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Im Krankenhaus passiert ständig etwas Neues. Klar, dass wir vom Redaktionsteam alles genau unter die Lupe nehmen – zum Beispiel die Räume des neuen Gesundheitsamtes, die sich im Schülerinnenwohnheim befinden. Ostern steht vor der Tür und damit unser schon traditionelles Osterrätsel. Unter dem Motto Lesen, Zählen, Gewinnen verlosen wir auch dieses Mal wieder drei Einkaufsgutscheine im Wert von jeweils 25 Euro. Mitmachen lohnt sich also. (siehe Seite 23) Für Patienten, aber auch für interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir eine neue Serie eingeführt, die sich mit Therapien und aktuellen Entwicklungen in der Medizin beschäftigt. Im ersten Teil berichtet PD Dr. Gross-Weege in einem Gastbeitrag über neue Operationsmethoden beim Leistenbruch. „Wenn eine neue Portal kommt, steht die Zeit für einige Zeit still“, hat uns die Stationsleiterin von A 2, Sr. Hildegard, verraten. Ein schöneres Kompliment können wir uns gar nicht vorstellen. Danke! Wir werden uns auch weiterhin anstrengen, um mit Geschichten aus und über das Krankenhaus zu informieren und zu unterhalten. Versprochen! Ihr Redaktionsteam
Inhaltsverzeichnis
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Inhaltsverzeichnis: Gesundheitszentrum Station A 2 Besuchsdienst Aus der Welt der Medizin Röntgenabteilung Seelsorge Krankenhaus Aktuell Labor Fotocollage Hygiene Selbsthilfegruppe Mamma Care u.Termine Mitarbeiterportrait u.Personalia Preisrätsel
Impressum: Herausgeber: St. Elisabeth-Krankenhaus Pfarrer-Wilhelm-Schmitz-Str. 1 46282 Dorsten
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Redaktionsteam: Bernd Borgmann, Bildungsinstitut Maike Goroll, Intensivstation Kerstin Großmann-Klemke, Kodierabteilung Susanne Mittenhuber, freie Journalistin Angelika Rütten, Verwaltung Layout und Druck: Hülswitt GmbH Druck u. Medien, Marl Anzeigen und Kontakt: Angelika Rütten, Tel 02362-294901 Fax: 02362-9217018 E-mail:
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redakti
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Gesundheitszentrum ✹
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Alles unter einem Dach Gesundheitszentrum: Trend geht zur fachübergreifenden Gesamtversorgung Das Projekt „Gesundheitszentrum am St. Elisabeth- Krankenhaus“ ist in eine entscheidende Phase getreten. Bei einer ersten Veranstaltung am 24. März 2004 nutzten mehr als 40 Ärzte und Vertreter verschiedener Heilberufe die Gelegenheit, sich über das zukunftsweisende Konzept zu informieren. Nachdem Geschäftsführer Andreas Hauke die Anwesenden begrüß-
anhand von Beispielen die Vorteile des Betriebsmanagements eines solchen Zentrums. Integrierte Versorgung – dieser Begriff ist im Zusammenhang mit dem geplanten Gesundheitszentrum ein fester Begriff, doch was bedeutet er im Einzelnen? Sowohl Geschäftsführer Andreas Hauke als auch der vom Krankenhaus beauftragte Projektplaner Lars Bongarzt wiesen auf die zunehmende Vernetzung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung hin. Schon heute findet etwa bei Disease Management-Projekten eine enge Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und niedergelassenen Ärzten statt. Dies wird sich in Zukunft noch verstärVisualisierung des neuen Gesundheitszentrums ken. So geht der Trend zu einer fachte, erläuterte der Architekt Dr. Mi- übergreifenden Gesamtversorgung chael Ludes die Konzeptstudie des und interdisziplinären Zusammengeplanten Gesundheitszentrums arbeit in einem Haus (Integrierte und machte deutlich, dass außer Versorgung) von der Prävention der Standortbestimmung und der über die Diagnose, DirektverAußenwände des geplanten Zen- sorgung und Operation bis trums alle weiteren baulichen Mög- hin zur Nachsorge und Relichkeiten offen sind und sowohl die habilitation. Für die Patienten Grundrissfläche als auch die Auf- bedeutet dies eine echte teilung der anzumietenden Räume und vor allem optimale individuell mit den Interessenten „Rundumversorgung“. Ärzte und andere Heilgeplant werden können. Dabei ist das Gesundheitszentrum berufler können von einem vom Krankenhaus optisch und solchen Gesundheitsräumlich getrennt. Vorgesehen ist zentrum in mehrerer Hinallerdings ein direkter Verbindungs- sicht profitieren. Neben gang. Weiterhin sind medizinische Zugriffsmöglichkeiten auf Gewerbebetriebe sowie ein Re- Einrichtungen des St. Elisabeth- Krankenhauses staurant geplant. Herr Bongartz von der Firma Frie- und Nutzung der ambulingsdorf Consult ging anschlie- lanten Operationsräume, ßend besonders auf die Wirtschaft- können sie erhebliche Kosten spalichkeit eines Gesundheitszentrums ren und ihren Patienten gleichzeiein und erläuterte den Anwesenden tig mehr Service bieten, etwa durch
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ganzjährige Öffnungszeiten und optimale Parkmöglichkeiten. Die gemeinsame Nutzung von Funktionsbereichen (z.B. Empfang, Warteräume), ein zentrales technisches Management, (Energie, Instandhaltung, Ver- und Entsorgung) und die gemeinsame EDV-Lösungen als Grundlage für eine spätere Verhandlung mit Krankenkassen im Rahmen von Direktverträgen sind Möglichkeiten, auf den zunehmenden Kostendruck zu reagieren und gleichzeitig einen zeitgemäßen Service bieten zu können. Ende 2005 könnte das Gesundheitszentrum am St. Elisabeth Krankenhaus fertig sein. a.r.
Lageplan und Grundrissplan:
und um das Herz auf der Station A2 ✹
Rund um das Herz auf der Station A2 ✹
Rund um das Herz auf der S
Herzpatienten brauchen psychologische Betreuung Die kardiologische Station A 2 ist mit ihren Überwachungseinheiten auf dem neuesten Stand Bis vor vier Jahren war die Station A2 eine reine interne Frauenstation. Heute ist es eine gut eingerichtete kardiologische Station mit 42 Betten, davon 5 Überwachungseinheiten und 6 Telemetrieplätzen. Was ist Kardiologie? Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der inneren Medizin, das sich mit den Erkrankungen des Herzens befasst. So werden auf der Station A2 nicht nur Patienten nach Herzkatheteruntersuchungen versorgt, sondern auch Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen des Herzens und entzündliche Herzerkrankungen behandelt. „Dazu kommen noch die Apoplex(Schlaganfall-) Patienten“, erklärt Sr. Anne, die stellvertretende Stationsleiterin. Dementsprechend unterschiedlich sind die verschiedenen Therapieformen der Patienten, und auch ihre Aufenthaltsdauer variiert. Monitoring schützt Patienten Durch die Einführung der Kardiologie hat sich auf der Station A2 so manches geändert. In einem 2- und einem 3-Bettzimmer sind die so genannten Überwachungseinheiten hinzu gekommen. Das heißt, jeder Bettplatz ist mit einem Monitor verbunden. Direkt am Bett kann das EKG des Patienten abgeleitet, der Blutdruck und der Sauerstoffgehalt des Blutes gemessen werden. Diese Daten des Patienten werden dann zu einem Zentralmonitor geführt, der in einem extra dafür umgebauten Zimmer am Stützpunkt steht. Die „Überwachung“ ermöglicht so eine lückenlose Vitalzeichenkontrolle der Patienten. Sr. Anne erklärt, dass zum Beispiel Patienten nach Herzkatheteruntersuchungen, die einen Stent (Gefäßstütze) erhalten haben, für 24 Stunden an die Überwachung müssen, um mögliche Kom-
Engagiert und gut gelaunt: Das Team von der Station A 2
plikationen auszuschließen. „Auch Patienten, die vom Hausarzt mit der Diagnose –Verdacht auf Herzinfarkt- zu uns kommen, werden an die Überwachung angeschlossen. Sollte sich dann im EKG oder in den Laboruntersuchungen der Herzinfarkt herausstellen, werden die Patienten direkt zur Intensivstation verlegt“, berichtet Sr. Ruth. Anforderungen an das Pflegepersonal steigen Die besondere Krankenbeobachtung bei Patienten mit Herzerkrankungen und der Umgang mit dem Monitoring stellen für die Schwestern kein Problem mehr dar. Die Stationsleitung Sr. Hildegard gibt zu, dass es früher auch stressige Zeiten gab, jedoch kommen jetzt neue Belastungen hinzu. Viele Alarme vom Monitor müssen beachtet werden und die Anzahl der Kurzliege-Patienten nimmt stetig zu. Eine gut durchdachte Organisation hält den Stationsbetrieb aufrecht.
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Gespräche sind wichtig Weitaus umfassender ist aber auch die psychologische Betreuung der Patienten. „Gerade nach einem Herzinfarkt sind unsere Patienten oftmals sehr ängstlich. Sie haben Angst davor, einen neuen Herzinfarkt zu erleiden und den dabei auftretenden Vernichtungsschmerz zu spüren. Sie wissen nicht, inwieweit sie noch belastbar sind oder ob sie ihren Beruf weiter ausüben können“, erklärt Sr. Hildegard. Die Schwestern helfen den Patienten durch Gespräche, ihre Ängste abzubauen und haben dabei auch eine beratende Funktion. „So ein Herzinfarkt kann ein ganzes Leben umstellen,“ weiß die Stationsleiterin. „Unsere Aufgabe ist es, den Patienten zu zeigen, dass manchmal nur durch kleine Umstellungen, z.B. in der Ernährung, das Herzinfarktrisiko deutlich gesenkt werden kann.“ Um selbst ein gutes Vorbild zu sein, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daher auf der Station A2 das Raucherzimmer abgeschafft.
