der Zielgruppenanalyse - AHK USA

April 29, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Zielgruppenanalyse AHK USA - Chicago

Chicago, Juli 2013

Der Markt für Süßwaren und Snacks in den USA Zielgruppenanalyse AHK USA – Chicago Erstellt im Rahmen der BMELV-Exportförderung Agrar- und Ernährungswirtschaft

AHK USA - Chicago Juli 2013

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Impressum Herausgeber: German American Chamber of Commerce of the Midwest, Inc. – GACC Midwest 321 North Clark Street, Suite 1425 Chicago, Illinois 60654-4714 URL: www.gaccmidwest.org | www.ahk-usa.de | www.ahk.de Redaktion: Werner Gruenberg Stand: Juli 2013 Disclaimer/Haftungsausschluss: Trotz gründlicher Quellenauswertung und größtmöglicher Sorgfalt bei der Erstellung übernimmt die verantwortliche AHK keine Haftung für die Inhalte der vorliegenden Zielgruppenanalyse bzw. für Schäden, die sich – direkt oder indirekt – durch Entscheidungen ergeben, die auf Grundlage der Inhalte der vorliegenden Zielgruppenanalyse getroffen werden. Nachdruck und Fotokopien, auch teilweise, sind unter genauer Angabe der Quelle und mit Hinweis auf erstens die herausgebende AHK und zweitens die Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gestattet.

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Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................... 5 Tabellenverzeichnis ................................................................................................................... 6 1. Einleitung ........................................................................................................................... 7 2. Management Summary ...................................................................................................... 8 3. Die USA- Wirtschaftliche und politische Rahmendaten .....................................................12 3.1 Politischer Hintergrund ................................................................................................13 3.1.1 Staatsaufbau ......................................................................................................13 3.1.2 Innenpolitik .........................................................................................................13 3.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung in den USA ........................................................14 3.2.1 Aktuelle wirtschaftliche Lage ..............................................................................15 3.2.2 Außenhandel ......................................................................................................16 3.2.3 Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland .....................................................17 4. Ausführungen zur Branche in den USA .............................................................................20 4.1 Kennzahlen und Überblick ...........................................................................................20 4.2 Import und Export von Süßwaren ................................................................................22 5. Gesetzliche Rahmenbedingungen.....................................................................................24 5.1 FDA Vorschriften .........................................................................................................25 5.1.1 Vorschriften bezüglich Zutaten und Inhaltstoffen ................................................27 5.1.2 USDA Organic....................................................................................................29 5.2 Food Safety Modernization Act (FSMA) ......................................................................30 5.3 Vorschriften zur Beschriftung von Verpackungen ........................................................31 5.4 Produkthaftung bei Lebensmitteln ...............................................................................37 5.5 Sonstiges ....................................................................................................................38 6. Import und Vertrieb von Süßwaren in den USA .................................................................40 6.1 Zuständige Behörden in den USA ...............................................................................40 6.2 Customs and Border Protection (CBP) und Zollklassifizierungen ................................41 6.3 Markteintrittsformate ....................................................................................................42 6.4 Kontaktaufnahme mit potentiellen Vertriebspartnern ...................................................47 6.5 Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ...........................................................................48 6.6 Preiskalkulation ...........................................................................................................53 7. Konsumentenverhalten .....................................................................................................55 7.1 Allgemeiner Überblick..................................................................................................55 7.2 Branchenrelevante Verbrauchertrends ........................................................................56 7.3 Konsum von Süßwaren ...............................................................................................59 7.4 Saisonale Produkte und die Geschenkindustrie in den USA ........................................61 8. SWOT Analyse ..................................................................................................................65 3

8.1 Stärken von deutschen Süßwaren in den USA ............................................................66 8.2 Schwächen von deutschen Süßwaren in den USA ......................................................66 8.3 Chancen für deutsche Süßwaren in den USA .............................................................67 8.4 Externe Gefahren für deutsche Süßwaren in den USA ................................................69 9. Schlussbemerkung ............................................................................................................71 ANHANG ..................................................................................................................................72 Literaturverzeichnis .................................................................................................................100

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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Die Vereinigten Staaten........................................................................................12 Abbildung 2: Wirtschaftsdaten des Jahres 2012........................................................................14 Abbildung 3: Der Kursverlauf der letzten drei Jahre ..................................................................17 Abbildung 4: Außenhandel von Süßwaren ................................................................................22 Abbildung 5: Nutrition Facts Label mit Schriftgrößen .................................................................32 Abbildung 6: Schematische Darstellung Verpackung ................................................................33 Abbildung 7: Alternative Darstellungsmethoden Nutrition Facts ................................................34 Abbildung 8: Nutrition Facts - Darstellung Inhaltsstoffe unter Schwellenwert ............................35 Abbildung 9: Zweisprachiges Nutrition Facts Label ...................................................................36 Abbildung 10: Top-Down Preiskalkulation .................................................................................53 Abbildung 11: What Do Americans Have for Snacks? ...............................................................60 Abbildung 12: SWOT Analyse für deutsche Unternehmen am US-Markt ..................................65

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Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Schwellenwerte für Angaben auf Nutrition Facts Lables ...........................................35

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1. Einleitung Die USA sind ein großer und vielversprechender Absatzmarkt und werden von vielen exportierenden Herstellern früher oder später als Zielmarkt in Betracht gezogen. Zahlreiche Faktoren tragen zur Attraktivität dieses Absatzmarktes bei. Flächenmäßig sind die USA eines der größten Länder der Welt und um ein Vielfaches größer als Deutschland, das etwa der Größe des Bundesstaates Montana entspricht. Doch auch die Bevölkerungszahl und die kulturelle Vielfalt, welche Konsumenten insbesondere im Lebensmittelbereich dazu veranlassen neue Produkte auszuprobieren, tragen zur Attraktivität der USA bei. Die USA sind ein vielversprechender Absatzmarkt, der sich unter anderem durch seine starken pro-Kopf Ausgaben im Lebensmittelbereich auszeichnet. Insbesondere der Import von Lebensmitteln in die USA kann eine komplexe Aufgabe darstellen. Einerseits weichen die Strukturen der unterschiedlichen Behörden und Prozesse von denen im Heimatmarkt ab, und andererseits wird der Hersteller mit Zollbestimmungen und Einfuhrkontrollen konfrontiert, die beim Handel innerhalb Europas entfallen. Gleichzeitig hat es in den Vereinigten Staaten, insbesondere in den letzten Jahren, Neuerungen bezüglich des Imports und Vertriebs von Lebensmitteln gegeben, die im Speziellen auch die Verantwortung und Rollen von ausländischen Herstellern und Importeuren neu definieren. Für Neueinsteiger im US-Markt kann es eine Herausforderung sein, die Strukturen und Vorschriften richtig zu erfassen und umzusetzen. Die vorliegende Ausarbeitung bietet eine Übersicht über den USMarkt, insbesondere hinsichtlich der Import- und Exportbeziehungen zwischen Deutschland und den USA, der Struktur des Einzelhandels, dem Konsumverhalten der US-Bevölkerung, sowie der wichtigsten Akteure und Organisationen. Zudem werden wichtige Informationen hinsichtlich formaler Vorschriften, wie etwa der Gestaltung von Etiketten, der Verwendung von Zutaten und Inhaltsstoffen, aber auch Produkthaftung bei Lebensmitteln zusammengefasst.

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2. Management Summary Die USA- Wirtschaftliche und politische Rahmendaten Die Vereinigten Staaten sind die größte Volkswirtschaft der Welt und erwirtschaften ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens. Derzeit erfahren die USA eine deutliche Zunahme ihrer wirtschaftlichen Dynamik. So betrug der Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2012 2,21%, was eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, in dem das Wachstum bei 1,81 % lag, bedeutet. Aktuellen Medienberichten zu Folge weitet sich das Handelsdefizit der USA trotz positiver Entwicklungen der Exporte durch gleichzeitig steigende Importe weiter aus. Insbesondere Deutschland profitiert davon. Deutschland und die Vereinigten Staaten sind wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU. Auch im Hinblick auf den Lebensmittelmarkt besteht eine starke Beziehungen zwischen Deutschland und den USA. Die USA sind mit einem Absatzvolumen von 1,4 Milliarden EUR der zweitwichtigste Exportmarkt außerhalb der EU für deutsche Lebensmittelhersteller. So sind die Exporte in die USA im Jahr 2012 im Vorjahresvergleich um 6,4% gestiegen, wobei alkoholische Getränke, Kaffee, Süßwaren und Dauerbackwaren zu den wichtigsten Exportgütern zählten. Ein wichtiger Schritt zur weiteren Festigung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA ist die Entwicklung der Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), welche zum weiteren Abbau und zur Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU führen soll. Entsprechende Verhandlungen zwischen beiden Parteien sollen im Sommer 2013 beginnen. Die Ernährungsindustrie steht einem möglichen Abkommen positiv gegenüber. Insbesondere der Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse und eine stärkere regulatorische Zusammenarbeit würden die Wachstumschancen deutscher Hersteller auf dem US-Markt erheblich verbessern. Ausführungen zur Branche in den USA Aufgrund der starken Einwanderungswellen im Laufe der Jahrhunderte sind die USA an kultureller Vielfalt kaum zu übertreffen, was insbesondere im Lebensmittelsektor eine entscheidende Rolle spielt. Grundsätzlich sind Amerikaner internationalen Produkten gegenüber aufgeschlossen und probieren gerne Neues aus. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen lag im Jahr 2012 bei $49.000, was deutlich über dem anderer Länder wie bspw. Deutschland oder Kanada liegt, und die Vereinigten Staaten zu einem sehr attraktiven Absatzmarkt macht. Gegenwärtig generiert die Snacks- und Süßwarenbranche in den USA jährlich einen Umsatz von rund $20 Milliarden. Die Süßwarenaffinität der Amerikaner sorgt weitgehend für ein konstantes Konsumverhalten, weshalb die Wirtschaftskrise kaum Auswirkungen auf die Süßwarenindustrie hatte. Innerhalb des Marktes verzeichnete die Kategorie der Schokoladenprodukte im Jahr 2012 den größten Zuwachs mit 2,8%. Auch Süßwaren ohne Schokoladenanteil wuchsen überdurchschnittlich mit 2,2%.

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Außerdem bietet das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Amerikaner Marktchancen für Hersteller von gesünderen und zuckerfreien Produkten. Zu den größten Herstellern von Süßwaren in den USA zählen unter anderem die Ferrara Candy Company, Mars Inc., The Hershey Company und Tootsie Rolls Industries.

Der Handel zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten leistet einen wichtigen Beitrag für die Süßwarenindustrie auf beiden Seiten des Atlantiks. Jedoch entwickelten sich die Ausfuhren von Süßwaren beider Länder sehr unterschiedlich. Während die USA einen signifikanten Rückgang von 59% in der Tonnage verzeichneten (besonders stark fiel der Rückgang in den Produktkategorien Kakao- und Schokoladenhalberzeugnisse sowie Knabberartikel aus) wuchsen deutsche Süßwarenexporte um 3,6% in der Tonnage, gemessen am Warenwert sogar um 12,5%. Gesetzliche Rahmenbedingungen Vor dem Markteintritt ist es für Hersteller von Lebensmitteln von größter Wichtigkeit, sich mit den Strukturen und Vorschriften der USA vertraut zu machen. Diese zielen größtenteils darauf ab, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Aufsicht und Kontrolle der meisten zum Verkauf angebotenen Lebensmittel in den USA obliegt der U.S. Food and Drug Administration (FDA). Frischeprodukte, wie etwa Obst, Gemüse, Fleisch, Eier und Milch werden hingegen vom U.S. Department of Agriculture (USDA) überwacht. Die Zahl der importierten Lebensmittel, die durch die FDA kontrolliert werden, hat sich im letzten Jahrzehnt vervierfacht. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, sind der FDA im Rahmen des Food Safety Modernization Act (FSMA) im Jahre 2011 erweiterte Befugnisse zugestanden worden. Im Hinblick auf Importe soll durch den FSMA die internationale Zusammenarbeit mit Behörden in den Herkunftsländern gefördert werden, was beispielsweise zu vermehrten Kontrollen von Herstellerbetrieben in Übersee führt. Ziel ist es, Ressourcen bei potentiell bedenklichen Produkten gezielter einzusetzen und den Importprozess für harmlose Produkte zu beschleunigen. Bevor ein Unternehmen Lebensmittel in die USA exportieren kann, muss es zunächst bei der FDA registriert sein. Dazu ist die Angabe eines Agenten in den USA nötig (z.B. Importeur oder aber Organisationen, wie die AHK USA-New York). Vor jeder Muster- oder Warenlieferung muss zusätzlich eine Vorankündigung (Prior Notice) an die FDA erfolgen. Hinsichtlich der Beschaffenheit der Produkte ist zu beachten, dass nur zugelassene Farb- und Inhaltsstoffe verwendet werden und dass Produkte keinesfalls kontaminiert sein dürfen. Auch die Etikettierung, das sogenannte „Nutrition Facts Label“, muss den Vorschriften der FDA entsprechen. Sollten die Vorschriften hinsichtlich der Zutaten oder der Etikettierung nicht eingehalten werden, kann der Import in die USA verweigert werden. Bio-Produkte werden in den USA mit dem Zeichen „USDA Organic“ versehen. Zwischen den USA und der Europäischen Union besteht ein Gleichheitsabkommen hinsichtlich der Auszeichnung von Bio-Produkten, sodass Produkte, die im Heimatmarkt als „Bio“ anerkannt sind, auch im jeweils anderen Markt als solche gekennzeichnet werden dürfen. Für die Anerkennung ist ein Importzertifikat nötig, welches durch Bio-Zertifizierungsbehörden ausgestellt werden kann.

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Import und Vertrieb von Süßwaren in den USA Neben den bereits erwähnten Organisationen Food and Drug Administration (FDA) und U.S. Department of Agriculture (USDA) spielt auch die Customs and Border Protection (CBP) beim Import von Lebensmitteln eine wichtige Rolle. Unter anderem ist die CBP für die Abwicklung des Warenverkehrs an der Grenze verantwortlich. Bei der Durchführung des Importprozesses kann ein Spezialist, ein sogenannter Customs Broker, Unternehmen dabei unterstützen, die Ware reibungslos ins Land zu liefern. Grundsätzlich gibt es verschiedene Vertriebspartner, die ein Herstellerunternehmen beim Markteintritt und beim weiteren Ausbau der Aktivitäten in den USA unterstützen können. Der für deutsche Unternehmen wichtigste Partner ist der Importeur, der als direkter Partner des Herstellers agiert und diesen ggf. auch bei der Entwicklung einer Verkaufsstrategie unterstützt und sich hauptsächlich um Aufgaben wie Importabwicklung, Lagerhaltung und Logistik kümmert. Oftmals arbeiten Importeure mit Brokern zusammen. Diese sind der Türöffner zum Handel und unterstützen bei der Kommunikation mit Einzelhandelsketten, sowie bei der Durchführung anderer vertriebsfördernder Maßnahmen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mit Distributoren und Großhändlern zusammenzuarbeiten. Während Großhändler dem Hersteller Ware in großer Menge abnehmen und an den Handel weiterverkaufen, übernehmen Distributoren zusätzliche Aufgaben wie etwa Regalpflege und bieten vereinzelt auch Vermarktungsdienstleistungen und strategische Beratung an. Die Rollen zwischen Importeuren, Brokern und Distributoren überschneiden sich oftmals. Konsumentenverhalten Die Beweggründe für das Kaufverhalten der amerikanischen Konsumenten, welche sich deutlich von Konsumenten in anderen Märkten wie etwa Deutschland oder Frankreich unterscheiden, zu kennen ist essentiell, um am US-Markt erfolgreich agieren zu können. Das Konsumentenverhalten erlebt Experten zu Folge in den USA derzeit einen deutlichen Wandel. So bewege sich der Konsument weg vom „consumerism“, also dem übermäßigen Konsum, was insbesondere durch die Wirtschaftskrise bewirkt wurde. Im Allgemeinen kann der amerikanische Konsument mit den Adjektiven „neugierig“ und „probier/risikofreudig“ zusammengefasst werden. Ein Faktor, der es den Amerikanern ermöglicht neue Produkte auszuprobieren, ist das hohe Pro-Kopf-Einkommen. Zwei wichtige Trends, die derzeit zu beobachten sind, sind der zunehmende Einfluss neuer Technologien auf Kaufentscheidungen (insbesondere durch das Smartphone), sowie das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Amerikaner, welches sich insbesondere im starken Wachstum des „Organic“-Segments widerspiegelt. Auch ist ein Wachstum bei Spezialitäten- sowie Eigenmarkenprodukten erkennbar. Für Snack- und Süßwarenprodukte bieten sich zu den Feiertagen vermehrte Absatzchancen. Die größten Umsätze werden hierbei an Halloween generiert, gefolgt von Ostern, Weihnachten und dem Valentinstag. SWOT Analyse Deutsche Süßwarenprodukte sind für ihre Qualität bekannt, wodurch sie sich deutlich von Konkurrenzprodukten abheben. Auch profitieren deutsche Süßwarenhersteller von ihrer Exportstärke,

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ihrer Wettbewerbsfähigkeit, welche unter anderem im starken Konkurrenzdruck im Heimatmarkt begründet ist, sowie ihren innovativen Produktionsverfahren. Jedoch ist es Unternehmen aufgrund ihrer Größe häufig nicht möglich, sich an Marketingaktionen im Zielmarkt zu beteiligen. Weitere Schwächen sind finanzieller Natur: So stehen die Herstellerbetriebe aufgrund des starken Eurokurses sowie den Kosten des transatlantischen Handels (Fracht, Zoll etc.) unter Kostendruck. Insbesondere der Abschluss eines transatlantischen Handelsabkommens (TTIP) würde es deutschen Herstellern erleichtern, am US-Markt Fuß zu fassen. Weitere Chancen ergeben sich durch die Vielzahl der US-Bürger mit deutschen Wurzeln, sowie deutscher Festivals. Auch das steigende Gesundheitsbewusstsein der Amerikaner, sowie die vermehrte Nachfrage nach laktose- und glutenfreien Produkten eröffnet deutschen Herstellern Marktchancen, da viele in der Lage sind, diese Produkte anzubieten. Gefahren ergeben sich unter anderem durch potentiell steigende Frachtpreise und durch das Wechselkursrisiko, welches der Handel in unterschiedlichen Währungen mit sich bringt. Auch wirtschaftliche Entwicklungen, wie etwa die Eurokrise, können negativen Einfluss auf den Handel nehmen. Zwar wurde die Exportstärke deutscher Unternehmen als Stärke angeführt, jedoch führt diese auch zu einer gewissen Abhängigkeit vom Exportgeschäft, da dies zur Kapazitätsauslastung benötigt wird.

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3. Die USA- Wirtschaftliche und politische Rahmendaten Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist - mit ca. 9,06 Millionen km2 haben sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA der flächenmäßig drittgrößte Staat der Welt nach Kanada und Russland. 1 Trotz einer Einwohnerzahl von mehr als 300 Millionen ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des Landes mit 30 Einwohnern pro km² relativ gering. Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika ist Washington, D.C. mit ca. 601.723 städtischen Einwohnern (Großraum: 4,69 Mio. Einwohner). 2 Obwohl es keine festgelegte Amtssprache in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf Englisch verfasst. Durch die verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen Jahren in die USA bilden diese Gruppen nun rund 15% der Gesamteinwohnerzahl. Infolgedessen steigt die Verbreitung der spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel sind sowohl Produktetiketten als auch Anleitungen vorwiegend zweisprachig – in Englisch und Spanisch. Auch Kundendienste von verschiedenen Firmen werden verstärkt in beiden Sprachen angeboten. 3

Abbildung 1: Die Vereinigten Staaten

Quelle: http://isaveteam.org/App_Themes/Default/images/USA-States.gif

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Vgl. http://www.mapsofworld.com/world-top-ten/world-top-ten-largest-countries-in-area-map.html Stand 11.06.2013 Vgl.US Census http://quickfacts.census.gov/qfd/states/11/1150000.html Stand 11.06.2013 Vgl.USA.gov http://www.usa.gov/visitors/about.shtml Stand 11.06.2013

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3.1 Politischer Hintergrund

3.1.1

Staatsaufbau

Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen und gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken politischen Parteien - die Demokraten und die Republikaner. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben. An der Spitze der Exekutive steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die Legislative, Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die Entscheidungsgewalt über die Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal aufgebaut und der Oberste Gerichtshof steht an ihrer Spitze. 4 Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl die zentrale Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen vor allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat, oder sogar Landkreis, unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht unbedingt einheitlich mit der Parteilinie überein, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise in Europa der Fall ist. Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in tausende Landkreise untergliedert sind. In diesen Landkreisen befinden sich Städte, Gemeinden, Bezirke usw., die alle über bestimmte Steuerund Rechtshoheiten verfügen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen, da diese in jedem Gebiet bzw. Bundesstaat auf unterschiedliche Bedingungen stoßen können. 5

3.1.2

Innenpolitik

Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien. Dritte Parteien haben es schwer, bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen, stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte. 4 5

Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung http://www.bpb.de/internationales/amerika/usa/ Stand 11.06.2013 Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung http://www.bpb.de/internationales/amerika/usa/ Stand 11.06.2013

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Mit dem Amtseintritt von US-Präsident Barack Obama im Januar 2009 wurde ein politisches Klima des Wandels angestrebt. Er trat am 20.01.2009 sein Amt als 44. Präsident der USA an. In den Mid-TermWahlen im November 2010 büßten die Demokraten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus zu Gunsten der Republikaner ein, jedoch behielten die Demokraten die Mehrheit im Senat. 6 Die 57. Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten fand am 6. November 2012 statt und Präsident Barack Obama wurde für eine zweite Amtsperiode als US-Präsident bestätigt. Eine Kompromissbereitschaft beider Parteien ist für die Entwicklung neuer Gesetze unerlässlich. Dies stellt jedoch häufig eine Herausforderung dar. Derzeit wird beispielsweise die sogenannte „Farm Bill“, welche unter anderem Subventionen für Landwirte vorsieht, diskutiert. 7 Eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern konnte bislang jedoch nicht erreicht werden.

3.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung in den USA Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet. Die Wirtschaftsdaten des Jahres 2012 sind in nachfolgendem Schaubild dargestellt:

Abbildung 2: Wirtschaftsdaten des Jahres 2012 Bevölkerung Hauptstadt Korrespondenzsprachen BIP BIP pro Kopf Bevölkerungszuwachs Arbeitslosenquote Staatsverschuldung Währungsreserven Warenimport (FOB) Davon Deutschland (FOB) Warenexport Davon nach Deutschland

313,8 Millionen Washington, D.C. Englisch, Spanisch $15.685 Milliarden $49.922 0,9% 8,2% 73,6% des BIP $148 Milliarden $2.263 Milliarden $73,7 Milliarden $1.481 Milliarden $48,3 Milliarden

Quelle: Eigene Darstellung nach CIA Factbook - USA, 2012 8 und GTAI - Wirtschaftsdaten Kompakt USA, 2011 9

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Vgl. US Embassy http://usa.usembassy.de/government-parties.htm Stand 11.06.2013 Vgl. USA Today “U.S. House rejects $500 billion farm bill” http://www.usatoday.com/story/news/politics/2013/06/20/farm-billfails/2442339/ Stand 02.07.2013 8 Vgl. https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/us.html Stand 12.06.2013 9 Vgl. https://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555602_159570.pdf Stand12.06.2013 7

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Angaben von Germany Trade and Invest (GTAI) 10 und Daten des US Bureau of Economic Analysis (BEA) 11 zu Folge betrug das Bruttoinlandsprodukt in den USA im Jahr 2012 rund 15.685 Mrd. USD. Folglich erwirtschafteten die Vereinigten Staaten ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind somit die größte Volkswirtschaft der Welt. 12 Als Nation haben die USA einen ausgeprägten Dienstleistungssektor, der 79% zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 20% und die Landwirtschaft rund 1% des BIP. 13

3.2.1

Aktuelle wirtschaftliche Lage

Die US-Wirtschaft befindet sich auf einem moderaten Erholungskurs und ist immer noch in einer Phase der Reorganisation nach der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in der 2. Hälfte des letzten Jahrzehnts. Zwar sei das Wirtschaftswachstum im letzten Quartal 2012 zum ersten Mal seit dreieinhalb Jahren gefallen (um -0,1%), jedoch sei die allgemeine Tendenz positiv. 14 So betrug der Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2012 2,21%. 15 Im Vergleich zum Vorjahr (+1,81%) bedeutet dies eine Zunahme der wirtschaftlichen Dynamik. Die Prognosen für das Jahr 2013 sind grundsätzlich weiterhin positiv, obwohl die Werte für das erste Quartal 2013 leicht hinter den Erwartungen der Experten zurückgeblieben sind. 16 So sagten Experten ein Wachstum von 2,5% voraus, welches jedoch um 0,1 Prozentpunkte schwächer ausfiel. Gründe dafür seinen unter anderem die Rückgänge in den öffentlichen Ausgaben, welche vereinzelt stärker ausfielen als erwartet, sowie der Ausgabenrückgang bei Unternehmen. Die Ausgaben privater Konsumenten blieben jedoch weiterhin stark. Die Konjunkturhoffnungen beruhen im Allgemeinen auf einer gestiegenen Konsum- und Investitionsbereitschaft. Risikofaktoren bleiben die hohe öffentliche und private Verschuldung, die fortwährenden Probleme am Häusermarkt und mögliche internationale Einflüsse, wie eine Verschlimmerung der Euro-Krise. Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung bleibt allerdings die Lage am Arbeitsmarkt. Diese zeigt derzeit ebenfalls positive Tendenzen auf. Während die Arbeitslosenquote zu Beginn des Jahres 2012 noch um die 8% bis 8,3% fluktuierte, senkte sich diese im weiteren Verlauf und liegt derzeitig bei rund 7,6%. 17 Zu bedenken ist jedoch, dass die Beschäftigtenzahl noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegt. Zusätzlich ist zu bemerken, dass Langzeitarbeitslose sowie „unterbeschäftigte“ Personen, beispielsweise Arbeitnehmer in Teilzeitpositionen, die jedoch eine Vollzeitstelle anstreben, 10

Vgl. Germany Trade and Invest https://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555602_159570.pdf Stand 12.06.2013 11 Vgl. US Bureau of Economic Analysis http://www.bea.gov/newsreleases/national/gdp/gdpnewsrelease.htm Stand 12.06.2013 12 Vgl. Central Intelligence Agency https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/us.html Stand 12.06.2013 13 Vgl. Central Intelligence Agency https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/us.html Stand 12.06.2013 14 Forbes Magazin http://www.forbes.com/sites/abrambrown/2013/01/30/u-s-economy-stumbled-at-the-end-of-2012-q4-gdp-down-0-1/ Stand 20.06.2013 15 Vgl. Deutsches Statistisches Bundesamt http://de.statista.com/statistik/daten/studie/14558/umfrage/wachstum-desbruttoinlandsprodukts-in-den-usa/ Stand 20.06.2013 16 Vgl. BBC News http://www.bbc.co.uk/news/business-22716696 Stand 18.06.2013 17 Vgl. http://www.tradingeconomics.com/united-states/unemployment-rate Stand 18.06.2013

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in dieser Statistik nicht ausreichend repräsentiert sind.

