Cargill in Malchin (D)

March 18, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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IN MALCHIN



INHALT 4 Cargill in Malchin

Eine Erfolgsgeschichte in Malchin: Herr Dieter Gelzer...

8 Werksentwicklung 12 Arbeiten bei Cargill 16 Der Mensch im Mittelpunkt 20 Investition in die Zukunft

Was reizt Sie persönlich an der Führung von Mitarbeitern? Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern ist besonders reizvoll und ich finde es immer wieder erneut bemerkenswert, welche Entwicklungen möglich sind, wenn sich Mitarbeiter und Führungskräfte aufeinander einlassen.

26 Gesundheit & Sicherheit

Welche Bedeutung hat das Pektinwerk für die Region Malchin? Das Cargill Werk ist einer der größten Arbeitgeber im Amt Malchin und leistet mit seiner internationalen Ausrichtung sowie der umfassenden Vernetzung mit öffentlichen Institutionen, Unternehmerverbänden, Hochschulen und Universitäten einen großen Beitrag, um die Bekanntheit des Standortes Malchin zu steigern. Wie reagieren Sie auf den demografischen Wandel und die starke Abwanderung von Fach- und Führungskräften hier in Mecklenburg-Vorpommern? Wir haben bereits Anfang 2006 unsere Ausbildungsoffensive gestartet, um in der Region und darüber hinaus als attraktiver Arbeitgeber anerkannt zu werden, und so trifft uns heute die demografische Entwicklung wesentlich geringer als andere Unternehmen. Die aktive Zusammenarbeit mit den Hochschulen des Landes leistet hierbei ebenfalls einen großen Beitrag zur Sicherung unseres Fach- und Führungskräftebedarfs. Warum sehen Sie es als so elementar an, sich in Malchin und Umgebung gesellschaftlich sowie wirtschaftspolitisch zu engagieren? Unsere Region ist liebens- und lebenswert und dies gilt es langfristig zu sichern. Die Lebensqualität ist für unsere Mitarbeiter ein wichtiger Standortfaktor und damit dies auch in Zukunft Bestand hat, bedarf es der Pflege und der Weiterentwicklung der hiesigen Unternehmen. Hier bin ich im Namen von Cargill in den letzten Jahren verstärkt aktiv, um mein Netzwerk als Wirtschaftsbotschafter zu nutzen. Wir als Cargill nehmen seit 2006 unsere unternehmerische Verantwortung in Malchin in steigendem Maße an und fördern vielfältige soziale Maßnahmen. Unser Fokus liegt dabei in der Unterstützung der Jugend und der direkten Hilfe von Organisationen, die sich um die Bedürftigen in der Region kümmern. Worin liegt der Mehrwert für die Region durch das neue Unternehmensnetzwerk? Wir haben gemeinsam mit weiteren Unternehmern, aus dem Amt Malchin, ein regionales Unternehmensnetzwerk gegründet, das seit Anfang März seine Arbeit aufgenommen hat. Das Netzwerk hat sich zur Aufgabe gemacht, die Unternehmen mit den Schulen der Region zu vernetzen, um mit den Schülern und Lehrern Informationen zu möglichen Praktikums- und Ausbildungsplätzen auszutauschen. Hier besteht eine Lücke, die auch der Landkreis während seiner letzten Sitzung des Wirtschaftsbeirates thematisiert hat – hier können wir helfen!

Herr Dieter Gelzer Herausgeber Cargill Deutschland GmbH An der Mühlentorweide 1 D-17139 Malchin Telefon: +49 (0) 39 94 239-0 Internet: www.cargill.de Verantwortlich Dieter Gelzer Redaktion & Koordination 2Christian Wulf

Kommunikation & Organisation Marian Wiefel Design & Umsetzung Conrad Lenz Autoren Robert Bemowsky Conrad Lenz Felix Lichtenstein Marian Wiefel Christian Wulf

…… startete 1986 seinen Weg bei Cargill …… durchlief vielfältige Management- Positionen …… ist seit 2006 Werksleiter in Malchin …… ist seit 2009 Site Manager in Malchin …… ist seit 2011 Wirtschaftsbotschafter von M-V

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Produktion & Verantwortung Cargill ist ein globaler Anbieter von Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Lebensmittel, Landwirtschaft und Risikomanagement. Das 1865 gegründete Familienunternehmen mit Hauptsitz in Minneapolis, USA, hat etwa 140000 Mitarbeiter in 67 Ländern, ist seit 1955 auch in Deutschland aktiv und beschäftigt hier heute an zwölf Standorten mehr als 1600 Mitarbeiter. Der Standort Malchin gehört seit 2005 zu Cargill und ist weltweit eine der modernsten Produktionsstätten für Pektin. Etwa 110 Mitarbeiter verarbeiten hier in einem kontinuierlichen Produktionsprozess, 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche, die Schalen von Zitrusfrüchten zu standardisiertem Pektin.

|| Luftaufnahme vom Cargill Werk in Malchin. Das Produktions- und Lagergelände umschließt eine Fläche von rund 10,7 Hektar. Für einen weiteren Ausbau der Anlage besteht ausreichend Raum.

Das Werk versteht sich dabei als zuverlässiger und verantwortungsvoller Partner für Lieferanten, Kunden, Arbeitnehmer und Nachbarn, wie es Werksleiter Herr Dieter Gelzer formuliert. Aus dieser Verantwortung heraus ist Cargill in der Region umfassend engagiert. Projektschwerpunkte in Malchin umfassen unter anderem die Unterstützung der Parkinson Selbsthilfegruppe Malchin e. V., der Malchiner Tafel, der Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Jugendfeuerwehr sowie der Jugendabteilung des Kanuvereins. Im Gymnasium Malchin werden Praktika angeboten und den Schülern werden Perspektiven zu Ausbildungsberufen aufgezeigt. Das vom Pektinwerk im Amt Malchin mitgegründete Unternehmensnetzwerk, das sich zur Aufgabe gemacht hat, die Unternehmen mit den Schulen der Region zu vernetzen, unterstreicht das regionale Engagement.

