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March 15, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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AWO c a d o Zeitung für MitarbeiterInnen der AWO Schleswig-Holstein

Den Lebensalltag teilen …

Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischer Behinderung in Familien (BWF) Arbeiterwohlfahrt bereichert die sozialpsychiatrischen Dienste in Schleswig-Holstein um ein landesweit außergewöhnliches Inklusionsprojekt

AUSGABE

2/2008

Im B l i c k p unk t ... Im Bl ickpunkt … Im Blickp Priorität Innovation

Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischer Behinderung in Familien Nachdem der Landesverband der AWO sein Konzept bereits einmal wegen nicht zu klärender Kostenzuständigkeit wieder in die Schublade legen musste, ist es ihm nun – da die Eingliederungshilfe grundsätzlich dem Verantwortungsbereich der kommunalen Träger zugeordnet wurde – gelungen, seit Januar 2008 als Anbieter in Schleswig-Holstein im Bereich des Betreuten Wohnens in Familien (kurz: BWF) aktiv zu werden. Wesentliche Umsetzungshilfen sind Fördermittel vom Land Schleswig-Holstein im Rahmen der Inklusionsprojekte. Darüber hinaus wird das Vorhaben von der Stiftung Behindertenhilfe Aktion Mensch e. V. gefördert. Das Projekt BWF konnte gestartet werden, da sich die Verantwortlichen der drei beteiligten Kreise Dithmarschen, Pinneberg und Plön ebenso interessiert wie kooperativ gezeigt haben.

Die Konzeption „Ausbau des betreuten Wohnens für Menschen mit Behinderung in Familien“ kann im Internet unter www.awo-sh.de ➞ Behindertenhilfe Sozialpsychiatrie herunter geladen werden.

Worum geht es im Betreuten Wohnen in Familien? BWF ist eine bereits in mehreren Bundesländern bewährte ambulante Betreuungsform, in der volljährige Menschen mit psychischer Erkrankung/ Behinderung mit Familien zusammenleben. Wesentlich ist die Ermöglichung einer Teilhabe der Mitbewohnerin/des Mitbewohners an dem gesamten Lebensalltag. Das Angebot der gemeinsamen Gestaltung bezieht sich auf das innerfamiliäre Miteinander, die Haushaltsführung, Freizeitaktivitäten, Kontakte zu Nachbarn und Bekannten sowie die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. In Familien geht es lebendig und dynamisch zu, ohne dass dabei immer alles optimal läuft. Familien finden jeweils eigene Antworten darauf, wie das Leben gelebt, wie mit den Anforderungen des Alltags, mit glücklichen Momenten oder auch in Krisen umgegangen wird. „Nichts normalisiert mehr als die Normalität“, heißt es in der Konzeption des BWF. In diesem Sinne wird davon ausgegangen, dass die Teilhabe an den Lebensbedingungen in einem „normalen“ familiären Rahmen das (Wieder-) Erlernen von alltagspraktischen Fertigkeiten sowie von sozialen Kompetenzen fördert. Die Zugehörigkeit zum Familienkreis und die aktive Mitgestaltung des Alltags bilden die Basis für einen Zuwachs an Lebensqualität, Selbstvertrauen und Selbstständigkeit. Dem Einzug in die Familie geht immer ein Probewohnen zum gegenseitigen Kennenlernen voraus. Im Verlauf kann das familiäre Miteinander auf Dauer angelegt sein oder auch einer zeitlich begrenzten Orientierung dienen. Die Aufnahme eines zusätzlichen Mitglieds in die Familie setzt ein hohes Maß an bürgerschaftlichem Engagement voraus, das aufgrund des Umfangs der Alltagsbegleitung ohne eine Vergütung jedoch undenkbar ist. Es konnte ein Betreuungsgeld in Höhe von monatlich 450,00 Euro ausgehandelt werden. ZusätzDas Fachteam der AWO (von links nach rechts, oben: Projektleiterin lich erhält die Familie einen Irmela Willmann, Eric Lingner, Koordinator der Projekte in den drei Landkreisen und Mandana Kröger, Projektmitarbeiterin für den Kreis Mietkostenzuschuss sowie Pinneberg; unten: Die Projektmitarbeiterinnen Anke Wessel für den einen Anteil für den LebensKreis Plön und Inken Kühl für den Kreis Dithmarschen) unterhalt.

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punkt … Im Bl i c kpunkt … Im Bl ickpunkt … I m B

des Städteverbandes, vernetzte Hilfen im Sinne von Wohnortnähe, Lebensweltorientierung, Durchlässigkeit und Niedrigschwelligkeit sowie dem Prinzip „ambulant vor stationär“ folgend weiterzuentwickeln. Für die Akzeptanz des BWF ist eine enge Kooperation des Fachteams mit anderen in der Region tätigen Diensten, Einrichtungen und Institutionen Voraussetzung. Sind erste Verläufe nach einer angemessenen Erprobungszeit erkennbar, ist eine Ausweitung der Standorte geplant.

AWO c a d o

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Was für Familien werden gesucht? Familien, die eine interessante und bereichernde Aufgabe übernehmen möchten. Familien im BWF können Paare mit oder ohne Kinder, Lebensgemeinschaften und auch Einzelpersonen sein. Eine spezielle fachliche Ausbildung ist nicht erforderlich. Entscheidend sind zwischenmenschliche und Verlässliche Begleitung durch ein Fachteam zeitliche Bedingungen. Der Verlauf des BWF ist geprägt durch die Qualität der Angesprochen sind FaGestaltung der jeweiligen zwischenmenschlichen Beziemilien, die freie Zeit für hungen. Hier setzt die professionelle Unterstützung des Kontakt, Begleitung und Fachteams an. Die Hauptaufgabe des Fachteams besteht Unterstützung im Alltag darin, Familienbetreuungsverhältnisse zu vermitteln und haben und über angeauf dem Weg zu einem gelingenden Miteinander zu begleimessenen Wohnraum ten. Regelmäßige Beratungsbesuche in den Familien sowie verfügen. Eine BerufsGesprächsangebote bei akuten Problemen bieten eine tätigkeit stellt kein Ausverlässliche Begleitung des Zusammenlebens. Selbstverschlusskriterium dar. Wesentlich ist eine Grundhalständlich erfolgt auch eine Hilfestellung bei administrativen tung, die geprägt ist von Toleranz, Respekt und Notwendigkeiten. Flexibilität. Der Mitbewohner sollte mit seinen Besonderheiten akzeptiert werden können, auch wenn Perspektiven man diese nicht immer versteht. Wünschenswert ist Die AWO sieht im BWF eine wichtige Ergänzung der sozialeine Unterstützung, in der ein Miteinander von „einpsychiatrischen Angebote vor Ort. Mehr als die meisten fach ausprobieren lassen“ und vom Aufbau konanderen Betreuungsformen wird das BWF dem Gedanken kreter Anforderungen eine positive (Weiter-) Entder Inklusion gerecht. Gleichzeitig entspricht es den Fordewicklung ermöglicht. rungen des Schleswig-Holsteinischen Landkreistages und Wer kommt als MitbewohnerIn infrage? BWF ist ein Angebot für Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen, bei denen die akute Krankheitsphase abgeklungen ist und die bei der Bewältigung ihres Alltages Unterstützung und Begleitung benötigen. Sie können aus der eigenen Häuslichkeit kommen, aus der Herkunftsfamilie, aus ambulanter oder (teil-)stationärer Betreuung und auch aus einer Klinik. Grundsätzlich sollten BewerberInnen bereit sein für einen neuen Lebensabschnitt und für das Eingehen neuer Beziehungen. Sie müssen in der Lage sein, sich an Grundregeln des Zusammenlebens in einer Familie halten zu können. Unentbehrlich ist auch die Bereitschaft, sich im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten aktiv in den Familienalltag einzubringen. Eigene Fähigkeiten können eingesetzt und ausgebaut, neue Fertigkeiten hinzugelernt werden.

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A k tue lle s aus de r R e g ion Mitte l

Region Mittelholstein

Kiel – Plön – Neumünster – Rendsburg-Eckernförde

Veranstaltungsreihe „Freizeit und Kultur“

Disco für Menschen mit und ohne Handicap Eine Veranstaltung, die landesweit ihresgleichen sucht, lockt seit 20 Jahren ein mal im Monat rund 120 BesucherInnen in die Kieler Räucherei: Die Disco für Menschen mit und ohne Handicap. Vor allem die Männer und Frauen aus den Behinderteneinrichtungen und Behindertenwerkstätten in RendsburgEckernförde, Neumünster und Bad Oldesloe nutzen dieses Angebot regelmäßig zur Freizeitgestaltung. „Für die Menschen ist diese Veranstaltung unglaublich wichtig. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, sich individuell zu entfalten, das Medium Musik verbindet ungemein“, erklärt die Diplom-Sozialpädagogin und Projekt-Organisatorin Susanne Lohmar. So stärkt die Veranstaltung nicht nur das Selbstwertgefühl vieler BesucherInnen, es fördert auch deren Persönlichkeit. Sie verlieren ihre Schüchternheit im Umgang mit anderen, knüpfen Kontakte und lernen, ihre Freizeit aktiv zu gestalten. Die Reihe „Freizeit und Kultur“, die seit 20 Jahren für Menschen mit und ohne Handicap eine Disco veranstaltet, bietet auch Musikern mit Behinderung ein Forum, damit sie ihre Kunst und Kreativität darstellen können. So begeisterte im letzten Jahr die integrative Rockband „Mary

Greenwood“, bestehend aus behinderten und ehrenamtlichen Musikern, das Publikum in der Räucherei und brachte die Bühne rhythmisch zum Kochen. Kontakt: Susanne Lohmar, Tel. 04 31/7 39 60 43, www.awo-kiel.de

AWO unterstützt Integrationsbemühungen der DZL

Neumünsteraner Dienstleistungszentrum kooperiert mit Wohlfahrtsverbänden In Neumünster leben derzeit rund 3500 Menschen mit Migrationshintergrund (die Gemeinschaftsunterkunft des Landes in der ScholtzKaserne nicht mitgerechnet). Fachleute schätzen, dass etwa 450 bis 600 von ihnen die Integrationshilfen des Neumünsteraner Dienstleistungszentrums (DLZ) in Anspruch nehmen könnten. Um hier weitere Unterstützung zu leisten, unterzeichneten der DLZ-Chef Rolf-Dieter Brüggen und die Vertreter der Wohlfahrtsverbände Heinrich Deicke (Diakonie), Volker Andresen (AWO), Norbert Schmitz (Caritas) und Petra MarkowskiBachmann (DRK) Anfang Februar 2008 einen Kooperationsvertrag, der die Verbände künftig stärker als bisher in die Integrationsbemühungen der Behörde einbindet. Ihr gemeinsames Ziel ist die Integration von AussiedlerInnen, AusländerInnen und ZuwanderInnen in den Arbeitsmarkt. Alle DLZ-MitarbeiterInnen sind daher künftig angehalten, ihre KlientInnen direkt zur Beratung an die Wohlfahrtsverbände zu überweisen.

