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March 13, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Sattelblatt

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Die Vereinszeitschrift des RuF Alfter e. V.

Unser Reitplatz braucht Eure Hilfe

Was ist ein Tierheilpraktiker? 12 | 2014

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Vorwort............................................................................................................4 Da war noch was... Unser Reitplatz braucht eure Hilfe..........................5

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Mitglieder stellen sich vor.............................................................................7 Sankt Martin..................................................................................................10 Kindertag beim Reit- und Fahrverein Alfter...........................................11 Berichte aus den Kursen.............................................................................14 Was ist ein Tierheilpraktiker? – Vorgestellt wird Mirjam Grabo...............................................................49 „Wie kommt eigentlich das Sattelblatt zu mir?“....................................56 Kinderseiten..................................................................................................60 Ausblick für 2015..........................................................................................64

Titelfoto: Herbststimmung im Tagetes-Feld (Uli Deilmann mit Drengur, November 2014)

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Impressum „Sattelblatt“ ist die Mitgliederzeitschrift des Reit- und Fahrvereins Alfter e.V. (RuF Alfter). Herausgeber: Reit- und Fahrverein Alfter e.V. Verantwortliche für den Inhalt: Der Vorstand des RuFAlfter e.V. Redaktion: Dr. Jeannette Waldhausen ([email protected]) Graphik und Layout: Nadine Kadić Bilder: Mitglieder des RuF Alfter e.V. Die Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vorstands oder des Vereins wider. Bankverbindung: Reit- und Fahrverein Alfter e.V. VR-Bank Bonn eG IBAN: DE91 3816 0220 0131 6080 12 BIC: GENODED1HBO Anschrift Vereinsgelände: Am Herkenbusch 53347 Alfter Dezember 2014

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Der Verein

Der Verein

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Da war noch was... Unser Reitplatz braucht Eure Hilfe!

Liebe Pferdefreundinnen und -freunde, liebe Mitglieder des RuF, damit Ihr eine schöne Lektüre für die Weihnachtsferien habt und noch einmal das Jahr Revue passieren lassen könnt, gibt es ein Jahresheft 2014. In diesem Heft sollten viele Berichte aus dem Jahr zusammengestellt werden, um zu zeigen, wie die Mitglieder Ihre Urlaubs- und Freizeit verbringen. Es sollte Raum gegeben werden, für die Berichte über Besonderheiten, lustige Ereignisse oder einfach Erwähnenswertes. Leider blieb aber jeder Aufruf, doch einen kleinen Beitrag zu diesem Heft zu liefern, fast ohne Reaktion. Sehr schade. Dafür gibt es aber viele Artikel zu den Kursen. Es war sicher ein besonderes Kennzeichen dieses Jahres, dass das Programm so reichhaltig, breit und bunt war. Viele Teilnehmer haben dazu Berichte geschrieben, so dass sich diejenigen, die dabei waren, noch mal daran erinnern können und diejenigen, die nicht teilgenommen haben, hoffentlich neugierig werden und Lust darauf bekommen, beim nächsten Mal dabei zu sein.

Es ist ein idyllisches Fleckchen Erde. Das von der Gemeinde Alfter gepachtete Areal auf der Oedekovener Heide ist ein Sahnestück in Alfter und – nicht nur – für Pferdefreunde ein Geschenk. Insbesondere Gäste unserer Reitkurse genießen das Areal u.a. mit einem herrlichen Blick auf das Siebengebirge. Jedoch – Jedes Geschenk will gepflegt werden. Ohne Pflege durch Mitglieder explodieren die Kosten. Hier bricht ein Ca-

valetti, da geht eine Mistgabel entzwei, das Holz verwittert, Mist wird abgeholt und der Platz will gemulcht sowie die Reitanlagen müssen abgezogen werden. Alle Jahre kommt neuer Belag dazu und – wie jüngst – Großinvestitionen in die Naturtribüne und ein neues Roundpen. Alle Mitglieder sind eingeladen, einen Teil Ihres Mitgliedsbeitrages gegen geleistete Arbeitsstunden verrechnet zu bekommen, nur leider … es tun kaum Mitglieder! Es ist immer nur eine kleine Gruppe (2-3 Personen), die an den drei im Jahr angebotenen Arbeitstagen wichtige Arbeit für den Platz leisten. Es besteht auch das Angebot, Arbeiten

Des Weiteren soll in diesem Heft damit angefangen werden, immer neue, aber auch „alte“ Mitglieder vorzustellen. Dabei wurde bei einem Mitglied etwas intensiver nachgefragt, um zu erfahren, was eigentlich ein „Tierheilpraktiker“ ist. Ich wünsche Euch eine geruhsame Weihnachtszeit und einen Guten Rutsch in das Neue Jahr, vielleicht mit dem Vorsatz, für das nächste Heft etwas einzureichen. Viel Spaß beim Lesen! Dr. Jeannette Waldhausen

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Der Verein

Der Verein

Mitglieder stellen sich vor

Die Entwicklung zum Engagement für den Platz ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Ich frage mich warum und wie können wir es wieder beleben? Aufgaben stehen genügend an. Ich denke an Holzstreicharbeiten am Viereck, der Ovalbahn und am Aussenzaun. Das Richterhäuschen bedarf auch eines Rundumanstriches ebenso der Container. Reitmaterialien wie Tonnen und Stangen sind dankbar für frische Farbe und glänzen bei Kursen und dem HeidePokal noch schöner in der Sonne. Überlegt mal, was es kostet, das Material wegen frühzeitigem Verfall zu er-

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neuern oder Streicharbeiten durch eine Firma ausführen zu lassen. Das wäre mit unseren aktuellen Mitgliedsbeiträgen nicht drin.

„Ja, wer reitet denn da!?“

Ich bin offen für Vorschläge und Ideen, Anregungen und Kritik zur Verbesserung des Zustandes. Es freut sich auf Anregungen Thomas Kuhlow, Platzwart P.S.: Gemeinsames Arbeiten macht auch Spaß! Die Freude, das Geschaffene zu genießen, kann bei einem Stück Kuchen oder bei Brötchen in gemütlicher Runde mit anderen – bisher unbekanntenPferdefreunden auch immer noch vertieft werden. P.P.S.: Von unserem Traum eines Daches über dem Viereck sind wir auch deshalb Lichtjahre entfernt.

„Ist das da vorne nicht Tina? Hallo Tina, warte ich reite mit!“ Ich freue mich immer sehr (und meine Pony auch), jemanden Bekannten im Gelände zu treffen und vor allem jemanden, der auch noch im gleichen Verein ist. Dann hat man gleich gemeinsame Themen. Auch auf dem Reitplatz ist es ein sehr viel angenehmeres Gefühl, persönlich begrüßt zu werden als mit den Worten, „Wer bist Du eigentlich?“ und damit

der indirekten Frage (wenn auch leider sehr berechtigten), ob man überhaupt auf dem Platz sein darf. Daher möchte ich gerne unsere Vereinszeitschrift nutzen, um regelmäßig unsere Mitglieder vorstellen, vor allem die Neuen, aber auch die „Alten“. Denn auch die kennt noch lange nicht Jeder! In diesem Heft sind es nur die, die wir persönlich ansprechen konnten, noch etwas planlos, aber es wird spätestens in der nächsten Vollversammlung des Vereins zu besprechen sein, ob zukünftig nicht alle neuen Mitglieder hier allen bekannt gemacht werden, entweder nur mit Namen oder – natürlich nur wenn man einverstanden ist – auch etwas ausführlicher. Also hier sind die ersten „Steckbriefe“. Viel Spaß beim Kennenlernen! Jeannette Waldhausen

Mein Name ist Mirjam Grabo und ich bin 43 Jahre alt. Ich wohne in Alfter-Gielsdorf. Ich bin berufstätig als Tierheilpraktikerin. Seit 2 Jahren bin ich Mitglied im RUF. Angefangen zu reiten habe ich vor 30 Jahren. Die Reitweise war klassisch und die Pferderasse irgendwelche Schulpferde – oder bei Bekannten – Hauptsache Pferd! Heute habe ich 2 Pferde und zwar Tinker. Sie stehen in Alfter am Waldparkplatz. Ich reite sie klassisch. Mit meinen Pferden mache ich Geländeritte und Bodenarbeit. Ich bin Mitglied in Facebook unter Mirjam Grabo und habe eine Homepage www.tierheilpraxis-alfter.de. –7–

Mirjam Grabo

in Absprache mit dem Platzwart zu machen. Aber auch dazu meldet sich keiner!

Der Verein

Mein Name ist Kim Lorch und ich bin 29 Jahre alt. Ich wohne in Bonn/Duisdorf. Ich bin berufstätig als Erzieherin und Motopädin. Seit dem Heide-Pokal 2014 bin ich Mitglied im RUF. Angefangen zu reiten habe ich vor 21 Jahren in Kalenborn/Altenahr in einer Reitschule. Die Reitweise war klassisch und die Pferderasse Haflinger und Rheinländer. Heute

habe ich ein eigenes Pferd und zwar ein Deutsches Reitpony/Hannoveraner Mix. Es steht in Ippendorf im Offenstall. Ich reite es klassisch. Mit meinem Pferd mache ich Geländeritte, Dressur und Springen. Ich habe dieses Jahr beim Heide-Pokal mitgemacht und war auch schon auf anderen Turnieren in den Disziplinen Geländespringen und Trail. Ich bin Mitglied in Facebook unter dem Namen Ki Mi. Ich freue mich auf Gleichgesinnte und interessante Lehrgänge.

Tina Kylau

Mein Name ist Jessy Walbrühl und ich bin 22 Jahre alt. Ich wohne in Alfter. Ich mache zur Zeit eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. Seit 4 Jahren bin ich Mitglied im RUF. Angefangen zu reiten habe ich vor 14 Jahren bei Ingrid Pinnecke-Arenz. Die Reitweise war gangpferdemäßig und die Pferderasse Isländer und Aegidienberger. Heute habe ich ein eigenes Pferd und zwar einen Isländer. Es steht bei Ute und Ulli Köhn. Ich reite es gangpferdemäßig. Mit meinem Pferd mache ich Geländeritte und Bodenarbeit. Ich bin schon Tuniere geritten und habe auch schon am Heide-Pokal teilgenommen. Ich bin Mitglied in Facebook unter dem Namen Jessy Walbrühl. Der RuF-Verein ist eine tolle Sache für alle die ihre Ponys und Pferde nicht in großen Ställen stehen haben. So hat jeder die Möglichkeit Kurse zu belegen, Tuniere zu reiten und Spaß zu haben.

Mein Name ist Tina Kylau und ich bin 32 Jahre alt. Ich wohne in Frechen Königsdorf. Ich bin berufstätig als Grundschullehrerin. Seit dem Heide-Pokal 2014 bin ich Mitglied im RUF. Angefangen zu reiten habe ich vor 26 Jahren beim Reitverein Große Höhe, Ganderkesee in Niedersachsen. Die Reitweise war klassisch und die Pferderasse Reitponys, Welsh C. Heute habe ich ein eigenes Pferd und zwar einen Isländer. Es steht bei Familie Botz in Bornheim. Ich reite es gangpferdemäßig. Mit meinem Pferd mache ich Geländeritte und Bodenarbeit. Ich bin kein Mitglied in Facebook, aber Ihr könnt mich unter der Email-Adresse [email protected] erreichen.

Kim Lorch

Jessy Walbrühl

Der Verein

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Der Verein

Der Verein

Sportwart für den Bereich „Gangpferde“ gesucht Der Reit- und Fahrverein Alfter sucht: Gangpferde-närrische Person voller Tatendrang und origineller Ideen für den Bereich „Gangpferde“, die der Abteilung neues Leben einhaucht. Bei der Gestaltung des Bereiches sind der eigenen Organisation und Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wer sich also mehr „Action“ bei den Töltern wünscht, kann sich gerne melden ;-) Die allgemeine Vorstandsarbeit besteht aus etwa 12 Vorstandssitzungen im Jahr sowie der Mitarbeit bei den zentralen Vereinsveranstaltungen wie dem Heide-Pokal.

