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T AT BL UG FL 26. Jhg. | Oktober 2014
JEWROPE | bodytalk | TanzFaktur | Foto: Maciej Zakrzewski
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jüdisches Europa
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freie bewegung im oktober
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Variété
Objekttheater
Festival
Dramaturgie Musiktheater
BÜHNE Premiere Handlung
BÜHNEN IN NRW Kritik, Interviews und Links Köln – choices.de Düsseldorf – biograph.de Wuppertal – engels-kultur.de Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de
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26. Jhg. | Oktober 2014
FLORIAN DAVID
JULIA
JÜRGEN
MIRIAM
FITZ
KOSCHITZ
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STEIN
VICTORIA
JOHANNES
HANNELORE
BRUCH
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ALLMAYER
ELSNER
HIN UND WEG EIN FILM VON CHRISTIAN ZÜBERT
www.hinundweg-film.de
VOLKER
Foto: Verleih
Foto: Verleih
»Die Filmprimadonna«
Stummfilm mit Livemusik von
und
Joachim Bärenz »Die Suffragette« 1/1 Ganseitig Klavier
»Eine venezianische Nacht« von Max Reinhardt
11.10.2014 19:00
Filmforum
Sonntag 12.10.2014 20:00
Brandt Brauer Frick Foto: KölnMusik
»Richard Wagner – Eine Filmbiographie«
Filmforum
von Carl Froelich und William Wauer
Mittwoch 22.10.2014 20:00
live zu Carl Wilhelms »Der Stolz der Firma« mit Ernst Lubitsch u. a. als Gast: Matthias Engler Percussion
Filmforum
Freitag 31.10.2014 21:00
Kino Gesellschaft Köln gemeinsam mit KölnMusik | Karten nur an der Kinokasse
MUSIK UND
koelner-philharmonie.de
KRIEG
Foto: Nico Stinghe, Park Bennett
1. Samstag Umschlagseite Filmforum
Foto: Dario Acosta
»S 1« von Urban Gad
von Urban Gad
.de
„Dogville“, Schauspiel Köln, Foto: David Baltzer
choices-Thema.
Kino.
5 FREIER HANDEL Über die Gefahren für die kommunale Selbstbestimmung durch TTIP 6 Themeninterview Boris Loheide (attac) zu den dramatischen Dimensionen des EU/USA-Handels- und Investitionsschutzabkommens (TTIP) – global, wie lokal
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Bühne. 7 Auftritt Bastian Kraft inszeniert Lars von Triers „Dogville“ am Schauspiel Köln 8 Freies Werkstatt Theater 9 Premiere Alice Buddeberg bringt acht Königsdramen von Shakespeare in einem Mammutprojekt auf die Bühne des Bonner Theaters 11 Theater am Rhein „Das Himbeerreich“ im Bauturm „Hall02“ in der Kirche St. Michael „40 Leben“ im Theater der Keller 12 Komikzentrum – Das 21. Köln Comedy Festival macht Miesepeter mobil 13 Atelier Theater 14 Junges Theater Bonn 15 Theater am Rhein – Tschechow in den Bad Godesberger Kammerspielen Senftöpfchen 16 Theaterleben Für die Freie Theaterszene bleibt es eng 17 Oper Köln Tanz 18 Schauspiel Köln 20 Prolog – Multinationale Familienpolitik an den Theatern in Köln 20 Theater-Kalender Köln-Bonn 50 culture club – Freies Theater: „Alltägliche Apokalypsen“ 63 culture club – Markus Krebs im Gloria
BÜHNE
© Thilo Beu
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Premiere
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KINO
„Phoenix“
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KULTUR.KINO.KÖLN.
Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW. empfehlen | weitersagen | kommentieren Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.
Kultur in NRW.
26. Jhg. I Oktober 2014
Film-ABC/Vorspann choice of choices – „Phoenix“ Kölner Kritikerspiegel/Kino-Kalender OFF Broadway/Weisshaus Film-Kritik Gespräch zum Film – Regisseur Fatih Akin über „The Cut“, Gewaltdarstellung und Kino als Katharsis Odeon Roter Teppich – Florian David Fitz über „Hin und weg“, Radfahren und langjährige Freundschaften culture club – Lieblingsfilm: „Herbstsonate“ Filmpalette Cinenova Festival – Das Festival Filmplus widmet sich Filmschnitt und Montagekunst Spezial – „kurzundschoen“ prämiert visuelle Arbeiten von Studierenden Hintergrund: „The Cut“ Metropolis Spezial Film- und Fernsehhighlights auf der Cologne Conference Letzte Bilder und Töne vor dem Ersten Weltkrieg culture club – Kino-Café: „Die Bücherdiebin“
überregional 10 Musical in NRW – Varieté-Stars und ausbaufähiger Musical-Nachwuchs 17 Tanz in NRW – Kölns freie Tanzszene startet in die neue Spielzeit 19 Theater in NRW Düsseldorf und Wien auf Intendantensuche 51 Popkultur in NRW Beim New Fall Festival kann man das System Popmusik hören 53 Improvisierte Musik in NRW Dortmund jazzt im Domicil Klassik in NRW GMD Steven Sloane feiert Jubiläum 58 Kunst in NRW Ein Ausstellungsprojekt in zehn Museen
Kunst. 36 culture club – Kolumba Museum 57 kunst & gut – Das Käthe Kollwitz Museum zeigt Arbeiterfotografie um 1930 58 Kunstwandel „Single Moms“ im Bonner Frauenmuseum 59 Museumslandschaft NRW
choices spezial.
Literatur. 55 Textwelten – Ehen im Spiegel großer Literatur von Paley, Yates und O’Nan Literatur-Kalender
4 Intro – „Hier bin ich“ 61 Auswahl – im Oktober Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats 63 Impressum
Musik.
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
choicescologne
52 Stadtgarten Unterhaltungsmusik 54 Kompakt Disk
choice of choices
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KINO
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„The Cut“
Hintergrund KUNST
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© Walter Ballhause Archiv, Plauen
kunst & gut
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Intro
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Oktober 2014
Heilige Dreifaltigkeit: Berliner, Brezel, Bier, Foto: Maxi Braun
choices + choices.de
„Hier bin ich“
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema
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Gegen Demokratieabbau Boris Loheide, Staatswissenschaftler, attacMitglied und Unterstützer des internationalen Aktionstages gegen TTIP am 11. Oktober, spricht über die Risiken des geplanten Freihandelsabkommens.
Boris Loheide
Film
Foto: Bernhard Krebs
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Kriegswirren Fatih Akin erzählt in „The Cut“ vom Schicksal eines armenischen Dorfschmieds vor dem Hintergrund des Völkermordes an den Armeniern. Mit uns sprach er über die Entscheidungen und Einflüsse, die zu dem Film führten.
Fatih Akin
Film
Foto: Pandora Film
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Echte Freunde Florian David Fitz (Doctor’s Diary“, „vincent will meer“) spielt in „Hin und weg“ einen an ALS Erkrankten, der mit seinen Freunden, die noch nichts ahnen, auf eine letzte Radtour nach Belgien fahren will. Wir sprachen mit dem Multitalent über seine Arbeit.
Florian David Fitz
Film
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Macht des Schnitts Der Schnitt eines Films entscheidet über vieles: Was wird dem Publikum wann gezeigt, was ihm vorenthalten? Das Festival „Filmplus“ widmet sich ab 24.10. wieder MontageProblematiken. Wir sprachen mit Mitbegründer Oliver Baumgarten.
Oliver Baumgarten
4000 Gläubige lauschen drei Stunden einer Predigt, spenden Beifall und am Ende Geschenke – was klingt wie der Fiebertraum eines Klerikalen, fand am 20.9. bei der Einführung des neuen Erzbischofs Rainer Maria Woelki im Dom statt. Dieser startete ohne Pathos mit „Hier bin ich“. Nach 25-Jahren Meisner-Diktatur sind die Kölner Schäfchen um jeden frischen Wind, der unter den Kutten weht, dankbar. Rainer Maria scheint seine für katholische Maßstäbe offene Haltung aus Berlin mitgebracht zu haben. Ob sich die an ihn geknüpften Hoffnungen letztlich erfüllen, wird sich zeigen. Er will die Kirche, die immer noch unter massivem Mitgliederschwund leidet, nicht als geschlossene Gesellschaft sehen. Ein guter Anfang. Denn bei geschlossenen Gesellschaften sind die Hölle immer die anderen, das wissen wir seit Sartre. Selbstkritik kann der Kirche nicht schaden, Brezel, Berliner und Freibier, die es im Anschluss an Woelkis Amtseinführung gab, dürften alleine nicht reichen, um sie zu modernisieren. Zur Moderne gehört auch die Globalisierung und mit ihr die Vereinfachung des internationalen Handels, rechtlich geregelt durch Freihandelsabkommen. Derzeit medial besonders präsent sind die Verhandlungen um das Transatlantische Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU. Inwiefern das sogenannte TTIP kommunale Interessen berühren könnte, klärt unser Thema FREIER HANDEL. Aus Anlass des europäischen Aktionstags am 11. Oktober sprachen wir mit dem Kölner Kontaktmann von attac. Von der Politik ist es ein kurzer Weg zum moralischen Verfall. In Bastian Krafts Inszenierung von Lars von Triers DOGVILLE am SCHAUSPIEL KÖLN wird dieser aus der Vogelperspektive gezeigt. Warum der menschliche Umgang mit Macht im Zentrum des Mammutprojekts KÖNIGSDRAMEN, das am THEATER BONN acht Werke Shakespeares in einem Stück verflicht, im Zentrum steht, verrät Regisseurin ALICE BUDDEBERG. Ebenfalls in Bonn zeigt das FRAUENMUSEUM in der Ausstellung SINGLE MOMS Informatives und Erschreckendes über die Situation alleinerziehender Frauen vom Mittelalter bis heute. Auch das KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM präsentiert noch bis 12.10. unter dem Titel DAS AUGE DES ARBEITERS Arbeiterfotografie um die 1930er Jahre. In einen historischen Kontext sind genauso unser choice of choices-Film PHOENIX von Christian Petzold und Fatih Akins THE CUT eingebunden. Ersterer spielt in Deutschland im Jahre Null nach dem Zweiten Weltkrieg, letzterer breitet sich vor dem Hintergrund des Genozids an den Armeniern 1915 aus. FATIH AKIN, Grenzgänger der deutsch-türkischen Kultur, baten wir zum Gespräch zum Film. FLORIAN DAVID FITZ berichtet davon, wie das Team am Set des Roadmovies HIN UND WEG mit der schweren Thematik der Nervenkrankheit ALS umgegangen ist. Noch tieferes Eindringen in die Materie des Mediums garantieren zwei hochkarätige Festivals. Im Rahmen der COLOGNE CONFERENCE werden vom 5.-10.10. an verschiedenen Orten Film- und Fernsehhighlights von morgen gezeigt. Das Festival FILMPLUS (24.-27.10) widmet sich wieder der hohen Kunst der Montage. Keine leichte Kost, die uns im Oktober auf den Bühnen, im Museum oder auf den Kinoleinwänden erwartet, aber nötig, wenn wir aus den Gräueln der Vergangenheit zumindest ein bisschen lernen wollen.