3.2.2

Außenhandel

Das US-Handelsbilanzdefizit hat sich in der Erholungsphase nach der Wirtschafts- und Finanzkrise wieder deutlich ausgeweitet. Zwischen 2009 und 2011 nahm es fast um die Hälfte zu und belief sich 2011 auf einen Wert von $726 Milliarden. Aktuellen Medienberichten zu Folge weite sich das Handelsdefizit der USA trotz positiver Entwicklungen der Exporte durch gleichzeitig steigende Importe noch weiter aus- eine besonders starke Entwicklung war im April 2013 zu beobachten. 18 Insbesondere Deutschland profitiert davon. So hat sich das Verhältnis deutscher Ausfuhren in die USA zu den Einfuhren vergrößert. Der Saldo beträgt nun $36,2 Milliarden. 19

In den letzten Jahrzehnten haben Exporte zu rund einem Viertel des Wirtschaftswachstums des Landes beigetragen. Neben Deutschland und China zählen die Vereinigten Staaten von Amerika zu den größten Exporteuren von Waren weltweit. Das gesamte Exportvolumen der USA betrug im Jahr 2012 knapp $1.564 Milliarden. Demgegenüber stand ein Importvolumen von rund $2.299 Milliarden. 20 Damit schlossen die Vereinigten Staaten 2012 mit einem Handelsdefizit in Höhe von $735 Milliarden ab. Die durch die Obama-Administration initiierte National Export Initiative sieht vor, die US-Exporte bis zum Jahr 2015 zu verdoppeln. Hierbei sollen insbesondere kleine und mittelständische Betriebe unterstützt werden. 21 Weiterhin entscheidend für die wirtschaftlichen Beziehungen der USA ist der Kurs des Dollars zu anderen Währungen, wie etwa dem Euro. Der Wechselkurs Dollar zu Euro hat, insbesondere in den letzten Jahren, eine dynamische Entwicklung durchgemacht. War der Wechselkurs zu Beginn des Euro noch relativ ausgeglichen, hat es in den Folgejahren starke Wechselkursschwankungen gegeben und erreichte Ende Juni 2008 den bisherigen Höchststand von 1,60 USD zu 1 Euro. In den Folgejahren hat sich der Kursverlauf jedoch wieder stark nach unten korrigiert

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Vgl. Focus Money http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/trotz-steigenden-us-exporten-handelsdefizit-weitet-sichaus_aid_1005174.html Stand 18.06.2013 Vgl.: Germany Trade and Invest http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555575_159870.pdf Stand 18.06.2013 Vgl.: Germany Trade and Invest http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555575_159870.pdf Stand 19.06.2013 Vgl. US Department of Commerce http://www.whitehouse.gov/sites/default/files/nei_report_9-16-10_full.pdf (2010) Stand 14.06.2013

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Der Kursverlauf der letzten drei Jahre ist in nachfolgendem Schaubild dargestellt:

Abbildung 3: Der Kursverlauf der letzten drei Jahre

Quelle: http://www.finanzen.net/devisen/dollar/chart

Der Euro scheint gegenüber dem Dollar an Stärke zu verlieren. So war der durchschnittliche Wechselkurs im Jahr 2011 1,393 USD und sank im Jahr 2012 auf 1,291 USD. 22 Letzte Rechnungen von Mai 2013 zeigen jedoch eine leichte Verstärkung auf derzeit durchschnittlich 1,313 USD. Begründet ist das abschwächende Kursgefüge einerseits in Unsicherheiten der Eurokrise und andererseits in der schwachen Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes einiger europäischer Länder. 23

3.2.3

Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland

Deutschland und die Vereinigten Staaten sind wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU. Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt ist. Prinzipiell sind die Bevölkerung und die Märkte offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen. Der Warenhandel zwischen den USA und Deutschland hatte im Jahr 2012 ein Gesamtvolumen von $157,31 Milliarden, wobei Deutschland aus den USA Waren

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Vgl.: Germany Trade and Invest http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555575_159870.pdf Stand 19.06.2013 Zeit online ‘Erstaunlich gut” http://www.zeit.de/2013/15/eurokrise-konjunktur Stand 19.06.2013

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im Wert von $48,79 Milliarden und die USA Waren im Wert von $108,09 Milliarden aus Deutschland importierten. 24 Betrachtet man die Importe der USA aus Deutschland lässt sich feststellen, dass sich 75 % aus Maschinenbauerzeugnissen, Fahrzeugen und chemischen Erzeugnissen zusammensetzen. 25 Auch im Hinblick auf den Lebensmittelmarkt besteht eine starke Beziehungen zwischen Deutschland und den USA. Laut der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie sei die USA mit einem Absatzvolumen von 1,4 Milliarden EUR der zweitwichtigste Exportmarkt außerhalb der EU für deutsche Lebensmittelhersteller. 26 So seien die Exporte in die USA im Jahr 2012 um 6,4% gestiegen, wobei alkoholische Getränke, Kaffee, Süßwaren und Dauerbackwaren zu den wichtigsten Exportgütern zählen. Viele deutsche Unternehmen erwarten weiteres Wachstum in ihren Exportbeziehungen zu den USA. 27 Gleichzeitig gehört Deutschland aufgrund seiner Einwohnerzahl und starken Importe in diesem Sektor zu einem der attraktivsten Absatzmärkte in Europa für Lebensmittel aus den USA. 28 Insbesondere das Jahr 2010 wäre sehr positiv für amerikanische Exporteure ausgefallen- die Importzahlen nach Deutschland wären um 15% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch im Bereich ‚Food Service‘ sind starke Verbindungen zwischen Deutschland und den USA erkennbar. In Deutschland befindet sich dieses Segment in einer anhaltenden Wachstumsphase. 29 Insbesondere internationale Fast Food Ketten, wie beispielsweise McDonald’s oder Burger King, gehören in Deutschland zu den erfolgreichsten Marktteilnehmern. So gehören diese beiden Ketten, sowie die amerikanische Kette Subway, zu den 5 erfolgreichsten Fast Food Ketten in Deutschland. Doch auch in anderen Bereichen dieses Sektors sind US-amerikanische Unternehmen erfolgreich. Ein Beispiel hierfür ist das in Philadelphia ansässige Gastronomie- und Catering-Unternehmen Aramark, welches bereits seit über 50 Jahren in Deutschland tätig ist und jüngst weitere Zuwächse verzeichnen konnte. Ein wichtiger Schritt zur weiteren Festigung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA ist die Entwicklung der Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), welche zum weiteren Abbau und zur Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU führen soll. 30 Die Wirtschaftsbande zwischen den USA und der Europäischen Union sind im Hinblick auf Beschaffenheit und Volumen einzigartig auf der Welt. Der transatlantische Handel von Gütern und Dienstleistungen macht ein Drittel des Welthandels aus. 31 Der Abbau von Handelshemmnissen eröffne Ländern auf beiden Seiten des Atlantiks die Möglichkeit, die Handel- und Investitionsbeziehungen weiter zu festigen und auszubauen. Die Idee war bereits in der Vergangenheit aufgegriffen worden. Im

24 25 26

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30 31

Vgl. US Census Bureau http://www.census.gov/foreign-trade/Press-Release/current_press_release/ft900.pdf Stand 18.06.2013 Vgl.: John Hokins University http://transatlantic.sais-jhu.edu/publications/books/Transatlantic_Economy_2011/te_2011.pdf Stand19.06.2013 Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie „BVE unterstützt Freihandelsabkommen mit den USA“ http://www.bveonline.de/presse/pressemitteilungen/pm-20130619 (19.6.2013) Stand 24.6.2013 Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie http://www.bve-online.de/presse/infothek/publikationen-jahresbericht/pwcbve-exportbarometer-dez1-2012 Stand 20.6.2013 Vgl. http://www.meattradenewsdaily.co.uk/news/300611/germany___us_food_imports.aspx Stand 20.06.2013 Vgl. USDA Foreign Agricultural Services “Strong Food Service Growth” http://gain.fas.usda.gov/Recent%20GAIN%20Publications/Strongest%20Growth%20In%20Recent%20Years%20_Berlin_Germany%20EU27_1-4-2013.pdf (Januar 2013) Stand 21.06.2013 Vgl.: John Hopkins University http://transatlantic.sais-jhu.edu/publications/books/Transatlantic_Economy_2011/te_2011.pdf Stand19.06.2013 Vgl. Office of the United Stated Trade Representative http://www.ustr.gov/about-us/press-office/fact-sheets/2013/february/US-EUTTIP Stand 21.6.2013

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Jahr 2011 wurde schließlich ein Expertengremium gegründet, um zunächst die Auswirkungen eines solchen Abkommens zu prüfen, bevor konkrete Verhandlungen beginnen. 32 Derzeit besteht dieses Freihandelsabkommen noch nicht, jedoch sind sowohl die USA als auch die Europäische Union darum bemüht, dieses weiter voranzutreiben. Vertragsverhandlungen werden voraussichtlich im Sommer 2013 beginnen. Für die Verhandlungen ist ein Zeitraum von lediglich 2 Jahren angesetzt, was ein straffes Verhandlungsprogramm voraussetzt. Industrieexperten hoffen, dass insbesondere die Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama die Entwicklung dieses Abkommens begünstigt. 33 Auch die Ernährungsindustrie steht einem möglichen Abkommen positiv gegenüber. Insbesondere der Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse und eine stärkere regulatorische Zusammenarbeit würden die Wachstumschancen deutscher Hersteller auf dem US-Markt erheblich verbessern. 34 Administrative Abläufe könnten mithilfe des Abkommens in Zukunft möglicherweise zeit- und kostensparender ausfallen.

32 33

34

European Commission http://trade.ec.europa.eu/doclib/docs/2013/may/tradoc_151351.pdf Stand 24.6.2013 Representative of German Industry and Trade “German Enterprises Have High Hopes for Re-Elected President Barack Obama“ http://www.rgit-usa.com/news-modul/news-single/artikel/german-enterprises-have-high-hopes-for-re-elected-president-barackobama-1/ (7.11.2012) Stand 24.6.2013 Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie „BVE unterstützt Freihandelsabkommen mit den USA“ http://www.bveonline.de/presse/pressemitteilungen/pm-20130619 (19.6.2013) Stand 24.6.2013

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4. Ausführungen zur Branche in den USA Die USA sind ein sehr spezieller Markt und nur schwer mit anderen zu vergleichen. 35 Aufgrund der starken Einwanderungswellen im Laufe der Jahrhunderte ist dieses Land an kultureller Vielfalt kaum zu übertreffen. Insbesondere im Lebensmittelsektor spielt dies eine entscheidende Rolle. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten ist internationalen Produkten gegenüber im Allgemeinen aufgeschlossen und probiert gerne Neues aus. Gleichzeitig sind die USA nach wie vor ein beliebtes Ziel für Auswanderer, die ebenfalls zur Nachfrage nach Produkten aus der Heimat beitragen.

4.1 Kennzahlen und Überblick Mit rund 314 Millionen Einwohnern (Schätzungen aus dem Jahr 2012) sind die USA, gemessen an der Bevölkerung, das drittgrößte Land der Welt. 36 Die Kaufkraft der Bevölkerung macht die USA zu einem attraktiven Absatzmarkt für ausländische Hersteller. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen lag im Jahr 2012 bei $49.000 und belegt dabei im weltweiten Vergleich den 12. Rang. 37 Zum Vergleich: Das Nachbarland Kanada hat ein durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen von $41.100, in Deutschland liegt dies bei $38.400. Die Vereinigten Staaten sind ein verhältnismäßig junges Land; das Durchschnittsalter beträgt 37,1 Jahre und 33,8% der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt. 38 Die Snacks- und Süßwarenbranche macht einen wichtigen Anteil im Sortiment des Lebensmitteleinzelhandels in den Vereinigten Staaten aus. Insgesamt generiert die Branche in den USA jährlich einen Umsatz von rund $20 Milliarden. 39 Die Süßwarenaffinität der Amerikaner sorgt weitgehend für ein konstantes Konsumverhalten, weshalb die Wirtschaftskrise kaum Auswirkungen auf die Süßwarenindustrie hatte. 40 So berichtet der Market Research Report von IBIS World von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum der Branche von rund 1,9% für die Jahre 2008 bis 2013. Diese Informationen sind weitestgehend deckungsgleich mit den Resultaten aus dem Jahr 2012. Laut Angaben der National Confectioners Association (NCA) wuchs der Süßwarenmarkt in den USA im vergangenen Jahr um 1,6%. 41 Innerhalb des Marktes verzeichnete die Kategorie der Schokoladenprodukte den größten Zuwachs mit 2.8%. Auch Süßwaren ohne Schokoladenanteil wuchsen in 2012 überdurchschnittlich mit 2,2%. Kaugummi-Produkte hingegen verloren 4,9 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Die Betrachtung der Absatzkanäle zeigte auf, dass Lebensmittelhändler mit 1,9% ein stärkeres Wachstum verzeichneten als Drugstores, deren Wachstum bei moderaten 0,4% lag. 35 36 37 38 39 40

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Export Solutions „USA Handbook- Selling to the US“,http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 30.04.2013 U.S. Census http://www.census.gov/popclock/ Stand 01.05.2013 Index Mundi http://www.indexmundi.com/g/r.aspx?v=67 Stand 02.05.2013 Index Mundi http://www.indexmundi.com/united_states/demographics_profile.html Stand 01.05.2013 First Research http://www.firstresearch.com/industry-research/Candy-Manufacturing.html Stand 01.05.2013 IBISWorld “Candy Production in the US: Market Research Report” http://www.ibisworld.com/industry/default.aspx?indid=234 Stand 01.05.2013 National Confectioners Association http://www.candyusa.com/Resources/ReportsDetail.cfm?ItemNumber=4732 Stand 01.05.2013

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Saisonbedingt konnte im Dezember 2012 ein starkes Wachstum von 3,0% verzeichnet werden. Bei Schokoladenprodukten lag dies im Dezember sogar bei 5,8%. 42 Saisonbedingte Süßwarenverkäufe machen einen wichtigen Teil des Gesamtmarktes aus. Die wichtigsten Anlässe, zu welchen vermehrt Süßigkeiten konsumiert werden, sind Valentinstag, Ostern, Halloween und die Winterfeiertage im Dezember (Weihnachten, Hanukkah). Außerdem bietet das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Amerikaner Marktchancen für Hersteller von gesünderen und zuckerfreien Produkten. Auf diese Trends, sowie auf den saisonbedingten Süßwarenkonsum wird zu späterem Zeitpunkt genauer eingegangen. Im Folgenden sollen beispielhaft vier große US-amerikanische Süßwarenhersteller vorgestellt werden:

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Ferrara Candy Company – Die Ferrara Candy Company ist ein Hersteller aus dem Großraum Chicago, der insbesondere für Produkte wie Weingummi und Jelli Drops bekannt ist. 43 Bekannte Marken aus dem Portfolio der Ferrara Candy Company sind Trolli, Black Forest und Lemonhead.



Mars Inc. – Mars Inc. ist ein weltweit agierendes Unternehmen mit Firmenhauptsitz in McLean, Virginia. 44 Neben Produktkategorien wie Tiernahrung, Lebensmittel (z.B. Reis) und Getränken ist Mars auch mit seinen Süßwarenmarken sehr erfolgreich. Zu den Marken der Mars, Inc. gehören unter anderem: Mars, Twix, Snickers, M&M’s, Bounty, Dove und Milky Way.



The Hershey Company – The Hershey Company, auch Hershey’s genannt, ist der größte Schokoladenhersteller in den USA und in Hershey, Pennsylvania ansässig. 45 Das Unternehmen ist bekannt für die braun-verpackten Schokoladentafel, jedoch produziert The Hershey Company auch eine Vielzahl anderer Produkte wie Schokoladen Drops, Sirup und Backzutaten. An mehreren Standorten, unter anderem in Chicago, New York, Hershey, Shanghai und Dubai, gibt es die sogenannte Hershey’s Chocolate World, besondere Schokoladengeschäfte, in denen Konsumenten Näheres zum Unternehmen erfahren können.



Tootsie Rolls Industries – Wie die Ferrara Candy Company ist auch das Unternehmen Tootsie Rolls Industries im Großraum Chicago angesiedelt. Eines der bekanntesten Produkte dieses Unternehmens ist die gleichnamige „Tootsie Roll“, eine Art Kau-Bonbon mit Schokoladen- aber auch Fruchtgeschmack. Andere bekannte Marken der Tootsie Rolls Industries sind Razzles und DOTS, welche ebenfalls den Kau-Bonbons zugeordnet werden können.

National Confectioners Association http://www.candyusa.com/Resources/ReportsDetail.cfm?ItemNumber=4835&RDtoken=20562&userID=23393 Stand 01.05.2013 Ferrara Candy Company http://www.ferrarausa.com/# Stand 02.05.2013 Mars Inc. http://www.mars.com/global/index.aspx Stand 02.05.2013 The Hershey Company http://www.hersheys.com/ Stand 02.05.2013

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4.2 Import und Export von Süßwaren Der Handel zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten leistet einen wichtigen Beitrag für die Süßwarenindustrie auf beiden Seiten des Atlantiks. Aktuellen Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie zu Folge entwickeln sich die Ausfuhren von Süßwaren beider Länder jedoch sehr unterschiedlich:

Abbildung 4: Außenhandel von Süßwaren

Quelle: Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V., Bonn. Einfuhr/Ausfuhr Süßwaren gesamt

So entwickelte sich die Einfuhr von Süßwaren, also Importe aus den USA nach Deutschland, im Jahr 2012 stark rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr sank die importierte Tonnage um 59%. Gemessen am Warenwert der Einfuhren waren dies sogar 62,1%. Besonders stark fiel der Rückgang in den Produktkategorien Kakao- und Schokoladenhalberzeugnisse (Rückgang der Menge um 73,1%), Knabberartikel (-72,6%) und Zuckerwaren (-23,9%) aus. Andererseits konnten kakaohaltige Lebensmittelzubereitungen (+26,2%) und Schokoladewaren (+10,7%) einen deutlichen Zuwachs in der Menge der Ausfuhren verbuchen. Ähnlich wie bei den Importen gingen auch die Exporte von Deutschland in die Vereinigten Staaten in den Kategorien Kakao – und Schokoladenhalberzeugnisse (-11,3%), sowie in der Kategorie Speiseeis (18,1%) zurück. Die übrigen Produktgruppen konnten jedoch einen deutlichen Zuwachs verzeichnen. So stiegen die Gesamtexporte der Süßwaren von Deutschland in die Vereinigten Staaten gemessen an der Tonnage um 3,6%, was einem Zuwachs gemessen am Warenwert von 12,5% entspricht. Besonders

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positiv entwickelte sich die Kategorie der kakaohaltigen Lebensmittelzubereitungen, welche die Ausfuhren um 79,4% im Vergleich zum Vorjahr steigern konnte. Auch die Produktkategorien Knabberartikel (+14,7%) und Zuckerwaren (+11,3%) konnten ein deutliches Wachstum verzeichnen. Diese Kategorien hatten, wie bereits zuvor beschrieben, auf Seiten der US-amerikanischen Importe einen starken Rückgang zu verzeichnen. Die Daten des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie stimmen mit den Daten, welche auf amerikanischer Seite vom U.S. Census Bureau, dem Statistischen Amtes der USA, veröffentlicht wurden, überein. 46

46

U.S. Census Bureau „U.S. International Trade Statistics“ http://censtats.census.gov/naic3_6/naics3_6.shtml Stand 01.05.2013

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5. Gesetzliche Rahmenbedingungen Vor dem Markteintritt ist es für Hersteller von Lebensmitteln von größter Wichtigkeit, sich mit den Strukturen und Vorschriften der USA vertraut zu machen. Viele dieser Vorschriften beziehen sich auf die Produktsicherheit. Laut dem Center for Desease Control and Prevention erkranken jährlich 48 Millionen Menschen, also jeder sechste Amerikaner, durch den Verzehr von Lebensmitteln. 47 Die Intensität der Erkrankungen fällt dabei unterschiedlich aus. So müssen jährlich rund 128.000 Patienten stationär behandelt werden. Etwa 3.000 Menschen sterben pro Jahr an einer Infektion mit entsprechenden Viren und Bakterien. Die meisten Infektionen werden durch die Bakterien Cambylobater, E.Coli, Listeria und Salmonellen hervorgerufen. Um die Verbraucher vor diesen Infektionen zu schützen, werden Lebensmittel in den Vereinigten Staaten streng überprüft. Die Aufsicht und die Kontrolle der zum Verkauf angebotenen Lebensmittel in den USA obliegt der U.S. Food and Drug Administration (FDA), welche weltweit zu den führenden Institutionen auf diesem Gebiet zählt. 48 Die Aufgabe der FDA ist es hierbei, die Verbraucher zu schützen und die allgemeine Sicherheit der Produkte zu gewährleisten. In den Zuständigkeitsbereich der FDA fallen insbesondere verpackte Lebensmittel (wie beispielsweise Süßwaren), Nahrungsergänzungsstoffe, Babynahrung und in Flaschen abgefülltes Trinkwasser. 49 Neben Lebensmitteln kontrolliert die FDA beispielsweise auch die korrekte Beschriftung von Medikamenten und Impfstoffen, Kosmetika und Veterinärprodukte. Frischeprodukte, wie etwa Obst, Gemüse, Fleisch, Eier und Milch werden hingegen vom U.S. Department of Agriculture (USDA) überwacht. 50 Der Import von Lebensmitteln spielt in den USA eine zentrale Rolle und stellt für die amerikanischen Behörden eine große Herausforderung dar. 51 Etwa 10 bis 15% aller in den USA konsumierten Lebensmittel stammen aus dem Ausland. Sogar zwei Drittel aller konsumierten Obst- und Gemüseprodukte, sowie 80% der Meeresfrüchte, die in den USA verzehrt werden, werden importiert. Die Importzahlen der durch die FDA regulierten Produkte sind deutlich gestiegen und versprechen auch in Zukunft stetiges Wachstum. So haben sich die durch die FDA regulierten Wareneinfuhren, die insgesamt aus rund 150 verschiedenen Ländern stammen, im letzten Jahrzehnt vervierfacht. Derzeit wird von einer jährlichen Zuwachsrate von 10% ausgegangen, jedoch könnte diese bis zum Jahr 2015 auf 15% ansteigen. Die FDA sieht sich der Herausforderung eines immer globaler werdenden Marktes gegenüber, in dem Produkte aus neuen, bislang unbekannten Märkten importiert werden und durch den immer globaler werdenden Warenfluss der „Ursprung“ eines Lebensmittels oftmals nicht eindeutig definiert werden kann. Die Dynamik in diesem Markt hat die FDA im Jahr 2011 dazu veranlasst, den „Pathway to Global Product Safety and Quality“ zu verfassen. Diese Ausarbeitung kann als Wegweiser verstanden werden, um diesen Herausforderungen gegenüberzutreten. Auch wurde der FDA im Rahmen 47 48 49 50 51

Vgl. Center for Desease Control and Prevention http://www.cdc.gov/foodborneburden/ Stand 22.4.2013 Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/AboutFDA/WhatWeDo/default.htm Stand 21.4.2013 Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/AboutFDA/Transparency/Basics/ucm194879.htm Stand 22.4.2013 Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?” Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/AboutFDA/CentersOffices/OfficeofGlobalRegulatoryOperationsandPolicy/GlobalProductPathway/default.htm Stand 22.4.2013

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des „Food Safety Modernization Act“ (FSMA), ebenfalls aus dem Jahr 2011, auf den zu späterem Zeitpunkt noch eingegangen wird, zusätzliche Autorität und Handlungsbefugnis zugestanden. So wird etwa eine zunehmende Anzahl an Produktionsstätten in Übersee kontrolliert. Zudem soll mehr Transparenz geschaffen werden, um so Ressourcen effektiver einsetzen zu können. Die FDA zielt darauf ab, auf diesem Wege den Einfuhrprozess für harmlose Produkte zu beschleunigen und Kontrollen gezielter bei potentiell bedenklichen Produkten durchzuführen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die FDA den wachsenden Herausforderungen durch intensive internationale Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen, einer ausgeweiteten Handlungsbefugnis der FDA, sowie einem effektiven Einsatz von Ressourcen entgegentreten möchte.

5.1 FDA Vorschriften Im Allgemeinen muss vor dem Import von Lebensmitteln in die USA sichergestellt werden, dass diese nicht kontaminiert und korrekt gekennzeichnet wurden. 52 Dies schließt neben dem Produktionsprozess auch den Verpackungsprozess und die Lagerung, sowie den Kontakt mit Dritten ein. Die verwendeten Zutaten, Inhaltsstoffe und ggf. verwendete Farbstoffe müssen von der FDA zugelassen sein. Die U.S. amerikanischen Gesetze für Gesundheit und Ernährung müssen bei der Erstellung der Rezeptur, sowie bei der späteren Produktion der Produkte befolgt werden. Die Etikettierung von Lebensmitteln unterliegt in den USA genauen Vorschriften, auf die im Folgenden noch genauer eingegangen wird. Es sollte sichergestellt werden, dass die Verpackung keine Produktionsfehler aufweist, um eine spätere Kontaminierung zu vermeiden. Auch irreführende Verpackungsangaben können beim Import und Vertrieb der Produkte zu Problemen führen. Zu bemerken ist, dass ausländische und amerikanische Lebensmittel denselben gesetzlichen Grundlagen unterliegen. Registrierung bei der FDA Nationale und internationale Unternehmen, die Lebensmittel für den Verzehr in den Vereinigten Staaten herstellen, verpacken und lagern, müssen bei der FDA registriert sein. 53 Hintergrund der Registrierung ist, dass Hersteller Informationen zur Produktion, dem Umgang mit den Produkten, sowie deren Beschaffenheit liefern müssen. Dies soll zusätzliche Transparenz schaffen. Eine Registrierung bei der FDA ist kostenfrei. Die Registrierung muss vor dem Import von Lebensmitteln erfolgen und alle zwei Jahre erneuert

52 53

Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?” Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?”

25

werden. 54 Der Registrierungsprozess kann durch den Besitzer, Betreiber, Agenten oder eine autorisierte Person auf mehrere Arten durchgeführt bzw. in gekürzter Form erneuert werden: 

Elektronisch auf der Internetseite der FDA (http://www.fda.gov/Food/GuidanceComplianceRegulatoryInformation/RegistrationofFoodFaci lities/default.htm.)



In Papierform. Das Formblatt FDA 3537 muss per Post oder Fax an folgende Adresse gesendet werden: U.S. Food and Drug Administration Food Facility Registration (HFS-681) 5100 Paint Branch Pkwy College Park, MD 20740 Fax +1 301-436-2804



Per e-mail an [email protected]

Ausländische Unternehmen müssen zusätzlich bei der FDA Registrierung einen US Agenten angeben. 55 Dieser muss über einen Wohnsitz in den USA verfügen oder eine eindeutige geschäftliche Verbindung, etwa in Form einer Assoziation oder Partnerschaft, in die USA besitzen. Im Rahmen des Food Safety Modernization Act kommen dem US Agenten seit Januar 2013 stärkere Verpflichtungen, etwa in Bezug auf Produkthaftung, zu. Solche Agentendienste werden oftmals von Lebensmittelimporteuren übernommen. Auch Organisationen, wie beispielsweise die AHK USA-New York, bieten solche Dienstleistungen an. Vorausmitteilung an die FDA bezüglich bevorstehender Warenlieferung Zusätzlich zu der Registrierung sind auf Grundlage des „Public Health Security and Bio-terrorism Preparedness and Response Act of 2002“ seit Dezember 2003 alle in die USA importierenden Lebensmittelhersteller dazu verpflichtet die FDA darüber zu informieren, wenn eine Warenlieferung in die USA bevorsteht oder Waren zum Import in die USA angeboten werden. 56 Mittels dieser Voranmeldung, im Englischen „prior notice“ genannt, kann die FDA bereits im Vorfeld festlegen, welche Waren kontrolliert werden sollen. Die Voranmeldung muss abgeschickt und durch die FDA rückbestätigt werden, bevor die Waren die USA erreichen. Diese Regelung gilt neben regulären Warenimporten auch für den Versand von Mustern. Die Voranmeldung kann grundsätzlich von mehreren Personen durchgeführt werden, so etwa dem Hersteller, Importeur, US-Agenten oder US customs broker. 57 Die Kontaktdaten der anfertigenden 54

55 56 57

Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/FoodDefense/ucm331959.htm Stand 22.4.2013 Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?” Vgl. CustomsHQ http://customshq.com/importing-food/how-to-import-food-items Stand 03.05.2013 Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?”

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Person müssen jeweils bei der Voranmeldung angegeben werden. 58 Zusätzlich müssen weitere Angaben zur Ankunftsart- und ort, zum Hersteller, Importeur, Herkunftsland, Produkt und jeweiligen Dritten, die mit dem Produkt in Berührung kommen (z.B. Lagerung, Logistik) gemacht werden. Außerdem muss noch angegeben werden, ob der Import dieses Produktes bereits von anderen Ländern abgelehnt wurde. Exemplarisch soll hier der Vorgang einer Voranmeldung dargestellt werden:  Sie melden sich mit Ihrem Benutzerkonto bei der FDA an. Klicken Sie dazu den Login-Button im Menüpunkt “prior notice systems interface” (http://www.access.fda.gov/).  Um eine neue Voranmeldung zu starten, wählen Sie “Create New web entry”. Haben Sie bereits mit dem Eintrag begonnen, können Sie unter “Find existing web entry” fortfahren.  Füllen Sie die oben beschriebenen Informationen aus.  Senden Sie die Voranmeldung indem Sie “submit prior notice” anklicken. Sie haben dann die Möglichkeit, die Daten noch einmal einzusehen und gegebenenfalls zu korrigieren und weitere Voranmeldungen hinzuzufügen. Schließen Sie den Vorgang ab, indem Sie “yes” anklicken.

