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February 26, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Ausgabe 17 | 4. September 2014

Inhalt China-Banken umwerben deutsche ­Firmen

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BoC will mit Beziehungen zu Regulatoren punkten, die ABC mit neuen Produkten. Die feierliche Eröffnung der Renminbi-ClearingBank in Frankfurt in der vergangenen Woche hat es gezeigt: Chinesische Banken wollen sich auch auf dem deutschen Firmenkundenmarkt etablieren.

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6

Torsten Hinrichs geht zu Scope Der langjährige S&P-Deutschlandchef geht zur kleineren Ratingagentur Scope. Dort muss er den Ansehensverlust bekämpfen.

Referenzzins Eonia erstmals negativ In der vergangenen Woche kam es zu einem historischen Ereignis am Interbankenmarkt. Jetzt herrscht Gesprächsbedarf.

Aufmacher

Asset Management

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China-Banken umwerben deutsche Firmen

Cash Management 3

Fremdwährungszahlungen im Mittelstand Western Union mit neuer Lösung

Finanzen & Bilanzen 4

Personen & Positionen

Apcoa Parking gelingt deutliche Entschuldung

5

Rickmers verhandelt Covenants neu

5 Finanzierungsticker

Eigengewächse im Treasury Schott, Leoni und Haniel haben ein Rezept für Nachwuchssorgen: Praktikanten und Trainees werden an Fachabteilungen herangeführt.

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10. Structured FINANCE Kongress und Ausstellung für moderne Unternehmens­ finanzierung und strukturierte Finanzprodukte 12.-13. NOVEMBER 2014, KONGRESSZENTRUM KARLSRUHE

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Eigengewächse im Treasury

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Von Roeder geht zu Credit Suisse

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Aktuelle Stellenangebote

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Torsten Hinrichs stößt zu Scope Ex-S&P-Deutschlandchef schließt sich der kleineren Ratingagentur an

Unternehmen setzen auf Factoring Wachstum von 11 Prozent im ersten Halbjahr

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Referenzzins Eonia erstmals negativ

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Risiko Management 9

Versäumnisse beim Rubel-Hedging Dax-Konzern verliert dreistelligen Millionenbetrag

9 Veranstaltungen

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Aufmacher 2

dpa

Ausgabe 17 | 4.September 2014

Die Bank of China ist bislang die größte in Deutschland tätige chinesische Bank. Doch auch andere Institute haben ehrgeizige Wachstumspläne.

China-Banken umwerben deutsche Firmen BoC will mit Beziehungen zu Regulatoren punkten, die ABC mit neuen Produkten

D

ie feierliche Eröffnung der Renminbi-Clearingbank in Frankfurt in der vergangenen Woche hat es gezeigt: Chinesische Banken wollen sich auch auf dem deutschen Firmenkundenmarkt etablieren. Die Bank of China (BoC), die im Juni den Zuschlag für das Renminbi-Clearing in der Mainmetropole erhalten hat, ist mit einer Bilanzsumme von 7 Milliarden Euro die größte in Deutschland tätige chinesische Bank. Das ist im Vergleich zum Firmenkundengeschäft deutscher Großbanken zwar recht überschaubar: Allein die Landesbanken haben jeweils Bilanzsummen zwischen 200 und 300 Milliarden Euro. Doch die Bank hat noch einiges vor: In den kommenden zwei Jahren will die Bank of China so wachsen, dass der Anteil der deutschen Firmenkunden um rund 50 Prozent steigt. Aktuell liegt der Anteil noch bei 20 Prozent. Die 180 Mitarbeiter in Deutschland betreuen derzeit zu 80 Prozent chinesische Unternehmen mit Deutschlandgeschäft. Mit ihren Wachstumsplänen steht die Bank of China nicht alleine da. Auch die weltgrößte Bank ICBC wirbt um deutsche Unternehmen. Dafür will die Bank neue Büros in Hamburg und Berlin eröffnen. Die Agricultural Bank of China (ABC), die erst im vergangenen November eine Niederlassung in Frankfurt gegründet hat, hat ebenfalls Großes vor: Der Firmenkundenchef der ABC, Michael Lamla, kündigt im Gespräch mit DerTreasurer selbstbewusst an: „Wir wollen eine feste Größe für in China tätige deutsche Unternehmen werden.“ Die Banken wollen mit ganz unterschiedlichen Konzepten bei CFOs und Treasurern punkten:

Wichtiges Geschäftsfeld der ICBC ist die Handelsfinanzierung, erklärt der Deutschlandchef Friedhelm Messerschmidt: Akkreditive, Forfaitierungen, Garantien – in Kooperation mit den Hausbanken der Mittelständler bietet die ICBC die gesamte Palette an. „Wir sehen uns dabei als Partner der deutschen Banken“, sagt Messerschmidt. Deutlich offensiver klingt das bei der Bank of China, die insbesondere die Beteiligung an syndizieren Krediten als Schlüssel zum Einstieg in die Kundenbeziehung sieht: „Wir haben tiefe Taschen und geben gerne Kredit“, sagt Bernd Meist,

»»Wir haben tiefe Taschen und geben gerne Kredit.« Bernd Meist, Bank of China

Deutschlandgeschäftsleiter der Bank of China. Ihr wichtigstes Asset sind jedoch ihre Verbindungen zu den chinesischen Regulierungsbehörden: Bei einigen großen Dax-Adressen hat die BoC dank ihrer guten Beziehungen schon einen Fuß in die Tür bekommen: Für Daimler arrangierte die Bank im März den ersten Renminbi-Onshore-Bond eines ausländischen Emittenten. Bei Continental trug die BoC entscheidend dazu bei, dass die chinesischen Töchter zu den ersten gehörten, die grenzüberschreitende konzerninterne Darlehen in Renminbi vergeben durften.

