Disziplin hilft allen 5/07 - Bildungsdirektion

March 7, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Disziplin hilft allen

Schulblatt des Kantons Zürich

5/07

15 Elternkurse Interview mit Bildungsdirektorin Regine Aeppli zur Umsetzung 38 Gymivorbereitungskurse Eine Erfolgsversicherung für den Sprössling 42 Lehrabbruch Weshalb so viele Jugendliche ihre Lehre aufgeben

Inhalt

6 Fokus

15 Volksschule

90 Mittelschule

Editorial

Fokus «Disziplin hilft allen» – Schulhausregeln gemeinsam erarbeiten Gruppentraining in der Schlaufenschule Hardwald: Der Weg zurück in die Regelklasse ist ein Weg der kleinen Schritte Verhaltensauffälligen Jugendlichen wird an der Schlaufenschule Hardwald ein Umfeld frei von Altlasten geboten «Elternkurse können einschneidendere Massnahmen vermeiden helfen» – Interview mit Bildungsdirektorin Regine Aeppli Disziplin an Mittel- und Berufsschulen: Lehrpersonen erklären, wo es vor allem hapert und wie sie mit Regelverstössen umgehen

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Volksschule Sammeln von schwarzen und weissen Perlen: Jürg Frey, Leiter der externen Schulevaluation, im Interview Europäisches Sprachenportfolio – what’s that? Ergebnisse der Bedarfsabklärung betreffend Tagesstrukturen Sexualisierte Gewalt: Signale erkennen, Grenzen setzen «Erwachsenwerden» – ein neues Schulfach in Bayern

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Mittelschule Immersionsunterricht gibt den Schülern Sicherheit im Englischen Erfolgsversicherung für die Gymiprüfung – top oder Flop?

34 38

Berufsbildung Beratung schützt vor Lehrabbruch Schwamendingen und Zürichberg: Unterschiede in der Berufsfindung

42 44

Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer Fachbegleitung: Erfahrene Lehrpersonen coachen Berufseinsteiger PHZH – Weiterbildungsstudiengänge und -kurse ZAL – Weiterbildungskurse ZHSF – Weiterbildungskurse

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Agenda schule & kultur: Kulturangebote für Schulen Termine und Veranstaltungen Adressen, Impressum

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Podium So denkt der neue Bildungsrat Mit dem Schulblatt zufrieden – Auswertung der Leserbefragung

82 89

Porträt Michael Jäger, Kantonsschullehrer und Konzertsänger

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Amtliches Inhaltsübersicht und Beschlüsse

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Stellen Offene Stellen für alle Schulstufen im Kanton Zürich Titelbild: Patrick Hari

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«Lob der Disziplin», «Disziplin ohne Angst», «Aberglaube Disziplin»: Es vergeht kaum ein Monat, ohne dass ein neues Buch zum Thema Disziplin die Auslagen der Bücherläden bereichert – Streitschriften, wissenschaftliche Abhandlungen, Ratgeber. Und wer eine Zeitung aufschlägt oder den Fernsehapparat einschaltet, wundert sich über die Allgegenwart der Gretchenfrage, welche die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts an die Schule als Schmiede der kommenden Generationen richtet: «Wie hast dus mit der Disziplin?» Die aktuelle Ausgabe des Schulblatts ist dem unüberhörbaren Ruf nach mehr Strenge im Klassenzimmer nachgegangen. Führt der Weg etwa zurück zu Zuckerbrot und Peitsche? Ein Blick in die Praxis zeigt: In alte Zeiten zurückfallen will niemand. Es scheint aber ein neuer Konsens zu herrschen, dass die Beachtung von Regeln für ein harmonisches Zusammenleben notwendig ist. Dass diese Regeln eher respektiert werden, wenn man sie gemeinsam erarbeitet, veranschaulicht das Beispiel der Schule Lätten in Fällanden (Seite 6). Wo Regeln nicht eingehalten werden, braucht es Sanktionen. Wie Lehrpersonen der Sekundarstufe II mit Regelverstössen umgehen, lesen Sie auf Seite 16. Was aber ist zu tun, wenn alle Strafen nichts fruchten? In den letzten Jahren sind im Kanton Zürich verschiedene private Schulungsangebote entstanden, unter ihnen die Schlaufenschule Hardwald in Wallisellen. Verhaltensauffällige Jugendliche lernen hier in kleinen Schritten, sich einzuordnen und aufeinander einzugehen (Seite 10). Künftig sollen auch vermehrt die Eltern in die Pflicht genommen werden, wenn ihre Sprösslinge aus der Reihe tanzen. Bildungsdirektorin Regine Aeppli erklärt im Interview auf Seite 15, wie ihre Idee der Erziehungskurse für Eltern umgesetzt werden soll. Kein Zweifel: Im Klassenzimmer wird wieder eine härtere Gangart eingeschaltet. Der Rohrstock jedoch bleibt in der Versenkung. Disziplin in der heutigen Zeit bedeutet, Selbstdisziplin und Eigenverantwortung sowie das Bewusstsein um deren positive Wirkung auf die eigene Persönlichkeit und Leistung zu fördern. Ganz im Sinne Carl Zuckmayers: «Die Hälfte des Lebens ist Glück, die andere ist Disziplin – und die ist entscheidend, denn ohne Disziplin könnte man mit seinem Glück nichts anfangen.» Jacqueline Olivier Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Wurde in der Vergangenheit zu viel Zucker aufs Brot gehäuft? Der Ruf nach mehr Disziplin im Klassenzimmer ist heute jedenfalls unüberhörbar. Fotografisch hat sich Patrick Hari mit dem Thema auseinandergesetzt.

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Handeln, bevor es brennt: Nach diesem Motto hat die Schule Lätten in Fällanden ZH eine neue Hausordnung erarbeitet, die das Zusammenleben unter den Schülern verbessern soll. Damit die Regeln nicht bloss auf dem Papier gut daherkommen, organisiert die Lehrerschaft Workshops und bezieht auch die Eltern ein.

Disziplin hilft allen

Text: Beat Grossrieder Fotos: Rita Peter

«Auf die Plätze, fertig, los!», ruft die Drittklässlerin und nimmt die Aufforderung sogleich wieder zurück: «Nein, halt, stopp, wir müssen warten, bis auch die Kleinen bereit sind.» An diesem Mittwochvormittag Mitte September geht es in der Turnhalle, auf dem Pausenplatz und im Mehrzweckraum der Schule Lätten in Fällanden hoch zu und her. Bälle fliegen durch die Luft, Reifen rollen über den Boden, überall ertönt fröhliches Lachen und Schreien. Die Drittklässlerin bestreitet mit ihrer Gruppe einen Spielparcours zum Thema «Gewaltprävention» und ist soeben bei jener Übung angelangt, wo man einen Slalomlauf abschreitet und dabei einen Tischtennisball auf einem Suppenlöffel balancieren muss. Das Ziel dieses Postens wie auch der anderen Spiele: Die Gruppe soll sich so organisieren, dass möglichst alle Mitglieder von den Übungen profitieren können. Was gar nicht so einfach ist, da die Gruppen altersmässig durchmischt sind und Schüler vom Kindergarten bis zur dritten Klasse umfassen. Doch nach ein paar weiteren Anläufen klappt es – die Drittklässlerin und die zwei Kindergärtner laufen gleichzeitig los und vollführen den Parcours mit Löffel und Pingpongball fast synchron. «Der ganze Aktionstag ist so aufgebaut, dass es keine Gewinner oder Verlierer gibt», sagt Schulleiter Andrea Tognoni, der den Tag zusammen mit seinem Team und dem Elternrat auf die Beine gestellt hat. Vielmehr wolle man den Schülern das Gefühl vermitteln, dass sich schwächere und stärkere, jüngere und ältere Kinder gegenseitig helfen sollten. Petra Schumacher vom Elternrat, die mit zahlreichen anderen Müttern die Spiele ausgetüftelt hat, nennt ein Beispiel: Bei ihrem Posten geht es darum, dass die zehnköpfige Gruppe einen Weg findet, auf möglichst wenigen Beinen zum Stehen zu kommen. Gruppiert man sich geschickt im Kreis, hält sich jeder auf nur einem Fuss und kann man die kleinsten Schüler dann noch irgendwie tragen, stehen am Ende nur acht Füsse oder noch weniger auf dem Boden. «Es geht nicht um die Leistung, sondern um einen respektvollen Umgang mitei6 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

nander», sagt Schumacher. Die grossen und kleinen Schüler sollten lernen, wie sie sich selbst ohne Streit organisieren können. Dabei sei es gut, auch die Eltern einzubeziehen: Werde Gewaltprävention auch zu Hause thematisiert, könne dies das Schulklima nachhaltig verbessern. «Und der Elternrat kann zudem zeigen, dass er nicht nur dazu da ist, für ein Fest Kuchen zu backen», sagt Schumacher schmunzelnd. Der Aktionstag ist Teil einer grösseren Kampagne, welche die Schule Fällanden vor gut einem Jahr gestartet hat. Im Anschluss an die vielen Medienberichte über die zunehmende Gewalt an den Schulen habe man «etwas tun wollen, bevor es brennt», wie Schulleiter Tognoni sich ausdrückt. Denn es gebe auch im ländlichen Fällanden, das zusammen mit Benglen und Pfaffhausen einen Schulkreis bildet, die üblichen Anzeichen von Spannungen unter der Schülerschaft: Prügeleien auf dem Pausenhof, verbale Attacken in den Gängen, Mobbing im Klassenverbund. Und auch die vielen alltäglichen Reibereien können für Stress sorgen, etwa wenn die Kickboarder den ganzen Pausenhof in Beschlag nehmen oder wenn Jacken und Schuhe im ganzen Flur auf dem Boden liegen. «Das sind ganz normale kleine Problemchen, die aber mit der Zeit ein Umfeld schaffen, in dem eines Tages vielleicht wirklich etwas Schlimmeres passieren kann», sagt Schulleiter Tognoni. Daher verstehe seine Schule die Aktionen zur Verbesserung der Umgangsformen als präventive Massnahme gegen Gewalt und Disziplinprobleme. Wie viel Gewalt und Gehässigkeiten es an den Schweizer Schulen gibt, lässt sich kaum sagen, weil verlässliche Statistiken fehlen. Eine Untersuchung von LCH, dem Dachverband der Schweizer Lehrerschaft, hat ergeben, dass zwei Drittel aller Lehrkräfte Disziplinprobleme als belastend wahrnehmen, bei rund einem Viertel treten aus diesem Grund auch körperliche Beschwerden auf. Die Erhebung datiert jedoch von 1998, neuere Untersuchungen fehlen. Einzig im Bereich Kindergarten zeigt eine Studie des Nationalen Forschungs-

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Bei Gruppenspielen lernen die Schülerinnen und Schüler gegenseitige Rücksichtnahme und respektvollen Umgang miteinander.

Ordnung hilft, Reibereien zu vermeiden: Der spezielle Scooter-Ständer leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

programms NFP40 aus dem Jahr 2000, dass rund ein Viertel aller Kinder unter regelmässigen Sticheleien anderer Kinder zu leiden hat – und dass rund ein Viertel der Kindergärtner zugibt, die Gschpänli oft zu plagen. Im Jugendalter ist es nicht besser: Rund jeder vierte Jugendliche wird mindestens einmal Opfer von Gewalt, wie eine Studie aus dem Kanton Zug zeigt. In einer aktuellen Stellungnahme hält der Verband LCH fest: «Die markante Zunahme gewalttätigen Verhaltens bei Jugendlichen macht auch der Lehrerschaft arg zu schaffen. Die Einflussmacht der Peergroup und des häuslichen Milieus ist oft stärker als alle pädagogischen Bemühungen in der Schule.» Die Grenzen sind also fliessend; Gewalt lässt sich weder aufs Elternhaus noch auf die Schule begrenzen, vielmehr handelt es sich um ein gesellschaftliches Phänomen. Welchen Anteil daran die Schulen hätten, sei bisher kaum bekannt, wie Andrea Zgraggen, Fachreferentin bei der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK, erklärt: «Der Themenbereich ‹Disziplin› umfasst viele Teilbereiche wie Schulschwänzen, Ausschluss, Gewalt etc.» Die Bildungshoheit der Kantone er-

schwere eine Übersicht, zudem würden viele Schulhäuser ihre Präventionsarbeit kaum publik machen. «Auf den Homepages der Kantone werden die Merkblätter der Einzelschulen nicht publiziert», so Zgraggen, diese müssten vor Ort einverlangt werden. Beispiel Lätten-Schule Fällanden Hier haben Leitung, Lehrerteam und Schulsozialarbeiter gemeinsam eine Art Regelkatalog formuliert, der das Zusammenleben auf dem Schulareal verbessern soll. Rund 300 Schülerinnen und Schüler vom Kindergärtner bis zum Sechstklässler gehen im Lätten ein und aus, betreut werden sie von etwa 30 Lehrkräften, daneben gibt es einen Hort und einen Mittagstisch. Für ein möglichst harmonisches Miteinander suchte ein Projektteam im Herbst letzten Jahres nach geeigneten Formulierungen, nach einer Art Hausordnung. «Aber wir wollten nicht einfach einen Regelkatalog im alten Stil erstellen, wo es dann heisst: In der Schule ist es verboten – erstens, zweitens, drittens ...», betont Tognoni. Vielmehr wollte man die Schüler vom Nutzen der Übereinkunft über- 3 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Einander die Hand reichen statt zu streiten – spielerisch lernen dies die Kinder am besten.

zeugen und ihnen bewusst machen, dass ein geordnetes Miteinander letztlich allen etwas nützt. Lange hätten die Beteiligten gerungen, bis sie sich über die «Lätten-Regeln» einig gewesen seien, so Tognoni: «Wir haben in einem spannenden Prozess die Formulierungen wieder und wieder abgeändert, bis es für alle stimmte.» Im Dezember 2006 konnte die Hausordnung schliesslich in Kraft treten. Das Werk besticht durch positive, aktive Botschaften, nicht durch Verbote. So heisst es im ersten Abschnitt zum Stichwort «Ordnung»: «Abfälle werfe ich in die Papierkörbe. Meine Jacke hänge ich an der Garderobe auf. Meine Schuhe und Finken versorge ich auf dem Gestell.» Ordnung halten gilt auch für die vielen Spielgeräte, die von den Kindern mitgebracht werden. «Beim Schulhauseingang ziehe ich meine Skates aus. Ich habe immer meine Schuhe dabei. Während der grossen Pause darf ich auf dem markierten Bereich mit Skates, Boards oder Scooters fahren.» Stichwort «Scooter»: Das modische Trottinett steht in Fällanden hoch im Kurs, Dutzende Schüler kommen täglich damit zur Schule. Nur lässt sich das Gerät schlecht in der Garderobe parkieren, und auch für unters Pult ist es zu sperrig. Was tun? «Wir wollten die Scooters bewusst nicht verbieten, sondern in unseren Alltag integrieren», sagt Tognoni. Also liess man einen speziellen «Scooterständer» erstellen, der beim Eingang zum Pausenhof steht: ein Metallgerüst mit Haltevorrichtungen wie bei einem Veloständer. 8 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Strikt ist die Haltung der Schule jedoch in Sachen Handy, MP3-Player und Konsorten. «Elektronische Geräte lasse ich zu Hause oder ausgeschaltet in meiner Schultasche», heisst es dazu in den «Lätten-Regeln». Sollte ein Schüler wiederholt gegen die Regeln verstossen, muss er mit einem sogenannten «Time-out»-Eintrag rechnen. Dabei handelt es sich um ein Formular, das die Lehrpersonen ausfüllen, wenn etwas Besonderes vorgefallen ist. «Neulich haben zwei Buben an einem Freitagnachmittag die Handarbeitsstunde geschwänzt – da war klar, dass dies ein ‹Timeout› absetzt», informiert Tognoni. Das Formular enthält drei Rubriken: «Das habe ich gemacht» – «Das nehme ich mir vor» – «So mache ich es wieder gut»; es wird vom Schüler, den Lehrpersonen und den Eltern unterschrieben. «Und wir setzen das ‹Time-out› sehr zurückhaltend ein, damit es nicht zur Trophäe wird, die von den Schülern gesammelt und stolz herumgezeigt wird», sagt der Schulleiter. Sollte das Disziplinproblem aber gravierend sein und sich trotz Reglement und «Time-out» nicht regeln lassen, dann müsse die Schule auch ab und zu den Drohfinger heben und konsequent durchgreifen. Andrea Tognoni: «Diesen Sommer zum Beispiel mussten wir in Absprache mit der Schulpflege eine Sechstklässlerin an eine andere Schule versetzen. Obwohl ihr bis zu den Sommerferien nur noch vier Wochen gefehlt haben, hat sie die Klasse so gestört, dass es einfach nicht mehr anders ging.»

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Umgang mit schwierigen Schulsituationen Wie sollen Lehrkräfte mit schwierigen Schülern umgehen? Wann sollen Sie den Schulleiter benachrichtigen, wann die Schulpflege oder die Eltern? Das folgende Ablaufschema zeigt, wie Lehrpersonen in schwierigen Situationen verfahren können. Entnommen ist es dem Merkblatt «Schulpflicht,

Disziplinarmassnahmen und Elternpflichten» – zu finden über die Homepage des Volksschulamtes des Kantons Zürich: www.vsa.zh.ch > Umsetzung neues Volksschulgesetz > Unterstützungsmaterialien > Handreichungen und Merkblätter.

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Erste Übung im Gruppentraining: Vor laufender Kamera seinen Kameraden, seine Kameradin vorstellen – Psychologe und Trainingsleiter Matthias Maurer (Mitte) bittet die Klasse um Aufmerksamkeit. Lehrer Christoph Stucki führt die Kamera.

Erste Regel: Jeder macht mit! Schülerinnen und Schüler, die sich in der Klasse nicht einordnen, werden vermehrt in privaten Schulungsangeboten untergebracht. Individuelle sozialpädagogische Betreuung und klare Strukturen sollen ihnen den Weg zurück in die Regelklasse ebnen. Ein Besuch in der Schlaufenschule Hardwald in Wallisellen zeigt: Es ist ein Weg der kleinen Schritte. Text: Jacqueline Olivier Fotos: Rita Peter

Die 10-Uhr-Pause ist zu Ende. Matthias Maurer erscheint in der Tür des Aufenthaltsraums und fordert Nadir, Philipp, Kübra und Liridon freundlich, aber bestimmt auf, ins Schulzimmer zu wechseln. Mit allerlei Ausflüchten versuchen die vier Jugendlichen, noch etwas Zeit herauszuschinden, doch der Psychologe lässt sich nicht beirren. Die Stunde beginnt pünktlich, da hilft kein Murren. An diesem Freitagvormittag steht für die Schüler und die eine Schülerin der Schlaufenschule Hardwald etwas ganz Neues auf dem Programm: das Gruppentraining. Matthias Maurer wird dabei von Christoph Stucki, einem der beiden Klassenlehrer der Schule, unterstützt. «Ihr alle hattet bisher gewisse Schwierigkeiten, euch in der Gruppe zu verhalten», erklärt der Trainingsleiter in seiner Einleitung. «Dieses Verhalten kann man nur in der Gruppe lernen. Da müsst ihr nun etwas offen sein und Dinge 10 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

tun, die für euch ungewohnt sind. Wenn aber jemand bei etwas nicht mitmachen will und dies begründet, so wird das akzeptiert.» In diesem Gruppentraining, das sieben- oder achtmal stattfinde, gälten strikte Regeln. «Für heute heisst die Regel: Jeder macht mit.» Nach ein paar körperlichen Lockerungsübungen leitet Matthias Maurer über zur ersten Aufgabe: Sich der Grösse nach einstellen, ohne ein Wort zu reden. Die Reihe ist rasch gebildet, doch kommentarlos geht die Übung nicht vonstatten. Als Nächstes soll die Gruppe im Gang draussen ein S formen – «ohne ein Wort!». Letzteres funktioniert diesmal schon besser, und beim Aufstellen eines Dreiecks wird, wer etwas sagen will, von den andern mit einem zischenden «Pssst» zurechtgewiesen. Schliesslich ist von draussen nur noch das Geräusch der Schuhe auf dem Teppich zu vernehmen. Matthias Maurer lobt: «Wenn wir so weiterarbeiten können, kommts gut.» Vor der Kamera auftreten braucht Offenheit Dann geht es an die heutige Hauptaufgabe: Je zwei Schüler sollen einander vor laufender Kamera in ein bis zwei Minuten kurz vorstellen. Dazu müssen sich die beiden Zweierteams vorab kurz zusammensetzen und beraten, was sie über den anderen erzählen wollen. Kübra und Nadir bilden das

Vor der Kamera zu sprechen erfordert Konzentration. Kübra hat sich versprochen und bricht in Lachen aus.

Regeln für das Gruppentraining aufstellen – Matthias Maurer notiert die Vorschläge der Jugendlichen.

eine, Philipp und Liridon das andere Duo. Während der Beratung lacht Kübra viel, bis Nadir sie genervt auffordert, damit aufzuhören. Liridon schaukelt unbeteiligt auf seinem Stuhl, Philipp weiss nicht, was er sein Gegenüber fragen soll. Nadir macht den Anfang vor der Kamera. Er hat nicht viel über Kübra zu erzählen, trägt das Wenige aber ruhig und recht flüssig vor. Philipp und Liridon plaudern indes weiter, bis Matthias Maurer sie in dezidiertem Ton zurechtweist: «Es stört mich sehr, wenn ihr schwatzt.» «Okay», kommt es zurück, und tatsächlich ist für die nächsten Minuten Ruhe. Kübra bricht vor laufender Kamera in Lachen aus, weil sie sich versprochen hat. Sie braucht eine Weile, um sich wieder zu fangen und fortzufahren. Philipp will nicht gefilmt werden, was er nicht ohne Theatralik zum Ausdruck bringt, Christoph Stucki legt die Kamera gehorsam beiseite. Liridon setzt sich für seinen Vortrag lässig auf einen Hocker. Die Aufnahmen würden sie sich später noch ansehen und schauen, was sich verbessern lasse, erklärt Matthias Maurer, fürs Erste aber wolle er allen ein grosses Lob aussprechen, denn vor der Kamera aufzutreten brauche sehr viel Offenheit.

den Trainer beharren darauf, dass die Stunde bis 12 Uhr daure, und sie haben noch etwas Wichtiges vor: Die Jugendlichen auf die nächsten Gruppentrainings vorbereiten. Es gehe darin um Gefühle und Verhalten, führt Matthias Maurer aus und schreibt die Themen auf die Flipchart: Einfühlungsvermögen, Selbstsicherheit, Annerkennung aussprechen, Akzeptieren von Aussenseitern, Umgang mit Kritik, Umgang mit Misserfolg. Weiter soll jeder Teilnehmer – auch die beiden Trainer – zwei Regeln notieren, an denen er oder sie im Gruppentraining arbeiten will und die auch in der dazugehörigen Zielvereinbarung festgehalten werden. Eine schwierige Aufgabe für die Schüler, doch nach einem lebhaften Hin und Her hat schliesslich jeder seine zwei Regeln gefunden, wobei die Trainer da und dort beim Formulieren helfen müssen. Liridon will versuchen, die andern nicht abzulenken, mitzumachen und auf die Lehrer zu hören. Nadir setzt sich zum Ziel, bei einer Provokation nicht gleich auszurasten und Aufträge ohne Motzen entgegenzunehmen. Kübra wiederum beabsichtigt auch dort mitzumachen, wo sie etwas nicht so gut kann, und will versuchen, sich anzustrengen und dabei auch Spass zu haben. Und Philipp wird daran arbeiten, sich nicht mehr so leicht ablenken zu lassen und nicht zu allem und jedem einen Kommentar abzugeben. 3

Jeder setzt sich zwei Ziele Am liebsten würden die Schüler hier aufhören, doch die bei-

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Fokus

Gemeinsam den Raum verlassen Zum Schluss fordert Matthias Maurer die Schüler auf, je zwei Regeln zu nennen, die sie sich als Gruppe geben könnten. «Sich gegenseitig zuhören», «alle machen mit», «Konsequenzen akzeptieren», «sich gegenseitig unterstützen», «sich gegenseitig nicht provozieren», «keine negativen Kommentare abgeben», «Akzeptanz», «Vertrauen nicht missbrauchen» lauten die Vorschläge der vier Jugendlichen. Der Trainingsleiter zeigt sich erfreut: «Ihr habt ein sehr grosses Wissen darüber, wie man miteinander umgeht.» In einer Abstimmung werden schliesslich zwei dieser Regeln ausgewählt, die künftig für das Gruppentraining bestimmend sein sollen. Bevor sie nun in die

Mittagspause gehen dürfen, gibt jeder der Schüler noch eine Rückmeldung ab, was er an diesem ersten Training gut, was nicht so gut gefunden hat – «also ich finde, es ist total langweilig, aber manchmal auch lustig» lautet beispielsweise Philipps Urteil –, dann heisst es Stühle an den Tisch schieben, Stifte und Zettel einsammeln und gemeinsam den Raum verlassen. Was Kübra offensichtlich überhört hat, denn sie will eben zur Tür hinausschlüpfen, als Christoph Stucki sie zurückruft: «Kübra, was haben wir gesagt? Wir verlassen den Raum alle gemeinsam.» Die Schülerin bleibt bei der Türe stehen und wartet, bis das erlösende Wort fällt – dann ist sie als Erste draussen, dicht gefolgt von ihren drei Kameraden.

Kübra: «Ich kann mich einfach nicht so lang konzentrieren» Seit zwei Wochen besucht Kübra die Schlaufenschule Hardwald. Und sie weiss auch warum: «Vorher habe ich halt immer Scheiss gemacht, bin aus dem Schulzimmer rausgelaufen und so. Den Lehrer habe ich gar nicht mal ernst genommen.» In der Schlaufenschule möchte sie nun aber etwas leisten, sich Ziele setzen. «Hier habe ich jetzt schon mehr gelernt als zuvor», meint sie, kann aber nicht so richtig sagen, welche Zeitspanne «zuvor» umfasst. Fünf Monate lang hat sie in ihrer Wohngemeinde die Sonderschule besucht, danach sei sie in die Sek C aufgestuft worden. Dort habe es ihr aber gar nicht gefallen. Nicht wegen der Klasse oder der Lehrerin, die seien schon in Ordnung gewesen. «Aber ich kann mich einfach nicht so lang konzentrieren.» Nun arbeitet sie zwei Tage die Woche im Altersheim, das hat die Leitung der Schlaufenschule für sie arrangiert. Im Altersheim mache sie alles: Putzen, bügeln, nähen ... «Ich mache das zwar nicht gern, aber es ist mal was anderes», sagt die 15-jährige Türkin. Geht sie denn nun lieber arbeiten oder in die Schule? Kübra überlegt kurz und meint dann: «Also beim Arbeiten finde ich die Schule besser, und wenn ich in der Schule bin, möchte ich lieber arbeiten gehen.» Ausharren tut sie jedoch an beiden Orten, denn sie weiss, was auf dem Spiel steht: «Meine Eltern haben gesagt, dass ich mir jetzt mal etwas Mühe geben soll und dass dies meine letzte Chance ist.» Dass sie nach der Schlaufenschule in ihre vorherige Klasse zurückkehrt, glaubt Kübra nicht. Die Schule abschliessen will sie aber. Denn später möchte sie gerne Kosmetikerin oder Coiffeuse lernen oder vielleicht mal im Flughafen beim Bodenpersonal arbeiten.

Nadir: «Ohne Schulabschluss – das ist nicht das Wahre» Nadir ist zurzeit der einzige Schlaufenschüler, der perfekt Schweizerdeutsch spricht, denn der Sohn marokkanischer Eltern ist hier geboren und aufgewachsen. Heute sind seine Eltern geschieden, mit seinem Vater hat er seit einem Jahr keinen Kontakt mehr. Damals hat er noch bei ihm geschnuppert, denn Nadir möchte wie sein Vater Plattenleger werden. «Ich weiss schon einiges über PVCBöden, Teppiche, Parkett und so weiter», erzählt er. Darum möchte er auch unbedingt den Rest der Schule packen, denn er weiss: «In der Arbeitswelt ohne Schulabschluss – das ist nicht das Wahre.» Mit der Schule aber hat sich der Sek-C-Schüler bislang eher schlecht als recht abgemüht. «Ich habe halt fast keine Aufgaben gemacht», gibt er zu und richtet den Blick auf die Tischplatte. Manchmal habe es ihm einfach gestunken, fährt er fort, manchmal habe er aber auch nicht mitbekommen, was zu tun gewesen sei, denn als Legastheniker habe er regelmässig ISF-Unterricht gehabt und sei zeitweise nicht in der Klasse gewesen. Geht er denn gar nicht gerne in die Schule? «Wer geht schon gerne in die Schule», kontert Nadir, dann hellt sich sein Gesicht plötzlich auf: «Mathe mache ich gerne, darum darf ich hier nun auch mit dem Sek-B-Buch arbeiten.» Das finde er das Gute an der Schlaufenschule, meint er, dass man so individuell gefördert werde. Zum Beispiel habe er Mühe mit Lesen, darum dürfe er sich während der Aufgabenstunden jeweils mit einem Buch in den Aufenthaltsraum setzen. «Dann lese ich auch wirklich, denn ich will unbedingt besser lesen lernen», sagt Nadir mit Nachdruck, und es klingt aufrichtig. «Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg», das sei nun sein Motto.

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Carte blanche für verhaltensauffällige Jugendliche Für maximal vier Wochen können schwierige Schülerinnen und Schüler laut dem neuen Volksschulgesetz vom obligatorischen Unterricht weggewiesen werden. Private Angebote wie die Schlaufenschule Hardwald setzen jedoch auf eine längerfristige intensive Betreuung – weil in nur vier Wochen ohne Schule und Betreuung keine Resozialisierung möglich sei. Jacqueline Olivier

Wer in die Schlaufenschule Hardwald (SSH) eintrete, habe meist den ganzen Katalog disziplinarischer Massnahmen hinter sich, sagt Schulleiter Jürg Blust. Eine vorübergehende sonderschulische Massnahme ist die letzte davon, bevor eine Fremdplatzierung – eine Heimeinweisung – oder eine vorzeitige Ausschulung erfolgt. «Viele der Jugendlichen, die zu uns kommen, haben das Bewusstsein, dass es jetzt ernst gilt», fährt Jürg Blust fort. Und die Schlaufenschule gibt ihnen die Chance, die Schule trotz ihrer bisherigen Schwierigkeiten abzuschliessen oder eine Anschlusslösung zu finden. Eröffnet wurde die SSH zu Beginn des Schuljahrs 2006/07 als gemeinsames Projekt der Hardwald-Gemeinden Bassersdorf, Brütten, Dietlikon, Kloten, Nürensdorf, OpfikonGlattbrugg, Wallisellen und Wangen-Brüttisellen. Bereits vorgängig hatten diese acht Gemeinden eine lose Zusammenarbeit gepflegt, um Situationen mit schwierigen Oberstufenschülern mithilfe dreier Hauptmassnahmen zu begegnen: Erstens konnten verhaltensauffällige Jugendliche rasch und unkompliziert aus ihrer Klasse genommen und in eine andere Gemeinde gegeben werden. Zweitens etablierten die Gemeinden eine gemeinsame «Nachhilfe in Lebenskompetenz», die solche Schüler an acht bis zehn Mittwochnachmittagen besuchten. Und drittens bot jede der Gemeinden ein begleitetes «Time-out» an. Da das Volksschulgesetz (VSG) für ein solches jedoch eine maximale Dauer von vier Wochen vorschreibt und auch die Reintegration in die Regelklasse wiederholt Fragen aufwarf, entstand als sekundäre Massnahme die private, von einem Verein getragene Schlaufenschule Hardwald in Wallisellen. Während zehn bis zwölf Wochen werden die Jugendlichen hier individuell geschult und sonderpädagogisch betreut mit dem Ziel, sie anschliessend in die Regelklasse zu reintegrieren. Vom Kanton hat die Schule vorerst eine provisorische Bewilligung für zwei Jahre erhalten, die noch bis Ende des laufenden Schuljahrs gilt. In vier Wochen erreicht man nichts «Wir wollen bei den Schülern sozial etwas verändern», erklärt Jürg Blust, pensionierter Sek-C-Lehrer und zuletzt Schulleiter der Oberstufenschule Wallisellen. Und eine solche Veränderung braucht Zeit sowie eine konsequente Begleitung der Jugendlichen, das war den Initianten von Anfang

an klar. «Mit einem vierwöchigen Schulausschluss kann keine Resozialisierung erfolgen.» Psychologe Matthias Maurer, verantwortlich für das sonderpädagogische Konzept, unterstützt den Schulleiter: «Die Schüler brauchen drei bis vier Wochen, um bei uns anzukommen, und wir brauchen diese Zeit, um gemeinsam mit den Schülern herauszufinden, wohin der Weg führen soll.» Das erste Standortgespräch findet denn auch erst sechs Wochen nach der Aufnahme statt, in der Regel also in der Halbzeit, denn länger als drei Monate soll der Aufenthalt auch in der SSH nicht dauern. «Danach wird die Reintegration in die Regelklasse schwierig», gibt Matthias Maurer zu bedenken. Ausnahmen sind aber auch diesbezüglich möglich, etwa wenn ein Drittsekschüler nach dieser Frist nur noch wenige Wochen bis zum Schulabschluss zu absolvieren hätte und eine Reintegration nicht mehr sinnvoll erscheint. Für diese Schüler hat die SSH ein weiteres Plus: Sie arbeitet eng mit Impulsis zusammen, einer in der Öffentlichkeit breit abgestützten Organisation, die Integrationsklassen für Jugendliche in einem Berufspraktikum der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) führt. An einem Tag pro Woche werden solche Jugendliche von den Lehrern der Schlaufenschule in Deutsch, Mathematik, Allgemeinbildung und Englisch unterrichtet, umgekehrt können Schüler der Schlaufenschule dank dieser Vernetzung beim Finden einer Lehrstelle unmittelbar unterstützt werden. Zudem werden sie von Berufsberater Roger Herzog vom Berufsinformationszentrum Kloten, der auch Mitglied des Vorstands von Impulsis ist, betreut, und schulmüden Jugendlichen wird während ihres Aufenthalts in der Schule die Möglichkeit geboten, teilzeitlich in einem geeigneten Betrieb zu arbeiten und sich dort zu bewähren. Schwierige familiäre Verhältnisse Für die Schüler der SSH gelte mehrheitlich das «klassische Muster», fährt Jürg Blust fort: «Lern- und Verhaltensprobleme – wobei man oft nicht weiss, was zuerst war.» Zudem seien sie in der Regel weit von dem entfernt, was man schulisch von ihnen erwarten können sollte. «Einige waren ja kaum mehr in der Klasse, sondern haben die meiste Zeit vor der Tür verbracht.» In der SSH könnten die Jugendlichen in ihrem eigenen Tempo lernen, was sie entlaste. «Wir verlangen zwar etwas von ihnen, gehen aber auch individuell auf sie ein.» Und vielleicht das Wichtigste überhaupt: «Bei uns haben die Schüler Carte blanche – über das Vergangene reden wir hier nicht.» Das Lehrerteam sei zwar über die wichtigsten Punkte informiert, aber eine lückenlose Biografie ihrer Schüler liege ihnen nicht vor, erklärt der Schulleiter. Dass fast alle Schlaufenschüler in schwierigen, wenn nicht gar zerrütteten familiären Verhältnissen leben, ist hingegen bekannt, viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund, aber eine 3 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Ausländerschule sei die SSH nicht, betont Jürg Blust. Auch überbehütete Kinder sind schon in die Schlaufenschule gekommen, doch seien solche Fälle selten. Aus diesem Grund erachten sowohl Jürg Blust als auch Matthias Maurer die Regelung gemäss Volksschulverordnung, bei einer vorübergehenden Wegweisung des Schülers vom Unterricht seien die Eltern für Betreuung und Beschäftigung verantwortlich, als höchst problematisch. «Wenn eine solche Betreuung durch die Eltern möglich wäre, würde es in den meisten Fällen wohl gar nicht bis zur Wegweisung kommen.» Soll ein Schüler aufgrund einer akuten Krisensituation in die Schlaufenschule aufgenommen werden, müssen die Eltern zwar ihr Einverständnis geben, weiter sei ihr Einbezug jedoch oft nicht möglich. «Natürlich möchten wir gerne mit den Eltern zusammenarbeiten», sagt Matthias Maurer, «aber viele kommen mit der Situation und ihrem Kind selber nicht zurecht.» Manche seien einfach froh, ergänzt Jürg Blust, dass ihr Sohn oder ihre Tochter – wobei bisher erst das dritte Mädchen die SSH besucht – vorübergehend aufgehoben sei. Disziplin im Alltag leben Da die Schlaufenschüler Schwierigkeiten haben, sich einzuordnen, werden sie an der SSH nicht mit einem umfassenden Regelwerk empfangen. Es gibt zwar einige klare Grundregeln, zum Beispiel herrscht strenges Rauchverbot, die Schüler müssen am Morgen beim Eintreffen ihr Zigarettenpäckchen abgeben und bekommen es erst abends wieder. Disziplin hingegen wird im Alltag, im Umgang miteinander gelebt. Zum Beispiel beim Mittagessen, das jeweils zwei Schüler im Turnus zubereiten, unterstützt von einem Studenten als freiwilligem Helfer: Schnell essen etwa verlängert nicht die Freizeit, denn vom Tisch aufgestanden wird erst, wenn alle fertig sind. Die Schulstunden beginnen und enden pünktlich. Zu Beginn der Stunde liegt das Etui mit dem nötigen Schreibzeug auf dem Tisch parat, nach der Stunde werden Arbeitsblätter sauber im Ordner abgelegt – wenn nötig mit der Hilfe des Lehrers. Hausaufgaben hingegen hat die SSH mit Beginn des zweiten Schuljahrs diesen Sommer abgeschafft, stattdessen wurde die wöchentliche Unterrichtszeit um zweimal 60 Minuten erweitert, in denen die Schüler Aufgaben in der Schule lösen. «Zwei Stunden, so viel Zeit haben vorher vermutlich die wenigsten mit Aufgaben zugebracht», sagt Jürg Blust. Grossgeschrieben wird zudem die sozialpädagogische Betreuung der Jugendlichen. Psychologe Matthias Maurer führt mit den Schülern regelmässige Einzelgespräche, in denen sie ihm von ihren Problemen erzählen, von ihren Wünschen und Hoffnungen. Mit seiner Unterstützung legen sie in einem Vertrag individuelle Ziele fest und überprüfen deren Erreichen. «Disziplin», so der Schulleiter, «heisst für mich letztlich, dass wir den Jugendlichen Grenzen setzen und ihnen ein Umfeld bieten, das frei ist von Altlasten.» Und noch etwas: Bis heute besteht das fünfköpfige Team der Schlaufenschule nur aus Männern. «Diesen Vorteil nutzen wir auch, denn vielen unserer Schüler fehlt zu Hause das männliche Vorbild.» Nach dem ersten Betriebsjahr konnte die SSH eine positive Bilanz ziehen: Alle 16 Schüler, die die Schlaufenschule durchlaufen hatten, wurden anschliessend entweder in eine 14 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Regelklasse reintegriert – wobei es sich dabei auch um eine andere Klasse in derselben oder eine Klasse in einer anderen Gemeinde handeln konnte – oder in einer Anschlusslösung untergebracht. Auch die Rückmeldungen von Lehrpersonen und Eltern seien fast durchwegs positiv ausgefallen. Gerade die Eltern hätten dank des neuen Umfelds oft einen neuen Zugang zu ihrem Kind gefunden. Was die SSH aber nicht leisten könne, sei das Erreichen der Schulziele. «Wir fördern auf der Basis des individualisierenden Unterrichtens die sozialen Kompetenzen, um die Jugendlichen wieder zum Lernen zu befähigen. Der Stoff ist meistens weniger das Problem.» Nächstes Ziel: Dauerbewilligung Im laufenden Schuljahr soll nun die sonderpädagogische Betreuung erweitert werden, auch möchte das Team den Schülern mehr Möglichkeiten für Handwerk bieten. So wurde eben erst in einer Gemeinschaftsaktion der fleckige Teppich im Aufenthaltsraum ersetzt. Und der Montagnachmittag wird zum Projektnachmittag für praktische Gruppenarbeiten und Exkursionen umgestaltet. Vor allem aber wollen das Lehrerteam und der Trägerverein der Schlaufenschule das Fortbestehen der Institution sichern. Wie Ruedi Lais, Präsident des Trägervereins, zu verstehen gibt, wolle man unbedingt eine Dauerbewilligung erwirken, denn das Bedürfnis der Gemeinden sei unbestritten. Gerne würde man daher die Schule in den kommenden Jahren massiv ausbauen, um stets einige Reserveplätze bereithalten zu können. Damit eine Schulaufnahme weiterhin von heute auf morgen möglich sei, denn in einer verfahrenen Situation sei schnelles Handeln gefragt.