Cargill in Malchin 4

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Konzentration

Rohmaterial

Filtration II

Ausfällung

Filtration I

Trocknung Mahlung

Extraktion

Standardisierung

Standardisierte Pektine

Produkte aus Malchin Derzeit liefert der Standort Malchin Pektin in ca. 50 verschiedene Länder in Europa, Afrika, Asien, Australien sowie Nord-, Mittel- und Südamerika. Pektin ist ein Verdickungs- und Stabilisierungsmittel in der Lebensmittelindustrie, das in der Natur als Gerüstsubstanz in den Zellen höherer Landpflanzen vorkommt und dort eine festigende und wasserregulierende Funktion übernimmt. Besonders pektinreich sind Pflanzenteile mit relativ harten Bestandteilen, z. B. Zitrusfrüchte, Äpfel und Zuckerrüben. Im Haushalt wird Pektin als natürliches Produkt schon seit langem für seine verdickende, stabilisierende und gelierende Wirkung geschätzt. Das bekannteste Beispiel ist wohl die klassische Anwendung in Fruchtzubereitungen wie Konfitüren oder Marmeladen. Heute wird Pektin von der Lebensmittelindustrie sowohl bei Fruchtzubereitungen für Marmeladen, Joghurts und Backwaren als auch zur Herstellung von Süßwaren oder zur Produktion von Milchprodukten verwendet. Es findet beispielsweise An6

Prozess zur Herstellung von Pektin wendung in Fruchtsäften, Joghurt- und Sojagetränken, gelatinefreien Gelee- und Schaumprodukten sowie in Fällungen für Backwaren und Gebäck. Dabei sorgt es für eine angenehme Konsistenz und die gewünschte Festigkeit.

Pektin findet Verwendung bei …… Fruchtzubereitungen, …… Konfitüren und Marmeladen, …… Fruchtsäften, …… Joghurt- und Soja-Drinks, …… Gelatinefreie Süßwaren, …… Füllungen für Backwaren und Gebäck

Obwohl die Wirkung von Pektin bereits lange bekannt ist, wird es erst seit dem 20. Jahrhundert industriell produziert. Dabei werden vier Prozessschritte durchlaufen: das Extrahieren des Pektins aus der Zitrusschale durch Zugabe von Wasser und Säure, die Reinigung des Pektinsaftes durch Filtration, die Ausfällung des Pektins durch Alkohol und abschließend die Standardisierung des Produkts durch Mischen.

Malchiner Werk eingesetzt, das zur CO2-reduzierten Energiegewinnung beiträgt. Insgesamt fallen im Rahmen der Pektinproduktion nur ca. 30 % des üblichen Kohlendioxids an.

Nachhaltigkeit und der gewissenhafte Umgang mit der Natur haben für Cargill Priorität, deshalb befinden sich das im Produktionsprozess verwendete Wasser sowie der Alkohol in einem geschlossenen Kreislauf. Das ermöglicht eine effiziente Nutzung, da entsprechende Ressourcen nach Verwendung aufbereitet und vielfach wiederverwendet werden.

Das in Malchin produzierte Pektin wird allerdings nicht als Massenware hergestellt, was Produktionsleiter, Herr Olaf Schulz, als entscheidenden Wettbewerbsvorteil sieht. Stattdessen stehen die jeweiligen speziellen Wünsche und Anwendungen der industriellen Verbraucher im Vordergrund, die zur Generierung einer bestimmten Konsistenz und Stabilität ihrer Endprodukte unterschiedliche Pektineigenschaften benötigen. Daher werden die Prozessschritte zur Herstellung von Pektin auch individuell, je nach Art der Weiterverarbeitung, angepasst.

Der zur Filtration benötigte Dampf wird umweltfreundlich vom benachbarten Biomasseheizkraftwerk geliefert. Dort wird auch ein Nebenprodukt aus dem

Die hohe Flexibilität der Produktion ermöglicht es, Kunden auf der ganzen Welt mit standardisiertem Pektin zu bedienen. 7

Malchin in der Welt || Blick auf zwei Produktionstürme der Anlage im Zentrum der Malchiner Landschaft.

Vom ersten Spatenstich bis zum unternehmerischen Erfolg ist es ein langer Weg, der selten geradlinig und ohne Komplikationen verläuft. Das Pektinwerk in Malchin weist erst seit Übernahme durch den internationalen Konzern Cargill eine erfolgreiche Geschichte auf. Cargill gelang es durch Einführung neuer Verfahren und der Überarbeitung der Produktionsanlagen, eine konstante Ausbringungsmenge zu erreichen. Die Neugestaltung der Führungssysteme und die stetige, überdurchschnittliche Ausbildung der eigenen Mitarbeiter sicherten dem Unternehmen die Innovationsfähigkeit und führten zu einem Umdenken des übernommenen Personals am Standort Malchin. Durch die kontinuierlichen Optimierungen und die konstante Produktion ist es dem Werk heute möglich, ca. 10 % des weltweiten Pektinbedarfs abzudecken. Die Stadt Malchin in Mecklenburg-Vorpommern hat sich dank Cargill zu einem Knotenpunkt des weltweiten Pektinhandels entwickelt und so internationale Bekanntheit erreicht.

Werksentwicklung 8

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2002

2007

Produktionsbeginn durch den damaligen Eigentümer

2005

Übergang der Analge zur Cargill Deutschland GmbH

Werksentwicklung Am 04.10.2000 begann der Bau der maschinellen Anlage, der bis zum 22.10.2001 andauerte. Der damalige Eigentümer konnte im Januar 2002 mit der Produktion beginnen. Zu Beginn lief das Werk jedoch nur mit 20% seiner Auslastung und war wenig effizient. Bis zum Jahr 2005 konnte man aufgrund unterschiedlicher Probleme Pektin nur in geringer Menge produzieren. Erst mit dem Übergang zur Cargill Deutschland GmbH im Mai 2005 konnten der Trend umgekehrt und die Produktivität gesteigert werden. Im Jahr 2006 wurde mit Dieter Gelzer ein neuer Site Manger im Pektinwerk Malchin eingesetzt. Die neue Führung fokussierte sich zunächst auf das Turnaround Management sowie die organisatorische Entwicklung und führte diverse Optimierungen am Werk selbst durch. Die Mitarbeiterqualifikation stand im Zentrum der neuen Agenda und fortan war es nicht mehr der Prozess, der den Mitarbeiter beherrschte, sondern der Mitarbeiter beherrschte den Prozess. Dies gipfelte in der Erlangung der Zertifizierung nach der ISO 9001 Norm für Qualitätsmanagement im Jahr 2008. Zudem wurde erstmals das Werk voll ausgelastet und eine Produktivitätsrate von 100 % erreicht. 10

2010

Etablierung eines Ideenmanagements

Erlangung der FSSC 22000 für Lebensmittelsicherheit

2008

Erlangung der ISO 9001 Norm für Qualitätsmanagement

Heute

Deckung von ca. 10 % des welweiten Pektinbedarfs

Qualitätsmanagement Durch die stetige Werksweiterentwicklung gelang es dem Site Manager und seinem Team, auch neue Absatzwege zu ergründen. Frühere Abfallprodukte sind heute Wertstoffe, die unter anderem im benachbarten Biomasseheizkraftwerk für die Energiegewinnung genutzt werden. Die Nebenprodukte finden auch Verwendung in der Futtermittelindustrie sowie in der aufstrebenden Biogasindustrie. Wie nachhaltig schon heute die Produktion ist, verdeutlicht auch der geschlossene Wasserkreislauf, in dem das Wasser bis zu 7,5-mal wieder aufbereitet wird, was einen positiven Effekt auf den Energieverbrauch hat. Dies ist jedoch nur der Anfang für anknüpfende Projekte. So soll der Ressourceneinsatz noch effizienter gestaltet werden, indem der Energieverbrauch weiter reduziert wird, um auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb mithalten zu können. Auch andere Absatzmöglichkeiten für anfallende Nebenprodukte werden mit der Agrarund Umweltwissenschaftlichen Fakultät entwickelt und aktuell in der Landwirtschaft getestet. Das Cargill Pektinwerk ist heute Vorreiter in einer „grünen“ Produktion und eine der modernsten Pektin-Produktionsanlagen auf der Welt.

