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IAA: Best of in Hannover Neue Trucks, Trailer, Busse DAF: Geschickte Philosophie Kompaktmotor im XF BUS: Das Erlebnis SETRA Test in oberster Luxusliga
€ 4,– / 30. Jahrgang Nr. 8/2014 • P.b.b. Verlagspostamt A-6330 Kufstein, Zul.-Nr. 02Z032929M
Der internationale truck of the Year ist ein Profitcenter.
EDITORIAL
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Das einzige Transportmedium Österreichs mit Videokanal! Aktuell 910.000 Aufrufe! Aktuelles aus Brüssel
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IAA 2014: Glanzpunkt Hannover
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Ganz bunte Lasterwelt
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Test: DAF XF 440
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Test: Volvo FE Euro 6
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CMR-Haftung und -Versicherung - Teil 28
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60 Jahre Hödlmayr International AG
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A-rocs around the clock
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Aus bestem Holz geschnitzt
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Holzmesse Klagenfurt
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Das Erlebnis Setra
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VW: Sparen ohne Verzicht
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Impressum
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RENAULT TRUCKS T: ‘INTERNATIONAL TRUCK OF THE YEAR 2015’ Anlässlich der 65. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover wurde der Renault Trucks T am 23. September zum ‘International Truck of the Year 2015’ gewählt. Die aus 25 Journalisten der internationalen Fachpresse bestehende Jury befand, dass der Renault Trucks T jenes Fahrzeug ist, das in diesem Jahr den größten Beitrag zum Straßengütertransport geleistet hat. Besonders hervorgehoben wurden die fortschrittlichen Lösungen im Bereich der Aerodynamik und der Komfort für die Fahrer. Mehr auf www.renault-trucks.at
Der internationale truck of the Year ist ein Profitcenter.
Gewählte Flop-Gesellschaft Die gegenseitige Erpresserei von Wladimir Putin und der Europäischen Union um den Zankapfel Ukraine hat zur ersten Eintrübung in Österreichs Russlandexport geführt. Noch nicht wirklich besorgniserregend im Gesamtbild, aber mitunter negativ für das Transportgewerbe. So melden große Player der Branche die ersten Transportausfälle, die auf das Embargo bestimmter Produkte zurückzuführen sind. Der laut „Arbeitsgemeinschaft Internationaler Straßentransportunternehmer Österreichs“ einzige offene Grenzübergang zwischen Russland und der Ukraine – jener zwischen Izvarune in der Ukraine und Donetsk in Russland – unterstreicht das ungute Szenario. Unsere Ängste vor wirtschaftlichen Einbrüchen und erhöhten Energiepreisen durch das Russland/Ukraine-Debakel werden um keinen Deut kleiner, wenn wir fleißig Äpfel essen, wie uns Landwirtschaftsminister Rupprechter rät, nachdem uns die Russen keine Äpfel mehr abkaufen. Dass hierzulande der Pool der relevanten Leute viel zu klein ist, um Wendigkeit zu entwickeln, beweist nicht nur diese schwachsinnige Aussage eines Ministers, sondern ferner die Sager von ÖGB-Boss Foglar und AK-Präsident Kaske, die milliardenschwere Lohnsteuerreduktionen versprechen, ohne den Hauch einer Ahnung zu haben, wie das finanziert werden soll. Ein einziger parteipolitischer Filz überzieht Österreich. Keiner von denen lebt so, wie er predigt. Ausgaben kürzen – i wo, das soll immer der andere tun. Ja, mit dieser Denkweise werden keine Reformen zustande kommen. Lauter Schwerverdiener ohne Fachkompetenz und haftungsfrei regieren unser Land. Apropos Fachkompetenz: Vielleicht findet es der neue vom Gesundheits- zum Verkehrsminister avancierte Stöger der Mühe wert, sich von der Umweltfreundlichkeit in der Lkw-Industrie und den diesbezüglichen Investitionen in der Transportwirtschaft zu überzeugen, bevor er den nächsten automatischen Mautsprung mitmacht. Ihr Harald Gamper
BLICKPUNKT AKTUELL
Neues Volvo Group Truck Center Auf vollkommen neue Beine will die Volvo Group Austria mit ihren beiden Lkw-Marken Renault Trucks und Volvo Trucks die Werkstättenaktivitäten im Linzer Zentralraum stellen. Ehrgeiziger Zeitplan inklusive. „Wir werden das neue Volvo Group Truck Center Weißkirchen nach einer Bauzeit von nur zehn Monaten im Frühsommer nächsten Jahres in Betrieb nehmen“, kündigte Volvo Group Austria Geschäftsführer Herbert Spiegel beim Spatenstich für das Großbauvorhaben an. 7,3 Mio. Euro werden in den Neubau fließen, der unweit der Autobahnabfahrt Weißkirchen/Marchtrenk Ost der Welser Autobahn (A25) liegen wird. „Die Lage in unmittelbarer Nähe einer Autobahnabfahrt wird für unser Werkstättengeschäft zunehmend wichtiger“, erklärt Volvo Group Austria Aftermarket Manager Heinz Gossmann. Denn durch die wachsende Anzahl an sektoralen Fahrverboten sind auch Lkw-Betreiber aus dem Das neue Volvo Group Truck Center in Weißkirchen wird im Frühsommer 2015 seinen Betrieb aufnehmen.
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Nah- und Baustellenverkehr gezwungen, bei regionalen Fahrten vermehrt auf Autobahnen auszuweichen. Erstmals wird es in einem Volvo Group Truck Center eigene Transporterarbeitsplätze für die Nutzfahrzeuge von 2,8 t bis 7,5 t geben. „Damit können wir alles aus einer Hand anbieten, unabhängig davon, ob unsere Kunden mit einem Kastenwagen oder einem Sattelzug zu uns kommen“, unterstreicht Volvo Group Austria Geschäftsführer Herbert Spiegel. g
Verbrauchsduell Ab sofort tritt der Actros unter dem Motto „Fuel Duel“ gegen andere Lkw in Fuhrparks von verschiedenen Unternehmen an. Den Anfang machte jetzt die Firma Gruber Transporte aus dem Salzburger Lungau. Dort schickte man den Mercedes-Benz Actros 1845 LS in den Praxistest gegen einen Lkw aus der eigenen Flotte. Das Ergebnis war selbst für den Firmenchef erstaunlich: Der Actros fuhr einen Verbrauchsvorteil von 8,3 % ein: „Zurzeit bietet Mercedes-Benz mit dem neuen Actros in puncto Wirtschaftlichkeit, Fahrsicherheit und Komfort das beste Gesamtpaket für Unternehmer und Fahrer“, so das Fazit von Maximilian Gruber, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens, zum Auftakt der Verbrauchsduelle. Unter dem Motto „Fuel Duel“ schickt Mercedes-Benz in den kommenden Wochen und Monaten verschiedene Modelle des Actros ins Rennen. Unternehmen können sich für die Aktion bewerben: Verliert der Actros das Verbrauchsduell, bekommt das jeweilige Unternehmen einen 1000 Euro-Treibstoffgutschein. Maximilian Gruber zum Actros: „Die Fuel Duel-Aktion hat gezeigt, dass der neue Actros Euro VI auch im schweren Holztransport in puncto Verbrauch nicht zu schlagen ist.“ Im Lungau und der gesamten Salzburger Holzindustrie ist das Unternehmen Gruber als Komplettanbieter rund um den Holztransport ein wichtiger Ansprechpartner – von der Holzbringung und Vorlagerung im Forst bis hin zu Rundholztransporten mit Rungenauflieger und Rundholzkran für Sägewerke und Papierindustrie. „Eine Aktion wie diese trägt auch zur Weiterbildung meiner Fahrer bei. Für mich ist eine verpflichtende Aus- und Weiterbildung für Berufskraftfahrer unumgänglich“, so Gruber. Die teilnehmenden Unternehmen fahren mit dem Actros ihre gewohnten Einsätze und Strecken. Begleitet werden sie dabei vom eingebauten Telematiksystem FleetBoard. Dieses System gibt den Fahrern und Transportunternehmern Auskunft über den aktuellen Verbrauch und das Fahrverhalten. Dadurch kann der Kraftstoffverbrauch beachtlich gesenkt und die Effizienz gleichzeitig erhöht werden. Zusätzlich steht ein Mercedes-Benz Profitrainer mit Tipps zur Effizienzsteigerung zur Seite. Nach drei Wochen berichten die Fahrer von ihren Fahreindrücken und es erfolgt die Auswertung. Weitere Informationen unter www.fuelduel.at bzw. Anmeldung unter 0664/8147404 bei Herrn Franz Bauer. g
V-Klasse für Ironman Mercedes-Benz Österreich stellt dem Kooperationspartner Ironman ganzjährig eine V-Klasse als Support- und Shuttle-Service zur Verfügung. Das Fahrzeug wurde kürzlich von Mag. (FH) Gottfried Vallant, Marketingleiter Nutzfahrzeuge Mercedes-Benz Österreich, an IRONMAN Austria Country Manager Erwin Dokter übergeben. Zusätzlich stellt Mercedes-
Benz Österreich für den Veranstaltungszeitraum zwei weitere V-Klassen und drei Sprinter bereit. Mercedes-Benz ist offizieller Automobilpartner der IRONMAN European Tour für die Saison 2014 und 2015, eines der härtesten Wettkämpfe der Welt. Die Ironman 70.3-Rennserie wird über 70.3 Meilen (113 km) ausgetragen, das entspricht der Streckenlänge der Triathlon-Mitteldistanz mit 1,9 km Schwimmen, 90 km Rad und 21 km Laufen. g
V. li.: Erwin Dokter (Ironman Austria Country Manager), Mag. Gottfried Vallant (Marketingleiter Nutzfahrzeuge Mercedes-Benz Österreich)
Effizienz-Paket für den Stralis Mit dem Ziel, Betriebskosten zu sparen, stellt Iveco das neue Stralis Efficiency Package vor. Die Strategie von Iveco, die Kraftstoffkosten zu senken, umfasst zwei entscheidende Faktoren: den Fahrer und das Fahrzeug. Iveco überträgt dabei die Philosophie des EcoStralis auf den Stralis Hi-Way Euro VI, der damit im Vergleich zum 2007er-Modell – TÜV-zertifiziert – um 10 % sparsamer geworden ist. Durch die jetzt eingeführten Neuerungen ergibt sich ein weiteres Potenzial von 2 %. Diese Neuerungen sind einmal das Eco-Roll, das in Verbindung mit automatisierten Getrieben angeboten wird. Zum anderen verbirgt sich dahinter ein fortschrittliches Thermo-Management des Motors und die Verwendung von Motoröl mit niedriger Viskosität. Eco-Roll ermöglicht einen Gleitzustand auf Passagen mit leichtem Gefälle oder Schubbetrieb unter „Ausschaltung“ des Antriebsstrangs. Am Ende des Vorganges bestimmt ein Bordrechner den optimal passenden Gang und stellt somit wieder den besten Fahrbetrieb her. Auf der IAA hat Iveco zudem einen 260 l fassenden, besonders crashsicheren Hecktank für den Stralis vorgestellt. Unterwegs tanken kann somit weitgehend vermieden werden. g
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V. li.: Ing. Anton Sommerauer, Leiter Profi Training Lkw, Mercedes-Benz Österreich, Maximilian Gruber, Geschäftsführer Int. Transporte Gruber GmbH, Unternberg im Lungau
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BLICKPUNKT AKTUELL
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EnergieHaushalt optimieren Im Laborfahrzeug Optifuel Lab 2 testet Renault Trucks die weitere Verbrauchsreduzierung. Im Fokus des Laborversuchs stehen zwei Stromquellen: eigens entwickelte Solarzellen für eine bessere Aerodynamik und die Wärmerückgewinnung am Auspuff. Zudem ist der Optifuel Lab 2 mit eigens von Michelin entwickelten Reifenprototypen bestückt, die den Rollwiderstand reduzieren. Und weil dem Fahrer eine ganz entscheidende Rolle in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit des Fahrzeuges zukommt, ist das rollende Entwicklungslabor mit einem adaptiven Tempobegrenzer ausgestattet. Schon Optifuel Lab 1 hat einige Technologien zur Serienreife gebracht, die in der neuen Euro 6-Modellpalette zum Einsatz kamen. Mit Optifuel Lab 2 will Renault Trucks dasselbe erreichen und wiederum die eingebauten Technologien in künftige Serienmodelle einfließen lassen. Erklärtes Ziel ist eine weitere Verbrauchseinsparung. Die Ergebnisse sollen im ersten Quartal 2015 bekannt gegeben werden. g
Nächste Ausgabe:
10. November 2014 ____ Anzeigenschluss:
20. Oktober 2014
Scania Next Generation Days In Saalfelden in Salzburg fanden kürzlich zum zweiten Mal die „Scania Next Generation Days“ statt, ein zweitägiges Event für Lehrlinge. Geleitet vom Motto „Gemeinsam durchstarten“ standen an den beiden action- und informationsgeladenen Tagen Fahrtechniktrainings, Teammotivation und Spaß im Vordergrund. Scania möchte mit diesem Event die Wichtigkeit des Nachwuchses für die Zukunft des Unternehmens hervorheben. Rund 100 Scania-Lehrlinge aus ganz Österreich waren gemeinsam mit ihren Werkstattleitern und dem Management-Team der Scania Österreich Ges.m.b.H. bei den „Scania Next Generation Days“ in Saalfelden/Salzburg zu Gast. Neben Fahrtechniktrainings wurden die jungen Fachkräfte auf einem Überschlagssimulator für den möglichen Ernstfall vorbereitet. In bunt gemischten Teams absolvierte der Nachwuchs dann auf einer einzigartigen Streckenführung am ÖAMTC-Testgelände ein Kart-Wettfahren. Dabei mussten sie nicht nur Geschwindigkeitsgefühl und Lenkgeschick, sondern auch Teamgeist beweisen. Des Weiteren stand eine interaktive Unternehmenspräsentation auf dem Programm, 6
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mit der die Kernwerte und die Strategie des Unternehmens den Teilnehmern näher gebracht wurden. Scania Österreich Direktor Christian Teichmann liegt dabei vor allem eines am Herzen: „Wir möchten die Wichtigkeit des Nachwuchses für Scania hervorheben und den Lehrlingen zeigen, dass jeder Einzelne mit seiner Arbeit entscheidend zum Unternehmenserfolg beiträgt.“ g
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EUROPA REPORT
Tobias Freudenberg berichtet aus Brüssel
Streit um die wöchentlichen Ruhezeiten
Neuer EU-Verkehrskommissar
Mit dem Wechsel an der Spitze der Europäischen Kommission wird die Verkehrspolitik im Brüsseler PolitikKarussell an Bedeutung verlieren. Auf den Esten Siim Kallas, der zugleich einer der Vizepräsidenten von Kommissionspräsident José Manuel Barroso war, folgt nun der Slowake Maroš Šefčovič. Er war in der bisherigen Kommission ebenfalls einer der Vizepräsidenten und hatte dort mit der Verantwortung für die Verwaltung und die Beziehungen zu den anderen EU-Institutionen eines der Schlüsselressorts inne. Mit dem Wechsel ins Verkehrsressort wird er den Sitz im Präsidium der Brüsseler EU-Exekutive allerdings aufgeben müssen. Dies hat umso größere Bedeutung, als in dem Arbeitskonzept der neuen EU-Kommission, das deren künftiger Präsident Jean-Claude Juncker im September vorgestellt hat, die Rolle der Vizepräsidenten erheblich gestärkt werden soll. Sie werden insbesondere die Befugnis bekommen, Initiativen der ihnen in Arbeitsgruppen zugewiesenen Kommissare zu blockieren. Der künftige Verkehrskommissar wird dabei den Teams des Finnen Jyrki Katainen, der für Beschäftigung, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit zuständig sein wird, der bulgarischen Haushaltskommissarin
Kristina Georgieva sowie der für die Energie-Union zuständigen Slowenin Alenka Bratusek angehören. Im Rahmen der Weltraumpolitik, die dem IndustrieRessort abgetrennt und der Verkehrspolitik zugeschlagen wird, untersteht er zudem auch dem für die digitale Agenda zuständigen Esten Andrus Ansip. Maroš Šefčovič, der an der Universität Bratislava und am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen Rechtswissenschaften und internationale Beziehungen studiert hat, ist ein Karriere-Diplomat, den seine Laufbahn in den 90er-Jahren über Simbabwe und Kanada an die Ständige Vertretung seines Landes bei der EU und schließlich 1999 als Botschafter nach Israel führte. Nach dem EU-Beitritt seines Landes wurde er 2004 Ständiger Vertreter der Slowakei bei der EU, ehe er 2009 in die Kommission wechselte, wo er zunächst für Bildung und Kultur zuständig war. Als Verwaltungskommissar hatte er dort ab 2010 heftige Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften der EU-Mitarbeiter auszufechten, galt in seiner Verantwortung für die interne Reform der Kommission zugleich aber als eine Art Allzweckwaffe von Kommissionspräsident José Manuel Barroso, den er auch bei zahlreichen Gelegenheiten bei Abwesenheit vertrat. Šefčovič hatte sich deshalb Hoffnungen gemacht, die Funktion eines Vizepräsidenten behalten zu können, sein Premierminister
Galileo nicht in Gefahr
Der Start von Doresa und Milena wurde von der EU-Kommission noch als ein „Meilenstein“ für das im Aufbau befindliche europäische Satellitennavigationssystem Galileo bezeichnet. Wenig später erreichte die schlechte Nachricht dann auch Brüssel: Die beiden Satelliten, die nach zwei Schulmädchen benannt wurden, die sich in einem Malwettbewerb durchgesetzt hatten, wurden auf einer falschen Umlaufbahn ausgesetzt und sind für Galileo verloren. Für das ehrgeizige Programm der EU, das die Satellitenortung auf dem Kontinent erheblich genauer
Robert Fico hatte für ihn zudem ein „starkes wirtschaftliches Ressort“ gefordert. Das Verkehrsressort dürfte diesen Erwartungen des Slowaken kaum gerecht werden. Für Richtungsentscheidungen strategische oder andere wichtige Initiativen ist dort derzeit kaum Platz: Mit seinem „Weißbuch Verkehr“ aus dem Jahr 2011 hat sein Vorgänger Siim Kallas die strategische Ausrichtung der europäischen Verkehrspolitik für die nächsten Jahre und Jahrzehnte bereits festgezurrt. Von dem darin festgeschriebenen Ziel, mittelfristig den Gütertransport von der Straße auf andere, als umweltfreundlicher angesehene Verkehrsträger wie Schiene und Binnenwasserstraße zu verlagern, wird Šefčovič, selbst wenn er wollte, kaum abrücken können. Zudem wird die Finanzknappheit der EU, die der künftige Präsident Jean-Claude Juncker bei der Vorstellung seines Konzeptes ausdrücklich als eines der wichtigsten Elemente der künftigen EU-Politik bezeichnete, neuen Initiativen vielfach von vornherein einen Riegel vorschieben. Die neue EUKommission soll im November ihre Arbeit aufnehmen. Zuvor muss sie sich allerdings noch einem Zustimmungsvotum durch das Straßburger Europaparlament stellen. Dazu müssen sich alle 27 Kommissare zuvor einer ausführlichen Befragung durch den für ihr künftiges Ressort zuständigen Parlamentsausschuss stellen und außerdem ihre finanziellen Interessen offenlegen. g
und zudem vom US-amerikanischen GPS unabhängig machen soll, ist diese Panne ein erneuter heftiger Rückschlag. Das Programm insgesamt werde dadurch aber nicht gefährdet, auch weitere Verzögerungen müsse es nicht zwingend geben, beeilte man sich in Brüssel zu versichern. Das Navigationssystem Galileo sollte nach den ursprünglichen Plänen der Union bereits 2008 funktionsfähig sein und eine bis auf drei Meter genaue Positionsbestimmung ermöglichen, die um ein vielfaches exakter wäre als die dem privaten Bereich zugängliche GPS-Ortung. Anhaltender politischer Streit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und technische Probleme sorgten aber für immer neue
Probleme, sodass dieser Termin schon vor der jetzigen Panne auf 2020 hinausgeschoben werden musste. Bereits ab 2017 sollen Nutzer durch die bis dahin gestarteten Satelliten aber schon erhebliche Verbesserungen bei der Ortung feststellen können. Zumindest dieser Termin dürfte durch den jetzigen Verlust der beiden Satelliten, der ersten „eines neuen Typs im ausschließlichen Eigentum der EU“, wie es in einer Mitteilung der Kommission hieß, aber in Gefahr geraten. Die Ursache der Panne wird von Experten derzeit noch untersucht. Erste Analysen deuten auf eine Fehlfunktion der sowjetischen Sojus-Trägerrakete hin, die von Französisch-Guayana aus gestartet war.g
Die EU-Gesetzgebung enthält keine klaren Bestimmungen darüber, wo Kraftfahrer ihre wöchentlichen Ruhezeiten zu verbringen haben. Darauf hat EUVerkehrskommissar Siim Kallas in seiner Antwort auf eine schriftliche Anfrage des Europaabgeordneten Peter van Dalen hingewiesen. Der hatte von dem Kommissar unter anderem wissen wollen, ob er die von der in einem französischen Gesetz festgelegten Strafen von 30.000 Euro und bis zu einem Jahr Gefängnis gegen Fahrer, die ihre normalen wöchentlichen Ruhezeiten im Fahrzeug verbringen, für angemessen halte. Die EU-Kommission
Milliarden für Verkehrsprojekte
EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hat die Mitgliedstaaten der Union aufgerufen, Projekte im Rahmen des Ausbaus der europäischen Verkehrsnetze vorzuschlagen, die für eine Förderung auf dem Haushalt der Union in Frage kommen. Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit an der Spitze des Transportressorts hat Kallas dafür mit knapp 12 Mrd. Euro den größten Betrag freigegeben, der bisher je in einer einzigen Tranche für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur der Union zur Verfügung stand. Die Mittel stammen aus der so genannten „Connecting-Europe-Fazilität“, die neben dem Ausbau der Verkehrsverbindungen auch den der Energie- und Telekommunikationsnetze vorantreiben soll. Insgesamt stehen für „Connecting Europe“ in dem Planungszeitraum 2014 bis 2020 im Haushalt der EU 26 Mrd. Euro Verfügung, von denen Kallas damit jetzt schon einen großen Teil vergeben will. Für eine EU-Förde-
habe eine Untersuchung gegen Frankreich eingeleitet, um diese Frage zu klären, ließ der Kommissar in seiner Antwort wissen. Die Mitgliedstaaten seien verpflichtet sicherzustellen, dass die Strafen für Verstöße gegen die entsprechende EU-Richtlinie „effektiv, angemessen, abschreckend und nicht diskriminierend seien“, fügte der Kommissar hinzu. Dabei ist diese Richtlinie in Bezug auf die normaleren Wochenruhezeiten nicht einmal eindeutig: Sie sehe zwar vor, dass Fahrer bei Abwesenheit vom Heimatstandort ihre tägliche und auch die verkürzte wöchentliche Ruhezeit im Fahrzeug verbringen könnten, sofern dies stationär und mit einer angemessenen Schlafgelegenheit ausgestattet sei. Über die normale wöchentliche Ruhezeit gebe
rung kommen dabei Projekte in Frage, die der Verbesserung der neun Hauptkorridore dienen, die das von Kallas entwickelte so genannte „Kernnetz“ der künftigen europäischen Verkehrsinfrastruktur bilden. „Gute Verkehrsverbindungen sind entscheidend für eine effiziente europäische Wirtschaft“, sagte Kallas anlässlich der Vorlage seines Aufrufs an die Regierungen. Investitionen im Verkehrsbereich zur Konjunkturbelebung seien deshalb wichtiger denn je, zumal Wachstum und Wohlstand nur in Gebieten mit guter Verkehrsanbindung möglich seien. Das Kernnetz werde „das wirtschaftliche Rückgrat des europäischen Binnenmarktes“ bilden, stellte der Kommissar fest. Die Beseitigung von Engpässen auf grenzüberschreitenden Verbindungen und eine grundlegende Umgestaltung der seit der europäischen Teilung immer noch ungenügenden Ost-West-Verbindungen stehen dabei ganz oben auf seiner Prioritätenliste. Ein weiterer Schwerpunkt ist die bessere Anbindung der wichtigsten europäischen Häfen an das Straßen- und
es jedoch keine Festlegung, heißt es in Kallas‘ Antwort. Da diese aber als Periode definiert werde, „in der ein Fahrer frei über seine Zeit verfügen kann“, sollte dieser die Möglichkeit haben, die Wochenruhezeit, wenn er es will, nicht im Fahrzeug, sondern am Heimatstandort oder woanders zu verbringen. Neben Frankreich hatte zuletzt auch Belgien ein Verbot beschlossen und Verstöße mit massiven Strafen bedroht. Lobby-Verbände, aber auch EU-Politiker sehen darin eine Diskriminierung von ausländischen Fahrern, für die es oftmals schwierig ist, für die wöchentliche Ruhezeit nach Hause zurückzukehren. Zudem weisen Kritiker auf Gefahren für die Fahrzeuge und ihre Ladung hin, wenn diese mehrere Tage g unbeaufsichtigt zurückbleiben.