Kindertag beim Reit- und Fahrverein Alfter Wie jedes Jahr hat der Verein in diesem Jahr im Oktober wieder eine Einrichtung für Kinder ausgesucht, für die der Kindertag unter dem Motto „Freude schenken“ ausgerichtet wurde. Es war der 18. Kindertag!

mittag auf dem Reitgelände des Vereins in Oedekoven verbrachten. „,Zunächst ging es wahlweise per Kutsche oder auf dem Rücken der Pferde eine Stunde lang quer durch den Wald. Einige der Kinder waren bereits erfahren im Umgang mit Pferden‘, erklärte die Lehrerin Barbara Hellmund-Oberstadt, die für die Schule den Tag mitorganisiert hatte. So bietet die Medinghovener Förderschule in Kooperation mit einem Reitstall für einige Kinder therapeutische Reitkurse an. Natürlich gab es auch Mädchen und Jungen, die Respekt vor den Pferden haben, doch die Helfer und Helferinnen des Vereins konnten die Ängste schnell nehmen.:

Interesse geweckt? Dann melde dich bei einem Vorstandsmitglied deiner Wahl! Wir freuen uns auf ein neues engagiertes Gesicht im Vorstand! Der Reit- und Fahrverein Alfter

,Pferde sind so etwas Schönes, und die Kinder sind so begeistert‘,

Sankt Martin Wolfgang Huppertz als Sankt Martin für den Fröbel-Kindergarten in Oedekoven mit Blámann frá Bakka (23 Jahre), November 2014

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Diesmal waren es 16 Schüler und Schülerinnen zusammen mir Geschwistern und Eltern von der Königin-Juliana-Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung aus Bonn-Medinghoven. Die lokale Presse war dabei und veröffentlichte ausführliche Artikel. Auf den Online-Seite der Kölner Rundschau konnte man nachlesen, dass die 6- bis 16-jährigen einen wunderbaren Nach-

schwärmte Wolfgang Huppertz, ,man gibt Freude und bekommt dadurch auch Freude zurück.‘ Im Anschluss gab es Stärkung bei Kaffee, Limonade und Kuchen auf dem Vereinsgelände. Zudem gab es noch tolle Spiele. So galt es nicht, die Nadel im Heuhaufen zu finde, sondern Tütchen mit Gummibärchen zu suchen. Vize-Bürgermeisterin Luise Wiechert, die im Namen der Gemeinde Alfter Grüße überbrachte, lobte das langjäh– 11 –

Der Verein

rige Engagement des Reitvereins: ,Sie haben in einer Zeit begonnen, als Inklusion für viele noch ein Fremdwort war, 18 Jahre ist für einen Verein eine

lange Zeit.‘ Beim ersten Kindertag 1996 waren es Tumor- und an Leukämie erkrankte Kinder der Kinderklinik Bonn und Sankt Augustin.“

Jeannette Waldhausen aus www.rundschau-online.de/bonn/reit--und-fahrverein-pferde-als-freizeitpartnerfuer-kinder,15185502,28879998.html (28.10.2014)

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Das Kursprogramm – Ein Rückblick

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

Berichte aus den Kursen

Das Fahrtraining

Der Terminkalender war dieses Jahr prall gefüllt mit Kursangeboten für die Mitglieder, aber auch Nicht-Mitglieder des Vereins.

Endlich wird wieder gefahren – im Reit- und Fahrverein Alfter! Und damit das gut klappt, haben Wilhelmine und Erwin dafür gesorgt, dass es regelmäßig ein Fahrtraining gibt – ungefähr alle zwei Monate kommt Andrea Kannegiesser aus Sankt Augustin-Niederpleis.

Es begann im März mit dem Fahrkurs mit Andrea Kannegiesser und endete mit dem Kleinen Hufeisen mit Birgit Hahnemann. Innerhalb dieser 7 Monate fanden insgesamt 24 ein- bis dreitägige Kurse statt. Die Teilnehmerzahlen schwankten von 3 bis 12. Dazu kamen noch viele Zuschauer. Nur der Kurs von Sonja Mäsgen musste leider wegen zu geringer Nachfrage ausfallen.

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Er lag sehr früh in diesem Jahr, vielleicht zu knapp, um ihn wahrzunehmen. Alle Sparten des Vereins waren vertreten, zum ersten Mal seit längerer Zeit auch wieder das Fahren und - als neues Angebot – die Zirzensik. Beginnen wir also mit einem ausführlichen Bericht von dem Fahrkurs, das erste Angebot im Frühjahr. In chronologischer Reihenfolge folgen dann weitere Berichte anderer Kurse, so dass Ihr Euch noch mal daran erinnern könnt, wenn ihr mitgemacht habt oder es Euch neugierig macht, so dass ihr im nächsten Jahr als Teilnehmer oder Zuschauer Lust habt dabei zu sein.

Andrea hat einen eigenen Reitbetrieb, bietet Ponyreiten und Kutschfahrten an und trainiert extern Gespanne (mehr unter www.ponyhaufen-niederpleis.de). Das erste Training war am 29. März. Es gab zwei Gruppen von Fahrschülern: Die ohne Pferd und die mit Pferd. Vormittags wurden die ohne Pferd trainiert. Wir waren nur zu Dritt. Im Gegensatz zu den anderen hatte ich meinen Fahrschein schon vor vielen Jahren gemacht und wollte eine Auffrischung haben, da mein Isländer im Frühjahr eingefahren werden sollte. Die beiden anderen waren Anfänger, die noch nie Leinen (das sind die Zügel beim Kutsche fahren) in der Hand hatten. Andrea hatte dazu ihr Fahrlehrgerät mitgebracht. Das ist ein Gestell mit zwei Ösen, durch welche zwei Fahrleinen mit einem Gewicht am Ende laufen. Man lernt nun die Leinen in einer bzw. in zwei Händen in einem bestimmten Griff zu halten und muss darauf achten, dass die Gewichte beim „Geradeausfahren“ auch auf einer Höhe bleiben, wenn man von einer Hand in zwei Hände wechselt und umgekehrt.

Ob man rechts- und linksherum sauber fährt, lässt sich ebenfalls gut an der Lage der Gewichte erkennen. Theoretisch hört sich das alles nicht so schwer an, wenn man dann aber die etwas steife Lederleine in der Hand hat und nach Andreas Kommando lenken soll, ist es schon gut, dass da vorne noch kein Pferdekopf ist. Hochkonzentriert, die Zunge zwischen die Lippen geklemmt, mit konzentriertem Blick auf die Hände versucht jeder die Hände so zu drehen und zu wenden, dass immer das richtige Gewicht sich hebt oder senkt. Jede Veränderung muss noch in Ruhe durchdacht werden, für plötzliche Vorkommnisse wäre noch keine Lösung da. Aber die Übung macht den Meister! Und damit kam der zweite Teil: Die Praxis. Das Aus- und Anschirren der Pferde und das Trainingsfahren. Andrea hatte ihr Trainingsgespann mitgebracht und natürlich auch eine Kutsche. Sie benutzt – 15 –

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

ein Sieltec-Geschirr, also ein Kunstoffgeschirr, welches sehr leicht ist und sehr unkompliziert aufzulegen. Und dann ging es auf den Bock. Andrea setzte sich auf den Beifahrersitz, einer auf den Bocksitz und die beiden anderen nahmen auf den hinteren Rängen Platz.

men die Teilnehmer mit Pferd. Insgesamt rollten drei Gespanne auf den Reitplatz: Claudia mit Ihrem Haflinger, Christian mit seinen zwei Kaltblütern und Siegfried ebenfalls mit zwei Haflingern. Ein Gespann nach dem anderen zog dann seine Übungsrunden auf dem Fahrplatz. Das war nun was fürs Auge. Andrea setzte sich mit auf den Bock oder stellte sich hinter den Fahrer bzw. die Fahrerin, korrigierte während der Fahrt und gab Tipps. Das sah toll aus. Zum Ende fuhren die drei Gespanne wieder nach Hause und Andrea packte alles wieder ein: Das Fahrlehrgerät, die Kutsche, die Pferde, Ihre Helferin. Der Aufwand für einen solchen Trainingstag ist sehr hoch.

Und dann ging es aus dem Reitplatz raus, einmal um die vier Ecken, gemächlich im Schritt, aber trotzdem sehr aufregend.

Drei weitere Trainingstage fanden anschließend noch statt. Inzwischen gibt es nur noch Selbstfahrer.

Alle 10 Minuten wechselte der Fahrer. Die Peitsche wurde noch nicht genutzt, man hatte genug mit den Leinen zu tun.

Auch ich gehöre seit dem dritten Kurs dazu. Das letzte Training, das vierte in diesem Jahr, war bisher als Krönung die Vorbereitung für den Heide-Pokal, welches allerdings nur noch Christian mitmachen konnte. Die Tipps und Tricks von Andrea waren dann aber so gut, dass er den Wettbewerb beim Heide-Pokal gewann – was für ein toller Lohn für Gespann und Trainerin. Und nächstes Jahr wollen Claudia und ich auch mit dabei sein!

Vieles macht man mit der Stimme, wobei Andrea ab und zu mal ein energisches Wort einlegen musste. Denn die Pferde dachten sich – ach, schon wieder Anfänger – und legten eine sehr ruhige Gangart ein. Stolz saßen wir alle auf dem Bock und stolz fuhren wir wieder auf den Reitplatz zurück.Wir hatten viel gelernt und viel erfahren. Nach der Mittagspause mit Picknick ka– 16 –

Jeannette Waldhausen

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Das Kursprogramm – Ein Rückblick

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

Voltigieren im Reit- und Fahrverein Alfter Auch in diesem Jahr gab es wieder zahlreiche Angebote für Voltigierer in unserem Verein: Sowohl in den Oster-, Sommer- als auch in den Herbstferien wurden insgesamt sechs Voltigierkuse angeboten, die sich nicht nur an Kinder richten, die bereits aktiv diesen Sport ausüben, sondern vor allem auch jüngeren Kindern die Möglichkeit geben sollen, diese Sportart einmal kennen zu lernen.

Offenstall besichtigt und auch die unterschiedlichen Pferdefuttersorten mit allen Sinnen erfahren. Bei den jeweils am letzten Kurstag stattfindenden Vorführungen konnten die teilnehmenden Kinder den zuschauenden Familien und Freunden präsentieren was sie während der Kurstage gelernt hatten. Ganz besonders freut uns, dass wir endlich wieder ein wöchentliches Voltigiertraining für unsere Vereins-Voltigierer anbieten konnten: Acht Kinder trainierten bis zu den Herbstferien einmal wöchentlich auf dem Vereinsgelände. Dieses Angebot wurde von einer Voltigiermutter und unserer Jugendwartin Katharina But als Helfer unterstützt, ganz herzlichen Dank dafür!

An den jeweils drei Kurstagen wurde nicht nur voltigiert, sondern auch viel Wert darauf gelegt, kindgerecht dargebotenes Wissen rund um das Pferd zu vermitteln, angefangen vom richtigen Putzen bis hin zu Aufgabenblättern in der eigens erstellten Theoriemappe, die jedes Kurskind bekam. Weiterhin wurde u. a. ein – 18 –

Im kommenden Jahr sind wieder mehrere Ferienkurse geplant, die genauen Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben. Nach den Osterferien soll auch wieder ein wöchentliches Training für die Vereins-Voltis angeboten werden. Stephanie Keup-Büser (Trainer B, Prüfer Breitensport)

Endlich wieder Voltigieren Endlich ist es wieder soweit. Vom 15.-17. April hieß es wieder „Turnen auf dem Pferd“ und nicht mehr immer diese Trockenübungen in der Turnhalle im Turnunterricht. Marina wusste von Anfang an, dass in den Tagen vor Ostern etwas Besonderes ansteht. Sie hatte letztes Jahr schon den Voltigierunterricht beim Reit- und Fahrverein Alfter mitgemacht und wusste, was da auf sie wartet. Darum war die Vorfreude um so größer. Die letzten Tage hörte ich oft: „Mama, dann sehe ich ja auch die Jata wieder. Weißt du, sie ist ja ein Tigerschecke“. Auch dass sie sich auf Steffi und Nadine, Ihre Trainerinnen, freute. hörte ich des Öfteren. Sie war sehr gespannt, was mich als Mutter sehr freute und ich wusste, dass ich ihr mit der Teilnahme an dem Kurs eine große Freude mache konnte. Auch wenn wir selber drei eigene Pferde besitzen, ist es in einer Gruppe mit Gleichaltrigen ja noch viel schöner mit dem Freund Pferd zu arbeiten. Der erste Morgen war gekommen. Natürlich war Marina vor mir wach gewor-

d e n und kroch zu mir ins Bett, um mich vorsichtig zu wecken. Sie wäre am liebsten sofort in ihre Klamotten gesprungen und los gefahren. Aber wir hatten ja noch genug Zeit. Zu viel Zeit, wenn es nach ihr gegangen wäre. Aber ich sagte ihr, dass ein starker Turner auch starke Muskeln haben und dafür ordentlich frühstücken muss. Zu meiner Freude wurde das den Kindern beim Vorgespräch mit Steffi auch noch einmal erzählt. Endlich wurde es dann doch Zeit, uns anzuziehen und los zu fahren. Das Wetter spielt dieses Jahr leider nicht so gut mit wie beim letzten Jahr. Es war stark bewölkt und stürmisch und auch sehr kalt. Dafür, dass wir die Tage zuvor schon einen zu warmen Frühling ge– 19 –

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

nießen konnten, hat man schon richtig gefroren. Also schnell sicherheitshalber noch ein paar Kleidungsstücke mehr anziehen. Die Fahrt ging los, hoch zum Reitgelände. Als wir ankamen waren schon viele Kinder mit ihren Eltern da. Einige kannte man von letztem Mal oder vom Sehen beim Heide-Pokal oder einfach aus der Umgebung. Nadine und Steffi begrüßten die Kinder herzlich und baten uns für die kurze Einführung, die wir Eltern und Kinder bekamen, Platz zu nehmen. Als wir saßen, stuppste Marina mich an und sagte: „Mama, den Jungen kenne ich noch vom letzten Jahr“. Als ich fragte, ob sie noch wüsste, wie er hieße, zuckte sie aber mit den Schultern. Später beim Abholen bekam ich dann gesagt, dass sie es jetzt wieder wisse und er Felix hieße. Nach einer kurzen Einführung in den Ablauf der Tage, wurden wir Eltern entlassen und die Kinder stürmten mit Steffi los, die den Kindern das Gelände zeigte und natürlich ihnen das Voltigierpferd Jata vorstellte.