Der Erfolg eines Unternehmens ist stark von der Qualifikation der Mitarbeiter und der daraus resultierenden Innovationskraft abhängig. Seit Etablierung eines Ideenmanagements im Jahr 2007 ist es dem Standort in Malchin durch das Engagement seiner Mitarbeiter gelungen, die Strukturen und Abläufe seiner Produktion stetig zu verbessern. Die finanzielle Beteiligung der Mitarbeiter an den realisierten Einsparungen ist für den Site Manger eine Selbstverständlichkeit, deshalb ist die Anzahl der eingereichten Verbesserungsvorschläge seit Einführung kontinuierlich gestiegen. Die Verarbeitung der Nebenerzeugnisse als Wertstoff für die benachbarte Biogasanlage ist ein Beispiel für die Fähigkeit des Ideenmanagements, ganze Prozesse weiterzuentwickeln und die Mitarbeiter in den Entwicklungsprozess des Unternehmens einzubinden.

erhöhte Pektingewinnung, sondern auch eine geringere Fehlerquote und minimierte Stillstandszeiten der Produktionsanlagen. So erreicht das Werk einen höheren Qualitätsstandard seiner Produkte, minimiert gleichzeitig das Sicherheitsrisiko in der Produktion und weist eine überdurchschnittliche Kundenzufriedenheit auf. Heute ist der Standort Malchin Qualitätsführer in der Leistungsfähigkeit dieser Produktgruppe.

Das Bekenntnis zu internationalen Qualitätsnormen wie der ISO (Internationale Organisation für Normung) oder der FSSC (Food Safety System Certification) garantiert einen hohen Standard, den das Pektinwerk Malchin als eine Mindestanforderung definiert. Das Ergebnis des Qualitätsmanagements ist nicht nur eine 11

Beruf & Familie im Einklang Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewinnt in unserer zunehmend individualisierten Gesellschaft stetig an Bedeutung. Die Fülle an Lebensformen, die eigene Selbstverwirklichung und der Wandel der Rollenmuster von Mann und Frau treffen auf einen globalisierten und flexiblen Arbeitsmarkt mit zunehmenden beruflichen Anforderungen. Der Umgang mit diesen Spannungsfeldern ist dabei ein kritischer Erfolgsfaktor für die Führung einer Unternehmung. Das Pektinwerk in Malchin hat durch die Einführung eines umfassenden Arbeitszeitsystems eine Basis geschaffen, die es ermöglicht auf Veränderungen des privaten Lebens sowie die individuellen Bedürfnisse des Arbeitnehmers zu reagieren. So werden Mitarbeiter über verschiedene Maßnahmen, z. B. Gleitzeit, Teilzeit, Elternzeit, Home Office, verdichtete Arbeitswoche oder Sabbatjahr, aktiv bei ihrer Selbstverwirklichung unterstützt. Die Work Life Balance ist ein wichtiger Bestandteil der wertorientierten Unternehmensführung bei Cargill. Das Werk Malchin bietet durch das flexible Arbeitszeitsystem nicht nur die Möglichkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern belohnt jede Geburt eines Kindes mit einem finanziellen Beitrag und unterstützt zusätzlich die Familien im Alltag. Besonders wichtig ist für Site Manger Dieter Gelzer die Gleichstellung von Mann und Frau, weshalb diese fest in der Unternehmenskultur verankert ist und von der gesamten Belegschaft gelebt wird. Weibliche Auszubildende in „klassischen Männerdomänen“ sowie Frauen in Führungspositionen sind im Pektinwerk keine Seltenheit und mehr als willkommen.

Arbeiten bei Cargill 12

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Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit

Vergütung

Die Emanzipation der Frauen ist ein wichtiger Bestandteil unseres gesellschaftlichen Wandels und die Gleichstellung von Frau und Mann gehört längst zur Normalität. Es sind jedoch weiterhin branchenspezifische Unterschiede in der Berufswelt zu beobachten und somit ist es von hoher Priorität, diesen pro aktiv zu begegnen und Frauen individuell zu fördern.

Die finanzielle Abgeltung ist ein wichtiger Bestandteil zur Anerkennung der Arbeitsleistung des Personals und garantiert die langfristige Sicherung und Gewinnung von Fach- und Führungskräften.

Die Gewinnung von Pektin ist ein sehr technischer Produktionsablauf und durch einen branchenüblich hohen Anteil von männlichen Arbeitnehmern gekennzeichnet. Dem Werk Malchin ist es durch die Einführung von verschiedenen Managementtools und flexiblen Arbeitszeitsystemen gelungen, einen hohen Anteil von Frauen für sich zu gewinnen und diese an das Unternehmen zu binden. Die Akzeptanz der Familien der Mitarbeiter, die individuelle Förderung durch regelmäßig stattfindende Personalgespräche und die starke Motivation durch Vorgesetzte bilden dabei die Grundlage. Die Leiterin der gesamten Controlling-Abteilung des Standortes Malchin steht beispielhaft für die erfolgreiche Personalentwicklung und Förderung von Frauen in Führungspositionen der Cargill Deutschland GmbH. Frau Glöckner ist bereits seit dem Jahr 1993 im Unternehmen und es ist ihr durch die verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten bei Cargill gelungen, ihre eigenen Kompetenzen stetig auszubauen. Die Übernahme verschiedener Aufgaben innerhalb des Standortes Barby an der Elbe, an dem sie bis 2006 arbeitete, ermöglichte Frau Glöckner die Übernahme wichtiger betriebswirtschaftlicher Funktionen wie die des Controllings, der Produktkalkulation, des technischen Einkaufs sowie

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36%

Frauen in Führungs- & Schlüsselpositionen bei Cargill in Malchin!

der Leitung der Vermögensverwaltung und des Investitionscontrollings des gesamten Standortes. Im Frühjahr 2006 bekam Frau Glöckner die Möglichkeit, das Fertigungscontrolling für alle europäischen Stärkefabriken am Standort Mechelen, Belgien, zu betreuen. Die Mutter einer Tochter beschreibt die fast drei jährige Tätigkeit als eine ausgesprochen spannende sowie interessante Erfahrung und ist dankbar für die besondere Unterstützung durch Cargill in dieser Zeit. Die Abteilung Finanzen und Controlling des Werkes Malchin leitet Frau Glöckner seit Anfang 2009. Sie ist dort für alle betriebswirtschaftlichen Prozesse verantwortlich und Mitglied des lokalen Führungsteams. Die Vermittlung der Unternehmensleitlinien und die Betreuung der Mitarbeiter ist ihr dabei besonders wichtig. Frau Glöckner ist glücklich, mit ihrem engagierten und hochmotivierten Team zusammenarbeiten zu dürfen. Die große Leistungsbereitschaft und die Motivation durch Vorgesetzte ermöglichten Frau Glöckner diesen erfolgreichen Werdegang.

