Blätter aus dem Schlosse - Schlösserbund eV Wolfenbüttel

March 18, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Blätter aus dem Schlosse Nr. 101

August 2008

Liste der Abiturienten des Jahrgangs 2008 Fatma Abou Sahyun, Imke Achilles, Lasse Ahl, Jelena Bauer, Annekathrin Bellan, Annika Bock, Tim Böhmer, Carolina Bormann, Marc Bormann, Natalie Bothe, Ayse Sibel Bozankaya, Myriam Lisanne Brendel, Kristin Briese, Sarah Bruns, GennaroMario Cichy, Katharina Dathe, Timo Dettmann, Alexander Dinter, Julia Dittrich, Selina Dremmler, Moritz Düttmann, Anika Ehlers, Patricia Eilf, Gero Flammersberger, Ann-Christin Föniger, Sarah Friedrich, Linda Gabriel, Sina Janine Gatzemeier, Judith Gittermann, Friederike Grabenhorst-Quidde, Laura Grunwald, Nadine Hammer, Nicole Hampel, Simon Hardwick, Katharina Hartwig, Jan-Christopher Hauck, Simone Heilmann, Willi Helwig, Tobias Ole Hendricks, Lars Hertel, Anna Hille, Mario Högemann, Philipp Horenburg, Aljoscha Horsch, Eva Hüttmann, Daniel Jerchel, Tim Kallenberger, Norman Kasten, Fatma Kaygusuz, Ekaterina Kel, Morlin Kirchner, Anna-Kristina Knabe, Judith König, Lars Koschker, Jana Krause, Alexander Krüger, Ingke Lampe, Larissa Leben, Katharina Lehmann, Jörg Loß, Nele Luschtinetz, Lizzy Magerhans, Sophie Manderscheid, Lasse Messerschmidt, Florian Meyer, Jan-Hauke Meyer, Julia Naujoks, Franziska Nickel, Yvonne Nimtz, Mareike Oelerich, Frauke Oelmann, Kim Pollak, Josefin Prescher, Kim-Lisa Rehbein, Maren Rohrbeck, Kristina Rüger, Constanze Rurka, Anne-Kathrin Sandte, Julian Sauer, Birte Saust, Christina Scharf, Sören Schmidt, Stefanie Schulze, Fabian Schuppan, Clemens Eike Schwanhold, Marvin Schwehm, Wiebke-Kristin Schweitzer, Julia Schwerin, Axel Seefeld, Angi Springer, Steffen Stadermann, Arne Stalljann, Daniel Strauß, Amai Streletzki, Jacqueline Thomas, Tanja Viedt, Cedric Volkmer, Kerstin Wähning, KimVanessa Waldmann, Pascal Wannicke, Johanna Weiler, Moritz Wendt, Maximilian Werner, Annika Wicher, Gesa Inken Wiegand, Kristin Winter, Maria Winter, Andreas Wittchen, Svenja Alexandra Wolf, Alexa Wrede, Marc Wutscherk, Nassima Zemmiri, Katharina Zickwolf, Imke Ziegert Wir gratulieren herzlich zum bestandenen Abitur und wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft. Wenn Du eine Stunde glücklich sein willst, schlafe. Wenn Du einen Tag glücklich sein willst, geh fischen. Wenn Du ein Jahr glücklich sein willst, habe ein Vermögen. Wenn Du ein Leben lang glücklich sein willst, liebe Deine Arbeit.