Station A2 ✹
Rund um das Herz auf der Station A2 ✹
Sr. Anne mit einem Überwachungspatienten
Viele Aufgaben Für die Krankenschwestern, Krankenpflegeschüler, Zivildienstleistenden und Praktikanten beginnt der Frühdienst, wie jeden Tag, mit der Übergabe durch die Nachtschwester. Die Schwestern teilen sich dann in die unterschiedlichen Bereiche der Station auf, wobei darauf geachtet wird, dass für die Überwachungszimmer möglichst zwei Schwestern zuständig sind. Die anschließenden Aufgaben richten sich nach den Patienten und reichen von der Grundpflege, Vitalzeichenkontrolle, dem Ausfüllen der Essenskarten bis hin zu diversen Untersuchungsvorbereitungen. Nach der Frühstücksverteilung werden Medikamente verabreicht, die Patienten zu Untersuchungen gebracht sowie spezielle pflegerischen Maßnahmen umgesetzt. Außerdem begleiten die Pflegekräfte den Arzt bei der Visite. Diese Tätigkeiten ziehen sich durch den kompletten Vormittag. „Hört sich zunächst wenig an, oder?“, fragt Sr. Anne. „Tatsächlich sind wir
Rund ✹ um das Herz auf der Station A2 ✹
rund um die Uhr beschäftigt.“ Nach der Mittagessensverteilung geht jede Schwester nochmals durch ihren Bereich. Medikamente, die bei der Visite geändert wurden, werden verteilt. Weitere pflegerische Maßnahmen fallen an. So wird z.B. bei Patienten, die eine Herzkatheteruntersuchung erhalten haben, in regelmäßigen Abständen die Einstichstelle des Katheters genauestens kontrolliert und dokumentiert. Sollten eventuell Nachblutungen auftreten, wird der Arzt verständigt und der Patient erhält einen neuen Druckverband. Um 13.15 Uhr erfolgt dann die Übergabe an den Spätdienst. Die Schwestern berichten über die Situation jedes einzelnen Patienten. Diagnose, Untersuchungsergebnisse, Therapieumstellungen sowie der körperliche und psychische Zustand der Patienten, werden weitergeleitet. Die guten Seelen von A 2 Die Stationshelferin Inge beginnt ihren Dienst um 7.30 Uhr. Sie hilft nicht nur bei der Essensverteilung
Die Aufgaben auf A2 sind schon heute vielfältig. Aufgrund neuer Technologien steigen die Anforderungen an die Pflegekräfte ständig.
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und Post- und Botengängen, sondern verwöhnt die Schwestern auch mit ihrem besonderen „11Uhr-Kaffee“. Gerade an Tagen, an denen viele neue Patienten aufgenommen, entlassen oder von den Überwachungszimmern in die normalen Zimmern verlegt werden, müssen die Schwestern sehr gut organisieren und einen kühlen Kopf bewahren. „Unsere Inge weiß einfach von jedem, wie er seinen Kaffee mag“, erzählt Sr. Hanne und alle Schwestern stimmen ihr mit leuchtenden Augen zu. Eine große Unterstützung ist auch immer noch Ordensschwester Petra. Bis 1992 war sie die Stationsleitung auf der A2. Heute kommt sie jeden Morgen von 7 bis 10 Uhr und erkundigt sich bei Sr. Hildegard nach dem Zustand der Patienten. Sr. M. Petra ist die gute Seele der Station – darin sind sich alle Schwestern einig. Sie schafft Ordnung in der Küche, kümmert sich um die Blumen auf der Station, besucht die Patienten und hat für jeden immer ein offenes Ohr. Aus dem Nähkästchen geplaudert Alle Mitarbeiter/innen der Station A2 sind sich einig, dass die oftmals hohen Anforderungen für eine qualitativ hochwertige Pflege ein gutes Arbeitsklima erfordert. So kursieren auf der A2 manche Geschichten, über die die Schwestern heute noch schmunzeln. Dr. Steinfurt hatte z.B. immer die Angewohnheit im Sommer seinen Kittel an die Tür des Schwesternzimmers zu hängen. Er kämmte sich das Haar und ging zur Visite. Bis sich eines Tages eine Schwester den Kittel überzog und die typischen Handbewegungen von Dr. Steinfurt imitierte. Das Gelächter war groß. Noch lustiger wurde es aber, als Dr. Steinfurt hinter der Schwester stand und mit einem Grinsen im Gesicht versicherte, dass der Kittel ihr ausgesprochen gut stehen würde. m.g.
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Ehrenamt ✹
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Krankenbesuche, die allen gut tun Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Besuchdienstes sind oft mehr als nur Gesprächspartner Einige haben den Besuch schon sehnsüchtig erwartet, andere beäugen die unbekannten Gesichter zunächst etwas skeptisch. Doch das Eis ist schnell gebrochen. Die zwölf Frauen und Männer vom Besuchsdienst des St. Elisabeth-Krankenhauses sind gern gesehene Gäste auf den Stationen. Lächeln, zuhören, reden oder einfach nur die Hand halten. An einem Nachmittag in der Woche kommt jedes Mitglied des Besuchsdienstes auf „seine“ Station. „Wir gehen von Zimmer zu Zimmer, klopfen an und stellen uns vor“, erzählt Ellen Swars. „So kommt man ganz automatisch ins Gespräch.“ Ellen Swars arbeitete lange Jahre als Altenpflegerin und sie freut sich, endlich das machen zu können, was bei ihrer Arbeit oft zu kurz kam. Reden und zuhören. „Ich habe jetzt die Zeit, mich zu einem Patienten ans Bett zu setzen und mit ihm zu sprechen, ohne ständig auf die Uhr zu schauen. Früher stand zwangsläufig die Pflege im Vordergrund.“ Auch Ursula Quicksterdt hatte nach ihrem Berufsleben eine ehrenamtliche Arbeit gesucht und war dabei auf einen Aufruf von Pater Reinhard gestoßen, der bereits 1999 den ökumenischen Besuchsdienst gegründet hatte. Seit vier Jahren ist Ursula Quicksterdt nun dabei und die wöchentlichen Patientenbesuche empfindet sie auch für sich als Bereicherung. „Ich lerne jeden Freitag etwas dazu.“ Gerade die Lebensgeschichten von sehr alten Menschen beeindrucken sie. „Meine Mutter ist selbst 93 Jahre alt und ich kann vieles jetzt besser verstehen.“ Und noch eine Erfahrung hat Ursula Quickstredt gemacht. „Man wird dankbar, dass man noch gesund ist.“ Für die Patienten sind die ehrenamtlichen Besucher oft mehr als
Einmal pro Woche sind sie im Krankenhaus - die Ehrenamtlichen des ökumenischen Besuchsdienstes. Unterstützt wird die Gruppe von Pfarrerin Barbara Boskamp und Sr. Luciosa.
nur Gesprächspartner. „Ich habe mich einmal lange mit einer Frau unterhalten, die ihren Mann viele Jahre lang gepflegt hatte. Nach seinem Tod wusste sie nicht, was sie nun machen sollte. Ich habe ihr dann ein bisschen von mir erzählt. Meine Erzählungen haben irgendetwas in ihr ausgelöst, denn plötzlich bedankte sie sich und meinte, dass sie nun den richtigen Weg wisse“, erzählt Ursula Quicksterdt. Auch Ellen Swars kennt solche Erlebnisse: „Einmal hat ein Mann zu mir gesagt, ich wäre genau im richtigen Moment gekommen. Das hat mich sehr gefreut.“ Einen Nachmittag pro Woche verschenken die Frauen und Männer des Besuchsdienstes Zeit für andere. Freiwillig zwar, aber sie gehen damit auch eine Verpflichtung ein. Denn gerade für Langzeitpatienten oder sehr alte Menschen, die ohnehin oft alleine sind, sind die Besuche ein fester Fixpunkt. „Natürlich muss man sich manchmal aufraffen“, gibt Ursula Quicksterdt zu, „aber wenn ich dann am Abend wieder zuhause bin, bin ich sehr zufrieden und glücklich. Ich hatte so viele schöne Erlebnisse, die ich nicht missen möchte. “ Dennoch können die Besuche auch belastend sein. Viele Schicksale berühren und das Gehörte lässt sich nicht einfach an der Krankenhaus-6-
pforte abstreifen. Unterstützung bekommen die Ehrenamtlichen von der Gruppe und Pfarrerin Barbara Boskamp. Einmal im Monat treffen sie sich, um sich auszutauschen. „Die Treffen sind sehr wichtig, denn man muss auch vieles verarbeiten oder ist manchmal unsicher, wie man sich verhalten soll“, erzählt Ellen Swars. Durch die professionelle Begleitung von Pfarrerin Barbara Boskamp bekommen die Ehrenamtlichen aber auch konkrete Hilfeleistungen für ihre Aufgabe. So lautet beispielsweise das Thema eines Treffens „Trösten im Trauerfall“. Von dem Konzept sind alle Ehrenamtlichen überzeugt. „Mit den Besuchsdiensten tun wir doch allen etwas Gutes“, fasst es Ursula Quicksterdt zusammen. „Für die Patienten ist es schön, dass jemand kommt und für uns ist es schön, gebraucht zu werden.“ Der ökumenische KrankenhausBesuchsdienst sucht nun dringend Verstärkung. Wer pro Woche zwei bis drei Stunden Zeit verschenken möchte, ist herzlich willkommen. Information: Ursula Quickstredt Tel. 02362/68460 oder Pfarrerin Barbara Boskamp Tel. 02362/290 (vormittags), 02043/66819 (nachmittags) s.m.