MAXI BRAUN
Foto: privat
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Thema
Alles wird zur Ware – auch der Mensch? Foto: Sanje Gautam
Alles unter Vorbehalt – Über die Gefahren für die kommunale Selbstbestimmung durch TTIP Was ist eigentlich gegen bis zu 180.000 neue Jobs teilt. Darauf wurden die Standpunkte der einzeleinzuwenden? Das wäre immerhin eine Senkung nen Parteien zu TTIP knapp und griffig aufgeder aktuellen Arbeitslosenquote um ungefähr 0,4 schlüsselt. Prozent. Oder gegen ein 5 Prozent höheres Pro- Auch der Deutsche Städtetag (DST) hat Sorgen Kopf-Einkommen? Ein zusätzliches Wirtschafts- im Hinblick auf die möglichen Konsequenzen von TTIP. So pocht der wachstum von rund choices-Thema im Oktober: DST darauf, dass „die 0,3 Prozent per anno in nicht liberalisierten den nächsten 15 Jahren Bereiche“ der öffentwäre auch nicht zu verAm 11. Oktober findet ein europaweiter Aktionstag gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen den lichen Daseinsvorsorachten – so jedenfalls USA und der EU, kurz TTIP, statt. Die Politik verhandelt im ge „explizit von den die Berechnungen des Geheimen, die Wirtschaft frohlockt, Bürger sind besorgt. Verhandlungen ausifo-Instituts. Doch die Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch unter: geschlossen“ werden Wohlstandsmehrung trailer-ruhr.de/thema + engels-kultur.de/thema sollen. Damit sind die stößt auf Widerstand. Wahrscheinlich, weil die Segnungen nicht wie öffentliche Wasserver- und Abwasserentsorgung, Manna vom Himmel fallen würden, sondern viel- die Bereiche Abfall und ÖPNV, soziale Dienstleimehr Resultat des derzeit geheim verhandelten stungen sowie alle Leistungen der öffentlichen „Transatlantischen Freihandels- und Investitions- Daseinsvorsorge im Kulturbereich gemeint. Nahabkommen“ (TTIP) zwischen EU und USA wären. rung erhalten diese Sorgen durch die Studie „TTIP Entgegen dieser Modellrechnung wird die öffent- vor Ort“ von Thomas Fritz, die er im Auftrag von liche Debatte von Ängsten um Chlorhühnchen, Campact erstellt hat. Damit er nicht vollends im Klon-Fleisch und Gen-Food beherrscht; oder von Nebel stochern musste, bediente er sich des ebender befürchteten Senkung von Arbeitnehmer- und falls noch geheimen Vertragstextes von CETA Sozialstandards; oder der bereits berüchtigten (Comprehensive Economic and Trade Agreement) kommerziellen Schattenjustiz mittels derer zu- – dem TTIP-Gegenstück zwischen der EU und künftig Konzerne Staaten, Länder und Kommunen Kanada – den die Tagesschau Mitte August veröffentlichte. CETA ist bereits ausverhandelt und auf Milliardensummen verklagen könnten. Der Vertrag ist noch nicht ausformuliert. TTIP harrt nur noch der Ratifizierung durch Europaist nicht mehr als ein Kürzel, unter dem sich je- parlament und Europarat. der etwas anderes vorstellen kann, weil die Ver- Fritz bestätigt die Befürchtungen des DST, hinhandlungen im Geheimen stattfinden. Doch die sichtlich der kommunalen Hoheitsrechte. Vor Aufmerksamkeit, die es erregt, ist so groß wie allem im Investitionsschutzabkommen sieht er bei kaum einem wirtschaftspolitischen Projekt eine reale Gefahr für die Städte. So könnten beider vergangenen Jahre. Für den 11. Oktober ru- spielsweise Umweltverordnungen bald Investifen NGOs in ganz Europa zu einem dezentralen tionshemmnisse sein. Was das bedeutet, hat die Aktionstag gegen TTIP auf – hierzulande wird der Stadt Hamburg bereits erfahren müssen. Beim Aufruf von „Attac Deutschland“ und dem Aktions- Bau des Kohlekraftwerks Moorburg sah Vattenfall bündnis „TTIP Unfairhandelbar“ getragen. Bereits sein Investment durch eine Umweltverordnung zur letzten Europawahl hatte die NGO „Campact“ gefährdet und klagte unter Berufung auf die Enerrund 6,5 Millionen Handzettel als Wahlhilfe ver- giecharta auf 1,4 Milliarden Euro Schadensersatz.
FREIER HANDEL
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Der Streitfall wurde per Vergleich beigelegt. Hamburg verpflichtete sich „eine modifizierte wasserrechtliche Erlaubnis“ zu erteilen. Kurz gesagt: Die politisch gewollte Umweltauflage wurde kassiert. Hamburg drückt, wie auch viele andere Städte, die Schuldenlast und kann das Risiko einer 1,4 Milliardenzahlung nicht tragen. Doch auch öffentliche Ausgleichzahlungen für Krankenhäuser könnten von privaten Klinikkonzernen als Investitionshemmnis angesehen werden; Volkshochschulen mit ihrem öffentlich bezuschussten Bildungsangebot könnten privaten und wesentlich teureren Bildungsanbietern ein Dorn im Auge sein. Sozial-ökologische Reformen im kommunalen Beschaffungswesen stünden mit TTIP ebenfalls auf Kriegsfuß. Nicht selten ist die kommunale Auftragsvergabe beispielsweise an Tariftreue gekoppelt. Da Sozialstandards aber keinen besonderen Schutz bei den Verhandlungen genießen, lauern auch hier Klagen an allen Ecken und Enden. Aus dieser Perspektive kämen die prognostizierten 180.000 Arbeitsplätze die Demokratie teuer zu stehen. Bei Entscheidungen die kommunale Daseinsvorsorge betreffend, wäre nicht mehr der politische Wille maßgeblich. Nein, maßgeblich wäre, ob die Entscheidung Anlass für eine Klage gäbe.
BERNHARD KREBS Quellen: Ifo-Institut: www.cesifo-group.de/de/ifoHome.html Studie Thomas Fritz: blog.campact.de/wp-content/uploads/2014/09/Campact_TTIP_vor_Ort.pdf www.staedtetag.de/fachinformationen/wirtschaft/068853/ www.tagesschau.de/wirtschaft/ceta-101.html
Aktiv im Thema www.bmwi.de/DE/Themen/Aussenwirtschaft/ttip.htm ec.europa.eu/trade/policy/in-focus/ttip/index_de.htm www.ttip-leak.eu | www.attac.de/ttip www.campact.de/ttip | www.ttip-unfairhandelbar.de
Thema
Genmais als Ablenkungsmanöver? Foto: Maxi Braun
„TTIP ist die Büchse der Pandora“
Boris Loheide (attac) zu den dramatischen Dimensionen des EU/USA-Handels- und Investitionsschutzabkommens (TTIP) – global, wie lokal choices: TTIP soll bis zu 180.000 neue Jobs verdienen können. Beim Investorenschutz geht es bringen, neue Wachstumsimpulse setzen, zu um das Wegklagen von demokratisch verfassten Lohnsteigerungen führen. Was hat attac ge- Gesetzen. Darum beschreiten sie ja auch ungern den normalen Klageweg: Da träfen sie erstens gen Wirtschaftswachstum? Boris Loheide: Wir haben tatsächlich was gegen auf unabhängige Richter und zweitens kostet ein die absolute Notwendigkeit von Wachstum in ei- ordentliches Verfahren dem Unternehmen Zeit. Schiedsgerichte sind da beliebter. ner Gesellschaft, die nahezu aus„Es wird hinter gewachsen ist. Das gilt für Europa verschlossenen Türen Ist doch denkbar, dass deshalb ebenso, wie für die USA. Unsere verhandelt“ wichtige Investitionen nicht geKritik setzt schon beim Begriff „Wirtschaftswachstum“ an, der kein Wachstum tätigt werden. Ein Unternehmer wird entgegvon Lebensqualität bedeutet. Ein billiges T-Shirt, nen: Zeit ist Geld. das ich nach zweimal Waschen wegschmeiße, In diesem Fall Steuergeld, also unser Geld. In weil es danach scheiße aussieht oder nicht mehr einem Investor-Schiedsverfahren verliert meist sitzt, führt zu Wirtschaftswachstum. Produktion, der Staat. Entweder durch einen Vergleich oder Einzelhandel, Müllabfuhr. Aber: Der Baumwol- weil er verurteilt wird auf Schadensersatz. Und lanbau war unökologisch, und die Leute, die sie eine Einspruchsmöglichkeit gibt es nicht. gepflückt haben, sind wahrscheinlich unterbezahlt. Das alles ist Wachstum, kostet Ressourcen Wie muss man sich das vorstellen? Da sitzen dann drei Anwälte und spielen sich die und Arbeit, bringt aber niemandem was. Bälle zu und am Ende zahlt, wie gesagt, eigentKommen wir konkret auf TTIP zu sprechen: lich immer der Staat. Die Anwälte selbst haben natürlich Interesse an möglichst vielen Verfahren Was ist daran so schrecklich? TTIP ist zuvorderst ein massiver Demokratieab- – die verdienen ja dran. bau. Es wird hinter verschlossenen Türen verhandelt. Bei 80 bis 90 Prozent der Verhandlungen Kommen wir vom Globalen aufs Lokale… sind Wirtschaftslobbyisten als Berater dabei. Ge- …sind wir schon längst, genaugenommen im werkschafter dürfen vielleicht in einem von zehn Rheinauhafen. Da sitzt die Vertretung einer Fällen teilnehmen. Umweltaktivisten sind noch Kanzlei. Die sind auf solche Investorenklagen spezialisiert. Das ist eine der wenigen Kanzleien, seltener beteiligt… die durch einen Vertragstext wie dem von TTIP …es handelt sich immerhin um ein Handels- überhaupt noch durchsteigen. Im Gegensatz zu den Parlamentariern, die drüber abstimmen solabkommen… …aber Handel braucht Input: Also Arbeiter, die len. die Produkte erarbeiten, die die Umwelt jetzt oder später als Müll aufnehmen muss. Das nicht Im Rheinauhafen gibt es also potenzielle Profizu