bühne - Choices

March 15, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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www.choices.de

T AT BL UG FL 26. Jhg. | März 2015

Parzival | Regie:Stefan Bachmann, Schauspiel Köln | Fotograf: David Baltzer

Das MeinungsMagazin

Ritter im schaumbad

THEATER Auftritt im März

BÜHNE Sinn allen Seins

Semiotik

Orchester Szenografie FigurenführungOper Handlung Schauspiel Choreografie

Performativität Postdramatik Philharmonie Tanz Inszenierung Avantgarde Kabarett

Independent Soufflage Klang Rampe Improvisation Szenografie Klang Soufflage Improvisation Crossover Handlu Improvisation Independent Semiotik Rampe Crossover Naturalismus RequisitenBläsersatzVorhang Figurenführung Rampe Handlung Soufflage Figurenführung Finaler Akt Bläsersatz Independent Klang Rhythmik Ram Improvisation Choreografie RhythmikChoreografie Independent Finaler AktImprovisation Handlung Vorhang RampeRhythmik Bläsersatz Choreografie Soufflage Soufflage Szenografie Improvisation Szenografie Figurenführung Klang Semiotik SoufflageVorhang Rhythmik Vorhang Figurenführung Finaler Akt Szenografie Stimme Naturalismus Rampe equisiten Improvisation Rampe Rampe Rhythmik Klang Dialogregie Stimme Vorhang Soufflage Naturalismus Klang Naturalismus Szenografie Independent Finaler Akt Independent Stimme Dialogregie Stimme Soufflage Crossover Figurenführung Crossover Szenografie RampeRhythmik Choreografie Figurenführung Stimme Rampe Rhytmik Vorhang Handlung Independent Choreografie Soufflage Requisiten Klang Semiotik Soufflage Naturalismus ufflage Improvisation

Variété

Objekttheater

Festival

Dramaturgie Musiktheater

bühnE Premiere Handlung

BÜHNEN IN NRW Kritik, Interviews und Links Düsseldorf – biograph.de Wuppertal – engels-kultur.de Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de Köln – choices.de

mein hen Lesezeic

Das MeinungsMagazin

Köln/Bonnchoices.de

www.choices.de

TOD DEN HIPPIES!! ES LEBE DER

PUNK

EIN FILM VON OSKAR ROEHLER

26. Jhg. | März 2015

www.eslebederpunk.x-verleih.de

Das MeinungsMagazin

DER BESTE SOUND DER WELT AUF

Jetzt hören im Radio und auf funkhauseuropa.de

FM

103,3

.de

Foto: David Baltzer

choices-Thema.

Kino.

5 FRAUENMENSCHEN Die Gleichstellung der Geschlechter bleibt eine Utopie 6 Zum Thema Autorin Sarah Diehl über biologische Mythen und Kinderlosigkeit als Systemkritik Sex wollen alle, Verhütung ist aber noch immer Frauensache

Bühne. 7 Auftritt Stefan Bachmann inszeniert Wolfram von Eschenbachs Versroman „Parzival“ 8 Freies Werkstatt Theater 9 Premiere Hansgünther Heyme inszeniert Heiner Müllers „Philoktet“ 10 Freihandelszone 11 Theater am Rhein – Choreographischer „Hiob“ nach Joseph Roth in Bonn Schauspiel Köln 12 Komikzentrum Brodowy und Groebner machen jede Menge Spaß 13 AtelierTheater 14 Theater am Rhein 15 Senftöpfchen 18 Oper Köln/Junges Theater Bonn 19 Prolog Aufbrüche an den Kölner Bühnen 20 Theater-Kalender Köln-Bonn

Musik. 44 Stadtgarten Unterhaltungsmusik – Konzert-Tipps im März 46 Kölner Philharmonie Kompakt Disk – CD-Empfehlungen im März

BÜHNE

© Laura Schleder

Premiere

9

KINO

„Leviathan“

KULTUR.KINO.KÖLN.

Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW. empfehlen | weitersagen | kommentieren Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.

Literatur.

26. Jhg. I März 2015

23 Film-ABC/Vorspann 24 choice of choices: „Leviathan“ 25 Kölner Kritikerspiegel Kino-Kalender 26 OFF Broadway 27 Weisshaus 28 Film-Kritik Filmforum – Filmgeschichten 31 Odeon 33 Roter Teppich – Tom Schilling über „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“, die Faszination der 80er und seinen Karriereboom 34 Hintergrund – „3 Herzen“ 35 Filmpalette 36 Spezial – Filmforum NRW 39 Cinenova 42 Metropolis

45 Literatur-Kalender ComicKultur Comic-Empfehlungen im März Wortwahl Buch-Empfehlungen im März Textwelten Die lit.Cologne verspricht ein starkes Programm

Kunst. 47 kunst & gut Karin Kneffel im Käthe Kollwitz Museum 48 Kunstwandel Drei junge US-amerikanische Künstler in der Düsseldorfer Kunsthalle 49 Kunst-Kalender Museumslandschaft NRW

Kultur in NRW.

choices spezial.

überregional 15 Theater in NRW Neues Netzwerk der freien Theater gegründet 4 Intro – Modern times 17 Tanz in NRW 50 Verlagssonderseiten – choices bildet 53 Auswahl – im März Von Fortschrittlern und Blockierern Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats Musical in NRW culture clubs – Lieblingsfilm/Kino-Café Stephen Sondheim auf Bühne und Leinwand 55 Impressum 19 Oper in NRW culture clubs – Pantheon/Gloria/Zamus Mariame Clément inszeniert Ligetis „Le Grand Macabre“ in Essen 48 Kunst in NRW Die Große Kunstausstellung NRW Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen? Improvisierte Musik in NRW choicescologne Verdienstkreuz für die Pflege Improvisierter Musik Popkultur am Rhein Mit Homerecording und Algorithmen ins 21. Jahrhundert Lesen Sie mehr auf www.choices.de! Klassik am Rhein Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. Pianistischer Staffellauf in Bochum

choice of choices

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FILM

Roter Teppich KUNST

Tom Schilling in „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“

33

kunst & gut

Karin Kneffel © VG Bild-Kunst, Bonn

47

Intro

.de März 2015

Eine Kathedrale unbestimmbaren Wertes, Foto: Dominik Empl

choices + choices.de

Modern times

Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema

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Kinderlosigkeit Die Kulturwissenschaftlerin und Buchautorin spricht im Interview über Gründe für Kinderlosigkeit, Versäumnisse der Familienpolitik und neue Lebensentwürfe für Frauen.

Sarah Diehl Bühne

Foto: Nane Diehl

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Premiere Hansgünther Heyme inszeniert Müllers „Philoktet“ im Theater Tiefrot. Im Interview sprach er mit uns über das Stück, seine erste Theaterzeit in Köln, die Antike, Krieg und Utopie.

Hansgünther Heyme Film

Foto: Laura Schleder

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Roter Teppich Tom Schilling („Oh Boy“) hat wieder mit Oskar Roehler gedreht: „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“ Wir sprechen mit ihm über seine Arbeit und über die Rückreise ins Berlin der 80er Jahre.

Tom Schilling Film Gespräch zum Film Es geht rau zu. Regisseur Andreas Dresen sprach mit uns über seinen neuen Film „Als wir träumten“ über Leipziger Jugendliche in der Zeit der Wende.

Andreas Dresen

Foto: Peter Hartwig / Pandora

Seit der Kirche in den letzten Jahren zunehmend die Schäfchen abhandenkommen, bemüht sie sich um Modernisierung und macht dabei gerne einen Schritt vor – und drei zurück. Eben noch wuselte mit Papst Franziskus einer bescheiden durch den Vatikan, rügte Kardinäle und verglich Katholiken mit rammelnden Karnickeln, schon spricht er vom würdevollen Schlagen von Kindern. Doch dass es auch umgekehrt geht, beweist aktuell die Erzdiözese Köln, die sich um um finanzielle Transparenz bemüht. Mit einer Bilanzrechnung legt sie ihr Vermögen, im Jahr 2013 waren das immerhin 3,35 Milliarden Euro, offen. Vom Saus-und-Braus-Saulus zum Paulus? Wertpapierdepots und Immobilienanlagen sprechen eher dafür, dass die Kirche zumindest unternehmerisch durchaus im modernen Kapitalismus angekommen ist. Glückwunsch. Hier wäre ein Schritt zurück, nämlich back to the roots in die Umfairteilung an Bedürftige, nun der nächste Schritt in die richtige Richtung. Eine in der katholischen Kirche deutlich unterrepräsentierte Gruppe sind die Frauen. Um die Frau als Mutter geht es auch in unserem Monatsthema FRAUENMENSCHEN. Wir beschäftigen uns mit Social Freezing, sprechen mit Autorin Sarah Diehl, deren Uhr nicht tickt, und fragen, wie gleichberechtigt eigentlich Verhütung heutzutage ist. Am Theater geht es dafür männlich-martialisch zu. Wir sprechen mit HANSGÜNTHER HEYME, der 36 Jahre nach seiner letzten Inszenierung in Köln in die Domstadt zurückkehrt, um Heiner Müllers PHILOKTET am THEATER TIEFROT zu inszenieren. Wahre Mannsbilder sind auch die Ritter der Artussage, auch wenn PARZIVAL in Stefan Bachmanns Inszenierung des mittelalterlichen Versepos ein Ritter im Schaumbad ist. Als „Herrin des Wassers“ wird die Künstlerin KARIN KNEFFEL ihrer Aquarelle wegen bezeichnet. Im KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM sind diese neben Zeichnungen und Druckgrafiken in der Ausstellung FALLSTUDIEN zu sehen. Um das Geschlecht, allerdings als Identitätskonstruktion, geht es in der Ausstellungen REAL HUMANS in der KUNSTHALLE DÜSSELDORF, die in der multivisuellen Konzeption eine Reizüberflutung für das Gehirn ist. Unsere choice of choices ist der russische Film LEVIATHAN, der von der Macht des Staates und dessen Verflechtung mit der in diesem Fall orthodoxen Kirche handelt. Über die Auszeichnung als bester ausländischer Film bei den Golden Globes dürfte sich Putin eher wenig gefreut haben. Auch Punk und Staat vertragen sich meist nicht. TOD DEN HIPPIES!! ES LEBE DER PUNK! ist die dritte Kollaboration von Regisseur Oskar Roehler und TOM SCHILLING. Im Interview spricht der Jungdarsteller u.a. über seine frühere Obsession für Nick Cave. Auch mit Regisseur ANDREAS DRESEN unterhalten wir uns über ALS WIR TRÄUMTEN, seine filmische Adaption von Clemens Meyers Roman und die Energie des Erwachsenwerdens in den frühen 1990ern. Filmhistorisch ist die Reihe FILMGESCHICHTEN, die das Filmforum NRW zu ausgewählten Themen und Motiven präsentiert. Ab März lautet das Motto „Spiel“, dabei sind Werke von Fritz Lang und Ingmar Bergmann. Geld, Kirche, Frauen, Sex, Macht und Staat – alles dabei, um ein explosives Frühlingserwachen zu gewährleisten.

MAXI BRAUN

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Thema

Schockfrosten für die Familienplanung, Foto: Benni Klemann

Familienplanung on the Rocks – Verheißt Social Freezing tatsächlich mehr Selbstbestimmung für die Frau? Ist es die nächste Revolution in der Geschich- lassen? Konzerne unterbreiten soziale Angebote, te der weiblichen Selbstbestimmung? 50 Jahre um für Mitarbeiter attraktiv zu sein. Doch es läge nach Erfindung der Pille schenkt Social Freezing eine erschreckende Gutgläubigkeit vor, nähme Frauen die Freiheit, über den Zeitpunkt ihrer man an, ein Unternehmen böte die Möglichkeit Schwangerschaft selbst zu bestimmen. Die Me- zum Social Freezing, ohne damit Einfluss auf die Entscheidung der thode, Eizellen bei 196 choices-Thema im März: Mitarbeiterin nehmen Grad Celsius unter Null zu wollen, wann sie einzufrieren verspricht, Nachwuchs zur Welt die körperliche Grenze Die Frauenbewegung der letzten Jahrzehnte hat viel bringt. einer Schwangerschaft erreicht, die Gleichstellung der Geschlechter bleibt aber auch in Deutschland eine Utopie. Für den FemiDie Diskussion um die weit ins Alter hinausnismus 2.0 gibt es viel zu tun. Vereinbarkeit von Faschieben zu können. Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch unter: milie und Beruf wurde Zielgruppe sind aber trailer-ruhr.de/thema + engels-kultur.de/thema einst vom Standpunkt nicht Frauen allgemein, sondern Frauen, die Ausbildung/Studium, Beruf der Frauen aus geführt. Gleiche Rechte, gleiche und Familie unter einen Hut kriegen müssen. Chancen, war mal der gemeinsame Nenner der Also jene Frauen, die gerne despektierlich als Frauen. Aber mit dem Fachkräftemangel werden Karrierefrauen bezeichnet werden und denen auch immer mehr qualifizierte Frauen auf dem Gesellschaft und Politik regelmäßig die Diagnose Arbeitsmarkt gebraucht. Darum lautet die Frage ausstellen, sie bekämen zu wenige Kinder im Ge- immer weniger: Was wollen Frauen? Und immer mehr: Was braucht die Wirtschaft? Es passt somit gensatz zu sozial schwachen Frauen. zu den Technikunternehmen, dass sie als Antwort Spätestens mit der Ankündigung von Facebook auf die Frage der Reproduktion nicht sich selbst und Apple im vergangenen Oktober, die Kosten ändern, sondern eine neue Technik nutzen wolfürs Social Freezing den eigenen Mitarbeite- len, die die Natur des Menschen ändert. rinnen als medizinische Dienstleistung erstatten zu wollen, ist offensichtlich, was man ahnte: Hier Social Freezing lässt die Frage, warum ein Kind soll der von der Gesellschaft als Problem dia- für eine Frau ein weit größeres Karriererisiko gnostizierte Missstand „Kinderlosigkeit“ mit ei- darstellt als für einen Mann, unbeantwortet. Der ner biologisch-technischen Problemlösungsstra- Mutterschutz allein ist es jedenfalls nicht. Es tegie beseitigt werden. Wer aber in dem Angebot handelt sich eher um eine grundsätzliche Schiefder Tech-Giganten Facebook und Apple lediglich lage, wenn von Frauen erwartet wird, was von die Selbstbestimmung ihrer Mitarbeiterinnen Männern nie erwartet wurde: Sich jeweils voll erweitert sehen will, guckt falsch hin. Facebook und ganz Beruf und Familie widmen zu sollen. und Apple sind kulturprägende Unternehmen, Gleichzeitig müssen Frauen aber mehr Kraft die in vielen Bereichen unsers Alltags unser Ver- aufbringen, um beruflich mit ihren männlichen halten beeinflussen. Es stellt sich die Frage, wie Kollegen mithalten zu können, was sich in der viel Selbstbestimmung in Sachen Kinderkriegen Lohnlücke manifestiert – immer noch verdienen bleibt, wenn sich Frauen das Aufschieben der Frauen signifikant weniger als Männer. Warum eigenen Mutterschaft vom Arbeitgeber bezahlen also werden Frauen sowohl ausgebuht, wenn

FRAUENMENSCHEN

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sie mit kleinen Kindern voll arbeiten, als auch wenn sie sich entscheiden, mit ihnen zuhause zu bleiben, während das eine für Männer selbstverständlich ist, das andere dagegen Anlass für überschwängliche Lobeshymnen? Auf diese Frage gibt Social Freezing keine Antwort. Schlimmer noch, es zementiert diesen Widerspruch weiter und lockt mit der Verheißung, den unvereinbaren Erwartungen doch gerecht werden zu können. Was gesellschaftlich ungelöst bleibt, wird mit Social Freezing ins Private abgeschoben und in Deutschland von Frauen aus eigener Tasche und mit dem Einsatz des eigenen Körpers bezahlt. Ist Social Freezing also die zweite Revolution in der Familienplanung nach der Antibabypille? Mitnichten. Die Pille verlieh Frauen eine ungeahnte Freiheit. Der Kinderwunsch war erstmals plan- und aushandelbar, die Pille entriss Frauen ihrem biologischen Schicksal. Zwar brachte sie auch enorme medizinische Probleme mit sich, der Eingriff in den Körper ist bei der Entnahme und dem Einfrieren von Eizellen aber deutlich rabiater und er setzt Dritte voraus. Wiederholte Hormonstimulation, unter Umständen eine mehrmalige Entnahme von Eizellen unter Vollnarkose und eine durch künstliche Befruchtung (möglicherweise!) zu realisierende Schwangerschaft und Geburt stehen für eine beschleunigte Technisierung von Schwangerschaft. Die Entscheidung für „andere Umstände“ wird dem intimen Entscheidungsraum von Individuen genommen und in die Hände von Medizinern gelegt. Selbstbestimmung ist in diesem Kontext wohl eher eine Chimäre.

BERNHARD KREBS Aktiv im Thema www.akf.koeln/cms/content/index.php?id=1 www.frauenrechte.de/online/index.php werbrauchtfeminismus.de www.competentia.nrw.de

Thema

Kinderwunsch: früher selbstverständlich, heute eine individuelle und nicht immer einfache Entscheidung, Foto: Mischa Lorenz

„Kinderlose stellen das Heilsversprechen der Kleinfamilie in Frage“

Autorin Sarah Diehl über biologische Mythen und Kinderlosigkeit als Systemkritik

choices: Frau Diehl, welche Sätze müssen sich nieren vielleicht sogar besser, da sie frei gewählt kinderlose Frauen eigentlich am häufigsten an- sind. Und mit ihren Steuern finanzieren Kinderlose viel für Familien mit, von dem sie persönlich nicht hören? profitieren. Sarah Diehl: Am häufigsten kommt „Du wirst es bereuen“, und „Beim Hochhalten des das ist deshalb so perfide, weil es Wie begründen Frauen die EntMutterinstinktes geht es mit Zukunftsängsten spielt und scheidung gegen Kinder? um Ökonomie“ die Frau als unmündig darstellt, zu Generell geht es um Freiräume. wissen was sie will. Studien bestätigen: Man muss ganz aktiv dagegen ankämpfen, mit Kindern nicht in die Ordnung Warum erwartet unsere Gesellschaft eigentlich, von Kinderbetreuerin und männlichem Ernährer dass kinderlose Frauen sich rechtfertigen? zurückzufallen. Diese Ordnung wird durch die GeKinderlose stellen das Heilsversprechen der Klein- sellschaft, die Steuerpolitik und eine Arbeitswelt familie in Frage. Ich denke, deshalb werden sie so gefördert, in der Männer meistens mehr verdienen abgewertet. Obwohl die Kleinfamilie eine recht und weniger Kinderbetreuung übernehmen können. neue Erfindung ist, haben wir verinnerlicht, dass dies die wahre sinnstiftende Form des Zusammen- Oft wird argumentiert, der „Mutterinstinkt“ der lebens sei. Frau stehe einem erfüllten Leben ohne Kinder entgegen. Aber sind Kinderlose nicht egoistisch? Es gibt eine gesamtgesellschaftliche Erzählung, Viele Frauen sagten mir, dass sie ohne Kind mehr die sagt, dass man eine sinnstiftende Erfahrung im Kapazitäten haben sich gesellschaftlich, sozial Leben verpasst, wenn man keine Kinder hat. Man oder politisch zu engagieren. Sie wollen für viele macht Frauen glauben, dass sie später einsam und Menschen da sein, nicht nur für ein Kind zu Hau- verbittert sein werden. Fürsorglichkeit ist eine gese. Freundschaft und soziale Elternschaft funktio- nerelle menschliche Qualität, das können Männer

ebenso gut wie Frauen. Beim Hochhalten des Mutterinstinktes geht es um Ökonomie: Fürsorgearbeit, Pflegearbeit, Kinderbetreuung sollen unbezahlt, unsichtbar und selbstverständlich auf dem Rücken von Frauen stattfinden. Kinderlosigkeit als Systemkritik? Kinderlosigkeit steht für das Hinterfragen von Geschlechterverhältnissen, Familienkonzepten und Lohnarbeit auf der einen Seite und dem Neu-Denken des solidarischen Zusammenlebens auf der anderen.

INTERVIEW: BERNHARD KREBS

Lesen Sie die Langfassung unter choices.de/thema ZUR PERSON Publizistin, Autorin, Kulturwissenschaftlerin und Filmemacherin Sarah Diehl arbeitet seit 2004 zum Thema „reproduktive Rechte“. 2014 erschien ihr Buch „Die Uhr, die nicht tickt: Kinderlos glücklich. Eine Streitschrift“ im Arche Verlag. Foto: Nane Diehl

Somebody’s gotta do the job

Sex wollen alle, Verhütung ist aber noch immer Frauensache Hitzige Debatten werden um die Gleichberechtigung im Berufsleben geführt, wenn es z.B. um die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere geht. Doch während die Väter hier stärker partizipieren sollen und wollen, scheinen die Herren der Schöpfung beim Thema Verhütung nur dabei, statt mittendrin zu sein. Blickt man auf die Geschichte der Verhütungsmethodik des letzten halben Jahrhunderts zurück, liest sich diese zunächst wie die Fabel eines weiblichen Befreiungsschlages: beginnend mit der Zulassung der Anti-Baby-Pille 1960, fortgesetzt durch die Fristenregelung des Abtreibungsgesetzes Mitte der 1970er und ergänzt um die rezeptfreie Zulassung der „Pille danach“ durch die EU-Kommission Anfang 2015. Diese medizinischen Innovationen und gesetzlichen Liberalisierungen verschaffen Frauen mehr Souveränität über ihren Uterus, sind sinnvoll und fortschrittlich. Frauen haben aber nicht nur die Kontrolle, sondern tragen auch die Pflicht zur Verhütung meist allein, gerade in festen Beziehungen.

Laut einer Online-Umfrage der Zeitschrift Men’s Health 2014 wollen zwar 30 % der befragten Männer die Verhütung nicht der Frau allein überlassen, für mehr als die Hälfte (55 %) ist aber die Pille das Mittel „ihrer“ Wahl. Auch eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Verhütungsverhalten, die 2011 unter sexuell Aktiven zwischen 18 und 49 Jahren durchgeführt wurde, spricht dafür. Mehr als die Hälfte der Befragten beiderlei Geschlechts gaben die Anti-Baby-Pille als favorisiertes Verhütungsmittel an. Der männliche Wunsch nach Eigenverantwortung scheint vorhanden, besteht aber hauptsächlich darin, dass frau die Pille nehmen möge. Zu der subjektiv empfundenen Ungerechtigkeit kommen bei immer mehr Frauen medizinische Bedenken. Die hormonelle Verhütung greift aggressiv in den natürlichen Zyklus ein, kann starke Nebenwirkungen verursachen und über ein erhöhtes Krebsrisiko in Verbindung mit der Pille streitet die Medizin seit Jahren. In stark frequentierten Foren wie dem des Online-Frauenmagazins

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gofeminin häufen sich zudem Einträge zur Unverträglichkeit der Pille und der Wunsch nach natürlichen Alternativen nimmt zu. Biotrendwende und Hormoncocktail passen eben schlecht zusammen. Doch was könnten Männer tun? Aktiv bleibt ihnen tatsächlich nur das Kondom oder die unumkehrbare Sterilisation, wollen sie nicht allein in das verantwortungsvolle Verhütungsverhalten der Frau vertrauen. Vorerst wird sich daran auch nichts ändern, das WHO-Forschungsprojekt für die Spritze für den Mann wurde bereits 2011 eingestellt. Die Gleichberechtigung ist, was Verhütung betrifft, noch am Anfang. Hier sollte die Medizin neue Wege finden – oder zumindest danach suchen. Bis dahin muss die Mehrheit der Männer vermutlich zunehmend mit Kondomen leben (lernen), denn sonst bleibt ihnen künftig vielleicht nur das einzige, 100% sichere Verhütungsmittel: die Enthaltsamkeit.

MAXI BRAUN

Auftritt

„Parzival“, Foto: David Baltzer

Ritter im Schaumbad

Stefan Bachmann inszeniert Wolfram von Eschenbachs Versroman „Parzival“ Die Deutschen sind ein traditionsbewusstes Volk, vor allem in Sachen Bildung. Die duale Ausbildung, also das Ineinander von Theorie und Praxis, hatten schon die Ritter im Mittelalter zu absolvieren. Das muss der junge Parzival schmerzhaft erfahren, nachdem er kraftmeierisch die hilflose Jeschute vergewaltigt und den martialischen Ither ermordet hat. Für den höfischen Feinschliff sorgt dann der Alt-Dogmatiker Gournemans (Gerrit Jansen), ein grauhaariger Mann in Strickjacke mit Vorliebe für Cooljazz und Rotwein. Näselnd breitet er seinen Codex aus, während der blutgetränkte Parzival im Schaumbad hockt, nur um dieser Weihe der Zivilisierung dann im Frack zu entsteigen. Der zukünftige Gralskönig scheint bereit für das große Gesellschaftsspiel. Das Geschichtenerzählen hat Stefan Bachmann zu Beginn seiner Intendanz am Kölner Schauspiel als sein Theatercredo bezeichnet. Ob die „Genesis“, Ayn Rands Roman „Der Streik“ oder jetzt das Mittelalterepos „Parzival“, je dicker die Vorlage, desto besser. Viel Seiten, viel Ehr. Wolfram von Eschenbachs Versroman, hier in der Übersetzung von Dieter Kühn gespielt, kommt als mäandernde Doppelhelix daher: Er erzählt die Geschichte von Parzival, der unter großen Mühen zum Artus-Ritter wird, der irrt, zweifelt und am Ende doch zum Gralskönig aufsteigt – und parallel dazu die Eskapaden des 1a-Premium-Ritters Gawan, einem veritablen George Clooney in Rüstung. In Eschenbachs Opus dominiert die Schilderung, und genauso bringen es Bachmann und sein siebenköpfiges Ensemble auf die Bühne: als Erzähltheater. Vor allem zu Beginn fordert das dem imaginativen Resonanzraum im Kopf des Zuschauers alles ab. Da mag Parzivals Vater Gahmuret Amouren und Turniere erleben, was die Schauspieler Stefko Hanushevsky, Melanie Kretschmann und Jörg Ratjen mit Torkeln hier und Umarmung da allenfalls andeuten, bleibt dürrer (Vor-)Bericht. Das ändert sich erst, als sich von dem schwarzen Quader, den Simeon Meier fürs Depot 1 entworfen hat, der Deckel wie bei einer Spieldose hebt und eine mit einem Rost belegte Spielfläche freigibt. Herzeloyde (Melanie Kretschmann) im weißen Kleid zieht ihren Sohn Parzival (Marek Harloff) fern aller Zivilisation groß und kann ihn klam-

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mernd doch nicht halten. Fasziniert hockt der halbnackte Junge zwischen den in Anzügen gewandeten Rittern, von denen man nur die Beine sieht. Bachmann erzählt eine Coming-of-age-Geschichte, in der die Aneignung zivilisatorischer Standards zwar für gesellschaftliches Comme-il-faut, aber nicht für Herzensbildung sorgt. Die Diskretion, die Parzival von Gournemans lernt, erweist sich als fatal. Nicht einmal ein simples „Wie geht’s?“ hat er für den verletzten König Anfortas in der mit Teelichtern erleuchteten Gralsburg übrig. Zivilisiertheit ohne Empathie bleibt eine Totgeburt. Das wirft die fellbewehrte, brüllende Cundrie dann auch Parzival vor. Ihr Auftritt, der mit einer Publikumsbeschimpfung, Protestmarsch („Die Tafelrunde ist zerstört“) und einem Telefonat mit Autor Wolfram garniert ist, wirkt wie ein Befreiungsakt aus dem rigiden Korsett des Erzähltheaters, der ästhetisch allerdings eher wie eine Pflichtszene theatraler Selbstreferentialität daherkommt. Überzeugend ist der Abend immer dann, wenn Bachmann die Balance zwischen erzählerischer Distanz und sinnlicher Vergegenwärtigung findet, ohne die ästhetische Form zu verlassen – was nicht immer gelingt. Worauf die Inszenierung hinaus will, bleibt trotzdem fraglich. Marek Harloff als Parzival mag die naive Seite der Figur genau treffen. Die irrende Suche, die Verzweiflung, das Leiden an der eigenen Persönlichkeit bleibt er weitgehend schuldig. Und sein Kontrastbild Gawan (Niklaus Benda) nimmt sowieso nur in einer Szene mit einem fliegenden Bett Gestalt an: als Ritter der trostlosen Matrazengestalt. Parzivals irrende Selbstsuche endet in Zaghaftigkeit; keine Menschwerdung aus Irrtum und Zweifel, keine therapeutische Selbstbehauptung, eher ein unterspieltes Happy End, bei dem Parzival seinem muslimischen Halbbruder Fairefis begegnet und zum König gekrönt wird.

HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN

„Parzival“ | R: Stefan Bachmann | 6.3., 8.3.(18 Uhr), 13.3., 14.3., 22.3., 26.3. 19.30 Uhr | Schauspiel Köln | 0221 221 28400

12. Februar bis 26. April 2015

aufguss

15, 20 Uhr

10. März 20

Robert Kreis

HUGO EGON BALDER, JEANETTE BIEDERMANN RENÉ HEINERSDORFF, MADELEINE NIESCHE JENS HAJEK Eine spritzige Wellnesskomödie von René Heinersdorff Co-Produktion mit dem Theater an der Kö, Düsseldorf

www.theater-am-dom.de

guter abend. Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54

FREDERIK AB 4 JAHREN HIOB BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN HIOB HIOB GIPFELSTÜRMER GIPFELSTÜRMER MUSIKALISCHE STADTGESCHICHTEN: 200 JAHRE PREUSSEN GIPFELSTÜRMER GIPFELSTÜRMER VOM LEBEN AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS MUSIKALISCHE STADTGESCHICHTEN V AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS PREMIERE TREIBSANDKASTEN X-FREUNDE NULLI & PRIESEMUT: GIBT ES EIGENTLICH …? AB 4 JAHREN X-FREUNDE 40. VORSTELLUNG ALLTAG & EKSTASE EINFÜHRUNG ZU ALLTAG & EKSTASE ALLTAG & EKSTASE ALLTAG & EKSTASE CHEERS FOR FEARS ON TOUR WWW.CHEERSFORFEARS.DE NULLI & PRIESEMUT: GIBT ES EIGENTLICH …? AB 4 JAHREN MUSIKALISCHE STADTGESCHICHTEN V

WWW.FWT-KOELN.DE

1600 2000 DI 03. 1100 MI 04. 1100 2000 DO 05. 2000 FR 06. 2000 SA 07. 2000 SO 08. 1800 DI 10. 2000 MI 11. 2000 FR 13. 1700 SA 14. 2000 SO 15. 1800 DI 17. 2000 MI 18. 2000 FR 20. 2000 SA 21. 2000 SO 22. 1500 2000 MI 25. 2000 DO 26. 1930 2000 FR 27. 2000 SA 28. 1600 SO 29. 1600 2000

Wiebke Alphei in HIOB Foto: Ma hias Bernhold

MÄRZ 2015 SO 01.

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Premiere

„Ein utopisch Besseres, das aufscheinen könnte“ Hansgünther Heyme inszeniert Heiner Müllers „Philoktet“

Hansgünther Heyme ist der Theatermacher, der in Köln nach 1945 erstmals den Anspruch eines gesellschaftskritischen Theaters formuliert hat. Im symbolträchtigen Jahr 1968 als Oberspielleiter berufen, machte er vor allem mit seinen Schiller-Inszenierungen und seinen AntikenProjekten von sich reden, die politisch streitbar waren und eine strikt aufklärerische Funktion übernahmen. 36 Jahre nach seiner letzten Inszenierung kehrt Heyme jetzt nach Köln zurück und bringt im Theater Tiefrot Heiner Müllers „Philoktet“ auf die Bühne.

ZUR PERSON Hansgünther Heyme (*1935) gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter des deutschen Regietheaters. Nach Assistenzen bei Erwin Piscator und einer Ausbildung zum Schauspieler folgten ab 1957 erste Inszenierungen. Ab 1968 leitete er das Schauspiel Köln, 1979-86 das Staatstheater Stuttgart, 1986-92 das Theater Essen und 1992-94 das Theater Bremen. 1990-2003 war er Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen. 2004-14 leitete er das Theater im Pfalzbau Ludwigshafen. Foto: Laura Schleder

choices: Herr Heyme, Sie waren von 19681979 hier am Kölner Schauspiel zunächst Ober- Für mich ist faszinierend, dass diese antiken Texte spielleiter, danach als Schauspieldirektor. Erin- in ihrer Entstehungszeit durchweg realpolitische nern Sie sich noch an Ihre letzte Bezüge hatten. Das waren auf die Kölner Inszenierung? „Philoktet ist die Urform Tagespolitik oder die Existenz der Hansgünther Heyme: Das war Polis oder des Landes abgestellte der Kränkung“ auch ein Heiner Müller. Ich habe Kunstproduktionen. Wenn etwas 1979 mit dem „Jugendclub Kritisches Theater“ damals wichtig war, ist das auch heute anwendin Ehrenfeld „Prometheus“ von Müller inszeniert. bar. Dass ich jetzt mit „Philoktet“ nach Köln zurückkehre, ist kein Zufall. Das habe ich mir so überlegt. Heiner Müller hat sein Stück „Philoktet“ 1958 bis ’64 in der DDR geschrieben. Inwieweit spielt Wie sind Sie jetzt wieder nach Köln gekommen? dieser historische Zusammenhang für Sie eine Über Volker Lippmann, der das Theater Tiefrot lei- Rolle? tet. Ich bin ihm lustigerweise erstmals bei meiner Schon bei Heiner Müller war das weniger auf die „Macbeth“-Inszenierung nach Heiner Müller 1974 damalige DDR als auf Stalin bezogen. Es kommt begegnet, als ich Schüler der Essener Folkwang- ja immer das Wort Dienst vor. Wir dienen einer Hochschule dazugeholt habe. Er hat dann bei mir großen Sache, also dem Sozialismus oder Komgespielt, als ich Intendant in Stuttgart, Bremen munismus. Auch der IS, also der Islamische Staat, und Essen war und er hat bei mir seine erste ei- wie immer man das bewertet, ist ein Dienst an gene Inszenierung gemacht. Dann haben wir uns einer Sache, die irgendwann kommen soll. Das aus den Augen verloren. Wir wollten ein größeres ist natürlich ein Riesenthema. Sowohl der IS als Projekt realisieren, das ist aber an Terminen ge- auch Stalins Kommunismus sind natürlich nichts scheitert. Also haben wir gesagt, wir machen ein anderes als ein Faschismus. Mit einer Qualität Pilotprojekt, um zu sehen, wie das überhaupt geht von Utopie hat das nichts zu tun. Hier bei Mülmit uns. ler geht es jedoch um ein utopisch Besseres, das aufscheinen könnte und es nicht tut. Sie haben damals in Köln neben Schiller mehrere große Antikenprojekte realisiert. Was be- „Philoktet“ spielt in Zeiten des Krieges. deutet Ihnen die Auseinandersetzungen mit der „Philoktet“ beschäftigt sich mit der RechtmäAntike? ßigkeit und der Unbedingtheit von Krieg. Eine Diskussion um Krieg wurde damals in der attischen Literatur zumeist am Trojanischen Krieg, diesem Monsterkrieg, abgehandelt. Philoktet besitzt durch den Bogen des Herakles eine Wunderwaffe, vergleichbar der Atombombe oder der V 2, und befiehlt ein großes Heer. Darin lag ein großes Potential, das ausfiel, als die Griechen ihn auf der Insel Lemnos aussetzten. Jetzt nach zehn Jahren vergeblicher Schlacht um Troja erinnern sie sich an Philoktet und wollen ihn zurückholen.

Probenfoto „Philoktet“, Foto: Laura Schleder

Geht es Philoktet um die Frage der Moral? Es geht bei Müller immer um die Frage der privaten Moral. Ist Krieg überhaupt mit Begriffen

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wie Moral zu führen? Philoktet ist die Urform der Kränkung. Er ist Tag und Nacht mit sich selbst beschäftigt. Diese erzwungene Privatheit führt zu Sehnsüchten, zu Träumen, zu Verlangen. Als die Forderung an ihn ergeht, zum Heer zurückzukommen, droht er mit Selbstmord. Das ist privatistisch, das kann sich ein Odysseus nicht leisten. Bei Neoptolemos dagegen führt die Aufgabe, Philoktet zurückzuholen, zu einem Anwachsen der Brutalität. Die Idealvorstellung von Moral, also ohne Lüge leben zu können, kommt ihm allmählich abhanden. Es ist toll zu beobachten, wie Lüge in solchen Kriegssituationen moralisch wesentlich wichtiger wird als die Nichtlüge. Und Odysseus? Ist er nicht sowohl Radikalpragmatiker als auch Opportunist? Das sind natürlich alles Verbrecher, Diener an der Sache, Odysseus genauso wie Neoptolemos, alles Realpolitiker. Odysseus ist opportunistisch für die griechische Sache. Das ist keiner, der sich selbst bereichert. Er ist aber auch kein Schreibtischtäter, sondern schon am Gemetzel beteiligt. Der ist genauso ein Kämpfer wie alle anderen. Odysseus bleibt Tag und Nacht auf die Sache bezogen, also auf das Dienen an der Sache. Bei Müller ist das eine wahrsinnig glitzernde, dialektisch zersetzte Figur, alle Intelligenz der Diskussion ist an ihm zu lernen.

INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Philoktet“ | R: Hansgünther Heyme | 7.3.(P), 11.3. (16 Uhr), 18.3., 20.3., 21.3. 20.30 Uhr | Theater Tiefrot | 0221 46 00 911

Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/premiere

studiobühneköln

FREI HANDELS ZONE ENSEMBLENETZWERK KÖLN

Die letzte Folge! Orkan der Gefühle

eine Theatertelenovela 2. und. 3 März, 20h

KÖLN-PREMIERE THE GREAT DEMOCRACY SHOW ít’s unbelievable! Koproduktion mit Sir Gabriel Dellmann, Theater im Depot Dortmund und Rottstr 5 Theater Bochum 6., 7., 8., 9. und 10. März, 20h

A.TONAL. THEATER WINTERREISE (E. JELINEK)

KÖLN-PREMIERE WE FORGOT

Foto: Hans Schlimbach

Koproduktion mit Sharon Paz und FFT Düsseldorf 20. und 21. März 19h / 19:30h / 20h / 20:30h / 21h

www.studiobuehnekoeln.de Tel: 0221 470 4513

06./07./08. MÄRZ 2015 20.00 UHR  ALTE FEUERWACHE KÖLN MELCHIORSTR. 3 KARTEN (0221) 985 45 30

FUTUR3 VON GENEN UND ANDEREN ZUFÄLLEN

Svetlana Fourer Ensemble

12. MÄRZ 2015, 10.30 UHR BÜRGERZENTRUM HÜRTH KARTEN (02233) 53720

HIOB Nach dem Roman von Joseph Roth MINISTERIUM FÜR FAMILIE, KINDER, JUGEND, KULTUR UND SPORT DES LANDES NRW, KULTURAMT DER STADT KÖLN

WWW. FREI HANDELS ZONE. ORG

Freies Werkstatt Theater Zugweg 10, 50677 Köln (Nähe Chlodwigplatz) Kartenvorbestellung: 0221 - 327817 www.fwt-koeln.de

FOTO: MOLTER&SATOR

GEFÖRDERT DURCH:

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– Sonntag, 1. März – Mittwoch, 4. März – Donnerstag, 5. März – Freitag, 8. Mai – Samstag, 9. Mai jeweils um 20:00 Uhr

FOTO TOMMY HETZEL

Theater am Rhein

NACH DER NOVELLE VON MAXIM BILLER „Hiob“, Foto: Thilo Beu

Im Netz von Zar und Marilyn

REGIE CHRISTINA PAULHOFER DEPOT 2 / 01.03. / 12.03. / 14.03. / 18.03. THEATERKASSE: 0221 - 221 28400 WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE

Choreographischer „Hiob“ nach Joseph Roth in Bonn Die Welt ist ein riesiges Spinnennetz, darin gefangen Mendel Singer und seine Familie. Anfangs haben sie sich darin arrangiert, turnen hindurch, planen die Zukunft. Doch die Schatten sind lang und werden diese Familie begleiten. Sandra Strunz inszeniert am Bonner Theater Joseph Roths 1930 erschienenen Roman „Hiob“, in dem die Geschichte der russisch-orthodoxen Judenfamilie Singer vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs erzählt wird. Wie sein biblisches Pendant muss Mendel Singer in seinem Glauben Schicksalsschläge ertragen, die weit über die Grenzen menschenmöglicher Leidensfähigkeit zu reichen scheinen, manches hat er aber auch selbst zu verantworten. Gott hilft gerne denen, die sich selbst helfen, das Argument seiner Frau Deborah (Sophie Basse) verwirft der konservative Toralehrer und erträgt die Bürde bis zu einem finalen Punkt.

»Willkommen zum surrealistischen Zirkeltraining im DEPOT 2 des Schauspiel Köln.« Kölner Stadt-Anzeiger

Strunz legt viel Augenmerk auf die einzelne Person und ihre Interaktionen. Mit viel choreografischem Beiwerk, zwei ausgezeichneten, immer mitagierenden Bühnenmusikern (Rainer und Karsten Süßmilch) erzeugt sie zahlreiche „artifizielle“ Standbilder, die wie Videostills Punkte in der laufenden Handlung markieren oder diese zusätzlich beleuchten. Anders als in der Kölner Hiob-Inszenierung von Rafael Sanchez bleibt hier das explizit jüdisch Einzigartige oft auf der Strecke, Wolfgang Rüter ist beileibe nicht der im Martyrium des Lebens und im streng orthodoxen Regelwerk der Altväter versunkene Jude. Das psychologische Momentum des Umgangs mit behinderten Familienmitgliedern drängt in den Vordergrund, auch angesichts der überzeugenden Leistung von Samuel Koch als Menuchim, der erst beim Applaus tatsächlich im Rollstuhl erscheint. Noch im zaristischen Schtetl irgendwo in Russland klären sich die zukünftigen Lebenswege. Die Ehe mit Deborah ist auf einem emotionalen Tiefpunkt. Mendels Kinder rebellieren gegen die Glaubenssätze des Vaters, der einfältige Jonas will Bauer werden und zum Militär, er will saufen und rumhuren, während Schemarjah bereits den amerikanischen Traum im Herzen trägt. Auch Tochter Mirjam fühlt sich im engen Korsett der Tora nicht wohl, flüchtet zu den Kosaken. Gemeinsam ist ihnen die Unfähigkeit im Umgang mit Menuchim, den sie wie einen Sack Kartoffeln herumzerren und dabei fast umbringen. Dann geht vieles ziemlich schnell. Schemarjah landet, von Mutters Erspartem gerettet, in New York, wird reich und holt seine Eltern nach. What a wonderful world. I want to be in Amerika, natürlich wird es bei der West Side Story wieder choreografisch, während Einkaufstüten wie bei einer Parade von der Decke flattern und Mirjam Marilyn Monroe zitiert. Das Martyrium hört dennoch nicht auf. Krieg, Tod der Kinder, Tod der Frau, Wahnsinn der Tochter machen Mendel Singer fertig, töten den Glauben, doch sein Satz „Ich will Gott verbrennen“ geht hier fast unter. Das letzte stille Bild gehört ganz Samuel Koch als Menuchim, der jetzt als gefeierter Musiker seinen Vater und seine Familie wiederfindet.

PETER ORTMANN „Hiob“ | R: Sandra Strunz | 4.3., 14.3., 20.3., 26.3. 19.30 Uhr – nur Restkarten Kammerspiele Bonn | 0228 77 80 22

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Komikzentrum Köln-Bonn

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KINDERTHEATER

Kabarett Comedy

Do. 5.3. DER KRAKEELER (4+) - So. 8.3. von M.Port/Ph.Waechter Di. 10.3. WIR ALLE FÜR IMMER Mi. 11.3. ZUSAMMEN (9+) von Guus Kuijer

11.-20.3. LIT.KID.COLOGNE Di. 24.3. PAPAS ARME SIND EIN - Do. 26.3. BOOT Lunde/Torseter (5+) Di. 31.3. EMIL UND DIE DETEKTIVE - Do. 2.4. von Erich Kästner (6+)

JUNGES THEATER

26.-28.2. EDELWEISSPIRATEN (13+) von Dirk Reinhardt

Mo. 2.3. METHODE BAKLAVA (10+) Di. 3.3. von H. Biedermann 11.-20.3. LIT.KID.COLOGNE

KABARETT & CO.

Do. 26.2. ZUCKERFEST Do. 26.3. FÜR DIABETIKER Fr. 27.2. DAGMAR SCHÖNLEBER Sa. 28.2. SEBASTIAN 23 Mi. 4.3. KOZMIC BLUE Do. 5.3. MORITZ NETENJAKOB Fr. 6.3. HORST SCHROTH Sa. 7.3. NULL FEHLER Fr. 13.3. THOMAS REIS Fr. 13.3. BETANCOR/DZIUK Sa. 14.3. CARRINGTON-BROWN Sa. 14.3. INGO BÖRCHERS 15.-19.3. LIT.COLOGNE Fr. 20.3. NICO SEMSROTT 20./21.3. WILFRIED SCHMICKLER Mi. 25.3. RHINGDÖCHTER Do. 26.3. JENS NEUTAG Fr. 27.3. HORST EVERS Fr. 27.3. MATTHIAS REUTER 28./29.3. ZAUBERFLÖTEN

28./29.3. EBENDIE: MENSCHENFEIND

SCHAUSPIELTRAINING ABSCHLUSSPROJEKTE

2./ 3.3. BLIND 9./10.3. BLEIGIESSEN IM FRÜHLING 23./24.3. HOTEL FLAMINGO ROYAL Vondelstr. 4–8, 50677 Köln

0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de

Musik A Cappella Lesungen Theater Tanznächte

HenningFüenf Beck 2.3.2020Uhr Uhr 4.11.

Hirngespinste Phase 6 l A Cappella

Nacktsaufen 2000 Leseshow mit Graf von Hinten & Lasse Samström 3.3.20 Uhr

Onkel Fisch Neues aus der Lobbythek

4.3.20 Uhr

Sebastian Krämer 5.3.20 Uhr

Tüpfelhyänen

Miststück für 3 Damen mit Bohr/Haller/Kling

5.+25.3.CASINO

ABBAJetzt! Eine unverschämte Hommage

8.3.20 Uhr

Caveman

Kult-Comedy

9.+10.3.20 Uhr

Roberto Capitoni Ein Italiener kommt selten allein

11.3.20 Uhr

Lioba Albus

11.3.CASINO

Königin von EGOland

Kay Ray Kay Ray Show

12.3.20 Uhr

Erwin Grosche Der Abstandhalter

13.3.20 Uhr

René Sydow Gedanken! Los!

14.3.20 Uhr CASINO

Richard Bargel & Fabio Nettekoven

18.3.20 Uhr CASINO

Kleine Sommernacht der Lieder Regy Clasen, Richard Wester, W. Stute u.a.

22.3. 20 Uhr

HorstPantheon-Vorleser Evers & Gäste im WDR 23.3.20 Uhr

Martin Sonneborn Krawall & Satire

25.3.20 Uhr

Robert Griess

Ich glaub´es hackt!

26.3.20 Uhr

Arnulf Rating Ganz im Glück

27.3.20 Uhr

Ingolf Lück Ach Lück mich doch!

28.3.20 Uhr

90er-Party 13.3.23h 23h arty P Pa 80erPop+Wave-Party 20.3. n:

ge MaurisVorstellun (1.3.)+Vanessa WEITERESeb astian Rodriguez hund (7.3.) Robert Moya & Sierp (6.3.) +Liebe ist ein Höllen ht Blues Nig rtin te Ma +La + .) .) (8.3 (6.3 chat (7.3.) Sven Ratzke ffene Bühne + Christoph Sieberh (12.3.)+Idil Baydar (13.3.)+O Nussbaum m sut (10.3.)+ Uli Ma Axel Fischbacher Trio feat. Ada + byebye& + .3.) 3.) +17 (14. (16. nd singen Rheinla elt (15.3.)+Rudel + Ozan&Tunç (15.3.)+Ingo App +Wilfried Schmickler (18.3.) .3.)+Suse .3) Joachim Rust (17 (19.3.)+Geschwister Pfister (20.+21 (22.3.) d ast tkin Pall 3.) +Gregor (19.3.) + Hor (21. el Eng er & Amelie ond & Fritzi (20.3.)+Bl(24.3.)+JuiceBox. (27.3.)+Lucy Kitt 1.; 4.+5.4.) Partytermine: .3./ y Rückwärts www.tanznacht.com Bill se & Alich (30.+31 Pau + 3.) (28. . u.a McCandless

Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn

www.pantheon.de

Zwei Vereinsmeier: Schwaderlappen (Norbert Alich, li) und Litzmann (Rainer Pause), Foto: Pantheon

Brutstätten des Blödsinns

Brodowy und Groebner machen jede Menge Spaß Was die Fastenzeit angeht: Egal, worauf man in diesen Wochen verzichtet, das Lachen sollte keinesfalls dazu gehören. Ganzjährige Miesepeter gibt es schließlich mehr als genug. Und von heruntergezogenen Mundwinkeln wird die Welt nicht besser. Also auf in die Brutstätten des gehobenen Unsinns, oder wie Matthias Brodowy, der Chief director for a high level bullshit, fordert: Macht mehr Blödsinn im Alltag. Zum Beispiel in einer Fußgängerzone stehen bleiben und laut: „Gehen Sie weiter. Hier gibt es nichts zu sehen“ rufen. Garantiert bilde sich umgehend eine Menschentraube. Mit seinem Solo-Programm „Bis es euch gefällt“ tritt der Preisträger des Deutschen Kleinkunstpreises 2013, dessen Albträume zu den schlimmsten ihrer Sorte gehören, am 6. März im Senftöpfchen-Theater auf. In die Welt der österreichisch eingefärbten Satire entführt dagegen Severin Groebner am 17. im Senftöpfchen-Theater und am 21.3. im Bonner Haus der Springmaus. Mit seiner schwarz umrandeten Brille, dem adretten Anzug und weißem Hemd kommt er eher unspektakulär daher. Aber der Augenschein trügt. Der Mann hat es nämlich in sich. Und wie: In seinem Programm „Servus Piefke!“ geht es ans Eingemachte, an das, was Deutsche und Österreicher eint und trennt, um Vorurteile, Tatsachen und Täuschungen. Auf Deutsch übersetzt heißt sein Programm einfach „Hallo, Deutsche!“. Wobei Groebner seit 1999 in Deutschland lebt – und wie sich herausstellt – perfekt integriert ist. Den Blick von außen hat er sich dennoch bewahrt – und zwar in beide Richtungen. Es geht nämlich keineswegs darum, die eine oder andere Nation vorzuführen, ihre Eigenheiten der Lächerlichkeit preiszugeben. Dafür ist Groebner viel zu klug. Und viel zu gewitzt. Er weiß um die wechselseitigen Animositäten und nennt sie beim Namen. Und er kennt den kleinen gemeinsamen Teil der Geschichte, auch Vergangenheit genannt. Nach eigenen Angaben 1969 im Wiener „Helmut Qualtinger Hof“ geboren, verbrachte er die ersten drei Jahrzehnte seines Lebens in einem Land, dessen Einwohner ein Wort für hässlich, abgründig, grauenhaft und gemein erfunden haben: schiach, die Rückseite des Schmäh, wie der Kabarettist erläutert. Der Wiener sitze jahrzehntelang in schlecht beleuchteten Caféhäusern und ernähre sich ausschließlich von Sachertorte. Wenn er dann eines Tages ins Freie hinauskrieche, sei er schiach. Ganz im Gegensatz zu den Deutschen, deren Hässlichkeit an der Oberfläche bleibe und sich selbstbewusst zeige – man denke nur an die Träger von Freizeitkleidung. Komplettes Neuland empfing den Auswanderer, als er seinerzeit nach Deutschland kam. Unfassbar: Man ließ einander ausreden, hörte dem Gegenüber zu. Das kannte er bis dahin nicht. Der leichte Wiener Akzent, mit dem Groebner seine Ausführungen würzt, verleiht selbst den hinterhältigsten Gedankengängen einen gewissen Charme, ohne sie zu entschärfen. Nur die Frage, was eigentlich Deutsch ist, kann er nicht zufriedenstellend beantworten. Das Gespräch unter Männern in seiner Stammkneipe führt auch nicht allzu weit. Wiener Schnitzel, meint der eine, Schrebergärten ein anderer. Wir schlagen mal auf Groebners Anregung hin die perfekt durchorganisierte Anarchie vor. Zu begutachten im Karneval oder auf dem Oktoberfest. Nur zum Beispiel. Auf jeden Fall zu empfehlen, schwört hoch und heilig die Ihnen stets ergebene ANNE NÜME

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BÜRGERHAUS

STOLLWERCK MÄRZ 2015

Club Theater Konzert Café

ntrum Köln-Bonn

So.01.03.15 MAXI GSTETTENBAUER Mo.02.03.15 SIBYLLE BERG & JAN BÖHMERMANN Do.05.03.15 KAMPF DER GIGANTEN Fr.06.03.15 THE HIGH KINGS Sa.07.03.15 DER GOLDENE IMPROSTERN Sa.07.03.15 KISSES AND LIES Mo.09.03.15 DR. MARK BENECKE Mi.11.03.15 1LIVE O-Ton-ChartsDie Show Sa.14.03. // So.15.03.15 JOHANNES OERDING Mo.16.03.15 JULI Do.19.03.15 CHRISTIANE STENGER Fr.20.03.15 THAT‘S 80s Sa.21.03.15 SCHWIMMBOTZE PARTY So.22.03.15 FANG DEN MÖRDER Mo.23.03.15 OTTMAR LIEBERT Di.24.03.15 MARTIN SONNEBORN Mi.25.03.15 THE FIREBIRDS BURLESQUE SHOW Do.26.03.15 KNACKI DEUSER Fr.27.03.15 BINGOLINCHEN Sa.28.03.15 ELECTRO SWING NIGHT www.facebook.de/gloriatheater

www.gloria-theater.com Apostelnstraße 11 50667 Köln (am Neumarkt)

März 2015

HORST FYRGUTH Horst Fyrguth räumt mit moderner Erziehung auf. Er kann seinen Namen tanzen, und Kinder tanzen ihm nicht mehr auf der Nase rum. Wertvolle Survival-Tipps für Erziehungsberechtigte! fr. 13.03.

SO, 01.03. 18.00 Uhr

Armin Fischer „Das verkan(n)tete Genie“ - Klassik zum Lachen! Musik-Comedy

DO, 05.03. 20.00 Uhr

Michael Steinke „Funky! Sexy! 40!“ Stand Up Tragedy - Comedy Musik Kabarett

FR, 06.03. 20.00 Uhr

ÖZGÜR CEBE Geistreich ist er. Schauspielern kann er. Singen muss er. Mit Herz und Hirn hinterfragt er die bundesdeutsche Realität. Sein Blick ist genau, seine Sprache trifft, sein Humor versöhnt: Kosmos-Kabarett! mi. 18.03.

Ecco Meineke „Liberté! Égalité! Humbatätera-Tätä!“ - Ist die Demokratie im Arsch? Kabarett

mo.

02.

20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor, dieses Programm abzubrechen (Anarcho-Comedy)

di.

03.

20.30: Tanja Haller: Hallers Luja – Das volle Glücksprogramm (Kabarett)

mi.

04.

20.30: Fußpflege Deluxe: Der Name dieses Kabarettprogramms... (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten

do.

05.

20.30: GoOld-Guys: respektlos altern (Anarcho-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Petra Pansen

fr.

06.

20.30: Frizzles: Komik statt Plastik - Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Simon Stäblein

sa.

07.

20.30: GoOld-Guys: respektlos altern (Anarcho-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Simon Stäblein

FR, 13.03. 20.00 Uhr

mo.

09.

20.30: Rupert Schieche: Nacktwandern (Kabarett)

Olivier Sanrey

di.

10.

20.30: Andrea Volk: Teleshopping macht sexy (Kabarett)

mi.

11.

20.30: Bernd Budden: BuddenZauber (Musik-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Cathérine de la Roche

do.

12.

20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser

fr.

13.

20.30: Horst Fyrguth: Männer sind die besseren Mütter – Ein Waldorf-Macho packt aus (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier

sa.

14.

20.30: Sia Korthaus: Sorgen? Mache ich mir morgen! (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier

mo.

16.

20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett)

di.

17.

20.30: Gratwohl & Heise: Die glorreichen Zwei (Western-Kabarett)

mi.

18.

20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? Das ist hier die Frage! (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington

do.

19.

20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Karma-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser

fr.

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20.30: Käthe Lachmann: Ich werd' nicht mehr, ich bin ja schon (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff

sa.

21.

20.30: Travestie verkehrt: Simply the Best (Travestie) 22.00: Gratis-Comedy mit David Anschütz

mo.

23.

20.30: Warntjen & Stern: Kommando Bollywood (Kabarett)

Till Reiners

di.

24.

20.30: Andrea Volk: Juhu, wir verreisen (Comedy)

„Auktion Mensch“ Kabarett

mi.

25.

20.30: GoOld-Guys: respektlos altern (Anarcho-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten

do.

26.

20.30: Manuel Wolff: Ui! (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser

fr.

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20.30: Christopher Köhler: Die SuperSpitzenKnallerShow (Zauber-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Maike Greine

sa.

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20.30: Frizzles: Komik statt Plastik - Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Maike Greine

mo.

30.

20.30: Rupert Schieche: Nacktwandern (Kabarett)

di.

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20.30: Gratwohl & Heise: Die glorreichen Zwei (Western-Kabarett)

SA, 07.03. 20.00 Uhr SO, 08.03. 18.00 Uhr

Niko Formanek „Ü-Ü40 Comedy – Zu ALT um JUNG Zu sterben“ Kabarett Comedy

MI, 11.03. 20.00 Uhr

Die ImproVisaToren „Richard Gere tanzt Shakespeare” Improshow

DO, 12.03. 20.00 Uhr

Hans Gerzlich „So kann ich nicht arbeiten!“ Kabarett

„Alle garstig!“ Stand-up-Comedy

SA, 14.03. 20.00 Uhr SO, 15.03. 18.00 Uhr

Sybille Bullatschek „Pflege lieber ungewöhnlich!“ – Neues aus dem Haus Sonnenuntergang Kabarett/ Comedy

MI, 18.03. 20.00 Uhr

Carmela de Feo – La Signora „Träume und Tabletten“ Comedy

DO, 19.03. 20.00 Uhr

Anny Hartmann „Ist das Politik, oder kann das weg?“ Kabarett

FR, 20.03. 20.00 Uhr

Lüder Wohlenberg „Wird schon wieder! - Die Hoffnung stirbt zuletzt“ Kabarett

SA, 21.03. 20.00 Uhr SO, 22.03. 18.00 Uhr

Constanze Lindner „Es wird gestanzt heut‘ Nacht!“ Kabarett/ Comedy

MI, 25.03. 20.00 Uhr

Volker Diefes „Spass satt!“ Kabarett+Musikshow

DO, 26.03. 20.00 Uhr

FR, 27.03. 20.00 Uhr

Moses W. „Musikboxen“ Comedy&Musik

SA, 28.03. 20.00 Uhr SO, 29.03. 20.00 Uhr

Schmidtke „Schweinisch für Anfänger“ Kabarett/Comedy

BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70

www.buergerhausstollwerck.de Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13 Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr

PREVIEW

PREMIERE

Theater am Rhein

„Im Kopf von Bruno Schulz“, Foto: Tommy Hetzel

„Orpheus in der Oberwelt“, Foto: Barbara Braun / MuTphoto

„Einsame Menschen“, Foto: © Meyer Originals

Leeres Neuronengewitter Frontex und Totenreich „Im Kopf von Bruno Schulz“ in Köln

„Orpheus“ am FFT Düsseldorf

Ein Haus am See

Wer in den Seelenkopf eines Menschen eintaucht, muss mit allerlei Überraschungen rechnen. Nicht nur, dass es da ziemlich bewegt zugeht, sondern dass an jeder Ecke ein Abgrund lauert. Maxim Biller taucht in seiner Erzählung „Im Kopf von Bruno Schulz“ in die angsterfüllte surreale Seelenkammer des jüdischen Schriftstellers (18921942) ein, der vom polnischen Drohobycz aus verzweifelt versucht, literarisch Fuß zu fassen. Schulz schreibt einen Brief an Thomas Mann, in dem er von dessen angeblichen Doppelgänger in Polen berichtet; er pflegt seine Ängste und seine kafkaesken Visionen, ergeht sich in S/M-Fantasien und antizipiert den Holocaust mit Thomas Mann als Parteigänger der SS-Schergen.

Nachdem die Mänaden den Sänger Orpheus zerrissen hatten, warfen sie seinen Kopf in den Fluss Evros in Thrakien. Singend trieb der Schädel flussabwärts. Auch heute treiben Leichen im Evros: Er markiert die Grenze zwischen Europa und der Türkei und ist zur streng bewachten Außengrenze der Festung EU geworden, an der die Grenzagentur Frontex das Sagen hat. Zum Singen ist dort inzwischen niemandem mehr zu Mute. Die andcompany&Co. nutzt die mythologisch-realistische Koinzidenz als Anregung für ihre Produktion „Orpheus in der Oberwelt: Eine Schlepperoper“.

Johannes Vockerat ist unglücklich. Mit sich, seinem Leben, seiner Frau. Er hat sich mit Käthe an den Müggelsee zurückgezogen, um ein philosophisches Werk zu schreiben. Gerade ist er Vater geworden. Doch er fühlt sich eingeengt und unverstanden. Käthe ist keine Akademikerin. Das lässt er sie spüren. Als der Maler Braun seine Bekannte Anna Mahr ins Haus am Müggelsee mitbringt, glaubt Vockerat in ihr eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Käthe macht diese Freundschaft zu schaffen, duldet sie aber zunächst.

Regisseurin Christina Paulhofer hat Billers Erzählung dramatisiert und sich dafür einen Parcours aus schulischen Folterinstrumenten wie Kasten, Matten, Barren bauen lassen: Anspielung auf Schulz‘ Unterwerfungsfantasien gegenüber einer Sportlehrerin und auf NS-Körperstählungsprogramme. Hier turnen sich die drei Schauspieler durch den Abend. Nicola Gründel gibt eine behaarte Domina mit Stoffgemächt unterm langen Kleid, Dölle den tapsigen Schriftsteller, dem alles misslingt, und Seán McDonagh den tuntigen Großliteraten im Goldlaméjackett. Es ist ein Theaterabend, der als Assoziationsoverkill solipsistisch vor sich hinschnurrt. Man turnt über den Schwebebalken, drischt mit einem Baseballschläger auf Stoffpuppen, inszeniert einen Catwalk, holt Utensilien aus zwei seitlich aufgestellten Glasvitrinen – ein Einfall jagt den nächsten, manches lässt sich entschlüsseln, vieles rauscht einfach nur vorbei. Wer weder Schulz noch Biller kennt, ist restlos verloren an diesem Abend. Bruno Schulz bleibt nicht nur ein Fremder, sein tragisches Schicksal – bei allem surrealen Zuschnitt durch Biller – berührt in keinem Moment. Und seine Ängste, die überindividuellen Charakter beanspruchen könnten, kommen über die schiere Behauptung kaum hinaus. Auch wenn das Neuronengewitter in menschlichen Köpfen überwältigend sein mag, auf der Bühne gelten andere Gesetze.

HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Im Kopf von Bruno Schulz“ | R: Christina Paulhofer | Schauspiel Köln | So 1.3. 17 Uhr, Do 12.3., Sa 14.3., Mi 18.3. je 20 Uhr | 0221 22 12 84 00

Auf der Bühne stehen kleine fahrbare Felsversatzstücke vor einer Mauer der Zeichen. Die Truppe in ihren Ganzkörperanzügen mit WärmebildkameraOptik hockt da, fliegt rudernd umher, umrundet das Eiland oder erstürmt die Inselchen. Man bricht ironisch eine Lanze für die Schlepper, die hier Reiseleiter genannt werden – angeblich ein Beruf wie viele andere. Wie Vögel hocken die Schauspieler auf den Felsen, stülpen sich buntbemalte Schnabelmasken über. Zeit für die Ornithologen und ihre Tag- und Nachtsichtgeräte. Wen beobachten sie? Vögel im Naturschutzgebiet am Evros? Dunkle Vögel? Oder Hermes, den Gott der Reisenden, der Diebe, den geflügelten Boten, der auch die Toten in die Unterwelt geleitete? Musikalisch sorgen zwei Sänger und ein Trio aus Flöte, Cello und Cembalo mit Bruchstücken aus Monteverdis und Glucks „Orpheus“-Opern für Bildungsbeflissenheit, während auf der linken Seite der Komponist Sascha Sulimma am Computer das Geschehen mit Songs und Beats im typisch Eislerschen Marschrhythmus untermalt. Der Abend changiert zwischen Mythologie, Trash, Information und Ästhetisierung. Frontex trifft auf Hermes, tote Flüchtlinge auf zeichenhafte Piktogramme, Vogelkundler auf Koloraturen. Doch bei allem Spielerischen, aller Ironie: Dem Abend haftet etwas Dringliches an, das die szenische Assoziation und die theatrale Bricolage für eine appellative Haltung nutzt – eine AgitProp-Haltung, die den stilistischen Mix an Mitteln fokussiert auf eine scharfe Kritik an der skandalösen Flüchtlingspolitik der EU.

HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN

„Orpheus in der Oberwelt“ | R: andcompany&Co. FFT Düsseldorf | keine weiteren Vorstellungen 0211 87 67 87 0

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Hauptmanns „Einsame Menschen“

Eine große Gardine fließt wie ein Wasserfall, der in einen See mündet, über die Bühne. Zweites Element ist ein kleines Gewächshaus mit durchscheinenden Wänden. Eigenheim und Gardine, zwei Symbole des spießbürgerlichen Lebens. Es ist eine wahre Freude Nika Wanderer als Käthe zu erleben. Sie schafft es, die zwiespältige Psychologie von Hingabe an den Ehemann und Verzweiflung über dessen emotionale Zerrissenheit rüber zu bringen. Sascha Tschorn legt Johannes Vockerat als manischen Charakter an, der zwischen vor Wahn glühenden Augen, freundlicher Zuwendung zu seiner Frau und dem Begehren nach Anna Mahr – zunächst nur intellektuell – mäandert. Braun (Klaus Ebert) und Mahr (Emilia Haag) bleiben dagegen etwas holzschnittartig. Der Maler lehnt beobachtend an die Wand, Streitgespräche münden schnell in Geschrei. Mahr dagegen bleibt in der Rolle der frechen Studentin hängen. Die Inszenierung von Catharina Fillers lockert den ersten Teil von Gerhart Hauptmanns „Einsame Menschen“ mit Slapstick auf. So windet sich Käthe um Johannes herum, klettert ihm auf den Rücken, rutscht unter seinen Beinen hindurch, um ihm einen Brief zu geben. Der zweite Teil der Inszenierung wirkt schwerer. Die Schauspieler begeben sich in die psychologischen Abgründe ihrer Figuren. Der stimmige Rhythmus – die Szenen werden mit Musik (Ögünç Kardelen) und Videoprojektionen voneinander abgetrennt – der subtilen Regie führen zu einem Abend, der die Fragen von Liebe und Freundschaft, Selbstfindung und Aufopferung, gesellschaftlichen Konventionen und Selbstentfaltung gelungen aufarbeitet.

CHRISTOPH OHREM „Einsame Menschen“ | R: Catharina Fillers Theater im Bauturm | 11.-14.3., 25.-28.3. 20 Uhr 0221 52 42 42

10-G.ſ5%*

Theater in NRW

Die „Gipfelstürmer“ planen ein Gastspiel, Foto: MeyerOriginals

Berlins Interesse für Göttingen

Um aus diesem Teufelskreis herauszutreten, haben jetzt sieben Theater zwischen Köln, Berlin, München, Göttingen, Stuttgart, Hamburg und Leipzig ein neues Theaternetzwerk gegründet. Netzwerke sind keine neue Idee. Neu daran ist eher, dass es vor allem kleine Bühnen wie der Berliner Theaterdiscounter, das Pathos Theater München oder das Lichthof Theater Hamburg sind, die mit Zuschauerkapazitäten von ca. 100 Plätzen kaum nennenswerte Einnahmen erzielen können. Die Idee, sich zusammenzuschließen, hatte Inken Kautter vom Freien Werkstatt Theater in Köln. Neben der Überproduktion war es vor allem die lokale Ausrichtung der freien Szene, an der sie sich reibt. „Berlin weiß nicht, was in Göttingen passiert“, sagt Kautter. Außerdem wollten Künstler gesehen werden, gerade auch in anderen Städten. Die Kölner Theaterleiterin hat zunächst recherchiert, welche Häuser in welchen Regionen vom Profil her zusammenpassen, hat persönliche Kontakte wie zu Nico Dietrich, dem Intendanten des Jungen Theaters Göttingen, genutzt und dann zu einem ersten Treffen eingeladen. Auch wenn das Lofft aus Leipzig und das Theater Rampe aus Stuttgart fehlten, einig war man sich darin, nicht nur Produktionen austauschen zu wollen. Denn Gastspiele sind im laufenden Betrieb schwer zu bewerben und erfordern ein ausgefeiltes Marketing, das die meisten kleinen Häuser gar nicht leisten können. „Die Kollegen wollen auch inhaltlich zusammenarbeiten“, sagt Inken Kautter. So sollen die voraussichtlich sieben Gastspielproduktionen nicht nur gemeinsam produziert werden, sondern dann auch an allen Häusern zu sehen sein. Wie dieses gemeinsame Produzieren aussehen soll, das steht beim nächsten Treffen im Juni auf der Agenda, so Kautter. Einige Häuser wie der Theaterdiscounter und das Lichthoftheater arbeiteten bereits zusammen. Bis dahin soll auch ein möglicher Finanzrahmen abgesteckt sein. Zum Nulltarif ist ein solches Netzwerk nicht zu haben. Kautter spricht von ca. 150.000 Euro, die man gemeinsam aufbringen müsse. Auch deshalb wurde ein regionaler Proporz mit Theatern aus sieben Bundesländern berücksichtigt. Die Häuser sollen sich schließlich nicht gegenseitig die Finanzierungsquellen bei Stiftungen und Landesfördereinrichtungen abgraben. Die Leiterin des FWT in Köln erwartet im Juni eine „Richtungsentscheidung“, ob es zu dem Netzwerk in der angedachten Form kommt. Die Hans-Christoph ersten gemeinsamen Produktionen könnten dann zu Beginn Zimmermann der Spielzeit 2016/17 in die Spielpläne rücken. Journalist und Theaterkritiker

Mathias Tretter 5GNſGKabarett

DO 5.3.

Matthias Brodowy Bis es euch gefällt Musik-Kabarett

FR 6.3.

Sven Ratzke Diva Diva’s Glamour-Cabaret-Entertainment

SA 7.3.

Die Öffentlichkeit wird zunehmend Schauplatz der schamlosen Überhöhung des eigenen Ichs. Tretter hingegen gibt sich sympathisch bescheiden: „Le Cabaret c‘est moi!“ Ein gesellschaftskritischer Abend mit geistreicher Unterhaltung!

Das Beste aus seinen gut 25 Jahren Bühnenerfahrung präsentiert der Gewinner des Deutschen Kleinkunstpreises 2013 in diesem gekonnt satirisch zugespitzten Programm mit lauten und leisen Tönen.

KÖLNPREMIERE

Der Meister der Justiz-Satire holt erneut zu einem großen Wurf aus. Ein intelligenter, höchst unterhaltsamer Abend um das deutsche Recht!

KÖLNPREMIERE

Werner Koczwara MO 2.3. + DI 3.3. 'KPGTƀQI×DGTU1TFPWPIUCOVJustiz-Kabarett

Die 60er Jahre - das Jahrzehnt der großen Diven! Ratzke interpretiert die Lieder dieser wahren Diven neu. Er singt wie kein Zweiter, spielt mit der Androgynität, erzählt wilde Geschichten und steckt voller irrsinniger Ideen.

-QO O ÑFEJGP'PUGODNG 5WUJK'KP4GSWKGOKabarett

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Nicht nur ein Abgesang auf die Trend-Mahlzeit eines vergangenen Jahrzehnts, sondern auch ein knallhartes satirisches Konjunktur-Programm!

Gernot Voltz DI 10.3. + MI 11.3. Versteuerst du noch oder lebst du schon? Kabarett Der extremste Finanzbeamte Deutschlands hat eine Mission für die Ewigkeit: Die Anerkennung des deutschen Steuersystems als Weltkulturerbe. Hier wird die Steuererklärung zum unvergesslichen Kulturevent!

10-G.ſ5%* Neues aus der Lobbythek Action-Kabarett

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Sie analysieren die Tricks der Lobbyisten: Schmieren, Kungeln und in den Puff einladen, was die Kriegskasse so hergibt. Ein generationengerechter Action-Kabarett-Abend mit ƀ¼EJGPFGEMGPFGO/KPFGUVIGJCNV

Nessi Tausendschön SA 13.3. + SO 14.3. &KGYWPFGTDCTG9GNVFGT#OPGUKGMusikkabarett Ein wunderbar ekstatischer Abend (sogar 2x!), um die Menschen zu entzücken, um sich an ihnen zu reiben, ihnen gepfefferte Texte und wunderbare Songs zu kredenzen.

