die komponente - IG Metall Braunschweig

April 30, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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DIE KOMPONENTE Zeitung der IG Metall-Interessenvertretung bei Volkswagen in Braunschweig

Kompetenz für Standort- und Beschäftigungssicherung Standortsymposium Business Unit Braunschweig am 20.02.2007

„Wir sind einen großen Schritt vorangekommen auf dem Weg zur nachhaltigen Standort- und Beschäftigungssicherung. Die Komponente hat im Konzern endlich den Stellenwert, auf den wir seit Jahren hingearbeitet haben.“ Wie kommt der Betriebsrat zu solchen Einschätzungen?

Die IG Metall stimmte einer Verlängerung der Arbeitszeit zu, wenn Auslastung gewährleistet ist. Bei fehlender Arbeit kann der jährliche Arbeitszeitfixpunkt bei gleichem Entgelt heruntergesetzt werden. Um die Auslastung in Braunschweig sicherzustellen, wurden vom Unternehmen

Auflage, Wirtschaftlichkeit und Beschäftigung gleichrangig zu betrachten, wie es die Betriebsvereinbarung vorsieht. Unsere jahrelangen Bemühungen haben innerhalb weniger Monate Früchte getragen, wichtige Entscheidungen für nachhaltige Beschäftigungssicherung wurden getroffen. Das sind positive Entwicklungen. Fortsetzung auf Seite 2

Metall-Tarifrunde betrifft auch uns

Dr. J. Heizmann, U. Fritsch, Dr. M. Winterkorn, Dr. W. Neubauer, und B. Wehlauer auf dem Symposium am 20.02.2007

Noch vor einem Jahr kursierten Verkaufsgerüchte. Zahlreiche Arbeitsplätze im Maschinen- und Werkzeugbau und in der KT waren in Frage gestellt. Der Tarifvertrag bot zwar Sicherheit vor betriebsbedingten Kündigungen, aber die Zahlen und die Perspektive der Marke Volkswagen ließen Produktionsverlagerungen und Zerstückelungen befürchten. Gleichzeitig ging die politische Diskussion in Richtung Arbeitszeitverlängerung. 28,8 Wochenstunden galten in der gesellschaftlichen Diskussion als „nicht mehr zeitgemäß“.

I N H A L T

Seite 3: Qualifikation für Vertrauensleute der AutoVision

konkrete Produktzusagen gemacht. Diese Tarifvereinbarung wasserdicht zu machen, war die Hauptarbeit noch im Herbst letzten Jahres. Die vereinbarten Auslastungszusagen sind seitdem eine Grundlage für Produktentscheidungen zugunsten der BU Braunschweig. Der andere Pfeiler, auf den wir unseren Optimismus stützen, ist die Betriebsvereinbarung zur Konzern-Komponente. Der Vorstand hat begonnen, die konkreten Beschlüsse zur Entwicklung einer konzernweiten Komponentenfertigung umzusetzen - und das mit der

Seite 6/7: Nachtschicht S. Gabriel und Rente mit 67

Seite 8: Chancengleichheit für Frauen bei Volkswagen

6,5 Prozent mehr Entgelt und Ausbildungsvergütungen! So lautet die Forderung der Tarifkommission für die 70.000 Beschäftigten der Metallindustrie Niedersachsen. Laufzeit: ein Jahr. Außerdem strebt die IG Metall einen Flächentarifvertrag für die Studierenden im Praxisverbund (Stipse) an. Darin soll auch die Übernahme der Studiengebühren durch die Unternehmen festgelegt werden. Seit 2006 fordert Niedersachsen 500 Euro Studiengebühren im Semester. Für die Beschäftigten muss ein ordentliches Plus herausspringen. Die deutsche Wirtschaft brummt, sie ist im vergangenen Jahr um Fortsetzung auf Seite 3

Weitere Themen: • Was macht eigentlich ... der BR-Entgeltausschuss, Seite 4 • Aufsichtsratswahlen bei Volkswagen, Seite 5 • Der Volkswagen-Weg ist keine Einbahnstraße, Seite 9 • Mitbestimmung im Mittelpunkt, Seite 5/10 • Nacht der Arbeit, Seite 10 • Schwimmen in Braunschweig, Seite 11 • „Freshly Islands“ in Halle 30, Seite 12 • Neue Aufgabenfelder im MWB, Seite 12

In eigener Sache

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Betriebsratsarbeit transparent gemacht Die Schwerpunkte dieser Komponente sind das Standortsympgeosium, die Tarifrunde, Rente mit 67 und das Thema Mitbestimmung. Wie sieht betriebliche Mitbestimmung konkret aus? Dazu haben wir die Rubrik „Was macht eigentlich…?“ eingeführt. Unter diesem Punkt wird in den nächsten Ausgaben dargestellt, womit sich die verschiedenen Fachausschüsse des Betriebsrates, die Vertretungen der Auszubildenden und der Schwerbehinderten sowie die Vertrauenskörperleitung gerade befassen. Diesmal stellt der Entgeltausschuss seine Herangehensweise

an die Umsetzung der neuen Arbeitszeiten dar. Die Sprecherin des BRAusschusses zur Gleichstellung der Frau berichtet über ein Frauenseminar zum Thema „Partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz“. Betriebsrat und Werkleitung haben sich zur Umsetzung des „Volkswagen-Weges“ auf gemeinsame Ziele für Braunschweig verständigt. Dieses Leitbild haben wir hier abgedruckt. Wie die Umsetzung dann bei uns konkret erfolgte oder erfolgen soll, wird in der nächsten Komponente untersucht werden. Wir können gespannt sein! Eure Redaktion