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Neues aus der Medizin ✹
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Neues aus der Medizin ✹
Neues aus der M
Aktuelles zur Leistenbruch-Operation Die Leiste gehört zu den kompli- normal belastet werziertesten „bautechnischen“ Regio- den. nen des menschlichen Körpers. An Die offene Operatider Stelle, wo Blutgefässe, Nerven- on – mit Netz (Opeund Lymphbahnen und der Samen- ration nach strang beim Mann durch die Leiste Lichtenstein). Hier hindurch treten, müssen starke Be- wird die gleiche Vorlastungen wie z.B. bei körperlicher gehensweise angeArbeit, Sport oder auch beim Husten wandt. Jedoch wird von der Leiste so kompensiert werden, das Loch nicht verdass die genannten Strukturen schlossen, sondern weder gezerrt noch gequetscht mit einem Kunstwerden. Dieses Wechselspiel zwi- stoffnetz überdeckt. schen Stabilität und Nachgiebigkeit Der Vorteil dieser macht die Leiste zu einer natürli- Methode ist, dass OP-Team bei der „Schlüsselloch“-Methode. Operiert wird an chen Schwachstelle des Körpers. das Gewebe dabei einem hochauflösenden Videobildschirm Ein Leistenbruch entsteht dann, nicht unter Spanwenn die Leiste auf Dauer diesen nung gerät. Belastet werden kann In unserer Abteilung werden alle Belastungen nicht mehr standhalten nach vier Wochen. drei Methoden angewendet, kann. Die Folge ist ein „Aufreißen“ Die „Schlüsselloch“-Methode angepasst an Befund, Alter und oder „Aufbrechen“ des Bindegewe- (sog. TAPP-Verfahren) natürlich Wünsche des Patienten. bes. Nach und nach entsteht so ein Hierbei wird der Bruch über eine Die offene Operation ohne Netz „Loch“ in der Bauchwand. In der Bauchhöhlenspiegelung von innen wird in der Regel nur noch jünRegel sieht man den Bruch als Beule mit einem Kunststoffnetz bedeckt. geren Erwachsenen vorgeschlagen, in der Leiste, die unter Anstrengung Bei diesem Verfahren werden über allen anderen die Netz-Variante, größer wird. Es gibt aber auch drei kleine Schnitte Hülsen in die entweder offen oder „Schlüsselkleine Brüche, die man mit dem Bauchhöhle eingeführt. Der Bauch- loch“. bloßen Auge nicht sieht, aber raum wird mit Kohlendioxid-Gas Die Netze werden aus hochwerLeistenbeschwerden hervorrufen. aufgefüllt. Anschließend wird mit tigem Kunststoff (Polypropylen) Die eigentliche Gefahr des Leisten- Hilfe von Instrumenten, die über die hergestellt und fortlaufend verbruches besteht Hülsen eingeführt feinert. Das derzeitige Spitzen-Prodarin, dass Darmwerden, der Bruch dukt ist ein mit Titan beschichtetes anteile plötzlich freigelegt. Das Kunststoffnetz. Durch den 30 µm eingeklemmt und Kunststoffnetz wird dünnen Titanüberzug wird das geschädigt werden; vor den Bruch ge- Kunststoffnetz noch haltbarer und eine Notoperation legt und selbst mit weist sicher die beste Gewebeist dann unumgängBauchfell über- verträglichkeit auf. Zwar ist dieses lich. Deswegen gilt deckt. Der Vorteil Netz auch das Teuerste, wird aber die allgemeine dieser Methode ist hier wegen der sehr guten EigenEmpfehlung, einen Leistenbruch („Loch“ in der Bauchwand), die absolute schaften bei der „Schlüsselloch“von innen (Bauchhöhle) gesehen. Leistenbruch zu Spannungsfreiheit, Methode eingesetzt. operieren. Heutzutage stehen im und eine Vollbelastung ist bereits Priv.-Doz. Dr. W. Gross-Weege Prinzip drei Verfahren zur Verfü- nach zehn Tagen möglich. Klinik für Allgemein-, Visceralgung. Während die offenen OP-Verfahren und Unfallchirurgie Die offene Operation – ohne Netz auch in örtlicher Betäubung durch- St. Elisabeth-Krankenhaus (Operation nach Shouldice) Über geführt werden können, erfordert einen Schnitt in der Leiste werden die „Schlüsselloch“-Methode im- Beratung und Terminabsprache zur die Strukturen durchtrennt, bis das mer eine Vollnarkose. Nach der Leistenbruch-OP unter Tel. 02362„Loch“ in der Tiefe freigelegt ist. Das Operation verbleibt der überwie- 291610 Loch wird anschließend mit einem gende Anteil der Patienten noch Kunststofffaden zugenäht. Da das drei bis vier Tage im Krankenhaus, Gewebe dabei unter Spannung ge- ein Teil der Patienten kann auch rät, kann erst nach sechs Wochen ambulant behandelt werden. -7-
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Radiologie ✹
Röntgendiagnostik ✹
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Es kam einer Revolution gleich……. als Wilhelm Conrad Röntgen 1895 rein zufällig die später nach ihm benannten X-Strahlen entdeckte. In der Medizin und in der Gesellschaft wurde diese naturwissenschaftliche Entdeckung wie keine vor ihr aufgenommen. Das Gefühl, etwas sehen zu können, was bisher absolut verborgen war, nämlich das Innere des eigenen Körpers, löste viele Emotionen aus. Für Dr. Martin Sailer, Chefarzt am St. Elisabeth - Krankenhaus, ist der Blick in das Innere des Körpers noch heute spannend und faszinierend. Dies war auch der Grund für ihn, 1983 von der Neurologie und Psychiatrie in das Fach „Radiologie“ zu wechseln. Seit dem ersten Januar 1999 ist Dr. Martin Sailer Chefarzt der Abteilung RadiologieRöntgendiagnostik und Nuklearmedizin. Genau wie (wahrscheinlich) der größte Teil unserer Leser habe ich weder ein physikalisches noch ein medizinisches Hintergrundwissen, also lassen wir uns doch von Dr. Sailer „Licht in das Dunkle“ bringen. Dr. Sailer, was bedeutet Röntgendiagnostik und was versteht man unter Nuklearmedizin? Dr. Sailer: Bei der Röntgendiagnostik werden mit Hilfe von Röntgenstrahlen, die den Körper durchdringen und zum Teil absorbiert werden, Strukturen im Körper sichtbar, die man sonst nicht erkennen könnte. Bei der Nuklearmedizin ist es ähnlich, nur bringt man dort zuvor einen schwachen Gammastrahler in den Körper ein, sogenannte Radionuklide, die sich dann in dem bestimmten Körperteil ansammeln und das Organ sichtbar machen. Können Sie das etwas genauer erklären? Dr. Sailer: Nun, das Nuklid wird, bevor es in den Körper gespritzt wird, mit einer organspezifischen
Substanz gebunden und verteilt sich dann in dem zu untersuchenden Körperteil. Ein Strahlendetektor, die Gammakamera, empfängt die Strahlen aus diesem Organ und macht ein Bild davon. Durch Aufnahmen mehrerer Bilder über eine bestimmte Zeit erhält man auch Auskunft über die Funktion des Organs. Nuklear bzw. Nuklide, das klingt furchtbar gefährlich. Man denkt sofort an Kernkraftwerke ...
Ein motiviertes Team
Dr. Sailer: …und Atombomben, aber die Angst ist unbegründet. Erstens ist die Patientendosis in der Nuklearmedizin nicht höher als beim Röntgen und zweitens, dies gilt für die gesamte Radiologie, wurde aufgrund neuer Technologien in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Strahlenbelastung für Patienten und Mitarbeiter kontinuierlich reduziert. Gerade in unserem Fach hat der Gesetzgeber bereits seit Jahren strikte Vorgaben durch die Röntgenund Strahlenschutzverordnung aufgestellt. Ebenso gibt es wie im Labor schon seit Jahren Qualitätskontrollen. Bei den meisten Untersuchungen ist die Strahlenbelastung im Vergleich zur natürlichen Strahlung, der der Körper pro Jahr ausgesetzt ist, geringer. Den-
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noch wägt der Radiologe vor jeder Untersuchung deren Nutzen ab. Man sollte aber bedenken, dass selbst bei vielen Röntgenaufnahmen innerhalb kurzer Zeit das Risiko einer nicht erkannten Krankheit wesentlich höher ist. Wenn Sie sagen, der Radiologe wägt den Nutzen ab, welche Alternativen gibt es denn? Dr. Sailer: Wenn Sie anfangs von Revolution gesprochen haben, so muss auch die vor ca. 30 Jahren entwickelte Ultraschalluntersuchung oder Sonographie als solche bezeichnet werden. Hier können wir ohne ionisierende Strahlen, also absolut ungefährlich, Körperorgane sichtbar machen. Leider kann aber durch den Ultraschall nicht jedes Organ ausreichend erfasst werden. Eine weitere Alternative ist die Endoskopie, wo man mit Hilfe von Faseroptiken einen Zugang in den Körper schafft. Je nach Anforderung verbindet man auch die Endoskopie mit dem Ultraschall zur sogenannten „Endosonographie“ bzw. die Endoskopie mit dem Röntgen z.B. zur „ERCP“. Was versteht man unter Computertomographie, Kernspintomographie und Angiographie? Dr. Sailer: Die Computertomographie (CT-Untersuchung) ermöglicht in sekundenschnelle exakte Schnittbilder und mit unserem Gerät auch dreidimensionale Darstellungen des Körperinneren. Die Kernspintomographie oder Magnetresonanztomographie (MTR) ist ebenfalls ein Schnittbild-
Nuklearmedizin ✹
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Berufl. Werdegang: 1974-1981 Medizinstudium Universität Ulm, 1981 Approbation als Arzt und Promotion an der techn. Uni München, von 1981-1983 Stabsarzt in der Abteilung Neurologie u. Psychiatrie im Bundeswehrkrankenhaus Ulm, 1983-88 Assistenzarzt an der Universitätsklinik Ulm, 1988-1998 1. Oberarzt am Strahleninstitut Städt. Krankenhaus Friedrichshafen, akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Tübingen Seit 01.01.1999 Chefarzt der Radiologie am St. ElisabethKrankenhaus verfahren und arbeitet mit sehr starken Magnetfeldern und Hochfrequenzwellen. Sie hat ihren Schwerpunkt in der neurologischen und orthopädischen Diagnostik. In unserem Haus wird sie von den niedergelassenen Kollegen Dres. Niehl/Altekruse/Kohl u. Reinhard betrieben. Bei der Angiographie werden die Blutgefäße mit Kathetern sondiert und durch Kontrastmittel sichtbar gemacht. Beispiele sind die Darstellung der Arterien des Halses, der Nieren, der Beine und der Herzkranzgefäße. Welche technischen Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung? Dr. Sailer: Unser CT, das digitale Durchleuchtungsgerät und die Gammakamera entsprechen dem allerneuesten Stand. Das Mammographiegerät werden wir noch in diesem, das Röntgenaufnahmegerät im nächsten Jahr ersetzen. Sie arbeiten mit allen Fach- und Belegabteilungen zusammen. Wie organisieren Sie die Arbeit? Dr. Sailer: Ja, wir führen zentral für alle Abteilungen die Röntgenuntersuchungen durch, dabei fallen täglich ca. 70-100 Befunde an. In den täglichen Röntgenbesprechungen informieren wir die ärztlichen Kol-
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legen und geben unsere Diagnosen weiter. Notfälle werden sofort bearbeitet. Aufwändige Spezialuntersuchungen werden mit den betreffenden Ärzten abgesprochen und terminiert. Da unsere Abteilung rund um die Uhr besetzt sein muss, erfordert dies natürlich eine straffe Organisation und sehr viel Engagement und Flexibilität meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Was wird sich in den nächsten Jahren in Ihrem Fachgebiet verändern? Dr. Sailer: Als Trend zeichnet sich heute schon ab, dass neben der Diagnostik die Therapie mit Steuerung durch bildgebende Verfahren immer mehr an Bedeutung gewinnt. Man nennt dies interventionelle Radiologie. Dadurch können dem Patienten oft Operationen erspart werden und auch Schmerzmittel ganz gezielt eingebracht werden. Weiterhin geht die Entwicklung in Richtung film- und papierloses Krankenhaus, d.h. rein digitale Speicherung, Übermittlung und Archivierung von Bildern, Befunden und Krankenakten. Was wünschen Sie sich für Ihre Abteilung? Vor allem mehr Zeit für die Patienten. Aufgrund der Vielzahl der täglichen Untersuchungen kommt leider der Kontakt zum Patienten manchmal zu kurz. Apropos zu kurz kommen, Sie haben einen zeitintensiven und anstrengenden Beruf, darüber hinaus eine große Familie mit 6 Kindern – wie können Sie alle Interessen unter einen Hut bringen?“ Dr. Sailer: Tja, dies ist fürwahr manchmal nicht einfach, aber ich kann mich in der Familie gut entspannen, denn meine Frau und die Kinder haben viel Verständnis für meinen Beruf. Bleibt überhaupt noch Zeit für Hobbys und wenn für welche? Dr. Sailer: Die Zeit muss man sich einfach nehmen. Mit meiner Frau zusammen habe ich ein Konzertabonnement im Festspielhaus
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Recklinghausen, dann spiele ich mit den Kindern Tischtennis und lese gern mal ein gutes Buch. Können Sie unseren Lesern einen Buchtipp geben? Dr. Sailer: Ich habe von meiner Abteilung zu Weihnachten das neue Buch über Tisa von Schulenburg bekommen – dies kann ich nur jedem empfehlen. Haben Sie schon Urlaubspläne geschmiedet? Dr. Sailer: Im kommenden Sommer geht es an die See, aber daneben bevorzuge ich Reisen nach Italien, vor allem kulturelle Städtereisen. Und nun noch eine letzte Frage: Haben Sie eine Lebensphilosophie? Dr. Sailer: Dankbar und zufrieden sein und nur aufregen, wenn’s nötig ist... aber das gelingt mir nicht immer. a.r.