Severin Groebner Servus Piefke! Kabarett

DI 17.3.

Der mehrfach preisgekrönte Wiener Kabarettist und Wahldeutsche Severin Groebner beleuchtet den deutschen Alltag aus seiner ganz eigenen Perspektive: Mit Wiener Schmäh nimmt er die deutsche Wirklichkeit unter die Lupe.

KÖLNPREMIERE

Von Hans-Christoph Zimmermann Schneller Konsum, das ist das Credo des Freien Theater. Von Nachhaltigkeit keine Spur. Kaum eine Inszenierung, die mehr als fünf Spieltermine erlebt und dann nicht in der großen Ablage der Theatergeschichte verschwindet. Über Lagermöglichkeiten verfügt sowieso kaum ein freies Theater oder eine Gruppe. Die Bedürfnisse des Publikums als potentiellem Konsument sind schnell gestillt und „Berlin weiß nicht, was in nennenswerte Honorare für die Künstler Göttingen passiert“ gibt es sowieso nur für neu produzierte Stücke – außer die Stadt zahlt eine Abspielförderung. Also muss am Fließband produziert werden, solange die kommunale Projektförderung das hergibt.

KÖLNPREMIERE

Neues Netzwerk der freien Theater gegründet

*CO'II &1 (4 Show, Show, alles Show Travestie-Comedy Jede Menge herrlicher Sketche, Conferencen und internationale Hits der vergangen Jahre gepaart mit großartigen Kostümen. Ein Hauch von Las Vegas, dem Broadway und von Paris!

Florian Schroeder Entscheidet Euch Kabarett

SA 21.3. + SO 22.3.

Er beantwortet die ersten und die letzten Fragen der Menschheit und zeigt Kabarett für Kopf und Bauch, Jung und Alt, Schlips und Hoodie.

Stephan Masur DI 24.3. .G%QOVG8KXCNFKBarock-Comedy und Zauberkunst Ein ereignisreiches „Ein-Mann-Varieté“ mit viel Artistik und visueller Komik, mit Jonglage, singender Säge, Schattenspielen und weiteren Überraschungen.

Kabarett-Bundesliga /CTKC8QNNOGTXU/CUWFWettbewerb

DO 26.3.

Frauenkabarett vom Feinsten trifft kindisch-ernste Stand-Up-Impro-Comedy!

Ferdinand Linzenich *GKVGTMQOOVYGKVGTKabarett

DI 31.3.

Ein Programm mit Heiterkeit, über das man sich sofort amüsieren, aber auch lange nachdenken kann. Kabarett mit Langzeitwirkung!

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SO 1.3. Simone Solga; MI 4.3. Anka Zink; SO 8.3. Max Uthoff; FR 13.3. Robert Griess; MO 16.3. Manfred Lütz; MI 18.3. Pause & Alich; MO 23.3. Konrad Beikircher; MI 25.3. Lydie Auvray; FR 27.3. – MO 30.3. Kasalla

TICKETS: 02 21 - 258 10 58

(tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h

Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de

KARIN KNEFFEL, OHNE TITEL, 2001/10 X 15 CM (DETAIL), AQUARELL / © KARIN KNEFFEL, VG BILD-KUNST, BONN 2015

16. JANUAR BIS 19. APRIL 2015

KARIN KNEFFEL FALL STUDIEN ARBEITEN AUF PAPIER

15 März 20

01. März Premiere :

Scherben von Arthur Miller 07. März Premiere : Philoktet von Heiner Müller Regie: Hansgünther Heyme

28. März Premiere : Vor dem Ruhestand von Thomas Bernhard

NEUMARKT 18–24 50667 KÖLN TEL. 0221-227-2899 WWW.KOLLWITZ.DE

Regie: Volker Lippmann

ÖFFNUNGSZEITEN DI–FR 10–18, SA, SO, FEIERTAGE 11–18 ÖFFENTLICHE FÜHRUNG SO 15, DO 17

Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln 0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de

www.koeln-erlebnistouren.de

Lust auf Kriminaltour, Unterwelt- oder Brauhaustour? Oder eine andere Entdeckertour? Tour-Agentur vermittelt Gruppenführungen, arrangiert Betriebsausflüge und Familienfeiern.

Erlebnistouren in Köln und Region – Tour-Agentur Hohe Pforte 22 · 50676 Köln Fon: 02 21 - 93 272 63 Fax: 02 21 - 93 272 64 [email protected] bei Buchung einer Gruppentour Code: Ch201207

www.koeln-erlebnistouren.de 16

Tanz in NRW

Wubkje Kuindersma in „shot on the way“, Foto: tanzmedia

Musical in NRW

„Die spinnen, die Römer!“, Foto: Klaus Lefebvre

Mediale Zukunft des Tanzes

Gegen den Mainstream

Von Klaus Keil „Das Fotografieren und Filmen während Vorstellungen mit Publikum ist nicht gestattet; das betrifft Presse, Veranstalter und Publikum.“ Es ist nur ein kleiner Satz in den neuen Vertragsbedingungen, der ab sofort für Vorstellungen in den Räumen des Bürgerhauses Alte Feuerwache Köln gilt. Doch er bedeutet einen herben Rückschlag für die Breitenwirkung des Tanzes in Köln und in Nordrhein-Westfalen. Seit langem arbeitet Kölns freie Tanzszene im „Ein Filmverbot „Jour Fix“ zusammen, um den Tanz als sichtschadet allen“ bare Größe im kulturellen Geschehen der Stadt, des Landes und international zu etablieren. Zahlreiche kleinere Festivals, angefangen beim Katalyst-Festival, das experimentellen Tanz mit elektronischer und Neuer Musik, bildender Kunst und Fotografie zusammenbringt, über das tanz.tausch-Festival, das Tanz aus Köln nach Berlin und Leipzig und umgekehrt von dort nach Köln bringt, bis hin zum groß angelegten Flow-Dance-Festival, veranstaltet von SEEDance Köln, haben dem Tanz in Köln enormen Aufwind verschafft. Medial begleitet von lokalen und überregionalen Medien (auch choices berichtete) wurde das FlowDance-Festival von Köln bis Bonn zum großen Tanz-Event 2014. Erstmals waren freie Szene und städtische Gastspiele von Köln und Bonn in einem gemeinsamen Tanzfestival verbunden. Ein großer Schritt für den Tanz in Köln, der für Kölns Oberbürgermeister Roters „eindrucksvoll die kreative und integrative Kraft des Tanzes in unserer Stadt“ belegte. Und Bonns OB Jürgen Nimpsch freute sich im Vorwort des Katalogs bereits auf eine neue „mediale Gegenwart und Zukunft des Tanzes“ mit „herausragenden Fotografen, Tanzfilmern, Direktoren und Herausgebern von Online- und Print-Plattformen“.

Von Rolf-Ruediger Hamacher Was Andrew Lloyd Webber für den Mainstream ist, ist Stephen Sondheim für das Arthouse-Musical. Wie schwer es Sondheim hierzulande hat, zeigte letzten Herbst ein Experiment der UCI-Multiplexe. Statt einer Oper aus der „Met“ übertrug man „Lieblich, eine Broadway-Produktion seines „Merrily We ausgesprochen lieblich“ Roll Along“ auf die Kinoleinwand, vor der in Köln-Hürth gerade einmal ein Dutzend Musicalfans saßen. Solche Sorgen muss sich Disney wohl nicht machen, hat es „Into the Woods“ doch von MusicalSpezialist Rob Marshall („Chicago“) familienfreundlich umsetzen lassen. „Into the Woods“ ist eine geistreiche Verknüpfung des amerikanischen Märchens von „Hans und die Bohnenranke“ mit Motiven aus Grimms Märchen, die Sondheim und sein Autor James Lapine unter dem Blickwinkel von Bruno Bettelheims psychoanalytischer Deutung betrachten: Aschenputtel, ihre Stiefmutter und –schwestern, zwei Prinzen, Rapunzel, Rotkäppchen, seine Großmutter und der böse Wolf treffen auf Hans, seine Mutter, eine Riesin und ein Bäcker-Ehepaar, dem eine Hexe seinen Kinderwunsch erfüllen will. Wenn...? Zum Glück hat der Verleih die Songs im Original (mit Untertiteln) belassen. So behalten Sondheims Texte ihre Doppeldeutigkeit und man hört die Stars (Anna Kendrick, Emily Blunt, Meryl Streep) mit ihrer eigenen Stimme singen. Johnny Depp, der den bösen Wolf als pädophilen Kinderschreck in einem an Tex-AveryComics erinnernden Outfit spielt, ist dazu das Sahnehäubchen auf Marshalls Inszenierung, die dem Musical durch das Streichen einiger Songs und Handlungsstränge bisweilen seinen subversiven Charakter nimmt. So wird aus dem Bühnen-Musical ein familienkompatibler Märchenfilm, in dessen (deutschem) Trailer erstaunlicherweise kein einziger Song erklingt. Solch eine irreführende Werbestrategie hat Sondheims Meisterwerk eigentlich nicht verdient.

Geht es nach dem Willen der Geschäftsführerin der Alten Feuerwache, wird diese mediale Zukunft in ihren Aufführungsräumen nicht stattfinden. Dass sie damit nicht nur den Tanzschaffenden, sondern auch ihrem Haus schadet, scheint der Verantwortlichen nicht bewusst zu sein. Jedenfalls gab es für dieses Verbot keine inhaltliche Begründung. Grund genug für die Tanzkritikerinnen, Tanzkritiker und Tanzfilmer, die für das schon 2011 gegründete tanzwebNRW und tanzwebkoelnbonn arbeiten, sich an den Vorstand der Alten Feuerwache e.V. zu wenden und nach den Gründen für das pauschal ausgesprochene Filmverbot zu fragen. Immerhin ist das zweisprachige TANZweb längst zu einer unverzichtbaren Plattform für die filmische Dokumentation und Sichtbarmachung des Tanzes geworden und hat bislang, auch in der Alten Feuerwache, unbeanstandet arbeiten können. Störungen des Publikums oder gar einer Vorstellung hat es nicht ein einziges Mal gegeben. Die Geschäftsführerin wird also erklären müssen, warum sie die Vertragsbedingungen einseitig zu Ungunsten der Tanzschaffenden geändert hat. Wie bekannt wurde, wird sich der Vorstand des Bürgerhauses Klaus Keil nunmehr bei seiner nächsten Sitzung im März mit dem Journalist, Tanzkritiker und Hochschuldozent Thema befassen.

Apropos Comics: Auch Anette Wolfs Inszenierung von Sondheims erstem eigenständigen Musical „A Funny Thing Happened on the Way to the Forum“ am Theater Hagen bedient sich schon im deutschen Titel „Die spinnen, die Römer!“ bei Asterix und Obelix, um dann beim phantasievollen Bühnenbild von Lena Brexendorff auf die „Super Marios“ zurückzugreifen. In dem tummeln sich die Jungfrau Philia, der in sie verliebte Hero und dessen Eltern Senex und Domina. Ferner Lycus, der Besitzer eines Bordells, ein cholerischer Feldherr und die beiden Sklaven Hysterium und Pseudolus, der uns auch durch die zwischen Burlesque-Show, Slapstick-Klamotte und Pop-Ästhetik angesiedelte Handlung führt. Ein ständig mit aufblasbarem Rollator durch die Szenerie geisternder alter Mann verhilft dem turbulenten Verwechslungsspiel schließlich zum Happy End. Eine Ensemble-Leistung wie aus einem Guss, die einfach nur gute Laune verbreitet und einen nur allzu bereitwillig in den Opening-Song einstimRolf-R. Hamacher Hochschuldozent men lässt: „Etwas Obszönes, etwas sehr Schönes, etwas für und Beirat des FilmJedermann – denn Comedy gibt’s heut...“ kritikerverbandes

Von Fortschrittlern und Blockierern

Stephen Sondheim auf Bühne und Leinwand

„Into the Woods“ | im Kino „Die spinnen, die Römer!“ | Mi 18.3. 19.30 Uhr | Theater Hagen www.theaterhagen.de

IL PRIGIONIERO EKKLESIASTISCHE AKTION (DER GEFANGENE)

LUIGI DALLAPICCOLA

KÖ L N E R ERSTAUF FÜHRUN GEN

BERND ALOIS ZIMMERMANN

PREMIERE 27. MÄR. 2015 › OPER AM DOM › VORSTELLUNGEN 29. MÄR., 01., 04., 06. APR. 2015 MUSIKALISCHE LEITUNG FELTZ › INSZENIERUNG BOTHE › BÜHNE SCHWEER › KOSTÜME GEREMUS BESETZUNG IL PRIGIONIERO › SCHAECHTER › SKOVHUS › PIFFKA › SCHWAIGER › SUN › CHOR DER OPER KÖLN › GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN BESETZUNG EKKLESIASTISCHE AKTION › RATJEN › REHM › SKOVHUS › GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN KARTEN UNTER 0221.221 28400 › WWW.OPERKOELN.COM

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Oper in NRW

Prolog

Fleischeslust im Comic-Stil: Ursula Hesse von den Steinen und Tijl Faveyts, Foto: Matthias Jung

„To Be Heard“ von Bianca Mendonça, Foto: Robin Junicke

Besoffen durch die Apokalypse

Klar zum Aufschießen!

Mariame Clément inszeniert Ligetis „Le Grand Macabre“ in Essen

Aufbrüche an den Kölner Bühnen

Von Karsten Mark Für den Sensenmann scheint die große Stunde gekommen zu sein: Nichts Geringeres als die Apokalypse hat er zu verkünden. Und der Komet, der die Erde treffen soll, gehört noch zu den harmloseren Details seiner düsteren Prophezeiungen. Dumm nur, dass der Sensenmann so ungemein versoffen ist. Statt seinen Job zu machen, versackt er mit seinen Zechkumpanen und verpasst im Suff seinen Einsatz. „Ein schwarzhumorig Die Apokalypse fällt aus. derbes Opernspektakel“ Michel de Ghelderode, belgischer Vertreter des absurden Theaters, schrieb 1934 die „Ballade vom großen Makabren“. In den 70er Jahren brachte György Ligeti den tragikomischen Knochenmann auf die Opernbühne – als „Anti-Anti-Oper“. „Anti-Anti“, weil Ligeti ursprünglich unverständliche Gesangspartien schreiben wollte – eben eine „Anti-Oper“ – und sich dann doch für Texte entschied.

Sie waren die Popstars des mythischen Griechenland: Admetos, Herakles, Orpheus, Kastor, Mopsos, Peleus, Lynkeus, Polydeukes und viele mehr. Als Jason den Auftrag bekam, das Goldene Vlies zurückzuholen, heuerte er diese antike Boygroup an, die dann später unter dem Namen Argonauten in den Mythos eingegangen ist. Was passiert, wenn eine solche Truppe auf große Fahrt geht? Und übers Meer rast mit einem Speedboot, das nicht nur extrem schnell ist, sondern auch noch sprechen kann? Bis die Argonauten bei König Aietes, dem Besitzer des Goldenen Vlieses landen, lassen sie nichts aus: Auf der Insel Lemnos wohnen Frauen, die ihre Männer umgebracht haben, nun aber die Griechen zum Nachwuchszeugen einladen; sie nehmen an der Hochzeit von König Kyzikos teil, den sie später eher aus Versehen töten; sie veranstalten Komarudern, verlieren irgendwie unterwegs ihren Kumpel Herakles, müssen sich im Faustkampf mit König Amykos messen, den Polydeukes so prügelt, bis dessen Schädel knackt. Immerhin befreien sie Phineus aus den Klauen der geflügelten Harpyen. Sex und Gewalt – ist es das, was Jungs zu solchen Reisen animiert? Geht es nur darum, Spaß zu haben oder auch um das Erwachsenwerden? Regisseur Simon Solberg macht sich mit Studierenden des neuen Schauspielstudio Köln an der Leipziger Hochschule für Musik und Darstellende Kunst „Felix Mendelssohn Bartholdy“ auf die Suche nach den Parallelen in der Gegenwart.

Wer „Le Grand Macabre“ über weite Strecken als ziemlichen Blödsinn empfindet, liegt damit nicht unbedingt falsch. Ligeti wollte der allgegenwärtigen Apokalypse-Hysterie der 70er Jahre ironisch etwas entgegensetzen und schuf ein schwarzhumorig derbes Opernspektakel, in dem er musikalisch ein komplexes eklektisches Feuerwerk abbrennt – so komplex übrigens, dass Ligeti mit den meisten Aufführungen unzufrieden war und in den 90er Jahren eine überarbeitete Fassung herausgab. An der Aufführung, wie sie zurzeit im Essener AaltoTheater erklingt, hätte er mit Sicherheit seine Freude gehabt. Dima Slobodeniouk heißt der junge russische Gastdirigent, der sich als Spezialist für neue Musik bereits einen Namen gemacht hat und nun am Aalto sein Debüt gibt. Bereits nach der Pause erntet er einen beachtlichen, hochverdienten Applaus. Eine so krause Geschichte halbwegs schlüssig zu inszenieren, ist unterdessen ebenfalls keine leichte Aufgabe. Regisseurin Mariame Clément, die zweite Aalto-Debütantin der Produktion, und ihre Ausstatterin Julia Hansen finden den Ausweg in der virtuellen Welt eines Adventure-Computerspiels. Der Trunkenbold „Piet vom Faß“ (Rainer Maria Röhr) ist der Nerd, der zwischen Pizzakartons und leeren Getränkedosen an seinem Laptop sitzt und die bizarre Geschichte um den Sensenmann Nekrotzar (Heiko Trinsinger) – Piets Avatar –, die geile Mescalina (Ursula Hesse von den Steinen) und ihrem überforderten Astradamors (Tijl Faveyts) lenkt. Die Regieidee ist nicht wirklich neu, aber ermöglicht doch eine ganze Reihe wirklich schöner Gags. Gut gelungen ist auch die Uminterpretation des Fürsten Go-Go (Jake Arditti) in den US-Präsidenten, der mit seinen Ministern im Oval Office ringt.

Karsten Mark Journalist mit Schwerpunkt (Musik-)Theater

Am Ende geht der Regie allerdings die Luft aus. Die Sänger stecken ihre Köpfe aus einem Ölgemälde Pieter Bruegel des Älteren (Die niederländischen Sprichwörter) heraus. Der Bezug ist nicht willkürlich. Ligeti und sein Ko-Librettist Michael Meschke siedelten ihre Oper in „Breughelland“ an. Szenisch ist dieser Kunstgriff allerdings nicht sonderlich tragfähig und macht das Ende etwas zäh.

Im Aufbruch sind auch die Teilnehmer von „Cheers for Fears“. Die Plattform dient dem Theaternachwuchs aus Nordrhein-Westfalen als Forum des Austauschs. Debattiert wird über alles, was am Beginn der Karriere noch terra incognita ist: Es geht um Fragen der Ästhetik, aber auch der Arbeitsorganisation und -strategien und nicht zuletzt um Zukunftsperspektiven. Seit 2013 treffen sich Studierende aus NRW regelmäßig, um Erfahrungen auszutauschen. Im vergangenen Jahr fand das erste viertägige Meeting mit Aufführungen, Diskussionen und Workshops im Ringlokschuppen in Mülheim a.d. Ruhr statt. Inzwischen hat die Plattform auch drei Produktionen von jungen Studierenden auf die Schiene gesetzt, die beim Theaterfestival Favoriten 2014 in Dortmund gezeigt wurden: Das Düsseldorfer Kollektiv BRXT stellte sein Postprivacy-Happening „For Lovers“ vor; Bianca Mendonça machte die Zuschauer zu Zuhörern und nahm sie auf eine akustische Reise „To Be Heard“ mit; Martina Gimplinger wiederum suchte in „No Place like Home“ mit Tänzern und Performern nach den bleibenden Momenten der Kunst und ihren Spuren. Am 28. März kommt „Cheers für Fears“ ins Freie Werkstatt Theater in Köln. Wie bereits in Mülheim steht auch hier der Austausch von Künstlern ganz oben auf dem Programm. Geplant ist aber auch, drei jüngere Produktionen aus dem Ruhrgebiet zu zeigen. Darüber hinaus sollen neue Performances im Rahmen von Workshops entstehen und am frühen Abend vorgestellt werden.

HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN

„Argonauten“ | R: Stefan Solberg | Theater der Keller | Sa 28.3.(P), Mo 30.3. 20 Uhr | 0221 221 28 400 „Cheers for Fears on tour“ | Freies Werkstatt Theater | Sa 28.3. 16 Uhr www.cheersforfears.de | 0221 32 78 17

„Le Grand Macabre“ | Mi 4.3., Fr 6.3., Mi 18.3., Fr 20.3. 19.30 Uhr | Aalto Theater, Essen | 0201 812 22 00

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Theater-Termine Köln-Bonn

Theater-Kalender Köln-Bonn ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr

FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr

Torsten Schlosser Mo. 2.3. Tanja Haller Di. 3.3. Fußplege Deluxe Mi. 4.3. Gratis-Comedy Mi. 4.3. bis Sa. 7.3., Mi. 11.3. bis Sa. 14.3., Mi. 18.3. bis Sa. 21.3., Mi. 25.3. bis Sa. 28.3. je 22.00 GoOld-Guys Do. 5.3., Sa. 7.3., Mi. 25.3. Frizzles Fr. 6.3., Sa. 28.3. Rupert Schieche Mo. 9.3., Mo. 30.3. Andrea Volk Di. 10.3., Di. 24.3. Bernd Budden Mi. 11.3. Hildegart Scholten Do. 12.3. Horst Fyrguth Fr. 13.3. Sia Korthaus Sa. 14.3. Monika Blankenberg Mo. 16.3. Gratwohl & Heise Di. 17.3., Di. 31.3. Özgür Cebe Mi. 18.3. Silvia Doberenz Do. 19.3. Käthe Lachmann Fr. 20.3. Travestie verkehrt Sa. 21.3. Warntjen & Stern Mo. 23.3. Manuel Wolff Do. 26.3. Christopher Köhler Fr. 27.3.

Frederik So. 1.3. 16.00 Hiob So. 1.3., Mi. 4.3., Do. 5.3. BabyBühne Di. 3.3., Mi. 4.3. je 11.00 Gipfelstürmer Fr. 6.3., Sa. 7.3., Di. 10.3., Mi. 11.3. Musikalische Stadtgeschichten So. 8.3. 18.00 (200 Jahre Preußen), So. 15.3. 18.00 (Teil V), So. 29.3. 19.00 (Teil V) Vom Leben Fr. 13.3. 17.00 Treibsandkasten Fr. 20.3. X-Freunde Sa. 21.3., So. 22.3. Nulli & Priesemut: Gibt es eigentlich Brummer, die nach Möhren schmecken? So. 22.3. 15.00, So. 29.3. 15.00 Alltag & Ekstase Mi. 25.3., Do. 26.3. m. Einführung um 19.30, Fr. 27.3.

BÜRGERHAUS KALK 0221 870 11 25, Beginn 20.00 Uhr Kalker KunstRasen Do. 12.3., Herrn Ernst, Frau Putzelig u. Gäste Kalker Kaffee #27 Sa. 14.3. Leinen los! Fr. 27.3., Sa. 28.3. BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 509 0221 991 10 80, Beginn 20.00 Uhr Armin Fischer So. 1.3. 18.00 Michael Steinke Do. 5.3. Ecco Meineke Fr. 6.3. Niko Formanek Sa. 7.3., So. 8.3. 18.00 Die ImproVisaToren Mi. 11.3. Hans Gerzlich Do. 12.3. Olivier Sanrey Fr. 13.3. Sybille Bullatschek Sa. 14.3., So. 15.3. 18.00 Carmela de Feo Mi. 18.3. Anny Hartmann Do. 19.3. Lüder Wohlenberg Fr. 20.3. Constanze Lindner Sa. 21.3., So. 22.3. 18.00 Volker Diefes Mi. 25.3. Till Reiners Do. 26.3. Moses W. Fr. 27.3. Schmidtke Sa. 28.3., So. 29.3. BÜRGERZENTRUM CHORWEILER 0221 221 96 330, Beginn 20.00 Uhr Fatih Cevikkollu Fr. 6.3. 19.00 Wildes Holz Fr. 20.3. 19.00 COMEDIA 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Methode Baklava Mo. 2.3. 11.00, Di. 3.3. 11.00 u. 19.00 Blind Mo. 2.3., Di. 3.3. Kozmic Blue Mi. 4.3. Der Krakeeler Do. 5.3. 10.30, Fr. 6.3. 10.30, Sa. 7.3. 16.00, So. 8.3. 15.00 u. 17.00 Moritz Netenjakob Do. 5.3. Horst Schroth Fr. 6.3., Sa. 7.3. Bleigießen im Frühling Mo. 9.3., Di. 10.3. Thomas Reis Fr. 13.3. Betancor mit Haberkamp u. Danny Dziuk Fr. 13.3. 20.30 Carrington-Brown Sa. 14.3. Ingo Börchers Sa. 14.3. 20.30 Wilfried Schmickler Fr. 20.3., Sa. 21.3. Nico Semsrott Fr. 20.3. 20.30 Hotel Flamingo Royal Mo. 23.3., Di. 24.3. Papas Arme sind ein Boot Di. 24.3. 10.30, Mi. 25.3. 10.30 u. 16.00, Do. 26.3. 10.30 Rhingdöchter Mi. 25.3. Jens Neutag Do. 26.3. Zuckerfest für Diabetiker Do. 26.3. 20.30 Horst Evers Fr. 27.3. Matthias Reuter Fr. 27.3. 20.30 Die Zauberflöten Sa. 28.3., So. 29.3. 19.00 Der Menschenfeind Sa. 28.3., So. 29.3. je 20.30 Emil und die Detektive Di. 31.3. 10.30

GLORIA 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr Maxi Gstettenbauer So. 1.3. 19.30 Kampf der Giganten Do. 5.3. Der goldene Improstern Sa. 7.3. 19.30 Dr. Mark Benecke So. 8.3. 19.00, Mo. 9.3. Zum Lachen in den Keller Di. 10.3., mit Jacqueline Feldmann, Ort: Subway 1-Live-O-Ton-Charts Mi. 11.3. Christiane Stenger Do. 19.3. Fang den Mörder So. 22.3. 19.30, Hella von Sinnen u. Gäste Martin Sonneborn Di. 24.3. The Firebirds Burlesque Show Mi. 25.3. Knacki Deuser Do. 26.3. Frau Jahnke hat eingeladen… So. 29.3., Mo. 30.3. OPER KÖLN: AM DOM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Der Freischütz So. 1.3. 18.00, Mi. 4.3., Fr. 6.3., So. 8.3. 16.00 Vor der Premiere So. 15.3. 11.00, Ort: Foyer Claudia Rohrbach So. 15.3. 20.00, Ort: Trinitatiskirche The Turn of the Screw So. 22.3., Do. 26.3., Sa. 28.3. je 20.00, Ort: Trinitatiskirche Il prigioniero / Ekklesiastische Aktion Fr. 27.3., So. 29.3. 16.00 SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Hiob So. 1.3. m. Einführung um 15.15, Sa. 7.3., Mi. 11.3., Sa. 21.3. Im Kopf von Bruno Schulz So. 1.3. 17.00, Do. 13.3. m. Einführung um 19.30, Sa. 14.3. 20.00, Mi. 18.3. 20.00 Dogville Di. 3.3., Fr. 20.3., Mi. 25.3., Fr. 27.3. Die Lücke Di. 3.3., Mo. 16.3. je 19.00 Das Käthchen von Heilbronn Mi. 4.3., So. 15.3. 18.00, Di. 31.3. Hedda Gabler Mi. 4.3. 20.00, So. 15.3. 19.00, Di. 31.3. 20.00 Kabale und Liebe Do. 5.3. m. Einführung um 18.45, Di. 13.3., Mi. 18.3. m. Einführung um 18.45 Parzifal Fr. 6.3., So. 8.3. 18.00, Fr. 13.3. m. Einführung um 18.45, Sa. 14.3., So. 22.3., Do. 26.3. Die Abschaffung der Nacht Fr. 6.3., So. 8.3., Fr. 13.3. je 20.00 Der Menschenfeind Sa. 7.3., So. 22.3., Do. 26.3. je 20.00 Herzstück / Mauser So. 8.3. 20.30, Fr. 13.3. 20.30, Di. 17.3. 20.00, So. 29.3. 20.30, Ort: Die Grotte Der gute Mensch von Sezuan Mi. 11.3. 19.00 Die Philosophie im Boudoir Mi. 11.3. 20.00, Ort: Die Grotte Und Pippa tanzt! Sa. 14.3., So. 15.3., Do. 19.3., Di. 24.3., Mo. 30.3., Di. 31.3., Ort: Halle Kalk Hit Me Baby One More Time Fr. 20.3. 20.00, Fr. 27.3. 20.00 (Vol. II) Invasion! Fr. 20.3. 20.00, Ort: Die Grotte

= Premiere = choices-Empfehlung auf den Auswahlseiten If I can… Sa. 21.3., Fr. 27.3. je 22.00, Ort: Die Grotte Die roten Schuhe / Eine Liebe. Zwei Menschen Mo. 23.3. 20.00, Ort: Die Grotte Bartleby der Schreiber Mi. 25.3. 20.00, Ort: Die Grotte Der Kaufmann von Venedig Sa. 28.3. Argonauten Sa. 28.3., Mo. 30.3. je 20.00 Habe die Ehre So. 29.3. 20.00 SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Simone Solga So. 1.3. 19.00 Werner Koczwara Mo. 2.3., Di. 3.3. Anka Zink Mi. 4.3. Mathias Tretter Do. 5.3. Matthias Brodowy Fr. 6.3. Sven Ratzke Sa. 7.3. Max Uthoff So. 8.3. 19.00 Kom(m)ödchen Düsseldorf Mo. 9.3. Gernot Voltz Di. 10.3., Mi. 11.3. ONKeL fiSCH Do. 12.3. Robert Griess Fr. 13.3. Nessi Tausendschön Sa. 14.3., So. 15.3. 19.00 Manfred Lütz Mo. 16.3. Severin Groebner Di. 17.3. Pause & Alich Mi. 18.3. Ham & Egg Do. 19.3., Fr. 20.3. Florian Schroeder Sa. 21.3., So. 22.3. 19.00 Konrad Beikircher Mo. 23.3. Stephan Masur Di. 24.3. Lydie Auvray Mi. 25.3. Kabarett-Bundesliga Do. 26.3., Maria Vollmer vs. Masud Kasalla Fr. 27.3., Sa. 28.3., So. 29.3. 19.00, Mo. 30.3. Ferdinand Linzenich Di. 31.3. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Orkan der Gefühle: Folge 6 Mo. 2.3., Di. 3.3. The Great Democracy Show Fr. 6.3. bis Di. 10.3. We Forgot Fr. 20.3., Sa. 21.3. je ab 19.00 THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr Aufguss So. 1.3. 17.00 u. 20.00, Di. 3.3. bis Fr. 6.3., Sa. 7.3. 17.00 u. 20.00, So. 8.3. 17.00 u. 20.00, Mi. 11.3. bis Sa. 14.3., So. 15.3. 17.00 u. 20.00, Di. 17.3. bis Sa. 21.3., So. 22.3. 17.00 u. 20.00, Di. 24.3. bis Fr. 27.3., Sa. 28.3. 17.00 u. 20.00, So. 29.3. 17.00 u. 20.00, Di. 31.3. Robert Kreis Di. 10.3. THEATER TIEFROT 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr Scherben So. 1.3. 19.30, Mo. 2.3., Di. 3.3., Mi. 25.3., Do. 26.3. Philoktet Sa. 7.3., Mi. 11.3., Mi. 18.3., Fr. 20.3., Sa. 21.3. Der letzte der feurigen Liebhaber Fr. 13.3., Sa. 14.3., So. 15.3. 19.30 PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Bandoneon So. 1.3. Max Uthoff So. 1.3. Henning Beck Mo. 2.3. Nacktsaufen Di. 3.3., Leseshow ONKeL fiSCH Mi. 4.3. Sebastian Krämer Do. 5.3. Bohr, Haller, Kling Do. 5.3., Mi. 25.3. Vanessa Maurischat Fr. 6.3. Martin Sierp Fr. 6.3. Christoph Sieber Sa. 7.3. Hilbrand, Wegner, Askari Sa. 7.3. ABBA jetzt! So. 8.3. Sven Ratzke So. 8.3. Caveman Mo. 9.3., Di. 10.3. Lioba Albus Mi. 11.3. Roberto Capitoni Mi. 11.3. Kay Ray Do. 12.3. Uli Masuth Do. 12.3. Idil Baydar Fr. 13.3.

20

Erwin Frosche Fr. 13.3. Offene Bühne Rheinland Sa. 14.3. René Sydow Sa. 14.3. Ingo Appelt So. 15.3. Bonner Rudelsingen Mo. 16.3., Di. 17.3. je 19.30 Bargel, Nettekoven Mi. 18.3. Wilfried Schmickler Mi. 18.3. Hortkind Do. 19.3. Ozan & Tunc Do. 19.3. Die Geschwister Pfister Fr. 20.3., Sa. 21.3. Suse & Fritzi Fr. 20.3. Gregor Pallast So. 22.3. Kleine Sommernacht der Lieder So. 22.3. Pantheon Vorleser im WDR Mo. 23.3., Horst Evers u. Gäste 6 Frauen auf einen Streich Di. 24.3., Gerburg Jahnke u. Gäste Billy Rückwärts Di. 24.3. Martin Sonneborn Mi. 25.3. The Songs of Tom Waits Do. 26.3. Robert Griess Do. 26.3. Arnulf Rating Fr. 27.3. Ingolf Lück Sa. 28.3. Pause & Alich Mo. 30.3., Di. 31.3. SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr The Rock’n Rollator Show So. 1.3. Michl Müller Mi. 4.3. Mathias Tretter Fr. 6.3., Sa. 7.3. Etta Scollo So. 8.3. @rheinkabarett Di. 10.3., Fr. 20.3. Springmaus-Ensemble Mi. 11.3., Fr. 13.3. Kom(m)ödchen Düsseldorf Do. 12.3., Mi. 18.3., Do. 19.3. Maren Kroymann Sa. 14.3. Kabarett-Brunch So. 15.3. 11.00 Han’s Klaffl So. 15.3., Mo. 16.3. Marius Jung Di. 17.3. Severin Groebner Sa. 21.3. Nils Heinrich So. 22.3. NeunMalKlug Mo. 23.3., Benefizshow Ladies Night – Ganz oder gar nicht Di. 24.3., Mi. 25.3. Nessi Tausendschön Do. 26.3. Nina Petri Fr. 27.3. Margie Kinsky Sa. 28.3. Bill Mockridge So. 29.3. JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Der kleine Prinz So. 1.3. 15.00, Mo. 2.3. 10.00, Di. 3.3. 10.00, Do. 12.3. 10.00, Fr. 13.3. 10.00, Sa. 14.3. 15.00, Sa. 15.3. 15.00, Mo. 16.3. 10.00, Ort: Thalia Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer Mo. 2.3. 10.00, Di. 3.3. 9.00 u. 11.00, Do. 5.3. 9.00 u. 11.00, Fr. 6.3. 9.00 u. 11.00, Sa. 7.3. 15.00, Di. 10.3. 9.00 u. 11.00, Mi. 11.3. 10.00 u. 15.00 Der Grüffelo So. 8.3. 15.00, Mo. 9.3. 10.00 Tschick Fr. 13.3. 10.00 u. 19.30, Mi. 18.3. 10.00 u. 19.30, Do. 19.3. 10.00 Pettersson und Findus Sa. 14.3. 15.00, So. 15.3. 11.00 u. 15.00, Mo. 16.3. 10.00, Di. 17.3. 10.00 Ente, Tod und Tulpe Sa. 21.3. 16.00, Di. 24.3. 10.00, Mi. 25.3. 10.00, Ort: Thalia Simsalabonn Sa. 21.3. 20.00, So. 22.3. 16.00 Rico, Oskar und die Tieferschatten Di. 24.3. 10.00 u. 18.30, Mi. 25.3. 10.00 Pünktchen und Anton Do. 26.3. 10.00, Fr. 27.3. 10.00 u. 18.30 (DGSÜbersetzung), Sa. 28.3. 15.00

Metropolis

ZU ENDE IST ALLES ERST AM SCHLUSS EIN FILM VON JEAN-PAUL ROUVE

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Film-ABC

Vorspann

„Die Reise zum sichersten Ort der Erde“, S. 32

KULTUR.KINO.KÖLN.

26 Jhg. I März 2015

FILMKRITIK-ÜBERSICHT

FILMSTART-TERMINE 26.2.

5.3.

Geht montags lieber ins Kino: Hartmut Ernst

Willkommen!

Zur weltoffenen Leinwand

12.3. 19.3.