Jata ist eine hübsche Tigerscheckenstute auf der man sich wirklich wie Pippi Langstrumpf fühlen muss. Auf Jata werden Kinderträume wahr. Der erste Tag endete leider bereits um 13 Uhr. Als ich Marina abholte, saßen alle Kinder noch im hinteren Bereich des Geländes in der überdachten Hütte mit einem Strahlen in den Gesichtern. Jeder aß einen Keks oder hatte ein Getränk in der Hand. Währenddessen startete Steffi nochmal eine Fragerunde,

um zu schauen, was sie von dem heute Gelernten behalten hatten: Wo ist denn genau die Kruppe? Wo begrüßt man den Jata, wenn man zu ihr kommt – RICHTIG auf der Schulter“. Es ging zu wie in der Schule. Es wurden Fragen gestellt und schon zeigten alle Finger hoch. Und wehe man wurde nicht dran genommen! Dann rief man seine Antwort einfach noch in die Runde. Alle Kinder bekamen eine Mappe mit mehreren Blättern. Das Deckblatt bestand aus der Skizze eines Pferdes, welche Namen und Lage der einzelnen Körperteile zeigte. In der Mappe fand man Informationen darüber, was man alles so für das Putzen braucht, wie die Pferde hören, sehen und riechen, was man als Ausrüstung zum Voltigieren braucht und Vieles mehr. Hausaufgabe war, seinen Namen in die Mappe einzutragen, denn diese begleitete die Kinder die nächsten Tage. Dann wurden die r entlassen. Marina kam in meine Arme gerannt und war ganz glücklich. Sie fand es „Super, super toll“. Auch alle anderen Kinder sahen sehr zufrieden und glücklich aus. Unser Hufschmied, der danach zu unseren Pferden kam, hat auch alles ganz genau von ihrem ersten Tag mit Jata erfahren. Tag 2: 10 Uhr morgens in Alfter. Die Sonne lachte und 12 Kinder waren gespannt auf den zweiten Tag mit ihrer Voltigiergruppe.

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Nach einer herzlichen Begrüßung von Steffi und Nadine wurden die Eltern wieder entlassen. Heute ging der Unterricht bis 15 Uhr. Als ich Marina abholte, fand sie auch diesen Tag „toll“, aber auch die Frage, was sie gemacht habe, sagte sie nur, „Mensch Mama sei nicht so neugierig, du wirst es morgen sehen“. Sie wollte nichts von dem bevorstehenden Auftritt für alle Eltern, Großeltern und Freunde am dritten und letzten Tag verraten, für den die Kinder geübt hatten. Aber trotzdem konnte ich mir nicht einen neugierigen Blick in die Mappe verkneifen, die die Kinder am ersten Tag erhalten und in der sie jeden Tag ein bisschen gearbeitet hatten. Sie hatte den dargestellten Pferden genau die richtigen Farben und Bezeichnungen zugeordnet: Rappe, Schecke, Fuchs und Tigerschecke. Ich finde das Lernen rund um das Pferd sehr schön, denn so geht – 21 –

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

es nicht nur um das Voltigieren, sondern allgemein ums Thema Pferd. Tag 3: Auch heute wurden die Kinder mit Sonnenstrahlen beschenkt. Marina holte mir vorher schon alles aus dem Kühlschrank, was sie gerne für ihr Lunchpaket mitnehmen wollte. Ich fragte mich allerdings, für wie viele Kinder das denn alles sein sollte. Alles wurde vorher fein säuberlich eingepackt. Wieder ging es um 10 Uhr los. Die Kinder wurden wieder oben abgeliefert. Noch schnell eine Erinnerung, dass heute um 14:30 Uhr der große Auftritt sein sollte. Als es dann endlich soweit war, strömten Autos, Fußgänger und Fahrräder in Richtung Reitplatz. Alle Eltern, Großeltern und Freunde und viele andere Kinder nahmen gespannt auf der Tribüne Platz. Jata und Nadine waren schon auf dem Reitplatz und wärmten sich auf. Die Kinder wurden hinten in der Hütte noch mal motiviert und angefeuert. Dann ging es los.

Alle Kinder waren auf dem Platz. Vorab begrüßte Steffi das Publikum und teilte uns mit, dass jedes Kind für sich selber etwas einstudiert hatte und dieses gerne vorführen möchte. Zusätzlich kam noch der kleine Hinweis, dass wir Eltern unsere Begeisterung am Ende zeigen und auf das Klatschen währenddessen verzichten sollten, da Jata sonst etwas nervös werden würde. Nadine und Jata beendeten ihre Aufwärmphase und gingen Richtung Tor um die Kinder abzuholen. Dann ging es hintereinander Richtung Ende des Platzes. Voran natürlich Jata. Die Kinder wie an einer Perlenkette aufgereiht dahinter. Am Ende der Bahn schauten sie zum Publikum. Mit einer tiefen Verbeugung begrüßten sie ihre Familie und Freunde. Das Pferd wurde zum Zirkel geschickt und lief bereits seine Runden. Als Aufwärmprogramm mussten erstmal alle Kinder hintereinander zu Jata laufen und

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

sie von beiden Seiten mit einem leichten Klatschen auf der Schulter begrüßen. Als Paar kamen danach immer zwei Kinder nach vorne zu Nadine, die die Longenführerin war. Das erste Kind wurde auf das Pferd gesetzt, Steffi stellte es vor und erklärte dem Publikum, was es zeigen wollte. Nach der Übung kam dann das zweite Kind mit auf Jata und die Kinder führten eine Figur zusammen auf dem Pferd vor. Danach sprang dann das erste Kind wieder vom Pferd oder rutschte einfach gekonnt am Hinterteil des Pferdes herunter. Dann konnte das zweite Kind sein Können zeigen und führte uns seine Figur vor. Daraufhin kam das nächste Paar. So ging es immer weiter, bis jedes Kind uns einmal alleine oder mit seinem Partner begeistert hatte. Wir sahen tolle Figuren wie die Kanone, die Mühle, freies Stehen und noch vieles mehr. Wir Zuschauer waren begeistert von der Vorführung und zeigten dieses auch, sobald wir es durften, mit einem rasenden Applaus. Ich glaube, ich spreche für alle Eltern, dass wir alle mächtig stolz auf unsere Kinder waren und der eine oder andere ein Freudentränchen im Auge hatte. Also mir ging es auf jeden Fall so! Zum Schluss zeigte Jata noch, wie toll sie die letzten drei Tage fand, und stieg für

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die Kinder auf Kommando vorne in die Höhe. Das war für jeden ein „Wow“-Effekt, mit dem keiner gerechnet hatte. Als Erinnerung an drei supertolle Tage und einen klasse Voltigierkurs bekam jedes Kind eine Urkunde, die man sich zu Hause an die Wand hängen konnte, was wir natürlich auch direkt getan haben. Einen lieben Dank an Nadine, Steffi und an die Helfer und natürlich an Jata mit der großen Hoffnung nächstes Jahr wieder dabei sein zu können. Sandra Otto – 23 –

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

Gangpferdekurs mit Mark Tillmann gearbeitet. Der Sonntag stand unter dem Zeichen des Prüfungsreitens. Um die eigenen Fehler besser zu erkennen, haben wir uns gegenseitig mit einer einfachen Kamera gefilmt.

Am 10. und 11. Mai fand zum zweiten Mal ein Gangpferdekurs mit Mark Tillmann statt. Teilgenommen haben 9 Personen mit ihren Isländern. Leider war das Wetter sehr schlecht, daher war sogar ein Wohnwagen mitgebracht worden, damit man zwischendurch im Trockenen sitzen konnte. Das Thema war hauptsächlich die Durchlässigkeit im Tölt und das gezielte Prüfungsreiten. Der Kurs begann am Samstagvormittag damit, dass jeder sein Pferd vorstellte. So konnte Mark sehen, wo die Schwächen lagen. Am Nachmittag ging er auf die speziellen Probleme jedes Reiters bzw. Pferdes ein und es wurde weiter an der Durchlässigkeit – 24 –

Am Nachmittag haben wir dann die Prüfungen mit kleinen Veränderungen wie z.  B. einem anderen Gebiss oder Ballenboots noch mal geritten und auch gefilmt. Da wir die Filme nicht in der Schutzhütte anschauen konnten, haben wir das abends bei einem Teilnehmer zu Hause nachgeholt und intensiv besprochen. Trotz des schlechten Wetters hat es viel Spaß gemacht und gelernt haben wir sehr viel. Gut war natürlich auch die Möglichkeit anhand der Videos alles noch mal alles durchsprechen zu können.

Dressur und Körperarbeit für Reiter mit Birgit Hahnemann Samstagsmorgen im Juli, die Wetterprognosen waren wenig vielversprechend, trafen wir uns um kurz vor 10 Uhr am schönen Reitplatz in Alfter. Wir, das waren 7 Reiterinnen sowie ein Reiter mit den dazugehörenden Pferden und die Kursleiterin Birgit Hahnemann zu dem Kurs Dressur und Körperarbeit für Reiter. Birgit hatte ein abwechslungsreiches Programm für uns vorbereitet, das sowohl aus Theorie, aus praktischen Übungen ohne Pferd und natürlich auch aus praktischen Übungen mit Pferd bestand. Wir ließen uns von dem Wetter nicht beeindrucken und fingen erst einmal mit dem Kennenlernen und der Theorie an. Unsere Stimmung war super. Als wenn es nicht anders hätte sein können, als wir unsere Pferde zum Reiten fertig machten, hörte der Regen auf. Nun – endlich – begannen unsere sehr individuellen Reiteinheiten. In zweier Teams wurde geritten – entweder auf der Ovalbahn oder im Viereck.

Jeannette Waldhausen nach Informationen von Katharina Konter

Birgit zeigte ihr tolles Gespür für jedes Pferd/Reiterpaar und ging individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse ein. Sie erklärte die feine Hilfengebung total anschaulich. Während der Reiteinheit

arbeiteten alle konzentriert an sich. Nach dem Reiten wich die Konzentration und alle strahlten über die neuen Lernerfolge. Zu alle dem versorgten uns Birgits Eltern auch noch mit frischem Kaffee und leckerem selbstgebackenem Kuchen. Vielen Dank nochmals dafür! Der zweite Tag war nicht minder spannend und abwechslungsreich. Reiten und Theorie wechselten sich wieder ab. Am Ende folgten noch Balanceübungen für die Reiter. Das machte uns ganz deutlich, dass nicht nur unsere Pferde gut gymnastiziert sein müssen, sondern vor allem auch wir Reiter. So haben wir an diesem Wochenende nicht nur viel gelernt, sondern auch viel Spaß und einfach eine schöne Zeit gehabt! Silke Guischard – 25 –

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

Dressur und Körperarbeit – Ein Interview mit Birgit Hahnemann Nachdem ich den Bericht von Silke gelesen hatte, war ich sehr neugierig geworden, was eigentlich das Besondere an dem Kurs von Birgit Hahnemann ist. Geht es da nun mehr um das Pferd oder um den Reiter? Ich habe Sie gefragt. Was ist das Ziel von Deinem Kurs? Birgit: Ziel ist die Verbesserung von Sitz und Einwirkung beim dressurmäßigen Reiten. Nur aus dem guten und dynamischen Sitz heraus lassen sich die Einwirkungen optimal geben.

guten Einwirkungsmöglichkeiten ist die Balance, die An- und Entspannungsfähigkeit des Reiters, seine Wahrnehmungsfähigkeiten, mit denen er Impulse des

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Hierzu einige konkrete Beispiele: • Wir sitzen bei dem Kurs auf allem möglichen, z.  B. Pezziball, Laufkugel, vordere Stuhlkante, Wackelkissen, Holzpferd, u.  ä. • Wir schulen unsere Körperwahrnehmung bei Übungen mit geschlossenen Augen, mit Partner, mit geführten Bewegungen, mit spezieller Reitgymnastik. • Wir verbessern unsere Reaktionszeiten mit Bällen und verschiedenen Spielformen. • Wir verbessern unsere Beweglichkeit aber auch Haltekraft (die wir z. B. im Rumpf benötigen) wiederum durch spezielle Reitgymnastik. • Wir schulen unsere Balance an diversen Gleichgewichtsstationen, wie Rola Bola, Laufkugel, Wippkreisel, Wackelsteg, Balancehalbkugeln usw. Aber Pferd und Reitweisen sind doch zum Teil völlig unterschiedlich? Musst Du da nicht auf jeden ganz individuell eingehen?