Chinesische Weisheit

Liebe Mitglieder des Schlösserbundes, ein ereignisreiches erstes Halbjahr ist bereits Geschichte: Schlösserblattjubiläum, Spiegelbildjubiläum, 114 Abiturienten... Aber schon zeichnen sich neue Termine ab. Der Schlössertag naht und zeitgleich als Premiere der Ehemaligentag. Beginn der Veranstaltung am 13. September 2008 soll gegen 11.00 Uhr sein. Schulleitung, Schüler und Lehrkräfte haben alle Hebel in Bewegung gesetzt um Ihnen diesen ersten Tag der Begegnung zwischen Schule und ehemaligen Schülerinnen und Schülern aber auch ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern so interessant wie möglich zu machen und mit zusätzlichen Programm-höhepunkten zu versehen. - Schulführungen sind sicher besonders interessant für diejenigen, die lange nicht mehr im Schloss waren. Außerdem wird - die Schwerpunktklasse 7ku (Musik und Darstellendes Spiel) etwas aus ihrem Musical zeigen, - der Jahrgang 13 „Darstellendes Spiel“ Beispiele seiner Arbeit vorführen, - sich das sinfonische Blasorchester präsentieren. Das Spiegelbild und die Tschernobyl-Initiative des GiS werden ebenfalls vertreten sein. Auch der Schlösserbund ist bereits ab 11.00 Uhr mit einem Informationsstand vertreten. Es gibt außerdem die Filme „Drei Damen vom Grill“ über den allseits bekannten Marktstand unserer ehemaligen Schülerin Silvana Preusse und „abgefahrene Bahnhöfe“ (der unter anderem auch den Umbau des Wolfenbütteler Bahnhofsgebäudes zum heutigen Kulturbahnhof dokumentiert) zu sehen. Beides sind Produktionen von Lossau TV. Auch Jürgen Lossau ist ehemaliger Schüler des Gymnasiums im Schloss. Weitere Programmhöhepunkte sind noch offen.

Sie haben die Möglichkeit über die Schulhomepage www.gis-wf.de diesbezüglich auf dem Laufenden zu bleiben, ebenso auf unserer Homepage www.schloesserbund.de oder können sich direkt über die Internet-Community www.stayfriends.de informieren, bei der man sich (kostenfrei) anmelden kann. Dort gibt es ebenfalls in unregelmäßigen Abständen Neuigkeiten zum Ehemaligentag zu lesen (suchen unter Klassentreffen Wolfenbüttel). Sie können auch gerne unter der Telefonnummer 05331/856563 bei unserer Vorsitzenden anrufen um Details zu erfahren. Das endgültige Programm stand nämlich bei Redaktionsschluss noch nicht fest, wird aber nach den Sommerferien vollendet werden. Natürlich hoffen die Initiatoren und auch wir, dass dieser erste Ehemaligentag ein Erfolg wird und möglichst viele ehemalige Schülerinnen und Schüler aus diesem Anlass den Weg ins Schloss finden. Tragen Sie durch Ihre Anwesenheit dazu bei und erzählen Sie es auch ihren früheren Mitschülerinnen und Mitschülern, die nicht im Schlösserbund sind und vielleicht vom Ehemaligentag noch gar nichts wissen. Wir jedenfalls sind sehr gespannt und freuen uns auf diese große Wiedersehensveranstaltung.

Ihre Christine Brandes

Einladung zum „Schlössertag“ am 13. September 2008 um 15.00 Uhr im Schloss (Parkmöglichkeiten: Schloßplatz, Spinnereiparkplatz) Liebe Mitglieder des Schlösserbundes. Im Namen des Vorstandes lade ich Sie zu unserem diesjährigen Schlössertag ein, der wie auch schon in den letzten Jahren wieder im Schloss stattfindet. Die Tagesordnung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Eröffnung und Begrüßung Rechenschaftsbericht der 1. Vorsitzenden Kassenbericht Bericht der Kassenprüferinnen Entlastung der Kasse Entlastung des Vorstandes Satzungsänderung nach § 9 Abs. 4 der Satzung vom 13.9.2003 betreffend Änderungen im § 2 und § 3 (detaillierte Erläuterungen zu den beabsichtigten Änderungen am Ende dieser Einladung) Verschiedenes

Der Schlössertag ist erstmalig eingebettet in den von der Schule veranstalteten Ehemaligentag. Daher haben wir auf die Einladung eines Referenten verzichtet, um Ihnen stattdessen mehr Gelegenheit für persönliche Kontakte oder einen kleinen Rundgang zu geben Wir freuen uns auf Ihren Besuch und hoffen, dass Sie zahlreich erscheinen!