Volksschulamt prüft Schulversuch «Das Volksschulamt anerkennt, dass die Gemeinden in letzter Zeit in Bezug auf verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler, insbesondere auf Sekundarstufe, unter Druck geraten sind», sagt Reto Vannini. Und dass vier Wochen Wegweisung vom obligatorischen Unterricht, wie sie das neue Volksschulgesetz für Krisensituationen vorsieht, keine Resozialisierung bewirken, ist auch dem Leiter der Stabsstelle klar: «Das vierwöchige Time-out ist für eine kurzfristige Beruhigung einer angespannten Situation und nicht für eine sozialpädagogische Betreuung gedacht.» Was längerfristige Angebote betreffe, bestehe hingegen eine Lücke. Bis heute kämen dafür nur die Sonderschulen infrage, ein Kind an eine solche zu überweisen stelle jedoch eine hohe Hürde dar. Daher kann Reto Vannini nachvollziehen, dass viele Gemeinden selber handeln und eigene Schulungs-und Betreuungsangebote schaffen, nur seien die Grundlagen für die verschiedenen Angebote nicht immer ganz klar. Das Volksschulamt prüft nun die Lancierung eines Schulversuchs, an dem sich maximal zehn Gemeinden oder Schulen beteiligen könnten. Damit würde laut Reto Vannini das «Damoklesschwert» der befristeten provisorischen Bewilligung beseitigt, das über der Schlaufenschule Hardwald oder etwa auch über dem Projekt «step by step» in Horgen hängt. Vor allem jedoch könnten gemeinsame Grundlagen und Richtlinien geschaffen werden, um anstelle von kurzen Time-outs vorübergehende, sozialpädagogisch ausgerichtete Schulungsangebote zu ermöglichen, die den Gemeinden in schwierigen Situationen zur Verfügung stünden.

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Interview

«Elternkurse können einschneidendere Massnahmen vermeiden helfen»

Bildungsdirektorin Regine Aeppli: «Den Eltern muss klargemacht werden, dass die Schule nicht für sie einspringt.»

Regierungsrätin Regine Aeppli will Eltern aggressiver Kinder stärker in die Pflicht nehmen. Dies sagte sie gegenüber der «NZZ am Sonntag» im Juli dieses Jahres. Was kommt auf die Eltern der Schulkinder zu? Das Schulblatt fragte nach. Interview: Stephan Pfäffli Foto: Daniel Auf der Mauer

Frau Aeppli, in der Schweiz wünschen sich viele eine härtere Gangart in der Erziehung. Welche härtere Gangart meinen Sie, wenn Sie Eltern zu einem Elternbildungskurs verpflichten? Es geht nicht einfach um eine härtere Gangart in der Erziehung. Es geht darum, das Netz für Schülerinnen und Schüler, die wiederholt durch Respektlosigkeit, Gewalt, Vandalismus oder Suchtverhalten auffallen, enger zu knüpfen. Dazu braucht es die Eltern. Was muss denn ein Kind «verbrochen» haben, damit seine Eltern aufgeboten werden? Wenn ein Kind zum Beispiel am Unterricht nicht interessiert ist und diesen ständig stört oder durch Gewaltbereitschaft auffällt, kann es angezeigt sein, die Eltern einzubeziehen, und zwar möglichst früh, das heisst, bevor disziplinarische Massnahmen nötig sind.

Wie muss man sich den Einbezug der Eltern vorstellen? Wenn es Probleme gibt, sieht das Volksschulrecht vor, dass zwischen der Lehrperson, den Eltern und der Schulleitung ein Standortgespräch stattfindet. Das Ziel eines solchen Gesprächs ist es, das Kind und die Eltern zu stärken. Das Gespräch kann zum Beispiel ergeben, dass es sinnvoll wäre, wenn die Eltern einen Elternbildungskurs besuchen würden. Wie soll man den Eltern den Nutzen von Elternbildungskursen erklären? Die Erziehung von Kindern in einer Welt voller Ansprüche, Erwartungen und Versuchungen ist eine schwierige und anstrengende Aufgabe. Wir haben festgestellt, dass die Nachfrage nach Elternbildungsangeboten sehr gross ist. Viele Eltern fühlen sich verunsichert. Eltern, die nicht von selber darauf kommen, dass sie Schwierigkeiten mit der Erziehung ihrer Kinder haben, muss klargemacht werden, dass die Schule nicht für sie einspringt. Mit dem Besuch von Elternbildungskursen kann auch vermieden werden, dass später einschneidendere Massnahmen ergriffen werden müssen, das ist der Bereitschaft bestimmt förderlich. Ein schwieriges Problem ist, kaum Deutsch sprechende Eltern oder Familien in Belastungssituationen für die Elternbildung zu gewinnen. Wie wollen Sie das bewerkstelligen? Wir haben in den letzten Jahren mit Elternbildungsprojekten in der Stadt Zürich viele Erfahrungen im Umgang mit Familien mit Migrationshintergrund oder in Belastungssituationen gesammelt. Es gibt heute genügend Sprach- und Kulturvermittler, um auch an sie heranzukommen und sie für die Zusammenarbeit zu gewinnen. Elternbildung soll eine präventive Massnahme sein. Müsste man dann nicht schon dann anfangen, wenn die Kinder noch ganz klein sind? Richtig. Mit der Kantonalisierung des Kindergartens werden Kinder künftig schon mit vier Jahren zur Volksschule gehören. Es sind also schon früh Elternkontakte möglich. Wie sieht die rechtliche Basis aus, um Eltern zu einem Kurs zu verpflichten? Da es sich um einen Eingriff des Staates in das elterliche Erziehungsrecht handelt, braucht es eine Regelung in einem formellen Gesetz. Das neue Volksschulgesetz muss ergänzt werden. Was passiert, wenn Eltern von renitenten Kindern überhaupt nicht kooperieren wollen? Wenn sich jemand beharrlich weigert, kann eine Busse bis zu 5000 Franken verhängt werden. Ist in jedem Fall klar, wer antraben muss? Die erziehungsberechtigte Mutter zum Beispiel oder der schlagende Vater? Wenn ein Elternteil in Brasilien, Russland oder in Thailand lebt, macht es keinen Sinn, sie oder ihn aufzubieten. Die 3 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Frage muss von Fall zu Fall und pragmatisch beantwortet werden. Eventuell muss mit beiden Elternteilen separat gesprochen werden. Vielleicht ergibt sich dabei, dass eine Familienberatung, eine Familienbegleitung oder vormundschaftliche Kindesschutzmassnahmen die richtige Massnahme ist. Wie muss man sich so einen Elternkurs vorstellen? Theorie und Praxis müssen zusammengebracht werden. Nur wenn das Gelernte auch erprobt werden kann, kann es Wirkung entwickeln. Es gibt heute eine Reihe gut evaluierter Kurse. Ich denke an «Triple P», «Starke Eltern, starke Kinder» oder «Step». Wichtig ist, dass sie sich an der konkreten Familienkonstellation, am Problem und an der Situation des Kindes orientieren. Werden die Kinder nicht stigmatisiert, wenn die Eltern einen solchen Kurs besuchen müssen? Nein, wieso? Das wird ja nicht öffentlich gemacht. Im Gegenteil: Wir erleben oft, dass Kinder sagen, das Familienklima habe sich deutlich entspannt, nachdem die Eltern einen solchen Kurs besucht hätten. Wir hören aber auch, dass Kinder klagen, es gehe strenger zu und her zu Hause, seit die Eltern im Kurs waren.

Müssen Eltern am Schluss eine Prüfung ablegen, erhalten sie einen «Führerschein»? Eltern erhalten kein amtliches Erziehungszertifikat. Wir können ja auch die Wirkung der Kurse nicht messen. Wenn die Schulkarriere des Kindes unauffällig verläuft, darf angenommen werden, der Kurs habe dazu beigetragen. Wenn nicht, werden im Verlaufe der Zeit mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit weitere Massnahmen fällig werden. Wer bezahlt diese Kurse? Der Besuch eines Elternbildungskurses soll kostenpflichtig, aber auch erschwinglich sein. Ob das dem Staat Mehrkosten bescheren wird, kann ich noch nicht sagen. Wie geht es nun weiter? Und wann werden diese Kurse eingeführt? Wir sind daran, bis Ende dieses Jahres eine entsprechende Ergänzung des Volksschulgesetzes vorzubereiten. Gleichzeitig wird das Kursangebot aufgebaut und zusammengestellt. Wir werden uns in den nächsten Jahren intensiv mit Fragen der Gewalt im schulischen Umfeld und der Gewaltprävention befassen und Massnahmen erarbeiten. Eine davon ist die Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Eltern.

«Störungen ahnde ich mit Arrest» Wie halten es Lehrpersonen an den Mittelschulen und an den Berufsschulen mit der Disziplin im Klassenzimmer? Welche Disziplinschwierigkeiten erleben sie am häufigsten? Wie ahnden sie diese? Das Schulblatt hat nachgefragt.

Therese Ronner Berufsschule Rüti, Lehrerin im Detailhandel

«Ich bespreche die Situation» «Als Disziplinschwierigkeit fällt mir vermehrt auf, dass die Lernenden für ihre eigenen Lernerfolge wenig Verant16 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

wortung übernehmen und sie mit den Lehrmitteln und zusätzlichen Lernhilfen nicht achtsam und sinnvoll umgehen. Zudem erscheinen die Jugendlichen bei Lektionsbeginn und nach den Pausen oft unpünktlich. Und bei Absenzmeldungen wird vielfach die Frist nicht eingehalten, und das Natel wird

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nicht wie verlangt in der Schultasche versorgt. Auffällig ist auch, dass die Lernenden bei Gruppenarbeiten oft vom geforderten Auftrag abschweifen und einige den Unterricht permanent stören, Hausaufgaben nicht erledigen und das Klassenzimmer unordentlich verlassen. PET-Flaschen werden etwa einfach liegen gelassen. Im Normalfall bespreche ich die Situation mit den betreffenden Jugendlichen persönlich und mahne sie, ihr Verhalten zu ändern. In der Regel zeigen sie Einsicht. Es sind meist kleine bis grössere Schritte der Verbesserung über einen gewissen Zeitraum zu erkennen. Wenn nicht, kann ich ein ‹Antragsformular für Ermahnung und Verweis› zuhanden der Abteilungsleitung ausfüllen. Natürlich wird dieses Vorgehen vorgängig mit den Lernenden besprochen. Die Hausordnung wird den Lernenden am ersten Schultag bekannt gegeben. Entsprechend wird das Reglement über das Absenzwesen und die Disziplinärordnung an den Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen (Disziplinarreglement) angewendet.»

Corinne Elsener Kantonsschule Zürich Unterland, Englischlehrerin

«Eine Stunde vor die Tür» «Wenn ich auf acht Jahre meiner Tätigkeit als Englischlehrerin an der KZU zurückblicke, dann zeigt sich: Als Lehrerin muss ich eine klare Linie vorgeben und diese auch selber glaubwürdig leben, dann lassen sich disziplinarische Schwierigkeiten eher vermeiden. Überhaupt bin ich der Ansicht, dass die Lehrerpersönlichkeit entscheidend für die Einhaltung verbindlicher Regeln ist. Kleinen Verstössen wie nicht erledigten Hausaufgaben oder vergessenem Schulmaterial begegne ich persönlich mit einem 3-Striche-System: bei 3 Strichen gibt es eine Strafaufgabe in Form eines Minivortrags zu Beginn der nächsten Lektion. Disziplinschwierigkeiten stellen wir an der KZU heute vor allem im Bereich der Ordnung fest: Das Problem des Litterings hat zugenommen, trotz aufgestellten Abfalleimern und PET-Flaschen-Containern auf dem ganzen Schulhausareal. Aber auch Kaugummikauen und Trinken während des Unterrichts sowie die Verunstaltung von Schulzimmern sind inzwischen Alltag geworden. Um dieser Haltung zu begegnen, ist es wichtig, dass alle Lehrpersonen am selben Strick ziehen. Leider ist dies nicht immer der Fall. Neuer sind auch Probleme mit Handys: Erst letzte Woche ertappte ich einen Schüler beim SMS-Schreiben während meiner Lektion. Hier gilt bei uns: sofortiges Konfiszieren des Handys, das erst am Ende des Schultags auf dem Sekretariat wieder bezogen werden kann. Mein Schüler musste zudem die Stunde vor der Tür zubringen und danach einen Englischaufsatz zum Thema mobile phones schreiben …»

Pascal Beer Kantonsschule Wiedikon, Geografielehrer

«Kollektivstrafen vermeide ich» «Mit der Schul- und der Hausordnung sowie weiteren schulinternen Verhaltensregeln existieren klare, der Schülerschaft bekannte Disziplinvorschriften. Disziplinschwierigkeiten kommen trotzdem auf allen Klassenstufen vor. Meistens handelt es sich um Schwatzen, Stören des Sitznachbarn, Essen und Trinken im Schulzimmer, Kaugummikauen, unerlaubtes Tragen von Mützen oder Bedienen der Mobiltelefontastatur. In seltenen Fällen verhalten sich Schülerinnen und Schüler unanständig und beleidigend gegenüber Klassenkameraden oder sie verschmutzen und beschädigen Mobiliar und Schulhauseinrichtungen. Disziplinarisch auffälligen Personen versuche ich nicht zu viel Aufmerksamkeit und Zeit zu widmen. Auf Vorfälle reagiere ich ruhig, aber konsequent. Ich mache die Jugendlichen auf ihr Fehlverhalten aufmerksam und bemühe mich gleichzeitig, den Verlauf der Lektion nicht unnötig zu verzögern. Kollektivstrafen (zum Beispiel Blitz-Tests) vermeide ich. Wirkungsvolle Massnahmen sind das räumliche Umplatzieren eines störenden Schülers, das Erteilen und Benoten einer zusätzlichen Hausaufgabe oder das spontane Einbeziehen der fehlbaren Person in den laufenden Unterricht. Falls mir der Geduldsfaden zu reissen droht, kann das Wegweisen vom Unterricht hilfreich sein. Grobe Verstösse gegen die Schulund Hausordnung (z. B. Beschädigung des Mobiliars) werden der Schulleitung gemeldet. Bei genügend Ausdauer und Konsequenz kann man in den meisten Klassen die Disziplinschwierigkeiten glücklicherweise längerfristig vermindern.»

Martin Klee Konventspräsident KV Zürich Business School, Lehrer für Geschichte

«Gebührenpflichtiger Verweis» «Disziplinschwierigkeiten an der KV Zürich Business School gibt es vor allem im Bereich von Absenzen oder in Form von Störungen im Unterricht. Das Disziplinarreglement ermöglicht es, Lernende in einem abgestuften Verfahren zu sanktionieren. Dies beginnt mit einer mündlichen Ermahnung gefolgt von einer schriftlichen Ermahnung, über welche auch das Lehrgeschäft in Kenntnis gesetzt wird. Im Wiederholungsfall kann auch ein Antrag auf einen gebührenpflichtigen Verweis (Kosten: 230 Franken) an die Schulleitung gestellt werden. In diesem Fall muss dem Lernenden jedoch das rechtliche Gehör gewährt werden. Betroffen davon ist knapp 1 Prozent der Lernenden pro Semester. Es ist natürlich im Schulalltag das Ziel, ohne diese administrativ aufwendigen Instrumente Disziplinarprobleme zu 3 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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lösen. Am KV ist dies in der Regel auch relativ einfach, einerseits weil die Lehrenden Probleme im Gespräch zu lösen versuchen und andererseits weil von der Schule aus aktiv sehr schnell der Kontakt zum Lehrgeschäft gesucht wird. Wichtig ist auch das richtige Augenmass. Junge Erwachsene wollen ernst genommen werden, verlangen aber auch eine gewisse Gerechtigkeit und Einheitlichkeit in der Praxis. Ziel ist es zwar, eine gewisse Unité de doctrine zu erreichen, allerdings ein hochgestecktes, wenn über 200 Lehrkräfte für die Disziplin verantwortlich sind. Am heikelsten ist dabei sicher die Tendenz, Probleme an die nächsthöhere Ebene (sprich Schulleitung) zu delegieren. Die grösste Herausforderung für mich bleibt eine situationsadäquate Reaktion auf Disziplinprobleme. Sehr gut dargestellt sind diese Probleme im Buch ‹Disziplin in der Schule› von Jürg Rüedi». (Siehe dazu auch Schulblatt 3/07)

Stefan Vollenweider Kantonsschule Enge, Sportlehrer

«Den Jugendlichen die Stirn bieten» «‹Who is driving the bus?› (Richard Bandler) Damit die Unterrichtsfahrt stimmt, muss ich als Lehrperson das Steuer in der Hand haben. Ich setze die Rahmenumgebung, gekennzeichnet durch klar deklarierte Regeln. Der Sportunterricht bietet den Jugendlichen viele Möglichkeiten, sich mit der Disziplin anzulegen. Die fünf häufigsten Disziplinfouls im Sportunterricht: – Nicht einhalten der Rahmenbedingungen: Lektionszeiten, Outfit, Absenzenregelung etc. – Mangelndes Committment – Null-Bock-Haltung –, Fragen des Weshalb und Wieso hemmen ein positives Anpacken des Lernstoffes, der Fokus auf das Lernziel ist irritiert. – Passivität: Wer sich nicht aktiv verhält, gibt Anlass zu Disziplinkonflikten. – Sport treiben verlangt Spielregeln, die ein gepflegtes, sinngemässes Miteinander, Nebeneinander und Gegeneinander ermöglichen. – Sympathie und Antipathie: Machtkämpfe, kulturelle Differenzen etc. Im Umgang mit Disziplinschwierigkeiten ist elementar, dass ich gewillt bin, den Schülerinnen und Schülern in Konfrontationen und Konflikten die Stirne zu bieten, denn daran wachsen sie. Empathie ist ein Schlüssel zum guten Lehr- und Lernverhältnis und dient der Eindämmung von Konflikten. Transparenz mit klarer Bestimmtheit und stetiger Nachhaltigkeit hat das Ziel, Autonomie und Selbstdisziplin zu fördern. Disziplin in der ‹Disziplin Schule› stellt uns Lehrpersonen immerwährend vor neue Herausforderungen, denen ich gerne begegne und die ich als Teil des Unterrichtens nicht missen möchte.»

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Susann Dubs Kantonsschule Rychenberg Winterthur, Zeichenlehrerin

«Absonderung und Einzelgespräch» «Ich unterrichte mehrere Klassen mit Mädchen und Knaben im Alter von 12 bis 18 Jahren im Fach Bildnerisches Gestalten. Ich habe es sowohl mit interessierten und begabten als auch mit eher dumpfen, abwartenden oder unbegabten Schülern und Schülerinnen zu tun. Natürlich ist es mein Bestreben, alle Kinder in ihrem gestalterischen Tun zu fördern und ihre Faszination dafür zu bewahren, was ich durch meine vielfältige Gestaltung des Unterrichts mehrheitlich auch erreiche. Freude am Tun ist die beste Motivation! Trotzdem erlebte und erlebe ich auch kleinere Disziplinschwierigkeiten wie Unaufmerksamkeit, Schwatzen, andere unterrichtsfremde Betätigungen, Zuspätkommen, ganz selten auch destruktives oder gar aggressives und asoziales Verhalten. Diese intolerablen groben Störungen ahnde ich sofort mit Absonderung und Einzelgespräch sowie auch mit Strafarbeiten oder gar Arrest (das bedeutet eine Stunde Zusatzarbeit für die Schule, zum Beispiel etwas aufräumen helfen oder im Zeichenraum putzen oder dem Gärtner beim Laubrechen helfen). Die Schulordnung ermöglichte mir auch noch strengere Massnahmen wie Gespräche mit dem Jahrgangsbetreuer, mit den Eltern usw., was ich aber noch nie in Anspruch nehmen musste. Ich habe die letzten Jahre den Eindruck bekommen, dass die jungen Leute lebhafter geworden sind und sich weniger konzentrieren können. Dies und grössere Klassen bewogen mich dazu, den Unterricht noch straffer und geplanter zu führen. Auf kleine Verstösse gegen unsere Regeln reagiere ich schnell (mündliche Ermahnungen, Versetzen etc.), was im Grunde meinem toleranten Wesen nicht so entspricht ...»

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«Wir sammeln schwarze und weisse Perlen»

Vor einem Jahr hat die externe Schulevaluation ihre Arbeit aufgenommen. Vielen Schulen habe sie eine gute Qualität bescheinigen können, gravierende Mängel seien bisher nicht festgestellt worden, erklärt Leiter Jürg Frey im Interview. Viele Schulen hätten aber noch einen Haufen Arbeit vor sich. Interview: Jacqueline Olivier und Stephan Pfäffli Fotos: Johannes Heinzer

Die ersten 45 Schulen sind evaluiert – wie wurden Sie von den Lehrpersonen empfangen? Unterschiedlich. Von vielen Lehrpersonen wurden wir offen, freundlich und neugierig empfangen. Wir haben aber auch Lehrpersonen angetroffen, die zurückhaltend oder skeptisch waren. Stehen die unterschiedlichen Reaktionen für gewisse Lehrpersonengruppen? Wir haben einen gewissen Unterschied zwischen geleiteten und ungeleiteten Schulen festgestellt: In ungeleiteten Schulen wurden wir tendenziell skeptischer empfangen, da die Lehrpersonen weniger gewohnt sind, Anstösse von aussen zu bekommen, während in Schulen, die schon seit Längerem eine Schulleitung haben, gewisse Mechanismen der Qualitätssicherung zum Alltag gehören. Zudem wurden wir in Oberstufenschulen eher skeptischer empfangen als in den Primarschulen. Welches sind Ihre Ziele respektive welches sind die wichtigsten Bereiche, die Sie anschauen? Wir haben zwei Hauptziele: Zum einen die lokale Schulentwicklung zu stärken, der Schule Anregungen zu geben, in welchen Punkten sie ihre Qualität weiterentwickeln kann. Zum andern wollen wir gegenüber der Öffentlichkeit und insbesondere gegenüber den Eltern garantieren können, dass die Schulen im Kanton Zürich eine gute Qualität aufweisen. 20 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Was sind die ersten Erkenntnisse? Wir haben zum Beispiel im vom Bildungsrat festgelegten Pflichtthema Sprachförderung Deutsch einige positive Erkenntnisse gewonnen: Insbesondere hinsichtlich Leseförderung haben die meisten Schulen grosse Anstrengungen unternommen, wir haben auch gute Ansätze gesehen, die Sprachförderung zielorientiert und individualisiert zu betreiben. Wir haben aber auch gewisse Schwächen festgestellt, vor allem tauschen sich die Lehrpersonen zu wenig aus, es gibt wenig strukturierte, geleitete Zusammenarbeit. Dadurch werden Ressourcen schlecht genutzt. Sie beurteilen Prozesse und nicht Resultate. Heisst das, Sie gehen davon aus, dass eine gut geführte Schule automatisch zu besseren Schülerleistungen führt? Ja, ich denke, im Prinzip ist das so. Eine Schule mit guten Prozessqualitäten im Unterrichtsbereich und im Schulbereich wird auch bessere Resultate bei den Schülerleistungen erzielen. Aber dieser Zusammenhang ist natürlich sehr komplex, und der Anteil, den die Schule am Lernerfolg verantworten darf, wird nie mit einer einfachen Ziffer ausgewiesen werden können. Aber Sie würden sagen, dass Ihre Arbeit am Schluss zu den gleichen Resultaten führt wie beispielsweise PISA oder die Lernstandserhebungen, dass sich ein einheitliches Bild ergibt? Ich denke, zumindest die Umrisse der Schullandschaft wären weitgehend deckungsgleich. Aber bei uns geht es um andere Fragestellungen, wir beurteilen im Gegensatz zu PISA und den Lernstandserhebungen die Schule als Einheit und konzentrieren uns primär auf Prozessqualitäten. Wie sieht so ein Schulbesuch denn konkret aus? Während des Schulbesuchs führen wir Gespräche, machen Gruppeninterviews

und machen Beobachtungen. Wir besuchen in der Regel ganze Lektionen, meistens teilen sich zwei bis drei Leute auf, um möglichst viele Lektionen besuchen zu können. Wir haben sogenannte Unterrichtsbeobachtungsbogen, die auf Papier oder direkt im Notebook ausgefüllt werden. Im Bereich Sprachförderung Deutsch schauen wir zum Beispiel, was im Zimmer an Animation zum Lesen, an Material zur Verfügung steht, wir schauen, wie geht die Lehrperson, wie gehen die Schüler mit der Standardsprache um, wir beobachten die Unterrichtsmethoden, die Reaktion auf die Schülerinnen und Schüler und so weiter – wir beurteilen also ganz bestimmte Beobachtungspunkte. Wir versuchen das so zu machen, dass der Unterricht nicht gestört wird. Sie beurteilen einzelne Lektionen? Nein, überhaupt nicht, unsere Aufgabe ist die Beurteilung einer ganzen Schule. Wir würden uns nie anmassen, aufgrund einer einzigen Lektion eine Lehrperson zu beurteilen. Uns geht es darum, dass wir in einer Schule möglichst viele Lektionen beobachten können, um Anhaltspunkte zu erhalten, die mit der Schulkultur zu tun haben und die man in allen Klassen beobachten kann. Es gibt gewisse Elemente im Unterricht, die eine Prägung haben, die für eine Schule typisch sind. Zudem loten wir die Bandbreite von Unterrichtsqualitäten aus und nehmen auffallende Beispiele auf; wir sammeln sozusagen schwarze und weisse Perlen. Wenn eine Schule 20 Lehrpersonen hat: Schauen Sie sich alle Lehrpersonen an oder eine bestimmte Auswahl und bestimmte Fächer? Da werden wir schon eine bestimmte Auswahl treffen müssen, weil unsere zeitlichen Ressourcen beschränkt sind. In einer Schule mit 20 Lehrpersonen werden wir aber sicher alle Klassenlehrpersonen besuchen können. Dazu

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kommen dann auch noch die Gespräche mit Lehrpersonengruppen, wo wir bestimmte Elemente des Unterrichts ansprechen können. Wie beurteilen Sie denn beispielsweise das Klima unter den Lehrpersonen? Ein Evaluationsthema können die Schulen jeweils selber wählen. Ein solches Qualitätsthema, das gerne gewählt wird, ist «schulinterne Zusammenarbeit». Dabei stehen verschiedene Qualitätsansprüche aus dem Praxisbereich, aber auch in den Dimensionen Institutionalisierung und Wirksamkeit, im Zentrum. Bei der Auswertung der schriftlichen Befragung erhalten wir bereits wichtige Informationen, wie die Zusammenarbeit von den Lehrpersonen selbst eingeschätzt wird. Aus dem Portfolio der Schule und aus Interviews – auch mit Schülerinnen und Schülern – bekommen wir weitere Informationen. Anhand von Indikatoren können

Anhand des Portfolios können wir präzisieren, was wir genau beobachten und was wir noch weiter abklären möchten. Zudem führen wir im Vorfeld des Schulbesuchs schriftliche Befragungen durch, wir befragen alle Lehrpersonen einer Schule, alle Schülerinnen und Schüler ab der Mittelstufe sowie alle Eltern. Wie reagieren die Eltern auf die Fragebogen? Ich schätze die Reaktion als sensationell gut ein. Wir haben Rücklaufquoten von rund 90 Prozent, auch in Schulen mit einem hohen Anteil fremdsprachiger Schüler. Dies liegt einerseits sicherlich daran, dass die Fragebogen den Schülerinnen und Schülern nach Hause mitgegeben und in der Klasse wieder eingesammelt werden. Andererseits geben wir fremdsprachigen Eltern neben dem deutschsprachigen Fragebogen auch einen Bogen in ihrer Erstsprache mit – wir haben neun oder zehn

wieder Differenzen feststellen, ist in der Einschätzung von Lehrpersonen und Eltern. Wenn es zum Beispiel um die Frage geht, ob die Eltern über das Lernen ihres Kindes genügend informiert werden, sind die Eltern meist kritischer als die Lehrpersonen. In Schulen, die eine gute Elternarbeit pflegen, ist die Zufriedenheit der Eltern aber deutlich höher. Fördert Ihre Arbeit das Vertrauensklima zwischen den Anspruchsgruppen einer Schule? In der Regel treffen wir auf recht offene Systeme, in denen wir das Vertrauen eher fördern, weil wir zusätzliche Sicherheit geben über Ansichten und Beurteilungen der Anspruchsgruppen. Es gibt aber auch Schulen, die kein sehr offenes Klima haben, da können auch Irritationen oder kritische Effekte aus gelöst werden. Ein offener Umgang mit den Evaluationsergebnissen kann

Jürg Frey, Leiter der externen Schulevaluation: «Die Lehrpersonen sollen sich normal verhalten; sie sollen ihr Bestes geben, aber uns nichts vorspielen.»

wir schliesslich genau beschreiben, wie zusammengearbeitet wird und wo die Stärken und Schwächen liegen. Sie verbringen zwei bis drei Tage in einer Schule – reicht das, um diese Prozesse zu beurteilen? Wir bereiten uns auf den Schulbesuch vor, indem wir das Portfolio, das die Schule im Vorfeld erarbeitet, studieren. In diesem Portfolio belegt die Schule zum Beispiel, was sie im Bereich Sprachförderung für Projekte hat, sie reicht Dokumente ein, aus denen wir sehen, wie an der Schule gearbeitet wird.

Übersetzungen –, sodass die Eltern die Fragen sicher verstehen und die Bogen ausfüllen können. Und vielleicht führen sie zusätzlich ein Gespräch mit dem Kind und es findet aufgrund des Vergleichs zwischen dem deutschen und dem fremdsprachigen Fragebogen eine beidseitige Sprachförderung statt. Entsteht zwischen den verschiedenen Anspruchsgruppen immer ein harmonisches Bild? Grundsätzlich liegen die Beurteilungen der Schüler und der Lehrpersonen oft relativ nahe beieinander. Wo wir immer

hier die Basis für mehr Vertrauen schaffen. Wie verhält sich eine Lehrperson optimal, wenn die externe Schulevaluation ihren Besuch ankündigt? Das ist eine sehr gute Frage, die ich mir auch stellen würde, wenn ich Lehrperson wäre. Und für mich ist die Antwort wirklich klar: Sie soll sich normal verhalten, das heisst, sie soll ihr Bestes geben. Keine Lehrperson braucht uns etwas vorzuspielen. Wie vermitteln Sie die Resultate den Lehrpersonen? 3 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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In zwei Schritten: Die mündliche Rückmeldung, zu der in der Regel neben der Schulpflege und der Schulleitung das ganze Schulteam eingeladen wird, findet zwei Wochen nach der Evaluation statt. Das ist ein Vortrag von rund einer Stunde. Anschliessend wird der schriftliche Bericht fertiggestellt, der umfangreicher ist als die mündliche Rückmeldung und von dem je ein Exemplar an die Schule und die Schulpflege geht. In den meisten Schulen wird dieser Bericht auch allen Lehrpersonen zugänglich gemacht. Wir stellen den Schulen auch die Auswertung der Fragebogen zur Verfügung, denn wir möchten, dass sie unsere Beurteilung nachvollziehen können. Unserer Beurteilung liegen ja immer konkrete Daten zugrunde. Sie haben die Bezirksschulpflege abgelöst und arbeiten eng mit den lokalen Schulpflegen zusammen, wie funktioniert das? Wir stellen fest, dass die Schulbehörden sehr interessiert sind an unserer Aussensicht, weil sie oft kein intimes Wissen aus der Schule haben und gewisse Probleme vielleicht anders sehen, als sie in den Schulteams wahrgenommen werden. Wir sind für die Schulpflegen eine Unterstützung. Laut Volksschulgesetz kann die externe Schulevaluation auf Gesuch der Gemeinde tätig werden. Ist dies schon vorgekommen und aus welchem Grund? Im ersten Jahr gab es keinen solchen Fall, jetzt ist aber vor Kurzem eine Anfrage bei uns eingegangen. Es geht darum, dass zwei Schulen fusionieren, und die verantwortliche Schulbehörde möchte eine Beurteilung von uns, um strategische Entscheidungsgrundlagen zu haben, wie diese Schulen zusammengeführt werden können. Dies zeigt, dass wir von den Schulbehörden als Instanz wahrgenommen werden, die ein Gutachten oder eine Expertise für ihre Schule schreibt und ihnen Informationen zur Verfügung stellt, die sie vielleicht intern nicht erhalten. Wie gross ist die Spannweite der inzwischen evaluierten Schulen, gibt es grosse Qualitätsunterschiede? Wir haben bisher keine Schule ange22 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

troffen, die schwerwiegende Qualitätsmängel aufgewiesen hätte. Aber wir stellen schon deutliche Qualitätsunterschiede fest. Es gibt exzellente Schulen, die man ausstellen und mit einem Preis ehren sollte, und es gibt Schulen, die noch einen weiten Weg respektive eine ganze Menge Arbeit vor sich haben. Können Sie uns ein Beispiel für solche Qualitätsunterschiede geben? Ja, etwa im Bereich Regeln und Sanktionen: Wir treffen eigentlich in allen Schulen relativ klare Regelungen an. Einige Schulen haben das Regelwerk in vorbildlicher Weise mit den Schülerinnen und Schülern zusammen erarbeitet, die Kinder kennen die Regeln, sie verstehen und akzeptieren sie. Andere Schulen haben zwar Regeln, aber die Schüler kennen sie nicht oder verstehen sie nicht. Bei Regelverstössen haben die einen Schulen einheitliche und sinnvolle Sanktionsmassnahmen, die andern handhaben dies etwas willkürlich oder auch fantasielos, etwa wenn die einzige Strafe darin besteht, die Regeln ein paar Mal abzuschreiben. Was passiert mit einer Schule, die wirklich miserabel abschneidet? In diesem Fall würden wir die Schulpflege in die Pflicht nehmen. Sie müsste einen Massnahmenplan zur Behebung der Qualitätsmängel erarbeiten und uns einreichen. Wir würden dann die Massnahmenplanung der Schulpflege beurteilen, und falls diese uns nicht geeignet erscheint oder falls keine Massnahmen getroffen würden, müssten wir der Bildungsdirektion Meldung machen. Als letzte Massnahme wäre es möglich, dass die Bildungsdirektion anstelle der Schulpflege gewisse Entscheide fällen würde. Was war bisher das Überraschendste für Sie? Positiv überrascht bin ich vom enormen Engagement, das in den meisten Schulen spürbar ist. Ich habe wirklich das Gefühl, es arbeiten sehr viele sehr engagierte Lehrpersonen in unseren Schulen, denen es gelingt, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Kinder gerne lernen. Kritisch sehe ich die Organisation vieler Schulen, die Einzel-

kämpfermentalität, die noch weitverbreitet ist. Hinzu kommen zum Teil völlig veraltete Kommunikationsstrukturen. Und eine Schlüsselerkenntnis ist sicher, dass viele Schulen mit der Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes an ihre Grenzen stossen. Schulen, die bisher wenig gemacht haben, stehen jetzt vor einem Berg von Aufgaben, der schier nicht bewältigt werden kann. Können Sie solchen Schulen einen Weg aufzeigen, wo sie zuerst ansetzen könnten? Ja, das versuchen wir. Meist geht es um Empfehlungen, wie sie inhaltliche und strukturelle Entwicklungen verknüpfen können. Denn viele Schulen arbeiten alle Anforderungen ab, sind beschäftigt mit organisatorischen und strukturellen Anpassungen und vergessen dabei den Unterrichtsbereich. Hier versuchen wir massgeschneiderte Empfehlungen zu geben. Welchen Nutzen hat die einzelne Lehrperson von der externen Schulevaluation? Ich möchte an die Lehrpersonen appellieren, dass sie in der externen Schulevaluation die Chance sehen, sich aufgrund unserer Rückmeldung über die schulspezifischen kulturellen Elemente in ihrer Schule besser verorten zu können. Und natürlich sind alle Lehrpersonen als Mitglieder des Schulteams angesprochen, sich als Teil der Schule zu verstehen und Verantwortung für die Programmarbeit und die Qualitätsentwicklung mitzutragen. Letzte Frage: Wer evaluiert eigentlich Ihre Arbeit? Wir betreiben momentan Selbstevaluation; wir überprüfen unsere Ergebnisse in einem System, in dem wir selber Rückmeldungen einholen auf der Ebene der einzelnen Schule, und wir sind daran, ein umfassendes Qualitätssicherungssystem aufzubauen, mit dem wir die Qualität unserer Prozesse messen können. Wir möchten bald auch auf Systemebene extern evaluiert werden. Zunächst wollen wir aber ein internes Qualitätssicherungssystem aufbauen, das auch Vorbildcharakter haben kann.

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ESP – what’s that? Das Europäische Sprachenportfolio (ESP) ist Lernbegleiter und gleichzeitig Fähigkeitsausweis für alle, die eine Fremdsprache lernen. Ab 2008 wird das Instrument im Fremdsprachenunterricht vom Kindergarten an bis zum Schulabschluss fest in den Ablauf der obligatorischen Schulzeit eingebunden. Den Jugendlichen soll es auch als Teil der Bewerbung für eine Lehrstelle dienen. Text: Stephan Pfäffli

«Bringen Sie uns mehr Übungen fürs Listening!» Dies forderten die Schülerinnen und Schüler von Andreas Urscheler, Englischlehrer an der Berufsmaturitätsschule in Zürich. Um das Hörverständnis zu fördern, lässt Andreas Urscheler deshalb die Lernenden vermehrt auf dem mehrsprachigen Newsportal www.swissinfo.org englischsprachige Videocasts anschauen, kurze Nachrichtenfilme zu aktuellen Ereignissen. Anschliessend lesen die Jugendlichen still die Meldungen auf Papier und beantworten drei oder vier Anschlussfragen. Andreas Urscheler gehört zu den Pionieren in Zürich, die im Fremdsprachenunterricht das ESP einsetzen und damit einen Kulturwandel eingeläutet haben, der in den kommenden Jahren alle Schulstufen erfassen wird. Nach der Erprobungsphase in einzelnen Berufsfach- und an Mittelschulen sowie an rund vierzig Klassen an der Volksschuloberstufe hat der Bildungsrat beschlossen, das Portfolio an der Volksschule ab Januar 2008 flächendeckend einzuführen. Damit erhalten die Kinder im Vorschul- und Kindergartenalter das Portfolino und die Kinder von der zweiten bis zur fünften Klasse das ESP I, das die ESP II und III der höheren Altersklassen ergänzt (siehe Grafik Seite 26). 24 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Persönliches europäisch vergleichbares Dokument Das Kürzel ESP steht für Europäisches Sprachenportfolio. Das Portfolio ist zunächst einfach ein Ordner – in der Funktion vergleichbar mit der Mappe von Künstlerinnen und Fotomodellen, mit dem diese vorzeigen, was sie können. Laut www.sprachenportfolio.ch ist der Ordner ein persönliches Dokument, das einerseits als Lernbegleiter für die Kinder und Jugendlichen während der Schulzeit in Bezug auf Sprachen und das kulturelle Lernen dienen soll. Zum andern soll das ESP die Lernenden anleiten, ihre Arbeiten zu dokumentieren und zu präsentieren. Das ESP umfasst drei Teile: erstens den Sprachpass – dieser Teil gibt einen Überblick gibt über Sprachkenntnisse und über die Lernerfahrungen. Daraus wird ersichtlich, auf welchem Niveau ein Kind lesen, verstehen oder schreiben kann. Zweitens die Sprachbiografie – diese dokumentiert die persönliche Geschichte des Sprachenlernens und enthält unter anderem Checklisten zur Selbstbeurteilung. Im Dossier, im dritten Teil, können die Kinder Dokumente, Entwürfe oder Abschlussarbeiten, Aufsätze, Briefe, Bewerbungen, Notizen aufbewahren, die beim Sprachenlernen entstehen. Auch Aufzeichnungen zu Reflexionen des eigenen Lernprozesses können die Kinder und Jugendlichen hier ablegen. Im Gegensatz zu den extrem individuellen und kaum vergleichbaren Künstlermappen sind die Portfolios der Schülerinnen und Schüler eingebunden in das Gemeinsame Europäische Referenzsystem (GER) für das Sprachenlernen. Alle Portfolios beziehen sich auf dieselben Niveaus, um Sprachkompetenz zu beschreiben und einzustufen. Lingualevel als Ergänzung zum ESP Das ESP wird an den Zürcher Volksschulen ergänzt durch Lingualevel, ein

«So arbeitsintensiv, dass anderes zu kurz kommt» Was sind die wichtigsten Einwände gegen das Europäische Sprachenportfolio? Das Schulblatt hat bei jenen Lehrpersonen nachgefragt, die es in Pionierprojekten erprobt haben. Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler habe das Europäische Sprachenportfolio (ESP II) begeistert aufgenommen, sagt Marlène Baeriswyl, Lehrerin für Allgemeinbildenden Unterricht an der Technischen Berufsschule Zürich und ESP-Pionierin wie Andreas Urscheler (siehe nebenstehenden Artikel). Eine Umfrage unter Schulkindern der obligatorischen Schule der Deutschschweiz, die der Berner Lehrmittelverlag im Auftrag der EDK durchgeführt hat, kommt ebenfalls zum Ergebnis, dass die überwiegende Zahl der Schulkinder gerne mit dem ESP arbeitet. Aufseiten der Volksschulehrpersonen gibt es jedoch einige Einwände. Gemäss der Umfrage kommt das Konzept ESP bei den Lehrpersonen zwar grundsätzlich gut an, aber die Auswertungen zeigen auch, dass der Zeitaufwand bei der Einführung gross ist. So gross, dass sich eine Lehrperson fragt: «Was wird dafür gestrichen?» Auch Lehrkräfte an Zürcher Kantonsschulen, die das ESP erprobt haben, äussern, die Einführung des ESP sei so arbeitsintensiv, dass «anderer Stoff zu kurz komme» (siehe www.mba.ch). Zudem wird befürchtet, es mangle an vielen Schulen an der geeigneten Infrastruktur, um all die neuen Lehr- und Lernformen umzusetzen, die mit dem ESP verbunden seien. Es fehlten etwa Räume für Paar- und Gruppenarbeiten oder Abspielanlagen für das Training des Hörverständnisses. Allerdings: «Das ESP ist weder ein Lehrmittel noch eine Lehrmethode», sagt Otto Beck vom Volksschulamt. Die neuen Lehr- und Lernmethoden hätten nichts mit dem ESP zu tun, sondern mit der allgemeinen Schulentwicklung beziehungsweise den Forderungen eines modernen Fremdsprachenunterrichts.

