Drei Unfälle – drei Wunder
February 27, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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ALTÖTTING
Donnerstag, 21. Januar 2010
Altöttinger Variante von „So weit die Füße tragen“
ANA-Serie über Votivtafeln in der Gnadenkapelle: Familie Spanner stiftet gleich drei Stück
Mit Tempo 103 auf der Mitterstraße
macht“, gibt er zu. Der Ofen explodierte und Ludwig Spanner schlugen die heißen Flammen entgegen. „Meine ganze rechte Körperhälfte brannte auf einmal. Ich begriff gar nicht, was da geschieht.“ Im Schock stürzte er zur Haustür hinaus. Vater Ludwig Spanner sah zufällig vom Fenster aus seinen brennenden Sohn. „Der konnte auch kaum glauben, dass dieser Anblick Realität ist.“
Traktorsturz und schwere Verbrennungen
Sie konnten bald wieder lachen: Ludwig Spanner senior (rechts) musste mitansehen, wie sein Sohn in Flammen stand: Ludwig Spanner junior (links) überlebte die Holzofen-Explosion. − Foto: Spanner Der Motorblock des Wagens riss ab, flog zurück auf die Autobahn und brannte lichterloh. „Direkt zu unseren Füßen war das Auto abgerissen“, sagt Franziska Spanner immer noch fassungslos. Das Wunder: „Wir sind aus dem Auto gestiegen und uns hat nichts gefehlt.“ Lediglich einen Finger hat sich Franziska Spanner gebrochen. „Die Leute, die das Autowrack abgeholt haben, waren sich sicher: Die Insassen müssen tot sein.“ Die damals 61-Jährige überlegte nicht lange: Sie wollte eine Votivtafel stiften. „Das war ja wirklich wie ein Wunder. Dafür muss man doch danken.“ 2003 schlug das Schicksal erneut zu. Dieses Mal traf es den Enkel von Franziska Spanner, den damals 24-jährigen Ludwig. Er war mit dem Schlepper unterwegs in der Nähe des landwirtschaftlichen Anwesens der Spanners. „Ich wollte Holz aus dem Wald holen“, erzählt er. Im Nachhinein glaubt er,
Traktor stürzte samt seinem Fahrer um. „Doch ich blieb unverletzt. Das muss man sich mal vorstellen“, erzählt er. Noch oft denke er daran, was ihm alles hätte passieren können. Für seine Oma Franziska stand gleich fest, dass dieses Ereignis nach einer Eine der drei Votivtafeln der Familie Spanner: En- zweiten Votivtafel kel Ludwig stürzte 2003 mit dem Traktor um − und verlangt. Und blieb unverletzt. − Foto: Willmerdinger auch Ludwig Spanner stimmte dass er beim Beladen einen Fehler zu: „Irgendwer muss da an mich gemacht, das Gewicht auf dem An- gedacht und mich beschützt hahänger falsch verteilt hat. „Jeden- ben“, ist er überzeugt. Nur ein Jahr später hatte Ludwig falls fing der Hänger plötzlich an zu schlingern, das griff auf den Spanner einen weiteren schweren Traktor über.“ Ludwig Spanner Unfall. Er wollte den Holzofen anhinter dem Steuer konnte das Un- heizen. „Aus Unachtsamkeit hab glück nicht mehr aufhalten. Der ich das nicht ganz richtig ge-
Kranzl mit „Golden Girls“ und Garde Gute Stimmung bei Faschingsveranstaltung des Frauenbundes
Altötting. Einen Basar veranstaltet der Kindergarten „Regenbogen“ in seinen Räumlichkeiten an der Karolinger Straße am Samstag, 6. Februar. Verkauft werden können laut Angaben der Organisatoren Babykleidung, Herbstund Winterbekleidung bis Größe 164, Umstandsmode sowie Spielsachen. Listen gibt es im Kindergarten. Angeboten werden zudem Kaffee und Kuchen (auch zum Mitnehmen). Verkauf ist von 9 bis 12 Uhr, die Annahme der Kleider erfolgt bereits am Freitag, 5. Februar, von 14 bis 16 Uhr. Zehn Prozent des Erlöses kommen dem Kindergarten zugute. Kleidung, die am Samstag (14 bis 15 Uhr) nicht abgeholt wird, wird gespendet. − red