AWO-IntegrationsCenter Jahresberichte und Jahresstatistken 2007 zum downloaden Diskothek in der Kieler Räucherei

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www.awo-sh.de ➞ Migration ➞ IntegrationsCenter

holste in . . . A k tue lle s aus de r R e g ion M itte lho

AWO-Fachtag in Bordesholmer Denkfabrik

„Die Jüngsten in der Kindertagesstätte“ Rund 65 pädagogische MitarbeiterInnen aus AWOKindertagesstätten in Hamburg, Kiel, Stormarn, Altenholz und Wedel nahmen am 25. April 2008 gemeinsam mit KollegInnen aus der AWO-gGmbH an einem Fachtag in der Bordesholmer Denkfabrik zum Thema „Die Jüngsten in der Kindertagesstätte“ teil. In seinem Grußwort betonte AWO-Geschäftsführer Volker Andresen daher ausdrücklich die Bedeutung der inhaltlichen Zusammenarbeit auch über die Grenzen der Landesverbände hinaus, da diese für die fachliche Orientierung und für die Qualitätsstandards der Betreuungsangebote außerordentlich wichtig sei. Mit Hinweis auf die entsprechenden PISA-Ergebnisse, die eine deutliche Korrelation zwischen hochwertiger frühkindlicher Bildung und einer positiven Entwicklung der kognitiven und sozialen Kompetenz der Kinder aufweisen, bestätigte Andresen nochmals die zentrale Bedeutung der ersten Lebensjahre für die gesamte Entwicklung eines Kindes. Er verwies auf die „Education international“, eine Vereinigung von mehr als 300 Bildungsgewerkschaften, die in einer Erklärung auf ihrem Weltkongress 2006 die frühkindliche Bildung als allgemeines Menschenrecht bezeichne und deren Positionen sich mit den fachpolitischen Forderungen der AWO decke. „Wir müssen in diesem Zusammenhang die Frage an die Politik stellen, wie wir in unserer reichen Gesellschaft bisher mit diesem Menschenrecht auf frühkindliche Bildung umgegangen sind“. Abschließend nahm Volker Andresen Bezug auf das Kinderförde-

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rungsgesetz. Gegenüber den TagungsteilnehmerInnen stellte er die Positionen der AWO zum beitragsfreien Kindertagesstättenjahr ebenso heraus, wie die Gleichstellung der Förderung für privat-gewerbliche Anbieter und deren Auswirkung auf die gemeinnützigen Träger. In drei Referentenbeiträgen wurde die Thematik der Erziehung, Bildung und Förderung der unter Dreijährigen von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Zunächst sprach Kornelia Schneider vom Deutschen Jugendinstitut in München über Rahmenbedingungen und wichtige Eckpunkte, damit die Umsetzung zum Wohle der Kinder gelingt. Dabei machte sie deutlich, wie wichtig in der Betreuung der unter Dreijährigen die Qualität sei. Kornelia Schneider forscht seit 30 Jahren im Bereich der Bildung, Förderung und Betreuung von jungen Kindern und ist eine der anerkannten und nachgefragten PädagogInnen für den Bereich der so genannten Krippenpädagogik. Die Hamburger Pädagogin Christel van Dieken sprach anschließend sehr anschaulich über die besondere Bedeutung der ästhetischen Bildung für die Jüngsten. Zum Schluss ließ sie alle TeilnehmerInnen an einem Wasser-, Wind- und Wellenexperiment teilhaben. Nach dem Mittagessen erörterte Marlies Wagner in einem entwicklungspsychologischen Ausblick die Bedeutung von kindlichen Entwicklungswegen. Den Abschluss bildete eine aktuelle Fragestunde rund um den anstehenden Ausbau der Betreuungsplätze für unsere Jüngsten. Rede und Antwort standen die pädagogischen MitarbeiterInnen, die FachbereichsleiterInnen Henrike Prox, Renate Brütt, Ute Römersma-Hempel und Jürgen Der Vortrag von Frau Kornelia Schneider Brockmann. Nach einem ersten „Die Welt der Kinder unter 3 in Kindertagesgemeinsamen Fachtag im verganeinrichtungen – Neue Anforderungen an die genen Jahr zum Thema LernwerkBildungsbegleitung“ kann im Internet unter statt war dies der zweite Fachtag www.awo-sh.de ➞ Kinder ➞ Krippen herunter der AWO Schleswig-Holstein geladen werden. Das Fortbildungsprogramm des 2. Halbjahres 2008 für MitarbeiterInnen gGmbH, der von den Fachberateder AWO-Kitas finden Sie unter rinnen Sabine Redecker und Chriswww.awo-sh.de ➞ Kinder ➞ Kindertagesstättine Scholz organisiert wurde. ten ➞ Fortbildungsprogramm 2008

Am Montag, dem 15. September 2008 findet in der Bordesholmer Denkfabrik ein dritter Fachtag zum Thema: „Partizipationsprozesse in Kindertagesstätten und ihre Auswirkungen auf ein demokratisches Miteinander“ statt. Anmeldungen zu diesem Fachtag nehmen die beiden Fachberaterinnen Christine Scholz, Tel.: 0 41 01/20 57-39 und Sabine Redecker, Tel.: 0 43 42/30 81-16 gerne entgegen.

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A k tue lle s aus de r R e g ion Mitte l Region Mittelholstein

Kiel – Plön – Neumünster – Rendsburg-Eckernförde

„Wir haben es geschafft!“

Feierliche Zertifikatsübergabe an AbsolventInnen der Integrationskurse in Neumünster

Bereits zum dritten Mal organisierte das AWOIntegrationsCenter Neumünster eine feierliche Übergabe der Zertifikate an AbsolventInnen von Integrationskursen. Den Richtlinien des Bundesamtes für Migration und Integration entsprechend, wurden die KursteilnehmerInnen nach 600 Unterrichtsstunden Deutschkurs und 30 Unterrichtsstunden Orientierungskurs auf die schwierige B1 Prüfung „Zertifikat Deutsch“ vorbereitet. Am 8. Mai 2008 war es dann endlich soweit! 22 AbsolventInnen aus Kenia, Polen, Tunesien, Vietnam, aus der Ukraine und der Tür-

kei sowie aus dem Irak und dem Iran erhielten im Rahmen einer Feierstunde im IntegrationsCenter am Goebenplatz ihre Zertifikate, die von Stadtrat Humpe-Waßmuth und AWO-Landeskoordinator Michael Treiber mit besten Wünschen für ihre Zukunft überreicht wurden. „Ein Teil unserer Gesellschaft zu sein bedeutet zu allererst, unsere Sprache zu sprechen. Es ist der erste Schritt, gehen Sie den Weg weiter“, forderte abschließend Stadtrat Humpe-Wasmuth seine Gäste auf.

ElternService AWO

Qualifizierung von Tagesmüttern und Tagesvätern

Ausführliche Informationen über das Kursangebot bietet das Internet unter www.awo-sh.de ➞ Kinder ➞ Tagesmütter

Die Entwicklung der Tagespflege als eine Form der Kinderbetreuung ist in Bewegung geraten. Kinder aus anderen Familien im eigenen Haushalt zu versorgen und zu erziehen ist eine anspruchsvolle pädagogische Aufgabe, die vom Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) gleichberechtigt neben die Erziehungsarbeit in Kinder tagesstätten gestellt wurde. Die Ausbildung zu Tagesmüttern und Tagesvätern richtet sich als Angebot der AWO an alle, die sich für die Aufgabe der Kinderbetreuung interessieren oder bereit sind Kinder zu betreuen.

➞ Grundqualifizierung

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„Entdeckungsreise Menschlichkeit“ „Entdeckungsreise Menschlichkeit“ – „Hinsehen, Zuhören, Einmischen“ – eine Kampagne des Landesjugendwerkes der AWO. Ausführliche Informationen unter www.ljw-awo-sh.de

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Nationaler Integrationsplan verpflichtet Einrichtungen, Dienste und Gliederungen der AWO zur interkulturellen Öffnung!

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Die Landesverbände haben beschlossen, in Form einer Abfrage den aktuellen Umsetzungsstand zu beschreiben. Orientiert an den Themenfeldern des NIP sollen je drei Fragen beantwortet werden, die von den jeweiligen Fachauschüssen bei allen Diensten, Einrichtungen und Gliederungen abgefragt werden: • Welche Aktivitäten zur Umsetzung der Selbstverpflichtungen wurden konkret durchgeführt? • Inwieweit wurden strukturelle Veränderungen eingeleitet und erreicht? • Welchen weiteren Handlungsbedarf gibt es? Die Antworten werden voraussichtlich im Herbst 2008 in einem Gesamtbericht zusammengefasst!

Der Nationale Integrationsplan und die Selbstverpflichtungen der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände (LAG FW) Schleswig-Holstein e.V. zum downloaden unter www.awo-sh.de ➞ Migration AWOcado wird in der nächsten Ausgabe in

nen zusammengeschlosse in der LAG der FW S-H die n be ha n be tei en ols em -H e Th In Schleswig , die sich auf folgend ichtungen beschlossen Verbände Selbstverpfl reiche beziehen: Integrationskurse • Verbesserung der beginn chen Sprache von An die Eltern • Förderung der deuts d Spracherwerb durch un g Sprachentwicklun – Unterstützung der Kindertagesstätten e – Schule – Sprachförderung in ang Kindertagesstätt che Bildung im Überg hli ac spr ige ancen ng gä ark rch – Du g der Arbeitsm tch d Ausbildung, Erhöhun un ng du Bil ter gu g – n • Sicherun n Mädchen und Fraue Lebensverhältnisse vo • Verbesserung der eichberechtigung feld, SexualVerwirklichung von Gl milie und sozialem Um Fa in en nn nti gra Mi r – Stärkung de dheit aufklärung und Gesun und Pflege ursensible Altenhilfe ult /K en nn Modernisie– Ältere Migranti en in der Öf fentlichkeit, nn nti gra Mi r de s de Bil en – Veränderung des tentialen und Ressourc , Erschließung von Po ern ild nb lle Ro n vo g run Integration vor Or t • Unterstützung von tkonzepte – Kommunale Gesam umfeld im Quartier – Wohnen und Wohn im Quartier nt – Schule und Bildung haftliches Engageme ration durch bürgersc • Stärkung der Integ Teilhabe und gleichberechtigte

einem Schwerpunktbericht über das Thema Interkulturelle Öffnung an Beispielen von AWO-Einrichtungen und Diensten berichten und bittet um Zusendung von Projektbeiträgen. www.awo-sh.de ➞ Migration ➞ Interkulturelle Projekte ➞ Interkulturelle Öffnung

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AWO c a d o

In Deutschland leben rund 15 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund. Ihre Integration ist eine Schlüsselaufgabe für die ganze Gesellschaft. Deshalb wurde erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik im Sommer 2007 ein Nationaler Integrationsplan (NIP) auf den Weg gebracht. Alle staatlichen Ebenen – Bund, Länder und Kommunen, sowie VertreterInnen der Bürgergesellschaft und Migrantenselbstorganisationen verständigten sich darin auf eine nachhaltige Integrationspolitik. Demnach muss das Thema Interkulturelle Öffnung gezielt in die Qualitäts- und Personalentwicklung der Wohlfahrtsverbände eingebunden werden, um der kulturellen Vielfalt gerecht zu werden und Zugangsbarrieren abzubauen. Integration und Migration müssen – um zukunftsfähig zu bleiben – als Querschnittsaufgabe in allen Handlungsfeldern verankert werden. Und es sind die Verbände, die über handlungsfähige Strukturen, sowohl landesweit als auch auf kommunaler Ebene verfügen – denn Integration geschieht im Sozialraum.