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Beurteilungsinstrument für die Lehrperson, in dessen Zentrum Handlungen und Aktivitäten stehen in Form von Kompetenzbeschreibungen. Daraus wird klar, welche sprachlichen Handlungen jemand auf einem bestimmten Niveau ausführen kann. Können die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel auf der Strasse nach dem Weg fragen und verstehen sie die Auskunft, wenn geantwortet wird? Mit solchen Beschreibungen von konkreten Handlungen liessen sich Kenntnisse und Fortschritte beim Lernen einer fremden Sprache recht genau erfassen und besser vergleichen als mit schulischen Noten, heisst es auf www.lingualevel.ch. Lingualevel orientiert sich, wie auch das ESP, am System der Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens. Zentrale Rolle im Sprachenlernen Mit der Einführung des ESP im Sprachenunterricht will man nicht nur das Sprachenlernen durch neue Lern- und Lehrformen erneuern. Das Sprachenlernen soll auch gemäss Beschluss der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren vom März 2004 gesamtschweizerisch koordiniert werden. Basis für die Umsetzung bilden eine gemeinsame Strategie und ein verbindlicher Arbeitsplan. Dabei spielt das ESP eine zentrale Rolle. Die wichtigsten strategischen Eckpunkte sind (www.edk.ch): – In den Fremdsprachen stützen sich die Kantone bei den Anforderungsprofilen auf den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen des Europarates (GER). – Die Mindestanforderungen bezüglich der Sprachfähigkeiten werden im Rahmen des Projektes HarmoS der EDK festgelegt. – Das ESP wird eingeführt, sodass die Kinder und Jugendlichen während der ganzen obligatorischen Schulzeit eine dem Alter gemässe Stufenausgabe verwenden. – Die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung wird koordiniert (siehe dazu Kasten rechts).

– Die Ergebnisse des Sprachenunterrichts werden gesamtschweizerisch und regional evaluiert. Hintergrund dieser Strategie bilden zwei Hauptziele: Einerseits will man die Lernenden verstärkt motivieren, indem man ihre Bemühungen anerkennt, die Sprachkenntnisse in einem lebenslangen Prozess zu erweitern. Zudem sollen die Schüler schulisch und ausserschulisch erworbene sprachliche und kulturelle Kompetenzen in national und international vergleichbarer Form dokumentieren können. Das ESP soll zum Beispiel an Schnittstellen des Bildungssystems oder bei der Stellensuche in der Schweiz oder im Ausland vorgelegt werden können. Die flächendeckende Einführung Der Bildungsrat des Kantons Zürich hat diesen EDK-Strategiebeschluss aufgenommen und in Abstimmung mit anderen Kantonen beschlossen, das ESP in Kombination mit dem erwähnten Beurteilungsinstrument Lingualevel einzuführen (siehe Schulblatt 3/07).

Weiterbildungen zur Einführung des ESP Die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) hat im Auftrag des Volksschulamtes (VSA) ein Weiterbildungsprogramm für die Lehrerschaft konzipiert, das die folgenden unentgeltlichen Angebote umfasst: 1. Informationsveranstaltungen für Lehrerschaft und Schulbehörden Diese Abendveranstaltungen (jeweils von 18 bis 21 Uhr) werden an der PHZH durchgeführt. Die Daten für die ersten drei Veranstaltungen sind bereits bekannt: 30. Oktober 2007, 29. November 2007 und 21. Mai 2008. Weitere Veranstaltungen sind vorgesehen. Wir laden Sie hiermit ein, 1 bis 2 Personen an eine dieser Veranstaltungen zu schicken. 2. Grundkurse für Lehrpersonen, die ESP/Lingualevel einsetzen (Umfang: 3 Halbtage) Diese Kurse richten sich an Lehrpersonen der Mittelstufe und der Sekundar-

In der ersten Phase, die mit dem laufenden Schuljahr 2007/08 begonnen hat und zwei Jahre dauert, werden Lehrerschaft und Schulbehörden umfassend informiert, geeignete Lehrpersonen als sogenannte Multiplikatoren rekrutiert und ausgebildet sowie erste Einführungskurse für die breite Lehrerschaft angeboten. Gemäss Volksschulamt ist die Verwendung von ESP und Lingualevel in dieser ersten Phase noch freiwillig. Am Ende der Phase eins erfolgt eine Zwischenbeurteilung durch den Bildungsrat. Fällt diese positiv aus, dann beginnt Phase zwei gemäss Einführungskonzept mit dem Schuljahr 2009/10. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt die obligatorische Abgabe und Verwendung des ESP auf der Primarstufe mit dem 2. resp. 5. Schuljahr, auf der Sekundarstufe I mit dem 7. Schuljahr. Dies hat zur Folge, das spätestens nach dem Schuljahr 2011/12 alle Jugendlichen, die die Schulpflicht erfüllt haben, ein persönliches ESP besitzen. 3

stufe I sowie HSK, die das ESP im Unterricht einsetzen. Auch hier wäre es von Vorteil, wenn die Schulen möglichst bald eine Lehrperson an diese Kurse delegierten. Diese könnte in dieser frühen Phase die Ansprechperson ESP sein. Die Daten der ersten beiden Kurse sind bereits bekannt: Kurs A (jeweils Dienstag von 17.30 bis 21.30 Uhr): 8. Januar, 4. März und 13. Mai 2008 Kurs B (jeweils Mittwoch von 13.30 bis 17.30 Uhr): 9. Januar, 5. März und 14. Mai 2008 3. Kaderkurs für ESP-Multiplikator/innen (Umfang: 5 Halbtage) Dieser nur einmal durchgeführte Kaderkurs beginnt bereits am 7. November 2007 und umfasst fünf Halbtage. Es ist ein ESP-Kurskader von maximal 16 Lehrpersonen vorgesehen. Die Rekrutierung erfolgt durch die ESP-Koordinationsstelle des VSA.

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Flächendeckende Einführung auch in der Berufsschule? Die Umsetzung des Gesamtkonzepts hängt allerdings davon ab, ob das ESP auch in den Mittelschulen und in der Berufsbildung definitiv und umfassend eingeführt wird. Der Bildungsrat will noch im Verlauf dieses Jahres dazu beraten. Für Andreas Urscheler jedenfalls würde den Berufsfachschullehrpersonen mit der obligatorischen Einführung ein verlässliches Steuerungsinstrument an die Hand gegeben. Seine Erfahrungen mit dem ESP II zeigen, dass es sich als «recht gutes Diagnostikinstrument» eignet, das den Lernenden Stärken und Schwächen aufzeigen kann und ihre Eigeninitiative aktiviert. Doch Andreas Urscheler hat auch Vorbehalte: Zum einen sei mit der Einführung ein grosser Arbeitsaufwand verbunden. Zum andern macht er ein grosses Fragezeichen, ob das ESP als Präsentationsinstrument für Stellenbe-

werbungen tauge. Personalverantwortliche hätten doch «weder Zeit noch Interesse, sich mit den im ESP-Dossier gesammelten ‹Ärbetli› zu befassen.» Zudem glaube er nicht daran, dass das ESP als Sprachausweis die bestehenden international anerkannten Diplome wie Proficiency, CAE oder BEC verdrängen könne, wie das bisweilen behauptet würde (siehe dazu Kasten auf Seite 24 mit weiteren Erfahrungen). Für Otto

Beck vom Volksschulamt des Kantons Zürich soll das ESP die internationalen Zertifikate weder verdrängen noch ersetzen, sondern dokumentieren. Zudem: Verschiedene Verbände und Arbeitgeber in der Schweiz haben die «Erklärung zur Lancierung des Sprachenportfolios» unterzeichnet, so etwa der schweizerische Gewerbeverband oder die Schweizerische Post.

Die Stufen des ESP (Grafik gemäss Bildungsrat) Produkt Portfolino ESP I ESP II

Altersstufe Kinder 4 bis 6 Jahre Kinder 6 bis 11 Jahre Kinder und Jugendliche 11 bis 15 Jahre

ESP III

Jugendliche ab 15 Jahre und Erwachsene

Erscheinungstermin frühestens ab Januar 2008 frühestens ab Januar 2008 August 2005 Kanton ZH: zugelassenes Lehrmittel seit Schuljahr 2005/06 März 2001 Kanton ZH: zugelassenes Lehrmittel seit Schuljahr 2001/02

Eltern wünschen vor allem eine Mittagsbetreuung Mit dem Volksschulgesetz wurden die Gemeinden verpflichtet, bis Ende Juli 2007 den Bedarf an schulergänzenden Tagesstrukturen zu erheben. Die Ergebnisse von rund 150 Gemeinden liegen nun vor. Text: Team VSG Foto: Iwan Raschle

Schulergänzende Tagesstrukturen werden hauptsächlich auf Kindergartenund Primarschulstufe gewünscht, mit überwiegender Nachfrage nach Mittagsbetreuung, und dies mehrheitlich für zwei Tage pro Woche. Das ist das erste Fazit der Bedarfserhebung zu den Tagesstrukturen in den Gemeinden des Kantons Zürich. Die Schlussfolgerung gilt für alle Gemeinden ausserhalb der Stadt Zürich; diese hat selber eine Bedarfsabklärung in Auftrag gegeben und 26 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

wird über die Ergebnisse separat berichten. Umfrageergebnisse im Einzelnen Die Umfrage erhob unter anderem den Betreuungsbedarf im Verlaufe der Woche sowie des Tages, das heisst die Betreuung am Morgen vor Schulbeginn, Betreuung über Mittag und Betreuung am Nachmittag nach Schulschluss oder an schulfreien Nachmittagen. Grosser Betreuungsbedarf besteht gemäss den Umfrageergebnissen auf der Kindergarten- und Primarschulstufe, sowohl am Morgen, über Mittag als auch am Nachmittag. Die Nachfrage ist jedoch sehr unterschiedlich. In ländlichen und kleineren Gemeinden ist sie tiefer als in grossen und Agglomerationsgemeinden. Ganztagesbetreuung während der ganzen Woche wird wenig gewünscht. Weitaus am grössten ist die

Nachfrage für Betreuung an zwei Tagen pro Woche, vor allem über Mittag. Auf der Sekundarstufe zeigt sich ein anderes Bild: Es besteht praktisch kein Bedarf an Morgen- und wenig Bedarf an Nachmittagsbetreuung. Der grösste Bedarf besteht auch hier für eine Betreuung über Mittag. Eltern wollen sich an Kosten beteiligen Was die Zahlungsbereitschaft respektive Zahlungsmöglichkeiten betrifft, so ist die Mehrheit der Eltern bereit und in der Lage, für eine Ganztagesbetreuung rund 50 Prozent der vom Volksschulamt angenommenen Kosten (75 bis 85 Franken, ohne Infrastrukturkosten) zu bezahlen. Für die Mittagsbetreuung von durchschnittlich 1,5 Stunden würden rund 60 Prozent der Eltern einen kostendeckenden Beitrag bezahlen. Der vom Volksschulamt geschätzte

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Richtpreis beträgt zwischen 15 und 25 Franken. Dort, wo Bedarf an Tagesstrukturen ausgewiesen ist, sind die Gemeinden verpflichtet, auf Beginn des Schuljahres 2009/10 entsprechende Betreuungsangebote aufzubauen. Bei Bedarf von weniger als zehn Schülerinnen und Schüler pro Schule und pro Tag können die Gemeinden Einzellösungen anbieten. Dies wird in etwa 20 Gemeinden der Fall sein. 10 Gemeinden erachten aufgrund ihres bestehenden Angebots im Vergleich mit dem erhobenen Bedarf die Nachfrage nach Betreuung als gedeckt. Zurzeit sind viele Gemeinden noch an der detaillierten Auswertung der Umfrage. Deshalb geben 42 Gemeinden an, dass sie schulergänzende Betreuung anbieten werden, momentan aber noch keine konkreten Pläne vorliegen. Andere Gemeinden sind bereits am Aufbau der Betreuungsangebote oder können eine ungefähre Zahl von geplanten Betreuungsplätzen nennen: Die vorliegenden Zahlen sind aufgrund der immer noch laufenden Auswertungen und der zum Teil provisorisch genannten oder offenen Plan-

zahlen vorsichtig zu werten. Hochgerechnet kann davon ausgegangen werden, dass diejenigen Gemeinden, bei welchen noch keine konkreten Pläne vorliegen, nochmals weitere rund 800 Plätze über Mittag, 200 Plätze am Nachmittag und 80 Plätze am Morgen bereitstellen werden. Daraus ist zu schliessen, dass die Betreuungsangebote, die auf das Schuljahr 2009/10 bereitzustehen haben, den Grossteil des Betreuungsbedarfs abdecken. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass nicht der vollumfänglich deklarierte Bedarf genutzt wird. Betreuungsangebot als Standortvorteil Im Bewusstsein, dass ein breites und gut organisiertes Betreuungsangebot an familien- und schulergänzender Betreuung ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil ist, planen viele Gemein-

Betreuungsplätze (gerundet): Morgens, vor Schulbegin Mittags Nachmittags, nach Schulschluss oder an freien Nachmittagen

den die Tagesstrukturen mitzufinanzieren. Dabei entscheiden sie sich für eine Unterstützung mit einkommensabhängigen Elternbeiträgen, damit auch Familien mit geringem Einkommen die Betreuungsangebote ihrem Bedarf entsprechend nutzen können. Damit Gemeinden im Steuerfussausgleich nicht benachteiligt werden, wird es diesen in Absprache mit dem Gemeindeamt möglich sein, ab dem Schuljahr 2009/10 ebenfalls einen Teil der Kosten zu übernehmen. Zudem können alle Gemeinden für die Neuschaffung oder Erweiterung von Betreuungsplätzen einen Antrag zur Anstossfinanzierung durch den Bund stellen. Damit wird es möglich, allfällige Ertragsausfälle, welche erfahrungsgemäss durch Unterbelegung in den ersten circa drei Jahren des Aufbaus entstehen, zu decken.

Nachfrage 590 2530 1340

Geplantes Angebot 180 1260 560

In der Schule essen – viele Eltern wünschen für ihre Kinder vor allem eine Betreuung über die Mittagszeit. Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Sexualisierte Gewalt: Signale erkennen und Grenzen setzen Gewalt unter Jugendlichen und namentlich sexualisierte Gewalt ist ein Thema, das Lehrkräfte, Behörden, Schulsozialarbeiter und Eltern beunruhigt. Eine Tagung der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann der Stadt Zürich suchte nach Antworten. Charlotte Spindler

«Sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen. Was kann die Schule tun?» – ein Tag mit Referaten, Workshops und einer Gesprächsrunde unter Fachleuten vermochte einige wichtige Fragen anzuschneiden und vorsichtig Interpretationen zu formulieren. Dass weit mehr als 200 Personen an einem sonnigen Mittwoch den Weg an die Pädagogische Hochschule Zürich fanden, zeigte jedoch deutlich: Das Bedürfnis nach Fakten und Debatte ist spätestens nach den Vorfällen in Rhäzüns, Steffisburg und Zürich-Seebach stark. Die vom Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich unterstützte Veranstaltung versuchte die Thematik von verschiedenen Seiten her anzugehen und nicht in die Skandalisierungsfalle zu treten. Corina Elmer, Co-Leiterin der Fachstelle Limita, wies auf die Faktoren hin, die Übergriffe von männlichen Jugendlichen auf Mädchen und junge Frauen begünstigen: schulische und soziale Benachteiligungen, stereotype Männer-Bilder, Erfahrungen von Gewalt und Missbrauch in der Kindheit, geringes Selbstwertgefühl und der Einfluss von Peergroups. Wenn es um Prävention gehe, müsse auch von familiären Belastungen, Ausgrenzungen in Schule und Quartier und fehlenden tragfähigen Beziehungen gesprochen werden. Der Sozialpädagoge Lu Decurtins, der langjährige Erfahrungen in Bubenund Männerarbeit hat, skizzierte das Spannungsfeld, in dem sich heranwachsende Jugendliche befinden. Rollenbilder suggerieren: Coolsein ist al28 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

les, «mann» trägt aggressives Verhalten zur Schau. Nur: Die Mädchen, bereits um einiges reifer und entwickelter, interessieren sich oft wenig für ihre Altersgenossen und wollen in Ruhe gelassen werden. Das trägt noch zur Verunsicherung in der ohnehin schwierigen Pubertätsphase bei: «Manche Jungs haben gar kein Gefühl dafür entwickeln können, was Flirten heisst und wo die Übergänge von Anmache, Nötigung bis zur Vergewaltigung sind.» Einfache Lösungen gebe es nicht, meinte Decurtins; nötig wäre mehr Bubenarbeit, und andererseits müssten die Mädchen gestärkt werden: Wer nicht lernt, sich zu wehren, bleibt in der Opferrolle stecken. Strategien im Umgang mit sexualisierter Gewalt entwickeln Anita Heiliger, Soziologin aus München, forscht seit Langem zum Thema sexualisierte Gewalt und beschäftigt sich intensiv mit Prävention. Die Statistiken, so Heiliger, zeigen, dass die Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren am häufigsten sind. In einer Befragung unter Münchner Schülerinnen und Schülern erklärten Jungen, sie würden ihre Kolleginnen belästigen, betatschen, mit abwertenden und taxierenden Sprüchen eindecken, «weil es Spass macht». Und die Mädchen? Die sprachen von Wut und Hass und dass niemand helfend eingreife. Weil den jungen Männern häufig jedes Gefühl dafür fehle, dass sie Grenzen überschritten, müssten Mädchen gestärkt und unterstützt werden, sagte Anita Heiliger. Hier seien Schulbehörden und Lehrpersonen gefragt: Sie müssten Strategien entwickeln, wie mit sexualisierter Gewalt umzugehen ist; es brauche Beratung und Begleitung bei der Umsetzung von präventiven Massnahmen. Und: Wirkungsvolle Massnahmen

Amorix von der Website www.amorix.ch: Hier finden sich Adressen und Tipps zum Umgang mit Sexualität und Gewalt.

dokumentieren und weiterentwickeln, das hilft auch anderen. Am Nachmittag boten zwölf Workshops Gelegenheit, konkrete Fragen zu diskutieren: Wie gehen Lehrkräfte mit sexualisierter Sprache im Klassenzimmer um? Wie sprechen sie Eltern an? Was tun, wenn Verdacht auf sexuelle Gewalt besteht? Was sind die rechtlichen Aspekte? Wie unterstützen wir die Mädchen? Eine Fachdiskussion zum Thema «Was kann die Schule tun? Möglichkeiten und Grenzen der Prävention» mit Brigitte Althaus (Beratungstelle Castagna), Marcel Bachmann (stv. Leiter Schulamt, Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich), Mike Mottl (Schulsozialarbeiter Schulkreis Glattal), Birgit Senn (Schulleiterin Schulhaus Schauenberg) sowie Roland Zurkirchen (Fachstelle für Gewaltprävention beim Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich) schloss die Veranstaltung ab. Referate, Berichte zu Workshops und Fachgespräch finden sich unter: www.stadt-zuerich.ch/ gleichstellung.

Weitere Links: Hier erhalten Lehrpersonen, Eltern und Jugendliche Infos rund ums Thema Sexualität: – Websites für Jugendliche mit Fragen zur Sexualität (mit Online-Beratung): www.durchblick.ch www.lilli.ch www.tschau.ch – Fachstelle für Sexualität: www.amorix.ch – Broschüren zum Herunterladen auf www.bildungundgesundheit.ch

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Gefühle nach Stundenplan Im Unterricht über Liebe reden, über Sex sogar? Mit Briefchen unter dem Tisch oder per Flüsterpost, ja klar. Aber mit der Lehrerin? In der bayerischen Kleinstadt Neumarkt gibt es ein neues Fach: «Erwachsenwerden». Die Idee könnte bei uns Schule machen. Sebastian Wieschowski *

Lehrerin Heidi Fruth steht vor der Tafel und fährt sich durch die roten Locken. Sie säuselt zu ihren Schülerinnen: «Schliess deine Augen, entspann dich.» Die Schulwoche endet für sie und ihre Gruppe pubertierender Mädchen am Freitagnachmittag mit dem Fach «Erwachsenwerden». Heidi Fruths Stimme klingt nach Yoga-Guru, sie haucht die Worte mehr, als dass sie spricht. «Ich lese dir vier Situationen vor. Ein Stück fehlt jeweils, das denkst du dir dann.» Pause. «Auf dem Weg zur Schule beachtet dich ein guter Freund nicht. Du fühlst dich …» Noch eine Pause. Die neun Mädchen schauen nachdenklich drein. Sie sind genau in dem Alter, in dem sie sich durch die Wirren der ersten Liebe kämpfen. Und ihre Hosengrösse so aussuchen, dass der rote Rüschentanga beim Sitzen hervorschaut. Sie drücken sich ratlos auf den Fingern herum. Die ersten fangen an zu schreiben, ihre Filzstifte quietschen. Eben ging es noch um Kommaregeln und Prozentrechnung. Jetzt sollen sie ihre Gefühle zu Papier bringen. Sie besuchen die neunte Klasse an der Hauptschule Weinbergerstrasse in Neumarkt in der Oberpfalz. Auf dem Schulhof patrouilliert der Schüler-Ordnungsdienst Neumarkt ist so eine Stadt, von der man sagt, dass sie ein «Musterbeispiel» sei. 40 000 Menschen leben hier, im Stadtsäckel haben sich dank Strukturförderung aus Berlin und hartem Sparkurs in den letzten Jahren Rücklagen in

Millionenhöhe angesammelt. Sie werden ausgegeben, um die Stadt schöner zu machen, die Lebensqualität zu erhöhen. Es gibt wenige trostlose Ecken – aber die Weinbergerstrasse, in der die Schule steht, gehört dazu. Reihenhäuser drängen sich aneinander, dazwischen verstaubte Lädchen, ein paar Kneipen. Mittendrin: die Hauptschule, ein länglicher weisser Kasten mit schräger Seitenfront. 593 Schüler arbeiten hier auf den Hauptschulabschluss hin, sie nennen ihn «Quali». Jeder dritte «Weinberger» wird erfolgreich in den Arbeitsmarkt vermittelt, die Hälfte der Absolventen besucht danach eine weiterführende Schule. Auf dem Schulhof geht ein «Schülerordnungsdienst» umher und versucht, für Sicherheit und Sauberkeit in den Pausen zu sorgen. Wer im Unterricht ausflippt, wird zur Abkühlung in den «Trainingsraum» geschickt. Dort sprechen die Pädagogen mit dem Störer über die Gründe für den Ausraster, schliessen einen Vertrag und erstellen einen Rückkehr-Plan. Bei der Klassenaufteilung am Schuljahresbeginn besprechen die Lehrer, wer mit welchen Schülern besser klarkommt und wer welche Klasse unterrichten soll. «Die Schüler öffnen endlich den Mund» Das Fach «Erwachsenwerden» gehört zum regulären Stundenplan. Der private Lions Club gibt der Schule Geld, damit das zusätzliche Fach angeboten werden kann. Wo die Planstellen trotzdem nicht ausreichen, wird «Erwachsenwerden» in den bestehenden Unterricht eingebaut. Pubertätsprobleme in Biologie, Ethikfragen in Religion. Der Lehrplan: Die Schüler besprechen, was für sie Freundschaft bedeutet, Familie, was Erfolg ausmacht. Um Sucht geht es auch, oder um Liebe – und um Sex. «Manche Schüler, die bisher zurückhaltend waren, öffnen plötzlich den Mund», sagt Heidi Fruth. Eltern rufen an und bedanken sich, weil ihre

Kinder am Mittagstisch nicht mehr pöbeln. Seit die Schüler durch «Erwachsenwerden» besser auf ihre Zukunft vorbereitet würden, habe sich das Klima auch auf dem Schulhof entspannt: «Die Schüler gehen rücksichtsvoller mit sich und den Lehrern um.» Am Freitagnachmittag wird einem Mädchen in der Klasse von Heidi Fruth das «Erwachsenwerden» dann aber doch zu persönlich – sie packt ihre Sachen und geht. «Danke für deine Mitarbeit», sagt die Lehrerin. Die anderen bleiben. Sie sprechen darüber, wie sich in dem, was man tut, das ausdrückt, was man fühlt: «Frust-Shoppen» sagt eine, «Weinen» sagt eine andere. Gefühle haben sie massenweise auf Lager: Wie es ist, nervös vor dem ersten Date zu sein oder aufgeregt auf die Deutschprüfung zu warten. Wie man die Wut auf sich selbst aushält, wenn einem der erste Seitensprung passiert ist oder der Partner «fremdgeht». Heidi Fruth bringt ihnen neue Vokabeln bei, um treffender zu sagen, was in ihnen vorgeht. Sie erprobt mit ihnen die Gesichtsmuskeln, um Gefühle ohne Worte darzustellen. Nach 45 Minuten schrillt die Glocke. Für die neun Schülerinnen war es das letzte Mal «Erwachsenwerden» mit Heidi Fruth. Nächste Woche bekommen sie ihren «Quali», dann geht es raus aus der Schule, hinaus auf die Weinbergerstrasse, hinein ins richtige Leben. Und das richtige Erwachsenwerden – das geht dann erst los. * Quelle: Sebastian Wieschowski, Spiegel online – 15. August 2007 www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518, 497335,00.html Ihre Meinung interessiert uns: Sex, Frust-Shoppen, Weinen – sollte man im Kanton Zürich das Schulfach Erwachsenwerden ebenfalls einführen? Was denken Sie? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an: [email protected]. Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Schulreisen während der Euro 08

Schwarzes Loch

Keine Reservationen an Spieltagen Im nächsten Sommer wird einiges los sein. Zusätzlich zu vielen Ausflügen und Schulreisen findet vom 7. bis zum 29. Juni 2008 die Euro 2008 statt. Viele Fans und Touristen werden mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs sein. Deshalb sind Reservationen an den folgenden Spieltagen unmöglich: Montag, 9. Juni; Mittwoch, 11. Juni; Freitag, 13. Juni; Dienstag, 17. Juni; Donnerstag, 19. Juni; Mittwoch 25. Juni.

Sehbehinderung und Blindheit Beim Anblick eines sehbehinderten oder blinden Menschen erfasst uns oft eine Art Scheu, gemischt mit Neugierde: Wie leben diese Menschen, was nehmen Sie wahr, wie finden sie sich in der Welt zurecht? Die Infobox «For your eyes only» enthält vielfältiges Experimentierideen und Informationen zum Thema Sehbehinderung und Blindheit. Sie ist erhältlich beim Schweizerischen Blindenund Sehbehindertenverband. Das Lehrmittel ist konzipiert für eine Klassengrösse von bis zu 28 Schülerinnen und Schülern der Mittel- und Oberstufe. Ebenfalls erhältlich ist das Bilderbuch und Begleitdossier «Schwarze Augen» (5 bis 8 Jahre). Zu beziehen bei: Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband, Gutenbergstrasse 40b, 3011 Bern, Tel. 031 390 88 00.

Während der Spieltage an der Euro 08 können Schulklassen keine Züge reservieren lassen.

Ideal für Schulreisen dagegen sind die Maiwochen, die erste Juniwoche oder die erste Juliwoche. www.sbb.ch/schulen

Lehrplan Kindergarten: Einiges muss erst erprobt werden Der Lehrplan Kindergarten stand im Mittelpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbands Kindergärtnerinnen Zürich (VKZ). Vor allem die Unterrichtssprache gab zu reden. Zu einigen Fragen können aber erst durch die Erprobung in der Praxis Antworten gefunden werden. Präsidentin Gabi Fink begrüsste die anwesenden Mitglieder und Gäste. Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung, der Jahresbericht, die Jahresrechnung und das Budget für 2007/08 wurden genehmigt. Der Jahresbeitrag konnte wegen der bevorstehenden Auflösung des Verbands Kindergärtnerinnen Schweiz (KgCH) im Juni 2008 um 40 Franken gesenkt werden. Die Statutenänderung, welche die Bildung von Mitgliederorganisationen ermöglicht, die Aufgaben des bisherigen Kindergartenkapitels übernehmen sollen, wird begrüsst. Aus dem VKZ-Vorstand verabschiedet wurde nach neun Jahren engagierter Mitarbeit Barbara Meier-Unger. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Claudia Müller, Martina Bliggensdorfer, Sabine Ziegler-Spahn sowie die neuen Astrid Müller und Gisela Kläui-Schaub wurden mit Applaus bestätigt bzw. gewählt. Der Präsidentin Gabi Fink wurde das Vertrauen zur Weiterführung des Verbandsvorsitzes ausgesprochen. Die Anwesenden wurden aufgerufen, an den VKZ-Umfragen «Stundentafel», «Unterrichtssprache» und «Erfahrungen mit dem Lehrplan Kindergarten» teilzunehmen. Informationen dazu werden demnächst auf www.vkz.ch veröffentlicht. Lehrplan erst provisorisch Der Lehrplan Kindergarten wurde von Ueli Landis und Margrit Röllin präsentiert. Der provisorische Lehrplan wird nur im Internet unter www.volksschulamt.ch publiziert. Er wurde in einem sehr engen Zeitrahmen erarbeitet. Unter anderem orientiert er sich an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Kindergartenkind und an internationalen Bildungsplänen. Nach neun Projektteamsitzungen, drei Sitzungen am runden Tisch und zwei Hearings wurde die vorliegende Fassung für das Schuljahr 2007/08 am 10. September 2007 vom Bildungsrat abgesegnet. Bis April 2008 sollen die Basiskompetenzen eingefügt sein. Danach wird die definitive Fassung vorliegen und sollen Weiterbildungsangebote dazu geplant werden. Im Anschluss an das Referat konnten Fragen aus dem Plenum gestellt werden. Zentrale Diskussionspunkte waren die Unterrichtssprache – Standardsprache oder Mundart? – sowie der Zeitpunkt für die Weiterbildungsangebote. Nicht auf alle Fragen gab es definitive Antworten – vieles muss erst in der Praxis erprobt werden. Gisela Kläui-Schaub, Mitglied des VKZ-Vorstands

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Umweltbildung: Zukunft im Blick

Internationaler Wettbewerb für Schulklassen Was wäre, wenn jedes Kind zu Fuss zur Schule gehen würde? Hausfrauen oder Hausmänner Lohn vom Staat bekämen? Menschen nicht mehr krank würden? Im Rahmen des Internationalen Wettbewerbs 2007/08 können Schulklassen solche oder ähnliche Visionen und Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft entwickeln. Wie stellen sich Kinder ihre Zukunft vor? Was würden sie verändern, was unbedingt beibehalten? Die Schülerinnen und Schüler können ihre Zukunftsvorstellungen als Texte, Bilder oder Objekte darstellen. Teilnehmen können Schulklassen oder Kinder/-gruppen der Unter-, Mittel- und Oberstufe (drei Alterskategorien). Einsendeschluss ist der 31. März 2008; Zürcher Beiträge an: PHZH, BNEWettbewerb, Markus Vetterli, Zeltweg 21, 8090 Zürich. Die besten Beiträge werden in Ausstellungen und im Internet präsentiert und mit Preisen belohnt. www.bne-bodensee.org

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Jedes dritte Schulkind wird speziell gefördert

Schweizer Integrationspreis

Ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler erhält im Kanton Zürich sonderpädagogische Massnahmen. Die häufigste Massnahme betrifft Deutschkurse für Kinder, die Deutsch nicht als Erstsprache haben. Mit der Erhebung über «Sonderpädagogische und unterrichtsergänzende Massnahmen», die im Schuljahr 2005/06 erstmals als Vollerhebung durchgeführt wurde, schloss die Bildungsdirektion eine Informationslücke im Bereich sonderpädagogische Massnahmen. Im Schuljahr 2005/06 wurde gemäss BildungsJeder dritte Schüler im Kanton statistik Kanton Zürich Deutsch als Zweitsprache als wird speziell gefördert. häufigste Massnahme eingesetzt und betraf 13 Prozent aller Lernenden. Ebenfalls verbreitet waren Logopädische Therapie (6%), Nachhilfeunterricht (3%) und Aufgabenhilfe (4%). Sonderpädagogische und unterrichtsergänzende Massnahmen werden öfter Knaben als Mädchen zugewiesen. Auffällige Unterschiede treten beispielsweise bei der Psychomotorischen Therapie auf, die von annähernd 4 Prozent der Knaben aber nur von 1 Prozent der Mädchen beansprucht wurde. Eine Logopädische Therapie wurde ebenfalls häufiger den Knaben verordnet als den Mädchen (3% ggn. 1%). Dyskalkulie dagegen wurde beim weiblichen Geschlecht häufiger diagnostiziert bzw. therapiert (1,4% ggn. 0,5%). Kinder und Jugendliche ausländischer Herkunft werden häufiger in Kleinklassen unterrichtet als Schweizerinnen und Schweizer. Zudem sind markante Unterschiede in der Zuweisung zu den einzelnen sonderpädagogischen Angeboten auszumachen. www.bista.zh.ch

Kindergärtner in Dietikon erhalten seit Neuestem gratis eine Mehrweg-Znünibox.

Stadt Dietikon. Es setzt im Kleinen an: Kindergartenkinder erhalten seit Neuestem bei ihrem Schuleintritt gratis eine Mehrweg-Znünibox, die sie während der ganzen Schulzeit nutzen können. Damit bringen die Kinder ihren gesunden und zuckerfreien Znüni in den Kindergarten, ohne zusätzlichen Abfall zu produzieren. Am Pilotprojekt arbeiten Kindergärtnerinnen, Zahnpflege und Güsel-Ranger miteinander verzahnt zusammen. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der Kampagne «Sauberes Dietikon – wir packen's an!» durch die Gesundheitsabteilung der Stadt Dietikon. Das Projekt läuft bis zum Ende des Schuljahres 2007/08 und wird dann evaluiert.

«Znüni – gesund und abfallarm»

Dietiker Pilotprojekt gestartet Das Projekt «gesunder und abfallarmer Znüni» ist ein neuer Baustein in der Gesundheits- und Abfallprävention der

Kontakt und weitere Informationen: Stadt Dietikon, Margot Fischer, Leiterin der Gesundheitsabteilung, Tel. 044 744 36 47, E-Mail: margot.fi[email protected].

Projekt Spielgruppenplus Mit ihrem Projekt Spielgruppenplus bewirbt sich die Bildungsdirektion Kanton Zürich für den Schweizer Integrationspreis der Eidgenössischen Ausländerkommission (EKA). Bei Spielgruppenplus handelt es sich um ein gemeinsames Pilotprojekt des Volksschulamtes und des Amtes für Jugend und Berufsberatung, das mit einem innovativen und integrativen Ansatz Kleinkinder mit Migrations- und/oder bildungsfernem Hintergrund beim Erwerb der deutschen Sprache fördert. Es wird seit August 2006 in den vier Gemeinden Schlieren, Affoltern, Oberglatt und Opfikon während zweier Jahre erprobt. Bei positiven Ergebnissen soll ein Konzept zur Frühförderung in Spielgruppen erarbeitet und interessierten Gemeinden zur Verfügung gestellt werden.

Private Kindergärten

Ohne Bewilligung keine Kinder Auf Beginn des Schuljahres 2008/09 wird die Kindergartenstufe für Kinder ab vier Jahren obligatorisch (§ 4 des Zürcher Volksschulgesetzes vom 7. Februar 2005). Im Zusammenhang mit § 68 des VSG werden private Kindergärten im Kanton Zürich bewilligungspflichtig. Private Kindergärten, Horte, Spielgruppen, Krippen und andere Einrichtungen, die vier- und fünfjährige Kinder betreuen, sind verpflichtet, bis Ende Februar 2008 ein Gesuch für ihre Bewilligung einzureichen. Für die Bewilligung gelten die gleichen Regelungen wie für die Privatschulen im Kanton Zürich. Informationen zum Bewilligungsverfahren erhalten Sie im Internet: www.vsa.ch > Schulen im Kanton Zürich > Privatschulen > Downloads > Merkblatt Bewilligungsverfahren; Tel. 043 259 53 35, [email protected].