34

3 Herzen

X

38

A Most Violent Year

X

41

Afrika - Das magische Königreich

30

Als wir träumten

X

38

American Sniper

X

41

Asterix im Land der Götter

X

32

Bande de filles

X

38

bestefreunde

X

41

Chappie

41

Cinderella

28

Das ewige Leben

38

Das Mädchen Hirut

41

Die Bestimmung – Insurgent

X

32

Die Reise zum sichersten Ort der Erde

X

41

Die Trauzeugen AG

41

Focus

X

41

Fußball - Großes Spiel mit kleinen Helden

X

32

Heute bin ich Samba

X

37

Heute gehe ich allein nach Hause

X

37

Kingsman: The Secret Service

24

Leviathan

40

My Stuff

X

37

Pepe Mujica - Der Präsident

X

41

Project: Almanac

X

41

Seventh Son

X

41

Shaun das Schaf – Der Film

29

Still Alice – Mein Leben ohne Gestern

32

Stopping – Wie man die Welt anhält

41

The Boy Next Door

37

Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!

26.3.

40

Tristia – Eine Schwarzmeer-Odyssee

X

30

Verstehen Sie die Béliers?

28

Viel Gutes erwartet uns

40

Von jetzt an kein Zurück

40

Zu Ende ist alles erst am Schluss

X

X X X X

X

X X

X X X X

X

Tschö, Kögida! Und ja, auch die anderen Gidas schwinden sichtlich dahin. Dank einer schon aberwitzig inkompetenten Führerriege. Dank einer erdrückenden Zahl an Gegendemonstranten. Und dank jener rechten Gruppierungen, die sich nach und nach dem Wohlstandsprotest angeschlossen haben und anschaulich darlegten, dass es keine gemäßigte Islamfeindlichkeit gibt. Was bleibt? Ach ja, die AfD, die ist da ja auch ganz offiziell mitmarschiert. Doch statt weiterhin falschen Patrioten zu folgen, schlagen wir allen Wutbürgern aus der sogenannten „Mitte“, die gern mal gegen Andersglaubende, vor allem aber für mein Auto, mein Haus und mein Boot demonstrieren, vor: Gehen Sie jetzt doch, wo das mit der Pegida abebbt, montags einfach mal ins Kino! Da werden regelmäßig Filme gezeigt, die sich in aller und vor aller gebotener Vielfalt auch mit Ihren Themen auseinandersetzen. Filme, die erkenntnisreiche Alltagseinblicke in die nahe oder ferne Fremde gewähren, so wie in diesem Monat das äthiopische Gesellschaftsdrama „Das Mädchen Hirut“, die französische Tragikomödie „Heute bin ich Samba“ oder das Sozialdrama „Bande de filles“. Filme, die schmerzhaft oder humorvoll, fiktional oder dokumentarisch, aber immer lebensnah vom anders und woanders erzählen. Und im Umkehrschluss zugleich davon, wie gut es uns doch eigentlich geht. Eben dies immer wieder vor Augen zu führen, ist sichtlich notwendig. Das Sozialexperiment „The Third Wave“, das 1967 in den USA durchgeführt wurde und die menschliche Verführbarkeit samt Sündenbockmechanismen durchexerzierte, wurde 1981 fürs Fernsehen verfilmt, der Roman dazu ist hierzulande längst Schullektüre. Im Jahr 2000 folgte ein Musical und 2008 der deutsche Kinofilm „Die Welle“. Pegida ist eine Welle. Wer Lügenpresse sagt, der sagt vermutlich auch Lügenkino. Und ja, wir geben zu: Das Kino lügt! Jeden Tag aufs Neue, wenn es uns zum Beispiel von Reisen durch unendliche Weiten oder nach Mittelerde erzählt. Das ist reine Fantasie, das sind lose Behauptungen. So wie Pegida-Parolen lose Behauptungen sind. Nur gelingt es dem Kino zumeist, innerhalb seiner losen Behauptungen auch Wahrhaftigkeit zu manifestieren. Erst recht aber wahrhaftig ist die große Leinwand, wenn sie unendliche Weiten und Mittelerde hinter sich lässt und sich lebensnah gibt, wenn sie vom hier und dort erzählt im gestern oder heute. Dann kann Kino unmittelbar Meinungsvielfalt, Meinungsfreiheit und meinungsbildend sein. Im Kinosessel, im Austausch nach dem Besuch, in der Filmkritik. Und ja, Filme können missbraucht werden, können Groll schüren und Gift und Galle. Doch darauf haben Gott und Allah sei’s gedankt nicht zuletzt unsere Kinobetreiber ein Auge, die für uns allwöchentlich ihr Programm zusammenstellen und streitbare Filme kritisch begleiten. So verschiedentlich die Spielstätten ausgerichtet sind und so unterschiedlich die Geschmäcker sein können, die sie bedienen, so haben sie am Ende doch eines gemeinsam: Ihre Tore stehen allesamt sperrangelweltoffen. Hereinspaziert, Kulturen!

HARTMUT ERNST

X X 26.3.

Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung

Mein Film, mein Kino, meine Meinung

23

.de

Mein Meeii Lesezeichen

choice of choices

Allein im Kampf für Haus und Hof: Kolia (Aleksey Serebryakov)

Hiobsbotschaften „Leviathan“ von Andrey Zvyagintsev Eine Familie muss sich gegen staatlich gestützte Ungerechtigkeit wehren. C Erbarmungsloses Drama um Korruption und Machtmissbrauch

Der Leviathan ist ein mächtiges Seeungeheuer, das sich Gott als Spielgefährten geschaffen hat. Im Buch Hiob wird Leviathan als Gleichnis verwendet, um Hiob vor Augen zu führen, wie sinnlos seine Versuche sind, gegen sein Schicksal aufzubegehren. Gott nimmt ihm alles, um seinen Glauben zu testen, Hiob erduldet es, bis ihm nichts mehr bleibt. Der 140-minütige Film ist schon weit fortgeschritten, und die hiobsche Talfahrt des Protagonisten Kolia scheint unaufhaltsam, da entgegnet ihm ein Priester dieses Bibelzitat: „Kannst du den Leviathan ziehen mit dem Haken und seine Zunge mit einer Schnur fassen? … Wenn du deine Hand an ihn legst, so gedenke, dass es ein Streit ist, den du nicht ausführen wirst … Niemand ist so kühn, dass er ihn reizen darf.“

Fragwürdige Seilschaften Kolia (Aleksey Serebryakov) lebt mit seiner jungen Frau Lilya (Elena Lyadova) und Kolias Sohn Roma (Sergey Pokhadaev) an der rauen Nordküste Russlands. Er betreibt eine kleine Autowerkstatt, die der Familie keinen Luxus erlaubt – aber man kann davon leben. Vorausgesetzt, Kolia kann seine Arbeit weiterhin verrichten. Doch der Bürgermeister (Roman Madyanov) der heruntergewirtschafteten, kleinen russischen Küstenstadt setzt alle Hebel in Bewegung, um an das Land von Kolia und seiner Familie zu kommen. Es soll wegen öffentlichen Interesses enteignet werden. Die Familie ist verzweifelt. Erst als Kolias Jugendfreund Dimiti, ein weltgewandter Anwalt aus Moskau, belastendes Material gegen Bürgermeister Vadim auspackt, kann die Familie ihm Paroli bieten. Doch Vadims Einfluss ist groß, und ganz so leicht, wie es zunächst den Anschein hat, lässt er sich nicht einschüchtern. Nicht nur hat er politischen Einfluss, er steht sich auch gut mit der Kirche, die wiederum sehr einflussreich ist. Und auch vor illegalen Mitteln schreckt er nicht zurück. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Regisseur Andrey Zvyagintsev erzählt von der Kollision eines Bürgers mit dem Staat und der dahinter stehenden Kirche langsam und ruhig, aber mit größter Konsequenz. Filmisch ist das Werk gar nicht mal so auffällig: In langen, ruhigen Einstellungen findet „Leviathan“ eine visuelle Entsprechung für die weite, karge Landschaft, die geduldig an den Einzelschicksalen der Menschen vorbeisieht. Angeblich von dem Schicksal des amerikanischen Autoschlossers Marvin Heemeyer inspiriert, der vor zehn Jahren in Colorado seine Wut über behördliche Schikane in einer Zerstörungsorgie mit einem zum Panzer umgebauten Bulldozer entlud, bezieht sich der Titel des Films nicht nur auf das Bibelzitat,

Mit

.de beginnt die Filmwoche

sondern gleichfalls auf das gleichnamige staatsphilosophische Werk von Thomas Hobbes: Der denkt 1651 über die Natur des Menschen und den Staat nach. Die Freiheit opfert der Mensch, um den Krieg „jeder gegen jeden“ zu überwinden und Sicherheit für Haus und Hof zu erlangen. Eine Sicherheit, die nur gegeben ist, wenn der Staat vernünftig und gerecht handelt. In den beiden letzten Teilen des Textes widmet sich Hobbes der Religion und dem Verhältnis von Staat und Kirche, deren Einfluss er problematisiert. Andrey Zvyagintsevs in Russland angesiedelter „Leviathan“ wird im Inland heftig kritisiert. Sowohl die Darstellung von Korruption und Machtmissbrauch als auch die eindeutige Darstellung der Rolle der Kirche in diesem Machtsystem stößt vielen in Russland auf. Und auch wenn der Regisseur betont, seine Geschichte könne so oder ähnlich überall spielen, ist die Ähnlichkeit der Freundschaft zwischen dem Machthungrigen Bürgermeister Vadim und dem orthodoxen Kirchenoberhaupt der Region und Putins Freundschaft mit Kyrill I., dem obersten Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche, unübersehbar. Es ist diese fragwürdige Seilschaft, der auch die Intervention von Pussy Riot in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, dem zentralen Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen Kirche, galt.

Beeindruckende Konsequenz Zvyagintsev zeichnet ein absolut desillusionistisches Bild einer Gesellschaft, in der das Recht des Einzelnen nichts zählt, wenn es in Konflikt zur Meinung der Machthaber steht. Die emotionale Kraft zieht der Film aus seiner Perspektive, die immer die Familie Kolias ins Zentrum stellt und zeigt, wie sich durch deren Konflikt mit den Mächtigen nach und nach alles gegen sie wendet. Mit welcher Unerbittlichkeit der Film das allegorische Schicksal der Familie beschreibt, ist von beeindruckender Konsequenz. Das hat ihm im Westen bereits viele Preise eingebracht und in Russland viel Kritik. Letztere scheint die Thesen des Films zu bestätigen, und „Leviathan“ scheint näher an der Realität zu sein, als es der mythologische Hintergrund hoffen lässt. In der Bibel erhält der bis zuletzt gottesfürchtige Hiob als Belohnung für seinen festen Glauben das Doppelte von dem, was ihm genommen wurde. Aber Zvyagintsev hat keine Bibelverfilmung gemacht, und wir befinden uns im Russland der Gegenwart. CHRISTIAN MEYER LEVIATHAN Golden Globe 2015: Bester ausländischer Film R 2014 - Drama - 141 Min - ab 12 J. - Regie: Andrey Zvyagintsev mit: Alexei Serebrjakow, Elena Lyadova, Wladimir Wdowitschenkow

Start: 12.3.

OFF Broadway

24

Mein Me ei Lesezeichen

Kölner Kritikerspiegel

März 2015 Die häufigsten Nennungen

Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger

Thomas Linden Kölnische Rundschau

Sebastian Ko WDR 1 LIVE

Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin

R.-Ruediger Hamacher film-Dienst

Susan Vahabzadeh Süddeutsche Zeitung

Sven von Reden StadtRevue

Herausragend A Most Violent Year von J. C. Chandor

Shaun – Das 3 Herzen Leviathan Schaf von von A. Zvyagintsev von M. Burton, B. Jacquot R. Starzak

Bemerkenswert

Das Mädchen A Most Hirut Violent Year von Z. Mehari von J. C. Chandor

A Most Violent Year von J. C. Chandor

Stopping (...) Leviathan Das ewige von von Leben von W. B. Koch, A. Zvyagintsev Murnberger N. Landmark

A Most Violent Year von J. C. Chandor

Best of Comedy

Kingsman: The Secret Service von Matthew Vaughn

Die Trauzeugen AG von J. Garelick

Die Trauzeugen AG von J. Garelick

Verstehen sie die Béliers? von E. Lartigau

A Most Violent Year von J. C. Chandor

Als wir träumten von A. Dresen

Still Alice von W. West

Bande de filles von C. Sciamma

Als wir träumten von A. Dresen

Das Mädchen American Hirut Sniper von Z. Mehari von C. Eastwood

Best of Drama

Als wir träumten von A. Dresen

Besondere Erwähnung

Pepe Mujica – Der Präsident von H. Specogna

Still Alice von W. West

Leviathan Bande de von filles A. Zvyagintsev von C. Sciamma

Still Alice von W. West

Verena Lueken FAZ

Lars-Olav Daniel Kothenschulte Beier Spiegel Frankfurter Rundschau

A Most Violent Year von J. C. Chandor

(Urlaub) Leviathan von A. Zvyagintsev

Bande de filles von C. Sciamma

A Most Violent Year von J. C. Chandor

Cristina Nord Katja Nicodemus taz Die Zeit

Christian Meyer choices Kultur.Kino.Köln.

(Urlaub)

Bande de filles von C. Sciamma

Cinderella von K. Branagh

Leviathan von A. Zvyagintsev Bande de filles von C. Sciamma Das ewige Leben von W. Murnberger

Still Alice von W. West

Leviathan von A. Zvyagintsev

Von jetzt an kein Zurück von C. Frosch

3 Herzen von B. Jacquot

3 Herzen von B. Jacquot

Als wir träumten von A. Dresen

Kino-Kalender

PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN 1.3. 12 Uhr ZUR HÖLLE MIT DEM TEUFEL, Filmhaus Doku von 2008 über liberianische Frauenrechtlerinnen, anschl. Diskussion

18.3. 20 Uhr THE GREEN PRINCE, Filmpalette Doku über einen palästinensischen Überläufer (i. R. der Jüdischen Kulturtage)

1.3. 15 Uhr BERLINIZED, Filmhaus Doku über das Berliner Kulturleben in den 90ern. Der Regisseur ist anwesend.

18.3., 21 Uhr THIEF, Filmhaus Something Weird Cinema präsentiert Michael Manns Kinodebüt von 1981

1.3. 17 Uhr VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS?, Cinenova Preview der französischen Gehörlosen-Komödie, s.S. 30

19.3. 19 Uhr DIE FALSCHSPIELERIN, Filmforum Preston Sturges’ Screwball-Comedy mit Henry Fonda u. Barbara Stanwyck

1.3. 18 Uhr / 14.3. 20 Uhr WER RETTET WEN?, Filmforum Doku über die Banken- und Staatskrisen, anschließend Diskussion

20.3. 21 Uhr RUINED HEART, Filmclub 813 Premiere des Gangsterepos mit Konzert von Stereo Total

4.3. 20 Uhr KURZFILMKOMÖDIEN MIT MAX DAVIDSON, Filmforum 3 Stummfilme mit dem jüdischen Hollywood-Darsteller & Klavierbegleitung

21.3. 14 Uhr LAUTLOSE FLUCHT, Fimforum NRW Spielfilm eines gehörlosen Filmteams, anschl. Diskussion

5.3. - 8.3. BESONDERS WERTLOS, Filmhaus 17. Festival des psychotronischen Films

„Wer rettet wen?“

22.3. 15 Uhr DE-LOVELY, Filmforum NRW Biopic über Cole Porter aus dem Jahr 2004

„Ruined Heart“

8.3. 11.30 Uhr VESPA FIEBER / ORTE DES GLÜCKS, Odeon Kölsche Filmmatinee zeigt zwei Kurzfilme über Rollerkultur in Köln

22.3. 17 Uhr PEDAL THE WORLD, Odeon Dokumentation über Felix Starcks Weltumradelung

8.3. 12 Uhr/16 Uhr DAS MÄDCHEN HIRUT, Odeon/Filmpalette Preview des Dramas zum Weltfrauentag, s.S. 38

23.3. 20 Uhr BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL 2, Weisshaus Preview des zweiten Teils der britischen Komödie

8.3. 15.30 Uhr THE LIMITS OF CONTROL, Off Broadway Jim Jarmuschs mysteriöser Killerfilm (Reihe „Filmpsychologische Betrachtungen“)

24.3. 21 Uhr SOMETHING MUST BREAK, Filmpalette Schwedisches Schwulendrama im Punkmilieu

10.3. 19 Uhr TYPISCH JUDE, Filmhaus Doku über aktuellen Antisemitismus, anschließend Diskussion

25.3. 12.30 Uhr VON CALIGARI ZU HITLER, Filmforum NRW Philharmonie-Lunch mit Auszügen a. d. Doku über das Kino der Weimarer Zeit

11.3. 14.30 Uhr WEM GEHÖRT DIE STADT?, Odeon Seniorenkino zeigt den Film über Bürgerengagement in Ehrenfeld.

25.3. 19 Uhr MÄNNER ZEIGEN FILME UND FRAUEN IHRE BRÜSTE, Filmforum. Subversive Mockumentary über Cannes, anschl. Diskussion

12.3. 19.30 Uhr AM KÖLNBERG, Filmforum Doku über Problemsiedlung in Meschenich, anschl. Gespräch mit den Machern

„Am Kölnberg“

25.3. 20 Uhr LOS VEGANEROS, Filmpalette Komödie über Umweltaktivisten im Rahmen der Jüdischen Kulturtage

14.3. ab 19.30 Uhr DESERT INSPIRATION, Filmhaus Doku über das Leben der Berber in Marokko, anschließend Konzert

26.3., 19.30 Uhr MIT LEID, Filmforum NRW Doku über Menschen mit psychischen Erkrankungen, anschl. Diskussion

15.3. 16 Uhr VIEL GUTES ERWARTET UNS, Filmforum Doku über den dänischen Biobauern Nils Stokholm, anschl. Gespräch, s.S. 30

27.3. 20 Uhr FLOWERS OF FREEDOM, Filmforum NRW Doku über Aktivistinnen in Kirgistan, anschl. Diskussion

15.3. 16.30 Uhr NUR EINE STUNDE RUHE, Cinenova Preview des neuen Films von Patrice Leconte

27.3. 21.30 Uhr SÖLDNER KENNEN KEINE GNADE, Filmhaus Brutaler Mafiafilm aus Hong Kong von 1980

15.3. 17 Uhr A MOST VIOLENT YEAR, Cinenova Preview des Dramas in der New Yorker Halbwelt, s.S. 38

28.3. 19 Uhr APPROPRIATE BEHAVIOUR, Filmforum NRW Spielfilm über eine bisexuelle Perserin in Brooklyn

17.3. 20 Uhr CITIZENFOUR, Filmpalette Beeindruckende Doku über Edward Snowdens brisanten Leak

28.3. 20.45 JONGENS, Filmforum NRW homochrom zeigt ein niederländisches Coming-of-Age-Drama

17.3. 20 Uhr DIE REISE ZUM SICHERSTEN ORT DER WELT, Odeon Preview der Atomendlagerdoku, Regisseur Edgar Hagen ist anwesend, s.S. 32

Mein Film, mein Kino, meine Meinung

„Citizenfour“

25

29.3. 17 Uhr BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL 2, Cinenova Preview des zweiten Teils der britischen Komödie

„Best Exotic Marigold Hotel“

„Männer zeigen Filme und Frauen ihre Brüste“

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Mein Meeii Lesezeichen

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ALS WIR TRÄUMTEN

Seit 26.2.

DE/FR 2015, R: Andreas Dresen, D: Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Joel Basman

Leipzig in der Nachwendezeit: Die Clique um Rico, Mark und Daniel lebt ziellos in den Tag hinein. Wenn sie nicht gerade mit ihrer Fußballmannschaft um den Aufstieg spielen, prügeln sie sich, um auf der Straße respektiert zu werden, klauen oder treiben anderen kleinkriminellen Unfug. Nachts betrinken sie sich sinnlos, nehmen Drogen, gehen in den Swinger-Club und randalieren ohne Grund in der Nachbarschaft – auf der lokalen Polizeistation sind die Jungs darum Stammgäste. Heimlich träumen die drei Chaoten jedoch davon, der Sinnlosigkeit ihres Daseins in dem Leipziger Viertel zu entfliehen und irgendwo anders ein Leben mit Bedeutung zu beginnen.

LEVIATHAN (O.m.U. & DF)

Ab 12.3.

RU 2014, R: Andrey Zvyagintsev, D: Alexey Serebryakov, Elena Lyadova, Vladimir Vdovitchenkov u.a.

UNE NOUVELLE AMIE – EINE NEUE FREUNDIN (O.m.U. & DF)

Ab 26.3.

FR 2014, R: François Ozon, D: Romain Duris, Anaïs Demoustier, Raphaël Personnaz u.a.

Laura stirbt in jungen Jahren an einer tragischen Krankheit und hinterlässt eine kleine Tochter namens Lucie und ihren Ehemann David. Lauras bestürzte beste Freundin Claire macht es sich daraufhin zur Aufgabe, dem Witwer in der Trauerphase beizustehen. David selbst hingegen versucht, die plötzliche Abwesenheit von Lucies Mutter zu kompensieren, indem er seine feminine Seiten entfaltet, die er sein Leben lang vor der Außenwelt versteckt gehalten hatte. Als Claire diesen plötzlichen inneren wie äußeren Wandel Davids mitbekommt, ist sie zuerst schockiert. Doch ihr wachsendes Interesse an seinem Geheimnis lässt die neue Situation bald immer vertrauter werden.

FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN – PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR Sonntag, 8. März, 15.30 Uhr

THE LIMITS OF CONTROL US 2009, R: Jim Jarmusch, D: Isaach de Bankolé, Alex Descas, Bill Murray, Tilda Swinton, John Hurt u.a.

Der Glanz russischer Filmkunst ist reichlich vergilbt. Umso erfreulicher, wenn sie sich mit solch einem bildgewaltigen Paukenschlag zurückmeldet. Ein hochkarätiges, um nicht zu sagen: lupenreines ArthausOpus, das im internationalen Kritikerspiegel „Megacritic.com“ derzeit eine Bewertung von superlativen 98 Prozent verbuchen kann. Die Story fällt klassisch schlicht aus: Ein aufrechter Familienvater wehrt sich gegen einen korrupten Bürgermeister, der ihm das hübsche Eigenheim und die Existenz wegnehmen will. Der Kampf des Helden ist aussichtslos. Ein wuchtiges Meisterwerk: From Kafka with Love.

A MOST VIOLENT YEAR

Ab 19.3.

US 2014, R: J.C. Chandor, D: Oscar Isaac, Jessica Chastain David Oyelowo, Alessandro Nivola, Albert Brooks u.a.

Ein stiller, namenloser Mann landet am Flughafen in Madrid und beginnt eine Reise durch Spanien, auf der er immer wieder Streichholzschachteln mit anderen Personen austauscht. Vorgestellt von Ingrid Prassel, Ärztin

Dienstag, 03. März, 20.00 Uhr

DAS SALZ DER ERDE (O.m.U.) BR, FR, IT 2014, Regie: Wim Wenders, Juliano R. Salgado Dienstag, 10. März, 20.00 Uhr

FEUERWERK AM HELLLICHTEN TAGE (O.m.U.) CN, HK 2014, Regie: Yinan Diao Dienstag, 17. März, 20.00 Uhr

SHANGHAI, SHIMEN ROAD (O.m.U.) CN 2011, Regie: Haolun Shu Sonntag, 22. März, 14.00 Uhr Mit seinem Debüt „Der große Crash“ glänzte er auf der Berlinale und kassierte zwei Oscar-Nominierungen. In „All is Lost“ schickte er Robert Redford unter großem Jubel der Kritik in einer grandiosen OneMan-Show auf hohe See. Nun der dritte Streich - und wieder gelingt ein großer Wurf! Ein ehrgeiziger Einwanderer will sich im New York der 80-er Jahre selbstständig machen. Doch der amerikanische Traum des aufrechten Idealisten zerplatzt an Korruption, Gier und Gewalt. Temporeich, dialogstark sowie atmosphärisch enorm dicht präsentiert sich ein hochkarätiges Drama mit brillanter Besetzung.

NORTE – THE END OF HISTORY (O.m.U.) PH 2013, Regie: Lav Diaz Sonderaufführung mit Überlänge (eine Pause ist vorgesehen) Eintritt: 8,00 € Dienstag, 24. März, 20.00 Uhr

DIE PIROGE (O.m.U.) FR, SN 2012, Regie: Moussa Touré

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HEUTE BIN ICH SAMBA

Seit 26.2.

FR 2014, R: Éric Toledano & Olivier Nakache, D: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim, Izïa Higelin u.a. ua.

Mit ihrer 2011 realisierten Komödie „Ziemlich beste Freunde“ haben die Franzosen Éric Toledano und Olivier Nakache grandiose Erfolge in zahlreichen Ländern feiern können. Obwohl ihr Nachfolgewerk „Heute bin ich Samba“ komplexer und ernsthafter ausfällt, gelingt mit dem unbeschwerten Omar Sy in der Hauptrolle als illegal in Paris lebendem Senegalesen trotzdem das Kunststück, ein Feel-Good-Movie mit gesellschaftskritischer Brisanz und Aktualität zu füttern. Ohne in Betroffenheitsrhetorik abzudriften, werden Themen wie Immigration und Integration ebenso gestreift und ausgelotet wie Identitätskrisen oder die Grenzen sozialen Engagements.

VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS?

zeit mit Sunaina zu tun. Immerhin erhält er bei der Bewirtung seiner Hotelgäste tatkräftige Unterstützung von Muriel, die mittlerweile Co-Managerin des Hotels ist. Allerdings besteht ihre Aufgabe hauptsächlich darin, sich die Sorgen und Nöte der Gäste anzuhören. Madge hat beispielsweise zwei Verehrer, die sie nicht verlieren will, Norman und Carol sind ständig damit beschäftigt, ihre Partnerschaft auszudiskutieren, und die Dauergäste Evelyn und Douglas haben sich in der Stadt mittlerweile eingelebt und sogar angefangen zu arbeiten. In die Riege der altbekannten Gäste reihen sich mit Guy und Lavinia aber auch zwei Neuankömmlinge ein.

KIDSKINO Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr Samstag, 28. Februar & Sonntag, 01. März DER KLEINE NICK MACHT FERIEN FR 2014, Regie: Laurent Tirard &3+AB EMPFOHLENAB*AHRE &"7 0RÊDIKATBESWERTVOLL Samstag, 07. März & Sonntag, 08. März PADDINGTON

Ab 5.3.

FR 2014, R: Éric Lartigau, D: Karin Viard, François Damiens, Louane Emera, Eric Elmosnino, Roxane Duran u.a. GB 2014, Regie: Paul King &3+AB EMPFOHLENAB*AHRE &"7 0RÊDIKATBESWERTVOLL Samstag, 14. März & Sonntag, 15. März LOLA AUF DER ERBSE Einzigartig humorvoll spielt die französische Erfolgskomödie „Verstehen Sie die Béliers?“ mit unserer Wahrnehmung von Normalität. Ohne jede Spur von aufdringlicher Effekthascherei siedelt Regisseur Éric Lartigau seine turbulente Coming-of-AgeGeschichte einer jungen Frau in einem lautlosen Universum an. Sensibel inszeniert der 51jährige die scheinbar stille Welt tauber Menschen und versammelt dabei ein glänzendes Ensemble. Neben der preisgekrönten Karin Viard überzeugt vor allem die ungeheuer erfrischende Präsenz der jungen Hauptdarstellerin und Newcomerin Louane Emera in diesem bewegendem Schauspielerkino mit berührender Dramatik und bezaubernden Pepp.

BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL 2

Ab 2.4.

GB, US 2015, R: John Madden, D: Maggie Smith, Judi Dench, Bill Nighy, David Strathairn, Celia Imrie, Richard Gere u.a.

Weisshaus-Preview: Montag, 23. März, 20.00 Uhr Im Best Exotic Marigold Hotel hat sich einiges getan: Sonny ist wild entschlossen, ein zweites Hotel zu eröffnen, hat jedoch auch alle Hände voll mit den Vorbereitungen für seine Hoch-

DE 2014, R: Thomas Heinemann &3+AB EMPFOHLENAB*AHRE &"7 0RÊDIKATBESWERTVOLL Samstag, 21. März & Sonntag, 22. März MEIN FREUND, DER DELFIN 2 US 2014, Regie: Charles Martin Smith &3+AB EMPFOHLENAB*AHRE &"7 0RÊDIKATBESWERTVOLL Samstag, 28. März & Sonntag, 29. März BENJAMIN BLÜMCHEN – SEINE SCHÖNSTEN ABENTEUER

DE 1997, Regie: Gerhard Hahn, nach den Geschichten von Elfie Donnelly &3+AB EMPFOHLENAB*AHRE

Film-Kritik

Gerade nicht sonderlich erpicht auf das ewige Leben: Brenner

Niels bedient die Ur-Instinkte seines Roten Dänischen Milchrinds

Am Ende

Liebe Sonne, liebe Erde

„Das ewige Leben“ von Wolfgang Murnberger

„Viel Gutes erwartet uns“ von Phie Ambo-Nielsen

In der vierten Brenner-Verfilmung wühlt der Detektiv in der eigenen Vergangenheit. C Bitter-böser Österreich-Krimi

Ein dänischer Bauer erntet Lob und eckt an mit seinem biodynamischen Ansatz. C Doku über einen biodynamischen Hof

„Das ewige Leben“ ist die dritte Verfilmung eines Brenner-Krimis von Wolf Haas, abermals von Wolfgang Murnberger inszeniert und mit Josef Hader in der Hauptrolle des abgehalfterten Detektivs Brenner. Nach „Komm, süßer Tod“, „Silentium“ und „Der Knochenmann“ kann man Brenner hier aber kaum noch abgehalftert nennen: Er ist am Ende! Selbst beim Arbeitsamt hat er kein Glück. Also geht es in seine alte Heimat, wo immerhin noch sein heruntergekommenes Kindheitshaus steht. Hier wird er mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Die Reihe knüpft inhaltlich an den Film Noir an, die Lakonie, der trockene und sehr schwarze Humor und der sozialrealistische Gehalt verleihen ihr Eigenständigkeit und Aktualität. Das gilt für den neuesten Film mehr denn je. CHRISTIAN MEYER

Niels Stokholm ist achtzig Jahre alt, und er will hundert werden. Seine Lebensweise sollte dem Ansinnen nicht im Wege stehen: Der Däne führt einen biodynamischen Bauernhof. Damit orientiert sich Niels an den Ur-Instinkten seiner Tiere. Der Bauer betrachtet alles in seiner Gesamtheit, mit seiner Art der Landwirtschaft will er Leben erschaffen, das Essen speist seinen Nährwert aus der Kraft des Universums. Was spirituell enthoben klingt, entpuppt sich in der Praxis als äußerst bodenständig. Der sympathisch erzählte und von anmutiger Musik unterlegte Film porträtiert den Freidenker, beobachtet ihn im Alltag und bezeugt absurde Reibereien mit Bürokraten, die dem Tierfreund tiergerechte Haltung absprechen. Eine lehrreiche, beseelte, vor allem aber hoffnungsvoll stimmende Doku. HARTMUT ERNST

DAS EWIGE LEBEN

VIEL GUTES ERWARTET UNS

A/D 2015 - Thriller / Komödie - 123 Min - ab 12 J. - Regie: Wolfgang Murnberger mit: Josef Hader, Tobias Moretti, Nora von Waldstätten Start: 19.3.

DK 2014 - Dokumentarfilm / Gesellschaft - 100 Min - o. Altersb. - Regie: Phie Ambo-Nielsen Start: 19.3.

Filmpalette, Odeon

Filmpalette

DIE FALSCHSPIELERIN Preston Sturges, 1941

So, 12.4. 15:00 und 18:30 Uhr

DR. MABUSE, DER SPIELER (TEIL 1 UND 2)

Mi, 27.5. 19:00 Uhr

Fritz Lang, 1922

Norman Jewison, 1965

Mi, 29.4. 19:00 Uhr

Mi, 3.6. 19:00 Uhr

DIE SPIELREGEL

SONATINE

Jean Renoir, 1939

Takeshi Kitano, 1993

Mi, 13.5. 19:00 Uhr

Do, 18.6. 19:00 Uhr

DAS SIEBENTE SIEGEL

CASINO

Ingmar Bergman, 1957

Martin Scorsese, 1995

Ein Programm des Filmforum NRW e.V.

CINCINNATI KID

Weitere Infos unter www.filmforumnrw.de und facebook.com/Filmforum NRW

Filmforum im Museum Ludwig, Bischofsgartenstr. 1 50667 Köln

FILMGESCHICHTEN

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln, die MedienStiftung Kultur und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW

März 2015 – Juli 2016

Spiel – Geld – Müßiggang

Do, 19.3. 19:00 Uhr

Wie weggewischt: Die Erinnerungen von Alice (Julianne Moore)

Als würde sich ein Abgrund auftun „Still Alice“ von Richard Glatzer und Wash Westmoreland Eine Professorin verliert Erinnerungen und Orientierung. Die Diagnose: Alzheimer. C Bewegendes Alzheimer-Drama

In den letzten Jahren setzen sich Fernsehen und Kino verstärkt mit dem Thema Alzheimer auseinander. Sei es dokumentarisch, wie in „Vergiss mein nicht“ von David Sieveking, der darin den Krankheitsverlauf seiner Mutter mit der Kamera begleitet. Vor allem aber im Spielfilm, sei es im deutschen Drama, wo bereits 2003 Götz George („Mein Vater“) und erst kürzlich Dieter Hallervorden Opfer der Krankheit verkörperten. Auf internationaler Leinwand zeichneten bereits Judi Dench („Iris“) und Julie Christie („An ihrer Seite“) den tragischen Verlust der Erinnerung nach. Nun gesellt sich Julianne Moore („Magnolia“, „The Kids Are All Right“) dazu. Moore spielt die 50-jährige Alice, eine Linguistik-Professorin, die mit ihrem Mann John (Alec Baldwin) in Los Angeles lebt. Das Paar hat drei Kinder. Zwei von ihnen, Anna (Kate Bosworth) und Tom (Hunter Parrish), klettern bereits fleißig im Sinne der Eltern die Karriereleiter hinauf. Die jüngste Tochter hingegen, Lydia (Kristen Stewart), versucht sich als Schauspielerin auf einer unabhängigen Bühne. Das ist der Mutter nicht solide genug, die beiden geraten darüber regelmäßig aneinander. Doch dann hat Alice beim Vortrag an der Universität Blackouts, sie verliert beim Joggen die Orientierung und wirkt verwirrt beim Familientreffen. Der Arzt diagnostiziert frühmanifestierten Alzheimer. Eine seltene Form der Erkrankung, die darüber hinaus vererbbar ist. Für Alice bricht buchstäblich die Welt zusammen. Til Schweigers „Honig im Kopf“ lief gerade erst erfolgreich in den Kinos. „Still Alice“ zeigt, wie man das Thema weniger schablonenhaft, ungleich alltäglicher und damit bis in den Schmerz aufrichtiger erzählen kann. Dem Regiegespann Richard Glatzer und Wash Westmoreland gelingt eine sanfte, schleichend schmerzhafte Annäherung. Die Inszenierung ist zurückgenommen, die Musik begleitet die Bilder zurückhaltend zärtlich oder über Strecken gar nicht, die Kamera konzentriert sich auf Alice. Darauf, wie sie anfangs die Symptome verschweigt und heimlich den Arzt aufsucht, wie sie sich später ihrem Gatten anvertraut, wie sie ihren Alltag, der geprägt ist von zunehmendem Verfall, immer wieder neu organisiert. Die Filmemacher wissen, dass sie ihr Thema nicht allumfassend behandeln können. Man erfährt wenig davon, was im Kopf des Ehemanns vorgeht, Tom und Anna sind auf KarriereStereotypen reduziert. Dies entspricht jedoch keiner Verfehlung, sondern einer bewussten Reduktion. Die Konzentration auf das Verhältnis von Alice zu ihrem Sorgenkind Lydia, die sich als das Familienmitglied entpuppt, das der Mutter am nächsten steht. Glatzer und Westmoreland gelingt so eine Verdichtung, die sich nicht mit Details und Zeitangaben aufhält, sondern den Fortschritt der Krankheit im großartigen Spiel Julianne Moores nachvollzieht. „Still Alice“ ist eine zärtliche Reflektion, die zu Tränen rührt, ohne dazu auf Formeln zugreifen zu müssen. Das gelingt allein durch die Geschichte, die Unmittelbarkeit und durch das Format seiner Darsteller.