beachten, wie das ifo-Institut, ist ideologisch teure von TTIP. Wie sieht es mit der Kommune als Ganzes aus? und undiskutabel. Die profitiert nicht – im Gegenteil. Mit TTIP würde In der öffentlichen Diskussion ist auch immer zum Beispiel jede Form der Rekommunalisierung wieder zu hören, der Rechtsstaat werde durch illegal. Was die Berliner in einem Bürgerbegehren durchgesetzt haben, dass der Wasserbetrieb wieTTIP ausgehöhlt. Kommt TTIP, werden Konzerne Staaten verklagen der der Kommune gehört, wäre verboten. Nach können, wenn ihre potenziellen Gewinne bedroht TTIP könnte man einem privaten Müllentsorger sind. Vattenfall verklagt derzeit die Bundesre- nicht mehr sagen: So, ihr hattet jetzt zehn Jahre gierung wegen des Atomausstiegs. Wegen eines unsere Müllentsorgung, habt aber nur die PreiPolitikwechsels, den rund 80 Prozent der Bevöl- se erhöht, gleichzeitig die Arbeitsbedingungen kerung richtig finden, soll der Steuerzahler jetzt verschlechtert, und die Mülltonnen holt ihr auch mehrere Milliarden Euro zahlen? Vattenfalls Ar- nicht ordentlich ab und darum wollen wir das gumentation geht ungefähr so: Wenn ihr nicht wieder in unsere Hand nehmen. Die Stadt könnte demokratisch gehandelt hättet, hätten wir noch den privaten Anbieter wechseln. Nur der würde ein paar Jahre lang mit unseren Meilern Millionen es nicht besser machen, als der erste. Müllab-
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fuhr kann man beliebig durch Wasserversorgung, Wohnungsbau, ÖPNV, Bildung, Gesundheit und so weiter ersetzen. TTIP ist die Büchse der Pandora – einmal geöffnet ist die kommunale Selbstbestimmung futsch. Was bliebe dann? (lacht) Nur eine Revolution. Wie reagiert die Stadt Köln auf diese dramatische Situation? Wie die meisten Kommunen mit der VogelStrauß-Methode. Die kommunale Selbstbestimmung steht auf dem Spiel und keinen interessiert es? Es gibt eine Gegenbewegung, und die wird immer stärker. Die orientiert sich an der französischen Initiative „10000 TTIP-freie Kommunen“. Die Stadt Erkelenz im Kreis Heinsberg zum Beispiel hat es vorgemacht. Erkelenz ist eine TTIP-freie Kommune. Erkelenz lehnt als Stadt das Abkommen ab. Dasselbe würden wir uns auch für Köln wünschen und wollen den Stadtrat dazu bringen Köln ebenfalls zur TTIP-freien Stadt zu machen. Das ist eine der Forderungen am 11. Oktober, dem internationalen Aktionstag gegen TTIP? Ja, das ist eine unserer Kernforderungen. Hier und in vielen weiteren Städten. Die Menschen wollen Essen ohne Gentechnik, gezähmte Finanzmärkte, kein Fracking, kulturelle Vielfalt, ordentliche Löhne, Datenschutz und eine Politik, die die Wirtschaft regelt? Dann wollen sie Handelshemmnisse. Darum auch unser Aufruf: Sei ein „Handelshemmnis“!
INTERVIEW: BERNHARD KREBS
Lesen Sie die Langfassung unter: choices.de/thema ZUR PERSON Boris Loheide (39) ist promovierter Volkswirt, Kölner Kontaktperson von attac und Unterstützer des internationalen und dezentralen Aktionstages gegen TTIP am 11.10. Foto: Bernhard Krebs
Auftritt
„Dogville“, Foto: David Baltzer
Moralischer Verfall aus der Vogelperspektive Bastian Kraft inszeniert Lars von Triers „Dogville“ am Schauspiel Köln Traditionelle Gemeinschaften gibt es eigentlich nicht mehr. Die Entwicklung von Transport- und Kommunikationsmitteln waren ihr Tod. Wer Gemeinschaft in seiner ursprünglichen Form wiederhaben will, sollte sich von Werten wie Freiheit oder Individualität lieber verabschieden. „Einer echten Gemeinschaft“, schreibt der Soziologe Zygmunt Baumann, „fehlt jedes Bedürfnis nach Reflexion, Kritik und Experimenten.“ Das gilt exakt für das Dörfchen Dogville, in dem es nur das Telefon von Ma Ginger und den altersschwachen Truck von Ben gibt. Die Idylle, die die junge Grace hier vermutet, ist nichts anderes als die brutale Vormoderne. Automotoren heulen auf, Schüsse knallen und eine Frau in grünem bodenlangen Paillettenkleid und Pelzmantel stürzt auf die Bühne. Auf ein Versteck hoffend. Katharina Schmalenberg als Grace ist weder mildtätig, noch gnadenreich, wie ihr Name vermuten ließe. Sie ist auf der Flucht vor ihrem Vater und dessen mafiöser Gang und findet Obdach. In Dogville. Ihre anfängliche Wertschätzung der Dorfbewohner wirkt vernünftig und abgeklärt. Idealismus und Pathos sind ihr fremd. Zwei Wochen darf sie auf Vermittlung des Intellektuellen und literarischen Versagers Tom, der Gedanken-Experimente liebt, im Dorf bleiben. Grace macht sich nützlich, schuftet für alle. Doch je intensiver Polizei und Gangster nach ihr suchen, je mehr steigt der Druck im Dorf. Die Nützliche wird zur Ausgenutzten, wird vergewaltigt, geschlagen, verleumdet, gequält. Dass sie diese Schikanen überhaupt erträgt, hat in Köln allerdings nichts mit Demut zu tun, sondern mit einer Form des Stoizismus. Nicht umsonst hat Grace zuvor Chucks Frau Vera diese griechische Denkrichtung erklärt. Und es ist diese emotionale Kühle, die am Ende auch das Strafgericht in Gang setzt. Es gehört zum Witz von Bastian Krafts Inszenierung, dass gerade die Auseinandersetzung zwischen Tochter und Vater eine der emotionalsten ist. Martin Reinke sitzt mit Schlapphut und Sonnenbrille im Zuschauerraum, Katharina Schmalenberg drängt sich durch die Reihen (die Mafiosi sind wir Kölner!) und dann streiten die beiden ganz familiär über Arroganz, Macht und Moral.
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Am Ende lässt sie alle Dorfbewohner abknallen, ihren beflissenen und ethisch labilen Liebhaber Tom (Gerrit Jansen) streckt sie selbst nieder. Lars von Triers Film „Dogville“ wurde, weil und obwohl er mit demonstrativ epischem Gestus diese Seeräuber-Jenny-Geschichte erzählt, zum großen Bühnenrenner. Bastian Kraft inszeniert allerdings weniger das epische Theaterstück, auch wenn er Guido Lambrecht als Erzähler an einen Tisch setzt, ein gewaltiges Buch aufschlagen und ihn als Polizist oder Gangster gelegentlich in die Geschichte eingreifen lässt. Er inszeniert auch nicht den Film. Über dem Spielpodest schwebt zwar eine schräge Spiegelwand, auf die Bilder von zwei Livekameras projiziert werden (Bühne und Video: Peter Baur). Doch wo der Film ein Zwangsregime des imaginierten Blickraums eröffnet, setzt man in Köln auf Multiperspektivität. Oft sind die Figuren aus der Vogelperspektive, in Großaufnahme und in ihrer Bühnenpräsenz zugleich zu sehen. Die mittlere Distanz der Bühne wird durch die Nah- und Fernsicht ergänzt. Eine gelegentlich sich bis ins abstrakt Geometrische überlagernde Mischung der Blicke, deren Ziel die detaillierte Analyse ist. Nah kommen einem weder der Apfelpflücker Chuck (Nikolaus Benda) noch die eisige Ma Ginger (Susanne Barth) oder sonst eine Figur aus dem Ensemble. Ihre moralische Selbstgerechtigkeit, ihre kalte Prüderie, die Effizienz ihrer Gier wird mit dem Sezierbesteck auseinandergelegt und als Nährboden der Sklaverei entlarvt: Grace ist an einen Reifen angekettet, den sie hinter sich herziehen muss. Dass das Dorf am Ende wie in Richard Oelzes Gemälde „Die Erwartung“ von 1935 die Gangster herbeisehnt, ist vielsagend genug. Zuteil wird ihnen allerdings nur die brutale, moralisch fragwürdige Selbstjustiz ihres Opfers. Ergreifend ist dieser Abend nicht, soll er auch nicht sein – trotzdem einer der besseren der Intendanz Bachmann.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Dogville“ | R: Bastian Kraft | Sa 4.10., Di 21.10., Fr 24.10. 19.30 Uhr Schauspiel Köln | 0221 221 284 00
28. August bis 9. November 2014
© Mir Mirjam jam m Knickriem
ziemlich beste freunde
CHRISTOPH M. OHRT (bis 28.9.), MAX TIDOF (ab 30.9.) TINO FÜHRER SILVIA MALEEN, ULRICH SCHMISSAT, MANDY KIEROTH
Komödie nach dem gleichnamigen Film von Éric Toledano und Olivier Nakache
Bühnenfassung: Gunnar Dreßler Regie: Ute Willing
guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen Kasse: 0221-2580153/54 · www.theater-am-dom.de
Kölner Theaternacht
20:00
Fr
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Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs
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Sa
04.
Riverside Drive
20:30
So
05.
Riverside Drive
19:30
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10.
Wer hat Angst vor Virginia Woolf…?
20:30
Sa
11.
Wer hat Angst vor Virginia Woolf…?
20:30
Di
14.
Nathans Tod in Jerusalem
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Mi
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Nathans Tod in Jerusalem
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Do
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Nathans Tod in Jerusalem
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17.