Schienennetz. Kallas rief die Mitgliedstaaten auf, „diese Chance zur Beantragung von europäischen Fördergeldern nicht verstreichen zu lassen“. In den meisten Fällen geht es dabei um den Ausbau bestehender Straßen- und Schienenverbindungen, nur an einigen Stellen sieht das Konzept für das europäische Kernnetz auch einen kompletten Neubau von Verbindungen vor. Mit dem Antrag für die europäische Förderung müssen die Mitgliedstaaten allerdings zugleich die Ko-Finanzierung der Projekte aus den nationalen Haushalten sicherstellen. Die Verkehrsminister der EU-Mitgliedstaaten, die im September bei einem informellen Treffen in Mailand über das Thema berieten, wollen zudem aber auch versuchen, verstärkt private Finanzmittel für den Ausbau der Verkehrsnetze zu gewinnen. Die Frist für die Einreichung von Anträgen läuft bis Februar kommenden Jahres, im Sommer 2015 will die Kommission dann das Auswahlverfahren abschließen und die Zuteilung der Gelder an die einzelnen Projekte bekanntgeben. g
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exklusives Video zur IAA 2014:
SPECIAL
Glanzpunkt Hannover
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Chromjuwelen sind schön, erst recht, wenn man mit ihnen das Transportgeschäft der Zukunft macht. Effizienz ist dabei alles. Das trompeten die Lkw-Hersteller und liefern sich Verbrauchsduelle und TCO-Bewerbe um jedes Quäntchen Einsparung. Unter Bedacht auf den Schutz von Mutter Natur. Leider reagiert Vater Staat darauf wenig nutzerfreundlich. Die Innovationskraft der Nutzfahrzeugindustrie hat nicht nur den deutschen Verkehrsminister bei seinem Messe-Rundgang überzeugt, sie ist unübersehbar für jeden Transportunternehmer und Busbetreiber.
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2 1 Weltpremiere bei MAN: Das Flaggschiff TGX mit dem neuen Motor D38 – das Highlight auf der Neuheitenbühne war die Schwerlastsattelzugmaschine mit 640 PS. 2 Optimus Prime: Die Daimler-Marke Western Star entwickelt, fertigt und vertreibt schwere Lkw für den US-Markt. 3 Spektakulärer Start und Mittelpunkt der IAA: Der Mercedes-Benz Future Truck 2025. – Dr. Wolfgang Bernhard, Daimler-Vorstand für Trucks und Busse, präsentierte den selbstfahrenden Lkw – ein perfektes Zusammenspiel von Technologie und Design. 4 Goldener Volvo FH 750: Gleichzusetzen mit der goldrichtigen Entscheidung für diesen stärksten Serien-Lkw der
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Welt. Der goldene Servicevertrag verspricht 100 % Mobilität. Vorreiter ist Volvo nun als Anbieter des I-Shift Dual Clutch, das weltweit erste Doppelkupplungsgetriebe für schwere Lkw. 5 Der MAN Lion’s City GL CNG, ein mit Gas angetriebener Gelenkbus, ist Gewinner des „International Bus of the Year 2015“. 6 Scania stellte seine Streamline-Modelle aus und zudem neue Euro 6-Motoren sowie eine Reihe von Neuheiten zur Senkung von Verbrauch und Betriebskosten.
branchenweit führendem Volumen und Fassungsvermögen, Pkw-ähnlichem Komfort sowie weiter verbessertem Fahrgefühl und Kraftstoffverbrauch.
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8 Renault Trucks T: Die komplett neue Fahrzeugreihe aus dem Profitcenter gewann die Auszeichnung zum „Truck of the Year 2015“. Ausschlaggebend dafür sind die Aerodynamik, der Fahrkomfort und die Wirtschaftlichkeit des Fahrzeuges. Frau Mag. Barbara Legenstein, Presse- und Marketing Renault Trucks Österreich (li.) mit Helene Gamper (Blickpunkt LKW+BUS)
7 Der Neue Daily von Iveco wurde zum „Van of the Year 2015“ gekürt. Der Transporter-Bestseller ist ein komplett neues Fahrzeug mit einer Ladeeffizienz an der Spitze der Kategorie,
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exklusives Video zur IAA 2014:
SPECIAL
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9 PALFINGER als internationaler Marktführer für mobile Ladekrane und als technologischer Schrittmacher für hydraulische Hebe- und Arbeitssysteme, demonstrierte eine breite Produktpalette von der neuen BaustoffKran-Reihe über Forst- und Recyclingkrane bis hin zu Containerwechselsystemen, Mitnahmestaplern und Hubarbeitsbühnen.
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10 Schwarzmüller, Österreichs Nr. 1 bei Aufliegern und Anhängern, stellte erstmals auf der IAA aus und präsentierte mit der Thermo-Mulde, dem ausziehbaren Tele-MegaPlateausattelanhänger und dem UltralightSattelanhänger seine neuesten Entwicklungen.
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11 Highlight am DAF-Stand: Das geräuschoptimierte Verteiler-Fahrzeug CF Silent mit einem Geräuschpegel unter 72 dB(A) verfügt über den effizienten Motor PACCAR MX-11 Euro 6 und ermöglicht das Be- und Entladen im Stadtgebiet nachts oder frühmorgens. 12 Setra feierte auf der IAA vier Weltpremieren: MultiClass 400 LE business, der Low Entry für den Überlandverkehr. Die ComfortClass 500 MD, der vielseitige Mitteldecker. Die Hochdecker der ComfortClass erhalten interessante Ergänzungen. 13 Auf dem Volkswagen-Stand gab das Konzept TRISTAR einen Ausblick auf künftige Generationen der T-Baureihe. Seine Geländetauglichkeit verbunden mit flexiblen Lademöglichkeiten machen den TRISTAR zum perfekten Transportfahrzeug.
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14 Mit einer echten Revolution am Trailermarkt konnte Europas Nr. 1, Schmitz Cargobull, aufwarten – eine komplett neue Curtainsidergeneration namens Genios mit schweißloser Rahmenfertigung und stabileren Längsträgern. Optimierungen gibt’s auch bei Kippern und Kühlaufliegern.
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15 Frachtenbörsen-Anbieter TimoCom macht seine Produkte mobil nutzbar. Transportaufträge können vom Tablet oder Smartphone abgewickelt werden, ein Meilenstein der mobilen Fracht- und Laderaumsuche. Im Bild TimoCom-Experte Christos Georgiadis mit Helene Gamper (Blickpunkt LKW+BUS)
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16 Fahrzeugbauer Empl mit Standorten in Österreich und Deutschland ist der führende europäische Hersteller individuell gebauter Lkw-Sonderaufbauten in höchster Qualität für die Nutzfahrzeugbranche, Feuerwehren und Sicherheitskräfte. Fünf interessante Spezialaufbauten für Bergeund Einsatzfahrzeuge zeigten, was im individuellen Fahrzeugbau möglich ist.
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SPECIAL
Ganz bunte Lasterwelt MAN und Peter Maffay für LKW und Kunst
Fotos: Richard Kienberger
Sechs rollende Kunstwerke als Laster ziemlich ungewöhnlich
Großer Bahnhof, im wahrsten Sinne des Wortes. Zum Auftakt der IAA Nutzfahrzeu- „Jeder Truck ist ein rollendes Kunstwerk. Dass ge in Hannover enthüllte MAN vor dem meine Songs die Inspiration dafür waren, Hauptbahnhof Hannover sechs „Tattoo ehrt mich sehr“, zeigte sich Peter Maffay bei Trucks“. Die in unterschiedlichen Lackier- der Präsentation der exklusiv gestalteten Lkw techniken äußerst spektakulär gestalteten begeistert. „Die Trucks sehen sensationell TGX-Sattelzugmaschinen sind das Ergebnis aus! Wir werden die ‚MAN Tattoo Trucks’ eines internationalen Design-Wettbewerbs. genannten Zugmaschinen bei meiner TourMehr als 40 Künstler beteiligten sich mit über nee Anfang 2015 einsetzen, um mit ihnen 80 Entwürfen an einer Idee der MAN-Kom- das Bühnenequipment quer durch Deutschmunikationsabteilung. „Kann man aus Songs land zu transportieren. Ich hoffe, dass wir rollende Kunstwerke machen?“, fragte sich damit positiv auffallen und die Menschen Kommunikationschef Andreas Lampersbach, gewahr werden, dass Lkw durchaus mehr als er vom neuen Album „Wenn das so ist“ sind als Arbeitsmaschinen.“ von Peter Maffay hörte. MAN arbeitet schon Ausgewählt wurden die Entwürfe lange im viele Jahre mit dem Künstler zusammen und Vorfeld der IAA. Aus den Einreichungen stellt traditionell die Zugmaschinen für die entschied sich eine Jury für sechs Interpretationen von fünf Künstlern – Designer Bühnen-Trucks der Maffay-Touren. 14 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
Robert Reinhold aus Chemnitz reichte so tolle Entwürfe ein, dass sich die Jury gleich für zwei seiner Designs begeisterte. Nach der Vorauswahl wurde jeder Entwurf in Handarbeit auf je einen weißen MAN TGX XXL lackiert. Die Umsetzung übernahmen der renommierte Designer und Lackkünstler Walter Maurer und Martin Dippel, die mit ihrem Team von „smart art“ die MAN Tattoo Trucks in einem Flugzeughangar gestalteten. Maurer und Dippel sind ihrerseits Branchengrößen. Der aus Dachau stammende Walter Maurer hat mit weltbekannten Pop-ArtKünstlern auch die berühmten BMW Art Cars gestaltet. „Bis auf Andy Warhol, dem ich damals nur assistieren durfte, stammt die komplette Umsetzung der Art Cars von mir“, erinnert sich Maurer. Noch heute zählen unter anderem das 3.0 CSL Coupé von Frank Stella oder der Renn-320er von Roy Lichtenstein zu viel beachteten, aber seltenen Kunstwerken auf Fahrzeugbasis. „Mal sehen, ob unsere MAN Tattoo Trucks die gleiche Berühmtheit erlangen“, sagte Maurer
bei einer Trocknungspause und lacht. „Zwar sind unsere Künstler noch nicht ganz so berühmt, aber Peter Maffay ist dafür kein Unbekannter!“ Die Lackdesigner des smart-artTeams arbeiteten überwiegend mit farbigem Acryllack – kein Wunder bei den doch sehr farbenfrohen Entwürfen. Über den Acryllack kam als Finish ein Hochglanz-Klarlack, der die Laster-Kunstwerke für die Ewigkeit konservieren soll. Um jeden der sechs Trucks kümmerte sich ein eigenes Team von Lackierprofis. Bis zum Finish vergingen unzählige Arbeitsstunden. Letztlich dauerte die Umsetzung der Entwürfe von den zweidimensionalen Vorlagen und Modellen im kleinen Maßstab auf die realen Fahrzeuge von Ende Juli bis Mitte September. Drei Monate, sechs Lkw, zehn Lacksorten, 500 Farben
„Wir haben uns bei der Umsetzung der Entwürfe in die Realität sehr nahe an den Entwürfen der Künstler orientiert“, erläutert Airbrusher Martin Dippel. „Manchmal war es wegen der Proportionen, die beim 1:1-Fahrzeug doch anders wirken, nicht ganz
so einfach. Letztlich haben wir in Absprache tattoo trucks mit den Künstlern aber stets einen Weg gefunden, die Ideen entsprechend umzusetzen.“ Nach der Nutzfahrzeugmesse IAA rollten Zum Aufbringen der Motive wurden diverse die MAN Tattoo Trucks von Hannover Techniken verwendet: die bekannte und stan- ins MAN Truck Forum München, wo alle dardmäßige Spritzlackierung, Schwamm- Besucher und Gäste die einzigartig gestaltetechnik, Airbrush, Folien- oder Schablonen- ten Fahrzeuge bewundern können. Parallel technik, verschiedene Malstile mit Pinsel, wählt eine prominent besetzte Jury die drei Lasurtechnik sowie Graffiti. Die Umsetzung besten Entwürfe: Mit dabei natürlich Sänger der Entwürfe forderte nicht nur die Lackier- und Songwriter Peter Maffay, MAN SE Vorprofis, sondern auch die Künstler. Der Desi- standssprecher Dr. Georg Pachta-Reyhofen, gner Marc Köschinger betont: „Die Heraus- Andreas Lampersbach, Leiter MAN Corforderungen, die das Design für den Truck porate Communications, Marco Schwalbe, mit sich brachte, haben sich wie ein Motor Veranstalter der STROKE ART FAIR und auf meine Kreativität ausgewirkt. Wich- MUC art, Kunstdozent und Lackdesigner tig war mir, die Größenwirkung auf einem Walter Maurer, ein Spezialist auf dem Gekleinformatigen Wettbewerbsentwurf für die biet der Art Cars, sowie Gerhard Grünig, Jury nachvollziehbar darzustellen und auf TRUCKER-Chefredakteur. Der Sieger-Entdie technische Umsetzbarkeit zu achten. Ich wurf ist mit einem Preisgeld in Höhe von bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“ Auch 10.000 Euro dotiert. Freuen können sich am wenn Peter Maffay selbst nicht an den Ent- Ende noch andere: Einer der Tattoo Trucks würfen beteiligt war, floss dennoch einiges wird für die Peter-Maffay-Stiftung zu Gunsvon seinen künstlerischen Ideen ein: „Bei der ten benachteiligter Kinder und Jugendlicher Umsetzung meines Entwurfs habe ich mich versteigert. Und nach der Tour können sich an dem orientiert, was Peter Maffay selbst be- Fuhrunternehmen dafür bewerben, einen schrieben hat“, erklärt Köschinger und weiß, der Tattoo Trucks im eigenen Unternehmen dass sich seine Ideen im Grunde auf alle einzusetzen. So kommen viele in den Genuss Lieder des neuen Maffay Albums beziehen. dieser Hingucker. g
Blickpunkt LKW & BUS 8/2014 15
SPECIAL
Spar-Grössen von Goodyear Goodyear hat neun weitere Größen für seine neuesten Lkw-Reifenfamilien – KMAX und FUELMAX – angekündigt. Vier davon für die KMAX-Serie für hohe Laufleistung und fünf für die verbrauchseffiziente FUELMAXPalette. Die neuen Größen der verbrauchseffizienten Goodyear FUELMAX-Reifen sind ab sofort verfügbar. Zu ihnen gehört der Lenkachsreifen FUELMAX S high load (HL) in den Dimensionen 295/80R22.5 HL und 315/60R22.5 HL. Diese Reifen sind die ideale Wahl für Fuhrunternehmen, die Euro 6-Zugmaschinen mit erhöhtem Gewicht auf der Vorderachse einsetzen. Dazu kommt der Antriebs-
achsreifen FUELMAX D in den Dimensionen 295/80R22.5 und 315/60R22.5 – und der Trailerreifen FUELMAX T in der Dimension 385/55R22.5 komplettiert die Reihe der neuen FUELMAX-Lkw-Reifen mit niedrigem Rollwiderstand. Die neuen Ergänzungen der Goodyear FUELMAX-Familie unterstreichen einmal mehr das Kraftstoff-Einsparungspotenzial der Reihe. Der FUELMAX T Trailerreifen in der Dimension 385/55R22.5 ist die dritte Ausführung der verbrauchseffizienten Lkw-Reifen von Goodyear, die bei der EU ReifenlabelEinstufung für Verbrauchseffizienz ein A, also die Bestnote, bekommt. Dieser Reifen beweist – genau wie die beiden neuen mit B eingestuften Lenkachsreifen – das Einsparungspotenzial, das der FUELMAX-Reifen Fuhrunternehmen
bietet. Auch die neuen Goodyear KMAX-Größen sind sofort abrufbar. Diese neuen Größen umfassen zum einen zwei KMAX S Lenkachsreifen: einer in der Dimension 385/65R22.5 und der andere in 315/60R22.5 HL. Letzterer erfüllt die Ansprüche von Fuhrunternehmern, für die eine erhöhte Tragfähigkeit auf der Vorderachse von Bedeutung ist. Ebenfalls neu sind der Antriebsachsreifen KMAX D in der Dimension 315/60R22.5 und der Trailerreifen KMAX T in der Dimension 435/50R19.5 – eine Reifengröße, die an vielen Mega-Trailern eingesetzt wird und maximale Traglast bei einer Laderaumhöhe von 3 m ermöglicht. Dieser Reifen ist mit RFID (Radio Frequency Identification) ausgerüstet und verfügt über einen eingebauten Chip, mit dem er per Hand-Scanner
identifiziert werden kann. Das beschleunigt die Reifenwartung, macht sie akkurater und ist darüber hinaus eine Abschreckung für Diebe. g
Fulda bringt neuen Trailer-Reifen Fulda führt den Trailer-Reifen Ecotonn 2 ein, der in der volumenstärksten Dimension 385/65R22.5 für höhere Laufleistungen und niedrigeren Verbrauch sorgen wird. Der neue Ecotonn 2 ersetzt den Ecotonn + und ergänzt Fuldas aktuelles Lkw-Reifen-Portfolio. Dank
neuer Profil-Mischung und neuer Karkasse bietet der Reifen im Vergleich zu seinem Vorgänger eine ganze Reihe von Vorzügen, darunter höhere Laufleistung, niedrigeren Rollwiderstand, längere Haltbarkeit und bessere Runderneuerbarkeit. Mit dem neuen TrailerReifen Ecotonn 2 beweist Fulda einmal mehr seine Stärke, wenn es darum geht, Lösungen mit optimalem Preis-Leistungsverhältnis anzubieten. Der in der besonders gefragten Größe 385/65R22.5 angebotene Fulda Ecotonn 2 zeichnet sich durch eine neue Profilmischung aus, die für höhere Laufleistung und niedrigeren Kraftstoffverbrauch sorgt. Im Vergleich zum Ecotonn + hat der neue Reifen eine um bis zu 10 % höhere Laufleistung und reduziert den Rollwiderstand um 7 %. Das Resultat:
niedrigere Kosten pro Kilometer. Das Profil selbst hingegen wird vom Vorgänger unverändert übernommen, da sowohl interne Untersuchungen als auch Kundenbefragungen ergaben, dass es sehr leistungsfähig ist, sich gleichmäßig abnutzt und für einen niedrigen Rollwiderstand sorgt. Die optimierte Karkassenkonstruktion des Ecotonn 2 verbessert die Langzeithaltbarkeit des Reifens. Darüber hinaus erhöhen eine neue Basislage für kühleren Lauf und ein verbesserter Oxidationsschutz ebenfalls die Lebensdauer des Reifens. All die neuen Eigenschaften der Karkasse summieren sich zum Hauptvorteil des neuen Ecotonn 2: stark verbesserte Runderneuerbarkeit – ein wichtiger Faktor, um die Kilometerkosten weiter zu senken. g
SPECIAL
Schwarzmüller- Einziges und Premiere auf Bewährtes der IAA Österreichs Marktführer im Anhänger- und Aufliegerbau stellte heuer erstmals in Hannover aus. Die Highlights am Schwarzmüller-Stand – eine Thermo-Mulde, ein Tele-Mega-Plateausattelanhänger und ein ULTRALIGHT-Sattelanhänger – fanden reichlich Anklang beim Fachpublikum. Der Premiumhersteller für Nutzfahrzeuge konzentriert sich nach seiner strategischen Neuausrichtung auf maßgefertigte Lösungen für die Schwerpunktbranchen Fernverkehr, Bau und Mineralölwirtschaft, Holzverarbeitung, Entsorgung, Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie. Im Fokus stehen Innovationen, die einen klaren Mehrwert für den Kunden bieten. Mit diesen neu entwickelten Fahrzeugtypen will Schwarzmüller wieder Standards im intelligenten Fahrzeugbau setzen. Die ThermoMulde repräsentiert den Kippsattelanhänger der neuen Generation. Mit modernster Isolierung werden die spezifischen Anforderungen für den Mischguttransport erfüllt. Sensorik, Temperaturerfassung und auch mobiler Drucker sind für die ab 2016 geforderte Temperaturüberwachung bereits inkludiert. Eine weitere Neuentwicklung ist der Tele-MegaPlateausattelanhänger, der mit höchster Flexibilität aufwartet. Die variable Ausstattung ermöglicht den problemlosen Transport von Langmaterial, Fertigteilen, Baumaschinen und auch Containern. Als Spezialist für den Leichtbau bietet Schwarzmüller auch in diesem Sektor eine Innovation: Der ULTRALIGHT-Sattelanhänger schafft ab 4850 kg Eigengewicht einen enormen Nutzlastgewinn. Damit werden zugleich CO2-Emissionen und Spritverbrauch maßgeblich reduziert und die Umweltbelastung gesenkt. g
18 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
Volvo Trucks bietet als erster Hersteller ein Doppelkupplungssystem für schwere Lkw. Es heißt I-Shift Dual Clutch und ermöglicht schnelle, vom Fahrer kaum spürbare Schaltungen ohne Zugkraftunterbrechung. Favorisiert werden sollte damit letztlich die Verbrauchsreduktion, denn die verbrauchsbeeinflussten Zugkraftunterbrechungen in Steigungen können damit unterbunden werden. Unseren Fahrbericht mit I-Shift Dual Clutch lesen Sie in der nächsten Ausgabe. Auf der IAA scharte sich das Fachpublikum aber nicht nur um diese Neuheit, sondern auch um den neuen FH16 mit Euro 6-Antrieb. Volvo Trucks präsentierte sich mit zehn Lkw und zahlreichen weiteren Exponaten. Die Weltneuheit I-Shift Dual Clutch wurde erstmals als Ausstellungsstück in Verbindung mit einem Volvo D13 Euro 6-Motor gezeigt. IShift Dual Clutch fand sich auf dem Stand auch in einer Volvo FH 540-Sattelzugmaschine mit Globetrotter XL-Fahrerhaus wieder. Neben dem I-Shift Dual Clutch stellte Volvo Trucks weitere Technologien aus, die einzigartig auf dem Markt sind. Hierzu gehört etwa die Individual Front Suspension (IFS) mit Zahnstangenlenkung, die erste Einzelradaufhängung für schwere Lkw. Auch war auf der IAA erstmals Volvo Dynamic Steering als Exponat ausgestellt. Das neue Lenkungssystem kombiniert die konventionelle hydraulische Servolenkung mit einem elektronisch gesteuerten Elektromotor, der mit dem Lenkgetriebe verbunden ist. Das Ergebnis ist eine präzise Lenkung, die für den Fahrer eine noch sicherere, komfortablere und angenehmere Arbeitsumgebung schafft. In einem Volvo FH 4x2 mit 460 PS und Wechselbrücken-Aufbau fand sich eine weitere Innovation von Volvo
Trucks, die Impuls-Streck-Bremse, eine Art ESP für niedrige Geschwindigkeiten, die den berüchtigten Klappmessereffekt bei glatten Winterstraßen und Gefällstrecken vermeidet. Das System ist für Deichselanhänger und seit 2014 auch für Sattelzugmaschinen erhältlich. Seine Messe-Premiere feierte auch der Volvo D16-Motor in Euro 6. Er ist bereits seit Frühjahr 2014 in drei Leistungsstufen erhältlich: 750 PS (3550 Nm), 650 PS (3150 Nm) und 550 PS (2900 Nm). Der stärkste LkwSerienmotor der Welt, der D16 750, wurde als Exponat ausgestellt und war in zwei unterschiedlich spezifizierten FH16 auf der IAA zu sehen. Ein FH16 war als 8x4-Schwerlastzugmaschine aufgebaut, der andere als 6x4Fahrgestell samt einer Ladung mit frischem Holz aus Schweden. g
Italienische Vielfalt
gedrückt wird, regelt die Motorsoftware das Drehmoment herunter und drosselt die Geschwindigkeit. Die Gänge werden so bei einer geringeren Drehzahl geschaltet. Als zusätzliche Maßnahme wurde das Getriebe des CS Silent geräuschisoliert. DAF wird den neuen geräuschoptimierten CF Silent für den Verteilerverkehr als 4x2Fahrgestell und als Sattelzugmaschine in den Fahrerhausvarianten Day Cab, Sleeper Cab oder Space Cab sowie einer großen Auswahl an Radständen anbieten. g
Im Mittelpunkt des Iveco-Standes auf der IAA standen Pylone mit der Geschichte von Iveco, die 1864 mit der Gründung von Magirus begann. 1975 fand der Zusammenschluss aller (damals fünf ) Gründungs- und Traditionsmarken unter dem Markennamen Iveco statt. Das wahre Highlight am Stand war zweifelsohne der neue Daily. Der europäische Bestseller trägt das Attribut „neu“ nicht umsonst, immerhin sind 80 % aller Teile neu – ebenso die Radstände und teilweise mehrere verschiedene Überhänge, sodass der neue Daily jetzt Primus in Sachen Ladeeffizienz – Verhältnis Fahrzeuglänge zu Ladelänge – ist. Ein Pkwähnlicher Fahrkomfort und weiter verbesserte Kraftstoffeffizienz runden die Gesamterscheinung ab. Die DNA des Daily, sein Erfolgsrezept, ist aber geblieben: der klassische Leiterrahmen mit Motor vorne, Antrieb hinten. Im Standbereich des neuen Daily haben auch die technologischen Innovationen wie der F1C-Motor, das neue HI-MATIC-Getriebe und die neue Quad Leaf-Vorderachse eine
wichtige Rolle gespielt. Die neue Quad LeafAufhängung ist Standard bei Kastenwagen und Fahrgestellen und folgt einem Doppel-Querlenker-Prinzip mit Querblattfedern und bei schweren Modellen mit Drehstabfedern. Die bei den Varianten mit Einzelbereifung eingesetzte Hinterradaufhängung wurde ebenfalls neu gestaltet. In Sachen Nachhaltigkeit gehört Iveco zu den Vorreitern und stellte einen Erdgas Daily (CNG) und einen Stralis LNG (verflüssigtes Erdgas) aus. Der Stralis Natural Power Euro VI mit LNG als Kraftstoff ist mit einem neuen Tank ausgestattet und erfüllt die im Juni 2014 in Kraft getretenen UNECE No. 110-Vorgaben. Damit sind die bisher bestehenden Zulassungshürden gefallen. Reichweiten bis 750 km sind jetzt im schweren Verteilerverkehr sehr kosteneffizient und sauber darstellbar. g
DAF für die Nacht Am DAF-Stand in Hannover war der CF beeindruckend still – eben ein CF Silent. Der geräuschoptimierte CF für den innerstädtischen Verteilerverkehr im Abend- und Nachteinsatz wird Anfang 2015 lieferbar sein. Das Beliefern von Supermärkten in den frühen Morgenstunden wird also leise erfolgen. Sobald der CF Silent seinen speziellen „Silent Modus“ einschaltet, wird der Geräuschpegel des Fahrzeugs 72 dB(A) nicht überschreiten. Mit diesem Wert entspricht der DAF CF den niederländischen Bestimmungen nach dem Lärmarm-Zertifikat für einen geräuscharmen Lkw. Damit dürfen Lkw Güter in innerstädtischen Bereichen laden oder entladen, in denen abends oder frühmorgens strenge Lärmbeschränkungen gelten. Der neue DAF CF Silent ist mit einem 10,8 l PACCAR MX11 Euro 6-Motor ausgestattet, der mit einem Leistungsspektrum von 290 bis 440 PS bereits im Serientrimm für seine geringen Geräuschemissionen bekannt ist. Der spezielle Aktivierungsschalter für den „Silent Modus“ befindet sich am Armaturenbrett. Sobald er
4840 Vöcklabruck, Peter-Anich-Strasse 1 Tel. 07672/72 532-0 Fax: 07672/72 532-290 E-mail:
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Blickpunkt LKW & BUS 8/2014 19
SPECIAL
Voith – Driven by Efficiency Auf der IAA präsentierte Voith seine Produktund Servicekompetenz. Unter dem Motto „Driven by Efficiency“ wurden die TurboRetarder-Kupplung VIAB, das Bremssystem Aquatarder SWR (Sekundär-Wasserretarder) und das DIWA.6 Automatikgetriebe für Stadt- und Überlandbusse ausgestellt. Voith zeigte außerdem seinen neu entwickelten Hydraulik Retarder VR 115 CT für den chinesischen Markt, die Luftkompressoren LP 725 und LP 490, den Ölretarder 115 HV „remanufactured by Voith“ sowie das Telemetriesystem DIWA SmartNet.
