./21. September 2014 Dauer: Samstag 9 bis 18 Uhr, ab 19.30 Uhr gemütlicher Abend mit Gesang, Sonntag bis ca. 16 Uhr Ort: Bad Liebenzell

Info:

Kosten: Mitglieder € 45,– Nichtmitglieder € 75,– für Lehrgang und Mittagsverpflegung.

Heimatpflegetag: Kapellen im Schwarzwald

Infos und Anmeldung für alle Veranstaltungen auf diesen Seiten

07 61/3 80 53-23

3/2014

Kosten: keine 

Schwäbischer Albverein e. V. Karin Kunz Hospitalstr. 21 B 70174 Stuttgart Tel. 07 11/2 25 85 26 [email protected] Schwarz­wald­ver­ein e. V. Katja Camphausen Schloss­ber­gring 15 79098 Frei­burg Tel. 07 61/3 80 53 23 aka­de­mie@schwarz­wald­ver­ein.de

Referenten: Rudi Maier, Hauptfachwart für Geoinformation, Manfred Mutter, Schwarzwaldverein e. V. Anmeldungen über die Ortsgruppen werden bevorzugt behandelt. Progra

Dazu gibt es einige Kurzreferate zur Bewahrung, dem Erhalt und der Geschichte der Kapellen. Unter anderem wird der Freiburger Architekt Ulrich Leiber ein Projekt vorstellen, für das er sogar eine Auszeichnung bekam. Er hat eine moderne Kapelle in Breitnau entworfen und mit den Schülern der Waldorfschule in Freiburg St. Georgen aufgebaut.

mm 201 4

WanderführerAusbildung Termine 2014 3/2014: Kompakt in Geisingen Kirchen-Hausen 26. September bis 4. Oktober 2014 8./9. November 2014, Abschluss Termine 2015 1/2015: in Heidelberg 31. Januar/1. Februar 2015 21./22. Februar 2015 14./15. März 2015 28./29. März 2015 11./12. April 2015

Termin: 11. Oktober 2014

2/2015: Kompakt in Altglashütten

Dauer: 10 – 16 Uhr

1. bis 9. Mai 2015 13./14. Juni 2015, Abschluss

Ort: Vogtsbauernhof Gutach

[email protected], www.wanderakademie.de

Inhalt: Wegesystem 2000 | rechtlicher Rahmen | Wegeverwaltung durch den Schwarzwaldverein (von örtlichen bis Fernwegen) | Praxis der Wegemarkierung (Beschilderungsregeln, Markierungskriterien, Material, Werkzeug, Bestellvorgang)  

Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg

Lehrgang für alle Interessierten

Die Schulungen, die unter dem Motto „L.E.N.Z. – Leben, Energie, Natur und Zutrauen“ von der Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg konzipiert wurden, gehen in die nächste Runde. Neben der Weiterbildung für Wanderführer „Wandern mit Handikap“ bietet die Akademie einen ZweiTages-Lehrgang zum Thema „Seniorenwandern“ an. Der Lehrgang richtet sich an alle, die als Wanderführer Seniorengruppen erfolgreich führen wollen. Die Teilnahme an einer Wanderführerausbildung ist hilfreich, aber keine Voraussetzung. Immer klarer wird, dass das „In-Bewegung-bleiben“ für ein aktives Leben im Alter sehr wichtig ist. Klarer wird aber auch, dass im Alter die Einschränkungen am Bewegungsapparat und der Kondition zunehmen. Da sollten die Strecken nicht mehr so lang und die Steigungen nicht mehr so heftig sein und das Tempo angepasst

Neu: Samstag, den 17. Jan. 2015

Info

Kapellen im Schwarzwald Der Hauptfachwart für Kultur- und Heimatpflege Klaus Panther, lädt an diesem Tag zu einer Tagung zum Thema „Kapellen im Schwarzwald“ in den Vogtsbauernhof Gutach ein. Klaus Panther wird dabei zu den Vorstellungen der Erfassung der Kapellen im Schwarzwald referieren, die der Schwarzwaldverein zusammen mit dem Landesamt für Geoinformation vorantreiben möchte.

ausgebucht Samstag, den 22. Nov. 2014

Samstag, 8. Nov., Baden-Baden im Wechsel der Jahreszeiten mit Wolfgang Kohler, Christa Frauenkorn, Wilfried Süß, Schwarzwaldverein

Ausbild ung Fortbild ung Exkursio nen

L.E.N.Z. Seniorenwandern

Schulung der Wegewarte

Kosten: keine

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3/2015: Kompakt in Oberharmersbach 25. September bis 3. Oktober 2015 17./18. Oktober 2015, Abschluss

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Wandern Aktuell Wandern

Wandern verbindet

Erweitertes WanderbusAngebot der SBG

Badisch-Schwäbische Freundschaftswanderung am Bodensee

Wanderführer Wilhelm Joos von der Ortsgruppe Stockach erläutert Wissenswertes über den Bodensee und seine Entstehung

Unterwegs im Seitental Wonnenbach Bild ganz unten: Im Garten von Kurt Mosetter gibt es Sagengeschichten zu hören

Die Ortsgruppen Stockach, Sulz am Eck und Gutach trafen sich Ende Mai bereits zum vierten Mal zu einer badisch-schwäbischen Freundschaftswanderung. Dieses Jahr hatte Stockach zu einer Wanderung am Bodensee eingeladen. Die Idee zu den Freundschaftswanderungen zwischen den drei Ortsgruppen entstand bei einem Wanderführerlehrgang in Altglashütten, bei dem sich die drei Wanderführer kennen lernten. Die Gutacher und Sulzer Wanderfreunde staunten nicht schlecht, als sie zur Begrüßung mit einer Kiste Bodenseeäpfel zur Stärkung beim Treffpunkt am Gasthaus Haldenhof bei Sipplingen am Bodensee begrüßt wurden. Nach einer kurzen Strecke entzückte bereits eine herrliche Aussicht auf den Bodensee und die Hegau-Berge die Wanderer. Auf dem Panoramaweg ging es weiter zur Zimmerwiese und zum Hödinger Tobel. In dieser wildromantischen, engen und feuchten Schlucht führte der Weg zwischen den hoch aufragenden Molasse-Felswänden steil abwärts auf schmalen Stegen entlang dem Tobelbach. Anschließend gelangte die Wanderschar zu den sogenannten Churfirsten. Bis zu sieben Meter hoch sind diese Felszinnen,

die durch Erosion aus dem umgebenden Stein herausgearbeitet wurden. Diese Säulen konnten überdauern, da ihre Spitzen durch härtere „Felshüte“ vor Verwitterung besser geschützt sind. Von ursprünglich sieben stehen heute nur noch fünf. Über einen Wiesenweg erreichten die Wanderer dann Sipplingen mit seinem Ortskern mit alten Fachwerkhäusern. Nach der Mittagspause am Überlinger See folgte ein steiler Aufstieg über einen Teil des „Geologischen Pfads“ mit Informationstafeln zur Entstehung der Sipplinger Steiluferlandschaft. Kurz vor Ende der Wanderung wurde die Ruine Hohenfels aus dem Jahr 1150 erklommen, von der nur noch vereinzelte Mauerreste übrig sind. Zuletzt passierte die Wanderschar noch die nach dem Minnesänger Burkhard von Hohenfels benannte 1000-jährige Burkhard-Linde bevor der Ausgangspunkt Haldenhof wieder erreicht wurde. Bei der Schlusseinkehr im Haldenhof saß man noch gemütlich beisammen und ließ den Tag gemeinsam ausklingen. Im nächsten Jahr werden dann die Wanderer aus Stockach und Sulz am Eck in Gutach zu Gast sein, bei hoffentlich genauso schönem WanEllen Blum derwetter wie am Bodensee.

Sagenhafte Sektwanderung Jubiläumswanderung des Schwarzwaldvereins Gutach Unter dem Motto „Sagenhafte Sektwanderung“ fanden sich 50 Wanderer zu einer Jubiläumswanderung am Treffpunkt in Gutach Dorf ein. Zuerst wanderte die große Schar ein Stück über den neuen Premiumweg „Gutacher Tälersteig“ bis zur Islände. Dort wurden die Wanderer von Familie Breithaupt mit einem Gläschen Sekt empfangen. Dazu hatte Angelika Wöhrle aus Schiltach zwei Körbe mit selbstgebackenen Scherben mitgebracht. Mitten auf der kleinen Lichtung bei der Islände erzählte dann Hannelore Zimmermann, die Autorin des Gutacher Sagenbuches, die ersten Geschichten über Gutach. Die Zuhörer lauschten gespannt den Sagen über den nie gefassten Wilderer in Gutach oder dem sagenumwobenen unterirdischen See im Sulzbach. Frisch gestärkt ging es dann weiter bis ins Obertal. Bei schönstem Wetter wanderte man durch Wald und Wiesen bis zum Zuckerhut. Dort fand die nächste Pause statt. Wiederum konnte man sein Sektgläschen befüllen und selbstgebackenes Blätterteiggebäck naschen. Hannelore Zimmermann wusste auch hier einige Geschichten zu erzählen, zum Beispiel über die in einem Hühnerei gebannte Stroh28

bäuerin, die jedes Jahr wieder einen Hahnentritt näher an ihren Hof rückt oder den mutigen Bauern, der einen Wettstreit mit den kleinen Teufelchen herausforderte, um seinen Hof wieder von ihnen zu befreien. Anschließend führte der Weg über den Wonnenbach bis in den Garten von Kurt Mosetter. Mit frisch gekühlten Getränken – und natürlich Sekt – sowie kleinen Häppchen wurden die Wanderer von Sonja Haberstroh verwöhnt. Hier erzählte Hannelore Zimmermann die letzten Sagengeschichten über Gutach. Sie verriet, dass an der linken Seitentür der evangelischen Kirche ein Schatz vergraben liegt, den man aber nicht so einfach heben kann. Und sie warnte die Wanderer vor der unheimlichen Stimme, die früher unter der Hornisbrücke gerufen hat. Im Kurpark in Gutach erwartete die Wandergruppe zum Abschluss Kaffee und Kuchen. Mit dem einen oder anderen Gläschen Sekt ließ man den Nachmittag gemütlich ausklingen. Die Jubiläumsveranstaltung zum 150-jährigen Bestehen des Schwarzwaldvereins hat allen Teilnehmern sehr gefallen und war eine tolle Werbeveranstaltung für den Schwarzwaldverein. Ellen Blum 3/2014