5.1.1

Vorschriften bezüglich Zutaten und Inhaltstoffen

Zutaten, Zusatzstoffe und Farbstoffe werden in der Lebensmittelproduktion auf vielfältige Weise 59

verwendet, etwa zur Konservierung, Färbung oder zur geschmacklichen Verfeinerung. Die FDA verfügt über eine Liste von über 3.000 Zutaten, die bei der Zubereitung der in den USA angebotenen Lebensmitteln verwendet werden ("Everything Added to Food in the United States"). Die ausführliche Liste der zugelassenen Farb- und Zusatzstoffe finden Sie in alphabetischer Reihenfolge hier: http://www.fda.gov/Food/IngredientsPackagingLabeling/FoodAdditivesIngredients/ucm115326.htm Zusatzstoffe werden heutzutage strenger kontrolliert als jemals zuvor. Der FDA obliegt hierbei die Hauptverantwortung, die Unschädlichkeit der angebotenen Lebensmittel sicherzustellen. Plant ein Hersteller einen bisher unbekannten Zusatzstoff zu verwenden, so muss er dies per Petition bei der FDA beantragen. Die FDA prüft daraufhin die Beschaffenheit des Stoffes, welche Dosis des Stoffes normalerweise durch Nahrung aufgenommen wird, sowie langfristige Auswirkungen für die Gesundheit der Konsumenten. Wird der Stoff durch die FDA zugelassen, kann eine Regulierung erlassen werden, in welchen Lebensmitteln und in welcher Menge dieser Inhaltsstoff verwendet werden darf, als auch wie dieser auf dem Etikett zu kennzeichnen ist. Sollten im Nachhinein Informationen oder Studien belegen, dass der Konsum dieses Inhaltsstoffes gesundheitsschädigend ist, so kann die FDA die Verwendung verbieten.

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U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/ImportsExports/Importing/ucm121048.htm Stand 03.05.2013 Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/IngredientsPackagingLabeling/FoodAdditivesIngredients/ucm094211.htm Stand 03.05.2013 Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/IngredientsPackagingLabeling/FoodAdditivesIngredients/ucm094211.htm Stand 04.05.2013

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Zwei Gruppen von Zutaten und Inhaltsstoffen sind von diesem Regulierungsprozess ausgeschlossen: 1.) Prior-sanctioned substances – Hierbei handelt es sich um Substanzen, die bereits vor dem Jahre 1958 von der FDA oder USDA als unbedenklich eingestuft wurden. 2.) Die sogenannten GRAS-Zutaten (generally recognized as safe) - diese Zutatengruppe wurde ähnlich wie die Vorangegangene - bereits vor dem Jahr 1958 als harmlos eingestuft, basierend auf der vielfachen Verwendung dieser Zutaten vor diesem Zeitpunkt und langfristiger, wissenschaftlicher Belegbarkeit der Unschädlichkeit. Es gibt mehrere hundert GRAS-Zutaten, die wohl bekanntesten und am häufigsten verwendeten sind Salz, Zucker, Gewürze und Vitamine. Zutaten können entweder natürlich („natural“) sein, wie beispielsweise der Farbstoff der durch Rote Beete abgegeben wird, oder aber künstlich („artificial“), also synthetisch hergestellt. Die Inhaltsstoffe unterliegen, unabhängig ihrer Ursprungsform, denselben Sicherheitskriterien der FDA. Auch die Verwendung von Transfett-Säuren (trans-fatty acids/ Trans Fat) birgt eine Problematik in sich. 61 Transfett-Säuren können auf zweierlei Arten auftreten: Einerseits in natürlicher Form, etwa in tierischen Produkten wie Milch und Fleisch, aber auch in künstlicher Form bei der industriellen Herstellung von Lebensmitteln. Diese entstehen unter anderem bei der Hydrierung von Fettsäuren, dem Prozess bei dem Wasserstoff pflanzlichem Fett beigefügt wird. Die Verwendung dieser künstlichen Transfett-Säuren ist problematisch, da sie begünstigend auf Herzerkrankungen einwirken soll. Transfett-Säuren treten unter anderem in Lebensmitteln wie Cracker, Keksen, Kuchen, Backwaren und anderen Snackprodukten wie Popcorn auf. 62 Konsumenten wird seitens der FDA dazu geraten, den Verzehr von Transfett-Säuren möglichst gering zu halten. Die Problematik der Transfett-Säuren sowie deren potentieller Einfluss auf Herzkrankheiten ist auch von anderen Ländern wie beispielsweise Australien, Kanada, Dänemark und dem Vereinigten Königreich aufgegriffen worden. 63 Seit dem 01.08.2008 sind Lebensmittelhersteller in den Vereinigten Staaten, sowie importierende Unternehmen dazu verpflichtet, Transfett-Säuren auf der Nährwerttabelle anzugeben. Enthält ein Produkt weniger als 0,5 g Transfett-Säuren pro Portion (serving), so darf dieser Inhaltsstoff mit 0 g auf der Zutatenliste angegeben werden. Experten sind jedoch der Meinung, dass dieser Schwellenwert zu hoch sei, da insbesondere Transfett-Säuren mehrfach täglich durch unterschiedliche Produkte aufgenommen werden können und so die Transparenz für Konsumenten fehle. Mehrere amerikanische Großstädte, wie beispielsweise New York, San Francisco und Philadelphia, starteten Kampagnen, durch die zunächst Transfett-Säuren aus Restaurants und Bäckereien verbannt werden sollen. Die Entwicklungen hinsichtlich der Transfett-Säuren sollten unbedingt bei der Erarbeitung eines Produktkonzeptes für den amerikanischen Markt berücksichtigt werden.

61 62 63

Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/food/resourcesforyou/consumers/ucm079609.htm Stand 04.05.2013 Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/food/resourcesforyou/consumers/ucm079609.htm Stand 04.05.2013 Vgl. News Medical http://www.news-medical.net/health/Trans-Fat-Regulation.aspx Stand 07.05.2013

28

5.1.2

USDA Organic

Die Zertifizierung von Bio-Produkten unterliegt in den USA dem U.S. Department of Agriculture (USDA). Im Allgemeinen werden die Produkte mit dem Siegel „USDA Organic“ versehen. Das in Deutschland bekannte Bio-Siegel ist den amerikanischen Käufern unbekannt. Alle Produzenten, die ihr Produkt als „Organic“ vertreiben möchten, müssen durch das „USDA National Organic Programm“ (NOP) zertifiziert sein. 64 Produkte mit dem Label „USDA Organic“ zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch zugelassene Verfahren hergestellt bzw. produziert werden. Diese Verfahren sollen unter anderem das ökologische Gleichgewicht unterstützen und die biologische Vielfalt erhalten. In diesem Sinne ist beispielsweise der Einsatz von künstlichen Düngemitteln, Klärschlamm, Strahlung und genetisch veränderten Materialien nicht gestattet. Derzeit gibt es rund 30.000 USDA Organic-zertifizierte Farmen und lebensmittelverarbeitende Unternehmen weltweit. Insgesamt gibt es rund 100 Zertifizierungsagenturen, welche auch außerhalb der USA aktiv sind. Folglich kann eine USDA Organic Zertifizierung durch einen Antrag bei einem solchen Agenten erwirkt werden. Die Zertifizierung berechtigt ein Unternehmen dazu, ihr Produkt als „Organic“ zu deklarieren und es als solches zu verkaufen. Jegliche Verstöße gegen die USDA Regulierungen können mit finanziellen Sanktionen geahndet werden oder zum Verlust der Zertifizierung führen. Die Kosten für eine USDA Organic Zertifizierung sind stark vom Agenten und vom Unternehmen abhängig und können von wenigen Hundert zu mehreren Tausend US-Dollar variieren. 65 Um den Handel mit Bio-Produkten zu erleichtern, haben die Vereinigten Staaten Handelsabkommen mit verschiedenen Ländern abgeschlossen. 66 Neben anderen Handelspartnern besteht ein Gleichheitsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union. Dieses Abkommen besagt, dass Produkte, die in der EU berechtigt sind das „Bio“-Siegel zu tragen, auch in den USA als „Organic“ anerkannt sind und umgekehrt. 67 Hierzu ist es nötig, dass eine Behörde, die berechtigt ist das „Bio“Siegel zu vergeben, ein entsprechendes Importzertifikat für den Herstellerbetrieb ausstellt. Einschränkungen beziehen sich auf in der EU produziertes Obst, bei dem Antibiotika (Streptomycin) verwendet wurde und auf Seiten der USA bestehen Beschränkungen hinsichtlich der Ausfuhr von tierischen Produkten, bei denen Antibiotika verwendet wurden, sowie Fisch und andere Meeresfrüchte. Bei Produkten des Lebensmitteleinzelhandels muss der jeweilige EU oder US Zertifizierungsagent auf dem Etikett namentlich erwähnt werden. 64 65

66

67

U.S. Department of Agriculture http://www.ams.usda.gov/AMSv1.0/nop Stand 17.04.2013 U.S. Department of Agriculture http://www.ams.usda.gov/AMSv1.0/ams.fetchTemplateData.do?template=TemplateN&navID=NOPFAQsHowCertified&topNav=&leftNa v=NationalOrganicProgram&page=NOPFAQsHowCertified&description=FAQ:%20%20Becoming%20a%20Certified%20Operation&acct=nopg eninfo Stand 17.04.2013 U.S. Department of Agriculture http://www.ams.usda.gov/AMSv1.0/ams.fetchTemplateData.do?template=TemplateJ&leftNav=NationalOrganicProgram&page=NOPIn ternationalAgreements&description=International%20Agreements&acct=nopgeninfo Stand 17.04.2013 U.S. Department of Agriculture http://www.ams.usda.gov/AMSv1.0/ams.fetchTemplateData.do?template=TemplateN&navID=NationalOrganicProgram&leftNav=Natio nalOrganicProgram&page=NOPTradeEuropeanUnion&description=International%20Trade%20Policies:%20European%20Union Stand 17.04.2013

29

5.2 Food Safety Modernization Act (FSMA) Wie bereits im Kapitel „Gesetzliche Rahmenbedingungen“ erwähnt, stellen durch Lebensmittel verursachte Krankheiten eine ernst zu nehmende Bedrohung dar. Aus diesem Grund wurde der am 4. Januar 2011 unterzeichnete Food Safety Modernization Act (FSMA) ins Leben gerufen, um der FDA weitreichendere Handlungsbefugnis zu geben. 68 Eines der Hauptziele ist in diesem Zusammenhang die Sicherheit der Lebensmittel zu gewährleisten und durch Lebensmittel hervorgerufenen Krankheiten vorzubeugen, anstatt lediglich die Ursachen zu bekämpfen. Um Prävention effektiv durchführen zu können, hat die FDA neue Befugnisse erhalten. 69 Diese sollen dazu führen, dass Gesetze und Maßstabe zur Lebensmittelsicherheit besser eingehalten werden und Probleme direkt bei ihrem Auftreten eingedämmt werden. Weiterhin sollen die neuen Befugnisse der FDA sicherstellen, dass bei inländischen und importierten Produkten dieselben Maßstäbe angelegt werden. Für die komplette Umsetzung des Food Safety Modernization Act sind Übergangsfristen zwischen sechs Monaten und zwei Jahren eingeräumt worden. Folglich sah der Food Safety Modernization Act vor, dass die letzten Neuerungen im Januar 2013 – 2 Jahre nach dessen Unterzeichnung - in Kraft treten. Jedoch kam es bei der Umsetzung zu Verzögerungen, sodass neue Fristen festgesetzt werden müssen. 70 Die neuen Befugnisse gliedern sich im Allgemeinen in fünf unterschiedliche Themengebiete 71. Ein Auszug dieser Befugnisse soll hier kurz dargestellt werden: Prävention - Lebensmittelhersteller sind dazu verpflichtet, einen schriftlichen Präventionsplan einzuführen, in dem mögliche Gefahrenquellen, sowie die Vorgehensweise zur Überwachung dieser Gefahren und zur Verhaltensweise im Problemfall dargelegt sind. Außerdem muss die FDA Richtlinien mit Mindestanforderungen für Lebensmittelsicherheit veröffentlichen. Kontrollen und Übereinstimmung - Die FDA hat das Recht, die Produktionsanlagen von Lebensmittelherstellern zu inspizieren und Einsicht in die Akten zu nehmen. Produktionsbetriebe mit erhöhtem Risikopotential sollen dabei zuerst inspiziert werden. Der FSMA sieht vor, dass binnen des ersten Jahres nach in Kraft treten 600 ausländische Unternehmen inspiziert werden sollen. Im Folgejahr soll diese Zahl sogar noch verdoppelt werden. Reaktion - Die FDA hat die Befugnis, auf entstehende Probleme zu reagieren. Dies beinhaltet beispielsweise einen verpflichtenden Warenrückruf, sollte ein Hersteller dies trotz Notwendigkeit nicht freiwillig tun. Gleichzeitig kann sie FDA-Registrierungen außer Kraft setzen, sollten sich die Produkte

68 69 70

71

Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/FSMA/ucm247546.htm Stand 08.05.2013 Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/FSMA/ucm239907.htm Stand 08.05.2013 Vgl. Food Safety News http://www.foodsafetynews.com/2013/04/fsma-implementation-requires-new-deadlines-judgerules/#.UaekR9iXvFw Stand 30.05.2013 Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/FSMA/ucm239907.htm Stand 08.05.2013

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eines Unternehmens als schädigend erweisen. Gestärkte Partnerschaften - Die FDA soll durch Zusammenarbeit und Partnerschaften zusätzlich gestärkt werden. Dies erfolgt sowohl auf lokaler und bundesstaatlicher Ebene, als auch international. Hierbei muss die FDA zunehmend auch auf andere Organisationen zurückgreifen. Eine Herausforderung ist dabei, ein Konzept zur Schulung ausländischer Partner zu entwickeln. Importe - Der für deutsche Hersteller wohl wichtigste Aspekt des FSMA sind die Neuerungen im Bezug auf Importe. Aus diesem Grund sollen die einzelnen Aspekte in diesem Zusammenhang genauer beleuchtet werden.  “Importer accountability” - dem Importeur kommt im Rahmen des FSMA eine erhöhte Verantwortung zu. Konkret müssen Importeure prüfen, ob der ausländische Produzent ein adäquates Konzept hat, um die Sicherheit der Lebensmittel zu gewährleisten.  „Third Party Certification“ - qualifizierte Drittparteien können bescheinigen, dass ausländische Produzenten die U.S. Vorschriften erfüllen. Dieses Zertifikat soll den Import der Waren erleichtern.  „Certification of high risk foods“ - Die FDA hat die Berechtigung, eine Zertifizierung bei der Wareneinfuhr für Lebensmittel zu verlangen, bei denen ein erhöhtes Risikopotential besteht. Diese Zertifizierung soll belegen, dass die U.S. Food Standards eingehalten wurden.  „Voluntary qualified importer program“ - die FDA muss ein Programm ins Leben rufen, dass einen schnelleren Ablauf von Warenimporten für teilnehmende Importeure ermöglichen soll. Voraussetzung hierfür ist u.a. die Zertifizierung des Produktionsbetriebes.  „Authority to deny entry“ - Die FDA hat das Recht den Warenimport zu verweigern, sollte der FDA der Zutritt zur Produktionsanlage, oder aber zum Produktionsland verweigert werden. Der Food Safety Modernization Act ist eine der weitreichendsten Reformen in Bezug auf Lebensmittelsicherheit, die die FDA je durchgeführt hat.

5.3 Vorschriften zur Beschriftung von Verpackungen Die richtige Etikettierung von Lebensmitteln ist in den USA von großer Wichtigkeit. Eine Nichteinhaltung der Vorschrift kann nicht nur zu Problemen beim Import und Vertrieb führen, sondern auch Beziehungen zu Einzelhandelsketten, Brokern und Importeuren nachhaltig gefährden. Die Angaben bezüglich Zutaten und Inhaltsstoffen unterliegen in den USA genauen Vorschriften, welche in diesem Themenpunkt genauer beleuchtet werden sollen. Lebensmittelhersteller sind dazu verpflichtet, alle Zutaten auf der Verpackung anzugeben. 72 Die Zutaten müssen dabei in absteigender Reihenfolge aufgelistet werden, beginnend mit der am meisten verwendeten Zutat. Eine Freigabe durch die FDA erfolgt nicht. Es liegt in der Verantwortung des Herstellers, die Richtigkeit der Etiketten (Labels) sicherzustellen.

72

Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/IngredientsPackagingLabeling/FoodAdditivesIngredients/ucm094211.htm Stand 08.05.2013

31

In diesem Kapitel soll schrittweise erläutert werden, wie das „Nutrition Facts“-Etikett zu gestalten ist. Größe, Schriftart und Platzierung Grundsätzlich ist die Größe des Etiketts nicht vorgeschrieben, jedoch sollte die Überschrift „Nutrition Facts“ die Breite des Etiketts ausfüllen und größer sein als der übrige Text. 73 Die übrige Schrift sollte mindestens in Größe Sechs und Acht gehalten werden. Folgendes Schaubild soll die einzelnen Schriftarten, -größen und –abstände verdeutlichen:

Abbildung 5: Nutrition Facts Label mit Schriftgrößen

Quelle: http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm

Zu beachten ist hierbei, dass Helvetica als Schriftart nicht zwangsläufig vorgeschieben ist. Auch andere leserliche Schriftarten dürfen verwendet werden. Ebenso muss die Überschrift nicht zwangsläufig in Schriftgröße 13 gehalten werden - die Mindestangabe hierfür ist Schriftgröße größer als Acht. Sofern die verfügbare Fläche 40 quadratinch nicht überschreitet, darf das Etikett auf jeder verfügbaren Fläche der Verpackung angebracht werden. Bei größeren Verpackungen sollte das „Nutrition Facts“Etikett entweder auf dem „Information Panel“ oder dem PDP (Principal Display Panel) gedruckt werden. Weiterhin sollte auf dem PDP eine Gewichtsangaben bzw. Angabe der Mengeneinheit gedruckt

73

Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm Stand 29.04.2013

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werden. 74 Dies kann in Form von Gewicht, Anzahl, Abmessungen oder eine Kombination dieser erfolgen. Die Mengeneinheit sollte hierbei als Flüssigkeit gewählt werden, sollte dies der Fall sein (etwa bei einem Joghurt-Drink), oder aber in Gewicht, wenn das Produkt festen Zustand hat. Gewichtsangaben sollten dabei in Avoirdupois Pound (lb.) oder Ounze (oz.) erfolgen. Eine Grammangabe kann ebenfalls in Klammern erfolgen. Die Gewichtsangabe darf Kommazahlen bzw. Brüche enthalten. Zulässig sind die Einheiten Halbe, Viertel, Achtel und Sechzehntel. Besteht eine Verpackungseinheit aus mehreren Untereinheiten (Multipacks), so sollte auf der äußeren Umverpackung eine Angabe zur Anzahl der Einzelpackungen und deren Gewicht, sowie in Klammern das Gesamtgewicht angegeben werden. Weitere Angaben, die auf der Verpackung erscheinen müssen, sind Name und Ort des Herstellers („manufactured by“), oder aber die Angabe des weiterführenden Betriebes („packed for“ bzw. „distributed by“), sowie das Ursprungsland des Produktes.

Abbildung 6: Schematische Darstellung Verpackung

Quelle: http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm

Sollte der Platz auf der Verpackung nicht ausreichen, so können auch alternative Darstellungsmethoden, wie etwa „side-by-side“ oder horizontal verwendet werden. 75

74

75

Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.accessdata.fda.gov/scripts/cdrh/cfdocs/cfcfr/CFRSearch.cfm?fr=101.105 Stand 17.04.2013 Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm Stand 09.04.2013

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Abbildung 7: Alternative Darstellungsmethoden Nutrition Facts

Quelle: http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm

Das Etikett sollte in schwarz oder einfarbig gestaltet werden. Sofern leserlich gestaltet, ist auch inverses Drucken (z.B. weiß auf schwarz) gestattet. Das Etikett darf in Form eines Stickers auf der Verpackung angebracht werden, sofern die Lagerbedingungen den Zustand dieses Etiketts nicht beeinflussen. Inhaltsstoffe Manche Inhaltsstoffe müssen auf dem Etikett auftauchen, können jedoch mit 0 g betitelt werden, wenn ein gewisser Schwellenwert nicht überschritten wird. Folgende Werte gelten als Schwellenwerte:

34

Tabelle 1: Schwellenwerte für Angaben auf Nutrition Facts Lables Nutrient

Level per serving

Label statement

Calories from fat

Less than 0.5 g fat

"Not a significant source of calories from fat"

Saturated fat

Less than 0.5g of total fat

"Not a significant source of saturated fat"

Trans fat

Less than 0.5g of total fat

"Not a significant source of trans fat"

Cholesterol

Less than 2 mg

"Not a significant source of cholesterol"

Dietary fiber

Less than 1g

"Not a significant source of dietary fiber"

Sugars

Less than 1g

"Not a significant source of sugars"

Vitamins A and C, calcium, and iron

Less than 2% of RDI

"Not a significant source of _________" (listing the vitamins or minerals omitted)

Quelle: FDA http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm

Bleiben mehrere dieser Inhaltstoffe unter dem Schwellenwert, so darf ein zusammenfassender Satz dies angeben.

Abbildung 8: Nutrition Facts - Darstellung Inhaltsstoffe unter Schwellenwert

Quelle: http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm

Es sollte beachtet werden, dass die Verwendung von „E-Nummern“ nicht gestattet ist. Es muss der vollständige Name aller Zutaten auf dem Etikett erscheinen. Spezifische Etikettenformate/ Sprache Müssen die Nährwerte in einer weiteren Sprache angegeben werden, so dürfen die Angaben entweder in zwei unterschiedlichen Etiketten oder aber in einem kombinierten Etikett gemacht werden. Dies kann u.a. der Fall sein, wenn das Produkt eine Bezeichnung in einer anderen Sprache als Englisch trägt und damit gezielt die nicht-englischsprachige Bevölkerung angesprochen werden soll.

35

Abbildung 9: Zweisprachiges Nutrition Facts Label

Quelle: http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm

Sollte das Produkt aus einer Variation an Unterprodukten bestehen, wie etwa bei einer Keksmischung, so hat der Hersteller die Wahl, unterschiedliche Etiketten für die einzelnen Bestandteile anzugeben, ein Etikett mit Angaben der einzelnen Produkte in unterschiedlichen Spalten oder aber ein Etikett anzubringen, das sich auf den durchschnittlichen Verzehr dieses Produktes bezieht. 76 Weiterhin werden auf dem Etikett auch die „Serving Sizes“ direkt unterhalb der Überschrift angegeben. Die „Serving Size“ ist produktabhängig und kann mithilfe der Regularien der FDA ermittelt werden. Hierzu muss Abschnitt Section 101.12(b) der Food Labeling Regualtion zu Rate gezogen werden. Ursprungsland Seitens der FDA ist eine Angabe des Ursprungslandes nicht geregelt, jedoch ist dies eine Vorschrift der U.S. Customs and Border Protection (Definition siehe Kapitel Customs and Border Protection (CBP) und Zollklassifizierungen). 77 Angaben zum Herkunftsland dürfen dabei weder falsch, noch missverständlich sein. Als Beispiel werden von der FDA hier importierte Shrimps angeführt, die in den USA erheblich weiterbearbeitet werden. Trotzdem darf das Produkt nicht als „Product of U.S.A“ verkauft werden, da 76

77

Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/GuidanceRegulation/GuidanceDocumentsRegulatoryInformation/LabelingNutrition/ucm064904.htm Stand 09.04.2013 Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/ICECI/ComplianceManuals/CompliancePolicyGuidanceManual/ucm074567.htm Stand 10.04.2013

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es sich um importierte Shrimps handelt. In diesem Fall kann die Angabe des U.S. Unternehmens mit „Imported by“ oder „Distributed by“ erfolgen. Im Allgemeinen sollte die Verpackung die Anschrift des Herstellers inklusive Länderbezeichnung enthalten. Außerdem muss das Herstellerland („Product of“ oder „ Made in“) genau und leserlich angegeben sein. Im Falle eines Zweifels sollte die U.S. Food and Drug Administration oder aber die Customs and Border Protection kontaktiert werden, um mögliche Komplikationen beim Import zu vermeiden. Small Business Exemption Unter gewissen Umständen sind Unternehmen nicht dazu verpflichtet, ein Nutrition Label anzubringen. 78 Fällt ein Unternehmen unter die Small Business Exemption, so muss jährlich bei der FDA beantragt werden, von dieser Ausnahmeregelung Gebrauch zu machen. Entsprechende Dokumente sollten der Ware beim Import beigefügt werden, um eventuelle Probleme mit dem Zoll, der Customs and Border Protection, zu vermeiden. Im Allgemeinen kann die Small Business Exemption von Unternehmen beantragt werden, die weniger als 100 Vollzeitkräfte beschäftigen und insgesamt weniger als 100.000 Einheiten binnen eines Jahres in den Vereinigten Staaten vertreiben. Die Small Business Exemption kann nicht beantragt werden, wenn die Verpackung Angaben wie etwa „sugar-free“ oder „gesundheitsfördernd“ beinhaltet.

5.4 Produkthaftung bei Lebensmitteln Die Produkthaftung spielt auf dem amerikanischen Markt eine wichtige Rolle und sollte vor dem Markteintritt genauer betrachtet werden. Grundsätzlich ist zu beachten, dass Produkthaftungsklagen in den USA unter einzelstaatlichem Recht erfolgen. 79 Ein Hersteller haftet für Schäden, die auf fehlerhaften Produkten beruhen. Dies schließt die Produktbeschaffenheit, eine allgemein schädliche Beschaffenheit, aber auch während der Lieferung entstandene Beschädigungen und unzureichende Produktinformation ein. Grundsätzlich ist die Produkthaftung dazu da, den Konsumenten vor schadhaften Produkten zu schützen. 80 In den Vereinigten Staaten kann ein Kläger Entschädigung bekommen, wenn er eine von drei Bedingungen erfüllt: Er belegt eine Fehlerhaftigkeit im Design, in der Herstellung oder einen fehlenden Warnhinweis. Als Designmerkmale sind Merkmale zu betrachten, die bei allen Produkten gleichermaßen auftreten und beabsichtigt sind. Fehler treten bei Lebensmitteln zumeist bei der Verpackung oder der Zusammenstellung der Zutaten auf. Ist der Kläger in der Lage zu beweisen, dass der Schaden durch das jeweilige Produkt entstanden ist, so kann ihm Schadensersatz zugesprochen werden. 78 79 80

Vgl. U.S. Food and Drug Administration https://www.accessdata.fda.gov/scripts/nle/client/report/ Stand 11.04.2013 Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?” Vgl. WiseGEEK „What is Food Product Liability?“ http://www.wisegeek.com/what-is-food-product-liability.htm Stand 07.04.2013

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Als Beispiele können hier angeführt werden, dass die Rezeptur eine gesundheitsschädliche Zutat enthält, oder aber eine irreführende Bewerbung eines Produktes als gesundheitsfördernd, obwohl einzelne Zutaten bei übermäßigem Konsum schädigend sein können, oder aber eine Kontaminierung durch unsachgerechte Lagerung. 81 Die Einhaltung der FDA-Regeln schützt den Hersteller nicht zwangsläufig vor einer Produkthaftungsklage, sollte sich ein Produkt als schädigend herausstellen. Eine Versicherung gegen Klagen dieser Art kann dem Produzenten zusätzliche Sicherheit verschaffen. Aufgrund der Komplexität dieses Themengebietes ist es deshalb sinnvoll, spezifische Fragen im Hinblick auf das Produkt oder das Unternehmen mit einem Fachmann, wie etwa einem Rechtsanwalt für Produkthaftung, durchzusprechen, um mögliche Gefahrenquellen bereits im Vorfeld auszuräumen.