Die Bezahlung der Cargill Deutschland GmbH in Malchin unterliegt seit dem Jahr 2007 einem für Männer und Frauen sowie Büro und Produktion einheitlichen Haustarif. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten des Landesbezirkes Nord ausgearbeitet. Die Einordnung der Mitarbeiter in die verschiedenen Tarifgruppen erfolgt je nach Qualifikation und Tätigkeitsfeld, wobei die Vergütung aller Mitarbeiter seit 2007 stetig gestiegen ist. Da am Standort die Ausbildung von neuen Fach- und Führungskräften ein Pfeiler der Werksentwicklung ist, werden auch die Auszubildenden sehr gut vergütet und durch verschiedene Zusatzleistungen wie Fahrgeld, Büchergeld oder Kostenübernahme für Kursgebühren unterstützt. Zudem zahlt das Werk jedem seiner Mitarbeiter einen Bonus für eine Geburt oder Eheschließung. Das Cargill Vorsorgekonto unterstützt den Mitarbeiter aktiv bei der Altersvorsorge und animiert diesen, durch jährliche Zuschüsse zusätzliche Beiträge für den eigenen Ruhestand zu leisten. Die jährlichen Sonderzahlungen für Festangestellte und für Auszubildende sowie ein Leistungsbonus sind weitere Bestandteile der umfangreichen Vergütung des Standortes Malchin. Es ist somit jedem Mitarbeiter möglich, unabhängig der tariflichen Einstufung, eine großzügige jährliche Sonderzahlung zu erhalten.

Frau Viola Glöckner

++ Bezahlung nach eigenem Haustarif

…… ist Mutter einer Tochter

++ jährliche Sonderzahlungen

…… war bereits international für Cargill tätig

++ jährliche Gehaltsanpassungen

…… ist Leiterin von Finanzen & Controlling

++ sehr gute Ausbildungsvergütung

…… ist Mitglied im internen Führungskreis

++ Sonderzahlung für Geburt oder Eheschließung

…… wurde von Vorgesetzten stets unterstützt

++ Cargill Vorsorgekonto

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Entwicklung & Förderung Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist durch Strukturschwäche und die dadurch entstandene Abwanderung gezeichnet. Der Erfolg eines Unternehmens wird jedoch maßgeblich von den Mitarbeitern gestaltet, die durch ihre persönliche Leistung und einen hohen Grad an Motivation neue und innovative Wege zur Gestaltung ihrer eigenen Umwelt gehen. Die Entwicklung und Förderung von internen Personalressourcen steht daher im Mittelpunkt der Bemühungen des Site Managers, deshalb wurde seit Amtsübernahme im Jahr 2006 weit mehr als 1 Mio. Euro in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investiert. Das Potenzial und der Bedarf einer Weiterqualifikation werden in regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergesprächen analysiert und festgehalten. Im Anschluss werden Lehrgangsmöglichkeiten personenspezifisch aufgezeigt und es wird über Aufstiegsmöglichkeiten beraten.

|| Produktionsleiter Olaf Schulz (links) und Schichtleiter Henry Krüger kontrollieren die Außenanlage

Die Weiterbildung der eigenen Soft Skills kann beispielsweise in Führungsseminaren, Kommunikationskursen, durch Sprachunterricht in Englisch und Französisch sowie einer Vielzahl weiterer Lehrgänge ermöglicht werden. Eine Schulung der beruflichen Fachkompetenz ist am Standort Malchin durch eine große Auswahl von Bildungsmaßnahmen möglich. Das „Training on the Job“ erlaubt die Aneignung von Zusatzqualifikationen, die für den Erhalt des Arbeitsplatzes oder die Planung der beruflichen Karriere notwendig sind. Diese Chance wurde auch von der Personalbeauftragten Christiane Orlowski ergriffen, die erfolgreich eine Weiterbildung für das betriebliche Gesundheitswesen absolvierte und nun für das neue Gesundheitsmanagement von rund 110 Mitarbeitern verantwortlich ist.

Der Mensch im Mittelpunkt 16

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Mitarbeiterzufriedenheit Die Zufriedenheit eines Menschen ist von verschiedenen Indikatoren abhängig, die sehr unterschiedlich wirken können und sehr individuell betrachtet werden müssen. Um den komplexen Anforderungen gerecht zu werden, stellt Cargill Malchin seine Mitarbeiter in den Mittelpunkt der Betrachtungsweise. Die Kommunikation nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein, da sich nur ein informierter Mitarbeiter in den Unternehmensprozess eingegliedert fühlt und seine Position zur Erreichung des Unternehmensziels einnehmen kann. Der Kommunikationsprozess wird durch Berichtswesen, Werksbesprechungen oder durch öffentliche Aushänge gewährleistet und durch regelmäßig stattfindende betriebliche Zusammenkünfte gefestigt. Die umfassenden Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie die Arbeitssicherheit und das Gesundheitsmanagement sind Indikatoren für die hohe Mitarbeiterzufriedenheit im Pektinwerk Malchin. Diese werden durch überdurchschnittliche Sozialleistungen sowie Anerkennung bei Zielerreichung ergänzt und bilden dank der Arbeitsplatzsicherheit die Grundlage für die engagierte Mitarbeit am Standort in Malchin.