Persönliches: Herr Dr. med. Martin Bruno Sailer wurde am 11.02.1955 in Bad Waldsee geboren, ist seit 1981 verheiratet, hat 6 Kinder im Alter von 22, 21,19, 17,12 und 8 Jahren und lebt mit seiner Familie in Dorsten auf der Hardt.
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Krankenhausseelsorge ✹
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Zeit mitbringen und zuhören Interview mit der Krankenhausseelsorgerin Sr. Luciosa sucht die Patienten, hört ihnen zu und teilt die Krankenkommunion aus, wenn die Patienten es wünschen. „Manchmal bitten auch Mitpatienten um die Kommunion, auch wenn die nicht katholisch sind“, stellt Sr. Luciosa fest. Im Dienst am Kranken „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Stationen nennen mir die Namen der Patienten. Ich besuche sie und gestalte mit den Patienten oder auch mit den AngehöFür die Ordensschwester ist die Ordenstracht auch ein „Türöff- rigen eine kleine Feiner“: Sr. Luciosa sucht das Gespräch mit den Patienten und ist er. Vor der Krankenimmer da, wenn sie gebraucht wird. kommunion bete ich Sr. Luciosa, Ordensschwester der mit den Anwesenden und lese einen Mauritzer Franziskanerinnen, be- Text aus der Bibel vor, der zur grüßt mich mit einem Lächeln und Situation passen könnte.“ Sie ergenau beobachtend. Im Gespräch zählt weiter, dass ihr Dienst besonerzählt sie gerne von ihrer Arbeit ders auch den Schwerkranken und mit und für den kranken Menschen. den Sterbenden gilt. Für diese MenSie kennt den Umgang mit Kran- schen kann sie jederzeit angerufen ken seit dem sie ihre Ausbildung werden, da sie im benachbarten Schwesternhaus wohnt. Wenn die 1957 begann. Patienten oder die Angehörigen die Krankensalbung wünschen, sorgt Dasein und zuhören Als Leiterin der internen Aufnahme Sr. Luciosa dafür, dass einer der hat sie vielen Menschen Hilfe ge- Dorstener Franziskanerpatres leistet, wenn es ihnen schlecht kommt und die Krankensalbung ging. Heute kümmert sie sich um spendet. Sr. Luciosa macht deutdie Patienten auf den Stationen, in lich, dass dieses Sakrament nicht dem sie ihnen Zeit mitbringt. Die ausschließlich für die Sterbenden Patienten kommen in das da ist, sondern für jeden Kranken, St. Elisabeth-Krankenhaus und der gestärkt werden will oder um haben häufig viel Zeit, Zeit zum Gottes Segen und Nähe bittet. „Ich Nachdenken, Zeit, die manchmal habe schon einige Male erlebt, dass nicht vergeht, Zeit, die manchmal Patienten trotz ihrer schweren endlos scheint. Sr. Luciosa glaubt, Krankheit wieder Kraft zum Leben dass die Patienten oft auf andere gefunden haben“, erklärt Sr. Gedanken kommen und dass sie Luciosa. bewusster leben. Sr. Luciosa be-
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Ordenstracht als Türöffner! „Ich brauche oft gar nicht viel zu sagen, wenn ich die Patienten besuche. Nachdem ich mich vorgestellt habe, erzählen die Kranken häufig von alleine aus ihrem Leben, was sie froh macht, worauf sie stolz sind, aber auch über die erlebten Schicksale in ihrem Leben, wie z.B. Erlebnisse aus den Kriegen oder Erfahrungen von Tod in der eigenen Familie. Ich erfahre dabei ganz viel Vertrauen. Natürlich erlebe ich auch das Gegenteil, wenn Patienten mir sofort sagen, dass sie an keinen Gott glauben oder mit mir keinen Kontakt aufnehmen wollen, weil sie schlechte Erfahrungen mit Menschen in der Kirche gemacht haben. Diese Erfahrungen sind eher die Ausnahmen in meinem täglichen Dienst,“ berichtet Sr. Luciosa. Ihr Tagesablauf Sr. Luciosa steht morgens gegen 5.15 Uhr auf, betet um 6.00 Uhr die Laudes (Morgenlob) und feiert an festen Tagen in der Woche um 6.30 Uhr den Gottesdienst mit ihren Mitschwestern in der Krankenhauskapelle Nach dem Frühstück um 7.30 Uhr geht sie gegen 8.15 Uhr auf die Stationen und geht zunächst zu den Schwerkranken, um zu sehen , wie es ihnen geht. Dann besucht sie die Stationen nach einem festen Rhythmus in der Woche und bringt die Krankenkommunion. Wenn dann morgens noch Zeit bleibt, sucht sie die Patienten der Intensivstation auf, die ansprechbar sind.
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abends in ihrem Konvent oder indem sie einen Familienroman oder auch einen Krimi liest.
Nachmittags kümmert sie sich um die Patienten, die ganz alleine sind, die keine Verwandten oder Bekannten hier vor Ort mehr haben. Für sie ist es dabei wichtig zuzuhören, die Menschen erzählen zu lassen oder auch mit den Patienten zu beten. „Wenn sie es nicht mehr selber können, bete ich für sie.“ erklärt Sr. Luciosa. Entspannung findet Sr. Luciosa
Dasein rund um die Uhr Weiterhin arbeitet sie auch mit den Franziskanerpatres in Dorsten, dem Sozialdienst, dem Krankenhausbesuchsdienst und vereinzelt auch mit den Mitarbeitern des ambulanten Hospizdienstes zusammen. „Und immer wieder werde ich durch das Krankenpflegepersonal über meinen Funk zu den Kranken gerufen. Dabei ist es unerheblich ob abends, nachts oder am Wochenende. Denn dafür bin ich ja da“, beteuert Sr. Luciosa. b.b.
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Sakrament der Krankensalbung Die Krankensalbung ist für alle Kranken, die den Zuspruch Gottes und die Stärkung in ihrer Situation brauchen. Es kann auch öfter empfangen werden. Gespendet wird die Krankensalbung durch einen Priester. Sinnvoll erscheint die Krankensalbung im Rahmen einer kleinen Feier, an der auch die Angehörigen oder auch das Pflegepersonal teilnehmen.