Die Agricultural Bank of China will hingegen vor allem über den Zahlungsverkehr in den Bankenkreis der deutschen Unternehmen rücken. Sie setzt darauf, dass sie unter den chinesischen Banken das größte Kundennetzwerk in China unterhält: „Deutsche Unternehmen, die bei uns ein Konto haben, können ihre chinesischen Geschäftspartner daher mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb unseres Systems bezahlen“, sagt Firmenkundenchef Lamla. In China ist das nicht trivial, denn bis Zahlungen dort ankommen, können schon einmal Tage oder sogar eine ganze Woche vergehen. Dabei fallen zum Teil auch noch hohe Korrespondenzbankgebühren an. Für die Unternehmensfinanzierung hat die ABC einen bilateralen Renminbi-Kredit nach deutschem Recht und in deutscher Sprache entwickelt. „Dieser Offshore-Kredit hat den Charme, dass die Zinsen nicht an das inländische Referenzzinsniveau gebunden sind – und daher niedriger sind“, sagt Relationship-Banker Christian Stillger. Außerdem gebe es in China traditionell kurze Kreditlaufzeiten, die zur Finanzierung von Investitionsprojekten nicht geeignet sind. Der dritte Vorteil: Gegenüber einem US-Dollar- und EuroDarlehen entfällt das Wechselkursrisiko. Auch ein Renminbi-Schuldscheindarlehen nach deutschem Recht bietet die Bank inzwischen an. Die Pläne der Institute zeigen: Treasurer können künftig mit den Banken rechnen. Noch ist zwar nicht klar, ob ihr Engagement dauerhaft ist. Für langfristige Ansätze sind die Chinesen aber eher bekannt als andere Nationen.deb

Cash Management 3 Ausgabe 17 | 4.September 2014

News

Fremdwährungszahlungen im Mittelstand

Apple kooperiert mit Kreditkartenfirmen

Western Union mit neuer Lösung / parallele Systeme im Zahlungsverkehr notwendig

UK will Russland vom Swift-Netz abklemmen Die britische Regierung hat beim EU-Gipfel am ­vergangenen Wochenende Medienberichten zufolge eine Abkopplung russischer Banken vom Swift-Netzwerk vorgeschlagen. Diese Sanktion würde Russland finanziell isolieren und den Zahlungsverkehr erheblich erschweren, wie es der Iran bereits seit einigen Jahren erlebt.

M

it der zunehmenden Internationalisierung und der wachsenden Bedeutung von Fremdwährungen wie Renminbi & Co. wird der Zahlungsverkehr für deutsche Unternehmen immer komplexer. Gerade Mittelständler, die mit regionalen Banken zusammenarbeiten, können dabei schnell an Grenzen stoßen. Sie sind auf das Korrespondenzbankennetz ihrer Hausbank angewiesen, was die Zahlung verlangsamt und verteuert. So zumindest sieht es der Zahlungsverkehrsanbieter Western Union Business Solutions (WUBS), der dort ansetzt: Der Firmenkundenarm des US-amerikanischen Anbieters für Bargeldtransfer ist 2011 aus diversen Zusammenschlüssen entstanden. Seit Januar 2013 ist WUBS mit der Eröffnung eines Büros in Frankfurt auch am deutschen Markt aktiv und will jetzt stärker wachsen. So funktioniert das System: Wenn ein Unternehmen etwa einen Lieferanten in Thailand per Baht-Überweisung bezahlt, überweist es zunächst auf ein lokales Konto von WUBS. Sobald das

Geld auf diesem Konto eingegangen ist, wird es von WUBS in Thailand ausgezahlt. „Die Überweisung läuft ohne Drittbanken ab, daher geht es schneller, und die Gebühren sind transparenter“, sagt Svend Janssen, der bei WUBS für die DACH-Region zuständig

Thinkstock/Getty Images

Apple will das neue iPhone offenbar zur digitalen Brieftasche machen und hat dafür Vereinbarungen mit Visa, MasterCard und American Express getroffen. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf einen Insider. Der Bezahldienst – für den Apple das iPhone mit einem NFC-Chip ausstattet – könnte nächste Woche präsentiert werden.

Viele Unternehmen zahlen in fremden Währungen.

ist. Mit Hilfe einer IT-Plattform kann das Unternehmen außerdem den EuroGegenwert der offenen Rechnung beobachten, und so den besten Zeitpunkt für die Zahlung abpassen. Dort kann das Unternehmen sein FX-Risiko für ein- und ausgehende Zahlungen mit Termingeschäften absichern. Für 130 Währungen und 200 Länder bietet WUBS diese Lösung nach eigenen Angaben an.