PREMIERE: „Die Dämonie der Liebe“
20:30
Sa
18.
„Die Dämonie der Liebe“
20:30
So
19.
„Die Dämonie der Liebe“
19:30
Sa
25.
PREMIERE: Macbeth
20:30
Mi
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Macbeth
20:30
Fr
31.
Macbeth
20:30
Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln 0221 - 46 00 911 |
[email protected] | www.theater-tiefrot.de
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Valentin Stroh und
02.
ZUM WÜNSCHEN LINKS KÖLNER THEATERNACHT WWW.THEATERNACHT.DE RADAR JULIE UND DER JUNIORRIESE AB 4 JAHREN RADAR DAS BOOT IST VOLL EINFÜHRUNG ZU DAS BOOT IST VOLL DAS BOOT IST VOLL ALLTAG & EKSTASE BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN ALLTAG & EKSTASE BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN ALLTAG & EKSTASE PREMIERE ALLTÄGLICHE APOKALYPSEN ALLTÄGLICHE APOKALYPSEN ALLTÄGLICHE APOKALYPSEN RADAR JULIE UND DER JUNIORRIESE AB 4 JAHREN RADAR VOM LEBEN VOM LEBEN AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS VOM LEBEN AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS ALLTAG & EKSTASE BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN NULLI & PRIESEMUT: GIBT ES EIGENTLICH ...? AB 4 JAHREN BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN KOSTPROBE AM ENDE DER NACHT AM ENDE DER NACHT X-FREUNDE
WWW.FWT-KOELN.DE
Oktober 2014
Do
2000 2000 2000 1100 2000 MI 08. 2000 DO 09. 1930 2000 FR 10. 2000 SA 11. 1600 2000 SO 12. 1100 2000 MI 15. 2000 DO 16. 2000 FR 17. 2000 SA 18. 2000 SO 19. 1100 2000 DI 21. 1600 MI 22. 1900 DO 23. 2000 FR 24. 1100 2000 SA 25. 1900 SO 26. 1100 1600 MO27. 1100 DI 28. 1900 MI 29. 2000 DO 30. 2000 FR 31. 2000
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OKTOBER 2014 MI 01. DO 02. SA 04. SO 05.
Premiere
Das Ich als König
Alice Buddeberg bringt acht Königsdramen von Shakespeare in einem Mammutprojekt auf die Bühne des Bonner Theaters Berufene Menschen versuchen uns weiszumachen, dass wir aus der Geschichte lernen sollen, ohne vereinfachende Parallelen zur Gegenwart zu ziehen. Shakespeare dramatisiert in acht seiner insgesamt zehn Königsdramen die einhundertjährige kriegerische Auseinandersetzung der Adelshäuser York und Lancaster um die englische Krone im 15. Jahrhundert. In diesen sogenannten „Rosenkriegen“ geht es um die Legitimität von Herrschaft, um Krieg und Invasion, um Verrat und strategische Bündnisse. Aus heutiger Sicht wirken die Stücke wie Blaupausen im Kampf um die Macht. 1999 hat der belgische Regisseur Luc Perceval bei den Salzburger Festspielen acht Königsdramen von Shakespeare an einem Abend auf die Bühne gebracht. „Schlachten!“ hießt das Projekt damals. Seitdem haben deutsche Theater immer wieder Anläufe zu zyklischen Aufführung gemacht, zuletzt im Januar in Bremen. Jetzt macht das Theater Bonn unter dem Titel „Königsdramen I + II“ einen neuen Versuch.
ZUR PERSON Alice Buddeberg, geboren 1982 in Frankfurt am Main, studierte Schauspielregie an der Theaterakademie Hamburg. 2008 zeigte sie in Hamburg ihre Diplominszenierung „Die Möwe, ein szenisches Manifest – oder so“. Als freie Regisseurin arbeitet sie in Bremen, Jena, Göttingen, Frankfurt und Hamburg. Für herausragende künstlerische Leistungen erhielt sie 2011 den KurtHübner-Preis. Seit 2013/14 ist sie Hausregisseurin am Theater Bonn.
Es war die Krankheit des Schauspielers Bernd Braun, die uns gezwungen hat, die Premiere des zweiten Teils in den November zu verschieben. Das Reizvolle bleibt trotzdem die Aufeinanderfolge dieser Könige – dass die Fehler des einen unweigerlich die Übernahme der Verantwortung des nächsten Königs nach sich zieht, der sich dann ebenfalls schuldig macht. Ab Dezember werden wir beide Teile „Wie gehe ich mit auch an einem Abend zeigen. Macht um?“
choices: Frau Buddeberg, acht Stücke an einem bzw. zwei Abenden zu inszenieren, dafür braucht es ein großes Ensemble, Geld und gute Nerven. Gehören solche Überforderungen zum Theater? Alice Buddeberg: Es ist vor allem aufgrund der Größe des Stoffes tatsächlich eine Überforderung. Aber wir haben mit acht Schauspielern eine normale Besetzung und einen normalen Bühnenbildetat. Wir haben die acht Stücke auch auf einen Kern zusammengestrichen, insofern ist die Überforderung nicht mehr ganz so groß. Es werden zwei Dreistundenabende, und es ist sicher anstrengend für die Schauspieler, so lange die Konzentration zu halten. Umso mehr, weil alle immer auf der Bühne sind. Aber gerade das ist es, was die Kollegen dann auch wieder reizt. Ursprünglich sollten von Beginn an beide Stücke an einem Abend gezeigt werden. Wieso haben sie sich jetzt für zwei Abende entschieden?
Shakespeare-Dramen verfügen über reiche Nebenhandlungen mit vielen Figuren. Wie entgeht man der Gefahr, die Dramen völlig zu skelettieren? Es ist eine radikale Fassung, eine Setzung, die der Autor und Übersetzer Thomas Melle und ich vorgenommen haben. Ich glaube, dass es gar nicht anders geht. Es hat einen Grund, warum „Heinrich VI.“ so selten in voller Länge gespielt wird. Wir haben die acht Stücke auf den Grundkonflikt des Königseins reduziert. Wie gehe ich als Mensch mit dieser Macht um? Wie einsam ist man in dem Moment, in dem man diese Verantwortung übernimmt? Wie paranoid wird man zwangsläufig? Diese Strukturen zu untersuchen, hat mich besonders interessiert. Kriegerische Schauplatzwechsel oder das Auftreten von Rebellen reduzieren sich dabei zu Platzhaltern für Probleme, die das Königtum mit sich bringt.
Fotos: Thilo Beu
Warum haben Sie Thomas Melle hinzugezogen. Gibt es nicht schon genug zeitgenössische Shakespeare-Übertragungen? Thomas Melle ist ein Autor, mit dem ich schon einmal sehr gut bei einer Uraufführung eines seiner Stücke zusammengearbeitet habe und den ich für einen sehr guten Dramatiker halte. Es gibt bisher eigentlich nur „Schlachten!“ als Bearbeitung, die aber etwas anderes erzählt, als ich erzählen möchte. Dann gibt es nur zwei Übersetzer, die alle Königsdramen ins Deutsche übertragen
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haben. Um eine sprachliche Einheit herzustellen, war es nötig, Thomas Melle hinzuzuziehen. Es ist eine kräftige Sprache, die Verweise auf das Heute beinhaltet, ohne sich anzubiedern. Shakespeare entfaltet in den Königsdramen ein Geschichtspanorama, das sich als Analyse politischer Machtstrategien interpretieren lässt. Welche Erkenntnisse lassen sich daraus für die Gegenwart formulieren? Ich glaube, dass wir in einer Welt und einer Gesellschaft leben, die das Ich zum König gemacht hat, also wir alle der Welt gegenüber immer eine Herrscher-Position einnehmen. Schon als Kinder werden wir als etwas Besonderes großgezogen. Dann müssen wir diese Besonderheit in unserer Lebensführung beweisen, müssen uns der Umwelt gegenüber möglichst verantwortungsvoll verhalten. Oder wir nehmen uns aufgrund unserer Besonderheit das Recht, unsozial zu agieren. Diese Konflikte durchlebt jeder. Daraus erwachsen eine Vielzahl von psychischen Erkrankungen wie Neurosen oder Depressionen. Das widerfährt auch den Königen in diesen Stücken immer wieder. Richard II. fragt schon zu Beginn, was er denn jetzt noch sei, nachdem er die Krone abgelegt hat.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Königsdramen I + II“ | Regie: Alice Buddeberg Königsdramen I: 3.10. 16 Uhr, 10.10, 11.10., 15.10., 19.10. 19.30 Uhr; Königsdramen II: 28.11., 5.12.,14.12., 18.12., 20.12. 19.30 Uhr Theater Bonn | 0228 77 80 08
Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/premiere
Musical in NRW
Mal top mal Flop
„Stars of Hollywood“, Apollo Varieté
Brühl
Varieté-Stars und ausbaufähiger Musical-Nachwuchs
Vorhang auf für das „andere“ Theater – Seien Sie vom 23. Oktober bis zum 9. November gespannt auf die Ausstellung „Figuren - was sonst?“ und auf klassische Literatur-Interpretationen, Kindertheater, unterhaltsames Kabarett sowie skurrile Neuinszenierungen. Hier ein Ausblick auf das Abendprogramm in der Galerie am Schloss.
Sa, 25.10.
20 h Fr, 31.10. 20 h marotte-Figurentheater Theater Zitadelle 17, blond und scharf wie Rettich Die gestiefelte Katze
Di, 28.10. 20 h Puppentheater Gugelhupf Plattschuss (Freischütz)
Sa, 1.11.
Mi, 29.10. 20 h
Mi, 5.11.