Krankenhausaufenthalt als Chance verstehen Interview mit der evangelischen Krankenhausseelsorgerin Barbara Boskamp Die Arbeit der evangelischen Krankenhausseelsorge im St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten geschieht schon seit acht Jahren durch die evangelische Pastorin Barbara Boskamp. In einem Interview mit der Zeitschrift PORTAL stellt Frau Boskamp die Aufgaben, Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten der Krankenhausseelsorge aus ihrer Sicht vor. Was sind Ihre Aufgaben? Frau Boskamp: „In erster Linie geht es darum, Menschen in der Zeit der Krankheit zu begleiten. Ein Krankenhausaufenthalt verändert das Leben und stellt oft einen Bruch mit allen Gewohnheiten dar. Der Redebedarf vieler Patienten ist enorm groß. Solche Veränderungen im Leben der Patienten lösen vielerlei Gefühle in ihnen aus und bewegen und verändern die Seelen der Menschen. Bei meinen
Patientenbesuchen biete ich Raum dafür, Wichtiges und scheinbar Unwichtiges zu erzählen: über Gott und das Leben und die Infusion, die gerade am Arm läuft. Manchen Patienten tut es gut, durch das Reden selbst wieder aktiv zu werden. Außerdem gehören zu meinen Aufgaben, Gottes Segen und Gottes Mitsein gerade in Zeiten der Krankheit zu zusprechen, Gottesdienste mit den Patienten zu feiern. Hinzu kommt meine Rufbereitschaft in dringenden Fällen. Pfarrerin Barbara Boskamp: „Spirituelle Ebene in den Heilungsprozess mit einbringen.“
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Ort der Stille Mit der Kapelle, die sich in zentraler Lage im Empfangsbereich befindet, verfügt das St. Elisabeth Krankenhaus über einen besonderen Ort der Stille und der Besinnung. Die Kapelle ist täglich von 6 bis 19 Uhr geöffnet und lädt zum Verweilen und zum persönlichen Gebet ein. Gottesdienste werden hier regelmäßig gefeiert. Über eine FernsehÜbertragungsanlage können Patienten, die nicht selbst in die Kapelle kommen können, die Gottesdienste in ihren Krankenzimmern mitfeiern. Kath. Gottesdienste (hl. Messe): Mo, Mi, Sa um 19 Uhr, Die, Do und Fr. 6.30 Uhr, So 9 Uhr. Ev. Gottesdienst (mit Abendmahl): An jedem 3. Sonntag im Monat um 10 Uhr Gebetszeiten des Schwesternkonventes: Vesper: sonntags um 15 Uhr, werktags um 15.15 Uhr Rosenkranz: So, Die, Do um 18.25 Uhr Was ist in der Seelsorge notwendig? Frau Boskamp: „Es ist notwendig, den Menschen so anzunehmen wie er ist. Dies geschieht häufig im Gespräch. Ein seelsorgliches Gespräch ist immer auch ein geistliches Geschehen bei dem Gottes Geist mit im Spiel ist und mitwirkt an uns und unserem Leben, auch wenn das Gesprächsthema nicht mit Glauben oder Gott direkt zu tun hat.“ Was bedeutet für Sie Seelsorge? Frau Boskamp: „ Seelsorge ist etwas „Sinn – volles“, etwas „Sinnerfüllendes“. Gesundwerden meint den körperlichen aber auch den seelischen Bereich. In einem Krankenhaus geht es nicht nur um den Körper des Menschen. Die Seelsorge hat in ihrer Arbeit den Blick hauptsächlich auf den seelischen Bereich des Menschen gerichtet,
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der heute als ebenso wichtig für den Heilungsprozess betrachtet wird wie der körperliche. Krankheiten können Chancen für Patienten sein, ihr Leben wieder neu in den Blick zu nehmen und vielleicht gesund zu werden. Zum Beispiel völlig überarbeitete Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten haben. Diese Patienten merken vielleicht, dass sie mit ihren Gewohnheiten nicht einfach so weitermachen können wie bisher. Hier kann Seelsorge bei der Neuorientierung hilfreich zur Seite stehen.“ Was sind die Schwerpunkte ihrer Arbeit? Frau Boskamp: „ Über die täglichen Krankenbesuche hinaus ist ein wichtiger Bereich die Begleitung von Müttern nach Fehlgeburten. Hingehen und zuhören ist meine Aufgabe, wenn Frauen ihre Verzweiflung herauslassen, aber auch wenn sie traumatisiert und gefasst scheinen. Auch bei 80-jährigen Frauen erlebe ich häufig noch, dass frühere Fehlgeburten in der Erinnerung noch sehr präsent sind. Mir ist es unter anderem auch wichtig, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses in Kontakt zu kommen. Viele sind sehr wohlwollend und auch sehr vorsichtig, wenn ich mit Patienten im Gespräch bin. Sogar Ärzte signalisieren dann immer häufiger, dass sie später noch einmal wieder kommen. Dies zeigt, dass Seelsorger als Teil des therapeutischen Teams für die Patienten akzeptiert sind.“ Wo liegen heute die Schwierigkeiten in der Krankenhausseelsorge? Frau Boskamp: „ Ein Problem liegt in den immer kürzer werdenden Liegezeiten der Patienten, so dass ich nur einen oder manchmal auch keinen Kontakt zu Patienten bekommen kann. Leider ist meine Zeit durch eine halbe Stelle begrenzt, so dass ich nur vormittags im Krankenhaus sein kann. Ich stelle mir ebenfalls Fragen zur Begleitung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. So sollte Seelsorge in den Arbeits- 12 -
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prozess und hier in den gesundheitsfördernden Bereich auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbezogen werden.“ Was bedeutet für Sie Ihre Rolle als Pastorin? Frau Boskamp: „Meine Rolle bedeutet eine Chance für die Patienten, ihre Ängste, Sorgen und Nöte in der Zeit der Krankheit auszusprechen und auch über ihren Glauben und ihre Hoffnung reden zu können. Viele Menschen im Krankenhaus haben das Bedürfnis, darüber zu reden und wissen, dass ich als Pfarrerin eine Ansprechpartnerin dafür sein will. Ausdruck findet dies oft im Gebet, das ich gemeinsam mit den Patienten spreche. Sehr deutlich kommt das bei der Begleitung sterbender Menschen und ihrer Angehörigen zum Ausdruck, indem vieles aus der Situation heraus angesprochen werden kann und wir dabei Gott um seine Hilfe bitten. So sehe ich meine Aufgabe auch darin, diese spirituelle Ebene zum Ausdruck zu bringen, sie mit in den Heilungsprozess einzubeziehen. Allgemein finden es die Menschen gut, dass die Kirche auf sie zukommt, mit ihnen Kontakt aufnimmt. Was machen Sie zum Ausgleich in Ihrer Freizeit? Frau Boskamp:“ Ich bin gerne mit unserem Jagdhundmischling in der Natur unterwegs. Ich versorge gerne unseren Garten und die Blumen darin. Früher war ich auch in einem Schwimmverein und habe Kunstschwimmen gemacht. Doch das ist lange her.“ b.b.
Barbara Boskamp: - verheiratet - Sohn, 11 Jahre alt - Studium der Theologie, Pädagogik und Germanistik In Bochum, Dortmund und Marburg - Zusatzausbildung der klinischen Seelsorgeausbildung - Regelmäßige Einzelsupervision
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Was gibt’s Neues im Krankenhaus? Nun, eine Neuigkeit ist nicht zu übersehen: das Qutfit unseres Geschäftsführers Andreas Hauke : Noch vor 5 Monaten:
Heute:
Doch gehen wir chronologisch vor, : Januar: Dr. Peter Tönnies wird neuer ärztlicher Direktor und löst damit turnusmäßig Dr. Martin Sailer ab. Dr. Hermann Thomas und Dr. Norbert Holtbecker übernehmen die Kommissarische Leitung der Klinik für Lungen- und Bronchialheilkunde, Allergologie und Schlafmedizin nach dem Ausscheiden von Herrn Dr. Joachim Wolf. Unsere Krankenpflegeschule hat sich verselbstständigt und heißt nach der Kooperation mit dem ElisabethKrankenhaus Recklinghausen nun „St. Elisabeth-Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe GmbH“. Februar: Am 02.02.04 wird beim Amtsgericht Dorsten die „Dorstener Schulungsgemeinschaft e.V.“ eingetragen. Die ist ein Verein, der die Präventation, Behandlung und Rehabilitation zunächst auf dem Gebiet des Diabetes mellitus fördert und eine Kooperation des Krankenhauses,
der niedergelassenen Hausärzte, der Apotheken und der Diabetiker Selbsthilfegruppe ist. Ebenfalls am 02.02.04 wird der Mietvertrag mit dem Kreis Recklinghausen, Bezirksstelle Dorsten des Kreisgesundheitsamtes zur Anmietung von 354,32 qm im Schülerinnenwohnheim, Hülskampsweg 1-3 unterzeichnet. Am 04.02.04 wird mit der Fa. Klüh ein Managementvertrag zur Ausführung von Verpflegungsleistungen unterzeichnet, der ab 16.02.04 in Kraft tritt. Am 12.02.04 beginnen mit der Versendung eines Infobriefes die ersten konkreten Vorbereitungen für die Einrichtung eines Gesundheitszentrums (siehe Bericht Seite 3) Am 16.02.04 eröffnet Frau Hofmeister ihre Zahnarztpraxis auf der Ebene 1 des Krankenhauses. März: Einführung eines elektronischen Diktiersystems zunächst in der Radiologie, Kardiologie und Pneumologie. Die Einführung einer zentralen Aufnahmeabteilung wird von der Geschäftsführung, dem Direktorium und den Chefärzten beschlossen. Mit dem niedergelassenen Internisten Dr. Henning Köhl wird ein Nutzungsvertrag über die Leistungserbringung endoskopischer Behandlungen abgeschlossen. Die Abteilung Qualitätsmanagement zieht von der Ebene 1 des Krankenhauses in ein Büro der Verwaltung um, die Kodierabteilung etabliert sich in einem Büro direkt neben der Rechnungsabteilung. Am 24.03.04 findet eine große Infoveranstaltung zum Thema „Gesundheitszentrum“ im Versammlungsraum statt. In Vorbereitung: Einrichtung einer Kurzliegestation mit Hotelcharakter, Umbaumaßnahmen auf der Station B1 (Umzug Pneumologie), in der Endoskopie, der PhysioMed, der Eingangshalle und der Zentralsterilisation. Einrichtung eines Intensivsäuglingszimmers, Erweite- 13 -
rung der ambulanten Operationsleistungen in Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten, usw. Nachgefragt: Herr Hauke, welche Konsequenzen ergeben sich erstens aus dem Managementvertrag und was bedeutet zweitens die neue Bildungsinstitut GmbH für die Mitarbeiter und die Schüler? Zu 1) Der Managementvertrag zur Speisenversorgung mit der Fa. Klüh bedeutet professionelle Großküchenleitung unter Einbeziehung internationaler Erfahrungspotentiale, Zentraleinkauf von Lebensmitteln und Verbrauchsgütern, Einführung eines elektronischen Bestellsystems, auch für unsere Patienten (keine Fehlbestellungen mehr), sowie Ausbau der Küchenleistungen durch Gewinnung zusätzlicher Kunden. Zu 2): Ab 2005 werden die Kosten der Krankenpflegeausbildung aus dem Krankenhausbudget herausgezogen und über eine landeseinheitliche Fondlösung finanziert, so dass eine Verselbstständigung unbedingt notwendig war und von der Bezirksregierung vorgegeben wurde. Durch die GmbH soll u.a. das Leistungsangebot ausgebaut werden (zusätzliche Ausbildungsberufe) und neue Kooperationspartner gefunden werden. Bei beiden Projekten gilt aber gleichermaßen und dies ist mir besonders wichtig: Übernahme aller Mitarbeiter/innen unter Berücksichtigung der vertraglichen Leistungen.“ Und die wichtigste Frage zum Schluß: Wie haben Sie es geschafft, so abzunehmen? Andreas Hauke: „Weniger Essen, viel Sport treiben und vor allem konsequent seinen „inneren Schweinehund“ überwinden. Dies ist wie bei so vielen Dingen im Leben eine Sache der Einstellung und des Willens!“ a.r.