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Kiel – Plön – Neumünster – Rendsburg-Eckernförde

AWO Fair&Fun-Cup Um Jugendarbeit und interkulturelle Öffnung zu verbinden und ohne Gewalt zu einer interkulturellen Verständigung zu kommen, richtete der Jugendmigrationsdienst und der AWO-Kreisverband Kiel ein Turnier der besonderen Art aus. In der Halle der Hans-Christian-Andersen-Schule

Walzer und Rock ’n’ Roll

„Wilde 50er“ – Ein 50er-Jahre-Tanzcafé für SeniorInnen

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traten sechs Mannschaften gegeneinander an, um sich sportlich zu messen. Über 70 Teilnehmer aus den Projekten Flexwerk (ein Jugendprojekt aus Gaarden), dem KicK-Team (Jugendliche aus dem KicK des BZ Räucherei) und Jugendliche aus dem Jugendmigrationsdienst, dem Kieler AWO-Team und der Polizei lieferten sich einen fairen, sportlichen und freundschaftlichen Wettkampf, an dem alle ihren Spaß hatten. Die Siegermannschaften Flexwerk (3. Platz), AWO Kiel (2. Platz) und die Polizei (1. Platz) wurden mit Medaillen und Süßigkeiten ausgezeichnet. Alle Teilnehmer beendeten das wirklich gute und faire Spiel in der Hoffnung auf ein weiteres Fußballturnier im Sommer.

„Leider haben ältere Menschen kaum Gelegenheit, irgendwo tanzen zu gehen“, erklärte Heike Boyens vom AWO-Bürgertreff Kiel-Süd und lud Ende Februar 2008 tanzfreudige SeniorInnen zu einer musikalischen Zeitreise in das „50er-Jahre-Tanzcafe“ ein. Auch wenn nicht mehr jeder Besucher in der Lage war, sein Tanzbein zu schwingen, so weckte die Musik doch bei allen Erinnerungen an eine Zeit nach dem Krieg, in der Musik für Jugendliche eine besondere Bedeutung hatte. Für die gute Stimmung der rund 60 älteren Gäste sorgte HansWalter Christiansen, der an seiner Orgel mit einem Repertoire von Bill Ramsey über Peter Kraus bis zu Paul Kuhn die „Wilden 50er“ zum Tanzen, Klatschen und Genießen animierte.

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Sport + Show + soziales Engagement = Erfolg

AWO c a d o

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Diese Formel für Erfolg hatte sich der ehemalige „Holstein Kiel“-Vorsitzende Sven Jacobs auf seine Fahnen geschrieben und das Sport- und Sozialprojekt „Boxen statt Prügeln“ in Kooperation mit der Kieler AWO ins Leben gerufen. Grundgedanke war, der steigenden Jugendgewalt mit sportlichen und sozialen Elementen sowie mit Anti-Aggressivitäts- und Deeskalationstraining entgegen zu wirken. Entsprechend initiierte er die 1. Kieler Box-Gala in der Ausstellungshalle der Dodge-Niederlassung am Skandinaviendamm, die Ende Februar diesen Jahres von rund 850 Gästen besucht wurde. Es waren nicht nur traditionelle Box-Fans bekommen, sondern auch Vertreter von Staatsanwaltschaft, Polizei, Behörden und Sozialverbänden, die sich dem Anti-Gewalt-Projekt nähern wollten. Geboten wurde eine Amateur-Box-Veranstaltung vom Feinsten, die das sportbegeisterte Kieler Publikum aber nur hintergründig über das Projekt informieren konnte. Dies sei Absicht, erklärte Initiator Sven Jacobs, da 10 Jahre „Wabe“ man in einem derartigen Rahmen nicht intensiv Nach einer längeren finanziellen Durststrecke auf ein so wichtiges Thema eingehen könne. Die konnte die Kieler Kontaktbörse „Wabe“ dank eigentliche Unterstützung für das Projekt erfolge bewilligter Landesmittel wieder aktiv werden vor und nach der Veranstaltung, so Jacobs. Er und feierte in diesem Jahr ihr 10-jähriges verwies dabei auf die zwei Hauptsponsoren, die Jubiläum. „Wissen austauschen – begegnen Dodge-Niederlassung und die Design Bau AG, – erfahren“, kurz „Wabe“, so lautet das Prodie sein Projekt langfristig unterstützen werden. gramm einer Initiative des Kieler AWO-Kreisverbandes, das von ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern im Alter von 50 bis 70 Jahren gestaltet wird. Seit März 1999 vermitkidsundkohle.de telt das „Wabe“-Team zwischen Menschen mit gleichen Interessen, Wissensgebieten und Um möglichst frühzeitig und gezielt der VerHobbys, erstellt den Börsenbrief in 5000er schuldungsgefahr von Jugendlichen entgeAuflage, organisiert Treffen und engagiert gen zu wirken, lud die AWO Service GmbH sich in der Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, das Susanne Leopold, Sozialpädagogin im Projekt Erfahrungswissen älterer Menschen zu erhalkidsundkohle.de nach Neumünster ein. Den junten und weiterzugeben, sowie Begegnungen gen Erwachsenen, die alle in einer Maßnahme zwischen älteren Menschen und zwischen den steckten und sich gleichzeitig auf AusbildungsGenerationen zu ermöglichen. suche befanden, sollte der Schritt in die Selbständigkeit erleichtert werden, indem ihnen im Auskünfte erhalten Interessierte montags Rahmen des Unterrichtes der richtige Umgang in der Zeit von 10.00 – 12.00 Uhr und mittwochs mit Geld vermittelt wurde. Um nicht in die Schulvon 15.00 – 17.00 Uhr unter der Tel.-Nr. denfalle zu tappen, erfuhren sie, was beispiels04 31/6 61 40 89 oder im Internet unter weise bei einem Auszug aus dem Elternhaus zu www.wabe-online.de bedenken ist: Von der Höhe der Kaltmiete über Nebenkosten bis hin zu Versicherungen und Lebenshaltungskosten. „Ich möchte zum Nachdenken anregen, die Jugendlichen sollen sich über den Unterricht hinaus Gedanken über ihre Finanzen machen und sich gegenseitig austauschen“, erklärte Susanne Leopold das Ziel ihrer Präventionsmaßnahme.

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A k tue lle s aus de r R e g ion Sü dh ol Region Südholstein

Lübeck – Storman – Hzgt. Lauenburg – Ostholstein

Neue Form der Kooperation

Neue Form der Kooperation

AWO, Arge und Diakonie bündeln Migrantenhilfe

Umbaumaßnahmen am Reetweg fast beendet

Um ratsuchende MigrantInnen im Kreis Hzgt. Lauenburg effektiver und umfassender als bisher zu beraten, unterzeichneten die Arge Mölln, das Diakonische Werk und der Landesverband der AWO S-H im Mai 2008 einen Kooperationsvertrag, in dem die Partner eine enge, fallbezogene Zusammenarbeit vereinbarten. „Damit Ratsuchende nicht herumirren müssen“, wie Geschäftsführer Heiko Steiner von der Diakonie erklärte und sie gezielt von einer umfassenden und abgestimmten Hilfe profitieren können. Während die Migrationssozialberatung im nördlichen Kreisgebiet von der Diakonie angeboten wird, übernimmt dies die AWO im lauenburgischen Süden. www.awo-sh.de ➞ Migration

Viel gebaut wird bei der AWO in Lübeck, zuletzt über mehrere Monate auf dem Reetweg-Gelände an der Strecknitz. Die Kinder der Wohngruppen konnten nach Abschluss der Baumaßnahmen in großzügige und helle Räume umziehen, für die Jugendlichen wurden Appartements zur Verselbständigung ausgebaut und der Mutter-Kind-Bereich erhielt zusätzliche Wohnungen. Für alle war es eine Herausforderung, eine längere Zeit in einer Baustelle zu leben – aber es hat sich gelohnt!!! Vor allem die Kinder und Jugendlichen waren erstaunt, was für sie geschaffen wurde. Der 12-jährige Caner aus der Wohngruppe Reetweg schrieb dazu in einem Artikel für die AWOcado „… dass es so schön ist, dafür bedanken wir uns. Der Umzug von unserer Gruppe war aufregend. Und wir freuen uns, dass wir ein neues Zuhause haben. Wir haben ein komplett neues Wohnzimmer, Badezimmer, Terrasse und neue Möbel in unseren Zimmern. Wir haben sogar einen Computerraum und zwei Fernseher, einen normalen und einen mit Flachbildschirm! Ich persönlich fühle mich hier wie zuhause und die anderen finden es ebenso“. Positiv war auch die Rückmeldung der Partner im Lübecker Jugendamt. Die Kinder- und Jugendwohngruppen der AWO in Lübeck werden sehr geschätzt, nicht nur die gute pädagogische Arbeit, sondern auch der äußere Rahmen. Vor allem durch die deutlich verbesserten Bedingungen fühlen sich die Kinder, Jugendliche und junge Mütter mit ihren Babys am Reetweg sehr wohl.

1973 – 2008

35 Jahre AWO-DrogenHilfe Lübeck Der aktuelle Jahresbericht der Lübecker DrogenHilfe zum downloaden unter www.awo-sh.de ➞ Beratung und Begleitung ➞ Drogenhilfe

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stein . . . A k tue lle s au s de r R e g ion S üdholstein

Sozialkaufhäuser in Mölln und Geesthacht eröffnet

„Es ist gut, dass es Sozialkaufhäuser gibt, dies sollte uns aber auch nachdenklich machen!“