Theater Salz+Pfeffer Molière – Der eingebildete Kranke Vorverkauf: brühl-info Uhlstraße 1, 50321 Brühl Telefon: 02232 79-345
20 h Das Weite Theater Ich bin nicht Aschenputtel! 20 h theater 1 Der Bär geht zum Försterball
[email protected]
Von Rolf-Ruediger Hamacher Eigentlich gibt es nur eins, um das die Kölner die Düsseldorfer beneiden können: Roncalli‘s Apollo Varieté, eines der letzten und schönsten Zeugen einer vom Aussterben bedrohten (Klein-)Kunst. Diesmal führt der Musical-Darsteller Mariano Skroce („Phantom der Oper“) als „Charlie Chaplin reißt Film-Pionier Mack Sennett durch ein musikasich seinen Tramp-Anzug lisch-artistisches Programm, das die großen vom Leib“ Hollywood-Ikonen von Charlie Chaplin bis Indiana Jones wieder aufleben lässt. Da singt sich Katie Shepard stimmgewaltig mit dem Judy-Garland-Klassiker „Somewhere Over the Rainbow“ in unser Musical-Herz, um dann als Marilyn Monroe mit „Diamonds Are a Girl‘s Best Friend“ noch einen draufzulegen – assistiert vom bezaubernden „The Hollywood Babes“-Tanzquartett. Sampion Roland Bouglione wagt zum „Money.Money“-Song ein Steptänzchen à la Fred Astaire und jongliert mit immer mehr Bällen, sodass man als Zuschauer mit dem Zählen nicht mehr nachkommt. Charlie Chaplin reißt sich seinen Tramp-Anzug vom Leib und entpuppt sich als gertenschlanke Twirling-Tänzerin, die im roten Flamenco-Anzug über die Bühne wirbelt: Hinter dieser Majorette würde man gerne marschieren! Aber es gibt noch mehr zu bewundern: einen ganz ohne Glamour daherkommenden Zauberer (Daniel Craven), der selbst Skeptiker wieder an die Magie glauben lässt und eine Lasershow (Santiago Ruiz Retes), die wohl einmalig auf der Welt ist. Wie alle anderen Künstler dieser Show auch, sodass man beim Finale begeistert mit einstimmt: „Hooray for Hollywood“. „95 olé – Heimspiel“ entstand aus einer Zusammenarbeit der Fortuna Düsseldorf mit dem Mädchen- und Jungenchor des Schauspielhauses und der MartinLuther-King Gesamtschule in Ratingen. Regisseurin Ines Habich hat auf der Basis von Interviews mit den am Stück Beteiligten ein Musical geschrieben, das das Lebensgefühl der Kinder und Jugendlichen zwischen Fußball, Schule, Familie, Shoppen und erster Liebe beschreibt. Die hehren Botschaften vom interkulturellen Zusammenleben und zwischenmenschlicher Toleranz, halten wie ein roter Faden die einzelnen Szenen zusammen, die sich aber nie zu einem dramaturgischen Ganzen verdichten. Die Reim-dich-oder-ich-fress-dich-Liedtexte schrecken vor keinem Klischee zurück („Wo die Leute Köln nicht mögen, denn da wohnen alle Blöden“) und die jugendlichen Darsteller (vor allem die weiblichen) spielen oft affektiert und rattern ihre Dialoge runter. Die Kinder wirken da noch am natürlichsten. Und bei den Choreographien denkt man unwillkürlich an Morgengymnastik-Appelle in einem Ferienlager. Das „Heimspiel“ endet als begeistert aufgenommenes „Familyund-Friends-Event“, das allerdings durch die künstlerische Betreuung des Schauspielhauses Erwartungen schürt, die es nicht einlöst. Wer mal erleben will, wie man Kindern und Jugendlichen Tanzen, Singen und Spielen beibringt, sollte (leider nur) am 28.9. in ein UCI-Kino gehen und sich die Live-Übertragung Rolf-R. Hamacher Hochschuldozent des Londoner Musical-Hits „Billy Elliot“ von Elton John anund Beirat des Filmsehen. Sensationell! kritikerverbandes „Stars of Hollywood“ | 7x/Woche | Apollo Varieté | apollo-variete.com „95 olé – Heimspiel“ | Mo 3.11. 19 Uhr | Düsseldorfer Schauspielhaus 0211 36 99 11 „Billy Elliot“ | So 28.9. 14.45 Uhr | UCI-Kinos | uci-kinowelt.de
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Theater am Rhein
Das Himbeerreich, Foto: © Meyer Originals
Erstversion: „Hall01“, Foto: Taat / Studiobühne
„40 Leben“, Foto: © Meyer Originals
Größenwahn
Angewandte Sozialität
Universell Kölsch
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der große Knall kommt. Die Selbstheilungskräfte des Marktes sind aufgebraucht. Selbst die Lenker des Kapitalismus glauben nicht mehr daran. Statt auf Wachstum spekulieren sie schon auf den Untergang des Systems. In „Das Himbeerreich“ von Dokumentarfilmer und Autor Andres Veiel sprechen nun die, die das Finanzsystem und seine perversen Gesetzte von innen kennen. Rund 1.500 Seiten Interviewmaterial von echten „Big-Playern“ am Investorenmarkt hat er auf Theaterstücklänge und sechs Protagonisten eingedampft, von denen bei Regisseur Stefan Herrmann wiederum nur noch vier geblieben sind. „Am Anfang arbeitest du mit ein paar Millionen, dann kommt ’ne Null dran und noch eine...“, erklärt einer der aus dem Himbeerreich Gefallenen in Anzug und Krawatte. Hinter einem Netz am vorderen Bühnenrand sammeln sich auf vier abgeteilten Bahnen: ein Testosteron-Banker, einer, der hadert, eine abgeklärte Brokerin und ein Chauffeur neben abgegriffenen Sätzen wie: „Risiko und Ertrag sind siamesische Zwillinge.“ Die Floskeln über skrupellose Machenschaften und selbsterklärte Opferhaltungen könnten entlarvend wirken, verlieren im künstlichen Medium Theater aber ihre Kraft. Es ist die Rede von Deals und von staatlich gewollten Risiko-Investments – vor allem aber von der Ahnungslosigkeit, mit der Entscheidungen getroffen werden. Die interessanteste Figur ist die einzige Frau. Sie ist es deshalb, weil Katharina Waldau sie nicht moralisch für uns beurteilt. Leider unterläuft Herrmann dieses Grauen der größenwahnsinnigen Normalität mit allerlei Regieeinfällen. Mal balancieren die Protagonisten auf Bällen, mal zerren sie sich gegenseitig an Seilen hin und her, mal filmen sie sich in getrennten Boxen und sprechen dazu im Chor – jedes Bild hat seine Berechtigung, alle zusammen führen in die Beliebigkeit und zeigen, dass der Komplexität des Systems auf dem Theater nicht beizukommen ist. Die dunkel wabernden Beats, die man aus Dokumentarfilmen kennt, erinnern einen daran, dass man die Dia-Show über die korrupten Personalstrukturen von Goldman Sachs doch lieber mit O-Tönen gesehen hätte.
„Art & Amen“ steht etwas lax außen an der Kirche St. Michael am Brüsseler Platz. In der Kirche haben der Architekt Breg Horemans und der Theatermacher Gert-Jan Stam ihre Installation „Hall 02“ aufgebaut. Unter dem Namen Taat arbeiten die beiden an der Verschränkung von Theater und Raum. Insgesamt 33 Projekte sind geplant, an deren Ende das ideale Gebäude steht, das zugleich ein Theaterstück ist. Man betritt den Kölner Parcours aus 25 Räumen durch eine Tür und steht plötzlich in einem dunklen Gang. Anders als bei Gregor Schneiders Installation „Neuerburgstraße 21“ ist man hier allerdings nicht auf sich allein gestellt: Im Nebenraum sind Schritte eines Nachbarn zu hören. Man ist gezwungen gemeinsam eine Tür zu entriegeln, um überhaupt weiterzukommen. Dann geht es vorwärts in ständiger Bezogenheit zum anderen – die kleineste soziale Einheit sind schließlich zwei Personen. Jeder hat hier zwar seinen Parcours, doch man fühlt sich auf merkwürdig selbstverständliche Art verbunden. Immer neue Durchblicke halten diese Bezogenheit wach. Bei der ersten Begegnung ist es noch ein kurzes Erschrecken: Man steht sich gegenüber wie vor dem Spiegel und erkennt sich nicht. Ich ist ja bekanntlich ein anderer. Dann beobachtet man sich durch einen Lattenrost, sieht nur den Kopf oder den Unterleib: Der Körper wirkt (mythisch) zerstückelt und erinnert daran, wie mühselig wir uns eine körperlich abgeschlossene Identität konstruieren. Man fühlt sich als Voyeur, wenn man durch ein Astloch den anderen beobachtet. Oder versucht, dessen Blick zu entkommen, indem man das Tempo verzögert oder beschleunigt. Die mit Schiebetüren abgetrennten, hölzernen Kammern sind schlicht gehalten wie in der Sauna, wirken gelegentlich klaustrophobisch eng, auch weil der Blick nach draußen verbarrikadiert ist. Am Ende erwartet jedes Parcours-Duo noch eine Überraschung. „Hall 02“ ist ein verblüffendes und überzeugendes Spiel angewandter Sozialität, das den Raumparcours mit einem Gefühlsparcours verbindet, das zunächst schlichter wirkt, als es ist – und das weit mehr zu erzählen hat als Gregor Schneiders Installation.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
Willkommen im Allerheiligsten! An der Rückwand einer Art Fanclub-Höhle prangt eine Tipp-Tabelle und in Kreideschrift „Hennes V“, dazwischen ein gehörnter Schädel und rotweißer Schal. Der Altar davor ist üppig mit Heiligenstatuen, mehr oder weniger jecken Masken, FC-Reliquien und anderen lokalen Memorabilia dekoriert – ein Schrein der kölschen Quintessenz, vor dem sich in Andacht drei Männer und eine Frau versammelt haben. Das Paar und zwei seiner Freunde trauern jedoch nicht um den verblichenen Geißbock, sondern um einen zu früh aus dem Leben geschiedenen Thorsten. Man prostet einander zu und erzählt Anekdoten über den Verstorbenen, andere (flüchtige) Bekanntschaften und blickt sinnierend auf Begebenheiten in den eigenen Biografien. Marcus Seibert (Bühnenfassung) und Heinz Simon Keller (Regie) haben Navid Kermanis Roman „Vierzig Leben“ zu einem knapp anderthalbstündigen Geschichtenreigen ausgedünnt. Die mal skurrilen, mal bitteren Miniaturen überspannen eine Themenvielfalt von Rückenschmerzen bis Beziehungsproblemen, von Backgammon über Whisky-Konsum bis zu Adorno und scheuen auch vor heiklen Themen wie Vergewaltigung oder Kindstötung nicht zurück. Das alles ist explizit in Köln angesiedelt, doch die berüchtigte fröhliche oder melancholische Heimattümelei ergibt sich daraus nicht. Die Erzählungen erheben sich als Betrachtungen über das allgemein Menschliche vielmehr auf eine universelle Ebene. Der dramaturgische Rahmen dafür ist schlüssig, die inhaltliche Komplexität und das Gewicht des analytischen Sammelsuriums hingegen bremsen eine Handlung im üblichen Sinn aus, so dass die Figuren auf der Stelle treten. Dass die Schauspieler immer wieder zu Tableaux vivants erstarren, ist insofern eine treffende Visualisierung. Sie müssen weniger interagieren und Konflikte austragen, als dass sie den wortgewaltigen, poetischen Text zu bewältigen haben – was ihnen durchweg gut gelingt. So überzeugt die Theateradaption handwerklich und macht neugierig auf ihre Vorlage. Dass dieser literarische Stoff allerdings unbedingt auf eine Bühne gehört, davon kann die Inszenierung nicht überzeugen.