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Das Blutbild kommt per Mausklick High-Tech und akribische Handarbeit bestimmt die Arbeit im Zentrallabor Immer wenn in einer der beliebten Fernsehserien über den Krankenhausalltag weißgekleidete Menschen Blutproben von einem Röhrchen in das nächste schütten und diese dann mit sorgenvollem Gesicht umrühren, muss Claudia Heimann, die Leiterin des Zentrallabors im Dorstener St. Elisabeth-Krankenhaus schmunzeln. „Die Art und Weise wie Laborergebnisse erstellt werden, hat sich mittlerweile doch sehr geändert.“ Wer heute ein modernes Labor wie das des St. Elisabeth-Krankenhauses betritt, sieht neben den klassischen Zentrifugen zur Trennung des Blutplasma vor allem jede Menge hochkomplizierter Geräte. Die meisten sind an Monitore angeschlossen, auf denen Tausende von Buchstaben- und Zahlenkombinationen flimmern. Für den Laien sind dies unverständliche Codes. Die neun Medizinisch-Technischen Laborassistentinnen (MTLA) des St. Elisabeth Krankenhauses lesen dagegen in den Werten wie in einem offenen Buch. „Man muss schon wissen, wie man die Werte interpretiert“, bringt es Claudia Heimann auf den Punkt. Und nicht nur das.
Dokumentation ist wichtig. Klaudia Köhler und Susanne Wirtz vergleichen Ergebnisse
Die Ergebnisse müssen auch plausibel sein. „Wenn plötzlich ein völlig aus dem Rahmen fallender Wert auftaucht, dann muss das nicht unbedingt auf ein extremes Krankheitsbild hindeuten. Vielleicht ist auch das Gerät defekt. Aber solche Ergebnisse kann man nur einschätzen und hinterfragen, wenn man die entsprechende Ausbildung und das Fachwissen hat“, betont die Leiterin. Für die einzelnen Abteilungen des Krankenhauses ist die Arbeit im Labor unverzichtbar. „Generell kann man sagen, dass Laborwerte in die richtige Richtung weisen“, erklärt Claudia Heimann. Das Zentrallabor arbeitet daher für alle Fachabteilungen zur Hightech im Krankenhaus: Claudia Heimann ist die Leiterin des D i a g n o s e u n t e rZentrallabors und wacht über die Geräte. Kleinere Reparaturen müssen die MTLA`s auch schon mal selbst erledigen – vor allem am stützung und Wochenende. Die Mitarbeiterinnen sind deshalb speziell für die Groß- findung. geräte technisch geschult
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Im Zentrallabor werden neben Blutund Serumproben auch Urin- und Stuhlproben sowie Blutgas untersucht. Schwerpunkt bei der Urinund Stuhluntersuchung ist das Anlegen von Kulturen, beispielsweise bei Harnwegsinfektionen. Sie dienen der Keimidentifizierung und der Resistenzbestimmung. Mittlerweile ist das Labor mit allen Stationen vernetzt. Sobald die Mitarbeiterinnen im Labor die Auswertung einer Probe freigegeben haben, haben die Stationen direkten Zugriff auf die Ergebnisse. Der Datenabruf per Mausklick spart Zeit und Nerven. Ärzte und Pflegepersonal kommen schneller an die Ergebnisse und die oft hektischen Telefonate zwischen Labor und Stationen entfallen. Die zunehmende Automatisierung im Laborbereich hat dazu geführt, dass immer mehr Methoden beziehungsweise Verfahren zur Bestimmung von Werten zur Routine geworden sind. Im Notfall – etwa bei einem schweren Verkehrsunfall – liefern die Mitarbeiterinnen des
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Labors innerhalb von 30 Minuten anhand einer Blutprobe alle wichtigen Ergebnisse. Den behandelnden Ärzten liegen dann sämtliche relevanten Werte eines Patienten vor vom Blutbild über den Gerinnungsfaktor bis hin zu Leber-, Herz- und Nierenwerten. Insgesamt sind dies mehr als 50 Einzelwerte, die Auskunft über den Patienten geben. Besetzt ist das Labor rund um die Uhr – auch am Wochenende. Weitgehend in „Handarbeit“ verlaufen dagegen die einzelnen Arbeitsschritte innerhalb der Transfusionsmedizin, die im Vorfeld einer Blutgruppentransfusion angesiedelt ist. Die Transfusion als „sehr sensibler Bereich“, so Claudia Heimann, verlangt eine besonders akribische Vorgehensweise. Benö-
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kreuzt werden. Parallel dazu starten die MTLA`s einen Antikörpersuchtest, um die Ursache für die Reaktion herauszufinden: „Auch bei gleichen Blutgruppen kann eine Antikörperbildung möglich sein“, erklärt Claudia Heimann. Für extreme Notfälle stehen Blutkonserven mit dem Universalspender 0 Rh negativ bereit. Aber auch bei diesen Notfällen ist Sorgfalt oberstes Gebot. Um jede Verwechslung auszuschließen, wird vor der Transfusion am Bett des Patienten nochmals Blut abgenommen, die Blutgruppe bestimmt (Bed-Side-Test) und das Ergebnis sowohl in der Krankenakte als auch im EDV-System dokumentiert. 3200 Kreuzproben, 1600 Blutgruppenbestimmungen und 2200 Antikörper-Suchtests war die Bilanz des Labors für das Jahr 2003 allein für die Transfusionsmedizin. Hinzu kamen rund 600.000 Untersuchungen – von der Blutzuckermessung bei Diabetikern bis hin zur Blutgasuntersuchung bei Lungenkranken. Etwa 120 Methoden Akribische Handarbeit: Margret Kösters kreuzt mehrere Blutpro- können im Zentralben vor einer Operation labor des St. Elisatigt werden Blutkonserven bei Ope- beth-Krankenhaus bestimmt werrationen und bei der Notfallver- den. Qualitätskontrolle wird dabei sorgung. Wird ein Patient nach ganz groß geschrieben. Neben der einem Unfall im Krankenhaus ein- hausinternen Überprüfung, die mit geliefert, wird sofort Blut abgenommen Hilfe von Kontrollmaterialien der und zur Blutgruppenbestimmung in einzelnen Herstellerfirmen regelmädas Labor gebracht. Steht die Blut- ßig durchgeführt und vom Eichamt gruppe fest, wird die Blutprobe des kontrolliert wird, gibt es die exterPatienten zunächst mit einer Blut- nen Kontrollen durch die Bundeskonserve der gleichen Blutgruppe ärztekammer. Jede der rund 120 „gekreuzt“, das heißt vermischt. Methoden zur Blut-, Urin- oder Zeigt das gekreuzte Blut keine Re- Stuhluntersuchung wird vier Mal aktion und bildet eine homogene pro Jahr durch sogenannte RingFlüssigkeit, kann die Konserve ver- versuche kontrolliert. Würde das wendet werden. Verklumpt es da- Labor die vorgeschriebenen Zielgegen, sind eventuell Antikörper werte der Bundesärztekammer vorhanden und das Spenderblut nicht erreichen, dann dürfte die kann nicht verwendet werden. Eine Methode nicht mehr durchgeführt andere Blutkonserve muss ge- werden. Aber dieser Fall ist im La-
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Verwechslung ausgeschlossen: Anhand des Bar-Codes lässt sich jede Probe eindeutig identifizieren. Irene Kunz bereitet Proben für die Zentrifuge vor.
bor des St. Elisabeth- Krankenhaus bislang nicht aufgetreten. Doch auch wenn die Automatisierung im Zentrallabor weiter fortschreitet, eine anonyme Nummer sind die Patienten deshalb nicht. „Natürlich hat jeder Patient einen Bar-Code. Diesen bekommt er sofort bei der Aufnahme. Um Verwechslungen auszuschließen, werden Aufkleber mit dem Bar-Code auf jede einzelne Probe geklebt. Dennoch wissen wir auch den Namen des Patienten“, versichert Claudia Heimann. „Oft kennen wir ihn sogar persönlich, etwa durch die regelmäßigen Blutzuckermessungen.“ Diese Verbindung ist auch ein entscheidender Vorteil gegenüber ausgelagerten Großlaboratorien. „Wir können immer einen Bezug zum Patienten herstellen und sofort bei der jeweiligen Station anrufen, wenn zum Beispiel ein Wert auffällig ist“, betont die Leiterin. s.m.
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Hygiene geht uns alle an Hygienefachkraft Bärbel Hoffmann sagt Infektionen den Kampf an Bärbel Hoffmann hat im St. Elisabeth Krankenhaus nicht nur einen einzigartigen, sondern auch einen besonders verantwortungsvollen Job. Als Hygienefachkraft wacht sie über den Hygienestandard – zum Schutz der Patienten und der Mitarbeiter. Im Portal-Interview erklärt sie die Facetten ihres Berufes. Welche Arbeitsbereiche gehören zum Bild der Hygienefachkraft? Bärbel Hoffmann: In erster Linie geht es darum, präventiv tätig zu sein, d.h. Infektionsprävention im Bereich Krankenhaushygiene zu betreiben und somit einen entscheidenden Beitrag zur Qualitätssicherung in unserem Hause zu leisten. Deshalb ist es zunächst wichtig in Hygieneplänen Maßnahmen festzuschreiben, die einen gleichbleibend hohen Hygienestandard gewährleisten, d.h. die darauf ausgerichtet sind, die Anzahl der Krankenhausinfektionen so gering wie möglich zu halten, um so die Infektionsgefährdung des Patienten und des Personals zu minimieren. Wie muss man sich das konkret vorstellen? Bärbel Hoffmann: Grundlage ist das „Handbuch Krankenhaushygiene“. Es enthält eine Vielzahl von Hygieneplänen, die über standardisierte Arbeitsabläufe und Verhaltensweisen einen Leitfaden für jeden Mitarbeiter darstellen. Er ist bereits in allen Stationen und fast allen Abteilungen verteilt. Auch für die Chefärzte und die Pflegedienstleitung ist ein Exemplar vorgesehen. Wie wurden die Hygienepläne erarbeitet? Bärbel Hoffmann: Die Hygienepläne basieren auf den Empfehlungen des RKI (Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infekti-
onsprävention) und spiegeln den aktuellen wissenschaftlichen Stand wieder. Die RKI- Richtlinie liegt seit Anfang des Jahres in einer völlig überarbeiteten Form vor, die ebenfalls den Präventionsgedanken in den Vordergrund stellt. Neben der RKI – Richtlinie werden natürlich auch geltende Gesetze und Verordnungen berücksichtigt.
