Das Schulfrühstück von 9- bis 13-jährigen Kindern

March 4, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Wissenschaft & Forschung | Begutachtetes Original Peer-Review-Verfahren | Eingereicht: 4. 5. 2009

Akzeptiert: 8. 6. 2009

Beleg/Autorenexemplar! Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme.

Das Schulfrühstück von Kindern und Jugendlichen bietet Ansatzpunkte für Maßnahmen zur Gesundheitsförderung am Setting Schule. Im Rahmen des Projekts GeKoKidS (Gesundheitskompetenz bei Kindern in der Schule) wurde daher das Schulfrühstück von SchülerInnen aus Mecklenburg-Vorpommern erhoben und mit den ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen verglichen.

Das Schulfrühstück von 9- bis 13-jährigen Kindern – Erfahrungen von GeKoKidS (Gesundheitskompetenz bei Kindern in der Schule) MSc oec. troph. Jasmin Seiberl* Dr. Sandra PlachtaDanielzik* Dr. Marco Franze** Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann** (MPH) Prof. Dr. Christian H. Splieth*** *Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde, Universität Kiel **Institut für Community Medicine (Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health), Universität Greifswald ***Abteilung für Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde, Universität Greifswald Interessenkonflikt Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Commitee of Medical Journal Editors besteht.

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Hintergrund und Fragestellung

Material und Methoden

Ein ausgewogenes Frühstück ist insbesondere im Kindesalter von zentraler Bedeutung für die kognitive und physische Leistungsfähigkeit [1, 2]. Durch eine geeignete Lebensmittelauswahl leistet es einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Nährstoff- und Energiebedarfs [3].

GeKoKidS umfasst die Entwicklung, Optimierung, Evaluierung und Etablierung eines integrativen, modularen Präventionsprogramms für den Regelunterricht. Dieses richtet sich an alle SchülerInnen der 5. und 6. Klasse aus der Studienregion Greifswald/Ostvorpommern. Übergeordnetes Ziel ist die Förderung gesundheitsbezogener Kompetenzen. Die Umsetzung des Präventionsunterrichts erfolgt durch speziell fortgebildete Lehrkräfte. Dafür wurde eine Lehrerfortbildung entwickelt, welche die Module Ernährung, Bewegung, Rauchprävention, Kariesprävention, Schmerzreduktion sowie Impfstatus beinhaltet. Die Evaluierung des Präventionsprogramms erfolgt in Form eines randomisierten, prospektiven Längsschnitts. Zur Erfassung des Ausgangszustands wurde anhand der zum ersten Messzeitpunkt (September bis Oktober 2007) erhobenen Daten zunächst eine Querschnittuntersuchung durchgeführt. Diese beinhaltete auch die Erfassung des Schulfrühstücks.

Heranwachsenden wird daher ein zweites Frühstück in der Schule (Schulfrühstück), kombiniert mit einem Getränk, empfohlen. Die Zusammensetzung des Schulfrühstücks kann individuell gestaltet sein, sollte aber die Empfehlungen von ernährungswissenschaftlichen Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) und dem Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) berücksichtigen [2, 4]. Es ist ungewiss, ob das Schulfrühstück diesen Empfehlungen entspricht. Daher wurde in der vorliegenden Studie das Schulfrühstück von SchülerInnen der 5. Klasse aus Greifswald/Ostvorpommern charakterisiert und untersucht, welchen Einflussfaktoren (Geschlecht, Ernährungszustand von Kind und Mutter, Sozialstatus) die ernährungsphysiologische Qualität des Schulfrühstücks unterliegt.