Erläuterung zu Tagesordnungspunkt 4: Wir beabsichtigen, Schülerinnen und Schülern der Oberstufe des Gymnasiums im Schloß ab Vollendung des 16. Lebensjahres den Eintritt in den Schlösserbund zu ermöglichen. Auf diese Weise soll der Schlösserbund und das Wissen um den Schlösserbund stärker im Schulleben verankert werden. Der Anstoß dazu kam übrigens aus der Schülerschaft und erschien uns als eine gute Anregung das Fundament des Schlösserbundes zu modifizieren ohne dabei die Grundintentionen zu verändern. Nach gründlicher Diskussion kamen wir zu dem Schluss, diese Chance für den Schlösserbund zu ergreifen. Dazu ist eine Satzungsänderung nötig, die nur durch die Mitgliederversammlung erfolgen kann. Mit der Vorlage der Neufassung beim Amtsgericht wird dann gleichzeitig die Anpassung an die neue Rechtschreibung erfolgen. Die betroffenen Passagen lauten (Änderungen unterstrichen): Alt: §2 Absatz 1: Der Zweck des Schlösserbundes ist aus der Tradition und dem Zusammenhalt der ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Anna-Vorwerk-Schule/des Gymnasiums im Schloß die Unterstützung der Schule bei der Finanzierung von Vorhaben und Anschaffungen, die der Förderung der Bildung und des Schullebens dienen. §3 Absatz 1: Mitglied kann jede natürliche Person werden, die zu den ehemaligen Schülerinnen/Schülern der Anna-Vorwerk-Schule /Gymnasium im Schloss gehört, sowie die früheren und heutigen Lehrkräfte der Schule.

Neu: §2 Absatz 1: Der Zweck des Schlösserbundes ist aus der Tradition und dem Zusammenhalt der aktiven und ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Anna-Vorwerk-Schule / des Gymnasiums im Schloss die Unterstützung der Schule bei der Finanzierung von Vorhaben und Anschaffungen, die der Förderung der Bildung und des Schullebens dienen. §3 Absatz 1: Mitglied kann jede natürliche Person werden, die mindestens 16 Jahre alt ist und zu den ehemaligen oder noch aktiven Schülerinnen/Schülern der AnnaVorwerk-Schule/ Gymnasium im Schloss gehört, außerdem die früheren und heutigen Lehrkräfte der Schule. Wir sind überzeugt für dieses Vorhaben Ihre Zustimmung zu bekommen. Wenn dies durch Mehrheitsbeschluss bestätigt ist, werden wir die Neuerung im Spiegelbild veröffentlichen um so auch der Schülerschaft möglichst schnell Kenntnis von dieser Möglichkeit zu geben. Ihre Christine Brandes Anträge zur Tagesordnung bitten wir bis 5. September 2008 schriftlich beim Vorstand einzureichen. Der Zugang zum Veranstaltungsraum ist ausgeschildert. Und natürlich werden wir auch wieder für Ihr leibliches Wohl sorgen. Kontaktmöglichkeiten und Adressen siehe Heftrückseite.

Rede anlässlich der Abiturentlassungsfeier 2008 gehalten von Oberstudiendirektorin Ulrike Schade am 27. Juni 2008 Liebe Abiturientinnen und Abiturienten – Superhelden des Jahres 2008, diesjährige Sieger der Abiturientenliga, liebe Gäste! Ich begrüße Sie alle ganz herzlich zur Abiturentlassungsfeier des Jahres 2008. Ich begrüße Sie in einer Zeit, in der wie vor zwei Jahren Feiern ohne Ende angesagt ist: Abi bestanden – kollektive Fußballeuphorie – schwarz-rotgoldenes Sommermärchen - Deutschland einig Partyland! In dieser Stimmungslage verschwimmen Grenzen. Vieles greift ineinander: „Du bist Deutschland“ - „Deutschland wird Europameister“ – „Du hast Abitur“ – „Du bist Abiturientenmeister.“ Es fühlt sich gut an, nicht wahr? - in einer Zeit zwischen Halbfinale und Finale die eigene Meisterschaft feiern zu dürfen. Noch ein wenig angespannt sehen Sie aus, die Superhelden 2008. Das wird sich ändern – keiner wird nachher dem Freudentaumel ungeküsst entkommen. Und alle sind zur Siegerehrung gekommen: Namentlich nennen möchte ich: die stellvertretende Bürgermeisterin, Frau Rühland, ebenso Herrn Prof. Jonas für den Schulelternrat und Frau Brandes, erste Vorsitzende des Schlösserbundes – für alle, die es nicht wissen – der Verein der Ehemaligen - zu dieser Gruppe zählen Sie, liebe Abiturienten auch ab heute. Ich freue mich ferner über die Anwesenheit der Vertreter der Presse, die über diese Siegesfeier berichten werden. Sogar die Goldenen Abiturienten, Siegerinnen vor 40 Jahren, feiern heute mit. Seien Sie alle herzlich willkommen. Eine Meisterschaft kann ein Team nur gewinnen mit engagierter Unterstützung im Hintergrund. Dazu gehören zunächst einmal die Eltern. Ihnen gratuliere ich recht herzlich und danke Ihnen, dass Sie so engagiert am Drehbuch zum Erfolg in enger Zusammenarbeit mit der Schule mitgewirkt haben. Ohne das Fünf-Sterne-Hotel „Bei Mama und Papa“,