„Hall 02“ | R: Breg Horemans und Gert-Jan Stam Kirche St. Michael/Studiobühne bis 2.10. 12-21 Uhr, Einlass alle 15 Min. Anmeldung: 0175 448 65 52
„40 Leben – Kölner Geschichten“ | R: Heinz Simon Keller | 11.10., 17.10., 25.10., 29.10. 20 Uhr Theater der Keller | 0221 31 80 59
„Das Himbeerreich“ im Bauturm
ROMY WEIMANN
„Das Himbeerreich“ | R: Stefan Herrmann 1.10., 22.-25.10. 20 Uhr | Theater im Bauturm 0221 52 42 42
„Hall02“ in der Kirche St. Michael
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„40 Leben“ im Theater der Keller
JESSICA DÜSTER
Komikzentrum Köln-Bonn
+
KINDERTHEATER
Kabarett Comedy
So. 28.9. WIR ALLE FÜR IMMER bis ZUSAMMEN (8+) Mi. 1.10. von Guus Kuijer Di. 7.10. DER KRAKEELER (4+) Mi. 8.10. von Waechter/Port
JUNGES THEATER
So.19.10. Premiere: TIGERMILCH 20./21.10. von Stefanie de Velasco
KABARETT & CO.
Di. 30.9. RICHARD BARGEL & BAND Mi. 1.10. CARRINGTON-BROWN
14.KÖLNER THEATERNACHT
Do. 2.10. mit TAKSI TO ISTANBUL und EDELWEISSPIRATEN
Sa. 4.10. PAUSE & ALICH Do. 9.10. ZUCKERFEST F. DIABETIKER Fr. 10.10. A.M.HOFMEIR/G.BRINHOLI Sa.11.10. SCHÖNER SCHEITERN
Do. 16.10. – Sa. 01.11.: 24. KÖLN COMEDY FESTIVAL
mit: 16.10. DIE WDR VORLESER |
17.10. MARTINA SCHWARZMANN | 18.10. ANNAMATEUR & THE BEUYS | 20.10. DOPPELTE SPASSBÜRGERSCHAFT | 21./22.10 GAYLE TUFTS | 21.10. SEBASTIAN 23 | 23.10. ASS-DUR | 23.10. MATHIAS TRETTER | 24.10. FLORIAN SCHROEDER | 24.10. ERWIN GROSCHE | 25.10. PHILIP SIMON | 25.10. SUCHTPOTENZIAL | 26.10. LADIES NIGHT | 27.10. ULAN & BATOR | 27.10. ALFRED DORFER | 28.10. TORSTEN STRÄTER | 28.10. DAS GELD LIEGT AUF DER FENSTERBANK, MARIE | 29.10. ROLF MILLER | 29.10. FIL | 30.10. LARS REICHOW | 30.10. MARK BRITTON | 31.10. MAX UTHOFF | 31.10. THIS MAAG | 01.11. RENÉ STEINBERG | 01./02.11. HORST SCHROTH | Di. 4.11. MAX GOLDT Fr. 7.11. JOSEF HADER Sa. 8.11. HADER SPIELT HADER Vondelstr. 4–8, 50677 Köln
0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de
Musik A Cappella Lesungen Theater Tanznächte
Piet Klocke Füenf
1.10.2020Uhr Uhr 4.11.
& Simone Phase 6 lSonnenschein A Cappella
1. Bonner Lesebühnenfest
u.a.m. Torsten Sträter, Patrick Salmen, Sebastian 23 Dagmar Schönleber, Christian Bartel 3.10.
Trude träumt von Afrika - Das Beste 4.10.20 Uhr Das 20.
A Cappella-Festival Bonner Jazzchor (5.10.) basta (7./8.10.)/Rock4 (2.11.) The House Jacks (6.11.) Juicebox. (28.11.)u.v.a.
Andreas Martin Hofmeir Kein Aufwand PREMIERE
!
9.10.20 Uhr
Gernot Voltz als Herr Heuser vom Finanzamt
»Versteuerst du noch, oder...«
11.10.
Lisa Feller Der Teufel trägt Pampers
12.10.20 Uhr
Sailing Conductors Entdecke das Unerhörte LIVE
14.10.
Gerd Dudenhöffer als HEINZ BECKER
15.+16.10.
Christian Ehring 18.10.20 Uhr
Anchorman
Der TOD
19.10.20 Uhr The Songs of Tom Waits Inszenierung: Michael Barfuß 20./21./28.10.20 Uhr CASINO Mein Leben als Tod
Moritz Netenjakob
21.10.20 Uhr
Multiple Sarkasmen
Lars Reichow
23.10.20 Uhr
Freiheit
Tina Teubner & Ben Süverkrüp Männer brauchen Grenzen
24.10.20 Uhr
Richard Rogler
Das müssten Sie mal sagen, Herr Rogler!
25.10.20 Uhr
Florian Schroeder Entscheidet Euch!
29.+30.10.
René Steinberg Gebt dem Unsinn das Kommando! 31.10.20 Uhr
90er-Party 10.10.23h P23harty Halloween-Party 31.10.Pa gen:
0.) ellun 0.)+ Aydin Isik(5.1 WEITERE Vo0.)rst +Michael Eller (4.1 t (6.+27.10.)+ABBAcer Con Johannes Flöck (2.1 in z .) Jaz + .10 0.) (10 off t (6.1 WDR-Kabarettfes bastian Nitsch (9.10.)+ Max Uth ilonga(12.10.) hausen (8.10.) +Se hmann(11.10.)+M .) + MistBac ar ittm +D .) Alain Frei(10.10 (13.10.) + Michael Elsener (14.10 dula(17.10. hwester Cor Pause & Alich Davis (17.10.)+Sc m (20.+28.10.) + Sla stück (16.10)+Dave (18.10.)+ Science ilo Seibel Marili Machado .10.)+Christina Lux(22.10.)+Th k(25.10.) Markus Krebs (22 zlich(24.10.)+Sybille Bullatsche la de Ger rme .10.)+Ca (23.10.)+Hans (31.10 +Suchtpotential(26 Partytermine: colas Evertsbusch Feisten(26.10.)www.tanznacht.com Die zweieck(30.10.)+Ni Feo (29.10.)+Flüster
Info-Tel.: 0228-21 25 21
Ein Frischling, der Staunen macht: der Stuttgarter Özcan Cosar, Foto: Pantheon
Lachstürme fegen durchs Land Das 21. Köln Comedy Festival macht Miesepeter mobil
Das kann ja heiter werden: Beim 21. Köln Comedy Festival werden über 150 Künstler dafür sorgen, dass im Oktober nicht nur Herbst-, sondern auch Lachstürme durch Köln fegen: Vom 16. Oktober bis zum 1. November gibt es jede Menge Mixshows wie die traditionelle Eröffnungsveranstaltung „Köln lacht!“ oder die WDR 5 Radiogala „Voll auf die Ohren“ (am 19.) im Gloria oder – nun wird’s gigantisch – die 1Live Köln Comedy-Nacht XXL (am 20.) in der Lanxess Arena. Wobei das, was sich in den kleineren Theatern abspielt, garantiert den größeren Ausgelassenheits-Faktor besitzt. Nicht zuletzt wegen der intimeren Situation, die die ansteckende Wirkung des Lachens ganz anders befördert als eine Riesenhalle, in der man die Akteure als Winzlinge erlebt und deren Mimik nur über Leinwände zu sehen ist. Eine feste Bank im Rahmen des Festivals ist zum Beispiel die Ladies Night am 26. in der Comedia: Die bewährte Gastgeberin heißt Nessi Tausendschön. Ihre Gäste sind Susanne Betancor alias Popette, die Lesebühnenautorin Sarah Bosetti und die Kanzler-Flüsterin Simone Solga, eine rattenscharfe politische Kabarettistin, die ihren männlichen Kollegen zeigt, wo der Gummi-Hammer hängt, mit dem man die Berliner Regierungs-Söckchen leichthändig k.o. schlägt. Unter Köln-Premieren und Liveprogrammen (was sonst?) firmieren zum Beispiel Ozan & Tunc als „Ab und Zuwanderer“ (16., Senftöpfchen Theater), die in München beheimatete Martina Schwarzmann, die sich „Gescheid gfreid“ (17., Comedia) hat, was man in etwa mit „richtig gefreut“ übersetzen könnte. Einen ItalienTrip unternehmen die Geschwister Pfister (21. und 22., Gloria), in dem sie sich mittels Musik in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts beamen – eine doppelbödige Show rund um Verlockungen der Reiseindustrie, die Träume weckt, um sie anschließend meistbietend zu verhökern. Es gibt Künstler, die man einfach lieben muss. Gayle Tufts gehört dazu. Wenn die seit 1991 in Deutschland lebende Amerikanerin dann auch noch ihr neues Programm schlicht „Love“ nennt (am 21. und 22. in der Comedia) und als Grund dafür angibt, das sei „the reason that I wake up every day“, glaubt man ihr aufs Wort, dass sie weiß, um welches Gefühl es sich da handelt. Was keineswegs heißt, dass Liebe sie blind macht. Viel mehr seziert sie mit scharfem Blick das Objekt ihrer Emotionen: ihre Wahlheimat Deutschland, deren Bewohner ihr nach wie vor ziemlich strange vorkommen. Frischlinge in der Natur haben ein hellbraunes Fell mit vier bis fünf gelblichen Längsstreifen. Ihr Deckhaar ist weicher und wolliger als bei älteren Tieren. Soweit die biologische Beschreibung. Bei den Frischlingen des Comedy Festivals handelt es sich allerdings nicht um neu geborene Wildschweine, sondern um Talente, die eine Entdeckung wert sind. Wer ihn noch nicht kennt, wird vor Staunen große Augen machen: Özcan Cosar heißt der Stuttgarter, dessen Familie aus der Türkei kommt. In seinem Programm „Adam & Erdal: Der Unzertrennliche“ erzählt er am 21. im Atelier Theater nicht nur äußerst witzig von den Zumutungen, mit denen ihn das Leben bislang konfrontiert hat, der deutsche Breakdance-Meister von 2000 ist auch ein Phänomen an Körperbeherrschung – was ihm den Publikumspreis des Prix Pantheon 2014 bescherte. Ein intensives Studium des breit gestreuten Programmangebots empfiehlt mit Nachdruck die Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
21. Köln Comedy Festival | 16.10.-1.11. | koeln-comedy.de
Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
choices verlost 2x2 Karten für den Auftakt der neuen Reihe „Zum Lachen in den Keller“ am 7.10. um 20 Uhr im Subway mit David Werker. E-Mail mit Stichwort „Keller“ bis 5.10. an
[email protected]
www.pantheon.de 12
BÜRGERHAUS
STOLLWERCK OKTOBER 2014 MAXI SCHAFROTH In seinem ersten Soloprogramm lädt der 27jährige Landwirtssohn ein zu einer bizarren Reise durch das Allgäu. Herausragendes Musikkabarett für alle Allgäuer, AllgäuVersteher und Nicht- Allgäu-Versteher!!