Fortsetzung von Seite 1

Kompetenz für Standort- und Beschäftigungssicherung Auf dem Symposium konnte die BU Braunschweig zudem ihre Kompetenz darstellen. Sie hat bewiesen, dass sie in der Lage ist, hochwertige Produkte zu entwickeln und zu produzieren. Die Entwicklung unserer Lenkung wurde vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Winterkorn als „außergewöhnliche Leistung“ bezeichnet. Dem Standort wurde eine hohe Entwicklungskompetenz und gute Produktqualität bescheinigt. Und es konnten Weichen gestellt werden: Der Maschinen- und Werkzeugbau wird in die Komponentenstrategie integriert. Gleichzeitig wurde ein Ausbildungskonzept für den MWB in Aussicht gestellt. Aus Sicht von Arbeitsdirektor Dr. Neumann müssen Sparschäden aufgearbeitet werden. Über Personalzuführungen für den Entwicklungsbereich wird nachgedacht. Für die Kunststoffteile-Fertigung wurden im Rahmen des Konzern-Geschäftsfeldes Perspektiven aufgezeigt. Die strategische Entwicklung der Modulmontage wird weiter diskutiert. Für die Entwicklung eines modularen

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Dr. H. Neumann (li.) und Dr. M. Winterkorn (re.) zeigten sich beeindruckt von der Produktausstellung

Baukastens für Achsen wurde ein Arbeitsauftrag erteilt. Auf dem Symposium wurde zudem dargestellt, welchen Beitrag die Beschäftigten zu den guten Ergebnissen geleistet haben. So haben z. B. im letzten Jahr 84 Neuentwicklungen aus dem Kreis der 120 Entwickler ein Patent erhalten. Es wurde außerdem klar: Die Verlängerung der Arbeitszeiten hat wesentlich zur Kostensenkung am Standort beigetragen. Für die Beschäftigten, besonders für die Schichtarbeiter, ist das schmerzhaft spürbar, obwohl 33 bzw. 34 Stunden in der Woche noch unter der durchschnittlichen

gesellschaftlichen Arbeitszeit liegen. Jetzt sind Maßnahmen zur Personalentwicklung, zur Qualifizierung und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Rahmen des „VolkswagenWeges“ notwendig, ebenso wie eine angemessene Beteiligung am Unternehmensgewinn. Keine Illusionen über die Funktionsweise des kapitalistischen Marktes, aber realistischer Optimismus ist angebracht, dass es nach diesem Symposium nicht mehr um Arbeitsplatzabbau oder Verkauf von Komponenten geht. Das haben Tarifergebnis, Betriebsvereinbarung und - nicht zuletzt - die überzeugende Darstellung auf dem Symposium vorerst bewirkt. Jetzt muss es darum gehen, die aufgezeigten Handlungsfelder zu besetzen. Wir müssen heute schon daran arbeiten, die Beschäftigung am Standort Braunschweig weit über 2011 hinaus abzusichern. Mit dem Symposium wurden hierfür gute Grundlagen gelegt, die das Werkmanagement nutzen und ausbauen sollte. Uwe Fritsch

Fortsetzung von Seite 1

Metall-Tarifrunde betrifft auch uns! deren führenden Industrienationen der Welt. Trotz dieser günstigen Rahmenbedingungen müssen wir uns darüber im Klaren sein: Die anstehende Tarifrunde wird kein Selbstläufer! Tarifauseinandersetzungen werden am Verhandlungstisch und im Ringen um die öffentliche Meinung entschieden. Letzteres wird im „Medienzeitalter“ immer wichtiger. Deshalb können die Unternehmer die ewige Leier vom notwendigen Verzicht dieses Mal nicht glaubhaft spielen. Der Abschluss in der Metall- und Elektroindustrie betrifft dieses Mal auch die VW-Beschäftigten. Volkswagen und die IG Metall haben sich im Verhandlungsergebnis von 2006 darauf geeinigt, den kommenden Tarifabschluss der Fläche für das Jahr 2008 zu übernehmen. Aufgrund des Haustarifvertrags sind die VW-Beschäftigten von Arbeitskampfmaßnahmen ausgenommen. Aber dass die Kolleginnen und Kollegen von Volkswagen auf vielfältige Weise solidarisch sein können, ist bekannt und wurde zuletzt im Zusammenhang mit den Protesten zur „Rente mit 67“ wieder eindrücklich unter Beweis gestellt. Detlef Kunkel

Fahrplan der Tarifrunde 19. März Die Tarifverhandlungen beginnen 31. März Die Tarifverträge Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütung laufen aus. 28. April Ende der Friedenspflicht

Beschäftigte im Haustarifvertrag II Für alle HTV II-Beschäftigte gelten ab 1. Januar 2007 alle HTVI-Tarifbedingungen mit Ausnahme der Arbeitszeit (tarifliche Arbeitszeit 35 Std/Woche). Damit ist ein Teil unserer Forderungen erfüllt. Über die Zuordnung zu den entsprechenden Arbeitssystemen ab 01.04.07 wird zur Zeit noch verhandelt. Wir werden rechtzeitig und umfassend darüber informieren.