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Untersuchungsdesign

Studienregion und Stichprobe Die Studienregion umfasst die kreisfreie Stadt Greifswald und den angrenzenden

Korrespondierender Autor: Prof. Dr. Manfred James Müller* Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde Abteilung Humanernährung Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel Tel.: +49 431 / 880 56 70

Das Schulfrühstück ist wichtig für die körperliche und geistige Beweglichkeit

Landkreis Ostvorpommern (162 653 Einwohner, davon 16 727 unter 15 Jahren). Bundesweit weist die Studienregion eine der höchsten Arbeitslosenquoten auf (Greifswald 18,7 %, Ostvorpommern 21,5 %) [5]. In dem Gebiet gibt es 22 Schulen mit einer 5. Jahrgangsstufe. Diese wurden vor Beginn der Untersuchung schriftlich über das Forschungsvorhaben informiert. 19 der 22 Schulen (86,3 %) erklärten sich bereit, an der Studie teilzunehmen. Alle Eltern wurden zu Beginn des Schuljahres 2007/2008 anlässlich eines Elternabends ausführlich über das Programm und die datenschutzrechtlichen Bestimmungen informiert1. Insgesamt umfasste die Stichprobe 914 SchülerInnen. 852 Kinder nahmen an der Untersuchung und der schriftlichen Befra-

gung teil (Response 93,2 %). An der Elternbefragung beteiligten sich 721 Eltern (Response 78,8 %). Nach Ausschluss unvollständiger Datensätze hinsichtlich der Angaben zum Schulfrühstück und zu Parametern des Ernährungszustands bestand die Stichprobe aus 601 SchülerInnen (65,7 %). Die Studienpopulation ist in 쏆 Tabelle 1 charakterisiert.

Datenerhebung Die Datenerhebung wurde im Rahmen einer Erweiterung der gesetzlich verbindlichen zahnmedizinischen Untersuchungen durchgeführt und umfasste neben medizinischen Untersuchungen eine schriftliche Befragung von SchülerInnen. Eine Nacherhebung erfolgte wegen krankheits-

Stichprobe

bedingter Nichtteilnahme im November und Dezember 2007. Der sozio-ökonomische Status (SES) der Familien und der Ernährungszustand der Mutter wurden über einen Elternfragebogen erhoben, der an den Elternabenden ausgefüllt wurde. Waren Eltern nicht anwesend, erfolgte das Verteilen der Bögen über deren Kinder. Der SES wurde analog zum Kinder- und Jugendgesundheitssurvey anhand folgender Angaben gebildet: Schulabschluss, Berufsausbildung, berufliche Stellung, durchschnittliches Haushalts-Nettoeinkommen [6]. Dies ermöglicht eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse. 1

Die Ethikkommission der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald stimmte der Studie zu. Eine Genehmigung erfolgte durch den Landesbeauftragten für den Datenschutz Mecklenburg-Vorpommern.

Mädchen Jungen Median (Interquartilabstand)

n [%]

277 [46,1]

324 [53,9]

Alter

[Jahre]

10,7 (10,5–11,0)

10,8 (10,5–11,1)

Größe

[m]

1,47 (1,40–1,50)

1,47 (1,43–1,54)

Gewicht [kg]

39,3 (32,9–46,5)

39,2 (34,7–45,7)

17,7 (16,0–20,4)

17,7 (16,2–20,6)

17,3

21,0

35,8

36,2

■ niedrig [%]

25,6

26,5

■ mittel [%]

50,9

47,5

23,5

25,9

BMI

[kg/m²] 1

Prävalenz von Übergewicht der SchülerInnen [%] 2

Prävalenz von Übergewicht der Mütter [%] SES der Familien

■ hoch [%] 1

2

Übergewicht definiert nach Kromeyer-Hauschild et al. (2001); Übergewicht definiert nach WHO (2000), SES = sozio-ökonomischer Status nach Winkler-Index (6)

Tab. 1: Anthropometrische Charakteristika, Prävalenz von Übergewicht und soziodemografische Merkmale der Stichprobe

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Instrumente und Messgeräte Die Körpergröße wurde mit einem transportablen Stadiometer2 auf fünf Millimeter genau gemessen. Das Körpergewicht wurde mit einer elektronischen Flachwaage3 auf 100 Gramm genau bestimmt. Anhand von Körpergröße und -gewicht wurde der Body Mass Index (BMI in kg/m2) berechnet. Zur Definition von Übergewicht und Adipositas wurden die alters- und geschlechtsspezifischen BMI-Referenzwerte für deutsche Kinder und Jugendliche herangezogen 2