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Lehrpersonenkonferenz der Volksschule

Ausserordentliche Kapitelpräsidentenkonferenz An der ausserordentlichen Kapitelpräsidentenkonferenz vom 18. September 2007 sind als Hauptgeschäft die notwendigen Änderungsanträge zur Synodalverordnung im Zusammenhang mit der Integration der Kindergartenstufe in die Volksschule diskutiert und entsprechend beschlossen worden. Der Vorstand der Lehrpersonenkonferenz wird um ein Mitglied erhöht, die Kapitelvorstände bleiben in ihrer zahlenmässigen Zusammensetzung unverändert. Weitere Änderungen erfährt die Synodalverordnung mit der Abschaffung der Bezirksschulpflege, da keine Lehrervertreter in die Bezirksschulpflege mehr gewählt werden müssen. In einem zweiten Teil der ausserordentlichen Kapitelpräsidentenkonferenz stellt der Vorstand der LKV die ersten Gedanken zu einer Neuorganisation der öffentlich-rechtlichen Lehrermitsprache vor. Die Kapitelpräsidenten unterstützen den eingeleiteten Prozess. Das vollständige Protokoll ist auf der Homepage www.lkvzh.ch zu finden. Jürg Maag, Aktuar LKV

Hundeangst

Hände runter, stehen bleiben Hunde haben bloss eines im Sinn – beissen, oder etwa doch nicht? Erika Maibach muss es wissen; denn sie ist Hundetrainerin. Und sie weiss einen einfachen Rat, um nicht Opfer einer Hundeattacke zu werden. Hände runter, nicht schreien, nicht weglaufen, und den Hund nicht anstarren. Rund 500 000 Hunde leben in der Schweiz. 18 Prozent der Hundebisse passieren bei Kindern unter zehn Jahren. Was liegt also näher, als Kinder im Umgang mit Hunden zu schulen? Erika Maibach gibt in Schulen, Kindergärten und Elternvereinen Kurse dazu. Erreichbar ist sie unter [email protected] oder unter Tel. 079 623 68 49. 32 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Wie belastet sind Schulleitende wirklich? Um herauszufinden, wie beansprucht Schulleiterinnen und -leiter sind, führt das Zentrum für Organisations- und Arbeitswissenschaften eine Befragungsstudie durch. Wiederholt wurden vonseiten der Schulleitungen Bedenken geäussert, die Schulleitungen würden über zu wenig Ressourcen verfügen. Die Bildungsdirektion nimmt diese Bedenken ernst und hat deshalb entschieden, im Rahmen einer Studie zu überprüfen, ob die Aufgaben und Ressourcen in den geleiteten Schulen angemessen verteilt sind. Das grundsätzliche Ziel dabei ist nicht die Überprüfung der Kompetenzverteilung, wie sie im Gesetz festgeschrieben ist; es geht vielmehr darum, eine allfällige Feinjustierung der neuen gesetzlichen Bestimmungen vorzunehmen. Durchgeführt wird diese Studie vom Zentrum für Organisations- und Arbeitswissenschaften (ZOA) unter der Leitung von Prof. Wehner, ETH Zürich. Ziel der Studie ist eine Analyse der Schulleitungstätigkeiten vor dem Hintergrund des neuen Volksschulgesetzes unter besonderer Berücksichtigung von Belastungen/Beanspruchungen / Ressourcen sowie Stärken / Konfliktpotenzialen / (Nicht-)Übereinstimmung von Aufgaben und Pensum / Aufgabenverteilung/Delegation (Schulpflege, Schulverwaltungen, Schulleitung, Lehrpersonen) / Situation in der Schule (Führung, Organisationsmodell, Verwaltung, Zusammenarbeit). Aufgrund der Analyse werden Handlungsempfehlungen erarbeitet. Untersucht werden Schulen, die bereits nach den Rahmenbedingungen des neuen Volksschulgesetzes geführt werden. Als Erstes wird eine qualitative Vorstudie in elf Schulen gemacht. Hier werden Interviews mit den Schulleitungen sowie Workshops mit Vertretungen aus Schulleitung, Schulpflege, Schulverwaltung und von Lehrpersonen durchgeführt. Darauf folgt eine repräsentative, quantitative Befragung. Die Ergebnisse der Studie werden per Mai 2008 erwartet. (vsa)

Snow for free

Kinder – ab auf die Piste! «Alle Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, an schulfreien Nachmittagen die Hänge runterzusausen.» Das ist die Vision des ehemaligen Skiweltmeisters und Olympiasiegers sowie TV-Moderators Bernhard Russi. Mit «snow for free» können Kinder von 10 bis 13 Jahren an einem Mittwochnachmittag im Januar dieses Er-

lebnis kostenlos geniessen. Da kommt garantiert keine Langeweile auf. www.snowforfree.ch

PISA

Skifahren

Neue Website Im Rahmen der Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes der Internetseiten des Bundes und aufgrund der stets wachsenden Datenansammlung des Programmes PISA erscheint die Homepage jetzt in einer neuen Form. Neu finden Sie unter «Wichtige Resultate» eine für das Internet aufbereitete Darstellung der Resultate von PISA 2003. Adresse: www.pisa.admin.ch

Schneesporttag Die Bergbahnen Adelboden offerieren aus einem speziellen Fonds im Winter 2007/08 für die Schulen (1. bis 9. Schuljahr) aus dem Kanton Zürich einen Schneesporttag. Dieses Angebot gilt, solange der Vorrat reicht. www.adelboden-baag.ch oder [email protected], Tel. 033 673 90 92

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«Wir haben Sicherheit im Umgang mit dem Englischen gewonnen» Im Rahmen eines Pilotprojekts führen 13 Zürcher Kantonsschulen ihre Schülerinnen und Schüler zur zweisprachigen Matura. Ein Besuch an der Kantonsschule Zürich-Enge, wo seit dem Schuljahr 2001/02 im Profil «Wirtschaft und Recht» in ausgewählten Fächern Englisch die Unterrichtssprache ist. Text: Charlotte Spindler Fotos: Mirjam Bayerdörfer

Morgens 8 Uhr. Auf dem Stundenplan der Klasse W4i steht «Wirtschaft & Recht». Susanne Kenel teilt Arbeitsblätter aus. Auf den Bänken liegen Hefte und dicke Lehrbücher – der Typografie und der Titelgestaltung nach nicht aus einem Schweizer Lehrmittelverlag. Die Materie ist anspruchsvoll. Es geht um Diamanthandel, Kartelle und Monopole, um die Aufteilung der Märkte zwischen Russland und Südafrika: ein echtes Million-Dollar-Game. «Wirtschaft & Recht» ist an der Kantonsschule Enge ein Immersionsfach. Das heisst: Unterrichtssprache ist Englisch, und das gilt auch für Schulmaterial, Hausaufgaben und Prüfungen. Die Schülerinnen und Schüler der Maturaklasse bedienen sich der Fremdsprache souverän. Die Sätze kommen fliessend und ohne Stocken daher. Dass die Jugendlichen mit ihren Banknachbarinnen oder –nachbarn nicht in englischer Sprache tuscheln, erstaunt schon fast ein bisschen. Seit drei Wochen Sinus und Cosinus in Englisch Auch die um ein Jahr jüngeren Schülerinnen und Schüler der W3i sitzen an diesem sonnigen Septembermorgen über ihren Arbeitsblättern. Trigonometrie in englischer Sprache, für unkundige Ohren etwas gewöhnungsbe34 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

dürftig. Mathematiklehrererin Beeke Rusch erklärt, fragt nach, lässt Winkelfunktionen bestimmen und Kurven zeichnen. Auch hier ist die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler rege. Die Klasse hat erst seit drei Wochen Mathematik im Immersionsunterricht; umso mehr erstaunt die Selbstsicherheit, mit der Zahlen und Formeln vorgetragen werden. Beeke Rusch hat vorgängig die wichtigsten Begriffe in deutscher und englischer Sprache erläutert. Während des Unterrichts spricht sie konsequent englisch – mit einem unverkennbar britischen Akzent. Erst als es zur Pause läutet und die Jugendlichen ihre Schulsachen zusammenpacken, bedient sie sich des Schweizerdeutschen. «Es handelt sich um organisatorische Fragen, die ich als Klassenlehrerin rasch besprechen muss, das geht doch noch besser in Mundart.» Steigende Nachfrage nach bilingualer Maturität Immersionsunterricht wird an der Kantonssschule Enge, einem Kurzzeitgymnasium mit verschiedenen Profilen, seit dem Schuljahr 2001/02 geführt: In jedem Jahrgang des Wirtschaftsgymnasiums ist es eine Klasse. Das entspricht den Vorgaben des Pilotversuchs. Neben der Kantonsschule Enge waren es neun weitere Gymnasien im Kanton Zürich, die den zweisprachigen Unterricht in einer bestimmten Anzahl von Fächern in ihr Angebot aufgenommen haben und auf die bilinguale Maturität (Deutsch/Englisch) vorbereiten. Letztes Jahr sind drei Kantonsschulen (Büelrain Winterthur, Hohe Promenade Zürich, Limmattal) neu hinzugekommen. Der Pilotversuch mit Immersion wird bis zum Frühlingssemester 2009 dauern, eine erste Evaluation der Bildungsdirektion liegt bereits vor. Die Bilanz ist äusserst positiv (siehe Kasten). Für Prorektor Christoph Wittmer ist klar:

«Wir möchten auch nach dem Pilotversuch eine zweisprachige Matura anbieten, und wir könnten uns gut vorstellen, in Zukunft auch eine zweite Immersionsklasse zu führen.» Die Nachfrage ist steigend. In den meisten Klassen gibt es einige Schülerinnen und Schüler, die zu Hause englisch sprechen oder deren

Immersion an der Kantonsschule Enge An der Kantonsschule Enge wird der zweisprachige Maturitätsgang seit dem Schuljahr 2002/03 im Profil «Wirtschaft und Recht» angeboten. Immersionsfächer sind Wirtschaft & Recht (4. bis 8. Semester), Geschichte (7. bis 8. Semester), Chemie oder Physik (5. bis 8. Semester), Biologie oder Geografie (5. bis 8. Semester), Mathematik (5. bis 8. Semester) sowie teilweise Sport (3. bis 8. Semester). Insgesamt sind es 1000 Unterrichtsstunden, die in englischer Sprache erteilt werden. Für die Immersionsklassen bestehen besondere Aufnahmebedingungen. Neben der Aufnahmeprüfung spielt der Notendurchschnitt in den Sprachfächern im ersten Semesterzeugnis des letzten Schuljahres vor dem Eintritt an die Kantonsschule eine Rolle. Der Übertritt von der Immersionsklasse in eine deutschsprachige Klasse ist möglich, Umsteigen in eine Immersionsklasse auf Gesuch hin auch. Und: Die Immersionsklasse kann nicht repetiert werden. In diesem Fall ist ein Wechsel in eine Klasse ohne Immersion notwendig. Die Immersionsklassen an der Kantonsschule Enge werden zur Hälfte von jungen Frauen besucht, in den anderen Klassen des gleichen Profils halten die Jungen die Zweidrittelmehrheit. Die Absolventinnen und Absolventen der Immersionsklassen haben die Wahl, ihre Maturitätsarbeiten in englischer oder deutscher Sprache zu verfassen.

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Familien aus dem Ausland zugezogen sind. Beruflich mobile Eltern legen Wert darauf, dass ihre Kinder zweisprachig unterrichtet werden. Für eine Mittelschule also ein Pluspunkt. Gleichzeitig, so Christoph Wittmer, könne die Kantonsschule Enge nicht sehr viel mehr Jugendliche aufnehmen. Der Platz ist knapp, die Zimmer sind dicht belegt. Zudem: Mehr Immersionsunterricht bedingt auch genügend ausgebildetes Lehrpersonal. «Englisch muss man einfach können!» Nach der Pause treffen sich Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen zu einem kurzen Austausch: Weshalb haben sie sich für die Immersionsklasse entschieden? Was gefällt ihnen, was müsste verbessert werden? Und was für Perspektiven eröffnen sich durch die neue Unterrichtsform? Alle vier Jugendlichen in der Runde finden, mit einer bilingualen Matura werde man sowohl an der Universität wie auch beim Einstieg ins Berufsleben nur Vorteile haben. Viele Studienrichtungen, namentlich an der ETH und an der HSG, erforderten heute gute Englischkenntnisse; wer diese schon aus dem Gymnasium mitbringe, dem falle später vieles leichter: «Englisch muss man einfach können!» Austauschprogramm mit San Francisco Laurent gibt zu, er habe sich vor allem am Anfang etwas mehr ins Zeug legen müssen. Aber es gefällt ihm; die Wahl der schulisch anspruchsvolleren Klasse hat er nicht bereut. «Wir werden gefördert und gefordert», sagt er ernsthaft. Jetzt freut er sich auf den bevorstehenden dreiwöchigen Aufenthalt in einer Gastfamilie in San Francisco. Das Austauschprogramm gehört als fester Bestandteil zur Immersion an der Kantonsschule Enge – und ist natürlich für alle Jugendlichen ausnehmend

Trigonometrie in Englisch: Für die Mathematiklehrerin Beeke Rusch und ihre Schüler dank des Immersionsunterrichts eine Selbstverständlichkeit.

Hohe Akzeptanz bei Schülern und Lehrpersonen Die am Pilotprojekt beteiligten 13 Kantonsschulen (das bilinguale Liceo Artistico in Zürich gehört hier nicht dazu) haben unterschiedliche Ausbildungskonzepte und eine breite Palette von Immersionsfächern. In jedem Maturitätsprofil gibt es einen zweisprachigen Ausbildungsgang. Im Schlussbericht Evaluation «Zweisprachiger Ausbildungsgang an Mittelschulen» von Juni 2005 wird festgehalten, die Akzeptanz des Pilotversuchs sei bei sämtlichen Beteiligten sehr hoch. Schülerinnen und Schüler, die sich für die Immersionsklasse interessierten, wiesen ein starkes Interesse für die englische Sprache und eine spezielle

Affinität zu Sprachen auf, dazu kam eine überdurchschnittlich hohe Lern- und Leistungsbereitschaft. Zum Teil sei das auch durch externe Faktoren und durch die Selektion bedingt. Auch seitens der Lehrkräfte war das Interesse am Pilotversuch gross, die Rekrutierung entsprechend unproblematisch. Der Weiterbildungskurs des Mittelschul- und Berufsschulamtes habe sich als gut organisiert erwiesen. Erwähnt werden im Bericht der höhere Aufwand und die Kosten, die der Pilotversuch mit sich brachte. Und von einzelnen Schulleitungen und lokalen Immersionsverantwortlichen wurde mehr Steuerung der Weiterentwicklung durch den Kanton erwartet. Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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attraktiv. Anna und Daniel, seit August in der Maturaklasse, nicken; sie waren im vergangenen Herbst dort und kamen voller neuer Eindrücke nach Hause: «Es war toll!» Mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern aus der Highschool in San Francisco und mit den Gastfamilien stehen sie immer noch in Kontakt, vor allem natürlich per E-Mail und SMS. Ein paar kritische Einwände gibt es allerdings auch: Nicht alle Lehrpersonen, findet die Runde, fühlten sich in der englischen Sprache gleich gut zu Hause. Sprachliche Schwierigkeiten könnten auf die Unterrichtsqualität drücken. Maturand Daniel, der ein naturwissenschaftliches Studium ins Auge fasst, fände es besser, Englisch als Unterrichtssprache früher einzusetzen. «Dass Geschichte erst in der letzten Klasse als Immersionsfach geführt wird, kommt meiner Meinung nach zu spät.» Seine Kollegin im gleichen Klassenzug empfand den Sprachwechsel in den Immersionsfächern nach zwei Jahren als recht abrupt: «Zuerst lernt man Fachbegriffe auf Deutsch und benützt nur Unterrichtsmaterial in deutscher Sprache, und dann wird plötzlich alles umgestellt.» Thomas Stähli, Fachlehrer für Englisch und Sport, der die Austauschwochen mit San Francisco koordiniert, erklärt: «Jede Kantonsschule hat ihr eigenes Immersionskonzept; an einigen Schulen beginnt der immersive Unterricht in einzelnen Fächern im ersten Jahr. Wir setzen dagegen auf einen behutsameren Einstieg, das heisst, richtig los gehts bei uns erst ab der dritten Klasse.» In den beiden ersten Schuljahren haben die Immersionsklassen an der Kantonsschule Enge überdies mehr Englischunterricht als die übrigen Klassen. «Eine Horizonterweiterung» Den Lehrkräften an den Schulen war es freigestellt, ob sie sich am Pilotprojekt 36 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

beteiligen würden. Zu den Rahmenbedingungen gehören der Besuch des vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt entwickelten methodisch-didaktischen Weiterbildungskurses sowie die Bereitschaft, sich auch weiterhin in der englischen Sprache fortzubilden (Mindestanforderung Proficiency). Mathematiklehrerin Beeke Rusch musste nicht lange überlegen: «Für mich wars eine Horizonterweiterung», sagt sie. «Sicher hatten alle Lehrkräfte, die ihre Fächer nun in zwei Sprachen unterrichten, recht viel zusätzlichen Aufwand zu leisten. Unterrichtsmaterial, das den schweizerischen Lehrplänen entspricht, war kaum vorhanden, das mussten wir uns zum Teil selber er-

Die Sache mit der Sprache Auch die Berufsschulen kennen den Immersionsunterricht. Im Unterschied zu den Kantonsschulen ist es jedoch keine Voll-, sondern eine Teilimmersion: Es werden nicht ganze Unterrichtseinheiten in einer Fremdsprache gegeben, sondern nur Unterrichtsteile. Die Berufsfachschulen des Kantons Zürich bieten bereits seit 1999 bilingualen Unterricht (bili) an. Gemäss Vigeli Venzin, Sektorleiter beim Mittelschul- und Berufsbildungsamt, erteilen zurzeit rund 25 Lehrkräfte an 12 Berufsfachschulen zweisprachigen Sachfachunterricht. Im bili-Unterricht wird zusätzlich zum Fremdsprachenunterricht, oder als Alternative dazu, eine in der Volksschule und auf der Sekundarstufe I erworbene Fremdsprache in einem zweisprachig unterrichteten berufsspezifischen Sachfach erweitert und vertieft. Zurzeit laufen beim Mittelschul- und Berufsbildungsamt verschiedene Projekte zur Umsetzung und Evaluation des bili-Unterrichts und der zweisprachigen Lehrabschlussprüfung an Berufsfachschulen.

arbeiten; die Arbeitsblätter und Prüfungen habe ich ins Englische übertragen. Manche Kollegen haben Lehrmittel aus dem Ausland mitgebracht.» Von den Leistungen her seien die Immersionsklassen den Parallelklassen ganz generell und nicht bloss in der englischen Sprache überlegen, stellt Beeke Rusch fest. Das zeige sich auch bei den Maturaabschlüssen. Englischlehrer Thomas Stähli und Prorektor Christoph Wittmer bestätigten dies. Das Niveau in den Immersionsklassen insgesamt ist überdurchschnittlich hoch, und das soll auch so bleiben: «Mit der bilingualen Maturität wollen wir Schüler ansprechen, die besonders engagiert und leistungsbereit sind.»

Das Buch zum bili-Unterricht Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt hat für die bilingual unterrichtenden Lehrkräfte nun eine bili-Didaktik herausgegeben. Darin werden Fragen angesprochen wie zum Beispiel: Was sind die Anforderungen an Lernende und Lehrpersonen? Was ist der Unterschied zwischen zweisprachigem Sachunterricht und Sprachunterricht? Oder auch: Was ist Best Practice für dieses oder jenes Problem? Die bili-Grunddidaktik kann in den verschiedenen Fächern und Sprachkombinationen der Berufsfachschulen angewendet werden. Sie eignet sich laut Vigeli Venzin auch für den Immersionsunterricht an Mittelschulen. Mustermaterial, Erkenntnisse aus der Praxis und exemplarische Unterrichtssequenzen ergänzen und konkretisieren das theoretische Fundament.

Information: Two for One. Die Sache mit der Sprache. Didaktik des zweisprachigen Sachunterrichts, Hep-Verlag, Materialien und Folienvorlagen unter www.hep.info.hepcode: 276

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«Bei uns lernen die Schüler, die Hintergründe zu verstehen»

Gymivorbereitungskurse von Privatanbietern boomen. Jetzt scheint der Markt gar Blüten zu treiben. So bietet der im ganzen Kanton Zürich tätige Lern-Treff zu einem Aufpreis von zehn Prozent eine Erfolgsversicherung für Schüler mit Note ab 4.75 an. Das Schulblatt wollte vom Leiter Reto Muggli Näheres dazu erfahren. Text: Stephan Pfäffli Bild: zvg

Herr Muggli, weshalb braucht es eine Erfolgsgarantie? «Erfolgsgarantie» ist das falsche Wort. Dieses Wort verwenden wir nirgends. Es geht um eine «Erfolgsversicherung».Wie eine klassische Versicherung funktioniert sie mit einer Prämie und unserer finanziellen Leistungsgarantie. Wir garantieren im Falle eines Scheiterns an der Prüfung eine Rückerstattung der 10 Prozent plus 15 bis 30 Prozent des Kursgeldes – je nachVornote. Mit der Erfolgsversicherung will der Lern-Treff Mitver-

antwortung tragen und sich im Falle eines Misserfolges nicht mit tröstenden Worten begnügen. Sie statten im für Sie schlechtesten Fall – ein sehr guter Schüler besteht die Prüfung nicht – den Aufpreis zurück und 30 Prozent der Kurskosten. Da gehen Sie aber kaum ein Risiko ein? Unser Risiko ist hier doch 30 Prozent des Kursgeldes, ein dreimal höheres Risiko als dasjenige der Eltern, das ja nur 10 Prozent beträgt. Aber Sie haben recht: Angesichts unserer in den letzten Jahren stetig gestiegenen Erfolgsquoten – bei den Sekundarschülern dieses Jahr lag sie bei 95 Prozent – erwarten wir insgesamt einen Gewinn. Sie machen ein Geschäft mit den Eltern – erhöhen Sie mit Ihrem Angebot aber nicht zusätzlich noch den Druck auf die Kinder? Unser Angebot ist nur eine Option. Die Eltern müssen dieses «Spiel» nicht mitmachen. Selbst wenn sie sich dafür entscheiden, sehe ich keine Erhöhung des Drucks auf das Kind, eher das Gegenteil: Bei einem Misserfolg kann sich ein Kind,

welches das Gewissen plagt, ein Stück weit damit trösten, dass die Eltern wenigstens nicht das ganze Kursgeld zahlen müssen. Viele Lehrpersonen stehen den Vorbereitungskursen skeptisch gegenüber: Sie sagen, so Kurse würden die Chancengleichheit untergraben, weil sich eh nur Kinder reicher Eltern solche Angebote leisten könnten. Dieses Argument verstehe ich gut. In begründeten Fällen sind wir immer flexibel, zum Beispiel ist eine Ratenzahlung ohne Aufpreis bei uns eine Selbstverständlichkeit. Aber zugegeben, ganz billig wird es auch dann nicht. Was heisst billig, Sie meinen teuer! Eine Gymiprüfungsvorbereitung ist eine Luxusdienstleistung, die etwas kosten darf. Denn sie ist nur für einen Teil der Schüler nötig, und sie ist ausserdem sehr zeitaufwendig, gerade bei uns, wo Schüler aus verschiedenen Schulen zusammenkommen mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen. Auch öffentliche Schulen bieten Kurse für die Gymiprüfung an, was bieten Sie als

«Dieses Angebot halte ich für unredlich» Was meinen Vertreter der öffentlichen Schulen zu den Gymivorbereitungskursen? Felix Angst, Präsident der Schulleiterkonferenz Mittelschulen, und Peter Gerber, Präsident der Schulleiterinnen und Schulleiter, finden diese Angebote nicht notwendig. Wie stellen Sie sich allgemein zu den Gymivorbereitungskursen? Nützen sie oder schaden sie eher? Peter Gerber: Private Vorbereitungskurse sollten eigentlich nicht notwendig

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sein. Der Unterricht in der Volksschule müsste genügen. Wirklich für das Gymnasium geeignete Jugendliche sollten ohne «aufgepumpt» zu werden die Prüfung schaffen. Weshalb gibt es dann einen Markt für Privatanbieter? Felix Angst: Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass Intensität und Qualität der Prüfungsvorbereitung in den einzelnen Schulgemeinden und Schulhäusern unterschiedlich sind.Das schafft einen Markt für private Anbieter.

Wo sehen Sie als Vertreter der Mittelschulen Probleme? Felix Angst: Die teurenVorbereitungskurse können sich nur Familien mit einem soliden Einkommen leisten. Das beeinträchtigt die Chancengleichheit. Kinder aus wohlhabenden und/oder gebildeten Kreisen haben grössere Chancen,dieAnforderungen für den Übertritt zu erfüllen. Auf dieAufnahmeprüfung kann man sich mit einem gewissen «Drill» vorbereiten. In der Probezeit und den nachfolgenden Semestern muss sich dann aber zeigen,

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ob die Jugendlichen den Anforderungen der Mittelschule auf die Dauer gewachsen sind. Es kommt immer wieder vor, dass Schülerinnen und Schüler dank intensiverVorbereitung die Aufnahmeprüfung bestehen, dann aber im Verlauf der weiteren Schulzeit die Promotionsbedingungen nicht mehr erfüllen und die Mittelschule wieder verlassen müssen. Kooperiert Ihre Schule mit privaten Anbietern von Vorbereitungskursen respektive Nachhilfekursen? Peter Gerber: Nein.

Reif für die Insel! Die beiden Glücklichen haben die Gymi-Prüfung dank Vorbereitungskurs bestanden. Aber sind sie auch später den Anforderungen am Gymi gewachsen?

Gleichung stimmt? Deshalb verstehen nur sehr wenige Schüler eine einfache Gleichung wie x(x+7)=0. Mit der erwähnten Grundfrage lässt sie sich im Nu lösen*. Ohne Vorbereitungskurse schaffen es viele Kinder nicht ans Gymi. Päppeln Sie einfach schwache Schüler auf? Wir bewegen uns bei der Gymivorbereitung und bei der Nachhilfe in den eigentlich undankbaren Randgebieten der Schule: Nur ein Teil der Schüler braucht sie, aber sie sind sehr individuell zu unterrichten und daher sehr zeitaufwendig.Wir sind keine Konkurrenz zur Schule, sondern ergänzen sie. * Lösung: {0;-7}

privater Anbieter, was die öffentliche Schule nicht bietet? Das Angebot der öffentlichen Schulen bei der Gymivorbereitung ist sehr unterschiedlich in den verschiedenen Schulgemeinden. Einige machen es wie wir sehr professionell, andere aber hängen lediglich nach den Sportferien an ein paar Nachmittagen eine Stunde an,mehr nur um sagen zu können: «Das machen wir auch.» Was ist denn speziell an Ihren Kursen? Wir lehren keine Zaubertricks. Wir behandeln beziehungsweise repetieren den ganz normalen Schulstoff. Der Unterschied ist der, dass in der Volksschule meistens einThema allein intensiv geübt wird, sodass die meisten Schüler Rezepte auswendig lernen und die Aufgaben so lösen können, oft ohne die Hintergründe zu verstehen. Ein gutes Beispiel ist das wichtige Thema Gleichungen in der Mathematik. Hier wenden zwar viele Schüler die gelernten Mechanismen recht gut an, nicht aber die einfache Grundfrage jeder Gleichung: Was muss man für x einsetzen, damit die

Felix Angst: Die Kantonsschule Zürcher Unterland kooperiert nicht mit privaten Nachhilfeinstituten. Das wäre in unserer Funktion als Organisator von Aufnahmeprüfungen auch nicht statthaft. Im Rahmen der geltenden kantonalen Schulraumverordnung stellen wir aber unsere Räumlichkeiten in der schulfreien Zeit der Öffentlichkeit zurVerfügung. So hat auch ein Kursanbieter Räume der KZU am Samstagvormittag für die Durchführung vonVorbereitungskursen gemietet.

So funktionierts Besucht ein Schüler zum Beispiel zehnmal am Mittwochnachmittag die Gymi-Vorbereitung von 14 bis 17.15 Uhr, kostet das 1550.00 Franken. Wählen die Eltern die Option der Erfolgsversicherung, legen sie zusätzlich 155 Franken drauf. Besteht ihr Kind mit der Schulnote 5 die Prüfung ans Gymi aber nicht, erhalten sie die 10 Prozent der Option (155.00) plus 15 Prozent des Kursgeldes (232.50) zurück, insgesamt 387.50 Franken. Kommt ein Schüler mit einer glatten 6 in den Kurs, besteht aber die Gymiprüfung trotzdem nicht, erhält er zur Option 30 Prozent des Kursgeldes zurück, also insgesamt 620 Franken.

Was sagen Sie zum Angebot der «Erfolgsversicherung»? Peter Gerber: Für mich schiesst der Vorschlag weit über das Ziel hinaus. Erfolgsgarantie in diesem Sinne ist absoluter Blödsinn.Wo bleibt dasWohl des Kindes? Das Gymnasium ist überhaupt nicht die einzige Möglichkeit, das spätere Leben glücklich und erfolgreich zu meistern. Felix Angst: Das Angebot liegt weder im Sinne der Kinder noch unseres Schulsystems. Es suggeriert eine Käuflichkeit des Erfolgs, die ich für unredlich halte.

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Sich mit Sketchen der Bildungspolitik nähern

Jedes Jahr führt die Kantonsschule Freudenberg im Spätsommer eine Staatsbürgerliche Projektwoche durch; diesmal zumThema «Bildung/Bildungspolitik». Die Pressegruppe am Gymi war fürs Schulblatt dabei. Text und Bild: Daniela Bär und Sarah Henauer, Klasse 6c

Die Vorbereitungen zur Staatsbürgerlichen Projektwoche (Stabü) begannen bereits im Frühjahr, als alle betroffenen Klassen aus einer Vielzahl von Themen den Begriff «Bildung/Bildungspolitik» auswählten und jede Klasse zwei Delegierte bestimmte. Diese trafen sich im Vorfeld mehrmals mit dem Historikerteam, um Inhalte, Arbeitsweise und die Form des «Endproduktes» zu bestimmen, wobei die Diskussionen manchmal durchaus auch laut wurden. Schliesslich war klar: Innerhalb von drei Themenbereichen (1. Gefahren, Probleme und Schwierigkeiten an Volks- und Mittelschule; 2. Stärken, Chancen und Perspektiven an Volks- und Mittelschule; 3. «Rohstoff Bildung» an Schweizer Hochschulen und in der Forschung) formulierten die Schülerinnen und Schüler zunächst Unterthemen und versuchten, die eigenen Fragestellungen mit Literaturrecherchen und Feldarbeit (Interviewpartner) zu beantworten. Die Bandbreite der gewählten Unterthemen reichte vom Streitpunkt Fremdsprachenunterricht in der Primarschule über Schwierigkeiten in Sek-B- und -C-Klassen,Bildungschancen für behinderte Jugendliche oder der Frage des Leistungsund Zeitdrucks an Gymnasien bis hin zu den positiven und negativen Folgen der Bologna-Reform. Einen fulminanten Start legten Professor Jürgen Oelkers und Nationalrätin Kathy Riklin hin mit packenden Referaten über Bildungspolitik, die mitten ins Thema katapultierten. Das selbstständi40 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

ge Arbeiten stellte sich dann aber zunächst als Herausforderung heraus: Einige Gruppen bekundeten Mühe mit den Freiheiten im Umgang mit Fragestellung und Zeiteinteilung. Eine willkommeneAbwechslung für alle war daher die Podiumsdiskussion mit Regine Aeppli (Bildungsdirektorin, SP), Oskar Bachmann (ehemaliger Kantonsrat SVP), Hanspeter Portmann (Kantonsrat FDP), Miriam Kull (Autorin Bildungsbericht 2006), Markus Späth (Kantonsrat SP), Esther Guyer (Kantonsrätin Grüne) und Cla Famos (Geschäftsführer CH-Studienstiftung) am Dienstagnachmittag. Diskutiert wurden die Stärken und Schwächen unseres Bildungssystems, zum Beispiel die Frage nach Förderung der Lernmotivation, die schweizerische Erfolgsgeschichte des dualen Bildungswegs oder die Primarschule als wichtigstes verbindendes Element unserer Gesellschaft. Regine Aeppli warf unter anderem die Idee eines Praktikums für Gymnasiasten auf, zitierte Ludwig Haslers «Erotik des Grübelns» und betonte die gute Verfassung unseres Schulsystems. Die Diskussion wurde von den Jugendlichen übereinstimmend als spannend bezeichnet, obwohl sich einige danach mehr Zeit für Fragen gewünscht hätten, statt «einfach den Politikern bei ihren Monologen zuzuhören». In der zweiten Wochenhälfte teilten sich die Kleingruppen: Während eine Hälfte inThesengruppen die Schlussdiskussion vorbereitete,setzte die andere ihr erarbeitetes Wissen in Sketchgruppen in ein Drehbuch um. Nicht zuletzt dank der Unterstützung durch einen Theaterpädagogen wurden die Sketch-Aufführungen am letzten Tag ein voller Erfolg: Präsentiert wurden verschiedene Szenen aus der Bildungspolitik, kommentiert und kritisiert wurden sie von Marc Kummer, Chef des Mittelschul- und

Die staatsbürgerliche Projektwoche hat an der Kantonsschule Freudenberg eine lange Tradition: Dieses Jahr beschäftigen sich die Maturandinnen und Maturanden mit dem Thema Bildungspolitik.

Berufsbildungsamtes, und Ralph Müller, Germanist und Theaterspezialist. Die Woche ermöglichte uns Schülerinnen und Schülern einen vertieften Einblick in die komplexe – und für viele unerwartet spannende – Welt der Bildung(spolitik). Die Stabü 2007 war somit sowohl aus Sicht der Klassen als auch des Leiters, dem Historiker Philipp Schaufelberger, ein positives Erlebnis. Als sehr angenehm wurden die klassenübergreifende Gruppenarbeit und das Vertrauen, das die Betreuer den Gruppen entgegenbrachten, empfunden. Einzelne Schüler lernten sich erst jetzt,ein Jahr vor der gemeinsamen Matura, näher kennen und einige Bekanntschaften gehen seit dieser Woche «über den gemeinsamen Sportunterricht hinaus». Die Woche diente damit nicht nur dem eigentlichen, dem politisch-informativen Zweck, sondern durchaus auch dem Verhältnis zwischen den Schülerinnen und Schülern und lieferte wichtige Erfahrungen im Bereich des selbstständigen Arbeitens. Links: KS Freudenberg/Stabü: www.kfr.ch/pr/pw1.html Referat von Prof. Jürgen Oelkers: www.paed.unizh.ch/ap/downloads/ oelkers/Vortraege/278_Freudenberg.pdf

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«Jedes Gymnasium hat und vertritt Standards» Bildungsstandards ja, aber lieber selbst erarbeitete als aufgezwungene – so lautete der einhellige Tenor am diesjährigen Herbst-Forum der Kantonsschule Zürcher Oberland (KZO) zum Thema Bildungsstandards. (jo) «Es macht die Qualität der Gymnasien aus, dass sie Anforderungen stellen können», erklärte Bildungsrat Jürgen Oelkers, der das Podiumsgespräch eröffnete. Die Diskussion um Bildungsstandards müsse die Mittelschullehrpersonen also nicht beunruhigen, denn: «Jedes Gymnasium hat und vertritt Standards.» Neu auf die Gymnasien zukommen würden hingegen gewisse Instrumente der Qualitätssicherung, explizite Kriterien der Leistungsbewertung sowie eine höhere Verbindlichkeit und Transparenz. Eine entscheidende Frage

werde sein, ob die Schülerleistung künftig mittels externer Tests evaluiert werde. In Jürgen Oelkers Augen sind solche Tests nur sinnvoll, wenn sie zur Qualitätssteigerung beitragen und nicht zum Lernziel selbst werden. Dass es beim derzeitigen Projekt «Hochschule und Studierfähigkeit – Treffpunkte an der Schnittstelle» am Rande auch um Standards geht, zeigten Christoph Wittmer und Markus Späth, Mitglieder der Projektleitung, auf. Zumindest gaben sie der Hoffnung Ausdruck, dank des in Gang geratenen Dialogs zwischen Mittel- und Hochschulen könnte sich die Standarddiskussion an den Gymnasien erübrigen. Theo Tschopp, der an der Kantonsschule Olten in einer FranzösischPilotklasse das Europäische Sprachenportfolio (ESP) erprobt, erklärte anhand

der Kompetenzskalen, wie sie das ESP definiert, wie Standards in der Praxis aussehen können und welche Vorteile sie bei umsichtiger Umsetzung mit sich bringen. In der von der neuen Bildungsrätin Priska Brülhart moderierten Diskussion wurde gegen das drohende Szenario eines öffentlichen Ratings der Schulen Stellung bezogen sowie die Wichtigkeit der überfachlichen Kompetenzen betont, für die jede Lehrperson selbst verantwortlich sei. Christoph Wittmer wies auf die Gefahr hin, dass die Erwartungen an das Schnittstellenprojekt zu hoch angesetzt werden könnten, nicht alles Wünschbare sei auch machbar. Trotzdem attestierte Jürgen Oelkers dem Projekt gute Chancen, denn eines steht für ihn fest: «Wenn man die Praktiker nicht einbezieht, gehts nicht.»

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Konstruktive Konfliktkultur: Einführung von Mediation an Schulen Ein Angebot zur Gewaltprävention

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Pädagogische Hochschule Zürich Beratung und Schulentwicklung Birchstrasse 95 CH – 8090 Zürich www.phzh.ch > Dienstleistungen >Beratung und Schulentwicklung > neue Angebote

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Beratung schützt vor Lehrabbruch

Nicht allen gefällts in der Lehre so gut wie diesen BMS-Absolventen im Labor; eine stattliche Zahl von Lehrlingen bricht die Berufsausbildung ab.

Letztes Jahr wurden im Kanton Zürich gut 7,5 Prozent aller Lehrverträge vorzeitig aufgelöst. Dieser Entscheid kann für Jugendliche eine Befreiung sein – oder ein Schritt Richtung Hilfsjob und Arbeitslosigkeit. Beratung und Unterstützung auf allen Stufen ist ein taugliches Mittel, um einen solchen Abstieg zu verhindern. Text: Andreas Minder Foto: Andreas Urscheler

Lehrabbruch ist ein heikles Thema. Das gilt für die betroffenen Betriebe und Lehrlinge, es gilt aber auch für die Statistik. Schon die Definition des Begriffs ist schwierig. Wenn ein Jugendlicher seine Lehre schmeisst und nur noch jobbt oder stempelt, mag der Fall klar sein. Was aber, wenn jemand seine Lehre in einem anderen Betrieb fortsetzt. Ist das ein Abbruch? Und wenn es erst nach einem Jahr weitergeht? Was ist, wenn der angehende Polymechaniker in die Lehre zum Sanitärmonteur wechselt? Zu den definitorischen Problemen kommen Datenlücken. Wenn jemand im Kanton Zürich abbricht, wird das registriert. Dass er mit 42 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

seiner Lehre im Kanton Aargau weiter macht, aber nicht. Aus diesen Gründen vermeiden Bildungsstatistiker den Begriff Lehrabbruch und halten sich an die Lehrvertragsauflösungen. Dazu gibt es Zahlen. Letztes Jahr wurden im Kanton Zürich 2490 Lehrverträge aufgelöst. Gemessen an den rund 33 000 bestehenden Verträgen, sind das gut 7,5 Prozent. Ein relativ bescheidener Wert. Man muss bis 1998 zurückgehen, um eine tiefere Quote zu finden (7,1). Zwischendurch ist sie bis auf 9,7 Prozent gestiegen (2001). Gemäss Pius Bischofberger von der Bildungsstatistik des Kantons Zürich hängen die Schwankungen mit dem Lehrstellenmarkt zusammen. Stehen reichlich Stellen zur Auswahl, sinkt die Zahl der Auflösungen, weil die Jugendlichen bessere Chancen haben, den Wunschberuf zu ergreifen. Ist das Angebot hingegen klein, entscheidet man sich wohl oder übel für die zweite oder dritte Wahl und bricht dann auch häufiger ab. Diese These wird durch eine andere Tatsache bestätigt: «Je später ein Lehrvertrag abgeschlossen wird, desto höher die

Auflösungsquote», sagt Bischofberger. Die Jugendlichen beissen erst in letzter Minute in den sauren Apfel eines wenig geliebten Berufs. Die sauersten Äpfel sind gemäss Auflösungsquote jene in der Branche Körperpflege: Coiffeusen und Kosmetikerinnen haben im Schnitt der letzten Jahre eine Auflösungsquote von über 14 Prozent. Hoch ist die Quote auch in Gastgewerbe und Hauswirtschaft (13,8) und in den Verkaufsberufen (11,6). Am anderen Ende der Skala liegen die technischen Berufe wie Bauzeichner, Chemielaboranten und Haustechnikplaner mit einer Quote von 4,7 Prozent. Ebenfalls tief liegen die Büround die Gesundheitsberufe mit je rund 5,8 Prozent. Auflösung wegen schlechter Leistung Als allgemeine Regel gilt: Je höher die Anforderungen eines Berufs, desto niedriger die Auflösungsquote. Das lässt sich damit erklären, dass die anspruchsvollen auch die begehrten Berufe sind und dass die Lehrstellen von Jugendlichen mit guten schulischen und persönlichen Voraussetzungen besetzt werden. In den unbeliebten Betrieben mit den ungeliebten Lehrstellen landen jene, die schon in der Volksschule zu kämpfen hatten. Als Grund Nummer 1 für die Lehrvertragsauflösung werden denn auch schlechte Leistungen in der Berufsschule genannt. In diesem Punkt sind sich die Lernenden und die Ausbildner einig. Das besagt eine gross angelegte Studie, die im Kanton Bern durchgeführt wurde1. Während die Ausbildner als zweitwichtigsten Grund schlechte Leistung im Betrieb nennen, sind für die Lernenden Konflikte mit dem Berufsbildner auf Rang 2. Als Drittes wird – wieder von beiden Seiten – das verlorene Interesse am Beruf genannt.

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Letzteres zeigt, dass die Auflösung des Lehrvertrags nicht immer etwas Schlechtes ist. «Je nach Grund ist die Auflösung ein Problem, eine Befreiung oder eine sachlich notwendige Korrektur. Die Bewertung dürfte davon abhängen, was danach folgt», sagt Luzi Schucan vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich (MBA) dazu. Was folgt, weiss man allerdings im Kanton Zürich nicht genau. Verlässliche Daten fehlen. Die erwähnte Berner Studie hat aber auch zu dieser Frage Erhellendes zutage gefördert und Luzi Schucan ist der Meinung, dass die Resultate weitgehend auf den Kanton Zürich übertragbar sind. Es wurde festgestellt, dass 44 Prozent der Jugendlichen zur Zeit der Lehrvertragsauflösung bereits eine Anschlusslösung haben. Knapp die Hälfte davon (20 Prozent) setzen ihre Lehre in einem anderen Betrieb fort. 19 Prozent wechseln lediglich das Anforderungsniveau. Ein häufiger Fall ist etwa der Wechsel von der erweiterten kaufmännischen Grundbildung in die einfachere Basisbildung. Die meisten Auf- oder Absteiger bleiben im selben Lehrbetrieb. Lediglich 5 Prozent der Jugendlichen beginnen eine andere Berufsausbildung oder eine schulische Ausbildung. Die Risikogruppe Mehr Sorgen als diese «Umsteiger» bereiten die Jugendlichen, die nach dem Abbruch der Lehre noch nicht wissen, wie es weitergehen soll. «Sowohl aus systemischer als auch aus individueller Sicht gehören insbesondere Jugendliche ohne Anschlusslösung zur Risikogruppe der Jugendlichen mit Lehrvertragsauflösung», schreiben die Autorinnen der Berner Studie. Häufig haben die Betroffenen nicht zum ersten Mal Probleme mit dem Ausbildungssystem. Ein knappes Drittel von ihnen hat vor der Lehre bereits einmal eine Phase ohne Ausbildung erlebt oder schon einmal eine Ausbildung abgebrochen. Ebenfalls ein knappes Drittel hat die Lehre weder im Wunschberuf noch im Wunschbetrieb begonnen. Entsprechend unglücklich sind die jungen Leute mit der Ausbil-

dung. Und nicht nur das: Die Berner Forscherinnen stellten fest, dass sie auch sonst nicht auf der Sonnenseite stehen: Sie sind nicht zufrieden mit ihrem Leben, sie sind häufiger krank, verunfallen öfter, rauchen mehr und schlucken Schmerzmittel. Schaffen sie den Wiedereinstieg nicht, ist die Gefahr gross, dass sie arbeitslos werden oder unqualifizierte Arbeit verrichten. Was tut der Kanton Zürich, damit das nicht passiert? «Wird ein Lehrvertrag aufgelöst, werden die Jugendlichen auf Beratungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht», sagt Luzi Schucan. Davon gibt es einige: So beraten und unterstützen die Berufsbildungscontroller (die früheren Berufsinspektoren) Jugendliche nach der Auflösung. In etwa der Hälfte der Fälle kommen die Controller zum Einsatz und leisten dabei über 4500 Beratungsstunden pro Jahr. Daneben bieten auch einzelne Berufsschulen, Berufs- und Laufbahnberatungsstellen, Jugendberatungsstellen und kirchliche und gewerkschaftliche Anlaufstellen Unterstützung. Solche Angebote bringen etwas. In der Berner Studie wurde beobachtet, dass Jugendliche, die von Berufsbildnern, Lehraufsicht oder Berufsschullehrern beraten werden, doppelt so grosse Wiedereinstiegschancen haben wie solche ohne Unterstützung. Case Management In Zürich gibt es Bestrebungen, das Auffangnetz noch dichter zu knüpfen. «Geplant ist, die Begleitung nach Lehrvertragsauflösung lückenlos zu machen», weist Luzi Schucan auf ein neues Projekt des MBA hin. Das heisst, es würde bei jeder Auflösung aktiv nachgefragt, ob Unterstützung nötig und möglich ist – aufseiten des Lehrlings und des Lehrbetriebs. Dieses Projekt steht im Zusammenhang mit der Einführung des sogenannten Case Management. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) versteht darunter ein «strukturiertes Verfahren, um adäquate Massnahmen für Jugendliche sicherzustellen, deren Einstieg in die Berufswelt stark gefährdet ist». Der Bund unter-

stützt die Kantone beim Auf- oder Ausbau des Case Management finanziell, vorausgesetzt sie entwickeln ein Gesamtkonzept. In Zürich ist ein Rohkonzept skizziert. Ein zentrales Element ist, dass gehandelt wird, bevor etwas passiert. Gefährdete Jugendliche werden bereits in der Volksschule identifiziert. Ein Netzwerk von Fachpersonen unterstützt die Jugendlichen dann beim Auswählen, Finden und Vorbereiten einer Lehrstelle oder einer Übergangslösung und auch während der Ausbildungszeit. Das ist nicht völlig neu. Mit dem Case management werden die heutigen Bemühungen aber systematisiert und ausgebaut. Etwas weniger weit geht die fachkundige individuelle Beratung (fiB) bei der zweijährigen Attestausbildung. Dafür ist sie bereits realisiert. Seit letztem Jahr erhalten alle, die eine Attestausbildung machen, eine Art individuelles Coaching. In einem weiteren Projekt will das MBA zusammen mit den Berufsverbänden in einzelnen neuralgischen Berufen oder Berufsgruppen die Lage analysieren und Massnahmen definieren, mit welchen Lehrvertragsauflösungen vermieden werden können. Fazit: Es wird einiges getan, um dem Problem Lehrabbruch zu begegnen, Weiteres ist in Planung, noch mehr wäre denkbar. Beschränkender Faktor ist das Geld: «In welchem Ausmass die individuelle Begleitung von Risikogruppen ausgebaut wird, hängt davon ab, was als machbar bewertet wird und wie neue Massnahmen finanziert werden können», so Luzi Schucan. 1 Barbara E. Stalder / Evi Schmid: Lehrvertragsauflösungen, ihre Ursachen und Konsequenzen. Ergebnisse aus dem Projekt LEVA. Bildungsplanung und Evaluation der Erziehungsdirektion. Bern 2006. Weitere Studie: Barbara E. Stalder / Evi Schmid: Lehrvertragsauflösung: direkter Wechsel und vorläufiger Ausstieg. Ergebnisse aus dem Projekt LEVA. Bildungsplanung und Evaluation der Erziehungsdirektion. Bern 2007.