5.5 Sonstiges Hinweise auf Allergene Jährlich reagieren Millionen Amerikaner allergisch auf Lebensmittel. 82 Die Schwere dieser Reaktion kann dabei unterschiedlich ausfallen - von zumeist milden Symptomen bis hin zu lebensbedrohlichen Reaktionen. Da Lebensmittelallergien nicht geheilt werden können, müssen die Betroffenen diese Lebensmittel strikt meiden. Nach Angaben der renommierten Mayo Clinic sind die acht häufigsten Allergene folgende: 83 Milch, Eier, Erdnüsse, Nussfrüchte (Mandeln, Kaschu-Nüsse, Walnüsse), Fisch (Barsch, Dorsch, Flunder), Meeresfrüchte (Krabben, Hummer, Shrimps), Soja und Weizen. Diese rufen rund 90% der allergischen Reaktion durch Lebensmittel hervor. Lebensmittelhersteller, die ihre Produkte in den USA vertreiben, sind dazu verpflichtet, diese Top-8-Allergene anzugeben, sollten sie in dem Produkt enthalten sein. Auf diese Weise sollen Konsumenten mit Allergien Gefahrenquellen leichter identifizieren können und so allergische Reaktionen vermieden werden. Enthält ein Produkt ein Allergen, so ist der gewöhnliche Name des Inhaltsstoffes (welcher leicht vom Konsumenten identifiziert werden kann) in Form von „Contains….“ anzugeben (z.B. Contains peanuts). Hersteller sind dazu verpflichtet Allergene als Zutaten zu listen, selbst wenn diese nur in sehr geringen Mengen auftreten. Jedoch sind Unternehmen nicht dazu verpflichtet, zufällige Kontaminierungen, sogenannte „cross contaminations“ anzugeben, bei denen immer noch Spuren des Allergens nachzuweisen sind. Reagieren Allergiker empfindlich auf das jeweilige Allergen, so können auch Spuren dessen zu einer allergischen Reaktion führen. Viele Produzenten von Lebensmitteln geben diese Informationen freiwillig an, beispielsweise durch die Sätze „manufactured in a factory that also processes wheat“ oder „may contain peanuts“. Die FDA ist darum bemüht, einheitlichere Formate für 81 82

83

Vgl. Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?” Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/Food/IngredientsPackagingLabeling/FoodAllergens/default.htm Stand 10.05.2013 Vgl. Mayo Clinic http://www.mayoclinic.com/health/food-allergies/AA00057 Stand 10.05.2013

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diese Fälle zu schaffen. Gluten Auch die Verwendung von Gluten in Nahrungsmittelprodukten ist ein wichtiges Thema. 84 Zwar handelt es sich hierbei nicht um eine klassische Lebensmittelallergie, jedoch kann der Verzehr entsprechender Produkte bei Personen, die an einer Gluten-Intoleranz leiden, zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Gluten ist ein Protein, das auf natürliche Weise in Getreide wie Weizen, Gerste und Roggen auftaucht. Die FDA hat anfängliche Richtlinien für die Verwendung der Terminologie „glutenfree“ aufgestellt, jedoch sollen diese in Zukunft noch weiter ausgearbeitet werden. Es ist derzeit nicht vorgeschrieben, diese Angabe auf die Packung zu drucken, jedoch tun viele Hersteller dies bereits freiwillig.

84

Vgl. Mayo Clinic http://www.mayoclinic.com/health/food-allergies/AA00057/NSECTIONGROUP=2 Stand 11.04.2013

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6. Import und Vertrieb von Süßwaren in den USA Dieser Abschnitt soll wichtige Faktoren des Imports von Lebensmitteln in die Vereinigten Staaten näher beleuchten. Einige der wichtigen Institutionen wurden bereits erwähnt, jedoch sollen in diesem Zusammenhang auch andere wichtige Behörden vorgestellt werden. Weiterhin thematisiert dieser Abschnitt die unterschiedlichen Möglichkeiten, die ein deutsches Unternehmen hat, am amerikanischen Markt Fuß zu fassen.

6.1 Zuständige Behörden in den USA Food and Drug Administration (FDA) - Die FDA ist bereits in einem früheren Abschnitt erwähnt worden, soll aber hier noch einmal der Vollständigkeit halber zusammenfassend dargestellt werden. Diese Behörde ist prinzipiell für alle nicht-frischen, meist verpackten Nahrungsmittel und nichtalkoholischen Getränke (inkl. alkoholfreiem Wein) zuständig. 85 Sie überwacht die Etikettierung, die Zutaten (inkl. zulässigen Farb- und Inhaltsstoffen) in den Produkten, die Registrierung für schwachsaure Lebensmittel (die sog. “Low Acid / Acidified Foods“), sowie die Sicherheit der Lebensmittellieferkette. Zudem kümmert sie sich auch um die Durchsetzung des Bioterrorismusgesetzes. US Department of Agriculture (USDA) - Diese Behörde kontrolliert fast alle frischen Lebensmittel wie beispielsweise Obst, Gemüse, Fleisch oder Eier. 86 Die folgenden Abteilungen der USDA sind für deutsche Exporteure relevant:  Foreign Agricultural Service (FAS) – diese Stelle ist grundsätzlich dazu da, die Marktchancen für U.S. Produkte im Ausland zu erhöhen. Zudem erteilt sie Käseimportlizenzen an US Importeure im Allgemeinen. 87  Animal & Plant Health Inspection Service (APHIS) – diese Stelle erteilt die Genehmigungen und Exportzulassungen für Fleischwaren, Geflügel und Geflügelprodukte, Obst und Gemüse. 88  Food Safety & Inspection Service (FSIS) – diese Behörde ist für Etikettengenehmigungen, sowie Inhalte und Herstellungsverfahren von Fleischwaren zuständig. 89  Agricultural Marketing Service (AMS) – implementiert das National Organic Program (NOP), also die nationalen Standards für alle Bio-Lebensmittel (in den USA „organic“ genannt).

85

Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/AboutFDA/Transparency/Basics/ucm194877.htm Stand 12.05.2013 Vgl. U.S. Department of agriculture http://www.usda.gov/wps/portal/usda/usdahome?navid=ABOUT_USDA Stand 12.05.2013 87 Vgl. U.S. Department of agriculture http://www.fas.usda.gov/itp/imports/usdairylicensefactsheet.asp Stand 12.05.2013 88 Vgl. U.S. Department of agriculture/APHIS http://www.aphis.usda.gov/import_export/animals/animal_import/animal_imports_anproducts.shtml 89 Vgl. U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov/AboutFDA/Transparency/Basics/ucm194877.htm Stand 12.05.2013 86

40

 Plant Protection & Quarantine (PPQ) – unterliegt der APHIS und ist für den Import von Pflanzen, Früchten, Gemüse und ähnlichem zuständig. Diese implementiert die neuen “Wood Packaging Material” (Holzverpackungsmaterial)-Vorschriften.  Alcohol and Tobacco Tax & Trade Bureau (TTB) – diese Behörde war früher als das Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms (ATF) bekannt. Sie ist für alkoholische Getränke zuständig. Unter anderem überwacht sie die Etikettierung und den Inhalt dieser Produkte und erteilt Etikettengenehmigungen sowie Importzulassungen.

6.2 Customs and Border Protection (CBP) und Zollklassifizierungen Die Behörde der Customs and Border Protection ist eine der größten und komplexesten Abteilungen des U.S. Department of Homeland Security. 90 Dieser Institution kommen drei Hauptaufgaben zu: Die Sicherung der Grenze, die Abwicklung des internationalen Warenverkehrs und die Überprüfung von Reisenden am sogenannten „port of entry“. Die in diesem Zusammenhang wichtigste Funktion ist sicherlich die Abwicklung des Warenverkehrs. Ziel dessen ist es, die Wirtschaft, Gesundheit und Sicherheit der amerikanischen Bevölkerung zu schützen. Es wurde daran gearbeitet, ein international einheitliches Zollklassifizierungssystem (Harmonized System of Goods) einzuführen. 91 Anhand dieser Klassifizierungsnummer kann Ware erkannt und der jeweilige Zollsatz zugeordnet werden. In den USA sind die Zolltarifnummern unter Schedule B und HS Tariff Classification Numbers standardisiert. Im Harmonized System bestehen die Zolltarifnummern aus 6 bis 10 Ziffern, wobei die ersten 6 international standardisiert sind, während die letzten Ziffern die Produktkategorie in den jeweiligen Zielländern beschreibt. Das exportierende Unternehmen benötigt diese Klassifizierungsnummer nicht nur zur Bestimmung der Zollsätze, sondern auch zum Ausfüllen der „Shipper Export Declaration“. Eine Anleitung zur Ermittlung der korrekten Zolltarifnummer, sowie Details zu einer InformationsHotline können folgender Website entnommen werden: https://help.export.gov/link/portal/28023/28026/Article/163/How-do-you-identify-your-product-sSchedule-B-and-HS-numbers Customs Broker Um sicherzustellen, dass die Ware die Grenze schnell und reibungslos passieren kann, benötigt man einen sogenannten Customs Broker. 92 Ein Customs Broker ist ein Importspezialist, der durch die U.S. Customs and Border Protection lizenziert wird, und Importeure sowie Exporteure bei der korrekten Umsetzung der Richtlinien unterstützt. 93 Gegen eine Gebühr leitet der Customs Broker im Auftrag des

90 91 92

93

Vgl. U.S. Department of Homeland Security http://www.cbp.gov/xp/cgov/about/ Stand 12.04.2013 Vgl K&K Global LLC http://www.kkgloballlc.com/client-tools/customs-codes.html Stand 12.04.2013 Vgl. http://importexport.about.com/od/ChoosingImportProductSupplier/a/Hiring-A-Customs-Broker-How-To-Ensure-The-ImportingProcess-Runs-Smoothly.htm Stand 12.04.2013 Vgl. U.S. Customs and Border Protection http://www.cbp.gov/xp/cgov/trade/trade_programs/broker/brokers.xml Stand 15.04.2013

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Herstellers erforderliche Informationen sowie Zahlungen an die Customs and Border Protection weiter. Broker müssen umfassendes Wissen hinsichtlich des Wareneintrittsprozesses, den Eintrittsvoraussetzungen, sowie der richtigen Klassifizierungen, Einschätzung von Warenwerten und den damit verbundenen Zollsätzen besitzen. Derzeit gibt es etwa 11.000 aktive, lizenzierte Customs Broker in den Vereinigten Staaten. Folgende Quellen bieten Informationen und Kontakte zu Customs Brokern:  The National Customs Brokers & Forwarders Association of America, Inc. (NCBFAA) http://www.ncbfaa.org/  International Federation of Customs Brokers Associations http://www.ifcba.org/

Folgende Dokumente sind grundsätzlich bei der Einfuhr den US-amerikanischen Zollbehörden vorzulegen:             

Customs Import Declaration Manifest for Aircraft Manifest for Vessels Entry/Immediate Delivery Commercial Invoice Pro Forma Invoice Packing List Certificate of Origin Air Waybill Bill of Lading Customs Bond Delivery Ticket Transportation Entry

6.3 Markteintrittsformate Im Folgenden sollen verschiedene Vertriebspartner vorgestellt werden, die ein Herstellerunternehmen beim Markteintritt und beim weiteren Ausbau der Aktivitäten im Zielland unterstützen können: Importeur • • • • • •

Direkter Partner des Exporteurs Zukünftiger Eigentümer der Ware Unterstützt bei der Entwicklung einer Verkaufsstrategie Administrative Aufgaben: Importabwicklung, Lagerhaltung, Logistik, bei Bedarf Etikettierung Sollte in erster Linie ein Vermarkter sein Ggf. Teilnahme und Repräsentation auf Messen

Wie bereits im Abschnitt über die FDA angedeutet, nehmen die Anzahl und die Wichtigkeit importierter

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Waren stetig zu. Es gibt hierbei eine Vielzahl an Importeuren, die Waren aus aller Welt in die Vereinigten Staaten importieren. Viele dieser Unternehmen spezialisieren sich in ihren Aktivitäten auf bestimmte Ursprungsländer, Produktsegmente, Handelskanäle oder Regionen innerhalb der USA. Die Herangehensweise kann hierbei stark variieren. Das Importunternehmen Haram Christensen importiert beispielsweise Produkte aus 21 verschiedenen Ländern, unter anderem Deutschland, und spezialisiert sich auf den Verkauf von Qualitätsprodukten, wie etwa Stollen oder Marzipan, in Spezialitätenläden. 94 Die Firma Euro American Brands hingegen spezialisiert sich auf Top Marken in der Süßwarenbranche aus Europa. 95 Deutsche Marken in ihrem Portfolio sind z.B. Bahlsen und Ritter Sport. Insbesondere bei Importeuren, die sich auf Marken spezialisieren, kommt es zu einer interessanten Wechselwirkung: Hersteller haben ein großes Interesse daran, mit einem erfolgreichen Importeur zusammenzuarbeiten, der ein gutes Netzwerk an Kontakten besitzt. 96 Gleichzeitig profitiert ein Importeur davon, starke deutsche Marken in seinem Portfolio zu führen, da der Wiedererkennungswert bei Konsumenten mit Affinität zu deutschen Produkten und somit ein höheres Kaufinteresse dieser Kunden gegeben ist. Weiterhin könnte sich das Interesse anderer Markenhersteller an einer Zusammenarbeit mit dem Importeur verstärken, da dieser bereits über ein entsprechendes Netzwerk an geeigneten Vertriebspartnern verfügt. Hersteller sollten sich dieser Konstellation bei Geschäftsverhandlungen bewusst sein. Die Firma Chicago Importing hatte sich ursprünglich auf skandinavische Produkte spezialisiert, vertreibt jedoch seit der Übernahme eines anderen Importeurs im Jahr 2007 auch Produkte aus Deutschland und den Niederlanden. 97 Idealerweise sollten Exporteure ihre Importeure als ihre direkten Vertreter behandeln und sich strategisch abstimmen. In einigen Fällen gründen Hersteller nach mehrjähriger Zusammenarbeit mit Importeuren eine eigene Verkaufsniederlassung. Beispielsweise gründete die Käserei Champignon aus Bayern eine eigene Niederlassung in New Jersey, die Champignon North America, Inc. 98 Eine weitere Möglichkeit bestehet darin, einen individuell agierenden Geschäftsführer einzustellen, der ein Netzwerk von Importeuren vor Ort steuert und koordiniert. Eine eigene Vertriebsniederlassung zu gründen ist, abgesehen von einer Produktionsstätte in den USA, die ressourcenintensivste Variante, gewährt dem Exporteur aber die maximale Kontrolle über den Vertrieb seiner Produkte. Broker • • • •

Wichtige Verbindung zwischen Importeur, Distributor und Handel Wird nicht Eigentümer der Ware, sondern ist reiner Verkaufs- und Marketingdienstleister Verlängerter Arm des Importeurs: Absatzorganisation, Außendienst, lokales Netzwerk Beobachtung und Rückmeldung über Marktbedingungen, Handelslandschaft, Konkurrenzprodukte

Broker sind die eigentlichen Türöffner zum Handel. Die Kontaktaufnahme zum Einzelhandel gestaltet 94 95 96 97 98

Haram Christensen http://www.haramchris.com/index.php Stand 23.04.2013 Euro American Brands http://www.euroamericanbrands.com/ Stand 23.04.2013 Export Solutions “Export Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 19.04.2013 Chicago Importing http://www.chicagoimporting.com/index.html Stand 23.04.2013 Champignon North America, Inc. http://www.champignon-usa.com/about.html Stand 23.04.2013

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sich sowohl für Hersteller, als auch für Importeure und Distributoren vor Ort schwierig. Die Nachfrage nach Regalfläche in den Märkten ist groß und eine Terminvereinbarung ist oftmals nur nach intensiven Bemühungen möglich. Die Kommunikation zum Einkäufer wird meistens über Broker geregelt. Während Importeure und Distributoren auch andere Aufgaben wahrnehmen, ist es dem Broker durch Besuche vor Ort möglich, ein Netzwerk und intensive Kontakte aufzubauen. Zusätzlich zu ihrem eigentlichen Aufgabengebiet stellen viele Broker ihr fundiertes Marktwissen zur Verfügung und bieten beispielsweise Beratung und Betreuung von Unternehmen beim Markteintritt an. Die Entlohnung eines Brokers kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. In den meisten Fällen wird entweder eine monatliche Gebühr, oder aber eine prozentuale Entlohnung gezahlt. Die langfristige Marktbearbeitung seitens der Hersteller ist wichtig, um die Aufmerksamkeit des Brokerpersonals auf ihre Produkte zu lenken. Es gibt einige nationale Broker, die vor allem die großen Einzelhandelsketten bedienen und viele hundert kleinere und regional begrenzte Firmen, die sich auf kleine Ketten oder bestimmte Vertriebsformate spezialisieren. Wholesaler (Großhändler) 99 • • • •

Lagerung und Fuhrpark Warenanlieferung bis Rampe Großhändler berechnen einen Prozentsatz des Warenwertes für ihre Dienstleistung Der Großhändler wird Eigentümer der Ware

Wholesaler können ein wichtiges Glied zwischen Hersteller und Einzelhändler darstellen. Großhändler nehmen dem Hersteller die Ware in großen Mengen ab und verkaufen diese gegen einen Aufpreis an den Einzelhandel weiter. Insbesondere im transatlantischen Handel können die großen Abnahmemengen einen Vorteil darstellen. Hersteller haben ein Interesse daran, größere Mengen zu verschiffen, um die Transportkosten pro Stück zu senken. Einzelhändler hingegen verlangen Flexibilität und bestellen meist kleinere Mengen, um die eigenen Lagerbestände gering zu halten. Ein zwischengeschalteter Großhändler kann sich aus diesem Grund als überaus nützlich erweisen. Das Unternehmen C&S Wholesale Grocers ist der größte Wholesaler in den USA und liefert rund 95.000 verschiedene Produkte aus den 50 Standorten des Unternehmens an Supermarktketten, unabhängige Läden und Organisationen. 100 Die regionalen Warenlager des Unternehmens sind in allen Regionen – insgesamt in 12 Staaten – der USA angesiedelt, jedoch liegt ein eindeutiger Schwerpunkt auf dem Nordosten. Unter anderem zählen die großen Supermarktketten Giant, Target und Safeway zu den Kunden von C&S Wholesale Grocers. Distributor • • 99

Verteilerservice zu einzelnen Läden Regalpflege/Merchandising

WiseGEEK http://www.wisegeek.org/what-is-a-wholesaler.htm Stand 29.04.2013 C&S Wholesale Grocers http://www.cswg.com/ Stand 29.04.2013

100

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• • •

Produktauswahl und –wechsel (abhängig von den geographischen und demographischen Gegebenheiten) Distribution innerhalb der Ladenkette Kommunikation mit dem Importeur, Erstellung eines strategischen Plans

Distributoren sind mehr als Großhändler. Sie unterhalten große Warenlager, vermarkten zum Teil, übernehmen die Regalpflege und bieten auch eine strategische Beratung gegenüber Importeuren und Einzelhändlern an. Viele Supermarktketten geben dem Distributor exklusive Regalflächen, die dann mit allen möglichen Produkten des Distributors bestückt werden. Auch administrative Aufgaben und Unterstützung bei der Vermarktung zählen zum Wirkungsbereich eines Distributors. Distributoren spezialisieren sich in der Regel nicht auf bestimmte Produktkategorien, sondern lagern und verteilen eine Vielzahl von Produkten. Ein großer Distributor ist beispielsweise Kehe Foods mit bis zu 50.000 SKUs (stock keeping units oder Einzelprodukte). Die Rollen zwischen Importeuren, Brokern und Distributoren überschneiden sich häufig. Viele Importeure sind gleichzeitig Broker oder Distributor und einige Einzelhändler und Distributoren übernehmen auch Importeursfunktionen. Dies hängt von der Region, dem einzelnen Unternehmen, oder den Produkten bzw. Marken der Hersteller ab. Das Unternehmen Haram Christensen nimmt beispielsweise gleichzeitig die Funktionen eines Importeurs und nationalen Distributors wahr und arbeitet dabei ebenfalls eng mit Brokern zusammen. 101 Gute Importeure, Distributoren und Broker können essentielle Bestandteile eines erfolgreichen Markteintritts sein, jedoch bekommen diese zahlreiche Anfragen von Herstellern weltweit. 102 Die Beratungsfirma Export Solutions rät deshalb zu verschiedenen Vorgehensweisen, um den Distributoren, aber auch Importeuren und Brokern dennoch im Gedächtnis zu bleiben und Interesse am Produkt zu wecken. Die gute und kompakte Vorbereitung von Informationen kann hier der Schlüssel sein:  Unique Selling Proposition (USP, Alleinstellungsmerkmale). Was macht das Produkt besonders? Dies kann beispielsweise Funktionalität (Inhaltsstoffe), Qualität, Geschmack oder Preis-Leistung sein. Distributoren wissen, dass Produkte mit anderen um Regalfläche konkurrieren. Aus diesem Grund wird das Interesse an Produkten größer sein, wenn sie ein überzeugendes Verkaufsmerkmal haben.  Marktrecherche. Für den Geschäftspartner ist es wichtig zu wissen, wie informiert der Hersteller über den jeweiligen Zielmarkt ist. Im Allgemeinen sollte der Hersteller vor Markteintritt Kenntnisse bezüglich lokaler Preisstrategien, Vertriebsstrukturen und Sortiment der einzelnen Supermärkte besitzen. Storechecks vor Ort können sehr aufschlussreich sein.  Investition. Was ist das Herstellerunternehmen bereit in den Markt zu investieren? Neben der Definition des USP ist dies die wichtigste Überlegung, die ein Unternehmen anstellen muss. Der Eintritt in einen fremden Markt ist in den meisten Fällen mit höheren Kosten verbunden. Diese Kosten können beispielsweise Listungsgebühren, die Entwicklung von Marketingmaterialien,

101 102

Haram Christensen http://www.haramchris.com/index.php Stand 23.04.2013 Export Solutions “Export Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 19.4.2013

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sowie die Bereitstellung von Mustern beinhalten. Der Importeur, Distributor oder Broker trägt ein gewisses Risiko bei der Aufnahme eines neuen Produktes in das Portfolio. Die Zusicherung, dass zumindest anteilig Kosten der Markenbildung vom Hersteller getragen werden, ist ein wichtiges Signal an den Geschäftspartner.  Erfolgsgeschichten. Ist das Produkt bereits in anderen Ländern erfolgreich? Insbesondere angrenzende Märkte wie Kanada oder aber Einzelhändler, die dem Geschäftspartner geläufig sind, können hier von Vorteil sein.  Produktkategorie. Wer sind die Wettbewerber eines Produktes? Ein attraktives Nischenprodukt zu platzieren kann für den Distributor, Importeur oder Broker leichter sein, als ein Produkt, das mit starken, etablierten Marken im Wettbewerb steht.  Profitabilität. Verdient der Distributor/Broker/Importeur mit dem Vertrieb des Produktes Geld? Dem amerikanischen Geschäftspartner ist bewusst, dass er einem Zwiespalt gegenüber steht: Einerseits werden zum Beginn der Geschäftstätigkeit in einem neuen Ländermarkt weniger Umsätze generiert. Andererseits kann er mit geringem Mehraufwand ein Produkt vorstellen, wenn schon andere Produkte in dieser Kategorie gelistet sind. Überzeugende Argumente (USPs), dass sich dieses Produkt am Markt etablieren wird, werden dem Hersteller helfen, einen guten Geschäftspartner für sich zu gewinnen.

Retailer/Einzelhändler Der Einzelhändler ist das direkte Absatzmedium an den Verbraucher und übernimmt die Vermarktung und den Verkauf von Produkten. 103 Insbesondere bei Konsumgütern, den sogenannten Fast Moving Consumer Goods, ist der Vertrieb durch Supermärkte vorteilhaft, da eine größere Konsumentengruppe zu geringeren Kosten erreicht werden kann, als dies beispielsweise durch einen Direktvertrieb an die Endkonsumenten möglich wäre. Insbesondere in den letzten Jahren sind Einzelhändler dazu übergegangen, Verantwortung teilweise an ihre Handelspartner abzugeben. So sollen Aufgaben wie beispielsweise Regalpflege zunehmend von Distributoren oder Brokern mit übernommen werden. Weiterhin ist ein Trend hin zu Eigenmarken erkennbar, die zusätzliche Konkurrenz zu Markenprodukten darstellen. Zum Abschluss dieses Abschnittes, welcher der Vorbereitung auf Geschäftstermine in den USA dienen soll, werden noch einige häufige Fehler angesprochen, die laut dem Export Handbook von Export Solution insbesondere von Neulingen in diesem Zielmarkt begangen werden.  Industrierecherche - Eine differenzierte Analyse des Marktes ist sehr wichtig. Ein Wachstum dieser Branche in anderen Ländern bedeutet nicht zwangsläufig ein Wachstum in diesem Zielmarkt. Kenntnisse über Nachfrage und Preisgefüge sind essentiell.

103

In Anlehnung an Encyclopaedia Britannica http://www.britannica.com/EBchecked/topic/574437/supermarket Stand 30.04.2013

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 USP - Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Definition der Unique Selling Proposition sehr wichtig. Ist ein Produkt nahezu identisch mit einem anderen und wird dieses zu einem höheren Preis angeboten, so kann es schwierig sein, eine Kundenbasis aufzubauen.  Preisfindung - Den Preis für den neuen Zielmarkt richtig zu definieren ist eine komplexe Aufgabe und stark von der Beschaffenheit des Produktes abhängig. Ein häufig begangener Fehler ist laut Export Solutions, den Preis zu hoch anzusetzen. Zwar sind Konsumenten oftmals dazu bereit, höhere Preise für internationale Qualitätsprodukte zu zahlen, jedoch sollten die Produkte preislich nicht allzu stark von der Konkurrenz abweichen. Auch muss der Hersteller bedenken, dass zusätzlich zu den Herstellungskosten noch Kosten für beispielsweise Zoll und Transport, sowie Margen für Importeure und ggf. Broker und Distributoren eingerechnet werden müssen.  Die Sprache der Etiketten - Die Nutrition Facts müssen auf Englisch verfasst werden und den Spezifikationen der FDA entsprechen, doch sollte auch darüber nachgedacht werden, die Beschriftung auf der Verpackung bzw. den Namen des Produktes auf Englisch zu verfassen. Bei Produkten, die eine klare Verbindung zu Deutschland aufbauen sollen, kann eine deutsche Beschriftung einen gewissen Charme ausmachen, jedoch sollte im Allgemeinen vor Markteintritt überlegt werden, ob die Beschriftung auf den Konsumenten ansprechend wirkt.  Besuch des Zielmarktes - Im Zeitalter des Internets ist die weltweite Kommunikation sehr einfach geworden. Trotzdem sollten sich Exportmanager regelmäßig die Zeit nehmen, ihre Zielmärkte zu besuchen, mit den Geschäftspartnern persönlich zu sprechen und sich vor Ort ein Bild von den Produkten im Regal zu machen.  Erwartungen - Optimismus ist gut und notwendig, um im internationalen Handel erfolgreich zu sein. Trotzdem sollte man darauf bedacht sein, die Erwartungen an den vielversprechenden, aber auch hart umkämpften amerikanischen Markt auf einem realistischen Niveau zu halten. Gespräche mit Industrieexperten können besonders für Neueinsteiger in den US-Markt aufschlussreich und wegweisend sein. Auf die einzelnen Geschäftsformate des Lebensmitteleinzelhandels wird in Abschnitt 4.4 noch genauer eingegangen.

6.4 Kontaktaufnahme mit potentiellen Vertriebspartnern Es gibt mehrere Wege, mit potentiellen Geschäftspartnern in Kontakt zu treten. Die direkte Ansprache per Telefon oder E-Mail ist sicherlich die einfachste und schnellste Form. Doch wie bereits erwähnt erhalten mögliche Geschäftspartner im Zielmarkt eine Vielzahl an Anfragen, sodass diese Bemühungen häufig nicht zielführend sind. Auch ist zu beachten, dass eine Kontaktaufnahme mit einem möglichen Geschäftspartner erst dann sinnvoll ist, wenn das Unternehmen über ausreichende Marktinformationen verfügt und in der Lage ist, die Etikettierungsvorschriften umzusetzen, um die künftige Zusammenarbeit nicht zu gefährden.