Qualifikation für Vertrauensleute in den AutoVisions-Projekten In Braunschweig existieren 5 Projekte der AutoVision: - Montage Halle 30 - Logistik Halle 30 - ROL (Logistik-Bereich) - IHU (Qualitätskontrolle Hinterachse) und - KFC (Bewirtschaftung Konferenzcentrum Volkswagen Bank) Im Februar haben die Vertrauensleute verschiedener AuVi-Projekte auf einem Seminar die aktuellen betrieblichen Themen und die weitere Arbeit diskutiert. Im Mittelpunkt standen die anstehenden Tarifverhandlungen mit der AutoVision. Außerdem wurden

16 KollegenInnen nahmen an dem VL-Seminar teil

Fragen wie Eingruppierungen, Arbeitszeiten, Mehrarbeit und Urlaub diskutiert. Darüber hinaus spielte auch die Perspektive der AutoVisions-Pro-

jekte in Braunschweig eine Rolle. Auf diesem Seminar wurden Grundlagen geschaffen, um die Vertrauensleutearbeit effektiver zu gestalten und den Informationsfluss zu gewährleisten. Weitere Seminare, z. B. über den qualifizierten Umgang mit den Tarifverträgen der AutoVision, sollen folgen. Unter‘m Strich, so die Kolleginnen und Kollegen, war es ein erfolgreiches Seminar und jetzt geht es an die praktische Umsetzung der Aufgaben. Karsten Schmidt, Katja Voges

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2,7 Prozent gewachsen – so stark wie seit 2000 nicht mehr. In der Metall- und Elektroindustrie sieht es sogar noch besser aus. Die Auftragsbücher für 2007 sind prall gefüllt, die Betriebe produzieren an der Kapazitätsgrenze. Produktions- und Absatzrekorde haben Deutschland auch im Jahr 2006 wieder zum „Exportweltmeister“ gemacht. Die Achillesferse der hiesigen Wirtschaft bleibt jedoch der Binnenmarkt. Lohnmäßigung, gekürzte Renten und Sozialabbau haben in den letzten Jahren zu einer schwachen Binnennachfrage geführt. Eine ordentliche Entgelterhöhung ist dringend notwendig. Sie kurbelt den privaten Konsum an, stärkt damit den Binnenmarkt und sichert Arbeitsplätze. Apropos Arbeitsplätze: Wenn einige Unternehmensvertreter angesichts der 6,5 %-Forderung sofort wieder reflexartig mit der Drohung von Arbeitsplatzverlagerungen um die Ecke kommen, so sei an dieser Stelle nochmals auf die rasante Produktivitätsentwicklung in der Metallindustrie – zuletzt über 7 Prozent – hingewiesen. Seit dem Jahr 2004 sind die Lohnstückkosten in der metallverarbeitenden Industrie um 4 Prozent gesunken. Das ist mehr als in allen an-

WAS

MACHT EIGENTLICH

...DER ENTGELTAUSSCHUSS

DES

.....

BETRIEBSRATES?

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Der Ausschuss besteht aus 7 Betriebsratsmitgliedern. Eigentlich müsste er „Ausschuss für Entgelt, Arbeitszeit und Tariffragen“ heißen, denn diese Bereiche gehören zu seinen Aufgaben. Dabei geht es um Vereinbarungen mit dem Werkmanagement zu betrieblichen Entgelt- und Arbeitszeitregelungen. Einzelfälle liegen im Verantwortungsbereich der Bereichs-Betriebsräte. Regelungen zur Arbeitszeit werden von 5 Ausschussmitgliedern mit Unternehmensvertretern in der paritätisch besetzten „Technischen Kommission Arbeitszeit“ verhandelt. Komponente: Weder die Arbeitszeitfragen (Schichtsysteme) noch die Entgeltregelungen sind bei Volkswagen leicht zu lösende Aufgaben. Das Verhandlungsergebnis 2006 machte neue Festlegungen bei den Arbeitszeiten am Standort notwendig. Wie seid ihr in die Verhandlungen mit den Vertretern des Werkmanagements gegangen? Fred Feige: Ich möchte vorausschicken, dass wir aufgefordert waren, die Arbeitszeit-/Schichtmodelle für eine verlängerte Arbeitszeit festzulegen, nachdem uns das Unternehmen Beschäftigung für 33 bzw. 34 Stunden nachgewiesen hat. Hierzu hat der Betriebsrat Ziele formuliert, die wir versucht haben, in der Technischen Kommission Arbeitszeit durchzusetzen. • Erhalt des Ansparprinzips und der Möglichkeit zur Entnahme arbeitsfreier Tage • Erhalt der Schichtmodelle und der Schichtgruppen. Insbesondere im 2Schicht-Modell mit aufgesetzter reduzierter Nachtschicht sollte vermieden werden, dass Schichtgruppen aufgelöst und damit evtl. Entgeltausgleichsansprüche nach § 9 METV ausgelöst werden. • Verbindliches Reinsteuern, d. h. Möglichkeit zur Nachleistung gleich verteilt (nicht nach dem „Nasenprinzip“) über die Schichten • Erhalt der Gleitzeitregelung Das Ergebnis zeigt, dass es euch gelungen ist, diese Punkte im Wesentlichen durchzusetzen. Wo lagen auf Unternehmensseite die Widerstände? Das Unternehmen wollte auf 3 Schichtgruppen umstellen und die An-

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Das sagt das Gesetz Nach dem Betriebsverfassungsgesetz § 87 hat der Betriebsrat Mitbestimmungsrecht unter anderem - bei „Fragen der betrieblichen Lohngestaltung… (Ziff.10.) - bei der „Festsetzung …leistungsbezogener Entgelte… (Ziff.11) - sowie bei …Verteilung der Arbeitszeit auf die einzelnen Wochentage (Ziff.2). Diese Aufgaben kann der Betriebsrat zur Erledigung einem Ausschuss übertragen. Über den Abschluss von Betriebsvereinbarungen darf allerdings nur der gesamte Betriebsrat entscheiden (§ 27/28 BetrVG). Hierzu leistet der Ausschuss wichtige Vorarbeit.