Die Turbo-Retarder-Kupplung VIAB vereint Turbo-Kupplung und Retarder in einem hydrodynamischen Kreislauf und sorgt so für verschleißfreies Anfahren und Bremsen. Dadurch wird selbst bei besonders großen Lasten und in schwierigem Gelände ein feinfühliges Rangieren und Anfahren des Fahrzeugs ermöglicht. Das System ist kompakter, leichter und leistungsfähiger als die herkömmliche Wandlerschaltkupplung und überhitzt selbst bei intensivem Rangieren, im Gelände und beim Anfahren an extremen Steigungen mit voll beladenem Fahrzeug nicht. Effizienz, Nachhaltigkeit und Kraftstoffeinsparung standen bei der Entwicklung dieses fortschrittlichen Systems im Vordergrund, das
mittlerweile auch für das Baustellenfahrzeug Mercedes-Benz Arocs verfügbar ist. Im Mittelpunkt des IAA-Auftritts standen außerdem der Aquatarder SWR und das Voith DIWA.6 Automatikgetriebe. Beide Produkte sind energieeffiziente, ressourcenschonende Komponenten für Busse und Lkw. So bremst der Voith Aquatarder SWR als erster Sekundärretarder mit Wasser und nutzt dazu das Kühlmittel des Motors. Damit braucht er kein zusätzliches Betriebsmedium und bewältigt bis zu 90 % aller Fahrzeugbremsungen verschleißfrei. Zudem benötigt er nur etwa die Hälfte des Bauraums im Vergleich zu seinem Vorgänger – das macht den Aquatarder SWR um 35 kg leichter. g
Schnellschuss Sattel auf Lager
und mit innovativen Fertigungsverfahren entstehen Premium-Produkte. Ihre Qualität trägt nur einen Namen – MEILLER. g
Savas neuer Trailer-Reifen Sava Tires, Südosteuropas führende Reifenmarke, bringt den Cargo 4 auf den Markt – einen neuen Trailer-Reifen mit vier entschei-
Die Turbo-Retarder-Kupplung VIAB sorgt für verschleißfreies Anfahren und Bremsen.
Schnellschuss Sattelanhänger vor Ort Das Credo in der Transportwelt heißt Nutzlast, um Ressourcen und Energie zu sparen - das gilt auch für Kipperfahrzeuge, die ihre Einsatzzeiten überwiegend auf öffentlichen Straßen rollen. Im Mittelpunkt steht vor allem der Sattelkipper: Er bietet bei einfachen Transportbe-dingungen die höhere Produkti-
Der Aquatarder SWR bremst mit Wasser.
Das DIWA.6 Automatikgetriebe sorgt für wirtschaftlichen Betrieb.
vität, im Vergleich zu Gliederzügen ist er die Stärken: Robustheit, Zuverlässigkeit und Vernutzlast- und volumenstarke Alternative. Der schleißfestigkeit. Die neuen Kippauflieger des Trend weist eindeutig in Richtung gewichtsop- Münchner Unternehmens rollen auf einem timierter Fahr-zeuge, die mehr Nutzlast bieten, neu entwickelten Stahlchassis, wahlweise erhält der Kunde einsatzgerechte Stahl- oder aber noch immer universell einsetzbar sind. Mit der neuen Generation Sattelkipper erfüllt Aluminiummulden. MEILLER die Kundenanforderungen von heute und morgen. Leer bringen sie eine hal- Stahlbau, Hydraulik be Tonne weniger als ihre Vorgängertypen auf und Elektronik die Waage, das reduzierte Eigengewicht geht aus einer Hand keineswegs zulasten der typischen MEILLERDie Marke MEILLER und die österreichische Tochtergesellschaft in Waidhofen/Ybbs Meiller Halfpipe Sattel mit und Asten stehen für qualitativ hochwertige hydraulischer Rückwand Produkte mit hohem Kundennutzen. Das Unterneh-men bedient die Bau- und Entsorgungsbranche mit einer breiten Palette von Kippfahrzeu-gen, Abroll- und Absetzkippern sowie innovativen Hydrauliksystemen. Der Kunde erhält Stahlbau, Hydraulik und Steuerungselektronik aus einer Hand – die einzigartige Kompatibili-tät der Komponenten spricht für die Effizienz der MEILLER-Produkte und ihre Lebensdauer. In vier Werken in Europa
denden Vorteilen: Vielseitigkeit, Nassgrip, Haltbarkeit und Runderneuerbarkeit. Der Cargo 4 ersetzt den Cargo C3 Plus und ist die Ergänzung zu Savas Lenkachsreifen Avant 4 und dem Antriebsachsreifen Orjak 4. Der in der besonders gefragten Größe 385/65R22.5 erhältliche Cargo 4 bietet den Fuhrunternehmern Verbesserungen in vier Schlüsselbereichen: Der neue Trailer-Pneu ist nicht nur die Ergänzung der Truck-Reifen-Palette von Sava, sondern überzeugt darüber hinaus mit höherer
Vielseitigkeit, verbesserter Nasshaftung für mehr Sicherheit, erhöhter Haltbarkeit und vor allem mit verbesserter Runderneuerbarkeit. Und all das weiterhin zu einem sehr günstigen Preis. Verantwortlich für die Vorzüge des Cargo 4 sind eine neue Profilmischung und neue Karkassen-Eigenschaften. Die neue Laufflächenmischung sorgt für verbesserten Schutz vor Beschädigungen und eingeklemmten Steinen. Das Resultat: breiteres Einsatzspektrum. Des Weiteren bietet die neue Profilmischung auch eine im Vergleich zum Vorgänger um 10 % verbesserte Nasshaftung. Deshalb erhält der Cargo 4 beim EU Reifenlabel in der Nassgrip-Einstufung ein „B“. Damit ist er eine Klasse besser als sein Vorgänger, der Cargo C3 Plus. Gleichzeitig bleibt es dank einer Basislage für kühleren Lauf Der neue bei der Verbrauchseffizienz Sava Cargo 4 weiterhin bei der Einstufung „C“ und beim Außengeräusch mit 70 db bei einer Welle. g
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BLICKPUNKT TEST
Geschickte Philosophie Im Test: DAF XF440 – der neue 11 l-Motor in der Fernverkehrs-Klasse So beseitigen die Holländer das Euro 6-Gewichtsproblem
Trotz der aufwändigen Technik sind die
Überschlagsicherheit mit sich. Bleiben die akustische Rückfahrwarnanlage mit Überbrückungsschalter, die Wegfahrsperre und der bei Fahrern sehr geschätzte DAF Night Lock einschließlich Nothammer zu erwähnen. Kompakte Kraft
Die geschwungen gestalteten Scheinwerfer glänzten bei diesem Testwagen mit der optional
oder Schreibarbeiten gibt es – wie gewohnt – den ausziehbaren DAF-Tisch in der Mitte des Armaturenbrettes. Spitzenmäßig stellte sich beim Test die neue Sitzgeneration dar. Neben den zahlreichen Einstellmöglichkeiten mit der auf Schulterhöhe justierbaren Rückenlehne glänzte unser Testkandidat mit Sitzheizung und vor allem auch einer genialen mehrstufigen Sitzkühlung. Am Rande sei bemerkt, dass sich der Schritt weg vom Trittplattenbremsventil mittlerweile auch sehr gut bewährt hat. Der größte Stauraum befindet sich unter der Schlafliege, die mit Hilfe von zwei Gasdruckfedern ganz easy hochgeklappt
Der Sechszylinder PACCAR MX-11-Motor wurde komplett neu entworfen. Er ist mit seinen zwei obenliegenden Nockenwellen leicht und kompakt gebaut. Neben seiner ultramodernen Common Rail-Technologie verfügt er über einen Turbolader mit variabler Geometrie und ist mit mehreren fortschrittlichen Steuerelementen für maximale Wirtschaftlichkeit ausgerüstet. Beispielsweise wurde die Funktionsintegration deutlich optimiert. Leitungen sind dabei in den Zylinderblock gegossen und die Hochdruckpumpeneinheiten zur Erzeugung von Druck im Common RailSystem kompakt im Block integriert. Zur Einhaltung von Euro VI kommt zusätzlich eine
lieferbaren LED-Technologie. Nebelscheinwerfer mit Kurven-/Abbiegelicht waren im Stoßfänger integriert. Der Kabinenboden und die Spritzwand der Fahrerhausfront sind bei der Umstellung auf das neue Modell an die breitere Fahrerhausfederung angepasst worden, was seine fahrdynamische Wirkung nicht verfehlt hat. Bei den Luftabweisern trug unser XF Space Cab-Fahrerhaus den verstellbaren Dachspoiler, der auch mit der optional lieferbaren Spindel ausgestattet war, und Seitenfender sowie zusätzliche Seitenverkleidungen. Mit der Handkurbel kann der – seinem Vorgänger gegenüber um 25 kg abgespeckte – Dachspoiler so auf dem Boden stehend kinderleicht und ganz genau fein justiert werden. Die Kabine mit der niedrigen Dachausführung ist mit einem Bett für eine klassische Einmannbesatzung ausgelegt. Die Armaturentafel ist aufgeräumt und man findet sich sofort zurecht. Das 5“-TFT-Farbdisplay bringt alle Informationen in nicht weniger als 32 Sprachen auf den Punkt und beinhaltet den DAF Driver Performance Assistant. Auf dem TFTDisplay werden neben einer übersichtlichen Bewertung auch entsprechende Tipps für eine noch wirtschaftlichere Fahrweise angezeigt. Zwei Doppel-DIN-Steckplätze ermöglichen eine Aufrüstung, das heißt, neben dem optionalen DAF Truck Navigation Radio (TNR) mit USB-Buchse steht ein weiterer Platz zB für ein zusätzliches Flottenmanagement- oder Kamerasystem zur Verfügung. Für die Jause
werden kann. Optional finden sich eine 65 lSchublade und ein 40 l-Kühlschrank unter dem Bett. An der Rückwand der Kabine befindet sich eine multifunktionale Tafel mit Platz für Zeitschriften, persönliche Dinge wie Brille, zwei Tassenhalter und eine 12 VSteckdose. Schalter zur Bedienung der Innenraumbeleuchtung und der Dachluke sind dort ebenfalls vorhanden und mit einer flexiblen Leselampe runden die Eindhovener das Interieur an dieser Stelle fein ab. Die Schlafliege selbst hat bei DAF hat immer zu den besten gezählt. Daran hat sich auch nichts geändert. Bei der elektrischen Anlage wurde die Leitungsführung wesentlich verbessert, um mehr Schutz und Zuverlässigkeit zu garantieren. Weiter gilt es hier die mit kräftigem Schaumstoff ummantelten Kabelstränge zu erwähnen. Im Hinblick auf Assistenzsysteme bot der Testwagen einen adaptiven Tempomat (ACC) mit Auffahrwarnfunktion (FCW) und ein erweitertes Notbremssystem (AEBS). Zusätzlich fanden sich wie erwähnt der Driver Performance Assistant (DPA) und ein Spurwechselwarnsystem zur Verhinderung unbeabsichtigter Fahrstreifenwechsel aufgrund von Ermüdung oder Ablenkung des Fahrers sowie als Fahrerassistenzsystem bei schlechten Sichtverhältnissen. Abgesehen davon trug der Wagen die elektronische Fahrzeugstabilitätsregelung (VSC) für mehr aktive Fahrsicherheit und verbesserte Richtungsstabilität (Unter-, Übersteuern, Einknicken) und zusätzliche
Abgasrückführung zusammen mit der SCRTechnologie und einem Rußpartikelfilter zum Einsatz, der für maximale passive Regeneration ausgelegt ist. Der neue MX-11 teilt sich natürlich einige ganz wesentliche Konstruktionsmerkmale mit dem größeren MX-13. Beispielsweise gibt es nur einen einzelnen Keilrippenriemen und das Lüfterrad sitzt direkt ohne Zwischenantrieb auf der Kurbelwelle. Das hilft, Gewicht, Kraftstoff und Wartungskosten zu sparen und gleichzeitig mehr Zuverlässigkeit zu erzielen. Der 10,8 lMotor MX-11 ist mit einer Nennleistung von 210 kW (286 PS) bis zu 320 kW (435 PS) wie in unserem Testfahrzeug aufgestellt. Die 320 kW/435 PS Ausführung ist damit die stärkste und bietet diese Leistung von 1450 bis 1700 U/min an. Das max. Drehmoment von 2100 Nm liegt von 1000 bis 1450 U/min an der Kurbelwelle an. In der von uns gefahrenen Fernverkehrsversion lief der Motor damit mit einem etwas schmäleren Drehzahlband als im Verteilerverkehr. DAF selbst sagt über den MX-11, dass der Spritverbrauch rund 3 % niedriger als beim ohnehin schon sparsamen MX-13 liegt. Bleibt aus technischer Sicht das um 180 kg niedrigere Gewicht des Aggregats zu vermelden. Es müssen nicht unbedingt 13 l-Motoren ran, denn gerade bei den bei uns oft vorherrschenden Teilladungsbedingungen im Bereich von 30 t bis 35 t scheint dieser Motor eine echte Alternative. Selbst am Berg machte das Aggregat bei den von uns
11 l-Sechszylinder 180 kg leichter als ihre großen Brüder. Der neue MX11 kommt hauptsächlich in der CF-Baureihe zum Einsatz. Aber auch im Kombinat mit dem XF stand der kleinere Antrieb dem großen in nichts nach, wir genossen den Komfort des SpaceCab-Hauses und die exzellente Leistungsentwicklung des kleineren Sechszylinders. Schöner Wohnen
22 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
Gediegener Arbeitsplatz im DAF XF440
Fahrertrainingsmodul inklusive
Der neue 11 l-Motor mit SCR und EGR
Der adaptive Tempomat zeigt Entfernung und Tempo des vorausfahrenden Fahrzeuges.
DAF Night Lock lässt ruhig schlafen.
Blickpunkt LKW & BUS 8/2014 23
BLICKPUNKT TEST
Die Testwerte Ebene Strecke 118,2 km Natschbach – Guntramsdorf Guntramsdorf – Eisenstadt Eisenstadt – Mattersburg Mattersburg – Natschbach
Zeit in Minuten 36‘20‘‘ 59‘37‘‘ 66‘51‘‘ 90‘15‘‘
Verbrauchsanzeige Diesel in Liter 5,90 12,95 16,89 26,62
Bergstrecke 59,9 km Natschbach – Maria-Schutz 20‘00‘‘ 40,11 Maria-Schutz – Semmering 26‘10‘‘ 47,50 Semmering – Natschbach 56‘10‘‘ 51,11 GESAMT Teststrecke 178,1 km 141‘45‘‘ Durchschnitt auf 75,38 km/h 100 km hochgerechnet
Ad Blue in Liter
24 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
Fahrbericht: Volvo FE Euro 6 – schicker Verteiler mit neuem Motor
D
1,48
51,71 29,03
Messgerät Fahrzeug: 51,49 l Diesel frei von Luftblasen getankt: 51,11 l Diesel Korrekturfaktor: 0,9926 Dieselpreis fix 2014: 1,439 Euro AdBlue Preis fix 2014: 0,60 Euro
im Test gefahrenen 40 t Gesamtgewicht eine prima Figur. Mit einer gezielten manuellen Rückschaltung auf der Anhöhe waren wir an der steilsten Passage der Semmering-Autobahn um 1 km/h schneller als tags zuvor mit einem 13 l 460 PS-Aggregat ohne Rückschaltung! Womit wir beim Getriebe der AS Tronic mit zwölf Gängen angelangt sind. Das Getriebe des Testwagens war für den Langstreckeneinsatz programmiert und verfügte über Eco Roll. Zusätzlich beinhaltete es eine FastShift-Funktion und Hill Start Aid (HSA). Es handelte sich dabei um das automatisierte Direktganggetriebe AS Tronic 12AS2130 DD, Übersetzung 15,86-1,00 mit einer Hinterachsübersetzung von i= 2,53 mit mechanischer Differentialsperre und Antriebsschlupfregelung (ASR). Ein durch GPS unterstützter Tempomat war bei diesem Test noch nicht verfügbar, wurde aber auf der IAA vorgestellt. Ganz interessant ist bei DAF die so genannte Generatoroption als Gegenstück zu den bewährten Getriebenebenantrieben. Ein Generator wird hier direkt am Motor angebaut und dient als Energiequelle zum Betrieb eines Kühlaggregates. Neben mehr Wirtschaftlichkeit geht damit eine geringere Belastung der Keilriemen einher. Was den Verbrauch betrift, half die Tatsache, dass unser Testwagen ohne spritfressenden Kickdown ausgerüstet war. Wer es jedoch eilig hat, dem würde hier noch die Option einer manuellen Rückschaltung samt kräftigem Tritt auf das Gaspedal bleiben.