Wichtige Aufgabe: Bärbel Hoffmann ist Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene
Können Sie uns ein Beispiel nennen? Bärbel Hoffmann: Das Handbuch Krankenhaushygiene enthält auch eine Reihe von ausführlichen Informationen u.a. zum Thema MRSA (MRSA ist ein Keim, der resistent gegenüber Antibiotika ist), da der Umgang mit MRSA pos. Patienten immer wieder zu Unsicherheiten führt und Fragen aufwirft. Weitere Informationen und aktualisierte Hygienepläne gibt es zum Themenbereich nosokomiale Infektionen. Die vier häufigsten nosokomialen Infektionen sind Harnwegsinfektionen, Pneumonien, postoperative Wundinfektionen und Sepsis. Was versteht man unter einer nosokomialen Infektion? Bärbel Hoffmann: Laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist dies eine Infektion mit lokalen oder systemischen Infektionszeichen als Reaktion auf das Vorhandensein von Erregern oder ihrer Toxine (Gifte), die im zeitlichen Zusammenhang mit einer stationären oder einer ambulanten medizinischen Maßnahme steht, soweit die Infektion nicht bereits vorher bestand. Nosokomiale Infektionen lassen sich nicht immer vermeiden. Allerdings bedeutet die
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Einstufung als nosokomiale Infektion nicht automatisch, dass ein Zusammenhang zwischen der medizinischen Behandlung und dem Auftreten der Infektion besteht. Es ist also kein Synonym für ärztliches oder pflegerisches Verschulden. Infektionen werden als nosokomial eingestuft - unabhängig davon, ob sie vermeidbar sind oder nicht. Werden die Infektionen erfasst? Bärbel Hoffmann: Krankenhäuser und Einrichtungen für ambulantes Operieren sind zur „Surveillance von nosokomialen Infektionen“, d.h. fortlaufende systematische Erfassung, Analyse und Interpretation, verpflichtet. Das Ziel der Surveillance ist die Erfassung von Infektionsdaten, so dass Präventionsmaßnahmen auf der Basis von Surveillance – Ergebnissen eingeleitet werden. Surveillance nosokomialer Infektionen ist somit ein effektiver und kosteneffizienter Bestandteil der Qualitätssicherung. Welche Rolle spielt die Infektionsprävention? Bärbel Hoffmann: Infektionsprävention bedeutet, vor Ort zu sehen, ob die im Hygieneplan festgelegten Maßnahmen funktionieren
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oder ob Veränderungen notwendig ist. Für mich ist eine sachgerechte und situationsgemäße Hygiene wichtig und ein Zeichen von Professionalität, denn unüberlegte und ziellose Hygienemaßnahmen sind wertlos. Was gehört sonst noch zu den Aufgaben einer Hygienefachkraft? Bärbel Hoffmann: Routinemäßig durchzuführende Umgebungsuntersuchungen wie Geräteüberprüfungen mittels Testkeimen in der Küche, Zentralsterilisation, Endoskopie etc. sowie die sogenannte Abklatschuntersuchungen diverser Flächen in verschiedenen Bereichen, um die Keimzahl zu bestimmen und somit belegbare Aussagen zur Flächendesinfektion zu bekommen. Alle relevanten krankenhaushygienischen Untersuchungen werden vom Hygienelabor Dr. Winterhoff in Münster durchgeführt. Hinzu kommen beratende Tätigkeiten, z.B. bei der Anschaffung von Desinfektionsmittel, Einmalartikel etc. oder bei der Planung funktioneller und baulicher Maßnahmen im Krankenhaus. Aktuell steht der Umbau der Endoskopieabteilung an. Und natürlich viel Büro- bzw. Computerarbeit, um Labordaten auszuwerten und notwendige Statistiken zu führen Es gibt ja auch die Hygienekommission. Bärbel Hoffmann: Ja. Sie findet zweimal pro Jahr statt und bei besonderen Gegebenheiten. Mitglieder sind der Vorsitzende der Kommission Dr. Tönnies als ärztl. Direktor, der Geschäftsführer Herr Hauke, die Pflegedienstleiterin Frau Hachmöller, der technische Leiter Herr H. Hauke, der hygienebeauftragte Arzt Dr. Woszyna und ich als Hygienefachkraft. Wie wichtig sind die Mitarbeiter? Bärbel Hoffmann: Krankenhaushygiene ist ein Teilgebiet der präventiven Medizin und betrifft somit
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Das Handbuch liegt auf allen Stationen aus und ist für jeden Mitarbeiter zugänglich. Inhalt: - Personalhygiene - Infektionspräventation - Instrumentenaufbereitung - Isolierung - Hygienepläne bei infektiösen Erkrankungen (Gastroenteritis, Hepatitis A / E, Hepatitis B / C / D, HIV / AIDS inc. Sofortmaßnahmen bei Kontamination) - Infektiöse Mononucleose - Kopfläuse - Krätze - Meningitis - Mumps - TBC - Hygienepläne der Abteilungen - MRSA – Maßnahmen zur Präventation und Kontrolle - Alarmplan für hochkontagiöse Erkrankungen - Alarm – Hygieneplan SARS - Maßnahmen zur Verhütung nosokomialer Infektionen - Aktuelle Informationen
alle Krankenhausbereiche. D.h. eine ärztlich, pflegerisch und technisch vernetzte Zusammenarbeit ist wichtig. Daher halte ich die Kommunikation an dieser Stelle auch für äußerst wichtig. Grundsätzlich sind alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Einhaltung der Hygieneregeln verpflichtet, denn wird das Wissen um Hygiene nicht konsequent umgesetzt, bleibt die Gesamtmaßnahme oft wirkungslos. So hat z.B. die fehlende oder nicht sachgerechte Händedesinfektion bei Verbandswechsel, Katheterismus, etc. möglicherweise Infektionen zur Folge. Besonders in der Entwicklung von abteilungsspezifischen Hygieneplänen ist es wichtig, die Mitarbeiter/innen der jeweiligen Abteilung in die Planung einzubeziehen, um einen praxisorientierten Hygieneplan zu erstel-
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len. Aber ich freue mich jedes Mal über die Offenheit, das Interesse und die Bereitschaft der Mitarbeiter/innen, sich mit hygienischen Belangen auseinander zu setzen. Wie sieht die Ausbildung zur Hygienefachkraft aus? Bärbel Hoffmann: Von 1977- 1980 habe ich im St. Elisabeth Krankenhaus meine Krankenpflegeausbildung gemacht, danach folgte Unterrichtstätigkeit und Praxisbegleitung in der Krankenpflegeschule. Während meines Erziehungsurlaubs 2001 (Anmerk. der Red.: Bärbel Hoffmann hat drei Kinder) habe ich mich zur Fachweiterbildung entschieden. Es hat mich gereizt, noch einmal etwas Neues zu beginnen. Hygiene ist nie eintönig, sondern immer abwechslungsreich und interessant. Wie sah die Weiterbildung aus? Bärbel Hoffmann: Zwei Jahre berufsbegleitend BIG Duisburg (2001 – 2003), 1x pro Monat eine Woche Vollzeitschule sowie diverse Praktika u.a. Hygienelabor Dr. Winterhoff in MS, Chirurgie im Prosperhospital und hier im Haus. Die Prüfung bestand aus einer schriftlichen Hausarbeit sowie einer mündlichen Prüfung. Meine Berufsbezeichnung lautet offiziell: Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene. Und was machen Sie außerhalb des Krankenhauses? Bärbel Hoffmann: Lesen ist mein absolutes Hobby. Besonders gefallen mir die Kriminalromane von Elisabeth George und Minette Walters. Außerdem wühle ich gerne im Garten. k.gk.
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Hilfe und moralische Unterstützung Die Selbsthilfegruppe Hepatitis C kämpft auch gegen Vorurteile Wenn es eine Hitliste der größten Vorurteile und Missverständnisse bei Krankheiten gäbe, stünde Hepatitis C sicherlich ganz weit oben. Für Betroffene und ihre Angehörigen ist dies neben der Krankheit eine zusätzliche Belastung. Die Selbsthilfegruppe Hepatitis C des St. Elisabeth-Krankenhaus ist Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige, bietet aber auch Informationen über aktuelle und alternative Therapien. Hepatitis C ist eine Leberentzündung und damit steht für viele das Urteil schnell fest: „Eine Alkoholiker-Krankheit“. Auch Doris Seidel musste diese Erfahrung machen, als ihr Mann mit der Diagnose Hepatitis C (HCV) konfrontiert wurde. Tatsächlich aber ist Hepatitis C eine Viruserkrankung. Infiziert haben sich die meisten der heute Erkrankten über eine Bluttransfusion, die sie als Kind oder Jugendlicher erhalten haben, denn erst 1989 wurde das Hepatitis C Virus entdeckt. Blut gilt heute als der Hauptüberträger des Hepatitis C Virus, wenn auch die Übertragungswege noch nicht einwandfrei geklärt sind. Die Diagnose „chronische Leberentzündung“ stürzte Doris Seidel und ihren Mann in ein Gefühlschaos. „Es gab kaum Informationen über die Krankheit, aber jede Menge Vorurteile in der Gesellschaft. Einige denken auch sofort an Aids, denn HCV und HIV klingt ja so ähnlich“, bemerkt Doris Seidel sarkastisch. Systematisch durchkämmte sie das Internet, um mehr über die Krankheit herauszufinden. Mit gemischten Erfolg. „Auch als Angehörige fühlte ich mich allein gelassen.“ Für sie war dies der Hauptgrund, Anfang 2002 die Selbsthilfegruppe Hepatitis C zu gründen. Medizinisch betreut wird die Selbsthilfegruppe von Dr. Christoph Elsing, dem Chefarzt der In-
neren Medizin des St. ElisabethKrankenhauses, der die Selbsthilfegruppe auch initiiert hat. Fester Bestandteil der monatlichen Treffen ist ein Kurzvortrag. Die Themen reichen von der Frage „Was sind eigentlich Leberwerte“ bis hin zu „Spätfolgen“. Schätzungsweise 400.000 bis 800.000 Menschen leiden in Deutschland an einer Hepatitis C Infektion. Das Hepatitis C Virus befällt die Zellen der Leber. Dort wird der Virus vom Immunsystem erkannt und bekämpft. Als Folge davon entstehen Entzündungsprozesse. Dennoch gelingt es dem Immunsystem nur in 20 bis 30 Prozent der Fälle, das Virus erfolgreich zu bekämpfen. Bei 70 bis 80 Prozent der Betroffenen kommt es dagegen zu einer chronischen Le-
Doris Seidel zeigt einen Flyer, den die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Hepatitis C entworfen haben. Das Faltblatt liegt in vielen Arztpraxen aus und informiert über die Arbeit der Gruppe.