Hersteller: Seca Vogel und Halke, Modellbezeichnung: 214 3 Hersteller: Seca Vogel und Halke, Modellbezeichnung: 861

[7]. Der Ernährungszustand der Mutter wurde anhand des BMI bestimmt und beruhte auf den Selbstangaben zu Körpergröße und Körpergewicht. Die Definition von Übergewicht erfolgte gemäß der WHO [8]. Das Schulfrühstück der Kinder wurde mit der Frage „Was hast du heute zu essen/trinken in der Schule dabei?“ erfasst. Die genannten Lebensmittel wurden zu folgenden Lebensmittelbzw. Getränkegruppen zusammengefasst: Brot, Obst/Gemüse, Milch/ Milchprodukte, Süßwaren, Mineral-/ Wasser, Fruchtsaft/-schorlen, Tee, Limonaden, Eistee und Trinkpäckchen. Die Bewertung orientierte sich an den Empfehlungen der DGE [4] und des FKE [2]. Zunächst erfolgte eine

getrennte Bewertung von Schulfrühstück und Schulgetränken. Als „günstig“ wurde das Schulfrühstück bewertet, wenn es alle empfohlenen Komponenten (Vollkorn-/Mischbrot, Obst/ Gemüse und Milch/Milchprodukte) beinhaltete [2, 4]. Fehlte eine der empfohlenen Komponenten, wurde das Schulfrühstück als „befriedigend“ eingestuft. Enthielt es nur eine empfohlene Komponente oder mehr als zwei nicht empfohlene Komponenten, galt es als „ungünstig“. „Günstige“ Schulgetränke waren Mineral-/ Wasser, Tee oder Fruchtsaft/-schorle, „ungünstige“ Limonaden, Eistee oder Trinkpäckchen. Eine Kombination aus „günstigen“ und „ungünstigen“ Getränken galt als „befriedigend“.

Gesamt (%)

Mädchen (%)

Lebensmittel des Schulfrühstücks Brot Mischbrot Weißbrot Vollkornbrot Obst Gemüse Milch/-produkte Jogurt/Trinkjogurt Milch Kakao/Milchmischgetränke Süßwaren Süßigkeiten/Schokolade Milchschnitten/Müsliriegel Kuchen/Gebäck

93,5 87,3 47,8 29,0 15,3 52,9 20,0 17,6 14,0 3,0 2,2 32,3 19,6 10,5 6,2

94,9 89,4 49,5 24,2* 17,7 56,0* 25,3** 19,9 11,7 2,5 1,8 30,2 18,1 13,7** 7,9

92,3 85,2 46,3 33,0* 13,3 50,3* 15,4** 15,7 16,6 3,1 1,9 34,7 21,0 7,7** 4,6

Zusammenstellung des Schulfrühstücks Brot + Obst/Gemüse Brot Brot + Obst/Gemüse + Süßwaren Brot + Obst/Gemüse + Milch/-produkte Brot + Milch/-produkte Brot + Süßwaren Brot + Obst/Gemüse + Milch/-produkte + Süßwaren Obst/Gemüse Süßwaren Brot + Milch/-produkte Obst/Gemüse + Milch/-produkte Brot + Milch/-produkte + Süßwaren Milch/-produkte + Süßwaren Milch/-produkte

32,0 21,4 17,7 8,1 7,9 7,0 7,4 1,6 1,6 1,2 0,9 0,7 0,7 0,5

34,8 21,1 19,8 9,2 7,2 7,2 7,5 2,0 1,7 1,0 1,1 0,6 0,5 0,5

29,2 21,7 15,7 7,0 8,6 7,8 7,3 1,2 1,5 1,4 0,7 0,7 0,8 0,5

Getränke des Schulfrühstücks Fruchtsaft/-schorle Mineral-/Wasser Limonade Eistee Tee Trinkpäckchen