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Eine weitere Möglichkeit ist die Teilnahme an einem Exportförderprogramm, bei dem Informationen zum Zielmarkt vermittelt, und Termine mit potentiellen Geschäftspartnern vereinbart werden. 104 Die Möglichkeit Storechecks durchzuführen sowie sich ein Bild von den Produkten und den Konsumenten vor Ort zu machen, ist besonders für Markteinsteiger sehr aufschlussreich. Weiterhin wird in der Süßwarenbranche häufig die Möglichkeit genutzt, Kontakte auf Messen herzustellen. Dies bietet einerseits die Möglichkeit, potentielle Partner persönlich zu treffen und Produkte verkosten zu lassen und andererseits potentielle Geschäftspartner aus unterschiedlichen Ländern zum selben Zeitpunkt zu treffen, ohne für diese erste Kontaktaufnahme in das jeweilige Zielland reisen zu müssen. Experten raten jedoch, nach der Messe intensive Recherchen durchzuführen, oder aber vielversprechende Kontakte vor Ort an deren Standort zu besuchen. 105 Auch Reference & Credit Checks zu Beginn der Geschäftsbeziehungen durch Unternehmen wie Dun & Bradstreet oder Coface können dem Hersteller helfen, eine transparente Geschäftsbasis zu dem Handelspartner vor Ort aufzubauen. Einige der wichtigsten Messen in den USA werden in diesem Zusammenhang kurz genannt: 

Sweets & Snacks Expo, 20. – 22.5.2014, Chicago http://www.sweetsandsnacks.com/



Fancy Food Show  Sommer: 29.06. – 01.07.2014, New York  Winter: 19.01. – 21.01.2014, San Francisco http://www.specialtyfood.com/fancy-food-show/



PLMA’s Private Label Trade Show, 17. – 19.11.2013, Chicago http://plma.com/

6.5 Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) Im Folgenden werden die einzelnen Formate des Lebensmitteleinzelhandels dargestellt. Diese überschneiden sich teilweise, da Store-Formate Weiterentwicklungen bereits bestehender Formate darstellen können. Traditionelle Lebensmitteleinzelhändler / Supermärkte (Grocery Stores) Der klassische Supermarkt führt ein breites Sortiment an Lebensmitteln, Fleisch, Obst und Gemüse und macht im Schnitt jährlich ungefähr $15-20 Millionen Umsatz. 106 Diese Geschäfte führen i.d.R. – je nach Größe des Geschäfts - zwischen 15.000 und 60.000 Produkte und haben häufig eine sogenannte “Deli”Servicetheke (Fleischaufschnitt, Käse, Feinkostsalate usw.) und eine angeschlossene Bäckerei. Die Ketten Giant 107 und Safeway 108 in Washington D.C. sind klassische Supermärkte. 104 105 106 107 108

Export Solutions “Export Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 30.4.2013 Export Solutions “Export Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 30.4.2013 Vgl. FMI http://www.fmi.org/research-resources/supermarket-facts Stand 15.04.2013 Vgl. Store-Webseite, www.giantfood.com Stand 15.04.2013 Vgl. Store-Webseite, www.safeway.com Stand 15.04.2013

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Fresh Format Im Gegensatz zu traditionellen Supermärkten spezialisieren sich Fresh Stores auf verderbliche Ware und bieten in ihrer Grundausstattung andere Produkte als traditionelle Einzelhändler an, vor allem in den Bereichen ethnische, unbehandelte und Bio-Produkte. 109 Beispiele hierfür sind die erfolgreiche Supermarktkette Whole Foods 110, Publix Greenwise, 111 sowie einige unabhängige Lebensmittelhändler. Limited-Assortment Store/Discounter Discounter bzw. Limited-Assortment-Stores sind LEHs mit keinen “Extras”, niedrigen Preisen, wenig oder keinen Dienstleistungen und weniger als 2.000 Produkten mit wenig bzw. keinen verderblichen Waren wie bspw. Aldi, Trader Joe‘s oder Sav-A-Lot 112. Auch Discounter, die ein begrenztes Sortiment führen und überwiegend Eigenmarken anbieten, sind überregional erfolgreich. Diese Discounter konzentrieren sich auf nur zwei bis drei der Bestseller einer jeweiligen Kategorie und bieten diese bis zu 50% reduziert in nahegelegenen Supermärkten an. Anders als in Deutschland hat sich dieses Handelsformat allerdings bis jetzt nicht als führendes Modell erwiesen. Superstore Ein Superstore ist ein Supermarkt mit mindestens 3.000 m2 Verkaufsfläche und einem Umsatz von mindestens $12 Millionen pro Jahr. Zusätzlich zu Lebensmitteln führen diese Geschäfte auch ein breites Sortiment an non-food Produkten. Auch verfügen diese Geschäfte über Spezialabteilungen und bieten weitreichenden Service an. Warehouse Stores Ein Warehouse Store ist ein Lebensmittelgeschäft, das einen begrenzten Service, jedoch Produkte zu günstigen Preisen anbietet. 113 Im Gegensatz zu Discountern werden die Produkte jedoch zumeist in großen Mengeneinheiten verkauft. Auch werden die Produkte häufig in den Transportverpackungen zum Verkauf angeboten, anstatt sie einzeln zu platzieren. Super Warehouse Das Super Warehouse ist eine Mischung aus traditionellen, großen Supermärkten und Warehouse Stores mit hohen Volumina. Super Warehouses bieten eine Reihe von Dienstleistungen und verderbliche Waren von guter Qualität zu reduzierten Preisen an. Ein Beispiel hierzu ist Cub Foods 114. Andere (kleine Lebensmittelshops) Auch existieren kleine Eckläden, die nur eine begrenzte Auswahl an Grundnahrungsmitteln und andere Produkte des täglichen Bedarfs führen. 115 Diese Geschäfte setzen in der Regel weniger als $1 Millionen jährlich um.

109 110 111 112 113 114 115

Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.

FMI http://www.fmi.org/research-resources/supermarket-facts Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.wholefoodsmarket.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.publix.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.aldi.us, www.save-a-lot.com Stand 15.04.2013 FMI http://www.fmi.org/research-resources/supermarket-facts Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.cub.com Stand 15.04.2013 FMI http://www.fmi.org/research-resources/supermarket-facts Stand 15.04.2013

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Convenience Stores (traditionelle) Convenience Stores sind tendenziell kleinere Geschäfte mit höheren Margen. Das Produktsortiment setzt sich hauptsächlich aus Grundnahrungsmitteln, nicht-Lebensmitteln, und küchenfertigen bzw. verzehrfertigen Gerichten zusammen. Inzwischen wurden viele Tankstellen um einen Convenience Store erweitert. Auch die erfolgreiche Kette SevenEleven kann zu den Convenience Stores gezählt werden. Wholesale Club Wholesale Clubs sind eine Mischung aus Einzel- und Großhandel mit kostenpflichtiger Mitgliedschaft. Anders als bei den Metro-Läden in Deutschland können auch Privatkunden in den Clubs einkaufen, nachdem sie eine Jahresmitgliedschaft von $25 bis $50 bezahlt haben. Die Auswahl von Produkten ist limitiert und die Produktpräsentation entspricht einem Großhandelsformat (Großpackungen). Die typische Größe sind etwa 11.000 m2 und 60 bis 70% des Umsatzes werden durch Nicht-Lebensmittel generiert. Die Lebensmittelprodukte sind auf Massenverkauf ausgerichtet. Beispiele für dieses Handelsformat sind z. B. Costco 116 und Sam’s Club 117. Supercenters Supercenter sind eine Zusammenstellung von einem großen Food/Drug Store (siehe oben) und einem Geschäft für Massenprodukte. Diese Supercenter führen eine große Auswahl an Lebensmitteln und Nicht-Lebensmitteln. Die durchschnittliche Größe liegt bei über 16.000 m2. Nahrungsmittel nehmen etwa 40% der Fläche in Anspruch. Wal Mart’s Supercenter ist das wohl erfolgreichste Format im Lebensmitteleinzelhandel weltweit. Nur wenige der großen, deutschen Lebensmittelhersteller sind in den Supercentern gelistet. Anders als viele überregionale Gruppen, verlangt Wal-Mart keine Listungsgebühren sondern den kleinstmöglichen Preis und eine reibungslose Anlieferung der Produkte. Weitere Beispiele sind Super Target 118 und Meijer 119. Dollar Stores US-amerikanische Dollar Stores sind ähnlich wie „1-Euro-Läden“ eingerichtet: Jedes Produkt kostet nur wenige US-Dollar. Diese Geschäfte führten ursprünglich eine Auswahl an nicht verderblichen Lebensmitteln, Party-Bedarf und Dekorationsprodukten, sind aber in den letzten Jahren dazu übergegangen, auch Lebensmittel und Verbrauchsgüter zu sehr aggressiven Preisen anzubieten, die bereits jetzt zwischen 20 und 66% zu ihrem Umsatz beitragen. Beispiele sind Dollar General 120, Dollar Tree 121 und Family Dollar 122. Drug Stores Diese Läden bestehen aus einer Apotheke, in der rezeptpflichtige Medikamente verkauft werden. Jedoch werden mindestens 20% des Gesamtumsatzes durch Verbrauchsgüter, Waren des täglichen 116 117 118 119 120 121 122

Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.

Store-Webseite, www.costco.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.samsclub.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.target.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.meijer.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.dollargeneral.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.dollartree.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.familydollar.com Stand 15.04.2013

50

Bedarfs, wie beispielsweise Pflegeprodukte und Kosmetika, sowie saisonale Waren erwirtschaftet. Diesem Vertriebskanal gehören Ketten wie z. B. CVS 123 und Walgreens 124 an, jedoch nicht solche wie The Medicine Shoppe 125, in der fast ausschließlich rezeptpflichtige Produkte angeboten werden.

Military Commissaries Die sogenannten Military Commissaries sind innerhalb von Kasernen gelegene Supermärkte. Davon gibt es rund 180 in den USA. Viele verfügen über bis zu 8 Meter Regalfläche, die mit deutschen Produkten bestückt sind. Der Erfolg von deutschen Produkten in den Commissaries geht nicht zuletzt auf die Vielzahl deutscher Ehefrauen von US Soldaten und die Vorlieben der in Deutschland stationierten Soldaten zurück. Diese Läden werden, wie andere Ketten auch, von Importeuren und Distributoren beliefert.

Um tatsächlich alle der rund 45.000 Supermärkte in den USA beliefern zu können, müsste stark in Distributionsstrukturen investiert werden. Die meisten deutschen Spezialitätenprodukte sind in weniger als 1.000 Geschäften erhältlich. Obwohl die nationale Konzentration des Lebensmitteleinzelhandels, zum Teil aufgrund des stetigen Drucks von Wal-Mart, zunimmt, gibt es in jeder der 52 Millionenstädte der USA mindestens eine lokal dominierende Kette. Die erfolgreichsten fünf nationalen bzw. überregionalen Ketten in den USA haben gemeinsam einen Marktanteil von 41%. Zum Vergleich: In Großbritannien haben die erfolgreichsten fünf Lebensmitteleinzelhändler einen Marktanteil von über 80%. Im Folgenden sollen einige der erfolgreichen Handelsketten in den USA beschrieben werden. Regional führende Supermarktketten Jede Großstadt in den USA verfügt über mindestens eine LEH-Kette mit über 100 Geschäften, wie Marsh in Indiana, Giant Eagle in Pennsylvania und Ohio, Spartan in Michigan, oder Harris Teeter in North Carolina, die über einen großen Marktanteil und eine hohe Kundenbindung verfügen. Die besonders erfolgreichen Ketten wie Wegmans in New York, HEB in Texas oder Meijers in Michigan, führen ein umfangreiches Sortiment an Frischwaren und internationalen Spezialitäten. Manche Ketten, wie Meijers, haben seit einigen Jahren auch eine deutsche Sektion, andere integrieren deutsche Marken in die jeweilige Produktkategorie. Überregionale Supermarktketten In den letzten zehn Jahren kam es zu einer Konzentration lokal führender Ketten zu großen, überregionalen Gruppen. Damit versucht man, sich gegen den zunehmenden Druck von Wal-Mart, Costco oder Spezialisten wie Dean & De Luca zu wehren. Die fünf größten überregionalen Ketten sind Albertsons/SuperValu (mit Jewel Osco in Chicago), Safeway (mit Dominick‘s in Chicago, Lucky in Los Angeles und Genuardis in Pennsylvania), Kroger (mit Ralphs in Los Angeles), Ahold (Entlang der

123 124 125

Vgl. Store-Webseite, www.cvs.com Stand 15.04.2013 Vgl. Store-Webseite, www.walgreens.com Stand 15.04.2013 Vgl. Store-Webseite, www.medicineshoppe.com Stand 15.04.2013

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Ostküste mit Giant und Stop & Shop), Delhaize (1.400 Supermärkte unter Food Lion und Hannaford Marken). Auch Tengelmanns A&P gehört dazu, obwohl diese Kette in den letzten Jahren Umsatzeinbußen hinnehmen musste. Spezialitätengeschäfte oder unabhängige Ketten Darunter fallen die „German Delis“, also die traditionellen deutschen Läden, von denen noch ca. 1.500 in den USA vorhanden sind. In den 50er und 60er Jahren waren dies noch mehr als 10.000 Geschäfte. Der rapide Schwund beruht in vielen Fällen darauf, dass keine Nachfolger für die deutschen Betreiber gefunden wurden, obwohl deren Geschäfte finanziell durchaus erfolgreich gewesen wären. Die Nachfolger ändern in der Regel entweder das Verkaufskonzept oder schließen den Laden ganz. Die heute erfolgreichsten Spezialitätengeschäfte bieten eine große Bandbreite an internationalen Spezialitäten an. Auch können deutsche Produkte, insbesondere in Chicago, oftmals in osteuropäischen Spezialitätengeschäften erworben werden. Spezialitätenketten mit jeweils drei bis 15 Läden Zu den Spezialitätenketten gehören jeweils Rodmans 126 in Washington, Mollie Stone‘s 127 und Andronicos 128 in San Francisco, Balducci 129 und Dean & De Luca 130 in New York, sowie Sunset Foods 131 und Treasure Island 132 in Chicago. Individuelle Einzelgeschäfte, die durch eine ungewöhnliche Lebensmittelpräsentation und Ladendekoration ihrer Kundschaft ein ganz besonderes Einkaufserlebnis bieten, sind Jungle Jim’s 133 in Indiana (der bis zu 150 deutsche Produkte führt), Stew Leonard’s 134 in Connecticut oder A Southern Season 135 in North Carolina. Darunter fallen zum Beispiel auch Cost Plus/World Market 136 und Harry & David 137. Cost Plus/World Market ist mit über 170 Läden eines der wichtigsten Spezialitätengeschäfte für importierte Produkte aus Deutschland. Auch über das Internet werden deutsche Spezialitäten an Konsumenten verkauft. German Deli 138und German Food Express 139 sind die größten, auf deutsche Produkte spezialisierte Onlineshops. Allerdings bietet auch Amazon.com seit kurzem internationale Spezialitäten aus Deutschland an. Der Internetverkauf von Lebensmitteln und Direktversand an Haushalte wird von vielen großen Ketten wie Wal-Mart, Kroger oder Publix vorangetrieben. Die traditionellen Supermärkte machen mit rund 40.000 Geschäften in den USA 60% der gesamten Lebensmittelvertreibenden Industrie aus, gefolgt von rund 3.600 Supercentern (z.B. Walmart) und 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139

Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.

Store-Webseite, www.rodmans.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.molliestones.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.andronicos.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.balduccis.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.deandeluca.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.sunsetfoods.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.tifoods.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.junglejims.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.stewleonards.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.southernseason.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.worldmarket.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.harryanddavid.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.germandeli.com Stand 15.04.2013 Store-Webseite, www.germanfoodexpress.com Stand 15.04.2013

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1.300 Wholesale Clubs (z.B. Costco). 140 Große Ketten, die insbesondere für ihre internationalen Marken bekannt sind, sind unter anderem Meijer, Wakefern/Shop Rite und Whole Foods.

6.6 Preiskalkulation Die Preiskalkulation spielt beim Eintritt in den US-Markt eine wichtige Rolle und enthält zum Teil Elemente, die in Deutschland nicht zum Tragen kommen. Abgesehen von höheren Transportkosten aufgrund langer Lieferwege ist das System von Importeur, Broker, Distributor und Einzelhändler bei der Kalkulation mit zu berücksichtigen. Weiterhin können noch weitere, individuelle Kosten hinzukommen, wie monetäre (z.B. Listungsgebühren, Werbeschaltungen) oder nichtmonetäre (z.B. zusätzliche, kostenfreie Ware für Aktionen) Marketingkosten, die in dieser Kalkulation nicht enthalten sind. Die nachfolgende Beispielkalkulation beschreibt die Kosten der verschiedenen Akteure innerhalb der Lieferkette und soll einen Anhaltspunkt für die eigene Kalkulation geben. Die hierbei angegebenen Margen stellen Richtwerte dar und können von den tatsächlichen Werten abweichen. Beispiel einer Top-Down-Kalkulation basierend auf einem Endverbraucherpreis von $2,49:

Abbildung 10: Top-Down Preiskalkulation

Quelle: Peter Leiendecker, Euro-American Brands LLC, „Finding the most suitable importer in the United States”

Die Zollsätze für Produkte sind sehr unterschiedlich (z.B. 0% für Kekse und Biskuits, 5% bis 7% für Schokolade und Konfekte). Um die Kalkulation zu vereinfachen ging man deshalb von einem durchschnittlichen Prozentsatz von 15 % für Seefracht und Zoll aus. Auch wenn die Margen der verschiedenen Einzelhändler sehr stark vom Produkt und möglichen Aktionen abhängen, so sollte man mit einem Aufschlag dieser von ca. 30% rechnen. Um die Ware an die Einzelhändler zu verteilen, rechnet man zusätzlich mit ca. 28% Aufschlag für den Distributor. Der 140

Export Solutions “Selling to the USA Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Stand 30.4.2013

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Importeur wiederum schlägt ca. 28% auf den Preis auf, um seine Kosten zu decken und profitabel arbeiten zu können. Um die Verbringung der Ware vom Destinationshafen zum Importeur abzudecken, werden ca. 88 Cent kalkuliert. Die Kosten für den Zoll sowie die Transportkosten von Deutschland in die USA werden auf ca. 15% geschätzt. In dieser Kalkulation wurde noch ein Wechselkurs von 1.31 (EUR/USD) angenommen, wodurch am Ende ein FOB Preis von 0.555 Euro zustande kommt, um das Produkt für $2,49 im Geschäft verkaufen zu können.

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7. Konsumentenverhalten Das Verhalten und die Beweggründe der amerikanischen Konsumenten zu verstehen ist essentiell für jeden internationalen Lebensmittelhersteller, der einen Markteintritt in die USA plant. Industrieexperten geben oftmals zu bedenken, dass der US-Markt kaum mit einem anderen Markt zu vergleichen ist. 141 Selbst westliche Märkte wie Deutschland oder Frankreich unterscheiden sich laut Expertenmeinung deutlich vom amerikanischen Markt. Dieser Abschnitt soll dem Leser eine Einführung und einen Überblick über die wichtigsten Faktoren des Konsumentenverhaltens liefern.

7.1 Allgemeiner Überblick „Der US-Amerikaner ist konsumorientiert“ - das ist das allgemeine Bild, das die restliche Welt von den USA hat. Doch ist dies tatsächlich so oder handelt es sich um einen stereotypischen Trugschluss? Bis vor einigen Jahren wurde das Konsumverhalten der Bevölkerung innerhalb und außerhalb der USA oftmals mit dem Schlagwort „consumerism“ (deutsch: Verbraucherherrschaft, Konsumerismus) betitelt. 142 Bei Verbraucherexperten besteht jedoch Einigkeit, dass sich das Verhalten der Konsumenten im Wandel befindet. Insbesondere die Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 habe nachhaltigen Einfluss auf das Konsumverhalten der Amerikaner gehabt. Allgemein wird berichtet, dass der US-Konsument wieder zu alter Stärke gefunden hat. 143 Ob dies der Realität entspricht bleibt fraglich. Seit der Krise im Jahr 2008 ist der persönliche Konsum der Bevölkerung durchschnittlich um etwa 0,9% pro Jahr gewachsen. Dies entspricht der langsamsten Zuwachsrate seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Dieser Durchschnittswert ist allerdings differenziert zu betrachten: Insbesondere zu Beginn der Krise waren starke Rückgänge zu verzeichnen, wohingegen seit Mitte 2009 wieder ein Wachstum zu beobachten ist. Vergleicht man diesen Durchschnitt jedoch mit früheren Werten, so erscheint diese Zuwachsrate tatsächlich gering. Vor der Wirtschaftkrise, im Zeitraum 1996 bis 2007, lag der jährliche Zuwachs bei rund 3,6%. Nichtsdestotrotz ist eine Wachstumstendenz erkennbar. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Konsumverhalten der amerikanischen Bevölkerung in Zukunft entwickelt. Eine Tendenz ist jedoch nach Aussagen der Experten deutlich erkennbar: Der „consumerism“, wie er vor der Krise betrieben wurde, existiert in dieser Form nicht mehr. Doch nicht nur die prozentuale Entwicklung des Konsums ist für ein Unternehmen, das am US-Markt agiert oder einen Markteintritt plant, relevant. Vielmehr ist es entscheidend, die Natur und die Beweggründe der Amerikaner bei der Produktauswahl zu verstehen, um das Produktangebot entsprechend anpassen zu können.

141 142

143

Vgl. Universal Consensus http://www.universalconsensus.com/services/private-sector/american-consumer-behavior/ Stand 04.06.2013 Vgl. US News “5 traits of the New American Consumer” http://money.usnews.com/money/personal-finance/articles/2010/09/22/5traits-of-the-new-american-consumer Stand 05.06.2013 Vgl. Project Syndicate “The American Comsumer is Not Okay” http://www.project-syndicate.org/commentary/america-s-over-hypedconsumer-recovery-by-stephen-s--roach Stand 04.06.2013

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John Quench, Professor an der Harvard Business School, fasst den amerikanischen Konsumenten grundsätzlich mit den Adjektiven „neugierig“ und „probier-/risikofreudig“ zusammen. 144 Dies lässt den Schluss zu, dass US-Konsumenten Innovationen und anderen neuen Produkten gegenüber aufgeschlossen sind. Dieses Verhalten ist seiner Ansicht nach in einer Reihe von Charakteristika verankert, die die Amerikaner ausmachen. Die prozentualen Veränderungen im Ausgabenverhalten außer Acht gelassen, sind die USA, wie bereits an früherer Stelle erwähnt, ein reiches Land mit einem hohen pro Kopf Einkommen. Folglich verfügen Amerikaner über mehr verfügbares Einkommen, als Personen in anderen Ländern und können somit bei Anschaffungen größere Risiken eingehen. Auch ziehen Amerikaner im Schnitt häufiger um, was Quench zu Folge dazu führt, dass Individuen immer neuen Einflüssen ausgesetzt sind. Weiterhin sei die Neugierde der Konsumenten in den kulturellen Ursprüngen der USBevölkerung verwurzelt. Nahezu alle US-Bürger haben ausländische Vorfahren, was dazu führt, dass Konsumenten grundsätzlich ethnischen und fremden Produkten gegenüber aufgeschlossener sind, als dies beispielsweise in europäischen Ländern der Fall ist. Amerikaner legen nach Aussage Quenchs großen Wert auf Individualismus und Differenzierung, die durch die Vielfalt inländischer und ausländischer Produkte erreicht werden kann. Ein letzter Aspekt, der die Neugierde und Aufgeschlossenheit der Konsumenten beeinflusst, ist die Technologie-Affinität. US-Konsumenten verschiedener Altersstrukturen sind neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen und nutzen diese, um sich über andere Produkte zu informieren. Der Status des „early adopters“, also dessen, der frühzeitig neue Technologien und Produkte angenommen hat, bringt dem Konsumenten zusätzliche Anerkennung. Im folgenden Anschnitt soll genauer auf aktuelle Trends und Entwicklungen am US-Markt eingegangen werden.