ÖDIE AHIT-KOM DIE MEG RANKREICH! AUS F KARIN VIARD EIN FILM VON

FRANÇOIS DAMIENS

ÉRIC ELMOSNINO

ÉRIC LARTIGAU

VERSTEHEN SIE

DIE

BÉLIERS? MIT

ROXANE DURAN ILIAN BERGALA LUCA GELBERG

AB 05. MÄRZ IM KINO

HARTMUT ERNST STILL ALICE – MEIN LEBEN OHNE GESTERN Golden Globes 2015: Julianne Moore USA 2014 - Drama - 101 Min - o. Altersb. - Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland mit: Julianne Moore, Kristen Stewart, Alec Baldwin Start: 5.3. Cinenova, Metropolis, Odeon

Mein Film, mein Kino, meine Meinung

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LOUANE EMERA

/ VerstehenSieDieBeliers

Film-Kritik

Dani (Merlin Rose) und Rico (Julius Nitschkoff) am Etappenziel ihres Traums

Stehen vor großen Entscheidungen: Paula und ihre taubstumme Mutter (Karin Viard)

Zeit des Umbruchs

Die Tochter der Gehörlosen

„Als wir träumten“ von Andreas Dresen

„Verstehen Sie die Béliers?“ von Éric Lartigau

Eine Jungsclique in Leipzig strauchelt nach dem Mauerfall. C Coming-of-Age Drama zur Zeit der Wende

Paula ist das Kind gehörloser Eltern und entdeckt ihre Leidenschaft für den Gesang. C Mitreißende Coming-of-Age-Geschichte

Leipzig in den frühen 90er Jahren: Dani (Merlin Rose), Mark (Joel Basman), Rico (Julius Nitschkoff), Pitbull (Marcel Heupermann) und Paul (Frederic Haselon) wuchsen in der DDR auf. Die Pubertät stellt sie nun nicht nur vor den Umbruch von der Kindheit zum Erwachsenwerden. Als Jugendliche müssen sie sich plötzlich auch noch in einem neuen Staat, einem anderen System, einer anderen Gesellschaft zurechtfinden: Erwachsenwerden hoch 2 in einer Welt voller Widersprüche und Kontraste!

Wie Pilze aus dem Boden geschossen sind die vielen Casting-Shows, die nicht nur im deutschen Fernsehen seit mehr als einer Dekade für Quoten sorgen. Aber nicht nur Deutschland sucht den „Superstar“, auch die meisten anderen Länder der westlichen Welt sind vom Virus der Nachwuchstalentsuchen infiziert. Obwohl die meisten der Teilnehmer über kurz oder lang dem Vergessen anheim fallen, haben Casting-Shows auch schon das ein oder andere Supertalent hervorgebracht, das diesen Namen tatsächlich verdient und sich über einen längeren Zeitraum an der Spitze halten konnte. Exemplarisch seien hier Paul Potts und Kelly Clarkson genannt. Vielleicht reiht sich nun auch Louane Emera in diese Reihe der Sieger ein. Immerhin hat die 1996 als Anne Peichert geborene Nordfranzösin in ihrem Heimatland am dortigen Äquivalent von „The Voice“ teilgenommen. Und obwohl sie damals nicht als Siegerin hervorging, war sie der große Publikumsliebling und hat nun die Chance erhalten, in „Verstehen Sie die Béliers?“ die eindrucksvolle Hauptrolle zu verkörpern.

Andreas Dresen („Halbe Treppe“, „Sommer vorm Balkon“, „Wolke 9“, „Halt auf freier Strecke“) schlägt in seinem neuen Film, der im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale lief, dort aber leer ausging, härtere Töne an als üblich. Das darf bei dem Thema kaum verwundern. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Clemens Meyer. Der erzählt in dem autobiografisch gefärbten Roman von 2006 von der wilden Zeit einiger kleinkrimineller Jugendfreunde aus dem Arbeitermilieu, die versuchen, die neuen Freiheiten nach dem Zusammenbruch der DDR auszuloten, doch ohne den gewohnten Halt und die Überbehütung und Bevormundung ihres alten Regimes zunehmend straucheln und den Halt verlieren. Dani wollte schon als Junge Journalist werden, und die Chancen des überdurchschnittlich guten Schülers stehen gar nicht schlecht. Mit dem Wegfall der Mauer ändern sich aber nicht nur für ihn die Prioritäten: Die neue Freiheit muss ausgekostet werden! Saufend und randalierend ziehen sie als 17-Jährige durch die Straßen, bis sich ein Traum für sie eröffnet: Anfang der 90er Jahre blüht die deutsche Technoszene auf, und zahlreiche Clubs entstehen sowohl im Osten als auch im Westen, aber auch halblegale und illegale Clubs in leerstehenden Lagerhallen der industriellen Brachen an den Rändern der Stadt. Voller Enthusiasmus widmen sich die Jungs ihrer neuen Berufung. Als ihr eigener Club endlich Fahrt aufnimmt, kriegen sie Ärger mit den örtlichen Skinheads. Und Dani ist ausgerechnet unsterblich in Sternchen (Ruby O. Fee), die Freundin des Anführers verliebt. Ärger ist massenhaft vorprogrammiert. Andreas Dresen, der zur Zeit der Wende gut zehn Jahre älter war als seine Protagonisten zur Zeit der Handlung und mit 29 Jahren bereits sein Regiestudium aufgenommen hatte, gibt an, selber eher brav gewesen zu sein. Dem Film merkt man jedoch in jedem Augenblick an, dass seine Sympathien stets den Jungs gilt, die sich ausprobieren, Mist bauen, aber voller Energie stecken. Filmisch geht Dresen in die Vollen, um die Szenerie um Randale und Techno entsprechend einzufangen: Die dynamische Kamera jagt der Clique in den Straßen hinterher, im Club regiert das Stroboskop und fängt diese Zeit der großen Kontraste und Unsicherheiten kongenial ein. Man bekommt trotz aller Tragik der Ereignisse richtig Lust, Klassiker des Jugendfilms wie „Der Wilde“, „Denn sie wissen nicht, was sie tun“, „Quadrophenia“ oder „Kids“, in die sich „Als wir träumten“ einreiht, neu zu sehen. CHRISTIAN MEYER

ALS WIR TRÄUMTEN D/F 2015 - Drama - 117 Min - ab 12 J. - Regie: Andreas Dresen mit: Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Joel Basman Cinenova, OFF Broadway

Mit

.de beginnt die Filmwoche

Als Paula Bélier spielt Louane Emera die Tochter eines Gehörlosenpaares, die, im Gegensatz zu ihrem ebenfalls taubstummen Bruder, für alles in die Bresche springen muss und sowohl den elterlichen Bauernhof als auch den Käsestand auf dem Marktplatz managt, während sie sich eigentlich noch auf ihr Abitur vorbereiten muss. Im Schulchor entdeckt Paula ihre Liebe zum Gesang, ihr außergewöhnliches Talent wird von ihrem Gesangslehrer gefördert. Aber soll sie tatsächlich an der Aufnahmeprüfung für die Pariser Musikakademie teilnehmen und damit ihre Eltern auf dem Land alleine lassen? „Verstehen Sie die Béliers?“ ist ein französischer Film, und da man das in diesem Fall durchaus als Qualitätsmerkmal verstehen darf, ist er am Ende alles andere als schwermütig und trist ausgefallen, obwohl er sich gleich einer ganzen Reihe schwerwiegender Probleme und nicht gerade einfacher Entscheidungen annimmt. Der Vergleich mit „Ziemlich beste Freunde“ liegt mal wieder auf der Hand, weil auch in Éric Toledanos und Olivier Nakaches Publikumshit die Behinderung eines der Protagonisten die Ausgangsbasis für einen frechen, rasanten und die Grenzen des Genres sprengenden Film gebildet hatte. Dass hier nun drei der zentralen Figuren gehörlos und damit abseits der Norm sind, stellt in Éric Lartigaus Inszenierung kaum ein Problem dar. Immerhin kandidiert Vater Bélier sogar für den Bürgermeisterposten seines Städtchens. Die Probleme drehen sich vielmehr um ganz alltägliche Dinge, wie die erste Liebe, das Flüggewerden eines jungen Menschen, die Selbstfindung und Verwirklichung der eigenen Ziele und Ideale. Louane Emera dürfte mit diesem Filmdebüt ihren eigenen Zielen ein gutes Stück näher gekommen sein, und nun kann man sich auch hierzulande von ihrem beeindruckenden Talent überzeugen.

FRANK BRENNER

VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS? Start: 26.2.

F 2014 - Komödie - 106 Min - o. Altersb. - Regie: Éric Lartigau mit: Karin Viard, François Damiens, Éric Elmosnino

Start: 5.3.

Cinenova, Metropolis, Odeon, Weisshaus

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Mein Me ei Lesezeichen

So. 01.03. um 11:30 Uhr

NEUSTARTS HEUTE BIN ICH SAMBA

SEIT 26.2.

WEM GEHÖRT DIE STADT? BÜRGER IN BEWEGUNG

Frankreich 2014 | 118 Minuten | R: Éric Toledano, Olivier Nakache D: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim, Izïa Higelin u.a.

zu Gast Regisseurin Anna Ditges

Mit ihrer 2011 realisierten Komödie „Ziemlich beste Freunde“ haben die Franzosen Éric Toledano und Olivier Nakache grandiose Erfolge in zahlreichen Ländern feiern können. Obwohl ihr Nachfolgewerk „Heute bin ich Samba“ komplexer und ernsthafter ausfällt, gelingt mit Omar Sy in der Hauptrolle als illegal in Paris lebendem Senegalesen trotzdem das Kunststück, ein Feel-Good-Movie mit gesellschaftskritischer Brisanz und Aktualität zu füttern. Ohne in Betroffenheitsrhetorik abzudriften, werden Themen wie Immigration und Integration ausgelotet.

KÖLSCHE FILMMATINÉE So. 08.03. um 11:30 Uhr

VESPA FIEBER & ORTE DES GLÜCKS

STILL ALICE – MEIN LEBEN OHNE GESTERN

AB 5.3.

USA 2014 | 99 Minuten | R: Richard Glatzer, Wash Westmoreland D: Julianne Moore, Kristen Stewart, Alec Baldwin, Kate Bosworth u.a.

PREVIEW So. 08.03. um 12:00 Uhr Preview zum Weltfrauentag in Kooperation mit Amnesty International und Terre des Femmes

DAS MÄDCHEN HIRUT Äthiopien, USA 2014 | 99 Minuten | R: Zeresenay Mehari | D: Meron Getnet, Tizita Hagere, Haregewine Assefa u.a.

SENIORENKINO Mi. 11.03. um 14:30 Uhr

WEM GEHÖRT DIE STADT?

PREMIERE Di. 17.03. um 20:00 Uhr

DIE REISE ZUM SICHERSTEN ORT DER ERDE Schweiz 2013 | 100 Minuten | R: Edgar Hagen D: Charles McCombie, Marcos Buser, Gregg Butler, Russell Jim u.a. So. 22.03. um 17:00 Uhr

PEDAL THE WORLD

Ganz um die eindrucksvolle Leistung seiner Hauptdarstellerin Julianne Moore konstruiert, ist „Still Alice“, ein Alzheimer-Drama des Regie-Duos Richard Glatzer und Wash Westmoreland. Diese haben bislang fast ausschließlich fürs Fernsehen gearbeitet, was man ihrem Film auf visueller Ebene anmerkt. Doch gerade der einfache Stil, die gradlinige Erzählung eines geistigen Verfalls lassen die Darstellung Moores noch kraftvoller erscheinen. In weiteren Rollen agieren Kate Bosworth, Alec Baldwin und Kristen Stewart.

VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS?

AB 5.3.

Frankreich 2014 | 105 Minuten | R: Éric Lartigau D: Karin Viard, François Damiens, Éric Elmosnino, Louane Emera u.a. Ohne jede Spur von aufdringlicher Effekthascherei siedelt Regisseur Éric Lartigau seine turbulente Coming-of-Age-Geschichte einer jungen Frau in einem lautlosen Universum an. Sensibel inszeniert der 51jährige die scheinbar stille Welt tauber Menschen und versammelt dabei ein glänzendes Ensemble. Neben der preisgekrönten Karin Viard überzeugt vor allem die ungeheuer erfrischende Präsenz der jungen Hauptdarstellerin Louane Emera in diesem bewegendem Schauspielerkino mit berührender Dramatik und bezaubernden Pepp.

DAS EWIGE LEBEN

AB 19.3.

Österreich 2015 | 123 Minuten | R: Wolfgang Murnberger D: Josef Hader, Tobias Moretti, Nora von Waldstätten, Roland Düringer u.a. Einige Jahre hat es gedauert, nun kommt der vierte Brenner-Krimi ins Kino. Auch in „Das ewige Leben“ gibt es zwar einen Kriminalfall zu lösen, doch noch mehr als in den Vorgängern geht es in Wolfgang Murnbergers atmosphärischem, düsteren Drama um die Psyche von Simon Brenner, der in seiner Heimatstadt Graz tief in die Geheimnisse seiner Vergangenheit eintaucht.

ZU ENDE IST ALLES ERST AM SCHLUSS

AB 26.3.

Frankreich 2014 | 94 Minuten | R: Jean-Paul Rouve D: Michel Blanc, Annie Cordy, Mathieu Spinosi, Chantal Lauby, William Lebghil u.a.

MÄRZ KINDERFILM JEDEN SAMSTAG:

ELLA UND DER SUPERSTAR

Von den Träumen und Enttäuschungen dreier Generationen erzählt Jean-Paul Rouve in seiner sanft melancholischen Komödie „Zu Ende ist alles erst am Schluss.“ Anhand eines jungen Mannes, seines Vaters und dessen Mutter beschreibt Rouve das Suchen nach dem Sinn des Lebens und natürlich der Liebe. Ein schöner, hervorragend konstruierter, subtiler Film.

Finnland 2013 | 86 Minuten | Regie: Marko Mäkilaakso | D: Freja Teijonsalo Aura Mikkonen, Emilia Paasonen, Artturi Auvinen, Aki Laiho u.a.

KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE

Film-Kritik

Marieme (Karidja Touré, r.) auf Selbstfindung in der Mädchengang

Ist dort in der Wüste Gobi vielleicht noch ein Plätzchen frei?

Hell wie ein Diamant

Die Toilette nicht vergessen!

„Bande de filles“ von Céline Sciamma

„Die Reise zum sichersten Ort der Erde“ von Edgar Hagen

Marieme sucht in einem Pariser Banlieue ihren Platz. C Berührendes Porträt einer jungen schwarzen Frau

Historischer Rückblick und fragwürdige Ausblicke auf die Entsorgung von Atommüll. C Doku über die ewige Suche nach dem atomaren Endlager

Marieme lebt mit ihren Schwestern, dem Bruder und der Mutter in den Banlieues von Paris. Die Schule muss sie abbrechen, ihr älterer Bruder tut ihr Gewalt an und in ihrer von Männern dominierten Umwelt auf der Straße findet sie auch nicht ihren Platz. Da trifft sie auf eine Mädchengang und lernt Freundschaft, Selbstachtung und Selbstbehauptung. Céline Sciamma beschäftigt sich nach „Tomboy“ wieder mit Geschlechterkonstruktionen, siedelt das Thema aber in einer schwarzen Community an. Mit ausschließlich schwarzen Laiendarstellern entwirft sie weniger ein dramatisches Bild der Banlieues denn eine genaue Studie der Selbstfindung ihrer Protagonistin, die sie – das kann man so sagen – in ihrer Vitalität feiert. Nicht zuletzt in einer wunderbaren Tanzszene zu Rihannas Song „Diamonds“. CHRISTIAN MEYER

Diesen Film verlässt man mit der Erkenntnis: Die Suche nach dem Heiligen Gral erscheint einfacher als die Suche nach einem Endlager für Atommüll. Regisseur Edgar Hagen spricht weltweit mit Experten, die seit vierzig Jahren an einer Lösung arbeiten. Die Schweiz, England, die USA, Japan, Schweden, Deutschland und China gehören zu den Ländern, wo der Ort noch nicht gefunden ist, die sich aber mittlerweile einig sind: „Wenn man ein Haus baut, darf man die Toilette nicht vergessen.“ So geschehen seit 1939 mit der ersten Atomspaltung. Nicht alle Atommächte werden hier berücksichtigt, und die weit gefächerte Absurdität des Ganzen hätte durchaus einen humorvolleren Zugang erlaubt. Andererseits ist dieses aufschlussreiche Protokoll menschlichen Versagens natürlich alles andere als lustig. HARTMUT ERNST

BANDE DE FILLES Stockholm Filmfestival 2014: Bester Film Bronze, Beste Kamera F 2014 - Drama - 90 Min - Regie: Céline Sciamma mit: Karidja Touré, Assa Sylla, Lindsay Karamoh Start: 26.2.

DIE REISE ZUM SICHERSTEN ORT DER ERDE

Filmpalette

Odeon

CH/A/D 2013 - Dokumentarfilm - 104 Min - o. Altersb. - Regie: Edgar Hagen Start: 19.3.

Lebt seit zehn Jahren in Paris ohne Aufenthaltserlaubnis: Samba (Omar Sy)

Immer auf der Flucht: Der zivilisierte Mensch

Ohne Genehmigung

Anleitung zum Entschleunigen

„Heute bin ich Samba“ von Éric Toledano und Olivier Nakache

„Stopping – Wie man die Welt anhält“ von B. Koch und N. Landmark

Samba ist illegal in Frankreich und muss sich ständig vor der Polizei hüten. C Liebesgeschichte im Einwanderermilieu

Renommierte Lehrer und Geistliche begleiten auf Wegen der Meditation. C Inspirierende Doku

Der neue Film der „Ziemlich beste Freunde“-Regisseure konzentriert sich abermals auf die Freundschaft zwischen Franzosen und Einwanderern, ist aber gänzlich anders geraten als der sehr publikumswirksame Kinoerfolg. Obwohl Omar Sy wieder mitspielt, ist die Grundtendenz eine gänzlich andere. Humorvolle Zwischentöne gibt es auch hier, aber die beiden Filmemacher verlieren dabei nie den Ernst der Situation aus den Augen und zeigen ihren Zuschauern die zahlreichen Fallstricke und behördlichen Hinterhalte, in die man auf seiner Reise in die Legalität als Einwanderer geraten kann. Auch dieser Film lebt von den charakterlichen Gegensätzen seiner Figuren, was in diesem Fall um eine romantische Komponente erweitert wurde, ohne in den üblichen Klischeesumpf einer Romantic Comedy abzugleiten. FRANK BRENNER

Yoga-Kurse und Meditation in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Effektivität von praktizierten Achtsamkeitsübungen gilt als anerkannte Gegenmaßnahme für Burnout und Depressionen. Koch und Landmark führen in ihrer faszinierenden Doku in diese Entwicklung ein und zeigen die Hintergründe und Facetten fernöstlicher Praktiken, die Einzug in die westliche Psychologie gehalten haben. Sie begleiten vier Suchende auf die Reise, weniger nach spirituellen Antworten, so wie es Europäer oft versucht haben, sondern nach einer praktischen Haltung dem Alltag gegenüber, die ganzheitlich ist. Eindringliche Interviews mit u.a. Anselm Grün und Lama Ole Nydahl ergänzen die anschaulichen Übungen, die dazu anregen, selbst zur Ruhe zu kommen. Ein wichtiger Schritt in einer beschleunigten Welt. SILVIA BAHL

HEUTE BIN ICH SAMBA

STOPPING – WIE MAN DIE WELT ANHÄLT

F 2014 - Komödie - 118 Min - ab 6 J. - Regie: Olivier Nakache, Éric Toledano mit: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim Start: 26.2.

D 2014 - Dokumentarfilm - 94 Min - o. Altersb. - Regie: Bernhard Koch, Nils Landmark Start: 26.2.

Cinenova, Odeon, Weisshaus

Filmpalette, Odeon

Mit

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Roter Teppich

Rasiert sich einen Irokesenschnitt: Tom Schilling in „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“

„Ich würde beim Drehen fast alles machen“

Tom Schilling über „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“, die Faszination der 80er und seinen Karriereboom Vor fast zwanzig Jahren hat der im Februar Berlin hineingeträumt habe. Insofern hatte ich 33 Jahre alt gewordene Tom Schilling ernst- etwas Vor-Bildung, und habe mir ein Stück weit haft beschlossen, Schauspieler zu werden. Mit einen Jugendtraum damit erfüllt. Roehler musste aber ein bisschen auf meine Ent„Crazy“, „Verschwende deine Jugend“ und „Egoshooter“ „Ich habe mich als Jugendli- scheidung warten, weil ich mich wurde er schnell zum beliebten cher immer genau in diese Zeit des Alters wegen schwergetan habe. Nachwuchsstar. Er spielte hineingeträumt“ Gastrollen in Fernsehserien, die Titelrolle in „Robert Zimmermann wundert Sie sind zu jung, um diese Zeit selbst erlebt zu sich über die Liebe“ und Adolf Hitler in „Mein haben. Woher kommt dann die Faszination, von Kampf“, ehe er unlängst mit dem Arthouse-Hit Ihren Eltern? „Oh Boy“ und der preisgekrönten Fernsehreihe Nein, von meinen Eltern überhaupt nicht (lacht). „Unsere Mütter, unsere Väter“ noch mehr Fans Ich bin in Berlin-Mitte aufgewachsen, also im eroberte. Ab 26. März ist er in Oskar Roehlers Ostteil der Stadt. Meine Eltern hören Bob Dylan „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“ wieder im und Leonard Cohen, auch alles feine Musik, aber mit Punk hatten die nichts zu tun. Als ich zwölf Kino zu sehen. war, also so um 1994 herum, habe ich durch Zuchoices: Herr Schilling, wie in „Quellen des Le- fall meine erste Nick-Cave-Platte gehört. Das hat bens“ gibt es auch hier wieder autobiografisch mich so weggeblasen, dass ich eine regelrechte geprägte Figuren. War es schwierig, das Alter Obsession zu dieser Zeit, zu dieser Art von Musik Ego von Oskar Roehler zu spielen, während die- und zu dieser Subkultur entwickelt habe. Mit all diesen Bands, die beispielsweise auch in „Himmel ser Regie führte? Tom Schilling: Am Ende des Tages nicht mehr, über Berlin“ von Wim Wenders porträtiert werden, weil es gut funktioniert hat. Am Anfang hatte ich „Crime & The City Solution“ oder Blixa Bargeld, der schon ein wenig Respekt vor der Aufgabe, aber Ro- im Film als Gott für diese Szene porträtiert wird, ehler hatte sich schon sehr genau überlegt, wer das hab ich mich sehr intensiv beschäftigt, Bild- und spielen könnte. Er hat sich für mich entschieden, Textmaterialien gesichtet und die alten Aufnahobwohl ich für die Rolle eigentlich sogar einen Tick men angehört. Das war meine eigene Subkultur. zu alt bin. Er hat mir die Begeisterung für die Zeit, Und da war ich immer ein wenig traurig, dass ich das Suchen und die Gier nach Leben zugetraut. Ro- 1982 nicht vierzehn, fünfzehn oder sechzehn Jahehler ist auch kein Regisseur, der viel inszeniert, re alt war und in West-Berlin gelebt habe und das er leitet eher. Wenn sich herausgestellt hätte, dass alles live miterleben konnte. es mit mir nicht funktioniert, dann hätte er mich Sie haben hier bereits zum dritten Mal mit Oswahrscheinlich ohne Umstände umbesetzt. kar Roehler zusammengearbeitet. Hat sich diese Wie muss man sich das vorstellen, gab es denn Zusammenarbeit im Laufe der Jahre verändert? Sie wird intensiver, weil ich größere Rollen bei ihm ein Casting für die Rolle? Nein, es gab kein Casting. Roehler hatte mir das spiele. Es gibt einige Regisseure, die so treu sind, Buch geschickt. Als ich gelesen hatte, dass es in aber Oskar ist besonders treu und schöpft immer der Schulzeit beginnt, zuckte ich ein bisschen aus einem Ensemble aus Schauspielern, die ihn zusammen, denn ich habe genügend Coming-of- interessieren. Es gibt immer mal längere Phasen, Age-Filme gemacht. Und ich empfand mich eben in denen man nichts zusammen macht, aber wir als ein bisschen zu alt für die Rolle, erkannte aber, kennen uns schon ewig, seitdem ich zwanzig bin dass das die besondere Aufgabe war, die hier auf oder so. Ich glaube, er fand mich immer schon mich zukam. Und für mich war das auch eine Art irgendwie interessant, und jetzt ergeben sich für schöne Zeitreise, weil ich mich als Jugendlicher ihn mehr Möglichkeiten, mich zu besetzen als früimmer genau in diese Zeit und genau nach West- her, als ich noch so jung war. Mein Film, mein Kino, meine Meinung

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Es gibt im Film einige sehr provokante Szenen, wie die in der Wichskabine oder im Pflegeheim. Wie sind Sie denn während der Dreharbeiten an diese Szenen herangegangen – empfanden Sie die eher als lustig oder eklig? Wenn ich so etwas drehe, habe ich dazu, offen gestanden, gar keine Meinung. Wenn ich für einen Film zusage und mich auf ihn einlasse, dann stelle ich mich immer in den Dienst der Sache und vertraue der Vision des Regisseurs. Denn eigentlich gibt es nur einen Chef beim Film, und das ist der Regisseur. Bei einem schlechten Film war der Chef nicht wirklich präsent. Da frage ich mich dann gar nicht, ob etwas eklig ist oder warum man etwas zeigen muss, ob ich etwas genauso empfinde oder mich damit identifizieren kann – solche Fragen blende ich total aus. Ich bin da in einer Art Tunnel und würde fast alles machen beim Drehen. Wie hat sich denn Ihr Leben und Ihre Karriere nach „Oh Boy“ und „Unsere Mütter, unsere Väter“ verändert, die Ihnen sicherlich noch einmal einen gehörigen Popularitätsboom beschert haben? Ja, ich bekomme seitdem deutlich mehr Angebote. Das ist merkwürdig, denn es gibt viele gute Schauspieler, von denen viele nicht so oft zum Einsatz kommen, wie sie es verdient hätten. Aber wenn man angesagt ist, bekommt man auch mehr Drehbücher zugeschickt. Ob die zu einem passen, spielt dabei manchmal gar keine Rolle. Manchmal will man einfach jemanden besetzen, der gerade populär ist. Das kann natürlich morgen schon wieder jemand anderes sein, was mich dann traurig macht, wenn ich weniger zugeschickt bekomme. Aber für mich ist das auch eine Chance, weil ich von den zugeschickten Büchern hoffentlich die besten für mich herausziehen kann, dass im Jahr ein oder zwei Rollen dabei sind, die mir dabei helfen, mein Standing zu behalten. Man hat immer ganz gut über mich geschrieben, was sich natürlich besser anfühlt, als das Gegenteil. Aber daraus erwächst für mich auch die Verantwortung, dieses Niveau zu halten, was gar nicht so einfach ist.

INTERVIEW: FRANK BRENNER

Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/roter-teppich

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Hintergrund

Zwei Schwestern zwischen Maskerade und Zuneigung

Er lebt dieses Leben „3 Herzen“ von Benoît Jacquot Ein Mann verliebt sich in die Schwester seines versäumten Dates. C Drama über eine unglückliche Ménage-à-trois

Wo die Liebe hinfällt, davon erzählt dieses französische Drama – im Guten wie im Schlechten. Schicksal, Zufall und Fügung sind des Glückes Schmied. Und natürlich können sie allesamt gleichermaßen auch Schmied des Pechs sein. So auch bei Sylvie (Charlotte Gainsbourg), die des Nachts an einer Hotelbar Marc (Benoît Poelvoorde) begegnet. Der charmante Steuerprüfer umgarnt die junge Frau, die beiden verbringen eine schwerelose Nacht und verabreden sich in Paris. Eine unglückliche Fügung vereitelt die Wiederbegegnung, das Leben geht ohne einander weiter. Sylvie zieht mit ihrem Freund nach Amerika, Marc stößt auf die die Antiquitätenhändlerin Sophie (Chiara Mastroianni). Die beiden kommen einander näher, verlieben sich, das Glück scheint perfekt. Bis Marc Sophies Schwester kennen lernt: Sylvie. Zuletzt erzählte Dominik Graf mit „Die geliebten Schwestern“ von Friedrich Schiller, der zwei Schwestern zugeneigt ist, jeder auf eine andere Art. Beide Geschwister wissen von der Zuneigung der anderen. Auch „3 Herzen“ greift auf eine solche Konstellation zurück, nur gestattet diese Geschichte nicht, dass eine der Schwestern von der Zuneigung der anderen erfährt. Diese damit ungleich tragischere Ménage-à-trois mag etwas unterkühlt inszeniert sein, um letztlich zu dem ergreifenden Melodram zu reifen, das Regisseur Benoît Jacquot („Villa Amalia“, „Lebe wohl, meine Königin!“) im Sinn hatte. Zugleich aber gestaltet sich diese schicksalshafte Konstellation keine Sekunde kitschig. Jacquot, der auch das Drehbuch schrieb, spinnt sein Schicksalsdrama über

einen langen Zeitraum, den er auch mal sprunghaft überbrückt. Doch immer wieder hält ein Erzähler aus dem Off das spannungsgeladene Gefüge zusammen, wenn zum Beispiel vier Jahre nüchtern, aber pointiert zusammengefasst werden mit: „Er lebt dieses Leben.“ Die Dreierkonstellation scheint so stabil wie brüchig. Jacquot meidet sowohl in Hinblick auf Inhalt als auch auf seine Figuren Stereotypen, seine Protagonisten werden allesamt von mehr als bloß gegenseitiger Zuneigung geleitet. Marc ist herzkrank, mit Sophie gelingt es ihm, sein Leben in gesunde Bahnen zu steuern. Sophie ist ohne den Beistand ihrer Schwester, mit der sie den Antiquitätenladen führt, aufgeschmissen. Und für Sylvie ist Sophie der wichtigste Mensch auf Erden. Drei Herzen, die einander lieben, die dem anderen nicht wehtun möchten, was wiederum durch die gegenseitige Zuneigung unvermeidlich scheint. Das Drama zeugt von Leidenschaft, Zerrissenheit, von Betrug, von Verantwortung und von unterschiedlichen Formen der Liebe. Liebe, die Medizin sein kann, die heimelige Konstante ist oder impulsiv wiederkehrend. Damit erzählt Jacquot von Prioritäten, von Entscheidungen, von Kompromissen und von Verzicht. „3 Herzen“ ist ein Drama über das Glück im Unglück und über das Unglück im Glück. HARTMUT ERNST 3 HERZEN F/D/B 2014 - Drama - 106 Min - ab 6 J. - Regie: Benoît Jacquot mit: Benoît Poelvoorde, Charlotte Gainsbourg, Chiara Mastroianni

Start: 19.3.

Cinenova

3 HERZEN – Am Rande Der 1947 in Paris geborene Drehbuchautor und Regisseur Benoît Jacquot drehte seit 1975 über 20 Spiel- und viele Fernsehfilme. Seine nicht immer zu uns dringenden Werke, die sich stark auf Dialoge stützen, sind schwer auf einen Nenner zu bringen, kümmert er sich doch ebenso gern um Klassikerverfilmungen („Adolphe“ mit Isabelle Adjani, 2002) und Historiendramen („Marie Bonaparte“ mit Catherine Deneuve, 2004) wie um Beziehungsfilme („Die Entzauberte“, 1990, „Schule des Begehrens“ mit Isabelle Huppert, 1998), Kriminalfilme („Hier und jetzt“, 2004), Opern („Tosca“, 2001) oder Dokus. Es war zunächst die Nouvelle Vague, die ihn inspirierte, wenn er auch in einem Interview, erst seit 1990 wirklich die Art Filme

Mit

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zu drehen, mit denen er zufrieden sei. Sein Marie-Antoinette-Film „Leb wohl, meine Königin!“ mit Léa Seydoux und Diane Kruger eröffnete 2012 die Berlinale. Nach vielen Filmen mit weiblichen Hauptfiguren, stellt er im Cannes-Beitrag „3 Herzen“ einen Mann ins Zentrum und schrieb dafür das Drehbuch mit Julien Boivent, seinem Co-Autoren von „Villa Amalia“ und „Tief in den Wäldern“. Wieder auf der Berlinale stellte er im Februar bereits den Nachfolgefilm „Tagebuch einer Kammerzofe“ mit Léa Seydoux vor, der ein Remake des Films von Buñuel ist. Nun bereitet er die Verfilmung der Geisternovelle „Körperzeit“ von Don DeLillo vor.

JAN SCHLIECKER

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FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de

A B 2 6 . F E B R UA R

HEUTE GEHE ICH ALLEIN NACH HAUSE (OmU) Der Brasilianer Daniel Ribeiro erzählt von Leo, der von Geburt an blind ist, aber ein ganz normaler Teenager sein will. Bei einer Party gehört auch er zu den Jungs, die gerne geküsst werden möchten – am liebsten von Gabriel! 5FEEZ"XBSE #3"r.JO 

SONDERPROGRAMM

BANDE DE FILLES (OmU)

$ÊMJOF4DJBNNB t5PNCPZi FS[ÅIMUJOJISFNNJUSFJ“FOEFO'JMNWPOFJOFS Mädchenclique in der Pariser Vorstadt. Marieme, die sich nun Vic nennt, und ihre Freundinnen Lady, Fily und Adiatou rebellieren gegen ihr Umfeld, um sich gegen EJF+VOHTJN7JFSUFMCFIBVQUFO[VLÕOOFO 'r.JO 

S T O P P I N G – W I E M A N D I E W E LT A N H Ä LT Hektik, Stress, Leistungsdruck und permanenter Einsatz: Bernhard Koch beobachtet vier Menschen zwischen Berlin und London, die im Alltag stark gefordert sind, und Stille und Ruhe in der Meditation suchen. Im Rückzug auf TJDITFMCTUXPMMFOTJFEJF,SBGUGÛS7FSÅOEFSVOHFOGJOEFO %r.JO 

AB 5. MÄRZ

PEPE MUJICA – DER PR ÄSIDENT (OmU)

Sein bescheidener Lebensstil und sein unkonventionelles Auftreten verleihen dem ehemaligen Guerillero und Blumenzüchter Glaubhaftigkeit: Pepe Mujica gilt als einer der charismatischsten Politiker Lateinamerikas. Heidi Specogna hat den heute KÅISJHFO1SÅTJEFOUFO6SVHVBZTÛCFSWJFMF+BISFCFHMFJUFU %$)r.JO 

AM KÖLNBERG

SOMETHING MUST BREAK

JÜDISCHE KULTURTAGE 2015

Noch bis 18.3. mit: „Anderswo“WPO&TUFS"NSBNJ *-%r.JOm  I „Ein Sommer in Haifa“WPO"WJ/FTIFS *-r.JOm I   I „Walk on Water“WPO&ZUBO'PY *-r.JOm I  „Bethlehem (OmU)“WPO:VWBM"EMFS *-%r.JOm I VOE„The Green Prince (OmU)“WPO/BEBW4DIJSNBO *-%r.JOm I 

Sondervorführung: VERDRÄNGUNG HAT VIELE GESICHTER

am 5.3., 18.30 h in Kooperation mit „wohnraum für alle“ Köln: Das Filmkollektiv Schwarzer Hahn versucht in diesem Dokumentarfilm ein differenziertes Bild von 7FSMJFSFSVOE(FXJOOFSEFS(FOUSJGJ[JFSVOH[V[FJDIOFO %r.JO 

painting movies: WATERMARK (OmU)

BN I+FOOJGFS#BJDIXBMVOEEFS'PUPHSBG&EXBSE#VSUZOTLZ[FJHFONJU Ruhe und Distanz in hochauflösenden Bildern Spuren des Wassers – choreoHSBGJFSUJO-VGUBVGOBINFOVOEHJHBOUJTDIFO1BOPSBNFO $"r.JO 

Zusatztermine: AM KÖLNBERG PEPE MUJICA – DER PRÄSIDENT

DAS EWIGE LEBEN

AB 12. MÄRZ

DAS MÄDCHEN HIRUT

¨UIJPQJFO%BT.ÅEDIFO)JSVUTPMMTUFSCFO XFJMTJFFJOFOJISFS&OUGÛISFS getötet haben soll. Die Anwältin Meaza Ashenafi kämpft um Hiruts Leben und legt sich dabei mit den Behörden des Landes an – Preview des Films von Zeresenay #FSIBOF.FIBSJ[VNt8FMUGSBVFOUBHiBN 6IS &5)r.JO 

AB 19. MÄRZ

DAS EWIGE LEBEN

Im 4. Film nach den Erfolgsromanen von Wolf Haas und unter der Regie von Wolfgang Murnberger kehrt der von Hader gespielte Brenner in die Stadt seiner Jugend zurück. In Graz landet er mit einer Kugel im Kopf im Krankenhaus. Aus dem Koma FSXBDIU CFHJCUFSTJDIBVGEJF4VDIFOBDITFJOFN.ÕSEFS "%r.JO 

BCOBDIEFNHSP“FO&SGPMHCFJt4USBOHFS5IBO'JDUJPOiXFJUFSF Termine der Langzeitbeobachtung von Laurentia Genske und Robin Humboldt ÛCFSEJFHMFJDIOBNJHF)PDIIBVTTJFEMVOHJN4ÛEFO,ÕMOT %r.JO 

Grünes Kino: CITIZENFOUR (OmU)

BN I"SOEU,MPDLFVOE.BUUIJ#PMUF 4QSFDIFSGÛS/FU[QPMJUJLVOE Datenschutz der NRW-Grünen, diskutieren Laura Poitras’ Film über Edward 4OPXEFOXÅISFOEVOEOBDITFJOFO&OUIÛMMVOHFO 64"(#%r.JO 

homochrom: SOMETHING MUST BREAK (OmU)

am 24.3., 21 h: Ester Martin Bergsmarks erzählt die Liebesgeschichte zwischen Andreas, der eigentlich hetero ist, und Sebastian, der ihn mit seinem BOESPHZOFO¨V“FSFOWÕMMJHJOEFO#BOOHF[PHFOIBU 4&r.JO  Filmpalette & Film-Dienst präsentieren ausgezeichnetes Kinder- und Jugendkino.