AWO c a d o

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Mit dieser Worten eröffnete die Möllner Bürgervorsteherin Lieselotte Nagel am 24. 01. 2008 das dritte Sozialkaufhaus der AWO im Kreis Hzgt. Lauenburg. Nachdem 2005 in Ratzeburg das erste Sozialkaufhaus der AWO eröffnet wurde, zeigte die große Nachfrage, dass bereits ein breiter Kundenkreis für günstige gebrauchte Waren existierte. Nichts lag daher näher, als auch anderen Orts Sozialkaufhäuser zu errichten. Nach Lauenburg wurde 2008 in Mölln ein weiteres Kaufhaus für Menschen eröffnet, deren Einkommen nicht ausreicht, Gesellschaft wächst. 81000 Kinder und Jugendliche um neue teure Gebrauchsgegenstände zu erwerben. im Lande lebten im letzten Jahr unter SozialhilfebedinFür sie bietet das Möllner Kaufhaus seit Anfang des Jah- gungen“. Um die Armut stärker zu bekämpfen, wolle die res in der Krügerstraße 3 auf 400 Quadratmetern ein- AWO nicht nur praktisch helfen, betonte Andresen, sonfach alles – von Möbeln über Hausrat und Geschirr bis dern gleichzeitig auch auf die Politik einwirken. „Dazu hin zur Kleidung und Kinderspielzeug. „Wir leben von gehören zum Beispiel die Erhöhung der Regelsätze, die gut erhaltenen Spenden. Hier ein Dank an die Spender, Einführung einer eigenständigen Grundsicherung für die immer gern gesehen sind“, erklärte Geschäftsführer Kinder sowie der gebührenfreie Besuch einer KindertaJoachim Schmöckel und verwies darauf, dass Sozial- gesstätte“. Volker Andresen dankte allen Beteiligten für kaufhäuser grundsätzlich keine staatlichen Zuschüsse ihr großes Engagement. Sein besonderer Dank galt der bekommen, sondern sich ausschließlich selbst finanzie- Leiterin des AWO-Bildungszentrums Annemarie Arguren müssen. Nicht nur der Verkauf von Gebrauchsge- bi-Siewers, die mit ihrem vorbildlichen Einsatz nicht nur genständen, sondern auch das kostenlose Abholen und den Aufbau des Sozialkaufhauses vorangetrieben hat, Anliefern von Möbeln und der Aufbau gegen ein gerin- sondern gleichzeitig auch Arbeitslosen neue Perspekges Entgelt gehören zum Service. Zwölf Angestellten tiven schaffen konnte. Neben 15 Ein-Euro-Jobs sind (über die Arge) bietet das Sozialkaufhaus eine Beschäf- im Geesthachter Sozialkaufhaus auch Festangestellte tigung. „In Ratzeburg haben wir bereits zehn Personen beschäftigt, die unter anderem das angeschlossene ins Arbeitsleben geholfen und auch hier in Mölln wird Bistro betreiben. es klappen“, erklärte der Geschäftsführer. Annemarie Argubi-Siewers, Leiterin des AWOBildungszentrums HOHEGEEST als Träger des Lübecker Sozialsenator übergab Projektes erklärt das große Engagement: „Wir Zertifikate nach Deutschkurs wollen als AWO dafür da sein, dass das Leben in unserer Gesellschaft etwas einfacher wird!“ Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr empfing SozialBereits wenige Monate später eröffnete am senator Wolfgang Halbedel am 20. Mai 2008 Absol16. Mai die AWO in den Räumen der eheventinnen der Deutsch-Sprachkurse im Roten Saal des maligen Geesthachter Eisenwarenhandlung Lübecker Rathauses, um ihnen im Rahmen einer FeierWolff an der Rathausstraße/Ecke Lauenburger stunde nach erfolgreich verlaufenden Sprachkursen ihre Straße ihr viertes Sozialkaufhaus im KreisgeZertifikate zu überreichen. Seit rund 20 Jahren führt der biet. Vor rund 100 Gästen erklärte AWOAWO-Landesverband in den verschiedensten Lübecker Geschäftsführer Volker Andresen anlässlich Stadtteilen Deutsch-Sprachkurse für MigrantInnen durch – der Eröffnung, dass es besser wäre, wenn seit 2002 mit der Möglichkeit, nach erfolgreicher Prüfung solche Einrichtungen nicht gebraucht würein Zertifikat entsprechend dem gemeinsamen Europäden. „Aber die soziale Ungleichheit in unserer ischen Referenzrahmen zu erwerben. www.awo-sh.de ➞ Migration

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A k tue lle s aus de r R e g ion Unte re l Region Unterelbe

Segeberg – Pinneberg – Steinburg – Dithmarschen

Jahresbilanz der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung Region Unterelbe

„Wie kommt es, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist …?!“ Mit dieser Frage wird die AWO-Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung in der Region Unterelbe seit nunmehr 24 Jahren konfrontiert und die Beratungsnachfrage ist steigend. Geradezu überrannt wurden die Beratungsbüros im vergangenen Jahr: Insgesamt 3 791 mal wurden die BeraterInnen um Hilfe nachgesucht. Dies ist weit mehr als eine Verdoppelung gegenüber den Vorjahren. Um diesem Ansturm, der jegliche Kapazitätsgrenzen übersteigt, gerecht zu werden, wurde auf die so genannte Basisberatung in Form von Kurzberatungen via Telefon, Online per E-Mail oder persönlichen Gesprächen ausgewichen. Das AWO-Schuldnerberatungsteam im Kreis Pinneberg hat allein im vergangenen Jahr 911 Intensivberatungsfälle betreut. Davon waren 418 Insolvenzberatungen und 493 klassische Schuldnerberatungen. Insgesamt eine weitere Zunahme um fast elf Prozent. Die Diskussion um die aktuelle InsO-Reform verstärkt den Nachfragedruck zusätzlich. Um durchschnittlich jeweils 20 % p.a. hat auch der Beratungsbedarf im Kreis Dithmarschen zugenommen (2003/298 Beratungsfälle, 2007/651 Anfragen). Das Heider AWO-Team verzeichnete in 2007 einen Anstieg der langfristigen Verbraucherinsolvenzberatungen von 203 auf jetzt 211. Ausführliche Informationen aus der Region Unterelbe bieten die Jahresbilanzen der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen 2007/2008 in den Kreisen Pinneberg und Ostholstein. Sie können im Internet heruntergeladen werden: www.awo-sh.de ➞ Beratung und Begleitung ➞ Schuldner- und Insolvenzberatung

AWO Schleswig Holstein startete mit großem Team beim Firmenlauf Schleswig-Holstein Der Dank gilt allen sportbegeisterten Teilnehmenden! Vielleicht gibt es eine Fortsetzung dieses schönen Gemeinschaftserlebnisses im nächsten Jahr!

Als am 14. Juni 2008 an der Hörn in Kiel der Startschuss für den vierten Firmenlauf fiel, waren unter den rund 3000 Teilnehmern erstmals auch rund 50 Läuferinnen und Läufer der AWO dabei! Die Teilnehmenden aus Unternehmen und Verband kamen gutgelaunt aus dem ganzen Land nach Kiel, um „ihre“ AWO bei dem Lauf rennend, joggend und walkend in allen Altersklassen erfolgreich zu vertreten. „Die Resonanz war überwältigend! Aus fast allen Unternehmensbereichen und Ecken Schleswig-Holsteins kamen die Anmeldungen, so dass wir schon rein zahlenmäßig ein Riesen-Team waren“, sagt Susanne Jeske-Paasch, Leiterin des Geschäftsbereich Personalwesen. Obwohl keine Spitzenzeiten, sondern nur ein gemeinsames schönes Erlebnis erwartet wurden, gaben alle Mitwirkenden ihr

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Bestes und erzielten ein tolles sportliches Mannschaftsergebnis. Um den Teamgeist für alle sichtbar zu machen, trat das Team in einheitlichen roten Shirts mit dem AWO-Herzen an. Auch die Unterstützung neben der Strecke war gesichert: die Läuferinnen und Läufer wurden während des Firmenlaufs vom Geschäftsführer Volker Andresen höchstpersönlich angefeuert, der sich auch viel Zeit für Gespräche vor und nach dem Lauf in geselliger Runde nahm. Der Unternehmensbereich AWO Pflege, der im Übrigen zahlenmäßig am stärksten vertreten war, sorgte in einem Pavillon mit Erfrischungsgetränken und Obst für die gute leibliche Versorgung der LäuferInnen, UnterstützerInnen und HelferInnen. Für interessierte Besucher gab es dort Informationen rund um die Angebote und Dienstleitungen der AWO.

lbe ... Aktue lle s au s de r R e g ion U nte re l be … A

Kita Zwergenvilla

„Manege frei! Wir kommen …“

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Als Stars in der Manege fühlten sich die Kinder der Quickborner Kita „Zwergenvilla“, die sich gemeinsam mit ihren Eltern und Erzieherinnen vom 10. bis 15. März 2008 einen Zirkustraum erfüllten. Im Rahmen einer Projektwoche erlebten sie als Zirkuskinder eine völlig andere, ihnen unbekannte Erlebniswelt aus Zirkusluft und Manege. Mit großer Motivation und Begeisterung, vielen Ideen und Fleiß gingen die Kinder auf eine Entdeckungsreise, die von ihnen Mut, Phantasie und Verantwortung forder te, aber auch ausdauerndes körperliches Training. Alle Kinder hatten einen festen Platz in verschiedenen Zirkusnummern oder traten zusammen mit den Zirkusleuten auf. Seiltanz, Reiten, Trampolinspringen, Feuerspucken und Bauchtanz gehören ebenso zum Programm, wie ein gemeinsam einstudiertes Zirkuslied. Die Projektwoche endete am 15. März mit einer Galavorstellung, zu der alle Familien mit Eltern, Geschwistern, Großeltern und auch Freunde eingeladen wurden. Es wurde gefeiert, gegessen, getrunken und getanzt und allen Gästen bot sich zum Abschluss die Möglichkeit, selbst in der Manege Zirkusnummern auszuprobieren. Gesponsert wurde die Festveranstaltung von der Sparkasse Südholstein, von Famila am Halenberg, der Bäckerei

AWO c a d o

Kolls, Fisch Meyer und der Tischlerei Krey.

„Sexualpädagogik für Kinder und Jugendliche“ Sexualpädagogische Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche sollen ungewollte Schwangerschaften, Schwangerschaftsabbrüche, Teenagerschwangerschaften und sexuell übertragbare Krankheiten vermeiden und Kinder und Jugendliche in ihrer sexuellen Entwicklung und in ihrer Lebens- und Familienplanung unterstützen. Ein neues Konzept der AWO-Schwangerschaftsberatung/Schwangerschaftskonfliktberatung im Kreis Pinneberg wird Kindern und Jugendlichen künftig die Möglichkeit bieten, Sexualität bewusst, selbst bestimmt und in Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber gestalten zu lernen. Eine sexuelle Geschlechtsidentität und Geschlechterrolle soll entwickelt, gestärkt und Offenheit und Respekt gegenüber vielfältigen Beziehungs- und Lebenskonzepten erlernt werden. Die Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 15 Jahren in Kindertageseinrichtungen und weiterführenden

Schulen bis zur achten Klasse. Themenbereiche in den Veranstaltungen sind körperliche und seelische Veränderungen, Freundschaft – Liebe – Partnerschaft, Sexualität und Lust, Familienplanung, Sexualität und Medien und die Schattenseiten von Sexualität. Die PädagogInnen suchen Kindertagesstätten und Schulen auf und bringen den Kindern und Jugendlichen mit Methoden des Lebendigen Lernens altersgerecht die verschiedenen Thematiken nahe. Auch die Methodenauswahl berücksichtigt das Alter, sowie das Geschlecht, den kulturellen Hintergrund und die Kommunikations- und Konzentrationsfähigkeit der TeilnehmerInnen. Hauptmethoden sind Gruppenarbeit, Kleingruppenarbeit und Einzelberatung. Eine fundierte Vorbereitung für die ErzieherInnen, LehrerInnen und eine Informationsveranstaltung für die Eltern sind ebenso selbstverständlich, wie Besuche Jugendlicher in Schwangerschaftsberatungsstellen.