Flexibler Roller
Durch die große Ölwanne entsteht ein langes Wartungsintervall von max. 150.000 km für eine maximale Einsatzfähigkeit. Der Motor lief bei der Testfahrt besonders leise. Die maximale Motorbremsleistung bleibt bei diesem Hubraum logischerweise etwas eingeschränkt. Obgleich wir ohne Retarder ausgerüstet waren, hielt der XF 440 dennoch bis auf zwei extreme Passagen am Semmering, wo etwas beigebremst werden musste, das Tempo erstaunlich gut auf 90 km/h im Schubbetrieb. Bei der MX Engine Brake handelt es sich um eine hydraulisch betriebene, in die Ventilstößelgruppe integrierte Kompressionsbremsanlage. Die MX Engine Brake arbeitet gleichzeitig mit der Auspuffbremse und stellt somit eine hohe kombinierte Bremsleistung bei niedrigen Motordrehzahlen bereit. Schade ist, dass das DAF Driver Performance AssistantSystem offenbar keinen Unterschied macht, ob ein Retarder verbaut ist oder nicht. Die hart erkämpften Bewertungspunkte sind im starken Gefälle beim notwendigen Beibremsen nämlich leider schnell dahin, wenn man forsch verzögert. Wer hier auf hohe Prozentpunkte im Mann-gegen-Maschine-Spiel Wert legt, sollte daher behutsam und rechtzeitig bremsen. Die Zweikreisbremsanlage (EBS-3) bot fein dosierbare, belüftete Scheibenbremsen vorn und hinten. Der Doppelzylinderkompressor verfügte über einen beheizten Trockner und einen Sparmodus. Mit der neuen SR1344-Hinterachse hat man dem
Dachspoiler mit Handkurbel leicht verstellbar
er Volvo FE ist seit 2006 ein fixer Bestandteil im Volvo Trucks Nutzfahrzeugprogramm für den nationalen Verteiler bzw. Regionalverkehr. Er bedient sich vom Grundaufbau der gepflegten Gene des Volvo FL, verfügt jedoch über eine höhere Nutzlast, was ihn an sich schon zu einem Geheimtipp macht. Man kann ihn zudem in der 26 t-Ausführung durchaus auch als eine ideale kostengünstige und vor allem leichtere Alternative zum Volvo FM sehen, der für deutlich schwerere Einsätze ausgelegt ist. Der FE Truck stellt somit ein ideales Bindeglied zwischen den genannten Baureihen dar und füllt diese Nische sehr gut aus. Obgleich der FE eigentlich für Kurzstrecken entwickelt wurde, gibt es neben dem kurzen Fahrerhaus auch eine mittlere und eine lange Version mit einem Bett wie
in unserem Testwagen (mit sleeper cab) im Programm. Klarerweise trägt dieser stylische Truck ein deutlich erkennbares Volvo-Aussehen, mit einem stolz an der Front platzierten klassischen Iron Mark unter der Windschutzscheibe gebrandet. Durch den dunkel abgesetzten Bereich unter der Frontscheibe wirkt das Fahrerhaus optisch tiefer gesetzt, was gut ins Straßenbild des Stadtverkehrs passt. Flott gezeichnete Hauptscheinwerfer mit markanten Tagfahrleuchten unterstützen diesen dynamischen Auftritt. Die Scheinwerfer sind dabei elegant in der dreigeteilten Stoßstange integriert, die sich bei etwaigen Kontaktschäden leicht reparieren lässt. Gerade beim Lieferverkehr steigen die Fahrer während der Arbeit viele Male ein und aus. Man hat daher besonderes Augenmerk auf einen leichten
Zutritt in die Kabine und vor allem eine besonders gute Sicht in alle Richtungen gelegt. Zeugnis davon legte bei diesem Testwagen die bis nach unten verglaste Beifahrertür (beidseitig zu haben) der Kabine ab. Das ist einfach top! Innen herrschen ansonsten ebenfalls ausgezeichnete Arbeitsbedingungen für den Fahrer. Prima ablesbare Zeigerinstrumente, ergonomische Sitze mit integrierter Kopfstütze und Integralgurt à la Sportwagen zeichnen den Wagen in Komfort und Überblick aus. Sollte es unerwartet doch einmal krachen, hat man für den Fall der Fälle mit einem verstärkten Sitz und einer massiven Sitzverankerung im Boden vorgesorgt. Damit es möglichst gar nicht so weit kommt, ist ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) in die serienmäßige Ausstattung des Volvo FE (und Volvo FL) gepackt. ESP hilft dabei, den Lkw im Grenzbereich durch automatische gezielte Eingriffe ins Motormanagement und die Bremsen leichter auf der Straße zu halten, wenn dieser unerwartet ausbricht oder schiebt. Das FE-Angebot reicht von
Antriebsstrang ebenfalls einige Verbesserungen zukommen lassen. Ihr Gewicht wurde weiter optimiert und sie wurde speziell zur Verwendung mit der Stabilinkkonstruktion entwickelt. Die neue Hinterachse zeichnet sich zusätzlich durch einen geringen Lärmpegel aus. Der niedrigere Ölstand (10 l statt 15 l) sorgt für Kraftstoffeinsparung und geringere Kosten für Ölwechsel. Die SR1344-Achse wurde für eine Achslast von 13 t ausgelegt und wird standardmäßig bei einem Gesamtzuggewicht von bis zu 44 t und Motordrehmomenten bis zu 2300 Nm eingesetzt. Martin Zarazik
Blickpunkt LKW & BUS 8/2014 25
BLICKPUNKT TEST
Klassisches Cockpit mit übersichtlichen Zeigerinstrumenten
Leistungsfähiger Kühlkreislauf für Euro 6
Der neue D8-Motor mit variabler Turboladergeometrie mit einem gekühlten AGR-System
Motordaten D8K320
Anzahl Zylinder: 6 Hubraum: 7,7 l Hub: 135 mm Bohrung: 110 mm Verdichtungsverhältnis: 17,5:1 max. Leistung bei 2100 U/min: 320 PS max. Drehmoment bei 1050 –1600 U/min: 1200 Nm wirtschaftlicher Drehzahlbereich: 1000 –1700 U/min Leistung der Abgasbremse (2800 U/min): 120 kW Leistung der Kompressionsbremse (2800 U/min): 170 kW Ölfilter: 1 Ölwechselmenge einschl. Filter: 25,5 l Ölwechselintervall: bis zu 100.000 km oder einmal pro Jahr (Fernverkehr), bis zu 75.000 km oder einmal pro Jahr (Verteilerverkehr) bei Verwendung von VDS4 Öl. Kühlsystem Gesamtvolumen: 17 l Motorseitiger Nebenantrieb: Übersetzung 1:1 600 Nm Drehmoment sowohl bei Fahrt als auch bei Stillstand
zweiachsigen Fahrzeugen mit bis zu 18 t bis zu den dreiachsigen 22 t- bis 26 t-Lkw in den unterschiedlichsten Konfigurationen. Den Aufbau des Trucks gibt es in zwei Varianten, für den allgemeinen Vertrieb und auch als so genanntes Leichtnutzfahrzeug. Die Federung wird in zwei Stufen angeboten, einmal eine volle Luft- oder eine Parabelfederung an der Front mit einer Luftfederung für hinten. Zusätzlich existiert für hinten auch noch eine S-Parabelfederung. Das Differentialgetriebe wird zudem mit verschiedenen Sperrverhältnissen angeboten, es gibt neben der 4x2-Ausführung auch eine 6x2- und 6x4-Variante. Der Motor
Kompakte Bauweise der Abgasnachbehandlung mit SCR Kat nund Partikelfilter
26 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
Unser Testwagen kam mit dem neuen 8 lSechszylinder D8 frisch vom Montageband. Dieses Aggregat wurde von Volvo selbst entwickelt und wird auch bei Volvo Trucks gebaut. Die neue Motorenlinie basiert auf der gleichen Entwicklungsphilosophie wie die der größeren Brüder. Die neuen Motoren haben eine breitere, flachere Drehmomentkurve als die etwas kleineren Vorgänger in Euro V. Sie können aus dem niedrigen Drehzahlbereich daher etwas schneller ihre Leistung entwickeln. Für den Fahrer heißt das schnelleres
Ansprechen, höhere Durchschnittsgeschwindigkeit und bessere Fahrbarkeit, wodurch sich besonders im Stadtverkehr deutlich effektiver fahren lässt. Der neue Euro VI-Motor hat einen Hubraum von 7,7 l und ist in drei Leistungsvarianten von 250 PS/950 Nm über 280 PS/1050 Nm bis hin zum von uns gefahrenen 320 PS-Aggregat mit 1200 Nm Drehmoment lieferbar. Alle Aggregate erfüllen die Euro VI-Vorgaben laut Volvo Trucks bei praktisch gleichem Kraftstoffverbrauch wie die vormals angebotenen 7 l Euro 5-Aggregate. In technischer Hinsicht setzt man hier auf eine Kombination aus SCR und variabler Turbogeometrie mit gekühltem AGR-System und einem Partikelfilter. Beim Test war der neue Motor seidig weich zu fahren und beim Tritt auf das Gaspedal konnte man über einen Mangel an Vortrieb trotz voller Beladung nicht klagen. Mit einer Leistung der Abgasbremse von 120 kW (bei 2800 U/min) und einer Leistung der Kompressionsbremse von 170 kW (bei 2800 U/min) ist zudem gut für das andauernde Verzögern vorgesorgt. Die zügige Drehmomententfaltung dieses neuen Motors selbst aus dem Drehzahlkeller ist ideal für schnelles, komfortables und sicheres Fahren im Großstadtgewühl. Die Serviceintervalle sind trotz Upgrade auf Euro VI sogar etwas verlängert worden. Weltneuheit – I-Shift beim FE
Ganz entscheidend für das Zustandekommen guter Fahrleistungen muss auch das Getriebe seinen Beitrag leisten. Und hier legen die Schweden beim FE-Truck mit I-Shift nochmals richtig nach. Der Lkw kann damit automatisch jederzeit kraftstoffsparend im optimalen Drehzahlbereich arbeiten und der Fahrer wird darüber hinaus bei seiner täglichen Arbeit massiv entlastet. Genau wie bei den größeren Volvo-Modellen lässt sich zudem die Basissoftware des Systems mühelos an spezielle Anforderungen anpassen. Zusätzlich hat man zu diesem Zweck Zusatzpakete für Verteiler- und Baustellenverkehr sowie ein Paket im Hinblick auf besondere Wirtschaftlichkeit parat. Unser Testwagen verfügte über die IShift AT2412E Transmission mit einer RSS 1344C-Hinterachse (3.08:1) und lief ganz flott auf einer 315/70 R22.5 Bereifung. Der Branchentrend „weg vom manuellen Schalten“, den Volvo Trucks maßgeblich mitgetragen hat, setzt sich hier nahtlos fort. Der Kunde ist allerdings König, und so werden auch weiterhin Handschaltsysteme zur händischen Gangwahl samt Kupplungspedal angeboten. Unser Testwagen brillierte allerdings derart
mit dem I-Shift-Getriebe, dass unsere Empfehlung genau dorthin geht, denn da lässt man bei diesem Verteilerfahrzeug auf keinen Fall etwas anbrennen. Schon gar nicht die Kupplung, denn die arbeitet hier ohne menschliche Fehlleistung einwandfrei, wirtschaftlich und nachhaltig sicher. Selbst im schlimmsten Stadtverkehr kann man damit völlig entspannt einfach und rasch seinen Job machen, auch dann, wenn man nicht unbedingt der Paradetrucker hinter dem Steuer ist. Gerade an diesem Testwagen konnte man sehr gut
sehen, dass die Entwickler bei Volvo Trucks ein Hauptaugenmerk darauf gelegt haben, eine komfortable angenehme Fahrerumgebung zu schaffen. Die exzellenten Fahreigenschaften dieses Trucks helfen jedem, die oft knappen Zeitvorgaben leichter einzuhalten. Der neue Motor verspricht mit seiner Euro VI-Ausführung noch lange Zufahrt bis ins Herz unserer Innenstädte, trotz laufend neu aufkeimender Beschränkungen! Dieses Fahrzeug empfiehlt sich besonders auch dann, wenn Kunden oft vielmehr einen problemlosen Zugang zu einer effizienten Transportlösung als eigentlich einen Lkw suchen. Genau aus diesem Grund gibt es zusätzlich ein erweitertes Serviceangebot wie den Servicevertrag Gold. Hier kann der Lkw mit der Werkstatt vernetzt werden, wodurch die Fahrzeugnutzung im Hintergrund durch die Werkstätte laufend analysiert und der Verschleiß bestimmter Bauteile extern vorsorglich überwacht werden kann. Letztlich wird damit erreicht, dass der Lkw proaktiv genau dann gewartet wird, wenn dies wirklich erforderlich ist – vor allem bevor aus einem geringen Mangel unerwartet ein Ausfall wird. Um die Haltung eines Lkw dieser Klasse zu vereinfachen, kann man sich hier zum Beispiel für umfassendes Leasing ent-
scheiden, das sämtliche Kosten in einer Monatsrechnung auflistet. Der neu motorisierte Volvo FE ist ein echter Stadt-Freak. Der Antrieb ist dank zügiger Drehmomententfaltung und Laufruhe ein Gedicht. Mit dem Einsatz des automatisierten I-Shift-Getriebes steigt der Komfort deutlich an und der Verbrauch Martin Zarazik kann gesenkt werden.
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* Geschätzte Einsparungen, berechnet durch das Goodyear GIC*L, im Vergleich zum Durchschnitt der drei führenden Wettbewerber auf Basis des TÜV SÜD Rollwiderstandstests (Nr. 7625746), für einen Sattelzug mit der Reifengröße 315/70R22.5 auf der Lenk- und Antriebsachse sowie 385/55R22.5 auf dem Auflieger, unter der Annahme eines durchschnittlichen Kraftstoffverbrauchs von 34 Liter/100 km, einer jährlichen Laufleistung von 150.000 km und einem durchschnittlichen Kraftstoffpreis von € 1,35 pro Liter. Die effektiven Ergebnisse können variieren aufgrund von Straßen- und Wetterbedingungen, Fahrstil, Verschleißzustand, Reifengröße, Reifenluftdruck, Fahrzeugzustand und weiteren Einflüssen.
VERSICHERUNG
CMR-Haftung und CMR-Versicherung – Teil 28 Vom Führungstrio der Lutz Assekuranz (Herbert Hasenhütl, Karl Jungmann und Otmar J. Tuma) Abgesehen von der außervertraglichen Haftung (Art. 28 CMR), der Haftung bei grobem Verschulden (Art. 29 CMR) und der Haftung aufeinanderfolgender Frachtführer (Art. 36 ff. CMR) wurden in den bisherigen 27 Teilen dieser Serie sämtliche Haftungstatbestände bereits behandelt. Diesmal wird Art. 27 CMR näher betrachtet, der Zinsansprüche und die Fremdwährungsumrechnung behandelt. Rechtsstreit führt zu hoher Zinsbelastung!
Geschädigten nicht nur 200.000 Euro Schadenersatz zu, sondern auch 90.000 Euro an Zinsen. Auf welcher Grundlage basieren diese 90.000 Euro? Art. 27 (1)CMR gibt die Antwort: „Der Verfügungsberechtigte kann auf die ihm gewährte Entschädigung Zinsen in Höhe von 5 v. H. jährlich verlangen. Die Zinsen laufen von dem Tage der schriftlichen Reklamation gegenüber dem Frachtführer oder, wenn keine Reklamation vorausging, vom Tage der Klageerhebung an.“ Ehe näher auf Art. 27 (1) CMR eingegangen wird, soll anlässlich dieses Beispiels die Gefahr unzureichender CMR-Versicherungspolizzen aufgezeigt werden: Im gegenständlichen Fall summiert sich die finanzielle Belastung für den Frachtführer auf 460.000 Euro, resultierend aus 200.000 Euro Entschädigung für die total beschädigte Maschine zuzüglich 90.000 Euro an Zinsen plus 170.000 Euro Gerichtskosten, Kosten für den eigenen Anwalt und Kostenersatz für den gegnerischen Advokaten.
Ein Beispiel: Bei einem Transport erleidet eine 24 t schwere Maschine im Wert von 200.000 Euro infolge Absturzes von einem Lkw in einer Kurve Totalschaden. Der Anspruchsberechtigte reklamiert noch am Tag der Ablieferung schriftlich und fordert Schadenersatz, den der Frachtführer prompt schriftlich mit dem Hinweis mangelhafter Verladung und mangelhafter Stauung (vgl. Art. 17 (4) c) CMR) zurückweist, was der Geschädigte nicht akzeptieren will, da er eine überhöhte Geschwindigkeit des Frachtführers beim Durchfahren der Kurve vermutet, in der sich Ausreichender Versicherungsschutz? die Maschine ungewollt verselbstständigte. In der Folge kommt es zu einem regen Schriftwechsel, der wechselseitigen Vorlage einander widersprechender Gutachten, einer weiterhin Was wäre, hätte der Frachtführer nur eine Polizze mit einer begrenzablehnenden Haltung des Frachtführers und schließlich zu einer Scha- ten Versicherungssumme von zB 300.000 Euro inklusive allfälliger denersatzklage durch den Geschädigten knapp ein Jahr nach dem Scha- Zinsen und Kosten? Er müsste die Differenz von 160.000 Euro aus denereignis. Das Tachografenblatt wird ausgewertet, ein Sachverständi- der eigenen Tasche bezahlen! Es lohnt sich daher, die eigenen Polizger vom Gericht bestellt, der die Verladung, Verstauung und Verzurrung zen einmal ordentlich zu durchleuchten oder dies durch einen Fachbeurteilen, die Fahrbahngegebenheiten und den Lkw untersuchen soll makler machen zu lassen. Die Lutz Assekuranz steht dafür gerne zur etc., unzählige Zeugen werden gehört, schließlich ein Urteil gefällt, das Verfügung. Zurück zu Art. 27 (1) CMR. Zunächst ist festzuhalten, dass nicht der den Frachtführer zu Schadenersatz verurteilt. Dagegen beruft der Frachtführer und erhält Recht, wogegen wiederum Verfügungsberechtigte, sondern der aktiv legitimierte Anspruchstelder Geschädigte Revision beim Höchstgericht einlegt. Schließlich wird ler (siehe zB engl. Version: „ claimant “; es ist gemäß Art. 51 CMR der Frachtführer nach acht Jahren – durchaus keine unübliche Zeit bei nur die französische und englische Version verbindlich) die Zinsen CMR-Prozessen – in letzter Instanz zur Zahlung der Entschädigung geltend machen kann. verurteilt. Abgesehen von Gerichts- und Anwaltskosten, die ihrerseits beinahe die Höhe des Streitwertes erreichen, spricht das Gericht dem Nur Forderungen gegen den Frachtführer
die Haftungstatbestände des Frachtführers geregelt sind, wohingegen Ansprüche des Frachtführers mit vorgenannter Ausnahme ausschließlich in Kapitel III. der CMR normiert sind. Von der Verzinsungsregel sind aufgrund des uneingeschränkten Wortlautes des Art. 27 (1) CMR sämtliche CMR-Anspruchstatbestände, nämlich die der Art. 7 (3), 11 (3), 12 (7), 16 (2), 20, 21, 24, 26 und 28 CMR umfasst. Andere Haftungstatbestände als die genannten, nämlich solche, die in der CMR nicht geregelt sind, unterliegen dem jeweils anwendbaren nationalen Recht und die Verzinsungsregel des Art. 27 (1) CMR ist in diesen Fällen nicht anzuwenden, sondern jeweils die Zinsbestimmungen des jeweils anwendbaren nationalen Rechtes. Die Zinsregelung des Art. 27 (1) CMR ist im Lichte von Art. 41 CMR unabdingbar zwingend, wobei die Begrenzung von 5 % nur dann entfällt, wenn der Anspruch auf grobes Verschulden gemäß Art. 29 CMR gestützt wird; in einem solchen Fall haftet der Frachtführer dem Anspruchsberechtigten in voller Höhe der entstandenen Verzugszinsen. Nicht alles umfasst!
Art. 27 (1) CMR enthält nur eine Regelung zur Begrenzung der Zinsen auf 5 % ; andere Verzugsschäden, die nicht in Zinsen bestehen, sind daher nach dem jeweils anwendbaren nationalen Recht zu behandeln und gegebenenfalls zu ersetzen. Dazu gehören unter anderem Prozesskosten, allenfalls auch solche, die ein Unterfrachtführer im Zuge eines Regressprozesses dem Hauptfrachtführer zu ersetzen hat, weil der Hauptfrachtführer wegen Weigerung des Unterfrachtführers Schadenersatz zu leisten hat, unter Anwendung des Art. 3 CMR in Anspruch genommen wurde und den Prozess verloren hat.
Beginn des Zinsenlaufs
Der Zinsenanspruch beginnt am Tage der Absendung einer schriftlichen Reklamation des Reklamationsberechtigten an den Frachtführer oder, bei Fehlen einer solchen Reklamation, am Tage der Klageerhebung. Versicherungstechnisch ist zu beachten, dass a) eine Vergütung von Zinsen nicht generell aus der Polizze ausgeschlossen ist und b) die Versicherungssumme ausreichend ist, um auch die geschuldeten Zinsen nach einem unter Umständen jahrelangen Prozess abzudecken. Fremdwährungsumrechnung
Art. 27 (2) lautet: „Wird die Entschädigung aufgrund von Rechnungsgrößen ermittelt, die nicht in der Währung des Landes ausgedrückt sind, in dem die Zahlung beansprucht wird, so ist die Umrechnung nach dem Tageskurs am Zahlungsort der Entschädigung vorzunehmen.“ Diese Bestimmung bezieht sich nicht nur auf die Umrechnung einer allfälligen Zinsforderung gemäß Art. 27 (1) CMR, sondern auch auf die Umrechnung der eigentlichen Entschädigungsforderung. Wird der Entschädigungsbetrag oder die Zinsforderung nicht in der Währung des Landes, in dem die Zahlung geltend gemacht wird, beziffert, so wird die Umrechnung nach dem Tageskurs am Zahlungstag und -ort vorgenommen. Fortsetzung folgt: www.lutz-assekuranz.at g
Die Zinsen betreffen Forderungen gegen den Frachtführer; dies ergibt sich bei systematischer Betrachtung aus der Tatsache, dass Art. 27 CMR in Kapitel IV. der CMR steht und in diesem Kapitel – mit einer einzigen Ausnahme, nämlich Art. 22 (2) CMR – ausschließlich
Für die Praxis
T: 01 53 32 089 M: 0676 51 07 577 E:
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28 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
g Der in Art. 27 (1) CMR normierte Zinssatz von 5 % unterliegt wegen Art. 41 CMR nicht der Parteiendisposition; abweichende Vereinbarungen sind daher unwirksam. g Bei langjährigen Prozessen – in Italien zB sind 10, 15 oder gar 20 Jahre durchaus möglich – kann die Zinsbelastung unter Umständen die Streitwerthöhe erreichen. g CMR-Versicherungspolizzen sollten Zinsenersatz nach Art. 27 (1) CMR nicht ausschließen und entsprechende Versicherungssummen vorsehen.
Blickpunkt LKW & BUS 8/2014 29
SPEDITION
60 Jahre Hödlmayr International AG Vom Vierkanthof zur zentralen Drehscheibe des Automarktes Für eine beeindruckende Firmengeschichte steht das in Schwertberg/OÖ ansässige Familienunternehmen Hödlmayr. Gegründet im Jahre 1954 durch Johann Hödlmayr auf dem ehemaligen elterlichen Bauernhof, stellte
Marktposition nachhaltig abzusichern, müssen dem Kunden Dienstleistungen geboten werden, von deren Mehrwert und Nutzen er profitiert und dies entsprechend honoriert, waren seine Überlegungen“, erläutert Hödlmayr.
Hinblick auf die engen Margen, die im Autohandel zu erzielen sind, ist dies für die Autohändler interessant, da ohne große Investitionen durchaus profitable Zusatzerträge erwirtschaftet werden können.
Für den sicheren Transport der Neufahrzeuge kommt eine hochmoderne 600 Spezialfahrzeuge umfassende Fuhrparkflotte zum Einsatz.
anfangs der Viehtransport und Schotterabbau „Zunächst wurden an den staatlichen Zollfrei- Neben unserem Stammgeschäft Logistik gedas Kerngeschäft des Einzelunternehmens dar. zonen Hall, Wien und Graz die Fahrzeuge ab- winnt der Bereich Produktion zusehends an Heute zählt das Unternehmen zum interna- gewickelt. Ab 1973 wurden die Fahrzeuge in Bedeutung. Wir haben in den vergangenen tional gefragten Spezialisten im Bereich der Schwertberg im Gegensatz zu den bisherigen Jahren rund 5 Mio. Euro in den Aufbau dieser Fahrzeug-Outbound-Logistik. Im Gespräch Zollfreizonen nicht in der Wiese im Dreck Sparte investiert und im abgelaufenen Geerläuterte uns KR Johannes Hödlmayr MBA zwischengelagert, sondern auf einem asphal- schäftsjahr mit etwa 400 Mitarbeitern einen die Firmengeschichte sowie das umfassende tierten Gelände. Ich bin im Jahre 1976 in das Umsatz von 28 Mio. Euro in diesem Segment Unternehmen eingestiegen und wir haben ab erwirtschaftet. Zielsetzung ist es, dass wir die Leistungsspektrum des Unternehmens. „Innovationsorientiertes Denken und unter- diesem Zeitpunkt auch die ersten Schritte im Umsätze in diesem Bereich in den kommennehmerischer Weitblick bilden sicherlich Bereich Pre-Delivery-Services gesetzt. Diese den Jahren jährlich etwa um 10 % steigern seit jeher die wichtigsten Eckpfeiler in der umfassten zunächst das Waschen, Konser- können. Gefragt ist unser Team unter andeerfolgreichen Firmenentwicklung des Un- vieren sowie die Endreinigung der Fahrzeuge, rem, wenn es darum geht, hagelgeschädigte ternehmens. So kam zB schon wenige Jahre sodass der Händler keine Reinigungsmaßnah- Fahrzeuge fachgerecht und kostengünstig zu nach der Firmengründung mein Vater auf die men mehr vornehmen musste und das Fahr- reparieren. Wir verfügen hier über 20 Jahre Idee, eine zusätzliche Decke in den Fracht- zeug direkt dem Kunden übergeben konnte. Erfahrung und arbeiten nach einem eigens raum der Fahrzeuge einzuziehen, um mit Sukzessive wurde der Bereich Pre-Delivery im zertifizierten Verfahren ,Richten ohne Ladiesen ,Doppelstockfahrzeugen‘ die doppel- Laufe der Jahre ausgebaut, so dass wir heute ckieren‘, bei dem jegliche Lackbeschädigung te Menge an Schweinen von Schwertberg dank Investitionen in moderne Produktions- vermieden werden kann“, führt Hödlmayr nach Wien transportieren zu können. Dieses hallen und einem Top-Fachpersonal in der weiter aus. Grundkonzept kommt ja auch heute noch Lage sind, Fahrzeuge nach kundenspezifi- „Seit vergangenem Jahr sind wir auch Exklusivbei den Autotransporten zum Tragen. Der schen Anforderungen aus- bzw. umzubauen. Partner des deutschen Fahrzeugsitze-SpezialisEinstieg ins Geschäftsfeld Autotransporte Gerade bei gewerblich genutzten Fahrzeu- ten Recaro, der sich seit Jahren intensiv mit erfolgte 1961. Mein Vater hatte zu diesem gen, wie etwa bei Kühlwägen für Lebens- den gesundheitlichen Aspekten des Sitzens in Zweck Gebrauchttransporter in Deutschland mitteltransporte oder Pharma-Lieferungen, Fahrzeugen beschäftigt und seine Produkte gekauft, diese wurden aufbereitet und mit ei- spielt dies aufgrund der dort geltenden diesbezüglich weiterentwickelt hat. ner neuen Lackierung versehen. Den ersten strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen Rückenschmerzen sind heute bereits zur ,Großauftrag‘ stellten seinerzeit Transporte eine wesentliche Rolle. Mit der permanen- Volkskrankheit geworden und gerade für Unvon 1000 Puch-Fahrzeugen von Graz in den ten Weiterentwicklung in diesem Segment ternehmen mit einem großen Fuhrpark spieHafen von Rijeka dar, die für den indonesi- werden uns neue Geschäftschancen eröffnet len die durch Rückenleiden verursachten Ausschen Markt bestimmt waren. Frühzeitig hat und auch die Autohändler profitieren un- fallzeiten eine nicht unwesentliche Rolle. Wir mein Vater erkannt, dass man sich mit dem mittelbar von diesem Leistungsspektrum, verfügen da über maßgeschneiderte Lösungen reinen Transport von A nach B zunehmend in dem sie ihren Kunden zusätzliche Ange- zur Prävention. Immer einen Schritt voraus einem ruinösen Preiskampf aussetzt. Um die bote unterbreiten können. Insbesondere in sein, war die Grunddevise meines Vaters, der 30 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
zeit seines Lebens nach Verbesserungen streb- transportiert und dabei eine Fahrtstrecke zute. Der Status quo war ihm nie genug und der rückgelegt, bei der man 5000-mal auf dem Erfolg gab ihm Recht. Bis heute sind wir die- Mond gelandet wäre“, veranschaulicht Hödlsem Leitmotiv treu geblieben und tragen es mayr. „Wir sind uns auch der Verantwortung mit dem Firmen-Claim ,in motion‘ mit Stolz gegenüber der Umwelt bewusst und haben nach außen. bereits vor sieben Jahren das NachhaltigkeitsErste Schritte in Richtung Internationalisie- konzept ,Go Green – go Hödlmayr‘ implerung wurden bereits im Jahre 1984 gesetzt, wo mentiert. Dieses umfasst unter anderem den wir zunächst nach Deutschland und später in Betrieb zweier eigener Wasserkraftwerke und die Beneluxländer gegangen sind. Wir sehen einer Solaranlage in Belgien. Auch der Einsatz unsere Arbeit als verlängerten Arm zwischen von zehn europaweit agierenden GanzzugAutomobilhersteller und Händler und haben Systemen, die laufende Erneuerung unseres stets die Möglichkeit wahrgenommen, mit 600 Fahrzeuge umfassenden Fuhrparks mit unseren Kunden mitzugehen. So haben wir in den schadstoffärmsten Lkw und ein strateden 90er-Jahren begonnen, die Märkte in un- gisches Streckenmanagement, das Leerfahrseren Nachbarländern östlich von Wien zu er- ten vermeidet, sorgen für einen möglichst schließen. Die Nähe zum Kunden ist für uns schonenden Umgang mit den natürlichen ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil. Nur so Ressourcen“, weist Hödlmayr auf das gelebte können wir unsere hohen Qualitäts- und Ser- Umweltbewusstsein im Unternehmen hin. viceansprüche nachhaltig erfüllen. Seit 2001 „Um dem ständig steigenden Logistik- und liegt der Fokus unserer internationalen Stra- Mobilitätsbedarf die nötigen infrastruktureltegie klar auf dem südosteuropäischen Raum. len Rahmenbedingungen zu schaffen, ist die Nachdem wir im letzten Jahr sehr erfolgreich Politik gefragt, Konzepte für eine intelligente
Als Spezialist für Fahrzeugumbau werden die vielfältigsten individuellen Lösungen rasch und fachgerecht ausgeführt.
