Die Geschichte der Vollblutaraber in Marbach

March 19, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Der Araber oder das Arabische Vollblutpferd Wie der Name schon sagt, stammen diese Pferde aus Arabien. Man glaubt zu wissen, dass es den Araber schon zu Lebzeiten Mohammeds gab; und mit Sicherheit kann man seine Existenz bis ins 7. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgen. Arabisches Blut fließt in vielen bekannten Pferderassen dieser Welt. Die Gründerhengste des Englischen Vollbluts hatten arabisches Blut in ihren Adern. Heute existieren Arabergestüte auf der ganzen Welt. Der Araber hat ein Stockmaß von etwa 145 cm bis 155 cm. Diese Pferde verfügen über eine unglaubliche Ausdauer, außerdem sind sie sehr intelligent, hören extrem gut, ihr Knochengerüst ist kräftig, ihr Temperament lebhaft, das Fell seidig und der Kopf edel geformt. Arabische Pferde vererben ihre Lebhaftigkeit, wenn sie mit Englischen Vollblütern gekreuzt werden. Pferde, die arabisches Blut in sich haben, bewähren sich in allen Pferdesportdisziplinen. Die ersten Araber wurden vor vielen Jahrhunderten nach Europa gebracht. Es war früher Tradition, Königen und Adligen bei Staatsbesuchen Pferde zu schenken. Diese wurden dann mit heimischen Pferden gekreuzt. Die englische Königen Elisabeth I. besaß ein berühmtes Gestüt in Greenwich, wo sie sich 40 orientalische Pferde hielt. Diese Pferde wurden vor allem zur Zucht von Rennpferden verwendet, und die Königsfamilie der Stuarts setzte diese Tradition fort. Im späteren 17. und früheren 18. Jahrhundert war der Einfluss des arabischen Pferdes besonders groß. In der Bundesrepublik Deutschland ist heute der überregionale Verband der Züchter des Arabischen Pferdes in Frankfurt für Zucht und Auswahl zuständig.

Die Geschichte der Vollblutaraber in Marbach In den Jahren 1814 – 1819 wurden von König Wilhelm I. von Würtemberg eine Reihe von Stuten und Hengsten aus dem Orient in das Königliche Privatgestüt Weil bei Stuttgart eingeführt. 1932 musste das Gestüt aus wirtschaftlichen Gründen von der Fürstin zu Ried abgegeben werden. Die meisten Vollblutaraber wurden vom Land Baden-Württemberg übernommen. Siebzehn Vollblutaraber – vier Hengste und Hengstfohlen und dreizehn Stuten und Stutfohlen – fanden in Marbach eine neue Heimat. Die Stuten sind rein ägyptische Asil–Araber und Nachkommen der Weil–Stuten. Die Hengste werden meist aus El–Sahra in Ägypten angekauft.

Nach Kriegsende war die Fortführung der Araberzucht in Gefahr, da der Original Araber Jasir 1948 abgezogen wurde, da er dem Gestüt nur als Leihgabe zur Verfügung stand. Glücklicherweise konnte die Zucht bis zum Jahre 1955 erhalten bleiben, als es gelang, den Originalaraberhengst Hadban Enzahn aus Ägypten zu importieren. Dieser Hengst war bis zum Jahre 1975 Hauptbeschäler. Seine Nachkommen aus der Marbacher Zucht stehen heute in vier Erdteilen. Ein weiterer Hengst konnte 1970 in Ägypten erworben werden. Gharib war ein Hengst mit der seltenen Rappfarbe. Der 1967 in Marbach geborene Schimmelhengst Saher bestach durch seine Schönheit und seinen Charakter: Eigenschaften , die er auch an seine Nachkommen vererbte. Saher schied 1987 aus der Zucht aus. Heutzutage gibt es 1317 Hengste und 1,7 Stuten pro Hengst in Deutschland. Davon stehen 200 –300 Stuten in Baden – Württemberg. In Marbach sind 20 – 25 Stuten und ein Hengst vertreten. Der aus den USA importierte Hengst Sereniti Habib besticht durch viel Substanz und Bewegung. Dieser Hengst macht ca. 30 Bedeckungen pro Jahr. Es wird durch Natursprung und künstliche Besamungen besamt. Die Stuten werden in Marbach aufgezogen. Stuten –und Hengsthaltung sind örtlich voneinander getrennt. Des weiteren gibt es in Marbach noch die Möglichkeit der Pensionsfohlenaufzucht. Die Stuten und Hengste werden mit zweieinhalb Jahren selektiert. Dabei wird entschieden, welche Tiere das Gestüt verlassen und welche in die Zucht eingeführt werden. Der Trend in der Zucht geht zu Pferden mit viel Typ und Gesicht. Es muss aber darauf geachtet werden, dass die Qualitäten als Reitpferd erhalten bleiben. Da es für die Araberhengste keine Leistungsprüfung gibt, werden sie vom Stutenhalter und Züchter nach Aussehen , Charakter und Rittigkeit beurteilt. Die Aufzucht der Hengstfohlen erfolgt im Gruppenlaufstall mit ca. sechzig Jungtieren, wobei Warmblüter, Vollblutaraber und Kaltblüter zusammengestellt sind. Die Stuten werden im Winter im Laufstall gehalten. Von Mai bis Oktober kommen sie nach Rassen getrennt mit ihren Fohlen auf die Weide.

Daniela Kipp Silke Schnieders Claudia Floren

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