Wutach- und Gauchachschlucht mit ÖPNV

Auch ohne PKW kann man mit dem Wanderbus die schönsten Teile der Wutach-, Gauchach- und Engeschlucht erforschen. Der Wanderbus Wutachschlucht Linie 7259 von Südbadenbus pendelt noch bis 19. Oktober an Wochenenden und Feiertagen zwischen dem Bahnhof Löffingen und den Zugängen zur Wutachschlucht. Abgestimmt auf die Ankunft der Züge am Bahnhof Löffingen fährt der Bus mehrmals an die Schattenmühle und über Bachheim zur Haltestelle Unadingen Posthaus. Urlauber, die im Besitz einer KONUS-Gästekarte sind, fahren gratis auf dieser Strecke. Alle anderen Besucher erwerben ihr Wanderbus-Ticket direkt im Bus. Auf der Südseite der Schlucht verkehrt weiterhin der Wanderbus Wutachschlucht Linie 7344 zwischen Wutach- und Schattenmühle. Die Fahrtzeiten beider Busse sind aufeinander abgestimmt. Zugreisende können beispielsweise von Döggingen aus die Gauchachschlucht durchwandern und Wutach aufwärts bis

Bachheim, Reiselfingen an die Schattenmühle oder nach Göschweiler laufen und haben immer wieder die Möglichkeit, an eine Haltestelle zu gelangen. Es werden alle wichtigen Einstiegspunkte auf Löffinger Seite angefahren. Die neue Buslinie „ZweiSchluchten-Bus“ schließt erstmals die Lücke zwischen der Gauchach- und Wutachschlucht. Bis 19. Oktober 2014 fährt der Zwei-Schluchten-Bus an allen Samstagen, Sonn- und Feiertagen. Die neue Verbindung verbindet die Orte Unadingen, Döggingen und Mundelfingen mit der Wutachmühle. Durch den Zwei-Schluchten-Bus ergeben sich auch neue Umstiegsmöglichkeiten in

Oldtimer auf Fahrt durch den Enzkreis Ortsverein Neuenbürg organisiert Ralley Blank poliertes Blech, quietschende Reifen und das fast vergessene „Parfüm“ röhrender Motoren kehren auch dieses Jahr am 14.09.2014 wieder zur Oldtimerrallye in Neuenbürg ein. Gestartet wird um 11 Uhr. Insgesamt werden rund 180 Teilnehmer erwartet, die sich den kniffligen Aufgaben auf der 85 km langen Strecke durch den Nordschwarzwald und das südliche Kraichgau stellen. Ziel der Ausfahrt ist das Schloss Neuenbürg, das auf dem gleichnamigen Berg über dem malerischen Städtchen an der Enz thront. Hier können die Oldtimer von den zahlreichen Besuchern begutachtet werden. Bald nach3/2014

dem alle Fahrzeuge eingetroffen sind, erfolgt die Siegerehrung. Für Verpflegung und Unterhaltung ist durch die Helfer der Ortsgruppe Neuenbürg bestens gesorgt.

Info Wer selbst einen Oldtimer fährt und teilnehmen möchte, findet weitere Infos und ein Anmeldeformular unter www.oldtimertreff-neuenbuerg.de. Auskunft erteilt Brigitte Hegel unter Tel. 0 70 82/5 05 99 oder E-Mail: [email protected].

Unadingen auf die Wanderbuslinie 7259 sowie an der Wutachmühle auf die Wanderbuslinie 7344. Der Panoramabus von Südbadenbus verbindet den Hochschwarzwald mit Triberg und Furtwangen. Die Linie führt an Wochenenden und Feiertagen vom Thurner über Furtwangen, Schönwald und Schonach nach Triberg. Mit dem Linienbus hat man von Hinterzarten oder Titisee-Neustadt direkten Anschluss zum Thurner. Bei der Haltestelle Furtwangen Neukirch Abzweigung ist auch der Anschluss der aus dem Simonswäldertal kommenden Busse gewährt.

Hauptgeschäftsstelle geschlossen In der Ferienzeit ist die Hauptgeschäftsstelle in Freiburg (Sekretariat und Verkauf) vom

11. bis 29. August geschlossen.

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Wandern Aktuell Aktuell Wandern

Sonntag, 12.10., 14 – 17.30 Uhr, Naturerlebnispfad Achkarrer Schlossberg im Herbst. Rundgang zu Vulkanfelsen, blühender Weinbergsflora, lichten Eichenwäldern und der Schlossruine. Achkarren Winzergenossenschaft, 5,– € mit Weinumtrunk, Siegbert Schätzle. Donnerstag, 16.10., 19.30 Uhr, Bildvortrag: Blauer Pfeil über‘m Wasser – im Revier des Eisvogels. Begleiten Sie den Vogelkenner auf Fotopirsch in die geheimnisvolle Vogelwelt am Bach, mit Einblicken in das Leben des schillernden Eisvogels. Ihringen, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, 5,– €, Christian Harms. Samstag, 25.10., 15 – 18 Uhr, Burg Sponeck, römische Steinbrüche und Flaumeichen. Wo der Rhein auf den Kaiserstuhl trifft, gibt es auf einem Rundgang besondere Naturschätze zu entdecken, Burkheim, Stadttor, 5,– €, Bärbel Höfflin-Rock, bitte anmelden. Sonntag, 2.11., 14 – 16 Uhr, Blick in den Vulkan – den PhonolithSteinbruch Hauri erkunden. Es ist ein besonderes Erlebnis, das erkaltete Magma des Steinbruchs zu erkunden. Mit Bildvortrag zu Mineralen

des Kaiserstuhls. Bötzingen, Eingang Steinbruch Hauri Verwaltungsgebäude, 4,– €, Reinhold Treiber, Bernd Gassmann, bitte anmelden. Sonntag, 30.11., 14.30 – 16.30 Uhr, Wintergäste im NSG Gewann „See“. Nordische Gäste wie Raubwürger, Kornweihe und Bergpieper, aber auch Silberreiher, Krickente und Eisvogel lassen sich in den Feuchtwiesen und entlang der Dreisam entdecken, Dreisambrücke an der L 116 zwischen Neuershausen und Eichstetten, 5,– €, Frank Wichmann. Kontakt Naturzentrum Kaiserstuhl im Schwarzwaldverein e.V. Birgit Sütterlin & Reinhold Treiber Bachenstr. 42, 79241 Ihringen Tel: 0 76 68/71 08 80 (Mo + Do, 10 – 12 Uhr) E-Mail: [email protected] www.naturzentrum-kaiserstuhl.de Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag 10 – 12 Uhr, Samstag 15 – 17 Uhr

Bi-nationale Wanderung im Nordelsass

Herbstprogramm des Naturzentrums Kaiserstuhl Sonntag, 7.9., 13.30 – 17 Uhr, Hohlwege & Wein – Entdeckungen und Genuss in Bahlingen. Entdecken Sie zusammen mit der Winzerin die unbekannte Schönheit der Bahlinger Weinberge. Rückfahrt mit dem Traktor. Bahlingen, am Rathaus, 10,– € mit Wein und Traktorfahrt, Monika Boos.

Samstag, 20.9., 14.15 – 17 Uhr, Kreatives mit Pflanzenfarben. Aus frischen Pflanzen stellen wir spektakuläre Farbtöne her, die wir gleich für Malübungen verwenden. Bitte mitbringen: Zeichenpapier aller Art, Pinsel, Bleistift. Ihringen, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, 8,– €, Brigitte Fuhr.

Montag, 8.9. und Dienstag, 9.9., 19 – 10 Uhr, Eine Nacht unter den Sternen. Wir übernachten draußen im Wald und lauschen den Stimmen der Nacht. Für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Spielplatz „Auf der Eck“, 12,– € incl. Frühstück, Margrita Wahrer, nähere Infos im Naturzentrum Ihringen, bitte anmelden.

Sonntag, 21.9., 15 – 18.30 Uhr, Wilder Majoran und Burgunder am Tuniberg. Mit der Winzerin und Kräuterpädagogin durch die sonnigen Weinberge. Erleben Sie herrliche Ausblicke und erhalten Sie Einblicke in den Weinbau und die Pflanzenvielfalt der Burgunderoase Tuniberg, Freiburg-Waltershofen, Apotheke (VAGAnschluss Haltestelle Ochsen), 12,– € mit Wein + Kräuterleckereien, Bärbel Höfflin-Rock, bitte anmelden.

Sonntag, 14.9., 14 – 17 Uhr, Viehweide Schelingen wird 110 Jahre alt. Alte Pfade, historische Nutzung, heutige Weidehaltung: Mehr darüber erfahren Sie bei einem Rundgang über die größte Weide, Schelingen, Ortseingang bei der Sonnenuhr, 4,– €, Romana Schneider, Tillmann Hesse. Samstag, 20.9., 10 – 12 Uhr, Der Englische Garten in Hugstetten. Wie kam ein kleines Bauerndorf zu einem Englischen Garten, der heute ein Natur- und Kulturdenkmal ist? Ein Spaziergang durch die Geschichte des Hugstetter Schlossparks, Hugstetten, Heimatmuseum beim Rathaus, 4,– €, Armin Keller. 30 30

Donnerstag, 25.9., 19.30 Uhr, Bildvortrag: Wildkatzen am Kaiserstuhl. Neueste Informationen über einen seltenen Waldbewohner in unserer Kulturlandschaft erfahren Sie von einer Wildbiologin, Ihringen, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, 5,– €, Sabrina Streif. Sonntag, 5.10., 12 – 17 Uhr, Ausflug in die Welt der Pilze – Präsentation und Pilzexkursion im Wald. Im Mittelpunkt steht das Kennenlernen der saisonalen Pilze, ihrer Lebensweise und Bedeutung für Mensch und Umwelt. Gift- und Speisepilze werden (je nach Vorkommen) thematisiert – sind jedoch nicht der Schwerpunkt der Exkursion. Ihringen, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, evtl. kleinen Korb und Messer mitbringen, 6,– €, Annika Stobbe, bitte anmelden. 3/2014

Wandern mit dem Club Vosgien

100 Traubeneichen in Wehr Pflanzaktion von Waldgemeinschaft und Schwarzwaldverein Zu einer Kooperation besonderer Art fanden sich die Ortsgruppe Wehr des Schwarzwaldvereins und die Waldgemeinschaft Wehr und Öflingen zusammen. Sie pflanzten gemeinsam 100 Traubeneichen an Waldstücken entlang des Dinkelbergwanderweges. Die Traubeneiche ist der aktuelle Baum des Jahres. Diese alte Baumart zeichnet sich dadurch aus, dass sie aufgrund ihrer tiefen Pfahlwurzel sehr sturmfest ist und auch Tro-

ckenheit gut verträgt. Deshalb soll sie im Zuge des Klimawandels wieder vermehrt gesetzt werden. Da der Schwarzwaldverein dieses Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert, hat sich der Hauptverein ein mutiges Ziel gesetzt. Im Verbandsgebiet sollen zur Erinnerung an die 150 Jahre Vereinsgeschichte 150 Traubeneichen gesetzt werden. Diesem Ziel ist man jetzt ein ganzes Stück näher gekommen. Hans Loritz

Pflanzaktion Traubeneichen Ortsvereine im Bereich des Verbreitungsgebietes der Badischen Zeitung können noch in diesem Jahr durch eine Spendenaktion der Badischen Zeitung Traubeneichen für eine Pflanzaktion bekommen. Bitte möglichst bald beim Naturschutzreferat nachfragen!