Stadtmeisterschaft in Hochfilzen Altötting. An einem anderen Hang als geplant wird die Stadtmeisterschaft der Ski- und Snowboardfahrer am kommenden Sonntag, 24. Januar, ausgetragen. Wie die Organisatoren der Skiabteilung des TV Altötting mitteilen, bleibt zwar St. Ulrich am Pillersee der Veranstaltungsort, die Rennen werden aber nicht am Kröpfel-Lift gestartet, sondern am Schlepplift Hochfilzen I. Ein kostenloser Bus fährt um 7 Uhr am Parkplatz am Freibad ab, der erste Durchgang beginnt um 10 Uhr. Die Ausgabe der Startnummern erfolgt an der Talstation der Sesselbahn, wo auch die Karten gekauft werden können. Anmelden können sich Interessierte noch bis heute Abend, 19 Uhr, im Sporthaus Siebzehnrübl. − red
Nummer 16
Drei Unfälle – drei Wunder
Altötting. „Die abenteuerliche Flucht des Baron Todenwarth“: So Von Monika Bormeth hat Stadtheimatpfleger Manfred Altötting/Essenbach. 1984 Lerch den Vortrag betitelt, den er prallen Franziska Spanner, ihr am heutigen Donnerstag, 21. Janu- Sohn und ihre Schwägerin im Auto ar, im Mehrgenerationenhaus der gegen einen Baum. 2003 stürzt EnArbeiterwohlfahrt an der Hill- kel Ludwig mit dem Traktor um, mannstraße hält. Dabei geht es um 2004 beschert ihm das Einheizen eine Geschichte, die stark an das des Holzofens schwerste VerbrenGeschehen in Josef Martin Bauers nungen. Es klingt wie ein dramatiberühmten Roman „So weit die scher Film, dass eine einzige FamiFüße tragen“ erinnert − nur dass lie von so vielen Unfällen ereilt die Hauptperson ein Adeliger ist, wird. Noch unglaublicher: Jedes der den Rest seines Lebens als Mal ist es gut ausgegangen. „Dafür Landwirt in Oberholzhausen ver- kann man nur danken“, sagt Franbrachte. Bis er dieses genießen ziska Spanner und spricht von den konnte, hatte Baron Paul Wolf von drei Votivtafeln, die ihre Familie und zu Todenwarth allerdings eine nach Altötting gebracht hat. gewaltige Strapaze zu überstehen. Er floh aus zaristischer Kriegsgefangenschaft, sein Weg führte ihn Schlimmer Autounfall: durch die Mongolei und Mandschurei. Er musste viele Hindernis- „... uns hat nichts gefehlt“ se überwinden, bis er wieder deutschen Boden erreichte. Beginn der Gläubig war Franziska Spanner Veranstaltung ist um 15 Uhr, das Ende voraussichtlich gegen 17 schon immer. „Nach Altötting bin Uhr. Der Eintritt ist frei. − red ich schon als kleines Mädchen regelmäßig gepilgert“, erzählt die 82Jährige. Als sie 1988 in das Auto ihres damals 35-jährigen Sohnes Ludwig stieg, ahnte sie nicht, dass sie mit dem Wallfahrtsort bald ein schreckliches Ereignis und ein groAltötting. Das kommt einen Ra- ßes Glück verbinden würde. „Wir ser teuer zu stehen: Er befuhr die haben jemanden in München beMitterstraße mit Tempo 103 − er- sucht und fuhren nach Hause“, erlaubt sind dort höchstens 50 km/h. innert sich Franziska Spanner, die Die Überschreitung der zulässigen aus Essenbach (Lkr. Landshut) Höchstgeschwindigkeit um über kommt. Ihr Sohn lenkte den Wadas Doppelte kostet den Tempo- gen, sie saß auf dem Beifahrersitz, sünder einiges. Laut Angaben der auf der Rückbank ihre SchwägePolizeiinspektion Altötting muss rin. Es passierte auf der Autobahn er ein Bußgeld in Höhe von 160 kurz nach Garching: Der MerceEuro, zudem bekommt er ein ein- des der Spanners rauschte mit 190 monatiges Fahrverbot und drei Sachen vorwärts, als Ludwig Punkte in der Verkehrssünderdatei Spanner die Spur wechseln wollte. in Flensburg. Abgesehen von die- „Meine Güte, dabei war da keine sem Spitzenreiter hatten die Beam- Fahrbahn mehr, sondern schon ten noch einiges zu beanstanden. das Bankett…“ Drei weitere Fahrzeugführer waFranziska Spanners Stimme zitren so schnell unterwegs, dass sie tert. Sie fühlt sich zurückversetzt angezeigt werden. Gemessen wur- in das Horrorszenario, als das Aude per Laser am Montag von 14 bis to von der Fahrbahn schleuderte 16 Uhr. − red und gegen einen Baum krachte.