Die beiden Publikationen und weitere Resultate auf www.erz.be.ch/ Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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In Schwamendingen sind Lehrpersonen Elternersatz

Bei der Berufsfindung spielt die Schule in Schwamendingen eine viel wichtigere Rolle als am Zürichberg. Dies ist das Fazit einer Abschlussarbeit an der Berufsmaturitätsschule Zürich. Verfasser sind Christian Neuweiler und Claudio Rieger, die in beiden Quartieren Lehrpersonen und Schüler der dritten Sekundarklassen befragt haben. Text: Stephan Pfäffli Foto: Mosaik Schwamendingen

Schwamendingen hat einen schlechten Ruf. Schüler bekommen das bei der Lehrstellensuche oft unsanft zu spüren. «Schwamendingen gilt für viele als Bronx in der Stadt Zürich», sagt ein Schüler der befragten Oberstufenschulhäuser in Schwamendingen. Kein Wunder, grassiert bei den Schwamendinger Jugendlichen die Angst, die Herkunft könnte bei der Lehrstellensuche zurückschlagen und sie müssten leer ausgehen. Ihre gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen vom Zürichberg haben es jedoch nur scheinbar einfacher. Zwar wachsen sie am viel reicheren Zipfel Zürichs auf, in einem Quartier mit gutem Ruf und mit im Schnitt besser ausgebildeten Eltern, trotzdem: Unter ihnen ist die Angst genau so verbreitet, nach der Schule keine passende Anschlusslösung zu finden. Doch ihre Angst bezieht sich nicht auf das Finden einer Lehrstelle, sondern dass sie es nicht schaffen könnten, aufs Gymnasium zu kommen. «Ich finde es bescheuert, nach der Schule sofort arbeiten zu gehen», sagt einer der befragten Schüler, «man sollte sich doch noch weiterentwickeln können.» Schwamendingen und Zürichberg, das ist so 44 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

gleich und unterschiedlich wie Paris Hilton und Angela Merkel, wie Schwarz und Weiss, oben und unten. Der Lehrer hilft bei der Bewerbung Der Ausländeranteil in den Sekundarschulklassen in der Umfrage beträgt in Schwamendingen fast 40 Prozent, am Zürichberg rund 10 Prozent. Dies hat deutliche Folgen für die Lebensumstände und die Berufsfindung der Jugendlichen. So schätzen die befragten Schwamendinger Schülerinnen und Schüler die Bedeutung der Schule für sich weitaus höher ein als ihre gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen am Zürichberg. Bei der Frage etwa «Wer hilft dir beim Schreiben deiner Bewerbung?» gaben 34 Prozent der Schwamendinger Jugendlichen an, es seien dies in erster Linie die Lehrpersonen; erst danach wurden die Eltern (32 Prozent) genannt. Ganz anders am Zürichberg: Dort nannten die Jugendlichen die Eltern am häufigsten (43 Prozent); die Lehrkräfte rangieren noch nach den Geschwistern und Freunden auf dem vierten Platz (10 Prozent). Im Bericht wird dies damit erklärt, dass das Bildungsniveau am Zürichberg höher sei; somit sei es diesen Eltern auch eher möglich, die Kinder bei der Berufsfindung zu unterstützen. In Schwamendingen holen sich die Schülerinnen und Schüler den grössten Teil der Hilfe bei den Lehrpersonen. Starke Belastung für Lehrpersonen Entsprechend geben die Lehrpersonen in der nicht repräsentativen Umfrage an, die Vorbereitung der Schüler auf eine Lehrstelle sei auch für sie ein belastendes Thema. Die Schwamendinger Lehrer prangern dabei vor allem das Desinteresse der Eltern an.

Warten auf eine Lehrstelle. Viele Jugendliche in Schwamendingen haben Angst, sie könnten keine Lehrstelle finden.

Am Zürichberg ist das elterliche Interesse an der Ausbildung der Kinder hingegen gross; laut den befragten Lehrpersonen seien die Jugendlichen jedoch völlig aufs Gymnasium fixiert und kümmerten sich nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht um die Berufsfindung. Oft ist es dann schwierig, noch eine Anschlusslösung für sie zu finden. Generell wird an den Schwamendinger Schulen mehr Zeit für die Berufsfindung investiert, kommt der Bericht zum Schluss: Die Lehrpersonen seien sehr engagiert und interessiert, dass ihre Schülerinnen und Schüler trotz des schlechten Rufs ihres Quartiers und anderen Schwierigkeiten gute Chancen auf dem Stellenmarkt haben. Auch am Zürichberg engagierten sich die Lehrpersonen stark. Ihre Aufgabe bestehe manchmal einfach darin, Akademiker-Eltern davon zu überzeugen, dass eine Alternative zum Gymnasium das Beste für ihr Kind sei.

Christian Neuweiler, Claudio Rieger: Schwamendingen und Zürichberg: Welche Ausbildungsperspektiven bieten die beiden Quartiere den Jugendlichen? Abschlussarbeit Berufsmaturitätsschule/Gesundheitlich-Soziale Richtung 2007.

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Vollversammlung mit Regierungsrätin Regine Aeppli

Schul- und Berufswahl 2007

Für Zürcher Schulabgängerinnen und Schulabgänger hat sich die Ausbildungssituation gegenüber dem Vorjahr erneut etwas verbessert, wie die Bildungsstatistik des Kantons Zürich mitteilt (www.bista.zh.ch). Vor den Sommerferien 2007 hatten noch 910 Jugendliche keine Anschlusslösung; das sind 7 Prozent aller Schülerinnen und Schüler (Vorjahr: 7,5 Prozent). Dank der guten Konjunkturlage ist das Angebot an Lehrstellen grösser geworden. Der Anteil Neueintritte in die Berufsbildung erreicht – erstmals seit sechs Jahren – annähernd wieder die 60-Prozent-Marke (siehe Grafik). Erfreulich ist auch die leicht rückläufige Tendenz bei den Jugendlichen ohne Anschlusslösung. Bei den Ausländerinnen und Ausländern verringerte sich dieser Anteil von 15,7 auf 14,8 Prozent, bei den Schweizerinnen und Schweizern von 4,5 auf 4,4 Prozent. Gleichzeitig zeigte sich landesweit, dass die Arbeitslosigkeit im August gegenüber dem Vormonat wieder etwas zugenommen hat. Im August stieg die Zahl der arbeitslosen Lehrlinge um knapp 1300 oder 43 Prozent auf 4261. Gegenüber dem Vorjahr waren es aber 32 Prozent weniger arbeitslose Lehrlinge.

Die Vollversammlung 2007 der Lehrpersonen der Berufsfachschulen findet dieses Jahr in Winterthur statt. Neben Regierungsrätin Regine Aeppli sind als Gastreferenten eingeladen der Rektor der Pädagogischen Hochschule, Walter Bircher, und Serge Gaillard, Leiter der Direktion für Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft. Die Lehrpersonenkonferenz der Berufsfachschulen (LKB) lädt auf den 8. November 2007, 8.00 Uhr, ins Volkhaus Zürich. Bereits zum 40. Mal treffen sich damit alle Lehrpersonen der Berufsfachschulen zu ihrer Jahrestagung. Weil das Theater am Stadtgarten in Winterthur zu klein geworden ist, findet die Veranstaltung wieder in Zürich, im Volkshaus, statt. Die Versammlung hat wie immer einen geschäftlichen Teil. Hier werden organisatorische Fragen und Resolutionen diskutiert. Zudem findet eine Nachwahl in den Vorstand statt. Daniel Wirth vom ZAG Winterthur soll die Gesundheitsschulen vertreten. Zentral an der Versammlung ist sicher der Kontakt zur Bildungsdirektion. Regierungsrätin Regine Aeppli stellt sich 2007 einem Hearing, das auch für das Publikum geöffnet wird. Wir hoffen, damit einen echten Dialog ermöglichen zu können. Als Referenten darf die LKB den neuen Rektor der PHZH, Walter Bircher, begrüssen. Er geht der Frage nach, ob wir eigentlich die richtigen Lehrpersonen auswählen. Hauptreferent ist Serge Gaillard, Leiter der Direktion für Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Er analysiert den Schweizer Arbeitsmarkt in einer Welt, die starkem und schnellen Wandel unterworfen ist. Ein Wandel, der sicher auch Auswirkungen auf unsere Schulstufe hat. Seine Ausführungen zum Arbeitsmarkt werden wir in einem Spezialistengespräch noch vertiefen. Die LKB bietet in der Pause Kaffee und Gipfel und am Schluss der Tagung (circa 12.30 Uhr) einen Apéro. Zum offiziellen Mittagessen sind Lehrpersonen herzlich eingeladen, das kann die LKB aber nicht finanzieren. Der LKB-Vorstand schätzt es, dass sich die Lehrpersonen der Berufsfachschulen an einer grossen Veranstaltung treffen dürfen. Die Berufsfachschulen sind die einzige Schulsparte, die die Vollversammlung kennt. Der Vorstand setzt deshalb auch alles daran, ein attraktives Programm aufzustellen. Vollversammlung 2007 8. November 2007 im Volkshaus Zürich, Beginn 8.00 Uhr Unterlagen auf www.lkbzh.ch

Diese Anschlusslösungen haben Zürcher Jugendliche gefunden: Schulart Berufsbildung Mittelschule Zwischenlösung Andere Lösung Keine Anschlusslösung Total

Anzahl 7830 880 2920 560

In % 59,7 6,7 22,3 4,3

910 13 100

7,0 100,0

Schulleitungen

Mutationen in den GewerblichIndustriellen Berufsfachschulen Die Bildungsdirektion hat auf Beginn des Schuljahres 2007/08 folgende Anstellungen vorgenommen: – Berufsschule Bülach: Marco Paul Lobsiger, Berufsschullehrperson mbA für berufskundliche Bildung und Informatik, als Abteilungsleiter.

– Gewerbliche Berufsschule Wetzikon: Andreas Küng, Berufsschullehrperson mbA für berufskundliche Bildung, als Abteilungsleiter mit halbem Pensum. Er tritt die Nachfolge von Gian Michael an, der auf Ende des Schuljahres 2006/07 von seinem Amt als Abteilungsleiter zurücktrat.

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Fachbegleitung am Arbeitsort Neulinge im Lehrberuf können aufatmen.Ab nächstem Jahr stehen ihnen erfahrene und speziell geschulte Lehrpersonen zur Seite, die ihnen den Einstieg in die Lehrtätigkeit erleichtern. Text: Barbara Dangel Foto: zvg

Nach den Sommerferien haben mehr als 300 Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Zürich erstmals die Berufstätigkeit aufgenommen. Der Einstieg in die Lehrtätigkeit konfrontiert die Lehrpersonen mit vielfältigen Anforderungen, auf die sie während des Studiums nicht vollständig vorbereitet werden konnten. Viele Aufgaben müssen zum ersten Mal in Eigenverantwortung erledigt werden, es fehlt an Routine und Sicherheit. Im Auftrag der Bildungsdirektion unterstützt die Berufseinführung der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) die Berufseinsteigenden mit diversen Weiterbildungs- und Beratungsangeboten. Die Mehrheit der Lehrpersonen, die seit August erstmals unterrichtet, wird am Schulort zudem durch eine Fachbegleitung unterstützt. Ab Schuljahr 2008/09 wird diese Begleitung gemäss kantonaler Verordnung vom Januar 2003 allen Einsteigenden zur Verfügung stehen. Fachbegleitungen sind erfahrene Lehrpersonen, die auf derselben Stufe und nach Möglichkeit im selben Schulhaus tätig sind. Sie werden von den Schulleitungen – basierend auf einem von der PHZH verfasstenAnforderungsprofil – für die Übernahme dieser Aufgabe angefragt und absolvieren begleitend zur Funktion eine spezifische Weiterbildung an der PHZH.Fachbegleitungen stehen den Berufseinsteigenden vor Ort als erste Ansprechpersonen zurVerfügung, begleiten sie durch den Schulalltag und bieten ihnen bei Bedarf Unterstützung und Hilfe. Sie haben keine beurteilende Funktion und sollen bei Fragen und Unsicherheiten mit Impul46 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Berufseinsteigerinnen und -einsteiger schätzen die Unterstützung, die ihnen durch erfahrene Lehrpersonen geboten wird.

sen und praktischen Tipps zur Seite stehen. Ebenso fördern sie eine regelmässige Reflexion der Berufstätigkeit und unterstützen die berufseinsteigenden Lehrpersonen dabei, vorhandene Ressourcen zu erkennen bzw.zu stärken und Sicherheit zu gewinnen. Für die Einsteigenden ist ein minimaler Kontakt mit den Fachbegleitungen in Form von Standortbestimmungen und Hospitationen vorgeschrieben,der weitere Kontakt erfolgt nach Bedarf. Wie eine Evaluation und zahlreiche Rückmeldungen erkennen lassen, wird das Konzept der Fachbegleitung am Arbeitsort von den Beteiligten als hilfreich erlebt: «Ich schätze den Austausch mit der Fachbegleitung sehr; ich weiss, dass ich bei Fragen nicht alleine bin» oder «Ich kann offen über Schwierigkeiten sprechen, Unsicherheiten werden nicht kritisiert».Viele Berufseinsteigende äussern sich sehr positiv über die unkomplizierte und spontane Unterstützung durch die Fachbegleitungen. Diese wiederum erleben den Austausch mit den meist jüngeren Kolleginnen und Kollegen als bereichernd und anregend, «Es hat sich zu einem Gedankenaustausch

entwickelt – es ist ein Geben und Nehmen geworden», beschreibt eine Fachbegleiterin ihre Erfahrungen. Bereits sind im Kanton Zürich 240 Lehrpersonen als Fachbegleiterinnen und Fachbegleiter tätig. Zukünftig werden noch weitere dazukommen, die Kolleginnen und Kollegen in der Phase des Berufseinstiegs begleiten und sich dabei gleichzeitig selber weiterbilden.Für beide Seiten wird so eine Entwicklung und Förderung am Arbeitsplatz möglich, die schliesslich der ganzen Schule zugute kommt und zur Qualitätssicherung beiträgt. Das Konzept «Fachbegleitung am Arbeitsort» trägt als Massnahme zur Personalentwicklung bei, die im Zusammenhang mit der Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes und der Einführung der geleiteten Schulen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Informationen Die nächste Weiterbildung «Fachbegleitung am Arbeitsort» beginnt im Juni 2008. Informationen dazu sind im Internet zu finden unter: www.phzh.ch > Weiterbildung > Berufseinführung > Fachbegleitung am Arbeitsort.

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Weiterbildungsangebote www.phzh.ch

Zertifikatslehrgänge 2008 Anmeldefrist: 7. Dezember 2007. Die im Frühjahr 2008 startenden Zertifikatslehrgänge (ZLG) sind online abrufbar. Angeboten werden: – Bildung, Marketing, Betriebswirtschaft – Führen einer Bildungsorganisation (Kooperation mit ZHDK) – Gestalterische Projekte für Kinder und Jugendliche (Kooperation mit ZHDK) – Heimatliche Sprache und Kultur – Literalität – Lesen und Schreiben in Schule und Alltag – Mediation (Kooperation mit HSSAZ) – Pädagogischer ICT-Support (PICTS; Kooperation mit PH FHNW, PHSH, WBZ) – Personalentwicklung: Führungsaufgaben und Handlungsfelder – Prävention und Gesundheitsförderung – Qualität von Lern-Lehr-Prozessen – Schulentwicklung International: Finnland/Schweiz – Schulinnovation – in Theorie und Praxis – Schulisches Fremdsprachenlernen – Unterrichtsentwicklung Die Zertifikatslehrgänge können einzeln besucht oder mit weiteren Zertifikatslehrgängen der PHZH zu den zwei Masterstudiengängen MAS «Bildungsmanagement» und MAS «Bildungsinnovation» ausgebaut werden. Die Broschüre «Weiterbildungsstudiengänge 2008/09» kann bestellt werden und ist online abrufbar. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/zlg; [email protected], Tel. 043 305 54 00 Zwei neue Zertifikatslehrgänge Zwei interessante neue Zertifikatslehrgänge ergänzen das bisherige Angebot, unten stehend in Kurzform beschrieben. ZLG Personalentwicklung – Führungsaufgaben und Handlungsfelder (Weiterbildung für Schulleitende) – Verständnisaufbau von Personalentwicklung in der Schule – Reflexion verschiedener Aspekte der Personalentwicklung – Einblick in die Personalentwicklung von Firmen durch Praxiseinsätze ZLG Schulentwicklung International: Finnland/Schweiz (Weiterbildung für Schulteams, Schulleitungen, Lehrpersonen u.a.) – Einblick in den Schulalltag durch gegenseitige Besuche – Auseinandersetzung mit Schulentwicklung im Ländervergleich – Direkte Umsetzung der Erkenntnisse in den eigenen Schulalltag Information und Anmeldung: www.phzh.ch/zlg; [email protected], Tel. 043 305 54 00 Wahlmodule – Wahlmodule à la carte Die Wahlmodule der PHZH sind kurze praxisbezogene Weiterbildungen und stehen allen Interessierten offen. Sie sind fester Bestand der Weiterbildungsstudiengänge der PHZH. Die Pocket-Broschüre «Wahlmodule – Weiterbildung à la carte» bietet Detailinformationen zu den angebotenen Wahlmodulen. Sie kann bestellt werden und ist wie bisher online abrufbar. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/wahlmodule; [email protected], Tel. 043 305 52 00 Weiterbildung zur Umsetzung des Volksschulgesetzes Alle Angebote sind auch in der in die Schulen verschickten Broschüre «Unterstützungs- und Weiterbildungsangebote» nachzulesen. Speziell möchten wir auf die Anmeldung für die Schulleitungsausbildung Kanton Zürich (SLA 3) und auf das Modul Mitarbeitergespräche hinweisen. Zudem besteht die Möglichkeit, im Rahmen der pädagogischen Schwerpunktssetzung aus einer Auswahl von 6 Zertifikatslehrgängen auszuwählen. Voraussetzung ist ein Mandat der Schulgemeinde. Dabei handelt es sich um die folgenden Zertifikatslehrgänge: – Literalität – Lesen und Schreiben in Schule und Alltag – Schulisches Fremdsprachenlernen – Schulinnovation – in Theorie und Praxis – Qualität von Lern-Lehr-Prozessen Neu dazugekommen sind: – Schulentwicklung International: Finnland/Schweiz – Unterrichtsentwicklung Information und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Umsetzung neues Volksschulgesetz > Weiterbildung

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Übersicht aller Weiterbildungsangebote Das Departement Weiterbildung und Nachdiplomstudien gibt neu eine Übersicht aller Weiterbildungsangebote auf 4 Seiten heraus. Diese Informationsschrift kann bezogen werden unter Tel. 043 305 50 55 oder via [email protected]. Eine Auszeit nehmen – etwas für Sie? Intensivweiterbildung 2007 und 2008, 13 Wochen Die Intensivweiterbildung (IWB) ermöglicht eine spezielle Auszeit in Ihrem beruflichen Alltag! Diese Auszeit beinhaltet einerseits einen Bildungsurlaub, will andererseits jedoch keinen zertifizierten Weiterbildungsabschluss anstreben. Die IWB ist vielmehr eine personorientierte Weiterbildung: Der Schwerpunkt liegt auf der Persönlichkeitsentwicklung und der Persönlichkeitsstärkung. Es stehen Ihnen vier Profile zur Auswahl. Interessiert? Dann melden Sie sich doch für die Informationsveranstaltung an. Diese finden wahlweise am 1. 3. 2008 oder 9. 4. 2008 statt. Informationen und Anmeldung: www.phzh.ch/Intensivweiterbildung Pädagogische Hochschule Zürich, Intensivweiterbildung, Birchstrasse 95, 8090 Zürich [email protected], Tel. 043 305 57 00 Kantonales Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen Zürich (Volksschule) Das Kantonale Netzwerk ist seit 2006 Teil des Schweizerischen Netzwerks Gesundheitsfördernder Schulen. Es richtet sich an Schulen der Primarstufe, der Sekundarstufe 1 und an Kindergärten, die ihr Engagement in Gesundheitsförderung und Prävention verstärken wollen. Das Netzwerk bietet den Schulen Support, Beratung, Austausch mit anderen Netzwerkschulen und Unterstützung bei Projekten zu Gesundheitsförderung und Prävention. Verbunden mit dem Beitritt ins Kantonale Netzwerk ist die Verpflichtung zur Weiterbildung Kontaktlehrperson für Gesundheitsförderung und Prävention an der PHZH für eine Lehrperson der Schuleinheit. Information und Anmeldung: www.gesunde-schulen-zuerich.ch; [email protected] Regula Nussbaumer, lic. phil., Koordination Netzwerk, PHZH, Gesundheitsförderung und Prävention Weiterbildung zur Kontaktlehrperson für Gesundheitsförderung und Prävention 3 Module von März 2008 bis Juli 2009 Die Weiterbildung zur Kontaktlehrperson für Gesundheitsförderung und Prävention hat das Ziel, Schulen bei der Verankerung von Gesundheitsförderung und Prävention zu unterstützen. Die Teilnehmenden erhalten eine Einführung in die Grundlagen von Gesundheitsförderung und Prävention und Instrumente zur Umsetzung dieser Themen im Schulhaus. Die erfolgreich besuchten Module können als Wahlmodule an Zertifikatslehrgänge der PHZH oder als ein Baustein des Zertifikatslehrgangs «Prävention und Gesundheitsförderung» angerechnet werden. Voraussetzung für die Weiterbildung zur Kontaktlehrperson ist der Beitritt des Schulhauses zum Kantonalen Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen Zürich. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/wahlmodule; [email protected], Tel. 043 305 54 46 «Zukunft im Blick»: Nachfragen – nachforschen – nachhaltige Entwicklung Internationaler Wettbewerb für Schulklassen Was wäre, wenn … jedes Kind zu Fuss zur Schule gehen würde? … Hausfrauen oder Hausmänner Lohn vom Staat bekämen? ... die Menschen nicht mehr krank wären? Im Rahmen des 2. Internationalen Wettbewerbs für Schulklassen können zukunftsfähige Visionen entwickelt und Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft aufgezeigt werden. Der Schülerwettbewerb 2007/08 soll Kinder und Jugendliche dazu anregen, Möglichkeiten einer nachhaltigen Entwicklung zu erkunden. Die besten Beiträge werden in Ausstellungen und im Internet präsentiert und mit tollen Preisen belohnt. Teilnehmen können Schulklassen oder Kinder/-gruppen der Unter-, Mittel- und Oberstufe (drei Alterskategorien). Information und Anmeldung Einsendeschluss: 31. März 2008. Trägerschaft: Internationale Arbeitsgruppe «Bildung für nachhaltige Entwicklung Bodensee» (www.bne-bodensee.org). Beiträge Kanton Zürich an: PHZH, BNE-Wettbewerb, Markus Vetterli, Zeltweg 21, 8090 Zürich.

Zusatzausbildungen Zusatzausbildungen Primarstufe (ZAP) Die Zusatzausbildungen richten sich an Lehrpersonen mit einem Stufendiplom Primarstufe, die berufsbegleitend eine Lehrbefähigung in einem weiteren Fach erwerben möchten. Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe > Zusatzdiplom für Personen mit einem Lehrdiplom > Zusatzausbildungen Primarstufe Pädagogische Hochschule Zürich, Sekretariat Zusatzausbildungen Primarstufe, Schönberggasse 1, 8090 Zürich, [email protected], Tel. 043 305 60 30

48 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Zusatzausbildung Englisch Primarstufe Ausbildungsteile: (max. 10 Module) – Sprachkompetenzausbildung bis Advanced Level, 0–4 Module (je nach Kenntnissen) Start August 2008, Anmeldeschluss: 1. Mai 2008 – Methodik-Didaktikausbildung (3 Module): 1 Fremdsprachendidaktik (7 Mittwochnachmittage) und Stufendidaktik I + II (3 Fr., 3 Sa.) – Fremdsprachen-Praktikum (Assistant Teachership) Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe > Zusatzdiplom für Personen mit einem Lehrdiplom > Zusatzausbildung Englisch Primarstufe Englisch Weiterbildungskurs für Lehrer/innen aller Stufen / Swiss International Teachers’ Program 2008 Virginia Polytechnic Institute and State University, Blacksburg, Virginia, USA. Einblicke in die komplexen Zusammenhänge zwischen (multikultureller) Gesellschaft, Ökologie und Wirtschaft. Zusammen mit Lehrkräften aus anderen Ländern und Kantonen. 3 Wochen: Sonntag, 13. Juli, bis Samstag, 2. August 2008 Information unter: www.phzh.ch oder beim Projektleiter Charles-Marc Weber, Tel. 043 305 53 92 oder [email protected] Anmeldeschluss: 20. März 2008, Platzzahl beschränkt Religion und Kultur auf Sekundarstufe I Das obligatorische Schulfach Religion und Kultur wird von Lehrpersonen unterrichtet, welche die Lehrbefähigung Religion und Kultur in der Ausbildung oder Weiterbildung an der PHZH erlangt haben. Die Weiterbildung die zur Lehrbefähigung führt, umfasst 3–6 Module à 45 Arbeitstunden, je nach Vorbildung (KOKORU). Die Weiterbildung erfolgt grundsätzlich berufsbegleitend in der unterrichtsfreien Zeit, rund die Hälfte ist Präsenzunterricht, sie ist in den nächsten 3 Jahren kostenlos. Anmeldeschluss: 1. Mai 2008. Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Weiterbildung > Zusätzliche Weiterbildungsangebote Europäisches Sprachenportfolio ESP und LinguaLevel Das Europäische Sprachenportfolio (ESP) ist ein Selbstevaluationsinstrument und lebenslanger Lernbegleiter. Es ist lehrmittelunabhängig, stufenübergreifend und wird europaweit in Schulen und in der Berufswelt eingesetzt. LinguaLevel bietet in Ergänzung zum ESP lehrmittelunabhängige Testmaterialien zur Fremdbeurteilung von Sprachkompetenzen, die dem aktuellen kommunikativen Ansatz entsprechen. Es ist auf europäische Standards ausgerichtet. Die PHZH bietet Informationsveranstaltungen und Grundkurse an. Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Weiterbildung > Zusätzliche Weiterbildungsangebote

Beratung und Schulentwicklung Konstruktive Konfliktkultur: Einführung von Mediation an Schulen Das neuste Angebot des Departements Beratung und Schulentwicklung befähigt Lehrpersonen, ihre Schülerinnen und Schüler in Mediation auszubilden. Damit erhalten sie ein Mittel zur konstruktiven Konfliktkultur auf Klassen- bzw. Schulhausebene. Kontakt und Information: www.phzh.ch > Dienstleistungen > Beratung und Schulentwicklung > neue Angebote [email protected]; Tel. 043 305 50 60 Unterstützungsleistungen zur Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes Das Departement Beratung und Schulentwicklung unterstützt Gemeinden, Schulen und Schulleitungen mit spezifischen Angeboten in der Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes. Die Unterstützungsleistungen richten sich an die verschiedenen Zielgruppen: Gemeinden mit gemeindeeigenen geleiteten Schulen, Gemeinden ohne geleitete Schulen, Schulen aus dem ehemaligen TaV-Projekt, bisher gemeindeeigene geleitete Schulen sowie neu geleitete Schulen. Für Schulleiterinnen und Schulleiter wird ein Coaching angeboten. Kontakt und Information: www.phzh.ch/umsetzung-vsg > Unterstützungsleistungen, [email protected] Stress und Burn-out in der Schule Das Departement Beratung und Schulentwicklung stellt in der aktuellen Broschüre «Stress- und Ressourcenmanagement, Burn-out-Prävention und -Intervention» ein breites Angebot vor, welches Lehrpersonen, Schulleitungen und Schulbehörden bei der allgemeinen Prävention, bei der Früherkennung oder bei der aktuellen Bewältigung einer Akutsituation unterstützen. Kontakt und Information: www.phzh.ch > Dienstleistungen > Beratung und Schulentwicklung > neue Angebote, [email protected] Lebensraumgestaltung und Umweltbildung in der Schule Das neue Angebot des Departements Beratung und Schulentwicklung beinhaltet verschiedene thematische Bausteine zur Lebensraumgestaltung und Umweltbildung in der Schule und unterstützt Projekte und Vorhaben, deren Umfang die Schule nach den lokalen Bedürfnissen bestimmt. Kontakt und Information: www.phzh.ch > Dienstleistungen > Beratung und Schulentwicklung > neue Angebote, [email protected]; Tel. 043 305 50 60 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Fokus Volksschule Mittelschule Berufsschule Weiterbildung Agenda Amtliches/Stellen Service/Podium Porträt

Weiterbildungskurse

kurse.phzh.ch

Neue Kurse 2008 518105.01

Sprachförderung auf Hochdeutsch (DaZ) Leitung: M. Sigg

9./30.1., 27.2.2008, 14.00–17.30

618102.01

Neue Fachdidaktik im textilen Gestalten! Leitung: R. Mätzler Binder, P. Aeppli

9./16./23.1., 2./9.4.2008, 17.00–20.00

638103.01

Das neue Liederbuch für die Vorschule Leitung: F. Rottenschweiler

15./22./29.1.2008, 18.00–20.30

658100.01

Theater spielen – Theater machen Leitung: Y. Herz

15./22./29.1., 5.2.2008, 18.15–20.00

138100.01

Sex und Gewalt im Internet und auf dem Handy Leitung: L. Gander, L. Geiser

19.1.2008, 9.00–15.30

508102.01

Sprachen und neues Zeugnis Oberstufe (Sek l) Leitung: C. Suter, A. Peyer, S. Hutterli

22.1., 1.4.2008, 17.30–21.30

518106.01

Grundwortschatz Deutsch als Zweitsprache Leitung: C. Nodari, G. Bai

22./29.1., 8.4.2008, 17.00–19.30

118102.01

Rechtsfragen in der Schule Leitung: M. Budliger

23./30.1.2008, 14.30–17.30

418100.01

Feste und Feiern Leitung: M. Schumacher-Bauer, C. Schaufelberger

23./30.1.2008, 14.15–17.00

628101.01

Comics zeichnen Leitung: A. Morawietz

23./30.1., 6.2.2008, 14.00–17.00

408109.01

Achtung Gifte! Chemikalien im Unterricht Leitung: M. Burkhard, U. Näf

24./31.1., 7.2.2008, 17.30–20.30

408110.01

Dunkle Machenschaften um Himmelskörper Leitung: M. Leemann, M. Burkhard, S. Metzger

30.1.2008, 9.00–17.00

128100.01

Vorbereitung auf ein Mitarbeitergespräch Leitung: U. Anliker Schranz

30.1., 27.2.2008, 13.30–17.30

538103.01

Working with Explorers 1 Leitung: Y. Kesseli-Göttling, J. Hunn-Baschung

6.2., 12.3.2008, 14.00–16.00

508100.01

HarmoS – Bildungsstandards Leitung: B. Eriksson, S. Hutterli

27.2.2008, 17.00–20.00

538105.01

Storytelling in English Leitung: K. Gallagher

27.2., 12.3.2008, 18.15–20.30

528104.01

La bande dessinée d’expression française Leitung: P. Bansac-Juvet

27.2., 12.3., 2.4.2008, 18.15–21.00

538100.01

Language and Culture Leitung: J. Capitain

27.2., 12.3., 2./16.4.2008, 16.15–20.00

908100.01

Herausgefordert von der Mediengesellschaft Leitung: T. Merz-Abt

28.2., 6.3.2008, 18.30–21.30

408103.01

Helles Mittelalter à la carte Leitung: D. Stemmle

28.2, 6./13.3.2008, 18.00–21.30 27.3.2008, 17.00–22.00 inkl. mittelalterliches Abendessen

358100.01

Die Ausbildung(en) an der PHZH Leitung: B. Kohlstock, H.-J. Keller

4.3.2008, 17.15–19.00

708100.01

Kinder begegnen Mathematik im Kindergarten Leitung: M. Walser Notter

4.3.2008, 17.30–20.30

708103.01

Klassen mit grossen Leistungsunterschieden Leitung: W. Fessler, P. Geering

5.3.2008, 15.15–18.00

218100.01

Kooperatives Lernen im Schulhaus Leitung: P. Hild

8.3.2008, 9.00–16.00 9.4., 7.5.2008, 14.00–18.00

50 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches/Stellen Podium Porträt

Das neue Kursprogramm 2008 auf einen Klick: kurse.phzh.ch Information und Anmeldung: Das Kursprogramm auf einen Klick: kurse.phzh.ch. Pädagogische Hochschule Zürich, Weiterbildungsveranstaltungen, Birchstrasse 95, 8090 Zürich, [email protected], Tel. 043 305 51 00

Weiterbildungskurse kurse.zal.ch

Kurse mit freien Plätzen 817205.01

J+S Methodik Modul Snowboard Leitung: M. Wegmüller

26.–31.12.2007, 9.00–16.00, 19.15–20.00

817206.01

J+S Methodik Modul Ski Leitung: P. Gmür

26.–31.12.2007, 9.00–16.00, 19.15–20.00

817207.01

Schneesport Leitung: T. Rohrbach

27.–31.12.2007, 9.00–16.00, 19.15–20.00

Snowboard für Fortgeschrittene und Könner Leitung: T. Aerni

5.1.2008, 9.00–18.00, 6.1.2008, 9.00–15.00

818202.01

Snowboard Freestyle: Jump and Fly Leitung: M. Schenk

5.1.2008, 9.00–18.00, 6.1.2008, 9.00–15.00

818201.01

Carving/Slopestyle/Freeride Leitung: T. Rohrbach

5.1.2008, 9.00–18.00, 6.1.2008, 9.00–15.00

228210.01

Qualität im integrativen Unterricht Leitung: S. Suter, E. Schweiger

9./23.1.2008, 15.00–18.00

218200.01

Störungen in der Klasse (Grundkurs) Leitung: M. Kenessey-Szuhànyi

9./23./30.1., 6.2., 5.3.2008, 14.00–17.00

618200.01

Schmuck gestalten Leitung: S. Dütsch

10./17./24./31.1., 7.2., 6./13./27.3.2008, 18.00–21.00

638201.01

Gitarren-ABC I Leitung: M. Hufschmid

10./17./24./31.1., 7.2., 6./13./27.3., 3./10.4.2008, 18.00–19.00

818207.01

Unihockey in der Schule Leitung: B. Beutler

15./22.1.2008, 18.15–20.15

718200.01

Kinder brauchen Zahlen Leitung: M. Schmassmann

16./23.1.2008, 14.00–18.00

328207.01

Interkulturelle Kommunikation Leitung: C. Sacchetti

16./23.1.2008, 14.15–17.00, 2.2.2008, 9.30–16.30

408200.01

Pinguine Leitung: I. Steiner

19.1.2008, 9.00–12.00

638204.01

Einfaches Musiktheater Leitung: E. Schwarz

23.1.2008, 14.00–17.00

718201.01

Mathematik «Dreieck – 1 x 1» Leitung: U. Langmeier

26.1.2008, 8.30–15.15

228200.01

Kinderzeichnungen betrachten lernen Leitung: R. Manz

2.2., 8.3.2008, 9.30–16.30

938202.01

PC – Grundlagenkenntnisse auffrischen und festigen 2.2., 8.3., 5.4., 24.5.2008, 10.30–16.30 Leitung: S. Bäriswyl

228203.01

Mut bei schwierigen Kindern Leitung: S. Hauser

Kurse 2008 818200.01

27.2., 26.3.2008, 14.00–18.00

Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Fokus Volksschule Mittelschule Berufsschule Weiterbildung Agenda Amtliches/Stellen Service/Podium Porträt

518205.01

Erzählen mit Kamishibai (Koffertheater) Leitung: A. Schorno

1.3.2008, 8.30–16.30

328208.01

Ich fühle mich OK nach diesem Gespräch Leitung: J. Schläpfer

1./8.15.3.2008, 9.00–16.30

328200.01

Teamteaching: Herausforderung zu zweit! Leitung: K. Fasseing

1./15.3.2008, 9.00–13.00

218207.01

Geschlechtsidentität und Sozialkompetenzen entwickeln Leitung: S. Schnell-Ochsenbein

1./15.3.2008, 9.00–16.00

338200.01

Energie-Management für Lehrerinnen Leitung: J. Freudiger, D. Freudiger

1.3.2008, 9.00–17.00, 2.4.2008, 14.00–18.00

718202.01

Mathematik verstehen, als Muster erkennen Leitung: G. Wieland

1.3., 5.4.2008, 8.30–12.00

Das neue Kursprogramm 2008 auf einen Klick: kurse.zal.ch Information und Anmeldung Detailausschreibungen und Kurse mit freien Plätzen sind abrufbar unter kurse.zal.ch Pädagogische Hochschule Zürich, Weiterbildungsveranstaltungen, Birchstrasse 95, 8090 Zürich, [email protected], Tel. 043 305 59 00

Weiterbildungskurse Berufsfachschulen

uzh

www.zhsf-edu.ch/baz D33

Das Zitat in der bildenden Kunst

Do, 17./24./31.1.2008, 17.30–20.30

E15

DaZ Unterricht und soziale Integration

Sa, 26.1.2008, 9.00–16.30

E22

Developing FCE Writing Skills

Fr, 18.1.2008, 9.00–12.30

E24

Diplomas de español DELE, Ideas y estrategias para preparar a los alumnos

Sa, 19.1.2008, 9.00–16.00

F15

Lawinenkurs 1 & 2

Fr, 25., 18.00 bis So, 27.1.2008, 17.00

L03.4

Modul IV: Adoleszenzkrise oder psychische Störung? Null Bock, Depression, Psychose oder was? Schüler/innenpartizipation im Kindergarten- und Schulalltag

Do, 17.1., 28.2. (ganzer Tag), Fr, 7./28.3. (Nachmittag), Sa, 2.2., 15.3.2008 (ganzer Tag). Di, 14./28.3.2006, 18.00–21.00

126101.01

Information und Anmeldung Detailausschreibung und Kurse mit freien Plätzen sind abrufbar unter www.zhsf-edu.ch/baz Berufsbildung am ZHSF, Weiterbildung, Kurvenstrasse 17, 8090 Zürich, Tel. 043 305 66 72

Weiterbildung Mittelschulen

uzh

www.webpalette.ch > Sekundarstufe II > uzh|eth|ph|zürich ZHSF

IGB-HS07.5

New Ways of Doing Grammar mit Stefan Daniel Keller

Do., 8. November 2007, 9.30–17.30

IGB-HS07.1

Inger Christensen – Moderner Lyrik begegnen mit Sandra Löwe

Mi., 14. November 2007, 9.30–17. 30

IGB-HS07.23

Zeit-Management im Lehrberuf mit Marc Späni

Mi., 21. November 2007, 9.30–16.00

52 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches/Stellen Podium Porträt

IGB-HS07.24

Die Betreuung von Unterrichtspraktika

Fr./Sa., 11./12. Januar 2008, 10.00–16.00

IGB-HS07.19

Die europäische Stadt vom Mittelalter bis heute mit Marc Schalenberg

Mi., 16. Januar 2008, 9.30–17.30

IGB-HS07.21

Der Film als Propagandamittel – Eine Waffe für Ideologien? mit Peter Neumann

Do., 17. Januar 2008, 9.30–17.30

IGB-HS07.26

Maturaarbeiten: Schreib-, Lese- und Methodenkompetenzen mit Nadja Badr Goetz

Do., 24. Januar 2008, 13.30–17.30

IGB-HS07.11

Ethnobotanik – Magische Pilze? mit Caroline Weckerle, Barbara Frei Haller

Fr., 25. Januar 2008, 9.30–17.30

IGB-FS08.20

Entwurfsmethoden für Automaten mit Juraj Hromkovic

Mi., 9. Januar 2008, 9.30–16.30

IGB-FS08.27

50+ Chancen sinnvoll nutzen mit Mike Martin, Susanne Fr./Sa., 11./12. Januar 2008, 8.30–17.00 Stamm, Rolf Huber, Andreas Habegger, Verena Wyss Meili

IGB-FS08.1

Gutes Deutsch – schlechtes Deutsch mit Christa Dürscheid

Di., 29. Januar 2008, 9.30–16.30

IGB-FS08.14

Dunkle Machenschaften um Himmelskörper mit Susanne Metzger, Marianne Leemann, Maja Burkhard

Mi., 30. Januar 2008, 9.30–16.30

IGB-FS08.8

Differentialgleichungen und Dynamische Systeme mit Urs Kirchgraber

Mi., 20. Februar, bis Mi., 28. Mai 2008, je 16.15–19.00

IGB-FS08.7

Roms sprechende Steine. Lateinische Inschriften aus zwei Jahrtausenden mit Klaus Bartels

Di., 4. März 2008, 9.30–17.30

IGB-FS08.12

Guter naturwissenschaftlicher Unterricht – was die Lernforschung darüber weiss mit Elsbeth Stern

Sa., 8. März 2008, 10.00–16.00

IGB-FS08.9

Selbständiges Lernen in Mathematik Mi., 12. März 2008, 9.30–16.30 mit Maria Cannizzo, Stefan Spühler, Regula Kyburz-Graber

IGB-FS08.2

Gedichte im Fremdsprachenunterricht mit Anita Pfau, Rita Gloor, Letizia Könz

Do., 13. März und 10. April 2008, je 13.30–17.00

IGB-FS08.28

Coaching-Kompetenzen mit Nicolas Lienert, Henry Goldmann

Sa., 15. März, 12. April, 31. Mai, 28. Juni 2008 je 9.00–12.30

IGB-FS08.3

The Pleasure of Reading: Texts and their Structures mit Elisabeth Bronfen

Mo., 17. März 2008, 9.30–17.30

IGB-FS08.4

Using Drama Techniques in Foreign Language Teaching mit Michael Rutman

Do., 27. März und 3. April 2008, je 14.00–17.30

IGB-FS08.24

Hinter den Kulissen mit Anna Luif

Mo., 31. März 2008, 9.30–17.00

IGB-FS08.16

Proteomics und Massenspektrometrie mit Sabine Schrimpf, Peter Hunziker

Di., 1. April 2008, 9.30–17.00

IGB-FS08.6

Animar y activar la comunicación oral en el aula de español mit Rosa María Silva

Mi., 2. April 2008, 9.30–16.30

IGB-FS08.22

Nachhaltige Entwicklung spielerisch erleben mit Markus Ulrich, Vicente Carabias-Hütter

Do., 3. April 2008, 9.30–17.00

IGB-FS08.21

Wie Geschichte studieren? mit Luis Manuel Calvo Salgado

Di., 8. April 2008, 9.15–12.00

Information und Anmeldung: www.webpalette.ch > Sekundarstufe II > uzh|eth|ph|zürich ZHSF Zürcher Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik IGB Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik Weiterbildung Mittelschulen, Beckenhofstrasse 35, 8006 Zürich, [email protected]

Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Fokus Volksschule Mittelschule Berufsschule Weiterbildung Agenda Amtliches/Stellen Service/Podium Porträt

schule&kultur: Kulturangebot für Schulen / schule&kultur, Elisabethenstrasse 43, 8090 Zürich, Telefon 043 322 24 44, www.schuleundkultur.ch des Schah-Regimes führen. Mit Errichtung der islamischen Republik beginnt die Zeit der «Revolutions-Kommissare», die Kleidung und Verhalten kontrollieren. Marjane muss nun zwar einen Schleier tragen – dies tut aber ihren so verspielten wie aufständischen Gedanken und Aktionen keinen Abbruch. Mit 14 Jahren wird das lebhafte Mädchen, das für sein Alter schon so viel gesehen hat, von den Eltern nach Wien geschickt. Der zauberhafte und verspielte Animationsfilm «Persepolis» ist die gelungene Umsetzung von Marjane Satrapis gleichnamigem Comic. Nach der Vorstellung wird ein Gast über Marjane Satrapi und über Filmadaptionen von Comics im Allgemeinen erzählen. Dauer des Gesprächs: ca. 30 Min. Film

Persepolis (F 2007) Kino Riffraff Teheran 1978: Marjane ist acht Jahre alt. Umsorgt von ihren Eltern und der geliebten Grossmutter erlebt sie voller Begeisterung die Ereignisse im Vorfeld der Revolution, die später zum Sturz

Filmvorstellung ab 8. Schuljahr, Kantonsund Berufsschulen: Di 27.11.07 9h, Mi 5.12.07 9h (Dauer: 90 Min.) / Regie: Marjane Satrapi, Vincent Paronnaud / Franz. mit dt. Untertiteln / CHF 9.– (inkl. ZVV) / Ort: Kino Riffraff, Neugasse 57, 8005 Zürich / Anmelden bis 17.11.07 bei schule&kultur

Theater

Cinderella Schauspielhaus Zürich In dem einen Haus leben Cinderella, ein lebensfrohes Mädchen, ihr Vater, ein sympathischer Weichling in der Midlife-Crisis, die schöne, aber hinterhältige Stiefmutter und ihre verwöhnte Tochter. In dem anderen Haus lebt der König, der des Regierens müde ist, mit seinem übermütigen Sohn, der weder von Amtsgeschäften noch vom Ernst des Lebens und schon gar nichts von Frauen wissen will. Als dem König der Kragen platzt und er die Zukunft seines Sohnes zu planen beginnt, nimmt das Schicksal seinen Lauf und schickt den Prinzen und Cinderella in ungeahnte Abenteuer. Werden sie am Ende zueinander finden?