Interne Mitarbeiterentwicklung Die Initiative zur Ausbildung von Mitarbeitern als Lebensmitteltechniker ist ein weiteres Beispiel für die fortschrittliche Personalentwicklung des Pektinwerkes in Malchin. Die Idee der kontinuierlichen Ausbildung aller Mitarbeiter in allen Unternehmensbereichen veranlasste den Site Manager Dieter Gelzer, nach Kooperationspartnern zu suchen, die denselben Bedarf an einer Qualifikation von Seiteneinsteigern aufweisen, und diese mit einem Ausbildungspartner zu verbinden. Das Ausbildungskonzept wurde mit Hilfe des Überregionalen Ausbildungszentrums e. V. Waren als Bildungsträger, der IHK Neubrandenburg und Cargill Malchin erarbeitet. Das Projekt wurde durch die Agentur für Arbeit Malchin und zu einem Teil von Cargill selbst getragen. Es war durch die Kooperation möglich, 22 Arbeitnehmer über einen Zeitraum von drei Jahren berufsbegleitend auszubilden und für ihren Arbeitsplatz zu qualifizieren. Die Prüfungsergebnisse waren beeindruckend. Alle Teilnehmer des Bildungsprogrammes haben dieses positiv abgeschlossen und die besten zehn Cargill-Mitarbeiter 18

erhielten eine Geldprämie, gestaffelt nach ihren Prüfungsergebnissen. Der People & Talent Management Award würdigte das Werk Malchin für sein beispielhaftes Engagement in der Personalentwicklung. Diese Auszeichnung wird jährlich unter allen Cargill CTS- Werken weltweit verliehen und ist ein weiterer Beweis für die hohe Qualität der Mitarbeiterförderung.

Die Cargill Deutschland GmbH führt im Abstand von etwa zwei Jahren regelmäßig Befragungen durch, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu messen und mögliche Schwachstellen zu finden. Das Aufzeigen von Verbesserungspotenzialen sowie das Einreichen von Verbesserungsvorschlägen finden in der Unternehmensleitung besonderen Anklang und so werden Standortteams gebildet, um diese umzusetzen. Das Modell zur Umsetzung der Ergebnisse besteht aus drei zent-

++ Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt ++ optimierter Kommunikationsprozess ++ regelmäßige Mitarbeiterbefragungen ++ betriebliches Vorschlagswesen ++ gemeinsames Lernen und Handeln ++ Zufriedenheit hat sich seit 2005 verdoppelt

ralen Säulen: die Informationsweitergabe der Ergebnisse an die Mitarbeiter, das Lernen aus gemeinsamen Auswertungen und die Feststellung von Handlungsbedarf. Die Erhebung beinhaltet über 20 Einflussfaktoren, die das Engagement der Mitarbeiter bestimmen können und Bereiche wie die Lebensqualität, Arbeit, Firmenpraxis, Entlohnung, Zusammenarbeit im Team und Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung umfassen. Dem Werk Malchin ist es durch die stetige Entwicklung der eigenen Prozesse gelungen, die Zufriedenheit der Mitarbeiter in allen Kategorien seit Übernahme durch Cargill im Jahr 2005 zu verdoppeln und die Quote der Mitarbeiterzufriedenheit im oberen Drittel zu platzieren. Diese positive Entwicklung hat zur Folge, dass das Cargill Pektinwerk eine stetige Anzahl von externen Besuchern zu verzeichnen hat.

++ seit Übernahme Millionen-Investitionen ++ regelmäßige Weiterbildungen ++ jedes Potential wird ausgeschöpft ++ mehrfache Auszeichnungen ++ Führungspostionen werden intern besetzt ++ Aufstieg auch in anderen Werken möglich

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Erfolg dank Vorsprung An einem Standort wie Malchin ist einer der wichtigsten Schlüssel zum Erfolg die Sicherung der Verfügbarkeit von Fach- und Führungskräften. Die heutige Investition in die Bereiche Ausbildung, Weiterbildung und Studium wirkt sich langfristig immer positiv auf den Erfolg des Unternehmens aus. Dieser Erkenntnis folgend wird im Cargill Werk Malchin permanent an diesen Schwerpunktthemen gearbeitet. Dabei beschränkt sich das Unternehmen nicht nur auf interne Maßnahmen, sondern arbeitet eng mit Universitäten der Region sowie allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen zusammen. Der Erfolg des Unternehmens und des Standortes Malchin im Besonderen zeigt schon deutlich, dass die getroffenen Maßnahmen und deren fortdauernde Weiterentwicklung einen Vorsprung bieten, wenn es um die Gewinnung von Personal geht. Während die Region im Allgemeinen eine hohe Abwanderungsquote beklagt, erfreut sich Cargill in Malchin einer unterdurchschnittlich geringen Fluktuationsrate. Wenn andere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sich schwer tun, ausreichend qualifizierten Nachwuchs für ihre Stellen zu finden und die Ausbildungsplätze nicht besetzen können, so zeigt das Engagement in diesen Bereichen, welche Wirkung die Zufriedenheit der Mitarbeiter und deren Qualifizierung auf eine erfolgreiche Standortentwicklung haben können. || Frau März absolvierte ihre Ausbildung zur Chemielaborantin als IHK-Beste und ist seit 2009 im Pektinwerk.

Natürlich kann dieser Erfolg nicht auf einzelnen, voneinander unabhängigen Maßnahmen beruhen. Es geht vielmehr um den effektiven Verbund der geschaffenen Instrumente und deren passgenaue Bündelung für jeden Mitarbeiter.

Investition in die Zunkunft 20

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Begeisterte Nachwuchskräfte: Frau Jennifer Kramer... Warum haben Sie sich nach dem Abitur erst für eine Ausbildung als Lebensmitteltechnikerin entschieden und warum absolvierten Sie diese bei der Cargill Deutschland GmbH in Malchin?

Ausbildungsberufe bei Cargill in Malchin …… Chemielaborant/-in …… Fachkraft für Lebensmitteltechnik …… Fachkraft für Lagerlogistik …… Industriemechaniker/-in …… Industriekaufmann/-frau

Ausbildung Am Standort Malchin bietet Cargill insgesamt fünf Ausbildungsberufe an. Neben den technischen Ausbildungen zum Chemielaboranten und zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik werden auch Fachkräfte für Lagerlogistik und Industriemechaniker ausgebildet. Mit der Ausbildung von Industriekaufleuten wird die kaufmännische Seite in Malchin abgedeckt. Die Ausbildungsstellen werden regelmäßig auf den bekannten Ausbildungsmessen in fünf Städten präsentiert. Um sich an dieser Stelle schon vom Wettbewerb zu unterscheiden, wurde die Betreuung des Messestandes personell so gestaltet, dass alle Zielgruppen dieser Messen einen Ansprechpartner vorfinden und sich in den jeweiligen Fragen beraten lassen können – neben den jungen Leuten auf Ausbildungssuche vor allem Lehrer, Eltern und die IHK. Abgerundet wird das Angebot an Ausbildungsplätzen durch die Möglichkeit, bereits vorher im Rahmen eines Schülerpraktikums erste Erfahrungen im Cargill Werk Malchin zu sammeln und sich auf diese Weise auch über die Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Die Qualität der Ausbildung und das fachliche Ansehen der Absolventen sind hoch und im Vergleich mit anderen 22