ohne die hauseigene Taxizentrale und ohne die vielen mentalen Trainingseinheiten ständen wir heute nicht am Ziel, dem Sieg in der Abiturientenliga. Erfolgsgaranten dafür sind Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Trainer des GiS! Sie haben es wieder einmal geschafft, 114 junge Menschen sieben Jahre auf dem Weg zum Erfolg zu verhelfen. Sie haben ihnen, unseren Lernenden, Wegweiser, Leitern, Seile und Tritthilfen im Lerngebirge bereitgestellt. Für manche war der Weg unnötig lang, bisweilen war das Klettertempo zu schnell, manchmal haben die Lernenden eine andere Route gewählt. Aber Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, standen als Strategen und Unterstützer immer hilfreich beiseite. Herzlichen Dank dafür. Endlich! Abitur bestanden, Champions in der Abiturientenliga nach dreizehn Jahren Schule. Eine lange Zeit. Es war eine schwere Zeit! Mit Arbeiten, Stress, unbarmherzigen Trainern und bei einigen auch Angst vor schlechten Noten und vor den mit Leistungen unzufriedenen Eltern. Aber es war auch eine schöne Zeit mit Freunden, unvergesslichen Erlebnissen, Lernerfolgen und guten Noten. Keiner von Ihnen wird diese Zeit letztlich in seiner Erinnerung missen, keiner wird allerdings das alles noch einmal durchmachen wollen. Denn jetzt haben Sie es endlich, das Abitur! Die Welt steht Ihnen offen! Das wirkliche Leben kann beginnen. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Was werden Ihre Ziele im Leben sein? Erfolg und damit verbundenes Glück, Gesundheit, Wohlstand und Sicherheit…? Den Sieg in der Abiturientenliga feiern Sie zurecht mit dem Gefühl, dass Sie durch Ihre Schulzeit am GiS Wurzeln geschlagen haben in der Welt des Wissens, dass Sie dort ein Zuhause haben – Werkzeuge haben Sie dieses gestern im Abiturgottesdienst genannt ; auch die Erkenntnis, dass diese geistige Heimat nichts Festes, nichts Fertiges, nichts Abgeschlossenes sein kann, sondern etwas, das Sie täglich neu erwerben müssen und das Sie schnell verlieren, wenn Sie uninteressiert sind, wenn das Feuer erlischt.

Für uns als Schule heißt das, dass wir die Bildung und den Bildungsauftrag der Schule nicht statisch sondern dynamisch interpretieren müssen, und ich möchte das unter zwei Aspekten kurz begründen: Zum einen explodiert in einer Welt rasanten technischen und sozialen Wandels die weltweit verfügbare Menge an Wissen Tag für Tag in ungeahntem Ausmaß – ein Blick in das Internet genügt. Wer da noch hofft, wie bisher weiter machen zu können oder sogar einmal fertig zu sein, läuft einer Illusion hinterher. Wir können nicht alles neue Wissen aufnehmen und müssen daher immer wieder herausfiltern, welches Wissen für uns und die absehbare Zukunft relevant ist und sein wird. Zugleich müssen wir erkennen, dass Teile unseres bisherigen Wissens, aber auch unserer mühsam erarbeiteten Qualifikationen immer schneller veralten und irrelevant werden: Wer vor 30 Jahren noch stolz darauf sein konnte, alle zweistelligen Zahlen beliebig im Kopf multiplizieren zu können, sieht sich heute von 7jährigen mit dem Taschenrechner gnadenlos ausgepunktet; • Wer sich vor 15 Jahren fortschrittlich vorkam, weil er die wichtigsten DOS-Befehle am Computer endlich beherrschte, wird von heutigen Computer-Anwendern nur noch mitleidig belächelt; • Und wer vor 10 Jahren sicher wusste, dass „belemmert“ mit „e“ geschrieben wird, weil ein solcher Zustand nichts mit jungen Schafen zu tun hat, wird sich nach der vorerst letzten Rechtschreibreform dazu durchringen müssen, es doch mit „ ä“ zu schreiben. Es gibt also in unserer gewohnten Vorstellung von Bildung durchaus Dinge, die überholt sind und gestrichen werden können oder müssen: „Entrümpelung der Lehrpläne“ lautet das Stichwort – kein gelungener Begriff, suggeriert er doch bisher auch unsinniges in der Schule gelernt zu haben. Dennoch: Der Mut zum Entrümpeln ist bei den Menschen unterschiedlich ausgeprägt: Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, würden mir aus dem, was Sie für das Zentralabitur lernen mussten, sicherlich schon einiges vorschlagen können. Andererseits habe ich kürzlich irgendwo

