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March 15, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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BOCKERMANN FRITZE Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH Dieselstraße 11 | 32130 Enger | www.bockermann-fritze.de

Magazin für Kunden, Partner und Mitarbeiter

Ausgabe 6 | November 2013

Editorial

Wettbewerb

Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Moderne Konsortium mit BFI gewinnt bundesweiten Planungswettbewerb der Stadt Enger Umfeld des Gerbereimuseums soll neu gestaltet werden

Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Herbstkonjunkturumfrage unserer heimischen Industrie- und Handelkammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) hat eine Verbesserung der Wirtschaftslage im Kreis Herford gegenüber dem Frühjahr gezeigt. Auch die Bundesregierung hat einen positiven Trend beim Wirtschaftswachstum ausgemacht. Das ist erfreulich – und wir können diesen Trend nur bestätigen. Die in den letzten Jahren stetig gestiegene Mitarbeiterzahl bei BFI spricht für sich. Über die Fortschritte beim Bau unserer daher nötig gewordenen Büroerweiterung berichten wir auf Seite 8. Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt diesmal auf Projekten aus unserer Abteilung Wasser und Umwelt. Erleben Sie mit, wie in Hiddenhausen mit moderner Technik die fast unsichtbare Sanierung des Kanalnetzes durchgeführt wird. Oder werden Sie Zeuge, wie in Bad Oeynhausen am neuen Teilstück der Bundesautobahn BAB 30 ein Düker von immenser Größe für einen Mischwasserkanal und Wasserversorgungsleitungen entsteht. Lesen Sie außerdem auf Seite 7, wie durch unsere Weihnachtsspende aus 2012 ein ganz konkretes Hilfsprojekt ermöglicht wurde. Ein Thema, das uns sehr bewegt hat und in dem es auch um Wasser geht - allerdings in einem ganz anderen Zusammenhang. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine friedliche Adventszeit und wie immer: Viel Spaß beim Lesen!

Projekt Brückenbau in Ense: Jede Brücke ist einzigartig_S. 3

Projekt Große Dimensionen: Ein Bauwerk in 9 m Tiefe_S. 5

Manchmal kann man mit ein paar bunten Betonkreisen einen Zeitsprung in die Vergangenheit machen. In Enger jedenfalls soll das schon bald gelingen. Dort sind BFI und die Herforder Landschaftsarchitekten Kortemeier Brokmann mit einem besonderen Projekt betraut: Sie sollen das Umfeld des Gerbereimuseums attraktiver gestalten. Den Zuschlag dafür hatten die beiden Büros nach einem Planungswettbewerb bekommen. Dabei war das Konsortium für seine Entwürfe mit dem ersten Platz ausgezeichnet worden. Der Vorplatz des Gerbereimuseums und die angrenzende Bielefelder Straße bestechen momentan nicht gerade durch städtebaulichen Charme: Von der Straße aus ist das Museum kaum zu sehen – dabei ist es für Besucher aus dem Umfeld und der Region, aber auch überregional bedeutend. Außerdem gibt es keine klare Platzgestaltung. Das will die Stadt ändern und das Areal für rund 350.000 Euro umgestalten. Zu diesem Zweck hatte die Kommune einen Planungswettbewerb angeschoben. Bundesweit beteiligten sich neun Büros und Konsortien. Nach einer Interessenbekundung von 71 Büros wurden 10 Büros zur Teilnahme zugelassen, 9 Arbeiten wurden eingereicht. Eine Fachjury beurteilte die anonym eingereichten Entwürfe – ohne zu wissen, welcher Teilnehmer hinter welchem Konzept steckt. Der Entwurf von BFI und Kortemeier Brokmann überzeugte das Gremium. DIE VERWENDUNG VON BETON HAT SYMBOLISCHEN CHARAKTER Die Planer aus Enger und Herford wollen den Museumsvorplatz offener gestalten, so dass die Gerberei von der Bielefelder Straße, aber auch von der nahe gelegenen Kleinbahntrasse – heute ein Rad- und Wandertag – gut sichtbar ist. Blickfang vorm Museum soll eine baumbestandene Rundbank werden. Außerdem sollen bunte, mit Cortenstahl eingefasste Betonscheiben in den Vorplatz eingelassen werden. „Sie sollen die Fässer symbolisieren, die früher hier gestanden haben und mit ver-

schiedenfarbigen Gerbflüssigkeiten gefüllt waren“, sagt BFI-Abteilungsleiterin Annette Gieselmann. Für den Werkstoff Beton haben sich die Planer bewusst entschieden – denn auch damit wollen sie eine Brücke in die Vergangenheit schlagen: „Die Gerberei war immer ein Ort, an dem auf nacktem Beton hart gearbeitet wurde.“ Mit der Auswahl des Materials wolle man dem Rechnung tragen.  Den Hasenpatt – eine kleine Straße, die bislang am Museum vorbeiläuft – wollen die Planer in den Platz integrieren. Umgestaltet werden soll auch ein Teil der Bielefelder Straße. Unter anderem soll der dort verlaufende Bolldammbach besser in das Areal eingebunden werden. „Heute sieht man gar nicht, dass da ein Bach fließt“, sagt Annette Gieselmann. Der dichte Unterbewuchs solle daher gerodet und Bänke aufgestellt werden. Von dort aus habe man dann einen schönen Blick auf die Gerberei.

Nils Kortemeier, Dr. Klaus Bockermann und Bürgermeister Klaus Rieke vor den Plänen für das neue Umfeld des Gerbereimuseums.

Die Fachjury überzeugte das Konzept: Das Museum erfahre durch die vorgeschlagenen Maßnahmen eine deutlich höhere Aufmerksamkeit und werde städtebaulich besser integriert. 2014 soll das Projekt umgesetzt werden. Mittlerweile sind BFI und Kortemeier Brokmann bei der Entwurfsplanung. „Das Gelände um die Gerberei und an den Bolldammwiesen haben wir bereits vermessen“, sagt BFI-Ingenieur Andrej Klause. Dabei haben die Planer

allerdings einen ordentlichen Höhenunterschied auf dem Museumsvorplatz ausgemacht. Um den auszugleichen, sollen Treppenstufen und Brüstungen aus Cortenstahl eingebaut werden.