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AWO P f l e g e S c h l e s w i g - H o l s t e i n

A k tue lle s aus de r AWO Pf lege Sch

Menschenrechte in Pflegeheimen

AWO-WOHNpflege Neumünster beteiligt sich an bundesweitem Projekt für die Rechte von HeimbewohnerInnen Im Rahmen der „Aktiv Wochen für Ältere“ in Neumünster fand bei der AWO WOHNpflege eine Informationsveranstaltung zur „Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen“ statt. Diese Charta ist eine Empfehlung des Bundesfamilienministeriums, die in acht Artikeln beschreibt, wie sich die Menschenrechtsartikel des Grundgesetzes auf den Alltag – z.B. in einem Pflegeheim – auswirken sollten. Eröffnet wurde die Veranstaltung im Haus Stormarn von AWO-Landesgeschäftsführer Volker Andresen, der bei seiner Begrüßungsrede darauf hinwies, dass sich die AWO Schleswig-Holstein „traditionell für die Rechte alter Menschen einsetzt, so zum Beispiel bei der Verankerung dieser Rechte in der Landesverfassung“. Bundesweit beteiligen sich seit einem Jahr neun Träger von Pflegeheimen an einem Projekt, in dem sich die TeilnehmerInnen verpflichten, nach den Grundsätzen der Charta zu arbeiten. Als einziger Vertreter Schleswig-Holsteins ist die AWO-WOHNpflege Neumünster in diesem sog. „Benchmarkkreis“ beteiligt. Begleitet wird diese Arbeit sowohl vom „Deutschen Zentrum für Altersfragen“ (DZA), als auch von dem Gelsenkirchener Unternehmen KCR. Karl-Heinz Pohl vom KCR führte die rund 50 ZuhörerInnen in die Grundlagen der Charta ein. Zunächst

stellte er die Artikel vor. Beginnend mit Art. 1, dem Recht auf Selbstbestimmung, über die Rechte auf Unversehrtheit, Freiheit, Privatheit, Information und Religionsfreiheit bis hin zum Recht in Würde zu sterben. Er betonte, dass sich die teilnehmenden Einrichtungen „unter anderem dadurch auszeichnen, dass sie nichts zu verbergen haben“. Im Anschluss daran berichtete Einrichtungsleiter Bernhard Stärck, der die AWO auch bei den regelmäßigen Treffen in Gelsenkirchen vertritt, welche Folgen die Anwendung der Charta auf die Praxis habe. „Es sind oft Kleinigkeiten im Alltag, die große Auswirkungen haben. Hat ein Diabetiker das Recht auf ein Stück Sahnetorte?“ Er beantwortete die Frage mit einem eindeutigen „Ja“. „Wir alle tun täglich Dinge, die nicht gut für uns sind und dieses Recht auf Selbstbestimmung darf nicht an der Eingangstür eines Pflegeheimes enden“, erklärte Stärck weiter. Viele solcher Beispiele wurden kontrovers diskutiert: Wie lässt es sich mit der Hygiene in Einklang bringen, wenn eine Heimbewohnerin nicht möchte, dass ihr Zimmer heute gereinigt wird. Am Ende der Veranstaltung brachte Geschäftsführer Volker Andresen die Antworten auf den Punkt. In Richtung auf die hilfe- und pflegebedürftigen Menschen sagte er: „Ihre Rechte haben Vorfahrt!“

www.awo-pflege-sh.de

www.awo-pflege-sh.de

Online-Puzzle Auf der AWO-Pflege-Internetpräsentation ist seit Ende Mai ein Online-Puzzle freigeschaltet. Erfolgreiche Puzzler erhalten von den Einrichtungen und Diensten vor Ort ein kleines Give-Away, wenn sie das Kontaktformular ausfüllen www.awo-pflege-sh.de

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hle sw ig-Holstei n ... A ktue l le s aus de r AWO Pf l Besuch im Servicehaus Sandberg

Schleswigsche Partei vom Flensburger AWO-Servicehaus beeindruckt Beeindruckt von dem Stadtteilkonzept der AWO zeigten sich in Flensburg Mitglieder der Schleswigschen Partei SP anlässlich eines Besuchs im AWO-Servicehaus Sandberg. In der Regel seien es Deutsche, die in Dänemark Altenpflegeeinrichtungen besuchen, erklärte die Vorsitzende des Sozialausschusses Mary Schneider, nun würde man den umgekehrten Weg gehen. Die Nordschleswiger BesucherInnen überzeugte ein Konzept, das über Flensburg hinaus Maßstäbe in der Altenpflege setzt. Sie waren nicht nur beeindruckt von der Tatsache, dass vorzugsweise die Älteren aus dem Flensburger Stadtteil als BewohnerInnen aufgenommen würden, um ihnen die gewohnte Umgebung zu erhalten, sondern vor allem auch von dem Stadtteilcafe für alle ältere BürgerInnen und der damit einhergehenden aktiven Zusammenarbeit mit den Bürgergruppen. Vieles erinnere an dänische Pflegeheime, so die Vorsitzende Schneider, jedoch sei im Vergleich zu Dänemark die Wahlfreiheit an Serviceleistungen größer. Während der Trend in den Kommunen Nordschleswigs eher zu zentralen Großküchen gehe, die alle Pflegeheime belieferten, wurde die Haushalt und Begleitung Tatsache positiv bewertet, dass die Flensburger Einrichtung

Die Unterschiede zwischen Deutschland und Dänemark sind u.a. darauf zurückzuführen, dass die Altenpflege in Deutschland nach dem Versicherungsprinzip organisiert wird, während sie in Dänemark steuerfinanziert ist.

AWO-WOHNpflege Wedel

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Dienstleistungen vor dem Neustart Um die Selbständigkeit älterer Menschen im eigenen Zuhause über einen möglichst langen Zeitraum zu ermöglichen, wurde Anfang des Jahres das haushaltsnahe Dienstleistungsangebot der PI-Quadrat GmbH auf den Unternehmensbereich AWO-Pflege übergeleitet. Dem Konzept der AWOPflege entsprechend, sichert die Übertragung nicht nur die Professionalität des Dienstes, sondern bietet den älteren KundInnen auch den Vorteil, das pflegerische Know-How der AWO kennen zu lernen. Das haushaltsnahe Angebot reicht von der Reinigung der Wohnung, Wäschepflege über Einkäufe und Fahrdienste bis zur Begleitung zum Arzt und vieles mehr.

AWO c a d o

in ihrer eigenen Küche nur 300 Portionen herstellt. Unterschiede zeigten sich im deutsch-dänischen Vergleich auch in der Pflege. Während in Dänemark die individuelle Pflege einen wichtigen Stellenwert hat, wird in Deutschland der individuelle Bedarf aufgrund der Einstufung in drei Pflegegruppen weniger berücksichtigt. Abschließend erklärte die SP in einer Auswertungsrunde mit dem Leiter des AWOServicehauses Michael Selck und seinen MitarbeiterInnen, dass sie versuchen werde, viele der Anregungen und Ideen in die Zielsetzungen für die Altenpflege in Dänemark aufzunehmen.

AWO-WOHN- und Servicezentrum Wedel, Tel.: 0 41 01/78 22 33

Oldies im „Café Klatsch“ Musikalisch begleitet von Pfleger Michael Wolter treffen sich seit zwei Jahren regelmäßig BewohnerInnen, Angehörige und Gäste im beliebten Treffpunkt „Café Klatsch“ der AWO-WOHNpflege Wedel - bis zum 8. Mai diesen Jahres. An diesem Tag wollte es der ehemalige Musiker und jetzige Heimbewohner Peter Moriz noch einmal wissen. Der in den 60er Jahren unter dem Künstlernamen Morris weit über Norddeutschland hinaus bekannte Sänger der „Tramps“ und der „Rubies“ wohnt seit einem Schlaganfall in der AWO-WOHNpflege. Durch die Besuche im Café ermutigt, reifte sein Plan, im Rahmen seiner Möglichkeiten und unterstützt von Michael Wolter, wieder zu musizieren. Vor einem begeisterten Publikum aus BewohnerInnen, Gästen, Angehörigen und KollegInnen der WOHNpflege bot das musikalische Duo Anfang Mai bei schönstem Frühsommerwetter Oldies und Schlager aus längst vergangenen Zeiten. Der begeisterte Applaus war für den 64-jährigen Peter Morris Anreiz genug, sein Keyboard wieder hervor zu holen, um künftig wieder Musik zu machen.

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AWO P f l e g e S c h l e s w i g - H o l s t e i n

A k tue lle s aus de r AWO Pf lege Sch

„Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag“ – Charlie Chaplin

Es darf auch gelacht werden – Humor in der Altenpflege Gerade in der Pflege ist es nicht immer leicht, sich den Humor und das Lachen zu erhalten. Witz und Heiterkeit können aber gerade in der Pflege, Begleitung und Betreuung von Menschen hilfreiche Ansätze bieten, um problematische Situationen zu bewältigen und Gewalt zu vermeiden. Im Rahmen eines Fachtages des PflegeNottelefons Anfang März 2008 unter dem Motto „Das kann ja heiter werden – Humor und Lachen in der Pflege“ machten die clownesken Einlagen und zahlreiche Referate deutlich, dass beschämende Situationen durch Humor zu lockern sind – ohne dabei Spaß auf Kosten des Anderen zu machen. Den rund 80 TeilnehmerInnen – Pflegekräfte und pflegende Angehörige – vermittelten die beiden Clowns Kalle Pawlitschko aus Berlin und Marcel Briand aus Bern auf eindrucksvolle und anschauliche Weise, wie man in belastenden Pflegesituationen humorvoll und gelassener agieren kann, um auftretende Konflikte zu entschärfen oder umzuleiten.

eLIA

eLearning – Infrastruktur in der Altenpflege Der AWO-Bundesverband e.V., das AWO-Bildungszentrum Preetz und die Qualitus GmbH haben sich zu einer trägerübergreifenden Projektpartnerschaft zusammengeschlossen, um Schulungen auf der Plattform zu organisieren und durchzuführen. Da bislang weder Aus-, Fortund Weiterbildungseinrichtungen noch Einrichtungen der Altenpflege über eine ausreichende Infrastruktur verfügen, um neue Lehr- und Lernformen umfassend über das Internet zu nutzen, verfolgt das Projekt eLearning in der Altenpflege das Ziel, eine trägerübergreifende zentrale Infrastruktur durch die Open Source Kommunikations- und Lernplattform ILIAS (www.ilias.de) aufzubauen. Im Rahmen des Projektes sollen 90 Tele-Tutoren und 10 Administratoren aus Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen in der Altenpflege auf der ILIAS-Lernplattform aus Mitteln des Förderprogramms geschult werden. Die Schulungen werden von der Qualitus GmbH. (www.qualitus.de), einem Kooperationspartner des ILIAS-Open Source Projektes durchgeführt. Mit dem Projekt werden folgende Ziele verfolgt:

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• Attraktive Unterrichtsgestaltung durch den Einsatz von eLearning in der Altenpflegeausbildung • Trägerinterne und trägerübergreifende Netzwerkarbeit • Mit Hilfe einer Web basierten Lernplattform können Lehr- und Lernmaterialien im Netz aktualisiert werden. Dies dient dem individuellen lernbegleitenden Lernen der Beschäftigten • Kostenersparnisse für die Träger der Einrichtungen und MitarbeiterInnen • Imageverbesserung des Sektors und Rekrutierung neuer Personengruppen aufgrund des Einsatzes neuer Medien Informationen zum Projekt: www.elearning-altenpflege.de www.awo.org www.awo-bz-sh.de Kontakt: AWO-Bildungszentrum Preetz, Peggy Sass, Hinter dem Kirchhof 10, 24211 Preetz, Tel.: 0 43 42/88 60-6, [email protected]