berentzündung. Vor allem die Spätfolgen der chronischen Leberentzündung sind gefährlich. Nach 20 Jahren tritt bei 20 bis 50 Prozent der Erkrankten eine Leberzirrhose auf. Leberkrebs kann folgen. Die Therapie der chronischen Hepatitis C Infektion auf der Basis des Medikamentes Interferon ist mühsam. Die Belastungen und Nebenwirkungen der Therapie sind daher immer wieder Thema in der Selbsthilfegruppe. Viele Betroffene leiden
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unter Kopfschmerzen und Übelkeit. Stimmungsschwankungen und Depressionen sind weitere Nebenwirkungen, die Betroffene und ihre Angehörigen belasten. „Bei so einer Therapie leidet die ganze Familie“, betont Doris Seidel. Daher wünscht sie sich auch eine bessere psychotherapeutische Begleitung während der Behandlung. „Es ist sehr schwer, Psychologen zu finden, die sich mit diesem Thema beschäftigen.“ Umso wichtiger ist daher der Rückhalt und das Verständnis in der Selbsthilfegruppe. Doris Seidel und ihr Mann sind aber auch Mutmacher. So hart die Therapie auch war, sie hat sich gelohnt. Lothar Seidel ist virusfrei und gilt als geheilt. Die Gefahr, sich über eine Bluttransfusion oder andere Blutmedikamente zu infizieren, ist heute praktisch ausgeschlossen. Bereits seit 1990 gibt es ein Testverfahren. Seitdem werden alle Blutprodukte auf Hepatitis C untersucht. Das Risiko, sich heute zu infizieren, liegt vor allem im Gebrauch von kontaminierten, also unsauberen Nadeln, z.B. beim Drogenmissbrauch, Piercing oder Tätowieren. Die Selbsthilfegruppe trifft sich jeden zweiten Montag im Monat um 19 Uhr im Versammlungsraum auf der Ebene 0 im St. Elisabeth-Krankenhaus. Infos: Doris Seidel 02362/26065 oder Sigrid Großmann 02362/ 22039. s.m.
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Mit „Mamma Care“ gegen Brustkrebs Früherkennung: Seminare zur Selbstuntersuchung Viele Frauen haben Angst an Brustkrebs zu erkranken. Eine nicht ganz unbegründete Sorge, denn Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen. Das St. Elisabeth-Krankenhaus, das seit dem vergangenen Jahren als „Brustzentrum“ anerkannt ist, will Frauen zur Selbstuntersuchung ermuntern und setzt dabei auf die „Mamma Care Methode“. Pro Jahr werden in Deutschland bei Frauen schätzungsweise 45.000 Brustkrebs-Neuerkrankungen festgestellt. Dennoch muss nicht jeder Knoten oder Veränderung an der Brust Bösartigkeit bedeuten. Vier von fünf Knoten sind sogar völlig harmlos. „Im Frühstadium ist Brustkrebs heilbar“, versichert Dr. Peter Tönnies, Chefarzt der Gynäkologie des St. Elisabeth-Krankenhaus. „Die Diagnose Brustkrebs bedeutet also nicht automatisch ein Todesurteil. Allerdings sollte man die Gefahr auch nicht verdrängen.“ Entscheidend ist es, die Veränderungen beziehungsweise den Knoten in der Brust rechtzeitig zu entdecken. Die wichtigsten Helfer im Kampf gegen den Brustkrebs sind dabei die Frauen selbst. Sie kennen ihren Körper ganz genau und entdecken daher in 80 bis 90 Prozent der Fälle auch die Knoten.
Trotzdem sind viele Frauen unsicher, ob sie tatsächlich „normales“ von krankhaftem Gewebe unterscheiden können. Die 1980 in den USA entwickelte „Mamma Care Methode“ arbeitet daher mit einer Nachbildung der weiblichen Brust in Form eines Silikonmodells, in das Knoten eingearbeitet sind. Mit Hilfe des Modells können Frauen so das richtige Tasten trainieren. „Es geht darum, die Fingerführung, den richtigen Druck und die Systematik bei der Untersuchung der eigenen Brust zu erlernen“, betont Dr. Tönnies. Außerdem lernen Frauen, normale und veränderte Strukturen in der Brust zu unterscheiden. Forschungen haben gezeigt, dass sich der Tastsinn anhand eines Silikonsmodells am besten trainieren lässt. Fingerkuppen können zudem feinste Strukturen wahrnehmen. Ein weiterer Vorteil der Methode: Bereits nach einer kurzen Einweisung und Schulung sind Frauen in der Lage, diese Selbstuntersuchung erfolgreich durchzuführen. Weltweit ist die Mamma Care Methode die einzige systematische Form der klinischen Brustuntersuchung und Brustselbstuntersuchung, die wissenschaftlich entwickelt, überprüft und anerkannt wurde. Die ersten vier Mamma Care Seminare, die das Krankenhaus zusammen mit der AOK im Januar und Februar veranstaltet hat, stießen auf großes Interesse. Für die Mitarbeiterinnen des St. Elisabeth Krankenhaus gibt es nun ein eigenes Mamma Care Seminar. Termin: 22. April um 19 Uhr im Auf großes Interesse stießen die ersten vier Mamma Care Semi- Versammlungsraum. nare von Chefarzt Dr. Tönnies. s.m. - 21 -
Terminkalender Diabetiker Selbsthilfegruppe Dorsten Jeden 1. Montag im Monat um 19.00 Uhr im Versammlungsraum auf der Ebene 0; Ansprechpartner: Ehepaar Wloch Tel. 02866-187280 Selbsthilfegruppe Brustkrebs Jeden 1. Mittwoch im Monat; Ansprechpartnerin: Frau Gisela Gollan um 17.00 Uhr im Konferenzzimmer auf der Ebene 2; Info: 02362-72923 Selbsthilfegruppe Hepatitis Jeden 2. Montag im Monat um 19 Uhr im Versammlungsraum Ebene 0; Ansprechpartnerinnen: Frau Seidel, Tel. 02362-26065, Frau Großmann, Tel. 0236222039 Selbsthilfegruppe Schlafapnoe/ Chron. Schlafstörungen e.V. Jeden 3. Montag im Monat um 19.00 Uhr im Versammlungsraum Ebene 0; Auskunft erteilt das Schlaflaborteam Tel. 02362-293562 Infoabend für Schwangere und ihre Partner Jeden 3. Dienstag im Monat um 19 Uhr im Versammlungsraum Ebene 0; Auskunft erteilt die Schwangeren-Hotline Tel. 02362-293712 Vorankündigung: Demnächst jeden 1. Donnerstag im Monat: Selbsthilfegruppe„ Stoma“ um 19 Uhr im Versammlungsraum Ebene 0; Stoma-Sprechstunde jeden 2. Dienstag im Monat in der Zeit von 16-18 Uhr. Auskunft erteilt das Sekretariat der Chirurgie, Tel. 02362-291610
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Mitarbeiterportrait ✹
Personalia ✹
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Ungeahnte künstlerische Fähigkeiten………
Die beiden Künstler Ewald Rutert und Berthold Grömping
Nach der Fertigstellung der Wahlleistungszimmer fehlten farblich abgestimmte Bilder, die erstens sofort fertig sein sollten und zweitens kostengünstig sein mussten. Also ergriffen unsere beiden Handwerker die Initiative, zeichneten Entwürfe, ließen ihre Kreativität spielen und schon war die erste Hürde genommen. Mit Hilfe einer speziellen Quarzsandspritztechnik behandelten sie den Untergrund, dann ging es mit Acrylfarbe bewaffnet ins „stille Käm-
Werden sich bald internationale Galerien im Krankenhaus melden, um eine Ausstellung unserer beiden Künstler zu bekommen? Nun, ganz soweit ist es noch nicht, aber wer weiß schon, was die Zukunft bringen wird! Zunächst haben Ewald Rutert und Berthold Grömping (beide Anstreicher im St. Elisabeth-Krankenhaus) aus der Not eine Tugend gemacht.
merlein“. Was dabei herauskam, kann man nun in den Patientenzimmern bewundern. Auf die Frage, ob sie sich als Künstler selbstständig machen wollen, bekam ich ein verschmitztes Lächeln - sowohl Ewald Rutert als auch Berthold Grömping ziehen vorerst eine sichere Arbeitsstelle vor! a.r.
Neue Gesichter:
Cottin, Ulrich Seit dem 01.03.04 Assistenzarzt Pneumologie
Grzesniak, Andreas Seit dem 01.01.04 Jahrespraktikant PhysioMed
Czaja, Halina Seit dem 01.01.04 Assistenzärztin Pneumologie
Kaluza, Christian Seit dem 01.01.04 Assistenzarzt Pneumologie
Ergün, Nadir Seit Nov. 03 Jahrespraktikant PhysioMed
Neumann, Dirk Seit Nov. 03 Jahrespraktikant PhysioMed
Auf Wiedersehen:
Schenke, Christa Seit dem 01.02.04 Schreibkraft Radiologie
Webers, Barbara Seit dem 01.03.04 Schreibkraft Interne Ambulanz
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Besten, Melanie Jansen, Andrea Moritz, Christa Pieper, Monika Thorwesten, Iris Wienecke, Frank
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