zahl der RG-Tage für Gleitzeit-Beschäftigte reduzieren. Das konnten wir verhindern. Zusätzlich wurde vereinbart, dass: • Nachleistung am Samstag auf freiwilliger Basis möglich ist • für die Schichtübergabe 15 Minuten Zeitgutschrift erfolgt (anfallende Zuschläge gemäß MTV § 4 werden monatlich vergütet) • auf 18-Schicht-Modell umgestellt wird nach spätestens 15 Monaten 14+X-Schicht-Fahrweise • das Gleitzeitkonto auf +/- 1500 Minuten ausgedehnt wurde Wie ist denn die Abstimmung mit den Betroffenen, also den Kolleginnen und Kollegen, erfolgt? Wir haben den Verhandlungsstand auf der Betriebsversammlung und auf Vertrauensleute-Schichtversammlungen diskutiert. Diese Ergebnisse sowie Punkte, die in der Vergangenheit häufiger zur Sprache ka-

...und das sind die IG-MetallMitglieder im Entgeltausschuss:

Fred Feige Sprecher

Daniela Nowak Stellv. Sprecherin

Thorsten Weiße

Stefan Hölzer

Frank Raupach

Jörg Sülflow

men, sind in unsere Vorgehensweise eingeflossen. Da sind z. B. die freiwillige Samstag-Nachleistung und die vergütete Schichtübergabe zu nennen. Allerdings gab und gibt es unterschiedliche, sich zum Teil widersprechende Erwartungen an einzelne Schichtsysteme. Hier zeigt sich, dass es trotz aller Anstrengungen nicht immer gelingt, allen gerecht zu werden. Vielen Dank für das Gespräch

Starke Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sichern Standorte! Aufsichtsratswahlen bei Volkswagen

Die IG Metall hat ihr Team für den Aufsichtsrat der Volkswagen AG nominiert, der am 12. April 2007 für 5 Jahre gewählt wird. Unsere Kandidaten: Bernd Osterloh (Gesamtbetriebsrats-Vorsitzender), Bernd Wehlauer (stellv. GBR-Vorsitzender), Günter Lenz (BR-Vorsitzender VW Hannover), Jürgen Stumpf (BR-Vorsitzender VW Kassel), Peter Jacobs (BR-Vorsitzender VW Emden), Peter Mosch (Gesamtbetriebsrats-Vorsitzender der Audi AG), Jürgen Peters (IG Metall-Vorsitzender), Elke Eller und Olaf Kunz (IG Metall-Vorstand). Aktiengesetz, Mitbestimmungsgesetz, Satzung sowie Geschäftsordnung regeln die Rechte von Aufsichtsratsmitgliedern. Dazu gehören u. a., dass der Vorstand der vorherigen Zustimmung durch den Aufsichtsrat bedarf bei - Errichtung und Aufhebung von Zweigniederlassungen - Errichtung und Verlegung von Produktionsstätten (Beschlüsse über die Errichtung und Verlegung von Produktionsstätten bedürfen der Mehrheit von zwei Drittel der Mitglieder des Aufsichtsrats) - Gründung und Auflösung anderer Unternehmen oder Erwerb und Veräußerung von Beteiligungen an anderen Unternehmen

Wenn das VW-Gesetz fällt:

Das Land Niedersachsen soll Sperrminorität bei Volkswagen erwerben! Das „Gesetz über die Überführung der Anteilsrechte an der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung in private Hand“ (VW-Gesetz) von 1960 hat bewusst eine staatliche Einflussnahme zur Absicherung der Standorte und der Beschäftigten gewollt. Die Privatisierung von Volkswagen konnte nur gegen Widerstände durchgeführt werden. Darum wurden im VW-Gesetz Regelungen festgelegt, die eine mehrheitliche Einflussnahme der Kapital-

anleger verhindern sollte, zum Schutz der Arbeitsplätze. Diese Regelungen wurden in die Satzung der Volkswagen AG übernommen. Eine bessere Absicherung gegen eine Kapitalübermacht bei Volkswagen ist jedoch der Erwerb von Aktienanteilen auf 25,1 % (z. Zt. 20,8 %) durch das Land Niedersachsen. Damit können Entscheidungen gegen Standorte und Beschäftigte auf den Hauptversammlungen verhindert werden. Stefan Hölzer

Mitbestimmung im Mittelpunkt IGM-Arbeitskreis im 1. Bildungshalbjahr 2007

Bereits seit über 25 Jahren befasst sich der Arbeitskreis „Gewerkschaften und Gesellschaft“ (GuG) mit wechselnden Themen aus der deutschen und europäischen Sozialpolitik. Im Arbeitskreis werden die Hintergründe analysiert, mögliche Auswirkungen auf die ArbeitnehmerInnen und die gewerkschaftlichen Positionen erarbeitet. Das 1. Bildungshalbjahr 2007 hat bereits begonnen. In diesem Halbjahr wird sich der Arbeitskreis schwerpunktmäßig mit dem Thema „Mitbestimmung“ befassen. Fortsetzung Seite 10

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Das Mitbestimmungsgesetz von 1976 regelt eine paritätische Besetzung des Aufsichtsrates, d. h. bei Volkswagen je 10 Vertreter von Seiten der Arbeitnehmer und der Anteilseigner. Unter den 10 Aufsichtsratsmitgliedern der Arbeitnehmer müssen sich 7 Arbeitnehmer des Unternehmens und 3 Vertreter von Gewerkschaften befinden. Von den 7 Arbeitnehmern muss sich eine Person aus dem Kreis der Leitenden Angestellten rekrutieren. Die Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer werden durch Delegierte gewählt. Die Durchführung der Wahl obliegt dem Wahlvorstand.