54 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Aufführung für 1.–6. Schuljahr: Mo 14.1.08 10h, (Dauer: 120 Min.) / Regie: Annette Raffalt / Deutsch / CHF 12.– (inkl. ZVV) / Ort: Schauspielhaus Zürich Pfauen, Rämistr. 34, 8032 Zürich / Anmelden bis 17. Dez. bei schule&kultur

Theater

Faust – erzählt mithilfe der grossen Rock- und Popsongs Stern-Theater-Produktion Die Themen des Klassikers «Faust» sind so zeitlos, dass sie auch immer wieder Inhalt von Rock- und Popsongs sind: Faust «can’t get no satisfaction», Mephisto verführt zu «sympathy for the devil» und Gretchen «is knockin’ on heaven’s door». Zwei Schauspieler und eine fünfköpfige Band erzählen, erklären und entstauben den ersten Teil der Tragödie, indem sie mit einer gehörigen Portion Humor und Anarchie Goethes Versen die Texte von AC/DC bis Zappa gegenüberstellen. Das Stück will besonders auch ein junges Publikum ansprechen, dem es kalt über den Rücken läuft, wenn das gelbe Reclam-Bändchen aufgeschlagen wird. Auch Theatermuffel werden auf den Geschmack von Goethes grossem Klassiker kommen! Aufführung für Kantons- und Berufsschulen: Do 17.1.08 16h, Do 31.1.08 20h, Mi 6.2.08 20h, Do 7.2.08 16h, Do 7.2.08 20h (Dauer: 60 Min.) / Regie: Sabine Boss / Spiel: Daniel Rohr, Silvester von Hösslin / CHF 15.– (inkl. ZVV) / Ort: Theater Rigiblick, Germaniastr. 99, 8044 Zürich / Anmelden bis 17.12.07 bei schule&kultur

Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches/Stellen Podium Porträt

Film

To Be or Not To Be (USA 1942) Filmpodium Zürich Ernst Lubitschs antifaschistische Komödie ist eine Hommage an Schauspieler und ans Theater. Einer Warschauer Theatergruppe wird 1939 die Aufführung ihres Stücks verboten. Die freche Anti-Nazi-Groteske wird durch «Hamlet» ersetzt. Als die Wehrmacht einmarschiert, entpuppt sich ein angeblicher polnischer Patriot als Gestapoagent. Die Theatermitglieder tauchen in den Untergrund ab – da können sie ihre Gestapo-Kostüme gut gebrauchen … Ein grandioses Stück über die Trennungslinie zwischen Bühne und Leben, zwischen Schein und Realität,

Theater

Theater

Der Kaufmann von Venedig Schauspielhaus Zürich Einen Schuldschein auf ein Pfund seines eigenen Fleisches – ohne Bedenken unterschreibt der reiche, gerade aber nicht liquide Kaufmann Antonio diesen Vertrag mit dem Juden Shylock. Das Geld braucht sein Freund Bassanio, der Portia, der Herrin von Belmont, die Heirat antragen will. Während sich die Liebeshändel zum Besten wenden, steht in Venedig Shylock vor Antonio, dessen Schiffe in unglückliche Winde geraten sind, und wetzt das Messer. Vertrag ist Vertrag. Der Jude steht einsam gegen die Gesellschaft. Besessen und in beredter Bitterkeit scheint Shylock fähig, sein Pfand einzufordern.

He, super! Mann! Koproduktion GMBH und Rote Fabrik Superman hängt apathisch in seinem durchgelegenen Comic-Heft. Es geht ihm schlecht. Comics lesen ist out. Die Welt hat ihn vergessen. Just in diesem krisengezeichneten Moment begegnet ihm Flyman, der Superschurke. Sie liefern sich ein haarsträubendes Duell. Doch schon nach kurzer Zeit geht Superman die Puste aus. Er ist nicht mehr in Form. Flyman ist entsetzt. Ohne einen Guten gibt es keinen Bösen. Superman muss also wieder Superman werden! Beim Aufbautraining kommt Superman ins Grübeln: Ist denn böse immer böse? Und gut einfach gut? Inmitten ihrer Rivalität entdecken Super-

zwischen Spiel und Ernst, zwischen Sein und Nichtsein. Wie leicht es in diesem Zusammenhang zu Verwirrungen kommen kann, erfährt der Zuschauer am eigenen Leibe. Er erlebt selbst die Kurzfassung dessen, was der Film erzählen wird: die Geschichte einer Täuschung durch einen grossen Mummenschanz. Filmvorstellung ab 9. Schuljahr, Kantonsund Berufsschulen: Di 11.12.07 18h, Do 13.12.07 18h (Dauer: 115 Min.) / Regie: Ernst Lubitsch / Engl. mit dt. Untertiteln / CHF 9.– (inkl. ZVV) / Ort: Filmpodium Kino, Nüschelerstr. 11, 8001 Zürich / Anmelden bis 20.11.07 bei schule&kultur

man und Flyman, dass sie dringend ein neues Abenteuer brauchen, eine neue Aufgabe … Freundschaft eben. Ein Stück über Selbstzweifel, Rivalität, Sprachlosigkeit und Freundschaft für Superhelden und Superschurken. Aufführung für 1.–5. Schuljahr: Mo 17.12.07 14h (Dauer: 60 Min.) / Regie: Martha Zürcher / Spiel: Matthias Bretscher, Peter Hottinger / Mundart / CHF 12.– (inkl. ZVV) / Ort: Kulturzentrum Rote Fabrik, Fabriktheater, Seestr. 395, 8038 Zürich / Anmelden bis 23.11.07 bei schule&kultur

Aufführung für Kantons- und Berufsschulen: Fr 7.3.08 20h, Di 11.3.08 20h / William Shakespeare / Regie: Stefan Pucher / CHF 35.–, 26.–, 18.–, 8.–, 5.– / Ort: Schauspielhaus Zürich Pfauen, Rämistr. 34, 8032 Zürich / Anmelden vom 3.12.07 bis zum 5.2.08 bei schule&kultur

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55

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Ausstellung

Da chunsch uf d’Wält – alles rund um die Geburt KULTURAMA Die Geburt eines Menschen steht für den Anfang eines neuen Lebens. Was aber geschieht in den neun Monaten im Mutterleib? Im Eiltempo entsteht ein Wesen, das irgendwann fähig sein könnte, einen Nobelpreis zu gewinnen. Die Voraussetzungen, die es dazu braucht, werden in den ersten Entwicklungsstadien angelegt. Durch vorgeburtliche Untersuchungen können diese heute genau verfolgt werden. Der Geburtsvorgang selbst wird unterstützt durch verschiedene Geburtsmethoden. Letztere haben sich im Laufe der Zeit gewandelt und mit ihnen auch die Gefahren, welche eine Geburt für Mutter und Kind birgt.

Film

Max Frisch, Citoyen (CH 2007) Kino Arthouse Alba Max Frisch war der letzte grosse Schweizer Intellektuelle, der auch über das eigene Land hinaus als «Stimme» breit wahrgenommen und geschätzt wurde: eine Figur, wie es sie heute kaum mehr gibt. Matthias von Gunten zeigt in seinem fesselnden Dokumentarfilm Frischs Entwicklung hin zu einem wachen Zeitzeugen, der auf ausgedehnten Reisen das zerstörte Nachkriegseuropa besuchte und als Schriftsteller zeitlebens Stellung bezog – zu brennend aktuellen, aber auch zu

Verschiedene Geburten aus dem Tierreich geben spannende Einblicke in die Vielfalt der Möglichkeiten, wie Leben entstehen und zur Welt gebracht werden kann. Modelle zum Anfassen, Originalpräparate, Hörstationen und Filmmaterial lassen die Eindrücke rund um die Geburt zum unvergesslichen Erlebnis werden. Workshop für 4.–9. Schuljahr: Mi 28.11.07 9h, Do 29.11.07 14h, Fr 30.11.07 9h, Mi 5.12.07 9h, Fr 7.12.07 9h, Di 11.12.07 14h, Mi 12.12.07 9h, Fr 14.12.07 9h, Mi 9.1.08 9h, Do 10.1.08 9h, Di 15.1.08 14h, Mi 16.1.08 9h, Do 17.1.08 9h (Dauer: 120 Min.) / Leitung: Petra Egger, Annina Keller, Museumspädagoginnen KULTURAMA / CHF 120.– (inkl. ZVV) / Ort: KULTURAMA, Englischviertelstrasse 9, 8032 Zürich / Anmelden bis 13.11.07 bei schule&kultur

ganz persönlichen Fragen. Matthias von Gunten verwendet teilweise noch nie gesehene Dokumente, die Frisch selbst gedreht hat. Gast nach der Filmvorführung ist Regisseur Matthias von Gunten. Dauer des Gesprächs: ca. 30 Min. Filmvorstellung ab 9. Schuljahr, Kantonsund Berufsschulen: Di 29.1.08 9h, Mi 30.1.08 9h (Dauer: 90 Min.) / Regie: Matthias von Gunten / Deutsch / CHF 9.– (inkl. ZVV) / Ort: Kino Arthouse Alba, Zähringerstr. 44, 8001 Zürich / Anmelden bis 15.1.07 bei schule&kultur

Theater

Macbeth Schauspielhaus Zürich Ein skrupelloses Ungeheuer ist Macbeth nicht, auch wenn er auftritt wie ein Serienkiller: König Duncan, sein Kampfgefährte Banquo, Frau und Kind seines Widersachers Macduff – Leichen pflastern seinen Weg zum Thron, und eine Tat zieht die nächste nach sich. Doch dem Ausmass der angerichteten Untaten kommen die Schrecken gleich, die ihm sein Gewissen im Gegenzug bereitet. Der wahre Horror dieses Gruselstückes liegt nicht in den Metzeleien an Unschuldigen, er spielt sich vor Macbeths innerem Auge ab und spiegelt sich in Schreckensvisionen und Halluzinationen. Aufführung für Kantons- und Berufsschulen: Di 1.4.08 20h, Di 15.4.08 20h / William Shakespeare / Regie: Sebastian Nübling / CHF 35.–, 26.–, 18.–, 8.–, 5.– / Ort: Schauspielhaus Zürich Pfauen, Rämistr. 34, 8032 Zürich / Anmelden vom 17.12.07 bis zum 27.2.08 bei schule&kultur

56 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Ausstellung

Film

Zeitreise Kunsthaus Zürich In voller Rüstung tritt der heilige Michael auf Luzifer: Was bedeutete eine solche Altartafel für einen Menschen in der kleinen mittelalterlichen Stadt Zürich? Die gelbe Postkutsche rast durch die Kehren der Tremola. Welcher Zeitgeist verbirgt sich hinter dem berühmten Schweizer Werk? Der Maler Edvard Munch zeigt sich einsam am Rand des breiten Boulevards von Oslo. Weshalb? Drei Stationen vor drei bedeutenden Gemälden, begleitet von ein paar Seitenblicken auf andere Werke der Sammlung, werfen Fragen über die Absichten und Funktionen von Bildern auf und ergeben eine spannende Reise durch die Jahrhunderte.

Mona Lisa (GB 1986) Filmpodium Zürich London, 1986: Ein kleiner Gauner (Bob Hoskins) wird aus dem Gefängnis entlassen. Von seiner Familie entfremdet, bleibt ihm nur sein alter Gangsterboss (Michael Caine), der ihm noch einen Gefallen schuldet. So kommt George zu einem Job als Chauffeur der Nobelprostituierten Simone (Cathy Tyson). Die beiden können sich anfangs nicht ausstehen, bis George Simone bei der Suche nach einer alten Freundin hilft – und sich in die rätselhafte Frau hoffnungslos verliebt. Kunstvoll arrangierte, in verführerisch schöne Bilder getauchte Geschichte von entwertetem Heldentum und tragischer Liebe in Londons Un-

terwelt. Bob Hoskins ist in seiner wohl tragischsten, witzigsten und zugleich berührendsten Rolle zu sehen. Filmvorstellung für Kantons- und Berufsschulen: Do 17.1.08 18h (Dauer: 120 Min.) / Regie: Neil Jordan / Engl. mit dt. Untertiteln / CHF 9.– (inkl. ZVV) / Ort: Filmpodium Kino, Nüschelerstr. 11, 8001 Zürich / Anmelden bis 19.12.07 bei schule&kultur

Workshop ab 9. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen: Daten nach Absprache im Zeitraum 14.1.08 bis 9.2.08 (Dauer: 120 Min.) / Leitung: Hans Ruedi Weber, Kunsthistoriker/Museumspädagoge / CHF 120.– (inkl. ZVV) / Ort: Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1, 8001 Zürich / Anmelden bis 29.1.08 bei Marianne Fili, Kunsthaus Zürich, Tel. 044 253 84 12, vormittags 9–12h

Film

Monsieur Hire (F 1989) Filmpodium Zürich Ein subtiler psychologischer Thriller nach Georges Simenon. Der von allen gemiedene Monsieur Hire (Michel Blanc) verliebt sich in die junge Alice (Sandrine Bonnaire), die er allabendlich von seinem Fenster aus in der gegenüberliegenden Wohnung beobachtet. Als eine andere junge Frau tot aufgefunden wird, gerät Monsieur Hire ins Visier des Ermittlers. Alice aber entdeckt den Voyeur am Fenster – und nimmt Kontakt mit dem scheuen Mann auf. «Dank der ungewöhnlich intensiven Verkörperung der beiden Figuren wird diese Geschichte einer hoffnungs-

losen Passion in der psychologischen Motivation nachvollziehbar und glaubwürdig. Es ist eine Geschichte, bei der sich die Zuschauer auf beklemmende Weise ständig auf unsicherem Boden befinden, weil sie der Ambivalenz von Gut und Böse, Schein und Sein, Misstrauen und Vertrauen, Wahrheit und Lüge ausgesetzt sind.» (Zoom) Filmvorstellung ab 8. Schuljahr, Kantonsund Berufsschulen: Do 7.2.08 18h (Dauer: 95 Min.) / Regie: Patrice Leconte / Franz. mit dt. Untertiteln / CHF 9.– (inkl. ZVV) / Ort: Filmpodium Kino, Nüschelerstr. 11, 8001 Zürich / Anmelden bis 15.1.08 bei schule&kultur

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Fokus Volksschule Mittelschule Berufsschule Weiterbildung Agenda Amtliches/Stellen Service/Podium Porträt

Theater

Lili Plume Koproduktion Figurentheater Lupine und Theater Tuchlaube Schon morgens früh um neun stehen vor Lili Plumes Fundbüro die Leute Schlange. Alles Mögliche und Unmögliche haben sie verloren: die Dame im rosa Kleid ihre Wespentaille, ein Kind den Hausschlüssel, einer seine Geborgenheit und jemand hat sogar den Kopf verloren! Viele trauern den verlorenen Sachen nach und hoffen, ihr Glück im Fundbüro zu finden. Mit Fantasie und Feingefühl findet Lili Plume für all ihre Kundinnen und Kunden etwas, das sie wieder fröhlich macht, auch wenn es überhaupt nicht das Gesuchte ist. Wie Lili Plume Menschen glücklich macht, aber selber immer trauriger wird, was der schiffbrüchige Kapitän in

Theater

Macbeth für Anfänger Thalia Kompagnons (D) Der Puppenspieler, von Ehrgeiz besessen, plant eine Aufführung von Shakespeares «Macbeth». Als seine alten Kasperpuppen erfahren, dass sie nicht mitspielen dürfen, kommt es zum Aufstand: Hinter dem Rücken des Puppenspielers beginnt das Ensemble auf eigenes Risiko mit der Tragödie. Doch schon bald geraten die unschuldigen «Anfänger» in den verhängnisvollen Sog der shakespeareschen Dramaturgie und unbarmherzig erfüllt sich an ihnen das Schicksal des Macbeth …

Sie suchen eine Stelle? Sie bieten eine Stelle an?

ihrem Fundbüro zu suchen hat, was Lili Plume am Ende selbst verliert und dabei ihr Lachen wiederfindet, das erfährt, wer Lilis Reich der verlorenen Sachen besucht. Aufführung für 1.–3. Schuljahr: Mi 12.12.07 10h, Do 13.12.07 10h, Mi 19.12.07 10h (Dauer: 50 Min.) / Regie: Frauke Jakobi / Spiel: Kathrin Leuenberger / Mundart / CHF 12.– (inkl. ZVV) / Ort: Theater PurPur, Grütlistrasse 36, 8002 Zürich / Anmelden bis 21.11.07 bei schule&kultur

«Ein Theatervergnügen allerersten Ranges! Klug gedacht, raffiniert gemacht, temporeich und witzig.» (double – Magazin für Figurentheater) Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Inszenierungsgespräch mit den Künstlern statt. Aufführung für Kantons- und Berufsschulen: Sa 2.2.08 20.15h, So 3.2.08 18h (Dauer: 60 Min.) / Gigio Brunello, Gyula Molnar / Regie: Gyula Molnar / Spiel: Tristan Vogt / CHF (15.– inkl. ZVV) / Ort: Theater Stadelhofen, Stadelhoferstr. 12, 8001 Zürich / Anmelden bis 11.1.08 bei schule&kultur

Gratis-Stellenbörse: www.v-z-p.ch

Verband zürcherischer Privatschulen 58 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches/Stellen Podium Porträt

Termine und Veranstaltungen Zürcher Kerzenziehen am Bürkliplatz Für Schulklassen und Gruppen, Anmeldung erforderlich, Infos und Anmeldung unter www.zuercherkerzenziehen.ch oder Tel. 044 211 26 00

31.10.–19.12.2007 täglich von 10.00–20.00 Uhr

Zürcher Basketballturnier 2008 in den Turnhallen Rämibühl und Rämistr. 80 Januar–März 2008 Für Klassenmannschaften (Turnabteilungen) oder Schulsportmannschaften 5.–9. Schuljahr. Anmeldeformulare bei Hansueli Wegmann, Brünneliacker 7, 8047 Zürich, Tel. 044 401 06 45, E-Mail: [email protected] Anmeldeschluss: 1. Dezember 2007 (Poststempel) Kantonaler Schulsporttag Schwimmen im Hallenbad Allmend Uitikon Mittwochnachmittag, 30. Januar 2008 Für Schulsportgruppe, Klasse oder Turnabteilung in der Oberstufe. Anmeldeschluss 21. Dezember 2007. Anmelden bei Katja Hois, Albisriederstr. 16, 8003 Zürich, Tel. 043 333 91 66 oder E-Mail: [email protected] Mathematische Förderung im Kindergarten 2.2., 15.3. und 24.5.2008, 09–16.30 Uhr Kursort: Kultur-Zentrum «Karl der Grosse» in der Altstadt von Zürich, Kurskosten: Fr. 190.–, Infos und Anmeldeformular finden Sie unter www.lerntherapie-zh.ch

Museen mit permanentem Angebot für Schulklassen Botanischer Garten Universität Zürich Tel. 044 634 84 61, www.bguz.unizh.ch

Okt.–Feb. von Mo–Fr 08–18 Uhr / Sa+So 08–17 Uhr

Daros Exhibitions – Gegenwartskunst Tel. 044 447 70 00, www.daros.ch

Do–So 12–18 Uhr

Fotomuseum Winterthur Tel. 052 234 10 60, www.fotomuseum.ch

Do–Sa 11–18 Uhr / Mi 11–20 Uhr

Gewerbemuseum Winterthur Tel. 052 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch

Di–So 10–17 Uhr / Do 10–20 Uhr

Haus Konstruktiv Tel. 044 217 70 80, www.hauskonstruktiv.ch Kulturama Tel. 044 260 60 44, www.kulturama.ch Kunsthalle Zürich Tel. 044 272 15 15, www.kunsthallezurich.ch Kunsthaus Zürich Tel. 044 253 84 84, www.kunsthaus.ch Kunstmuseum Winterthur Tel. 052 267 51 62, www.kmw.ch Schweizerisches Landesmuseum Zürich Tel. 044 218 65 11, www.slmnet.ch Museum Rietberg Tel. 044 206 31 31, www.stadt-zuerich.ch/internet/zuerichkultur/home.html

Di, Do, Fr 12–18 Uhr / Mi 12–20 Uhr Di–So 13–17 Uhr Di, Mi, Fr, 12–18 Uhr / Do 12–20 Uhr / Sa+So 11–17 Uhr Di–Do 10–21 Uhr / Fr–So 10–17 Uhr Di 10–20 Uhr / Mi–So 10–17 Uhr Di–So 10–17 Uhr Di–So 10–17 Uhr / Mi+Do 10–20 Uhr

Mühlerama Tel. 044 422 76 60, www.muehlerama.ch

Di–Sa 14–17 Uhr / So 10–17 Uhr

Museum Bellerive Tel. 043 446 44 69, www.museum-bellerive.ch

Di–So 10–17 Uhr / Do 10–20 Uhr

Museum für Gestaltung Tel. 043 446 67 67, www.museum-gestaltung.ch

Di–Do 10–20 Uhr / Fr–So 10–17 Uhr

Naturzentrum Sihlwald Tel. 044 720 38 85, www.sihlwald.ch

Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Nordamerika Native Museum (NONAM) Tel. 043 499 24 40, www.nonam.ch

Di–Fr 13–17 Uhr / Mi 13–20 Uhr

Tram-Museum Zürich Tel. 044 380 21 62, www.tram-museum.ch

Mi–Fr 14–17 Uhr / Sa 13–18 Uhr / So 13–17 Uhr

Strauhof Zürich Tel. 044 412 31 39, www.strauhof.ch

Di–Fr 12–18 Uhr / Sa–So 10–18 Uhr

Technorama Winterthur Tel. 052 244 08 44, www.technorama.ch

Di–So 10–17 Uhr

Zoo Zürich Tel. 043 499 24 40, www.zoo.ch

täglich geöffnet März–Okt. 9–18 Uhr / Nov.-Feb. 9–17 Uhr

Zoologisches Museum Zürich Tel. 044 634 38 38, www.zm.uzh.ch

Di–Fr 9–17 Uhr / Sa+So 10–16 Uhr

Adressen Bildungsdirektion Generalsekretariat

www.bildungsdirektion.zh.ch Tel. 043 259 23 09

Bildungsplanung Walchestrasse 21, 8090 Zürich Tel. 043 259 53 50 E-Mail: [email protected] Volksschulamt www.volksschulamt.zh.ch Walchestrasse 21, 8090 Zürich Tel. 043 259 22 51 Stabsstelle Tel. 043 259 22 51 Rechtsfragen Tel. 043 259 53 55 Behördenschulung Tel. 043 259 22 58 Abteilung Lehrpersonal Tel. 043 259 22 66 Lehrpersonalbeauftragte Tel. 043 259 22 74 Anstellung Lehrpersonen Kindergarten Tel. 043 259 22 75 Vikariatsbüro Tel. 043 259 22 70 Stellenbörse Website Tel. 043 259 42 89 Stellentonband Stellvertretungen Tel. 043 259 42 90 Abteilung Pädagogisches (Unterrichtsfragen) Tel. 043 259 22 62 Interkulturelle Pädagogik/QUIMS Tel. 043 259 53 61 schule&kultur Tel. 043 322 24 48 Abteilung Sonderpädagogisches Tel. 043 259 22 91 Schulärztlicher Dienst Tel. 043 259 22 60 Umsetzung Volksschulgesetz Tel. 043 259 53 42 Projekt Grundstufe Tel. 043 259 40 84 Neugestaltung 9. Schuljahr Tel. 043 259 53 11 Aufsicht Privatschulen Tel. 043 259 53 35 Mittelschul- und Berufsbildungsamt www.mba.zh.ch Kaspar-Escher-Haus, 8090 Zürich Tel. 043 259 43 81

Abt. Mittelschulen Abt. Berufsbildung KEH Abt. Berufsbildung AUS 80 Personelles Berufsfachschulen Personelles Mittelschulen Personelles Schulen im Gesundheitswesen

Tel. 043 259 43 72 Tel. 043 259 43 93 Tel. 043 259 77 50 Tel. 043 259 26 07 Tel. 043 259 53 01 Tel. 043 259 43 12

Amt für Jugend und Berufsberatung www.ajb.zh.ch Dörflistrasse 120, 8090 Zürich Tel. 043 259 96 00 Jugend- und Familienhilfe Tel. 043 259 96 50 Kindesschutz Tel. 043 259 96 51 Elternbildung Tel. 043 259 96 54 Kinder- und Jugendheime Tel. 043 259 96 57 Stipendien Tel. 043 259 96 80 bizoerlikon Tel. 043 259 97 00 Akad. Berufs- und Studienberatung Tel. 043 259 97 10 Laufbahnberatung Gesundheitsberufe Tel. 043 259 97 30 Lehrmittelverlag des Kantons Zürich Räffelstr. 32, Postfach, 8045 Zürich Tel. 044 465 85 85 E-Mail: [email protected] E-Shop: www.lehrmittelverlag.com Logopädisches Beratungstelefon [email protected] Sprachheilschule Stäfa Tel. 044 928 19 15 Audiopädagogische Dienste Zürich Kinder und Jugendliche Kalchbühlstrasse 79, 8038 Zürich Tel. 044 487 10 50

Schule der Stadt Zürich für Sehbehinderte SFS Eugen Huber-Strasse 6, 8048 Zürich Tel. 043 311 79 00 Zürcher Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik (ZHSF) www.zhsf-edu.ch Beckenhofstrasse 35, 8006 Zürich: Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik Tel. 043 305 66 55 Höheres Lehramt Berufsschulen Tel. 043 305 66 08 Weiterbildung Mittelschulen Tel. 043 305 66 16 Tel. 043 305 66 62 Weiterbildung Berufsschulen Tel. 043 305 66 72 Hochschule für Heilpädagogik Schaffhauserstrasse 239 8090 Zürich

www.hfh.ch Tel. 044 317 11 11

Pädagogische Hochschule Zürich www.phzh.ch 8090 Zürich [email protected] Kanzlei Tel. 043 305 51 11 Prorektorat Ausbildung Tel. 043 305 52 52 Schönberggasse 1, 8090 Zürich [email protected] Prorektorat Weiterbildung und Forschung Tel. 043 305 53 53 Hirschengraben 28, 8090 Zürich [email protected] Prorektorat Fachbereiche Tel. 043 305 54 54 Hirschengraben 28, 8090 Zürich [email protected] Beamtenversicherungskasse Stampfenbachstrasse 63, 8090 Zürich Tel. 043 259 42 00

Erscheinungs- und Annahmeschlussdaten 2007 Nr. 5 1

Erscheinungsdatum 2.11.2007 7.1.2008

Redaktionsschluss 28.9.2007 23.11.2007

Inserateschluss 3.10.2007 28.11.2007

Redaktion: 043 259 23 14, [email protected] Stelleninserate: 043 259 23 11, [email protected] Werbeinserate: 044 928 56 09, [email protected]

Impressum

Nr. 5/2007 2. November 2007

Schulblatt des Kantons Zürich Kantonales Publikationsorgan der Bildungsdirektion für Lehrkräfte und Schulbehörden, 122. Jahrgang Erscheinungsweise 6-mal pro Jahr Auflage 22 300 Exemplare Redaktion (red) Redaktionsleiter Stephan Pfäffli (pst), E-Mail: [email protected], Redaktorin Jacqueline Olivier (jo), E-Mail: [email protected] Fotografie Hauptbeiträge in Zusammenarbeit mit dem Studienbereich Fotografie, Hochschule für Kunst und Gestaltung Zürich, Leiter Prof. Ulrich Görlich Begleitgruppe Christine Keller Sallenbach, E-Mail: [email protected] Adresse Redaktion Schulblatt, Bildungsdirektion Kanton Zürich, Walcheplatz 2, 8090 Zürich, Verena Schwizer Gebert, Tel. 043 259 23 14, Fax 044 262 07 42, E-Mail: [email protected], Stelleninserate Gabriella Regli, 043 259 23 11, E-Mail: [email protected] Gestaltung www.bueroz.ch Druck Zürichsee Druckereien AG, 8712 Stäfa Abonnemente/Adressänderungen Zürichsee Presse AG, 8712 Stäfa, Tel. 0848 805 522, Fax 0848 805 520, E-Mail: [email protected] Werbe-Inserate Kretz AG, Zürichsee Zeitschriften Verlag, 8712 Stäfa, Tel. 044 928 56 09, Fax 044 928 56 00, E-Mail: [email protected] Abo-Preis Fr. 40.– pro Jahr.

62 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Amtliches Inhalt Anmeldung neuer Mittelschülerinnen und Mittelschüler für das Schuljahr 2008/09: A Beschreibung der verschiedenen Mittelschultypen B Weitere Angebote an Mittelschulen C Zulassungsbedingungen D Ausschreibung der einzelnen Schulen E Anerkannte nichtstaatliche Mittelschulen Bildungsratsbeschluss: Lehrplan für die Kindergartenstufe des Kantons Zürich: Erprobungsfassung ohne Basiskompetenzen Bildungsratsbeschluss: Neues Volksschulgesetz/Aufhebung des Stundenplanreglements vom 10. Dezember 1991 Bildungsratsbeschluss: Volksschule. Assessment Pack zu Explorers. Excercices de contrôle zu Envol 5 & 6. Neuschaffung Sprachland: Neues Deutschlehrmittel für das 4. bis 6. Schuljahr

5/07 Informatikmittelschule (IMS): Anmeldeschluss für das Schuljahr 2009/10: 30. September 2008 63 65 65 67 71

72 72

72 72

Anmeldung neuer Mittelschülerinnen und Mittelschüler für das Schuljahr 2008/09 Die Lehrpersonen der Primar- und Sekundarschule und der Unterstufe des Gymnasiums sind verpflichtet, ihre Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern rechtzeitig und umfassend über die verschiedenen Wege der Mittelschulbildung aufzuklären und die hier gegebenen Informationen weiterzutragen. Es soll auch auf die Möglichkeiten von Studienbeiträgen (Stipendien) aufmerksam gemacht werden. Die Rektorate der Mittelschulen sind zu Auskünften ebenfalls gerne bereit. Zudem finden an den Schulen Orientierungsveranstaltungen für Eltern und künftige Schülerinnen und Schüler statt, die sich aber auch zur weiteren Information der Primar- und Sekundarlehrpersonen eignen. Einen systematischen Überblick über das zürcherische Schulwesen vermitteln die von der Bildungsdirektion herausgegebenen Broschüren «Die Volksschule im Kanton Zürich», «Von der Primarstufe in die Sekundarstufe» und «Berufsbildung und weiterführende Schulen», die zur Zeit auch in die Sprachen Englisch, Spanisch, Italienisch, Serbisch-Kroatisch-Bosnisch, Albanisch und Türkisch übersetzt werden. Die Broschüre «Mittelschule ja, aber welche?» gibt eine detailliertere Übersicht über die Angebote der einzelnen Schulen (siehe auch unter www.mba.zh.ch) Weitere Informationen finden sich auf dem Portal www.zentraleaufnahmepruefung.ch. Die Anmeldung erfolgt durch die Eltern. Anmeldeschluss für das Schuljahr 2008/09: 15. März 2008 (Kunst- und Sportgymnasium: 31. Januar 2008)

A Beschreibung der verschiedenen Mittelschultypen Gymnasien Der Kanton Zürich hat das Maturitätsanerkennungsreglement (MAR) wie folgt umgesetzt. Er führt: – Maturitätsausbildungen von 6 Jahren Dauer (7. – 12. Schuljahr, Langgymnasium) – Maturitätsausbildungen von 4 Jahren Dauer (9. – 12. Schuljahr, Kurzgymnasium) – das Liceo Artistico von 5 Jahren Dauer (9. – 13. Schuljahr) – Kunst- und Sportgymnasium am MNG Rämibühl von 5 Jahren Dauer (9. – 13. Schuljahr) – die Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene (KME, 2. Bildungsweg) von 3 Jahren bzw. berufsbegleitend 3 3/4 Jahren Dauer. Quereinstieg ins 3. Semester ist möglich. An dreizehn Kurz- und Langgymnasien wird ab dem neunten Schuljahr ein zusätzlicher Ausbildungsgang zweisprachige Maturität (Deutsch/ Englisch) angeboten. An der Kantonsschule Küsnacht besteht seit Beginn des Schuljahres 2004/05 die Möglichkeit zum Besuch eines zweisprachigen Untergymnasiums, im Anschluss an die Primarschule. Die Bildungsgänge der Gymnasien führen zu einem schweizerisch anerkannten Maturitätszeugnis, das zum Studium an allen schweizerischen Universitäten und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen berechtigt. Das Abschlusszeugnis des Liceo Artistico berechtigt zudem zum Studium an italienischen Kunstakademien und Hochschulen. Die Maturität wird erstmalig im Abschlussjahr 2012 auf der Basis von 13 Noten erteilt. Die Noten werden gesetzt für die Leistungen in einem einzelnen Fach. Massgebend sind 10 Grundlagenfächer sowie ein Schwerpunktfach und ein Ergänzungsfach. Zusätzlich ist eine Maturitätsarbeit zu verfassen, die benotet wird. Im Kanton Zürich gilt der folgende Fächerkatalog: 1 2

Erstsprache Zweite Landessprache

3

Dritte Sprache

4 5 6 7

Mathematik Biologie Chemie Physik

Deutsch Französisch Italienisch Italienisch/Französisch Englisch Griechisch Latein

Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

63

8 9 10

Geschichte Geografie Musisches Fach

11

Schwerpunktfach

12

Ergänzungsfach

13

Maturitätsarbeit Obligatorisches Fach ab Abschlussjahr 2012 (kein Maturitätsfach)

Bildnerisches Gestalten und/oder Musik Latein und Griechisch, Latein, Griechisch Italienisch/Französisch, Englisch, Spanisch, Russisch Physik und Anwendungen der Mathematik, Biologie und Chemie Wirtschaft und Recht Bildnerisches Gestalten, Musik Physik, Chemie, Biologie, Anwendungen der Mathematik, Geschichte inkl. Staatskunde, Geografie, Philosophie, Religionslehre, Wirtschaft und Recht, Pädagogik/Psychologie, Bildnerisches Gestalten, Musik, Sport, Informatik In einem Fach oder mehreren Fächern nach Wahl Einführung in Wirtschaft und Recht

Der Bildungsrat legt fest, welche Schwerpunktfächer eine Schule führt. Das Angebot an Ergänzungsfächern wird von der Schule festgelegt. Es besteht kein Anspruch auf uneingeschränkte Wahl des Ergänzungsfaches. Die einzelnen Kurse können nur bei einer genügenden Zahl von Anmeldungen geführt werden. Die Wahlen erfolgen mehrstufig. – 6-jährige oder 4-jährige Maturitätsausbildung: In der Unterstufe des 6-jährigen Bildungsganges sind Latein, Französisch und Englisch für alle obligatorisch. – Maturitätsprofil: Auf den Beginn des 9. Schuljahres, d. h. der 3. Klasse der 6-jährigen Ausbildung bzw. mit Eintritt in die 4-jährige Ausbildung, muss ein Maturitätsprofil gewählt werden. Mit dieser Wahl ist eine Einschränkung in der Zahl der noch möglichen Schwerpunktfächer verbunden. – Wahl des Schwerpunktfaches und des Ergänzungsfaches: Die einzelnen Schulen bestimmen den Zeitpunkt für die Wahlen von Schwerpunkt- und Ergänzungsfach. Der Kanton Zürich unterscheidet fünf Maturitätsprofile, die in erster Linie durch das Schwerpunktfach bestimmt sind: Altsprachliches Profil: (A) Die Sprachkombination enthält Latein und/oder Griechisch, Schwerpunktfach ist eine Sprache. Neusprachliches Profil: (N) Die Sprachkombination enthält nur moderne Fremdsprachen, Schwerpunktfach ist eine Sprache. Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil: (MN) Schwerpunktfach ist «Biologie und Chemie» oder «Physik und Anwendungen der Mathematik».