Unternehmen der Region überdurchschnittlich. So hat sich Cargill werksintern ein Netz aus zehn IHK-geprüften Ausbildern für alle Ausbildungsberufe aufgebaut. In diesem Rahmen können Stärken besonders herausgearbeitet und auf Verbesserungspotenziale genauer eingegangen werden. Damit sich die Auszubildenden ganz auf ihre Ausbildung und das Lernen konzentrieren können und um die Motivation für eine Ausbildung in Malchin auch für überregionale Bewerber zu erhöhen, kann Cargill Malchin mit einer überdurchschnittlichen Auszubildendenvergütung und zahlreichen, zusätzlichen, zweckorientierten Zuschüssen und Sachleistungen aufwarten. Der Erfolg, den das Unternehmen mit diesen Maßnahmen verbindet, ist aber auch der Erfolg der Auszubildenden. So ist in der regionalen Presse das Engagement des Werkes in Malchin im Zusammenhang mit der Ausbildung schon mehrfach erwähnt und gewürdigt worden. Das liegt nicht zuletzt auch an den Erfolgen in den Prüfungen. So gab es durch die IHK schon mehrere Auszeichnungen für die Jahrgangsbestleistungen von Cargill-Auszubildenden. Damit verbunden sind auch Stipendien für weiterführende Konsekutivausbildungen.

Der Wunsch nach dem Abitur gleich ins Studium zu gehen, hielt sich bei mir in Grenzen. Hauptsächlich lag das daran, dass ich noch nicht so recht wusste, was ich wirklich werden wollte. Ich entschloss mich daher zunächst für die Ausbildung, um eine Basis zu schaffen. Diese wollte ich dann in einem anschließenden Studium ausbauen. Ich entschied mich bewusst für einen Ausbildungsplatz mit naturwissenschaftlichem Hintergrund. Vom Lebensmitteltechniker/-in hatte ich aber bis dato noch nichts gehört. Erst durch meine Tante – wohnhaft in der Nähe – wurde ich darauf aufmerksam. Sie erzählte mir, dass der Betrieb Cargill in Malchin noch Ausbildungsplätze in dieser Richtung zu vergeben hätte. Im Internet informierte ich mich dann über das Unternehmen im Allgemeinen, das Werk in Malchin und über den Ausbildungsberuf selbst. Die Möglichkeit Lebensmitteltechnologie anschließend als Studienfach belegen zu können und die Nähe der Hochschule zum Firmenstandort überzeugten mich dann ganz und gar. Was war das Besondere an Cargill hinsichtlich Ihrer Ausbildung am Standort Malchin? Sehr gut fand ich die Integration als Auszubildender in die Produktion. Da ich zu Beginn der Ausbildung bereits 20 Jahre alt war, konnte ich gleich im Schichtbetrieb arbeiten: im Wechsel Tag-, Nachtschicht 12 Arbeitsstun-

den, genauso wie jeder Arbeiter in der Produktion. Mich faszinierte, dass die Anlage 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche durchlief und ich ein Teil war, der dazu beitragen durfte, dass dies auch so bleibt. Und auch wenn 12 Stunden je Schicht zunächst abschrecken, so muss man es doch einmal erlebt haben! Generell durchlief ich während der Ausbildung jede Abteilung der Produktion. Von der Aufgabe der Rohstoffe bis hin zur Absackung und zum Versand des fertigen Produktes, von der Steuerung und Einstellung einzelner Anlagen vor Ort bis hin zur gesamtübergreifenden Steuerung der Produktion über den PC. Dies sehe ich auch heute noch als wichtigstes Kriterium für eine Ausbildung bei Cargill, denn nicht überall durchlaufen die Auszubildenden alle produktionsrelevanten Abteilungen. War es für Sie problematisch, sich in dieser Männerdomäne als Frau durchzusetzen? Ehrlich gesagt muss ich bei dieser Frage immer ein wenig lachen. Tatsächlich war es besonders zu Beginn nicht immer ganz einfach. Das lag aber nicht, wie vielleicht einige denken, am Umgang der Männer mit dem weiblichen Azubi, sondern eher umgekehrt! Ich gebe zu, dass ich mich, gerade als Frau, besonders beweisen wollte und zum Teil völlig über das Ziel hinausschoss. Tatsächlich wurde ich von den Mitarbeitern der Produktion nicht anders behandelt als jeder andere Lehrling auch. Es dauerte nur ein wenig, bis ich auch selbst merkte, dass der Gedanke „Mann vs. Frau“ völlig unangebracht war.

Frau Jennifer Kramer …… ist ausgebildete Lebenmitteltechnikerin …… war die erste Frau im Produktionsprozess …… erhielt interne und externe Auszeichnungen …… studiert dual mit Cargill …… strebt Führungsposition im Werk Malchin an

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Frau Jennifer Kramer... Wie entstand der Impuls für das Studium an der Hochschule Neubrandenburg nach Ihrer Ausbildung? Wie bereits erwähnt, war ein weiterführendes Studium für mich immer eine Option. Der Standort der Hochschule ist zudem überaus reizvoll, da dort auch der Abschluss Master of Science für den Studiengang Lebensmitteltechnologie angeboten wird. Außerdem ist die Entfernung zum Firmenstandort sehr gering, weshalb ich stets mit Cargill in Kontakt bleiben konnte. Neben dem Studium arbeiten Sie weiter als studentische Hilfskraft im Werk Malchin. Erhalten Sie zudem noch weitere Unterstützung durch Ihren Arbeitgeber? Als studentische Hilfskraft arbeite ich 20 Stunden im Monat im Betrieb, die auch bezahlt werden. Damit verdiene ich mir etwas zu meinem Studenten-Bafög hinzu und bleibe gleichzeitig up to date, was Betriebsangelegenheiten angeht. Des Weiteren konnte ich bereits über das Werk eine Reihe von Büchern bestellen, die für mein Studium sehr wertvoll sind. Dadurch, dass ich mein Praxissemester und nun auch meine Bachelorarbeit bei Cargill in Malchin absolvieren konnte, erhielt ich einen noch tiefergreifenden Einblick 24

Zusammenarbeit mit Hochschulen in mein späteres Berufsfeld. Durch die Zuteilung von Dipl.-Ing. Ralf Schwarz als meinen direkten Vorgesetzten habe ich außerdem stets einen Ansprechpartner vor Ort, der gleichzeitig eine Art Lehrmeister ist. Etwas, wovon viele Studierende wohl nur träumen können … Wie sieht Ihre Zukunft bei Cargill im Anschluss des erfolgreich absolvierten Studiums aus? Nach dem Masterstudium würde ich sehr gerne weiterhin bei und für Cargill in Malchin arbeiten. Am liebsten natürlich in der Position eines leitenden Ingenieurs.

Da Cargill Malchin einen ausgeprägten Bedarf an Akademikern in allen Fachbereichen hat und sich diese Tatsache zukünftig nicht ändern wird, unterstützt Herr Gelzer die Zusammenarbeit mit den vier Hochschulen in Rostock, Neubrandenburg, Stralsund und Greifswald.