89,7 43,1 26,3 9,3 8,7 8,3 5,0

92,8* 44,0 28,9 7,6 10,5 10,8 5,4

87,0* 42,3 24,1 10,8 7,1 6,2 4,6

Signifikante Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen; x2-Test s. Abb. 1, * p < 0,05, ** p < 0,01

Tab. 2: Bestandteile des Schulfrühstücks

500

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Jungen (%)

Datenanalyse Das Einscannen der Fragebögen erfolgte unter Verwendung des Programms Teleform® (Version 10.2), die Aufbereitung der medizinischen Daten erfolgte mithilfe von Microsoft Office Excel 2003®, die statistische Auswertung der Daten mit SPSS® Version 15.0.1. Vor der Datenauswertung wurden Prüfungen auf Vollständigkeit und Plausibilität durchgeführt. Diese ließen es zu, sämtliche ausgefüllten Fragebögen in die Analysen aufzunehmen. Häufigkeitsverteilungen von kategorialen Variablen wurden mit dem Chi-Quadrat-Test auf Unterschiede getestet. Das Signifikanzniveau wurde auf p < 0,05 festgelegt (zweiseitig).

Ergebnisse Lebensmittelauswahl Die Pausenverpflegung von 88,3 % der SchülerInnen beinhaltete sowohl ein Schulfrühstück als auch Getränke. Insgesamt brachten 93,5 % der Kinder ein Frühstück mit zur Schule. Dies enthielt am häufigsten „Brot und Obst/Gemüse“ (32,0 %), „Brot“ (21,4 %) sowie „Brot, Obst/ Gemüse und Süßwaren“ (17,7 %; 쏆 Tabelle 2). Das Pausenbrot bestand zumeist aus Mischbrot (47,8 %) oder Weißbrot (29,0 %). Vollkornbrot wurde von wenigen SchülerInnen mitgenommen. Die Lebensmittelauswahl unterschied sich zwischen Jungen und Mädchen: Jungen nahmen signifikant häufiger Weißbrot mit zur Schule. Das Schulfrühstück der Mädchen beinhaltete dagegen häufiger Obst, Gemüse sowie Müsliriegel/ Milchschnitten. Obst, Gemüse und Milch/Milchprodukte waren bei allen Kindern aber insgesamt selten im Schulfrühstück enthalten. Mehr als ein Drittel der Kinder nahm Süßwaren mit zur Schule (쏆 Tabelle 2). Getränke wurden von 89,7 % der Fünftklässler mitgebracht. Die meisten SchülerInnen hatten „günstige“ Getränke wie Fruchtsaft/-schorle und Mineral-/Wasser dabei. Jedoch wurden auch die nicht empfohlenen Getränke Limonade, Eistee und Trink-

päckchen von 22,0 % der Kinder mitgebracht. Während Mädchen signifikant häufiger Getränke mitnahmen als Jungen, unterschied sich die Getränkewahl nicht zwischen den Geschlechtern (쏆 Tabelle 2).

Ernährungsphysiologische Qualität Im Vergleich zu den Empfehlungen der DGE und des FKE war das Schulfrühstück der meisten SchülerInnen „befriedigend“. Rund ein Drittel der Kinder wies ein „günstiges“ Frühstück auf. Demgegenüber brachten 21,2 % der Fünftklässler ein „ungünstiges“ Schulfrühstück mit (쏆 Tabelle 3). Das Frühstück der Mädchen war signifikant häufiger „günstig“ bzw. „befriedigend“ als das der Jungen (쏆 Abbildung 1a). Weder der Ernährungszustand von Kind oder Mutter noch der SES hatten einen Einfluss auf die ernährungsphysiologische Qualität des Schulfrühstücks (쏆 Abbildung 1b/c/d). Die Getränke von 75,6 % der Fünftklässler waren „günstig“. Dennoch wiesen 18,2 % der SchülerInnen „ungünstige“ Getränke auf (쏆 Tabelle 3). Eine Beziehung zwischen der Getränkewahl und dem Geschlecht konnte nicht nachgewiesen werden (쏆 Abbildung 2a), Mädchen nahmen jedoch häufiger Getränke mit zur Schule (쏆 Tabelle 2). Der Ernährungszustand der Mutter und der SES hatten keinen Einfluss auf die ernährungsphysiologische Qualität der Schulgetränke (쏆 Abbildung 2 c/d). Es bestand aber ein marginal signifikanter Zusammenhang zwischen den mitgebrachten Getränken und dem Ernährungszustand der Kinder: Übergewichtige Kinder nahmen häu-