Kurz gefragt! Klaus Rieke, Bürgermeister der Stadt Enger Herr Rieke, wie wichtig ist das Areal rund um das Gerbereimuseum für die Stadt Enger? Das Areal ist das Eingangstor zu unserer Innenstadt. Daher liegt uns viel daran, dass es ansprechend gestaltet wird.   Warum hat die Kommune einen Planungswettbewerb ausgelobt? Die Umgestaltung des Gerbereivorplatzes und der angrenzenden Bielefelder Straße ist Teil unseres städtebaulichen Entwicklungskonzepts. Das Büro, das uns bei der Umsetzung des Konzepts begleitet, war überzeugt, dass eine solche Ideensammlung hilfreich ist. Viele Fachleute können sich einbringen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen.   Was erhofft sich die Stadt von der Umgestaltung? In erster Linie natürlich eine Attraktivitätssteigerung. Wir wünschen uns zum Beispiel, dass der Museumsvorplatz eine größere Aufenthaltsqualität bekommt. Außerdem möchten wir, dass die Blickbeziehung zwischen dem Museum und der ehemaligen Kleinbahntrasse – heute ein Rad- und Wanderweg – verbessert wird. Durchreisende Radler werden dadurch vielleicht animiert, einen Stopp in unserer Stadt zu machen.   Was gefällt Ihnen persönlich am besten an dem Entwurf von BFI und Kortemeier/ Brokmann? Mir gefällt am besten die Platzgestaltung direkt vor dem Museum.

Projekt

Verlängerte Haltbarkeit Kanalreparaturen für die Stadt Minden Knapp hundert Jahre halten Kanalrohre aus Steinzeug. Theoretisch. In der Praxis sind sie so vielfachen Belastungen ausgesetzt, dass eine regelmäßige Kontrolle des Netzes unerlässlich ist. Die Stadt Minden hat bei der letzten Begutachtung die aufgetretenen Schäden klassifiziert und Bockermann Fritze mit den Ingenieurleistungen zur Abarbeitung von Reparaturen der Zustandsklassen 0 und 1 (nach DWA M-149) in nicht begehbaren Kanälen bis DN 600 beauftragt.

denen Arten von Schäden. „Schadhafte Stutzen gehören üblicherweise dazu, genau wie Risse, Scherben oder undichte Muffen.“ Entsprechend mussten unterschiedliche Verfahren zur Sanierung festgelegt werden. „Aber allesamt in geschlossener Bauweise. Ohne Schmutz, kaum Belastungen durch Lärm oder Verkehrsbehinderung.“

UNTERSCHIEDLICHE SANIERUNGSVERFAHREN WURDEN FESTGELEGT

Liedtke bereitete die Ausschreibungen der Baulose vor und war am Vergabeverfahren beteiligt. Vier Lose konnten in Einzelausschreibungen vergeben werden, für eines war ein Teilnahmewettbewerb nötig. Für die Reparatur der Rohre mit Eiprofilen der Größe Ei 200/300 und 250/375 qualifizierte sich die Firma Reckzeh, die für Fräsund Spachtelarbeiten einen SIKA-Roboter einsetzen konnte. Die Firma Swietelsky-Faber übernahm ebendiese Arbeiten für die größeren Eiprofil-Rohre bis Ei 500/700 mit ihrem KATE-Roboter. Für die Kanäle mit Kreisprofil gewann die Firma Rainer Kiel das Los für die Reparaturen mittels Kurzlinertechnik, die Firma Janßen setzte sich beim Injektionsverfahren durch mit ihrer Sanierungseinheit für Scherben- und Stutzenverpressung. Das letzte Los ging an die Firma Diringer & Scheidel, die für Fräs- und Spachtelarbeiten ebenfalls einen KATE-Roboter einsetzte.

Dabei hatte der Ingenieur es nicht nur mit verschiedenen Profilgrößen zu tun (DN 200600, Ei 200/300, 250/375, 300/450, 400/600 und 500/750), sondern auch mit verschie-

Regelmäßig macht sich Uwe Liedtke seitdem auf den Weg nach Minden und überwacht den Fortschritt der Bauarbeiten. Es läuft alles nach Plan. Im August 2012 war

Ingenieur Uwe Liedtke hat die Projektleitung übernommen. Zunächst galt es, auf Basis der städtischen Zustandsdaten und der Aufzeichnungen des Kanals TV-Haltungsberichte zu erstellen. „Das ist unsere Arbeitsgrundlage“, erklärt Uwe Liedtke. Bei der erneuten Bewertung der erfassten Schäden konnte er 550 Mal die Schadensklasse zurückstufen, für 450 Schäden musste er aber weitere Bearbeitungen vorsehen wie die offene Bauweise oder Prüfung durch die Städtischen Betriebe Minden. In eine übergreifende Planung mussten 700 Schäden eingeordnet werden. Blieben 650, für die Liedtke die Reparaturplanung ausarbeitete.

Am Kanalschacht stehen die Einsatzfahrzeuge, von denen aus der KATE-Roboter gesteuert wird.

der Auftrag von der Stadt Minden erteilt worden, die Umsetzung hatte Liedtke bis einschließlich 2013 vorgesehen. „Ende November werden voraussichtlich auch die

Arbeiten des letzten Loses abgeschlossen sein.“ Damit wird die Haltbarkeit der Rohre wieder deutlich länger sein.

Projekt

„Die Diskussion war gleich viel sachlicher“ Eine neue Software von BFI hilft, Straßenausbaukosten transparenter zu machen Anliegerversammlungen werden entschärft

schon lange eine Software gewünscht, mit der man die Teileinrichtungen einer Straße als Baukasten zusammenstellen und die Kosten für die Anwohner transparenter gestalten kann. Denn es ist wichtig, die Bürger von Anfang an aufzuklären und ins Boot zu holen. Schließlich müssen sie die Straßenausbaukosten mittragen – bei uns in Kirchlengern zu 50 Prozent. Da wollen die Bürger natürlich auch mitbestimmen, wie die Straße später aussieht.  Wie genau funktioniert die Software?

Bernd Mende und Karl-Heinz Saße demonstrieren die neue Präsentationssoftware

Kaum ein Thema birgt so viel Zündstoff: Wenn eine Straße ausgebaut werden soll, kochen bei den Anwohnern die Emotionen hoch – aus Angst um ihr Geld. Denn in der Regel werden sie an den Kosten beteiligt – so sieht es der Gesetzgeber vor. Bei Anliegerversammlungen zum Thema ist darum viel Fingerspitzengefühl gefragt. Um die Kosten für die Bürger transparenter zu machen, hat BFI eine spezielle Präsentationshilfe entwickelt – auf Anregung der Gemeinde Kirchlengern. Karl-Heinz Saße,

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Fachbereichsleiter für Planen, Bauen und Technische Dienste, und BFI-Prokurist Bernd Mende berichten von ihren Erfahrungen mit der Software. Herr Saße, warum haben Sie eine solche Präsentationshilfe bei BFI angeregt? KARL-HEINZ SAßE: Bislang sind Anliegerversammlungen oft gescheitert, wenn es um das Thema Straßenausbau ging. Es gab unglaublich viele Proteste. Ich habe mir darum