An der Hochschule Neubrandenburg werden insbesondere die Beziehungen zum Bereich der Lebensmitteltechnologie gepflegt. Hier liegt der Fokus auf der fachlichen Zusammenarbeit und der Förderung von Studenten durch Praktika und die Betreuung von Abschlussarbeiten.

Mit der Universität Rostock bestehen Vereinbarungen über die Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationspsychologie. Hierbei beteiligt sich der Site Manager unter anderem an einem Expertenbeirat für das Bildungswerk der Wirtschaft. In diesem Fachbereich wird auch ein Deutschlandstipendium von Cargill gefördert. In der Fakultät für Maschinenbau werden im Bereich Verfahrenstechnik sogar zwei Deutschlandstipendien finanziert.

Im kaufmännischen Bereich besteht eine Vereinbarung mit dem Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Stralsund. In diesem Rahmen wird unter anderem durch Studienpraktika ein Employer-Branding-Konzept für den Cargill Standort Malchin aufgebaut und der Verein „Regionales Unternehmensnetzwerk Malchin e. V.“ gemeinsam betreut, um auch die unternehmerischen Beziehungen zu pflegen und auszubauen. Zum Thema „Arbeitgeber als Marke“ wurde ebenfalls eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Studierenden der Fachhochschule, dem Human Ressourcen Management und der Standortleitung Malchin, gegründet.

Des Weiteren beteiligt man sich an der Ausrichtung des jährlichen Plant-Logistik-Kongresses und verfolgt gemeinsame Studieninteressen mit dem Fraunhofer Institut Rostock. Zusätzlich besteht eine Kooperation mit dem Fachbereich Agrar- und Umweltwissenschaft. Dabei geht es um gemeinsame Versuchsaufbauten und eine Beratung für Biogasanlagen.

Mit der Universität Greifswald besteht eine Zusammenarbeit mit der Capufaktur Greifswald e. V., einer studentischen Unternehmensberatung.

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Mehr als nur Arbeit Die Leitlinien der Cargill Deutschland GmbH beschreiben die gelebte Unternehmenskultur und beinhalten Regeln, die den Umgang gegenüber ihren Mitarbeitern sowie Auftragnehmern festlegen. Die Gesundheit und Sicherheit aller Mitarbeiter ist dabei ein zentrales Anliegen am Standort Malchin. Das Pektinwerk hat sich in seiner Entwicklung strenge Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen auferlegt und erhöht seine Standards mit wachsender Komplexität der Produktion stetig. Die Vitalität der Mitarbeiter steht bei Cargill im Vordergrund, auch wenn die umfassenden Sicherheitsrichtlinien als unüblich streng erscheinen mögen. Die Einhaltung von Gesetzen und Verhaltensweisen zur Gesundheit und Sicherheit sowie die Einhaltung der Unternehmensanforderungen sind verpflichtend für alle Mitarbeiter. Der Site Manger schützt seine Teammitglieder mit Präventionsmaßnahmen und sieht dies als Investition in die Zukunft, schließlich basieren Leistung und Effektivität in erster Linie auf den bestmöglichen Arbeitsbedingungen und einer durchweg motivierten Mitarbeitergemeinschaft.

Gesundheit & Sicherheit 26

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Gesundheitsmanagement

Sicherheitsmanagement

Die betriebliche Gesundheitsförderung nimmt am Standort in Malchin eine zentrale Stellung ein. Sie umfasst alle gemeinsamen Maßnahmen von Arbeitgeber, Arbeitnehmern und der Gesellschaft zur langfristigen Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

Präventionsmaßnahmen zum Schutz der Belegschaft sind Voraussetzung für das effektive Arbeiten in einem kontinuierlichen Produktionsprozesses von 24 Stunden täglich an 7 Tagen der Woche.

Die Einführung des jährlich stattfindenden Gesundheitstages ist eine Investition in die Zukunft zur Förderung der Gesunderhaltung und Krankheitsverhütung der Belegschaft. Der Kooperationspartner IKK Nord informiert die Mitarbeiter über die Verringerung der Belastung am Arbeitsplatz und hilft bei der Stärkung des Gesundheitsbewusstseins im Betrieb und in der Freizeit. Mittels einer gezielten Angebotspalette wird Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und weiteren Beschwerden vorgebeugt. Das Pektinwerk verfolgt ein klares Gesundheitskonzept, das durch Frau Christiane Orlowski, ausgebildete betriebliche Gesundheitsmanagerin, erstellt wurde. Der ganzheitliche Ansatz besteht aus Ernährungstipps, Maßnahmen zum Hautschutz, Blutzucker-/Blutdruckmessungen, einem Angebot von Massagen und Rückenschulungen, einem Antistressprogramm, aktiver Entspannung und Raucherentwöhnung sowie diversen Sportaktivitäten wie beispielsweise dem Trendsport „Nordic Walking“. Des Weiteren werden medizinische Vorsorgeuntersuchungen durch den Betriebsarzt ebenso wie saisonal durchzuführende Impfungen angeboten. Die Mitarbeiter haben weiter die Möglichkeit, sich durch den firmeneigenen Gesundheitszirkel aktiv in die Gestaltung der

++ jährlich stattfindender Gesundheitstag ++ Massagen & Rückenschulungen ++ Antistressprogramm ++ Raucherentwöhnung ++ diverse Sportaktivitäten ++ medizinische Vorsorgeuntersuchungen

Den Mitarbeitern des Pektinwerkes ist es durch den verantwortungsvollen Umgang mit ihrer persönlichen Sicherheit und mit Hilfe der zur Verfügung gestellten Arbeitsmittel gelungen, eine laufende Folge von über 500 Arbeitstagen ohne unfallbedingten Ausfall zu absolvieren. Das Unternehmen stellt grundsätzlich jedem Mitarbeiter Sicherheitsschuhe, eine Arbeitsschutzbrille sowie Arbeitskleidung bereit und sorgt für deren Pflege. In speziellen Arbeitsbereichen werden darüber hinaus auch Spezialbekleidung zum Schutz vor Chemikalien und personengebundene Sicherheitsmaterialien zur Unfallverhütung eingesetzt. Es ist für jedes neue Teammitglied der Cargill Deutschland GmbH verpflichtend, eine Ausbildung zur verhaltensorientierten Sicherheit zu absolvieren und zusätzlich eine ausführliche Einweisung durch einen erfahrenen Mitarbeiter wahrzunehmen. Die Geschäftsprozesse und Einrichtungen sind dabei so erstellt, dass die Arbeitsbedingungen sicher sind und alle geltenden Gesetze eingehalten werden.