hle sw ig-Holstei n ... A ktue l le s aus de r AWO Pf l WOHNpflege Neumünster

Küche im Aufbruch

AWO c a d o

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Raphael Brozio ist seit Anfang des Jahres neuer Küchenleiter in der WOHNpflege in Neumünster. Er hat lange Jahre in einem Best-Western-Hotel in Neumünster gearbeitet. „Die Umstellung von der Hotelküche auf die Pflege ist schon enorm“, meint Raphael Brozio. Aber auch reizvoll. „Mir geht es hier genauso um den Gast“, so Brozio, „aber es gibt viel mehr Menschen, die beteiligt werden. Alle haben ihre Erwartungen und stellen hohe Ansprüche an die Küche. So haben wir unsere Speisekarten genau unter die Lupe genommen.“ Alle Karten wurden re„Raus aus der Produktion, ran an die Prozesse“. Raphael gelrecht zerschnippelt, unnötige Wiederholungen wurden raus gestrichen. Dann Brozio (li.) führt viele Instrumente neu ein. Frank Wiegand (re.) haben wir uns mit den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) von res frumentaria unterstützt ihn dabei. beschäftigt. Die Wünsche beispielsweise nach Süßspeisen, Fisch oder Eintopf wurden genauso berücksichtigt. Diese Arbeit wurde unterstützt von Herrn Wiegand, einem Berater der Firma res frumentaria. „Wir setzen da an, wo die Küche mit ihren Mitarbeiterinnen steht“, so Frank Wiegand. Doch dabei bleibt er nicht stehen. Nach der Speisekartenanalyse geht es weiAWO-Bildungszentrum Elbmarsch ter: Wie ist die Küche organisiert, wie sieht der Dienstplan aus? WelIst „Sucht“ ein Thema in der Altenpflege? che Potenziale sind vorhanden? Und wie sind die Abläufe vom EinAlkohol- und Medikamentenmissbrauch war das Thema, das sich die Altenkauf der Waren bis hin zum Service pflegeschülerInnen des Abschlussjahres im Tornescher AWO-Bildungsam Gast. Es ist schade, wenn zuviel zentrum Elbmarsch als Projektarbeit ausgewählt hatten. Diese Thematik produziert wird und die Reste dann sei besonders bedeutsam, da eine während des Lebens erworbene Sucht weggeworfen werden. „Wir woloder Abhängigjkeit im Alter nicht einfach verschwindet, begründeten die len das knappe Geld lieber dafür TeilnehmerInnen ihr Interesse an dem Thema. Auch zeigen sich mit zunehausgeben, unser Essen frischer mendem Alter häufig Folgeerkrankungen, denen sie in ihrem beruflichen und auch noch ansprechender zu Feld begegnen würden. Sucht sei allerdings nicht nur ein Thema, das aus machen“, beschreibt der Küchenberuflicher Perspektive zu betrachten sei, so die SchülerInnen, sondern leiter seine Ideen für die Zukunft. es käme auch im privaten Bereich immer wieder zu Konfrontationen mit Im Hintergrund werden Rezepunterschiedlichen Süchten. Vertieft wurden die Fragen nach der Entsteturen geschrieben, Kallibrierungshung von Sucht, dem Umgang mit Suchterkrankten und den Möglichkeiten tabellen und Kellenpläne umgedes Einsatzes von Therapien bei Suchterkrankungen. Durch Recherchen setzt. „Dies sind alles Instrumente in Fachliteratur, im Internet, dem Besuch von Suchtberatungsstellen und einer modernen Küche, die helfen, von Zeitungsartikeln setzten sich die drei Schülergruppen eigenständig mit sich mit mehr Qualität dem Gast ihren jeweils gewählten Schwerpunktthemen auseinander und stellten ihre widmen zu können“, so Frank WieErgebnisse am 28. 02. 08 in einer fünfstündigen Präsentation vor. Ein intergand. Und Raphael Brozio weiß: essiertes Publikum wurde nicht nur über die theoretischen Grundlagen der „Die Früchte unserer harten Arbeit Sucht informiert, sondern erhielt auch in Form von Rollenspielen Einblicke kommen jetzt. Die Rückmeldungen in den falschen und richtigen Umgang mit Suchtabhängigen. Anschaulich zur Essensqualität verbessern sich schickte die „Theatergruppe“ einen „Betroffenen“ durch alle Bereiche – von stetig“. der Diagnosestellung bis zur Nachsorge. Allen SchülerInnen gelang es, durch Kreativität und Originalität die Inhalte anschaulich und kurzweilig zu präsentieren. Abgeschlossen wurde die Präsentation durch einen Besuch der Guttempler aus Wedel, die eindrucksvoll und emotional über ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit Suchtmitteln berichteten und über eine Vielzahl an Hilfsangeboten informierten. Insgesamt wurde das Projekt von den SchülerInnen als positive Erfahrung bewertet, die sie nicht nur in ihre Berufswelt, sondern auch in ihren privaten Alltag übernehmen werden, um sich künftig für die Menschen einzusetzen, die mit Süchten Probleme haben.

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Tarifve rt rag s o z i ale Die nste ... Tarif ve rtrag

Tarifinformation Zum Tarifabschluss bei der AWO: „Dieser Abschluss ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten!“

So lautete das Fazit von Geschäftsführer Volker Andresen nach einem weiteren Verhandlungsmarathon. „Im Interesse der Menschen, für die die AWO Beratung, Betreuung und Hilfe sicher stellen muss, sind wir an die Grenzen unserer finanziellen Möglichkeiten gegangen, um den Streik, der immer auf dem Rücken Dritter ausgetragen wird, zu beenden“, so Geschäftsführer Volker Andresen in Kiel.

Im Kern beinhaltet der Tarifabschluss folgende Punkte: 1. Beendigung des tariflosen Zustandes seit 2005 durch einen AWO-eigenenTarifvertrag auf der Grundlage des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes für alle Beschäftigten der AWO 2. Lineare Erhöhung der Gehälter ab 01.06.2008 von 3,1 % zzgl. 50 Euro Sockelbetrag. Für 2009 ab 01.04.2009 eine lineare Erhöhung von 2,8 % und eine Einmalzahlung für ver.diMitglieder von 225 Euro. 3. Garantiebetrag bei der Sonderzahlung für 2008 von 65 % und 2009 und 2010 von 70 % analog der Stufentabelle des öffentlichen Dienstes. Eine Erhöhung des Betrages ist abhängig vom jeweiligen Jahresergebnis. 4. Einführung der Entgelttabelle des öffentlichen Dienstes ab 01.04.2009 mit einer Ausgleichszulage bei besonderen sozialen Härten. 5. Einführung der 39 Stunden-Woche für alle Beschäftigten ab 01.09.2008 6. Ausschluss Betriebsbedingter Kündigungen nur bis zum 31.12.2008. 7. Tarifvertraglich vereinbarte Verhandlungsverpflichtung für ver.di bei möglicher wirtschaftlicher Problemlage, insbesondere hinsichtlich der Höhe der Sonderzahlungen in den Jahren 2008 bis 2010. 8. Laufzeit der 31.03.2010.

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Tabellenvergütung

bis

zum

Aus Sicht des AWO Geschäftsführers ist dieses Tarifpaket akzeptabel, da es berechtigte Interessen der Beschäftigten nach Gehaltsverbesserungen und den wirtschaftlichen Möglichkeiten eines gemeinnützigen Trägers Rechnung trägt. Dabei muss deutlich sein, dass alle Beteiligten bei der Ausschöpfung noch möglicher Einsparpotentiale an einem Strang ziehen. Eine neue Dimension in der Tarifpolitik ist die Tatsache, dass Mitarbeiter durch ihr Engagement es selbst mit in der Hand haben, ihre Sonderzahlungen zu verbessern. „Die AWO erwartet von ver.di, dass sich die Gewerkschaft stärker als bisher gemeinsam mit uns für eine bessere Refinanzierung sozialer Dienstleistungen gegenüber der Politik einsetzt, damit unsere Beschäftigten für eine schwierige aber notwendige Arbeit für unsere Gesellschaft auch angemessen bezahlt werden“, so Volker Andresen in seiner abschließenden Bewertung zum Tarifabschluss.

In e ige ne r Sac he … In e ige ne r Sache … I n e Heinrich Westphal als siebter Beisitzer gewählt

Außerordentliche Landeskonferenz in Kiel Ein nicht besetzter Beisitzerposten war am 17. Mai 2008 der satzungsrechtliche Grund für eine außerordentliche Landeskonferenz in Kiel. Wie in § 11 der Satzung geregelt, müssen sieben BeisitzerInnen dem Landesvorstand angehören, jedoch erhielten nur sechs der KandidatInnen auf der Konferenz im September 2007 die erforderlichen Stimmen. Nicht nur die Wahl des Segeberger Kreisvorsitzenden Heinrich Westphal, sondern auch eine Diskussionsrunde zur Sozialpolitik in Schleswig-Holstein und ein Vortrag von Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht über Perspektiven der Kinder- und Jugendhilfe und der Pflegearbeit bestimmten die eintägige Konferenz im Kieler „Legienhof“. Nach Grußworten des stellvertretenden Landesvorsitzenden der SPD, Andreas Breitner und Torsten Rosenkranz vom Sozialverband Deutschland, folgte der Bericht des AWOLandesvorsitzenden Heinz Welbers für den Berichtszeitraum der letzten acht Monate. Er ging nochmals auf die satzungsrechtlichen Gründe ein, die es erforderlich machten, ein weiteres Mitglied des Landesvorstandes zu wählen. Anschließend stellte er den Delegierten und Gästen die neuen Einrichtungen, Dienste und sozialpolitischen Initiativen der letzten Monate vor: Das Familienzentrum in Lübeck-Kücknitz, das AWO-Servicehaus im Flensburger Stadtteil Fruerlund, die Kindertagesstätte „Drachennest“ im Lübecker Hochschulstadtteil und das siebte Servicehaus in

Kiel. Welbers berichtete über die Fachveranstaltungen „Wohnen in der sozialen Stadt der Zukunft“ und „Förderung frühkindlicher Bildung“ und informierte über zwei sozialund jugendpolitische Initiativen, die seit der Landeskonferenz 2007 in Schleswig in der Öffentlichkeit sehr erfolgreich angenommen wurden: Neben einer Weiterführung der Kampagne „Gemeinsam gegen Kinderarmut“, die als Volksinitiative mit dem Ziel fortgesetzt werden soll, Maßnahmen gegen Kinderarmut als Verfassungsauftrag zu verankern, berichtete er auch über die vielfältigen Aktivitäten des „Sozialen Bündnisses für Schleswig-Holstein“. Besonders freute sich Heinz Welbers, den Anwesenden mitzuteilen, dass seit Beginn der Mitgliederwerbeaktion 1300 neue Mitglieder bei der AWO begrüßt werden konnten und zeigte sich angesichts der Zahlen zuversichtlich, die Zielmarke von 5000 langfristig zu erreichen. „Ein starker Mitgliederverband und ein gut aufgestelltes AWO-Dienstleistungsunternehmen sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tätigkeit im Sinne unserer Grundwerte. Wenn beide an einem Strang und in eine Richtung ziehen, ist die AWO in Schleswig-Holstein zukunftsfähig.“ Mit diesen Worten schloss der Landesvorsitzende Heinz Welbers seine Berichterstattung auf der außerordentlichen Landeskonferenz 2008 in Kiel.

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Pe r sonal i e n ... Pe r s onal ie n ... Pe r s onalie n … Wir gratulieren zum 25-jährigen Dienstjubiläum Auf 25 erfolgreiche Dienstjahre bei der AWO konnte im April 2008 Ahmet-Riza Orhan zurückblicken. Seine Tätigkeit begann der Diplom-Ingenieur 1983 als Sozialberater für Migranten beim AWO-Kreisverband Pinneberg. 1990 wechselte Ahmet-Riza Orhan zum Kreisverband Neumünster. Bedingt durch die Umstrukturierung ist er seit dem 01. 01. 2005 beim AWO Landesverband im IntegrationsCenter Neumünster als Migrationserstberater und -sozialberater beschäftigt. Zuverlässigkeit, Engagement und Flexibilität waren und sind die wichtigsten Markenzeichen seiner beruflichen Tätigkeit. Darüber hinaus engagiert er sich innerhalb des Betriebes für die Belange der MitarbeiterInnen, ist seit 1999 Mitglied des Betriebsrates des AWO-Landesverbandes SchleswigHolstein e. V. und seit 2006 dessen stellvertretender Vorsitzender.