Laut Janssen gehören zu den Kunden von WUBS vor allem mittelständische Logistiker, Reiseveranstalter, Nahrungsmittelimporteure, aber auch Maschinenbauer. Zahlen für den deutschen Markt kommuniziert der Dienstleister allerdings nicht – weder zur Anzahl der Firmenkunden noch zur Anzahl der Transaktionen. Das lässt aufhorchen, schließlich ist fraglich, ob Unternehmen im Gegenzug für schnellere Zahlungen bereit sind, ihre gewachsene Bankenstruktur zu überdenken. Je internationaler sie tätig sind, umso eher haben sie neben den Regionalbanken auch eine Großbank mit internationalem Netzwerk im Bankenkreis. Außerdem ist die Einführung eines neuen IT-Tools mit Kosten verbunden. Zwar lässt sich die Plattform laut WUBS über eine Schnittstelle mit anderen Zahlungsverkehrstools verbinden. Doch Unternehmen sind dann gezwungen, verschiedene Systeme parallel zu betreiben. Ob sich dieser Aufwand lohnt, bleibt zu prüfen. deb

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Finanzen & Bilanzen 4 Ausgabe 17 | 4.September 2014

News

Unternehmen setzen auf Factoring

Kredit für Joh. Friedrich Behrens verlängert

Wachstum von 11 Prozent im ersten Halbjahr / neue Anbieter im deutschen Markt

Der Druckluftnaglerhersteller Joh. Friedrich Behrens konnte seine Konsortialkreditlinie mit fünf deutschen Geschäftsbanken bis Ende Dezember 2015 verlängern. Damit sichert sich das Unternehmen die benötigte Liquidität für die nächsten sechzehn Monate. Joh. Friedrich Behrens gibt an, dass die Covenants so angepasst wurden, dass ein weiterer Bruch nicht zu erwarten sei. Nachdem Behrens auch im 2. Quartal 2014 die Kreditklauseln nicht eingehalten hatte, trennten sich einige Anleger von der Mittelstandsanleihe des Unternehmens. Die Deutsche Investoren Union rät Anleiheinhabern nun zur kritischen Prüfung ihres Engagements. Nach dem Bruch der Kreditauflagen habe die Anleihe aus ihrer Sicht ein ungünstiges Chance-Risiko Profil.

F

actoring hat im ersten Halbjahr von der guten Konjunktur profitiert. Die größten 24 Gesellschaften der Branche, vertreten durch den Deutschen Factoring-Verband, legten jetzt die Zahlen für das erste Halbjahr 2014 vor. Der Umsatz liegt inzwischen bei rund 90 Milliarden Euro – mehr als 11 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (erstes Halbjahr 2013: 80,88 Mrd. Euro). Die Zahlen bestätigen den Trend des Vorjahres: Finanzchefs setzen immer stärker auf den Forderungsverkauf, besonders CFOs von Handelsunternehmen, von Maschinenbauern und Herstellern von Metallerzeugnissen. Bei Großunternehmen ist die stille Variante beliebt, bei der Kunden nicht angezeigt bekommen, dass ihre Forderungen finanziert sind. Im Vergleich zu den Vorjahreszahlen wuchs nicht nur das Volumen, es setzten auch mehr Unternehmen auf Factoring. Inzwischen sind es 18.170 (2013: 17.450). Dies sei ein Indikator dafür, dass immer mehr Unternehmen

Factoring als Bestandteil des Finanzierungsmix nutzen und ergänzend zur klassischen Bankenfinanzierung einsetzen, heißt es seitens des Verbands. Das gilt auch international: Besonders das Exportgeschäft, bei dem Factoringgesellschaften Forderungen an ausländische Abnehmer finanzieren, Factoring wächst im ersten Halbjahr (1. Halbjahr, in Mrd. Euro)

2010

59,02

2011 2012 2013

75,65 77,64 80,88

2014

90,02

Quelle: Deutscher Factoring-Verband

stieg um starke 20 Prozent an. Darin spiegelt sich die Exportstärke der deutschen Wirtschaft wider. Das Importgeschäft stagnierte hingegen etwa auf Vorjahresniveau. Das Wachstum des deutschen Factoringmarkts zieht wieder internationale Anbieter an. So stieg im ersten

Halbjahr die Société Générale Factoring (CGA), Wuppertal, als neuestes Mitglied in den Deutschen FactoringVerband ein. Die französische Großbank war in der Vergangenheit über die Tochter Gefa im Factoring aktiv, hatte sich vor Jahren aber zurückgezogen. Einige weitere Anbieter drängen in den deutschen Markt und nutzen dafür den sogenannten Europäischen Pass. Dahinter verbirgt sich eine Genehmigung, wonach Kreditinstitute unter bestimmten Umständen im gesamten europäischen Wirtschaftsraum tätig sein dürfen. Für Finanzentscheider sind die Neuzugänge gut, wachsen damit doch grundsätzlich die Auswahl und der Preisdruck. Allerdings werden die Zeiten durch die geopolitischen Unruhen im Nahen Osten und der Ukraine wieder härter. Im Vergleich zum Jahresbeginn rechnen heute deutlich weniger Factoringanbieter mit guten oder sehr guten Geschäftsentwicklungen im Restjahr – noch stellen die Optimisten aber die Mehrheit.mad ANZEIGE

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Finanzen & Bilanzen 5 Ausgabe 17 | 4.September 2014

News

Top Finanzierung

Mifa einigt sich mit Anleihegläubigern

Der Parkraumbetreiber Apcoa einigt sich mit Gläubigern und Investoren

LBBW

LBBW verkauft tschechische Tochter

LBBW trennt sich von Tochter

Die Landesbank verkauft ihre tschechische Tochtergesellschaft, die sie 2008 von der Bawag-Gruppe übernommen hatte, an die russische Expobank. Die Schwaben wollen sich nun verstärkt auf ihr regionales Kerngeschäft konzentrieren. Die Kanzlei CMS hat die Bank bei der Transaktion beraten. Erst vor kurzem hatte die BayernLB ihre ungarische Tochter MKB an den ungarischen Staat verkauft.