Dabei löse ich mich von allzu strengen Vorschriften. Bestimmte Pferd-Reiter-Kombinationen brauchen eine etwas großzügigere Auslegung des „klassischen Reitersitzes“. Man denke nur an schmale Pferde und sehr langbeinige Reiter oder auch verschiedene Merkmale der Reiter wie z. B. Rumpfbreite oder Armlänge. Entscheidend für einen guten Sitz und damit – 26 –

Pferdes aufnehmen und als motorische Antwort zurückgeben kann, und nicht zuletzt seine Reaktionszeiten. Diese Fähigkeiten kann man nicht nur auf dem Pferd ausbilden. Oftmals hilft es sogar sehr, bei „Sitzübungen“ mal auf das Pferd zu verzichten, da man so die Chance hat, verfestigte Bewegungsmuster aufzubrechen und zu verändern.

ten Jahren habe ich mich vermehrt mit dem Reiten von Gangpferden besonders den Islandpferden beschäftigt. Ich halte aber immer die Augen offen, wenn mit Pferden gearbeitet wird, egal welche Rasse oder Reitweise. Man kann nur dazu lernen, wenn man auch mal über den Tellerrand schaut. So ist auch der Teilnehmerkreis bei meinen Kursen gemischt. Außer Islandpferden hatten wir in den letzten Jahren Aegidienberger, Paso Peruano, Quarter, Welsh-Cob und Tinker dabei. Du hast vorhin schon ausgeführt, dass Du auch ohne Pferd arbeitest. Was machst Du in der Theorie und wie machst Du die Theorie? Reden und Bilder? Birgit: Im Theorieunterricht nehme ich mir nach Absprache mit den Teilnehmern jeweils ein Thema vor und erkläre dazu etwas. Daraus ergeben sich Fragen der Teilnehmer, die wir gemeinsam versuchen zu klären. Dann folgen prak-

Birgit (lacht): Es spielt keine Rolle, ob man einen Isländer oder einen „Außerisischen“ reitet. Im Ernst! Die Prinzipien des Reitens mit gutem Sitz und feiner Einwirkung ähneln sich in den verschiedenen Reitweisen sehr. In meiner eigenen reiterlichen Laufbahn habe ich mich lange mit der klassischen Reiterei beschäftigt und dort auch Trainerscheine der FN erlangt. In den letz– 27 –

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tische Übungen ohne Pferd. Danach versuchen wir das Erlernte auf dem Pferd anzuwenden. Zum Beispiel? Birgit: Es gibt den Ausdruck „mit weicher Hand reiten“. Das hört sich gut an und wir alle wollen das. Aber wie genau funktioniert es? Dazu habe ich eine mehrstufige Übungsfolge entwickelt, die sehr hilfreich ist (wie die Teilnehmer behaupten ;-). Zunächst bewegt jeder Einzelne seine Hände, Arme und Schultern wie bei einem Annehmen und Nachgeben auf weiten Wegen (10-15 cm) später auf kleinem Raum (1-2 cm). So weit so gut. Leider bewegen sich unsere Pferde unter uns. Das wackelt. Im Schritt ist dies meist noch kein Problem aber im Tölt oder Trab wird das Ganze schon schwieriger, da unsere eigene Balance und (Ver-)Spannung dazu kommen. Galopp und Pass fühlen sich wieder anders an. Mit den Übungen am Boden können korrekte, oft erstmals verständliche‚ Bewegungsmuster erarbeitet werden. Diese Bewegungen simulieren wir mit einem Partner. Unsere Reiterhände legen wir auf seine sich bewegenden Handflächen und folgen ihnen möglichst locker. Im simulierten Leichttraben wird es noch eine Stufe schwieriger gemacht. Besonders realistisch wird es, wenn wir – 28 –

die Zügel dazu nehmen und den Bewegungen des Partners weich folgen sollen und zusätzlich noch unsere Hilfen korrekt einbringen. Der Partner, wie übrigens auch das Pferd, geben uns Rückmeldung, wenn es wackelt und ruckelt, zäh und zu fest ist oder angenehm und wirkungsvoll – eben eine echte „Hilfe“. Oder was macht eigentlich das Becken im Sattel? Wie muss es sich bewegen, aktiv, passiv, wischen oder doch besser kreisen? Nach den Gesprächen darüber simulieren wir in der Reitgymnastik

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Beckenbewegungen in verschiedenen Gangarten. Dies wird mit verschiedenen Sitzunterlagen (Pezziball etc.) noch interessanter. Danach können wir fliegende Galoppwechsel reiten, jedenfalls schon mal ohne Pferd!

aktionsschnelligkeit bei weitem überlegen. Wir sollten also ihre Fähigkeiten nutzen, leicht und schnell zu reagieren.

Und wie geht es dann weiter? Birgit: In der folgenden Reitstunde versuchen wir das neu erlernte Beckengefühl auf dem Pferderücken gewinnbringend einzusetzen. So wird die bekannte Floskel „eine Parade besteht aus dem Zusammenwirken aller Hilfen“ Realität. Wenn man einige ganze Paraden (zum Halt) reitet und dabei konsequent darauf achtet, sie mit dem Aufrichten des Beckens einzuleiten, wird das Pferd schon auf dieses erste Zeichen beginnen zu reagieren. Damit können wir den Druck und Zug der anderen Hilfen auf ein Minimum reduzieren. Für die Reiter ist es eine Freude zu spüren, wie leicht und gerne ihre Pferde die Gewichtshilfen annehmen. Denn eines ist klar. Pferde sind uns in der Körpersprache an Sensibilität und Re-

Und dann gibt es auch noch Hausaufgaben? Birgit: Tja, und dann noch die „Hausaufgaben“! Am ersten Kurstag bekommt jeder Teilnehmer einen Zettel mit ein paar Fragen oder Links auf filmisch interessante Passagen im Internet mit. Am zweiten Tag diskutieren wir darüber. Manchmal schauen wir uns auch gemeinsam noch einmal die Videos an und analysieren das Gesehene. So nutzen wir einen weiteren Sinn, nämlich die Augen, um unsere inneren Bilder und Bewegungsvorstellungen zu verbessern. Einmal sagte eine Teilnehmerin, sie würde Hausaufgaben seit ihrer Schulzeit überhaupt nicht mehr leider können. Vielleicht sollte ich den Teil des Kurses doch noch einmal überdenken!? (mit einem schelmischen Lächeln!)

Wenn es zäh wird, liegt es meistens an uns.

Das heißt also, wer an diesem Kurs teilnehmen möchte, sollte die Bereitschaft mitbringen, nicht nur an seinem Pferd sondern auch an sich zu arbeiten...? Birgit: Ich glaube, dass die Qualität eines Pferd-Reiter-Paares maßgeblich von den Fähigkeiten des Reiters geprägt ist. Jeder Reiter ist in der Lage verschiedene Pferde bis zu seinem persönlichen – 29 –

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Könnensstand auszubilden. Ein anderer Reiter kann vielleicht dieselben Pferde bis auf ein höheres Niveau bringen. Dies zeigt sich auch auf den Ergebnislisten von Turnieren, bei denen Reiter über Jahre hinweg mit verschiedenen Pferden immer wieder in ähnlichen Wertungsbereichen zu finden sind. Je höher das

Niveau wird, umso mehr spielt dann die Veranlagung des Pferde auch eine Rolle. Von diesem Grundgedanken gehe ich aus. Das heißt, dass der Unterricht mit einem Pferd-Reiterpaar auch individuell die Stärken und Probleme dieses Pferdes berücksichtigt aber immer mit dem Ziel, den Reiter voranzubringen. Die Ausbildung der Reiter spielt daher bei diesem Kurs eine große Rolle. Ich lasse die Teilnehmer Übungen ohne Pferd ausprobieren, die es ihnen ermöglicht viel genauer zu erspüren und zu verstehen, was gemeint ist. Liebe Birgit, vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen. Ich glaube, zu diesem Kurs hätte ich auch mal richtig Lust – trotz Hausaufgaben! Die Fragen stellte Jeannette Waldhausen

Natural Horsemanship mit Bernd Hackl Bernd Hackl ist seit ‚Die Pferdeprofis‘ auf VOX der großen Reitergemeinde bekannt, sein ‚Ma Bub‘ oder ‚Die Maus‘ klingt uns allen in den Ohren. Seine ruhige Art und Weise, mit den Pferden umzugehen, ist genauso bekannt wie sein Credo über Natural Horsemanship. So, und nun sollte er nach Alfter kommen.

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Über eine befreundete Stallgemeinschaft, die mit vier Pferden anreiste, bin ich auch an einen der begehrten Plätze gekommen. Da gab‘s dann das erste Überlegen. Wie wird das ablaufen, wo bringen wir die Pferde unter, was nehmen wir alles mit? Genaue Infos kamen dann zwei Wochen vor Beginn des Kurses. Wo, wann und was wir mitbringen sollten und wie wir unsere Pferde unterbringen konnten.

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Dann das Wochenende vor dem Kurs. Schock. Unwetterwarnung. Wohin mit den Pferden, wenn es gewittert? Nach Hause? Pferd im Hänger bei Starkregen und Gewitter auf der Autobahn? Also musste Franzi einige unserer Emails ertragen mit immer den gleichen Fragen vermutlich: ‚Was passiert bei Unwetter?‘ Samstag (ja, ich glaube, es war Samstag), dann die Nachricht, man habe einen Stall gefunden mit Halle und der Möglichkeit, die Pferde über Nacht dort zu lassen. Stroh und Heu seien ebenfalls dabei. Wow. Na, das nenne ich mal eine fixe Organisation. Sonntagabend. Der Tag davor. Großes Packen. Großes Überlegen ‚hab ich alles? Soll ich nicht vielleicht doch... na kann ja nicht schaden‘. Wir hatten alle viel zu viel mit, glaube ich, aber lieber zu viel, als dass nachher etwas fehlt. Wir, der Chicks Club und befreundete Reiter, waren natürlich perfekt vernetzt untereinander und so ging es schon in den frühen Morgenstunden (irgendwann um 4:00 Uhr) mit einem zaghaften ‚‘Ich bin wach...wer noch?‘‘ los. Danach ging es weiter. Schreiben, planen. Was macht ihr grad? Wo seid ihr? Aufgedrehte Hühner. Bernd tat mir jetzt schon leid... Im Stall ging es dann ganz schnell. Pferd konnte in Ruhe zu Ende fressen, während alles

gepackt wurde und der Hänger angehängt wurde. Losfahren? Halt! Stop! Das Pferd fehlt ja noch. So gings dann los. Von Kerpen nach Swisttal-Hohn waren es laut Navi ca. 45 Minuten. Trotzdem sind wir überfrüh losgefahren, denn man weiß ja nie. Stau, was vergessen, die Welt geht unter...naja das Übliche halt an Gedanken beim allerersten Lehrgang mit eigenem Pferd. In Swisttal-Hohn fanden wir alles auch schon super ausgeschildert, obwohl wir weit vor Beginn anreisten. Auf dem Hof standen schon zwei Reiter, man kannte sich durchs Internet. Sie wirkten genauso aufgekratzt wie ich mich fühlte. Im Stall war Franzi schon fleißig dabei, die Boxen mit Vordrucken zu bestücken. Da wir früh anreisten, gab es noch freie Boxenwahl. Also rein mit der Großen in die Box, die schon frisch dick eingestreut war und selbst einen großen Haufen Heu fand sie vor. Hier ein großes Lob an die Stallbetreiber, denn ich hatte leichte Bedenken, ob auch genug Heu vorhanden sein würde, da meine das einzige Großpferd war,... ich muss sagen: es war super. Kurz danach kamen nach und nach die Anderen an. Man kannte sich oder stellte sich schnell vor. Wichtiger waren natürlich die Fragen: Welches Pferd gehört dir? Wie heißt es? Wie alt? Was und wie reitest du? Warum bist du hier? – 31 –

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Dass Bernd ankam, merkte man kaum. Plötzlich standen da zwei Hunde im Stall und Bernd, Simone und ihr Sohn kamen kurz danach auch. Man begrüßte sich. Wie sprach man ihn denn jetzt an? Herr Hackl? Nun ja, er ist ja schon eine Prominenz auf unserem Sektor. Aber, das klärte sich, man ging direkt in das unter Pferdemenschen vertraute ‚Du‘ über. Eine erste Vorstellung der bereits eingetroffenen Pferde gab es dann natürlich auch direkt. Als wir dann endlich alle anwesend und in der Halle waren (in der schon Kaffee, Wasser und Möhrchen bereit standen... vielen Dank an die fleißigen Helfer!), gab es dann die ‚große‘ Vorstellung. Bernd wollte hören, wo unsere und die pferdischen Probleme lagen und woran wir gerne arbeiten wollten. Er nahm auch direkt die Gruppeneinteilung vor, die für mich sehr angenehm war. Die Jungpferde und eine noch nicht gerittene Isizuchtstute war die eine Gruppe, meine setzte sich zusammen aus einem Isi, einer Camargue-Stute und meinen, als die ‚problemloseren‘ Pferde, und die dritte Gruppe waren die ‚Problempferde‘. Dann ging es auch schon los, die erste Einheit stand an: Bodenarbeit, Pferde weichen lassen mit Körpersprache und wenig Druck. Wir sollten immer bei den anderen Gruppen zuschauen, was ich gern gemacht hab. Man lernte, – 32 –

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schaute ab und bereitete sich auf seine eigene Einheit vor. Dann waren wir dran. Ich war etwas nervös, war es doch das erste Mal, seit ich mein Pferd reite (und selbst ausbilde), dass ich mit ihr an einem anderen Ort bin, ohne Trainerin, ohne bekannte Pferde. Aber Bernds ruhige Art und mein Wissen, dass mein Pony und ich in dem vergangenen Jahr ein gutes Team geworden waren, ließ mich ruhiger werden. Gut anderthalb Stunden arbeiteten wir in jeder Einheit mit den Pferden. Das meiner Meinung nach gut durchdachte Konzept reichte von Respektübungen am Boden bis hin zum Reiten. Die erste Einheit war, wie schon erwähnt, am Boden: Weichen lassen, Seitwärtsgänge, etc.. Die zweite Einheit war schon zu Pferde. In unserer Dreiergruppe arbeiteten wir vor allem an Stellung und Biegung der Pferde, was wir uns auch eigentlich alle gewünscht hatten, da wir alle unsere Probleme damit hatten. Bernd zeigte uns ein paar Übungen und prüfte auch dabei immer wieder die Bindung zwischen uns und unseren Pferden. Gegen Mittag gab‘s dann leckeren Kuchen, von dem Franzi uns gerade reitenden Teilnehmern ein paar Stücke zurücklegte. (Danke! Das hat mich ein klein bisschen gerettet). Am Abend haben wir dann

In den Pausen wurde dann „jeschwad“, wie wir Kölner sagen. Bernd setzte sich dazu und man konnte ihn fragen, was man wollte und es wurde, wie üblich unter Reitern, diskutiert. Hier erfreute mich vor allem, dass alle respektvoll blieben, man ging nicht unter die Gürtellinie, respektierte die Einstellung der anderen und lernte dazu. Mein Fazit: Reiterlich und in der Ausbildung meines Pferdes war es super. Ich lernte sie an einem anderen Ort kennen, habe gemerkt und gesehen (und von Anderen gehört), dass unsere Bindung wirklich sehr gut und sehr tief, geprägt von Respekt und Vertrauen ist. die Stallbetreiberfamilie kennen gelernt, die sehr nett war und meine Stute auch nach Absprache am nächsten Morgen mit dem mitgebrachten Kraftfutter fütterten. Am nächsten Tag ging es dann direkt aufs Pferd. Wir machten weiter mit Biegung und Stellung. Das Improvisationstalent der Reiter zeigte sich hier: Kurzerhand wurden die Pappteller zu Pylonen. In der zweiten und leider letzten Einheit des Tages gab es dann die Galoppeinheit. Ich war erstaunt, dass meine Stute das ohne Rumzicken mit sich machen ließ.