Oktober 2014
do. 16.10. MI, 01.10. 20.00 Uhr
Peter Frohleiks und Tobias Willmann „Kontrollversuch“ Kabarett
DO, 02.10. 20.00 Uhr
14. Kölner Theaternacht Köln Theaternacht 2014
FR, 03.10. 20.00 Uhr
Schmidtke „Der zerfallene Engel“ Kabarett/ Comedy
SA, 04.10. 20.00 Uhr SO, 05.10. 20.00 Uhr
Thilo Seibel „Das BÖSE ist VERDAMMT gut drauf!“ Politisches Kabarett
ROSEMIE WARTH Die Clowin und Lebensphilosophin schenkt uns einen hinreißenden, berührenden Abend, an dem mit großer Spielfreude geflirtet, getanzt und musiziert wird. Premiere im Rahmen des Köln Comedy Festivals! fr. 24.10. 01.
20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wie war ich? (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
do.
02.
20.00: Theaternacht: m. Jens Heinrich Classen, Eva Eiselt und Christopher Köhler
fr.
03.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Faisal Kawusi
sa.
04.
20.30: El Mago Masin: Endstation Zierfischzucht (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Faisal Kawusi
mo.
06.
20.30: Manuel Wolff: Ui! (Musik-Comedy)
di.
07.
20.30: Tanja Haller: Hallers Luja – Das volle Glücksprogramm (Kabarett)
mi.
08.
20.30: Horst Fyrguth: Männer sind die besseren Mütter (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington
do.
09.
20.30: Rena Schwarz: Tren-nung für Fortgeschrittene (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
10.
20.30: Maul- und Clownseuche: Das Geheimnis glücklicher Männer (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
sa.
11.
20.30: Maul- und Clownseuche: Das Geheimnis glücklicher Männer (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
mo.
13.
20.30: Patrick Salmen: Ich habe eine Axt (Slam-Poetry)
di.
14.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Moment-Kabarett)
mi.
15.
20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? Das ist hier die Frage (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche
do.
16.
20.30: Maxi Schafroth: Faszination Allgäu (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
17.
20.30: C. Heiland: Ich bin in der Brigitte (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Ill Young Kim
PREMIERE KÖLNCOMEDY
sa.
18.
20.30: Schwester Cordula: Elisabeth – Mutterherz aus Eis 22.00: Gratis-Comedy mit Ill Young Kim
PREMIERE KÖLNCOMEDY
so.
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15.00: Wolfgang Trepper: Trepper ganz leise (Kabarett) 20.30: Michael Elsener: Schlaraffenland (Parodie/Kabarett)
PREMIERE KÖLNCOMEDY
MI, 08.10. 20.00 Uhr
Serhat Dogan „Kückück-Ein Türke sieht schwarz-rot-gold“ Kabarett/Comedy
DO, 09.10. 20.00 Uhr
Die ImproVisaToren “Richard Gere tanzt Shakespeare“ Improshow
FR, 10.10. 20.00 Uhr
Frank Fischer „Angst und andere Hasen“ Kabarett/ Comedy
SA, 11.10. 20.00 Uhr SO, 12.10. 20.00 Uhr
Martina Ottmann Highlights - eine rasante Show mit unglaublichen Vorkommnissen Kabarett/ Musik/ Absurder Unsinn
MI, 15.10. 20.00 Uhr
UTA KÖBERNICK „auch nicht schlimmer: Uta Köbernick singt Rabenlieder“ Musikkabarett
FR, 17.10. 20.00 Uhr
Chin Meyer „GRUNDLOS OPTIMISTISCH“ Köln-Comedy Festival 2014
SA, 18.10. 20.00 Uhr
Volker Weininger „Euer Senf in meinem Leben“ Köln-Comedy Festival 2014
DO, 23.10. 20.00 Uhr
Niko Formanek Ü-Ü40 Comedy – Zu ALT um JUNG Zu sterben Köln-Comedy Festival 2014
FR, 24.10. 20.00 Uhr
HORTKIND
PREMIERE
mi.
PREMIERE KÖLNCOMEDY
mo.
20.
20.30: Benaissa Lamroubal: Benaissa – BE NICER
PREMIERE KÖLNCOMEDY
SA, 25.10. 20.00 Uhr
di.
21.
20.30: Özcan Cosar: Adam & Erdal (Comedy)
PREMIERE KÖLNCOMEDY
Onkel Fisch
mi.
22.
20.30: Jan Philipp Zymny: Bärenkatapult (Slam Poetry) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
PREMIERE KÖLNCOMEDY
do.
23.
20.30: Olivier Sanrey: Alle garstig (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
PREMIERE KÖLNCOMEDY
fr.
24.
20.30: Rosemie Warth: sonst nix... (Comedy/Slapstick) 22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
PREMIERE KÖLNCOMEDY
sa.
25.
20.30: Madeleine Sauveur: Ich komme selten allein (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche
mo.
27.
20.30: Björn Pfeffermann: Björn-out (Kabarett)
PREMIERE KÖLNCOMEDY
di.
28.
20.30: Kai Magnus Sting: Immer ist was, (...) (Kabarett)
PREMIERE KÖLNCOMEDY
mi.
29.
20.30: J. H. Claassen & W. Wahl: Männer am Klavier 22.00: Gratis-Comedy mit Petra Pansen
PREMIERE KÖLNCOMEDY
do.
30.
20.30: Bernd Gieseking: Finne dich selbst (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
PREMIERE KÖLNCOMEDY
fr.
31.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
„NACKT UND UNPLUGGED!“ Köln-Comedy Festival 2014
„Neues aus der Lobbythek“ Köln-Comedy Festival 2014
MI, 29.10. 20.00 Uhr
Roberto Capitoni "Ein Italiener kommt selten allein“ Köln-Comedy Festival 2014
DO, 30.10. 20.00 Uhr
Heinrich del Core „Alles halb so wild!“ Köln-Comedy Festival 2014
FR, 31.10. 20.00 Uhr
Martin Sierp „Hellsehen auch im Dunkeln“ Köln-Comedy Festival 2014
BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70
www.buergerhausstollwerck.de
Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13, bzw. 20/15 (Kölncomedy)
13
Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr
Foto: Tim Mrosek
studiobühneköln 14. Kölner Theaternacht: Der Theatermarathon in der studiobühneköln
HALL02 am Brüsseler Platz 2. Oktober, 20h
PREMIERE Orkan der Gefühle eine Theatertelenovela 6. und 7. Oktober, 20h
PREMIERE Gendertrouble in GerMANy – eine Post-Gender-Revue
Koproduktion mit ANALOG 8., 9., 10.,11. und 12. Oktober,20h
PREMIERE NO HOMO
Jugendtheaterproduktion von Manuel Moser 17. Oktober, 18h 18. und 19. Oktober, 15h und 17h
KÖLN-PREMIERE NEBENSCHAUPLÄTZE NR.1: Das 20. Jahrhundert
Produktion von Hofmann&Lindholm 23., 24. und 25. Oktober, 20h
TransFusionen VI
28. Oktober – 2. November
www.studiobuehnekoeln.de Tel: 0221 470 4513
Zwei Möwen und ein Untoter, Foto: Thilo Beu
Der Künstler, das unbekannte Wesen
Neue zeit Anfangs s sonntag 19:00 h
Tschechow geschickt trivial in den Bad Godesberger Kammerspielen
Zu Beginn liegt der Sohn des Hauses tot im Pool. Billy Wilders „Sunset Boulevard“ lässt grüßen und will damit wohl die Zeitlosigkeit dieses permanenten Celebrity-Drucks anreißen, dem bis heute Stars und Sternchen zum Opfer fallen. So what. Konstantin springt wieder aus dem Wasser, der Plot wird reloaded, das eigentliche Spiel des Tschechow kann beginnen: die unglückliche Suche nach der glücklichen Zweisamkeit, die zwangsläufig im Desaster enden muss. Diva Irina und ihr Lover, der erfolgreiche, manisch tippende Schriftsteller Boris Alexejewitsch Trigorin (Benjamin Grüter), saugen einander das Talent aus, Mascha (Mackie Heilmann), Tochter des Verwalters, würde zu gern an Konstantin saugen, doch der ist der blutjungen, talentfreien Nina Michailowna Saretschnaja (Maya Haddad) verfallen, die er liebevoll „Die Möwe“ nennt, weil es sie seit frühster Kindheit zum See hinter dem Landgut zieht. Sie spielt die Hauptrolle in Konstantins Debüt, einem seiner Zeit vorauseilenden Drama, dass die Divamutter in ihrem Status erschüttert, Boris beeindruckt und die Normalos ratlos hinterlässt. Doch damals führte, anders als heute, Talentlosigkeit nicht zum Promistatus, aber ins Bett der Berühmtheit oder, wie bei Mascha, lediglich an den Herd der Armut. Selbst eine abgeschossene Möwe kann da ausgestopft nichts ändern. Zwei Jahre später hat Konstantin Erfolg, Boris’ Gattin Nina eine Fehlgeburt, die Diva ein Musical-Comeback. Da Nina dennoch nicht zu Konstantin zurückkehrt und lieber in der Provinz tingelt, erschießt er sich. Die Diva zeigt kaum eine Regung, Erfolg und Lover sind ja wieder da. Feddich. Das feine Gespinst aus Künstlermanie, Erfolg um jeden Preis und seine Folgen, gehen in der Boulevardkomödie (die auch so gespielt ist) unter. „L’art pour l’art“ hat die Regie geschickt vermieden. Ob das nun Haltung oder Zufall war, macht für das Ergebnis keinen Unterschied. Theater als Soap-Opera könnte ja in Bonn die Zukunft sein.