„Wir sehen uns als verlängerten Arm der Automobilhersteller und unsere Aufgabe darin, Unterstützung für den Autohandel zu sein“, so Vorstand KR Johannes Hödlmayr MBA. und Mitarbeiterausbildung wird daher in unserem Unternehmen ein besonders hoher Stellenwert eingeräumt. Wir haben allein hier in Schwertberg für Aus- und Fortbildungsmaßnahmen der Mitarbeiter für das laufende Geschäftsjahr 200.000 Euro budgetiert. Seit 1969 wurden im Unternehmen 333 Lehrlinge ausgebildet. Derzeit sind am Standort in Schwertberg 30 Lehrlinge beschäftigt. Mir ist
Die Steuerung des international tätigen Konzerns erfolgt weiterhin von der Zentrale in Schwertberg aus, die rund um den Vierkantbauernhof gewachsen ist.
in der Türkei Fuß fassen konnten, haben wir und leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur zu heuer mit Georgien bereits den 16. internati- erarbeiten. Wir müssen aber sehr wachsam onalen Standort eröffnet“, so Hödlmayr. sein, dass die zur Verfügung stehenden Inves„In sechs Automobilwerken fungiert unser Un- titionsmittel der öffentlichen Hand nicht nur ternehmen auch als Releasing Agent, das heißt, den Ballungsräumen zugute kommen. Will unsere Mitarbeiter übernehmen die Qualitäts- man langfristig entvölkerte Regionen verhinkontrolle von etwa 860.000 Neufahrzeugen. dern, muss man den dort lebenden Menschen Dies ermöglicht eine unabhängige Kontrolle, ein adäquates Umfeld für einen attraktiven um eventuelle Verbesserungen in der Produk- Lebensraum bieten. Ob sinnvolle Koordition aufzuzeigen. Als Lead Logistics Provider nation verschiedener Verkehrsmittel oder planen, erstellen und optimieren wir das ge- Car-Sharing-Angebote, hier braucht es echte samte Logistik-Netzwerk, das nötig ist, um Expertise für lukrative Angebote. Zahlreiche die Fahrzeuge vom Werk bis zum Endkunden Studien prognostizieren eine permanente zu bringen und dazwischen auch noch die ge- Verteuerung der individuellen Mobilität. Wir samten Zusatzservices anzubieten“, umreißt müssen den Politikern verständlich machen, Hödlmayr das Leistungsspektrum. dass die Mobilität eine EU-Freiheit ist und „Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir mit nicht permanent durch Verbote und zusätzliunseren knapp 1500 Mitarbeitern einen Um- che Kosten die Freude an der Mobilität verleisatz von rund 200 Mio. Euro erwirtschaftet. det wird“, so die Forderung des überzeugten Konzernweit stehen auf einer Lagerfläche von Mühlviertlers an die Politik. etwa 1,5 Mio. m² mehr als 75.000 Abstell- „Nur mit einem kompetenten engagierten plätze zur Verfügung. Insgesamt haben wir Team ist ein Erfolg am hart umkämpften seit Firmengründung rund 20 Mio. Fahrzeuge Markt überhaupt möglich. Der Lehrlings
es wichtig, dass die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern seitens der Geschäftsleitung entsprechend vermittelt wird, denn ohne die in unserem Hause gelebte Loyalität wäre diese so erfreuliche Entwicklung des Unternehmens nicht möglich gewesen. Unsere TopMitarbeiter sind der Garant dafür, dass wir die künftigen Herausforderungen erfolgreich bestehen werden. So war es uns im Vorstand ein besonderes Anliegen, dass die Firmenfeier anlässlich des 60- jährigen Firmenjubiläums rein auf die Mitarbeiter ausgerichtet wird und nicht etwa Prominenz und Politiker in den Fokus gerückt werden. Mich macht es stolz, dass von unseren verschiedenen europaweiten Standorten über 500 Vertreter aus 13 Nationen nach Schwertberg kamen, um gemeinsam den runden Geburtstag zu feiern. Bei Wettkämpfen und Small Talk wurden Kontakte intensiviert und der Teamgeist gestärkt. Es war ein wirklich tolles Fest“, betonte Vorstand Johannes Hödlmayr abschließend. Wolfgang Schröpel Blickpunkt LKW & BUS 8/2014 31
BLICKPUNKT INSIGHT
www.eco-spin.at
ECO-SPIN – Sprit sparen in der Praxis Ein Praxistest zeigt, ob dieser Treibstoffoptimierer seinem Ruf folgt Wir kennen durch viele Fahrzeugtests die Tricks der Nutzfahrzeughersteller, um den Spritverbrauch, die praktisch einzige große Variable bei den TCOs, zu drücken. Von der effizienten Common Rail-Technologie über kontrollierte Freilaufsysteme im Antriebsstrang bis zu den neuen GPS-gestützten Tempomaten und der stetig verfeinerten Aerodynamik wird nichts ausgelassen, um den Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge zu drosseln. Es wird an allen Ecken und Enden massiv getüftelt und auch das Motorenumfeld bietet mit seinen Nebenaggregaten ein gewaltiges
Das Testfahrzeug, bestückt mit dem ECO-SPIN D400 Spielfeld im Kampf um jeden Tropfen. Ob abschaltbarer Kompressor, Wasserpumpe mit Retarderfunktion oder auch eine zweite Lichtmaschine, die vom Abgasstrom nach dem Turbolader angetrieben wird. Nichts bleibt unversucht im heutigen Fahrzeugbau . Oder gibt es doch noch etwas Entscheidendes? Nun, der eigentlichen Quelle der Fortbewegung – dem Kraftstoff – hat man sich bis auf seine streng geregelte Zusammensetzung wohl noch nicht vorbehaltlos angenommen. Ein kleines Team von kreativen Köpfen hat sich nun an dieses bislang kaum erforschte Thema herangemacht und begonnen , ein mechanisches Gerät zur „Kraftstoffverbesserung“ zu bauen. Zu 32 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
diesem Zweck wurde 2002 die ECO-SPIN Kraftstofftechnik GmbH gegründet, um Apparaturen, die mit der speziellen ECO-SPIN Technologie arbeiten, weiterzuentwickeln, zu fertigen und letztlich natürlich auch zu vermarkten. Der momentane Schwerpunkt liegt dabei auf den Lkw-Geräten, die seitens der überschaubaren Anschaffungskosten je nach Kilometerleistung eine Amortisation für den Unternehmer innerhalb von wenigen Monaten ermöglichen sollen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, hat man nach eigenen Angaben spezialisierte Partner aus Forschung
sich darin ein Kolben, der sich stetig auf und ab bewegt und gleichzeitig rotiert, wodurch es mittels Druckveränderung im Treibstoff ermöglicht wird, den Übergang im Aggregatzustand von der Flüssig- in die Gasphase zu beschleunigen. Damit wird dann das so genannte „Flashboiling“ begünstigt. Dies bewirkt laut Beschreibung einen höheren Gasdruck sowie einen niedrigeren Flammpunkt und damit eine effektivere Verbrennung des Kraftstoffes. Das Resultat ist eine spürbare Einsparung im Verbrauch und eine äquivalente Emissionsreduktion. Das ECO-SPIN Gerät wird üblicherweise in die Treibstoffleitung eingebaut, womit ein Eingriff in den Motor oder sein Management unterbleibt. Nach unseren Informationen sind in den letzten Jahren mehrere tausend Einheiten verbaut worden, Motorschäden sind bisher nicht bekannt, dennoch hat die Eco-Spin GmbH zu Gunsten der Nutzer eine Versicherung (Nachweis liegt der Redaktion vor) für den Fall der
Institut ICT, die TU Györ sowie die TU Graz. Neben dem Haupteinsatzgebiet im Lkw können aber auch Baumaschinen, Stapler und Schiffsmotoren sowie stationär laufende Motoren, landwirtschaftliche Fahrzeuge und Omnibusse damit bestückt werden. Das Gerät kann für (Diesel-)Fahrzeuge aller Abgasklassen zum Einsatz gebracht werden. Der Praxistest
Am Freitag, dem 29. August 2014, erfolgte ein vom Hersteller ausgerichteter Praxistest auf einem Teilabschnitt der Blickpunkt-Teststrecke im Großraum Wiener Neustadt , um die Wirkungsweise eines ECO-SPIN D400 Gerätes zu testen. Dafür wurde ein im täglichen Einsatz befindlicher Volvo FH 13 460 EEV (mit ca. 80.000 km) der Firma Hama Austria GmbH mit dem amtlichen Kennzeichen LL395JF angemietet. Das Fahrzeug war mit einer automatisierten I-Shift-Schaltung mit Eco
Fälle abgeschlossen. Eine Treibstoffeinsparung von mindestens 5 % wird weiters kolportiert. Die intelligente Spritsparmaschine wird stehend oder hängend, bei einigen Lkw-Typen mit Zusatzteil für Montage jedoch immer waagrecht, zwischen Kraftstofffilter und Kraftstoffpumpe eingebaut. Im Rahmen eines EU-geförderten Forschungsprojektes unter dem Namen „FUEL UPGRADE“ wurde die exakte Wirkungsweise der ECO-SPIN Technologie erforscht. Dies geschah unter der Federführung des TIC Steyr und der Firma Bitter GmbH aus Neuzeug/Steyr. Maßgeblich involviert waren auch international namhafte Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer
Roll-Funktion und Tempomat ausgerüstet. Der dazu verwendete Sattelanhänger wurde dankenswerterweise von der Firma Schwarzmüller zur Verfügung gestellt. Es handelte sich dabei um einen Schiebegardinenanhänger der Serie D mit dem Kennzeichen SD-552DX. In Kooperation mit der Firma Felbermayr wurde dieser mit drei Betongewichten mit insgesamt 25 t beladen. Das Gesamtgewicht des Sattelkraftfahrzeuges betrug somit an die 40 t. Als Messstrecke wurde die Route von der Raststation Natschbach Richtung Wien bis zur Raststation Guntramsdorf gewählt, dort wurde über den Kreisverkehr gewendet und retour Richtung Graz gefahren. Von der A2
zu erhalten, wurden bei beiden Fahrten klarerweise entsprechende Messpunkte gesetzt. Das Gesamtergebnis überrascht am Ende, denn die zweite Runde wurde bei praktisch gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit mit 7,46 % weniger Spritverbrauch zurückgelegt. Der Kilometerstand zu Beginn der ersten Messfahrt ohne ECO-SPIN betrug 80.627,0 km und stieg am Ende auf 80.765,4 km. Start um 16.11 Uhr, Ende um 18.05 Uhr. Nach dem Einbau des ECO-SPIN D400 Gerätes
Testwerte
Ausfahrt Wiener Neustadt Raststation Guntramsdorf Ausfahrt Wöllersdorf Ausfahrt Lanzenkirchen Raststation Natschbach
ohne ECO-SPIN 2,1 l 7,2 l 16,1 l 34,3 l 40,2 l
Erfinder Dr. Joachim Steininger
Das Spritspargerät kann leicht am Rahmen eingebaut werden. und Industrie in die langen Entwicklungsarbeiten eingebunden. Umfangreiche Testreihen sowohl auf Motor- und Rollenprüfständen wie auch in der Praxis haben die einzelnen Gedeihphasen stetig begleitet und nachhaltig dokumentiert (entsprechende Protokolle und Unterlagen liegen der Redaktion vor). Letztlich waren aber auch enorme persönliche Energien und eine beträchtliche Summe von privatem Entwicklungskapital nötig, um ein Gerät wie das ECO-SPIN D400 serienreif zu bekommen. Hierbei handelt es sich um ein System, das mit einigen mechanischen Bauteilen und (mindestens) einer Reaktionskammer ausgestattet ist. Laut Hersteller befindet
ging es über die Autostraße S4 bis nach Mattersburg. Hier wurde erneut gewendet und die Tour via Lanzenkirchen zurück in Richtung Wiener Neustadt und über die A2 sowie die S6 zur Raststation Natschbach gefahren. Die Länge einer Messrunde betrug 138,4 km. Der Fahrer (Jochen Bauer) bewältigte diese Strecke zwei Mal unmittelbar hintereinander am selben Tag. Der Routinier wurde angewiesen, beide Durchläufe möglichst gleichmäßig zu fahren und dabei den Tempomat
so oft wie möglich zu verwenden. Die erste Messfahrt wurde ohne das verbrauchssenkende Gerät im serienmäßigen Zustand absolviert, vor dem zweiten Durchgang wurde dann das ECO-SPIN D400 Gerät angeschlossen und die zweite Messfahrt schließlich damit durchgeführt. Der Tempomat wurde jeweils auf 80 km/h, der Bremstempomat auf 89 km/h programmiert – ganz so, wie es der Blickpunkt Lkw-Test auf dieser nahezu äquivalenten Strecke verlangt. Zusätzlich wurde der Bordcomputer zu Beginn jeder Runde auf der Raststation Natschbach auf Null gestellt. Um einen Trend ersehen zu können und aussagekräftige Zwischenwerte des Gesamtverbrauches
mit ECO-SPIN 2,0 l 6,7 l 15,0 l 32,1 l 37,2 l
Differenz/Diesel 0,1 l 0,5 l 1,1 l 2,2 l 3,0 l
ging die zweite Runde mit dem Endstand aus der ersten los. Zum Schluss des Tests zeigte der Kilometerzähler 80.903,8 km an. Der Startschuss für die zweite Messfahrt fiel um 18.33 Uhr, der Schlusspfiff erfolgte schließlich um 20.26 Uhr. Der komplette Test verlief vollkommen frei von verkehrsbedingten Störungen. Die Außentemperatur betrug zu Beginn beider Messfahrten ca. 24 °C. Der Bordcomputer lieferte am Ende des ersten Durchganges ohne ECO-SPIN einen durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 29,0 l/100 km. Mit dem ECO-SPIN D400 Gerät ergab sich ein deutlich niedrigerer Wert von nur 27,0 l/100 km. Da kein Messtank zur Verfügung stand, sind die Angaben als relative Werte zu verstehen. Bei Berechnung nach Kilometerstand und verbrauchtem Kraftstoff fällt die Bilanz mit 29,04 l/100 km zu 26,87 l/100 km sogar noch eine Spur deutlicher aus. Dies entspricht 2,17 l weniger Diesel auf 100 km. Wird weniger Sprit verfeuert, geht damit zusätzlich der AdBlue-Verbrauch etwas zurück. Im Vorfeld dieser Geschichte kam es aufgrund der instabilen Wetterlage des heurigen Sommers mehrfach zu Terminverschiebungen. Letztlich hat es aber dann doch geklappt, sodass in beiden Läufen mit trockenen Fahrbahnbedingungen und praktisch Windstille idente Testbedingungen Martin Zarazik herrschten.
Blickpunkt LKW & BUS 8/2014 33
BLICKPUNKT INSIGHT
Per App auf TimoCom zugreifen Frachtenbörsen-Anbieter macht seine Produkte mobil nutzbar Schnell Rückfrachten finden, nachdem man gerade beim Kunden abgeladen hat. Transport-Dienstleistern unkompliziert Aufträge anbieten, auch wenn man nicht im Büro ist. Im Logistik-Tagesgeschäft fehlen gute und sichere Möglichkeiten, Transportaufträge vom Tablet oder Smartphone abzuwickeln. Genau diese Lücke schließt nun TimoCom, indem es alle seine Produkte mobil verfügbar macht. TimoCom-Kunden sind künftig nicht mehr an einen PC gebunden, wenn sie effizient und einfach Frachtaufträge finden oder anbieten wollen. Der Marktführer unter den Fracht- und Laderaumbörsen in Europa hat seine kostenlose Transportbarometer-App um einen Zugang zu seinen Produkten erweitert. Über den in die App integrierten Sicherheitszugang TC Login können sich TimoCom-Kunden in ihre Accounts einloggen – ganz gleich, wo sie sich gerade befinden. Danach stehen den Nutzern alle gebuchten TimoCom-Plattformen uneingeschränkt zur Verfügung. So kann man künftig in der Frachtenbörse TC Truck&Cargo® bereits neue Aufträge finden, während man noch an der Rampe für den alten Auftrag steht und über die Trackingplattform TC eMap® auch gleich noch den neuen Auftraggeber für das Tracken des Fahrzeugs freischalten. Oder bei einer Annahmeverweigerung schnell vor Ort über die
TimoCom-Lagerbörse einen Platz für die Fracht finden. Dabei kommt es nicht darauf an, ob man ein Tablet oder Smartphone für die mobile Disposition benutzt. Und selbstverständlich ist die Transportbarometer-App auch für alle Betriebssysteme wie Android, iOS und Windows verfügbar. „Unsere größte Herausforderung war, die hohen Sicherheitsstandards von TimoCom auch bei der Mobilnutzung unserer Produkte anzuwenden“, berichtet Marcel Frings, Chief Representative von TimoCom. Gelöst wurde dieser wichtige Punkt durch eine zusätzliche Sicherheitsebene in der App. Man loggt sich mobil über TC Login ein. Dieser Sicherheitszugang ist bereits aus der PC-Version bekannt. Zusätzlich muss man eine individuelle PIN-Nummer eingeben, wenn man von unterwegs mit seinem TimoCom-Account arbeiten möchte. „Das Prinzip ist ähnlich dem einer Bankkarte – nur noch sicherer“, erklärt Frings. „TC Login, individuelle PIN und das jeweilige Mobile Device sind miteinander gekoppelt. Fehlt eines der Puzzle-Teile, kann nicht auf TimoCom zugegriffen werden. Es ist quasi so, als ob meine Bankkarte nur zusammen mit meiner PIN und ausschließlich an einem ganz bestimmten Automaten funktionieren würde. Das ist ein großer Sicherheitsvorteil für unsere Nutzer.“ Immer und überall am Markt aktiv sein
Da der Zugang in die Transportbarometer-App integriert ist, stehen allen Nutzern auch die aktuellen Marktdaten der Straßentransportbranche Europas zur Verfügung. Bei Preisverhandlungen vor Ort lässt sich besser argumentieren. Mit dem Mobilzugang zu allen Plattformen sorgt TimoCom also dafür, dass seine Kunden jederzeit voll einsatzfähig sind. Egal ob die Frachtenbörse TC Truck&Cargo®, Transportausschreibungen in TC eBid®, das Tracking- und Kalkulationstool TC eMap®, die Lagerbörse mit passgenauen Lager- und Logistikflächen oder TC Profile®, das Transportverzeichnis für Europa – die nächste Geschäftschance liegt auf der Hand und ist nur noch einen Klick entfernt. www.timocom.de g
34 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
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Auf Öko-Linie Das Transportunternehmen Bleicher in Weiten/ NÖ betreibt nachhaltigen Umweltschutz Im schönen Weitental bei Melk befindet Anlässlich eines Besuchs der Redaktion im sich der Firmensitz des niederösterreichi- Unternehmen erläuterte Franz Bleicher die schen Transportunternehmens F. Bleicher besonders auf Umweltbewusstsein ausgerichGesmbH. Das von Franz Bleicher geleitete tete Firmenphilosophie des Unternehmens. Unternehmen zählt mit zu den Öko-Pionie- „Wir sind hier an unserem Standort, an dem ren in Österreich, was den verantwortungs- unsere Familie bis 1969 eine Mühle betrievollen Umgang mit der Natur im Transport- ben hat, umgeben von wunderschöner Nabereich anbetrifft. Was vor Jahrzehnten mit tur, die es entsprechend zu schützen gilt. Der Mülltrennung begann, findet heute in einer Begriff Nachhaltigkeit ist für uns daher nicht umfangreichen Maßnahmenpalette seinen nur ein Schlagwort, sondern wir leben diese Niederschlag. So geht das umweltbewuss- Philosophie seit vielen Jahren. Um dem Umte Denken im Unternehmen weit über die weltgedanken Rechnung zu tragen, ist nicht ökologische umweltfreundliche Ausstattung nur unsere gesamte 30 Fahrzeuge umfassender eigenen Fuhrparkflotte hinaus. Unter an- de Fuhrparkflotte bereits jetzt auf Euro 6-Niderem steht die Bleicher-Fuhrparkflotte seit veau unterwegs, wir betreiben unter anderem Jahren für Praxistests namhafter Hersteller auch ein eigenes Wasserkraftwerk, um den der Reifen- und Schmierstoffindustrie zur Strombedarf unseres Betriebes möglichst Verfügung, damit diese Praxiserfahrungen umweltfreundlich abzudecken. Stromüberfür die Entwicklung Treibstoff sparender schüsse speisen wir ins öffentliche Netz ein. Um möglichst ressourcenschonend zu agieProdukte sammeln können.
Firmenchef Franz Bleicher steht für umweltfreundlichen Fortschritt. ren, schneiden wir zB Reifen nach und lassen diese später recyceln. Auch die ausgedienten Planen unserer Auflieger und Hänger erleben eine Wiedergeburt, denn diese werden in der Schweiz zu Designertaschen umgearbeitet. Bei der Fahrzeug- sowie bei der Firmenbeleuchtung setzen wir zudem energiesparende
3 Insgesamt verfügt
Die gesamte Lkw-Flotte ist bereits auf Euro 6-Niveau unterwegs.
man im Unternehmen über 50 hochqualifizierte Mitarbeiter.
Auch nach seiner Pensionierung ist Seniorchef Franz Bleicher (li.) noch oft im Unternehmen anzutreffen und freut sich über die von seinem Sohn umgesetzten Schritte der Unternehmensentwicklung.
Die 30 Fahrzeuge umfassende Bleicher-Flotte fährt im Planenstückgutverkehr neben Österreich vorzugsweise Deutschland, die Beneluxländer und Teile von Frankreich an.
LED-Technik ein“, so Franz Bleicher. „Im kurz und der Rechenstift ist stets gut gespitzt. Jahre 1977 haben wir den ersten Scania- Neben dem Einsatz besonders wirtschaftliLkw in Betrieb genommen und unterhalten cher Fahrzeuge, einer optimalen Auslastung, seither eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung stete GPS-Ortung sowie effizienter Routenzu Scania. Seit Jahrzehnten kommt bei uns planung kommt insbesondere der intensiven ein lupenreiner Scania-Fuhrpark zum Ein- Schulung in Bezug auf wirtschaftliche Fahrsatz. Wobei ich festhalten möchte, dass wir weise ein besonders hoher Stellenwert zu. die Scania-Lkw nicht aus Tradition fahren, Um entsprechende Anreize für das Fahrpersondern aus Überzeugung, dass wir mit die- sonal zu schaffen, haben wir ein attraktives sen Fahrzeugen am wirtschaftlichsten unter- Prämienprogramm entwickelt, das viertelwegs sind. Wir sind bestrebt, stets mit der jährlich zum Tragen kommt. Uns ist es wichumweltfreundlichsten Technologie, die am tig, dass wir uns stets voll auf unser KerngeMarkt zur Verfügung steht, auf der Straße zu schäft konzentrieren können, daher war auch sein, und tauschen daher alle vier Jahre den nie die Inbetriebnahme einer eigenen WerkFuhrpark komplett aus. Vor der Anschaffung stätte geplant. Sämtliche Fahrzeuge stehen der neuen Fahrzeugmodelle werden von uns unter Wartungs- und Reparaturvertrag und selbstverständlich auch die Fahrzeuge sämtli- wir wissen uns in der Scania-Filiale Ybbs, die cher namhafter europäischer Lkw-Hersteller für uns auf direktem Weg erreichbar ist und einem intensiven aussagefähigen Test unter- wo wir im Bedarfsfall auf einen Schichtbezogen. Einmal mehr haben uns auch bei der trieb zurückgreifen können, bestens aufgehoUmstellung auf Euro 6 die Fahrzeuge von ben“, erläutert der Firmenchef. Scania hinsichtlich Verbrauch, Handling „In Kooperation mit namhaften Reifen- und sowie Wartungs- und Servicefreundlichkeit Schmiermittelherstellern ist unsere Fuhrüberzeugt. Bei allem umweltbewusstem parkflotte auch im Einsatz, damit diese in der Denken kommt in unserem Unternehmen Praxis Erfahrungen für ihre Produktentwickder ökonomische Aspekt sicherlich nicht zu lungen sammeln können. Bei den Reifen-
Neben maßgeschneiderten Komplettlösungen im Gütertransport bietet Bleicher seinen Kunden mit Lagerhallenkapazitäten von 4000 m² auch umfassende Dienstleistungen im Bereich der Lagerlogistik. 4
tests ist natürlich die Rolloptimierung ein wichtiger Faktor, um den Kraftstoffverbrauch zu verringern, aber ebenso gilt es auch Verschleiß und Geräuschentwicklung auf ein Minimum zu reduzieren. Bei Öltests stehen unter anderem auch die Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch und der Verschleiß der Komponenten im Mittelpunkt des Interesses. So werden alle bei den Tests eingesetzten Motoren am Ende komplett zerlegt und grundlegend untersucht. Sowohl bei den Öl- wie auch bei den Reifentests sind die Hersteller bei den Versuchen vor Ort, um genaueste Analysen erstellen zu können. Mit dem Ablauf der Tests sind unsere Fahrer – die darauf eigens geschult wurden – bestens vertraut und das Sammeln von Daten ist ohnehin für unsere Mitarbeiter kein Neuland, da wir auch den Einsatz unsere Fuhrparkflotte auf Betriebskosten genauestens analysieren. Es freut uns, wenn unser Unternehmen einen Beitrag leisten kann, um aktiv an der Entwicklung für einen besonders umweltfreundlichen Betrieb der Nutzfahrzeuge mitwirken zu können“, betont Franz Bleicher Wolfgang Schröpel abschließend.
BLICKPUNKT INSIGHT
A-rocs around the clock
Der Kohlenstaub musste der Spritzpistole weichen.
Joonas Eeemeli Sankala fährt den neuen MB Arocs.
Im finnischen Kemi ist ein Nahverkehrstruck im Einsatz, der in einem Dreivierteljahr knapp 170.000 km gefahren ist. Dabei muss der Arocs schwer arbeiten: Auf dem Weg von einer Mine, in der Chromerz gefördert wird, zum Stahlwerk in Tornio liegt das Gesamtgewicht bei 78 t.