Basar im Kindergarten
ANA
Tüßling. Heitere Stimmung herrschte beim Frauenbundkranzl am Sonntagnachmittag im SteinerSaal. Unter den zahlreichen Gästen waren auch Pfarrer Max Eckl und die Ehrenmitglieder. Die Kapelle Ludwig Winterstetter sorgte mit schmissiger Musik für einen kurzweiligen Nachmittag. Lose für die reichhaltige Tombla fanden reißenden Absatz. Für einen ersten Höhepunkt sorgte die Kindergarde um Prinzessin Lisa und Prinz Miklas mit ihrem Gardemarsch in feschen Kostümen, dem Prinzenwalzer und mit dem Showteil „Piraten“. Mit einem kräftigen „Tüßlinger Narretei“ ließ Hofmarschall Alexander Rausch die Faschingsgesellschaft hochleben. Orden gab es für Pfarrer Max Eckl, Sabine Meixner, Hedwig Wallner, Erna Staudhamer, Elisabeth Stoiber und Frauenbundvorsitzende Maria Schadhauser, die für die Organisation des Frauenbundjubiläums auch von der großen Garde dekoriert wurde. Für einen weiteren Höhepunkt
Für einen Höhepunkt des Faschingskranzls sorgten die „Golden Girls“ von und mit Sabine Meixner. − Foto: Schadhauser sorgte die Leiterin der MutterKind-Gruppen, Sabine Meixner, mit ihren „GoldenGirls“. In Kostümen der 1920er Jahre tanzten sie gekonnt und sparten nicht mit ihren Reizen − viel Applaus war der Lohn. Einmal in Stimmung ging es weiter mit dem Auftritt der großen Prinzengarde mit Hofstaat. Sie
zeigte einen flotten Marsch und in tollen, neuen Kostümen den Showteil „Grease“; Prinzessin Nicole I. tanzte mit Prinz Holger I. unter großem Beifall den Prinzenwalzer. Orden erhielten Martha Galneder, Gretl Liebl, Rosmarie Überacker, Marianne Hellauer und Maria Gillhuber. − es
Kastler Landjugend hat neuen Vorstand
Sie stehen an der Spitze der Landjugend (von links): Fähnrich Andreas Eberhartinger, Schriftführerin Christiane Starnecker, Kassier Melanie Blaha, Matthias Zwislsperger, Magdalena Heininger, Simon Kasböck, Verena Gerich, Markus Starflinger, Susanne Nöbauer, Vorsitzender Roland Kirchberger und 2. Vorsitzender Christopher Häring. − Foto: LJ
Kastl. Ihren Vorstand für die kommenden zwei Jahre hat die Kastler Landjugend gewählt. Vorsitzender ist Roland Kirchberger, 2. Vorsitzender Christopher Häring. Für die Kasse zeichnet Melanie Blaha verantwortlich, Schriftführerin ist Christiane Starnecker und das Amt des Fähnrichs ging an Andreas Eberhartinger. Beisitzer sind Verena Gerich, Matthias Zwislsperger, Magdalena Heininger, Simon Kasböck, Susanne Nöbauer und Markus Starflinger. Die Kastler Landjugend besteht derzeit aus vier Jugendgruppen mit insgesamt rund 70 Mitgliedern. Auch heuer hat die Landjugend viel vor: Den Anfang macht kommenden Sonntag, 24. Januar, ein Kuchenverkauf nach dem Sonntagsgottesdienst zu Gunsten der Erdbebenopfer in Haiti. − red
Mit dem Rettungshubschrauber wurde Spanner nach München in ein Krankenhaus geflogen. 20 Prozent seiner Körperoberfläche sind von den Flammen aufgefressen worden. Die Haut des Oberschenkels musste auf den Oberarm transplantiert werden. Und doch sagt Ludwig Spanner: „Ich habe Glück gehabt. Mein Gesicht ist unversehrt geblieben. Da hätte es mich auch treffen können.“ Außerdem sei es ein Glück, dass er zu den richtigen Ärzten gekommen sei. „Letztlich sind nur Narben geblieben. Ansonsten ist mein Körper so funktionsfähig wie zuvor.“ Als „logische Konsequenz“ beschreibt es der Betroffene, dass aufgrund dieses Ereignisses erneut eine Votivtafel an die Gnadenkapelle gehängt wurde. Ab und an fährt er in die Wallfahrtsstadt, um sich die Bilder anzusehen und an die Geschichten zu denken. „Dann freue ich mich, dass alles gut ausging und zünde eine Kerze an. Das ist jedes Mal ein schönes Gefühl.“ „Geschichten an der Gnadenkapelle“: Der Anzeiger stellt in lockerer Serie die Beweggründe von Menschen vor, die eine Votivtafel für die Hl. Kapelle gestiftet haben.