BERND MENDE: Mit der Präsentationshilfe kann man den Bürgern verdeutlichen, welche Mehr- oder Minderkosten entstehen, wenn einige bauliche Elemente hinzukommen oder wegfallen. Zunächst wird ein Querschnitt der Straße dargestellt. Dann lassen sich zum Beispiel Breiten und Oberflächenbefestigungsarten variieren. Ein Kostenrechner zeigt gleichzeitig an, wie sich der Anliegerbeitrag pro Quadratmeter Grundstücksfläche verändert. Die Präsentationshilfe kann und soll kein technisches Planungswerkzeug ersetzen, sondern in erster Linie komplexe Zusammenhänge leicht verständlich machen.  Haben Sie die Software in Kirchlengern schon einmal bei einer Anwohnerversammlung eingesetzt? KARL-HEINZ SAßE: Ja, und die Reaktionen waren erstaunlich. Die Software hat sehr geholfen, die Spannung aus der Diskussion zu

nehmen. Weil die Kosten viel transparenter waren, haben die Leute auf einer völlig anderen Ebene diskutiert. Das Gespräch war viel sachlicher. Man konnte den Bürgern zeigen, dass man die Straße mit ihnen und nicht gegen sie ausbauen will. Einer der härtesten Ausbaugegner hat mir anschließend sogar geschrieben, das sei der richtige Weg.  Was sind die Vorteile der Software? KALR-HEINZ SAßE: Sie hilft, Vertrauen aufzubauen. Man kann den Bürgern leicht veranschaulichen, welche Faktoren die Ausbaukosten nach oben treiben und welche nicht. Das wird nämlich oft völlig falsch eingeschätzt. BERND MENDE: Die Anlieger erkennen, dass eine Straße funktional und gleichzeitig ansprechend sein kann – ohne dass es sie wesentlich mehr kostet. 0815-Straßenplanungen dürften damit seltener, das Stadtbild insgesamt ansprechender und die Aufenthaltsqualität in den Wohngebieten höher werden.  Glauben Sie, dass die Präsentationshilfe auch für andere Kommunen interessant ist? KARL-HEINZ SAßE: Ja, das glaube ich schon. In Münster haben wir die Software vor einiger Zeit Vertretern aus verschiedenen Kommunen in NRW vorgestellt. Die waren durchaus interessiert. Für uns jedenfalls ist das Programm die Zukunft und wird weiter zum Einsatz kommen.

Projekt

Jede Brücke ist einzigartig Bockermann Fritze realisiert eine Brücke in integraler Bauweise über dem Fluss Möhne in Ense

Der zweite Stahlhohlkasten wird über die Baumwipfel gehoben...

Das Wasser der Möhne fließt ruhig und langsam, einige wenige Enten gleiten lautlos über die Wasseroberfläche hier in Ense, am nördlichen Rand des Sauerlandes. Es ist noch frisch an diesem frühen Samstagmorgen im Oktober, doch die ersten Sonnenstrahlen wärmen schon. Vielleicht der perfekte Zeitpunkt zum Angeln, wären da nicht die Geräusche von der anderen Seite des Flusses, die auf rege Tätigkeit schließen lassen. Und dann hebt ein Kran einen etwa 40 m langen, grau beschichteten Stahlhohlkasten über die Baumwipfel und lässt ihn sanft und millimetergenau über dem Fluss absinken. Mitten im Möhnefluss stehen alte Pfeiler, die darauf hindeuten, dass hier bereits eine Brücke gestanden hat. Das alte Bauwerk aus Kriegszeiten war „abgängig“, wie der Fachmann sagt. Jährlich investierte die Gemeinde Ense fünfstellige Euro-Beträge in Instandhaltung und Sanierung. Ein von einem anderen Ingenieurbüro erstellter Entwurf für eine neue Brücke erschien der Gemeinde nicht wirtschaftlich und sie beauftragte Bockermann Fritze mit der Überprüfung und letztendlich auch mit der Entwurfs- und Ausführungsplanung für das neue Bauwerk. „Wir haben uns für die integrale Bauweise

entschieden,“ erläutert Bauingenieur Marcel Matzerath. „Integral bedeutet fugenlos und ohne Brückenlager und damit vorteilhaft in der Unterhaltung.“ Der Überbau besteht aus zwei Stahlhohlkästen, auf die 18 Stahlbeton-Fertigteile aufgelegt werden. Die Enden der Stahlhohlkästen wurden so auf den

...und behutsam abgesetzt.

Vor Ort in Ense beobachten die Bauingenieure Christian Harms und Marcel Matzerath, wie nach und nach die Stahlbeton-Fertigteile auf die Träger ausgelegt werden. Bockermann Fritze hat für das Bauvorhaben auch die Bauüberwachung und Bauoberleitung übernommen. Unabdingbar, denn der Zeitplan für die Fertigstellung ist eng gestrickt. Die plangemäße Fertigstellung ist nur möglich, weil hier alles „aus einer Hand“ kommt. Und Entwürfe für Brücken kann man nicht einfach aus der Schublade ziehen. „Jede Brücke ist einzigartig,“ meint Marcel Matzerath. „Klar, aus der Erfahrung heraus hat man meist recht früh eine Idee, welche Lösung geeignet ist. Aber die Anforderungen sind immer wieder so unterschiedlich, dass es sich jedes Mal um eine individuelle Entwurfsplanung handelt.“

rale Bauweise ihre Vorteile. Die Brücke hat eine Stützweite von ca. 42 m und ist „einfeldrig“, hat also anders als ihre Vorgängerin keine Pfeiler im Flussbett. Nur für die Bauphase werden die alten Pfeiler noch genutzt, später werden sie abgebrochen.

DER DURCHFLUSSQUERSCHNITT MUSS BEACHTET WERDEN Christian Harms überprüft die Wandstärke der Stahlhohlkästen.

Widerlagern platziert, dass diese durch das anschließende Ausbetonieren fest integriert wurden. Dadurch wurde eine sehr schlanke und zugleich besonders stabile Brückenkonstruktion möglich.

Gegenüber anderen Brücken muss bei Bauwerken über Gewässern auch der Durchflussquerschnitt berücksichtigt werden. „Das bedeutet, die lichte Weite zwischen den Widerlagern und die Höhe bis zur Unterkante der Konstruktion muss eine bestimmte Größe erreichen,“ erklärt Marcel Matzerath. Und auch hier hat die integ-

Kritisches Auge: Marcel Matzerath überwacht die Montage der Brücke.

Das Zeitraffer-Video zum Brückenbau finden Sie auf bockermann-fritze.de

Die Brücke über der Möhne ist ca. 56 m lang. Die alten Pfeiler im Flussbett werden nach der Betonage des Überbaus abgebrochen.

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Persönlich

Projekt

Angekommen

Eine Pflicht mit Mehrwert

Marc Barnhöfer verstärkt das Team Wasser und Umwelt

BFI erstellt eine Kanalnetzanzeige für Brigitte Küchen

Der direkte Weg ist nicht unbedingt Marc Barnhöfers Sache: Beim Geocaching widmet sich der 40-Jährige in seiner Freizeit der modernen Form der Schatzsuche mit all ihren Winkelzügen. Ähnlich verschlungen war sein Weg zu Bockermann Fritze: Seit September 2012 verstärkt der Ingenieur das Team Wasser und Umwelt.