Im Namen des AWOLandesverbandes gratulierte Geschäftsführer Volker Andresen ebenso herzlich wie Rüdiger Graff im Namen des Kreisverbandes. Sie wünschen Gisela Schröder viel Kraft für die weitere Arbeit zum Wohle der Gäste ihres Clubs und persönlich alles Gute.

Für ihr mehr als 45-jähriges Engagement als Leiterin des Neumünsteraner Seniorenclubs „Spätlese“ wurde Gisela Schröder im März 2008 mit der Ehrennadel des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Frau Schröder gründete den AWO-Seniorenclub 1963 und engagiert sich seither kontinuierlich als dessen Leiterin. Die wöchentlichen Nachmittagstreffen der AWO-Clubs, die mit zu den teilnehmerstärksten der Stadt Neumünster gehören, werden seit jeher von Gisela Schröder vorbereitet und gestaltet. Im Rahmen der Feierstunde würdigte AWO-Geschäftsführer Volker Andresen die besondere Bedeutung der Altenclubs nicht nur für die verbandliche Arbeit der AWO, sondern auch für das Ansehen der AWO in der Stadt Neumünster.

Am 2. Juni 2008 feierte Uta Ochsenfarth ihr 25-jähriges Dienstjubiläum bei der AWO. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester arbeitete Frau Ochsenfarth ab Juni 1983 beim AWOKreisverband Flensburg im Ambulanten Dienst und MSHD. Im Rahmen der ambulanten Hilfen wirkte sie von Anfang an beim Aufbau des Sozialrufs mit, den sie seit Januar 2002 leitet. Dank des Engagements von Frau Ochsenfarth und ihrem Team konnte das Angebot des Sozialrufs in ganz Schleswig-Holstein immer weiter ausgebaut werden. 1500 Menschen werden heute durch den AWO Sozialruf betreut und haben dadurch die Sicherheit, im Notfall schnelle Hilfe zu bekommen. v.l.: Jannik Andresen, Jan Sönnichsen, Uta Ochsenfarth, Sabine Hansen, Martin Schaub, Markus Skerka

Wir verabschieden „Meine Arbeit war mein Hobby!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Anfang 2008 die langjährige Leiterin der AWO-Familienbildungsstätte Probstei, Hannelore Steenbock, in den wohlverdienten Ruhestand. In Anwesenheit ihrer KollegInnen und einer Vielzahl von ReferentInnen dankten Kai Bellstedt und Jürgen Brockmann Frau Steenbock für die aktive Arbeit in der Familienbildungsstätte Probstei.

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Pe r sonal i e n ... Pe r s onal ie n ... Pe r s onalie n … Wir trauern Nachruf Jürgen Högel Unser langjähriger Betriebsratskollege starb überraschend am 9. März 2008. Mit ihm haben wir einen überaus engagierten Mitstreiter verloren, der stets seinen Blick auf die Belange der KollegInnen gerichtet hat. Viele kennen ihn aus den Betriebsversammlungen, wenn er sich humorvoll als Dithmarscher zu erkennen gab, der hartnäckig nachfragte, was ihm nicht geheuer war und sich nicht mit beschwichtigenden Antworten zufrieden geben mochte. Als streitbarer Gewerkschafter und Betriebsrat legte Jürgen den Finger auf die Wunde im Betrieb, sprach aus, was ihn bewegte und scheute darin keine Konsequenzen. Sein Einsatz war beispielhaft. Dabei lagen ihm die Belange der KollegInnen aus Dithmarschen besonders am Herzen. Wir vermissen ihn sehr!

Vier Dienstleistungsangebote unter einem Dach

Neue AWO-Geschäftsstelle in Eutin

oben: Stolz und äußerst zufrieden: Regionalleiterin E. Kuring-Arewnt und Horst Frahm vom Kreisvorstand Ostholstein Mitte: Das Gebäude wurde vom AWO-Kreisverband Ostholstein erworben und an die gGmbH der AWO-Region Südholstein vermietet

„Dank der sparsamen und umsichtigen Haushaltsführung unseres ehemaligen Geschäftsführers Heinz Schwechheimer konnten wir Rücklagen bilden, die uns in die Lage versetzten, eine Immobilie durch den Kreisverband Ostholstein zu erwerben“. Mit diesen lobenden Worten eröffnete der stellvertretende Kreisvorsitzende Horst Frahm Ende letzten Jahres das neue Domizil der AWO in der Oldenburger Landstraße 11. Als anerkanntes Kulturdenkmal aus dem Baujahr 1904 am Schlossgarten unweit des Eutiner Stadtzentrums bietet das Gebäude über zwei Geschosse rund 300 Quadratmeter Wohn- und Arbeitsfläche. „Die geänderte Organisationsstruktur der AWO Schleswig-Holstein mit vier Regionalgesellschaften bot uns die Möglichkeit, das Objekt anzumieten“, erklärte Eveline Kuring-Arent, RegionalleiGründung terin der AWO Südholstein. Seit November AWO-Jugendstiftung 2007 befinden sich unter dem Dach des Eutiner Kreisverbandshauses vier große AnAltenholz gebotsbereiche – nunmehr in Trägerschaft 3000 Euro jährlich kann künftig die AWO-Jugendstiftung der AWO Schleswig-Holstein gGmbH: Die Altenholz zweckgebunden verwenden, um die LebensSchuldner- und Insolvenzberatung, die Famisituation von Kindern und Jugendlichen in der Gelienberatung, die Suchtberatung sowie den meinde verbessern zu helfen. Möglich gemacht hat Menüservice „Essen auf Rädern“. Lobende dies eine Erbschaft im Jahre 2004 über 158000 Euro, Worte fand auch Bundestagsabgeordnete deren Erlöse – ohne das Kapital anzugreifen – jährBettina Hagedorn: „Dieses Projekt ist eine lich für die soziale Arbeit vor Ort verwendet werden großartige Zukunftsinvestition“, erklärte die sollen. Die eigens dafür im April 2008 gegründete Politikerin. „Die AWO steht für den sozialen AWO-Jugendstiftung hat den Verwendungszweck beKitt in der Gesellschaft und die Menschen wusst sehr weit gefasst: Anschaffungen von Spielgeräbrauchen eine Anlaufstelle, bei der sie Hilfe ten und Bastelmaterialien sind ebenso geplant wie die finden“. Unterstützung von Jugendreisen und die Begabtenförderung einzelner Kinder und Jugendlicher. Der VorFoto unten: Das AWO-Team freut sich über das stand, der über die Vergabe der Gelder entscheidet, moderne Verwaltungsgebäude stellte bereits nach kurzer Zeit fest, dass die jährliche v.l.r.: u.: Frederik Bode, Alexia Schwechheimer, Ines Summe nicht ausreicht, um die vorliegenden Anträge Lingner. Mitte: Uwe Dittmann, Petra Eilers, Petra zu finanzieren und appelliert nun an die BürgerInnen, Aue-Grüter, Dirk Preugschat-Karow und Margitta die Stiftung mit weiteren Spenden zu unterstützen. Dordel; o.: stellv. Kreisvorsitzender Horst Frahm, Lothar Staack, Eveline Kuring-Arent

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AWO c a -

Wir ste lle n vor … Wir ste l le n vor …

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Betriebsrat AWO Unterelbe

Ve r band swe se n … Ve rbandswe se n … Ve rband Aus einer Idee wurde eine Route

„AWO bewegt ...“

AWOcado berichtet über die einzelnen Etappen der Schleswig-Holstein-Tour in seiner nächsten Ausgabe und tagesaktuell im Internet unter www.awo-sh. de ➞ AWO vor Ort ➞ AWO bewegt … und www.ehrenamtawo-sh.de

Der AWO-Landesverband Schleswig-Holstein stellt in diesem Sommer eine besondere Aktion auf die Beine, beziehungsweise Füße. Zwei AWO-Mitarbeiter wandern einmal (fast) um Schleswig-Holstein und besuchen AWO-Einrichtungen. „AWO bewegt …“, so der Titel der Aktion, will ehrenamtliches Engagement in der Vondergrund rücken. Gerade auch junge Menschen sollen angeregt werden, sich zu engagieren. Und da die wenigsten den Weg ins Ehrenamt von alleine finden, kommt „AWO bewegt …“ vorbei und holt die Menschen ab. Jessika Drescher (38) aus Kiel arbeitet beim AWO-Ortsverein Gettorf und Umgebung. „Ich wollte in Jessika Drescher und Ulrich Winter während einer Trainingswanderung in den Hüttener meinem Sommerurlaub nicht so weit wegfahren“, erinnert Bergen, Kreis Rendsburg-Eckernförde. Foto: sich die Sozialpädagogin. Während eines gemütlichen wortblicke.de Abends kam sie zusammen mit ihrem Partner Ulrich Winter (36), der sich im Gettorfer Ortsverein ehrenamtlich engagiert, auf die Idee: „Wir gehen zu Fuß rund um Schleswig-Holstein“. Und bei dieser Gelegenheit wollte die Geschäftsführerin sich gleich informieren, wie die anderen Ortsvereine in Schleswig-Holstein mit den anstehenden Aufgaben umgehen, Mitglieder und ehrenamtliches Engagement einwerben. Aus der Idee wurde eine Route. Jessika Drescher und Ulrich Winter starteten am 1. Juli 2008 in Kiel zu ihrem Marsch durch Schleswig-Holstein. Während der Auftaktveranstaltung wurden die beiden Wanderer von Landesgeschäftsführer Volker Andresen verabschiedet und auf die Reise geschickt. In den folgenden drei Wochen laufen die AWO-Wanderer 18 verschiedene Ortsvereine und Kreisverbände der AWO zwischen Flensburg und Lauenburg, Lübeck und Föhr an. Ulrich Klinke vom AWO-Landesverband Schleswig-Holstein koordiiert diese Aktion mit den Verbandssekretären Uwe Frensel, Helge Hinz und Michael Uffelmann. Gemeinsam stellten sie den Kontakt zu den einzelnen Ortsvereinen her. Die einhellige Meinung der Vier: Das Interesse an und die Neugier auf die Aktion ist in den einzelnen Gliederungen groß. Der AWO-Landesverband Schleswig-Holstein organisiert und begleitet die Aktion, insbesondere im Internet wird die Route mit tagesaktuellen Bildern und Informationen zu verfolgen sein. Und am Ende wird eine Dokumentation über die besuchten Ortsvereine und Kreisverbände und die Reise der beiden Wanderer entstehen. „Am 21. Juli kommen wir beide wieder in Gettorf an“, sagt Jessika Drescher, Ulrich Winter ergänzt: „Hoffentlich nicht mit allzu vielen Blasen“. Beide lächeln und schnüren die Schuhe. Text: wortblicke.de

Essen 1 Euro – Gespräch gratis

Das „Bad Schwartauer 1-Euro-Essen“

Ein leckeres Mittagessen für einen Euro! Darüber freuen sich . l.: AWOVorsitzende Hannelore Witt, Projektleiter Peter Grube und die Leiterin