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Gemeinsam mit dem Schwarzwaldverein veranstaltet der Vogesenclub vom 20. – 21. September 2014 zwei Wanderungen im nördlichen Elsass unter dem Motto „Vom Mutzig auf den Horn“ Die Wanderung ist in zwei Etappen eingeteilt. Entdecken Sie mit dem Vogesenclub und dem Schwarzwaldverein Kultur, Natur, Landschaft und Geschichte der Region, sachkundig geführt von den Wanderführern des Vogesenclubs. Zum Abschluss der Tagesetappen wird es kleinere Veranstaltungen geben. Anreise und Übernachtungen sind selbst zu organisieren. Die Wanderungen sind kostenfrei, Eintrittsgelder und Fahrtkosten sind selbst zu tragen. Start ist um 9.00 Uhr am jeweiligen Treffpunkt.

Info Informationen und Veranstaltungsflyer auf der Internetseite www.schwarzwaldverein.de/wandern (Veranstaltungen) 31

Aktuell Wandern

Wandern Aktuell

Neu bei der Hauptgeschäftsstelle des Schwarzwaldvereins Mirko Bastian, Hauptgeschäftsführer Seit Anfang Mai 2014 bin ich als Hauptgeschäftsführer in der Hauptgeschäftsstelle des Schwarzwaldvereins in Freiburg tätig und trete damit die Nachfolge von Walter Sittig an. Ich möchte mich hier kurz vorstellen und hoffe zukünftig auf viele spannende persönliche Begegnungen mit Ihnen. Mein Name ist Mirko Bastian, ich bin 36 Jahre alt und lebe mit meiner Frau in Freiburg. Als studierter Politikwissenschaftler habe ich in meinen bisherigen beruflichen Stationen Erfahrungen in der Verbandsarbeit, in politischen Zusammenhängen und in der Verwaltung gesammelt. Zuletzt war ich in der Hochrheinregion tätig, als Geschäftsführer in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Südbaden und der Nordschweiz. Darüber hinaus bin ich ein leidenschaftlicher Berg- und Natursportler, so dass beim Schwarzwaldverein meine berufliche Expertise und meine persönlichen Leidenschaften zusammen

Lena Daiber, Familienreferentin Seit dem 01. April 2014 bin ich die neue Familienreferentin beim Schwarzwaldverein. Ich bin staatlich anerkannte Erzieherin und Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin. Die letzten eineinhalb Jahre habe ich zu Hause bei meinem kleinen Sohn verbracht und mich ganz meinen Aufgaben als Mutter gewidmet. Nun freue ich mich wieder auf neue Aufgaben und Herausforderungen in der Arbeitswelt.

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fließen. Als Hauptgeschäftsführer bin ich einerseits Leiter der Hauptgeschäftsstelle in Freiburg und dort verantwortlich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Kontakte zu den Verbandsgremien – Präsidium und Hauptvorstand – sind eng. Und selbstverständlich stehe ich dem breiten Netz der ehrenamtlich Aktiven in den Ortsgruppen und Bezirken als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung. Es ist eine der zentralen Aufgaben, die Herausforderungen anzupacken, denen der Schwarzwaldverein aktuell gegenüber steht. Das geht nur im guten Zusammenspiel mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der Hauptgeschäftsstelle, mit den Verbandsgremien und mit den Vertretern der Ortsgruppen. Für den Schwarzwaldverein geht es um die Zukunftsfähigkeit: Wie geht es weiter mit den Vereinen? Wie können wir eine solide Finanzierung und ein modernes Vereinsmanagement etablieren? Wie schaffen wir es, attraktiv zu sein für

Bislang arbeitete ich überwiegend mit jugendlichen Schülerinnen und Schülern in der Berufsorientierung zusammen. Mein Stellenumfang beim Schwarzwaldverein beträgt 25 Prozent. Jeden Dienstagvormittag sowie an einem weiteren Tag in der Woche bin ich nun also in meinem Büro in der Hauptgeschäftsstelle des Schwarzwaldvereins in Freiburg für die Familienarbeit im Einsatz. Hier bearbeite ich alle Fragen, Anregungen, E-Mails und Telefonanrufe zur Familienarbeit. Außerdem begleite ich in enger Zusammenarbeit den Familienbeirat bei seinen vielfältigen Aufgaben. Ich kümmere mich um die Werbemittel und Flyer des Fachbereichs Familie. Derzeit heißt das, dass ich die Aktualität der Werbemittel überprüfe, neue Angebote einhole und die altbekannten, beliebten Werbemittel, wie zum Beispiel unsere schönen, bunten Familien-Luftballons nachbestelle. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass jede Ortsgruppe einen Freibetrag von 10 Euro pro Jahr für Werbe-

Gabriele Hennicke, Redakteurin Der Schwarzwald neue, junge Mitglieder? Wie können wir Ehrenamtliche gewinnen, die sich in den Ortsgruppen engagieren und Verantwortung übernehmen? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, müssen wir uns Gedanken machen über unser Selbstverständnis, über Strukturen, Inhalte und Konzepte. Damit wurde mit dem Projekt „der zukunftsfähige Schwarzwald“ bereits begonnen. Daran sollten wir unbedingt gemeinsam weiter arbeiten.

artikel des Fachbereichs Familie hat und diese bei mir bestellen kann. Ein weiteres Aufgabenfeld sind die Lehrgänge, welche im Rahmen der Familienarbeit stattfinden. Vom 24. bis zum 25. Mai ging es bereits in die Jugendherberge nach Triberg. Teilgenommen haben Familiengruppenleiter und Leiterinnen und solche, die es werden möchten. Wir haben Themen von der Mitgliedergewinnung bis zur Ideensammlung für gemeinsame Aktivitäten in der Familiengruppe bearbeitet. Außerdem fanden gemeinsame OutdoorAktivitäten statt. Einen Großteil der Vorbereitungen hat in diesem Jahr der Familienbeirat übernommen. Ein großes Dankeschön deshalb an Karola Erchinger und Lars Nilson! Derzeit beschäftige ich mich mit der Auswertung des Jahresberichtes von 2013, um mir einen Überblick über die Aktivitäten der einzelnen Familiengruppen zu verschaffen. Mein Ziel ist es, mich mit neuen, kreativen Ideen in die zukünftige Arbeit des Fachbereichs einzubringen.

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Mit diesem Heft habe ich die Redaktionsleitung der Vereinszeitschrift Der Schwarzwald von Karlheinz Scherfling übernommen. Ich bin freie Journalistin, 53 Jahre alt, arbeite für die Badische Zeitung, die Wochenzeitung Der Sonntag, die Badische Bauernzeitung und verschiedene Magazine. Am liebsten schreibe ich Schwarzwaldgeschichten. Geschichten über die Menschen, die im Schwarzwald leben und arbeiten, über Menschen, die sich für den Schwarzwald engagieren, über Themen aus Landwirtschaft und Natur. Mit meiner Familie lebe und arbeite ich in Münstertal im Südschwarzwald. Ich bin gerne und viel draußen unterwegs, besonders liebe ich den Münstertäler Hausberg, den Belchen. Was lag also näher, als die Redaktion der Mitgliederzeitschrift des Schwarzwaldvereins zu übernehmen? Berufliche und persönliche Interessen, Kenntnisse und Netzwerke lassen sich bei dieser Aufgabe bestens verbinden. Ich bin zwar kein Mitglied im Schwarzwaldverein, das muss nicht zwangsläufig ein Nachteil sein: Manchmal ist ein Blick von außen durchaus hilfreich. Strukturen und Personen werde ich nach und nach gerne kennen lernen. Seit Mai arbeite ich nun an „meiner“ ersten Ausgabe von Der Schwarzwald. Karlheinz Scherfling hat mich gut eingearbeitet und steht – sofern er nicht mit seinem Wohnmobil irgendwo in der Welt unterwegs ist – für Fragen zur Verfügung. Dafür bin ich ihm dankbar. Ich habe mir vorgenommen, die Zeitschrift zunächst in bewährter Art und Weise fort zu führen. Nach und nach wird sich die Gelegenheit ergeben, das ein oder andere neue Element einzuführen. Ideen dafür gibt es sicherlich genügend. Sowohl von mir selbst, als auch von Seiten der Mitglieder und der Ortsgruppen, der Hauptgeschäftsstelle und des Präsidiums. Ich freue mich auf Ihre Beiträge für unsere Zeitschrift und auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.

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Termine 30. August 2014 Sommerfest der Ortsgruppe Würmtal in der Schwarzwaldhalle in Schellbronn; Fest für Vereinsmitglieder, Gönner und Gäste; Infos bei: Otto Barth, Am Wasenbrunnen 4, 75242 Neuhausen, Tel. 0 72 34/98 08 19; E-Mail: [email protected] 7. September 2014 34. Neureuter Haxenfest in der Halle des Kleintierzuchtvereins „Am Junkertschritt“ in Karlsruhe-Neureut; geselliges Beisammensein mit Bewirtung; Beginn: 10.30 Uhr, Ende: ca. 20 Uhr; Infos bei Arnulf Beeg, Oberfeldstr. 42 a, 76149 Karlsruhe, Tel. 07 21/70 62 98 14. September 2014 Zum Tag des offenen Denkmals: Tag der Heimat auf dem 130 Jahre alten Hohe-Möhr-Turm; Wanderung organisiert von der Ortsgruppe Schopfheim; Unterhalb des Turms Bewirtung; Infos bei Marita Sütterlin, Alte Wehrer Str. 24, 79650 Schopfheim, Tel. 0 76 22/72 14, E-Mail: [email protected] 14. September 2014 Zum Tag des offenen Denkmals: Flößerfest an der Monhardter Wasserstube zwischen Altensteig und Ebhausen (B28); Vorführungen alter Berufe, traditionelle Floßfahrt auf der Nagold; Beginn: 11 Uhr; Infos bei Martin Spreng, Walkenweg 5, 72213 Altensteig, Tel. 0 74 53/43 78, E-Mail: Martin. [email protected] 5. Oktober 2014 Jubiläumswanderung 50 Jahre Ortsgruppe Karsau; geführte Wanderung über den Dinkelberg – Karsau – Nordschwaben – Teufelsloch – Tschamberhöhle; keine Teilnahmegebühr; Treffpunkt: Bahnhof Beuggen 9.30 Uhr, Gehzeit: 5 Std., 14 km; Infos bei Günter Brender, Zeller Str. 8, 79618 Rheinfelden, Tel. 0 76 23/78 71 12. Oktober 2014 Trinationale Gemeinschaftswanderung mit 6 Wandervereinen aus der Region nach Ötlingen; Treffpunkte: Lörrach 8.30 Uhr Parkplatz Regio-Messe und 9 Uhr Tumringer Wiesenbrücke, Weil a. Rh. 10 Uhr Lindenplatz Obertüllingen; Gehzeit: 3 ½ Std, ca. 10 km; Abschluss in Ötlingen; Infos bei Uli Nitsche Tel. 0 76 21/4 89 69 oder Hermann Künzig Tel. 0 76 21/79 71 08

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Naturschutz

Mitten im Nationalpark – an den steilen Hängen des Wildsee-Kars – kann sich der Wald schon lange ungestört entwickeln.