figer „ungünstige“ und seltener „günstige“ Getränke mit als Normalgewichtige (쏆 Abbildung 2b). Insgesamt hatte weniger als ein Drittel der SchülerInnen eine „günstige“ Pausenverpflegung („günstiges“ Schulfrühstück plus „günstige“ Getränke) dabei. Die meisten Fünftklässler wiesen ein „befriedigendes“ Schulfrühstück und „günstige“ Getränke auf (33,3 %). Der Anteil von Kindern mit einer „ungünstigen“ Pausenverpflegung („ungünstiges“ Schulfrühstück plus „ungünstige“ Getränke) belief sich auf unter 10 % (쏆 Tabelle 3).

Diskussion Das Schulfrühstück der SchülerInnen von GeKoKidS entsprach häufig nicht den Empfehlungen der DGE und des FKE. Als Einflussfaktor auf die Qualität des Schulfrühstücks konnte das Geschlecht identifiziert werden. Das Schulfrühstück der Mädchen war insgesamt besser, es wies aber dennoch Defizite auf. Zudem nahmen die Kinder oftmals nicht empfohlene Getränke mit zur Schule. Daher erscheint es erforderlich, im Rahmen der Gesundheitsförderung durch geschlechtsspezifische Interventionsstrategien im Setting Schule das Schulfrühstück und die Getränkewahl von SchülerInnen zu verbessern.

Defizite in der Lebensmittelauswahl Ein ausgewogenes Schulfrühstück trägt dazu bei, die Ernährungsqualität von Kindern zu verbessern [1, 3]. Das Schulfrühstück der Fünftklässler erfüllt die Kriterien einer ausgewo-

Schulfrühstück Getränke

günstig

befriedigend

ungünstig



günstig

28,6 %

33,3 %

13,7 %

75,6 %

befriedigend

1,6 %

4,1 %

0,6 %

6,3 %

ungünstig

4,5 %

6,8 %

6,9 %

18,2 %

34,6 %

44,2 %

21,2 %

100,0 %



Tab. 3: Vergleichende Bewertung von Schulfrühstück und Getränken

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genen Lebensmittelauswahl jedoch häufig nicht. Es gibt nur wenig aktuelle Vergleichsdaten [9, 10] . Im Gegensatz zu den SchülerInnen von GeKoKidS beinhaltete das Schulfrühstück der 6- bis 12-jährigen Kinder des Ernährungsberichts 2000 [9] aber häufiger Obst (79,6 %), Gemüse (23,2 %) sowie Milch/Milchprodukte (45,6 %) und seltener Limonade (3,6 %). Wenngleich die Getränke der GeKoKidS-Stichprobe überwiegend den Empfehlungen entsprachen, brachten die Kinder aber auch gesüßte Erfrischungsgetränke mit zur Schule. Diese sind jedoch ungeeignet, da sie Milch und andere günstige Getränke aus der Ernährung von Kindern verdrängen und die Gesamtzufuhr von Mikronährstoffen beinträchtigen [11].