Nein zur Rente mit 67 Sigmar Gabriel fährt Nachtschicht

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Einsatz im Leichtmetallzentrum, in der Lenkung und in der Hinterachse

Pause in der Hinterachse: „Warum hat sich die Regierung von den Menschen entfernt?“ ...in der Lenkung mit Alexander Funk

... in der Hinterachse mit Bastian Lenz und Dietmar Quambusch

Pausengespräch in der Hinterachse

Arbeitsdirektor Dr. Neumann gegen Abschaffung der gesetzlichen Altersteilzeit

... im Leichtmetallzentrum: „Diese Arbeit ist mit 60 nicht mehr leistbar, aber Rente erst mit 67 ist ökonomisch notwendig.“

... in der Lenkung mit Jens Karlisch: „So bekommt auch mal ein Politiker einen Eindruck von unserer Arbeit!“

...und was macht Sigmar Gabriel mit seinem „Lohn“? Grundentgelt (LN8) + Zuschlag 2 Std. 30 % + Zuschlag 4 Std. 45 % + Zuschlag 2 Std. 30 % Gesamt

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142,96 Euro 10,72 Euro 32,17 Euro 10,72 Euro 196,57 Euro

Er erhöhte den Betrag auf 400 Euro und spendete dies unserem Straßenkinderprojekt „Eine Stunde für die Zukunft“

- Ja zur Altersteilzeit !!! „Fünf vor zwölf“

Kundgebung am 31. Januar 2007 im Werk Braunschweig

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Die beschlossene sogenannte Gesundheitsreform zeigt, dass die Bundesregierung weiter den Abbau unseres Sozialstaates vorantreibt. Die Proteste von Zehntausenden sind noch nicht ausreichend. Mehr Druck ist erforderlich, wenn wir diese unsoziale Politik aufhalten wollen. Deshalb hat die VKL beschlossen, unter dem Motto „Rote Karte für eine unsoziale Politik“ mit den Aktionen zu „Rente mit 67 - Nein Danke“! weiter zu machen. Die Rote Karte-Aktion soll nicht nur bei VW in Braunschweig, sondern auch bei den Kolleginnen und Kollegen der Volkswagen Bank und in den

VW-Standorten Wolfsburg und Salzgitter durchgeführt werden. Am 9. März, dem Tag der dritten Lesung der geplanten Rentenreform im Bundestag, werden die unterschriebenen Karten der Bundesregierung übergeben. Dazu wird eine Delegation aus den beteiligten Betrieben nach Berlin fahren. Wir bitten alle Kolleginnen und Kollegen, an der Aktion „Rote Karte für eine unsoziale Politik“ teilzunehmen, und mit ihrer Unterschrift deutlich zu machen, dass wir weder die verabschiedete Gesundheitsreform noch eine Rente mit 67 hinnehmen werden. Stefan Hölzer

Auszug aus der IGMetall-Umfrage in der Belegschaft zum Thema „Rente mit 67“ Wie findest du die geplante Rente mit 67? Richtig 1,4 % Falsch 98,6 % Ich würde eine Altersteilzeitregelung gern in Anspruch nehmen (Jahrgang 1952 und jünger) Ja 88,6 % Nein 11,4 % Beteiligt haben sich insgesamt 776 KollegenInnen.

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Chancengleichheit für Frauen bei Volkswagen? IGM-Frauenseminar im Januar

Ende Januar fand ein 3tägiges Frauenseminar in der Heimvolkshochschule in Hustedt statt. Thema: „Die Bedeutung des Gleichbehandlungsgesetzes für Betrieb und Gesellschaft“. Die Teilnehmerinnen kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Business Unit Braunschweig, wie z.B. Lenkung, Kunststofftechnik, Hinterachse Halle 30, Vorderachse, MWB sowie Qualitätssicherung.

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Wie erleben die Kolleginnen Gleichbehandlung bzw. Gleichstellung von Frauen bei Volkswagen? Negative Beispiele • Alle sind gleich, manche sind „gleicher“ • Qualifizierung nutzt nicht; ohne „Vitamin B“ keine Weiterentwicklung • Keine Rückmeldung auf Bewerbungen • Bei der Weiterentwicklung werden Kollegen bevorzugt trotz geringerer Qualifizierung • Teilzeitkräfte werden bei Qualifizierungsangeboten kaum berücksichtigt • Interne Stellenausschreibungen werden zu spät ausgehängt bzw. sind bei Bewerbung schon besetzt Positive Beispiele • Vorgesetzte setzen bewusst Frauen ein, um das Betriebsklima zu verbessern • Variable Arbeitszeiten auf Wunsch • Gleiches Entgelt für gleiche Arbeit (mit Einschränkung, nur in der Fertigung) • Teilzeit auch für Väter möglich Nach jahrelangem Streit um das Antidiskriminierungsgesetz ist das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) am 18.08.2006 in Kraft getreten. Im AGG werden EU-Richtlinien in deutsches Recht umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt im Bereich des Arbeitsrechts. Ziel des Gesetzes ist es, eine Benachteiligung aufgrund der Merkmale - Rasse oder ethnische Herkunft, - Geschlecht, - Religion oder Weltanschauung, - Behinderung, - Alter - sexuelle Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Bei Volkswagen musste die Betriebsvereinbarung 2/96 „Partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz“ dem Gesetz angepasst werden. Sie ist zwischen Unternehmen und Betriebsrat verhandelt und derzeit im Unterschriftenumlauf. Neu ist, dass eine Beschwerdestelle im Betrieb eingerichtet wird. Bestehen bleibt das bewährte Beratungsangebot. An den Standorten werden Roadshows die Beschäftigten flächendeckend über den Inhalt des Gesetzes und der Vereinbarung informieren.