den zynischen Satz gehört: „Wo will man noch alte Zöpfe abschneiden, wenn alles schon auf Bürstenlänge gekürzt ist?“ Ein wenig scheint die Bereitschaft zum Entrümpeln auch vom Alter abhängig zu sein: Dazu greife ich noch einmal zu den Beispielen: • Abschied vom intensiven Kopfrechnen und die Zulassung des Taschenrechners als Beispiel – zum Glück stellen alle immer wieder fest: Ganz ohne Kopfrechnen geht es nicht! • Das DOS-Handbuch in die Altpapiersammlung zu geben, fällt Ihnen leichter – wenn Sie überhaupt je Computer-Handbücher benutzt haben – als einer älteren Schulleiterin, die am liebsten, bevor sie ein Blatt wegwirft, noch schnell eine Kopie machen würde. • Und auch bei der neuen Rechtschreibung und ihren diversen Auflagen waren die Schülerinnen und Schüler sehr viel gelassener als die meisten Älteren. Wie auch immer – es wird in unseren herkömmlichen Lehrplänen etliche Bereiche geben, auf die wir verzichten müssen und wohl auch können. Aber vor dem Streichen muss eigentlich die viel wichtigere Frage gestellt werden, was denn unbedingt bleiben muss. Was muss ein junger Mensch wissen, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen zu sein? Welche Fächer, welche Fachgebiete, welches fachliche Grund- und Orientierungswissen sollte er beherrschen, um ein Studium aufnehmen zu können oder als allgemein gebildet gelten zu können? Um erfolgreich in der Abiturientenliga mitspielen zu können? Und vielleicht auch: Was ist der Kernbestand unseres abendländischen kulturellen Erbes, das es über die Generationen hinweg zu bewahren gilt? Keine Angst – es folgt kein Exkurs darüber; ich nehme jedoch die seit wenigen Jahren wieder aufflammende engagierte Diskussion um die konkreten Inhalte der Allgemeinbildung wahr, zu der manche Kritiker behaupten, dass Günter Jauch mit seinem Fernsehquiz dazu mehr beigetragen habe als alle Kultusminister zusammen! Inzwischen – der Pisa-Schock hat tüchtig mit geholfen - scheint sich ein Konsens herausgebildet zu haben, dass wieder mehr verbindliche Inhalte eingefordert werden sollten

• über die Kerncurricula, • über inhaltlich festgelegte Bildungsstandards und im Zentralabitur; • natürlich nicht als ein für allemal festgeschriebene Auflistung, sondern als vorläufige Grundlage, die immer wieder diskutiert und neu bestimmt werden muss. Ich denke, wir sind da auf dem richtigen Wege. Ich denke aber auch, dass wir dafür Zeit benötigen! Nicht vergessen dürfen wir weitere wichtige Werkzeuge! Zu einer dynamischen Interpretation des Bildungsauftrags der Schule gehört auch die Vermittlung und Einübung von Methoden, Fähigkeiten und Vorgehensweisen, um neues Wissen erwerben und verarbeiten zu können. Auch wer ein großes Wissen besitzt, ist im Wissens-Ozean des Internets verloren, • wenn er nicht über Suchstrategien verfügt, • wenn er keine Kategorien im Kopf hat, nach denen er Wichtiges von weniger Wichtigem und von Müll unterscheiden kann, • wenn er keine Spielzüge ausreichend trainiert hat. In den Prüfungen des Zentralabiturs konnten Sie feststellen, dass nicht bloß angehäuftes Wissen abgefragt wurde, sondern Sie mussten aus vorgegebenen Texten, Diagrammen und Aufgaben das Wesentliche herausfiltern, die vorgelegten Materialien in Beziehung setzen zu Ihrem vorhandenen Wissen und dies alles dann verarbeiten, darstellen, diskutieren und bewerten. Kurzum: Sie sollten nachweisen, dass Sie gelernt haben, Ihr Wissen in neuen Kontexten souverän anzuwenden. Und diese Fähigkeiten werden auch in 10, 20 oder 30 Jahren noch nicht veraltet sein. Sie sind nun fit, um auf verschiedenen Schauplätzen dieser Welt aktiv und hoffentlich erfolgt agieren / mitspielen zu können. Ich behaupte, dass Sie als junge Abiturienten aus Wolfenbüttel große Chancen haben, „nahezu alle Chancen dieser Welt“: Sie können in eine Lehre im dualen System eintreten oder auch ein Soziales Jahr zwischenschalten,