Einflussfaktoren auf die ernährungsphysiologische Qualität des Schulfrühstücks

Das Geschlecht hatte einen signifikanten Einfluss auf die Qualität des Schulfrühstücks. Die Lebensmittelwahl ist geschlechtsspezifisch. Andere Studien bestätigen, dass Mädchen insgesamt mehr Obst und Gemüse essen als Jungen [9, 10]. Demgegenüber verzehren Jungen häufiger Weißbrot, Milchprodukte und gesüßte Getränke wie Limonaden. Mädchen bevorzugen hingegen Vollkornbrot, Mineral-/Wasser sowie Tee [9, 10, 12]. Süß- und Backwaren werden von Mädchen und Jungen gleichermaßen bevorzugt [10]. Insgesamt weisen Mädchen meist eine bessere

60

Mädchen

40

Jungen

20 0

tig

Anteil SchülerInnen (%)

Anteil SchülerInnen (%)

*

üns

stig end gün iedig befr Schulfrühstück

NG

40

ÜG

tig

üns

stig end gün iedig r f e b Schulfrühstück

Anteil SchülerInnen (%)

Anteil SchülerInnen (%)

60

ung

60

NG

40

ÜG

20 0

tig

stig end gün iedig befr Schulfrühstück

d) Einfluss des SES

EZ Mutter

0

80

üns

100

20

100

ung

c) Einfluss des EZ der Mutter

80

Es bestanden keine Zusammenhänge zwischen der Qualität des Schulfrühstücks und dem Ernährungszustand der Kinder. Andere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen [3, 13, 15]. Bei GeKoKidS bestand allerdings tendenziell eine Beziehung zwischen der Mitnahme von Erfrischungsgetränken und der Übergewichtsprävalenz. Tatsächlich gilt der häufige Konsum von Erfrischungsgetränken als Risikofaktor für Übergewicht von Kindern [16]. Eine endgültige Aussage kann anhand unserer Ergebnisse aber nicht getroffen werden, da ein Rückschluss auf die gesamte tägliche Energiezufuhr nicht möglich ist.

b) Einfluss des EZ

100

ung

Einfluss des Ernährungszustands

Einfluss des Geschlechts

a) Einfluss des Geschlechts

80

Ernährungsqualität auf als Jungen [13, 14].

100 80

SES niedrig

60

mittel

40

hoch

20 0

tig stig end gün iedig r f e b Schulfrühstück

üns

ung

EZ: Ernährungszustand; NG: Normalgewicht; ÜG: Übergewicht; SES: Sozio-ökonomischer Status der Familien Signifikante Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen; χ²-Test, * p < 0,05

Abb. 1: Einflussfaktoren auf die ernährungsphysiologische Qualität des Schulfrühstücks. a) Einfluss des Geschlechts, b) Einfluss des EZ, c) Einfluss des EZ der Mutter, d) Einfluss des SES

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Einfluss des Ernährungszustands der Mutter Es existiert ein enger Zusammenhang zwischen dem Ernährungsverhalten der Mutter und dem Körpergewicht der Kinder [17]. Auch das Körpergewicht der Mutter zeigt eine Beziehung zum Ernährungszustand der Kinder [18]. Es ist davon auszugehen, dass in der Regel die Mutter das Schulfrühstück der Kinder zubereitet. Daher wurde untersucht, ob der Ernährungszustand der Mutter einen Einfluss auf die Qualität des Schulfrühstücks hat. Dies wurde jedoch nicht bestätigt. Einfluss des SES Es besteht eine inverse Beziehung zwischen dem SES und der Ernährungsqualität von Kindern [18, 19].

b) Einfluss des EZ

80 60

Mädchen

40

Jungen

20 0

tig

end

iedig

befr

Anteil SchülerInnen (%)

Anteil SchülerInnen (%)