Arbeitsbedingungen einzubringen und bei der Ausrichtung und Entwicklung von Maßnahmen gegen belastende, gefährdende Tätigkeiten sowie deren Folgen mitzuwirken. In Zukunft sollen weitere Gesundheitsevents und dauerhafte Kurse folgen, die dazu beitragen, eine gesunde Zukunft zu gewährleisten.

Der Cargill Manager sorgt dafür, dass die Mitarbeiter für die sichere Ausführung ihrer Tätigkeit regelmäßig geschult sowie mit entsprechenden Weiterbildungsprogrammen und Ressourcen versorgt werden. Dazu zählt auch die Verpflichtung, sich mehrmals im Monat in webbasierten Seminaren mit Hilfe eines Unterweisungssystems in den Themengebieten Arbeitssicherheit, Quali-

++ 500 Tage ohne unfallbedingten Arbeitsausfall ++ 6 % der Gesamtarbeitszeit für Sicherheit ++ wöchentliche Schulungs- Meetings ++ webbasierte Seminare ++ Mentorenprogramm für neue Mitarbeiter ++ persönliche Sicherheitsausrüstung

tätssicherung oder Umweltschutz weiterzubilden. Des Weiteren muss jeder Mitarbeiter Vorsorgemaßnahmen zu seinem eigenen Schutz, dem Schutz seiner Kollegen sowie von Besuchern des Geländes treffen und alle Zwischenfälle oder unsicheren Arbeitsmethoden seinem Vorgesetzten melden. Dass die Sicherheit der Mitarbeiter an erster Stelle steht, wird nachdrücklich durch den Aufwand unter Beweis gestellt – im Jahresdurschnitt werden 6 % der gesamten Arbeitszeit für Sicherheit aufgewendet! Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist die Aufbereitung von Unternehmensdaten und der geschäftlichen Angaben der Mitarbeiter und Stakeholder. Diese gesammelten, gespeicherten und verarbeiteten Informationen werden sorgfältig behandelt und geschützt. Die Cargill Deutschland GmbH übernimmt die Verantwortung für den Schutz und die gesetzmäßige sowie ordnungsgemäße Nutzung der Daten.

Frau Christiane Orlowski …… ist Mutter zweier Kinder, verheiratet …… ist langjährige Mitarbeiterin …… leitet die Personalabteilung …… ist betriebliche Gesundheitsmanagerin …… organisiert die Gesundheitsevents

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„ [...] Die Cargill Deutschland GmbH Malchin und der Werkleiter Dieter Gelzer sind ein nachdrücklicher Beweis dafür, wie neben der Existenz einer hocheffizienten und erfolgreichen Produktionsfirma in einer wirtschaftlich strukturschwachen Region, ein darüber hinaus gehendes soziales und kulturelles Engagement vor Ort dazu beiträgt, ein gegenseitig befruchtendes Miteinander von Wirtschaft und kommunalem Leben zu ermöglichen.“ Jörg Lange, Bürgermeister der Stadt Malchin

Herr Dieter Gelzer... Was identifizieren Sie als Ihren größten Erfolg, seitdem Sie in Malchin angetreten sind? Ich sehe die vielseitige Ausbildung meiner Mitarbeiter als einen großen Erfolg an. Es ist mir dabei wichtig, alle Mitarbeiter umfangreich und in allen Bereichen wie beispielsweise der Verwaltung, der Produktion, dem Labor und der Maintenance zu fördern. Die Sicherung des Standortes Malchin, den wir aus der Insolvenz übernommen hatten und der in 2005/06 mit hohen Verlusten lief, ist ein weiterer Meilenstein meiner Zeit in Malchin.

„ [...] Als überregional agierendes Unternehmen besitzt die Cargill Deutschland GmbH eine hohe Strahlkraft für weitere Ansiedlungen in der Region und schafft eine positive Außenwirkung. Das Unternehmen kann auf eine erfolgreiche Historie am Standort Malchin zurückblicken und hat sich in der Komplexität von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und umweltbezogenen Herausforderungen bewiesen.“ Christian Weiß, Geschäftsführer Region Rostock Marketing Initiative e.V.

Wie sehen Sie Cargill in Malchin für die Zukunft aufgestellt? Cargill in Malchin hat sich innerhalb des Konzerns, aber auch in der Region, einen guten Namen erarbeitet. Wir haben in die Stabilisierung der Anlagen investiert und stark an einem Wechsel der Kultur innerhalb des Werkes gearbeitet. Dies beides im Zusammenhang mit dem Wissen, welches wir uns in den letzten Jahren rund um den Prozess der Pektingewinnung erarbeitet haben, stellt eine sehr gute Basis für die weitere Entwicklung dar. Welche konkreten Ziele setzt sich das Pektinwerk für die kommenden 5 Jahre? An erster Stelle steht weiterhin das Thema Sicherheit in unserem Fokus. Der Schutz unserer Mitarbeiter ist uns ein besonderes Anliegen und mit nun mehr als 500 Tagen ohne Arbeitszeitausfall aufgrund von Arbeitsunfällen haben wir einen sehr guten Weg zurückgelegt, dies wollen wir dauerhaft beibehalten. Ebenfalls sehr hoch auf unserer Roadmap liegt das Thema Qualifizierung. Die Entwicklung unserer Mitarbeiter und die Ausbildung von Jugendlichen werden wir in der bisherigen Intensität fortführen. Der kontinuierliche Ausbau des Standortes in Bezug auf qualitativ anspruchsvollere Produkte und die intensivere Nutzung unserer Nebenprodukte ist ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Planung. Wir werden in den kommenden Jahren Investitionen von mehreren Millionen Euro für die Umsetzung einsetzen.

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„ [...] Als kreativer und engagierter Denker setzt Dieter Gelzer bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien und Konzepten auf die Elemente Verstehen, Vernetzen und Vermarkten. Ohne qualifizierte Mitarbeiter lässt sich der erfolgreiche Weg des Unternehmens am Standort Malchin in der Zukunft nur schwer fortsetzen, deshalb wird mit Studierenden der Fachhochschule Stralsund der Bereich Personalmanagement analysiert und das Thema „Arbeitgeber als Marke“ systematisch weiterentwickelt.“ Prof. Dr. Norbert Zdrowomyslaw, Fachhochschule Stralsund

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L AN DW IR T S C H A F T NAHR U N G S M I T T E L F IN AN Z L Ö S U N G EN T E CHN ISC H E I N D U S T R I E

Cargill ist ein internationaler Produzent und Anbieter von Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Nahrungsmittel, Landwirtschaft, Finanzen und der technischen Industrie. 1865 gegründet, ein privat geführtes Unternehmen, sind wir auf 6 Kontinenten aktiv.

Cargill Deutschland GmbH An der Mühlentorweide 1 17139 Malchin Germany Telefon: +49 (0) 39 94 239-0 www.cargill.de www.cargill.com © 2013 CargillDeutschland GmbH.

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