Mischer-Fahrer Tuomas Seppi
BLICKPUNKT INSIGHT
Der
hohe Norden Europas ist eine extreme Gegend. Im Sommer wird es hier kaum dunkel und im Winter kaum hell. Die meisten Menschen haben sich mit den Verhältnissen arrangiert, aber es gibt immer wieder welche, die vor allem an der ewigen Winternacht kirre werden und wegziehen in Richtung Süden, wo der tägliche Wechsel zwischen Tag und Nacht deutlicher strukturiert ist. Wie schwierig mag es erst für Tuomas Seppi sein, seinen Lebensrhythmus an die Vorgaben der Natur anzupassen. Denn der bärtige Finne verbringt inzwischen auch im Sommer einen Großteil seiner Zeit in der Dunkelheit. „Am Anfang war es schwierig, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt“, sagt Seppi in der bedächtigen Art, die vielen Finnen eigen ist. Wir treffen ihn 700 m unter der Erdoberfläche in einem rabenschwarzen Loch, in dem nur die Scheinwerfer seines Trucks und einer Arbeitsmaschine einen winzig kleinen Bereich ausleuchten. Die Dunkelheit scheint das Gigantische Licht buchstäblich aufzufressen und man hat Radlader schaufeln Mühe, sich in dieser Finsternis zu orientieren. das Chromerz in Der Weg an den Arbeitsplatz des Truckers die Trucks. führt vorbei an einer gigantischen Grube. Hier hat die Minengesellschaft Outukumpo früher wertvolles Chromerz aus der Erde geholt. Vorkommen an Chromerz sind übrigens äußerst selten in Europa, die Mine in Kemi ist die einzige innerhalb der EU. Als der Tagebau immer weniger Ausbeute brachte, entschloss man sich, die Mine untertage weiterzutreiben. 1999 war das, rund fünf Jahre später begannen die Minenarbeiter mit dem Abbau des Rohstoffs in der Dunkelheit. Die steil abfallende Straße in den aktiven Bereich der Mine führt durch einen Granittunnel. Solider Stein, der keine Stützen braucht. Doch das Chromerz wird in tieferen und lo- daher werden für die Transporte jetzt Lastwackeren Gesteinsschichten abgebaut, hier müs- gen eingesetzt. Das Pech von Tuomas Seppi: sen die Tunnel mit Beton ausgekleidet werden, Seine Trucklizenz gilt nur für die kleineren nachdem das Erz herausgesprengt wurde. Lastwagen, er kann sich also nur hinter das Tuomas Seppi fährt einen Mischer, der eine Steuer des Mischers klemmen und verbringt spezielle Maschine „füttert“, die den Beton daher den Großteil seiner Arbeitszeit in der an die konvexen Tunnelwände sprüht. Der Tiefe. Joonas Eeemeli Sankala dagegen darf Mischer gehört zum kleinen Fuhrpark von mit seinem BE/CE-Führerschein auch den Samuli Suorso, der drei solcher Fahrzeuge Arocs fahren. Eine Woche Erztransporte, eine betreibt; zwei davon in der Mine, ein Mixer Woche Betonmischer. Ihm gefällt der Rhytharbeitet in der Hauptstadt Helsinki. Samulis mus, denn die Fahrten mit dem neunachsiSchmuckstück kam im vergangenen Winter gen Arocs-Zug werden auf die Dauer doch in den Fuhrpark: ein Mercedes-Benz Arocs. eintönig: Immer die gleichen 40 km von KeDer ist aber nicht untertage eingesetzt, son- minmaa zum Werk in Tornio an der finnischdern transportiert das aufbereitete Chromerz schwedischen Grenze, dann 40 km zurück. von der Mine bei Kemi in das rund 40 km Der junge Trucker mag vor allem den Winter, entfernte Stahlwerk von Outukumpo. Ein „da fahre ich am liebsten“, sagt er. Seit eineinJob, der früher via Eisenbahn erledigt wurde. halb Jahren ist er auf der Erzroute unterwegs, Doch die ist den Minenbetreibern zu teuer, vor einem halben Jahr wechselte er den Arzu umständlich und zu langsam geworden, beitgeber und heuerte bei Samuli Suorsa an. 40 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
78 t Gesamtgewicht – in Finnland ohne Sondergenehmigung möglich
des Trucks, drei auf den Hänger. In der Summe ergibt das ein Gesamtgewicht von 78 t, die man in Finnland inzwischen ohne Sondergenehmigung fahren darf, wenn der Zug mindestens neun Achsen hat und der Hänger durchgehend zwillingsbereift ist. Es staubt, als Joonas den Arocs an den Lagerhallen vorbei zur Ausfahrt lenkt. Die Route kennt er natürlich auswendig: nach dem Tor rechts abbiegen auf die schmale Landstraße, auf der er zunächst 80, dann 60 fahren darf. Der schwer beladene Truck gleitet an grünen Wäldern und den aufgelassenen Eisenbahnschienen vorbei. Das Gefälle vor dem nächsten Abzweig fällt kaum auf, doch Jonas aktiviert die Hochleistungs-Motorbremse so frühzeitig, dass er vor dem scharfen Rechtsknick kaum mehr „richtig“ bremsen muss. Ein paar Meter weiter führt eine kurze Rampe am Exit 38/ Elijärvi auf die Autobahn 4, die wenig später zur Nummer 29 wird. Dieser Teil des Weges gehört zu den Europastraßen 8 und 75 und damit zu den wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Finnlands bzw. Nordeuropas. Die Autobahn führt zunächst über den Kemijoki, einen breiten Fluss mit vielen Armen. Der vierspurige Ausbau endet einigermaßen abrupt in einem Kreisverkehr. Hier muss Joonas die dritte Ausfahrt nehmen, an der schon das Hinweisschild zum Stahlwerk steht. 7 km hat er jetzt noch zu fahren, und dann noch einmal knapp 2 km in dem ausgedehnten Gelände von Outukumpo. Hier nimmt er Anlauf, um die steile Rampe hoch zum Bunker zu schaffen, in den er das Chromerz kippen muss. Es war die letzte Tour des Tages. Auf dem Rückweg biegt der Fahrer am Ende nicht in Richtung Mine ab, sondern fährt auf eine Betriebstankstelle. Dort übernimmt sein
Finnische Hilfsbereitschaft
Als Fotograf bzw. Journalist hat man es mitunter schwer, wenn man eine Geschichte über Lastwagen machen möchte, die in einer Mine arbeiten. Die meisten Minengesellschaften sind noch unfreundlicher und verschlossener als die NSA, wenn es um entsprechende Anfragen geht. Vor einigen Jahren sollte ich einen Unimog in einer australischen Mine fotografieren. Obwohl der Besuch vom Vertreter vor Ort angekündigt und der mit dabei war, durfte der Unimog am Ende nicht einmal in der Werkstatt der Mine fotografiert werden. Im vergangenen Jahr ein ähnliches Erlebnis in Südafrika – um drei Fotos von der Beladung eines Trucks 200 m neben dem Eingang in einer völlig ungefährlichen Zone machen zu können, waren ein Dutzend Telefonate und
Boss Samuli Suorsa den Truck. Tankt zuerst, nimmt den Weg hoch in die Mine, lässt sich fünf Schaufeln Chromerz aufsatteln und fährt dann wieder nach Tornio ins Stahlwerk. Nach dem Abkippen geht es allerdings nicht gleich zurück, zuerst muss der Finne ungefähr eine Stunde lang einen Spezialjob erledigen: Zwischendurch kuppeln die Erztrucker die Hänger ab und fahren mit dem Solotruck Kohle innerhalb des Werks. Eine staubige Angelegenheit, die das Fahrzeug mit einer dicken, schwarzen Kruste überzieht. Samuli scheint das leidenschaftslos zu sehen. Der Arocs ist ein Arbeitsmittel und muss auf die eine oder andere Art Geld verdienen. Was den Unternehmer freut: Im Mittel begnügt sich der Zug trotz der hohen Auslastung und
untertänigste Bitten vonnöten. Ganz anders der Besuch bei Outukumpo in Finnland: Die MitarbeiterInnen waren ausgesprochen hilfsbereit. Klar, für den Besuch in der Mine oder dem Stahlwerk muss man sich in unförmige Sicherheitsschuhe zwängen, eine Sicherheitsjacke anziehen und einen Helm aufsetzen, der beim Fotografieren permanent vom Kopf rutscht. Aber die jeweiligen Begleiter gaben für alle Wünsche grünes Licht und willigten sogar ein, eine Zusatzstunde an ihre Dienstzeit zu hängen, um noch Bilder zu ermöglichen, nachdem Samuli Suorso den Truck übernommen hatte. Ohne die freundliche Kooperation seitens des Unternehmens wäre die Geschichte in der vorliegenden Form nicht zu realisieren gewesen – kanke oder auf finnisch: kiitos!
der zahlreichen Achsen mit 43 l Diesel. „Eine Tankfüllung Ad Blue, das sind 60 l, reicht sogar für 5000 bis 7000 km“, freut sich Samuli, der über seinen Truck nur Gutes zu berichten weiß. Knapp 170.000 km hat das Fahrzeug nach nicht einmal neun Monaten schon auf dem Tacho stehen – eine stolze Leistung. Sieben Jahre läuft der Kontrakt mit Outukumpu fürs Erste. Samuli Suorso rechnet, dass er dafür mindestens zwei, vielleicht sogar drei Arocs brauchen wird. Dann muss er weiter, schließlich soll er ja bis zum Ende seiner Schicht sieben Tickets gesammelt haben. Bis dahin wird auch im Süden Lapplands die kurze Dämmerung längst vorbei und ein neuer, heller Sommertag angebrochen sein. Richard Kienberger
Sieben Tickets müsse er üblicherweise in einer Schicht sammeln, erzählt Joonas. Tickets sind die Wiegescheine, mit denen die Fahrten und das Ladungsgewicht dokumentiert werden. Ebenso wie sein Boss und die anderen Fahrer, die mit dem Arocs rund um die Uhr unterwegs sind, hat er strikte Vorgaben von den Minenbetreibern. Die bezahlen den Transportunternehmer entsprechend der beförderten Tonnage. Was aber keineswegs dazu führt, dass Samuli und seine Mitarbeiter den Job hektisch erledigen. Sie wirken während der Schicht eher hochkonzentriert und halten sich strikt an die Limits. Steht 60 am Straßenrand, fahren sie auch 60. Das Chromerz wird auf dem Gelände der Mine in unterschiedlichen Formen aufbereitet und mit gigantischen Radladern in die Trucks geschaufelt. Rund 10 t wiegt eine Schaufel voll Erz. Zwei davon passen in den Seitenkipper
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BallastAuflieger von MAX Trailer Einen rasanten Aufstieg erlebte die im Jahr 2012 neu ins Leben gerufene Marke „MAX Trailer“ seit ihrer Markteinführung. Die stetig vorangetriebene Erweiterung des Produktportfolios ist ein weiterer Beleg, denn ab sofort ist der MAX400/MAX410 neu im MAX Trailer-Programm zu finden. Der MAX400 ist ein vierachsiger BallastAuflieger, der selbst schwerste Kranteile und Krangewichte problemlos und kosteneffizient zu ihrem Einsatzort befördern kann. Der Ballast-Auflieger ist mit einer pneumatischen Federung ausgestattet und im MAX410 gibt es eine weitere neue Option des MAX400 Ballast-Aufliegers, und zwar als zwangsgelenkte Variante. MAX Trailer erfuhr im Laufe der vergangenen Monate einen regelrechten Boom und die Nachfrage nach den verschiedenen Modellen stieg rasant an. Das Konzept ist so einfach wie klar: standardisierte Fahrzeuge einfacher Ausrüstung, jedoch in
absoluter Premiumqualität. Das Prinzip der Standarisierung bei MAX Trailer ist gleichzeitig elementare Basis dieser außergewöhnlich hohen Qualität. Als Teil der FaymonvilleGruppe profitiert MAX Trailer vom reichhaltigen Erfahrungsschatz der „Firmenmutter“ und deren technisch herausragendem Know-how. Und die Fahrzeugpalette erweiterte sich seit dem Start kontinuierlich. Neben den MAX100 (3- bis 4-Achs-Tieflader),
MAX200 (3-Achs-Plateauauflieger, auch ausziehbar oder zwangsgelenkt vorgesehen) und dem MAX300 (Anhänger mit drei Zentralachsen und Rampen) deckt der MAX400 Ballast-Auflieger eine weitere Nachfrage der transportorientierten Kundschaft ab. Und damit nicht genug: mit dem MAX500 steht schon die nächste Vorstellung unmittelbar bevor. Damit wird MAX Trailer den Bereich der Tiefbetten abdecken. g
MAX 400 4-AchsPlateauauflieger
Die Anhänger
Baustofftransporter von Riedler Vor kurzem hat der oberösterreichische Fahrzeugbauer Riedler vier neue Hängerzüge an das Logistik- und Transportunternehmen Schobesberger & Fuchs ausgeliefert. Für den Transport unterschiedlichster Güter sowie das Durchführen von Kranarbeiten hat sich das junge Unternehmen mit Sitz in Pichl/Kainisch, nahe Bad Aussee in der Steiermark, für die Aufbauten und Anhänger aus dem Hause Riedler entschieden. Ausschlaggebend für die beiden Geschäftsführer Adrian Fuchs und Franz Schobesberger war der für Riedler bekannte Ruf als Produzent individueller Fahrzeugaufbauten und die außergewöhnliche Langlebigkeit der Riedler Nutzfahrzeuge. Ausstattung der Fahrzeuge
Die vier neuen Pritschenaufbauten auf Volvo-Fahrgestellen sind mit fix am Heck montierten Palfinger Ladekränen mit einer Krangröße von 29 mt bzw. 34 mt ausgerüstet. Bei diesen Krangrößen bedarf es bereits einer zusätzlich hinter dem Fahrerhaus montierten Zusatzabstützung sowie eines entsprechend dimensionierten Kastenrahmens für eine ausreichende Verwindungssteifigkeit. Besonderes Augenmerk wurde in diesem Zusammenhang aber auch auf die Aufbauhöhe gelegt. Knackpunkt war hier die eingeschweißte Zusatzabstützung. „Es wurde wirklich jeder Zentimeter optimal ausgenutzt, niedriger geht es nicht mehr“, so der Geschäftsführer Ernst Riedler.
Die Anhänger sind ähnlich den Aufbauten ausgestattet, die Länge der Ladefläche beträgt jedoch 7300 mm. Aufgrund der größeren Länge sind im Außenrahmen 18 Paar versenkte Zurrbügel montiert. Zudem stehen nochmal fünf Zurrbügel im hinteren Abschlussprofil sowie vier Einhängeösen auf der Stirnwand zur Ladungssicherung zur Verfügung. Sollte es beim Rangieren einmal ganz eng hergehen, kann die stufenweise verstellbare Zuggabel um ganze 600 mm ausgezogen werden. Die Anhänger sind mit 385/55 R22.5 Bereifung und SAF-Scheibenbremsachsen ausgestattet. Diese sind im Vergleich zur Standardbereifung 385/65R22.5 um 7 cm im Durchmesser kleiner und ermöglichen so eine größere Nutzhöhe bei einer Ladekante von 1250 mm. Ein 1500 mm langer Staukasten wie auch ein Reserveradkorb sorgen für genügend Stauraum sowie Platz für Lkw- oder Anhänger-Reserverad. Vielseitige Transportlösungen
Die Firma Riedler zählt europaweit zu den führenden Anbietern im Nutzfahrzeugbau. „Bei uns zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität! Deshalb sind wir seit Jahren auf die individuelle und kundengerechte Anfertigung von Anhängern und Aufbauten spezialisiert“, so der Geschäftsführer Ing. Ernst Riedler. Neben der sorgfältigen Verarbeitung ist die Wahl des richtigen Materials grundlegende Voraussetzung für die Langlebigkeit der Fahrzeuge. Gefertigt aus hochfestem Stahl, sind Aufbauten und Anhänger von Riedler leicht, höchst stabil und von langer Lebensdauer. g
Die Aufbauten
MAX 400 4-AchsPlateauauflieger zwangsgelenkt
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Die Ladebrücke der Aufbauten verfügt über eine nutzbare Ladelänge von 6100 mm. Das Außenrahmenprofil, ein sogenannter V-NutAußenrahmen ist mit insgesamt 15 Paar versenkten Zurrbügeln für eine ausreichende Ladungssicherung bestückt. Der Boden besteht aus einem 33 mm starken Weichholzboden und darüber liegenden 12 mm rutschhemmenden Siebdruckplatten. Die Stirnwand in Fahrerhaushöhe besteht wie die 800 mm hohen Seitenwände und die Rückwand aus leichten, 25 mm starken Aluminium-Hohlprofilen. Um ein Beschädigen der Profile mit zB einer Palettengabel zu verhindern, ist die Stirnwand zusätzlich über die gesamte Höhe mit Aluminium-Warzenblech verkleidet. Für die Ladungssicherung an der Stirnwand sorgt eine durchgehende, über die ganze Stirnwandbreite versenkt eingebaute Zurrleiste. Sensoren überwachen die vorderen Seitenwände und warnen den Fahrer bei offenen Bordwänden, die Zusatzabstützung nicht auszufahren. Zwei Aufstiege mit Haltebügel hinten links und rechts erleichtern den Aufstieg auf die Ladefläche. Damit die gesamte Länge der Ladefläche optimal genutzt werden kann, wird die mitgeführte Palettengabel in einer dafür angefertigten Halterung am Rahmenende verstaut. Aber auch eine Alu-Leiter sowie Besen- und Schaufelhalterung haben am Aufbau ihren Platz bekommen. Selbst ein 1000 mm langer Staukasten sowie Ablagewannen für Unterleghölzer und natürlich Halterungen der mitgeführten Unterlegplatten für die Stützbeine konnten auf den Fahrzeugen noch untergebracht werden.
Blickpunkt LKW & BUS 8/2014 43
BLICKPUNKT INSIGHT Die jüngste Neuanschaffung, ein MAN TGS 33.44 BB 6x4 Euro 6 mit Tajfun LIV L240 Ladekranaufbau, Konrad WOODY H52 Prozessorkopf und MM Sherpa U 3 t Laufwagen, stellt das dritte Spezialfahrzeug für die HolzSeileinbringung im Unternehmen von Eduard Lieber dar.
Aus bestem Holz geschnitzt Forstunternehmen Eduard Lieber feiert 30-jähriges Firmenjubiläum
Anlässlich seines 30- jährigen Firmenju-
biläums hatte der Leobener Forstunternehmer Eduard Lieber zu einer Feier ins CCD Donawitz geladen. Dass Edi Lieber über den Großraum Leoben hinaus besondere Wertschätzung genießt, wurde einmal mehr deutlich, da sich trotz großer Konkurrenz – Fußballweltmeisterschaft und Formel 1 Grand Prix auf dem Red Bull Ring – eine besonders große Gästeschar auf dem Veranstaltungsgelände eingefunden hatte. In ihren Ansprachen würdigten die anwesenden Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie Geschäftspartner die erbrachten Leistungen des Leobener „Vorzeigeunternehmers“. Das Unternehmen genießt in der Branche einen ausgezeichneten Ruf, sodass sich die umliegenden Forstbetriebe einig sind: „ Wenn es um besonders anspruchsvolle und schwierige Holzernten geht, dann lieber mit Edi Lieber.“ Gegründet wurde das Unternehmen im Jahre 1958 von seinem Vater Eduard, der durch sein fortschrittliches Denken und Handeln die Basis für das heute mit Hightech-Equipment ausgestatte Unternehmen schuf. „Man erinnert sich, dass mein Vater in der Anfangsphase
44 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
des Firmenaufbaus noch mit dem Motorrad und der Motorsäge im Rucksack von Bauer zu Bauer fuhr, um seine Dienstleistungen anzubieten. Mit Pferden und Ochsen wurden die gefällten Bäume dann aus dem Gelände gezogen. Angepasst an den technischen Fortschritt im Segment der Holzernte wurden nach und nach neue Maschinen angeschafft, um entsprechend effizient arbeiten zu können. Schon früh wurde ich mit den verschiedensten Arbeiten im Wald vertraut und hatte als gelernter Kfz-Mechaniker auch stets besonderes Interesse an den zum Einsatz kommenden Gerätschaften. Im Jahre 1984 habe ich den Betrieb von meinem Vater übernommen. Mir war klar, dass man hier im Gebirge nur mit dem Einsatz von Seilbahntechnik erfolgreich sein kann, und wir haben uns daher auf die Holzernte mittels mobiler Seilbahntechnik mit hochmodernen Geräten wie den Foto links oben: Dass Sohn Nico die Gene seines Vaters im Blut hat, steht außer Zweifel. Foto links unten: Eduard Lieber, ehemaliger Präsident des DSV Leoben, freute sich, anlässlich des 30- jährigen Firmenjubiläums auch seinen Freund, den Ex-Fußballnationalspieler Walter Schachner, begrüßen zu können.
Foto rechts unten: Im Rahmen der Jubiläumsfeier fand die Übergabe eines neuen Wanderfalke 3 t Seilgerätes für die Holzeinbringung statt. V. li. n. re. die MayrMelnhof Mitarbeiter Ing. Walter Lengger, Andreas Raml, Ing. Thomas Pusch (GF MM Forsttechnik GmbH), Firmenchef Eduard Lieber mit Gattin Renate sowie Ing. Anton Karlon und Ing. Johannes Loschek.
Das Unternehmen Lieber hat sich auf die Holzernte mittels modernster Seilbahntechnik spezialisiert.
BLICKPUNKT INSIGHT
Im Rahmen der Feier hob Firmenchef Edi Lieber das Engagement und die Loyalität seiner 15 tüchtigen Mitarbeiter hervor.
Kennzeichnung von Liegenschaften
Ofö. Ing. Norbert Weber (MMForstverwaltung Göß) hob in seiner Rede die gute Zusammenarbeit mit Eduard Lieber hervor, dessen Unternehmen in all den Jahren zusammengerechnet über 160.000 Festmeter allein für MayrMelnhof auf die Straße gebracht hat. MM-Syncrofalken oder MM-Wanderfalken spezialisiert. Trotz des Einsatzes modernsten Equipments ist die Holzernte auch heute noch kein Kinderspiel. Aufgrund der jahrelangen Erfahrungen auf diesem Gebiet und nicht zuletzt mit meinen hochqualifizierten Mitarbeitern werden wir mit den größten Herausforderungen fertig, sodass wir eine effiziente und erfolgreiche Schlägerung unter widrigsten Umständen garantieren können. Meinen Firmenstandort im Schladnitzgraben bei Leoben habe ich gewählt, weil da die Bäume am schnellsten wachsen“, scherzte Edi Lieber am Ende seiner Wolfgang Schröpel Ansprache. 46 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
Der „Breitbandausbau“ in den außerstädtischen Regionen wird energisch vorangetrieben und es fließen vorab gleich einmal 200 Mio. Euro als erste Invest-Tranche. Dieser Ausgleich zur städtischen IT-Infrastruktur hat natürlich auch Folgewirkungen für die Tätigkeit unserer Kleintransporteure – vor allem in ländlichen Gebieten. Der interaktive Handel und durch ein verändertes Kaufverhalten der Konsumenten der B2C-Distanzhandel (Business to Costumer) boomt. Dies bedingt, dass immer mehr private Adressen für die Zustellung gesucht und auch schnellstmöglich gefunden werden sollen. Der branchenübliche Kostendruck wird für unsere KT-Kollegen noch einmal kräftig steigen, da eben private Adressen – besonders in ländlichen Gebieten – nicht so genau gekennzeichnet bzw. durchnummeriert sind wie in den Ballungszentren. Es gibt leider noch immer viele kleine Gemeinden und Dörfer, die noch keine Straßen mit Namensbezeichnungen und durchgehenden Hausnummern gekennzeichnet haben. In der Vergangenheit wurden ja die „Haus-Nummern“ nach der Reihenfolge der eingereichten Bauanträge vergeben und deshalb kommt es häufig vor, dass diese Liegenschaften oft kilometerweit voneinander entfernt sind. Eine Orientierung für unsere Fahrer wird hier immer schwieriger bis fast unmöglich. Auch Navis sind oftmals überfordert und weisen in die falsche Richtung. Für den Handel und die Transportdienstleister stellen sich neue Herausforderungen bei der Zustellung auf der so genannten „letzten Meile“. Experten diskutieren bereits über neue Lieferkonzepte und deren technische, logistische und sozialverträgliche Umsetzbarkeit, die auch noch ökologische Interessen mit Bedürfnissen der
Konsumenten zusammenbringen soll. Ich appelliere daher an den Österr. Gemeindebund und seinen Präsidenten Bgm. Helmut Mödlhammer bzw. auch an seinen Generalsekretär Dr. Walter Leiss, die Gemeinden zum wiederholten Male an eine zeitgemäße Ordnung und Kennzeichnung der Liegenschaften zu erinnern und verbindlich anzuhalten. Die Kleintransporteure sind nicht nur für Paketdienste und für die Österr. Post, sondern auch für viele andere Auftraggeber im Zustellverkehr unterwegs und haben immer öfter mit schwer zu findenden Privatadressen zu kämpfen. Der mitunter hohe Zeitaufwand mit Telefonaten, Rückfragen und Erkundigungen in Gemeindeämtern (während der Amtsstunden) wird von den Auftraggebern verdrängt und eben nicht honoriert bzw. auf dem Rücken der Unternehmer und deren Fahrer ausgetragen! Aus selbst erlebter Erfahrung weiß ich aber auch, wie schwer es manche Gemeindeverwaltungen haben, die immer mehr Aufgaben mit leider sinkenden Finanzmöglichkeiten erbringen sollen. Der Bund und die Länderverwaltungen sollten daher wahnwitzige Prestigeprojekte aufgeben und stattdessen die Gemeinden in die Lage versetzen, eine leistungsgerechte und menschenwürdige Gemeindeverwaltung (die der Bevölkerung/den Familien am Nächsten steht) zu ermöglichen. Eine zeitgemäße und praxisorientierte Ordnung wäre aber auch dringend von der Österr. Post einzufordern, deren Postleitzahlensystem längst nicht mehr der notwendigen Effizienz und Logik unserer Zeit und Wirtschaft entspricht. Ich unterstütze daher auch die Anregungen der Spediteure und des Vorsitzenden des Zentralverbandes der österr. Speditionen – Herrn Senger-Weiss – nach einer Neuordnung der Postleitzahlen, die nicht vielerorts Gemeinde-, Bezirks- und sogar Ländergrenzen völlig ignoriert und teure Verwirrungen stiftet. Nach einem sehr verhaltenen ersten Halbjahr 2014 gibt es nach dem obligaten „Free Tax Day“ so etwas wie eine Aufbruchsstimmung, ich lasse mich gerne davon inspirieren. Allen Kleintransporteuren und ihren Mitarbeitern wünsche ich Kraft und Ausdauer für ein positives Jahresergebnis.