Wir haben zwei Übungen mit nach Hause genommen, die wir auch jetzt regelmäßig reiten. Meine Trainerin hat die Videos gesehen und war sehr zufrieden mit uns. Es hat uns weiter gebracht und mein ‚unreitbares Problempferd‘ von vor einem Jahr konnte man beim Kurs nicht mal mehr im Ansatz erkennen. Organisatorisch – Chapeau an alle, die organisiert und geplant haben. Selbst der wetterbedingte Ortswechsel klappte für mich, von außen gesehen, reibungslos. Franzi oder andere Mitglieder des RuF kümmerten sich um alle Sorgen, Fragen und Notwendigkeiten. Selbst die Toilettenorganisation funktionierte ohne Probleme. – 33 –

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Bernd und seine Frau standen uns für Fragen immer zur Verfügung. Sie sind zwei sehr nette Menschen, auch abseits des Reitplatzes. Bernds sehr lebensnahe Vergleiche für seine Übungen oder die Gründe, wieso er was machte, waren anschaulich und leicht verständlich. Alles in Allem: Ich hatte zwei sehr schöne, lehrreiche Tage, die ich absolut nicht bereue und die mit 210 € in einem absolut Top-Preis-Leistungs-Verhältnis standen. Man lernte neue Reiter kennen, langjährige Internetbekanntschaften auch endlich persön-

und Vorübungen gemacht, um richtig arbeiten zu können.

lich und man hatte tolle Tage mit ‚alten‘ Freunden. Einziges Manko, wofür der RuF nichts kann, waren die teilweise extrem bösen Kommentare von der Tribüne. Manche Reiter mit einem angeknacksten Selbstbewusstsein hätte wirklich verunsichert werden können. Mir war es einerlei, da ich an den beiden Tagen mein Resultat von einem Jahr harter Arbeit mit meinem Pferd und an mir gesehen habe und es absolut gut war. Alexandra Spürck

Der Reining- und der Western-Allround-Kurs mit Mirko Nuhn Der Anfang der Geschichte beginnt mit einer Einladung zu einem Reining-Anfängerkurs bei Mirko Nuhn am 21. Und 22. Juni. Vier hochmotivierte Reiterinnen trafen sich, um mit Mirkos

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Hilfe diverse Reiningmanöver zu üben. Alle waren gespannt, was der Tag so mit sich bringt. Für alle, die es nicht wissen: Reining ist eine Form der Dressur des Westernrei-

tens. In dieser ausschließlich im Galopp gerittenen Disziplin wird von Pferd und Reiter ein vorgeschriebenes Pattern verlangt. Ein Pattern (engl.: Muster) ist eine Abfolge von mehreren Manövern. Das markanteste Manöver in einem Reining-Pattern ist z.B. der Sliding-Stop. Hier stoppt das Pferd so aus dem Galopp, dass es mit der Hinterhand auf dem Boden rutscht, während es mit den Vorderbeinen bis zum Stillstand weiterläuft. Dieser Stop soll möglichst ohne Zügeleinwirkung geschehen (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Reining (16.11.2014))

Den gesamten ersten Kurstag über wurde jedes Manöver einzeln besprochen und erklärt sowie auf die jeweiligen Besonderheiten hingewiesen. Nachdem die Übungen erfolgreich waren und auch die Manöver ansatzweise richtig ausgeführt werden konnten, begann Mirko bereits am Ende des ersten Kurstages mit dem fliegenden Galoppwechsel. Am Ende des Tages waren alle begeistert und freuten sich schon auf die Fortsetzung. Am nächsten Tag wurden alle Übungen und Manöver vom Vortag gefestigt. Dabei gab Mirko jedem Reiter sinnvolle und individuell abgestimmte

Nach dem ersten Kennenlernen von Pferden und Reitern, den Erwartungen eines Jeden und dem Abfragen von Schwächen und Stärken wurden die Pferde vor Mirkos Augen warm geritten, damit er sich selbst ein Bild über das vorhandene Können machen konnte. Danach wurden die einzelnen Reiningmanöver besprochen – 34 –

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Trainingstipps für die kursfreie Zeit mit auf den Weg. Danach wurde weiter am fliegenden Galoppwechsel gearbeitet und einige konnten bereits erste Erfolge verzeichnen.

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durchführte, wurden die anderen sinnvoll beschäftigt („Ist nichts mit relaxen, während jemand anderes arbeiten muss!“). Dabei befand man sich unter ständiger Beobachtung und bekam zwischendurch wertvolle Tipps und Korrekturen zugerufen. Das Ende der Geschichte war, dass auf einmal ein Pferd, was noch nie auf einem eingezäunten Reitplatz galoppieren wollte, auf beiden Händen fast freiwillig und scheinbar mit großem Spaß ansprang, ein anderes Pferd, welches den Rechtsgalopp verweigerte, auch dies auf einmal hinbekam und schließlich ein drittes Pferd ruhig und gelassen ging, obwohl es sonst zu leichter Hektik bei der Galopparbeit neigte.

Am Ende des Kurses wurden die einzelnen Leistungen von Mirko erneut zusammengefasst und sowohl Positives als auch Negatives hervorgehoben, so dass jeder für sich wusste, wo er leistungsmäßig stand. Der Kurs war für uns alle ein Gewinn und jeder konnte sich reiterlich steigern. Es hat uns riesigen Spaß gemacht. Wir bedanken uns bei Mirko für seine Geduld, sein tolles, abwechslungsreiches Training sowie seine lustige und freundliche Art während des Kurses. Selbst wenn einmal etwas nicht klappte, wie man es sich vorstellte, hatte Mirko immer die richtigen Lösungsansätze parat und schaffte es, jedem ein Erfolgserlebnis mit auf den Weg zu geben. Und weil es so schön war ……. folgte am 26. und 27. Juli ein Western-Allround-Kurs mit Mirko. Hier – 36 –

Aus den Kursteilnehmern ist mittlerweile eine feste Supergruppe geworden, prasselte es vor Anmeldungen und der Kurs war bereits nach kurzer Zeit ausgebucht. Aber auch hier hat unser Trainer jederzeit den Überblick behalten und hat es verstanden alle gleichzeitig und nicht in getrennten Gruppen zu trainieren. Egal wie viele Reiter gleichzeitig trainierten, Mirko hatte seine Augen überall. Wenn ein Kursteilnehmer eine bestimmte Übung unter seiner Leitung

die sich jetzt einmal im Monat zum Training mit Mirko trifft, um weiter zu arbeiten und vor allem weiter zu kommen. Wir verstehen uns alle untereinander prima und jeder freut sich über den Erfolg des anderen. Ich persönlich habe so etwas bei noch keinem Kurs oder Training erlebt und

freue mich bereits auf den nächsten Trainingstag mit Euch und Mirko. Dani Draut erzählt Euch ausführlich über den Trainingstag im Oktober in ihrem Artikel. Zum Schluss noch ein paar Worte zu unserem Trainer. Mirko ist ein geduldiger, ruhiger, aber auch fordernder Trainer, der zu jedem Problem eine Lösung findet und einen somit reiterlich fördert. Klappt mal etwas nicht, wie es sollte, geht man ein paar Trainingsschritte zurück und erarbeitet sich den Weg neu und - seid gewiss - dann funktioniert es auf einmal. Durch seine ruhige Art auch im Umgang mit dem Pferd und vor allem seinen individuellen Blick für jeden, glaube ich, dass wir unseren richtigen Trainer gefunden haben, wobei ich glaube, für alle sprechen zu können. Nicole Marczinkowski

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Ein Westerntrainingstag mit Mirko Nuhn Am 12.Oktober hatten wir wieder einen Westerntrainingstag mit Mirko Nuhn. Es war der dritte, den ich mitgemacht habe. Beginn war – wie immer – um 10 Uhr, was eine schöne Zeit für einen Sonntag ist. Und da einige Kursteilnehmer schönes Wetter bestellt hatten, war es auch sehr schön. Wir waren 6 Teilnehmer, eine richtig nette Truppe. Wir standen erst etwas zusammen, haben gequatscht und Neuigkeiten ausgetauscht, bis es dann um ca. halb elf hieß „Pferde satteln und los geht’s“. Wir machten die Pferde fertig und gingen auf den Platz. Zuerst ritten wir unsere Pferde und uns warm. Mirko hat uns währenddessen beobachtet. Nach dem Warmreiten kamen wir zusammen und er hat

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uns gesagt was ihm an jedem Einzelnen aufgefallen ist, worauf wir achten und woran wir arbeiten sollten. Dies haben wir dann anschließend in zwei Gruppen umgesetzt (eine Gruppe auf dem oberen und die andere auf dem unteren Zirkel). Mirko ging dann zu jedem einzelnen Reiter und erläuterte, was man noch ändern und verbessern konnte.

im Trab!“, worauf Mirko meinte, dass ich das ruhig auch im Galopp versuchen sollte. Und siehe da, was bei meinem ersten Trainingstag im Juli noch im Buckeln, Treten und Zicken mir gegenüber endete, hat diesmal geklappt.

Das Schöne ist, Mirko erklärt es einem immer so, dass es auch ein Laie versteht. Nicht wie manche anderen Trainer, die nur so mit Fachausdrücken um sich werfen! Um 13 Uhr haben wir Mittagspause gemacht. Da wurden wir wieder mit Leckereien wie Dagmars selbstgemachter Trüffelbutter mit Baguette und Tanjas leckerem Spaghettisalat verwöhnt. Pappsatt und erholt starteten wir um ca. 14:30 Uhr in die zweite Trainingseinheit. Wir ritten zuerst wieder kurz die Pferde warm, stellten uns dann wieder zusammen und beobachteten gespannt, was Mirko vorbereitete und als nächstes mit uns vorhatte. Er baute mehrere Pylonen auf und erklärte uns dann, was wir nun damit machen sollten:

Nämlich versuchen, punktgenau zu reiten. Das hieß, zur ersten Pylone reiten, dort anhalten, zur zweiten im Schritt, im Trab zur dritten, dann wieder Schritt und an der vierten stoppen. Von da dann Rückwärtsrichten bis zur dritten. Dort dann eine dreiviertel Hinterhandwendung. Dann Antraben zur anderen Seite der Bahn, dort in eine Volte und in der Volte angaloppieren. Die lange Seite der Bahn zurück im Galopp, bei der vorletzten Pylone wieder in den Trab und an der letzten dann wieder stoppen. Das hörte sich leichter an als es war. Denn meine „Prinzessin“ möchte in der Bahn nicht galoppieren (und tut es eigentlich auch ohne Proteste nicht) und ich sagte mir: „Gut, ich mache das dann

Sie ist mit mir galoppiert, zwar noch nicht schön und nicht punktgenau, aber für mich war es super. Ich war so glücklich und muss wie ein Honigkuchenpferd gestrahlt haben. Ich hatte doch wohl an den ersten beiden Trainingstagen im Juli und September bei Mirko, an denen ich mitgemacht hatte, schon viel gelernt. Da bei den meisten die Hinterhandwendung noch nicht so gut funktioniert hat, haben wir im Anschluss noch ein bisschen daran gearbeitet. Die Zeit flog nur so dahin. Rasch war es schon 17 Uhr und wir gönnten unseren Pferden und uns den wohlverdienten Feierabend. Es war wieder ein ganz toller Trainingstag mit netten Mitreitern und Zuschauern, an dem wir viel dazu gelernt haben. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Training! Daniela Draut – 39 –

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Arbeiten mit dem Kappzaum Für meinen 21jährigem Warmblutwallach Shadow suchte ich nach einer Methode, ihn besser gymnastizierend zu bewegen – trotz seiner Wehwehchen, wie Hufrolle und Arthrose. Für meinen vier Jahre alten IslandBaby-Wallach Dagi suchte ich nach Übungen als guten Start für seine Ausbildung als Reitpferd.

Viele Pferde nehmen dabei eine typische Motorradhaltung ein und belasten die innere Seite viel zu sehr. So eine Arbeit ist für Shadow mit seiner Hufrolle eher schädlich. Ich besuchte einen solchen Kurs erst mal als Zuschauer . Da ich davon so angetan war, machte ich mich dann auf die Suche nach einer Trainerin, die Lust und Zeit hatte, zu uns zum Gelände zu kommen. Gesucht – gefunden:

Meine Freundin Anja (tausend Dank nochmal) gab mir den Tipp zum „Longieren mit Kappzaum“. Ich wollte weg von diesem typischen Longieren, bei dem man einfach stur in der Mitte steht und das Pferd seine Kreise laufen lässt.