PERSONEN UND NOTIZEN
Raiffeisenbank spendet Notebooks für Schulen
Tüßling. Gleich sieben Schulen können sich über eine Spende der Raiffeisen-Volksbank von Tüßling und Unterneukirchen freuen. Ihnen allen hat das Geldinstitut jeweils ein Notebook im Wert von rund 1000 Euro zur Verfügung gestellt. Bedacht wurden alle Schulen aus dem Geschäftsgebiet der Bank. Damit hat die Raiffeisen-Volksbank Tüßling-Unterneukirchen eG im Zuge des Gewinnsparens „Sparen – Helfen – Gewinnen“ heuer erneut an Einrichtungen vor Ort gespendet. Insgesamt nehmen über drei Millionen Sparer am Gewinnsparen der Raiffeisen-Volksbanken teil, allein in Tüßling, Teising, Unterneukirchen, Polling und Hart an der Alz sind es rund 6500 Bankkunden. Übergeben hat die Notebooks Josef Steiner (rechts), der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisen-Volksbank Tüßling-Unterneukirchen, an (von links) Ludwig Wimmer, Rektor der Grundschule Hart an der Alz, Isolde Grätzl, Leiterin der Volksschule Tüßling, Konrad Heuwieser, Leiter der Maria-Ward-Mädchenvolksschule Heiligenstatt, Gabi Schmauß-Benedikt, Rektorin der Pollinger Grundschule, Sieglinde Wache, stellvertretende Schulleiterin der Grundschule Teising, Gabriele Klötzler, Rektorin der Volksschule Unterneukirchen, und Barbara Baier, Rektorin der Montessorischule Unterneukirchen. Die Schulleiter wollen die Notebooks im Unterricht einsetzen, so dass alle Schüler von der Spende profitieren können, wie sie bei der Übergabe versicherten. − red/Foto: Kastenhuber
2000 Euro für die Jugend des TV Altötting
Altötting. Große Freude herrschte jüngst bei den Verantwortlichen der Jugendarbeit des TV Altötting. Jeweils 1000 Euro übergab Marktkauf-Leiter Frank Kirsch (2. v. re.) an Thomas Schanda (4. v. re.), den Leiter der Handballjugend, sowie an Christian Peters (3. v. re.), den Jugendleiter Fußball. Der Erlös stammt aus der im Marktkauf Altötting bereits zum zweiten Mal durchgeführten Weihnachtstombola, bei der es 2000 Preise zu gewinnen gab. Diese wurden von Industriepartnern des Supermarkts bereit gestellt. An zwei Wochenenden stellten sich Mitglieder des TVA im Altöttinger Marktkauf zum Losverkauf zur Verfügung − am Ende kamen so 2000 Euro zusammen. Bei der Scheckübergabe mit dabei waren TVA-Vorsitzender Wolfgang Sellner (re.), Fußball-Jugendtrainer Didi Tropschug (5. v. re.) sowie viele Kinder, die beim TVA trainieren. − hos/Foto: gw
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