1 Eine Vielzahl an unterschiedlichsten Rungenaufbau-Anhängern wurden am Stand von Riedler Fahrzeugbau vorgestellt. Mit einem Gewicht von gerade einmal 2440 kg konnte Ing. Markus Riedler unter anderem einen superleichten Tandem-Rungenanhänger präsentieren.
Holzmesse Klagenfurt Unverzichtbare Drehscheibe der europäischen Holzindustrie
Mit
über 22.000 Besuchern kön- Die Philosophie der „Internationalen Holznen sich die Veranstalter der 53. Auflage messe/Holz&Bau“ ist es, einen Überblick der „Internationalen Holzmesse Klagenfurt“ der Wertschöpfungskette zu geben – „vom einmal mehr über einen neuen Besucher- Wald bis zum Massivholz“. Durch diese rekord freuen. Mehr als 500 Fachaussteller wichtige Funktion sorgt die Messe für eine aus 22 Nationen präsentierten vom 4. bis stärkere Vernetzung der einzelnen Branchen 7. September 2014 auf einer Ausstellungsflä- und bildet so den Nährboden für erfolgreiche von 46.000 m² das komplette Spektrum che Kooperationen. „Forst“ – über die Säge- und Holzindustrie, Einen nicht unwesentlichen Ausstellungsden Holzbau bis hin zum sicheren und effi- anteil nahm auf der „Internationalen Holzzienten Transport des wertvollen Gutes. Ein messe“ der Bereich Holztransport und besonderer Fokus war diesmal auf das Thema Logistik ein, der aufgrund der großen Nach„Beschäftigung, Aus- und Weiterbildung in frage nochmals erweitert wurde. Das Angebot im Bereich Holzlogistik reichte vom der Forst- und Holzwirtschaft“ gesetzt.
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2 Im Rahmen eines „Familienauftritts“ präsentierten sich Volvo Trucks und Volvo Baumaschinen als kompetenter Partner im Segment Forst- und Holzwirtschaft. 3 Umfassende Informationen über die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des Multitalents UNIMOG im Bereich Forst- und Holzwirtschaft gab es am Stand der Georg Pappas Automobil AG von Erwin Zibert (VK NFZ/Gebietsbeauftragter UNIMOG). 4 Mit der neuesten Generation an Holz-/ Rungen-Aufbauten, -Anhängern und Sattelanhängern in Leichtbauweise war das Team des Fahrzeugbauspezialisten Schwarzmüller vor Ort. Manfred Schüttenkopf und VKL Rudolf
Technischer Tipp zur Wintersaison!
Unsere Transportfahrzeuge brauchen meist sogenannte C-Reifen (auch im Winter). Beim Kauf neuer Winterbereifung unbedingt auch C-Ventile (mit Metallschaft) montieren lassen. Die Sicherheit der Fahrer und Verkehrsteilnehmer sollte kein Spar-Thema sein. Hubert Stimmeder, ÖKTV-Präsident
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BLICKPUNKT INSIGHT
geländegängigen Transporter über spezielle die Themenbereiche „Holzbearbeitung und Lkw-Aufbauten für Langholz oder Schütt- Zimmereibedarf“ sowie „Waldwirtschaft & gut, bis hin zu Wechselcontainern und Bahn- Forsttechnik“, wo nahezu sämtliche Anbieter transportern. Ein besonderer Schwerpunkt mit ihren Produkten vertreten waren. wurde der Rund- und Restholzmanipulation Geprägt wurde die Holzmesse aber nicht gewidmet, sprich Ladekränen mit extremen nur durch das hervorragende AusstellungsAusladungen. Auch dem Thema „Leicht- angebot, sondern auch durch ein attraktives bau“ im Transporterbereich wurde von den Rahmenprogramm mit internationalen ExFahrzeugbauherstellern mit innovativen Lö- perten. Im Vordergrund standen hierbei die sungen verstärkt Rechnung getragen. Um „Österreichische Forsttagung“, das „Internadas gelebte Umweltbewusstsein im Holz- tionale Forst- und Holzsymposium“ gefolgt transport aufzuzeigen, waren bereits nahezu vom „Internationalen Holztag“ und dem sämtliche ausgestellten Kundenfahrzeuge auf „Landeswaldbauerntag“. Verdeutlicht wurde Euro 6 Niveau. Beim Angebot an Staplern der hohe Stellenwert, den die „Internatiofür die Holzwirtschaft wurden verstärkt Rad- nale Holzmesse Klagenfurt“ innerhalb der lader mit Multifunktionen vorgestellt. Auch europäischen Holzbranche einnimmt, unter batteriebetriebene Staplerkonzepte erweck- anderem durch die Tatsache, dass bereits jeten zunehmend das Interesse der Fachbesu- der dritte Besucher aus dem Ausland kommt. cher. Heimische und ausländische Produzen- Allen voran Slowenien mit 69 %, gefolgt von ten boten in diesem Zusammenhang jede Italien mit 12 %, Deutschland mit 11 % und Menge Innovationen an. Zu den stärksten Kroatien mit 5 %. Wolfgang Schröpel Ausstellungssegmenten zählen traditionell
Schmid vor einem 2-Achs-Rungenanhänger ohne Plateau mit 19,5“-Zwillingsbereifung, der mittels Leichtbaurahmen aus hochfestem NAXTRA-Spezialstählen bei einer Rahmenlänge von ca. 5200 mm mit einem Leergewicht von ca. 3100 kg punktet. 5 Ein „Heimspiel“ stellte die Holzmesse für Harald Aichwalder (re.), Geschäftsführer der in Klagenfurt ansässigen Walter Aichwalder GmbH, dar, der sich freute, Mag. Norbert Gall (DAF Trucks Marketing Manager Ö/ CH) auf der Messe begrüßen zu können. Neben einem Fahrzeug mit Rungenaufbau präsentierte das Unternehmen, das seit über 40 Jahren Vertragspartner von DAF Trucks ist, zwei Fahrzeuge mit Kippaufbauten. 6 In einem der größten Betriebe der Branche stellt die von Scania Verkaufsberater Markus Baumgartner (li.) und Hermann Mösslacher (Wiegele Trucks GmbH & Co KG) vorgestellte Fahrzeugkombination im
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harten Einsatz ihre Zuverlässigkeit und Leistungsstärke unter Beweis.
eine besonders ökonomische Fahrzeugkombination präsentieren.
7 Mit neuem Firmenlogo präsentierte sich die R.A.L. Handels GmbH, die insbesondere für den Vertrieb hochwertiger Reparaturteile für Anhänger und Lastwagen steht. Der Schwerpunkt des Messeauftritts war auf die Vorstellung der neuen Eigenmarke PROFIPART gelegt, die geprüfte Qualität zu besonders günstigen Preisen bietet.
10 Die Vorzüge, die der neue Mercedes Arocs mit verschleißfreier Turbo-RetarderKupplung (TRK) bietet, erläuterte KarlHeinz Primus (DI H. Teissl u. Sohn). Die TRK kombiniert eine hydraulische Anfahrkupplung und einen Retarder in einer Komponente und ist im Vergleich zu anderen Anfahrsystemen kompakter und leichter, gleichzeitig dient sie als leistungsfähige Dauerbremse.
8 Über die neuesten FahrzeugSpezifikationen im Holztransport informierte das MAN Team v. li. n.re. Harald Fritz, Günther Partl, Daniela Hartner, Michael Fuksas und Martin Partl. 9 Mit einem IVECO Trakker 450 Euro 6 in Kombination mit MeillerAufbau und Hängerzug konnte Wolfgang Jaidhauser (Iveco VKL Kärnten, Tirol)
11 Am Messestand der KUHNLadetechnik, Generalimporteur von Palfinger-Ladekranen, präsentierte Siegried Eberl die neue Epsilon M-Serie, die als ausgewiesener Spezialist für Forst- und Recyclingeinsätze konzipiert wurde. 12 Umfassende Info rund um die BPW Fahrwerksysteme gab es am Stand der
Fahrzeugbedarf Kotz & Co. KG von Michael Pahlevanan und Erwin Kaser. Im Fokus der Produktvorstellung stand die Präsentation der Trailerscheibenbremse ECO Disc, die besonders servicefreundlich ist und durch intelligente Detaillösungen einen Bremsscheiben- und Belagwechsel in Rekordzeit ermöglicht. 13 Zunehmend auch auf anderen Märkten gefragt ist der MEILLER Baumeister-Kombikipper, den Gerhard Schnittler in Kombination mit dem passenden Baumeister-Kombianhänger präsentierte. Die Fahrzeugkombination gilt insbesondere zur Einrichtung von Baustellen als „die“ Transportlösung. Durch die extrem niedrige Bauweise und die robuste Ausführung des Baumeister-Kombinationsanhängers ist das kombinierte Beladen und Entladen von Schüttgut, Containern, Bauschalung, Baggern, Paletten oder der Transport von Rundholz besonders einfach und sicher. Eine Nutzlast von bis zu 14 t und eine Ladefläche von 5300 mm x 2450 mm verdoppeln das Ladevolumen des gesamten Fahrzeuges.
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RIBAS Display, der virtuelle Fahrtrainer im Bus HALE electronic, Generalimporteur von MiX Telematics in Österreich, vertreibt Lösungen für Flottenmanagement, Fahrersicherheit und Fahrzeugortung. Neben der Technik trägt das Fahrverhalten der Fahrer maßgeblich zum Erfolg eines Fuhrparkunternehmens bei. Der Fahrstil hat wesentlichen Einfluss auf Kraftstoffverbrauch und CO2- Ausstoß, auf Unfallraten, Wartungskosten und den Reisekomfort der Fahrgäste. Abhilfe schafft hier das RIBAS Terminal, ein virtueller Fahrtrainer. Es unterstützt die gleichmäßige, ökonomische und umweltfreundliche Fahrweise und reduziert den Kraftstoffverbrauch. Busflotten können damit bis zu 10 % ihrer Kraftstoffkosten einsparen und dadurch ihre CO2-Emissionen senken. Hochtouriges Fahren, zu scharfes Bremsen, übermäßiges Beschleunigen, Überschreiten der Leerlaufzeiten und Geschwindigkeitsübertretungen werden rechtzeitig angezeigt und verhindert. Es reduzieren sich die Unfallrisiken und Wartungskosten, es steigt der Fahrkomfort für die Fahrgäste und Optimierung der Fahrpläne. Kleiner als ein Handy, ist das RIBAS Display im Führerhaus am Armaturenbrett leicht anzubringen und gibt dem Fahrer durch wichtige Hinweise unmittelbare Rückmeldung über sein Fahrverhalten. Ein grünes Licht am unteren Ende des Displays in Form des MiX Telematics Logo leuchtet, wenn das Fahrzeug vorschriftsmäßig gefahren wird. Jedes Mal, wenn der Fahrer Gefahr läuft, Fehler zu machen, leuchtet das entsprechende Symbol gelb auf. Der Fahrer kann seine Fahrweise entsprechend korrigieren. Nur wenn er das Signal ignoriert und die Parameter überschreitet, leuchtet die rote Lampe auf und ein Fahrverstoß wird gespeichert. Die aufgezeichneten Fahrtberichte können zu Zwecken von Fahrertrainings und Fahrermotivation verwendet werden. Ein Prämiensystem kann gutes Fahrverhalten belohnen und Fahrer als Förderer einer „grünen Flotte“ auszeichnen. Das RIBAS Display wird zusammen mit dem FM Communicator (Fleet Manager Boardcomputer) und dem FM Web (Internet basierter Datenserver für Flottenmanagement Plattform) zur gewinnbringenden MiX-Telematics-Lösung für eine betriebswirtschaftliche Steuerung des Fuhrparks. Die Busunternehmen profitieren von der digitalen
Vernetzung und können ihre operativen Ergebnisse deutlich verbessern. Die Ortung der Fahrzeuge ermöglicht die gesteigerte Auslastung, da ihre Einsatzorte in Echtzeit über das FM-Web an jeden internetfähigen PC gesandt und angesehen werden können. Maßgeschneiderte Berichtauswertungen von aktuellen wie historischen Daten erfolgen über dieMiX Insight Reports, die jederzeit von überall abrufbar sind. Ergänzend zum RIBAS Display können folgende Elemente in die
MiX Telematics Flottenmanagement-Lösung integriert werden: 1. MiX Rovi 2. Vier-Achsen-Beschleunigungssensor 3. Fahrgastzählung 4. Echtzeit-Daten 5. „Alkolock“ 6. kundenspezifische Berichte 7. Datenbereitstellung für „Real Time Passenger Information (RTPI)“. www.hale-fleetmanager.at g
ElektrobusKomplettlösungen
sen. Das ACS befindet sich auf dem Dach des Busses und verbindet den Bus bei ausgewählten Ladestopps mit dem Schnelllader. Das erste gemeinsame Projekt wird die Einführung von Volvo Elektro-Hybrid-Bussen und automatischen E-Bus-Ladegeräten im öffentlichen Personentransportsystem von Luxemburg sein. Die zwölf potenziell durch Sales-Lentz betriebenen Volvo Elektro-Hybrid-Busse werden ab 2015 auf bestehenden öffentlichen Buslinien in Luxemburg eingesetzt. Der Volvo Elektro-Hybrid reduziert den Energieverbrauch im Vergleich zu einem herkömmlichen Bus um 60 % und wurde jetzt auf der IAA in Hannover offiziell auf dem Markt eingeführt. Die ersten vollelektrischen Busse von Volvo werden im Juni 2015 im Rahmen des ElectriCity-Projekts im schwedischen Göteborg eingesetzt. g
Volvo Buses und ABB haben einen Partnerschaftsvertrag für das Angebot automatischer e-Bus-Ladegeräte für Elektro-Hybrid- und vollelektrische Busse unterzeichnet. Die Kooperation erlaubt den Unternehmen die Lieferung von Elektrobus-Komplettlösungen für Städte. Die Partnerschaft beinhaltet die Arbeit zur Standardisierung von automatischen Schnellladegeräten für E-Busse auf dem Markt. Dies kann das Kommunikationsprotokoll zwischen der Infrastruktur-Ladelösung und E-Bus, die elektrische Schnittstelle sowie die Spezifikation des automatischen Verbindungssystems (Automatic Connection System – ACS) umfas-
Setra – eine Marke der Daimler AG
BLICKPUNKT BUS
Faszinierend vernünftig. Der neue ComfortClass MD. Neue Zeiten brauchen zeitgemäße Konzepte. Deshalb haben wir die ComfortClass um eine neue Variante erweitert: den Mitteldecker. Mit seiner im Vergleich zum HD geringeren Fahrzeughöhe erreicht er besonders günstige Verbrauchswerte. Und mit seinen fast grenzenlosen Ausstattungsmöglichkeiten passt er sich Ihren Plänen ganz flexibel an. Das finden wir faszinierend – und sehr vernünftig. Mehr unter www.setra-bus.com
Besuchen Sie uns auf der
BTB in Vösendorf von 28.-29.10.2014 zur Österreich Premiere des S 511 HD und S 515 MD.
50 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014 Anbieter: EvoBus Austria GmbH · IZ NÖ-Süd Straße 4, Obj. 18 · 2355 Wiener Neudorf
BLICKPUNKT BUS
Das Erlebnis SETRA Dieser Reisebus ist die Superluxusklasse und hat praktisch keinen Mitbewerber. Mit dem S 516 HDH offenbart sich der in Design und Technik einzigartige Luxusliner.
Er verkörpert die Marke Setra auf ganz
besondere Art und Weise. Sicherheit, Eleganz, Luxus pur sowie hohe Wertigkeit präsentieren sich in einer neuen Dimension. Nach vierjähriger Entwicklungszeit zauberten die Ulmer einen Bus mit kräftiger Statur und klaren Linien und überzeugen durch unverwechselbare Charakterelemente. Es gibt die Dreiachser S 515 HDH, S 516 HDH und S 517 HDH: Unser Testbus S 516 HDH in der Farbe plutohimmel metallic hat eine Länge von 13,3 m und bietet 50 Personen angenehme Atmosphäre in Vierstern-Ausstattung. Die Reisegäste fin-
Glanzvolles Element des aufgewerteten Heckbereichs
den auf den besonders komfortablen versetzten Fahrgastsitzen „Voyage Supreme“ Platz und können sich über das neue 13 m² große Top Sky Panorama-Glasdach, das sich mit einer Breite von 1,20 m fast über die ganze Fahrzeuglänge erstreckt, einen einzigartigen Blick auf die vorbeiziehende Landschaft verschaffen. Der Setra-Schriftzug an der Frontmaske befindet sich in einer schwarzen Blende, welche die schwungvolle Verbindung zu den LEDBlinkleuchten herstellt. Diese eigenständige Gestaltung der neuen Front in Verbindung mit Zierelementen aus Chrom unterstreichen
die Wertigkeit dieses Busses. Eine Setra Top Class erkennt man auf den ersten Blick. Die Fahrzeuge sind wie ihre Vorgänger durch ein prägendes Designmerkmal gekennzeichnet: La Linea. Früher einteilig und flach, schmiegt sich nun diese Leiste an der Oberkante des Busses zweigeteilt und dreidimensional an den strömungsoptimierten Wagenkörper und schließt mit einer pfeilförmigen Leuchte ab. Auch das Heck der Top Class wurde geändert. Die schildförmige Motorraumklappe mit den Lüftungsschlitzen sowie die auf Chrom stehende Aufschrift Setra unterhalb der Heckscheibe zieht die Blicke von hinten sofort auf sich. Weitere glanzvolle Elemente des aufgewerteten Heckbereichs stellen die neu geformten Beleuchtungseinheiten dar. Die Lichtvorhänge, der modular gestaltete Schluss und Bremslichter mit zusätzlicher LED-Rückfahrleuchte verleihen dem Fahrzeug mehr Breite. Zusätzliche Rückfahrlichter im Bereich der Antriebsachse leuchten die Fahrzeugumgebung beim Rangieren aus und verhindern so den Kontakt
mit den Reifen an der Bordsteinkante. Eine am Heck vorhandene Rückfahrkamera erhöht beim Rückwärtsfahren die Sicht nach hinten. Im Interieur werden die neuen Gestaltungselemente der Marke harmonisch fortgeführt. Man betritt den Innenraum über einen verbreiterten geschwungenen Eingangsbereich mit glänzenden Aluminiumkanten an den gewendelten Trittstufen. Ein gebogener Handlauf mit silbernen Einlegern führt in den Fahrgastraum hinein. Der Cockpitbereich schmiegt sich mit seinem fächerartigen Aufbau mit Dekoreinlegern an den raumgewinnenden Einstieg bis zur ersten Trittstufe heran. Auch die Innenstehhöhe von 2100 mm sorgt im Fahrgastraum für ein maximales Raumgefühl. Das Cockpit mit hochwertigen Oberflächen, weiche Linienführung, hängende Pedale, ein serienmäßiges Lederlenkrad sowie die leichte Erreichbarkeit der Bedienelemente tragen zum Wohl des Fahrers bei. Dies gilt in ganz besonderem Maße für Fahrten auf langen Strecken. Aus diesem Grund wurde die nach Funktions-
gruppen geordnete Bedieneinheit des komplett zahlreiche neu gestalteten Cockpits um 50 mm näher an Sicherheitsden Fahrer herangerückt, wobei ein Höchst- systeme wie maß an Beweglichkeit garantiert bleibt. Der Aufmerkdigitale Tachograf befindet sich nun links in samkeits-AsAugenhöhe neben dem Startknopf und lässt so- sistent Attention Assist (ATAS), Spurassistent mit das gefährliche Suchen während der Fahrt (SPA), Stabilitätsprogramm (ESP), Eco Driver rechts unterhalb des Radios Vergangenheit Feedback (EDF) sowie Abstandsregeltempowerden. (Gott sei Dank!) Der elektronische mat (ART) mit Active Brake Assist (ABA2). Zündschlüssel „Multi Function Key“ ermög- Dieses System basiert auf dem Radarsystem licht dem Lenker, vor der Abfahrt aus der Fer- des Abstandsregeltempomat ART und bremst ne einen Lichttest durchzuführen. Weiters gibt im Falle der Gefahr einer Kollision sowohl bei er die Information über den Kraftstoff- und langsamer vorausfahrenden als auch – jetzt neu AdBlue-Vorrat und man kann sich sogar über – bei stehenden Hindernissen. Löste das Sicherheitssystem bisher ausschließlich eine Notdie Bordnetzspannung informieren lassen. Radio, Telefon, Navigation, DVD und CD bremsung bei einem drohenden Auffahrunfall oder die Bildaufschaltung der Überwachungs- auf ein langsamer vorausfahrendes Fahrzeug kameras lassen sich über das hochwertig gestal- aus, so leitet der Active Brake Assist 2 auch tete Coach Communication Center (CCC) ein Bremsmanöver bei stehenden Hinderniseinfach bedienen. Der S 516 HDH besitzt als sen ein – wie etwa bei einem überraschenden passives Sicherheitselement den in das Gerippe Stau. Das auf Radar basierende System scannt integrierte Front Collision Guard (FCG). Wei- einen Bereich von 0,25 m bis 200 m der Fahrterhin verfügt der dreiachsige Reisebus über spur vor dem Omnibus ab und ermittelt dabei
Fahrgastraum im Glaspalast – edles Gestühl unter herrlichem Dachhimmel
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BLICKPUNKT BUS
fortlaufend den Abstand und die Differenzgeschwindigkeit zu vorausfahrenden Fahrzeugen bzw. die Entfernung zu einem Hindernis. Der Active Brake Assist ist im gesamten Geschwindigkeitsspektrum wirksam. Eine weitere technische Hilfe ist der vorausschauende Tempomat Predictive Powertrain Control (PPC), der topografieabhängig die Schaltstrategie des automatisierten Schaltgetriebes GO 250-8 Powershift 3 beeinflusst. So öffnet das integrierte Eco Roll-System zB bei einem leichten Gefälle im Power ShiftAutomatikmodus die Kupplung, schaltet das Getriebe in die Neutralstellung und lässt so das Fahrzeug ohne Motorschleppverlust länger rollen. Dieser positive Effekt ermöglicht eine reduzierte Schaltweise. Mit diesem System lässt sich der Verbrauch nochmals nach unten korrigieren, was wir auch auf unserer Teststrecke lobenswert feststellten. Die Top Class 500 ist mit einer neuen, sehr feinfühligen elektronischen Niveauregulierung ausgestattet. Durch die elektronische Absenkung des Fahrzeugkör-
pers um 20 mm ab einer Geschwindigkeit von 95 km/h wird der Luftwiderstand reduziert. Dies führt zu einer spürbaren Kraftstoffersparnis bei einem unvermindert ruhigen Laufverhalten. Unterhalb einer Geschwindigkeit von 70 km/h wird das Fahrzeug wieder hochgesetzt. Unter der Motorhaube der Top Class 500 arbeitet ein Sechszylinder Reihenmotor OM 471 LA in den Leistungsstufen 476 PS/2300 Nm als Serie und 510 PS/2500 Nm als Sonderausstattung in Verbindung mit dem GO 250-8 Powershift-Getriebe und dem Voith SekundärWasserretarder. Letztere Variante stand uns bei der Testfahrt zur Verfügung. In der Top Class 500 wird die BlueTec-Motorentechnologie mit SCR-Technik und AdBlue-Einspritzung mit Abgasrückführung und einem geschlossenen Partikelfilter kombiniert. Durch die gekühlte Abgasrückführung entstehen bei der Kraftstoffverbrennung weniger Stickoxide, sodass der AdBlue-Verbrauch bei Euro 6-Motoren gegenüber Euro 5-Motoren um ca. 40 % sinkt.