100

üns

Das Schulfrühstück wurde nur qualitativ und an nur einem Schultag erfasst. Um eine quantitative Aussage treffen zu können, müsste die tatsächlich verzehrte Menge erhoben werden. Dies war im Rahmen der Studie nicht möglich. Darüber hinaus ist die Ernährung nicht konstant und unterliegt Schwankungen. In dieser Untersuchung fand eine modifizierte Methode des Food-FrequencyQuestionnaire Anwendung. Dieses prospektive Ernährungserhebungsinstrument erweist sich als geeignet, um die Ernährungsgewohnheiten von 10bis 12-jährigen SchülerInnen abzubilden und zeichnet sich durch eine hohe Validität im Vergleich zu anderen Methoden aus [22, 23]. Ferner ist

Andere Studien zeigen jedoch, dass das Schulfrühstück von Kindern mit niedrigem SES häufiger nicht empfohlene Lebensmittel beinhaltet [21]. Da es sich bei der Studienregion bundesweit um eines der sozial schwächsten Gebiete handelt, bleibt fraglich, ob die Ergebnisse auf andere Regionen übertragbar sind.

a) Einfluss des Geschlechts

ung

Studienlimitationen

Kinder und Jugendliche mit niedrigem SES essen seltener Obst, Gemüse und Vollkorngetreideprodukte, verzehren aber häufiger Chips, Limonaden und Süßigkeiten [20, 21]. Daneben erweist sich ein niedriger SES als Barriere für Interventionsmaßnahmen [19]. Daher wurde untersucht, ob der SES einen Einfluss auf das Schulfrühstück der Kinder hat. Dies konnte aber nicht bestätigt werden.

stig

100

p = 0,059

80 60

NG

40

ÜG

20 0

tig

üns

gün

ung

Getränke

d) Einfluss des SES

80

EZ Mutter

60

NG

40

ÜG

20 0

tig

end

iedig

befr

Getränke

stig

gün

Anteil SchülerInnen (%)

Anteil SchülerInnen (%)

100

üns

stig

gün

Getränke

c) Einfluss des EZ der Mutter

ung

end

iedig

befr

100 80

SES niedrig

60

mittel

40

hoch

20 0

tig stig end gün iedig befr Getränke

üns

ung

EZ: Ernährungszustand; NG: Normalgewicht; ÜG: Übergewicht; SES: Sozio-ökonomischer Status der Familien Marginal signifikante Unterschiede zwischen normal- und übergewichtigen SchülerInnen; χ2-Test, p = 0,059

Abb. 2: Einflussfaktoren auf die ernährungsphysiologische Qualität der Schulgetränke. a) Einfluss des Geschlechts, b) Einfluss des EZ, c) Einfluss des EZ der Mutter, d) Einfluss des SES

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ungewiss, inwieweit das Alter der Kinder die Qualität des Ernährungsprotokolls einschränkt. Natürlich tragen Schulfrühstück und Schulgetränke nur anteilig zur Energieaufnahme bei [2]. Da nicht die gesamte morgendliche Verpflegung der Schüler untersucht wurde, ist die Aussagekraft hinsichtlich der Gesamtqualität des Frühstücks somit begrenzt.

Das Schulfrühstück als Möglichkeit für primäre Prävention Primäre Präventionsstrategien an Schulen bieten die Möglichkeit, das Ernährungsverhalten von Heranwachsenden nachhaltig zu beeinflussen [20]. Internationale Studien zeigen zwar, dass rein edukative Ansätze nur begrenzte Erfolge haben [24], aber es gibt einige erfolgreiche Studien, in denen der Fokus gezielt auf ausgewählte Lebensmittelgruppen (z. B. Soft Drinks) gelegt wurde [24]. Außerdem zeigen einige nationale Untersuchungen mit didaktisch-pädagogischem Ansatz eine Verbesserung des Ernährungsverhaltens von Grundschülern durch schulische Ernährungserziehung. Ernährungsbildung kann bei geeignetem pädagogischem Ansatz demnach durchaus erfolgreich sein [25]. Daher sollten verhaltenspräventive Strategien entwickelt werden, welche die Ernährungskompetenzen von SchülerInnen fördern und ihnen somit zu einer „gesunden“ Lebensmittelauswahl verhelfen. Ergänzend sollte das Lebensmittelangebot an Schulen durch Verhältnisprävention den Empfehlungen angepasst werden, um somit die „äußeren“ Bedingungen für ein ausgewogenes Schulfrühstück zu schaffen [26]. Hier stehen insbesondere Schulleitungen und Lehrkräfte, aber auch Betreiber von Schulverpflegungseinrichtungen sowie Eltern in der Verantwortung.