7.2 Branchenrelevante Verbrauchertrends Das Verhalten der Konsumenten befindet sich in ständigem Wandel. Manche Trends sind dabei relevanter für einige Branchen, als für andere. Die zwei dominierenden Trends, die Experten derzeit beobachten, ist einerseits der zunehmende Einfluss neuer Technologien auf Kaufentscheidungen des Konsumenten, und andererseits das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Amerikaner. Jedoch sind auch andere Entwicklungen deutlich erkennbar, die in diesem Abschnitt genauer beleuchtet werden sollen. Zunächst einmal sollte der „Konsument“ an sich betrachtet werden und seine Lebensumstände genauer erläutert werden. 145 Lediglich 20% der Haushalte in den Vereinigten Staaten können als traditionell bezeichnet werden. Das heißt, ein verheiratetes Paar mit Kindern. In 28% der Haushalte leben verheiratete Paare ohne Kinder, dicht gefolgt von Single-Haushalten, die einen Anteil von 27% 144

145

Vgl. John Quench (Harvard Business School) “Cheers to the American Consumer” http://hbswk.hbs.edu/item/6154.html Stand 05.06.2013 Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 06.06.2013

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ausmachen. Die ethnische Vielfalt der US-Bevölkerung wird bis zum Jahr 2020 vermutlich noch zunehmen - insbesondere für die Bevölkerungsgruppe lateinamerikanischer Herkunft sehen Experten Wachstum voraus. Auch sieht sich der Konsument heutzutage einer größeren Zeitknappheit gegenüber, was auch Konsumentscheidungen mit beeinflussen kann. 146 Zudem hat sich das traditionelle Rollenverständnis gewandelt, sodass heutzutage auch viele Männer den Einkauf erledigen. Wie bereits im vorangegangenen Abschnitt erwähnt, sind amerikanische Konsumenten sehr Technologie-affin. Das Smartphone ist der ständige Begleiter und erleichtert es den Käufern, Produktangebote und Preise in Geschäften mit denen im Internet zu vergleichen. 147 Auch sei es ein häufiges Phänomen, das Konsumenten zunächst ein Produkt im Geschäft ansehen, sich jedoch dazu entschließen, es im Internet zu erwerben. Die Verwendung des Smartphones nimmt nachhaltig Einfluss darauf, wie Konsumenten mit Produkten und Angeboten interagieren. 148 So wird beispielsweise Printwerbung in den USA nicht mehr so stark eingesetzt, wie dies in der Vergangenheit der Fall war. Stattdessen bekommen Kunden individuell auf ihr Kaufverhalten abgestimmte Angebote auf ihrem Smartphone oder aber per E-Mail zugeschickt. Angesichts der Tatsache, dass sich Konsumenten selten auf nur eine Informationsquelle konzentrieren - es wird beispielsweise gleichzeitig am Laptop gearbeitet und ferngesehen - kann dies eine effektive Möglichkeit sein, die Aufmerksamkeit des Konsumenten auf sich zu lenken. 149 Interessanterweise seien die Konsumenten, die das Smartphone am intensivsten nutzen, nicht etwa sehr junge Menschen, bspw. Schüler und Studenten, sondern weibliche Konsumenten in der Altersgruppe 35-54. 150 Eine weitere wichtige Neuerung im Hinblick auf Technologien ist es, dass Konsumenten dazu übergehen, nicht in traditionellen Geschäften einzukaufen, sondern virtuelle Geschäfte an öffentlichen Plätzen zu nutzen. So ist der Online Lebensmittelhändler Peapod beispielsweise dazu übergegangen, große Plakatwände in Bahnstationen in Städten wie Chicago anzubringen, bei welchen Kunden im vorbeigehen einen Code mit dem Telefon scannen können und den Artikel auf diese Weise erwerben. Insbesondere bei der Etablierung einer Marke kann das Smartphone also eine wichtige Hilfe sein. Der andere, wegweisende Trend, der derzeit in den USA zu beobachten ist, ist das Streben nach gesünderer Ernährung. 151 Konsumenten legen vermehrt Wert darauf, dass Lebensmittelprodukte natürlich sind und gesunde Inhaltsstoffe enthalten. Besonders stark zu beobachten ist das Wachstum des „Organic“-Segments, also der Bioprodukte. 152 Selbst in Zeiten der Krise sei das Wachstum dieses Segments ausgeprägt gewesen und verzeichnete im Jahr 2009 mit 5,1% eine Zuwachsrate, die deutlich über dem Durchschnitt der restlichen Nahrungsmittelbranchen lag. Für den derzeit andauernden Zeitraum 2010-2014 läge das jährliche Wachstum für Bio-Produkte sogar bei rund 12,2%. Am stärksten 146

147

148 149

150 151 152

JWT Intelligence http://www.jwtintelligence.com/2012/12/10-trends-shape-consumer-mindset-behavior-2013/#axzz2VHV1KDkp Stand 06.06.2013 Vgl. John Andrews “Consumer behavior trends” http://www.slideshare.net/Katadhin/consumer-behavior-trends-2013 Stand 06.06.2013 Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 06.06.2013 Vgl. John Andrews “Consumer behavior trends” http://www.slideshare.net/Katadhin/consumer-behavior-trends-2013 Stand 06.06.2013 Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 06.06.2013 Interview mit Peter Leiendecker, Euro-American Brands Stand 04.06.2013 Vgl. Sustainable communities online http://www.sustainable.org/economy/agriculture-a-food-systems/1295-us-organic-food-industryexpected-to-grow-over-12-by-2014 Stand 10.6.2013

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sei der Zuwachs bei Obst und Gemüse ausgefallen. Auch in Zukunft sehen Experten eine positive Entwicklung für dieses Segment voraus. Es gibt vielfältige Gründe für diesen Trend: Amerikaner sind zunehmend gesundheitsbewusst und achten darauf, dass Zutaten nicht gesundheitsschädlich sind, oder eine gesundheitsfördernde Wirkung besitzen. Auch legen Konsumenten Wert auf umweltschonende Produktionsverfahren und artgerechte Tierhaltung. Ein weiterer, wichtiger Faktor, der außerdem eine Rolle spielt, ist die Lebensmittelsicherheit. Konsumenten möchten wissen, welche Bestandteile in Produkten enthalten sind und achten auf dessen Unschädlichkeit. Um dies zu gewährleisten sind Konsumenten teilweise dazu übergegangen, diese selbst herzustellen- so etwa Babynahrung oder Waschmittel. 153 Auch laktosefreie und glutenfreie Produkte hätten Experten zu Folge in Zukunft weitere Wachstumschancen. 154 Hinsichtlich des Lebensmittelkonsums ist weiterhin zu beobachten, dass Mahlzeiten zunehmend flexibler werden und Konsumenten sich von den traditionellen Essgewohnheiten wegbewegen. USKonsumenten essen oft außer Haus - einer Online-Umfrage zu Folge rund fünf Mal pro Woche. 155 Unter dem Motto „Meals are where you are“ (deutsch: Die Mahlzeiten sind dort, wo du bist), passen sich die Mahlzeiten in ihrer Beschaffenheit zunehmend dem hektischer werdenden Tagesablauf an. 156 Vor diesem Hintergrund könnte die Nachfrage nach gesunden Snackboxen in Zukunft weiter steigen. Abschließend sollen noch zwei wichtige Trends im Hinblick auf die Auswahl der Produkte beleuchtet werden. Einerseits ist dies die starke Entwicklung von Spezialitätenprodukten in den USA. Angaben der Speciality Food Association zu Folge sei der Umsatz dieser Kategorie binnen eines Jahres, von 2011 bis 2012, um 14% gestiegen. 157 Insbesondere Hersteller deutscher Schokoladen- und Snackprodukte könnten von dem starken Wachstum dieser Kategorie profitieren. Andererseits berichtet das Unternehmen McKinsey im Hinblick auf die Krise von einem grundlegenden Wandel des US-amerikanischen Konsumenten und sieht darin einen wichtigen Trend begründet: Den vermehrten Konsum von Eigenmarken. 158 Konsumenten haben demnach zunehmend günstigere Produktalternativen ausprobiert und seien von diesen größtenteils überzeugt gewesen. Folglich greifen nun viele Konsumenten trotz der verbesserten wirtschaftlichen Lage zum Alternativprodukt. Auch habe die Wandlung der Eigenmarken, von einem Basisprodukt hin zu hochwertigeren Produkten, die oftmals in verschiedenen Variationen erhältlich sind, begünstigend auf das Wachstum eingewirkt. Insbesondere Trader Joe’s und Target seien Ketten, in denen der Trend zu qualitativ hochwertigen Eigenmarken deutlich zu vernehmen ist. Dieser Trend sei jedoch je nach Kategorie unterschiedlich stark ausgefallen. Angaben der Private Label Manufacturers Association (PLMA) zu Folge sei kontinuierliches Wachstum erkennbar gewesen, von einem Anteil an Eigenmarken von 17,1% im Jahre 2007 zu 19,5% in 2011. 159 An diesen Zahlen ist klar zu erkennen, dass der Eigenmarkentrend die USA noch nicht so stark beherrscht, wie dies in manchen

153

Vgl. John Andrews “Consumer behavior trends” http://www.slideshare.net/Katadhin/consumer-behavior-trends-2013 Stand 10.06.2013 154 Interview mit Peter Leiendecker, Euro-American Brands Stand 04.06.2013 155 Vgl. http://www.upi.com/Health_News/2011/09/19/Americans-eat-out-about-5-times-a-week/UPI-54241316490172/ Stand 10.6.2013 156 Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 10.06.2013 157 Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 10.06.2013 158 Vgl. McKinsey & Company “How the recession has changed US consumer behavior” http://www.mckinsey.com/insights/consumer_and_retail/how_the_recession_has_changed_us_consumer_behavior Stand 04.06.2013 159 Jim Wisner, Wisner Marketing, “A look at the United States Market Place” Stand 10.06.2013

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europäischen Ländern der Fall ist, in denen der Eigenmarkenanteil über 40% beträgt. Nichtsdestotrotz ist dies ein Trend, den es zu beobachten gilt und der deutschen Herstellern Chancen am US-Markt bieten kann. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich das Konsumverhalten der Amerikaner derzeit nachhaltig wandelt. Diese Neuausrichtung bietet Gelegenheiten für Hersteller, den Markt mitzugestalten und die Strategie für konventionelle Absatzkanäle neu zu strukturieren.

7.3 Konsum von Süßwaren Nachdem das allgemeine Konsumverhalten der US-Amerikaner ausführlich dargestellt wurde, soll nun der Konsum von Süßwaren näher betrachtet werden. Pro Kopf konsumieren Amerikaner rund 100 Pfund Süß- und Zuckerwaren pro Jahr, 160 was etwa 45 Kilogramm entspricht. Etwa die Hälfte davon wird durch Softdrinks, wie beispielsweise Cola, und Fruchtgetränke aufgenommen. Bildlich gesprochen sind dies fast 30 Teelöffel Zucker pro Tag. Betrachtet man jedoch den Konsum von Schokoladen- und Süßwarenprodukten in den USA separat, so fallen die Zahlen deutlich geringer aus. Angaben des U.S. Census Bureau zu Folge konsumierten Amerikaner im Jahr 2010 durchschnittlich 24,7 Pfund Süßwaren (Schokolade, Weingummi, kandierte Nüsse, etc.) pro Jahr. 161 Rund 65% aller Süßwaren werden von Konsumenten verzehrt, die 18 Jahre oder älter sind. 162 Der weltweit größte Konsument von Süßwaren im Allgemeinen seien die Niederlande mit einem Pro-Kopf-Konsum von rund 65 Pfund pro Jahr. Weltweit generiert die Schokoladenindustrie jährlich rund $83 Milliarden. 163 Etwa die Hälfte der Schokoladenerzeugnisse wird von Europäern konsumiert. 24% der Schokoladenprodukte werden in Nordamerika verzehrt, worauf allein 20% auf die USA entfallen. Die Spitzenreiter im Schokoladenkonsum sind ausschließlich europäische Länder. Mit einem Pro-Kopf-Konsum von 17 bis 22 Pfund pro Jahr sind dies die Schweiz, Österreich, Irland, Deutschland und Norwegen. 164 Die USA hingegen belegen hinsichtlich des Schokoladenkonsums lediglich den 11. Platz mit einem durchschnittlichen Verzehr von 11,64 Pfund pro Jahr. Konsumenten in den USA haben dabei eine eindeutige Präferenz: Einer Umfrage zu Folge würden 71% Vollmilchschokolade bevorzugen. Ungeachtet dessen belegen Schokoladen und Schokoriegel in einem Bericht des Marktforschungsinstituts „The NPD Group“ den dritten Rang und gehören demnach neben Kaugummi 160

Vgl. Face the facts USA http://www.facethefactsusa.org/facts/the-sweet-life-and-what-it-costs-us/ Stand 11.06.2013 Vgl. U.S. Census Bureau http://www.census.gov/newsroom/releases/archives/facts_for_features_special_editions/cb12-ff02.html Stand 11.06.2013 162 Vgl. http://www.foodreference.com/html/fcandy.html Stand 11.06.2013 163 Vgl. The CNN Freedom Project “Who eats the most chocolate?” http://thecnnfreedomproject.blogs.cnn.com/2012/01/17/whoconsumes-the-most-chocolate/ Stand 11.06.2013 164 Vgl. The World Atlas of Chocolate http://www.sfu.ca/geog351fall03/groups-webpages/gp8/consum/consum.html Stand 11.06.2013 161

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und frischem Obst zu den beliebtesten Snacks der Amerikaner. 165 Weiterhin beliebt sind auch Eiskrem, Kekse und Kartoffelchips, wie die folgende Grafik veranschaulicht:

Abbildung 11: What Do Americans Have for Snacks?

Quelle: The NPD Group/ Snack Track, Marktforschungsinstitut, Jahr bis einschließlich März 2011

Den Erhebungen zu Folge essen Amerikaner durchschnittlich 80 Mal im Jahr Schokolade, 42 Mal Kekse, jedoch nur 23 Mal Brezeln oder Tortilla Chips. Auch Bonbons, hier als ‚Hard Candy‘ bezeichnet, zählen zu den seltener verzehrten Produkten. Auffällig ist hierbei, dass die amerikanischen Konsumenten, die überdurchschnittlich viel Snacks konsumieren, sowohl den jüngsten, als auch den ältesten Konsumentengruppen angehören. 166 Im Speziellen sind dies die Altersgruppen 2-5, 6-12 und 13-17 Jahre, sowie die Altersgruppen 55-64 und 65+. Wachstumspotential für die nächsten Jahre sehen die Marktforscher insbesondere bei einfachen und zweckmäßigen Produkten wie salzigen Snacks, Fertiggerichten, süßen Snacks und Desserts, sowie bei fertigen Frühstücksprodukten.

165 166

Vgl. The NPD Group “What America Eats”, (März 2011), Stand 4.6.2013 Vgl. The NPD Group “What America Eats”, (März 2011), Stand 4.6.2013

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7.4 Saisonale Produkte und die Geschenkindustrie in den USA Saisonale Produkte und Geschenke machen einen wichtigen Anteil am Umsatz des amerikanischen Einzelhandels aus. 167 So generiert dieser etwa 10% seines Umsatzes durch den Verkauf von Geschenken. Die Geschenke können dabei ganz unterschiedlichen Kategorien angehören wie etwa zum Verzehr gedachte Produkte wie Schokolade, Wein, Pralinen oder Präsentkörbe. Können aber auch dauerhafter Natur sein wie beispielsweise Schmuck, Kleidung, Bücher oder Unterhaltungselektronik. Forscher sind der Meinung, dass der Kauf eines Geschenks ein besonderes Gefühl auslöst, welches in dieser Studie mit der Terminologie „emotional consumerism“ betitelt wird. Dieses Gefühl verbindet den Geber und den Empfänger des Geschenks auf besondere Art und Weise. Folglich ist das Kaufverhalten stark abhängig von der persönlichen Beziehung (etwa Mutter-Kind, Freunde, Partner, etc.) und dem Anlass des Geschenks, sowie den demographischen Gegebenheiten, dem Einkommen und der Motivation des Geschenkgebers. Um die Geschenke ansprechend zu gestalten ist es wichtig, diese Einflussfaktoren zu verstehen und zu berücksichtigen. Grundsätzlich lässt sich die Geschenkmotivation der Käufer nach Anlässen und Feiertagen unterteilen. 168 So sind die wichtigsten Anlässe für den Kauf von Geschenken, kleinen Aufmerksamkeiten und Grußkarten, Jubiläen, Geburtstage, Freundschaft, Dank, Schul- und Universitätsabschlüsse, Einzug und Hauskauf, die Geburt eines Kindes, religiöse Anlässe wie Kommunion oder Bar Mitzvah, Romantik und Liebe, Mitbringsel und Souvenirs, sowie Hochzeiten. Viele dieser Anlässe bieten die Möglichkeit für Süßwarenhersteller, originelle Geschenke bzw. kleine Komplementärgeschenke zu produzieren und am Markt zu platzieren. Der größte Umsatz im Hinblick auf Geschenke in den USA wird zwischen Black Friday, dem Tag nach Thanksgiving (der dritte Donnerstag im November), und Weihnachten generiert. Die wichtigsten Feiertage sollen hier in chronologischer Reihenfolge kurz dargestellt werden: Valentinstag Der Valentinstag hat in den USA eine große Bedeutung und wird intensiver und ausgiebiger gefeiert, als dies in Deutschland der Fall ist. Der Legende nach habe St. Valentin im römischen Reich heimlich junge Paare verheiratet, da Kaiser Claudius II. die Heirat junger Männer untersagte, um diese tauglicher für den Kriegsdienst zu machen. 169 Amerikaner begannen vermutlich im frühen 18. Jahrhundert den Valentinstag zu feiern. Folglich ist dieser tief in der Kultur der USA verankert. Heutzutage wird dieser Tag hauptsächlich dadurch gefeiert, dass Paare einander Blumen, Schokolade und andere Süßwaren, sowie Grußkarten schenken. Einer Studie der Chocolate Manufacturers Association zu Folge werden anlässlich des Valentinstags rund 36 Millionen herzförmige Schokoladenschachteln verkauft. 170 50% der befragten Frauen in den USA gaben an, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Schokolade am 167

168

169 170

Vgl. Unity Marketing 2012 “Gifting Report 2012 ” http://www.unitymarketingonline.com/cms/uploads/gifting/gifting_study_2012_final_intro__methodology.pdf” Stand 03.06.2013 Vgl. Unity Marketing 2012 “Gifting Report 2012 ” http://www.unitymarketingonline.com/cms/uploads/gifting/gifting_study_2012_final_intro__methodology.pdf” Stand 03.06.2013 Vgl. http://www.history.com/topics/valentines-day Stand 03.06.2013 Vgl. National Confectioners Association http://www.candyusa.com/FunStuff/FunFactsDetail.cfm?ItemNumber=977 Stand 03.06.2013

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Valentinstag verschenken. Weiterhin sagte ein Großteil der männlichen Befragten, insbesondere in der Altersgruppe über 50, aus, dass sie lieber Schokolade, als Blumen erhielten. Lediglich 22% der Männer gaben an, Blumen zu bevorzugen. Nach Halloween, Ostern und Weihnachten ist der Valentinstag der wichtigste Feiertag für Schokoladen- und Süßwarenverkäufe. Ostern Ähnlich wie in Deutschland ist auch in den USA Ostern ein Fest, das starken Einfluss auf den Schokoladenkonsum hat. So werden in den USA ebenfalls Schokoladenhasen gegessen. Laut Angaben der National Confectioners Association werden jährlich rund 90 Millionen Schokoladenhasen produziert. 171 Auch „Marshmallows“ und „Jelly Bellys“ sind Süßwaren, die zu Ostern vermehrt konsumiert werden. Zum Osterfest werden die zweithöchsten Schokoladenverkäufe erzielt - nur zu Halloween können höhere Umsätze generiert werden. Der Schokoladenkonsum zu Ostern ist eine fortlaufende Tradition. Rund 88 % der Erwachsenen erstellen Osterkörbe für ihre Kinder. Muttertag Muttertag ist ein Tag, an dem Mütter geehrt werden sollen und das Muttersein zelebriert wird. 172 Wie in Deutschland wird auch in den USA der Muttertag am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Üblicherweise werden hierzu Grußkarten, Blumen, aber auch häufig Schokoladen, Pralinen und andere Süßwaren verschenkt. Geschenke richten sich jedoch nicht ausschließlich an Mütter, sondern auch an Groß- und Urgroßmütter, Stiefmütter, sowie Pflegemütter. Vatertag Ähnlich wie am Muttertag, werden am Vatertag die Väter geehrt und der Einfluss, den die Vaterfigur auf das Leben eines Kindes hat, gefeiert. 173 Während der Vatertag in Deutschland an Christi Himmelfahrt gefeiert wird, fällt er in den Vereinigten Staaten auf den dritten Sonntag im Juni. Der Vatertag in den USA könnte seinen Ursprung in einer Gedächtniszeremonie im Jahr 1907 haben, bei der in Monongah, West Virginia, bei einem Minenunglück verstorbenen Männern, viele von ihnen Väter, gedacht wurde. Geschenke am Vatertag können aus Grußkarten und Süßwaren bestehen. Weitere, beliebte Geschenke sind unter anderen Sportartikel, Elektrogeräte oder Grillausrüstung. Da der Vatertag ein recht moderner, neuer Feiertag ist, gibt es wenig allgemeine Traditionen, sodass jede Familie individuelle Arten hat, diesen Tag zu gestalten. Halloween Wie bereits erwähnt, ist Halloween der Feiertag mit dem stärksten Schokoladen- und Süßwarenkonsum in den USA. Halloween hat seinen Ursprung in der keltischen Kultur. 174 Die Kelten zündeten Freudenfeuer an und kostümierten sich, um auf diese Weise die bösen Geister zu vertreiben. In den Jahren 1920 bis 1950 wurde von der amerikanischen Bevölkerung die alte Tradition „trick-or-treat“, zu Deutsch Streich oder Belohnung, wieder aufgegriffen. Diese hat vermutlich ihren Ursprung in der „All Soul’s Parade“ in England und stellte eine einfache und kostengünstige Weise dar, dass Halloween-Fest 171

Vgl. NCA http://www.candyusa.com/FunStuff/FunFactsDetail.cfm?ItemNumber=985 Stand 03.06.2013 Vgl. http://www.timeanddate.com/holidays/us/mothers-day Stand 03.06.2013 173 Vgl. http://www.timeanddate.com/holidays/us/fathers-day Stand 03.06.2013 174 Vgl. http://www.history.com/topics/halloween Stand 03.06.2013 172

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gemeinsam zu feiern. Die Kinder gehen verkleidet von Haus zu Haus. Auf die Aussage „trick or treat“ hin bekommen sie zumeist Süßigkeiten von den Bewohnern des Hauses. Diese „treats“ können handelsübliche Schokoriegel (z.B. KitKat), Schokoladentäfelchen oder Bonbons, aber auch spezielle Halloween Süßigkeiten sein. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass die Verpackungen einen zum Feiertag passenden Aufdruck haben, etwa geschnitzte Kürbisse oder gruselige Motive (Geister, Spinnen, etc.). Sehr beliebt zu Halloween ist auch „candy corn“- dies sind dreifarbige (gelb, weiß, orange) Zuckerdrops, die ausschließlich zu diesem Feiertag verkauft werden. Zu beachten ist, dass es sich bei Halloween Süßwaren überwiegend um günstige Produkte handelt, die in großen Mengen verteilt werden. Die Platzierung hochwertiger Qualitätsprodukte kann aus diesem Grund schwierig sein. Die Mehrheit der Haushalte, etwa 52%, verteilt Schokoladenprodukte. 175 Ein Großteil der Erwachsenen gab an, die Süßigkeiten nach den eigenen Präferenzen auszusuchen, oder aber dass es sich bei der Auswahl um eine Familientradition handle. Das Halloween-Fest hat über die Zeit ein starkes Wachstum an Popularität und Konsum erfahren. So geben Amerikaner heutzutage rund $6 Milliarden für diesen Feiertag aus. Auch die Beteiligung an Halloween ist immens. So gehen rund 93% der US-amerikanischen Kinder kostümiert auf eine „trick-or-treat“-Tour. Thanksgiving Thanksgiving ist das amerikanische Erntedankfest und wird grundsätzlich im Kreise der Familie und mit Freunden gefeiert. Traditionell wird bei diesem Fest Truthahn mit Kartoffelbrei gegessen. Im Hinblick auf die Süßwarenindustrie ist Thanksgiving sicherlich nicht das verkaufsstärkste Fest, möglicherweise auch aufgrund des reichhaltigen Essens, jedoch haben es gewisse Produkte trotzdem geschafft, in die Feiertagstraditionen integriert zu werden. Ein Beispiel, das hier angefügt werden kann, ist das Verwenden von Marshmallows in dem Gericht „Sweet Potato Casserole“, eine Art süßer Kartoffelauflauf, der als Beilage serviert wird. Auch besteht die Möglichkeit, Süßwaren in den Nachtisch zu integrieren, jedoch wird hier häufig Kuchen bevorzugt. Schokoladenhersteller, wie etwa Godiva, produzieren auch Schokoladentruthähne, ähnlich den Schokoladenhasen, jedoch sind diese eher die Ausnahme. Weihnachten Weihnachten markiert den Höhepunkt des bereits angesprochenen Zeitraums zwischen Thanksgiving und dem Weihnachtsfest. Weihnachten ist das Fest bei dem insgesamt in Einzelhandel am meisten Umsatz generiert wird, jedoch erreicht dieses Fest, gemessen am Süßwarenkonsum, nur den dritten Rang nach Halloween und Ostern. 176 Am Weihnachtsfest wird die Geburt Jesus‘ gefeiert, jedoch spielt auch in den USA der Weihnachtsmann „Santa Claus“ eine wichtige Rolle. Folglich werden, ähnlich wie in Deutschland, Schokoladenweihnachtsmänner konsumiert. Auch Adventskalender, wie sie in Deutschland in großer Zahl verkauft werden, haben teilweise ihren Weg in die Supermärkte gefunden. Traditionell sind jedoch andere Süßwarenprodukte dominierend: Sehr beliebt sind unter anderem Zuckerstangen (candy canes), Pfefferkuchen/Lebkuchen (gingerbread), Kekse mit Zuckerglasur (sugar cookies), kandierte Nüsse und Mandeln (candied nuts and almonds), Kekse mit einem Schokoladenzapfen (Hershey kiss cookies), sowie Schokoladenzapfen im Allgemeinen. Obwohl die amerikanischen Produktbezeichnungen hier mit deutschen Begriffen übersetzt wurden ist zu beachten, 175 176

Vgl. NCA http://www.candyusa.com/FunStuff/FunFactsDetail.cfm?ItemNumber=992 Stand 03.06.2013 Vgl. NCA http://www.candyusa.com/FunStuff/FunFactsDetail.cfm?ItemNumber=977 Stand 03.06.2013

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dass der Geschmack der amerikanischen Konsumenten stark von dem der Deutschen abweicht. Folglich sollte vor Markteintritt genauestens geprüft werden, inwiefern Modifizierungen am Produkt vorgenommen werden müssen. Nichtsdestotrotz werden in Geschäften mit einer Verbindung zu Deutschland, wie beispielsweise Aldi, zu Weihnachten auch deutsche Weihnachtsschokoladen und Süßwaren angeboten. Hanukkah Hanukkah ist ein jüdischer Feiertag und geht auf eine Begebenheit im zweiten Jahrhundert vor Christus zurück. 177 „Hanukkah“ bedeutet auf Hebräisch „Widmung“. Der Legende nach wird an diesem Feiertag dem Aufstand der jüdischen Bevölkerung gegenüber ihren griechisch-syrischen Unterdrückern und der anschließenden „Re-Widmung“ des zweiten Tempels in Jerusalem gedacht. Der Zeitpunkt Hanukkahs richtet sich nach dem jüdischen Kalender und fällt meist in den November oder Dezember. Oftmals wird dieser Feiertag auch als „Lichterfest“ bezeichnet, da traditionell der „Menorah“ entzündet wird. Das Zelebrieren von Hanukkah ist eng mit dem Konsum von Speisen verbunden. Traditionelle Gerichte sind vor allem gebratene Speisen, Kartoffelpuffer (potato pancakes), aber auch süße Speisen wie marmeladengefüllte Donuts. Insbesondere in Nord-Amerika hat sich dieser Feiertag auch in kommerzieller Hinsicht stark entwickelt. Möglicherweise auch deshalb, weil Hanukkah und Weihnachten dicht beieinander liegen. Die wohl beliebteste Süßigkeit zu Hanukkah ist „Gelt“. Dies sind in Goldfolie eingepackte Schokoladenmünzen, welche auch bei einem traditionellen Kreiselspiel eingesetzt werden. Vereinzelt werden auch blau-weiße Zuckerstangen und Kekse angeboten.

177

Vgl. http://www.history.com/topics/hanukkah Stand 04.06.2013

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8. SWOT Analyse Um den Markteintritt in den USA erfolgreich zu gestalten ist es notwendig, zunächst das Marktumfeld genauestens zu analysieren. Das Abwägen verschiedener Einflussfaktoren kann helfen, Geschäftspotentiale zu erkennen und zu nutzen. In diesem Zusammenhang kann eine sogenannte SWOT-Analyse durchgeführt werden, also eine Abwägung der Stärken (S- Strengths), Schwächen (W- Weaknesses), Chancen (O- Opportunities) und Gefahren (T –Threats) deutscher Produzenten am US-Markt. Insbesondere die Stärken und Schwächen werden durch firmeninterne Faktoren begründet, weswegen es durchaus sinnvoll sein kann, diese individuell auf Firmenebene zu analysieren. Chancen und Gefahren hingegen gehen in der Regel vom externen Umfeld aus und treffen demnach häufig auf eine Vielzahl an Unternehmen zu. Anhand von Interviews mit Industrieexperten in den USA wurden die wichtigsten allgemeinen Faktoren ermittelt, die für deutsche Lebensmittelproduzenten in diesem Zielmarkt relevant sind. Diese sollen zunächst kurz tabellarisch dargestellt und in den folgenden Abschnitten detaillierter erläutert werden.