Sie können in den Grenzen des hochschulinternen Numerus clausus die Fachhochschule in Wolfenbüttel anstreben oder die Uni in Freiburg und dabei wählen zwischen einer fast unüberschaubaren Vielzahl von Studiengängen oder notfalls versuchen, dem NC in Wien, Enschede, Budapest oder Prag ein Schnippchen zu schlagen – Flexibilität ist gefragt! Ergreifen Sie Ihre Chancen, das Wichtigste ist der Mut. Das Rüstzeug dazu haben Sie in den sieben Jahren am GiS erhalten – Ihre Werkzeugkisten unterschiedlich gefüllt. Dass es die richtigen Werkzeuge sind, weiß ich, denn Sie haben ihre Schule nie als eine reine Lernfabrik gesehen, sondern auch als ein Stück weit schulisches Zuhause. Sie haben Spielräume genutzt, sie haben sich in verschiedensten Bereichen engagiert. Bei denen, die durch ihr persönliches Engagement unsere Schule bereichert haben, möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken. Ihnen allen spreche ich meine Glückwünsche zur Meisterschaft aus. Du bist zwar nicht Abitur, aber jetzt hast Du Abitur – und egal, ob zentral oder nicht zentral – diese Leistung verdient Anerkennung. Ich wünsche Ihnen allen eine erfolgreiche und glückliche Zukunft. Bleiben Sie uns gewogen, werden Sie Mitglied im Schlösserbund, kehren Sie mal zurück an Ihre alte Schule. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und auch für Ihre Geduld, an einem Tag, an dem die Grenzen verschwimmen, an dem die Übergänge fließend sind zwischen Abitur und Fußball, Märchen und Wirklichkeit, Euphorie und Melancholie. Genießen Sie diesen Tag! Vielen Dank.

Spiegelbild-Geburtstag Wie schon im letzten Heft thematisiert hat unsere alte/junge Schülerzeitung in diesem Jahr fünfzigsten Geburtstag. Das angekündigte Jubiläumsheft wurde so knapp vor den Sommerferien fertig, dass die SpiBi-Redaktion beschloss, es erst zum Schuljahrsbeginn 2008/2009 zu verkaufen. Es wird allerdings auch fast doppelt so dick wie sonst sein und enthält neben aktuellen Beiträgen auch Rückschauen auf die Anfänge. Interessierte Schlösserbundmitglieder haben die Möglichkeit während des Ehemaligentages am 13. September ein Exemplar zu erwerben. Der Vorstand des Schlösserbunds beschloss auf seiner Vorstandssitzung im März die Herausgabe dieses besonderen Heftes finanziell zu unterstützen. Am 29. April wurde dann zur Freude der SpiBi-Redaktion der Betrag von 250 Euro im Rahmen des Infotags für Grundschüler übergeben.

Am 6. März 2008 verstarb der Künstler und ehemalige Kunsterzieher am Gymnasium im Schloß Karl Schaper kurz vor seinem 88. Geburtstag. Ab 1945 studierte er Kunst, zunächst mit Joseph Beuys im gleichen Semester bei Ewald Mataré in Düsseldorf, dann bei Fernand Léger in Paris und schließlich in Kassel beim documenta-Begründer Arnold Bode. 1959 stellte er gemeinsam mit seiner Frau bei der documenta 2 aus und erlangte damit internationale Anerkennung. Zu dieser Zeit war er bereits Kunsterzieher an der Anna-Vorwerk-Schule, an der er bis 1980 unterrichtete. Er hat sein ganzes Künstlerleben lang mit seinen skurrilen Zeichnungen, handfesten Holzschnitten, vor allem aber mit seinen holzgeschnitzten, an die Mächtigen dieser Welt gerichteten Briefen und seinen großen und mahnenden Objekten die Grausamkeit des Krieges angeprangert. Er wurde zu den großen Vertretern der modernen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg gerechnet. 1975 war er Mitbegründer des Wolfenbütteler Kunstvereins.