Es ist eine Pflichtaufgabe: „Alle Kanalisationsnetze auf privat oder gewerblich genutzten Flächen, über die drei oder mehr Hektar befestigte Flächen entwässert werden, müssen der zuständigen Behörde angezeigt werden“, erklärt Eugen Bitjukov, Ingenieur bei Bockermann Fritze. Er übernahm für das Hiddenhauser Unternehmen Brigitte Küchen im Sommer diese Pflicht. Für den Ingenieur macht die Anzeige aber auch darüber hinaus Sinn: „Sie hilft den Firmen bei der Werterhaltung und auch dabei, Missstände frühzeitig zu erkennen.“

Angefangen hat Barnhöfer als Bau- und Möbeltischler in Gütersloh. Nach zwei Gesellenjahren ging er an die FH Lippe/Höxter und schloss 2004 sein Studium als Dipl.-Ingenieur der Fachrichtung Siedlungswasserwirtschaft ab. Barnhöfer machte Station im Staatlichen Umweltamt in Lippstadt, bevor es ihn nach Bottrop ins Tiefbauamt und zur Kanalplanung zog. Der Familie wegen verlegte der Vater

zweier Kinder seinen Arbeitsplatz schließlich wieder in unmittelbare Wohnortnähe nach Gütersloh. In einem mittelständischen Tiefbauunternehmen leitete Barnhöfer den Bereich Signalbau, bis er aus wirtschaftlichen Gründen in ein Büro nach Lippe wechselte. Schließlich bewarb er sich bei BFI. Mit einer Befürchtung. „Bei so vielen Mitarbeitern erwartete ich eine unpersönliche Atmosphäre.“ Das Gegenteil war der Fall. „Die Kommunikation klappt hervorragend“, sagt Barnhöfer. Er ist vor allem für ein großes Emscher-Projekt im Ruhrgebiet zuständig, übernimmt aber auch praxisnahe Projekte wie die Kanalsanierung in Hiddenhausen. „Ein tolles Arbeiten, ich bin nach wie vor begeistert.“

Zu einer Kanalnetzanzeige gehören nämlich nicht nur Lage-, Bestands- und Übersichtspläne, sondern auch eine Zustandserfassung samt Klassifizierung der Schäden und Sanierungskonzept. Bevor Eugen Bitjukov sich daran machen konnte, war aber noch ein kombiniertes Saug- und Spülfahrzeug gefragt, mit dessen Hilfe die Kanäle mit Wasserhochdruck gereinigt wurden. „Damit man den Zustand überhaupt erkennen kann.“ DER AUFWAND MUSS IM VERHÄLTNIS ZUM NUTZEN STEHEN Mitten in der Produktionshalle oder versteckt im Waschraum - bei der Auswahl der Schächte, über die das Spülfahrzeug durch das Netz geschickt wurde, achtete Bitjukov auf einen vertretbaren Aufwand. „Ein Aufstemmen von Kacheln im Waschraum hätte in keinem Verhältnis zum Nutzen gestanden.“ Mit der Bezirksregierung stimm-

Neu im Team Wasser und Umwelt: Marc Barnhöfer

te der Ingenieur ab, dass zunächst nur die Bereiche gereinigt und untersucht werden, bei denen der Aufwand vertretbar ist.

Dem Saug- und Spülfahrzeug folgte der Kanal-TV-Wagen, Bitjukov überprüfte und klassifizierte die erfassten Schäden. Das Sanierungskonzept erstellte er in enger Absprache mit Brigitte Küchen – und mit einer gewissen Kreativität. Ein undichter Abschnitt ließ sich etwa durch die Stilllegung eines Waschraums von einem Mischwasser- in einen Regenwasserkanal umwandeln. So konnte er von der Schadensliste gestrichen werden: „Regenwasser darf, natürlich nur in vertretbaren Mengen, aus dem Kanal austreten und im Erdreich versickern“, erklärt der Ingenieur. Ein anderer Strang wird dagegen um eine Sanierung nicht herumkommen. Er liegt unter einer Zufahrt für LKW- und Staplerverkehr. Der Kanal weist deutliche Schäden auf, die sich bei gleich bleibender Belastung immer weiter verstärken und so über kurz oder lang die Standsicherheit gefährden könnten. Noch lassen sich die Schäden in geschlossener Bauweise beheben, später hätte gebuddelt werden müssen. Bitjukov sieht deshalb in der leidigen Pflicht zur Kanalnetzanzeige auch eine Chance für die Firmen. „Je früher Schäden erkannt werden, umso günstiger und schneller lassen sie sich beheben.“

Projekt

Die unsichtbare Sanierung In einem letzten Schritt wird das Eilshauser Kanalnetz per Schlauchlining saniert Die Gardine bewegt sich. Neugierig späht die Frau dahinter hervor auf die Straße. Sie sieht – nicht viel: ein paar Pylonen, einen geöffneten Gully, einen LKW, ein paar Schläuche, ein Stückchen weiter noch einen brummenden kleineren Wagen, sonst nichts. Das soll eine Kanalsanierung sein? Das ist eine Kanalsanierung, und zwar eine in geschlossener Bauweise per Schlauchlining-Verfahren. Ohne Buddeln und Verkehrsbehinderungen. Es ist das letzte Los im Schadensbehebungskonzept für den Hiddenhauser Ortsteil Eilshausen. „Mit Abschluss der Arbeiten Ende November ist das Eilshauser Kanalnetz saniert“, sagt Marc Barnhöfer, der das Projekt für Bockermann Fritze leitet. Die größeren Schäden sind bereits behoben, nun sind die verbliebenen geringen Schäden dran. Es geht um rund 2,2 Kilometer DN 500 Rohre, also mit 50 cm Innendurchmesser und 270 Hausanschlüsse. Auf Grundlage des Schadensbehebungskonzepts für Eilshausen (ebenfalls von BFI erstellt) hat der Ingenieur die Ausführung geplant und die Arbeiten ausgeschrieben, in der Phase der Bauüberwachung ist er immer wieder vor Ort. „Am Ende steht noch die Kontrolle der umfangreichen Dokumentation.“ Den Zuschlag für die Ausführung hat die Arkil Inpipe GmbH erhalten. Die Bottroper sind Spezialisten für zertifizierte, lichthär-