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Wirtschaftlich-rechtliches Profil: (WR) Schwerpunktfach ist «Wirtschaft und Recht». Musisches Profil: (M) Schwerpunktfach ist «Bildnerisches Gestalten» oder «Musik». Bemerkungen: Wer im altsprachlichen Profil Griechisch belegen will, muss nach der 6. Klasse der Primarschule ans Gymnasium übertreten. In allen Profilen kann Italienisch an Stelle von Französisch als 2. Landessprache belegt werden. (Diese Möglichkeit wird aber nicht an allen Schulen angeboten.) Die aktuellen Profile sind Schule Literargymnasium Rämibühl, Zürich Realgymnasium Rämibühl, Zürich Kantonsschule Hohe Promenade, Zürich Math.-nat. Gymnasium Rämibühl, Zürich Kunst- und Sportgymnasium am MNG Kantonsschule Freudenberg, Zürich Kantonsschule Wiedikon, Zürich Kantonsschule Enge, Zürich Kantonsschule Hottingen, Zürich Kantonsschule Oerlikon, Zürich Kantonsschule Zürich Birch Kantonsschule Stadelhofen, Zürich Liceo Artistico, Zürich Kantonsschule Büelrain, Winterthur Kantonsschule Im Lee, Winterthur Kantonsschule Rychenberg, Winterthur Kantonsschule Glattal, Dübendorf Kantonsschule Küsnacht Kantonsschule Limmattal, Urdorf Kantonsschule Zch. Oberland, Wetzikon Kantonsschule Zürcher Unterland, Bülach Kant. Maturitätsschule für Erwachsene 1 2 3 4 *

Unterstufe Profil A N 1 2 2 1 2 2 1 2 2

1 1

2 2

1

2 3

MN WR M

2/3 2/3 2/3 2 3 3 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 3

2/3 2/3

2/3 2/3 2/3

2/3 1 1 1* 1 1 1

3 2 2

3 2 2/3 2/3 2 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 4 4

2/3

2/3

2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 4 4 4

nach 6 Jahren Primarschule nach 2 Jahren Unterstufe des Gymnasiums nach 2 Jahren Sekundarschule für Studierende mit Berufsausbildung oder Berufspraxis Unterricht auf der Unterstufe nur zweisprachig (Deutsch/Englisch)

Kunst- und Sportgymnasium am MNG Rämibühl Der Kanton Zürich führt am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium Rämibühl (MNG) Klassen für musikalisch, tänzerisch oder sportlich besonders begabte Jugendliche. Der Schulstoff wird in diesen Klassen auf fünf anstatt auf vier Jahre verteilt. So erhalten die Schülerinnen und Schüler genügend Freiraum, um sich neben dem Gymnasium intensiv ihrer Sonderbegabung zu widmen. Unterrichtet wird im Rahmen einer 5-Tage-Woche an fünf Vormittagen und an einem Nachmittag. (Spezielle Lösungen für Morgentrainings werden angeboten.) Musikalisch besonders Begabte erwerben eine Maturität mit Schwerpunktfach Musik und absolvieren während der Gymnasialzeit den Vorkurs und zwei Jahre des Bachelorstudiums an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Tänzerisch und sportlich besonders Begabte können zwischen dem neusprachlichen Profil und dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Profil mit Schwerpunktfach Biologie und Chemie wählen.

Liceo Artistico Das Liceo Artistico wird vom Kanton Zürich in Zusammenarbeit mit der Republik Italien als bikulturelle Schule geführt. Es vermittelt eine sprachlich-historische Bildung mit dem Ziel einer zweisprachigen Maturität. Deutsch und Italienisch werden, unabhängig von der Erstsprache der Schülerinnen und Schüler, so weit gefördert, dass sie nicht nur als Umgangs- und Literatursprache, sondern auch als Wissenschaftssprache beherrscht werden. Nach Erarbeitung der sprachlichen Grundlagen werden daher Mathematik und Biologie und der grösste Teil der Kunstfächer auf Italienisch unterrichtet. Neben Deutsch und Italienisch haben die Schülerinnen und Schüler die Wahl zwischen Englisch und Französisch. Grosses Gewicht liegt mit neun Wochenstunden auf dem Unterricht in bildender Kunst. Das Abschlusszeugnis gilt als schweizerische Maturität und ist in Italien als «maturità artistica» anerkannt. Es berechtigt auch zum Studium an italienischen Hochschulen und Kunstakademien.

B Weitere Angebote an Mittelschulen 1. Handelsmittelschule mit Berufsmaturitätsabschluss (HMS+) Die Handelsmittelschulen arbeiten nach dem Konzept Handelsmittelschule PLUS. Die HMS+ schliesst an die 2. Klasse der Sekundarschule an. Der schulische Teil schliesst nach 3 Jahren mit dem Diplom ab. Anschliessend absolvieren die angehenden Berufsmaturandinnen und -maturanden ein Praxisjahr. Danach kann in einer Zusatzprüfung die kaufmännische Berufsmaturität erworben werden. Die HMS+ legt einerseits die Basis für eine qualifizierte kaufmännische Tätigkeit, bietet andererseits aber auch eine Grundlage für andere, erst später zugängliche Berufe wie Sozialarbeiter/in oder Dolmetscher/in, bei denen kaufmännische und wirtschaftliche Kenntnisse von Vorteil sind. Die Berufsmaturität ermöglicht den prüfungsfreien Eintritt in Fachhochschulen. 2. Fachmittelschule (früher Diplommittelschule) Im Rahmen der gesamtschweizerischen Anerkennung führt der Kanton Zürich seit dem Schuljahr 2007/08 anstelle der früheren Diplommittelschule eine Fachmittelschule (FMS). Die FMS schliesst an die 3. Klasse der Sekundarschule an. Sie dauert 3 Jahre, schliesst mit dem Fachmittelschul-Ausweis ab und ermöglicht den Zutritt zu einer Höheren Fachschule. In einem vierten Jahr, das im Wesentlichen aus einem Praktikum und einer Fachmaturitätsarbeit im gewählten Berufsfeld besteht, kann zusätzlich eine Fachmaturität erworben werden, die den Zugang zu bestimmten Studiengängen an einer Fachhochschule eröffnet. Im Kanton Zürich werden 6 Profile angeboten: «Gesundheit», «Naturwissenschaften», «Theater», «Musik», «Pädagogik» und «Kommunikation und Information». Im ersten Jahr ist der Unterricht in allen Profilen der gleiche. Im Verlauf dieses Basisjahres treffen die Schülerinnen und Schüler eine Profilwahl für die folgenden Jahre. Im Profil «Gesundheit» erwerben die Absolventinnen und Absolventen statt der Fachmaturität das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis FaGe (Fachangestellte Gesundheit) und die entsprechende Berufsmaturität. Anstelle einer Fachmaturität Pädagogik bietet der Kanton Zürich für AbsolventInnen der FMS einen Vorkurs zur Aufnahmeprüfung der Pädagogischen Hochschule Zürich an.

3. Informatikmittelschule (IMS) Die Informatikmittelschule mit Berufsmaturitätsabschluss und eidg. Fähigkeitszeugnis «Informatikerin/Informatiker» basiert auf dem Konzept der HMS+ und richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit grossem Interesse im Bereich Informatik. Sie schliesst an die 3. Klasse der Sekundarschule an. Die Ausbildung dauert vier Jahre: drei Schuljahre sowie anschliessend mindestens ein Jahr Praxis in einem Informatikunternehmen oder der Informatikabteilung eines Betriebes. Die IMS bietet zwei Abschlüsse an: die kaufmännische Berufsmaturität und das eidgenössische Fähigkeitszeugnis in Informatik (Richtung Applikationsentwicklung). Die Abschlüsse der IMS öffnen den Zugang zu Fachhochschulen. So erhalten Absolventinnen und Absolventen der IMS prüfungsfreien Zugang sowohl zu Informatik-Studiengängen (z.B. Kommunikation und Informatik) wie auch zu den Lehrgängen des Departements Wirtschaft und Verwaltung der Zürcher Hochschule Winterthur. Für andere Fachhochschulen gilt dies sinngemäss ebenfalls. Die Aufnahmeprüfungen an die IMS finden jeweils bereits im Oktober der 3. Sekundarschule statt.

C Zulassungsvoraussetzungen, allgemeine Hinweise 1. Vorbildung und Altersgrenze Die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung für die erste Klasse des Langgymnasiums (Unterstufe) setzt grundsätzlich den Besuch von 6 Jahren Primarschule oder eine gleichwertige Ausbildung voraus. Es sind nur Bewerberinnen und Bewerber zur Prüfung zugelassen, die nach dem 30. April 1993 geboren sind. Die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung für die erste Klasse des Kurzgymnasiums und der Handelsmittelschule setzt grundsätzlich den Besuch von 8 Schuljahren (6 Jahre Primarschule und 2 Jahre Sekundarschule oder eine gleichwertige Ausbildung) voraus. Es werden nur Bewerberinnen und Bewerber zur Prüfung zugelassen, die nach dem 30. April 1991 geboren sind. Die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung für die erste Klasse der Fachmittelschule setzt den Besuch von 9 Schuljahren (6 Jahre Primarschule und 3 Jahre Sekundarschule) oder eine gleichwertige Ausbildung voraus. Es werden nur Bewerberinnen und Bewerber zugelassen, die nach dem 30. April 1990 geboren sind. Die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung für die erste Klasse der Informatikmittelschule (Eintritt im Sommer 2009) setzt den Besuch von 9 Schuljahren (6 Jahre Primarschule und 3 Jahre Sekundarschule) oder eine gleichwertige Ausbildung voraus. Es werden nur Bewerberinnen und Bewerber zugelassen, die nach dem 30. April 1991 geboren sind. Der Eintritt in die 1. Klasse setzt den Besuch der 2. Klasse (8. Schuljahr) der zürcherischen Sekundarstufe oder eine gleichwertige Ausbildung voraus. Es werden Schülerinnen und Schüler zu den Aufnahmeprüfungen zugelassen, welche zum Zeitpunkt der Anmeldung die Abteilung A der Sekundarstufe besuchen und, sofern bei einem oder mehreren Fächern Anforderungsstufen vorgesehen sind, in den Anforderungsstufen I oder II unterrichtet werden.

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Für die Aufnahme in eine Klasse mit zweisprachiger Maturität ist ein guter Notendurchschnitt insbesondere in den sprachlichen Fächern zwingend. Englisch als Muttersprache ist nicht erforderlich. An der Aufnahmeprüfung werden diejenigen Kenntnisse und Fähigkeiten verlangt, die gute Schülerinnen und Schüler durch den Besuch von 6 Klassen der zürcherischen Primarschule resp. 2 bzw. 3 Klassen der zürcherischen Sekundarschule, je nach Mittelschultyp gemäss Abschnitt A, bis zum Prüfungstermin erwerben können. Für alle Mittelschulen sind folgende vom Erziehungsrat bzw. Bildungsrat erlassenen Anschlussprogramme verbindlich: Primarschule – Mittelschulen: Sekundarschule – Mittelschulen:

Ausgabe November 1994 Ausgabe Juli 2004

Bezugsquelle: Bildungsdirektion, Zentrale Dienste, Telefon 043 259 23 14 oder im Internet unter www.zentraleaufnahmepruefung.ch Für den Eintritt in höhere Klassen erstreckt sich die Aufnahmeprüfung grundsätzlich auf den gesamten bis zum Prüfungstermin in der entsprechenden Klasse behandelten, lehrplanmässigen Stoff. Die Altersgrenze verschiebt sich entsprechend. Beispiele von Aufnahmeprüfungen der letzten Jahre finden sich im Internetportal www.zentraleaufnahmepruefung.ch

lichkeit, sich sowohl für ein Gymnasium als auch für die HMS+, die FMS oder die IMS anzumelden. Dabei gilt Folgendes: 4.1

Doppelanmeldung Gymnasium/Handelsmittelschule Die Kantonsschulen Enge, Hottingen und Büelrain führen eine Handelsmittelschule. Schülerinnen und Schüler, die sich auch für die Handelsmittelschule anmelden wollen, müssen dies auf der Gymnasiums-Anmeldung im entsprechenden Abschnitt vermerken. Nachträgliche Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden. Schülerinnen und Schüler, welche an der schriftlichen Aufnahmeprüfung ans Gymnasium mindestens den Schnitt von 4,12 (für Schüler aus öffentlichen Schulen) bzw. 3,87 (Schülerinnen und Schüler aus privaten Schulen) erreicht haben, werden in die Handelsmittelschule aufgenommen.

4.2 Doppelanmeldung Gymnasium/Fachmittelschule Die Kantonsschulen Zürich Birch und Rychenberg (Winterthur) führen eine Fachmittelschule. Schülerinnen und Schüler, die sich auch für die Fachmittelschule anmelden wollen, müssen dies auf der Gymnasiums-Anmeldung im entsprechenden Abschnitt vermerken. Nachträgliche Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden. Die Schülerinnen und Schüler legen zuerst die ordentliche Prüfung ans Gymnasium ab. Wenn sie an dieser Prüfung mindestens den Durchschnitt von 3,75 (für Schülerinnen und Schüler aus öffentlichen Schulen) bzw. 3,25 (Schülerinnen und Schüler aus privaten Schulen) erreicht haben, werden sie an der Fachmittelschule zu einer Nachprüfung zugelassen.

2. Anmeldung Schülerinnen und Schüler können grundsätzlich an die Schule ihrer Wahl angemeldet werden (§ 25 Mittelschulgesetz). Bei Überbelegungen bzw. bei Unterbeständen in Schulen können bereits vor der Aufnahmeprüfung oder auch nach bestandener Aufnahmeprüfung Umteilungen vorgenommen werden. Grundlage sind dabei die regionale Zuordnung und die Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel. Es ist nicht möglich, sich gleichzeitig an zwei oder mehr Schulen zur Aufnahmeprüfung anzumelden (Ausnahmen unter 4.). Anmeldeschluss ist der 15. März 2008. Verspätete Anmeldungen haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Für die Bestimmung der Erfahrungsnoten gilt für alle Schulen das Februarzeugnis 2008 (für die Informatikmittelschule das Julizeugnis 2008) der öffentlichen Volksschule. Für weitere Angaben verweisen wir auf die einschlägigen Aufnahmereglemente.

4.4 Doppelanmeldungen HMS/FMS, HMS /IMS oder FMS /IMS sind nicht möglich.

3. Anmeldeunterlagen Die Anmeldeunterlagen können an den Orientierungsabenden bezogen, bei den Sekretariaten der einzelnen Schulen abgeholt bzw. telefonisch bestellt werden. Gebühr: Fr. 20.– zuzüglich allfälliger Versandspesen. Die Anmeldung erfolgt per Internet über die Adresse www.zentraleaufnahmepruefung.ch oder schriftlich per Anmeldeformular. Den notwendigen Zugangscode (PIN) für die Internetanmeldung bzw. das Anmeldeformular erhält man an den Orientierungsabenden oder anschliessend bei den Sekretariaten der Schulen.

5. Aufnahmeprüfungen Die Aufnahmeprüfungen an die Lang- und Kurzgymnasien werden je einheitlich durchgeführt. Die Aufgaben richten sich wie bisher nach dem kantonalen Anschlussprogramm und entsprechen in der Art den bisherigen Prüfungen. Die Orientierungsveranstaltungen finden im Januar 2008 statt (Kunst- & Sportgymnasium November 2007). Anmeldeschluss ist der 15. März 2008. Ausnahmen: Kunst- & Sportgymnasium: Ende Januar 2008, Informatikmittelschulen: September 2008 (für Schuljahr 2009/10).

Die Anmeldung erfolgt an der gewünschten Schule. Die Orientierungsveranstaltungen finden im Januar 2008 statt.

5.1 Schriftliche Prüfungen Die schriftlichen Prüfungen werden am Montag, 5. Mai, und Dienstag, 6. Mai 2008, je am Vormittag an der Schule durchgeführt, an der man sich angemeldet hat. Im Jahre 2008 wird am Langgymnasium zusätzlich probehalber ein Test der allgemeinen

4. Doppelanmeldungen Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule besteht die Mög-

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4.3 Doppelanmeldung Gymnasium/Informatikmittelschule Wer bereits an die IMS aufgenommen ist (Prüfung im Oktober 2007 für Schuljahr 2008/09) kann sich auch noch für ein Kurzgymnasium anmelden, sofern die Altersgrenze nicht überschritten ist. Die bestandene IMS-Prüfung gilt nicht als prüfungsfreier Zutritt an das Kurzgymnasium.

kognitiven Fähigkeiten (AKF) durchgeführt. Dieser findet am Dienstag, 6. Mai 2008, als dritter Prüfungsteil statt und dauert 60 Minuten. Die Teilnahme ist obligatorisch, hingegen hat das Ergebnis des AKF-Tests keinen Einfluss auf den Aufnahmeentscheid. Erst nach der Auswertung der Tests der Jahre 2008 (Langgymnasium) und 2009 (Lang- und Kurzgymnasium) kann entschieden werden, ob und wie dieser Test die Fachprüfungen ergänzen wird. Die Auswertung erfolgt an der Universität Zürich, die Schulen haben keine Kenntnisse der Ergebnisse des AKF-Tests. Weitere Details dazu siehe im Interview mit PD Dr. Urs Moser auf www.zentraleaufnahmepruefung.ch 5.2 Mündliche Prüfungen Die mündlichen Prüfungen – nur für Grenzfälle – finden gemäss individuellem Aufgebot am Freitag, 23. Mai 2008, statt. 5.3 Nachprüfungen Für Schülerinnen und Schüler, die wegen Krankheit oder Unfall verhindert sind, die Prüfung abzulegen, finden Nachprüfungen statt. In solchen Fällen ist ein ärztliches Zeugnis einzureichen. Eine abgelegte Prüfung ist gültig und kann nicht wegen nachträglich geltend gemachter Krankheit wiederholt werden. 5.3.1 Nachprüfungen an die Langgymnasien Nachprüfung schriftlich: Freitag, 13. Juni 2008 Nachprüfung mündlich: Freitag, 20. Juni 2008 5.3.2 Nachprüfungen an die Kurzgymnasien Nachprüfung schriftlich: Donnerstag/Freitag, 12. und 13. Juni 2008 Nachprüfung mündlich: Freitag, 20. Juni 2008 D Ausschreibung der einzelnen Schulen Kantonsschulen in Zürich Kantonsschule Hohe Promenade, Literargymnasium Rämibühl und Realgymnasium Rämibühl Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe. Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Zweisprachige Maturität, IB (Literar- und Realgymnasium). a) Schriftliche Anmeldungen (für alle drei Schulen) sind zu richten an Langgymnasien im Raum Zürichberg, c/o Literargymnasium Rämibühl, Rämistrasse 56, 8001 Zürich, Tel. 044 265 62 11. Zuteilungswünsche zu einem bestimmten der drei Langgymnasien im Raum Zürichberg können auf dem Anmeldeformular vermerkt werden. Sie werden nach Möglichkeit berücksichtigt. b) Orientierungsabend Mittwoch, 16. Januar 2008, 18.00 Uhr, 19.00 Uhr und 20.00 Uhr, Aula der Kantonsschule Rämibühl, Cäcilienstrasse 1, 8032 Zürich (Nähe Kunsthaus und Hottingerplatz; Tramlinien 3, 5, 8, und 9; gebührenpflichtige Parkplätze in der Tiefgarage Rämibühl, Einfahrt Zürichbergstrasse 10).

c) Adressen www.hopro.ch oder Kantonsschule Hohe Promenade, Promenadengasse 11, 8001 Zürich, Telefon 044 268 36 36. www.lgr.ch oder Literargymnasium Rämibühl, Rämistrasse 56, 8001 Zürich (Erdgeschoss), Telefon 044 265 62 11. www.rgzh.ch oder Realgymnasium Rämibühl, Rämistrasse 56, 8001 Zürich (1. Stock), Telefon 044 265 63 12. Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium Rämibühl Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Mathematischnaturwissenschaftliches Profil, Zweisprachige Maturität. Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Mathematischnaturwissenschaftliches Profil, Zweisprachige Maturität. a) Adresse www.mng.ch oder Rektorat des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasiums Rämibühl (MNG), Rämistrasse 58, 8001 Zürich, Telefon 044 265 64 64. b) Orientierungsabende Anschluss an die Sekundarschule: Donnerstag, 17. Januar 2008, 20.00 Uhr, Aula der Kantonsschule Rämibühl, Cäcilienstrasse 1, 8032 Zürich (Nähe Steinwiesplatz; gebührenpflichtige Parkplätze in der Tiefgarage Rämibühl, Einfahrt Zürichbergstrasse 10). Anschluss an die Unterstufe des Langgymnasiums: Donnerstag, 17. Januar 2008, 17.00 Uhr, Aula der Kantonsschule Rämibühl, Cäcilienstrasse 1, 8032 Zürich (Nähe Steinwiesplatz; gebührenpflichtige Parkplätze in der Tiefgarage Rämibühl, Einfahrt Zürichbergstrasse 10). Kunst- und Sportgymnasium am MNG Rämibühl Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule bzw. die Unterstufe des Gymnasiums: MusikerInnen: Musisches Profil mit Schwerpunktfach Musik. SportlerInnen/TänzerInnen:Neusprachliches Profil Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil mit Schwerpunktfach Biologie und Chemie. a) Adresse www.mng.ch oder Rektorat des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasiums Rämibühl, Rämistrasse 58, 8001 Zürich, Telefon 044 265 64 64. b) Orientierungsabend Donnerstag, 22. November 2007, 20.00 Uhr, Aula der Kantonsschule Rämibühl, Cäcilienstrasse 1, 8032 Zürich (Nähe Steinwiesplatz; gebührenpflichtige Parkplätze in der Tiefgarage Rämibühl, Einfahrt Zürichbergstrasse 10). Kantonsschulen Freudenberg und Wiedikon Zürich Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe. Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Musisches Profil (nur KS Wiedikon), Zweisprachige Maturität (nur KS Wiedikon).

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a) Schriftliche Anmeldungen sind (je nach Zuteilungswunsch) zu richten an: Rektorat der Kantonsschule Wiedikon, Goldbrunnenstrasse 80, 8055 Zürich, Tel. 044 457 71 11 oder Rektorat der Kantonsschule Freudenberg, Postfach 1864, 8027 Zürich, Tel. 044 286 77 11. b) Orientierungsabende Montag, 21. Januar 2008, 20.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Freudenberg, Brandschenkestrasse 125, 8002 Zürich, Parkplatzzahl sehr beschränkt, Familiennamen A – M. Dienstag, 22. Januar 2008, 20.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Freudenberg, Brandschenkestrasse, 125, 8002 Zürich Parkplatzzahl sehr beschränkt, Familiennamen N – Z. c) Adressen www.kwi.ch oder Rektorat der Kantonsschule Wiedikon, Goldbrunnenstrasse 80, 8055 Zürich, Tel. 044 457 71 11. www.kfr.ch oder Rektorat der Kantonsschule Freudenberg, Gutenbergstrasse 15, Postfach 1864, 8027 Zürich, Tel. 044 286 77 11. Kantonsschule Wiedikon Zürich Anschluss an die 2. oder 3. Klasse der Sekundarschule: Musisches Profil. a) Adresse www.kwi.ch oder Rektorat der Kantonsschule Wiedikon, Goldbrunnenstrasse 80, 8055 Zürich, Telefon 044 457 71 11 b) Orientierungsabend Montag, 14. Januar 2008, 20.00 Uhr, im Singsaal der Kantonsschule Wiedikon, Schulhaus Schrennengasse 7, 8003 Zürich, 2. Stock, Zimmer 208 (Eingang Pausenplatz, Goldbrunnenstrasse 80; keine Parkplätze). Kantonsschule Enge Zürich Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Neusprachliches Profil, Handelsmittelschule, Zweisprachige Maturität. Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Zweisprachige Maturität, Handelsmittelschule. Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule und des Gymnasiums Informatikmittelschule. a) Adresse www.ken.ch oder Rektorat der Kantonsschule Enge, Steinentischstrasse 10, 8002 Zürich, Telefon 044 286 76 11. b) Orientierungsabend Mittwoch, 16. Januar 2008, 19.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Enge, Brandschenkestrasse 125, 8002 Zürich. Vororientierung Informatikmittelschule für das Schuljahr 2009/10 1.Orientierungsabend: Dienstag, 9. September 2008, 19.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule, Enge, Brandschenkestrasse 125, 8002 Zürich.

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2.Anmeldeschluss: 30. September 2008. 3.Aufnahmeprüfung (nur schriftlich): Montag, 27. Oktober 2008 und Dienstag, 28. Oktober 2008. Kantonsschule Hottingen Zürich Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Handelsmittelschule. Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Handelsmittelschule. Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule und des Gymnasiums Informatikmittelschule. a) Adresse www.ksh.ch oder Rektorat der Kantonsschule Hottingen, Minervastrasse 14, 8032 Zürich, Telefon 044 266 57 57, E-Mail: [email protected]. b) Orientierungsabend Dienstag, 22. Januar 2008, 19.30 Uhr, in der Aula Kantonsschule Hottingen. Vororientierung Informatikmittelschule für das Schuljahr 2009/10 1.Orientierungsabend: Mittwoch, 10. September 2008, 19.30 Uhr, in der Aula Kantonsschule Hottingen 2.Anmeldeschluss: Mittwoch, 30. September 2008 3.Aufnahmeprüfung (nur schriftlich): Montag, 27. Oktober 2008 und Dienstag, 28. Oktober 2008 Kantonsschulen in Oerlikon Die Kantonsschule Zürich Oerlikon und die Kantonsschule Zürich Birch bilden gemeinsam den Mittelschulstandort Oerlikon mit zwei selbstständigen Kantonsschulen. Kantonsschule Oerlikon Zürich Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe. Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil1), Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil. Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Neusprachliches Profil1), Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil. 1)

Die Kantonsschule Oerlikon führt das Neusprachliche Profil ohne Zweisprachige Maturität. Die Kantonsschule Zürich Birch führt vorwiegend das Neusprachliche Profil mit Zweisprachiger Maturität. Die definitive Zuteilung im Neusprachlichen Profil wird nach der Aufnahmeprüfung vorgenommen.

a) Adresse für die Unterstufe, für das Neusprachliche und das Mathematisch-naturwissenschaftliche Profil: www.ksoe.ch oder Rektorat der Kantonsschule Oerlikon, Birchstrasse 107, 8050 Zürich, Telefon 044 317 23 00 (für Neusprachliches Profil mit Zweisprachiger Maturität: Rektorat der Kantonsschule Zürich Birch, Holunderweg 21, 8050 Zürich, Tel. 044 317 24 00). b) Orientierungsabende Anschluss an die Primarschule: Montag, 21. Januar 2008,

19.00 Uhr, und Dienstag, 22. Januar 2008, 19.00 Uhr, Aula der Kantonsschule Oerlikon, Birchstrasse 97, 8050 Zürich. Anschluss an die Sekundarschule: Mittwoch, 23. Januar 2008, 19.00 Uhr, Aula der Kantonsschule Oerlikon, Birchstrasse 97, 8050 Zürich. Im Rahmen dieses Orientierungsabends wird auch kurz über die Profile der Kantonsschule Zürich Birch informiert. Kantonsschule Zürich Birch Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule: Fachmittelschule. Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Musisches Profil, Neusprachliches Profil mit Zweisprachiger Maturität. 1) Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Musisches Profil, Neusprachliches Profil mit Zweisprachiger Maturität. 1) 1)

Die Kantonsschule Oerlikon führt das Neusprachliche Profil ohne Zweisprachige Maturität. Die Kantonsschule Zürich Birch führt vorwiegend das Neusprachliche Profil mit Zweisprachiger Maturität. Die definitive Zuteilung im Neusprachlichen Profil wird nach der Aufnahmeprüfung vorgenommen.

A Fachmittelschule a) Adresse www.kzb.ch oder Rektorat der Kantonsschule Zürich Birch, Holunderweg 21, 8050 Zürich, Tel. 044 317 24 00. b) Orientierungsabend Donnerstag, 17. Januar 2008, 19.00 Uhr, Aula der Kantonsschulen Oerlikon und Zürich Birch, Birchstrasse 97, 8050 Zürich. c) Nachprüfung (für Doppelanmeldungen) schriftlich: Montag/ Dienstag, 2./3. Juni 2008. Nachprüfung mündlich: Donnerstag, 12. Juni 2008. B Gymnasium a) Adresse www.kzb.ch oder Rektorat der Kantonsschule Zürich Birch, Holunderweg 21, 8050 Zürich, Tel. 044 317 24 00 (für Neusprachliches Profil ohne Zweisprachige Maturität: Rektorat der Kantonsschule Oerlikon, Birchstrasse 107, 8050 Zürich, Tel. 044 317 23 00).

a) Adresse www.ksstadelhofen.ch oder Rektorat der Kantonsschule Stadelhofen, Schanzengasse 17, 8001 Zürich, Telefon 044 268 36 60. b) Orientierungsabend (doppelt geführt!) Montag, 21. Januar 2008, 18.00 Uhr und 20.00 Uhr, im Saal der Kantonsschule Stadelhofen, Promenadengasse 5, 8001 Zürich. Liceo Artistico an der Kantonsschule Freudenberg Zürich Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Musisches Profil. Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Musisches Profil. a) Adresse www.liceo.ch oder Liceo Artistico, Parkring 30, Postfach, 8027 Zürich,Telefon 044 202 80 40. b) Orientierungsabend Freitag, 25. Januar 2008, 19.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Freudenberg, Brandschenkestrasse 125, 8002 Zürich. c) Zusätzlich wird eine gestalterische Prüfung gemäss besonderem Aufgebot durchgeführt. Kantonsschulen in Winterthur Kantonsschule Büelrain Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Zweisprachige Maturität, Handelsmittelschule. Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Wirtschaftlichrechtliches Profil, Zweisprachige Maturität, Handelsmittelschule. Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule und des Gymnasiums Informatikmittelschule. a) Adresse www.kbw.ch oder Rektorat der Kantonsschule Büelrain, Rosenstrasse 1, 8400 Winterthur, Telefon 052 260 03 03. b) Orientierungsabend Wirtschaftsgymnasium und Handelsmittelschule, Mittwoch, 16. Januar 2008, 20.00 Uhr, im Saal der Kantonsschule Büelrain, Rosenstrasse 1, 8400 Winterthur.

b) Orientierungsabend Neusprachliches Profil mit Zweisprachiger Maturität und Musisches Profil, Mittwoch, 16. Januar 2008, 19.00 Uhr, Auditorium der KS Zürich Birch, Holunderweg 21, 8050 Zürich. Im Rahmen dieses Orientierungsabends wird auch kurz über die Profile der Kantonsschule Oerlikon informiert.

Vororientierung Informatikmittelschule für das Schuljahr 2009/10 1.Orientierungsabend: Mittwoch, 27. August 2008, 20.00 Uhr, im Saal der Kantonsschule Büelrain. 2.Anmeldeschluss: 30. September 2008. 3.Aufnahmeprüfungen (nur schriftlich): Montag, 27. Oktober 2008 und Dienstag, 28. Oktober 2008.

Kantonsschule Stadelhofen Zürich Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Musisches Profil. Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Musisches Profil.

Kantonsschule Im Lee Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Musisches Profil, Zweisprachige Maturität. Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Mathematischnaturwissenschaftliches Profil, Musisches Profil, Zweisprachige Maturität.

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a) Adresse www.ksimlee.ch oder Rektorat der Kantonsschule Im Lee, Rychenbergstrasse 140, 8400 Winterthur, Telefon 052 244 05 05.

a) Adresse www.kantonsschulekuesnacht.ch oder Rektorat der Kantonsschule Küsnacht, Dorfstrasse 30, 8700 Küsnacht, Telefon 044 913 17 17.

b) Orientierungsabend Montag, 14. Januar 2008, 20.00 Uhr, in der Aula der Kantonsschule, Rychenbergstrasse 120, 8400 Winterthur.

b) Orientierungsabende Musisches und Neusprachliches Profil, Zweisprachige Maturität: Donnerstag, 10. Januar 2008, 20.00 Uhr, in der HesliHalle, Untere Heslibachstrasse 33, Küsnacht. Zweisprachiges Untergymnasium: Donnerstag, 24. Januar 2008, 20.00 Uhr, in der Semihalle der Kantonsschule Küsnacht.

Kantonsschule Rychenberg Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe. Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Zweisprachige Maturität. Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule: Fachmittelschule. a) Adresse www.ksrychenberg.ch oder Rektorat der Kantonsschule Rychenberg, Rychenbergstrasse 110, 8400 Winterthur, Telefon 052 244 04 04. b) Orientierungsabende Gymnasium: Dienstag, 15. Januar 2008, 18.00 Uhr und 20.00 Uhr (Wiederholung). Fachmittelschule: Donnerstag, 17. Januar 2008, 19.30 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Rychenberg, Rychenbergstrasse 120, 8400 Winterthur. Weitere Kantonsschulen in Dübendorf, Küsnacht, Urdorf, Wetzikon und Bülach Kantonsschule Glattal, Dübendorf Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe. Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Wirtschaftlichrechtliches Profil, Musisches Profil. Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Wirtschaftlichrechtliches Profil, Musisches Profil. a) Adresse www.ks-glattal.ch oder Sekretariat der Kantonsschule Glattal, Zwinggartenstrasse 28, 8600 Dübendorf, Telefon 044 823 10 60. b) Orientierungsabende Anschluss an die Primarschule: Donnerstag, 7. Januar 2008, 20.00 Uhr, und am Mittwoch, 16. Januar 2008, 19.30 Uhr. Anschluss an die Sekundarschule: Dienstag, 15. Januar 2008, 19.30 Uhr, im Singsaal des Schulhauses Stägenbuck, Dübendorf. Kantonsschule Küsnacht Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Neusprachliches Profil, Musisches Profil, Zweisprachige Maturität. Anschluss an die Unterstufe des Gymnasiums: Neusprachliches Profil, Musisches Profil, Zweisprachige Maturität. Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Zweisprachiges Untergymnasium.

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Kantonsschule Limmattal Urdorf Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe. Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Musisches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil, Zweisprachige Maturität. Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Musisches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil, Zweisprachige Maturität. a) Adresse www.kslzh.ch oder Rektorat der Kantonsschule Limmattal, In der Luberzen 34, 8902 Urdorf, Telefon 044 736 14 14. b) Orientierungsabende Anschluss an die Primarschule: Dienstag, 15. Januar 2008, 19.30 Uhr. Anschluss an die Sekundarschule: Mittwoch, 16. Januar 2008, 19.30 Uhr, in der Mensa der Kantonsschule Limmattal, In der Luberzen 34, 8902 Urdorf. Kantonsschule Zürcher Oberland, Wetzikon Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe. Anschluss an die 2. oder 3. Klasse der Sekundarschule: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil, Musisches Profil. a) Adresse www.kzo.ch oder Rektorat der Kantonsschule Zürcher Oberland, Bühlstrasse 36, 8620 Wetzikon, Telefon 044 933 08 11. b) Orientierungsabende Anschluss an die Primarschule: Dienstag, 22. Januar 2008, 19.30 Uhr. Anschluss an die Sekundarschule: Montag, 21. Januar 2008, 19.30 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Wetzikon. Kantonsschule Zürcher Unterland Bülach Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: Unterstufe. Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Musisches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil. Anschluss an die 2. Klasse der Sekundarschule: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Musisches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil.

a) Adresse www.kzu.ch oder Rektorat der Kantonsschule Zürcher Unterland, Kantonsschulstrasse 23, 8180 Bülach, Telefon 044 872 31 31. b) Orientierungsabende Anschluss an die Primarschule, für Interessenten aus dem Bezirk Bülach: Dienstag, 15. Januar 2008, 19.30 Uhr. Anschluss an die Primarschule, für Interessenten aus dem Bezirk Dielsdorf: Mittwoch, 16. Januar 2008, 19.30 Uhr. Anschluss an die Sekundarschule für alle Interessenten: Montag, 14. Januar 2008, 19.30 Uhr, in Aula der Kantonsschule Zürcher Unterland, Kantonsschulstrasse 23, 8180 Bülach. E Anerkannte nichtstaatliche Mittelschulen Freie Evangelische Schule Zürich – Fachmittelschule Anschluss an die 3. Klasse der Sekundarschule: Profile: Pädagogik, Kommunikation und Information, Soziales, Naturwissenschaften. a) Anmeldeadresse Freie Evangelische Schule Zürich, Fachmittelschule, Sekretariat, Zollikerstrasse 4, 8008 Zürich, Telefon 043 336 70 00, Fax 043 336 70 07, E-Mail: [email protected]. b) Orientierungsabende Informationsabend an der Waldmannstrasse 9, Aula: Dienstag, 15. Januar 2008, 17.30 Uhr. Schnuppertag für interessierte Lernende an der Zollikerstrasse 4: Mittwoch, 16. Januar 2008, 8.00 – 15.00 Uhr. c) Aufnahmeprüfungen Schriftlich: Donnerstag, 8. Mai 2008, in den Fächern Deutsch, Französisch, Englisch und Mathematik. Mündlich: Freitag, 9. Mai 2008, nach individuellem Plan in den Fächern Deutsch und Mathematik. Freies Gymnasium Zürich Anschluss an die 6. Klasse der Primarschule: einsprachige und zweisprachige gymnasiale (Langgymnasium) und progymnasiale Unterstufe in Zusammenarbeit mit der Biligual Middleschool Zurich. Ab 9. Schuljahr: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Wirtschaftlichrechtliches Profil, Zweisprachige Maturität. Anschluss an die 2. bzw. 3. Klasse der Sekundarschule: Neusprachliches Profil, Mathematisch-naturwissenschaftliches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil, Zweisprachige Maturität in allen Profilen. a) Anmeldeadresse Freies Gymnasium, Sekretariat, Arbenzstrasse 19, Postfach, 8034 Zürich, Telefon 043 456 77 77, Fax 043 456 77 78, E-Mail: [email protected]. b) Orientierungsmorgen: Mittwoch, 14. November 2007, 18.30 Uhr, im Vortragssaal, 6. Stock (zweisprachige Ausbildung).

Donnerstag, 22. November 2007, 18.30 Uhr, im Vortragssaal, 6. Stock Samstag, 12. Januar 2008, 10.00 Uhr, in der Aula des Freien Gymnasiums Zürich. Tage der offenen Tür: Samstag, 19. Januar 2008, von 08.20 – 11.40 Uhr. Samstag, 1. März 2008, von 08.20 – 11.40 Uhr. c) Aufnahmeprüfungen Schriftlich: Kurzgymnasium: Montag und Dienstag, 5. und 6. Mai 2008, und Langgymnasium: Dienstag, 6. Mai 2008. Mündlich: Kurzgymnasium: Dienstag, 13. Mai 2008, und Langgymnasium: Mittwoch, 14. Mai 2008. Katholisches Gymnasium Zürich Anschluss an die 2. oder 3. Klasse der Sekundarschule: Altsprachliches Profil, Neusprachliches Profil, Wirtschaftlich-rechtliches Profil a) Anmeldeadresse Katholisches Gymnasium Zürich, Sekretariat Sumatrastrasse 31, 8006 Zürich, Telefon 044 360 82 40, Fax 044 360 82 41, E-Mail: [email protected], Anmeldeschluss: Freitag, 11. April 2008. b) Orientierungsabende Informationsabend: Mittwoch, 14. November 2007, 19.30 Uhr. Informationsabend: Dienstag, 29. Januar 2008, 19.30 Uhr. Informationsabend: Donnerstag, 6. März 2008, 19.30 Uhr, im Saal des Gymnasiums, Sumatrastrasse 31, 8006 Zürich. Schulbesuchstage für interessierte Eltern und Schüler/innen: Dienstag und Mittwoch, 11./12. März 2008, 7.55 – 12.15 Uhr. c) Aufnahmeprüfungen Schriftlich: Montag und Dienstag, 5. und 6. Mai 2008. Mündlich: Dienstag, 20. Mai 2008. Gymnasium Unterstrass Anschluss an die 2. oder 3. Klasse der Sekundarschule: Musisches Profil, Profil Philosophie/Pädagogik/Psychologie. a) Anmeldeadresse Gymnasium Unterstrass, Sekretariat, Seminarstrasse 29, 8057 Zürich, Telefon 043 255 13 33, Fax 043 255 13 00. b) Orientierungsabende Schnuppermorgen für interessierte Schüler/innen: Dienstag, 22. Januar 2008, 7.50 – 12.20 Uhr. 1. Informationsabend: Donnerstag, 24. Januar 2008, 19.30 Uhr. 2. Informationsabend: Dienstag, 26. Februar 2008, 19.30 Uhr. Tag der offenen Tür: Freitag, 29. Februar 2008, 7.50 – 16.30 Uhr, in der Aula des Gymnasiums Unterstrass, Seminarstrasse 29, 8057 Zürich (beim Schaffhauserplatz). c) Aufnahmeprüfungen Schriftlich: Montag, 31. März bis Mittwoch, 2. April 2008. Mündlich: Donnerstag, 10. April bis Samstag, 12. April 2008.