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Was könnte nutzen bzw. helfen, um eine Gleichstellung zu erreichen? • Aufnahme Frauenanteil für Entwicklungsprogramme (z. B. Talenteprogramm) • Feedbackgespräche mit den Vorgesetzten • Nicht aufgeben bei Absagen • Hartnäckig Ziele verfolgen • Selbstbewusst auftreten • Nach Bedarf qualifizieren • Im Gespräch bleiben mit den zuständigen Personen • Hilfreich wäre eine Übersicht von Volkswagen, z. B. im Intranet, welche Qualifizierungsbedarfe bestehen, um sich entsprechend weiter entwickeln zu können.

Wie man sieht, hatten die Kolleginnen viel Spaß

Es wurde verabredet, die Informationsveranstaltung zum Internationalen Frauentag am 8. März 2007 zu nutzen, um einige Punkte aufzuzeigen. Weil es bei dem AGG und der Betriebsvereinbarung nicht nur um Diskrimierung aufgrund des Geschlechts geht, wurde auf dem Seminar auch diskutiert, wie ein „partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz“ insgesamt bei Volkswagen erreicht werden kann: Voraussetzung wäre die Grundinformation in alle Ebenen (z. B. durch Broschüren, Schulungen), Gruppengespräche nutzen, Offenheit, miteinander reden, Wertschätzung jedes/r Einzelnen, Unterstützung anbieten, auf Betroffene zugehen, nicht wegsehen. Zusammenfassend fiel der Satz: „Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern zu!“ Martina Witkowski, Sprecherin des Betriebsratsausschusses zur Gleichstellung der Frau steht für weitere Auskünfte zu diesen Themen gerne zur Verfügung: Tel. 5258 im BR-Bereich Service.

„Volkswagen-Weg“ ist keine Einbahnstraße! Leitbild ist unterschrieben

Der in der Betriebsvereinbarung zur Innovativen Arbeitsorganisation beschriebene „Volkswagen-Weg“ umfasst mehr als Produktivitätssteigerungen. Die angestrebten Ziele der Business Unit Braunschweig wurden nach fast einjähriger Verhandlung im Februar in einem Leitbild festgelegt. Darin sind unter anderem die Ziele „Arbeitsplätze sichern“, „Gestaltung von gesundheitsfördernden Arbeitsplätzen“ und „Arbeitszufriedenheit erhöhen“ genannt. Damit diese Punkte nicht unter den Tisch fallen, müssen Beschäftigte und Betriebsrat den Volkswagen-Weg mit gestalten. Wir werden das Werkmanagement an der Erreichung aller genannten Ziele messen.

Grüne Ampeln für gesunde Spatenstich für Arbeitsplätze! Waschkauen der KT sind die Erhebungen zum Arbeitsplatzkataster fast beendet. Am in Halle 30 13. InOktober 2007 feiert die Kunststofftechnik ihr 25jähriges Jubiläum Das Unter der Überschrift „Sozialkonzept“ wurde mit dem Bau eines neuen Wasch- und Umkleidebereichs für ca. 120 Kolleginnen und Kollegen begonnen. Ein Dauerthema scheint damit seinem Ende entgegen zu gehen.

schönste Jubiläumsgeschenk für die Beschäftigten wäre doch wohl: Bis Oktober sind alle Ampeln im Kataster grün! Daran werden wir arbeiten!

SEMINAR „Moderne Zeiten - leben und arbeiten heute“ Die Termine: 20.05. bis 25.05.2007 01.07. bis 06.07.2007 23.09. bis 28.09.2007 28.10. bis 02.11.2007* 18.11. bis 23.11.2007 09.12. bis 14.12.2007 * mit Kinderbetreuung

Die Seminare finden in der Heimvolkshochschule Hustedt statt. Die Teilnahme ist für IG Metall-Mitglieder kostenfrei. Anmeldungen und Infos im VKL-Büro bei Klaus Samischka unter Tel. 2995!

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Wir werden die bisher in Braunschweig getroffenen Maßnahmen näher untersuchen und in den nächsten Ausgaben der Komponente über die Ergebnisse ausführlich berichten. Mathias Möreke

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Mitbestimmung im Mittelpunkt Zum Inhalt des aktuellen Bildungshalbjahres: Die Arbeitgeber sprechen von einem Sumpf, der endlich trockengelegt gehört. In der Politik wird schon einmal von einem großen deutschen Übel gesprochen, das ebenfalls abgeschafft gehört. In Wissenschaft und Politik wird dagegen davon gesprochen, dass die deutsche Mitbestimmung nach 1945 ein Garant für soziale Ausgewogenheit sei. Aktuell steht das VW-Gesetz vor dem europäischen Gerichtshof in einer juristischen Prüfung. Ende letzten Jahres hat die sogenannte „Biedenkopf–Kommission“ im Auftrag der Bundesregierung ihre Vorschläge zur Modernisierung der deutschen Mitbestimmung vorgelegt. Außerdem finden im April bei Volkswagen die Aufsichtsratswahlen statt.