Abbildung 12: SWOT Analyse für deutsche Unternehmen am US-Markt

Stärken/ Strengths (S)

Chancen/ Opportunities (O)





  

Qualität Exportstärke/Wettbewerbsfähigkeit Moderne Produktionsverfahren Deutsche Geschäftspraktiken

    

Schwächen/ Weaknesses (W)    

Größtenteils mittelständische Betriebe Starker Euro Kosten bei transatlantischem Handel Mangelnder Bekanntheitsgrad mancher deutscher Marken

Marktpotential in unterschiedlichen Konsumentengruppen Promotionsaktionen deutscher Artikel in Supermärkten/deutsche Festivals Mögliches Freihandelsabkommen mit USA (TTIP) Große Anzahl von US Bürgern mit deutschen Wurzeln Steigendes Gesundheitsbewusstsein in den USA Steigende Nachfrage nach laktose- und glutenfreien Produkten

Gefahren/ Threats (T)      

Steigende Frachtkosten Geringe Kapazitätsauslastung/ Marktsättigung Restriktive Kontrollen Wechselkursrisiko Wirtschaftliche und fiskalpolitische Unsicherheiten in Europa und den USA Graumarktimporte

Quelle: Eigene Darstellung

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8.1 Stärken von deutschen Süßwaren in den USA Stärken zu erkennen und klar zu definieren ist ein entscheidender Schritt bei der Erarbeitung einer Markteintrittsstrategie. Das richtige Nutzen von Stärken kann es Unternehmen ermöglichen, sich im Zielmarkt zu etablieren und zu positionieren. Deutsche Süßwarenprodukte erfüllen einen hohen Qualitätsstandard - dies ist der allgemeine Tenor der Experten in den USA. Interviews mit erfahrenen Importeuren in den USA haben ergeben, dass die Beschaffenheit und Qualität der Produkte deutscher Süßwarenproduzenten eine eindeutige Stärke sind und sich diese durchaus von Konkurrenzprodukten am Markt abheben. 178 Insbesondere Konsumenten, die einer höheren Einkommens- und Bildungsschicht angehören, schätzen diese und seien bereit, höhere Preise für importierte Qualitätsprodukte zu bezahlen. 179 Des Weiteren haben deutsche Unternehmen einen deutlichen Vorteil durch ihre Exportstärke. Deutschland gehört zu den stärksten Süßwarenexporteuren weltweit. Bezogen auf die gesamte Lebensmittelbranche belegt Deutschland derzeit Rang drei. 180 Einem Bericht der Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie zu Folge profitierten deutsche Lebensmittelhersteller insbesondere von der starken Konkurrenz und den Qualitätsansprüchen im Heimatmarkt, welche Hersteller besonders wettbewerbsfähig für Auslandsmärkte mache. Zur Wettbewerbsfähigkeit tragen weiterhin die modernen und innovativen Produktionsverfahren deutscher Unternehmen bei. 181 Eine weitere Stärke deutscher Unternehmen, die insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern im Zielmarkt zu betrachten ist, sind die allgemeinen Geschäftspraktiken. Deutsche Unternehmen gelten weithin als zuverlässig, was insbesondere beim Aufbau von Geschäftsbeziehungen zu Partnern und Einzelhändlern eine Stärke darstellt. 182

8.2 Schwächen von deutschen Süßwaren in den USA Ebenso wichtig wie die Stärken von deutschen Süßwaren in den USA richtig zu erkennen und zu nutzen ist es, die Schwächen zu identifizieren und, wenn möglich, diesen entgegenzuwirken und zu kompensieren. Ein Problem einiger deutscher Unternehmen ist der Mangel an der Bekanntheit der Marke. So existieren am US-Markt starke Markenanbieter wie beispielsweise Hershey’s, aber auch viele kleinere Unternehmen, die bei den Konsumenten einen enormen Bekanntheitsgrad genießen. Zwar gibt es einige 178 179 180

181 182

Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013 Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013 Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie http://www.bve-online.de/presse/infothek/publikationen-jahresbericht/pwcbve-exportbarometer-dez1-2012 Stand 26.6.2013 Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013 Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013

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deutsche Marken, die in den USA bekannt sind, jedoch ist es im Allgemeinen kosten- und zeitintensiv, den Bekanntheitsgrad weiter auszubauen. Dieses Problem sei unter anderem darin verankert, dass deutsche Süßwarenproduzenten meist kleine und mittelständische Betriebe sind. Zwar zeichnen sich diese durch ihre Flexibilität aus, jedoch fehlten ihnen die finanziellen und personellen Ressourcen, um die Markenbekanntheit in den USA weiter voranzutreiben, oder aber gezielte Marketingaktionen durchzuführen. 183 Weitere Schwächen deutscher Süßwaren in den USA sind finanzieller Natur. So ist beispielsweise das Wechselkursverhältnis Euro zu US-Dollar nachteilig für deutsche Exporteure. 184 Zwar bestünde bei den Konsumenten Bereitschaft, höhere Preise für Importprodukte zu bezahlen, jedoch sollte der Endverbraucherpreis nicht zu stark von dem der Konkurrenz abweichen, um trotzdem wettbewerbsfähig zu bleiben. Der aktuelle Wechselkurs von etwa 1 Euro zu 1,30 USD setze deutsche Produzenten unter Kostendruck. Wie bereits zuvor im Kapitel Preiskalkulation erläutert, müssen Margen für die Handelspartner vor Ort einkalkuliert werden. Zudem fallen beim Import von Lebensmitteln weitere Ausgaben an, die den Kostendruck im Wettbewerb mit einheimischen Produkten weiter verstärken: Dies sind unter anderem Zoll- und andere Importgebühren, sowie Frachtkosten. 185 Wie bereits Eingangs des Kapitels erwähnt, beleuchtet dieser Abschnitt deutsche Süßwarenproduzenten im Allgemeinen. Insbesondere die Stärken und Schwächen sollten jedoch auch auf Firmenebene näher betrachtet werden, da einige Faktoren nur bedingt relevant sein könnten. So trifft beispielsweise die Schwäche der mangelnden Markenbekanntheit auf ein Unternehmen, welches sich auf die Eigenmarkenproduktion spezialisiert, nicht zu.

8.3 Chancen für deutsche Süßwaren in den USA Chancen ergeben sich im Allgemeinen aus den Gegebenheiten des Marktes. Im Folgenden soll dargestellt werden, welche möglichen Absatzpotentiale und Positionierungsmöglichkeiten sich für deutsche Süßwaren am amerikanischen Markt ergeben. Zunächst profitieren deutsche Hersteller von Süßwaren von der großen Anzahl an US-amerikanischen Bürgern mit deutschen Wurzeln. 186 Dies sind einerseits Personen, die aus Deutschland stammen und aus persönlichen oder beruflichen Gründen in die USA gezogen sind. Insbesondere diese Konsumentengruppe fragt verstärkt Produkte „aus der Heimat“ nach. Andererseits gibt es insbesondere im Mittleren Westen, aber auch in anderen Regionen der USA, viele Personen mit deutschen Vorfahren - konkret sind dies etwa 19% der Bevölkerung. Auch diese Konsumenten erwerben vermehrt ethnische Produkte, also Lebensmittel mit einer Verbindung zu Deutschland. Weitere Absatzpotentiale ergeben 183 184 185 186

Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013 Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013 Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013 Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013

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sich durch die steigende Anzahl zentral- und osteuropäischer Einwanderer in den letzten zwei Jahrzehnten, bei denen deutsche Markenprodukte durchaus bekannt sind und diese, wie bereits an früherer Stelle erwähnt, auch in ethnischen Geschäften sowie anderen Supermärkten angeboten werden. Industrieexperten zu Folge seinen dies jedoch nicht die einzigen Konsumenten, die deutsche Süßwaren für sich entdeckt hätten und verstärkt konsumieren. 187 Vielmehr hätten Süßwaren, im Vergleich zu anderen deutschen Lebensmitteln in den USA, eine breitere Konsumentenbasis und sprächen nicht nur den ethnischen Verbraucher, sondern auch die gebildete Konsumentengruppe an. Das Absatzpotential sei dadurch entsprechend größer. Weiterhin gibt es viele deutsche Veranstaltungen und Festivals, die die deutsche Kultur und somit deutsche Lebensmittel in den USA zelebrieren. 188 Dies ist unter anderem das „German Fest“ in Milwaukee, welches jedes Jahr im Juli stattfindet, oder aber der Christkindlmarket in Chicago, ein Weihnachtsmarkt nach Nürnberger Vorbild. Diese Veranstaltungen fördern einerseits den Absatz in den Vereinigten Staaten, dienen Unternehmen jedoch vereinzelt auch als Testmarkt, da Geschmäcker und Präferenzen so relativ einfach und kundennah identifiziert werden können. Doch auch andere Konsumentengruppen bieten Absatzpotentiale für deutsche Süßwarenproduzenten. Wie bereits im Abschnitt Konsumentenverhalten dargelegt, ernähren sich Amerikaner zunehmend gesünder und achten auf die Beschaffenheit der Zutaten. Viele deutsche Produkte sind beispielsweise „GMO-Free“, das heißt es wurden keine genetisch modifizierten Organismen zur Herstellung verwendet. Insbesondere Regionen in Süd- und Westdeutschland sind zu GMO-freien Regionen erklärt worden. 189 Im Wettbewerb mit anderen Produkten am US-Markt kann dies ein entscheidender Vorteil sein. Neben der Nachfrage nach gesünderen Produkten entwickelt sich nach wie vor der Markt für gluten- und laktosefreie Produkte. Der Umsatz glutenfreier Produkte betrug im Jahr 2012 $4,2 Milliarden und soll bis zum Jahr 2017 auf rund $6,6 Milliarden ansteigen. 190 Etwa 29% der erwachsenen US-Bevölkerung gab an, den Konsum von Gluten reduzieren zu wollen, oder ganz darauf zu verzichten. In einigen Fällen ist dies auf eine Gluten-Intoleranz zurückzuführen, in anderen Fällen wird diese Entscheidung beispielsweise aufgrund diätischer Aspekte getroffen. Viele der großen Konzerne wie etwa Kraft Foods, General Mills und Kellogg’s haben bereits ihr Sortiment um glutenfreie Produkte erweitert. Harry Balzer, Chef-Analyst bei dem Marktforschungsinstitut „The NPD Group“, sieht voraus, dass sich der Trend zu glutenfreien Produkten in Zukunft abschwächen wird. Wann dies jedoch der Fall sein wird ist laut Balzer ungewiss. Auch der mögliche Abschluss der Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), ein Freihandelsabkommen, welches bereits zu Beginn der Ausarbeitung näher beschrieben wurde, würde deutschen Unternehmen Chancen auf dem US-Markt eröffnen. Insbesondere der Abbau nichttarifärer 187 188 189 190

Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013 Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013 GMO-free Europe 2012 http://www.gmo-free-regions.org/gmo-free-regions/germany.html Stand 01.07.2013 Food Dive “$4.2B gluten-free food market only expected to keep growing” http://www.fooddive.com/news/42b-gluten-free-foodmarket-only-expected-to-keep-growing/129656/ Stand 01.07.2013

68

Handelshemmnisse und die verstärkte regulatorische Zusammenarbeit könne Lebensmittelherstellern die Expansion auf dem US-Markt erleichtern. 191

8.4 Externe Gefahren für deutsche Süßwaren in den USA Ebenso wie Chancen, gehen auch Risiken vom Markt aus. Diese können den Markteintritt deutscher Lebensmittelhersteller erschweren und nachhaltig beeinflussen. Im vorangegangenen Abschnitt „Stärken deutscher Süßwaren in den USA“ wurde die Exportstärke deutscher Süßwarenproduzenten hervorgehoben. Eben diese Stärke birgt jedoch eine Gefahr in sich, da die Unternehmen auf das Exportgeschäft angewiesen sind, um eine Kapazitätsauslastung zu gewährleisten. 192 Gleichzeitig steigt die Zahl deutscher Süßwarenanbieter am US-Markt wodurch eine gewisse Marktsättigung erreicht wird und es für Unternehmen schwieriger werden könnte, entsprechende Absatzmengen zu erreichen. 193 Weitere Faktoren, wie etwa schwankende Frachtkosten oder aber ein beim Handel in unterschiedlichen Währungen grundsätzlich vorhandenes Wechselkursrisiko, erschweren es Unternehmen, künftige Entwicklungen vorherzusehen. Die Frachtpreise für Container haben in den letzten Jahren starke Schwankungen durchlaufen. Dem Bericht „Shipping Quarterly“ zufolge, welcher regelmäßig durch die HSH Nordbank veröffentlicht wird, seien die Frachtraten in den Jahren 2006 bis 2009 sehr hoch gewesen und haben dann, verursacht durch die Wirtschaftskrise, einen starken Rücklauf erlebt. 194 Bis Ende 2011 seien die Raten noch einmal deutlich gestiegen, um schließlich wieder nachzulassen. Derzeit sei ein starkes Flottenwachstum zu beobachten, weswegen es schwierig ist vorherzusagen, wie sich die Preise im Zusammenspiel mit der Nachfrage entwickeln werden. Prognosen zufolge sollen die Preise Ende 2014 wieder steigen. Zusätzlich ergibt sich für die Firmen noch ein Währungsrisiko, sollte die Rechnungsstellung in US-Dollar erfolgen. Die Marge des Herstellerunternehmens kann sich deutlich verringern, sollte der Dollar gegenüber dem Euro an Stärke verlieren, da Produktionskosten häufig in Euro fakturiert werden. Marktteilnehmer beobachten die wirtschaftlichen Entwicklungen auf beiden Seiten des Atlantiks mit Besorgnis. 195 Sowohl die anhaltende Eurokrise, als auch die wirtschaftlichen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten werfen Unsicherheiten für die Zukunft auf. Zuletzt sollen noch zwei operative Risiken im Zusammenhang mit dem Import von Lebensmitteln erwähnt werden. Einerseits sind dies restriktive Kontrollen, die insbesondere im Rahmen des 191 192 193 194

195

Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie „BVE unterstützt Freihandelsabkommen mit den USA“ http://www.bveonline.de/presse/pressemitteilungen/pm-20130619 (19.6.2013) Stand 24.6.2013 Interview mit Peter Leiendecker, Geschäftsführer Euro-American Brands 05.06.2013 Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013 HSH Nordbank “Shipping Quarterly” http://www.hshnordbank.de/media/pdf/marktberichte/branchenstudien/shipping/Shipping_Quarterly_01-2013.pdf (8.2.2013) Stand 02.07.2013 Interview mit Robert Valois, Geschäftsführer bei Mostly Chocolate 05.06.2013

69

Bioterrorism Act, welcher am 12. Dezember 2003 in Kraft trat, verstärkt wurden. 196 Die US-Bevölkerung soll mit Hilfe dieser Verordnung vor terroristischen Übergriffen im Zusammenhang mit Lebensmitteln, etwa vor mutwillig verdorbenen Produkten, geschützt werden. Gleichzeitig bringt diese Verordnung jedoch auch stärkere Kontrollen mit sich, die dazu führen können, dass Produkte bei Nichterfüllung der Auflagen (qualitativer oder administrativer Art) am Zoll gehalten bzw. abgewiesen werden. Auch sogenannte Grauimporte können eine Gefahr für deutsche Unternehmen, insbesondere für Markenhersteller, darstellen. Im Fall von Grauimporten werden größere Mengen bekannter Markenprodukte in anderen Ländern zu günstigeren Preisen eingekauft und anschließend in nicht autorisierten Vertriebskanälen verkauft. Diese Grauimporte können einem Unternehmen auf unterschiedliche Weise schaden: So werden die Produkte mit einer Etikettierung verkauft, die nicht den US-Standards entspricht und Konsumenten möglicherweise verwirren kann. Auch kann dies Einfluss auf die Beziehung zu US-Partnern nehmen, da die Produkte in diesem Fall nicht durch sie vertrieben werden und dies gegebenenfalls zu Problemen mit Einzelhandelsketten führen kann.

196

Customs and Border Protection “BIOTERRORISM ACT (BTA) INTERIM Procedures for Trade Partners” http://www.cbp.gov Stand 02.07.2013

70

9. Schlussbemerkung Wie zu Beginn der Ausarbeitung angedeutet, bietet der US Markt zahlreiche Chancen für deutsche Lebensmittelhersteller. Um diese effektiv nutzen zu können ist es unerlässlich, sich gründlich mit den Gegebenheiten des Marktes auseinanderzusetzen. Neben der intensiven Vorbereitung liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Wahl der richtigen US Partner, welche die Stärken und Alleinstellungsmerkmale des Produktes optimal mit den Chancen des Marktes verbinden können. Gleichzeitig ist die Konkurrenz am US Markt groß, da internationale Hersteller aus aller Welt die Chancen, die sich in den USA bieten, nutzen wollen. Aus diesem Grund muss eine strategische Abstimmung mit dem US Partner, sowie eine langfristige Finanzplanung für den Markteintritt erstellt werden, um eine nachhaltige Wettbewerbsfähig zu gewährleisten. Die vorliegende Zielgruppenanalyse dient als Einführung und Orientierungshilfe für Unternehmen, die sich über die Marktgröße, die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Marktteilnehmer informieren möchten, um darauf aufbauend eine Markteintrittsstrategie vorbereiten zu können.

71

ANHANG ANHANG A: Firmendatenbank / Ausgewählte Importeure und Ansprechpartner Firma

Adresse

Telefon

Internetseite

conSup (N.A.), Inc. Hr. Buley

Lincoln Park, NJ 07035

(877)-8172294

www.consupna.com

Euro American Brands Peter Leiendecker

Paramus, NJ 07652

(201)-3682624

www.euroamericanbrands.com

Carl Brandt Susanne Witte Settineri

Fairfield, CT 06824

(203)-2568133

www.carlbrandt.com

Gourmet International Mike Nitzsche

Caledonia, MI 49316

(616)-6980666

www.gourmetint.com

Haram Christensen Walter Seifert

San Francisco, CA 94080

(650)-5883632

www.haramchris.com

Golden Gate Dieter Steinbeck

Carlstadt, NJ 07072

(201)-5078544

Nicht verfügbar

FCW Imports Tim Hammond

Hayward, CA 94545

(510)-2930779

www.fcwimports.com

Haddon House Food Products Inc. Steve Spatzier

Medford, NJ 08055

(609)-6547901

www.haddonhouse.com

Atlanta Foods International Angel Holcomb

Atlanta, GA 30303

(404)-6881315

www.atlantafooods.com

JSI Importers & Distributers Nancy Buisson

Novato, CA 94949

(707)-7899308

www.fancifoods.com

A.B. Company Inc. Gelena

Lincolnwood, IL, 60712

(847)-9339767

www.abcoimport.com

72

KeHE Distributors Jacob Rusanov (NY)

Romeoville, IL 60446

(630)-3430000

www.kehe.com

MostlyChocolate.co m Robert Valois

Charlotte, NC 28209

(704) 3353355

www.mostlychocolate.com

Rossbach International Marion Land

Staten Island, NY

(718)-8160423

www.fancyfoods.com

Rondo Specialty Foods Prakash

Newcastle, DE 19720

(800) 724 6636

http://www.rondofood.com/

Chicago Importing Lars Berntson

Elgn, IL 60123

847-289-0180

www.chicagoimporting.com

Internatural Foods Courtney

Bloomfield, NJ 07003

973-338-1499

www.internaturalfoods.com

73

ANHANG B: Firmendatenbank / Ausgewählte Importeure und Ansprechpartner Firma

Adresse

Telefon

Internetseite

A & B Specialty Foods

P.O. Box 58483 Los Angeles, California 90058

(323) 2339060

www.abcoimport.com

ABC Provisions

6529 Cunningham Road #2201 Houston, Texas 77041

(713) 8567200

www.ABCProvisions.com

Albert’s Organics (UNFI)

200 Eagle Court Bridgeport, Connecticut 08014

(800) 8995944

www.AlbertsOrganics.com

Alternative Marketing & Wholesale

Sayreville, New Jersey

(732) 6982069

www.AlternativeWholesale.com

Associated Buyers

P.O. Box 399 (5 Commerce Way) Barrington, New Hampshire 03825

(603) 6645656

www.AssocBuyers.com

Atlanta Foods International

255 Spring Street Southwest Atlanta, Georgia 30303

(404) 6881315

www.AtlantaFoods.com

Avenue Gourmet

11445 Cronridge Drive, Suite Q Owings Mills, Maryland 21117

(410) 9025701

www.AvenueGourmet.com

Azure Standard

79709 Dufur Valley Road Dufur, Oregon 97021

(541) 4672230

www.AzureStandard.com

Bel Canto Foods, LLC

1300 Viele Avenue Bronx, New York 10474

(718) 4973888

www.BelCantoFoods.com

CHEEZWHSE.com

111 Business Park Drive Armonk, New York 10504

(914) 2731400

www.cheezwhse.com

Daniel Foods

Nicht verfuegbar

(718) 894-

www.DanielFoods.com

74

3151 DPI Specialty Foods

601 Rockefeller Ave Ontario, California 91761

(866)-3749299

www.DPISpecialtyFoods.com

Euro-USA

405 Glenn Drive #6 Sterling, Virginia 20164

(703) 4305616

www.EuroUSA.net

European Imports Ltd.

2475 North Elston Avenue Chicago, Illinois 60647

(773) 2270600

www.eiltd.com

Faithful to Food, Inc.

411 Theodore Fremd Avenue, Suite 206 South Rye, New York 10580

(301) 9799751

www.ScrumptiousPantry.com

Frankferd Farms Foods, Inc.

717 Saxonburg Boulevard Saxonburg, Pennsylvania 16056

(724) 3529500

www.Frankferd.com

Frontier Ingredients

3021 78th Street, P.O. Box 299 Norway, Iowa 52318

(319) 2277996

www.FrontierIngredients.com

Garden Spot Distributors

191 Commerce Drive New Holland, Pennsylvania 17557

(717) 3544936

www.GardenSpotDist.com

Good Groceries

98 4th Street, Suite 107 Brooklyn, New York 11231

(347) 8537462

www.GoodGroceries.com

Gourmet Guru

1123 Worthen Street Bronx, New York 10474

(718) 842282

www.GourmetGuru.com

Gourmet International

6605 Broadmoor Avenue SE Caledonia, Michigan 49316

(616) 6988870

www.GourmetInt.com

Gourmet Merchants International

16511 South Main Street Gardena, California 90248

(310) 8080960

www.GMIDist.com

75

Haddon House

250 Old Marlton Pike Medford, New Jersey 08055

(609) 6547901

www.HaddonHouse.com

Internatural Foods

300 Broadacres Drive Bloomfield, New Jersey 07003

(973) 3380300

www.InternaturalFoods.com

Island Natural

42-07 20th Avenue Long Island City, New York 11105

(718) 7218000

www.IslandNatural.com

KeHE Food Distributors

900 North Schmidt Road Romeoville, Illinois 60446

(815) 8867530

www.KeHEFood.com

Market Centre, A Unified Grocers Company

3083 Independence Drive, Suite G Livermore, California 94551

(925) 2457272

www.UnifiedGrocers.com

Marxana Brand Foods

9166 East Louisiana Place Denver, Colorado 80247

(303) 3374445

www.MarxanaBrandFoods.com www.ClubSauce.com

McMahon’s Farm Inc.

305 Jackson Road Hopewell Junction, New York 12533

(845) 2270120

www.McMahonsFarm.com

Monel

2770 NW 27th Street Miami, Florida 33142

(305) 6357331

www.MonelGourmet.com

Nassau Candy, Specialty Confections & Fine Foods

530 West John Street Hicksville, New York 11801

(516) 433710

www.NassauCandy.com

Nature’s Best

6 Pointe Drive, Suite 300 Brea, California 92821

(714) 2554600

www.NaturesBest.net

Neshaminy Valley Natural Foods

5 Louise Drive Warminster, Pennsylvania 18974

(215) 4435545

www.NVOrganic.com

Renaissance

260 South Maple

(650) 8735400

www.RenaissanceSpecialtyFoods.com

76

Specialty Foods

Avenue South San Francisco, California 94080

Seacrest Foods International, Inc.

73-87 Santilli Highway Everett, Massachusetts 02149

617) 3940004

www.SeacrestFoods.com

Sid Wainer & Son Specialty Produce & Specialty Foods

2301 Purchase Street New Bedford, Massachusetts 02746

(508) 9996408

www.SidWainer.com

Steiner Foods

510 North Avenue New Rochelle, New York 10801

(914) 2352300

www.SteinerFoods.com

Tony’s Fine Foods

3575 Reed Avenue West Sacramento, California 95605

(916) 3744000

www.TonysFineFoods.com

Trudeau Distributing

25 West Cliff Road, Suite 115 Burnsville, Minnesota 55337

(800) 7987481

www.TrudeauDistributing.com

UNFI

313 Iron Horse Way Providence, Rhode Island 02908

(401) 5288634

www.unfi.com

World Pure Foods

6470 Miller Road Dearborn, Michigan 48126

(313) 8461701

www.WorldPureFoods.com

77

ANHANG C - Firmendatenbank: Ausgewählte Liste von Brokern in Illinois 197 Firma

Adresse

Telefon

Internetseite

Acosta Sales & Marketing

Lombard, IL 60148

630 2822100

www.acosta.com

AMBI - Prestigio Foods Inc.

Glendale Heights, IL 60139

630 8250200

www.ambifoods.com

Bell Marketing Inc.

Palos Hills, IL 60465

800 4266113

www.bellmarketing.com

Bella Nico Sales

Willowbrook, IL 60527

630 8507406

www.bellanico.com

Booth, Schwager & Associates Inc.

Zion, 60099 IL

847 8722245

http://boothschwager.com

Brickman Brokerage Company

Northbrook, IL 60062

847 2912239

www.thinkorswim.com

C.A. Fortune & Company

Bloomingdale, IL 60108

630 5393100

http://cafortune.com/products.cfm

Carlin O'Brien Inc.

Elk Grove Village, IL 60007

847 2280020

www.carlinobrien.com

Crossmark Sales & Marketing

Lombard, IL 60148

630 4241300

www.crossmark.com

CWS Ingredients

St. Charles, IL 60174

630 5130008

www.cwsingredients.com

Federated Group Inc.

Arlington Heights, IL 60005

847 5771200

www.fedgroup.com

Fieldstone Marketing Inc.

South Barrington, IL 60010

847 7830195

http://fieldstonemarketing.com

Flangel Group Ltd.

Chicago, IL 60631

773 7750220

www.flangelgroup.com

Hanson Faso Sales & Marketing

Lombard, IL 60148

630 9539800

www.hansonfaso.com

Impact Sales Midwest

Oak Brook, IL 60523

630 6529700

www.isi-sales.com

Mid America Food Sales Ltd.

Northbrook, IL 60065

847 9450104

http://midamfoodsales.com

Proactive Sales & Marketing Inc.

West Chicago, IL 60185

630 2935400

http://proactivesales.net

R.E.S. & Associates

Wheeling, IL 60090

847 541-

http://resandassociates.com

197

http://www.agr.state.il.us

78

0080 RIC Inc.

Riverside, IL 60546

800 5611039

www.ricinc.us

S.I.M.S.

Addeville, IL 62214

618 4240005

www.simsfoods.com/index.php

Saverino & Associates

Carol Stream, IL 60188

800/2426036

http://teamsaverino.com

Signature Food Group Inc.

Hoffman Estates, IL 60169

847/4901516

http://signaturefoodsgroup.com

Signature Specialty Sales & Marketing Inc.

Westmont, IL 60559

630 6542100

www.signaturessm.com

St. Charles Trading Company

Batavia, IL 60510

630 3770608

http://stcharlestrading.com

Stern Ingredients Inc.

Chicago, IL 60657

773 4720825

www.sterningredients.com

79

Anhang D - Die Top-20 Einzel- und Großhändler in den USA nach Umsatz des Gesamtsortiments in Millionen USD 198 Rang

Unternehmen

Anzahl Geschaeftslokale

Umsatz in Millionen USD

1

WalMart Stores

4.975

369.000

2

Kroger Co.

3.556

96.300

3

Costco Wholesale

511

87.300

4

Target Corp.

1.788

73.100

5

Safeway

1.644

44.500

6

Supervalu

2.404

34.500

7

Publix Super Markets

1.067

27.500

8

Ahold USA Retail

772

27.300

9

7-Eleven

7.669

22.000

10

C&S Wholesale

Nicht verfügbar

21.400

11

Delhaize America

1.553

19.500

12

HEB

350

19.400

13

Dollar General

10.370

16.100

14

Meijer, Inc.

199

14.600

15

Wakefern Food

88

13.600

16

Wholefoods Market

342

11.700

17

BJ’s Wholesale Club

197

11.600

18

Trader Joe’s Co.

400

10.500

19

Bi-Lo Holdings

689

10.000

20

Giant Eagle

409

9.900

198

Präsentation Euro American Brands, 2013

80

ANHANG E - Unternehmensprofile ausgewählter Supermarktketten. 199 Unternehmen

ALDI North America

Unternehmensprofil

ALDI Inc. ist ein Unternehmen der ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG (ALDI Süd) und wurde bereits 1975 gegründet. Die Zentrale befindet sich in Batavia, IL und betreibt Filialen in 32 Bundesstaaten. Umsatz 2010: 5,8 Milliarden US-Dollar Batavia, Illinois, USA 1.200 - Nahrungsmittel inklusive gekühlter und tiefgefrorener Ware, Fleischwaren, Obst und Gemüse, Backwaren, Milchprodukte, Snacks und Süßwaren, Haushaltsartikel, Wein und Spirituosen - Sonstige Handelswaren

Unternehmensgröße Hauptsitz Anzahl der Filialen Sortiment

Unternehmen

Costco Wholesale Corporation

Unternehmensprofil

Costo Wholsale ist die größte Warenhauskette in den USA. Eine Mitgliedschaft ist notwendig, um in diesem Markt einkaufen zu können, jedoch beschränkt sich diese – im Gegensatz zu Metro – nicht nur auf Unternehmen. Zurzeit sind etwa 67 Millionen Kunden aus 40 Bundesstaaten registriert. Das Unternehmen operiert auch in Australien, Kanada, Japan, Mexiko, Puerto Rico, Suedkorea, Taiwan und GB. Die Geschäfte bieten ca. 4.000 verschiedene Produkte zu niedrigen Preisen an, die jedoch nur in größeren Mengen (Großpackungen) eingekauft werden können. Umsatz 2010: 77,9 Milliarden US-Dollar Issaquah, Washington, USA 622 - Alkoholische Getränke - Haushaltsgeräte - Nahrungsmittel - Pharmazeutische Produkte - Reifen - Sonstiges: Versicherungen, Hypotheken, Immobilienservice, Pauschalreisen

Unternehmensgröße Hauptsitz Anzahl der Filialen Sortiment

199

http://www.hoovers.com

81

Unternehmen

Dominick's Finer Foods, Inc., ein Unternehmen von Safeway, Inc.