Katrin Westendorf kam am 9. August zum RUF und zeigte uns das Longieren mit Kappzaum. Um 9 Uhr morgens haben wir begonnen. So nach und nach waren alle zweib-

einigen und vierbeinigen Teilnehmer auf das Gelände gekommen.Wir waren eine sehr bunt gemischte Truppe. Manche Zuschauer hatten eine weite Anreise in Kauf genommen, um mit dabei zu sein, aber auch zwei Teilnehmer mit Pferden aus Bad Honnef und Bad Neuenahr hatten die weite Strecke nicht gescheut, um teilzunehmen. Insgesamt waren es fünf Teilnehmer mit ihren Pferden und sieben Zuschauer, die den Kurs mit Kati genossen haben. Nach einer Vorstellungsrunde begannen wir mit dem theoretischen Teil des Kurses.

nete ich mich mit Kappzaum, Seil und Gerte und natürlich den Leckerchen und ging in die Bahn. Erst mal sollte ich mit Shadow so arbeiten wie ich es auch zu Hause machen würde. Währenddessen redete Kati mit den Zuschauern und beschrieb ihnen, was ihr am Gangbild meines Pferdes auffiel. Nach ein paar Runden erläuterte sie mir seine Schwachstellen und woran ich zukünftig arbeiten sollte. Es wurden dazu ein paar Dualgassen und Pylone aufgestellt und Kati zeigte mir ein paar Übungen. Zuerst hatte ich Probleme zu erkennen, ob ich alles richtig machte, obwohl mir Shadow meine Fehler sehr schnell zeigte, indem er entweder zu mir nach innen kam oder gar nichts mehr machte. Als ich aber langsam einsah, dass mein Pferd eher auf meine Körpersprache als auf meine Gerte oder meine Longe reagierte, wurden wir schnell ein sehr gutes Team und haben unsere erste Einzelstunde gut hinter uns gebracht. Nach mir kamen dann die übrigen Teilnehmer

Kati zeigte uns Bilder und erklärte uns die typischen Tücken des normalen Longierens, seine Nebenwirkungen und Risiken für die Pferde. Sie zeigte uns dann auch, wie man es richtig machen kann und wie man das Pferd richtig stellen kann. Nach ca. 1 ½ Stunden kam dann der praktische Teil. Das erste Pferd, Shadow und ich, durften in die Bahn. Schnell bewaff– 40 –

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mit ihren Pferden. Wir hatten ganz unterschiedliche Typen und Rassen da. Einen 12jährigen, sehr sensiblen Isländer, eine 18jährige Araberstute, die trotz ihres Alters darin unerfahren war und einen 4jährigen Aegidienberger, der das sehr gut machte, aber dem aufgrund seines Alters noch die Geduld fehlte und er dann doch manchmal etwas stürmisch wurde. Zum Schluss kam ich mit meinem zweiten Pferd Dagi nochmal dran. Wir waren beide sehr nervös. Denn er wusste nicht, was jetzt passieren und ich wusste nicht, wie er reagieren würde. Da wir zwei ein ziemliches Abstand-halten-Problem haben, mussten wir auch direkt daran arbeiten. Ich sollte versuchen, Dagi um die Dualgassen zu schicken, was am Anfang gar nicht so einfach war, denn er war der Meinung, dass meine Seite besser war. Aber nach ein bisschen Hilfe von Kati, wie ich meine Körpersprache im richtigen Moment einsetzen sollte, hat das sehr gut geklappt. Meine Freude war genau so groß wie seine in Bezug auf die Belohnung, die er nach der Einheit bekommen hat. In der Mittagspause brachte uns mein – 42 –

Mann Marc dann unser Verpflegungsmenü: Nudelsalat mit Würstchen, Baguette mit selbstgemachter Kräuterbutter oder Dip und zum Nachtisch Apfeloder Käsekuchen. Wir unterhielten uns beim Essen und tauschten Erfahrungen aus. Nach der Mittagspause ging es weiter mit einer „Blickschule“. Wir wurden in Zweiergruppen geteilt. Jedes Paar sollte für sich das Positive und das Negative von der Haltung des Pferdes erkennen. Später musste dann jeder schildern, was er auf seinem Bild erkennen konnte und Kati sagte uns dann, ob wir richtig lagen oder was wir übersehen haben. Durch diese Methode wurde mir klar, was ich bisher falsch gemacht hatte. Nach dieser spannenden Blickschule machten wir ein Rollenspiel. Kati wollte uns gerne mal zeigen, was man mit seiner Körpersprache alles bewirken kann und auch, wie man sich so als Pferd dann fühlen würde. Eine Person spielte das Pferd und nahm den Strick in eine Hand, der Andere war der Mensch und nahm das andere Ende in die Hand. Jetzt wurde uns gezeigt, wie

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man das Pferd auf dem Zirkel mit der Körpersprache nach innen holt oder es auch wieder nach außen schickt. Auch wenn wir das nicht immer sehr gut nachvollziehen konnten, machte uns allen diese Übung viel Spaß. Mir wurde z. B. gesagt, ich würde mich wie ein kleines freches Shetty verhalten. Nach dieser lustigen Einheit kamen dann noch mal die Zweiergruppen mit den Pferden. Ich habe an diesem Tag sehr viel gelernt und sehr viele Informationen und neue Erfahrungen mitgenommen. Viele Nachfragen nach einem Folgekurs kamen bereits schon von den Teilnehmern und auch die eine oder andere Zuschauerin möchte beim nächsten Mal mit Pferd dabei sein. Ein schöner Tag ging zu Ende.

Der Wettergott hat auch mitgespielt und beschenkte uns mit schönen Sonnenstunden, woran wir nach dem heftigen Regen in der Nacht und auch dem kurzen kräftigen Schauer am Morgen nicht geglaubt hätten. Aber Petrus muss ein Herz für Pferdeleute habe! Einen großen Dank und ein dickes Lob an Kati an sie. Sie macht einfach eine super Arbeit und nimmt sich mit Ruhe und Geduld sehr viel Zeit für jeden Einzelnen. Egal ob man mit Pferd da ist oder auch nur als Zuschauer, die sie in jeder Minute mit einbezogen hat und alle Fragen sehr genau beantwortet hat. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Kurs. Mehr Informationen dazu findet Ihr unter www.katrinwestendorf.de/zusammenarbeit-mit-pferden/

Sandra Otto – 43 –

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Zirkuslektionen mit Sylvia Czarnecki Nach langem Bangen fand der Kurs doch noch statt. Leider nur eintägig, da wir nicht genug Teilnehmer zusammen bekommen haben, aber immerhin – besser ein Tag als kein Tag. Die Trainerin war mir vollkommen unbekannt (sicher ein Zeichen meiner Ignoranz), durch ihre direkte, offene und lustige Art war sie mir sofort sympathisch. Zunächst verbrachten wir einige Stunden mit Theorie: Vom Sinn und Zweck der Zirkuslektionen (sowohl für Pferd als auch Mensch) bis hin zu den notwendigen Vorbereitungen wie Aufwärmen und Dehnen. Besonders interessant fand ich den Umgang mit Futterlob. Ich kenne mein Pferd Aram und deshalb wusste ich sofort, dass das sowohl der große Bonus als auch das große Manko sein würde. Und richtig – beim ersten praktischen Teil wurde sofort klar: Für Futter macht mein Pferd alles – aber er bettelte auch sehr aufdringlich, nachdem er erkannte, dass es „was zu holen“ gab. Hier war nun äußerste Konsequenz notwendig – Aram verzieh keinen Fehler. Einmal unbedacht Futter gegeben und schon versuchte er, direkt mit dem scheinbar belohnten Verhalten zu betteln. Mit Hilfe von Sylvia brachte ich – 44 –

Aram schnell dazu, alles zu machen, was wir von ihm verlangten. Die Dehnungsübungen waren kein Problem, auch die ersten Vorübungen für die Verbeugung begriff er schnell. Ihm fiel es deutlich leichter, seinen „Part“ zu machen, als mir – die Technik mit Futter und Gerte sieht leichter aus, als es ist. Spannend war zu sehen wie die anderen Pferde und Besitzer mit der Situation umgingen. Manche Pferde waren hoch motiviert – andere standen der ganzen Sache sehr skeptisch gegenüber. Nicht alle Pferde tun für Futter alles.

Nach einer ausgedehnten Mittagspause ging es weiter mit dem Üben. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, als mein Pferd nach diesen paar Stunden in ein „echtes“ Kompliment ging. Das hätte ich nicht erwartet. Im Rückblick kann ich sagen, dass mir persönlich der Kurs vor allem im Hinblick auf die Kommunikation zwischen

Aram und mir sehr viel gebracht hat. Mit dem gezielten Einsatz von Futterlob (richtig angewendet) scheint es bei Aram keine Grenzen zu geben. Ich bin gespannt, wohin uns beide das noch führt.

Schade fand ich, dass Sylvia uns keinerlei Material zum Nachlesen in die Hand gab. Die Informationen in dem Theorieteil waren doch sehr umfassend, und alles konnte ich mir nicht merken. Mirjam Grabo

Trainingstag mit Marius Schneider – Ein Erfahrungsbericht Nachdem der letzte Trainingstag (ursprünglich für den 07.Juli geplant) sprichwörtlich ins Wasser gefallen war, versammelte sich am 26.Oktober erneut eine kleine Schar Reiter und einige interessierte Zuschauer auf dem Gelände des Reit-und Fahrvereins Alfter. Mit dabei waren nicht nur alte Bekannte, sondern auch einige neue (Pferde-)Gesichter, so dass wir ein breites Spektrum von thematischen Schwerpunkten setzen konnten und verschiedene Pferde und Menschen auf verschiedenen Ausbildungsstufen beobachten durften. Da sich bei Navaro leider Anfang der Woche ein Hufgeschwür geöffnet hatte und ich mir nicht sicher war, wie gut er sein rechtes Hinterbein belasten konnte, entschied ich mich die erste von un-

seren zwei Einheiten mit ein bisschen Horsemanship zu beginnen. Während meines letzten Praktikums bei Marius im September 2014 hatten wir unter anderem daran gearbeitet, dass Navaro sich durch leichtes Zurücknehmen des Oberkörpers vom Schritt und Trab zum Halten durchparieren lässt und auf leichtes Vornehmen des Oberkörpers wahlweise wieder angeht bzw. antritt. Nach unserer Heimkehr hatten wir diese Arbeit vertieft, so dass das „Bärchen“ sich an der Bande nun sehr schön durch meine Körpersprache dirigieren ließ und wir nach kurzer Zeit zur Longenarbeit übergehen konnten. Ziel war es nun, die Arbeit aus dem Horsemanship mit in die Longenarbeit zu nehmen. Das ist gar nicht so einfach wie es klingt, denn auf dem Zirkel hat man plötzlich keine Bande mehr, die z.B. ein Ausbre– 45 –

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

chen mit der Hinterhand verhindert oder gegen die man das Pferd bremsen kann. Wir übten zunächst locker das Angehen und Durchparieren im Schritt, was mein Kleiner in feinster Manier zeigte. Danach kamen die Tempounterschiede im Schritt hinzu, wieder durch die Verlagerung meines Oberkörpers.

Hier wurde es schon etwas kniffliger, da Navaro zwar reagierte, jedoch nicht auf meine Körpersprache, sondern auf mein aufmunterndes, wenn nicht eher nerviges, Schnalzen und Anheben der Gerte. Marius erklärte, ich solle genauer auf meine Positionierung zum Pferd achten, sprich mich bei der Tempoverstärkung mehr Richtung Hinterhand orientieren, um in eine treibende Position zu kom-

Das Kursprogramm – Ein Rückblick

men, die durch ein leichtes Vornehmen meines Oberkörper nur den Schritt verstärken sollte, das „Bärchen“ aber noch nicht zum Antraben animieren sollte, wobei ich trotzdem an „Trab“ denken müsse, um meinem Körper die nötige Präsenz zu geben. Wollte ich weniger Schritt, musste ich den Oberkörper leicht zurücknehmen, wobei ich darauf achten musste, mich nicht so weit zurückzulehnen, dass das „Bärchen“ es als Aufforderung zum Anhalten verstand. Als wir uns im Schritt gut aufeinander eingespielt hatten, gingen wir in den Trab. Neue Gangart, dieselbe Aufgabe. Auch hier sollte ich die Tempounterschiede ganz bewusst über meine Körpersprache und Positionierung erfragen (Natürlich ohne Gerte und Stimme ;-)) Es war faszinierend wie selbstverständlich mein „Bärchen“ auf diese feine Arbeit reagierte und wie sehr er diese Art der Kommunikation zu genießen schien. Am Ende der Einheit klappten nicht nur die feinen Tempounterschiede innerhalb der jeweiligen Gangart, sondern auch Trab-Halt-Trab-Übergänge. Zum Schluss warf Marius noch einen kurzen Blick auf die Seitengänge an der Hand.