Naturschutz

Kleines Paradies für kleine Tiere Schwarzwaldverein Biberach regeneriert Amphibienbiotop im Prinzbachtal

Viele Jahre waren die Wiesen im der Unrat und Schlamm, der sich angesammelt hatte, entfernt werden. Dazu engagierte Prinzbachtal bei Biberach im Kin- Alfons Büdel einen kundigen Baggerfahrer, zigtal ein vernachlässigtes Feuchtge- der sich bei Frost mit seinem schweren Gerät biet. Stauden, Gestrüpp und Bäume auf die sumpfige Fläche wagte. Der Bagger schaufelte die zukünftigen, bis zu einem Meüberwucherten die Fläche, Unbe- ter tiefen Wassermulden frei. Ein Teil des Auskannte hatten Abfall abgeladen oder hubs wurde zur Modellierung des Geländes entsorgten einfach Aushubmaterial. verwendet, belastetes Material musste abgefahren werden. Zudem wurde versucht, mit Der Zustand dieses Biotops ließ der Erde auch ungeliebte Pflanzen wie das Alfons Büdel, Naturschutzwart des Indische Springkraut zu entfernen. Schwarzwaldvereins Biberach und Feinarbeit bei der Modellierung Mitglied in der örtlichen Agenda- Dann kamen die Helfer an die Reihe. Mit Gruppe nicht ruhen. Er entschloss Schaufel und Hacke begann die Feinarbeit: Die Modellierung des Geländes, das Aussich, aus dem heruntergekommenen formen von Flachwasserbereichen und die Eckchen wieder ein funktionsfähiges Neuanlage der zu- und abführenden Wassergräben. Gespeist wird das 18 ar große Biotop für Amphibien zu machen.

Nationalpark Schwarzwald offiziell eröffnet Schwarzwaldverein an der Nationalpark-Messe am Ruhestein beteiligt

Von Peter Lutz

Als Nationalpark war das Schutzgebiet bereits am 1. Januar 2014 gestartet, zu dem Zeitpunkt, als das vom Landtag verabschiedete Nationalpark-Gesetz in Kraft trat. Am kühlen 3. Mai fanden sich dann im eigens dafür aufgestellten Zelt am Ruhestein zur offiziellen Eröffnung zahlreiche Festgäste ein. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann war angereist und hielt vor dem leicht fröstelnden Publikum seine Festrede. „Die feierliche Eröffnung ist für das Land ein historischer Tag“, sagte er. Es sei höchste Zeit, dass sich Baden-Württemberg einen Nationalpark bekomme und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität und für die Naturdynamik leiste. Damit traf er die insgesamt positiv gestimmte Einstellung der offiziellen Festversammlung, in der sich aber 34

Bild oben: rechts: Der Stand des Schwarzwaldvereins an der Nationalpark-Markt am Ruhestein Anfang Mai; auf den Ansturm der Besucher warten Susanne Krutinat (SWV Freudenstadt) und Willi Seid (SWV Mitteltal-Obertal aus Baiersbronn).

gelegentlich kritische Stimmen von Nationalpark-Gegnern erhoben, die auch im Vorfeld der Feier schon Protest angemeldet hatten. Um das Festzelt herum war eine Nationalpark-Messe aufgebaut. An den Ständen präsentierten die Partner des Nationalparks ihre Ideen und Produkte. Unter ihnen war auch der Schwarzwaldverein, der in einem Pavillon seine Forderungen zum Nationalpark und mit einem Wegweiserposten die Wanderwegemarkierung präsentierte. Der Schwarzwaldverein mahnt außerdem eine Beteiligung am Wegekonzept im Nationalpark an. Den Stand aufgebaut hatte die Ortsgruppe MitteltalObertal aus Baiersbronn unter dem Vorsitzenden Willi Seid, der mit seiner Frau den Stand auch über das Wochenende betreute. Ihnen zur Seite stand Vizepräsident HansMartin Stübler und Heinz Wicht, Forstamtsleiter in Rastatt und der neuer Beauftragter des Schwarzwaldvereins für den Nationalpark. Ihn hatte schon im April eine Versammlung

der Ortsgruppen im Nordschwarzwald gewählt und als Schwarzwaldvereins-Vertreter in den Beirat des Nationalparks entsandt. Unterstützt von weiteren Mitgliedern standen sie für die Beantwortung von Fragen der Festbesucher bereit. Während sich am Samstag das Interesse der Besucher noch in Grenzen hielt, war der Andrang am Sonntag ungleich größer. Bei strahlendem Sonnenschein zog es viele Menschen an den Ruhestein, wandernd kamen sie am Festplatz an und wollten sich über den neuen Nationalpark informieren. Kinder fanden an den Ständen viele Spiel- und Mitmachgelegenheiten, für Erwachsene standen die Informationsangebote im Vordergrund. Am Stand des Schwarzwaldvereins war die neue Wegebeschilderung das große Thema, die wollten die Standbesucher erklärt haben. Und die Standbetreuer taten das gern, sprang doch manches Lob für die klare und verständliche Beschilderung dabei heraus. 3/2014

Am Anfang des Projekts standen zunächst viele Abklärungen, insbesondere mussten die Besitzverhältnisse und die Vorgaben des Naturschutzes genau beachtet werden, bevor sich Alfons Büdel mit seiner Helfertruppe an Werk machen konnte. Und da nicht alles mit Schaufel und Schubkarre zu bewältigen war, waren auch finanzielle Mittel notwendig, um die Baggerarbeiten, die Abfuhr des Aushubmaterials und anderes zu bezahlen. Dazu wandte er sich an die Stiftung des Schwarzwaldvereins „Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald“, die das Projekt gerne unterstützte. Zuerst musste in den Langmatten, so der Gewannname des Feuchtgebiets,

Feuchtgebiet von Hangdruckwasser, dass von den seitlichen Hängen ins Prinzbachtal unterirdisch einfließt – was auch gleichzeitig zum Problem wurde, denn das nasse Frühjahr verhinderte die Fertigstellung des Biotops schon zur Amphibienlaichsaison 2013. Erst im Sommer 2013 konnte dann die Bepflanzung des Geländes und das Einsäen mit einer Feuchtgebiets-Saatmischung vorgenommen werden. Und da es sich anbot, entstand mitten im Projekt noch die Idee, am Rande des Feuchtbiotops eine kleine Trockenmauer zu errichten, was auch spontan umgesetzt wurde. Im letzten September stand dann die Einweihung auf dem Programm mit zahlreichen Gästen. Zu der war auch Hans-Martin Stübler, Vizepräsident und Vertreter der Stiftung,

eigens angereist. Er lobte das ehrenamtliche Engagement der Ortsgruppe: „Sie wissen, wie wertvoll die Landschaft ist, wie wichtig Biotope sind. Sie und Ihre Helfer sind mit Leib und Seele dabei“, dankte er Alfons Büdel. Insgesamt hatten die Helfer der Agenda-Gruppe und des Schwarzwaldvereins 214 Arbeitsstunden für die Wiederherstellung der Teiche abgeleistet. Auch Bürgermeister Hans Peter Heizmann war sehr zufrieden und lobte den Einsatz der Lokalen Agenda Umwelt in Biberach. Das Langmatten-Biotop sei ein wichtiger Trittstein, nicht nur für die hoffentlich bald in reicher Zahl laichenden Amphibien, sondern auch für Gemeinde in ihrem Bestreben nach Verbesserung der Umwelt. Dann zeigte Alfons Büdel den Besuchern die neu geschaffenen Teiche, in denen sich die ein oder andere Wasser- und Schlammbodenpflanze bereits angesiedelt hatte. Von den eigentlichen Zielarten wie Grasfrosch, Erdkröte, Molch und Gelbbauchunke ließ sich bei der Feier noch keine blicken. Sie haben erst in diesem Frühjahr ihr neues Laichbiotop zufrieden quakend in Beschlag genommen. Alfons Büdel und seine Mitstreiter haben eifrig nach den kleinen Gästen Ausschau halten und festgestellt, dass sich die Mühe gelohnt hat. Peter Lutz

der Stiftung

Nicht nur Frösche können sich über das neu geschaffene Amphibienbiotop freuen v. l.: Biberachs damaliger Bürgermeister Hans Peter Heizmann, Vizepräsident Hans-Martin Stübler und Alfons Büdel, Naturschutzwart des Schwarzwaldvereins Biberach und Initiator des Projekts. 3/2014