Von links: Barbara Bremer-Marske (Schriftführerin SB) Christine Brandes (Vorsitzende SB) Simon Siemianowski (Redakteur SpiBi), Tobias Hendricks (Chefredakteur SpiBi)

Seine früheren Schüler erinnern sich an den Besuch von Ausstellungen beim Kunstverein in der Reichsstraße und an seine Vorliebe für Linolschnitt und Naturstudien.

Tod eines Logikers ? ! ? Können sich vermeintliche Protagonisten der Spaßgesellschaft noch auf den Arm nehmen? Das war die Ausgangsfrage, bevor der Vorhang zu „Rhino Island – Nur Spaß“ aufging. Hatte man noch die Gelegenheit, den Programmzettel zu lesen, musste sich die einzig mögliche Antwort aufdrängen. Natürlich ist ein Kurs für „Darstellendes Spiel“ heute im Lehrplan etabliert. Vor kaum mehr als 20 Jahren diente ein Stoff wie „Die Nashörner“ von Eugène Iosnesco unbedingt als Rechtfertigung, wenn kritisch-besorgte Eltern den nahenden Untergang des Abendlandes als Gegenargument ins Feld führten. Auch wenn man für modernes Drama kein Verständnis hat, kann man teilhaben. Hier und da ist das Spiel mit Lautstärke, Ton, Auswahl der Requisiten und Einbindung des Publikums dem persönlichen Geschmack widersprechend. Doch das Engagement der Schüler, hier in völlig anderer Form eine Botschaft zu vermitteln, kann nicht hoch genug angesehen werden. Talente kann man nur entdecken, wenn man den Schülern die Gelegenheit gibt, sich zu profilieren.

Ein armer Logiker, satt von Erkenntnissehnsucht, blind vor G e d a n ke n b l i t zen, gerät in den Strudel einer Meinungswelle. Und er strandet, genial einfach; aber einen schönen Tod wünscht sich sowieso jeder. So grübelt der Zuhörer noch über die Frage, ob es dialektisch korrekt ist, indische Elefanten mit afrikanischen Artgenossen ebenso zu vergleichen, wie es Zoologen bei den fünf bekannten Nashornarten auf zwei Kontinenten in jeder Talk-Runde exerzieren. Man ist geneigt, sich an die Animateure von Wanderzirkussen zu erinnern. Kommen und schauen Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, was die größte Lehrkraft des Abends auf die Bühne bringt. Geht zum GiS und seht, ob der Einäugige wirklich der König unter den Blinden ist! Ein hoffnungsvolles Ergebnis bleibt als Fazit zu ziehen, um die Schüler vom Schloss sieht es nicht traurig aus. Möge der alte Sinnspruch „non scolae, sed vitae discimus“ auch in Zukunft genug Antrieb geben, um ähnlich gute Leistungen einem wie schon des Öfteren dankbaren Zuschauerkreis anzubieten. Christian Andreas Böhme

Mitglieder...

Die Mitgliederdaten werden nur in der Druckausgabe, die den Mitgliedern nach Erscheinen zugesandt wurde, veröffentlicht.

Termine 13. September

ab 11.00 Uhr Ehemaligentag im Schloss weitere Infos unter www.gis-wf.de, www.schloesserbund.de, www.stayfriends.de oder bei Christine Brandes unter Tel. 05331/856563

13. September

15.00 Uhr Schlössertag im Schloss (Einladung im Heft)

8. Oktober und 18. November

Gesprächsrunde ab 16.00 Uhr im Schloss. Treffpunkt Schulbibliothek: Zugang über Säulenhalle im 1. OG



Lose Zusammenkünfte, um über Schulereignisse, Lehrer, Klassenfahrten etc. heute und früher zu sprechen.

Impressum Herausgeber: Schlösserbund e.V. www.schloesserbund.de V.i.S.d.P.: Christine Brandes An der Weißen Schanze 14, 38304 Wolfenbüttel [email protected], Tel. 0 53 31/85 65 63 Redaktion: Christine Brandes, Gestaltung: Torben Klose Druck: Druckerei der JVA Wolfenbüttel Auflage: 450

Unsere Bankverbindung: NORD/LB, BLZ 250 500 00, Konto 9 440 603

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