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Navaro bekommt durch die Schulterherein-Arbeit langsam Kraft, um vermehrt Last auf dem jeweiligen inneren Hinterbein aufzunehmen. Lange Zeit fiel ihm diese Aufgabe, besonders auf der rechten Hand, sehr schwer und er entzog sich durch Verbiegen, über die Schulter Weglaufen und Drängeln. Als logische Konsequenz durch die steigende Sicherheit im Schulterherein hat sich auch sein Travers verbessert. Beide Hinterbeine fußen nun in Bewegungsrichtung und nehmen Last auf, anstatt zu schieben. Auch die Traversalen sind flüssiger geworden, da es nun möglich ist nicht nur das jeweilige Hinterbein korrekt anzusprechen, sondern auch die Schultern exakter zu positionieren. Alles in allem war es wieder einmal ein wunderbarer und lehrreicher Kurs. Marius hat ein unglaubliches Gespür dafür, welche Übung welchem Pferd gut tut, ohne das Paar zu überfordern oder einen der beiden Teile zu vergessen. Er arbeitet gezielt an der Basis von Pferd und Reiter, wobei keiner von beiden in eine bestimmte Form gepresst wird. Der Reiter muss lernen, sein Pferd zu spüren, denn erst wenn diese Voraussetzung gegeben ist, ist es überhaupt möglich, korrekt auf das Pferd Einfluss – 47 –

Berichte

Was ist ein Tierheilpraktiker? – Vorgestellt wird Mirjam Grabo „Viele sind der Meinung, dass Homöopathie nur hilft, wenn man daran glaubt. Aber mal ehrlich, können Tiere glauben?“

nehmen, ohne es zu behindern. Die Teilnahme an diesem Kurs hängt also nicht von einem möglichst hohen Ausbildungsstand bei Pferd und Reiter ab, sondern lebt durch die Bereitschaft, ein fühlender Reiter sein zu wollen, umzudenken und vielleicht auch Altes über Bord zu werfen, um einen neuen Weg einzuschlagen. Auch für die Zuschauer ist es immer wieder interessant, verschiedene Pferde in verschiedenen Ausbildungsständen zu sehen und Lösungsansätze nachzuvollziehen bzw. sich bei manchen Schwierigkeiten selbst wiederzuerkennen. So kann ein Verständnisproblem beim Lon– 48 –

gieren oft über eine verbesserte Körpersprache durch NHS gelöst werden. Der Blick über den Tellerrand ist damit garantiert. Marius Schneider wird nächstes Jahr wieder am 07. Mai und am 17. September in Alfter sein. Ich freue mich sehr auf das mittlerweile dritte Jahr mit Marius Schneider in 2015 und hoffe wieder viele neugierige und interessierte Menschen kennenzulernen! Mona Jäger

Seit zwei Jahren ist Mirjam Grabo Mitglied im RUF und seit Anfang 2014 praktiziert sie als Tierheilpraktikerin. „Bevor wir 2011 wieder nach Deutschland kamen, lebten wir zwölf Jahre in der Toskana auf dem Land zusammen mit Eseln, Pferden, Hühnern, Hunden und Katzen. Bei Krankheiten in meinem kleinen Zoo griff ich oft auf das Wissen der alten Bauern zurück, die in unserer

Nähe wohnten. Der Tierarzt kam häufig umsonst zu uns, denn das Problem war bereits gelöst. Mich erstaunte die unglaubliche Heilwirkung, die in einigen dieser alten Rezepturen und Anwendungen der Landbevölkerung steckte.“ Da es für Mirjam in Italien keine Möglichkeit gab, sich in der Naturheilkunde fortzubilden, musste sie bis zu Ihrer Rückkehr nach Deutschland warten. So begann sie 2012 mit einer Ausbildung zu Tierheilpraktikerin, bei der sie sich das – 49 –

Berichte

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Wissen der verschiedensten naturheilkundlichen Verfahren aneignete, das sie zum Teil bereits in Italien kennengelernt hatte.

also heute leider Tierheilpraktiker, deren Kenntnisse auf einem Wochenendlehrgang beruhen, neben solchen mit mehrjähriger Ausbildung“1.

Was ist eigentlich ein Tierheilpraktiker?

Mirjam entschied sich nach gründlicher Suche für eine Ausbildung an der Aka-

sich aus über 420 Vorlesungsstunden sowie etlichen Seminaren zusammen. Abgerundet wurde das Ganze durch fünf begleitende Praktika, die im Ausbildungszentrum in Bad Bramstedt stattfanden. Darüber hinaus begleitete Mirjam mehr als ein halbes Jahr die Tierärzte Dr. Kerstin und Dr. Jörg Mütze bei ihrer täglichen Arbeit. Aber auch nach der Ausbildung hört das Lernen nicht auf. Natürlich muss sich Mirjam in den verschiedensten Methoden der Naturheilverfahren wei-

Wikipedia nennt ihn die „perfekte Ergänzung zum Tierarzt“. „Ein Tierheilpraktiker ist eine Person, die ohne tierärztliche Approbation Behandlungen an Tieren ausübt. Die Ausübung des Berufes ist, anders als beim Heilpraktiker, gesetzlich nicht geregelt. Die Berufsbezeichnung „Tierheilpraktiker“ ist nicht geschützt und kann zurzeit von allen Personen geführt werden. Es stehen – 50 –

demie für Tiernaturheilkunde mit einem eigenen Schulungs- und Praxiszentrum in Bad Bramstedt. Diese Schule bietet die Ausbildung seit über 30 Jahren an, wobei die Dozenten sich aus Tierärzten und Tierheilpraktikern zusammensetzen. Die 2-jährige Ausbildung setzte 1 http://de.wikipedia.org/wiki/Tierheilpraktiker (30.10.2014)

Kernpunkte der Tätigkeit eines Tierheilpraktikers sind Therapieformen wie zum Beispiel die Behandlung mit traditioneller chinesischer Medizin (TCM), die Therapie mit Heilpilzen, mit Heilkräutern, Aromatherapie, die Akupunktur und Akupressur oder die Blutegelbehandlung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die ausführliche Beratung in Bezug auf individuelle und optimale Fütterung sowie Haltung. Beide Aspekte dienen der Gesunderhaltung und Prophylaxe und bilden eine wichtige Grundlage für die Verbesserung des Gesundheitszustandes und sind damit Grundvoraussetzung jeder weiteren Therapie2. Im Gegensatz zum Tierarzt darf und kann der Tierheilpraktiker keine Operationen durchführen und keine Narkosen geben. Des Weiteren darf er nicht impfen und auch keine rezeptpflichtigen Medikamente verschreiben.

terbilden, denn nicht nur die Medizin entwickelt sich weiter, auch alternative Behandlungsmethoden werden stetig weiter entwickelt und verfeinert.

2 www.tierheilkundezentrum.de/das-tierheilkundezentrum/tierheilpraktiker und www. Tierheilpraxis-alfter.de (30.10.2014)

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Berichte

Der größtmögliche Nutzen für ein Tier stellt demnach eine Zusammenarbeit von Tierarzt und Tierheilpraktiker da. Durch die Verbindung der unterschiedlichen Kompetenzen können Synergieeffekte optimal genutzt werden. Natürlich kann es auch sehr gegensätzliche Meinungen geben, aber nur in den wenigsten Fällen schadet eine

Die Therapie chronischer Erkrankungen mit natürlichen Heilmitteln ist oftmals gerade bei langfristigen Behandlungen eine gute Alternative. Der Ansatz der Schulmedizin liegt leider sehr oft in der Behandlung der Krankheitssymptome. Sind diese weg, gilt das Tier als geheilt.Treten dann neue Symptome auf, sieht der Schulmediziner oft eine neue – 52 –

schulmedizinische Behandlung der naturheilkundlichen oder umgekehrt. Das konnte auch Mirjam während Ihrer Hospitation in der Tierarztpraxis von Dr. Kerstin und Dr. Jörg Mütze in Buschhoven feststellen. Sie hat gelernt, die Stärken und Schwächen des Tierheilpraktikers gegenüber dem Tierarzt zu erkennen und auch die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Therapieformen gegeneinander abzuwägen.

Krankheit nicht im Zusammenhang mit den vorangegangenen Beschwerden. Die Naturheilkunde sieht ihre Aufgabe darin, die Ursache der Erkrankung zu finden, und diese (wenn möglich) zu beseitigen. Dadurch hat der Tierheilpraktiker einen weitaus ganzheitlicheren Ansatz als der Tierarzt. Er nimmt sich sehr viel Zeit und versucht das Tier in seiner Gesamtheit kennen zu lernen. Im Vordergrund steht nicht so sehr die Frage, „was hat das Tier und was mache ich jetzt“, sondern die Frage, „warum hat es das und wie kann ich dem Tier helfen, diese Ursache abzustellen“. – 53 –

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Der Beruf des Tierheilpraktikers ist allerdings eher eine Berufung, als ein Beruf. Allein durch die fehlende staatliche Anerkennung muss ein Tierheilpraktiker sehr viel Überzeugungsarbeit leisten. Der Versuch, das Tier immer ganzheitlich zu erfassen, die Muster einer Krankheit zu erkennen und nach den Ursachen einer Krankheit zu forschen, ist sehr zeitaufwendig.

zumindest begleitet werden.

Allerdings können Tierheilpraktiker in diesem Berufszweig nur bestehen, wenn sie auch mit Menschen umgehen können.

Ganz gleich, ob es sich um eine akute oder eine chronische Erkrankung handelt. Die Ansicht vieler, dass lediglich chronische Erkrankungen im Wege der Naturheilkunde behandelt werden können, ist nicht richtig. Auch bei akuten Erkrankungen findet sich ein breites

Ein erster Termin bei Mirjam kann schnell einmal zwei Stunden dauern. Und dann muss die Anamnese noch ausgewertet und ein individueller Therapieplan erstellt werden. „Nein, mein Stundenlohn ist nicht berauschend, aber jeder Erfolg spornt mich an,, weiter zu machen“ meint Mirjam lachend, „ohne eine große Portion Enthusiasmus und Liebe zur detektivischen Such- und Puzzlearbeit geht es nicht.“ Im Grunde genommen kann jede Erkrankung homöopathisch bzw. naturheilkundlich – 54 –

Einsatzgebiet für die Mittel der Naturheilkunde, Homöopathie und Kräutertherapie. Die Naturheilkunde bietet ein breites Behandlungsspektrum mit vielen Variations- und Kombinationsmöglichkeiten, wie der Osteopathie, der Physiotherapie oder einer ergänzenden Verhal-

tenstherapie. Diese lassen sie sich allein oder ergänzend sowohl zur Veterinärmedizin als auch zu weiteren alternativen Therapieformen bei fast jeder Erkrankung einsetzen. Der alleinige Einsatz von alternativen Heilmethoden ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn die Fütterung, Haltung und die gesamten Lebensumstände für das betroffene Tier an seine Erkrankung angepasst werden. Auf diese Weise eröffnen sich sehr viele Möglichkeiten, dem erkrankten Tier effektiv zu helfen und nicht ausschließlich chronische, sondern auch akute Erkrankungen zu regulieren.

Eine respektvolle und vertrauenswürdige Zusammenarbeit zwischen Behandler und Tierhalter muss gegeben sein, um dem betroffenen Tier helfen zu können. Gerade wenn zum Wohle des Tieres die Haltung, die Fütterung und/oder die Nutzung verändert werden muss, geht es nicht ohne die Mitarbeit des Besitzers. Ausführliche Gespräche im Vorfeld einer Therapie sind die Basis für Sympathie und Vertrauen und entscheiden, ob es zu einer Therapie kommt oder nicht. In den nächsten Heften möchte ich Euch gerne einzelne Therapien der Tierheilpraxis in ihrer Anwendung und Wirksamkeit ausführlicher vorstellen wie z. B. die Nutzung von Kräutern und Heilpilzen oder die Anwendung von Blutegeln. Jeannette Waldhausen Aus einem Gespräch mir Mirjam Grabo sowie aus den angegebenen Internetseiten

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Berichte

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„Wie kommt eigentlich das Sattelblatt zu mir?“ „Habt Ihr Euch eigentlich schon mal gefragt, wie das Sattelblatt zu Euch kommt?“

Sattelblatt

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Unser Reitplatz braucht Eure Hilfe

Alfter e. V.

Was ist eigentlich ein Tierheilpraktiker? 12 | 2014

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„Mit der Post!“ „Ja, das ist klar, aber was ist davor...?“ „Davor ist sicher ein langer Weg!“ Ist ein Heft in Euren Händen, geht es wieder von vorne los und die erste Frage lautet, was habe und was brauche ich für das nächste Heft. Drei Hefte soll es im Jahr geben. Im ersten Heft werden die Termine und Inhalte der Kurse veröffentlicht, im zweiten die Ergebnisse des Heide-Pokals und im – 56 –

dritten Berichte und Erlebnisse des vergangenen Jahres. Auch wenn Ihr glaubt, dass das ja wohl für die ersten beiden Hefte nicht so schwer sein kann, denn die Themen liegen ja fest, ist es doch ein wenig verzwickter. Die Mitglieder des Vorstandes sind für das Kursprogramm, also die Termine zuständig. Es reichen aber nicht nur die Termine, sondern es muss auch eine Beschreibung des Kurses dazu verfasst werden. Ich frage alle an und bitte um Zusendung. Da das bei jedem einzelnen Sportwart aber auch nur eine „nach-und-nach“-Planung ist, flattern die Informationen sehr unkontrolliert ein. Bei dem Jahresheft ist es noch schwieriger, denn hier muss ich erst mal Themen sammeln. Also fange ich schon im Frühjahr an über Facebook oder über den Emailverteiler des Vereins anzufragen, wer denn etwas schreiben möchte. Wenn ich Glück habe, kommen schöne Ankündigungen. Die Anfragen wiederhole ich dann noch öfters im Laufe des Jahres. Parallel dazu bittet z.B. Uli Köhn oder andere des Vorstandes in den Kursen Teilnehmer, etwas davon zu berichten. Ich nehme das alles auf und merke es mir vor. Ich selber spreche natürlich auch immer wieder Leute an, etwas zu schreiben. Nach und nach werden die Texte dann an mich geschickt. Meis-

Das Sattelblatt wird in InDesign gesetzt. tens muss ich nachfragen, denn sobald der Kurs vorbei ist und man wieder im Alltag versinkt, vergisst man auch seinen Beitrag. Manchmal gibt es auch nur ein Gespräch und daraus kann ich dann einen Artikel machen. Die Ideen zu den Texten kommen mir im Laufe der Zeit. Dann kommen die Bilder dazu. Ist ein Bild später im Heft klein und nicht so farbintensiv, braucht es nicht so eine große Auflösung. Ansonsten muss ich immer darauf achten, dass die Auflösung hoch genug ist. Das ist meistens das Schwierigste, denn viele speichern sich Ihre Bilder nicht so hochaufgelöst ab, da es so viel Speicherplatz verbraucht.