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Naturschutz

Naturschutz

Der Hotzenwald – Zentrum des Moorschutzes im Schwarzwald

Info

Neue Heimat für Eidechse und Wiedehopf

Buch über Moore im Oberen Hotzenwald der Öffentlichkeit vorgestellt

Der Hotzenwald ist unter Naturfreunden bekannt wegen seiner vielen Moore, die auch beim Naturschutz wegen ihrer seltenen Tieren und Pflanzen unter besonderen Augenmerk stehen. Im Gebiet um die Orte Ibach und Dachberg, in den Wäldern des Lindauer Tals oder auf abgelegenen Höhen verstecken sich zahlreiche Quellsümpfe, Feuchtwiesen, ehemalige Torfstiche und Hochmoore. Trotz der ökologischen Bedeutung der Moore wusste man bisher von einigen nur wenig. Um in Zukunft ihr Weiterbestehen zu sichern, muss man diese empfindlichen Lebensräume kennen. Diese Wissenslücke fiel auch Karl Westermann auf, seit Jahrzehnten engagierter Naturschützer und Vogelkenner im Oberrheingebiet. Er machte sich daher mit großem Elan daran, die Moore des Oberen Hotzenwalds umfassend zu dokumentieren. Von Beginn an suchte er für die Kartierung Unterstützung vor Ort und fand sie beim Schwarzwaldverein Ibach-Dachsberg und seinem Vorsitzenden Gerhard Geis. Karl Westermann erfasste 45 kleine und große Moore, ihren Zustand und Artenbestand. Er vergaß nicht, menschliche Störungen in den empfindlichen Lebensräumen zu dokumentieren und Vorschläge für eine ökologische Verbesserung zu formulieren. Mit seinen Daten ergänzte und aktualisier-

te er frühere Kartierungen. So kam eine umfassende Dokumentation der Moore im „Oberen Hotzenwald“ zustande, der zwischen 800 und 1  000  m hoch gelegenen Landschaft um Ibach und Dachsberg. Karl Westermann konstatiert wegen der Vielfalt ein bundesweit bedeutsames engmaschiges Netz, das erhalten werden muss. Dazu formuliert er Entwicklungsziele für jedes Moor, die dem Naturschutz als Richtschnur dienen sollen, um den Zustand der schützenwerten Lebensräume zu verbessern. Von Anfang an war an die Herausgabe als Buch gedacht, um das angesammelte Wissen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieses Vorhaben unterstützte der Hauptverein gern und finanzierte einen Teil der Kosten, den größeren Teil steuerten der NABU und die „Fachschaft Ornithologie Südlicher Oberrhein“ bei, in der Karl Westermann seit langem sehr engagiert ist. Das broschierte, großformatige Buch erschien im letzten Mai. Zur Vorstellung waren Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, NABU-Vorsitzender Andre Baumann und Präsident Georg Keller in den Hotzenwald gereist. Mit dabei im Dachsberger Rathaus waren um die 80 Bürger und Naturschützer. Bürgermeister Helmut Kaiser war stolz darauf, dass seine Gemeinden der „hot spot“ der Moore im Südschwarzwald sind. Bärbel Schäfer betonte die Bedeutung des Moorschutzes für den Klimaschutz, was auch in der neuen Naturschutzstrategie des Landes hervorgehoben werde. Für Andre Baumann bedeutete das Buch Ansporn und Auftrag zugleich. Georg Keller ergänzte, dem neuen Buch komme die Aufgabe

der Stiftung

Naturschutzprojekt „Trockenmauer Innerberg“ bei Badenweiler eingeweiht

Das 128-seitige, mit 193 Abbildungen illustrierte broschierte Buch „Die Moore Im Oberen Hotzenwald“ ist beim Hauptverein für 8,– € plus Versandkosten erhältlich.

zu, ein verstärktes Bewusstsein für die Einzigartigkeit und den hohen Wert dieser Landschaft als Lebensraum für besondere Arten sowie als Wasserspeicher zu wecken. Autor Karl Westermann berichtete von seinen Arbeiten und hob einige Besonderheiten der Moore hervor: die Neuentdeckung der Libelle „Speer-Azurjungfer“, den Dreizehenspecht in den Spirkenmoorwäldern oder das Vorkommen des seltenen AlpenWollgrases. Er hoffe, dass dieses Buch zum verstärkten Schutz der Hotzenwälder Moore beitrage. Peter Lutz

Karl Westermann, Hauptautor des Moore-Buches, bei seinem Vortrag im Bürgerhaus von Dachsberg

Paul Finus, Naturschutzwart des Schwarzwaldvereins Müllheim-Badenweiler, betreut schon lange das Naturschutzgebiet Innerberg mit seinen besonderen Trockenwiesen und Orchideen. Solche Trockenmauern sind nicht nur typisch für Weinbaugegenden und Teil unserer Kulturlandschaft, sondern bieten mit den inneren Hohlräumen auch eine Lebensraum für Tiere. Dem Naturschutzwart war aufgefallen, dass viele der Trockenmauern im Schutzgebiet zerfallen, deshalb sann er auf Abhilfe. Also entschloss er sich, zumindest eine eingestürzte, längere Trockenmauer entlang eines Weges wieder aufbauen zu lassen. Das ist nur mit Kennern möglich, denn eine mörtellose Trockenmauer aus Natursteinen zu fügen, die am Hang auch dem Bergdruck standhält, ist das Geschäft von Profis. Die hohen Kosten der Maßnahme – um die 20 000 Euro wurden veranschlagt – waren zunächst eine Hürde für das Projekt. Doch gab die Stiftung Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald des Schwarzwaldvereins 1 600 Euro, den größeren Rest steuerte das Regierungspräsidium Freiburg bei. Nun fehlten noch die Steine – woher bekommt man nur tonnenweise frostsichere Natursteine? Der Abriss einer alten Scheune im nahen Hügelheim kam da Paul Finus ganz zurecht. Er konnte mit seinen Helfern die

Muschelkalksteine aus dem Abbruchmaterial herausholen, gesäubert in mühevoller Arbeit. Landschaftsbauer Jürgen Ruh aus Ehrenkirchen schichtete sie zu einer perfekten Trockenmauer auf – einschließlich von Wiedehopfhöhlen, Bruthohlräumen für den sich in warmen Gegenden ansiedelnden Vogel mit dem auffälligen Kopfschmuck. Von der gelungenen Errichtung der Trockenmauer konnten sich die Teilnehmer bei der Einweihung im Mai selbst überzeugen. Stiftungsratsvorsitzender Dr. Norbert Nothelfer nahm dieses Projekt als Beispiel für das „enorme ehrenamtliche Engagement“, das er beim Schwarzwaldverein immer erlebe und das ihn beeindrucke. Mit der bescheidenen Summe der Stiftung sei eine große Sache angeschoben worden, das Regierungspräsidium habe viel Geld beigesteuert und ehrenamtlich sei viel unentgeltliche Arbeit geleistet worden. Dem pflichtete Dr. Bernd-Jürgen Seitz vom Regierungspräsidium bei, der ebenfalls das Engagement des

Schwarzwaldvereins am Innerberg lobte. Paul Finus als treibende Kraft des Projekts berichtete von der Entstehung der Trockenmauer. Nun sei er froh, dass dieses neue Biotop so gut gelungen sei und den Tieren zur Verfügung stehe. Zur Überraschung aller gab Finus mit Klarinettenbegleitung von HansJürgen Dietz ein eigens für die Einweihung komponiertes „Lied vom Innerberg“ zum Besten. So offenbarte er, dass er nicht nur ein engagierter Naturschützer und Organisator ist, sondern auch ein guter Sänger. Nach der kleinen Feier draußen in der Natur trat dann der Stiftungsrat der Stiftung Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald zu seiner jährlichen Sitzung in Müllheim zusammen und beschloss die Finanzierung mehrerer neuer Projekte. Mit dieser Unterstützung können sich die Initiatoren nun an die Verwirklichung ihrer Naturschutz-Ideen machen. Wir werden in der Vereinszeitschrift darüber berichten. Peter Lutz

Ein Prost auf die neue Trockenmauer im Naturschutzgebiet Innerberg v. l. : Ehrenpräsident E. Dieterle, Paul Finus, Schwarzwaldverein MüllheimBadenweiler, Bernd-Jürgen Seitz, Regierungspräsidium Freiburg, Norbert Nothhelfer, Stiftungsratsvorsitzender, Präsident G. Keller, Vizepräsident H.-M. Stübler

Bei der Präsentation des Buches dabei: v. l. Andre Baumann, Vorsitzender des NABU BadenWürttemberg, die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Georg Keller, Präsident des Schwarzwaldvereins und Helmut Kaiser, Bürgermeister von Dachsberg und Ibach.

Alles Löwenzahn oder was?

Leichte Sommer-Erlebniswanderung zur Landwirtschaft im Hochschwarzwald mit Hofbesuchen. Leitung: Klaus Kress, Kulturlandschaftsprojekt Lenzkirch und Peter Lutz, Naturschutzreferent des Schwarzwaldvereins Dienstag, 26. August 2014 In Kappel, Ortsteil von Lenzkirch, Treffpunkt: 16.30 Uhr, am Zipfelhof, Erlenbachweg 29 Wanderstecke: ca. 4 km Dauer (mit Hofbesuchen): ca. 4 Stunden Weitere Informationen unter 07 61/3 80 53-15

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Naturschutz

Heimatpflege

Bienen – ein kleines Wunder der Natur Bienenpfad in Bad Rippoldsau eingeweiht

Das rührige Team vom Bad Rippoldsauer Wald-Kultur-Haus mit dessen Betreuer Erich Schmid konnte im Mai den seit Anfang des Jahres in Zusammenarbeit mit den Imkern Erich Kaluza und Ewald Günter vom Imkerverein Schapbach geplanten Bienenpfad im Beisein einer stattlichen Anzahl von Imkern und Bienenfreunden eröffnen. Auf dem neu angelegten Bienenpfad wird auf Schautafeln über die Bienen und ihre wichtige Arbeit informiert. Außerdem werden fünf Bienenvölker sowie ein Naturbienenstock in einem Schaukasten und ein Bienenvolk in einem ausgehöhlten Baumstumpf gezeigt. Die Besucher können die Flugtätigkeit der Insekten auf der Wiese vor dem Wald-Kultur-Haus beobachten. Im Wald-Kultur-Haus Holzwald können auch früher benutzte Geräte wie Honigschleudern besichtigt werden. Der Bienenpfad in Bad Rippoldsau soll zu einer ständigen Einrichtung werden. Er ist bis Oktober – wenn die Bienenstöcke eingewintert werden – geöffnet. Der Bienenstock im ausgehöhlten Baumstamm wird sich während des Winters selbst

überlassen bleiben. Für das kommende Jahr ist geplant, dass der Bienenpfad mit weiteren Bienenvölkern bestückt wird. Der Betreuer des Wald-Kultur-Hauses Holzwald, Erich Schmid, eröffnete den Bienen-Pfad bei schönem Sommerwetter und konnte neben dem Bienensachverständigen Hubertus Jörg aus Dietersweiler, den Ehrenpräsidenten des Schwarzwaldvereins Eugen Dieterle mit Gattin, den Leiter der Tourist-Information Josef Oehler und die erste Vorsitzende des Bad Rippoldsauer Schwarzwaldvereins Marianne Zanger auch eine große Anzahl Imker aus dem Wolftal begrüßen. Der Bienensachverständige und Vorsitzende des Imkervereins Freudenstadt hielt einen faszinierenden Vortrag über Bienen: Seit

über 50 Millionen Jahren gibt es Bienen, sie lebten in Höhlen und Hohlstämmen. Für Hubertus Jörg ist Bienenhaltung ein schönes Hobby, das ohne Landschaftsverbrauch und ohne Lärm ausgeübt wird. Bienen erweisen sich als kleine Naturwunder: So besteht ein Bienenhofstaat aus Drohnen (Männle), einer Königin, und vielen Tausenden von Arbeitsbienen, wobei die Arbeitsteilung in Innen- und Außendienst aufgeteilt ist. Pro Tag legt eine Königin zwischen 1 500 bis 2 000 Eier, die Lebensdauer einer Königin beträgt zwischen drei und vier Jahren. Im Verlauf des Referates ging der Bienensachverständige auch auf die Aufzucht von Königinnen, die Begattung wie auf die Bienensprache ein. Außerdem erläuterte er die Blütenbestäubung, die Frage „Woher kommt der Honig?“, das Honigschleudern und die Honiglagerung. Hubertus Jörg geht in diesem Jahr von einem mittelmäßigen bis guten Honigjahr aus, sofern die Erntezeit für den Tannenhonig sich wettermäßig günstig gestaltet. Franz Schmid

Zavelstein im Gang der Zeiten Museumsprojekte der Ortsgruppe Zavelstein Schmiedebetrieb bei der Einweihung mit Nachwuchsschmied Die Arbeitsgruppe Heimatpflege

Von Klaus Pichler

150 Jahre Schwarzwaldverein waren auch für die Ortsgruppe Zavelstein Anlass, zurückzublicken. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Museumsprojekten in Bad Teinach-Zavelstein zu.