Hieran ist ersichtlich, dass Mitbestimmung immer auf der „Tagesordnung“ in den Betrieben steht. Hier die nächsten Themen und Termine: 07.03.2007 - Mitbestimmung bei Volkswagen 21.03.2007 - Koalitionsfreiheit/Tarifautonomie - Einzel-/kollektive Arbeitsverträge 04.04.2007 - Bedeutung der Mitbestimmung am Beispiel Aufsichtsratswahl VW - Kommission Mitbestimmung/ „Biedenkopf-Kommission“ (1.Teil) 18.04.2007 - Kommission Mitbestimmung / „Biedenkopf-Kommission“ (2.Teil) - Gewerkschaftliche Positionen zur Fortentwicklung der Mitbestimmung

Urteil

Betriebsversammlungen 22. März 3./4./10. Juli dezentral 19. September 5.Dezember

- Ausblick auf das nächste Bildungsjahr Der Arbeitskreis trifft sich jeweils am Mittwoch alle 14 Tage von 16.30 bis 18.00 Uhr im Gewerkschaftshaus, Erdgeschoss, Sitzungszimmer 1, Wilhelmstr. 5, 38100 Braunschweig Die Themen sind so gestaltet, dass auch eine Teilnahme an einzelnen Arbeitskreis-Terminen möglich ist. Darüber hinaus findet im Sommer 2007 ein Wochenendseminar statt. Der Termin stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest und kann, ebenso wie eventuelle Nachfragen, beim Arbeitskreisleiter erfragt werden. Norbert Stoltze ist hierzu unter der Telefonnummer 0531/298-4374 oder per Mail unter norbert.stoltze@ volkswagen.de erreichbar. Norbert Stoltze

„Wer während der Arbeit einschläft, vom Bürostuhl fällt und sich dabei verletzt, hat dann einen Arbeitsunfall erlitten, wenn er infolge betrieblicher Überarbeitung vom Schlaf übermannt worden ist.“ (Sozialgericht Dortmund S 36 U 294 / 97 )

„Nacht der Arbeit / Arbeit - gestern und heute“ Zum zweiten Mal findet am

Freitag, den 04. Mai 2007, 18.00 bis 24.00 Uhr die „Nacht der Arbeit“ statt. Auch die Business Unit Braunschweig beteiligt sich wieder an dieser Aktion. Geplant sind Info-Stände, Rundgänge sowie der Episodenfilm „working man’s death“. Das genaue Programm wird noch im April im Intranet veröffentlicht. Alle teilnehmenden Institutionen und Betriebe sowie die Fahrpläne der Braunschweiger Verkehrsbetriebe sind unter www.dgb-son.de/Nacht_der_Arbe.122.0.html

nachzulesen.

DIE KOMPONENTE - SEITE 10

!

Schwimmen in Braunschweig DGB für den Erhalt der Stadtteilbäder stellt: Es gibt einen großen Bedarf an verschiedenen Schwimmbädern in den Stadtteilen. Braunschweig braucht ein „Freizeitbad“ ebenso wie ganz normale, einfache Bäder, die schnell zu erreichen sind. Experten haben in den Gesprächen bestätigt: Eine Konzentration auf nur drei Bäder engt den Schulund Vereinssport wie das Kinder- und Seniorenschwimmen sehr stark ein. Es gibt viele Menschen, die ein großes „Erlebnisbad“ wollen. Aber genauso viele Menschen wollen in Ruhe „ihre Bahnen ziehen“. Mit der angedrohten Schließung der drei Hallenbäder ist dies so nicht mehr möglich. Wir sind nicht gegen ein Erlebnisbad, aber für den Erhalt der anderen Bäder. Ein Kompromiss zwischen den Interessen ist erforderlich. Der DGB Braunschweig hat deshalb ein Konzept vorgelegt, das allen Nutzergruppen Rechnung trägt: • Renovierung von Nordbad und Wenden

• Modernisierung von Gliesmarode • Umwandlung von Waggum in ein Naturbad • Neubau eines kleinen „Erlebnisbades“ im Westen der Stadt. Denn dort fehlt ein Hallenbad. Die Kosten für diese Lösung sind nicht höher als beim Verwaltungskonzept. Aber es berücksichtigt alle Interessen. Das von Stadtbad GmbH und Verwaltung favorisierte Konzept dagegen spaltet die Stadt wieder in zwei große Gruppen, es würde Gewinner und Verlierer geben. Gute Kommunalpolitik aber heißt: Erstens mit den verschiedenen Bürgergruppen zu sprechen und zweitens ihre unterschiedlichen Interessen auszutarieren. Aber wie der Rat auch entscheidet: Noch ist es nicht zu spät für die Stadtteilbäder. Ihre Schließung ist nicht unabwendbar. Notfalls sollten die Bürger befragt werden. Heinrich Betz

Linsencurry NACHKOCHEN ERWÜNSCHT

Winterzeit = Eintopfzeit! Diesmal indisch, raffiniert, aber einfach. Das Rezept ist für 8 Personen.

Vielen Dank an Kerstin Klewe für das Rezept!