Moody’s stuft SGL Carbon herab Moody’s stuft die Bonitätsnote des Graphitherstellers SGL Carbon von B1 auf B2 herunter. Der Ratingausblick ist negativ. Die Ratingagentur begründet die schlechtere Bewertung mit der Aussicht, dass sich der Markt für Graphitelektroden nicht zügig erholen dürfte.

A

pcoa Parking hat sich nach langen Verhandlungen mit den Gläubigern auf eine Refinanzierung geeinigt. Das Unternehmen, das im Besitz des französischen PE-Investor Eurazeo ist, hat mit 95 Prozent der Gläubiger ein sogenanntes Lock-up Agreement unterzeichnet. Darin werden die Modalitäten der Refinanzierung von Krediten in Höhe von 650 Millionen Euro festgelegt. Die Gläubiger übernehmen die Kontrolle über das Unternehmen und verzichten auf mehr als 440 Millionen Euro. Zusätzlich bekommt der Parkraumbewirtschafter von der Deutschen Bank 90 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dieses frische Geld will Apcoa in sein geplantes Wachstum und künftige Investitionsprogramme stecken. „Die Refinanzierung der Verbindlichkeiten ist ein wichtiger Meilenstein für den Konzern“, sagt Ralf Bender, CEO der Apcoa Parking Group. Die Verhandlungen glichen einer Hängepartie. Bereits im Herbst 2013 hatte das Unternehmen die Verhandlungen mit den Kreditgebern aufge-

nommen. Einige Banken trennten sich zu der Zeit von ihren Krediten, die unter anderem an den Hedgefonds Centerbridge Partners gingen. Letzterer sollen nach Angaben von Reuters inzwischen rund 50 Prozent der Schul-

Apcoa

Kurz vor dem Auslaufen der kürzlich vereinbarten Zinsstundungsfrist hat sich der angeschlagene Fahrradhersteller Mifa mit seinen Anleihegläubigern und Aktionären geeinigt. Die Anleihegläubiger erklärten sich nach langen Verhandlungen zum Verzicht auf rund 60% ihrer Forderungen bereit. Die kreditgebenden Banken um die Deutsche Bank und die Commerzbank verzichteten zwar nicht auf eigene Forderungen, jedoch treten sie Sicherheiten im Umfang von 7,5 Mio. Euro ab, mit denen die Mittelstandsanleihe nun nachbesichert werden soll. Das bis 2021 verlängerte Papier wird zukünftig nur noch mit 1% pro Jahr verzinst.

Bei Apcoa übernehmen die Gläubiger die Kontrolle.

den halten. Centerbridge hatte im vergangenen November eine Brückenfinanzierung in Höhe von 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um den Refinanzierungsprozess abzusichern. Der formale Implementierungsund Dokumentationsprozess der Restrukturierung erfolgt dem Unternehmen zufolge im Rahmen eines

Scheme-of-Arrangement-Verfahrens. Im April 2014 erhielt das Unternehmen die Zustimmung des britischen High Court of Justice zur Verlängerung der Kreditfazilitäten um mindestens drei Monate. Diese Zeit brauchte das Unternehmen für weitere Verhandlungen und die Umsetzung der Rekapitalisierung mit den Kreditgebern. Die Frist zur Fälligkeit der Kredite wurde daher bereits bis zum 25. Oktober verlängert. Das Verfahren wird dann voraussichtlich abgeschlossen sein. Die hohen Schulden des Unternehmens waren vor allem durch den Secondary Buy-out von PE-Investor Eurazeo entstanden, der den Parkraumbetreiber 2007 von der PE-Gesellschaft Investcorp für 885 Millionen Euro übernommen hatte. Trotz geringerer Verschuldung hat Apcoa auch weiterhin mit dem schwachem Wachstum zu kämpfen. Der Konzernumsatz, der im ersten Halbjahr 2014 bei 325 Millionen Euro lag, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,9 Millionen Euro gesunken. sap/ako

Rickmers verhandelt Covenants neu Finanzielle Neuausrichtung beim Hamburger Schifffahrtskonzern

D

as Traditionsunternehmen Rickmers aus Hamburg leidet unter der Schifffahrtskrise. Der Konzern ist hochverschuldet und konnte nur mit Mühe die roten Zahlen abwenden. Neben personellen Einsparungen soll auch die Finanzstruktur des Unternehmens verändert werden. Die noch aus der Zeit der reinen Bankenfinanzierung und HGB-Bilanzierung stammenden Covenants verhandeln CFO Erdmann und der leitende Treasurer Frank Bünte gerade neu. „Wir befinden uns in einem Transformationsprozess“, sagt Erdmann mit Blick auf die Platzierung der Mittelstandsanleihe 2013 und die Umstellung auf die Berichterstattung nach IFRS, die allein durch ein Impairment auf die Schiffswerte das Eigenkapital um 154 Millionen Euro reduziert habe: „Die Bankencovenants entsprechen nicht mehr den Notwendigkeiten eines am Kapitalmarkt aktiven Unternehmens“, sagt CFO Erdmann. In den nächsten zwei bis drei Jahren soll die gesamte Kapitalstruktur

der Schifffahrtgruppe neu ausbalanciert werden. „Wir wollen Fremd- und Eigenkapital in die Gruppe bringen.“ Bislang ist Rickmers noch vor allem durch bilaterale Bankenverträge und durch einen syndizierten Kredit mit sechs Banken finanziert. „Hier wol-

len wir Komplexität herausnehmen“, sagt Erdmann. Zudem will Rickmers nach der in Frankfurt notierten Mittelstandsanleihe im Volumen von insgesamt 250 Millionen Euro auch den internationalen Kapitalmarkt erschließen.mco/ako