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tende GFK-Schlauchliningsysteme. In einem Schlauch, lichtgeschützt, liegen flexible Matten aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Der Schlauch wird in die beschädigte Haltung eingebracht und mit Druckluft aufgeblasen. Per Roboter wird eine sogenannte Lichterkette hindurchgezogen, die den GFK härtet. So wird das Steinzeugrohr quasi von innen mit einem GFK-Rohr, dem Liner, ausgekleidet. Die Zugänge der Hausanschlüsse werden anschließend aufgefräst und für einen dichten Übergang mit einem Hutprofil versehen. „Ein elegantes und günstiges Sanierungsverfahren“, sagt Barnhöfer. Und ein langfristiges: Bis zu 50 Jahre sollen die GFK-Liner halten. Für die Eilshauser Rohre ist eine Liner-Wandstärke von 4 Millimetern erforderlich. Ganz langsam wird die Lichterkette hindurchgeschickt, aufmerksam verfolgt am Monitor ein paar Meter weiter oben im LKW. Gut 65 Zentimeter macht der Roboter in der Minute. „Die Zeit braucht der Kunststoff, um optimal auszuhärten“, erklärt Barnhöfer. Nach knapp 20 Minuten sind die 12 Meter der Haltung geschafft. Der Arkil Inpipe-Mitarbeiter holt den Roboter herauf, räumt zusammen, schließt die Kanalschächte und fährt weiter zur nächsten Haltung. Als die Frau hinter ihrer Gardine erneut auf die Straße blickt, sieht sie – nichts. Nur eine unversehrte Straße. Ein unscheinbarer Schlauch mit großer Wirkung: glasfaserverstärkter Kunststoff macht es möglich

Rückblick

Projekt

Ein Bauwerk in neun Metern Tiefe

IHK-Ausbildungstour 2013 bei BFI

Für das letzte Teilstück der A30 hat BFI einen Düker von immenser Größe geplant

Mit eigenen Mitarbeitern gegen den Fachkräftemangel Ortwin Goldbeck, Präsident der Industrieund Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), machte am 10. September 2013 auf seiner diesjährigen Ausbildungstour auch bei Bockermann Fritze in Enger Station. Gemeinsam mit IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff und IHK-Geschäftsführer Swen Binner diskutierte Goldbeck mit Dr. Klaus Bockermann, Ralf Fritze und Ralf Bockermann aktuelle Herausforderungen und Probleme auf dem Ausbildungsmarkt. „Wir möchten die Ausbildungsleistungen vorbildlich ausbildender Unternehmen unterstreichen. Gleichzeitig geht es uns darum, mit der Unternehmensleitung über die Rahmenbedingungen für die berufliche Bildung zu sprechen“, erläuterte Goldbeck.

Gute Aussichten also auch für Annika Beek, Nina Gorontzy und Kirstin Möller. Die drei jungen Frauen haben im August ihre Ausbildung bei Bockermann Fritze begonnen und sind bisher rundum begeistert. „Ich finde es klasse, dass ich schon nach so kurzer Zeit selbständig an Projekten mitarbeiten kann“, berichtet Nina Gorontzy, zurzeit in der Abteilung Wasser und Umwelt. Einig sind sich die drei auch, dass das kollegiale Betriebsklima ihnen den Berufseinstieg erleichtert hat. „Ich habe mich hier sofort wohl gefühlt“, berichtet Kirstin Möller, die in der Abteilung Konstruktionen gestartet ist und Annika Beek, im Bereich Geoinformatik im Einsatz, ergänzt: „Ein tolles Erlebnis war der gemeinsame Segeltörn auf der Ostsee im September. Da konnte man die Chefs und Kollegen auch mal außerhalb des Büros kennen lernen.“

Gewaltiger Aushub: Für den Bau des Dükers muss eine Menge Boden bewegt werden.

An der Bergkirchener Straße in Bad Oeynhausen klafft zurzeit ein gewaltiges Loch in der Erde. Hier entsteht ein spezielles Bauwerk: ein Düker. „Damit kann man ein Hindernis unterqueren“, sagt BFI-Ingenieurin Simone Albrecht, die den Düker geplant hat. Durch ihn werden künftig die Abwässer geleitet. Außergewöhnlich für diese Region macht das Bauwerk eines: seine Dimension. „Nur selten werden Düker hier in dieser Größenordnung gebaut.“

würden dann beide Rohre wieder an die bestehende Mischwasserkanalisation angeschlossen.

Das Hindernis, von dem Simone Albrecht spricht, ist in diesem Fall die A30. Seit einigen Jahren schon wird das letzte Teilstück der Autobahn – die Verbindung zur A2 – gebaut. Auch die Bergkirchener Straße wird künftig von der A30 gekreuzt. An jener Stelle entsteht nun der Düker. Denn durch den Bau der Autobahn müssen der bestehende Mischwasserkanal und die Wasserversorgungsleitungen an der Kreisstraße unter der

Um das Bauwerk neun Meter tief legen zu können, habe man zunächst einen Voraushub gemacht und darin noch einmal einen vier Meter tiefen Graben erstellt. Ein Problem hierbei: das Grundwasser. Darauf sei man in einer Tiefe von 4,50 Metern gestoßen. Gedanken mussten sich die Planer auch um den Erdaushub machen. Denn der ist mit rund 4.500 Kubikmetern stattlich: „Bei einer Kanalbaumaßnahme von 100 Metern Länge ist das sehr viel.“

Neben den beiden Abwasserkanälen werden auch zwei große Stahlschutzrohre für die Wasserversorgung unter der Autobahn hergeführt. „Im Graben liegen also vier Rohre nebeneinander – dadurch haben wir eine Grabenbreite von rund 3,20 Meter“, sagt die Projektingenieurin: „Das ist schon außergewöhnlich.“

Jana Tödtmann, Auszubildende im 3. Jahr, im Gespräch mit IHK-Präsident Ortwin Goldbeck und Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff. (v.l.)

Im Anschluss an das Gespräch fand gemeinsam mit den derzeit 6 BFI-Auszubildenden eine Führung durch das Unternehmen statt. Victor Krapp, Jana Tödtmann und Jannis Kreiensiek erläuterten der IHK-Delegation am Beispiel dreier Bauprojekte eindrucksvoll, welche Fachkenntnisse sie bereits während ihrer Ausbildung sammeln konnten.  Klaus Bockermann: „Unsere Auszubildenden werden früh in Projekte eingebunden und lernen so schon während der Ausbildung sehr praxisnah. Mit leistungsstarken Mitarbeitern aus dem eigenen Haus können wir dem Fachkräftemangel entgegen wirken.“

Mehr Jugendliche für technische Berufe zu begeistern ist für Klaus Bockermann ein wichtiges Anliegen: „Viele scheuen vor den vermeintlich zu theoretischen Inhalten zurück. Dabei ist gerade die Infrastrukturplanung sehr praxisnah. Was kann spannender sein, als einen Entwurf für eine neue Brücke zu zeichnen, den Bau zu begleiten und später das fertige Bauwerk zu benutzen?“ Übrigens: Auch zum 1. August 2014 werden wieder Auszubildende für den Beruf Bauzeichner gesucht. Bewerben Sie sich jetzt!

Noch tiefer: bis in neun Meter Tiefe wird gegraben.