Manchmal sehe ich tolle Bilder in Facebook, dann bitte ich darum, mir diese in hoher Auflösung zuzuschicken. So sammle ich nach und nach die Texte und Bilder für ein Heft ein und überarbeite sie. Viel Reden, Mailen, Telefonieren, in Facebook schreiben ist dafür notwendig – sehr viel. Beim Korrekturlesen hilft mir auch mein Mann Ulli, denn wenn ich den Text ein paarmal gelesen habe, sehe ich keinen Fehler mehr. Und dann wird der Redaktionsschluss festgesetzt. Dieser Termin hängt davon ab, wann Ihr das Heft in den Händen – 57 –

Berichte

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halten sollt. Davon rechnet man dann rückwärts: Wann muss es verschickt werden – wann muss es eingetütet werden – wann muss es gedruckt werden....... Während ich mich alleine um die Inhalte, also die Texte und Bilder für das Heft kümmere, gibt es viele Helfer, die daraus dann die Zeitschrift machen. Da ist zuerst mal das Layout. Ich produziere die Texte einfach nur in einer einfachen Textdatei und lege die Bilddatei dazu fest. Damit das nun aber in Form kommt und attraktiv wird, brauche ich Hilfe. Das Layout zu erstellen, ist sehr

das Heft strukturiert sein soll und ich die meisten Texte habe, setzen wir uns zusammen und besprechen das weitere Vorgehen. Alle Dateien liegen im Netz in der Dropbox, so dass wir beide daran arbeiten können, auch die weiteren Absprachen laufen per Email. So kann Nadine von zu Hause arbeiten, immer wenn ihr die Familie Zeit lässt. Nadine kümmert sich ums Layout. zeitaufwendig, da es am Ende gemacht werden muss, wenn (fast) alle Inhalte vorliegen. Also viel Arbeit in kurzer Zeit! Und dazu muss man auch noch das entsprechende technische KnowHow haben. Da ich weder die Zeit noch das Können dazu habe, hilft mir Nadine Kadić. Nadine (27) ist nicht nur Studentin der „Neueren deutschen Literatur- und Medienwissenschaft“ und Mutter von zwei Kindern, sondern auch ausgebildete Mediengestalterin. Sie macht dann aus dem weißen Blatt mit den schwarzen Buchstaben ansprechende Seiten,

Marc ist für Marketing & Druck verantwortlich. – 58 –

wobei sie selbst nun auch viel über Pferde lernt, denn damit hatte sie bisher nichts zu tun. Sobald ich ungefähr weiß, wie

Um uns die Unterstützung von Nadine zu sichern, mussten wir Anzeigen in das Heft aufnehmen, worum sich Marc Otto kümmert. Sein Marketingkonzept haben wir im Heft 2014/1 vorgestellt. Wenn Nadine mit dem Layout anfängt, stellt er die Anzeigen, die er im Laufe des Jahres bekommen hat, zusammen, so dass Nadine sie einsetzen kann. Das Ziel ist ein Ansichtsexemplar als Vorläufer des Druckexemplars. Das bekommen nun die Vorstandsmitglieder zur kritischen Endkontrolle. Ist alles in Ordnung, können Nadine und ich uns zurücklehnen, wir haben es geschafft! Dann kommt der Endspurt. Nun ist Marc dran. Er nimmt sich das Druckexemplar aus dem Netz und lässt das Heft bei der TK drucken. In der Zwischenzeit kümmert er sich zusammen mit seiner Frau Sandra und vor allem mit Hilfe von Wilhelmine Freiberg, die als Geschäftsführerin die Anschriften

hat, um den Druck der Adressetiketten. Sind die Hefte gedruckt, tütet Sandra sie

Sandra kümmert sich um den Versand. ein, klebt die Etiketten drauf und bringt alles zur Post. Geschafft! Ist das Heft in Euren Händen, geht es wieder von vorne los und die erste Frage lautet, ........ Ihr seht, der Weg ist schon ziemlich lang und manchmal steil und holperig und nur mit viel Hilfe möglich. Oft wird geschimpft und geflucht, aber wir haben auch sehr viel Spaß dabei. Ich versuche das Boot „Sattelblatt“ zu steuern, aber ohne die Ruderhilfe von Marc, Nadine und Sandra käme ich nicht voran und ohne Eure Beiträge säße ich völlig auf dem Trockenen. Und je mehr Beiträge ihr liefert, desto mehr Wasser haben wir unter dem Kiel! Oder für unsere Vereinswelt: Desto runder läuft das Pferd! Jeannette Waldhausen – 59 –

Kinderseiten

Kinderseiten

Tierkinder

Buchtipps

Wenn Tiere Nachwuchs bekommen, hat dieser einen eigenen Namen. Wie heißen die Tierbabys, die hier gesucht werden?

Bastel mit – Pferde und Ponys Malen, rätseln, spielen, basteln – auf dem Reiterhof ist was los! Mit Schere, Kleber, Malstiften und diesem Bastelbuch sind Pferdefreunde ab 5 Jahren auch unterwegs bestens gegen Langeweile ausgerüstet. Ob Pferdemalschule oder das Klebebild „Wilder Westen“, verregnete Urlaubstage oder lange Wartezeiten vergehen wie im Flug. Das Anziehreiterlein, das Aufstellpferd und der Stall zum Ausschneiden verwandeln auch den kleinsten Raum zum Reiterhof für die Westentasche. Das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Reihe ist hervorragend!

Bastel mit – Pferde und Ponys erschienen bei arsedition, ab 5 Jahren geheftet, 30 Seiten, kartoniert, s/w-Zeichnungen, ISBN-13: 9783760759456 / 2,95 €

Känguru Lesespaß Kunterbunte Ponygeschichten

Foto: Nienetwiler

Foto: Sigismund von Dobschütz

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Lea bekommt ein Pony, doch das Tier bringt ganz schön viel durcheinander. Anna und Kati freunden sich mit einem Zirkuspony an, eines Tages ist der Zirkus jedoch wieder fort. Simon möchte stattdessen seine Scheu vor Pferden überwinden, aber das ist nicht so einfach, wenn man deswegen auch noch gehänselt wird. Und Klara kümmert sich um Stella, die kranke Stute ihres Vaters. Vier kleine Geschichten zum Mitlesen durch Bilder, die die Namenswörter ersetzen, wecken die Neugierde auf das selbstständige Lesen. Das Känguru Leselernprogramm baut auf Lesesprüngen auf: dem 1. Lesesprung für Leseminis, dem 2. Lesesprung

für Leseanfänger und dem 3. Lesesprung für Leseprofis. Die Geschichtenauswahl orientiert sich am Kinderalltag, deshalb kann man nach dem Lesen den Inhalt auch prima besprechen und so das Textverständnis und die Ausdrucksfähigkeit trainieren. Kunterbunte Ponygeschichten von Sarah Bosse und Katja Kersting, erschienen bei arsedtion, gebunden, 48 Seiten, ab 5 Jahren, ISBN 978-3-76071586-5/ 7,50 € Quelle: Kidweb.de; gefunden von Sandra Otto

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Kinderseiten

Kinderseiten

Leseecke: Pferdegangarten und Reitweisen „Hopp, hopp, hopp Pferdchen lauf’ Galopp“ Drei Gangweisen beherrscht ein Pferd und das Islandpferd hat sogar noch eine weitere: den Tölt. Im Schritt setzt das Pferd gemütlich einen Huf vor den anderen. So bewegen sich Pferde am liebsten auch in der freien Wildbahn. Schneller werden sie erst, wenn es unbedingt sein muss. Die Geschwindigkeitssteigerung von Schritt ist der Trab. Dabei bewegen sie die diagonal gegenüberliegenden Beine gleichzeitig nach vorne. Beim Trabreiten unterscheidet man je nach Tempo den Arbeitstrab, den Mitteltrab, den versam-

melten Trab und den starken Trab.Wenn du schon mal ein Trabrennen gesehen hast, weißt du wie schnell die Pferde mit dieser Gangart werden können. Der Galopp ist die schnellste Fortbewegungsart eines Pferdes. Dabei „springt“ – 62 –

das Pferd geradezu nach vorn und bleibt sogar einen Moment mit allen vier Beinen in der Luft. Das ist die sogenannte Schwebephase. Bei einem Rennen 1945 in New Mexiko erreichte das schnellste Pferd eine Geschwindigkeit von 69,6 km/h. Den Schritt, den Trab und den Galopp nennt man Grundgangarten. Das Islandpferd beherrscht daneben noch eine weitere Gangart: Den Tölt. Diese Spezialgangart ähnelt dem Schritt, wird aber viel schneller gelaufen. Aber ein Huf bleibt immer auf der Erde im Gegensatz zum Trab, der auch eine Schwebephase hat wie der Galopp. Bei der Vielfalt der Pferdewelt verwundert es nicht, dass es auch bei den Gangarten nicht nur die Grundgangarten und den Tölt gibt. Den Foxtrott, bei dem das Pferd vorne schreitet und hinten trabt, beherrschen nur die Pferde der Pferderasse Missouri Foxtrotter. Weitere Spezialgangarten sind Pass, Renn- und Schweinepass, Walk, Marcha, Slow Gait und Rack. Die Reitarten Ob du es glaubst oder nicht, aber auch die Art und Weise wie man ein Pferd reitet, ist eine Kunst für sich. Zwei davon sind der klassische Reitstil und das Westernreiten. Der klassische Reitstil wird oft auch der englische Reitstil genannt. Kennzei-

chen dieser Reitweise sind neben einem flachen Sattel und dem Zaumzeug, das Führen des Pferdes über die Zügel, die mit dem Trensengebiss verbunden sind. Die meisten Reitsportarten werden auf diese Weise geritten. Dazu gehören das Geländereiten, das Springen und die Dressur. Das Westernreiten ist die Reitweise der Cowboys. Der Sattel ist beim Westernreiter größer und schwerer, man könnte auch sagen gemütlicher. Das Pferd wird nur mit einer Hand geführt

und die Zügel sind locker. Das ist kein Wunder, denn Cowboys sind mit ihren Pferden den ganzen Tag unterwegs, da wäre die aufrechte und gerade Haltung des englischen Reitstils auf Dauer ganz schön unbequem. Weitere Reitweisen sind das Gangpferdereiten wie Tölt und Pass, die klassisch-barocke oder auch iberische Reitweise, die leichte Reitweise für Freizeitreiter und die Gardianreitweise der französischen Rinderhirten. Quelle: Kidweb.de

Pferdequiz Wie gut kennt ihr Euch aus? Hier könnt ihr es testen! 1. Wie nennt man weiße Pferde? a. Rappen b. Schimmel

6. Was reinigt man mit einem Striegel? a. Die Hufe b. Das Fell

2. Wie heißt eine schnelle Gangart? a. Galopp b. Schritt

7. Wie nennt man das Zaumzeug? a. Trafo b. Trense

3. Was ist eine Blesse? a. Eine helle Zeichnung auf der Stirn b. Ein besonders blasses Pferd

8. Was ist ein Maultier? a. Eine Kreuzung zwischen einem Eselhengst und einer Pferdestute b. eine schlecht gelaunte Ponyrasse

4. Wie wird die Höhe eines Pferdes gemessen? a.Vom Fußboden bis zu den Ohrenspitzen b.Vom Fußboden bis zum Widerrist

9. Was bedeutet es, wenn ein Pferd seine Ohren nach hinten legt? a. Es hat Angst b. Es ist neugierig

5.Wie nennt man das getrocknete Gras, was Pferde gerne fressen? a. Stroh b. Heu

10. Woran erkennt man Fjordpferde? a. Norwegischen Akzent beim Wiehern b. Aufrecht stehende Mähne

Quelle: www.lehnstedt.eu/Framesets/Zeitvertreib/raetsel.htm

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Ausblick für 2015

Ausblick für 2015

dy QH Stute US La Fohlen it Marmalade m s au rd Sheza Whiza Quarters K U der Zucht von

Ein paar Termine stehen schon fest: 28.03, 22.08. und 31.10

Arbeitstage

Workshop Massage & Dehnung 25./26.04 Mairitt und Angrillen:

1. Mai

Mittsommergrillen:

20. Juni

Kurs mit Marius Schneider:

7. Mai und 17. September

Kurse mit Birgit Hahnemann Abenteuer Pferd: Mini-Kurs: Dressur und Körperarbeit:

16. Mai und 26.-28. Juni 29.-31. Mai und 4.-6. September 4.-5. Juli

Kurs mit Bernd Hackl:

27./28. Juli

Tiersegnung:

4. Oktober

Nikolausritt:

5. Dezember

Heide-Pokal

29./30.08 (noch nicht ganz sicher)

Equitana:

14.-22. März 2015

Weitere Termine und Kurse – dann auch mit Beschreibung – werdet Ihr im Sattelblatt 2015/1 finden, welches im April erscheinen wird. – 64 –

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