Finanzierungsticker +++ Rewe schließt erstes German Private Placement in Form eines Schuldscheindarlehens über 175 Mio. Euro ab +++ Zalando schließt revolvierende Kreditlinie über 200 Mio. Euro ab und kündigt IPO an +++ Eymaxx Real Estate plant weitere Anleihe mit einem Volumen von 15 Mio. Euro und bietet Umtausch der alten Anleihe an +++ BMW platziert zweitranchige Anleihe über 1 Mrd. Euro und 750 Mio. Euro +++ GoEuro sammelt 27 Mio. Euro Venture Capital ein +++ Moody’s bestätigt A3Rating von Eon mit negativem Ausblick +++ Creditreform setzt Rating der Golden Gate von B auf B (watch) und das der Mittelstandsanleihe von BB auf BB (watch) +++ Scope bewertet Mitec Automotive und dessen Anleihe mit BB-, Ausblick stabil +++ Creditreform stuft Laurèl von BB- (watch) auf B herunter +++ Senator Entertainment beschließt Aufstockung der Anleihe von 5 auf 10 Mio. Euro +++ Web Windenergie begibt Hybridanleihe über 10 Mio. Euro +++ DIC Asset emittiert dritte Anleihe mit einem Volumen von 125 Mio. Euro +++

Asset Management 6 Ausgabe 17 | 4.September 2014

News

Referenzzins Eonia erstmals negativ

EZB senkt Leitzins ­erneut

Historisches Ereignis am Interbankenmarkt / Gesprächsbedarf bei Industriekonzernen

Fidelity: Schwellenländer-Bonds attraktiv Leicht positive Entwicklungen erwartet Fidelity bei Unternehmensanleihen. Bei Hochzinsanleihen geht der Vermögensverwalter davon aus, dass die Erträge eher aus Kuponzahlungen denn aus Kursgewinnen kommen werden. Schwellenländeranleihen und inflationsindexierte Anleihen seien derzeit die attraktivsten Bondklassen.

I

m Fixing ist in der vergangenen Woche der Eonia-Zinssatz erstmals seit seiner Einführung im Jahr 1999 in den negativen Bereich gerutscht. Eonia ist der Referenzzins für kurzfristige unbesicherte Geschäfte am Interbankenmarkt, der zugrunde gelegt wird, wenn sich Banken untereinander über Nacht Geld leihen. Er errechnet sich aus dem Durchschnittswert der Zinsen, die aktuell 42 Banken täglich an die European Banking Federation (EBF) und die EZB melden. Diese Situation könnte als Rückkehr des Vertrauens am Interbankenmarkt interpretiert werden, ist aber in erster Linie auf den anhaltenden Zinsverfall bei anderen Geldanlagemöglichkeiten erstklassiger Bonität zurückzuführen. So liegt beispielsweise der Zins für kurzfristige Finanzierungsgeschäfte der Bundesrepublik Deutschland schon seit längerer Zeit im negativen Bereich. Aber offenbar halten die Banken zumindest solide dastehende Institute aus den Kernländern der Euro-Zone wieder für finanzi-

ell so stabil, dass sie einer Übernachtgeldanlage dort vermehrt den Vorzug geben, selbst wenn sie dafür keine Zinsen mehr erhalten. Der Fall des Eonia unter die NullProzent-Marke hat auch für CFOs

Thinkstock/Getty Images

Die Europäische Zentralbank senkt den Leitzins auf 0,05% und damit auf ein weiteres historisches Rekordtief. Erst im Juni war der Zins auf 0,15% gesenkt worden. Den Einlagesatz für Banken senkte die EZB auf minus 0,2% von minus 0,1%. Ab Oktober wird die Notenbank außerdem Asset Backed Securities und Pfandbriefe kaufen.

Geld für Cash Collaterals?

und Treasurer handfeste Folgen. Für gewöhnlich werden Gelder, die im Rahmen von Sicherungsgeschäften als Cash Collateral bei Banken hinterlegt werden, von diesen mit dem aktuellen Eonia-Zinssatz verzinst. Jetzt, da dieser negativ ist, müssen Unternehmen Banken, denen sie Cash als Sicherheit zur Verfügung stellen, sogar noch da-

für Geld bezahlen. Die Entwicklung soll in einigen Finanzabteilungen größerer Unternehmen bereits Betriebsamkeit ausgelöst haben: Treasurer und CFOs versuchen mit ihren Banken zu klären, wie mit der neuen Situation umzugehen ist. Denn die rechtliche Grundlage ist nicht ganz eindeutig: Auf der einen Seite gilt für Kreditgeschäfte in der Regel, dass der Zinssatz maximal auf null sinken, sich der Zahlungsstrom zwischen Schuldner und Gläubiger aber nicht umkehren darf. Am Derivatemarkt hingegen ist es gängige Praxis, dass sich Zahlungsströme durchaus umdrehen, sobald sich das Vorzeichen beim Zinssatz ändert. Es ist davon auszugehen, dass mit Blick auf die nächsten Tage die meisten Banken ihren Firmenkunden gegenüber kulant sein werden. Doch wenn der Eonia für längere Zeit negativ bleiben sollte, dürften in den nächsten Wochen vielerorts intensive Gespräche zwischen Banken und den betroffenen Industriekonzernen anstehen.mih ANZEIGE

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20.12.13 10:10

Personen & Positionen 7 Ausgabe 17 | 4.September 2014

Über Praktika und Traineeship das Treasury kennenlernen Dr. Axel Gros, Direktor Finanzen bei Franz Haniel & Cie, setzt bei der Suche nach Treasury-Talenten auch auf Praktikanten.