VIEL GUTES ERWARTET UNS (OmU)

Phie Ambo porträtiert Niels Stokholm, einer der idealistischsten Bauern Dänemarks. Er betreibt einen biodynamischen Hof, der die besten Restaurants EFS8FMUCFMJFGFSU%PDIEJF#FIÕSEFOXPMMFOEFO)PGTDIMJF“FO4FJOF7JFI ;VDIUFOUTQSJDIUOJDIUEFOLBQJUBMJTUJTDIFO4UBOEBSET %,r.JO 

AB 26. MÄRZ

EINE NEUE FREUNDIN

Der neue Film von François Ozon: Claire und Laura sind beste Freundinnen seit ihrer Kindheit. Als Laura im Sterben liegt, verspricht Claire ihr, sich um Ehemann David und ihr Baby zukümmern. Als Claire eines Tages unangemeldet David CFTVDIU FSXBSUFUTJFBMMFSEJOHTFJOF¾CFSSBTDIVOH 'r.JO 

N – DER WAHN DER VERNUNF T (OmU)

Peter Krüger porträtiert den französischen Abenteurer und Forscher Raymond Borremans, der die erste Enzyklopädie Afrikas entwickelte und seiner obsessiven "SCFJUWFSGJFM#FJTFJOFN5PEJN+BISFXBSFSNJUTFJOFN8FSLFSTUCFJN #VDITUBCFO/BOHFLPNNFO #%/-r.JO 

Nach „Ella und das große Rennen“ die zweite Verfi lmung der erfolgreichen Ella-Bücher von Timo Parvela

Ella und der Superstar Ab 8. März

Ein Film von Taneli Mustonen '*/t.JOt'4,GSFJP"

Festival

Spielerischer Ausbruch aus der Realität: „Sonatine“ von Takeshi Kitano, Foto: Rapid Eye Movies

Spiel des Lebens

Filme über Betrug, Sucht und Flucht Seit vielen Jahren schon koordiniert das Filmforum die Programmpunkte der einzelnen Institutionen, die das Kino im Museum Ludwig bespielen. Einmal im Jahr hingegen gibt es eine gemeinsam kuratierte, filmhistorische Reihe, die das Medium unter verschiedensten Aspekten beleuchtet. Bislang fanden diese Reihen zu Themen wie Film und Theater, Film und Architektur, Filmmusik oder dem komischen Film in der ersten Jahreshälfte statt. Mit dem neuen Zyklus strebt man nun ein kontinuierliches Programm über das gesamte Jahr hinweg an. Die neue Reihe startet mit den Themen „Spiel“, „Geld“ und „Müßiggang“.

„Nach den Meisterwerken KOMM SÜSSER TOD, SILENTIUM und DER KNOCHENMANN die neue kongeniale Verfilmung!“ kino-zeit.de

JOSEF

TOBIAS

HADER

MORETTI

ROLAND

NORA VON

WALDSTÄTTEN

DÜRINGER

Jetzt ist schon wieder was passiert…

REGIE REGI E

W LF WO FGA GANG N MURNB NG BERGE G R www.DasE www. DasE asEwige wigeLebe wige ebe be en.de n de

R MAN RO

.de beginnt die Filmwoche

Wieder sehr weltlich geht es in „Cincinnati Kid“ mit Steve McQueen, Edward G. Robinson, Karl Malden und Tuesday Weld zu. Ursprünglich sollte Sam Peckinpah Regie bei dem Film um ein Pokerduell führen, aber nach einem Streit übernahm Norman Jewison. Der unglaublich spannende Showdown wird hier nicht mit Pistolen, sondern mit Pokerkarten ausgetragen (27.5., 19 Uhr). Wo es hier noch um Psychologie und Suchtverhalten geht, porträtiert Martin Scorsese 1995 in „Casino“ mit Robert De Niro und Sharon Stone in den Hauptrollen eine ganze Branche und ihre Verwurzelung im organisierten Verbrechen. Gewohnt brutal und zugleich visuell faszinierend inszeniert, erzählt er vom Aufstieg und Fall eines Spielers (18.6., 19 Uhr). Eine wohl einzigartige Mischung aus brutalem Mafiadrama und kindlichem Spieltrieb hat der Japaner Takeshi Kitano 1993 mit „Sonatine“ geschaffen. Die Qualitäten seines selbstreflexiven Meisterwerks kann man über die Story kaum erfassen – dieses verspielte Kino muss man erlebt haben (3.6., 19 Uhr). Ab August widmet sich das Filmforum dem Thema Geld, im Januar 2016 folgt der Müßiggang. Vor den Filmen gibt es jeweils einen Einführungsvortrag.

CHRISTIAN MEYER

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AB 19. MÄRZ IM KINO Mit

Die ersten acht Filme widmen sich dem „Spiel“. Das erscheint zunächst allzu naheliegend, ist Film doch generell ein Spiel. Aber Film kann das Thema Spiel auch explizit auf die unterschiedlichste Art verhandeln. Den Anfang macht Preston Sturges‘ Screwball-Comedy „Die Falschspielerin“ von 1941. Hier trifft eine Betrügerin (Barbara Stanwyck) auf einen naiven Millionärssohn (Henry Fonda) und verliebt sich versehentlich in ihn (19.3., 19 Uhr). Das Thema manifestiert sich auch im zweiten Beitrag bereits im Titel: Fritz Langs zweiteiliger Film „Dr. Mabuse, der Spieler“ mit einer Gesamtlänge von 270 Minuten ist ein Abbild der dunklen Seite der Weimarer Republik. Der Film wird mit Klavierbegleitung gezeigt (12.4., 15 Uhr & 18.30 Uhr). Jean Renoirs selten gezeigtes, subversives und dennoch leichtfüßiges Gesellschaftsporträt „Die Spielregel“ von 1939 gilt vielen als einer der besten Filme der Geschichte. In einer Jagdgesellschaft entfaltet sich während eines Wochenendes allerlei Begehren. Doch die gesellschaftliche Norm verlangt, dass die Spielregeln eingehalten werden (29.4., 19 Uhr). In seinem nicht minder gefeierten Film „Das siebente Siegel“ von 1957 betrachtet Ingmar Bergman ein ganz universelles Spiel: Es ist das Schachduell zwischen dem Sensenmann und einem Todgeweihten während einer Pestepidemie. Der Film mit Bibi Anderson und Max von Sydow ist ein existentialistischer Diskurs über Leben und Tod und die Frage nach Gott.

Filmgeschichten: Spiel – Geld – Müßiggang | Filmforum NRW 19.3.-18.6. | www.filmforumnrw.de

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Film-Kritik

Teilen Leben und Liebe: Leonardo (Ghilherme Lobo) und Gabriel (Fabio Audi)

Eggsy (Taron Egerton) stößt an auf die unverhoffte Jobofferte

Liebe mit Handicap

00 Prolet

„Heute gehe ich allein nach Hause“ von Daniel Ribeiro

„Kingsman: The Secret Service“ von Matthew Vaughn

Der blinde Teenager Leonardo freundet sich mit dem Sonnyboy Gabriel an. C Liebenswerte Coming-Out-Geschichte

Ein junger Nichtsnutz gerät unverhofft in Geheimdienstkreise und soll die Welt retten. C Over-the-Top-Agenten-Actioner

Selbst als simple Coming-of-Age- oder Coming-out-Geschichte hätte Daniel Ribeiros mehrfach preisgekröntes Langfilmdebüt seine ganz eigenen Reize, weil es der Regisseur vortrefflich versteht, ein realitätsnahes Bild von seinen jungen Protagonisten zu zeichnen und seine Figuren mit Leben und Sympathien zu füllen. Eine zusätzliche dramatische Komponente entsteht aber noch durch die Blindheit des Helden. Ribeiro kann damit die Überbesorgtheit der Eltern thematisieren und den eisernen Willen zur Selbständigkeit der Hauptfigur, was seinem Film zusätzlichen Tiefgang und Spannung beschert. Ein geistreicher und subtiler Film, der mit einer vorzüglichen Schauspielerführung beeindruckt und zu einem beglückenden, optimistischen und nie kitschig verklärten romantischen Teenagerfilm geworden ist. FRANK BRENNER

„Ich bin ein Prolet“, denkt der junge Eggsy aus London. Das sieht der unabhängige, internationale Geheimdienst namens Kingsman anders. Er möchte den Tunichtgut zu einem Gentleman-Agenten ausbilden. Und die Zeit drängt: Ein international operierender Schurke (Samuel L. Jackson) plant Arges. Regisseur Matthew Vaughn („Kick-Ass“) liefert ein Over-The-Top-Agentenabenteuer, das sich munter zwischen Trash, Pixel-Overkill und jugendlicher Unbeschwertheit bewegt. Brachialer US-Humor im britischen Gewand: Ein Rezept, das bei Matthew-Vaughn-Fans funktionieren sollte, auch wenn übertriebene Härte die FSK-Einstufung unnötig in die Höhe treibt. Eine starbesetzte (Colin Firth, Michael Caine), grelle Comicvariante von James Bond mit Anleihen an „My Fair Lady“ und den „Rittern der Tafelrunde“. HARTMUT ERNST

HEUTE GEHE ICH ALLEIN NACH HAUSE Berlinale ‘14: FIPRESCI-Preis u. Teddy Award BRA 2014 - Drama - 96 Min - ab 6 J. - Regie: Daniel Ribeiro mit: Ghilherme Lobo, Tess Amorim, Selma Egrei Start: 26.2.

KINGSMAN: THE SECRET SERVICE

Filmpalette

Metropolis

Auf dem Boden geblieben: Pepe Mujica und seine Gattin

GB 2014 - Action / Komödie - 129 Min - ab 16 J. - Regie: Matthew Vaughn mit: Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Strong Start: 12.3.

Robert taucht mit Schwarz (Wilson Gonzalez Ochsenknecht) durchs Berlin der 80er

Im Volkswagen zum Volk

Wer sich erinnert, hat nichts erlebt

„Pepe Mujica – Der Präsident“ von Heidi Specogna

„Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“ von Oskar Roehler

Pepe Mujica ist ein Präsident des Volkes. C Beeindruckende Doku über den Präsidenten von Uruguay

Stimmungsbild des West-Berliner Nachtlebens in den 80er Jahren. C Skurrile Komödie

Im Jahr 2010 wird der Blumenzüchter Pepe Mujica mit 75 Jahren Präsident von Uruguay. Privat fährt er mit seinem alten VW Käfer, von seinem Präsidentengehalt spendet er 90 Prozent. Mujica, der sich als Student politisiert hat, Stadtguerillero wurde und unter der Militärdiktatur anschließend viele Jahre im Gefängnis saß, ist dem Willen des Volkes auf bemerkenswerte Weise verpflichtet. Der Film zeigt Mujica in seinem Alltag – als Präsident wie als Privatmensch – und eröffnet seinen Gedanken viel Raum. Der Film, der anfänglich wie ein idealisiertes Märchen erscheint, beleuchtet zunehmend die Schwierigkeiten Mujicas, seine Sozialpolitik umzusetzen, zeigt aber auch den Rückhalt, den er im Volk genießt. Im Sommer 2014 legte er sein Amt nieder. CHRISTIAN MEYER

Robert (Tom Schilling) hat genug vom Hippie-Kult auf seiner Schule und haut ab nach West-Berlin. Er heuert bei einer Peep-Show als Putzkraft an und verliebt sich in eine amerikanische Nachtclubtänzerin. Ob Hannelore Hoger als ExFrau vom RAF-Kassenwart über einen geplanten Mord fabuliert oder Frederick Lau als schwuler Nazi im Fetischmilieu seine Erfüllung findet: Oskar Roehlers Kabinett der schrägen Persönlichkeiten kann sich sehen lassen. Auch wenn die meisten Figuren eher Karikaturen ähneln und der Film dramaturgisch etwas holperig ist, taugt er doch als skurriles Stimmungsbild. Mal bunt, mal schwarzweiß, mit vielen Popkultur-Zitaten und einer ordentlichen Dosis schwarzem Humor kann man sich getrost mit ein paar Freunden und einem sprudelnden Kaltgetränk auf den Weg nach Absurdistan machen. NINA HEINRICHS

PEPE MUJICA – DER PRÄSIDENT

TOD DEN HIPPIES!! ES LEBE DER PUNK!

D 2014 - Porträt / Biographie - 93 Min - o. Altersb. - Regie: Heidi Specogna Start: 5.3.

D 2015 - Drama - Regie: Oskar Roehler mit: Tom Schilling, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Emilia Schüle

Start: 26.3.

Filmpalette

Mein Film, mein Kino, meine Meinung

37

.de

Mein Meeii Lesezeichen

Film-Kritik

Die Anwältin Meaza (Meron Getnet) kämpft für die misshandelte Hirut

Gemeinsam durch dick und dünn: Mark (Sebastian Schwarz) und Susi Q (Katharina Wackernagel)

Entführt

Unerwartete Konkurrenz

„Das Mädchen Hirut“ von Zeresenay Berhane Mehari

„bestefreunde“ von Jonas Grosch und Carlos Val

Ein afrikanisches Mädchen soll zwangsverheiratet werden und tötet ihren Peiniger. C Beklemmendes Drama

Als Mark sich verliebt, reagiert seine beste lesbische Freundin Susi eifersüchtig. C Realitätsnahes Porträt junger Leute

Telefa nennt sich eine regionale Tradition aus Äthiopien, die es den Männern erlaubt, Frauen zu entführen und sie zu heiraten. Eben dies geschieht im Jahr 1996 dem 14-jährigen Mädchen Hirut (Tizita Hagere). Sie wird gekidnappt, von ihrem Entführer eingesperrt und vergewaltigt. Doch Hirut gelingt die Flucht, in Notwehr erschießt sie ihren Peiniger. Dafür droht ihr nun die Todesstrafe. Eine engagierte Anwältin nimmt sich des Falles an und kämpft für Gerechtigkeit. Beklemmendes Drama über ein wahres Ereignis, in dem Tradition und moderne Strafjustiz, männlicher Machismus und weiblicher Freiheitswille kollidieren. Ein geerdet inszeniertes und gelungen mit Laiendarstellern besetztes Drama, das einen fassungslos zurücklässt und zugleich hoffnungsvoll stimmt. HARTMUT ERNST

Die beiden Regisseure Grosch und Val haben die Lebenssituation vieler junger Leute zu Beginn des 21. Jahrhunderts in „bestefreunde“ sehr überzeugend und genau eingefangen. Da gibt es viele persönliche Freiheiten und das Ausleben von Träumen, aber auch finanzielle Unsicherheiten und einen harten beruflichen Konkurrenzkampf. Einige Elemente deuten auf autobiografische Hintergründe, aber auch als reine Fiktion kann der Film aufgrund seiner sympathischen Figuren und der durchweg nachvollziehbaren, nichts beschönigenden Handlungsentwicklung überzeugen. „bestefreunde“ ist weder ein Gute-LauneFilm noch eine massenkompatible Komödie oder ein astreines Drama geworden, sondern eine ausgewogene Mischung aus all den unterschiedlichen Gefühlslagen, die ein Menschenleben so ausmachen. FRANK BRENNER

DAS MÄDCHEN HIRUT Berlinale ‘14: Panorama Zuschauerpreis, Zeresenay B. Mehari

BESTEFREUNDE

ETH/USA 2014 - Drama - 99 Min - ab 12 J. - Regie: Zeresenay Berhane Mehari mit: Meron Getnet, Tizita Hagere, Haregewine Assefa Start: 12.3.

D 2014 - Komödie - 87 Min - ab 6 J. - Regie: Jonas Grosch, Carlos Val mit: Katharina Wackernagel, Sebastian Schwarz, Niels Bormann

Start: 26.2.

Filmpalette, Odeon

Morales (Oscar Isaac) bittet seine Frau Anna (Jessica Chastain) um Beistand

Die Legende (Bradley Cooper) bei der Arbeit

Mr. American Dream

Wer loslässt, verliert

„A Most Violent Year“ von J.C. Chandor

„American Sniper“ von Clint Eastwood

Ein Geschäftsmann sucht im New York der 1980er den ehrlichen Weg zum Erfolg. C Atmosphärischer Anti-Gangster-Krimi

Ein Amerikaner will sein Land verteidigen und wird im Irak zur Scharfschützen-Legende. C Kriegsfilm

Nach seinem Börsenthriller „Der große Crash” und dem Hochseedrama „All Is Lost“ wechselt Regisseur J.C. Chandor erneut das Genre. Sein neuer Film spielt im New York des Jahres 1981. Abel Morales hat sich gemeinsam mit seiner Gattin eine Heizölfirma aufgebaut und plant nun die Expansion. Dafür nimmt er einen Kredit auf. Die Abzahlung droht jedoch an Diebstählen durch die Konkurrenz und an Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu scheitern. Morales versucht dabei, im kriminellen Sumpf ehern und gesetzestreu zu bleiben. Chandor liefert einen spannenden Krimi, der vor allem atmosphärisch überzeugt. Ein stimmungsvolles Krimidrama, getaucht in körnig trübe, unheilschwangere Bilder. HARTMUT ERNST

Clint Eastwood mag den Krieg nicht. Aber er mag sein Land, und man darf ihn sicherlich als Patrioten bezeichnen. Sein Leinwandschaffen ist umfassend und vielseitig, er inszenierte gradlinige Helden ebenso wie ambivalente, reflektierte Figuren. Und Eastwood mag Helden. Das reale Vorbild zu diesem Kriegsfilm, Chris Kyle, ist ein amerikanischer Held. Der meldet sich nach 9/11 freiwillig und bringt es als Scharfschütze im Irak auf 160 Kills. Eastwood versucht die Vertiefung seines Helden, indem er Eheprobleme und PTBS anreißt. Vordergründig aber bezieht das Drama seine Spannung aus den Fronteinsätzen. Damit ist „American Sniper“ ein solide inszenierter Kriegsfilm, der sein Bemühen um Reflektion nur oberflächlich vollzieht. Vor allem setzt Eastwood ein Kriegerdenkmal. HARTMUT ERNST

choices verlost 2x2 Karten und 2 Plakate. E-Mail bis 22.3. an [email protected], Kennwort: Violent Year

A MOST VIOLENT YEAR New York Film Critics Online Award: Bester Film des Jahres USA 2013 - Thriller - 125 Min - Regie: J.C. Chandor mit: Oscar Isaac, Jessica Chastain, Albert Brooks Start: 19.3.

AMERICAN SNIPER

Cinenova, OFF Broadway

Metropolis

Mit

.de beginnt die Filmwoche

USA 2014 - Action / Biographie - 132 Min - ab 16 J. - Regie: Clint Eastwood mit: Bradley Cooper, Sienna Miller, Kyle Gallner Start: 26.2.

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Mein Me ei Lesezeichen

Film-Kritik

Im Adamskostüm: Petri stellt sein Leben zurück auf Null

Mit Vollgas ins Leben: Martin (Anton Spieker) und Ruby (Victoria Schulz)

Verzicht

Systematische Misshandlung

„My Stuff“ von Petri Luukkainen

„Von jetzt an kein Zurück“ von Christian Frosch

Ein Mann trennt sich komplett von seinem Besitz und holt ihn sich Tag für Tag zurück. C Doku über einen Selbstversuch

Eine Teenagerliebe wird durch eine Heimeinweisung zerrissen. C Schockierender Einblick in den Heimalltag der 60er Jahre

Petri ist 26, lebt in Helsinki, wurde gerade von seiner Freundin verlassen und will sein Leben neu sortieren. Dazu schmeißt er all sein Hab und Gut aus der Wohnung, deponiert es und erlegt sich die Regel auf, dass er für ein ganzes Jahr täglich nur eine Sache aus dem Depot holen darf. An Tag Eins ist Petri so nackt wie seine Wohnung. Die Kamera folgt dem Selbstversuch, der Film erzählt von einem Jahr der Entbehrung – und des Zugewinns. Der Ansatz ist interessant, es fehlt jedoch die regelmäßige Selbstreflektion und Vertiefung, zu lang bleibt die Doku unkommentiert. Insgesamt aber ein unterhaltsamer Rückblick auf 365 Tage, der schmunzeln lässt und Denkanstöße gibt. Der Abspann listet übrigens die Chronologie der Sachen auf, die sich Petri täglich zurückgeholt hat. HARTMUT ERNST

Die beiden Teenager Ruby und Martin sind heftig ineinander verliebt. Doch im Jahr 1967 ist die BRD noch sehr restriktiv organisiert. Die Eltern von Ruby sind gegen die Liaison, während der radikale Martin, der sich als Schriftsteller sieht, überall aneckt und schließlich von der Schule fliegt. Als beide durchbrennen, landen sie kurz darauf im Heim und erleben dort ein Martyrium. Dass die vorwiegend konfessionellen Heime in den 50er und 60er Jahren beinahe wie KZs – mit Gewalt und Folter – geführt wurden, wollte Ulrike Meinhof mit ihrem Film „Bamble“ schon öffentlich machen, doch erst seit knapp zehn Jahren gibt es eine grundsätzliche Aufarbeitung des Themas. Christian Frosch inszeniert sein ungewöhnliches Nachkriegsporträt zunächst schwungvoll und dann zunehmend beklemmend. CHRISTIAN MEYER

MY STUFF

VON JETZT AN KEIN ZURÜCK

FIN 2013 - Dokumentarfilm - 80 Min - Regie: Petri Luukkainen mit: Petri Luukkainen

Start: 5.3.

D/A 2014 - Drama / Jugend - 109 Min - ab 16 J. - Regie: Christian Frosch mit: Victoria Schulz, Anton Spieker, Ben Becker Start: 12.3.

Denkmäler und Menschen rund ums Schwarze Meer

Die Familie hält den Literaturstudenten Romain auf Trab

Ovid, Lenin, Stolz und Botox

Noch lange nicht Schluss

„Tristia – Eine Schwarzmeer-Odyssee“ von Stanisław Muchas

„Zu Ende ist alles erst am Schluss“ von Jean-Paul Rouve

Sieben Länder bereist Stanisław Muchas und filtert ein Portrait der Schwarzmeerregion. C Filmische Begegnungsreise

Eine Familie auf der Suche nach dem Sinn des Lebens C Melancholische Familienkomödie

Ukraine, Russland, Abchasien, Georgien, Türkei, Bulgarien und Rumänien. Das sind die Stationen rund um das Schwarze Meer, die Filmemacher Stanislaw Muchas in seinem Dokumentarfilm bereist. 5000 Kilometer weit führt der Weg, auf dem Muchas mit den Menschen ins Gespräch kommt. Markthändler, Urlauber, Soldaten und Kriegswitwen lachen, weinen, schweigen und philosophieren, wenn sie sich dem Regisseur anvertrauen. Denkmäler, das Verhältnis zu den jeweiligen Nachbarländern und die Beziehung zum Schwarzen Meer sind die Konstanten, über die sich Muchas seinen Gesprächspartnern nähert. Aufschlussreiche, amüsante und berührende Begegnungen, mal absurd, doch meistens alltäglich, kurzweilig montiert zu einer atmosphärischen, tragikomischen Begegnungsreise durch die Schwarzmeerregion. HARTMUT ERNST

Romain Esnard ist ein junger Literaturstudent und neuer Nachtportier in einem Hotel, wo er sich möglicherweise sogar der Arbeit an einem Roman widmen kann. Doch daran ist bald gar nicht mehr zu denken, denn nachdem sein Großvater kürzlich verstorben und sein Papa Michel in Rente gegangen ist, geht alles drunter und drüber. Während seine Mutter von dem wachsenden Irrsinn des unterbeschäftigten Vaters in die Verzweiflung getrieben wird, kämpft auch Großmutter Madeleine gegen die Tücken ihrer neuen Verlassenheit. Zugegeben, „Zuende ist alles erst am Schluss“ erfindet das Rad der Familienkomödie nicht neu, ist in seiner Umsetzung zwischen Melancholie und lebensbejahender Heiterkeit aber allemal sehr liebenswert. Ein leichthumoriger, nachdenklicher kleiner Film zum mit- und wohlfühlen. NATHANAEL BROHAMMER

TRISTIA – EINE SCHWARZMEER-ODYSSEE

ZU ENDE IST ALLES ERST AM SCHLUSS

D 2014 - Dokumentarfilm - 104 Min - o. Altersb. - Regie: Stanisław Mucha Start: 19.3.

F 2014 - Komödie / Drama - 94 Min - o. Altersb. - Regie: Jean-Paul Rouve mit: Michel Blanc, Annie Cordy, Mathieu Spinosi Start: 26.3. Odeon

Mit

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Mein Me ei Lesezeichen

Asterix im Land der Götter

Shaun das Schaf – Der Film

The Boy Next Door

F 2014 - Trickfilm - Regie: L. Clichy, A. Astier Start: 26.2.

GB 2015 - Trickfilm - Regie: R. Starzack, M. Burton Start: 19.3.

USA 2014 - Thriller - Regie: Rob Cohen

Diesmal dient das Comic-Album „Asterix und die Trabantenstadt“ als Vorlage für den neuen Film. Nachdem Cäsar mit Waffengewalt nichts gegen sie ausrichten kann, sucht er die Gallier mit einer Luxuswohnanlage zu befrieden und sie mit den Verlockungen des Wohlstands abzustumpfen. Die Hinkelsteine fliegen dabei erstmals in 3D. HE

Mit einem Großaufgebot an Witz, Ideen und Zitaten schicken die Knet-Stop-Motion-Filmemacher aus Großbritannien Shaun samt Herde, Bitzer den Hund und den Bauern in die Großstadt. Dort verliert der Bauer sein Gedächtnis und seine Tiere spielen Katz und Maus mit einem Tierfänger. Temporeich, originell, für Groß und für Klein. Famos! HE

Claire (Jennifer Lopez), Lehrerin und alleinerziehende Mutter, lässt sich auf einen One-Night-Stand mit ihrem jungen Nachbarn Noah (Ryan Guzman) ein. Doch schon bald bereut sie die Nacht: Der Lover will mehr, macht entsprechend Druck und kommt dabei auch Claires Sohn gefährlich nah. Thriller von Rob Cohen („Daylight“, „The Fast and the Furious“). HE

Chappie

Start: 19.3.

Focus

Fußball – Großes Spiel mit kleinen Helden

Start: 5.3

USA 2014 - Komödie - Regie: Gl. Ficarra, J. Requa Start: 5.3.

ARG/ES 2013 - Trickfilm - Regie: J. J. Campanella Start: 5.3.

Auch im dritten Science-Fictioner des südafrikanischen Regisseurs Neill Blomkamp spielen Roboter tragende Rollen. Hier nun erledigen sie in naher Zukunft die Polizeiarbeit. Einer von ihnen heißt Chappie. Chappie wird gestohlen, umprogrammiert und entwickelt ein eigenes Bewusstsein. Das gefällt seinen Erbauern gar nicht. Mit Hugh Jackman. HE

Gauner trifft Gaunerin: Nicky (Will Smith) ein erfahrener Trickdieb, verliebt sich in die Nachwuchsganovin Jess (Margot Robbie). Er bringt ihr Tricks und Täuschung bei, dann ist es aus, und beide gehen getrennte Wege. Bis sich beide in Buenos Aires wiedersehen. Ein Coup steht an, doch wer betrügt hier wen? Gaunerkomödie. HE

Joe Dantes „Small Soldiers“ folgen hier nun die Small Soccers: Eine ganze Tischfußballtruppe erwacht zum Leben, um den Kickerprofi Joachim beizustehen. Der bekommt es nämlich mit dem fiesen Fußballstar Ronaldo zu tun, der alles daran setzt, Joachims Spielleidenschaft und die Zuneigung zur hübschen Laura zu torpedieren. HE

Project: Almanac

USA 2015 - Sci-Fi - Regie: Neill Blomkamp

Cinderella

Seventh Son

Start: 5.3.

USA 2015 - Fantasy - Regie: Sir K. Branagh Start: 12.3.

GB/USA 2014 - Fantasy - Regie: Sergei Bodrov Start: 5.3.

Regisseur Michael Bay produzierte dieses Sci-FiAbenteuer, in dem zwei Kumpels eine Zeitmaschine aktivieren. Damit reisen sie zurück in die jüngste Vergangenheit und ändern die nahe Zukunft. Dieser Verstoß gegen die Oberste Direktive hätte Captain Kirk gar nicht gefallen. Tja, hätten die Jungs besser mal auf den gehört. HE

Opulenter und starbesetzter gibt sich die Hollywood-Variante des All-Time-Favorit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, in der das Waisenkind den Intrigen der Stiefmutter und deren Töchter ausgesetzt ist. Bis sie schließlich ihrem Prinzen begegnet. HE choices verlost 1 Fanpaket. E-Mail bis 15.3. an [email protected], Kennwort: Cinderella

Bevor im Sommer 2016 die „Ghostbusters“ als weibliche Variante ins Kino zurückkehren, darf hier der junge Tom in die Schule von Meister John gehen, der ihn zum Geisterjäger ausbildet. Und das ist bitter nötig, wartet doch das Böse in Gestalt der Hexe Malkin mit allerlei schwarzer Magie auf. TeenieSimsalabim-Abenteuer. HE

Die Trauzeugen AG

Die Bestimmung – Insurgent

Afrika – Das magische Königreich

USA 2014 - Komödie - Regie: Jeremy Garelick Start: 12.3.

USA 2015 - Sci-Fi - Regie: Robert Schwentke Start: 19.3.

GB 2014 - Doku - Regie: P. Morris, N. Nightingale Start: 5.3.

Doug fehlen nur noch die Trauzeugen für seine Hochzeit. Die Trauzeugen AG bietet als Dienstleistung Fake-Kumpels an. Und Doug bestellt gleich sieben Nerds, die auf die Schnelle seine besten Freunde werden sollen. Eine eingangs durchaus anregende Komödie über gekaufte Freundschaft, die schließlich erwartungsgemäß überdreht ausläuft. HE

Nachdem im ersten Teil die Fronten geklärt und die Verschwörung entschlüsselt wurden, befinden sich Tris, Four und Caleb auf der Flucht vor Jeanine (Kate Winslet). Tris setzt alles daran, die Wahrheit über die Vergangenheit ihrer Welt herauszufinden. Robert Schwentke („Flightplan“) inszenierte die Fortsetzung der Teenie-Dystopie. HE

Noch einmal nähert sich ein Trupp Filmemacher dem afrikanischen Kontinent, ausgestattet mit moderner 3D-Technik. Ob im Wald, durch die Wüste, unter Wasser oder auf dem Eis: Durch sieben unterschiedliche Regionen führt diese Doku durch den Kontinent. Synchronisationslegende Christian Brückner verleiht darin der Natur seine Stimme. HE

USA 2014 - Sci-Fi - Regie: Dean Israelite

Mein Film, mein Kino, meine Meinung

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Mein Meeii Lesezeichen

Eintrittspreise / Ticket Pricing Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag surcharge for 3D and longer films • Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So • Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €; Mo bis Mi • Mon - Wed 5,00 € • KiFi Sonderpreise für Kinderfilmvorstellungen Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 € • soziale Gruppen 3,50 € • KiFi Kids Film Pricing Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 € • social groups 3,50 €

Programmkino mit Café // Ebertplatz 19 // 50668 Köln American Sniper (OV)

ab 26.02.

Focus (OV)

ab 05.03.

USA 2014 • Action / Biographie • 133 Min. • D.: Clint Eastwood • C.:Bradley Cooper, Sienna Miller, Kyle Gallner, Jake McDorman, Luke Grimes •16 J.

USA 2014 • Komödie • 105 Min. • D.: Glenn Ficarra, John Requa • C.: Will Smith, Margot Robbie, Rodrigo Santoro, Gerald McRaney • 12 J.

Navy SEAL sniper Chris Kyle pinpoint accuracy saves countless lives on the battlefield and turns him into a legend. But Kyle‘s struggle isn‘t with his missions, but about his relationship with the reality of the war and, once returned at home, how he manages to handle it with his urban life, his wife and kids. Navy SEAL Chris Kyle profiliert sich im Irakkrieg als exzellenter Scharfschütze, der häufig in Sekundenschnelle Gefahr identifizieren muss und damit über Leben und Tod entscheidet. Dabei geht er ruhig und kalkuliert ans Werk, auch wenn um ihn herum die Hölle losbricht. Seine schwangere junge Frau hingegen lamentiert seine Abwesenheit. In Folge kehrt der legendäre Kriegsheld noch dreimal ins Krisengebiet zurück, bis er sich endgültig für seine Familie entscheidet.

Nicky Spurgeon is an extremely accomplished con man who takes an amateur con artist, Jess, under his wing. Nicky and Jess become romantically involved, and with Nicky‘s profession of being a liar and a cheater for a living, he realizes that deception and love are things that don‘t go together. They split, only to see each other three years later... And things get messy. Der professionelle Trickbetrüger Nicky Spurgeon nimmt die junge, attraktive Jess unter seine Fittiche. Sie hatte versucht, ihn reinzulegen – erfolglos zwar, doch mit Potenzial. Er bringt ihr alles bei, was es beim gefährlichen Tagesgeschäft als Gauner und Schwindler zu wissen gibt. Aber als sich die beiden näher kommen, setzt Nicky bald einen Schlussstrich unter die Beziehung.

Still Alice - Mein Leben ohne Gestern (OV)

Verstehen sie die Béliers? (OmU)

ab 05.03.

UUSA 2014 • Drama • 101 Min. • D.: Richard Glatzler, Wash Westmoreland • C.: Julianne Moore, Alec Baldwin, Kristen Stewart • o.A.

Alice Howland, happily married with three grown children, is a renowned linguistics professor who starts to forget words. When she receives a devastating diagnosis, Alice and her family find their bonds tested. Die Linguistik-Professorin Alice führt eine glückliche Ehe, plötzlich verliert sie bei einem Vortrag vor Studenten den Faden und beim Jogging die Orientierung. Bald erhält sie die erschütternde Diagnose, die erst 50Jährige leidet an einer frühen Form von Alzheimer. Sie stemmt sich gegen den geistigen Verfall und versucht ein normales Leben zu führen. Neben ihrem überforderten Ehemann ist es ausgerechnet die Tochter Lydia, mit der sie sie ein schwieriges Verhältnis hat, die ihr zur Seite steht.

Cinderella (OmU)

ab 12.03.

USA 2015 • Fantasy • 106 Min. • D.: Sir Kenneth Branagh • C.: Lily James, Cate Blanchett, Richard Madden, Stellan Skarsgård, Holliday Grainger • o.A.

The story of „Cinderella“ follows the fortunes of young Ella whose merchant father remarries following the tragic death of her mother. Keen to support her loving father, Ella welcomes her new stepmother Lady Tremaine and her daughters Anastasia and Drizella into the family home. But when Ella‘s father suddenly and unexpectedly passes away, she finds herself at the mercy of a jealous and cruel new family. Nach dem Tod des geliebten Vaters ist Ella schutzlos der Eifersucht und den Gehässigkeiten ihrer Stiefmutter und deren Töchter ausgeliefert. Sie wird zur einfachen Magd degradiert und von allen hämisch „Cinderella“ - „Aschenputtel“ - genannt. Als sie eines Tages in den Wäldern einem gutaussehenden Fremden begegnet, scheint Ella endlich einen Seelenverwandten gefunden zu haben.

ab 05.03.

Frankreich 2014 • Komödie • 106 Min. • D.: Eric Lartigau • C.: Karin Viard, Francois Damiens, Eric Elmosnino • o.A. Dans la famille Bélier, tout le monde est sourd sauf Paula, 16 ans. Elle est une interprète indispensable à ses parents au quotidien, notamment pour l’exploitation de la ferme familiale. Un jour, poussée par son professeur de musique qui lui a découvert un don pour le chant, elle décide de préparer le concours de Radio France. Un choix de vie qui signifierait pour elle l’éloignement de sa famille et un passage inévitable à l’âge adulte. Die junge Paula lebt mit ihren taubstummen Eltern und dem ebenfalls taubstummen Bruder auf dem Land. Sie hilft auf dem Hof und muss auch noch ihren Vater bei der Kandidatur für das Bürgermeisteramt unterstützen. Für eigene Bedürfnisse bleibt da wenig Zeit. Als ihr neuer Musiklehrer ihre außergewöhnliche Stimme entdeckt und sie ermutigt, in Paris Gesang zu studieren, gerät das Mädchen in einen Konflikt zwischen persönlichem Lebenstraum und Verantwortung für die Familie.