Bild links: Erich Kaluza, Vorstand des Imkervereins Schapbach und Ehrenpräsident des Schwarzwaldvereins Eugen Dieterle und Frau an der Schautafel des Bienenpfades Bild rechts: Bienenstöcke am neu geschaffenen Bienenpfad

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Als in den Jahren 1989 bis 1992 in einer Bürgeraktion unter der Trägerschaft des Zavelsteiner Schwarzwaldvereins unser verschütteter Burggraben wieder freigelegt und renoviert wurde, staunten die Samstag-Nachmittag-Aktivisten über den ständigen Besucherstrom und die vielen Fragen, die gestellt wurden. Es lag also nahe, über eine Einrichtung nachzudenken, die das offensichtlich vorhandene Informationsbedürfnis befriedigen könnte. Ein weiterer Grund, ein Museumsprojekt voranzutreiben, war eher persönlicher Natur: Wir werden älter, die Fragen 3/2014

zur eigenen Zukunftsperspektive treten in den Hintergrund und der Blick wendet sich mehr zurück: Warum ist alles so gekommen, wie’s nun mal gekommen ist? Oder – um mit den drei Zentralfragen der Philosophie zu fragen? Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Dass mit den Antwortversuchen von Philosophen, Theologen und Historikern schon Bibliotheken gefüllt wurden, ist uns allen wohl bekannt, und es soll keine neue Antwort versucht werden. Einen bescheidenen Beitrag mag jedoch auch ein kleines Heimatmuseum für den erbringen, der bereit ist, sich in Texte und Exponate einmal in Ruhe zu vertiefen.

Museumstraum wird wahr Nachdem von einem Museum für unser historisches Städtle schon lange geträumt wurde, beschloss 1989 unser kleiner „Arbeitskreis für Heimatpflege“, das Projekt anzugehen. Von der Idee bis zur Um-

setzung lag allerdings ein steiniger Weg vor uns: Wir verfügten weder über ausreichend Exponate, noch über Räume, noch über eine Vorstellung, wie so etwas einmal gestaltet werden könnte. Aber Geduld und hartnäckige Arbeit mündeten nach elf Jahren in eine feierliche Einweihung. Das kleine Museum „Zavelstein … im Gang der Zeiten…“ im ehemaligen Schul- und Rathaus konnte im März 2000 der Öffentlichkeit übergeben werden. Wir hatten uns vorgenommen, eine freundliche, übersichtliche und gut verständliche Einrichtung zu schaffen. Geschichte und Alltagsleben im ehemals kleinsten Städtchen Deutschlands wollten wir in den wesentlichen Aspekten beleuchten, und der Anschluss an die jetzige Zeit sollte gesucht werden. Auch ein bisschen Augenzwinkern wollten wir spürbar machen. Geschichte mit all ihren Irrungen und Wirrungen, genauso wie die Kapriolen unseres Zeitgeschehens, müssen mit 39

Heimatpflege

Nachdenklichkeit, aber auch mit Lächeln betrachtet werden. Wir dürfen uns nicht allzu ernst nehmen. Nun umfasst das Museum acht Themenkreise: Die Geschichte des Zwergstädtchens und dessen Verzahnung in die „große“ Geschichte, die Verwaltung von „Stadt und Ampt“ Zavelstein, Handwerk und Lebensunterhalt in und um Zavelstein, die Rolle des Waldes, Haushalt und Wohnen, Religion und Kirche, die Bedeutung der Schule, die Entwicklung von Bad Teinach und dem Kurwesen und – in der im Zuge der Museumseinrichtung von uns in Eigenarbeit angebauten Remise – die Rolle der Landwirtschaft. Das Museum „Zavelstein ... im Gang der Zeiten …“ wird weiterhin von wenigen Aktivisten und Aktivistinnen des Schwarzwaldvereins betreut. Das Museum ist ganzjährig an Sonn- und Feiertagen sowie montags von 14 bis 16.30 Uhr geöffnet. Zur Deckung der Unkosten wird ein Eintrittspreis von 1,– € erhoben.

In der Schmiede wird wieder gehämmert Der Schmied als wichtigster Handwerker des Orts war für die Bauern unentbehrlich, arbeitete eng mit dem Wagner, dem Küfer, dem Maurer und dem Zimmermann zusammen. Als der letzte Za-

velsteiner Schmied sein Ende auf sich zukommen sah, wandte er sich an die Heimatpflege. Zwar waren die Schmiederäume längst in Garagen umgewandelt worden, doch Amboss, Lochplatte und viele Werkzeuge hatte er aufbewahrt, und dieses Inventar vermachte er uns. Es gelang, im alten Städtle einen ErdgeschossRaum mit Kamin zu gewinnen, der allerdings aufwendig saniert und umgebaut werden musste. Wieder waren einige Vereinsaktivisten bereit, viele Stunden in die Hände zu spucken. Nach eineinhalb Jahren war die Schmiede betriebsbereit. Beim Naturpark-Markt im Juli 2011 loderte das Schmiedefeuer in der Esse und ein Hufschmied brachte den Amboss zum Klingen. Kinder durften nun unter Anleitung sich selbst im Schmieden eines Herzchens oder Hufeisens versuchen.

Gotsacker Zavelstein – Stätte der Erinnerung 1569 wurde in Zavelstein ein „Gotsacker“ eingerichtet, der über Jahrhunderte Begräbnisstätte von Zavelsteiner Bürgern und lange Zeit auch für Verstorbene aus dem zwölf Orte umfassenden Zavelsteiner Ämtlein war. Als man 1990 einen neuen Waldfriedhof in Betrieb nahm, liefen die Ruhezeiten allmählich aus und nach und nach verschwand Grab um Grab.

Zwar steht die Friedhofsmauer unter Denkmalschutz, jedoch drohte innerhalb der Mauer eine leere Fläche zu entstehen. Viele Bürger verfolgten die Entwicklung des altehrwürdigen Ortes mit Besorgnis. Mitglieder des Schwarzwaldvereins, die sich der Heimatpflege verschrieben hatten, traten schließlich an die Stadtverwaltung heran, mit dem dringenden Wunsch, den Friedhof und dessen Würde als historischen Bestattungsplatz zu erhalten. Die Stadt übernahm die Neugestaltung des in die Jahre gekommenen Eingangsbereichs und die Heimatpflege entwickelte ein Konzept für Besucher, das im Wesentlichen vier Komponenten umfasst: In der ehemaligen Aussegnungshalle wurde ein kleines Museum eingerichtet. 22 abgegangene Grabdenkmäler konnten zurückgewonnen werden, die – neben dem bisherigen Bestand – an der historischen Friedhofsmauer einen würdigen bleibenden Platz fanden. Ein markanter zentraler Mammutbaum, der zum „TrostWortBaum“ umgewidmet wurde, eine Blumenwiese auf einem aufgelassenen Gräberfeld und ein Rosarium mit alten Rosensorten zwischen den zurückgekehrten Grabsteinen setzen Akzente. Der Gotsacker und die Aussegnungshalle sind täglich für Besucher frei zugänglich. Nein, spektakuläre, nie gesehene museale Neuigkeiten hat Zavelstein nicht zu bieten. Doch war es unser Wunsch, eine Reihe von ortsprägenden Merkmalen auf eine Weise darzustellen, die den Besucher – so hoffen wir – informativ und einfühlsam an die vergangene Welt unserer Vorfahren heranzuführen vermag.

Der TrostWortBaum Das ehemalige Schul- und Rathaus

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Service

Eugen Waldvogel Am 24. Mai 2014 verstarb unerwartet der Wegewart Eugen Waldvogel im Alter von nur 57 Jahren. Eugen Waldvogel war langjähriEugen Waldvogel ges Mitglied des Schwarzwaldvereins Lenzkirch. Dort engagierte er sich seit Mitte der 90er Jahre als Wanderführer, dann als Naturschutzwart und seit 2007 als Wegewart. Zu den ersten Aufgaben in diesem Ehrenamt gehörte die Ausschilderung eines Abschnitts des neu angelegten Schluchtensteigs. Im Jahr 2013 suchte der Hauptverein einen Wegewart mit besonderer Ausstrahlung für das Leitmotiv der Imagekampagne „Die Raute am rechten Fleck“. Eugen Waldvogel wurde für das Fotoshooting angefragt und er war gerne bereit, sein Gesicht und seinen Namen in den Dienst der Sache des Schwarzwaldvereins zu stellen. Darauf war Eugen Waldvogel stolz und es erfüllte ihn

Walter Scharbach mit großer Freude, seinen Schwarzwaldverein repräsentieren zu können. Er verkörperte nicht nur auf den Plakaten, sondern auch im wahren Leben sympathisch und authentisch den Leitspruch der Kampagne: „Die Raute am rechten Fleck!“. Es ist ausdrücklicher Wunsch seiner Familie, dass der Schwarzwaldverein mit dem Bild von Eugen Waldvogel auf das wertvolle Engagement der Wegewarte des Schwarzwaldvereins hinweisen und weiter für den Verein werben darf. Durch seine Rolle stand er auch immer wieder als Wegewart im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. So war in seinen letzten Lebenswochen mit einem Reporter der Badischen Zeitung in der Wutachschlucht und kurz vor seinem unerwarteten Tod mit einem Kamerateam des Südwestrundfunks zu Filmaufnahmen in der Gauchachschlucht unterwegs. Der Schwarzwaldverein hat einen Menschen mit besonderer Ausstrahlung und großer Tatkraft verloren. Unser Mitgefühl gilt besonders seiner Familie und seinen Wanderfreunden im Schwarzwaldverein Lenzkirch. Stephan Seyl