Patrick Matejcek rückt bei Continental Schweiz zum Leiter Finanzen auf. Wie die Handelszeitung berichtet, verantwortet der 36-jährige Wirtschaftsprüfer fortan bei dem Reifenhersteller in der Schweiz die Bereiche Accounting, Controlling, IT und Infrastruktur und berichtet an Daniel Freund, CEO von Continental Suisse. Matejcek arbeitete zuvor bis Ende 2013 drei Jahre als Finanzchef beim Formel-1-Rennstall Sauber.

Marsh Medical Consulting

Marsh Medical Consulting hat Ingo Gurcke (48) zum 1. September 2014 zum neuen Geschäftsführer berufen. Mit der im April dieses Jahres gegründeten Marsh Medical Consulting ist Marsh & McLennan Companies in das Risiko- und Versicherungsmanagement von Unternehmen aus dem Heil- und Gesundheitswesen in Deutschland eingestiegen. Der bisherige Interims-CFO Dieter Brenken verlässt Ende Oktober wie geplant den Kunststoffspezialisten Balda. Er war berufen worden, um den „Transformations- und Konsolidierungsprozess der Balda zu begleiten und umzusetzen“. Balda-Großaktionär Elector hatte im September 2013 Brenkens Ernennung zum Finanzvorstand durchgesetzt.

FINANCE-TV

Curanum

Susanne Momberg ist die neue Finanzchefin des Pflegeheimbetreibers Curanum. Die Interimsmanagerin hat bereits seit Anfang April 2014 die Geschicke des Finanzbereichs von Curanum geleitet und wurde nun in einer vor der Hauptversammlung abgehaltenen Aufsichtsratssitzung mit Wirkung zum 1. September zum Finanzvorstand ernannt.

Eigengewächse im Teasury

T

raurig, aber wahr: Selbst für Studie- leicht.“ Wichtig seien auch „ambitirende aus den Bereichen Betriebs- onierte junge Leute“, die die besteoder Wirtschaftswissenschaften ist hende Mannschaft verstärken. „Wir Treasury häufig ein Fremdwort. We- haben hier viele von der Pike auf ausnige Universitäten und Hochschulen gebildet“, sagt er. bieten Vertiefungsfächer hierzu an. Doch auch schon während des Deshalb müssen sich Treasurer stärker Studiums können junge Leute über als ihre Kollegen aus dem Controlling Praktika oder eine Werkstudentenoder Rechnungswesen um Nachwuchs stelle das Treasury kennenlernen. Das bemühen. Einige haben bereits Konse- Family-Equity-Unternehmen Haniel quenzen gezogen und setzen auf die setzt bei der Suche nach Treasury-Taeigene Ausbildung. Beispiel Schott AG: lenten auf Praktika. „In Deutschland Der Spezialglashersteller aus Mainz gibt es leider im Gegensatz zu den hat als Pendant zum allgemeinen Niederlanden keinen Treasury-LehrTraineeprogramm im Finance-Bereich stuhl“, sagt Axel Gros, Direktor Finanein Treasury-Traineeship entwickelt. zen bei Franz Haniel & Cie. „Deshalb Rund 60 Bewerber haben sich bei halten die meisten Hochschulabsolder letzten Ausventen Treasury schreibung dafür für eher uninter­ beworben. Ralfessant, ControlFür Absolventen ist Jörg Weigold, ling hingegen für Treasury uninteressant, Leiter Corporate sexy.“ Durch ein Treasury und Fimehrmonatiges Controlling sexy.« nancing, führte Praktikum könne letztlich zehn Geman die jungen spräche und fand Kandidaten an seinen Wunschkandidaten. „Unser die Treasury-Aufgaben her­anführen Treasury-Traineeship wird zu 75 Pro- und ihnen zeigen, wie spannend der zent im Treasury abgeleistet – in den Zahlungsverkehr, der Handel und das Bereichen Risk- und Cash Manage- Zins- und Währungsmanagement ist. ment, Zahlungsverkehr und CorpoRobert Steiner vom Kabel- und rate Finance – und dauert 18 Monate Bordnetzsystemhersteller Leoni sieht einschließlich eines dreimonatigen das ähnlich. Der Vice President CorAuslandsaufenthaltes“, sagt Weigold. porate Finance kann sich bei seiner Diese breite Ausbildung in sämtlichen Suche nach Treasury-Nachwuchs nicht Treasury-Bereichen habe den Vorteil, ausschließlich auf dem freien Markt dass die jungen Mitarbeiter auf allen umschauen. „Das Geschäftsmodell Positionen arbeiten könnten, was ins- von Leoni ist sehr vielfältig und erkläbesondere ihre Einsatzmöglichkeiten rungsbedürftig“, sagt Steiner. „Desim Treasury und in Projekten und da- halb sprechen wir junge Leute nach mit auch ihre künftigen Karrieremög- der Banklehre oder während ihres lichkeiten erweitere. Studiums an einer Hochschule an und Das bestätigt Christoph Koch, bieten ihnen ein mehrmonatiges PrakTrea­sury-Chef bei Lanxess: „Das rich- tikum bei uns an.“ So lernen die juntige Team mit dem passenden Know- gen Leute das Unternehmen und das how zusammenzustellen ist nicht Fachgebiet Treasury kennen.sap

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Von Roeder geht zu Credit Suisse