Ausblick Bislang beschäftigen sich wenige Studien mit dem Schulfrühstück von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Im Zuge der Umset-

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zung von „Qualitätsstandards für die Schulverpflegung“ erlangt dieses Thema aber zunehmend an Bedeutung [26]. Es bleibt abzuwarten, ob diese die Ernährungsqualität des Schulfrühstücks beeinflussen.

Danksagung: Die Evaluation des Programms GeKoKidS wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert (FKZ: 01EL0610).

Literatur



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Zusammenfassung Das Schulfrühstück von 9- bis 13-jährigen Kindern – Erfahrungen von GeKoKidS (Gesundheitskompetenz bei Kindern in der Schule) Jasmin Seiberl, Sandra Plachta-Danielzik, Marco Franze, Wolfgang Hoffmann, Christian H. Splieth, Manfred James Müller Ziele: Bewertung des Schulfrühstücks (SF) von Kindern gemäß Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. sowie des Forschungsinstituts für Kinderernährung und Identifizierung von dessen Einflussfaktoren. Methoden: Querschnittuntersuchung an 601 Kindern der 5. Klasse (10,8 ±0,48 Jahre) aus der Studienregion Greifswald/Ostvorpommern. Analyse der Lebensmittelauswahl und Determinanten (Geschlecht, Ernährungszustand von Kind und Mutter, sozio-ökonomischer Status). Ergebnisse: 93,5 % der Kinder nahmen ein SF mit, 89,7 % hatten Getränke dabei. Das SF war bei 34,6 % der Kinder „günstig“, bei 44,2 % „befriedigend“ und bei 21,2 % „ungünstig“. Die Getränke waren bei 75,6 % der Kinder „günstig“, bei 6,3 % „befriedigend“ und bei 18,2 % „ungünstig“. Mädchen nahmen häufiger ein „günstiges“ SF mit als Jungen. Schlussfolgerung: Das SF vieler Kinder entsprach nicht den Empfehlungen. Interventionsstrategien zur Verbesserung des Schulfrühstücks sollten geschlechtsspezifisch erfolgen. Schlüsselwörter: Primärprävention, Schule, Schulfrühstück, Getränke, Ernährungsbildung, Geschlecht

Summary School breakfast in 9- to 13-year-old children – Experience of GeKoKidS (Health Expertise of Schoolchildren) Jasmin Seiberl, Sandra Plachta-Danielzik, Marco Franze, Wolfgang Hoffmann, Christian H. Splieth, Manfred James Müller, Kiel Objectives: Estimation of children’s school breakfast (SB) according to the recommendations of the German Association for Nutrition and the Research Institute of Child Nutrition and identification of its determinants. Methods: Cross-sectional study of 601 fifth grade children (10.8 ± 0.48 years) in the study region Greifswald/East Pomerania. Analysis of food choice and determinants (sex, weight status of child and mother, socioeconomic status). Results: 93.5 % had an SB and 89.7 % took beverages for school. The SBs for 34.6 % of the children were “appropriate”, whereas the SBs of 44.2 % were “satisfactory” and 21.2 % of children had an “inappropriate” SB. In most cases, beverages were “appropriate” (75.6 %). However 6.3 % had “satisfactory” and 18.2 % had “inappropriate” beverages. Girls more frequently had “appropriate” SBs than boys. Conclusions: The SBs of many children were not in accordance with the recommendations. Gender-specific intervention strategies are necessary. Keywords: Primary prevention, school, school breakfast, beverages, nutritional education, gender Ernährungs Umschau 56 (2009) S. 498–505

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