Unsere Testfahrt
Ruhiger Lauf, äußerst kräftiger Motor, geringe Geräusche sowie sanfte Schaltvorgänge überzeugten uns auf unserer Teststrecke. Leichte Bedienbarkeit der Instrumente sowie optimale Informationen während der Fahrt über das Cockpit ermöglichen ein entspanntes Reisen. Durch die Vielzahl an Sicherheitseinrichtungen fühlt man sich hinter dem Lenkrad sehr wohl. Ein Assistenzsystem hat es uns besonders angetan: der Eco-Driver Assistant (EDF). Mit dieser Anzeige sieht der Fahrer in Prozenten, ob er das Fahrzeug wirtschaftlich fährt. Auf unserer Teststrecke erzielten wir mit allen Möglichkeiten, die wir hatten, einen Verbrauch von 22,6 l auf 100 km mit einem Gesamtgewicht von 21.350 kg. Mit einem dreiachsigen Bus konnten wir bis dato auf unserer Strecke noch nie so einen geringen Wert erzielen. Thomas Geldner
Technische Daten Setra S 516 HDH
Glanzleistung: der OM 471 mit 510 PS und 2500 Nm Drehmoment
Bus-Cockpit auf höchstem Niveau – und am besten Fensterplatz
Typ: Motor OM 471 LA (Euro VI), 375 kW (510 PS) Hubraum: 12,8 l Zylinderzahl: 6 Maximales Drehmoment: 2500 Nm bei 1100 U/min-1 Getriebe: automatisiertes 8-Gang-Schaltgetriebe GO 250-8 PowerShift 3 Retarder: Voith Sekundär-Wasserretarder Reifen: 295/80 R 22,5 Vorderachse: ZF RL 75E, Einzelradaufhängung, Stabilisator, wartungsfreie Molekulargelenke Antriebsachse: MB RO 440 Achsübersetzung: i= 3,583 Lenkung: ZF, Typ: ZF-Servocom 8098, Radeinschlagwinkel 58° Bremsen: Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), ABS, Antriebsschlupfregelung (ASR), Bremsassistent (BAS), Dauerbremslimiter (DBL) Rahmen Länge: 13.325 mm Breite: 2550 mm Höhe: 3880 mm Kofferraum: 11,4 m³ mit WC Radstände: 6300 mm/1350 mm Überhänge: 2890 mm vorne/2785 mm hinten Wendekreis: ca. 21.512 mm Tankinhalt: ca. 520 l Tankinhalt AdBlue: ca. 40 l Zulässiges Gesamtgewicht: 24.000 kg
TRANSPORTER & VAN
Sparen ohne Verzicht
Der Transporter im Kreise seiner Ahnen: Der Millionenseller macht seinen Job auch nach elf Jahren richtig gut.
Fahrbericht: VW Transporter Blue Motion. Der Alte kann’s noch: Eine neue Ausführung des Transporter Blue Motion ist sparsam und stark zugleich. Und der Transporter fährt sich richtig gut. Eingekreist ist der Senior von einer Schar aufgeregter Jungspunde. Sie fahren ihm links und rechts um die Ohren, schnappen nach seinen Reifen, zeigen auf die Falten in der Karosserie, wollen den Alten vom Sockel stoßen, wie es sich für den frechen Nachwuchs gehört. Der VW Transporter aber zieht ungerührt seine Bahn. 1,2 Mio. Vito in knapp 20 Jahren? Kurzes Schulterzucken – wie wär’s mit 1,7 Mio. Transporter T5 in nur elf Jahren? Neuer Renault Trafic, Opel Vivaro – wer bitte? Rund 180.000 T5 wird VW in diesem Jahr bauen, drei Viertel davon Transporter. Genügt das als Beweis, wer in dieser nach dem VW Transpor-
ter benannten Klasse die Nase vorn hat? Doch Vorsicht: Der Wettbewerb ist aggressiver denn je. VW wirbt mit Nostalgie und Sympathie, im Hintergrund schluchzt der Schmachtfetzen „Only you“. Klingt schön, aber gleichzeitig wie ein Abgesang. Ist der VW von gestern? Die jungen Gegner trumpfen jedenfalls mit sagenhaften Verbrauchswerten auf, mit neuen Antriebssystemen und Motoren, mit hoher Nutzlast und verlockenden Preisen. Der VW Transporter T5 muss noch eine Zeitlang dagegenhalten. Ein Rückzugsgefecht, bis VW im kommenden Jahr mit seinem Nachfolger T6 antritt.
Wirksames Abwehrmittel gegen Wettbewerb ist pure Leistung, richtig gute Leistung. Kann’s der Alte noch? Yes, he can: VW hat nochmals nachgelegt und wirft mit einem weiteren Transporter mit Beinamen „Blue Motion“ eine zusätzliche Variante ins Rennen, vermutlich die letzte von jetzt 460 Modellausführungen. Ein Blue Motion, der hohe Leistung mit niedrigem Verbrauch verbindet. Mit 6,2 l/100 km nach Norm liegt der VW einen halben Liter über den Wunderwerten seiner jüngsten und frechsten Wettbewerber. Doch VW verspricht hoch und heilig, dass die Spitzenwerte von 7,6 l innerorts und 5,4 l außerorts auch
Unauffällige Kennzeichen des Transporter Blue Motion verbergen sich im Kühlergrill sowie am Heck.
Der erste Blue Motion mit Sechsganggetriebe, es ist gekonnt abgestimmt.
Yes, he can: Auf der Straße entpuppt sich der kräftige Alte als echter Knauser mit kleinem Durst.
erzielbar sind. Vorteil der neuen Ausführung: Im Unterschied zum ersten Blue Motion mit nur 5,8 l Verbrauch hat dieses Sparschwein richtig Dampf. Der hier kann fahren, nicht nur sparen. 103 kW (140 PS) Leistung statt 84 kW (114 PS). 340 Nm Drehmoment statt nur 250 Nm. Sechs Gänge statt deren fünf. 2,9 t zulässiges Gesamtgewicht statt 2,7 t. Dazu weniger Einschränkungen bei Sonderausstattungen und eine deftige Anhängelast. Das Ergebnis heißt: Sparen ohne Verzicht. Wie das funktioniert? VW spendiert eine Start-Stopp-Anlage, lädt die Batterie vorwiegend im Schiebebetrieb, legt den Transporter etwas tiefer, gönnt ihm rollwiderstandsarme Reifen und hat die Motorsteuerung individuell angepasst. Feinschliff beweisen optimierte Radhausschalen und Spoilerchen vor den Vorderrädern. Damit die feinen Verbrauchswerte Bestand haben, gibt’s obendrein eine Reifendruckkontrolle und eine Geschwindigkeitsregelanlage. Macht laut Liste netto in Österreich exakt 27.231 Euro, rund 2000 Euro mehr als beim kleinen Blue Motion. Nein, billig war ein VW noch nie. Aber zum Ende des Modellzyklus werden Verkäufer zugänglicher, man wird übers Geld reden können. Sowie zur Theorie. In der Praxis entpuppt sich die neue Sparausführung nicht etwa als entmannter Schlappschwanz, sie steckt vielmehr voller Spannkraft. Die unteren Gänge sind nicht wie anderswo überdehnt, sondern knackig-kurz ausgeführt. Der VW schnellt beim Start wie ein Pfeil von der Sehne. Anfahren beladen am Berg, Anhängerbetrieb – das sollte kein Problem bereiten. Flotte 12,2 Sekunden gibt VW für den Sprint auf Tempo 100 an, man nimmt’s dem temperamentvollen Trans-
Dank Quermotor und Frontantrieb sind Ladevolumen und Nutzlast richtig gut.
porter ab. Der Zweiliter-TDI hängt ab etwa 1500 Touren gut am Gas. Hat der Turbolader in diesem Bereich Druck aufgebaut, geht die Post ab, das Sparschwein verwandelt sich in ein Rennschwein. Der TDI nörgelt auch nicht bei weniger Touren, wirkt dann indes etwas lustlos. Oben hinaus gönnt man dem Blue Motion wie den anderen Modellen dank Sechsganggetriebe eine spritsparende lange Übersetzung. Tempo 100 bedeuten im sechsten Gang etwa 1700 Touren – der gleichermaßen leichte wie kräftige Transporter kann es sich leisten. Das heißt entspanntes Tempo und gedämpfte Geräuschkulisse auch auf langen Autobahnstrecken. Wenn’s sein muss, rennt der VW 173 km/h, sein Leistungsvermögen reicht lässig für die linke Spur. Hinzu kommen die von Haus aus angenehmen Eigenschaften des Transporter. Die Schaltung arbeitet präzise und mit kurzen Wegen. Die Lenkung ist feinfühlig und genau, fühlt sich allenfalls im unteren Geschwindigkeitsbereich etwas arg luftig-leicht an. Selbst leer rollt der T5 mit seinem 16-Zoll-Fahrwerk verblüf-
fend samtig ab. Es gibt immer noch keine besser ablesbaren Instrumente als diese Uhren in Chronometeroptik. Und das gesamte Cockpit drumherum wirkt aufgeräumt wie die Wohnung einer schwäbischen Hausfrau nach dem Großputz. Über die Verarbeitung muss man nicht groß reden, dieser Transporter wird seit elf Jahren gebaut und die Werker wissen, was sie tun. 5,8 m³ Laderaum, weit auseinanderstehende Radkästen für Querbeladung mit Paletten und 2,57 m Ladelänge sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Ebenso wenig wie 1100 kg Nutzlast in Serienausstattung und stolze 2,5 t Anhängelast. Der Routinier kann’s also immer noch, und das verdammt gut. Prompt spricht VW selbstbewusst vom Original, als ob die anderen Fälschungen wären. Auf die besonderen Eigenschaften der neuen Ausführung des Blue Motion weisen dagegen nur unauffällige Schildchen an Kühlergrill und Heck hin – nach Art des Hauses trägt VW den Pelz auch hier nach innen. Den großen Auftritt braucht der erfahrene Senior nicht mehr. Randolf Unruh
Der Transporter T5 ist jetzt der Alterspräsident seiner Klasse, doch der Senior kann’s immer noch.
Das Cockpit ist nicht taufrisch, aber sachlich ohne jeden Tadel und perfekt aufgeräumt.
56 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
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TRANSPORTER & VAN
Schnell geschaltet Fahrbericht: IVECO Daily Hi-Matic. Sie arbeitet unter anderem im Rolls-Royce und nun auch im neuen Daily: Der Transporter trumpft mit einer flinken Achtgang-Wandlerautomatik von ZF auf. Ruck-zuck schaltet das Automatikgetriebe nach dem Anfahren hinauf. Mitzählen ist bei diesem Tempo sinnlos, besser gleich ein Auge auf die Ganganzeige in den Instrumenten werfen – bereits bei 50 km/h in der Stadt schnurt der Daily in der siebten Schaltstufe mit nur 1300 Touren dahin. Über lange Jahre hinweg machte das etwas fußlahme automatisierte Sechsgang-Schaltgetriebe namens Agile im Daily wenig Freude und seiner Bezeichnung kaum Ehre. Jetzt schaltet die IVECO in jeder Beziehung höher – hinter dem neuen Begriff Hi-Matic verbirgt sich ein blitzschnelles Wandler-Automatikgetriebe mit acht Gängen.
Der Gangwechsel dauert nur 0,2 Sekunden, hat IVECO gestoppt. Was für einen edlen Rolls-Royce standesgemäß ist, arbeitet nun auch im eher nüchternen Transporter IVECO Daily. Hauslieferant ZF steuert das Getriebe zu, dort ist es unter dem Begriff „8HP“ eingeführt und hat sich bei leistungsstarken Pkw bis zur englischen Edelmarke einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Im gewichtigen Transporter verwendet IVECO die Variante 8HP70. Zwar erreicht selbst der bärenstarke DreiliterVierzylinder mit seiner Zugkraft von 470 Nm Drehmoment bei weitem nicht das maximal mögliche Eingangsdrehmoment von 700 Nm.
Doch angesichts von bis zu 7,2 t zulässigem Gesamtgewicht plus Anhängelast plus kurzen Übersetzungen und anspruchsvollen Einsätzen ist es ratsam, bei der Wahl des Getriebes auf Nummer sicher zu schalten. Das Automatikgetriebe hat dank seiner acht Gänge eine große Übersetzungsspanne von 4,714 bis 0,667, das entspricht einer weiten Spreizung von 7,07. Damit deckt das Getriebe eine deutlich größere Spanne ab als der bisherige Automatik-Rekordhalter, der Mercedes Sprinter mit der hauseigenen SiebengangWandlerautomatik. Vorteil für den Daily: Die Spreizung heißt einerseits zügiges Anfahren am Berg mit beladenem Transporter und andererseits entspanntes und spritsparendes Dahinrollen bei höheren Geschwindigkeiten. Beim Testwagen, einem Frühchen aus der Prototypenklinik, kam eine eigenwillige Zufallskombination mit 3,5 t Gesamtgewicht, dem kräftigsten Motor mit 150 kW (205 PS) und einer kurzen Achse zustande. Da zieht beim Anfahren selbst eine Zwillingsbereifung Fur-
3 Unten rechts im Display steht der Hinweis auf den aktivierten Gang und den Fahrmodus.
chen in den Asphalt. In dieser Zusammenstellung juckt den Daily keinerlei Beladung, allerdings dreht der Motor bei Tempo 100 schon mit 2300 Umdrehungen unnötig hoch. Es gibt sinnvollere Kombinationen und deren Auswahl ist groß: IVECO will das Getriebe über die ganze Bandbreite der Motorisierung vom Elfer mit 78 kW (106 PS) bis zum genannten Super-Daily anbieten. Die Handhabung ist auf den ersten Blick denkbar einfach: In aller Regel überlässt der Fahrer der Automatik das Spiel – und die erledigte ihren Job auf den ersten Probekilometern schon richtig gut. Oder der Fahrer greift über den Schalt-Joystick manuell ein und gibt jeweils mit einem Klaps die Schaltung vor. Es wird die Ausnahme bleiben, denn bei acht Gängen entsteht dabei nur unnötige Hektik an Bord. Ebenso hat der Fahrer die Wahl zwischen einer Eco- und einer Power-Stellung mit entsprechend angepassten Schaltpunkten. Wer sich auf normalem Geläuf bewegt, macht nach den ersten Fahreindrücken mit der Eco-
Stellung alles richtig. Die Power-Variante ist bei passender Achsübersetzung für ungewöhnliche Beanspruchung gedacht, nicht für den üblichen Fahrbetrieb. Von Haus aus achtet das Getriebe auf haushälterischen Umgang mit dem teuren Diesel. Nach dem Anfahren greift bereits ab Fußgängertempo die spritsparende Wandlerüberbrückungskupplung. Zugunsten der Rangierfähigkeit wird bei Rückwärtsfahrt auf sie verzichtet. Andererseits gibt es in Verbindung mit der Dreilitermaschine beim Daily keine Start-Stopp-Anlage. Das Getriebe aber kann die Technik, also wird hier Geld verschenkt. Zusammen mit dem 2,3-Liter ist Start-Stopp wiederum möglich. Ein weiteres Plus: Die Automatik wiegt mit 87 kg etwa zehn Kilo weniger als das Handschaltgetriebe, davon profitiert speziell der gewichtskritische 3,5-Tonner. Und gute Tricks hat die Automatik drauf, zB geht das Getriebe beim Abschalten der Zündung automatisch in Parkstellung – sonst per Knopfdruck auf den Betätigungsknauf. Auch
gibt es neben einer Allrad- auch eine Hybridvariante – den Daily-Entwicklern mit ihrem bekannten Drang zu Alternativantrieben wird’s gefallen. Bis zum Serienanlauf im Daily ist dann hoffentlich noch etwas Zeit für Feinarbeit, IVECO verspricht‘s. So irritierte beim Testwagen die große und ruppige Bremswirkung beim Heranfahren an Stoppstellen. Ebenso schaltet das Getriebe unter diesen Bedingungen zu früh zurück in die kleinste Stufe – falls die Ampel beim Heranfahren umschaltet, startet der noch rollende Daily unnötig unkomfortabel und spritfressend im ersten Gang durch. Die alteingeführte Agile-Automatisierung wird auf absehbare Zeit alternativ zur neuen Wandlerautomatik angeboten. Für die bisherige Technik spricht indes allein der Preis von nur 1140 Euro netto. Die feine AchtgangWandlerautomatik wird mindestens den doppelten Betrag kosten – und das soll nun gar nichts mit edlen Rolls-Royce zu tun haben. Randolf Unruh
Äußerlich ein Daily wie jeder andere: kein Hinweis auf die Wandlerautomatik mit der Rekordzahl von acht Gängen im Transporter
5 Erster Proberitt mit der
Fahren wie im Rolls-Royce: Auch in der Nobelkarosse hat sich die AchtgangWandlerautomatik von ZF bereits bewährt.
58 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
Zufallskombination von 3,5 t und 150 kW (205 PS) Motorleistung im Prototyp – da gerät selbst eine Zwillingsbereifung an ihre Grenzen.
6 Bedienung per Joystick – die
vielfältigen Möglichkeiten des Getriebes verlangen nach etwas Gewöhnung.
Blickpunkt LKW & BUS 8/2014 59
WERKSTATT
Garantierter Fullservice KS-Kraftwagenservice fungiert als neuer Vertragspartner von IVECO Austria Als Top-Adresse, wenn es um schnelle, fachge- zu haben und auch flexibel zu agieren, gehört rechte und zudem kostengünstige Reparatur mit zum Erfolgskonzept unseres UnternehV. li. n. re.: die Geschäftsführer der KS-Kraftwagenservice GmbH & Co KG, Martin von Lkw-, Kran- und Busschäden bzw. Ser- mens. Aufgrund einer konsequenten OrientieNairz und Ing. Werner Miklautz, flankiert vom IVECO Austria Team GF Martin Stranzl, viceleistungen in diesem Segment geht, zählt rung am Markt können wir für die Kunden Gerhard Pfann, Alfred Köberl , Hubert Ruff, Hans Peter Klosius und Jürgen Kamper. das in St. Margarethen/Steiermark ansässige besonders attraktive Leistungspakete schnüren, Unternehmen KS-Kraftwagenservice GmbH sodass sich unsere Kunden – ob jetzt mit Lkw, & Co KG. Das verkehrsgünstig nur wenige Anhänger, Kleintransporter, Auflieger und Co Kilometer von der A2 Abfahrt Gleisdorf Süd – bei uns in besten Händen wissen. Um den hogelegene Servicezentrum zeichnet sich durch hen gebotenen Service- und Qualitätsstandard modernstes Equipment im Werkstattbereich, auch für die Zukunft zu gewährleisten und die ein kompetentes Team, schnellste Verfügbar- Kundenzufriedenheit zu sichern, legen wir nekeit der Teile sowie insbesondere durch die ben dem Einsatz modernsten Equipments ein gebotene vielseitige Dienstleistungspalette besonderes Augenmerk auf die Weiterbildung aus. In Graz unterhält das Unternehmen eine unserer Mitarbeiter und eine gute Ausbildung Niederlassung, die sich als freie Werkstätte der Lehrlinge“, hob GF Martin Nairz hervor. Wolfgang Schröpel auf den Mehrmarkenservice im Nutzfahr- zeugsegment spezialisiert hat. Seit Anfang des Jahres fungiert das Unternehmen, das von V. li. n. re.: IVECO Austria Customer Auch die neuen IVECO den beiden Geschäftsführern Ing. Werner Service Bereichsleiter Alfred Köberl, Trucks der Euro 6-Generation Miklautz und Martin Nairz geleitet wird und IVECO Austria GF Martin Stranzl wurden von den Besuchern 40 Mitarbeiter beschäftigt, als neuer Vertrags- sowie die beiden Geschäftsführer der KS unter die Lupe genommen. partner von Iveco Austria. Anlässlich dieser Kraftwagenservice GmbH & Co KG neuen Kooperation hatte die Firmenleitung Martin Nairz und Ing. Werner Miklautz 6 zum Stelldichein geladen, um einen Auszug Im Rahmenprogramm schilderten unter der umfangreichen IVECO Produktpalette anderem die Offroad-Spezialisten Hubert zu präsentieren. Im Fokus der Veranstaltung Ruff (IVECO Gebietsverkaufsleiter) stand die Vorstellung des neuen IVECO und Rallye Co-Pilot Manfred Daily. Neben bester Unterhaltung und VerReichenhauser (Energie Direct) in pflegung wurden den zahlreich erschienenen einem Vortrag ihre Erlebnisse bei der Gästen auch umfassende Informationen rund Breslau und Tuareg Rally 2014. 4 um die attraktive Nutzfahrzeugpalette von IVECO geboten. „Wir freuen uns, dass jetzt neben DAF auch IVECO Trucks Austria auf die überdurchschnittlichen Serviceleistungen unseres Hauses vertraut. Von der Auslieferung der Fahrzeuge der beiden renommierten Hersteller über Reparatur und Wartung bis hin zu Fahrzeugumbauten können wir einen Fullservice garantieren. Aber auch für sämtliche anderen Fahrzeugmarken sind wir bestens gerüstet, um perfekte Reparatur- und Servicearbeiten sowie die geforderten gesetzlichen Überprüfungen durchführen zu können“, betont GF Ing. Miklautz im Gespräch. „Mit KS haben wir sicherlich einen idealen Partner gefunden, unser Servicenetz südöstlich von Graz weiter zu optimieren, um unseren Marktanteil weiter so erfolgreich auszubauen“, erklärte Im Werkstättenbereich sorgen die Kfz-Meister Wolfgang Martin Stranzl, Geschäftsführer Iveco AustJoggl, Franz Forstenauer und Anton Sinko (v. li. n. re.) für ria. „Das stete Bestreben, unseren Kunden in eine perfekte Reparatur und Wartung der Fahrzeuge. jeder Hinsicht ein Höchstmaß an Qualität zu bieten, stets ein offenes Ohr für deren Sorgen 60 Blickpunkt LKW & BUS 8/2014
Im Rahmen des Firmenfestes wurde ein Auszug der vielseitigen Produktpalette von IVECO präsentiert.
Jürgen Kamper (VK IVECO, 2. v. li.) erläuterte den Gästen Wissenswertes rund um den neuen IVECO Daily.
DocStop in Österreich
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Hermann Mitteregger im Gespräch mit DocStopGründer Rainer Bernickel
KR Hermann Mitteregger, Präsident VBA Österreich
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frei. Österreich ist ein Transitland und täglich sind tausende Lkw-Züge und Fernbusse auf unseren Straßen unterwegs. Wenn man nur einem Lkw oder Buslenker hilft, medizinisch betreut zu werden, und dadurch ein Unfall verhindert wird, ermutigt das mich und mein Team, DocStop-Stützpunkte mit Ärzten und Krankenhäusern in Österreich einzurichten. Ein wichtiger Partner, der das Projekt DocStop in Österreich überhaupt ermöglicht, ist Service 24 Austria. In 23 Sprachen können Fahrerinnen und Fahrer rund um die Uhr anrufen, um medizinische Hilfe zu erhalten. Es wird höchste Zeit, DocStop-Stützpunkte für die medizinische Unterwegsversorgung auf österreichischen Verkehrswegen einzurichten. Ich freue mich auf jeden Partner und Förderer, der das österreichische DocStop-Projekt unterstützen möchte. Nehmen Sie mit mir einfach unter
[email protected] oder
[email protected] Kontakt auf. g
IMPRESSUM: Verleger, Eigentümer, Herausgeber: Verlag Blickpunkt LKW+BUS / H. Gamper, Schützenstr. 11, A-6330 Kufstein. Redaktion: Martin Zarazik, Randolf Unruh, Tobias Freudenberg, Wolfgang Schröpel, Thomas Geldner, Ashley Wiggins, Helene Clara Gamper. Redaktion ÖKTV und VBA:
Hermann Mitteregger, Hu-
bert Stimmeder, Franz Wuthe, Dr. Roman Gerhard. Redaktionelle Gesamtleitung: Helene Gamper. Fotos: Blickpunkt LKW + BUS, Werksfotos. Druck: Bösmüller Print Management. Erscheinungsort: Kufstein/Tirol. E-Mail:
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Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte. Ausschließlicher Erfüllungsort und Gerichtsstand Kufstein. Für den Versand der Zeitschriften sind die Adressen der Empfänger der laufenden Aktualisierung unterzogen. Vertrieb: Dataform/Printex, 2203 Großebersdorf. Gültig ist nur der Anzeigentarif 2014. Satz + Layout: HCG corporate designs (Helene Clara Gamper) Besuchen Sie uns im Internet: www.blickpunkt-lkw-bus.com
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*In der Regel kostenlos für Anrufe aus dem Festnetz. Abhängig vom Netz und Tarif des vom Anrufer verwendeten TK-Anbieters sind andere Preise möglich.
Der erste DocStop-Stützpunkt für die medizinische Unterwegsversorgung für BerufskraftfahrerInnen auf österreichischen Verkehrswegen wird am 12. November 2014 bei ProRast an der A2 Abfahrt Fürstenfeld/Ilz eröffnet. Als VBA Österreich-Präsident wurde ich das erste Mal über dieses Projekt auf der IAA Hannover 2012 am Messestand von TimoCom informiert. Marcel Frings stellte mir den DocStop-Gründer Rainer Bernickel vor. Ich war beeindruckt von dieser ehrenamtlichen Pionierarbeit, Bus- und Lkw-Lenkern zu helfen, dass diese medizinisch auf ihren Arbeitswegen in Deutschland betreut werden. Ich war jahrzehntelang als Transportunternehmer und Spediteur tätig und weiß, wie ein Kraftfahrer unter Zeit- und Termindruck steht. Zeit ist Geld und da wird auf die Gesundheit kaum Rücksicht genommen. Was bleibt einem Berufskraftfahrer in der Praxis übrig, wenn es ihm gesundheitlich schlecht geht, als zu versuchen, sich selbst mit Medikamenten zu kurieren. Wie gefährlich das werden kann, beweisen Unfälle, wo übrige Verkehrsteilnehmer zu Schaden gekommen sind. Wir, die VBA Österreich Abschleppunternehmer, räumen nach einem Unfall die Fahrbahn wieder