H

elene von Roeder hat ihren Dienst als Vorstandsvorsitzende der deutschen Landesgesellschaft der Credit Suisse angetreten. Sie ist die erste Frau an der Spitze der Schweizer Bank in Deutschland. Zugleich wurde Matthias Zander in den Vorstand der Credit ­Suisse Deutschland berufen. Johannes Baratta und Peter von Arx scheiden aus dem Vorstand der Credit Suisse aus und wechseln im Zuge des Verkaufs der Private-Banking-Aktivitäten zur Bethmann Bank. In ihrer Funktion ist die 43-Jährige auch zuständig für das Zentraleuropa-Geschäft der Bank, das neben Deutschland auch Österreich und Polen umfasst. Im deutschen Markt ist die Credit Suisse nach dem Verkauf der Vermögensverwaltungssparte noch in den Bereichen InvestmentHelene von Roeder banking und Asset Management tätig. Bei der Credit Suisse soll die Astrophysikerin ihre guten Kontakte in die Unternehmenswelt aus ihrer Zeit bei Morgan Stanley einbringen. Leiter des deutschen Investmentbankings ist seit Mai 2013 Nicolo Salsano.mco Morgan Stanley

News

Aktuelle Stellenangebote  Cofely Deutschland: sucht Spezialist Treasury / Bankkaufmann (m/w)  Peter Hahn: sucht Treasury Manager (m/w)  DMK Deutsches Milchkontor: sucht Referent (w/m) Treasury  Eisenmann: sucht Treasury Mitarbeiter (m/w)  Merck: sucht Specialist (m/w) Global Cash Management  Mahle International: sucht Treasury Systems Manager (m/w)  ProSiebenSat.1 Media: sucht Mitarbeiter (m/w) Treasury & Markets im Middle Office  Vattenfall: sucht Fachliche/r Leiter/ in Bilanzierung  Compo: sucht Finanzbuchhalter (Finanzen & Treasury) (m/w)

Personen & Positionen 8 Ausgabe 17 | 4.September 2014

Torsten Hinrichs geht zu Scope

Die Kanzlei Noerr baut den Bereich Corporate weiter aus: Zum 1. September wechselte Falk Osterloh als Associated Partner zu Noerr. Zuvor war er knapp sieben Jahre für Oppenhoff & Partner tätig. Osterloh ist auf die rechtliche Begleitung von Unternehmen und Finanzinvestoren bei nationalen und grenzüberschreitenden M&A-Transaktionen und Restrukturierungen spezialisiert. Er berät außerdem börsennotierte Unternehmen im Aktienrecht und dessen Schnittstellen zum Kapitalmarktrecht. Zum gleichen Zeitpunkt hat Thomas Schulz die Leitung des Londoner Büros der Kanzlei von Hans Radau übernommen. Unter Schulz‘ Leitung soll sich das NoerrBüro in London stärker auf die Beratung von Finanzdienstleistern, Fonds und Unternehmen aus regulierten Branchen fokussieren.

Ex-S&P-Deutschlandchef geht zu kleinerer Ratingagentur

IMPRESSUM Verlag FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH – ein Unternehmen der F.A.Z.-Verlagsgruppe Frankenallee 95, 60327 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main Geschäftsführer: Dr. André Hülsbömer, Jürgen Kiehl

S

pektakulärer Personalwechsel in der Ratingbranche: Der langjährige Deutschlandchef von S&P, Torsten Hinrichs (Foto), wird neuer Chef der deutlich kleineren Ratingagentur Scope. Hinrichs war Anfang des Jahres überraschend nach 15 Jahren als Geschäftsführer bei S&P ausgeschieden. Der Gründer und bislang amtierende CEO von Scope, Florian Schoeller, tritt die Geschäftsführung an Hinrichs ab und übernimmt den Vorsitz des Aufsichtsrats. „Ich möchte unternehmerischer arbeiten und wieder etwas Neues aufbauen“, sagte Hinrichs gegenüber der DerTreasurerSchwesterpublikation FINANCE zu seiner persönlichen Motivation. Hinrichs hat ehrgeizige Pläne: Er will Scope zu einer „europäischen Ratingagentur“ und damit zu einem Pendant zu den US-Agenturen S&P, Moody’s und Fitch ausbauen. Hinrichs will Scope künftig auch für große Mittelständler und Konzerne interessant

machen. Im Gegenzug steht die Arbeit an Mittelstandsratings für Mittelstandsanleihen nicht mehr im Fokus, wo Scope unter anderem mit einer umstrittenen und später wieder zurückgenommenen Bonitätsbewertung des Kreuzfahrtschiffs MS Deutschland Ansehen verloren hat. Die Mitarbeiter, die damals die Expansion in den Mini-Bondbereich verantwortet hätten, seien nicht mehr an Bord, erklärte Hinrichs. „Jetzt sind neue Leute da, die den Ratingprozess professionalisieren werden.“ Anlocken will Hinrichs größere Kunden mit einer stärker vorwärtsgerichteten, transparenteren Ratingmethodik als jener, die bei den drei großen Wettbewerbern aus den USA im Einsatz sei. „Scope hat kein Gepäck aus der Finanzkrise mit sich herumzuschleppen“, glaubt Hinrichs – und deutet an, dass Scope auch mit deutlich günstigeren Preisen im Markt auftreten wird als S&P & Co.mih Scope

