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March 18, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Fahrradkonferenz zum Thema „Wirtschaftsfaktor Fahrrad“

Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern, der ADFC-Landesverband und die IHK haben am 25. März zur Fahrradkonferenz eingeladen. Thema war der „Wirtschaftsfaktor Fahrrad“. Und das Interesse daran war so groß, dass es zwei Tage vorher hieß „Anmelde-Stopp“. Über 120 Teilnehmer zählte die Konferenz in den Räumen der IHK zu Rostock letztendlich. Gezeigt wurde, dass sich Radtourismus nicht nur auf das Thema Radwege beschränkt und dass sich mit Fahrradfahrern auch anders gutes Geld verdienen lässt. Nach einführenden Worten des Wirtschaftsministers Seidel, der selbst aktiver Radfahrer ist, stellte Iris Hegemann die Grundlagenuntersuchung zum Fahrradtourismus in Deutschland vor. Die Informationen um die Gewohnheiten und Befindlichkeiten der Radtouristen und das dazu gehörende wirtschaftliche Potential durch Verpflegung und Beherbergung aber auch Ausstattung und Anreise und deren bundesweite Dimension stießen auf großes Interesse bei den Zuhörern. Iris Karper vom Hanse-Hostel Rostock und Gebhardt Herzog von AIDA Cruises zeigten aus Sicht der Praktiker, was für sie das Fahrrad wirtschaftlich bedeutet. So stehen auf den sieben Schiffen von AIDA 500 Räder bereit. Im Jahre 2009 beteiligten sich 51 000 Gäste an geführten Radtouren. Das Grundrezept dabei sind vorherige Beratung, Verknüpfen der Radtouren mit regionalen Sehenswürdigkeiten und Erlebnis-Stopps. Gebhard Herzog betonte, dass diese Angebote dann auch ihren entsprechenden Preis haben dürfen, der von den Touristen akzeptiert werde. Er wies darauf hin, wie wenig MecklenburgVorpommern noch in seinem Heimatland Österreich bekannt ist und dass es auch dort eine große Anzahl potentieller Radtouristen gibt, die hier beste Bedingungen vorfänden und die es ins Land zu locken gelte. Den Bogen vom direkten Geld verdienen zum kalkulierbaren wirtschaftlichen Nutzen für Arbeitgeber schlug Jörg Krischak vom Universitätsklinikum SchleswigHolstein. Er stellte vielfältige Maßnahmen vor, die dazu geführt haben, dass das Unternehmen mit dem ersten Preis im Wettbewerb „Gewinnfaktor Fahrrad“ ausgezeichnet wurde. Dieter Brübach vom B.A.U.M. e. V. zeigte in seinem Beitrag eindrücklich die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens auf, stellte aber auch die hohen Kosten für den Bau von Parkplätzen gegenüber denen, die für gute Fahrradabstellmöglichkeiten benötigt werden. Der zweite Grund seines Kommens war der offizielle Startschuss für den bundesweiten Wettbewerb „Die fahrradfreundlichsten Arbeitgeber“ (siehe Beitrag im plattrad 44). Den regionalen Wettbewerb dazu eröffnete Prof. Udo Onnen-Weber von der Denkfabrik Fahrrad (MV-Bike) der Hochschule Wismar. Er rief besonders kleine Firmen auf, sich zu beteiligen und bot Rat und Hilfe von MV-Bike dazu an. Auf großes Interesse stieß auch der Beitrag von Ralf Kalupner, Firmengründer der nextbike GmbH Leipzig, die ein bundesweites öffentliches Fahrradverleihsystem anbietet, inzwischen aber auch in der Schweiz, Österreich und Neuseeland präsent ist.

Fahrradverleiher Fred Kruggel präsentierte sein Unternehmen, dass schon seit 1981 auf der Insel Usedom zu finden ist, heute 1.800 Fahrräder verleiht und acht feste Mitarbeiter beschäftigt. Martin Elshoff vom Regionalverband Rostock e. V. griff das Thema „Mit dem Rad zum Einkaufen“ auf. Er zeigte, mit welchen einfachen Möglichkeiten das Rad für den täglichen Einkauf verwendet werden kann und welches Potential es für eine Stadt wie Rostock bietet. Das Schlusswort und Plädoyer fürs Fahrradfahren gab ADFC-Landesvorsitzender Thomas Möller. Städte mit einem hohen Radverkehrsanteil bieten auch eine hohe Lebensqualität und es lohnt sich, sich dafür einzusetzen, gab er den Gästen der Konferenz mit auf den Heimweg.

Heidrun Lohse

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