Rul Jetter Rul Jetter, ein Mann, dessen Herz stets für den Schwarzwaldverein geschlagen und der sich für die Belange und Aufgaben des SchwarzwaldRul Jetter vereins sehr verdient gemacht hat, starb am 25. April 2014 kurz vor seinem 77. Geburtstag. Mit ihm verloren die 21 Ortsgruppen des Bezirks Kniebis, die Ortsgruppe Nagold, der Hauptverein und seine Heimatgemeinde eine herausragende Persönlichkeit, deren Leben von dem Motto „Was kann ich für die Gesellschaft und meine Nächsten tun?“ geprägt war. Rul Jetter wurde am 5. Mai 1937 in Nagold geboren und trat mit 18 Jahren der Ortsgruppe Nagold bei. Sehr bald übernahm er dort die Aufgaben des Jugendleiters und des Pressewarts, später dann noch verschiedene andere Ämter im Vorstand. Im Jahre 1983 zog er mit seiner Familie nach Waldachtal, wo er als Wanderführer und von 1986 bis 1996 als Vorsitzender tätig war. In diesen Jahren hat er auch die Freundschaft mit den Freunden des Vogesenclubs Sarre-Union weiter vertieft, sodass sie im Juni 1990 besiegelt werden konnte. Im November 1991 wur3/2014

Die Ortsgruppe Feldberg trauert um ihren Ehrenvorsitzenden Walter Scharbach, der am 14. Februar 2014 im Alter von 87 Jahren verstarb. 1954 war Walter Scharbach er Gründungsmitglied der Ortsgruppe und fortan Wanderwart bis 1963. Danach übernahm er das Amt des 1. Vorsitzenden, das er bis 1990 inne hatte. In dieser Zeit organisierte er unzählige Wanderungen und Wanderfahrten in unserer einmaligen Natur-und Kulturlandschaft. Seine lebendigen Erzählungen, Diavorträge und ca. 500 Besuche in der Wutachschlucht bezeugten seine Liebe zur Heimat und Natur. Als Dank durfte er 1991 seine Urkunde zum Ehrenvorsitzenden entgegen nehmen. Als Bezirksvorsitzender vertrat Walter Scharbach von 1967 bis 1989 die Interessen der Ortsgruppen im Hochschwarzwald. Er organisierte in dieser Zeit unter anderem viele Sternwanderungen mit bis zu 500 Wanderern. Auch im Hauptvorstand war sein Rat sehr geschätzt. Georg Schwörer

de Jetter als zweiter Stellvertreter des Gauobmanns im Kniebis Gau gewählt. Dieses Ehrenamt sowie das Amt des Fachwarts für Öffentlichkeitsarbeit im Bezirk Kniebis hat er selbst noch auf seinem Krankenlager gewissenhaft wahrgenommen und mit Liebe und Begeisterung ausgefüllt. Als Pressereferent hat er in unzähligen Berichten in den örtlichen Zeitungen und auch in unserer Vereinszeitschrift über das Geschehen in den Ortsgruppen berichtet. In seinen Presseberichten war stets sein heimatverbundenes Wesen erkennbar. Auch die Herausgabe der Festschrift „50 Jahre Gau Kniebis“ im Jahre 2002 wäre ohne Rul Jetters Mitwirkung schwer möglich gewesen. Ebenso war er beim Hauptvorstand in Freiburg kein Unbekannter. Auf seinen Vorschlag hin wurde Baiersbronn als Ort für die zweite Jubiläumsveranstaltung zur 150-Jahrfeier des Gesamtvereins am 13. Juli 2014 festgelegt. Für all seinen selbstlosen Einsatz in vielen Ehrenämtern hat Rul Jetter zahlreiche Ehrungen erhalten. Am 6. Juni 1998 wurde er von Präsident Eugen Dieterle mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet und auf Vorschlag des Bezirks Kniebis wurde ihm am 11. Februar 2003 die Ehrennadel des Landes Baden Württemberg für besondere Verdienste im Ehrenamt verliehen.

Der Schwarzwald­ verein trauert um verdiente Mitglieder Karlheinz Ernst ehemaliger Vorsitzender der Ortsgruppe Heidelberg, verstorben am 22. März 2014 im Alter von 85 Jahren. Elisabeth Hirsch ehemalige Vorsitzende der Ortsgruppe Stuttgart, verstorben am 22. Mai 2014 im Alter von 74 Jahren. Franz Müll ehemaliger Vorsitzender der Ortsgruppe Bühlertal, verstorben am 22. Juli 2014 im Alter von 88 Jahren

Kurt Eugen Stahl 41

SERVICE

Service

Schwarzwaldvereins-Wanderheime

Leserbrief Zum Bericht in Der Schwarzwald I/2014

Schritte aus der Vergessenheit: Auf dem Weg der Schwabenkinder Aus der Erzählung einer Bekannten und ihrer Familienchronik: Die Zeit um 1920 nach dem ersten Weltkrieg. Es herrschte auch auf dem Land große Not und Armut. Viele Leute starben an der spanischen Grippe, Diphterie oder Tuberkulose. In diesem Fall bei Dornhan wurden acht Kinder innerhalb zwei Jahren Vollwaise. Die Gemeinderäte und Kirchengemeinderäte entschieden über das Los der Kinder im Alter von vier bis 13 Jahren. Keines der Kinder wurde gefragt, ob sie zusammen bleiben wollen, es wurde einfach über sie verfügt. Das Elternhaus und die Felder wurden ver-

kauft, ohne dass die Kinder je etwas davon gesehen hatten. Die Kinder wurden dann nach und nach an kinderlose Ehepaare oder auf landwirtschaftliche Höfe gegeben. Dort mussten sie von früh bis spät schwer arbeiten. Oft war es unerträglich für die Kinder und wenn sie sich beim Vormund beklagten, schlug er sie mit voller Wucht ins Gesicht und gab ihnen auch noch Fußtritte, also mussten sie aushalten, weiter hungern und arbeiten. Wenn einer Glück hatte, bekam er einen Ausbildungsplatz. Natürlich musste vorher die Stallarbeit noch gemacht werden, also um vier Uhr aufstehen

zur Stallarbeit, danach zur Ausbildung, abends wieder Stallarbeit. Den Mädchen stellte der Pflegevater nach. Oft mussten die Kinder hören „Vergiss nicht, dass du niemand gehörst, hast sowieso keinen Wert, bist der Garniemand“. Diesen Kindern ist es nicht anders als den „Sklavenkindern“ ergangen. Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre war die Not unbeschreiblich groß. So geschehen am Rande des Schwarzwaldes im Landkreis Rottweil. Jörg Baumann, Dornhan 

Wanderheim „Belchenblick“ 79692 Neuenweg (750 m)

Idyllisch gelegen, am Fuße des Belchens, bietet das Haus einen gemütlichen Aufenthalt für Familien und Gruppen mit Selbstkocherküche, heimeligen Stuben und Schlafräumen. Belegung: Hannelore Burger, Tel. 07621/55952 E-Mail: [email protected] www.wanderheimbelchenblick.de

Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m) der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre, Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb. Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91 diess­lin-huet­te@schwarz­wald­ver­ein-schoe­nau.de

Anzeigenschluss für 4/2014 1. Oktober 2014

Bücherschau Rother Wanderführer Schwarzwald Süd/Mitte – Die schönsten Querwege und Mehrtageswanderungen Autor: Martin Kunle; Auflage 2014, 216 Seiten mit 133 Abb., 46 Höhenprofile, 46 Wanderkärtchen im Maßstab 1:100.000, zwei Übersichtskarten im Maßstab 1:700.000 und 1:1.200.000; Rother Verlag ISBN 978-3-7633-4434-5, 14,90 € erhältlich im Online-Shop www.swvstore.de und in der Geschäftsstelle des Schwarzwaldvereins. Zwischen zwei und zehn Tagen ist man auf den Querwegen unterwegs, insgesamt 46 Tagesetappen führen durch den ländlich idyllischen Mittelschwarzwald und die Hochlagen und tiefen Täler des Südschwarzwalds. Alle Etappen können auch als Tagestouren begangen werden. Die meisten sind leichte Genusswanderungen, doch manch hoher Gipfel wird auch den sportlichen Bergsteiger herausfordern. Jede Etappe wird mit einer zuverlässigen Tourenbeschreibung, einem Wanderkärtchen mit eingezeichnetem Routenverlauf und einem aussagekräftigen Höhenprofil vorgestellt. Detaillierte Informationen zu Verkehrsanbindung, Einkehr und Unterkunft erleichtern die Planung und ermöglichen die Anpassung der Teilstrecken an die individuellen Bedürfnisse des Wanderers. Für sämtliche Etappen stehen GPS-Tracks 42

zum Download bereit. Zahlreiche Tipps und Hintergrundinformationen bringen Sehensund Wissenswertes am Wegrand näher, und die vielen Fotos stimmen auf ein genussvolles, ausgedehntes Wandern im südlichen und mittleren Schwarzwald ein. Bl. Hüttentouren –WochenendWanderungen in BadenWürttemberg; Autor: Philipp Sauer/Matthias Berndt; 192 Seiten, 145 Farbfotos, Illustrationen und Karten; SilberburgVerlag, ISBN 978-3-84251303-7, 17,90 € Auf 14 Dreitagestouren durchquert man mit diesem Wanderführer von Hütte zu Hütte die schönsten Regionen Baden-Württembergs: Schwarzwald, Allgäu und den SchwäbischFränkischen Wald, Bodensee, Odenwald und Schwäbische Alb. Gemütliche Wanderheime bieten dabei nicht nur preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten, sondern verbinden die Naturerfahrung unterwegs wieder mit den Wurzeln des Wanderns: Geselligkeit – Einfachheit – Ursprünglichkeit. Die ausgesuchten Wanderungen eignen sich besonders für ein langes Wanderwochenende. Zu jeder Tour finden sich neben der ausführlichen Tourenbeschreibung praktische Tipps zur Planung der Wanderung, detaillier-