Kingsman: The Secret Service (OV)

ab 12.03.

USA 2014 • Action / Komödie • 130 Min. • D.: Matthew Vaughn • C.: Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Strong, Taron Egerton, Sir Michael Caine • 16 J.

Harry Hart is the head of a elite secret spy organization called the Kingsman: The Secret Service. When he finds a regular street kid named Gary „Eggsy“ Unwin he recruits him into the ultra intense training program. Meanwhile, criminal tech mastermind Richard Valentine is planning a mass genocide to wipe out certain DNA codes. Einst musste Harry Hart vom Super-Geheimdienst der Kingsmen den kleinen Eggsy vom Tod seines Vaters in Kenntnis setzen. Jahre später denkt der formvollendete Gentleman Hart wieder an den zum taffen Straßenkid herangewachsenen Eggsy, als es gilt, eine Stelle bei den Kingsmen nachzubesetzen. Widerwillig lässt sich der Junge auf die Ausbildung ein, erweist sich aber schon bald als überaus talentiert.

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Die Bestimmung - Insurgent - 3D (OV)

ab 19.03.

USA 2015 • Science Fiction / Drama • Länge n.n.b. • D.: Robert Schwentke • C.: Shailene Woodley, Kate Winslet, Naomi Watts, Theo James • FSK n.n.b.

As she searches for allies and answers in the wake of the uprising, Tris and Four are on the run. Being hunted by Jeanine Matthews, the leader of the Erudite faction, Tris and Four will race against time as they try to figure out what Abnegation sacrificed their lives to protect, and why the Erudite leaders will do anything to stop them. Haunted by her past choices but desperate to protect the ones she loves, Tris faces one impossible challenge after another as she unlocks the truth about the past and ultimately the future of her world. Die Jugendlichen Tris und Four fliehen weiterhin durch ein apokalyptisches Chicago vor der diktatorischen Organisation KEN und deren Anführerin Jeanine. Dabei versuchen sie dem Grund auf die Spur zu kommen, weshalb KEN so ein großes Interesse an ihnen hat. Die Lösung liegt bei Tris‘ getöteten Eltern, die ein lang gehütetes Geheimnis schützen wollten. Doch Tris knabbert auch persönlich am Tod der Eltern, für den sie sich mit verantwortlich fühlt.

Best Exotic Marigold Hotel 2 (OmU)

ab 02.04.

USA/GB 2014 • Komödie/Drama • 124 Min. • D.: John Madden • C.: Dame Judi Dench, Maggie Smith, Bill Nighy • o.A.

The Second Best Exotic Marigold Hotel is the expansionist dream of Sonny, and it‘s making more claims on his time than he has available, considering his imminent marriage to the love of his life, Sunaina. Sonny has his eye on a promising property now that his first venture, The Best Exotic Marigold Hotel for the Elderly and Beautiful, has only a single remaining vacancy - posing a rooming predicament for fresh arrivals Guy and Lavinia. Während der indische Jungmanager Sonny sein erfolgreiches Geschäftsmodell erweitern will und Investoren für den Ankauf eines zweiten Marigold Hotels sucht, vernachlässigt er seine Verlobte und die Vorbereitungen für die bevorstehende Hochzeit. So kann ein möglicher romantischer Konkurrent punkten.

K I N D E R K I N O Fussball - Großes Spiel mit kleinen Helden (dt.F.)

ab 05.03.

Argentinien/Spanien 2013 • Abenteuer / Trickfilm • 106 Min. • o.A.

Shaun - Das Schaf

ab 19.03. nachmittags + abends!

Großbritannien 2015 • Trickfilm / Komödie • 85 Min. • o.A.

PREVIEW So. den 15.03. um 15:00 Uhr Eintritt: Kinder 4 €, begl. Erwachsene nur 5 € Joachim lebt in einem kleinen unbedeutenden Dorf, wo er in einer Bar arbeitet. Seine große Leidenschaft ist der Tischfußball, in dem er unübertroffener Meister ist. Doch damit kann er nicht bei seiner heimlichen Liebe, der schönen Laura, punkten. Joachim wird angst und bang, als Rolando, der beste Fußballer der Welt, der noch eine Rechnung mit Joachim offen hat, in sein Dorf zurückkehrt. Schon bald sind Joachims Bar und sein geliebter Fußballtisch der Erde gleich gemacht. Doch nicht die Spieler des Tischkickers - sie sind zum Leben erwacht.

Home - Ein smektakulärer Trip 3D (dt.F.)

Gelangweilt vom Alltag des Hoflebens will Shaun das Schaf einen Tag ausbrechen und löst Chaos aus: Sein Bauer landet mit Gedächtnisverlust in der Stadt und macht dort Karriere als Starfriseur mit Schafschere. Zusammen mit seinen Freunden und Hund Bitzer macht sich Shaun auf den Weg, um ihn zurückzuholen. Dabei fliehen sie vor einem skrupellosen Tierfänger dank perfekter Verkleidung, müssen aber aus dem Gefängnis befreit werden. Nach hartem Kampf und vielen Tricks schaffen Sie es mit dem Bauern wieder zurück auf den Hof.

ab 26.03.

USA 2015 • Trickfilm / Komödie • Länge + FSK n.n.b. Captain Smek navigiert sein Volk, die Boov, von Planet zu Planet, immer auf der Suche nach einem friedlichen Ort. Doch der ist gar nicht so einfach zu finden. Sind die Planeten von gefräßigen Würmern oder Laser-speienden Tintenfischen besiedelt oder bestehen aus unwirtlichen Lava-Wüsten. Auf der Erde fühlen sie sich sofort wohl. Doch da verrät der junge Boov Oh versehentlich die geheime neue Heimat seines Volkes. Schon bald ist auch die Erde nicht mehr sicher vor den Ungetümen des Universums. Mit Hilfe des Erdenmädchens Gratuity ‚Tip‘ Tucci versucht er die Erde zu retten.

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Unterhaltungsmusik

0103 So Sebastian Sternal Symphonic Society Der feine Klang eines Klaviertrios, ein vierköpfiger Bläsersatz und ein Streichquartett verbinden sich zu einem Gesamtkunstwerk aus atemberaubenden Klangschichten: In seiner »Symphonic Society« vereint Sebastian Sternal herausragende junge Musiker aus Jazz und Klassik in einer 11-köpfigen »symphonischen Combo«. Sebastian Sternal Symphonic Society

1003 Di Nels Cline Singers Sie bewegen sich auf dem gesamten Spektrum zwischen delikatem lyrischen Spiel und explosionsartigem, schroffen Improvisations-Getöse: Die Nels Cline Singers aus Los Angeles. Gitarrist und Bandleader Nels Cline versteht es, seinem Instrument ein ganzes Universum an Klängen zu entlocken, klangliche Fallhöhen zu erschaffen, die aber immer seine klare musikalische Handschrift tragen.

Nels Cline Singers

1103 Mi Klaeng Die Serie #1 mit Shraeng, Grünen + Michael Moore Zu Gast ist an diesem Abend das Duo Shraeng mit Frank Wingold und Ralph Beerkircher, die sich klassischer Spieltechniken bedienen, aber auch Effekte und Verfremdungen einbauen. Bei Grünen um Robert Landfermann, Christian Lillinger und Achim Kaufmann entstehen merkwürdige neue SoundKombinationen. Mit dabei: Der amerikanische Saxophonist und Klarinettist Michael Moore.

Michael Moore (Klaeng)

1403 Sa Broken Sound #19: Metabolismus & Samara Lubelski, Günter Schlienz, DSR Lines, Floris Vanhoof Seit über zwanzig Jahren operiert das vielköpfige Kollektiv Metabolismus aus dem schwäbischen Hinterland heraus. Die amerikanische Musikerin Samara Lubelski ist auf der jüngsten Metabolismus Platte »Sus« mit ihrer Violine vertreten und wird auch in Köln mit auf der Bühne stehen. Mit dabei: Günter Schlienz‘ Modular-Synthesizer-Improvisationen und aus Belgien der Musiker David Edren und der audio-visuelle Künstler Floris Vanhoof.

Metabolismus (Broken Sound)

1603 Mo Angelika Niescier – Now Mit ihrem Trio Now wagt sich Saxofonistin Angelika Niescier wieder in neue Klang- und Improvisationsgefilde vor. Ein Kontrabass, fähig zu Ausbrüchen in das Reich gestrichener Melodien, ein Akkordeon, das schnalzt und schnauft. Schließlich ein Saxofon, voll und durchdringend, mal schrill und schreiend: Das sind die Elemente, die das Trio NOW ergeben. //Angelika Niescier (sax), Stefano Senni (b), Simone Zanchini (acc)

Angelika Niescier – Now

2003 Fr Véronique Vincent & Aksak Maboul Mit über 30 Jahren Verspätung haben Crammed DiscsGründer Marc Hollander und Honeymoon Killers-Sängerin Véronique Vincent im letzten Jahr ihr bahnbrechendes Avant-Pop-Album »Ex-Futur« veröffentlicht. Es basiert auf Aufnahmen, die von 1980 bis 1983 für das dritte Album von Marc Hollanders und Vincent Kenis’ Band Aksak Maboul entstanden waren.

Véronique Vincent

2203 So Yellow Bird

Yellow Bird erzählt Geschichten von Herzschmerz und Liebe mit Ironie, Wärme und Witz und wirft dabei ganz unbekümmert einen frischen Blick auf Americana, Folk und Bluegrass. Der Sound der Band ist geprägt von der besonderen Zweistimmigkeit der beiden Sängerinnen und der klanglichen Vielfalt der Arrangements. //Manon Kahle (voc, fdl, uke, bjo), Lucia Cadotsch (voc, perc), Ronny Graupe (g, b), Uli Kempendorff (cl), Michael Griener (dr, whistling, spoons)

Yellow Bird

Audrey Chen (Luftbrücke)

2603 Do Luftbrücke #4: Architeuthis Walks on Land sind Katherine Young und Amy Cimini. Ihre improvisatorischen Klangsprache haben die beiden Musikerinnen in den fruchtbaren experimentellen Szenen von Chicago und New York City geschult. Mit Audrey Chen und Maria Chavez haben sich in New York City zwei Musikerinnen gefunden, die beide Geräusche einbinden, sich aber deutlich unterscheiden. Während Chens Musik von einem radikal erweiterten Klangspektrums lebt, ist von Maria Chavez’ Umgang mit Plattenspielern vom Interesse an Zufällen und Unfällen geprägt.

2703 Fr Bahama Soul Club Verführerischer Tiki-Jazz

Bahama Soul Club

und afro-kubanische Rhythmen mit einer schier üppigen Themenvielfalt: Mit den Enkeln des Buena Vista Social Clubs präsentiert das Kollektiv um den Braunschweiger Produzenten Oliver Belz einen weiteren überraschenden Dialekt des Afro-Cuban Jazz. // Olvido Ruiz (voc), Eddie Filipp (dr), Lars Lehmann (b), Ralli King (g), Andreas Meyer (Fender Rhodes), York Ostermayer (sax), Oliver Belz (perc, electr)

choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an [email protected], Kennwort: Stadtgarten

Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten

Ein Bild aus alten Tagen: Marc Hollander & Véronique Vincent, Foto: Presse

Mixed Media

Ungewöhnliche Konzerte mit Lesungen und Austellungen Sibylle Berg fragt sich in ihrem neuen Roman „Der Tag als meine Frau einen Mann fand“, was wichtiger ist im Leben: Sex oder Liebe? Die Lesung wird von der Düsseldorf-Berliner Band Kreidler musikalisch begleitet, und außerdem ist noch Christian Ulmen mit dabei. Zumindest bei den meisten Terminen ihrer Tour. In Köln hingegen ist stattdessen Jan Böhmermann angekündigt. Frau Berg macht es anscheinend wie ihre weibliche Romanfigur und tauscht bei Bedarf die Männer einfach aus (2.3., 20 Uhr, Gloria). Back to the Roots – das gilt seit einigen Jahren wieder vermehrt in der Musikszene. Sowohl im Folk als auch im Rock ’n’ Roll funktionieren die Rückgriffe beim Publikum. Vor allem, wenn Nostalgie großgeschrieben wird wie bei Kitty, Daisy & Lewis. Die drei Geschwister, deren Mutter Ingrid Weiss in den frühen 80er Jahren Schlagzeugerin der New-Wave-Band The Raincoats war, haben sich auf den Rhythm ’n’ Blues und Rock ’n’ Roll der 40er und 50er Jahre spezialisiert und spielen ihre Eigenkompositionen entsprechend rau ein (12.3., 20 Uhr, E-Werk). Das Kölner Label Ki Records hält sich mit der Feier des eigenen Tuns eher zurück. Stattdessen gibt es seit Jahren eine inzwischen stattliche Zahl an Releases mit kontemplativer Club- und experimenteller Popmusik. Doch dieser Abend ändert das: Live-Sets gibt es von den Ki-Künstlern Christian Löffler und Sean Piñeiro, DJ-Sets kommen von den Lokalmatadoren Mitch und Marius Sahdeeq. Zuvor präsentiert der Hamburger Fotograf Matthias Heiderich, verantwortlich für einige Ki-Cover, seine Ausstellung „Spektrum Berlin“ mit Fotografien aus seinem neuen Buch (13.3., 23 Uhr, K5 / Fotoausstellung ab 20 Uhr). James Chance ist eine Legende des No Wave, jener Junkie-Version der New Wave, die Ende der 70er Jahre um Bands wie Teenage Jesus, Mars, DNA oder eben James Chance entstanden ist. Chance, der sich zwischenzeitlich auch James White nannte, nahm insofern eine Sonderstellung ein, als er anstelle der fiesen, verstimmten Gitarren sein Saxophon malträtierte. Gemeinsam mit den Contortions macht er das immer noch, und obwohl inzwischen wahrscheinlich längst clean, klingt die Musik immer noch wie ein hypernervöser Cold Turkey (15.3., 20.30 Uhr, King Georg). Evan Dando, der Frontmann der Lemonheads, ist seit dem vorläufigen Ende der Band im Jahr 1996 solo aktiv. Seit 2006 gibt es die Lemondheads wieder, aber schon Mitte der 90er Jahre waren sie eher Dandos Soloprojekt mit wechselnden Musikern denn eine charakteristische Band. Darum ist der einzige Unterschied zwischen einem Lemonheads-Konzert und einem Evan Dando Konzert wohl, dass er bei letzterem alleine anreist. Nun, im Sound macht das auf jeden Fall einen Unterschied (18.3., 21 Uhr, Blue Shell). Die kleine belgische NewWave-Szene wurde ganz entscheidend von einem Mann geprägt: Marc Hollander. Unter dem Namen Aksak Maboul versammelte er Musiker um sich herum, um den Übergang vom Art Rock zur experimentellen New Wave zu vollziehen. Mit The Honeymoon Killers spielte er ein punkiges Pop-Album ein und gründete schließlich das für New Wave ebenso wie für Weltmusik wegweisende Label Crammed Disc, machte selber aber keine Musik mehr. Gerade wurde mit „Ex Futur“ über 30 Jahre nach seiner Entstehung das dritte Aksak Maboul-Album veröffentlicht, auf dem die Honeymoon Killers-Sängerin Véronique Vincent zu hören ist. Hollander und Vincent touren nun erstmals mit Band und den neuen alten Stücken (20.3., 22 Uhr, Stadtgarten). CHRISTIAN MEYER

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Literatur-Kalender

Lena Gorelik („Die Listensammlerin“), Foto: Charlotte Troll

Literatur-Termine im März BELGISCHES HAUS 0221 995 55 80 Péter Esterházy liest aus „Die Mantel-undDegen-Version“ Do 25.3. 19.30 Uhr Geheimagenten, Doppelspione, Kabale, Liebe & Verrat im 17. Jahrhundert: Postmoderne, die Spaß macht! Das Gespräch führt Michael Kohtes.

BUCHHANDLUNG R², SIEGBURG 02241 866 71 70 Marion Brasch liest aus „Wunderlich fährt nach Norden“ Fr 6.3. 20 Uhr Eine Liebeserklärung an die sonderbaren Momente des Lebens: die Geschichte eines Mannes, der Entscheidungen scheut und sich dem Zufall überlässt. É FLEUR Paul und Andreas Remmel lesen „Adressat unbekannt“ Fr 20.3. 20 Uhr Die amerikanische Autorin Kathrine Kressmann Tayler beschreibt in ihrem 1938 erschienenen Briefroman, wie eine Freundschaft zugrunde geht. Eine Veranstaltung im Rahmen der „Jüdischen Kulturtage“ im Rheinland (bis 22.3.).

BUCHLADEN NEUSSER STRASSE 0221 73 77 06 Gaby Köster liest aus „Die Chefin“ Di 10.3. 19.30 Uhr Ein Roadmovie der Extraklasse, spannend, lustig, abenteuerlich: Marie Sanders Leben ist in Schieflage geraten, nachdem sie einen Schlaganfall erlitten hat.

GLORIA THEATER 0221 28 01 Sibylle Berg & Jan Böhmermann lesen aus „Der Tag, als meine Frau einen Mann fand“ Mo 2.3. 20 Uhr Berg stellt in ihrem neuen Roman die Frage, die alle Paare beschäftigt: Ist Sex lebenswichtig?

LITERATURHAUS 0221 995 55 80 Marc Degens liest aus „Fuckin Sushi“ Mo 2.3. 19.30 Uhr Der Autor schreibt über jene Phase im Leben, in der es den Anschein hat, dass alles möglich ist: die Jugend. Lena Gorelik liest aus „Die Listensammlerin“ Do 5.3. 19.30 Uhr Die Geschichte um Grischa und Sofia ist ein oft komischer, warmer und lebensnaher Familienroman. Moderatorin: Melanie Weidemüller. Kölner Quartett: Köln-Bücher im Gespräch So 8.3. 11 Uhr Hajo Steinert, Melanie Weidemüller, Ulrich Soénius und Martin Stankowski präsentieren ein Forum für alle, die in ihrer Beschäftigung mit der Gegenwart und Vergangenheit der Stadt Köln ohne Bücher nicht auskommen mögen.

Polina Scherebzowa liest aus „Polinas Tagebuch“ So 15.3. 19.30 Uhr Neun Jahre ist Polina Scherebzowa, als 1994 in Grozny Krieg ausbricht. Zehn Jahre führt sie Tagebuch. Eine fesselnde Chronik vom Leben im Krieg. Moderation: Uli Hufen. Norbert Scheuer liest aus „Die Sprache der Vögel“ Do 26.3. 19.30 Uhr In Scheuers neuem Roman begibt sich der Leser mit Paul Arimond im Jahr 2003 nach Afghanistan. Dagmar Fretter spricht mit dem Autor („Ein Buch für die Stadt 2010“).

MATERNUS-BUCHHANDLUNG 0221 32 99 93 Mathias Wünsche liest aus „Ein Männlein steht im Walde…“ Fr 6.3. 19.30 Uhr Nahe der Osterkirmes in Deutz wird eine Leiche gefunden, nur einen Tag später taucht eine weitere am Rheinufer in Rodenkirchen auf. Musikalisch Begleitung: Cirsten Gülker. Dennis Vlaminck liest aus „Das schwarze Sakrament“ Mi 25.3. 19.30 Uhr Im Auftrag des Kölner Erzbischofs kehrt Büttel Konstantin in seine Heimat zurück, um einen mysteriösen Fall zu lösen. Im Anschluss an die Lesung wird zum Umtrunk eingeladen.

STADTBIBLIOTHEK 0221 257 48 70 Scobel & Winkels über Bücher und Buchmessen Di 24.3. 20 Uhr Das literarisch versierte Duo erzählt von Hypes und Flops, von Preisen und Rekorden. Möchten Sie über Ihr Lieblingsbuch sprechen? Infos: www.stadt-koeln.de/scobel-winkels

STADTGARTEN 0221 995 55 80 Gertrud Leutenegger zu Gast bei Guy Helminger und Navid Kermani Do 12.3. 20.30 Uhr Literarischer Salon: In ihrem Roman „Panischer Frühling“ erzählt die 1948 in der Schweiz geborene Schriftstellerin vom Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull.

WDR FUNKHAUS 0221 28 01 Eröffnung der LitCologne und HörbuchPreisverleihung Mi 11.3. 20 Uhr TIPP

ZUM SCHEUEN REH Tel. 0177 887 58 40 Roman Ehrlich liest aus „Urwaldgäste“ Do 19.3. 21.30 Uhr WDR 3 open: WortLaut live präsentiert Ehrlichs Erzählband, der nur vorübergehend Orientierung bietet. Musik: Ada. Moderation: Manuel Gogos (Ausstrahlung auf WDR 3 um 23.05 Uhr). Eintritt frei.

TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten

Mein Film, mein Kino, meine Meinung

Empfehlungen von Marianne Kolarik

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Foto: Toni Peñarroya

Foto: Verleih

Der Lieblingsfilm von Terri Lyne Carrington

Terri Lyne Carrington Quartet

»De-Lovely«

Money Jungle Project: provocative in blue

von Irwin Winkler

Filmforum

Samstag 07.03.2015 20:00

Foto: Benjamin Ealovega

Medienpartner: choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Sonntag 22.03.2015 15:00

Werke von Leoš Janáček, Ryan Wigglesworth, Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Strauss

Ryan Wigglesworth Dirigent

Radek Baborák Horn Junge Deutsche Philharmonie Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen koelner-philharmonie.de 0221 280 280 Kinokarten nur an der Kinokasse

Sonntag 08.03.2015 20:00

kunst & gut

Karin Kneffel, Ohne Titel, 2008, Aquarell auf Papier, 24,9 x 37,7 cm (Ausschnitt), Privatsammlung Eberdingen-Nussdorf, © VG Bild-Kunst, Bonn

Flüchtige Bilder

Karin Kneffel im Käthe Kollwitz Museum Karin Kneffel, die Düsseldorfer Malerin, die mit ihren realistischen Schilderungen von Interieurs und szenischen Situationen internationale Anerkennung erfährt, zeigt ihre Aquarelle. Im Käthe Kollwitz Museum ist ein Überblick über die kleinformatigen Blätter der letzten Jahre, ergänzt um einige frühe Beispiele, zu sehen, der belegt, dass sie eine Meisterin auch dieses Fachs ist, eine „Herrin des Wassers“, wie Klaus Gerrit Friese beim Pressegespräch betont hat: Mit experimentellem Anspruch malt sie virtuos, im kleinen Format immens verdichtend, wobei sich mehrere Schichten transparent überlagern. Kneffel „spielt“ planvoll mit den Effekten, welche der Aquarelltechnik eigen sind. Als ein wichtiges Sujet erweist sich die Putzfrau, die ihren Job mit Wasser erledigt. In einer Aquarellfolge kniet sie auf dem Boden, auf dem sich eine Pfütze gebildet hat. Der Boden reflektiert die Umgebung und wird zur spiegelglatten Fläche, über die ein Mann schlittert und mit den Armen balanciert. Karin Kneffel bezieht sich hier auf eine Sequenz der HollywoodKomödie „Mein Freund Harvey“ mit James Stewart. In dieser bildet sich der Protagonist Elwood Dowd ein, dass ihn ein zwei Meter großer Hase begleitet. Thematisiert wird im Film die Kraft der Poesie und Illusion gegenüber der nüchternen Realität – mit diesem Konzept handelt nun auch Karin Kneffel in ihrem gesamten Werk. Sie schafft Atmosphäre im vermeintlich Sachlichen, ob das ihre frühen lichthellen Früchte oder die porträthaften Köpfe von Tieren betrifft, mit denen sie vor zwei Jahrzehnten schlagartig bekannt wurde, oder die queroblongen, wie verbotenen Einblicke in prächtige Salons, die etwas Verwunschenes tragen und dies augenblicklich an unsere Erinnerung delegieren. Kneffel evoziert Stofflichkeiten und Texturen. Auch verschiebt sie die Perspektiven, sie trennt zwischen Innen und Außen, hier und dort. Subtil interagieren Realität und imaginierte Aura. Was aber könnte dazu geeigneter sein als der Film – das Kino – und das Kunstwerk?

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In der Kölner Ausstellung lässt sich ein Großteil der Bilder diesen zwei Bereichen zuordnen. Zu sehen sind Zuschauer beim Schauen von Zuschauern in einem Film, und eine Werkgruppe widmet sich der Malerei von Gerhard Richter in ihrem Oszillieren zwischen demonstrativer malerischer Faktizität und verwischtem s/w-Realismus. Vielleicht hat Karin Kneffel aber auch an Jeff Walls Fotoarbeit „Morning Cleaning“ (1999) gedacht, die den Mies van der Rohe Pavillon in Barcelona zeigt mit einem Mann im Hintergrund, der ihn reinigt und damit kurzzeitig Unruhe in die strenge Ordnung bringt. Kneffel wiederum hat in diesem Pavillon 2014 ausgestellt. Und fünf Jahre davor hat sie ihre Bilder in einem Bauwerk von Mies van der Rohe präsentiert, ja, für diesen geschaffen, im Haus Esters in Krefeld: In diesen Gemälden blickt der Betrachter durch riesige Fensterscheiben in den Innenraum mit den historischen Kunstwerken, gebrochen durch die Verzerrungen, Reflexionen und Regentropfen, die sich als Schleier oder farbige Blasen vor dem Interieur befinden. Die Gegenstände verlieren jede Festigkeit, sind unbegreiflich und fast abstrakt ... All das gelingt ihr nun auch beim Aquarell: im intimen Format mit der insistierenden Flüchtigkeit. Wir sehen einen Luftballon, der sich unter einem Kreuzrippengewölbe festgeklemmt hat und Vergänglichkeit veranschaulicht, und blicken auf einen Beichtstuhl in Zeiten des Tourismus zwischen Kommerz und allseits bekannten Floskeln. Karin Kneffel erzählt Geschichten mit anekdotischem Potential, leichthin vorgetragen als Realismus, und in ihrer Intensität und Deutlichkeit tatsächlich noch der „Hausherrin“ des Ausstellungsortes – Käthe Kollwitz – verwandt.

THOMAS HIRSCH

„Karin Kneffel – Fallstudien“ | bis 19.4. | Käthe Kollwitz Museum 0221 227 28 99

Kunst in NRW

Kunstwandel

Evolution überfordert Menschen

Abb. 1

Drei junge US-amerikanische Künstler in der Düsseldorfer Kunsthalle Kunst ist auch Reflexion der gesellschaftlichen Parameter, die bei der Schaffung visueller Werke gültig waren. Insofern müssen Arbeiten junger Künstler auch das Leben ihrer Zeit spiegeln. Die Kunsthalle Düsseldorf zeigt drei US-amerikanische Künstler aus dem digitalen Zeitalter. Nicht ohne Grund heißt die Ausstellung „Real Humans“, nach einer schwedischen ScienceFiction-Serie, in der menschenähnliche Roboter das Menschsein bereichern oder auch nicht. Wenn also die Reflexion der gesellschaftlichen Parameter stattfindet, dann müsste diese Ausstellung von Ian Cheng, Wu Tsang und Jordan Wolfson die momentane Selbstbefindlichkeit der US-amerikanischen Gesellschaft spiegeln. Interessanterweise muss der Besucher immer wieder Überschuhe tragen, um sich peinlich reinlich in den Videoinstallationen bewegen zu dürfen. Rechts oder links, die erste Entscheidung die der Besucher im ersten Stock der Kunsthalle treffen muss. Ich entscheide nach dem Zufallsprinzip und befinde mich in einem großen Raum mit einem einsamen Monitor, im Hintergrund ein goldener Vorhang. „Shape of a Right Statement“ (5:15, 2008) von Wu Tsang basiert auf dem Youtube-Video „In my language“ der USamerikanischen Autismus-Aktivistin Amelia Baggs von 2007, das mit Hilfe eines Sprachausgabegeräts ein Manifest formulierte. Tsang reinszeniert in seiner Arbeit diese Computerstimme in der Maske einer noch nicht kostümierten DragQueen als rührendes Plädoyer für die Akzeptanz jeglicher Form menschlichen Daseins, egal in welcher Identitätskonstruktion. Eine Thematik, die auch bei den Großbildflächen in „The Looks“ (2-Kanal-HD-Video, 10:00, 2015) und im preisgekrönten Spielfilm „Wildness“ (HD, 74:00, 2012) fortgeführt wird. Bei Ian Cheng dagegen löst sich die Welt digital in ihre Bestandteile auf. In seinem Raum lässt sich vieles nicht mehr erfassen. Gleichzeitig kann man in „Baby ft. Nicoya“ (Echtzeitsimulation 2014) einem unendlichen Gespräch zwischen drei Robotern zuhören, während man gerade noch über ein gespraytes „oh my god“ nachdenkt. Daneben, alles simultan, „Something Thinking of You“ (Echtzeitsimulation 2015, Loop) entwirft Cheng ein Experiment, das die Grenzen des Verstandes auslotet. Vier Arbeiten werden dazu noch mit einer API-Sprache, eine Codierung für Programmierschnittstellen, verbunden, die die Aufmerksamkeitsmöglichkeiten der Besucher noch weiter in Frage stellt. Kein Zuckerschlecken fürs Gehirn. Eine Etage höher, kommen Kondome auf Schuhe und Leinwand. In Jordan Wolfsons „Rasperry Poser“ (Videoanimation, 13:54, Loop) fliegen sie mit roten Herzen gefüllt durch Landschaften und Räume voller Pop-Art-Requisiten. Im Ohr Beyonces „Beautiful Nightmare“, die Augen gefüllt mit martialisch-lieblicherotischen Bildern, verfolgt man die Kondome durch eine Welt „endloser Wahlmöglichkeiten“, während sich ein kleiner Comic Bursche im Clip den Bauch aufschneidet und der Künstler als Punk verkleidet durch Paris streift. Was bleibt? Crippled sex und überfordertes Bewusstsein sind keine guten Zukunftsvisionen.

Einmal im Jahr

Abb. 2

Die Große Kunstausstellung NRW Von Thomas Hirsch Ausstellungen, die mit hundert oder mehr jurierten Teilnehmern von Künstlern für Künstler im jährlichen Rhythmus durchgeführt werden, sind selten geworden. Immerhin, der Westdeutsche Künstlerbund ist mit seiner Jahresausstellung an wechselnden Orten aktiv, aber schon der Deutsche Künstlerbund ersetzt „Ein Vokabular für diese mit modifizierte Formaten. UnverwüstBetroffenheit“ lich behauptet sich hingegen die Düsseldorfer „Große Kunstausstellung NRW“, an der Künstler mit Bezug zu Düsseldorf oder NRW teilnehmen können. Sie findet seit 1902 statt, seit vielen Jahren schon im Museum Kunstpalast, wo nicht nur die Ausstellungssäle, sondern auch der graphische Bereich im Altbau bespielt werden. Durchgeführt vom „Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen“ in Abstimmung mit dem Museum Kunstpalast, sitzen in der (wechselnden) Jury neben mehreren Künstlern auch zwei Fachleute aus dem Museumsbereich. Von der Verführung, dass sich die Mitglieder gegenseitig ausstellen, haben sich die Veranstalter also losgesagt. Hingegen ist ein grundsätzliches Verdienst dieser Ausstellung, hier überwiegend neue Werke von etlichen arrivierten Künstlern zu sehen, von denen man schon lange nichts mehr gehört hat. Zu den Granden zählen Hermann Focke, der aus regelmäßigen Strukturen konstruktive Objekte baut, und der Fotograf Walter Vogel, der für die Dokumentation der Kulturszene im Rheinland eine herausragende Rolle spielt. Überhaupt kennzeichnet die Auswahl der eingeladenen Künstler ein Interesse am soliden handwerklichen Können. Keine Kapriolen, aber Pointen – wie der Eisenbahn von Wolfgang Kliege, die sich auf Schienen durch den Ausstellungsraum windet, oder die Deckenlampe aus Alu-Lamellen „Voyager 1“ von Andrea Knobloch und der Turm aus Spiegelkugeln von David Fried. Auffällig ist in der diesjährigen Ausstellung die Tendenz zur veristischen Detailschilderung in der Druckgraphik, Zeichnung und Malerei insbesondere am Modus der Landschaft. Komplementär dazu tritt etwa die vierteilige Fotoserie von Jacqueline Friedrich auf, welche die Wirklichkeit mit Verfahren der Abstraktion befragt. In diesem Jahr umfasst die „eigentliche“ Ausstellung etwa 125 Künstler mit rund 250 Werken von der Druckgraphik bis hin zur Medien-Installation. Als Gäste nehmen die Studierenden der Klasse von Rita McBride an der Kunstakademie Düsseldorf teil. Wichtig für die Bekanntheit der jährlichen Ausstellung sind die Kunstpreise. Der Förderpreis geht in diesem Jahr an den Performance-Künstler David Pollmann, und der „Kunstpreis der Künstler“ (der ausschließlich von Künstlern bestimmt wird) wurde Felix Droese zugesprochen, der mit Thomas Hirsch seinen politisch motivierten monumentalen PapierschnitKunsthistoriker, Kurator und Journalist ten berühmt wurde. Auch er ist eine sehr gute Wahl.

PETER ORTMANN

„Real Humans“ | bis 19.4. | Kunsthalle Düsseldorf | 0211 899 62 43

„Die Große 2015“ | 8.3.-29.3. | Eröffnung 7.3. 18 Uhr Museum Kunstpalast in Düsseldorf | 0211 56 64 21 00

Abb. 1: Ian Cheng: „Something Thinking of You“, Bild © Ian Cheng, Still aus „Something Thinking of You”, 2015 Echtzeitsimulation, Klang, Loop, variable Dauer / Courtesy of the artist

Abb. 2: Felix Droese, Die heile Welt der Dummen, 2002, Papierschnitt, Foto: Manos Meisen / © VG Bildkunst

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Kunst-Kalender KÖLN – Museum Ludwig www.museum-ludwig.de

Sigmar Polke 14.3.-5.7. Retrospektive zum berühmten Künstler, der in seiner oft gesellschaftskritischen Malerei experimentell gearbeitet und auch Filme, Fotografien, Objekte u.a. geschaffen hat KÖLN – Michael Horbach Stiftung www.michael-horbach-stiftung.de

Bettina Flitner bis 21.4. Politisch orientierte Werkgruppen der Kölner Fotografin, die mit ihren sachlich dokumentierenden Reihen gesellschaftliche Themen aufgreift und vertieft KÖLN – Römisch-Germanisches Museum www.museenkoeln.de

Der Berliner Skulpturenfund bis 26.4. Skulpturen der klassischen Moderne, die von den NS-Diktatoren als „entartet“ beschlagnahmt worden waren und 2010 in Berlin bei Bauarbeiten entdeckt wurden LEVERKUSEN – Museum Morsbroich www.museum-morsbroich.de more Konzeption Conception now bis 19.4. Ausgehend von einer Ausstellung zur Konzeptkunst 1969 am selben Ort, werden konzeptuelle künstlerische Beiträge der jüngsten Zeit vorgestellt OBERHAUSEN – Ludwiggalerie www.ludwiggalerie.de Sigmar Polke, Can you always believe your eyes? 1976, Mischtechnik auf Papier auf Leinwand, 207 x 295, Sammlung Liebelt, Hambug, © Estate of Sigmar Polke / VG Bild-Kunst, Bonn; Ausstellung Museum Ludwig

Museumslandschaft NRW AHLEN – Kunstmuseum www.kunstmuseum-ahlen.de Arnulf Rainer bis 26.4. Werkschau zum 85. Geburtstag des großen österreichischen Künstlers, der v.a. mit seinen eruptiven Durchstreichungen des eigenen Porträts bekannt wurde

BOTTROP – Museum Quadrat

GLADBECK – Neue Galerie

www.quadrat-bottrop.de

www.neue-galerie-gladbeck.de

Ricarda Saro 1.3.-24.5. Der 1947 in Santander/Spanien geborene Maler mit seinen gegenstandsfreien bildnerischen Untersuchungen von Farbe und Farbwirkungen

Seo 6.2.-9.4. Die koreanische, in Berlin lebende Malerin mit einer neuen Installation aus vier monumentalen Aluminiumglocken, Reliefs und neueren Malerei-Collagen

BEDBURG-HAU – Museum Moyland

DORTMUND – MKK

Hagen – Osthaus Museum

moyland.de

www.museendortmund.de/mkk

www.osthausmuseum.de

Around the World bis 26.4. Farbfotografie vor 1914 aus der Sammlung des Bankiers Albert Kahn, die heute hohe ethnographische, dokumentarische und künstlerische Bedeutung besitzt.

