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February 13, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Ordentliche Bezahlung für ordentliche Arbeit, lautet das Motto von PREMEXGeschäftsführer Andreas Hummel (links), hier mit Mitarbeiter Holger Wagner.

PREMEX vom Facharbeitermangel nicht betroffen Ich bin nicht als Chef geboren worden. Ich kenne auch die andere Seite“, sagt Andreas Hummel. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der PREMEX GmbH in Remchingen. Im Jahr 2000 hat der gelernte Industriekaufmann das Unternehmen als Einmann-Betrieb gegründet. Inzwischen sind 31 Beschäftigte bei PREMEX tätig. Die Geschäftstätigkeit begann mit dem Handel von Hartmetallstäben. Später kam das Trennen und Schleifen hinzu. Mit dem modernen Maschinenpark werden unter anderem individuell geschliffene Hartmetallrohlinge hergestellt, die beispielsweise von der Autoindustrie geordert werden. Der Fertigungsteil beträgt heute 75 Prozent. Hummel: „Wir sind Marktführer in unserer Nische.“ Er kenne die Debatte um den Fachkräftemangel, allerdings nicht aus eigener Anschauung. Was läuft bei PREMEX besser? Da ist zum Beispiel Hummels früherer Leitsatz: „Ich will es besser machen als die anderen, wenn ich Chef bin.“ In seinen Jobs als abhängig Beschäftigter war er oft nicht mit der Personalpolitik seiner Vorgesetzten einverstanden. Dies habe seine heutige Geschäftsphilosophie mitgeprägt. Zum Beispiel: „Gute Mitarbeiter müssen gutes Geld verdienen. Dann kann ich gute Arbeit erwarten.“ In der Folge seien die Kunden zufrieden „und wir können weiter wachsen“. Knapp 9,5 Millionen Euro hat PREMEX im vergangenen Jahr erwirtschaftet. Jetzt will Hummel die Zehn-Millionen-Marke knacken. Die schwere Wirtschaftskrise von 2009 „hätten wir locker drei bis vier Jahre überbrücken können“. Der Unternehmenserfolg, sagt er, „ist der Verdienst des gesamten Teams“.

Ordentlich verdienen, dieser Anspruch gilt bei PREMEX auch in der Versandabteilung. „Manche Unternehmen glauben, sie können in diesem Bereich billige Kräfte einsetzen. Das ist falsch“, meint der Geschäftsführer. Denn: „Jedes Produkt, das unser Haus verlässt, läuft über diese Abteilung. Ihre Arbeit ist wie eine Visitenkarte. Kommen Reklamationen und der Kunde ist unzufrieden, kann sich das negativ auf den Umsatz auswirken.“ Zur Hummelschen Philosophie gehört auch dies: „Unsere Mitarbeiter sollen den Kopf frei haben für ihre Arbeit. Sie sollen sich nicht mit Existenznöten herumschlagen müssen.“ Also biete das Nöttinger Unternehmen ein umfangreiches Paket an freiwilligen sozialen Leistungen: Kindergartenzuschuss, private Krankenzusatzversicherung, Gruppenunfallversicherung, Pensionskasse, kostenfreie Getränke im Unternehmen, einen Partyraum für private Mitarbeiterfeten im Firmenkeller – nur nebenbei erwähnt er noch diverse Firmenfeste sowie die bevorstehende Berlinfahrt der gesamten Belegschaft nächsten Monat, inklusive zwei Übernachtungen. Und: Jeder der Beschäftigten – ausgenommen Auszubildende – erhält ein Firmenfahrzeug. „Wir übernehmen alle Kosten, bis hin zum Spritzuschuss. Da kann der einzelne Mitarbeiter bei den heutigen Unterhaltskosten für ein Auto zu seinem monatlichen Nettoverdienst gut 500 Euro dazu rechnen.“ Die Wochenarbeitszeit bei PREMEX beträgt 40 Stunden. Mehrarbeit werde bezahlt. Denn: „Überstunden bringen dem Unternehmen Ergebnisse, das muss den Mitarbeitern auch honoriert werden.“ Sieht der Geschäftsführer sein Unternehmen als soziale Institution? „Überhaupt nicht. Das sind einerseits Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung“, sagt er. Andererseits: „Wenn ich am Ende des Jahres einen Strich ziehe und sehe, dass wir gut gewirtschaftet haben, dann ist doch klar, dass auch das Team daran beteiligt ist.“ Es entspreche nicht seinem unternehmerischen Verständnis, „dass ich die Gewinne einstecke und die Mitarbeiter nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen“, erklärt Hummel. Übrigens: Gewinne würden weitgehend für Investitionen im Unternehmen verbleiben. Autor: Gerd Lache Remchingen-Nöttingen, 11.09.2014

PREMEX-Strategie zur Mitarbeitergewinnung PREMEX-Geschäftsführer Andreas Hummel ist seit bald 40 Jahren aktives Mitglied im Fussballclub FC Germania Singen. Sein Unternehmen ist einer der Sponsoren. Und was hat dies mit dem Thema Fachkräftegewinnung zu tun? „Knapp die Hälfte unserer Belegschaft ist über den FCG zu uns gekommen“, sagt er. Im Lehrlingsbereich bietet PREMEX die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik, Groß- und Außenhandelskaufmann/-kauffrau sowie Zerspanungsmechaniker mit der Fachrichtung Schleiftechnik. Ist eine Stelle in der Firma zu besetzen, dann sieht die PREMEX-Strategie wie folgt aus: 1. Die Beschäftigten des Unternehmens hören sich im Familien- und Freundeskreis um, ob es Interesse gibt. Bei diesem viralen Effekt kämen gut 300 Personen zusammen, die über die Personalsuche informiert würden, schätzt Hummel. 2. Der Verein FC Germania bietet dem Geschäftsführer und FCG-Mitglied weitere Möglichkeiten, seine freien Stellen besetzen zu können. „Das ist ein wertvolles soziales Netzwerk“, sagt er und fügt angesichts seiner langen Mitgliedschaft hinzu: „Die Vereinsarbeit hat mich für meine unternehmerische Tätigkeit geprägt. Auch der FCG ist solide aufgestellt, er lebt nicht über die Verhältnisse.“ 3. Eine intensive Zusammenarbeit pflegt PREMEX mit dem IB Bildungszentrum Pforzheim. Die Institution ist nach eigenen Angaben „anerkannter Ausbildungsbetrieb der IHK und der Handwerkskammer“. 4. Der regelmäßige Kontakt zu Schulen war für PREMEX-Geschäftsführer bislang erfolgreich: „Von der Werkrealschule Singen habe wir drei Abgänger ausgebildet. 5. Praktika von Studenten und Schülern sind ein weiterer Akquisepool für das Unternehmen. 6. Das Thema „zweite Chance“ ist für Hummel ein besonderes Anliegen. Er stellt auch Bewerber ein, die im bisherigen Arbeitsleben gestrauchelt sind. Voraussetzung: Der Wille des Kandidaten, seine Situation zu verbessern, ist vorhanden. Noten seien dabei vernachlässigbar, denn: „Wir stellen Menschen ein, keine Zeugnisse“. 7. Hat sich PREMEX für einen Bewerber entschieden, arbeitet dieser eine Zeit lang zur Probe. Danach entscheiden die Mitarbeiter, „ob er ins Team passt“. 8. „Mit Zeitarbeitsfirmen arbeiten wir grundsätzlich nicht zusammen“, sagt Hummel. Seine Devise: „Kein vernünftiger Facharbeiter geht in Zeitarbeit.“ gel

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