A30 hindurchgeführt werden – auf knapp 100 Metern Länge und in einer extremen Tiefe von neun Metern. Simone Albrecht erklärt das Prinzip der Entwässerung: „Durch den Düker laufen zwei Abwasserrohre – ein kleineres für das Schmutzwasser und ein größeres für das Mischwasser.“ Wenn es nicht regne, also nur die Abwässer aus den Häusern durchgeleitet werden müssten, werde über das kleinere Rohr entwässert, um Ablagerungen zu vermeiden. Bei Regenwetter dagegen werde das Wasser zunächst in einem Schacht aufgestaut. Wenn zu viel Wasser ankomme, laufe es über und fließe auch über den zweiten, größeren Kanal ab. Am Ende des Dükers

Unschön hierbei: Es handelt sich nicht um locker-fluffige Erde, die man überall gut weiterverwenden könnte. „Wir haben hier einen schlechten Boden – harten Fels zum Beispiel und Schieferton.“ Ein spezielles Bodenmanagement sei daher nötig. Die Stadtwerke Bad Oeynhausen haben BFI mit der Planung und der Bauüberwachung beauftragt. Die Firma Wilhelm Becker GmbH & Co. KG aus Minden führt die Arbeiten aus. Baubeginn war im Oktober, Ende des Jahres soll der Düker fertig gestellt sein.

Die IHK-Delegation gemeinsam mit BFI-Geschäftsführern und Auszubildenden.

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Projekt

„Der Makel der Subjektivität ist verschwunden“ Für die Stadt Gütersloh hat Bockermann Fritze eine umfangreiche Straßeninventur gemacht Das Geld liegt auf der Straße, sagt man. Städte und Gemeinden würden da wohl noch einen Schritt weiter gehen: Für sie sind die Straßen selbst Gold wert. In der Bilanz, die die Kommunen mit Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements aufstellen mussten, werden folglich auch Wege und Plätze als Anlagegüter geführt. Das bedeutet auch: Ihr Restwert muss in regelmäßigen Abständen überprüft werden.  Laut Gemeindehaushaltsverordnung ist spätestens alle 5 Jahre eine Folgeinventur fällig. Die Stadt Gütersloh hat Bockermann Fritze damit betraut. Im Interview ziehen Vertreter der Kommune und Mitarbeiter von BFI eine Bilanz des Projekts – und berichten, warum gerade dieser Auftrag ein Besonderer war.

schein genommen. Dabei haben wir unzählige Fotos gemacht und Daten gemäß der Aktenlage mit dem tatsächlichen Bestand abgeglichen. Außerdem haben wir neue Zustandsdaten der Fahrbahnen und Nebenanlagen erfasst.  Herr Monscheidt, Sie sind Fachbereichsleiter für Finanzen bei der Stadt Gütersloh. Welchen Anteil hat das Straßennetz am Gesamtvermögen der Kommune? UNSICHERHEITEN WURDEN BESEITIGT NORBERT MONSCHEIDT: Straßen, Wege und Plätze machen bei uns etwa 19 Prozent des Anlagevermögens aus – die zugehörigen Grundstückswerte und das Kanalnetz nicht inbegriffen. Warum ist die Inventur nötig geworden?

Wie groß ist das Straßennetz, das Bockermann Fritze für die Stadt Gütersloh unter die Lupe genommen hat? BFI-Prokurist BERND MENDE: Das Straßennetz hat eine Länge von etwa 525 Kilometern. Davon sind ca. 35 Kilometer Hauptverbindungsstraßen, ca. 226 Kilometer Wohnstraßen und etwa 121 Kilometer Wirtschaftswege. Der Rest verteilt sich auf Wohnsammelstraßen, Straßen ohne Endausbau , Baustraßen, unbefestigte Wege und sonstige Straßen, Wege und Plätze. Das gesamte Netz ist aufgeteilt in gut 5.000 Abschnitte, die wir uns detailliert angeschaut und bewertet haben. Wie genau sah die Inventur aus? BFI-Projektleiterin PETRA SCHARF: Mehrere Wochen lang waren wir mit verschiedenen Teams vor Ort und haben sämtliche Straßen, Wege und Plätze der Stadt Gütersloh in Augen-

MICHAEL DRESMANN: Der Gesetzgeber sieht spätestens alle fünf Jahre die körperliche Inventur des kommunalen Vermögens vor, also auch für Straßen, Wege und Plätze. Aber sie ist auch aus einem anderen Grund nötig gewesen: Bezogen auf unser Straßennetz gab es immer mehr unklare Punkte. Mit unserem vorhandenen Datensystem konnten wir nicht mal die Gesamtlänge des Straßennetzes exakt bestimmen – um nur ein Beispiel zu nennen. Diese Unsicherheiten – gerade bezogen auf den Vermögensausweis – wollten wir beseitigen. THORSTEN SIEWERT: Es ging bei der Inventur also nicht zuletzt auch um eine Fehlerkorrektur. Die ist gelungen und jetzt haben wir vernünftige Daten, auf die wir für Jahre setzen können.

Stadt Gütersloh überzeugendste Konzept vorgelegt. ALFONS BUSKE: Außerdem stand das Projekt unter einem enormen Zeitdruck. Und BFI konnte die Inventur in der von uns gewünschten Zeit umsetzen. Was war das Besondere an diesem Projekt? BERND MENDE: Das Besondere war wohl, dass von Anfang an alle drei beteiligten Fachbereiche an einem Tisch saßen – also der Fachbereich Tiefbau, die Kämmerei und das Rechnungsprüfungsamt. Das war uns sehr wichtig und hat maßgeblich mit zum Erfolg beigetragen. NORBERT MONSCHEIDT: Wir wollten das Projekt von Anfang an wasserdicht machen. Daher war es sinnvoll, auch das Rechnungsprüfungsamt direkt mit an den Tisch zu holen. So hält das Projekt am Ende auch der Jahresprüfung stand.  OBJEKTIVE ENTSCHEIDUNGEN SIND NUN MÖGLICH GEWORDEN Die Ergebnisse der Inventur sind in die Datenbank „BFI Straße“ eingeflossen, mit der die Stadt Gütersloh fortan arbeitet. Der Zustand der kommunalen Straßen und damit auch ihr Restwert sind jetzt also genau erfasst. Welchen Vorteil hat das? ALFONS BUSKE: Früher hat man eine Straße auf Zuruf saniert. Über ihren Restwert hat man sich dabei keine Gedanken gemacht – also auch nicht, ob eine aufwändige Sanierung überhaupt noch wirtschaftlich ist.

Warum hat BFI den Zuschlag für die Inventur bekommen?

HANS-JÜRGEN HILLEKES: Heute jedoch können wir das objektiv bewerten.