Textil. Bild. Kunst bis 22.3. Ein Einblick in die Kunstgattung des textilen Wandbildes mit seinen medialen Bedingtheiten und seinen Besonderheiten und Varianten der Technik

Hundertwasser 1.2.-10.5. Werkschau des österreichischen Universalkünstlers, der mit seinen Gemälden und Architekturen und mit seinem ökologischen Engagement berühmt wurde

DORTMUND – Museum Ostwall

HEINSBERG – Kunstverein

www.museumostwall.dortmund.de

www.kunstverein-heinsberg.de

Arche Noah bis 12.4. Anhand von Kunst von der Moderne bis heute wird beleuchtet, wie sich unser Verhältnis zur Tierwelt gewandelt hat und heute Wissenschaft als Thema mitschwingt

Kirsten Krüger bis 15.3. Die Düsseldorfer Künstlerin mit ihren Objekten und Installationen, die vertraute Szenarien, oft mit Bezug zur Natur, subtil und hintergründig aus den Angeln heben

DÜSSELDORF – K20

HERFORD – Marta

BIELEFELD – Kunsthalle www.kunsthalle-bielefeld.de

Sophie Taeuber-Arp bis 15.3. Werkschau der Schweizer Künstlerin (1889-1943), die in Skulptur, Malerei, Design und Architektur mit konstruktivem und organischem Vokabular gearbeitet hat BOCHUM – Kunstmuseum www.kunstmuseumbochum.de Charlotte Salomon bis 25.5. Die rund 800, ergreifenden Blätter der Bildfolge „Leben? Oder Theater?“ der jüdischen Künstlerin, die 26-jährig im KZ Auschwitz ermordet wurde BONN – Bundeskunsthalle www.kah-bonn.de

Der Göttliche 6.2.-25.5. Thema ist die Rezeption des großen Michelangelo in der Kunst durch die Jahrhunderte, u.a. mit Werken von Raffael, Caravaggio, Rodin und Hrdlicka BONN – LVR-Landesmuseum www.landesmuseum-bonn.lvr.de

Harald Fuchs bis 3.5. Installationen des Kölner Medienkünstlers, die ausgehend von der Archäologie Geschichte, Naturwissenschaften und die Rituale von Naturvölkern verknüpfen

Herlinde Koelbl bis 3.5. Werkschau der Münchner Fotografin, die mit ihren Langzeitstudien von Politikern bekannt wurde und systematisch Aspekte der deutschen Gesellschaft untersucht PADERBORN – Städtische Galerie www.brueghel-ausstellung.de Die Brueghel-Familie bis 21.6. Die berühmte flämische Malerfamilie aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit vier Generationen, die sich unterschiedlichen motivischen Schwerpunkten widmeten REMSCHEID – Bahnhof Rolandseck www.arpmuseum.org

www.kunstsammlung.de

Günther Uecker 7.2.-10.5. Der Düsseldorfer „Nagel“-Künstler und Hauptvertreter der ZERO-Bewegung mit mehreren wichtigen Installationen und Nagelreliefs zum 85. Geburtstag DÜSSELDORF – Museum Kunstpalast www.diegrosse.de

Die Große 2015 8.3.-29.3. Ein großangelegter exemplarischer, alle künstlerischen Medien umfassender Einblick in das Kunstschaffen in NRW; der Kunstpreis geht an Felix Droese DUISBURG – Museum DKM www.museum-dkm.de

Ernst Hermanns bis 26.4. Ein Überblick zum bedeutenden deutschen Bildhauer (1914-2000) als gemeinsames Projekt mit dem Kunstmuseum Gelsenkirchen und der Kunsthalle Recklinghausen

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Ernesto Neto bis 25.5. Einer der wichtigsten brasilianischen Künstler (geb. 1964) mit seinen StoffObjekten und Installationen, die als organische Gebilde den Raum besetzen SOLINGEN – Kunstmuseum www.kunstmuseum-solingen.de

Holger Bär/Peter Schmersal bis 12.4. Zwei Künstler der mittleren Generation mit Bezug zu Wuppertal, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Malerei als bildnerischem Verfahren befassen WUPPERTAL – Neuer Kunstverein www.neuerkunstvereinwuppertal.de

RaumZeitPiraten 7.3.-29.3. Eine Installation unter dem Titel „InstruMentalGespinst“, bei der marta-herford.de ausrangierte Musikinstrumente aktiviert sind und miteinander agieren und (Un)möglich! bis 31.5. Reale und fiktive, teils auch „unmögliche“ musizieren Architekturen und Konzepte von WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum Künstlern wie Theo van Doesburg über Constant bis hin zu Thomas Schütte und www.von-der-heydt-museum.de Caroline Bayer Von 1900 bis heute bis 29.3. Vorgestellt wird die jüngere Sammlung KÖLN – Museum für Angewandte Kunst des Museums mit Schwerpunkten www.makk.de auf einzelnen Richtungen und Ismen und mit Verzahnungen mit der System Design bis 7.6. Systeme als ordnungs- und chaosstiftende Ausstellungstätigkeit bildnerische und funktionale Verfahren im WUPPERTAL – Waldfrieden Design der letzten 100 Jahre mit Werken www.skulpturenpark-waldfrieden.de u.a. von Breuer und Wagenfeld Bruce Nauman bis 8.3. KÖLN – Käthe Kollwitz Museum Video-Arbeiten des wichtigen USwww.kollwitz.de amerikanischen Künstlers, der mit seinen Installationen und radikalen Karin Kneffel bis 19.4. Performances die Konstitution des Die wichtige, in Düsseldorf lebende, an Körpers erkundet der Münchner Kunstakademie lehrende gegenständliche Malerin mit ihren Aquarellen vor allem der letzten Jahre Empfehlungen von Thomas Hirsch

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Verlagssonderveröffentlichung

Für Weiterbildung ist es nie zu spät, Foto: Jan Schliecker

Die Englisch-Experten 60 Jahre Englisches Institut Köln

Seit sechs Jahrzehnten macht das Englische Institut Anfänger, Profis und Firmen für die englische Sprache fit. Und weiß dabei um die vielfältigen Anforderungen und Wünsche von Gruppen oder Einzelpersonen. Ein Erfolgsrezept des Hauses sind zweifellos die „fortlaufenden Kurse“. „Sie stellen das Herzstück unseres Kursprogramms dar und werden in allen Levels in den Bereichen ‚General English‘ und ‚Professional English‘ angeboten. Hier lernen Sie systematisch und kontinuierlich die englische Sprache und entwickeln Sicherheit und Flexibilität beim freien Sprechen, das von Beginn besonders hohe Priorität genießt.“ Flexibel sind auch die Angebote des Instituts, das spezielle „Grammar Workshops“ und „Speaking Courses“ oder auch dreitägige Intensivprogramme für Geschäftsleute ins Leben gerufen hat. Auch für künftige Dampfplauderer hat man eine wunderbare Lösung gefunden: Beim „Strictly Speaking“ werden die Teilnehmer ermuntert, sich in Englisch zwanglos über Lieblingsthemen auszutauschen, was gezielt ein schnelleres und fließendes Sprechen fördert. Last but not least: Wer seinen Kindern Nachhilfe geben will oder deren Englischaufgaben

unterstützen möchte, kann sich in Abend- oder Wochenendkursen fortbilden. Weitere Informationen unter: www.englisches-institut-koeln.de Bildung für alle – Die besten Adressen und Termine: Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft / Alanus University of Arts and Social Sciences Alfter bei Bonn, Tel. (02222) 93 21 13, www.alanus.edu Der Bachelorstudiengang „Architektur und Stadtraum“ wurde durch die Europäische Kommission notifiziert. Die im Architekturstudium der Alanus Hochschule erworbene Berufsqualifikation ist damit in allen EU-Staaten anerkannt. Alanus Werkhaus Weiterbildungszentrum Alfter bei Bonn, Tel. (02222) 93 21 1713, www.alanus.edu/werkhaus Mut zur Kreativität, soziale Kompetenz und flexibles Denken sind zentrale

FRIEDENSBILDUNGSWERK S t a a t l . A n e rk a n nt e E i n r i c h t u n g N RW NRNRW

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Sprachen

Politik

Mediation für EinsteigerInnen und Interessierte Seit 22 Jahren bilden wir Mediatorinnen/Mediatoren nach den Standards des Bundesverband Mediation BM aus. - als Bildungsurlaub anerkannt

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Die Reise zum sichersten Ort der Erde Film und Gespräch über die Suche nach einem Atommüllendlager Do 19.03.2015, 18:30 Uhr, Filmhaus Kino Maybachstraße 111, 50667 Köln

Auftakt zur Veranstaltungsreihe im Friedensbildungswerk Köln:

NGEN

KAUFMÄNNISCHE SCHULU IT-SEMINARE

Die Preußen im Rheinland, ja danke – aber wofür?

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Mo 20.04.2015, 20:00 Uhr, Friedensbildungswerk Köln

TAG DER OFFENEN TÜR am Mittwoch den 18.03.2015 BERATUNG persönlich & professionell INFOVERANSTALTUNGEN jeden Mittwoch um 10 Uhr PROBEUNTERRICHT kostenfrei

Friedensbildungswerk Köln Neues Programm & Infos unter: www.friedensbildungswerk.de Kontakt: [email protected]

www.lernen-bohlscheid.de oder 0221 - 160500

50

Voraussetzungen für innovative Ideen im Beruf. Das Alanus Werkhaus bietet zahlreiche künstlerische Kurse und Weiterbildungen für die berufliche Professionalisierung an, welche die Teilnehmer zum Blick über den eigenen Tellerrand anregen. Das aktuelle Programm ist online verfügbar oder kann kostenlos telefonisch bestellt werden. Englisches Institut Köln – School of English Gertrudenstr. 24-28, Köln, Tel. (0221) 2 57 82 74 und 75, www.englischesinstitut-koeln.de Als „praktisch, pragmatisch und fundiert“ gilt die breite Kurspalette des Instituts unter Kursteilnehmern und Firmenklienten. Von Anfang an wird die effektive Kommunikation priorisiert und durch qualifizierte und erfahrene Lehrkräfte mit modernen Methoden und Materialien unterstützt. Fachhochschule Köln – Cologne University of Applied Sciences Claudiusstr. 1, Köln, Tel. (0221) 82 75 34 07, 82 75 34 80, www.fh-koeln.de Deutschlands größte Fachhochschule bietet ein gesellschaftswissenschaftliches Zentrum in der Südstadt, ein ingenieurwissenschaftliches Zentrum in Deutz und einen Campus in Gummersbach. Frauenkolleg Bonn Hinter Aue 12, Bonn, Tel. (0228) 66 59 22, www.frauenkollegbonn.de Seminare und Coachings für Frauen. Kurse für Konfliktlösungen, Work-LifeBalance, Kommunikation am Arbeitsplatz, Führungstraining und -kompetenz. Genderaspekte in der Kommunikation: Erkennen des unterschiedlichen Gesprächsverhaltens von Frauen und Männern, zwischen Bindungs-Nähe-Aspekten sowie Autonomie und Unabhängigkeit. Freunde des Institut Francais Köln Worringer Straße 30, Köln, www.francaisacologne.de Wer die französische Kultur in Köln und besonders die Aktivitäten des Französischen Instituts am Sachsenring unterstützen will, ist hier richtig. FreundIn des

ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT ALANUS UNIVERSITY OF ARTS AND SOCIAL SCIENCES

Augen.Blick .Mal Über 100 Kultur- und Informationsveranstaltungen an der Alanus Hochschule

Alfter bei Bonn

Tage der offenen Tür „ 20.– 22. März 2015 Bildhauerei – Malerei – Schauspiel – Eurythmie – Kunsttherapie Architektur – Lehramt Kunst – Pädagogik – Heilpädagogik Kindheitspädagogik – BWL www.alanus.edu / augenblickmal

51 51

Instituts kann man bereits für 50 Euro Jahresbeitrag werden. Friedensbildungswerk Köln e.V. Obenmarspforten 7-11, Köln, Tel. (0221) 9 52 19 45, www.friedensbildungswerk.de Vortragsreihen und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen politischen Themen sowie Fortbildungen in Mediation, Bildungsreisen und Sprachkurse. Handwerkskammer zu Köln Heumarkt 12, Köln, Tel. (0221) 2 02 20, www.hwk-koeln.de 400 ehrenamtliche UnternehmerInnen tragen das Netzwerk der regionalen Handwerkswirtschaft Köln/Bonn. Eine zentrale Anlaufstelle für Existenzgründer ist der Startercenter NRW. Die Handwerkskammer verfügt über drei Bildungszentren. Diverse Fördermöglichkeiten werden angeboten. Einmal monatlich findet ein Existenzgründerseminar statt. IBA – Internationale Berufsakademie Neusser Str. 99, Köln, Tel. (0221) 78 94 94 94, www.iba-koeln.com Seit Oktober 2009 bietet die Internationale Berufsakademie mit der Integration von Praxis- und Theoriephasen innerhalb einer Woche, dem sogenannten Modell der geteilten Woche (20 Stunden Studium, 20 Stunden Praxisphase), ein innovatives Weiterbildungskonzept für Wirtschaftsinformatiker und Betriebswirtschaftler an. IFS – Internationale Filmschule Köln Werderstr. 1, Köln, Tel. (0221) 9 20 18 80, www.filmschule.de In Kooperation mit der Fachhochschule Köln bietet die ifs Bachelorstudiengänge in den Bereichen Drehbuch, Regie, Kreativ Produzieren, Kamera, Editing Bild & Ton und Digital Film Arts sowie den internationalen Masterstudiengang „Serial Storytelling“ an. Weitere Masterstudiengänge sind in Planung. Impulse e.V. – Schule für freie Gesundheitsberufe

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2015

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Rubensstr. 20a, Wuppertal, Tel. (0202) 73 95 40, www.impulse-schule.de Vielfältige Studiengänge für Fitnesstrainer, psychologische Berater, Heilpraktiker.

KUNST NEUE

PERSPEKTIVEN ERÖFFNEN FOKUS KUNST Nachhaltiges Design im Beruf

28.02. – 29.03.

Osterwerkstatt: Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

30.03. – 02.04.

Kunst to go: Offenes Malatelier am Vormittag oder Abend

15.04. – 30.09.

Ein Jahr für die Kunst: Malerei und Zeichnung

24.04.15 – 03.04.16

Steine aufwecken I

30.04. – 03.05.

Freie Malerei mit Jo Bukowski

01.05. – 03.05.

Land Art: Mit Natur und Landschaft arbeiten

08.05. – 10.05.

Räumliches Zeichnen und Perspektive

08.05. – 10.05.

Eisen und Feuer: Schmieden

29.05. – 30.05.

Steine aufwecken II

29.05. – 09.10.

Gegenständliche Malerei

29.05. – 31.05.

Zwischen Werk und Schicksal: Der Künstler in dir

04.06. – 07.06.

Farbenlehre

04.06. – 07.06.

Fotografisch sehen lernen

19.06. – 21.06.

Experimentelle Zeichnung: Dem Zufall folgen

19.06. – 21.06.

KHM – Kunsthochschule für Medien Peter-Welter-Platz 2, Köln, Tel. (0221) 20 18 90, www.khm.de Eine der wegweisenden künstlerischen Hochschulen im audiovisuellen Bereich. Rund 280 StudentInnen kommen pro Semester in den Genuss, hier für die ästhetische wie inhaltliche Zukunft von Fernsehen und Kino ausgebildet zu werden. Kolping Bildungswerk Präses-Richter-Platz 1a, Köln, Tel. (0221) 28 39 50, www.kbw-koeln.de Starthilfe für Jugendliche und junge Erwachsene zum Einstieg ins Berufsleben. Hervorragende „TIP“-Lehrgänge („Testen – Informieren – Probieren“) zur Entwicklung einer persönlichen beruflichen Zukunftsperspektive. lernen bohlscheid – Akademie für Bildungsprojekte GmbH Hansaring 63-67, Köln, Tel. (0221) 16 05 00, www.lernen-bohlscheid.de Berufliche Qualifizierungsprojekte in Voll- oder Teilzeit (Bürokaufmann/-frau IHK, Kaufmann/-frau für Bürokommunikation IHK, Kaufmann/-frau im Großund Außenhandel IHK, Industriekaufmann/-frau IHK). Infoveranstaltungen finden jeden Mittwoch um 10 Uhr statt, kostenfreie Teilnahme am Probeunterricht sowie persönliche und professionelle Beratung. Weitere Angebote: kaufmännische Qualifizierungsbausteine, berufsbegleitende Fortbildungen, Computerführerschein (ECDL), Wirtschaftsführerschein (EBC*L), Wirtschaftsenglisch (LCCI). Rheinische Fachhochschule Köln Schaevenstr. 1 a-b, Köln, Tel. (0221) 20 30 20, www.rfh-koeln.de Die RFH unterrichtet Ingenieurwesen, Medien, Medizinökonomie, Wirtschaft & Recht. Unterricht in Gruppen mit maximal 50 Studierenden, kompakte, kurze Studienverläufe und seminaristische Lehrveranstaltungen zeichnen das Studium an der Rheinischen Fachhochschule aus.

TEXT/ZUSAMMENSTELLUNG: JULES LUX

FOKUS BERUF Kollegiale Beratung Basiswissen Konfliktbegleitung

06.03. – 07.03. 13.03.

Erfolgreich selbstständig: Auf die Haltung kommt es an

27.04. – 28.04.

Stimme und Berufsalltag: Der Ton macht die Person

24.04. – 25.04.

Fragen gekonnt einsetzen: Systemische Fragetechnik in Beratungen 24.03. – 26.03. „Stärke statt Macht“: Neue Autorität in Erziehung und Schule Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung

09.05. 27.04. – 28.05.

Die perfekte Rede: Von der Idee bis zum gelungenen Auftritt

08.05. – 09.05.

Demografischer Wandel in Unternehmen

26.05. – 29.05.

Beschwerdemanagement: Mit Unzufriedenheit umgehen

27.05. – 28.05.

Akquise-Kompetenz für Freiberufler

28.05. – 30.05.

Train the trainer: Erfolgreich schulen

08.06. – 10.06.

Visuelle Kommunikation für Mediatoren und Coaches

12.06. – 13.06.

Kreatives Schreiben

19.06. – 20.06.

FOKUS INSPIRATION Eurythmie Basic

06.03. – 20.09.

Geistesblitze: Seminar für geistige Fitness

13.03. – 14.03.

Ton, Timbre und Ausdruck: Ein Gesangskurs

15.04. – 17.06.

Selbstbestimmt im Berufs- und Privatleben mit dem ZRM®

16.04. – 18.04.

Singen und Stille mit Martin Stockhausen Das Genius-Prinzip®: Potentialorientierte Standortbestimmung

18.04. 20.04. – 21.04.

Spaziergangsseminar: Eine neue Sicht erlaufen

09.05.

„Auf ein Wort!“ Frischekurs für Ihre Sprache

12.06.

Weitere Seminare und Kurse sowie Informationen finden Sie auf unserer Website. Weiterbildungszentrum Alanus Werkhaus — Johannishof — 53347 Alfter Tel. 0 22 22 . 93 21-17 13 — www.alanus.edu/weiterbildung

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Auswahl

Bühne BARNES CROSSING Sa 7.3. 20 Uhr & So 8.3. 18 Uhr Schimmerndes Blau Dass sich Farbe und Musik künstlerisch entsprechen, zeigen Neus Barcons Roca, Kanako Minami, Paraskevi Terzi und Anais Van Eycken eindrucksvoll. Unter der Choreographin Britta Lieberknecht scheint das Quartett Musik nicht nur zu tanzen, sondern vielmehr zu leben. „Schimmerndes Blau“ ist die neueste Komposition der jungen Tanzgruppe, die das Publikum mit auf eine Reise in eine virtuose Bewegungsund Farbenwelt nimmt. Zu klassischen Komponisten wie Vivaldi, Bach und Händel schafft Britta Lieberknecht eine faszinierende Performance, die künstlerische Grenzen zerfließen lässt. Info: 02236 96 35 88

FREIES WERKSTATT THEATER Sa 28.2.(P), So 1.3., Mi 4.3., Do 5.3. 20 Uhr Hiob Joseph Roths Roman „Hiob“ behandelte 1930 die ewige Frage nach der Rolle Gottes anhand der Schicksalsschläge des gläubigen jüdischen Familienvaters Hiob während des Heranziehens des Ersten Weltkriegs. Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage befragt das Svetlana Fourer Ensemble in einer Bühnenberabeitung von Dirk Schattner den Klassiker neu. Die Schauspielierinnen Julia Brettschneider und Wiebke Alphei arbeiten mit Sprache, Gesang und Geste, Ensemble-Mitglied Matthias Bernhold schrieb die Musik.

Svetlana Fourers Inszenierungen wurde dreimal für den Kölner Theaterpreis nominiert, 2006 gründete sie das Ensemble. Info: 0221 32 78 17

THEATER AM DOM 1.-31.3. Aufguss

choices verlost 3x2 Karten für den 5.3. E-Mail bis 3.3. an [email protected], Kennwort: Hiob

TANZFAKTUR Do 5.3. (P)/Fr 6.3./Sa 7.3. je 20 Uhr BUGOBOGOBO Zwei Menschen - zwei Biographien

Foto: Nicole Brühl

Foto: 687performance

Unter der Regie von Kepha Oiro machen sich die Choreographen und Tänzer André Jolles aus Deutschland, aufgewachsen in Tansania, und Robert Ngoroma aus Tansania auf die Suche nach ihren Wurzeln. In einer deutsch-ostafrikanischen Kooperation nutzen sie das Ritual des Bugobogobo, dass die beiden Performer künstlerisch auf neues Terrain führen. Bis Ende des Jahres touren Jolles und Ngoroma durch Tansania, Ruanda und Kenia, immer die eigenen Wurzeln im Blick habend. Im Rahmen dieser einjährigen Reise veranstalten die beiden Künstler Workshops und weitere Auftritte. Info: 0221 222 00 58

culture club

culture club

Ein Waschmittelfuzzi und ein Kinderklinikchef treffen mit ihren besseren Hälften in einem 5-Sterne-Hotel aufeinander. Mehr braucht es nicht, um anderthalb Stunden beste Boulevard-Unterhaltung zu liefern. Autor und Regisseur René Heinersdorff steht selbst mit auf der Bühne, neben Jeanette Biedermann, Madeleine Niesche und Jens Hajek schüttelt Hauptdarsteller Hugo Egon Balder sympathisch lässig, wie zu seinen besten Radio- und TV-Zeiten, die Pointen aus dem Ärmel. Info: 0221 258 01 53

13.-15.3. Der letzte der feurigen Liebhaber Nach 23 Jahren Ehe will Restaurantchef Barney es noch einmal wissen – und legt sich eine Geliebte zu. Der so umtriebige wie vielseitige Gerd Buurmann läuft in Neil Simons zeitloser Komödie um die Tücken der Midlife-Crisis zu Hochform auf. Info: 0221 46 00 911

Musik Do 5.3. 20 Uhr Omer Klein International Trio

präsentiert: Kino-Café

Omer Klein ist wahrlich ein internationaler Musiker. Geboren in Israel, führte ihn sein Studium nach Boston und New York, bevor er schließlich in Deutschland gelandet ist. Vier Alben hat Klein bisher ver-

DE-LOVELY (OV)

PRIDE

An der Seite des Todes lässt der Komponist Cole Porter sein von zahllosen homosexuellen Affären und der tiefen Liebe zu seiner Frau Linda geprägtes Leben Revue passieren. Die gefeierte Jazz-Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington holt Irwin Winklers mitreißende Filmbiografie von 2004 zurück auf die große Leinwand.

Wales 1984: Eine Schwulengruppe sammelt Geld um die lokalen streikenden Minenarbeiter zu unterstützen. Hierzu müssen jedoch erst mal Vorurteile aus dem Weg geräumt und Gewerkschaftsmitglieder überlistet werden. Witzig umgesetzte (wahre!) Geschichte in bester britischer „Full Monty“-Tradition.

Filmforum im Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1, Köln Karten an der Kinokasse choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 15.3. an [email protected] Kennwort: De-Lovely

UCI Kinowelt Hürth Park Theresienhöhe, 50354 Hürth 02233 799123 choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 22.3. an [email protected] Kennwort: Pride

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So 22.3. 15 Uhr

Mi 1.4. 14.30 Uhr

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KUNSTHAUS RHENANIA / K5 Fr 13.3. 23 Uhr, Ausstellung ab 20 Uhr KI meets K5 – Fotoausstellung und Labelshowcase

THEATER TIEFROT

KLEINES PFANDHAUS

präsentiert: Lieblingsfilm

öffentlicht, die allesamt eine hervorragende Kritik aufweisen. Neben „Duet“, „Introducing Omer Klein and Heart Beats“ und „Rockets on the Balcony (Tzadik)“ veröffentlichte Klein im April 2013 sein fünftes Album unter dem Namen „To the Unknown“. Dem ein oder anderen mag der junge Musiker vielleicht bereits aus dem Theater bekannt sein. Unter anderem war er am Düsseldorfer Schauspielhaus für die musikalische Untermalung der Aufführung „Lemon Tree“ verantwortlich. Auf der Bühne steht Klein zusammen mit Bassist Haggai Cohen-Milo und dem Schlagzeuger Amir Bresler. Info: 0221 278 36 85

© Matthias Heiderich

Das Kölner Musiklabel Ki Records hat veranstaltungstechnisch lange nichts mehr von sich hören lassen – am 13. März soll sich das endlich ändern. Die Kumpanen von Ki laden zur Fotoausstellung mit anschließender Party ins schöne K5 im Kunsthaus Rhenania. Als Künstler und Freund der Ki-Familie wird der Hamburger Fotograf Matthias Heiderich eine Auswahl seiner kontemplativen Architektur-Fotografien aus seinem neuen Buch „Spektrum Berlin“ zeigen, im Anschluss gibt der seltene, doch gern gesehene Gast und Mitbegründer des Labels Christian Löffler eines seiner gefeierten sphärischen Live-Sets zum Besten. Eine Live-Set Premiere gibt es vom amerikanischen Künstler Sean Piñeiro, dessen Debütalbum „Saved Once Twice“ im vergangenen Jahr auf Ki Records erschien. Unterstützt werden die beiden von den Ki-Boys Mitch und Marius Sahdeeq. Mit Sicherheit ein besonderer Abend! Info: www.ki-records.com www.matthias-heiderich.de

20.03. 19 Uhr

Wildes Holz Astrein Tickets:

www.buergerzentrum-chorweiler.de

Auswahl ST. MARIA IM KAPITOL Fr 27.3. 19.30 Uhr/Sa 28.3. 18 Uhr Bolivianisches Requiem Der freie Konzertchor „Kurrende“ aus Köln lädt zum „Bolivianischen Requiem“. Zusammen mit Solisten, dem bolivianischen Ensemble Los Kusis und einem Gastchor aus der Schweiz entführen die Sängerinnen und Sänger ihr Publikum in die gnaden- und rechtlose Welt der Minenarbeiter. Das „Bolivianische Requiem“ handelt von einem an der Staublunge erkrankten Arbeiter. Der Komponist des Stückes ist Juan Arnez, der mit seinem Requiem an die Situation der Minenarbeiter erinnern will. Musikalisch ordnet sich das Requiem zwischen klassischen Klängen und lateinamerikanischer Folklore ein. Info: 0221 37807

und lit.Kid warten bis zum 21.3. mit zahlreichen Veranstaltungen auf. Info: 0221 28 01

Kunst KÖLNISCHER KUNSTVEREIN

KÖLNISCHES STADTMUSEUM

bis 21.3., Di-So 11-18 Uhr Ryan McLaughlin

bis 19.4., Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr Köln 1914 Die umfassend angelegte Ausstellung thematisiert Köln in den Jahren vorm und im Ersten Weltkrieg. Vorgestellt wird die aufstrebende Stadt mit ihrem blühenden Wirtschaftsleben und ihren kulturellen Aktivitäten. Die Schau, die ausserdem im MAKK und in einem Kabinett der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln präsentiert wird, verdeutlicht, wie sehr der Krieg das städtische Geschehen und selbst die privaten Bereiche und das Arbeitsleben beeinflusst hat. Info: 0221 221 223 98

Literatur WDR FUNKHAUS

KULTURKIRCHE BUCHFORST

Ryan McLaughlin, Wasserbetriebe, 2013, Öl auf Leinwand auf MDF, 65 x 45 cm, © R. McLaughlin, courtesy Markus Lüttgen, Köln

Der 1980 geborene US-amerikanische Künstler zeigt acht Bilder der Jahre 20122015, die als Verdichtungen komplexer malerischer Überlegungen zur Aneignung gegenständlicher Motive zu verstehen sind. McLaughlin wendet sich Symbolen und Schriftzügen unserer Alltagswelt

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Fr 6.3. 19 Uhr (Eröffnung) ab Sa 21.3. tgl. 16.30 Uhr-19.30 Uhr Strukturelle Malerei und Unwirkliche Fotografie Die Kulturkirche Buchforst lädt zu einem Duett von Malerei und Fotografie. Zur Ausstellungseröffnung findet eine Einführung durch Professorin Irene Daum statt. Der Düsseldorfer Maler Hermann-Josef Kuhna setzt sich in seinen Kunstwerken mit der Wirkung der Farbe auseinander. So ordnet er Farbkleckse auf der Leinwand in einer Art und Weise an, die bei dem Betrachter eine vollkommen neue Perspektive

hervorrufen. Ganz anders der Ende letzten Jahres verstorbene Udo Remmes. Der deutsche Arzt fing durch seine Kameralinse Momente im Backstage-Bereich ein, die zwischen Theaterarbeit und Bühnenkunst liegen. Schon 2002 wurde die sogenannte „Remmes Sammlung“ begründet, als das Theatermuseum Düsseldorf einige von Remmes Arbeiten kaufte. Info: 0221 201 10

MUSEUM LUDWIG 14.3.-5.7., Di-So 10-18 Uhr Sigmar Polke Eine Retrospektive des international gefeierten Künstlers (1941-2010), die den Zeitraum von 1963 bis 2010 umfasst und neben der Malerei u.a. seine Fotografien, druckgraphischen Arbeiten, Objekte und Filme berücksichtigt. Polke, der in Köln gelebt hat, wurde berühmt für seine künstlerische Experimentierfreudigkeit und für seine subversive Kommentierung der gesellschaftlichen und politischen Zustände mit ihren Verdrängungen und Protestbewegungen in Deutschland. Nach Stationen in New York und London nun in Köln zu sehen. Info: 0221 221 261 65

SK STIFTUNG KULTUR 13.3-9.8., Do-Di 14-19 Uhr Martin Rosswog Der 1950 in Bergisch Gladbach geborene, in Lindlar lebende Fotograf hat bei Bernhard Becher an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Mithin gehört er mit seinen sachlich dokumentierenden, typologisch angelegten Reihen zu den „klassischen“ Vertretern der „Becher-Schule“. Seit Ende der 1980er Jahre stehen das

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Mi 11.3. 20 Uhr Eröffnung der lit.Cologne Götz Alsmann moderiert im Klaus-vonBismarck-Saal die Gala zur Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises 2015, mit der die 15. lit.Cologne eröffnet wird. Ausgezeichnet werden Maria Koschny als „Beste Interpretin“ und Frederick Lau als „Bester Interpret“. „Qualitätskontrolle oder warum ich die Räuspertaste nicht drücken werde!“ ist nominiert als „Bestes Hörspiel“, Roger Willemsen für „Das Hohe Haus“ in der Kategorie „Bestes Sachhörbuch“ sowie Wolf Haas für „Brennerova“ als „Beste Unterhaltung“. Die lit.Cologne

zu, die er im künstlerischen Prozess auf ihre funktionale hin Substanz untersucht und zugleich verrätselt. Seine Bilder sind ebenso merkwürdig und irritierend wie sie klar vor Augen führen, woraus sie bestehen. Parallel dazu stellt Darren Bader aus. Info: 0221 217 021

SCHMUCK-, MODEESSE UND KUNSTKLEIDERM

20. - 22. MÄRZ 2015

Freitag, 20.03.2015 / 14 bis 20 Uhr Samstag, 21.03.2015 / 14 bis 20 Uhr Sonntag, 22.03.2015 / 11 bis 18 Uhr Eintritt: 8 Euro / bit.ly/femme2015 Im Krausfeld 10 53111 Bonn frauenmuseum.de

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Wohnhaus und die Wohnumgebung im ländlichen Raum im Zentrum der Recherchen Rosswogs. Dazu hat er systematisch West- und Osteuropa bereist und vor allem Innenräume (Küche, Schlaf- und Wohnzimmer) fotografiert. Info: 0221 88 89 50

IMPRESSUM

WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM bis 29.3., Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr Sammlerglück Das Wallraf-Richartz-Museum hat das Glück, 13 Meisterwerke des „Goldenen Zeitalters“ der niederländischen Malerei als Dauerleihgaben aus zwei Sammlungen erhalten zu haben. Ergänzend zum bisherigen Bestand an nordischer Malerei des 17. Jahrhunderts, handelt es sich um Landschaftsgemälde, Stadtansichten und Stillleben, die in Harlem und Amsterdam gemalt wurden. Sie brillieren mit ihrem Realismus und ihrer Detailgenauigkeit. Zu den Künstlern dieser Kabinettausstellung gehören Jan Brueghel, Adrian Coorte und Jan van Goyen. Info: 0221 221 211 19

KLETTERHALLE DELLBRÜCK Waltherstr. 49-51 Halle 12 51069 Köln 0 221 / 777 16 800

www.kletterhalle-dellbrueck.de

Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 E-Mail: [email protected] www.choices.de Chefredaktion: Maxi Braun (v.i.S.d.P.) Red. Mitarbeit an dieser Ausgabe: Silvia Bahl, Frank Brenner, Nathanael Brohammer, Hartmut Ernst, Sanje Gautam, Rolf-Ruediger Hamacher, Nina Heinrichs, Thomas Hirsch, Klaus Keil, Marianne Kolarik, Bernhard Krebs, Anna Lenkewitz, Thomas Linden, Jules Lux, Karsten Mark, Christian Meyer, Anne Nüme, Christoph Ohrem, Peter Ortmann, Jan Schliecker, Hans-Christoph Zimmermann

ZUSAMMENGESTELLT VON: THOMAS HIRSCH, MARIANNE KOLARIK, ANNA LENKEWITZ, JULES LUX, JAN SCHLIECKER

Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen

Veranstalter-Infos an: [email protected]

Grafik: Amélie Kai, Dominik Empl

choices bietet Platz für freie AutorInnen! culture club

culture club

culture club

Anzeigenverwaltung: BERNDT MEDIA Joachim Berndt Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 E-Mail: [email protected] www.berndt-media.de Druckerei: Graphischer Betrieb Henke GmbH Engeldorfer Straße 25 50321 Brühl Buchhaltung: Karin Okniewski Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?

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präsentiert: Kabarett

präsentiert: Leseshow

präsentiert: Alte Musik

KNACKI DEUSER

PANTHEON VORLESER IM WDR

PASSIONS! LEID UND LEIDENSCHAFTEN

„Nicht jammern – klatschen!“ Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser führt in seinem neuen Solo rasant, klug und unverschämt unterhaltsam durch das moderne Leben. Inmitten des deutschen Jammertals mit seinen unzähligen Beschwerdeführern und Dauernörglern haut Deuser seine smarten Pointen raus. Anderthalb Stunden zum Niederknien!

Kult-Autor Horst Evers begrüßt zum komischen Leseabend diesmal den Berliner ExPunk FiL, den unbestechlichen wie scharfsinnigen Fritz Eckenga, Radio-Legende Manni Breuckmann mit seinem MallorcaKrimi und Poetry Slammer Julius Fischer. Hier fliegen die Pointen und Buchstaben, dass es eine Freude ist.

Musikalische Entdeckungen und tiefe Emotionen. Musiktheater, Tanz, Lesung und klassische Konzerte bietet das Kölner Fest für Alte Musik. Unter den Künstlern: Emma Kirkby, das B’Rock Orchestra, die Pianistin Claire Chevallier und Hanna Schygulla. Eröffnungskonzert mit Sarband und Wirbelnde Derwische.

Gloria Köln, Apostelnstr. 11 Karten im Gloria und an allen VVK-Stellen

choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 22.3. an [email protected] Kennwort: Deuser

Pantheon Bonn Bundeskanzlerplatz Karten: 0228 21 25 21 www.pantheon.de

choices verlost 1x2 Karten für das Eröffnungskonzert. E-Mail bis 1.3. an [email protected] Kennwort: Alte Musik

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Mo 23.3. 20 Uhr

Durch Berndt Media werden auch folgende Kultur-, Kino- und Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten:

Ort: Flora Köln Am Botanischen Garten 1 50735 Köln Karten: 0221 98 74 73 79

choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 15.3. an [email protected] Kennwort: Pantheon-Vorleser

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Do 26.3. 20 Uhr

Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern.

Mi 4.3. 20 Uhr

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Das MeinungsMagazin

26. Jhg. | März 2015

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