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Bildungsratsbeschluss vom 10. September 2007 Lehrplan für die Kindergartenstufe des Kantons Zürich: Erprobungsfassung ohne Basiskompetenzen Ausgangslage Kantonalisierung Kindergarten Das Volksschulgesetz vom 7. Februar 2005 (VSG) legt fest, dass die Kindergartenstufe Teil der öffentlichen Volksschule ist. In einem Lehrplan sollen die Stufenziele und die grundlegenden Inhalte des Unterrichts verbindlich geregelt werden. Dabei dürfen die Stufenziele und Inhalte der Folgestufe nicht vorweggenommen werden. Lektionentafeln beschreiben im Lehrplan die Unterrichtszeit sowie den Rahmen für deren Aufteilung auf die Fächer (vgl. §§ 4, 5 und 21 VSG). Bisherige Schritte Am 13. November 2006 beschloss der Bildungsrat, die Stundentafel für die Kindergartenstufe provisorisch zu erlassen. Zusammen mit dem Lehrplan soll sie dem Bildungsrat erneut vorgelegt und auf das Schuljahr 2008/09 definitiv in Kraft gesetzt werden. An seiner Sitzung vom 30. April 2007 nahm der Bildungsrat zustimmend Kenntnis von den in einem Aussprachepapier dargelegten Vorgehensabsichten im Projekt Lehrplan Kindergarten. Darin ist eine Lehrplan-Erprobungsfassung für das Schuljahr 2007/08 vorgesehen. Die Rückmeldungen aus der freiwilligen Erprobung sollen zu einer überarbeiteten Fassung führen, die auf das Schuljahr 2008/09 in Kraft gesetzt werden kann. Zeitplan Der Bildungsrat äussert an seiner Sitzung vom 30. April Bedenken, ob der ehrgeizige Zeitplan umgesetzt werden könne. Der Zeitdruck wird jedoch anerkannt. Auf das Jahr 2011 soll der Deutschschweizer Lehrplan erscheinen. Somit bleibt für die Schaffung, Einführung, Umsetzung und Anwendung eines Zürcher Lehrplans nur wenig Zeit. Um eine sorgfältige fachliche Absicherung auf allen Ebenen des Lehrplans zu gewährleisten, wird der konkreteste Teil, die Basiskompetenzen, in Zusammenarbeit mit Fachpersonen der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) bis Ende Kalenderjahr 2007 erarbeitet. Die PHZH übernimmt die Aufgabe, für die fünf Bildungsbereiche gemäss vorliegendem Lehrplan je 10 bis 15 Basiskompetenzen zu bezeichnen. Damit werden die Erwartungen bezüglich Mindestkompetenzen am Ende der Kindergartenstufe beschrieben. Dieser Teil wird Mitte Schuljahr 2007/08 fertiggestellt und hat allenfalls auch Auswirkungen auf die Beschreibungen der Bildungsbereiche.

Januar 2008 wird die Erprobungsfassung ergänzt um die Beschreibung der erwarteten Basiskompetenzen. Die Erprobungsfassung des Lehrplans wird auf der Homepage des Volksschulamtes zur Verfügung gestellt. Gemäss bestehendem Konzept können bis März 2008 Rückmeldungen aus der Erprobung abgegeben werden. Aufgrund dieser Rückmeldungen wird die Vorlage für den ab Schuljahr 2008/09 obligatorischen Lehrplan erstellt. Die bisher eingegangenen Rückmeldungen machen klar, dass die Überarbeitung noch grundlegende Fragen klären muss. Soll ein Bildungsplan vorliegen, der sich durch Anschaulichkeit und Ganzheitlichkeit auszeichnet, oder eher ein auf sachliche Nennung von Rahmenbedingungen und Lernzielen beschränkter Lehrplan? Sollen Fachbegriffe erläutert werden – und wenn ja, in welcher Ausführlichkeit? Die vorliegende Erprobungsfassung ist ein Zwischenprodukt und bis Sommer 2008 Gegenstand intensiver Diskussionen. Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Der vorgelegte Lehrplan für die Kindergartenstufe des Kantons Zürich wird den Lehrpersonen zur freiwilligen Erprobung im Schuljahr 2007/08 zur Verfügung gestellt. II. Im Verlauf des Schuljahres 2007/08 werden für die fünf im Lehrplan genannten Bildungsbereiche je 10 bis 15 Basiskompetenzen beschrieben und ebenfalls zur Erprobung freigegeben. Die Ergebnisse der Erprobung bilden die Grundlage für die Erstellung derjenigen Lehrplanversion, die auf das Schuljahr 2008/09 obligatorisch eingeführt und dem Bildungsrat zu diesem Zweck rechtzeitig vorgelegt wird.

Bildungsratsbeschluss vom 10. September 2007 Neues Volksschulgesetz/Aufhebung des Stundenplanreglements vom 10. Dezember 1991 Der Beschluss ist abrufbar unter www.bi.zh.ch/bildungsrat

Bildungsratsbeschluss vom 10. September 2007 Volksschule. Assessment Pack zu Explorers. Excercices de contrôle zu Envol 5 & 6. Neuschaffung Der Beschluss ist abrufbar unter www.bi.zh.ch/bildungsrat

Sprachland Erwägungen Das Volksschulamt legt vorerst eine Erprobungsversion des Lehrplans ohne Aufzählung der geforderten Basiskompetenzen vor. Dies geschieht nach intensiver Zusammenarbeit mit dem Projektteam, den Organisationen der Kindergarten- und Volksschullehrpersonen sowie Fachkräften aus Ausbildung und Verwaltung und im Einverständnis mit denselben. In einer ersten Erprobungsphase von Herbst 2007 bis Anfang 2008 können somit Erfahrungen und Stellungnahmen eingebracht werden, die sich auf die Grundausrichtung, den Aufbau, das Kindergarten-Bild und die Rahmenbedingungen im Lehrplan beziehen. Ab

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Neues Deutschlehrmittel für das 4. bis 6. Schuljahr. Unter der Regie der Interkantonalen Lehrmittelzentrale ilz und getragen von der schulverlag blmv AG und dem Lehrmittelverlag des Kantons Zürich erarbeitet ein interkantonales Autorinnen- und Autorenteam ein neues Sprachlehrmittel für die Mittelstufe. «Sprachland» knüpft an der Konzeption von «Sprachfenster», dem Sprachlehrmittel für die Unterstufe, an und schafft die Verbindung zu «Sprachwelt Deutsch» auf der Oberstufe.

Stufenübergreifendes Sprachlehrmittel «Sprachland» ist stufenübergreifend und übernimmt damit ein Lehrmittelkonzept, wie es bereits auf der Unter- und Oberstufe eingeführt wurde. Es wird als modular aufgebautes Stufenlehrmittel konzipiert. Neben dem Trainieren der Sprache und der Erarbeitung von Sprachwissen hat vor allem die Vermittlung von Arbeitstechniken und Strategien für das sprachliche Lernen einen grossen Stellenwert. Alle Unterrichtsangebote sind handlungsorientiert, in der Praxis erprobt und treffen die Interessen von Schülern und Schülerinnen der Mittelstufe. «Sprachland» orientiert sich an den spezifischen Lernbedürfnissen dieser Stufe bezüglich sprachlichen Themen und inhaltlichen Interessen. Im Zusammenhang mit dem Stufenübertritt wird das Thema Beurteilung und Aufbau der Reflexionsfähigkeit und Selbstbeurteilung von Schülerinnen und Schülern stärker gewichtet. Neben dem Einbezug von Angeboten für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache wird zusätzlich auf den frühen Fremdsprachenunterricht (Englisch und/oder Französisch) Bezug genommen, z.B. durch sprachvergleichende Reflexionen zum Aufbau von Sprachenbewusstsein oder sprachenübergreifende Lern- oder Arbeitstechniken.

Lehrwerkteile Material für Schülerinnen und Schüler (Mehrweglehrmittel) – ein Sprachbuch für die drei Schuljahre 4 bis 6 – ein Trainingsbuch für die drei Schuljahre 4 bis 6 – jeweils drei Magazine mit fächerübergreifenden und sprachspezifischen Themen pro Schuljahr Material für die Lehrpersonen – Handbuch, gegliedert in vier Kapitel – 5 Planungshefte mit konkreten Unterrichtsvorschlägen in den Bereichen Sprachkultur, Lernkultur, Rechtschreibung, Grammatik 1 (Wörter) und Grammatik 2 (Sätze) – je ein Kommentar zu den Magazinen Material für die Klasse – Karteikarten (Material zur Binnendifferenzierung) Erscheinungstermin Das Lehrwerk erscheint ab Mai 2009 gestaffelt. Zuerst kann mit Materialien im Arbeitsfeld «Sprachhandeln» gearbeitet werden. Die Materialien zum Arbeitsfeld «Training» werden im Frühjahr 2010 erscheinen.

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So denkt der neue Bildungsrat Nach seiner Wahl Ende August hat der neue Bildungsrat seine Arbeit aufgenommen. Nebst Bildungsdirektorin Regine Aeppli, die von Amtes wegen den Vorsitz einnimmt, sind vier bisherige und vier neue Mitglieder im Bildungsrat engagiert. Wie denken die neuen Bildungsrätinnen und -räte? Das Schulblatt hat ihnen vier Fragen gestellt. Umfrage: Jacqueline Olivier Fotos: zvg

1. Was ist Ihre Motivation, im Bildungsrat mitzuwirken? 2. Was sind die Ziele, die Sie im Bildungsrat erreichen wollen? 3. Welches sind die wichtigsten Anliegen der Stufe/des Bereichs, die/den Sie im Bildungsrat vertreten? 4. Braucht das Schulsystem Ihres Erachtens in den nächsten Jahren weitere Reformen oder eher eine Phase der Konsolidierung?

Hanspeter Amstutz Vertreter der Volksschule 1. Als meine wichtigste Aufgabe erachte ich, relevante pädagogische Anliegen aus der Schulpraxis im Bildungsrat zur Sprache bringen. In einer Zeit des Umbruchs gilt es darauf zu achten, dass in den Schulen das eigentliche Lernen im Zentrum aller pädagogischen Bemühungen bleibt. Es wird entscheidend sein, dass der Bildungsrat die Zusatzbelastungen der Lehrkräfte durch die laufenden Reformschritte richtig einschätzt. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Qualitätsfrage «Was ermöglicht einen guten Unterricht?» wieder stärker ins Zentrum der Reformbemühungen rückt. 2. Schulqualität entsteht in erster Linie durch guten Unterricht und konstruktive Zusammenarbeit innerhalb der Schulteams. In all den Reformprozessen ist es deshalb von grosser Bedeutung, dass die Lehrkräfte mit ihrem pädagogischen Know-how rechtzeitig ihre Erfahrungen einbringen können. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Stimme der Lehrkräfte bei der Entwicklung und Erprobung neuer didaktischer Konzepte wieder mehr Gewicht erhält. Ein offener Dialog zwischen Theorie und Praxis ist eine Chance für unsere Volksschule. Es liegt am Bildungsrat, diese Öffnung zu verstärken. 3. Die Volksschule braucht seitens des Bildungsrats eine verlässliche Rückendeckung für alle Lehrkräfte, die im Unterricht breit fördern und angemessen fordern, sowie die Stärkung des Klassenlehrerprinzips, damit die Lehrkräfte pädagogisch tragfähige Beziehungen aufbauen können. Auch muss der Aufwand der Lehrkräfte für belastende Aufgaben ausserhalb des Bildungsauftrags reduziert werden. Darüber hinaus erachte ich es als selbstverständlich, dass der Grund-

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auftrag jeder Lehrperson, den Unterricht lebendig und zielgerichtet zu gestalten, nicht durch ein Zuviel an aufwendigen Reformschritten infrage gestellt wird. 4. Die laufenden Schulreformen sollen schrittweise und mit der nötigen Sorgfalt umgesetzt werden, der Wechsel zu den Geleiteten Schulen ist flächendeckend ohne Verzögerung vorzunehmen. Eine anspruchsvolle und dringende Arbeit wartet auf den Bildungsrat bei der Festsetzung von Jahreszielen in den sprachlichen und mathematischen Fächern. Ein heikler Reformschritt ist die Umstellung auf das integrative Fördermodell. Der konstruktive Leitgedanke, dass alle Kinder in der Regelklasse unterrichtet werden sollen, bedeutet hoffentlich nicht, dass völlig disziplinlose Schüler um jeden Preis Anspruch auf eine integrierte Förderung in Regelklassen erhalten sollen. Bei den pädagogischen Reformen ist mir eine schulinterne Weiterbildung, die sich gezielt mit Fragen der Unterrichtsvorbereitung und der Unterrichtsgestaltung befasst, ein zentrales Anliegen.

Priska Brülhart Vertreterin der Mittelschulen 1. In den 15 Jahren, seit ich Lehrerin bin, habe ich viele und teilweise einschneidende Veränderungen der Mittelschule miterlebt, z. B. Einführung MAR, Kürzung um ein halbes Jahr, Teilautonomie der Schulen und andere. Der im Januar veröffentlichte Mittelschulbericht der Bildungsdirektion zeigt zahlreiche weitere Entwicklungsoptionen auf. Diese möchte ich nicht einfach nur über mich ergehen lassen, sondern beim Prozess mitdenken, mitreden und mitbestimmen. An den Vorgängen in der Volksschule bin ich persönlich interessiert, da meine beiden Kinder (fast) die ganze Volks-

Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches/Stellen Podium Porträt

schule erst noch durchlaufen werden. Ich werde hier also vor allem die Sicht von Eltern und Schülern einzubringen versuchen. 2. Die bestehende Kluft zwischen der Verwaltung einerseits und den Schulen bzw. den Lehrkräften andererseits muss unbedingt verringert werden. Oft sprechen die beiden Seiten nicht dieselbe Sprache und verkennen die Gegebenheiten der jeweils anderen Seite. Dies betrifft alle Schulstufen. Es ist deshalb sehr wichtig, dass die Lehrkräfte frühzeitig in Arbeitsgruppen oder Kommissionen ihre Sichtweise und Anliegen zur Schulentwicklung einbringen können. Die Lehrerinnen und Lehrer werden sich dem nicht verweigern, da es unbedingt notwendig ist, aber ihr Einsatz muss durch entsprechende Entlastungen ermöglicht werden. 3. Eine sorgfältige und breit abgestützte Begleitung der eingeleiteten und angekündigten Veränderungen auf der Mittelschulstufe. Die beschlossene bildungsrätliche Kommission Mittelschulen muss möglichst bald die Arbeit aufnehmen, da bereits auf das Schuljahr 2008/09 die Teilrevision der MAR umgesetzt werden muss. Bei den Diskussionen über die Problematik des Anschlusses an die Hochschulen muss unbedingt berücksichtigt werden, dass in den letzten 12 Jahren die Unterrichtszeit durch verschiedene Massnahmen um fast ein Fünftel gekürzt worden ist, die Anforderungen von oben aber die gleichen geblieben oder sogar noch mehr geworden sind. Hier muss man gemeinsam ausloten, welches die Grenzen des Möglichen sind. 4. In der Volksschule scheint mir das Reformtempo im Moment (zu) hoch. Die notwendigen Hilfestellungen für die Umsetzung können mit der Kadenz der politischen Entscheide kaum mehr Schritt halten. Eine Verlangsamung würde niemandem schaden, aber allen Beteiligten mehr Luft geben. Auf Mittelschulstufe werden gewisse Veränderungen unumgänglich sein, bei denen wir nicht mitentscheiden können (MAR). Aus den Diskussionen über die Schnittstellen, die Förderung von überfachlichen Kompetenzen, Formen des Selbstlernens usw. wird sich ergeben, ob es hier eventuell auch Veränderungen an den Mittelschulen braucht. Wenn ja, dann in einem überlegten Tempo.

Kitty Cassée Professorin für Sozialisation und Entwicklung 1. Ich habe mich immer für Bildungsfragen interessiert, habe Pädagogik als Nebenfach studiert, mich dann aber – nach einer zehnjährigen Mitarbeit am Pädagogischen Institut (Assistentin, wissenschaftliche Mitarbeiterin) – Fragen der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit zugewendet (seit 1981 als Dozentin). An der Hochschule war und ist mein Lehr- und Forschungsschwerpunkt die Kinder- und Jugendhilfe. Hier bin ich stark konfrontiert mit Fragen der Schule – primär natürlich für jene Kinder und Jugendlichen, für die die Regelschule zu einem Problem wurde. Ich hoffe, im Bildungsrat mitwirken zu können für eine Schule der Zukunft, die «schwierige» Schülerinnen und Schüler tragen und fördern kann. 2. Konkrete Ziele kann ich (noch) nicht benennen, aber neben meinem Engagement für «schwierige» Schüler ist es mir wichtig, die Eltern stärker einzubinden bei der schulischen Entwicklung ihrer Kinder und sie – wenn nötig mithilfe von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe – für ihre Aufgabe als Eltern schulpflichtiger Kinder zu befähigen. Darüber hinaus hoffe ich, bei den Themen «Übergang von der Schule zum Beruf» und «Prävention» (Früherfassung von möglichen Entwicklungs- und Lernbelastungen in der Grundstufe) einen Beitrag leisten zu können. 3. Ich vertrete keine bestimmte Stufe, sondern Anliegen aus dem Sozialbereich, im Speziellen aus der Kinder- und Jugendhilfe. Meine Themen leiten sich aus diesem Hintergrund ab. 4. Für mich handelt es sich hier nicht um ein Entweder-oder. Es gibt durchaus Themen, die reformbedürftig sind, andere hingegen sollen sich konsolidieren und vorerst mithilfe von Evaluationsstudien auf ihre Wirkungen und Nebenwirkungen untersucht werden (Grundstufe, Frühenglisch, Elternbeteiligung). Einen Reformbedarf sehe ich in der Lehrerausund -weiterbildung: Das Wissen zukünftiger Lehrpersonen über «schwierige» Schüler aus belasteten Lebenssituationen sowie über Konzepte und Angebote der sozialen Arbeit kann noch ausgebaut werden. 3

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Ernst Fischer Vertreter des Gewerbes 1. In meinem eigenen Betrieb sehe ich täglich, wie wichtig eine anwendungsrelevante, gute Grund- und Weiterbildung, welche Theorie und Praxis optimal verbindet, ist. Dies ist auch eine wesentliche Grundlage und Voraussetzung für Erhalt und Förderung eines wettbewerbsfähigen WirtschaftsStandortes und dessen KMU. 2. Ich möchte die Anliegen der Grund- und der höheren Berufsbildung (gewerbliche Anliegen) mehr einbringen. Die berufliche Ausbildung muss gegenüber dem akademischen Bildungsweg an Attraktivität gewinnen. Die Gleichwertigkeit der beruflichen Grundausbildung mit der Mittelschule beziehungsweise der beruflichen Weiterbildung mit der akademischen Laufbahn muss in allen Belangen (Finanzen, gesellschaftliche Anerkennung, Image usw.) sichergestellt werden. Für die «Elite» (Talente) müssen in allen Bildungsstufen mehr Möglichkeiten geboten werden. Zudem ist breites Basiswissen in Verbindung mit Ethik notwendig: Menschen, die später ethisches Verhalten in die Wirtschaft tragen, die sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft und für unseren Lebensraum bewusst sind und die diese wahrnehmen. Bei der Jugend sollte der «ethische» Idealismus geweckt werden, das heisst nicht (nur) die materiellen Werte, sondern vielmehr geistige Prinzipien wie Freiheit, Einsicht und Würde sollten vertreten werden. Schliesslich ist die Koordination zwischen Lehrbetrieb und Schulen wichtig, um praxisnah auf der Höhe zu bleiben. Nur so können künftige Herausforderungen bewältigt werden. 3. Ich sehe mich als Bindungsglied zwischen Praxis und Theorie (Lehrbetrieb/Schule). Die Bildungspolitik muss den heutigen und künftigen betrieblichen Anforderungen Rechnung tragen und mit den wirtschaftlichen Interessen auf Unternehmensebene in Einklang stehen. Der Übergang Schule/Berufsbildung (Nahtstelle I) ist zu optimieren. Die Sekundarstufe I ist auf die Anforderungen der beruflichen Grundausbildung und einen möglichst direkten Übertritt in die Berufswelt auszurichten. Bei den gewerblichen Berufen muss ein besserer Schulstandard erreicht werden. Dem Thema «Bewegung» sollte der notwendige Platz eingeräumt werden (Sportunterricht an den Schulen). Wer sich bewegt, ist auch im Kopf beweglich. 4. Der Wissensstand verändert sich (wird schneller) in fast allen Bereichen immer mehr. Das Schulsystem sollte die wirt-

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schaftlichen und die gesellschaftlichen Veränderungen aufnehmen und sich in einem permanenten Verbesserungsprozess befinden. Die «Reformmüdigkeit» der Lehrpersonen ist ernst zu nehmen; trotzdem darf die Schule nicht stehen bleiben.

Peter Fuchs Vertreter der Wirtschaft 1. In meiner Tätigkeit in der Personalentwicklung erlebe ich immer wieder, dass für Mitarbeitende die Themen Lernen und Weiterbildung negativ vorbesetzt sind. Die Fähigkeiten zum selbstgesteuerten Lernen sind wenig entwickelt, formales Lernen weckt negative Assoziationen. Mit meinem Engagement im Bildungsrat möchte ich mithelfen, hier eine Verbesserung zu erzielen. Neben diesen beruflichen Erfahrungen bin ich über meine drei Töchter (21, 17, 7 Jahre alt) nahe am Puls verschiedener Schulstufen und versuche, auch die Elternoptik zu vertreten. 2. Im Bildungsrat sind alle Schulstufen, die Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und das Sozialwesen vertreten. Diese breite Abstützung hilft mit, dass bei Bildungsratsbeschlüssen die unterschiedlichsten Sichtweisen berücksichtigt werden. Es ist mein Ziel, die Interessen der Wirtschaft angemessen zu vertreten und im Konsens mit den Kolleginnen und Kollegen tragfähige Beschlüsse zu erarbeiten. 3. Als Vertreter der Wirtschaft möchte ich zwei Schwerpunkte setzen: Erstens die Förderung der überfachlichen Kompetenzen, zweitens ein anerkannter, guter Abschluss der Oberstufe. Die Förderung der überfachlichen Kompetenzen beginnt im Kindergarten beziehungsweise in der Grundstufe. Hier hat sich in den letzten Jahren vieles verändert und es ist eine Freude zu sehen, wie die Jüngsten sich entwickeln. Mit der Reform der Oberstufe sollen diese Fähigkeiten genutzt und weiter ausgebaut werden. Die Schüler und Schülerinnen sollen ihre Stärken und Schwächen beurteilen können und gezielt und in hohem Masse eigenverantwortlich an den Themen arbeiten, die sie für die Lehre oder Weiterbildung befähigen. Wir brauchen in der Wirtschaft Personen, die in der Lage sind lebenslang, selbstgesteuert zu lernen. 4. Die Umsetzung der eingeleiteten Reformen wird unser Schulsystem in den nächsten Jahren fordern. Sicher werden sich weitere Richtungsänderungen aufdrängen, aber ich glaube, die grossen Themen sind eingeleitet.

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Jürgen Oelkers Professor für Allgemeine Pädagogik 1. Ich habe mich entschlossen, weiterhin im Bildungsrat mitzuwirken und bin dankbar für die Wahl, weil ich wichtige Projekte fortsetzen und abschliessen will. Dazu zählt die Implementation des neuen Volksschulfaches «Religion und Kultur», aber auch die Begleitung des Projekts HarmoS, insbesondere im Blick auf Bildungsstandards. 2. Mein Ziel ist es, so gut wie möglich an den Entscheidungen des Bildungsrates mitzuwirken und die Strategievorgaben für die neue Legislaturperiode zu erfüllen. 3. Als Vertreter der Wissenschaft ist mir ein Anliegen, die verschiedenen Forschungsprojekte, die im Kanton Zürich laufen, zu begleiten und die Resultate in die Praxis umzusetzen. 4. Das Schulsystem im Kanton Zürich wird die begonnenen Reformen fortsetzen und somit konsolidieren. Einen grundsätzlichen Richtungswechsel wird es nicht geben und eine Steigerung des Tempos sicher auch nicht.

Ueli Mägli-Fischer Vertreter der Berufsschulen 1. In den acht Jahren als Bildungsrat erlebte ich ein Gremium, das bildungspolitische Diskussionen auf einer sachlichen, argumentativen Ebene führte. Ich hoffe, dass der Bildungsrat auch in den nächsten vier Jahren seine Entschlüsse in der bisherigen differenzierten Art fassen wird. 2. Bildung ist eine wertvolle Grundlage unserer Gesellschaft. Dabei gilt es zu erreichen, dass alle Personen sich durch Bildung gemäss ihren Fähigkeiten und Neigungen entwickeln können, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, dem Geschlecht und der Nationalität. Chancengerechtigkeit ist ein wichtiges Ziel bei der Organisation des Bildungswesens. Die Übergänge zwischen den einzelnen Bildungsstufen müssen so durchlässig sein, dass verpasste Chancen jederzeit nachgeholt werden können.

bietet. Dabei gilt es insbesondere den Übergang von der Volksschule in die Berufsbildung zu optimieren. Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe müssen so gefördert werden, dass sie den Anschluss an eine Berufslehre möglichst direkt erreichen. 4. Die Schule ist eine Dienstleistungsinstitution an der Gesellschaft. Diese wandelt sich ständig, nicht zuletzt die Wirtschaft. Die Schule muss sich mit den Bedürfnissen, welche die Gesellschaft an sie heranträgt, auseinandersetzen. Soweit dies einer Verbesserung der Schulqualität dient, wird sie ihre Strukturen ständig modernisieren müssen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Lehrpersonen nicht über unendliche Ressourcen verfügen. Sie sind deshalb in den Dialog über nötige Reformen einzubeziehen.

Ernst Weibel Vertreter der Schulpflegen 1. Als Praktiker im Alltag bin ich froh, bei der Steuerung und Planung von Bildungsfragen, auch als Umsetzer, mitwirken zu können.

2. Die Anliegen der Volksschule zu vertreten. Im Speziellen, die Erneuerungen im Bereich Oberstufe/Grundstufe zu gestalten helfen. 3. Alle Anliegen der Volksschule. 4. Es braucht beides. Einerseits laufend Anpassungen an die Vorgaben der Zeit vornehmen, andererseits Verschnaufpausen, um diese umzusetzen.

3. Als Berufsschullehrer setze ich mich für eine attraktive Berufsbildung ein, welche mit differenzierten Ausbildungsgängen sowohl leistungsschwächeren wie auch Jugendlichen mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten eine faire Chance

Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Leserbriefe

Schulblatt 4/07 Lernen mit Freude

Anregende Lektüre Die jüngste Ausgabe des Schulblatts «Lernen mit Freude» war für mich sehr anregend. Namentlich das Interview mit Lutz Jäncke und Maria Spychiger, aber auch der Beitrag «Lernen kann man nur …» von Jacqueline Olivier veranlassen mich, über die Ausbildungskultur an unserer Schule nachzudenken. Ich bedanke mich für diese Impulse. Mein Kompliment bezieht sich auf die Vielfalt der sinnvollen Themen und die sehr leserfreundliche Präsentation der Inhalte. Aus dem ehemals spröden Schulblatt ist ein sehr lesenswertes und anregendes Medium geworden. Josef Brogli, Mentor Hotelfachschule Belvoirpark HF

Kräftiges Lob Als regelmässiger Leser des neu gestalteten Schulblattes ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen für die professionelle Gestaltung des Magazins ein kräftiges Lob auszusprechen. Meiner Meinung nach hat sich die Qualität des Blattes von Ausgabe zu Ausgabe gesteigert und die Zeitschrift ist heute eine wichtige Lektüre für alle Lehrpersonen aller Stufen. Das war bis dahin beim alten Schulblatt nicht so. Die Befürchtungen, es hätte zu wenig Platz für amtliche Mitteilungen oder für Protokolle von Konferenzen, haben sich nicht bewahrheitet. Gerade die letzte Ausgabe mit dem Thema Lernen, Freude am Lernen erachte ich als sehr stark und attraktiv. Jürg Maag, Erlenbach

Zum Artikel «Lernen kann man nur, wenn man selber aktiv ist»: Unsinnige Theorie Dieser Artikel soll ganz offensichtlich zeigen, dass man nur mit offenen Unterrichtsmethoden Kinder zu Aktivität beim Lernen bringen könne. Recht krampfhaft werden dabei die neuen Lehrformen als das didaktische Wundermittel für alle Probleme beim Unterrichten angepriesen. Fast verdächtig schön tönt doch das alles. Dazu werden Behauptungen aufgestellt, die einer Überprüfung in keiner Weise standhalten. Ist man wirklich nur aktiv, wenn man selber mit seinen Wochenplanaufgaben beschäftigt ist? Ist denn das Mitdenken in einer Klassengemeinschaft keine Aktivität? Die Aussagen in diesem Artikel sind dogmatisch und nehmen in Wirklichkeit keine Rücksicht auf die Individualität der Kinder und die Vielfalt an Schüler-

persönlichkeiten. Beim einen oder anderen mag diese Lernform sicher geeignet sein, aber für die grosse Mehrheit der Kinder nicht. Die unterschiedlichen Herangehensweisen ans Lernen haben immer einen Bezug zur Gemeinschaft. Das kommt beim Alleine-vor-sich-hinarbeiten nur bedingt zum Tragen. Wertvolle Beiträge gehen verloren. Das Lernen von den Fehlern, die andere machen – und so lernen übrigens viele Kinder – findet nicht statt. Vom psychologischen und gruppendynamischen Standpunkt aus betrachtet ist diese Lernmethode doch sehr öde und wenig lebendig, vor allem wenn sie ausschliesslich angewendet wird, was als unabdingbar betrachtet wird. Sie bietet auch kein Modell für das spätere Leben in einer Gemeinschaft, wo doch in der Arbeitswelt ganz andere Qualitäten gefragt sind wie Teamfähigkeit und Fähigkeiten zur konstruktiven Auseinandersetzung. Das alles kann mit einem vom Lehrer geführten Klassenunterricht, der hier in bekannter Manier mit «Frontalunterricht» und «Gleichschaltung» herabgewürdigt wird, viel besser erreicht werden. Auch andere Lernformen haben dabei ihren Platz, aber nur in zweiter Linie. Das Wunschdenken vieler eingeschworener Individualisierer ist das eine, das andere sind wissenschaftliche Untersuchungen wie z. B. von Henning Günther, der schon vor längerer Zeit die Mythen des offenen Unterrichts gründlich widerlegt hat. Bis heute ist keine wissenschaftliche Untersuchung publiziert worden, die hätte belegen können, dass offener Unterricht zu besseren Resultaten führen würde als der geführte Klassenunterricht. Der Schluss des Artikels bringt es auf den Punkt. Man könne den Menschen nichts lehren, man könne ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken: Das Credo der Antipädagogen also, die nichts anderes sagen, als dass im Menschen alles angelegt ist, man müsse es nur wachsen lassen. Es erübrigt sich, zu dieser unsinnigen Theorie, die keinen wissenschaftlichen Kriterien standhält, etwas zu sagen. Sie ist aber eine wesentliche Grundlage des offenen Unterrichts und spukt gerade deshalb in der Lehrerausbildung herum, weil diese Unterrichtsform in Zukunft gebraucht wird. Man denke nur an die geplante Vollintegration. Das geht nur mit individualisierenden Lernformen. Mit den von Günther vorausgesagten Konsequenzen. Das Niveau des Mittelbaus wird sinken. Die schwachen Schülerinnen und Schüler bleiben stehen, die schon vom Elternhaus geförderten Kinder lernen unabhängig von der Methode gut. Was für gesellschaftspolitische Auswirkungen wird das haben? Sind die vielleicht sogar gewollt? Dr. Alfred Burger, Schulleiter, Kilchberg

Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Lehrpersonen sind mit dem Schulblatt zufrieden Das neue Schulblatt wird im Kanton Zürich gut gelesen; lediglich fünf Prozent der Lehrpersonen lesen in keiner Ausgabe. Dies geht aus der im Frühling 2007 durchgeführten Leserumfrage hervor. Die befragten Lehrerinnen und Lehrer nehmen die Zeitschrift vor allem als Informationsmedium wahr.

(pst) Rund 1500 Lehrerinnen und Lehrer aller Stufen erhielten im Mai dieses Jahres einen Fragebogen zum neuen Schulblatt. Das Institut für Angewandte Medienwissenschaften in Winterthur fragte im Auftrag der Bildungsdirektion nach der Distribution, Nutzung, Bewertung und Funktion der Zeitschrift. Über 400 Personen retournierten den Fragebogen und zeichneten die Bögen teilweise mit Bemerkungen wie: «Ich lese das Schulblatt seit 26 Jahren regelmässig und fühle mich so immer absolut up to date! Weiter so!» oder «Ich lese das Schulblatt gerne!». Nicht alle Bemerkungen fielen jedoch positiv aus. Jemand schrieb: «Das Heft ist einfach zu dick!» Direkt ans Schienbein zielte diese Bemerkung: «In unserem Lehrerzimmer wandern acht von neun Schulblättern direkt ins Altpapier.» Die Bemerkungen sind Einzelaussagen, Winke, die das Bild der quantitativ ausgelegten repräsentativen Umfrage in der Art von Farbtupfern komplettieren. Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage lassen sich wie folgt zusammenfassen: Distribution Fast 60 Prozent der befragten Lehrpersonen wird das Schulblatt ins Fach gelegt. Die andern erhalten das Schulblatt über unterschiedliche Kanäle. Ein kleiner Teil – nämlich 4 Prozent – erhält das Schulblatt gar nicht. Nutzung Das Schulblatt wird von 95 Prozent der Lehrpersonen gelesen, egal ob sie in einer Volksschule, einer Mittelschule oder einer Berufsschule unterrichten. Vor allem die Volksschullehrpersonen lesen in jeder Ausgabe. Rubriken Bei der Nutzung der einzelnen Rubriken zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Schultypen. So lesen die Lehrpersonen bevorzugt diejenige Rubrik, die sie direkt betrifft. Gleichzeitig schätzen und nutzen die befragten Lehrpersonen die Möglichkeit, in den Rubriken der anderen Stufen zu lesen. Über alle Schulstufen hinweg werden die Weiterbildungsangebote, die Stelleninserate und die amtlichen Informationen am regelmässigsten gelesen. Foto: büro z {grafik design}

Das Schulblatt wird von 95 Prozent aller Lehrpersonen gelesen.

Bewertung Das Schulblatt wird von den Leserinnen und Lesern insgesamt als zufriedenstellend beurteilt. Layout, Umfang des Schulblattes, Länge und Verständlichkeit der Artikel werden mehrheitlich als passend empfunden. Funktionen Die Resultate zeigen, dass das Schulblatt als Informationsmedium genutzt wird. Die Funktionen «Motivation für die Arbeit» und «Identifikation mit dem Arbeitgeber» erhalten von 30 Prozent eine teilweise Zustimmung. Verbesserungswünsche der Lehrpersonen In der Umfrage wurde auch nach den Optimierungsmöglichkeiten gefragt. Aus den Antworten geht hervor, dass die Lehrpersonen in Zukunft verstärkt über Entscheidungen der Bildungsdirektion informiert werden möchten, bevor sie diese Informationen in den Massenmedien lesen. Sie möchten auch vermehrt Einblick in die politischen Entscheidungen der Bildungsdirektion erhalten. Ausserdem könnte das Schulblatt aus Sicht der Lehrpersonen noch mehr personalrelevante Themen aufgreifen. Was passiert mit den Ergebnissen? Die Schulblattmacherinnen und -macher werden die Umfrageergebnisse nun genau auswerten, auf das kommende Jahr hin die Zeitschrift genauer positionieren und die Verbesserungsvorschläge ins Schulblatt einarbeiten. Wir danken allen, die an der Umfrage teilgenommen haben und freuen uns, weiterhin auf Ihr Engagement als Leserinnen und Leser zählen zu können. Den gesamten Forschungsbericht können Sie einsehen unter: www.bi.zh.ch/schulblatt Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

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Michael Jäger, Kantonsschullehrer und Konzertsänger

«Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich eine Art Transitstation» Text: Jacqueline Olivier Foto: Lena Thüring und Guadalupe Ruiz

Er habe in einem Alter seine ersten Konzerte gesungen, in dem andere die Midlife-Crisis durchlitten, pflegt Michael Jäger zu scherzen. Dabei fiel seine Stimme bereits im Kindergarten auf, und bis zu seinem Stimmbruch tat sich der junge Michael immer wieder als Knabensopran in verschiedenen Zürcher Kirchen hervor. Doch in der Pubertät und den frühen Erwachsenenjahren wollte er vom Singen nichts mehr wissen. «Ich tat mich schwer damit, dass meine Stimme so tief abgesunken war», erinnert er sich. Erst Mitte 20 packte ihn plötzlich der Ehrgeiz. Nach Abschluss seines Romanistik- und Germanistikstudiums widmete er sich intensiv seiner Gesangsausbildung, die er unter anderem bei Rudolf A. Hartmann, Mitglied des Zürcher Opernhaus-Ensembles, dem renommierten Tenor Ion Buzea und der holländischen Gesangspädagogin Margreet Honig absolvierte. Eine wichtige Lehrerin war ihm ausserdem Milada Subrtová, in den 70erJahren die Primadonna assoluta der Tschechischen Nationaloper in Prag, wo Michael Jäger nach seiner Promotion im Rahmen eines Austauschprogramms weilte, um Tschechisch zu lernen. Leuchtendes Vorbild war und ist ihm bis heute die walisische Sopranistin Gwyneth Jones. «Sie singt ihre Rollen mit einer solchen Intensität und Bedingungslosigkeit – das hat mich immer zutiefst betroffen gemacht.» Denn im Laufe seiner Sängerkarriere ist ihm bewusst geworden: «Wenn ich singe, bin ich eine Art Transitstation: Hinter mir befindet sich der Komponist, vor mir das Publikum. Und wenn ich den Gehalt eines Werks hinüberbringen und die Zuhörer berühren will, hat dies mit einer gewissen Demut zu geschehen.» Die jugendliche Unbefangenheit verliere man ohnehin «en chantant», fährt er fort: «Heute habe ich viel mehr Respekt vor den Werken. Wenn eine gewisse Eitelkeit, welche die eigenen Auftritte in den ersten Jahren noch mitbestimmt haben mag, zurücktritt, wird das Singen zu einer ganz anderen Erfüllung.» Keine Begabung für PR Seit rund 25 Jahren stellt sich der Bass-Bariton inzwischen in den Dienst der Musik, vor allem der Sakralmusik, weil ihm diese sehr entspricht und weil die Tätigkeit als Konzertsänger für ihn neben der Ausübung des Lehrberufs machbar ist. Letztes Semester wirkte er in 16 Konzerten mit, dieses Semester sind es bedeutend weniger – dies bei einem 80-ProzentPensum an der Kantonsschule Zürcher Oberland (KZO), wo er Italienisch und Französisch unterrichtet. Mehr als circa 35 Konzerte pro Jahr habe er aber nie angenommen. Und bei den selten erforderlichen Stundenverschiebungen seien ihm seine Vorgesetzten stets entgegengekommen. «Ich hatte bisher immer das Glück, musikbegeisterte Rektoren zu haben.» 90 Schulblatt des Kantons Zürich 5/2007

Dank der Schule hat seine Sängerlaufbahn auch begonnen: Für eine Aufführung der Johannespassion von Georg Friedrich Händel mit dem Kantonsschulchor sprang Michael Jäger für den ausgefallenen Interpreten der Jesus-Partie ein. «Das lief so gut, dass ich gleich einen Vertrag für den ‹Messias› für das folgende Jahr bekam.» Es folgten weitere Auftritte mit dem Kantonsschulchor und dem Singkreis Wetzikon, so erarbeitete sich Michael Jäger allmählich ein beachtliches Repertoire von Monteverdi bis zu zeitgenössischen Komponisten. «Ich habe überhaupt keine Begabung für PR», erklärt er lachend, «aber nach und nach kamen immer mehr Anfragen, erst aus der näheren Umgebung, dann aus Zürich, Bern, Basel.» Längst hat der singende Mittelschullehrer auch die Landesgrenzen hinter sich gelassen – mit Auftritten in Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Dänemark und Tschechien. Am eindrücklichsten sei für ihn aber ein Konzert im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) gewesen, wo er mit dem Canto general von Mikis Theodorakis gastierte. «In diesem fantastischen, ausverkauften Saal auf der Bühne zu stehen – das war schon ein Erlebnis.» Am liebsten Werke der Romantik Grenzgängerische Werke wie den Canto general oder wiederentdeckte Raritäten singt Michael Jäger immer wieder gerne. Auch wirkte er 1986 in der Uraufführung der ersten rätoromanischen Oper, «Il cerchel magic» von Gion Antoni Derungs, mit. Besondes hingezogen fühlt er sich zu Werken der Romantik: Mendelssohn, Schumann, Brahms, Dvorák. Was immer er aber singt: Die Sprache klar zu transportieren ist ihm ganz wichtig. «Da dringt bei mir der Philologe durch.» Wenn er einen Wunsch frei hätte, würde er gerne einmal in einer Janácek-Oper auf der Bühne stehen, doch der Opernbetrieb, wo die Proben vorwiegend tagsüber stattfinden, kommt für ihn nicht infrage. Denn im Zentrum steht für ihn ganz klar das Unterrichten, das ihm auch viel Freude macht. Allerdings hat er sich noch nie gern auf eines festgelegt: War er früher Mitglied einer litauischen Volkstanzgruppe, so ist es heute der Gesang, der ihm einen unverzichtbaren Ausgleich bietet. «Ich merke, wie mich das Singen befreit, wie ich von einem Konzertabend noch lange getragen werde – das macht mich viel weniger anfällig für Schwierigkeiten im Schulalltag, die es natürlich auch gibt.» Sich ganz aufs Singen zu verlegen, stand für ihn jedoch nie zur Debatte. «Vielleicht, wenn ich früher damit begonnen hätte», sinniert er. Ganz sicher ist er sich aber nicht, denn eigentlich hätte er ändere Pläne, käme er noch einmal zur Welt: «Ich würde Opernregisseur.» Und nach einem kurzen Zögern: «Vielleicht aber auch wieder Lehrer.»

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