BERND MENDE: Unser Büro hat das für die

ALFONS BUSKE: Der Makel der Subjektivität

ist damit verschwunden.  Herr Ellerbrock, Sie betreuen die neue Straßendatenbank  bei der Stadt Gütersloh. Was sind aus Ihrer Sicht die wesentlichen Pluspunkte? JENS ELLERBROCK: Die Datengrundlage ist hochaktuell und man hat jetzt sehr klare und genaue Angaben zum Zustand einer Straße, ihrem Ausbau und ihrem Restwert. Das hilft, das geringe Budget der Stadt zur richtigen Zeit für die richtige Straße auszugeben. ALFONS BUSKE: Denn es ist sinnvoller, frühzeitig in eine gut erhaltene Straße zu investieren, die für die Stadt noch einen Wert hat. Die Inventur ist abgeschlossen. Wie geht es nun weiter? HANS-JÜRGEN HILLEKES: Die Daten sollen jetzt dazu dienen, ein Straßenerhaltungskonzept zu erarbeiten. Auch damit haben wir Bockermann Fritze beauftragt.

Die Gesprächspartner von der Stadt Gütersloh - Alfons Buske, Fachbereichsleiter Tiefbau - Michael Dresmann, Mitarbeiter Finanzen/Kämmerei - Jens Ellerbrock, betreut die neue Straßendatenbank - Hans-Jürgen Hillekes, Abteilungs leiter Straßenunterhaltung und Verkehrsbauten

- Norbert Monscheidt, Fachbereichsleiter Finanzen/Kämmerei

- Thorsten Siewert, stellv. Fachbe reichsleiter Tiefbau, Abteilungsleiter Straßenbau

Gutes Team: Hans-Jürgen Hillekes, Norbert Monscheidt, Alfons Buske, BFI-Projektleiterin Petra Scharf, Thorsten Siewert, Jens Ellerbrock, Michael Dresmann und BFI-Prokurist Bernd Mende (v. l.).

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Intern

Ein Brunnen für Afghanistan Bockermann Fritze engagiert sich im Krisengebiet Afghanistan zählt zu den ärmsten Ländern der Erde, was Lebenserwartung, Bildungschancen und medizinische Versorgung angeht. Im Grenzgebiet zu Turkmenistan, im äußersten Norden Afghanistans liegt der Distrikt Qaleizal, eine von politischen Unruhen geschüttelte Region, in der kaum internationale Hilfe ankommt. Für uns selbstverständliche Dinge wie sauberes Trinkwasser sind dort Mangelware: Die Menschen in Qaleizal haben häufig nur verschmutztes Oberflächenwasser zu trinken, was die Ausbreitung von Krankheiten begünstigt und eine erhöhte Sterblichkeit vor allem von Kindern bedeutet. Der Afghanische Frauenverein (AFV), eine humanitäre Hilfsorganisation mit Sitz in Osnabrück, setzt sich seit 1992 für zahlreiche Hilfsprojekte in Afghanistan, unter anderem auch für den Bau von dringend benötigten Brunnen, ein. Ein erstes Brunnenprojekt mit westlicher Hilfe startete 2005 durch die Initiative von Roger Willemsen, Publizist und Fernsehmoderator und seit 2006 Schirmherr des AFV. Seitdem konnten durch Spendenmittel insgesamt über 260 Brunnen in Afghanistan gebaut werden, die die Menschen in den abgelegenen Dörfern in Nordafghanistan mit sauberem Trinkwasser versorgen.

Kinder pumpen sauberes Wasser aus dem von BFI gespendeten Brunnen in Qaleizal.

„Ein Brunnenbauprojekt hat uns durch die konkrete Hilfestellung für die afghanische Bevölkerung überzeugt. Mit unserer jährlichen Weihnachtsspende haben wir darum in 2012 den AFV unterstützt. Im Juni dieses Jahres wur-

de unser Brunnen in Qaleizal fertig gestellt und spendet seitdem vielen Menschen in der Region täglich frisches Wasser,“ erläutert Klaus Bockermann. Die Fotos, die der AFV als Dankeschön geschickt hat, belegen dies eindrucksvoll.

Mehr über das Projekt steht auf www.bockermann-fritze.de/aktuelles oder auf den Seiten des Afghanischen Frauenvereins unter www.afghanischer-frauenverein.de.

Projekt

BFI als Generalplaner für neues DPD-Depot in Bayern Kompetenz im Tief- und Hochbau: Umfangreiches Gesamtpaket geschnürt Mehr als 16.000 Pakete – so viele kleine und große Frachtgüter wird der Paket- und Expressdienstleister DPD künftig jeden Tag in Dinkelsbühl umschlagen. Auf der grünen Wiese, im „Businesspark Waldeck“, baut das international tätige Unternehmen für rund elf Millionen Euro ein neues Logistikzentrum. Bockermann Fritze hat das Paketdepot im Herzen von Bayern geplant – und  dabei nicht nur seine jahrelange Erfahrung im Tiefbau unter Beweis gestellt. Die Planer von BFI haben auch gezeigt, dass sie im Hochbau ganz vorne mitspielen.  Die Ingenieure aus Enger haben schon mehrere Standorte bundesweit für den Paketdienstleister geplant. Bislang aber waren sie

vor allem im Tiefbau unterwegs, haben sich um die Verkehrsflächen, den Erdbau und die Entwässerung gekümmert. „Bei diesem Projekt aber machen wir die Generalplanung, bei uns liegt die gesamte Koordination – auch für den Hochbau“, sagt BFI-Abteilungsleiter Martin Pollpeter. BIS ZU 7.500 PAKETE WERDEN STÜNDLICH SORTIERT Das neue Depot nahe dem Autobahnkreuz Feuchtwangen entsteht laut DPD auf einer Gesamtfläche von rund 23.000 Quadratmetern. Rund 18.000 Quadratmeter davon werden bebaut. Herzstück des neuen Logistikzentrums ist die Paketanlage: Mit ihr können pro Stunde bis zu 7.500 Pakete sortiert werden.

Von der ersten Standortentwicklung  und der Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden haben die Ingenieure aus Enger auch ein Raumprogramm für die Verwaltung und die eigentliche Pakethalle entwickelt. „Dafür haben wir Architekten als externe Fachplaner hinzugezogen“, berichtet der BFI-Abteilungsleiter. Denn auch die Halle müsse gewisse Voraussetzungen erfüllen. „Sie ist schließlich mehr als nur eine Hülle um die Fördertechnik“, betont Martin Pollpeter. „Sie muss auch den arbeitstechnischen Richtlinien entsprechen.“ Und natürlich den betrieblichen Anforderungen gerecht werden: Bei der Planung habe man sich darum intensiv mit DPD aus-

getauscht. Bei BFI lag auch die Gesamtkoordination für die Fachplaner des Brandschutzes, der technischen Gebäudeausstattung und des Schallschutzes. Im Januar erfolgten die ersten Gespräche zum Grobkonzept des neuen DPD Standorts. Dabei haben sich die Ingenieure aus Enger einen ersten Überblick über den Standort verschafft und gemeinsam mit DPD die konzeptionelle Entwicklung begonnen. „Aber die richtig heiße Planungsphase für die Baugenehmigung und die Funktionalplanung hat nur insgesamt acht Wochen gedauert“, sagt Martin Pollpeter. NUR 8 WOCHEN HEISSE PLANUNGSPHASE Mittlerweile liegt die Baugenehmigung vor. Im Dezember sollen die Arbeiten beginnen. Ab Herbst 2014 werden dann von Dinkelsbühl  aus viele tausend Pakete täglich auf die Reise gehen – in mehr als 200 Länder. Die jahrelange Erfahrung von BFI im Tiefbau sieht Martin Pollpeter als Vorteil für die Hochbau-Planung. „Wir wissen genau, wie die Entwässerung und die verkehrstechnische Anbindung sein müssen. Darum können wir das Depot exakt anpassen, Hoch- und Tiefbau optimal aufeinander abstimmen.“ DPD jedenfalls hat Bockermann Fritze überzeugt: „Mit Bockermann Fritze haben wir einen kompetenten und verlässlichen Partner an der Seite, der unsere betrieblichen Anforderungen kennt“, betont Projektleiter Milad Zadeh von DPD die gute Zusammenarbeit.