Unternehmensprofil

Dominick’s Supermarkets (ein Unternehmen von Safeway) versorgt den Großraum Chicago mit Lebensmitteln und ist hinter Jewel-Osco der zweitgrößte Nahrungsmittelversorger in dieser Region. Neben den klassischen Lebensmitteln betreibt das Unternehmen vereinzelt auch Geschäftslokale mit höherwertiger Frischware und Gebäckabteilungen, erweiterte Obst und Gemüseabteilungen, integrierte Blumengeschäfte und Cafés. Seit der Übernahme durch Safeway ist der Marktanteil von Dominick’s von 28% auf 10% geschrumpft. Umsatz 2010: 42,3 Milliarden US-Dollar (Safeway, Inc.) Oak Brook, Illinois, USA 75 (Dominick’s), 1.678 (alle Ketten der Safeway, Inc.) Babyprodukte, Getränke, Brot und Backwaren, Frühstückscerialien, Konserven, Suppen, Gewürze, Kekse, Süßwaren, Milchprodukte, Eier und Käse, Spirituosen, Blumen, tiefgefrorene Produkte, Früchte und Gemüse, Nudeln, Fleisch, Fisch, Papierprodukte, Reinigungsprodukte, Hygieneartikel, Tiernahrung, Geschenkkarten, Online-Fotoausarbeitung und Apothekenprodukte

Unternehmensgröße Hauptsitz Anzahl der Filialen Sortiment

Unternehmen

Jewel-Osco, ein Unternehmen von SuperValu, Inc.

Unternehmensprofil

Jewel-Osco gehört zu SUPERVALU (Einzel- und Großhändler) und betreibt ca. 180 kombinierte Drogerie-und Nahrungsmittelgeschäfte. Die meisten der Geschäftslokale befinden sich in Illinois sowie in Indiana und Iowa. Das Unternehmen ist mit mehr als 30 Niederlassungen im Raum Chicago der umsatzstärkste Lebensmitteleinzelhändler in diesem Gebiet. Der Marktanteil beträgt 31%, was das Dreifache des zweitplazierten Einzelhändler entspricht (Dominick’s). Umsatz 2010: 40,6 Milliarden US-Dollar (SuperValu, Inc.) Itasca, Illinois, USA 180 (Jewel-Osco), 1500 (SuperValu, Inc.) Backwaren, Molkereiprodukte, Feinkost, Tiefkühlkost, allgemeine Lebensmittel, Fleisch, pharmazeutische Produkte, Gemüse, Fisch, Snacks, Spirituosen

Unternehmensgröße Hauptsitz Anzahl der Filialen Sortiment

82

Unternehmen

Meijer Inc.

Unternehmensprofil

Meijer ist einer der größten Einzelhändler in Mittleren Westen der USA mit einer sehr breiten Kombination aus Lebensmitteln und sonstigen Handelswaren auf einer Verkaufsfläche von ca. 200.000 bis 250.000 sqft mit ca. 120.000 Artikeln pro Niederlassung. Die Hälfte der Geschäfte befindet sich in Michigan, der Rest verteilt sich auf Illinois, Indiana, Kentucky und Ohio. Umsatz 2010: 14,2 Milliarden US-Dollar Grand Rapids, Michigan, USA 200 - Lebensmittel - Kleidung - Elektroartikel - Haushaltswaren - Sonstiges: Benzin, Bankdienstleistungen, Restaurants

Unternehmensgröße Hauptsitz Anzahl der Filialen Sortiment

Unternehmen

Trader Joe’s Market

Unternehmensprofil

Trade Joe’s Market, ein Unternehmen der deutschen Aldi Nord, zählt mit ca. 375 Geschäften in über 30 Bundesstaaten zu den größten Lebensmitteleinzelhändlern, die Produkte im oberen Qualitätssegment anbieten. Um die Kosten niedrig zu halten verzichtet das Unternehmen auf Service in den Geschäften, die etwa 12.000 bis 15.000 sqft Fläche bieten. Das Besondere an Trader Joe’s ist sein umfangreiches Sortiment an etwa 2.000 Eigenmarkenprodukten, die ca. 70% des Umsatzes ausmachen. Umsatz 2010: 8,5 Milliarden US-Dollar Monrovia, Kalifornien, USA Ca. 375 - Gesunde Lebensmittel - Bioprodukte - Nahrungsmittelzusatzstoffe - Eigenmarken: Getränke, Wein, Suppen, Snacks und tiefgefrorene Produkte

Unternehmensgröße Hauptsitz Anzahl der Filialen Sortiment

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Unternehmen

Wal-Mart Stores, Inc. (North America)

Unternehmensprofil

Wal-Mart ist der größter Einzelhändler und Arbeitgeber der Welt. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit ca. 2,2 Millionen Menschen und der Umsatz übersteigt dem von Carrefour, Metro AG und Tesco zusammen. Neben den USA betreibt Walmart Geschäftslokale in Kanada, Mexiko, Asien, Afrika, Europa und Lateinamerika. Umsatz 2010: 421,8 Milliarden US-Dollar Bentonville, Arkansas, USA 4.000 - Nahrungsmittel - Sonstige Handelsware

Unternehmensgröße Hauptsitz Anzahl der Filialen Sortiment

Unternehmen

Wegman’s Food Markets

Unternehmensprofil

Wegman‘s Food Markets ist einer der größten, privaten Lebensmitteinzelhändler der USA und vor allem an der Ostküste vertreten (New York, New Jersey, Pennsylvania, Virginia, Maryland und Massachusetts). Die Geschäftslokale sind bedeutend größer, als die der Konkurrenz (bis zu 140.000 sqft) und bieten über 70.000 verschiedene Produkte an. Des Weiteren findet man in den Geschäften Cafés, Käsegeschäfte mit über 300 Käsesorten sowie französische Konditoreien. Umsatz 2010: 5,6 Milliarden US-Dollar Rochester, New York, USA 80 Sushi, Pizza und Flügel, Fertiggerichten und europäischen Brotsorten und Brötchen, Bagels, Muffins, Torten, Kuchen und Gebäck, Fleischund Käsespezialitäten, Nahrungsergänzungsmittel, pflanzliche Heilmittel und Lebensmittel für besondere Ernährungsbedürfnisse, pharmazeutische Produkte, kleinere Haushaltswaren, Kosmetik und Fruchtsäfte.

Unternehmensgröße Hauptsitz Anzahl der Filialen Sortiment

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Unternehmen

Whole Foods Market

Unternehmensprofil

Whole Foods Market ist nach der Übernahme von Wild Oats Markets die größte Biolebensmittelkette weltweit und bietet vor allem Produkte an, die frei von Pestiziden, ohne Konservierungsstoffe und ohne künstliche Süßstoffe sind. Das Unternehmen ist neben den USA auch in Kanada und Großbritannien vertreten. Umsatz 2010: 9 Milliarden US-Dollar Austin, Texas, USA Mehr als 340 - Obst und Gemüse (75% des Umsatzes) = - Fertiggerichte - Andere, klassische Supermarktprodukte - Eigenmarken: ca. 2.400 Produkte mit 4 Marken

Unternehmensgröße Hauptsitz Anzahl der Filialen Sortiment

85

ANHANG F – Gourmet und Spezialläden Firma

Adresse

Telefon

Internetseite

A Southern Season

Chapel Hill, NC 27514

(919)9297133

www.southernseason.com

Dean & Deluca

New York, NY 10012

(212)2266800

www.deandeluca.com

Draegers Supermarkets

Menlo Park, CA 94025

(650)4708300

www.draegers.com

Food Emporium (A&P)

New York, NY 10018

(212)9152201

www.thefoodemporium.com

Jungle Jims

Fairfield, OH 45014

(513)6476000

www.junglejims.com

Kings/Balducci

Parsippany, NJ 07054

(973)4636300

www.kingswebsite.com

Stew Leonards

Norwalk, CT 6851

(203)8477214

www.stewleonards.com

Sunset Food Market

Highland Park, IL 60035

(847)4320035

www.sunsetfoods.com

86

Anhang G – Nationale und Regionale Lebensmittelverbände 200 A American Association of Meat Processors www.aamp.com/ American Brahman Breeders Association www.brahman.org/ American Cheese Society www.cheesesociety.org/ American Dry Bean Board www.americanbean.org/ American Egg Board www.aeb.org/ American Farm Bureau Federation www.fb.com/ American Guernsey Association www.usguernsey.com/ American Hereford Association www.hereford.org/ American Institute of Baking www.aibonline.org/ American-International Charolais Association www.charolaisusa.com/ American Jersey Cattle Association www.usjersey.com/ American Maine Anjou Association www.maine-anjou.org/ American Meat Institute www.meatami.org/ American Sheep Industry Association www.sheepusa.org/ American Society of Baking www.asbe.org/ American Sugar Alliance www.sugaralliance.org/ Anderson Valley Winegrowers Association www.avwines.com/ Association of Food Industries www.afius.org B Biscuit and Cracker Manufacturers' Association www.thebcma.org/ Brown Swiss Cattle Breeder's Association www.cattleofferings.com/trader_html/bswiss/ C Calaveras Wine Association www.calaveraswines.org/ California Avocado Commission www.avocado.org California Avocado Society www.west.net/~lsrose/cas/ California Certified Organic Farmers www.ccof.org/ California Cherry Advisory Board www.calcherry.com/ California Dairy Herd Improvement Association www.cdhia.org/ California Figs www.californiafigs.com/ California Fisheries and Seafood Institute www.calseafood.net/ California Macademia Society users.aol.com/TeeterJS/cms.html California Pears www.calpear.com/ California Poultry Industry Federation www.cpif.org/ California Strawberry Commission www.calstrawberry.com/ California Tomato Commission www.tomato.org/ Carnero Quality Alliance (Wineries) www.carneros.com/index.html 200

http://www.foodinstitute.com/assn_natl.cfm

87

Catfish Institute www.catfishinstitute.com/ Chocolate Manufacturers Association www.candyusa.org/ Cherry Marketing Institute www.cherrymkt.org/ E El Dorado Winery Association www.eldoradowines.org/ F Family Wine Producers of California www.familywinemakers.org/ Farmer's Market Online www.FarmersMarketOnline.com/ Fishermen's Marketing Association www.trawl.org/ Florida Citrus Mutual www.fl- citrus-mutual.com/ Florida Fruit and Vegetable Association www.ffva.com/ Food Distributors International www.fdi.org/ Frozen Food Council of Northern California www.frozenfoodcouncil.com/ Fruit Online www.fruitonline.com/ G Grocery Manufacturers of America www.gmabrands.com/ Gulf Citrus Growers Association, Inc. www.members.aol.com/gulfcitrus/index.html Hawaii Food Manufacturers Association www.foodsofhawaii.com/ H Holstein Association www.holsteinusa.com/ I Indian River Citrus League www.indian-river.fl.us/citrus/index.html Illinois Soybean Association www.ilsoy.org/ Iowa Soybean Association and Iowa Soybean Promotion Board www.iasoybeans.com/ International Fresh-cut Produce Association www.fresh-cuts.org International Meat and Poultry HACCP Alliance www.haccpalliance.org/ K Kansas Association of Wheat Growers www.wheatonline.com/ Kansas Corn Growers Association www.ksgrains.com/corn/index.html Kentucky Cattlemen's Association www.kycattle.org/ Kentucky Soybean Association www.kysoy.org/ L Lake Erie Quality Wine Alliance www.lakeeriewine.com Livermore Valley Wine Grape Commission www.wines.com/livermore/lvmrmemb.html Long Island Wine Council www.liwines.com/main.htm M

88

Maine Potato Board www.mainepotatoes.com/ Maryland Dairy Industry Association www.mda.state.md.us/mdia/mdia.htm Mendocino Winegrape & Wine Commission www.mendowine.com Michigan Apple Committee www.michiganapples.com/ Michigan Asparagus Advisory Board www.asparagus.org/ Minnesota Association of Wheat Growers www.smallgrains.org/ Minnesota Beef Council www.mnbeef.org/ Minnesota Certified Seed Potato Growers Association www.mnseedpotato.org/ Minnesota Corn Growers Association www.mncorn.org Minnesota Soybean Research & Promotion Council www.mnsoybean.org/ Missouri Pork Producers Association www.mppa.net/ Monterey County Vinters & Growers Association www.wines.com/monterey/index.html Mushroom Council www.mushroomcouncil.com/ N Napa Valley Vintners Association www.napavintners.com/index.html National Agri-Marketing Association www.nama.org/ National Association of Flavors and Food-Ingredient Systems www.naffs.org/ National Association of Margarine Manufacturers www.margarine.org/ National Association of Wheat Growers www.wheatworld.org National Broiler Council www.eatchicken.com/ National Cattlemen's Beef Association www.beef.org/ National Confectioner's Association www.candyusa.org/ National Contract Poultry Growers Association www.web-span.com/pga/ National Corn Growers Association www.ncga.com/ National Council of Farmer Cooperatives www.ncfc.org/ National Farmers Organization www.nfo.org/ National Farmers Union www.nfu.org/ National Food Processors Association www.nfpa-food.org/ National Honey Board www.nhb.org/ National Hot Dog and Sausage Council www.hot-dog.org/ National Meat Association www.nmaonline.org/ National Milk Producers Federation www.nmpf.org/ National Oilseed Processors Association www.nopa.org/ National Onion Association www.onions-usa.org/ National Pasta Association www.ilovepasta.org/ National Pork Producers Council www.nppc.org/ National Shellfisheries Association www.shellfish.org/ National Soft Drink Association www.nsda.org/ National Watermelon Promotion Board www.watermelon.org/ Nebraska Nut Growers Association www.southeast.unl.edu/nnga/nutgrow.htm Nebraska Soybean Association www.ag.uiuc.edu/~ne-qssb/ Nebraska Wheat Grower's Association www.ianrwww.unl.edu/nwga/

89

New York Wine and Grape Foundation www.nywine.com/index.asp North Carolina Agribusiness Council www.agr.state.nc.us/agribiz/ North Carolina Soybean Producers Association, Inc. www.ncsoy.org North American Blueberry Council www.blueberry.org/ Northwest Bakers Production Club www.asbe.org/affiliated_org/nbpc/nbpc.html O Ohio Corn Growers Association www.ohiocorn.org Ohio Nut Growers Association www.ealnet.com/nonprof/onga/ Ohio Pork Producers Council www.ohiopork.org/ Ohio Soybean Council www.soyohio.org/ Oregon Blueberry Commission www.orst.edu/dept/infonet/obc.htm Oregon Blueberry Growers' Association www.orst.edu/dept/infonet/obga.htm Oregon Brewers Guild www.oregonbeer.org/ Oregon Strawberry Commission www.peak.org/~berrywrk/osc/osc.htm Oregon Wine Advisory Board www.oregonwine.org/ Oregon Winegrowers' Association www.orst.edu/dept/infonet/owa.htm Organic Trade Association www.ota.com/ P Pacific Agribusiness Alliance www.agribusiness.org Produce Marketing Association www.pma.com/ Raisin Administrative Committee www.raisins.org/ R Red Angus Association of America www.redangus1.org/ S Santa Cruz Mountains Winegrowers Association www.wines.com/santa_cruz_mountains/schome.html Salt Institute www.saltinstitute.org/ Silverado Trail Wineries Association www.wines.com/silvtop.html Sonoma County Wineries Association www.sonomawine.com/index.html Small Farm Resource www.farminfo.org/ Snack Food Association www.sfa.org/ Southern Bakers Association www.sba.org/ Southern United States Trade Association www.susta.org Specialty Coffee Association of America www.scaa.org/ T Texas Longhorn Breeders Association of America www.cattlehome.com/txlgh.html Texas Organic Growers Association www.sunsite.unc.edu/farmingconnection/localcon/groups/toga.htm Texas Pecan Growers Association www.tpga.org/

90

Today's Market Prices www.todaymarket.com/ Tortilla Industry Association www.tortilla-info.com/ U USA Pears www.usapears.com/ U.S. Meat Export Federation www.usmef.org/ U.S. Poultry and Egg Association www.poultryegg.org/ U.S. Wheat Associates www.uswheat.org/ United Agribusiness League www.UAL.org/ United Braford Breeders www.brafords.org/ United Egg Producers www.unitedegg.org/ United Soybean Board www.unitedsoybean.org / U.S. Rice Federation www.usarice.com/ V Virginia Fruit Page www.ento.vt.edu/Fruitfiles/VAFS.html W Washington State Apple Commission www.bestapples.com Western Growers Association www.wga.com/ Western U.S. Agricultural Trade Association www.wusata.org/ Wheat Foods Council www.wheatfoods.org/ Wine and Spirits Wholesalers of America www.wswa.org/ Wine Institute www.wineinstitute.org Worcester County Beekeepers Association www.worcesterbee.topcities.com

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Anhang H – Wichtige Behörden und Institutionen Organisation

Adresse

Telefon

Internetseite

Food and Drug Administration

5100 Paint Branch Parkway College Park, MD 20740

(888)7233366

www.fda.gov

US Department of Agriculture Food Safety and Inspection Services

1400 Independence Ave. Washington , DC 20250

(402)3445000

www.fsis.usda.gov

US Department of Agriculture Animal and Plant Health Inspection Services

1401 Independence Ave. Washington , DC 20250

(202)7205213

www.aphis.usda.gov

Customs and Border Protection

1300 Pennsylvania Ave NW Washington , DC 20229

(202)3443000

www.cbp.gov

Alcohol & Tobacco

1310 G Street NW Suite 300 Washington , DC 20220

(202)4532000

www.ttb.gov

Food Marketing Institute

2345 Crystal Drive Suite 800 Arlington, VA 22202

(202)4528444

www.fmi.org

92

Anhang I - Messen 2013

IFT Food Expo - Institute of Food Technologists Annual Meeting & Food Expo Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

13.-16. Juli 2013 Chicago, IL Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel) Nahrungsmittel, Lebensmittelzusätze www.ift.org

International Summer Fancy Food Show Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt:

Internetseite:

30 Juni-2. Juli 2013 New York, NY Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel) Lebensmittel, Fertiggerichte, Molkereiprodukte, Meeresfrüchte, Backwaren, Süßwaren, Schokolade, Speiseeis, Obst, Getränke, Kaffee, Tee, Wein, Bier, Konservierungsmittel, Gewürze, Haushaltsgeräte http://www.specialtyfood.com

Western Foodservice & Hospitality Expo Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

18.-20. August 2013 Los Angeles, CA Gastronomie Nahrungsmittel, Einrichtungsgegenstände des Gastgewerbes www.westernfoodexpo.com

International Dairy Show Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

3.-6. November 2013 Chicago, IL Milchwirtschaft Technologien und Innovationen, Verarbeitung, Verpackung, Distribution, Nahrungsmittelsicherheit www.dairyshow.com

93

Natural Products Expo East Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

26.-28. September 2013 Baltimore, MD Bio-Ernährungswirtschaft Natürliche, biologische und gesunde Lebensmittel www.expoeast.com

International Baking Industry Exposition (IBIE) Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

6.-9. Oktober 2013 Las Vegas, NV Nahrungsmittelverarbeitung und -verpackung Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, für die Getränkeherstellung, Abfüllanlagen, Nahrungsmittelmaschinen, Nahrungsmitteltechnik www.fpsa.org

PLMA Private Label Trade Show Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

17.-19. November 2013 Chicago, IL Handelsmarken Nahrungsmittel, Snacks, Getränke, Haushaltswaren, Kosmetika www.plma.com

IFE Americas - Americas Food & Beverage Show Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

28.-29. Oktober 2013 Miami Beach, FL Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel) Lebensmittel, Getränke, Tiefkühlkost www.americasfoodandbeverage.com

National Restaurant Association, Restaurant, Hotel-Motel Show Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

18.-21. Mai 2013 Chicago, IL Gastronomie, Ladeneinrichtungen Nahrungsmittel, Getränke, Einrichtungsgegenstände der Gastronomie http://show.restaurant.org/Home

94

NCA Sweets & Snack Expo (ehem. All Candy Expo) Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

21.-23. Mai 2013 Chicago, IL Süßwaren & Snacks Süßwaren , Snacks, Kekse www.sweetsandsnacks.com

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Anhang J - Messen 2014 (sofern Daten bereits bekannt)

IFT Food Expo - Institute of Food Technologists Annual Meeting & Food Expo Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

21.-24. Juni 2014 Chicago, IL Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel) Nahrungsmittel, Lebensmittelzusätze www.ift.org

International Summer Fancy Food Show Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt:

Internetseite:

29 Juni-1. Juli 2014 New York, NY Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel) Lebensmittel, Fertiggerichte, Molkereiprodukte, Meeresfrüchte, Backwaren, Süßwaren, Schokolade, Speiseeis, Obst, Getränke, Kaffee, Tee, Wein, Bier, Konservierungsmittel, Gewürze, Haushaltsgeräte http://www.specialtyfood.com

International Winter Fancy Food Show Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt:

Internetseite:

19.-21. Januar 2014 San Francisco, CA Ernährungswirtschaft (Nahrungs- und Genussmittel) Lebensmittel, Fertiggerichte, Molkereiprodukte, Meeresfrüchte, Backwaren, Süßwaren, Schokolade, Speiseeis, Obst, Getränke, Kaffee, Tee, Wein, Bier, Konservierungsmittel, Gewürze, Haushaltsgeräte http://www.specialtyfood.com

Western Foodservice & Hospitality Expo Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

10.-12. August 2014 Anaheim, CA Gastronomie Nahrungsmittel, Einrichtungsgegenstände des Gastgewerbes www.westernfoodexpo.com

96

Natural Products Expo East Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

17.-20. September 2014 (noch nicht offiziell bestaetigt) Balrimore, MD Bio-Ernährungswirtschaft Natürliche, biologische und gesunde Lebensmittel www.expoeast.com

PLMA Private Label Trade Show Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

12.-23. Mai 2014 Chicago, IL Handelsmarken Nahrungsmittel, Snacks, Getränke, Haushaltswaren, Kosmetika www.plma.com

National Restaurant Association, Restaurant, Hotel-Motel Show Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

17.-20. Mai 2014 Chicago, IL Gastronomie, Ladeneinrichtungen Nahrungsmittel, Getränke, Einrichtungsgegenstände der Gastronomie http://show.restaurant.org/Home

NCA Sweets & Snack Expo (ehem. All Candy Expo) Datum: Ort: Branchenschwerpunkt: Angebotsschwerpunkt: Internetseite:

13.-15. Mai 2014 Chicago, IL Süßwaren & Snacks Süßwaren , Snacks, Kekse www.sweetsandsnacks.com

Tabelle 10. Messen 2014

97

Anhang K – Informationsquellen Fachzeitschriften B Bakery Online - www.bakeryonline.com Bake - http://www.bakemag.com/ C Convenience Store News - www.csnews.com Candy Industry: http://www.candyindustry.com/ Confectionary News.com - www.confectionerynews.com D Dairy Foods - www.dairyfoods.com F Food Quality - www.foodquality.com Foodservice Central - www.foodservicecentral.com Farm and Dairy - www.farmanddairy.com Fancy Food - www.fancyfoodmagazine.com Food Processing Magazine - www.foodprocessing.com G German Foods North America – www.germanfoods.org Gourmet Retailer - www.gourmetretailer.com Gourmet News - www.gourmetnews.com I iSante Magazine - www.isantemagazine.com M Meat & Poultry - www.meatpoultry.com Modern Baking - http://modern-baking.com/ N NewHope360 – www.newhope360.com P Professional Candy Buyer - www.candybuyer.com Prepared Foods Network - www.preparedfoods.com Progressive Grocer Magazine - www.progressivegrocer.com

98

S Specialty Food Magazine - www.specialtyfoodmagazine.com Supermarket News - www.supermarketnews.com T The Manufacturing Confectioner - www.gomc.com

99

Literaturverzeichnis About.com http://importexport.about.com/od/ChoosingImportProductSupplier/a/Hiring-A-CustomsBroker-How-To-Ensure-The-Importing-Process-Runs-Smoothly.htm Arnall Golden Gregory LLP: “Lebensmittelexport in die USA- Was muss man wissen?” BBC News http://www.bbc.co.uk/news/business-22716696 Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V., Bonn. Einfuhr/Ausfuhr Süßwaren gesamt Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie „BVE unterstützt Freihandelsabkommen mit den USA“ http://www.bve-online.de/presse/pressemitteilungen/pm-20130619 Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie „BVE unterstützt Freihandelsabkommen mit den USA“ http://www.bve-online.de/presse/pressemitteilungen/pm-20130619 Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie „BVE unterstützt Freihandelsabkommen mit den USA“ http://www.bve-online.de/presse/pressemitteilungen/pm-20130619 Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie http://www.bveonline.de/presse/infothek/publikationen-jahresbericht/pwc-bve-exportbarometer-dez1-2012 Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie http://www.bveonline.de/presse/infothek/publikationen-jahresbericht/pwc-bve-exportbarometer-dez1-2012 Bundeszentrale für Politische Bildung http://www.bpb.de/internationales/amerika/usa/ C&S Wholesale Grocers http://www.cswg.com/ Center for Desease Control and Prevention http://www.cdc.gov/foodborneburden/ Central Intelligence Agency https://www.cia.gov/library/publications/the-worldfactbook/geos/us.html Champignon North America, Inc. http://www.champignon-usa.com/about.html Chicago Importing http://www.chicagoimporting.com/index.html Customs and Border Protection “BIOTERRORISM ACT (BTA) INTERIM Procedures for Trade Partners” http://www.cbp.gov CustomsHQ http://customshq.com/importing-food/how-to-import-food-items Deutsches Statistisches Bundesamt http://de.statista.com/statistik/daten/studie/14558/umfrage/wachstum-desbruttoinlandsprodukts-in-den-usa Encyclopaedia Britannica http://www.britannica.com/EBchecked/topic/574437/supermarket Euro American Brands http://www.euroamericanbrands.com/

100

European Commission http://trade.ec.europa.eu/doclib/docs/2013/may/tradoc_151351.pdf Export Solutions “Export Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Export Solutions “Export Handbook” http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Export Solutions „USA Handbook- Selling to the US“, http://www.exportsolutions.com/Exporttips.aspx Face the facts USA http://www.facethefactsusa.org/facts/the-sweet-life-and-what-it-costs-us/ Ferrara Candy Company http://www.ferrarausa.com/# Finanzen.net http://www.finanzen.net/devisen/dollar/chart First Research http://www.firstresearch.com/industry-research/Candy-Manufacturing.html FMI http://www.fmi.org/research-resources/supermarket-facts Focus Money http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/trotz-steigenden-us-exportenhandelsdefizit-weitet-sich-aus_aid_1005174.html Food Dive “$4.2B gluten-free food market only expected to keep growing” http://www.fooddive.com/news/42b-gluten-free-food-market-only-expected-to-keepgrowing/129656/ Food Reference http://www.foodreference.com/html/fcandy.html Food Safety News http://www.foodsafetynews.com/2013/04/fsma-implementation-requires-newdeadlines-judge-rules/#.UaekR9iXvFw Forbes Magazin http://www.forbes.com/sites/abrambrown/2013/01/30/u-s-economy-stumbled-atthe-end-of-2012-q4-gdp-down-0-1/ Germany Trade and Invest https://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2008/07/mkt200807555602_159 570.pdf GMO-free Europe 2012 http://www.gmo-free-regions.org/gmo-free-regions/germany.html Haram Christensen http://www.haramchris.com/index.php History.com ‚Halloween‘ http://www.history.com/topics/halloween History.com ‚Hanukkah‘ http://www.history.com/topics/hanukkah History.com ‚Valentine’s Day‘ http://www.history.com/topics/valentines-day HSH Nordbank “Shipping Quarterly” http://www.hshnordbank.de/media/pdf/marktberichte/branchenstudien/shipping/Shipping_Quarterly_01-2013.pdf http://www.ibisworld.com/industry/default.aspx?indid=234 IBISWorld “Candy Production in the US: Market Research Report” Index Mundi http://www.indexmundi.com/g/r.aspx?v=67

101

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