Wer über einen Bezugsberechtigungsschein für die „Bad Schwartauer Tafel“ verfügt, der kann seit Anfang Februar 2008 auch eine warme Mahlzeit in der Begegnungsstätte des AWO-Ortsvereins in der Augustenstr. 34 a einnehmen. Für einen Euro bietet die AWO im Rahmen ihres Projektes „Essen und Reden“ Bedürftigen, die Arbeitslosengeld II, Grundsicherungs- oder Asylbewerberleistungen beziehen und in den Gemeinden Bad Schwartau, Stockelsdorf und Ratekau wohnen, jeweils ein Gericht pro Tag. Dass sie ihre Mahlzeiten nicht allein zu sich nehmen müssen, dafür sorgen die vielen ehrenamtlichen

der AWO-Begegnungsstätte Karin Schubert

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MitarbeiterInnen der Bad Schwartauer AWO, die den Gästen für Gespräche zur Verfügung stehen. Dass das Projekt realisiert werden konnte, verdankt die AWO einer großzügigen Spende der Lübecker Nachrichten in Höhe von 10 000 Euro, aufgestockt durch 750 Euro der Sparkasse Holstein. Um dieses Angebot möglichst lange zu erhalten, bittet die Vorsitzende Hannelore Witt um weitere Spenden auf das Sonderkonto der AWO Bad Schwartau, Sparkasse Holstein, Konto-Nr.: 134 975 432, BLZ: 213 522 40

dswe se n … Ve r band swe se n … Ve rbandswe se n … V Kinderförderfonds AWO-KV Neumünster

„Sport für alle Kinder!“ 30,3 % aller Kinder unter 15 Jahren (Stand 3/07) leben in Neumünster mit ihren Familien von Sozialgeld. Um der Kinderarmut auch in dieser Stadt etwas entgegen zu setzen, hat der AWO-Kreisverband Neumünster einen Kinderförderfonds mit dem Ziel eingerichtet, die Kinder- und Schülerhilfe zu bezuschussen, Kosten für Mittagessen, Nachhilfe, Schul- und Gruppenfahrten zu übernehmen und

bedürftigen Kindern und Jugendlichen die Teilnahme am Sport zu ermöglichen. Im Rahmen der Aktion „Sport für alle Kinder“ startete der AWO-Kreisverband Ende letzten Jahres eine Sammelaktion, um zunächst 20 Neumünsteraner Kindern die Teilhabe am Sport durch die Übernahme von Vereinsbeiträgen und durch die Anschaffung entsprechender Sportbekleidung zu ermöglichen.

Um an eine Förderung zu gelangen, kann von Schulen, Vereinen, Beratungsstellen, Kindertagesstätten etc ein kurzer schriftlicher Antrag formlos an den AWO-Kreisverband Neumünster gestellt werden. Ein Vergabegremium prüft anschließend, ob und in welcher Höhe eine Förderung erfolgen kann. Kinderförderfonds der AWO Neumünster, Konto-Nr.: 11 200, Volksbank Neumünster, BLZ: 21290016 11.–13. Juli 2008 Kieler Seniorenzeitung feierte runden Geburtstag

20 Jahre ALTERNATIVE! Die Redaktionsmitglieder (hinten v. l.) Karl-Heinz Rasmus, Gerhard Rudolph, Peter Lindemann und Armin Entling sowie (unten v. l.) Anneliese Witthöft , Edith Albrecht und Barbara Lahme. Foto siv

22. Schleswig-Holstein-Tag in Neumünster Als das größte Treffen der Ehrenamtler im Lande bezeichnet Heinz-Werner Arens vom Landeskuratorium den „Schleswig-Holstein-Tag“, der auch in diesem Jahr wieder als Landesfest der Vereine, Verbände, Institutionen und Initiativen gefeiert wird. Drei Tage lang, vom 11.–13. Juli, zeigten in Neumünster vorrangig EhrenamtlerInnen die ganze Vielfalt ihres freiwilligen Engagements – darunter auch die AWO, die sich auf den Meilen „Gesundheit und Soziales“ am Stand P1 01 und „Politik und Gesellschaft“ am Stand IN 25 präsentierte.

Mit einem Empfang im AWO-Bürgertreff Räucherei feierte am 25. April 2008 die älteste Zeitung für SeniorInnen in Ausführliche Informationen zum SchleswigKiel ihr 20-jähriges Bestehen. Da die Altersgruppe der SeHolstein-Tag 2008 unter niorInnen vor 20 Jahren in den Medien wenig Beachtung www.ehrenamt-awo-sh.de ➞ Neumünster fand, war es für die MacherInnen von Anbeginn eine besondere Herausforderung, Sprachrohr für die Interessen, Wünsche und Gedanken der älteren BürgerInnen zu werden. Seit nunmehr 88 Ausgaben unterhält die ALTERNATIVE ihre LeserInnen mit Literatur, Rätsel und Humor, informiert über Rechte und Möglichkeiten, Ernährung und Gesundheitsvorsorge, vermittelt zwischen Jung und Alt und regt darüber hinaus ältere Menschen an, ihre Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben wahrzunehmen.

Berichtigung Die E-Mail-Adresse der Gesamtbehindertenvertretung lautet richtigerweise [email protected]

Das neunköpfige Redaktionsteam würde sich über Nachwuchs sehr freuen. Wer Lust und Zeit hat, kann die RedaktionsmitarbeiterInnen immer dienstags Nachmittag unter der Tel.-Nr.: 04 31/6 12 60 erreichen. www.ehrenamt-awo-sh.de

Die 88. Ausgabe der ALTERNATIVE

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De r G e sam t sb et ri e bsrat inf orm ie rt ... De r G Personalentwicklung bei der AWO – Sind die MitarbeiterInnen wirklich das „Kapital“ der AWO? Für die Betriebsräte ist es immer wieder erstaunlich, aber auch befremdlich, wie offenkundig unplanmäßig bei der AWO Personalplanung und -entwicklung betrieben wird. Wenn der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Welbers gegenüber dem Gesamtbetriebsrat ausdrücklich betont, dass die Beschäftigten das Kapital der AWO sind, so hat er damit die ausdrückliche Zustimmung der Betriebsräte. Nur die Wirklichkeit sieht offensichtlich anders aus. Betriebsräte haben einen guten Einblick, wie die Stimmung innerhalb der Belegschaft ist, welche Sorgen und Nöte es gibt. Sie bekommen auch mit, wie z. B. Personalplanung betrieben wird. So wissen häufig z. B. diejenigen, die einen befristeten Vertrag haben, 2 bis 4 Wochen vorher nicht, ob sie bei der AWO weiterbeschäftigt werden. Anstatt frühzeitig von der AWO eine klare und verbindliche Perspektive aufgezeigt zu bekommen, lässt man sie im Ungewissen. So passiert es immer wieder, dass qualifizierte und motivierte MitarbeiterInnen, die gern bei der AWO arbeiten würden, sich notgedrungen nach einem anderen Arbeitsplatz umsehen müssen. Dies hat auch weitergehende Auswirkungen auf die bestehenden Teams, weil immer wieder neue KollegInnen eingearbeitet werden müssen und die in der pädagogischen Arbeit notwendigen verlässlichen Bezugspersonen verloren gehen. Dies sind Belastungen sowohl für die zu Betreuenden als auch für die anderen KollegInnen. Welche Auswirkungen dies konkret vor Ort hat, spielt offenbar eine sehr untergeordnete Rolle. Qualität ist dabei anscheinend nicht mehr entscheidend. Als Betriebsräte erleben wir als Ergebnis u. a. eine Zunahme von Langzeiterkrankungen, insbesondere von älteren Beschäftigten. Die Belastungen der MitarbeiterInnen werden immer größer, es wird immer mehr Flexibilität von ihnen verlangt. So sollen Beschäftigte auch in ihrem Frei erreichbar sein. Dies entbehrt jeder gesetzlichen Grundlage. Wer im Frei ist, hat frei und muss für keinen Arbeitgeber erreichbar sein. Es sei denn, er hat Rufbereitschaft. Es geht darum, dass Beschäftigte eine Planbarkeit und Berechenbarkeit brauchen, um ihre eigene Zeit sinnvoll gestalten zu können. Wir leben doch nicht mehr im Zeitalter des Sklaventums, wo man sich allzeit bereit halten musste! Die zunehmenden Belastungen

drücken sich auch in steigenden Über-/Mehrarbeitsstunden aus. Teilweise haben MitarbeiterInnen mehrere hundert Über-/Mehrarbeitsstunden. Damit könnten viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden, denn die Arbeit wird ja nicht weniger. Stattdessen wird die zur Verfügung stehende Zeit immer weiter gekürzt. Dafür werden dann fast nur noch Teilzeitbeschäftigte eingestellt, die unbezahlte Mehrarbeit leisten können – obwohl sie vielleicht ganz andere Pläne mit ihrer freien Zeit hatten. Dies sind konkrete Erfahrungen, warum das Betriebsund Arbeitsklima bei der AWO von den Beschäftigten als schlecht erlebt wird. Hinzu kommt noch die unhaltbare Situation bei der ungerechten Bezahlung, wo es für die gleiche Arbeit unterschiedliche Entlohnungen gibt. Wie willkürlich hier der Arbeitgeber handeln kann (und wie wichtig ein Tarifvertrag für alle ist), zeigt sich auch daran, dass er durchaus auch heute in Einzelfällen in der Lage ist, ohne 10 %-ige Absenkung des Einkommens einzustellen. Dies passiert dort, wo die AWO inzwischen Schwierigkeiten hat, qualifiziertes Personal zu bekommen. Damit haben wir auch innerhalb der AWO eine größere und unsozialere Spreizung bei den Einkommen erreicht, d.h. die unteren Einkommensgruppen werden ausgegliedert und dürfen bluten, während die besser Qualifizierten inzwischen umworben werden müssen. Denn auch das ist ein Fakt, dass manche Stellen sich wegen der Absenkung nicht mehr besetzen lassen oder eben nicht mehr mit der ersten Wahl. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass neue Einstellungen fast nur noch befristet erfolgen, so kann abschließend aus betriebsrätlicher Sicht festgestellt werden, dass die AWO dabei ist, die vorhandene Qualität ihrer Angebote aufs Spiel zu setzen. Wenn MitarbeiterInnen das Arbeits- und Betriebsklima als schlecht bezeichnen, dann hat das u. a. auch mit dem Führungsverhalten auf allen Ebenen zu tun, und man darf sich bei größer werdender Fluktuation nicht wundern, wenn die wichtige Identifikation mit der AWO verloren geht. Hier ist ein Umsteuern auf allen Ebenen, einschließlich der politischen, dringend nötig. Holger Krause, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates

Impressum Herausgeber: AWO Schleswig-Holstein gGmbH Feldstraße 5, 24105 Kiel, Telefon: 0431/5114-123, Telefax: 0431/5114-108, e-mail: [email protected], www.awo-sh.de

Verantwortlich: Volker Andresen Redaktion/Koordination: Karin Frenkler, Werner Geest Druck: Pirwitz-Druck, Kiel Auflage: 3.150 Exemplare Kiel, Juli 2008

Bildnachweis: S. 8 (1), S. 9 (1), S. 14 (2), S.18 (3), S. 24 (1) © S Hofschlaeger/PIXELIO; S. 9 (1) © Sebthestrange/PIXELIO; S. 13 (1) © Melanie Vollmert/PIXELIO; S. 13 (1) © Illustration Markus Stark; S. 10 (1) © Konstantin Gastmann, goenz|com photography berlin; S. 22 (1) © Cornerstone/PIXELIO

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