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Geschäftsleitung: Bastian Frien Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich), Desirée Backhaus (deb), Michael Hedtstück (mih), Antonia Kögler (ako), Marc-Christian Ollrog (mco), Sabine Paulus (sap) Telefon: (069) 75 91-32 52 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: [email protected] Verantwortlich für Anzeigen Dominik Heyer, Stellvertretender Geschäftsbereichsleiter Business Development & Sales Telefon: (0 60 31) 73 86-17 15 Telefax: (0 60 31) 73 86-17 09 E-Mail: [email protected] Herausgeber: Boris Karkowski Mitherausgeber: BELLIN GmbH, BNP Paribas, Commerzbank AG, Deutsche Bank, Horváth & Partner GmbH, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Reval, SEB AG, treasury executives 53° gmbh Partner: Barclays Bank PLC, Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG, UniCredit Bank AG Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr) Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH © Alle Rechte vorbehalten. FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2014. Die Inhalte dieser Zeitschrift werden in gedruckter und ­digitaler Form vertrieben und sind aus Datenbanken abrufbar. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar, sofern sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt. Es ist nicht gestattet, die Inhalte zu vervielfältigen, zu ändern, zu verbreiten, dauerhaft zu speichern oder nachzudrucken. Insbesondere dürfen die Inhalte nicht zum Aufbau einer Datenbank verwendet oder an Dritte weitergegeben werden. Vervielfältigungs- und Nutzungsrechte können Sie beim F.A.Z.-Archiv unter [email protected] oder Telefon: (069) 75 91-29 86 erwerben. Nähere Informationen erhalten Sie hier: www.faz-archiv.de/nutzungsrechte. Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von „Der Treasurer“ übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen.

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Diese und weitere Referenten berichten aus ihrer Praxis: Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorsitzender des Vorstands, Mainova AG

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André Bartholomae, Leiter des Zentralbereichs Märkte, Deutsche Bundesbank

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Franz Steer, Leiter Treasury, SWM Stadtwerke München

Risiko Management 9 Ausgabe 17 | 4.September 2014

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Versäumnisse beim Rubel-Hedging

Goldman Sachs: EuroDollar-Parität

Dax-Konzern verliert dreistelligen Millionenbetrag / teilweise deterministische Strategien

Goldman Sachs rechnet mit einer krassen Euro-Abwertung: In einem Jahr könnte 1 Euro nur noch 1,20 USD wert sein. Für Ende 2017 erwartet die Bank sogar eine Parität der Währungen. Der Dollar profitiert von den ab 2015 erwarteten Zinserhöhungen der Fed: Höhere US-Renditen würden dazu führen, dass Investoren ihre Anlagen umschichten, so die Analysten.

Neue Atraduis-Police Der Kreditversicherer Atradius hat eine Spezialpolice für Lebensmittelhersteller entwickelt, mit der sie sich gegen Forderungsausfall absichern können. Vor Vertragsbeginn führt Atradius einen Portfoliocheck durch, der die Bonität aller Abnehmer prüft. Der maximale Selbstbehalt der Unternehmen beträgt 5 bis 10%.

D

ie Rubel-Abwertung kommt einige „In dem Fall gibt es festgelegte Sichedeutsche Firmen teuer zu stehen. rungsquoten, Marktentwicklungen Auch ein namhafter Dax-Konzern hat und Risikokennzahlen beeinflussen die die Entwicklung nach Informationen Hedging-Entscheidungen dann nicht.“ von DerTreasurer unterschätzt und Unternehmen wollen so Spekulamuss einen Verlust in dreistelliger tion vorbeugen. Treasurer wiederum Millionenhöhe schützen sich vor verzeichnen, weil Euro – Russischer Rubel (EUR-RUB) unangenehmen er sich zu spät Rechtfertigungen gegen den Rubel- 49,0 – schließlich kann Verfall absicherte. 48,5 die vermeintliche Das ist kein Ein- 48,0 Sicherung auch zelfall. „Treasurer 47,5 negative Effekte verzichten häufig 47,0 haben, wenn sich auf Absicherung, 46,5 der Markt anders wenn sie diese 46,0 entwickelt. 03.07.2014 02.09.2014 für zu teuer Beim Rubel halten“, sagt Quelle: finanzen.net erscheint ein Christian Debus, Handeln aber erPartner bei KPMG. Sie würden auf forderlich, um nicht noch höhere Verdie Terminaufschläge der Währungen luste einzufahren: Aktuell ist 1 Euro schauen, politische Risiken und Markt- knapp 49 Rubel wert, doch der Abindikatoren wie die Volatilität dagegen wertungsdruck dürfte sich fortsetzen, oft ausblenden. Außerdem würden wenn die EU wie angekündigt ihre viele Unternehmen ihren Treasury-Ab- Sanktionen verschärft. Die russische teilungen eine deterministische Absi- Zentralbank könnte laut der Raffeisen cherungsstrategie vorgeben, so Debus: Bank International (RBI) mit einer Leit-

zinserhöhung um 50 Basispunkte auf 8,5 Prozent zwar gegensteuern. Das werde den Rubel aber nicht signifikant stützen, meint die RBI. Das wichtigste Absicherungsinstru­­­ ment sind Forwards. Der Markt für Rubel-Termingeschäfte sei liquide und werde immer größer, sagte Thu Lan Nguyen von der Commerzbank Anfang Juli zu DerTreasurer. Ob eine neue Sanktionsrunde die Verfügbarkeit beeinflusst, ist noch nicht abzusehen.deb

Veranstaltungen 24.09., Berlin

 Factoring-Tage 2014 24.-26.09., Düsseldorf

 Währungsmanagement 29.09.-02.10., Boston, USA

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