Anja Pleitner und Martin Pollpeter besprechen die nächsten Schritte des DPD-Projektes.

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Intern

Mehr Platz für die Mitarbeiter Seit Sommer baut Bockermann Fritze an / 16 neue Büros sollen entstehen Kreative Köpfe brauchen Platz zum Denken – das ist auch bei Bockermann Fritze nicht anders. An Platz jedoch mangelt es dem Unternehmen momentan gewaltig. Die Büros sind überbelegt, platzen aus allen Nähten. Das wird sich bald ändern: Seit Sommer wird angebaut bei BFI.

Zwischenbau mit einem Nebeneingang für die Mitarbeiter entstehen. In dem Gebäudetrakt soll ein Forum für Seminare oder Kundenveranstaltungen eingerichtet werden. „Allein dieser Raum wird rund 80 Quadratmeter haben“, berichtet Ralf Bockermann.

An den Zwischenbau wird sich ein Gebäude mit drei Geschossen anschließen. In Erdund Obergeschoss werden 16 unterschiedlich große Büros für ein bis vier Mitarbeiter eingerichtet. Im Untergeschoss wiederum werden sanitäre Anlagen, ein Technikraum, das Archiv und Aufenthaltsräume untergebracht.

Die Bauarbeiten schreiten bisher gut voran. Zum Feiern genutzt wurde der Anbau auch schon: Bei einem internen Richtfest Anfang November konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die zukünftigen Büroräume im Rohbau schon einmal in Augenschein nehmen. Ralf Bockermann hofft, dass der Anbau bis Mitte 2014 bezugsfertig sein wird.

„Wir wollen unseren 70 Mitarbeitern gute Arbeitsbedingungen bieten“, sagt Geschäftsführer Ralf Bockermann. Dazu gehöre ein angenehmes Betriebsklima – aber eben auch entsprechende Büroräume. Die seien auch Grundvoraussetzung, um weiter wachsen zu können. Im Jahr 2000, als BFI sein neues Gebäude an der Dieselstraße bezogen hat, war von Platzmangel keine Spur. Auf den rund 800 Quadratmetern gab es reichlich freien Raum für die Mitarbeiter. Im Laufe der Jahre kamen jedoch immer mehr Ingenieure und Bauzeichner hinzu. „Wir haben unsere Belegschaft seit dem Jahr 2000 nahezu verdoppelt“, erklärt Ralf Bockermann. Schon vor drei Jahren wurde das Ursprungsgebäude darum um 200 Quadratmeter erweitert. Unter anderem entstanden fünf neue Büros. Jetzt jedoch wird es schon wieder eng: „Das Wachstum der vergangenen Jahre können wir in den vorhandenen Räumen nicht mehr entsprechend auffangen“, sagt Ralf Bockermann. Die Geschäftsführer haben sich darum für eine großzügige Erweiterung entschieden. Rund 900 Quadratmeter Nutzfläche sollen hinzukommen. Anschließend an das schon bestehende Gebäude wird ein eingeschossiger

Freuen sich auf mehr Platz: Klaus Bockermann, Ralf Fritze, Bauleiter Lutz Striehn, Ralf Bockermann (v.l.).

Termin

Persönlich

Mehr als die Stimme am Telefon Susanne Hübner verstärkt seit Mai die kaufmännische Abteilung bei BFI

Noch ein Hinweis in eigener Sache:

Anrufe entgegen nehmen, Besucher empfangen, den Schriftverkehr erledigen und vieles mehr fällt in den Aufgabenbereich von Susanne Hübner. Die 37jährige arbeitet seit Mai am Empfang bei BFI und sitzt damit mitten im Geschehen.

Wir haben uns entschieden, dieses Jahr auf den Versand von Weihnachtskarten zu verzichten. Mit dem gesparten Geld möchten wir den Betrag unserer jährlichen Weihnachsspende erhöhen.

bildete Hotelkauffrau trotzdem nicht: „Während meiner Zeit im Hotel habe ich auch am Empfang gearbeitet und bin es gewohnt, dass viele verschiedene Wünsche gleichzeitig an mich heran getragen werden.“ Abteilungsleiterin Daniela Göhner ist froh über den Zuwachs in ihrem Team: „Der Empfang ist ja sozusagen die Visitenkarte unseres Unternehmens. Susanne ist mit ihrer immer freundlichen und zuvorkommenden Art ein echter Gewinn für uns.“

Ob Bahnfahrkarten für eine Dienstreise benötigt werden, die Milch in der Cafeteria ausgegangen ist oder ganz schnell noch ein Brief für die Ausgangspost geschrieben werden muss – Susanne Hübner ist meistens die erste Anlaufstelle für ihre rund 70 Kolleginnen und Kollegen.

Ihre Freizeit verbringt die Herforderin gerne mit Lesen und Gärtnern. Auch bei sportlichen Aktivitäten mit Freunden findet sie Entspannung vom manchmal hektischen Berufsalltag.

Aus der Ruhe bringen lässt sich die ausge-

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien daher schon heute ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das Neue Jahr. Vom 23. Dezember 2013 bis zum 1. Januar 2014 machen wir Betriebsferien. Ab dem 2. Januar 2014 sind wir wieder für Sie da und freuen uns schon jetzt auf neue, gemeinsame Projekte!

Impressum Herausgeber: Redaktion: Dr. Klaus Bockermann (verantw.) Daniela Göhner Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH Dieselstraße 11, 32130 Enger T 05224.9737-0 [email protected] www.bockermann-fritze.de

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Texte: Mareike Patock, Ulrike Heitholt, Uli Funke, Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH Layout und Gestaltung: Dagmar Heuer, Uli Funke

Bildquellen: Afghanischer Frauenverein, Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH, Brigitte Küchen H. Frickemeier Möbelwerk GmbH, Mareike Patock, Stadt Gütersloh, Uli Funke, ulifunke.com Druck: Wehmeyer Druck, 32130 Enger

Auflage: 1.200 Exemplare

Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich im Juni 2014.

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