te Kartenausschnitte sowie Hinweise zur Anund Abreise mit Zug oder Bus. Informationen zu Sehenswürdigkeiten und viele farbige Fotos sorgen dafür, dass schon beim Lesen Lust auf die nächste Hüttentour aufkommt. Bl. Mit Kindern unterwegs – Schwarzwald Süd und Mitte – Die besten Ausflüge für die ganze Familie von Marion Landwehr; 160 Seiten, 157 Farbfotos und Abb.; Silberburg-Verlag ISBN 9783-8425-1307-5, 14,90 € Es ist ein Juwel, das in Deutschland seinesgleichen sucht: der Mittlere und Südliche Schwarzwald bannen und bezaubern Familien mit Kindern. Sei es als Urlaubsziel, Wochenendausflug oder als Tagesprogramm – die möglichen Unternehmungen sind unerschöpflich: Im Sommer locken Kletterparks, Riesen-Rodelbahnen, Wild- und Freizeitparks und Bergseen, im Winter ist der Rodel- und Skispaß im schneesicheren Gebiet garantiert. Ganzjährig kann man Höhlen besichtigen, Museen besuchen, die es sonst nirgends gibt, und im Spaßbad bis zur Erschöpfung rutschen. Die alles beherrschenden Gipfel des Feldbergs, des Belchens und des Schauinslands bieten Bedingungen, die an Langeweile nicht einmal denken lassen. Von der Seilbahnfahrt über den Naturlehr3/2014

pfad, geheimnisvolle Schluchten und tosende Wasserfälle bis hin zu Baumkronenweg und Barfußpfad wartet der Schwarzwald mit einem Programm auf, das nicht vielseitiger sein könnte. Die im Buch vorgestellten Ausflugsziele wurden alle von unternehmungslustigen Kindern getestet und haben eine klare Empfehlung bekommen. Zu jedem Ziel gibt es einen Faktenteil mit Anfahrtsbeschreibungen, Öffnungszeiten und Infoadressen. Spezielle Tipps und Hinweise sowie lebhaftfröhliche Fotos animieren dazu, diesen wunderbaren Landstrich selbst zu erleben und zu erforschen. Bl. Kaiserstuhl und Markgräflerland – die 40 schönsten Touren von Rainer Kröll; 168 Seiten, ca. 140 Abb., Bruckmann Verlag ISBN 9783-7654-6821-6, 12,99 € erhältlich im Online-Shop www.swvstore.de und in der Geschäftsstelle des SWV. Sonnig der Kaiserstuhl, lieblich das Markgräflerland, dazwischen bezaubernde Winzerdörfer und beschauliche Städte. In 40 Touren führt Rainer Kröll seine Leser entlang der Badischen Weinstraße zwischen Baden-Baden, Freiburg im Breisgau und Weil am Rhein und lädt sie ein, dschungelartigen Rheinwald, Berge mit großen Aussichten, Burgen, Seen und Was3/2014

serfälle zu entdecken. Und auch die Kulinarik kommt in »Deutschlands Genießerecke« nicht zu kurz. Perfekte Orientierung durch Wegpunkte in Karte, Höhenprofil und Text. Praktisch alle wichtigen Angaben zur Tour auf einen Blick. Mit GPS-Daten zu jeder Tour zum Download. Bl. Schwarzwald Nord und Kraichgau – Spaß und Action mit Kindern von Veronika Beyer; 144 Seiten, 100 Abb.; G. Braun Verlag ISBN: 978-3-76508709-7, 14,95 € Wandern, toben, planschen: Über 80 familienfreundliche Touren und Ziele im Nordschwarzwald und Kraichgau bieten Kindern und Eltern Ideen für unvergessliche Ausflüge. Ob Schluchtenwanderung oder Rodelbahn, Abenteuerspielplatz oder gemütliche Radtour: Für Familien rund um Pforzheim, Karlsruhe, Baden-Baden, Offenburg, Freudenstadt oder Stuttgart ist mit diesem Ausflugsführer Spaß und Action am Wochenende garantiert! Mit vielen Schlechtwettertipps und einprägsamen Symbolen für einen schnellen Überblick. Die Autorin ist Mutter zweier Kinder und in der Erwachsenenbildung tätig. Sie lebt in Bad Herrenalb und hat alle Touren mit ihBl. rer Familie selbst getestet.

Wandern im Kraichgau – Die 25 schönsten Touren. Mit Pfinzgau, Stromberg, Heuchelberg, Enz- und Neckartal; von Michael Erle/ Carsten Wasow; 144 Seiten, 90 Bilder, 26 Karten; G. Braun Verlag ISBN 978-37650-8705-9 14,95 Sanfte Hügel und malerische Städte, romantische Hohlwege und weite Blicke übers Land – der Kraichgau lässt das Herz jedes Wanderers höher schlagen. In dem modernen Ausflugsführer haben die Autoren die 25 schönsten Routen in der „deutschen Toskana“ zwischen Heidelberg, Heilbronn, Pforzheim und Karlsruhe zusammengestellt. Von der bequemen Halbtageswanderung bis hin zu anspruchsvollen Tagestouren beinhaltet der Band abwechslungsreiche Wanderempfehlungen durch das Weinland und erleichtert die Planung der Touren mit Hilfe von praktischen Informationen wie Anfahrt, Wegbeschaffenheit und -anforderungen sowie Tipps zu Kultur und Sehenswürdigkeiten. Die gut recherchierten Touren werden in einem lesefreundlichen Layout präsentiert, das stimmungsvolle Bilder, gut lesbare Karten und einprägsame Symbole zur schnellen Einschätzung jeder Tour umfasst. Ideal zum Schmökern und Planen – ein Muss für alle Wanderfreunde! 43

SERVICE

Service Die Rheinauen – Eine Karlsruher Land­ schaft als Naturerbe; von Helmut Volk, 2014, 80 S., zahlr. Abb. und Bilder, G. Braun-Buchverlag, Karlsruhe, ISBN 978-3-7650-8448-5, 9,95€ Helmut Volk, ein hervorragender Kenner der Rheinauenwälder, hat einen schmalen Band über die Auwälder bei Karlsruhe geschrieben. In dem 80-seitigen broschierten Buch blättert er in der Forstgeschichte der Region und bringt viel Erhellendes zutage. Er legt offen, dass die uns heute urtümlich erscheinenden Auwälder stark vom Menschen geprägt sind. Im Kampf mit den Hochwässern und bei der Gewinnung von landwirtschaftlicher Nutzfläche haben die Anwohner ziemlich in die Zusammensetzung der Wälder eingegriffen. H. Volk versucht nicht ohne Seitenhiebe auf den Naturschutz, diese Entwicklungen historisch zu verfolgen. Der reich bebilderte Band bringt uns die faszinierende Geschichte der Rheinauen bei Karlsruhe nahe – eines schützwürdigen Naturerbes, das in der Vergangenheit vielen Wandlungen unterworfen war. Lu.

Deutschlands wilder Süden – Naturerlebnisland BadenWürttemberg; von Claus-Peter Hutter und Andreas Braun, 2014, 224 S., 185 Abb., 3 Karten, Theiss Verlag, Darmstadt, ISBN 978-3-8062-2786-4 Das mit vielen Bildern ausgestattete Buch versucht, die sechs großen Naturräume BadenWürttembergs vorzustellen. Wer die Vielfalt der Naturräume annähernd kennt, weiß, dass dies ein schweres Unterfangen ist. Was ist das Besondere des Schwarzwalds, worin besteht das Unverwechselbare der Hohenlohe, durch was sticht die Schwäbische Alb hervor? Den beiden fachkundigen Autoren ist das recht gut gelungen, die getroffene Auswahl ist gut, auch wenn sich manche Ungenauigkeit eingeschlichen hat. Sie verstehen es, das „Eigentliche“ der Naturräume herauszuarbeiten und uns vor allem von den Naturschätzen der jeweiligen Region einen Eindruck zu vermitteln. Es zeigt sich dass, unsere Naturräume ein Zusammenspiel von Natur und menschlicher Kultur sind – Kulturlandschaften im besten Sinne eben. Ob die allerdings mit „Deutschlands wildem Süden“ am besten umschrieben sind, daran mag man zweifeln. Wandertipps,

informative Steckbriefe und Routenvorschläge machen das mittelformatige Buch zu einem guten Reisevorbereiter. Lu. Kulturlandschaften in Baden-Württemberg, von W. Konold, R. Heinzmann und W. Grönitz (Hrsg.), 2014, 272 S., 257 Abb., 15 Karten, G. BraunBuchverlag, Karlsruhe, ISBN 978-3-7650-8438-6, 44,95 € Das großformatige, reich bebilderte Buch führt uns die Vielfalt der baden-württembergischen Kulturlandschaften eindrücklich vor. Kompetente Autoren berichten in dichter, aber gut lesbarer Sprache über „ihren“ Kulturraum und lassen den Leser bei allen Fakten, die sich in die Texte mischen, ihre Begeisterung über die Schönheit und die Besonderheiten unserer Kulturlandschaften spüren. Mancher von ihnen erzählt aus ungewohnter Perspektive und ermöglicht einen anderen Blick auf Bekanntes. Auch „Eigenarten“ des Landes finden Berücksichtigung. Nachdrücklich weisen die Autoren auf die enge Verflechtung von Landnutzung und Naturschutz, von Kulturgeschichte und Bewahrung der Kulturlandschaft hin. W. Konold, „Landschaftsprofessor“

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in Freiburg, R. Heinzmann und W. Grönitz, Herausgeber des 272-seitigen Buchs, ist ein großer Wurf gelungen. Man wird es, um sich kundig übers „Ländle“ zum machen, gern zur Hand nehmen. Lu. Gebrauchsanwei­sung für den Schwarzwald von Jens Schäfer, Taschenbuch, Flexcover mit Klappen, 256 Seiten, überarbeitete und erweiterte Neuausgabe 2014; Piper Verlag ISBN: 978-3-492-27636-8, 14,99 € Tiefe Wälder, sanfte Hügel, verwunschene

Wasserfälle – der Schwarzwald ist ein beinah mythischer Sehnsuchtsort, nicht nur der Deutschen. Die Heimat der berühmten Kuckucksuhren und Bollenhüte ist so vielfältig wie seine Menschen: In den sonnenreichen Tälern im Westen zeigt man sich weltoffen und gesellig, in den Bergen eher wortkarg und scheu. Und im Süden liegt das eben-

so schöne wie eigenwillige Freiburg: Unistadt, Grünen-Hochburg und Wiege eines außergewöhnlichen Fußballclubs. Mit einem Augenzwinkern erzählt der gebürtige Schwarzwälder Jens Schäfer, wo Sie hier besser Herdöpfel und Schleck sagen, wenn Sie Kartoffeln und Marmelade möchten, und auf welchem Kirchweihfest es noch einen echten Hammel zu gewinnen gibt. Eine augenzwinkernde Liebeserklärung an die Heimat des Autors und ein unbedingtes Muss für jeden Neu-Schwarzwälder!

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