Zutaten: 200 g Zwiebeln 4 Knoblauchzehen 60 g Butterschmalz 400 g Linsen 2 EL Curry 1 Liter Brühe 3 EL Mango-Chutney 300 g Möhren 750 g Porree 60 g Butter 1 EL Ahornsirup

Zubereitung: Zwiebeln und Knoblauch pellen, die Zwiebeln in schmale Spalten schneiden, den Knoblauch fein hacken. Beides in Butterschmalz bei milder Hitze glasig dünsten. Linsen und Curry unterrühren, leicht anschwitzen, dann mit der Brühe auffüllen. Alles zugedeckt ca. 20 Minuten leise garen, mit Salz und Mango-Chutney abschmecken. Möhren und Porree putzen, waschen und in Scheiben schneiden. Möhren in der Butten andünsten, Porree zufügen, alles 10 Minuten zugedeckt gar dünsten, mit Salz und Ahornsirup würzen. Gemüse locker unter das Linsencurry mischen. Guten Appetit!

(Honig geht auch)

Salz

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Vermutlich am 27. Februar - nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe wird der Rat über das von der Verwaltung vorgelegte 3-Bäder-Konzept (Heidberg, Bürgerpark, Hamburger Straße) entscheiden: Neubau eines „Erlebnisbades“ an der Hamburger Straße, gleichzeitig Schließung des Nordbades, Hallenbad Wenden, Badezentrum Gliesmarode und Freibad Waggum. Über viele Jahre wurden hier nur die notwendigsten Reparaturen vorgenommen. Nun erfordern diese vier Bäder in den kommenden Jahren einen erheblichen Sanierungsaufwand. Zu teuer, so die Verwaltung. Nicht mehr zeitgerecht, so die Stadtbad GmbH. Doch stimmt das? Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB ) Braunschweig hat in vielen Gesprächsrunden mit Vereinen, Schulen, Seniorengruppen, Kindergärten, Experten und in einer Umfrage unter Schwimmbadnutzern festge-

Nachgefragt....

Wie findet ihr die neue Versorgung in Halle 30? Elke Eggeling „ Das Essen ist gesund, Auswahl und Preise sind gut. Allerdings sollten mehr Speisen mit Geflügel und Rind angeboten werden für unsere muslimischen Kollegen.“

Das sind die neuen „Freshly Islands“

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Jens Marek „Ich esse hier jetzt regelmäßig, die Preise sind akzeptabel. Geschmacklich sind die Gerichte besser als TK-Gerichte. Und mit der Mikrowelle gehts superschnell. Verbessert werden sollte die Befüllung und Auswahl in der Spätund Nachtschicht“

Kemal Durmaz, Cem Tan, Detlef Wittkop „ Die Salate und Suppen sind gut und preiswert. Statt Schweinefleisch sollte mehr Geflügel angeboten werden. Die Portionen könnten etwas größer sein. Und sie könnten etwas besser gewürzt sein.“

Klaus Becker, Michael Kunath und Andreas Oelmann „ Die Auswahl ist gut, die Gerichte schmackhaft. Die günstigen Gerichte wie Spaghetti Bolognese oder Salat sind leider oft ausverkauft, vor allem in der Spät- und Nachtschicht.“

Neue Aufgabenfelder für den MWB Anlagenbau-Technologie baut wieder Montagelinien um

Der Maschinen- und Werkzeugbau mit der Unterabteilung AnlagenbauTechnologie ist erstmalig seit Mitte 2006 mit Aufträgen für die Halle 30 tätig. Das ist insofern etwas Besonderes, weil der Anlagenbau sich seit langer Zeit aus wirtschaftlichen Gründen aus den Montagebereichen zurückgezogen hatte. So wurden in der Vergangenheit damit ausschließlich externe Firmen beauftragt. Die neuen Aufgaben umfassen Umbauten vorhandener Montagelinien. Der Einstieg in dieses Aufgabenfeld erfolgte mit der Erweiterung der Vorderachsmontagelinie PQ-35 Touran um den zusätzlichen Typ VW 416 Tiguan. Eine recht komplexe Aufgabe,

weil eine Anlagenkürzung, diverse Umbauten von Montagestationen sowie weitreichende Änderungen der Elektrik und Software notwendig waren und nur kurze Umbauzeiträume zur Verfügung standen. Dieser Umfang wurde jetzt erfolgreich abgeschlossen. Weitere Aufträge folgten bzw. sind derzeit in Anfrage: z. B. Integration VW 416 in die Schenk-1-Hinterachs-Montagelinie in der Halle 30. Einen wichtigen Anteil an der Umsetzung hatten die Beschäftigten des Bereiches Anlagenbau-Technologie, die mit viel persönlichem Einsatz und Engagement die Arbeiten ins Ziel brachten. Johann Eden

Diese neuen Montage-Umfänge sind für den Maschinen- und Werkzeugbau anspruchsvolle Aufgabenfelder. Sie schaffen eine Verbindung zwischen der Fertigung und dem MWB und sichern so nachhaltig unsere Arbeitsplätze.

IMPRESSUM V.i.S.d.P.: Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter IG Metall Vwst. Braunschweig; Kernredaktion: Heinrich Betz, Stefan Hölzer, Norbert Staubmann, Jürgen Schrader; Koordination/Gestaltung: Iris Wagenknecht, Angela Beutler; Mitgewirkt haben: Uwe Fritsch, Mathias Möreke, Katja Voges, Karsten Schmidt, Fred Feige, Martina Witkowski, Jens Marek, Elke Eggeling, Klaus Becker, Michael Kunath, Andreas Oelmann, Cem Tan, Kemal Durmaz, Detlef Wittkopp, Johann Eden, Norbert Stoltze, Kerstin Klewe Kontakt: [email protected] oder [email protected], Redaktionsschluss: 26.02.2007

DIE KOMPONENTE - SEITE 12

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