PETER ORTMANN „Die Möwe“ | R: Sebastian Kreyer | 11.10. & 25.10. 19.30 Uhr, 19.10. 18 Uhr | Kammerspiele Bonn | 0228 77 80 22
Basta Domino A-cappella Konzert
MI 1.10.
HG. Butzko Super Vision Kabarett
FR 3.10.
Peter Horton Personalissimo Konzert
DI 7.10.
Bill Mockridge Was ist, Alter? Comedy
MI 8.10.
Axel Pätz Chill mal! Musik-Kabarett
DO 9.10.
Hinreißende Gitarrensoli, groovige Musik, klangvoller Gesang und poetische Sprachtiefe – Unterhaltung, die die Seele nährt.
Auch in seinem dritten Solo lässt Pätz bei der Beantwortung dringender Fragen unserer Zeit keine Absurdität aus – herrlich skurril!
KÖLNPREMIERE
Wie man alt wird ohne alt zu sein – eine generationsübergreifende Anti-Aging-Show mit dem Springmaus-Chef in Bestform.
Astrid Gloria FR 10.10. Die verhexte Kürbis-Kochshow Comedy-Kochshow Magisch-kulinarisches Küchenkabarett mit Live-Kochen und Verkostung von der beliebten Zauber-Köchin.
Wilfried Schmickler SO 12.10. + MO 13.10. Ich weiß es doch auch nicht Kabarett (Beginn Sonntag: 19:00 Uhr) Schmickler nimmt auseinander, was schief läuft in Deutschland - kompromisslos und mit messerscharfer Kritik.
Lisa Fitz Mut Kabarett
DI 14.10. + MI 15.10.
Mut zur Zivilcourage, Mut zur Wahrheit, den Mutigen gehört die Welt. Und an Mut hat es der renommierten Kabarettistin noch nie gefehlt!
Martin Zingsheim Kopfkino Musik-Kabarett
DO 23.10.
Der Senkrechtstarter des deutschen Musik-Kabaretts spielt und singt sich durch seine eigenen Geistesblitze – genial und atemberaubend!
Sia Korthaus FR 24.10. Sorgen? Mache ich mir morgen! Kabarett & Musik Von Flowerpower bis Cybersex – hier ist alles dabei. Korthaus steigt in die Zeitmaschine und ab geht die Reise!
Stefan Waghubinger Außergewöhnliche Belastungen Kabarett
DI 28.10.
Gezieltes Understatement und subtiler Wortwitz - skurril hintersinnig, Minimalismus auf höchstem Niveau.
Sascha Korf DO 30.10. Wer zuletzt lacht, lacht am längsten! Comedy Der Meister der Improvisation und Kölner Turbozunge gibt wieder alles bis der Saal LachMuskelkater bekommt!
Sebastian Reich Bauchlandung Comedy
FR 31.10
Der Würzburger Comedian und seine Nilpferd-Dame Amanda zum 1. Mal im Töpfchen – hier bestimmen Charme und Bauch, wie’s ankommt.
Außerdem im Programm:
DO 2.10. Tina Teubner & Ben Süverkrüp, 14. Kölner Theaternacht; DO 16.10. Ozan & Tunç; FR 17.10. Johannes Flöck; SA 18.10. Marius Jung; SO 19.10., 19.00 Uhr Bernd Lafrenz; MO 20.10. Bernhard Hoecker; SA 25.10. + SO 26.10 (Sonntag: 19 Uhr) Margie Kinsky; MI 29.10. Bodo Bach.
TICKETS: 02 21 - 258 10 58 15
KÖLNPREMIERE
Hirnschrittmacher HG. Butzko ist Träger des deutschen Kleinkunstpreises 2014 – Prädikat für einen nachhaltigen Abend mit Hirn und Humor!
KÖLNPREMIERE
Na endlich! Eine der erfolgreichsten A-cappella-Gruppen Europas macht nach dreijähriger Pause mit frischen Songs Halt im Senftöpfchen.
(tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h
Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de
KÖLN COMEDY KÖLN COMEDY KÖLN COMEDYKÖLN COMEDY KÖLN COMEDY KÖLN PREMIEREKÖLN PREMIEREKÖLN PREMIERE KÖLN PREMIERE KÖLN PREMIERE
Eine schicke Bude, das Landgut der alternden Schauspieldiva Irina Nikolayevna Arkadina: Alles da, was das Herz begehrt, viele Räume, Palmen, ein Pool. Auf der Bühne der Bad Godesberger Kammerspiele entscheidet sich in diesem Interieur das Leben zweier biologischer Einheiten: Ein junger Mensch und ein Vogel werden sterben. Anton Tschechow schrieb das Stück „Möwe“ Ende des 19. Jahrhunderts, das hintergründig über Theater, Literatur und den Kulturbetrieb erzählt. Regisseur Sebastian Kreyer hat daraus eine flockige Selbstbeschau des Schauspielerdaseins gemacht. An der Spitze ist man einsam, muss man gnadenlos sein – und geizig. Irina (Sophie Basse) kann da aus dem Vollen schöpfen, wenn die großen Erfolge auch lange zurückliegen. Der Geiz und das Selbstbewusstsein sind ihr geblieben, auch der jugendliche Lover und das Personal. Dafür muss sie ihren melancholischen Sohn Konstantin Gawrilowitsch Treplew (Jonas Minthe) ertragen. Der Rest ist ein Tableau aus Begehrlichkeiten, Selbstüberschätzung und Liebeswahn. Kreyer inszeniert locker boulevardesk und nimmt damit der ganzen Handlung den nötigen Biss, konterkariert den ollen Tschechow und will uns sagen: Dieser Beruf macht zur Diva und er macht krank. Dass die russischen Namen den Zuschauer immer ganz kirre machen, ist systemimmanent.
23.10. Martin Zingsheim: Kopfkino
Theater am Rhein
Theaterleben
Bürgerhaus Kalk e nd
OKTOBER
November 2014
02
h …übe rrascande rs!
Donnerstag, 6. November 2014 20.00 Uhr
HÖHEPUNKTE Donnerstag
20:00 Uhr
Mark Britton „Forever Jungs“
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
05
Noam Vazana Trio
Sonntag
16:30 Uhr
it’s teatime
William Wahl + Jens Heinrich Claassen „Männer am Klavier“
€ 8,– VVK/10,– AK
FLÜGELS A A L
Samstag, 15. November 2014 20.00 Uhr
Libenter Canto
Dienstag, 18. November 2014 20.00 Uhr
JAM together Session Opener: Crumb Cake Flashes
10
Freitag
20:00 Uhr
Dave Davis „Afrodisiaka!“ – Lachen ist der beste Medizinmann
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
18
Samstag
20:00 Uhr
Zu Zweit – Tina Häussermann + Fabian Schläper „Umtausch ausgeschlossen“
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
19
Mittwoch, 19. November 2014 20.00 Uhr
Sonntag 12:00 Uhr Jazz im Foyer Spezial
Maryland Jazz Band of Cologne feat. Lucien Barbarin
€ 10,– VVK/12,– AK
SCHAU P L AT Z
Emese Mühl Trio
24
Freitag
20:00 Uhr
Jochen Malmsheimer + Band „Story of Blues“
€ 16,– VVK/18,– AK
Freitag, 21. November 2014 20.00 Uhr
Slixs
SCHAU S TA L L
25
Samstag
16:00 Uhr
„Käpt’n Blaubär“ COCOMICO Theater
€ 10,– VVK/12,– AK
SCHAU P L AT Z
Vorschau Dezember 2014 Dienstag, 16. Dezember 2014
JAM together Session Opener: TBA
31
Freitag
VORPREMIERE
22:00 Uhr
Halloween-Party
€ 5,– VVK/7,– AK
SCHAU P L AT Z
VORSCHAU: Bastian Pastewka + Komplizen in:
„Paul Temple und der Fall Gregory“ (12.11.)
Mittwoch, 17. Dezember 2014
Gassmann & Wingold Duo
Kalk-Mülheimer Str. 58, 51103 Köln
www.buergerhauskalk.de Tickets unter www.buergerhauskalk.de und bei
PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld
Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld
Salamitaktik
Carlsgarten im Carlswerk, Foto: Schauspiel Köln
Für die Freie Theaterszene bleibt es eng Die Entscheidung des Theaterbeirates zur Konzeptionsförderung 2015-2018 ist seit einem halben Jahr gefallen, darf aber nicht kommuniziert werden, weil sie erst durch Kulturausschuss und Rat bestätigt werden muss. Eine Eingabe in den Kulturausschuss am 18.9. ist jüngst gescheitert, so dass es zur weiteren Verzögerung kommt. Für die betroffenen Akteure eine Katastrophe. Durch die Gerüchteküche ist das Votum mittlerweile bis in die Szene vorgedrungen: Gibt es keine Aufstockung der Gelder von 1,08 Millionen Euro pro Jahr, so werden daraus 9 Häuser und freie Gruppen gefördert. Zwei weniger als im Zeitraum 2011-2014. Gibt es eine Erhöhung, so wurden weitere 3 Kandidaten für diese wichtige Förderung benannt. Es kann also nur eindringlich an die Politik appelliert werden, mindestens die 200.000 Euro, welche in den letzten beiden Jahren als „Feuerwehrtopf“ ein Theatersterben verhindert haben im Budget zu belassen und zudem für einen ehrlichen Inflationsausgleich bis 2018 zu sorgen. Darüber hinaus besteht die Forderung der Freien Theater fort, die Förderung der Freien im Verhältnis 10:1 an die Förderung der städtischen Bühnen zu koppeln, was mindestens einer Vervierfachung der Mittel gleichkäme. Erst dieser Befreiungsschlag würde eine zukunftsfähige Gestaltung der hiesigen Theaterlandschaft ermöglichen: 1. Die Schaffung einer großen Produktions- und Aufführungsstätte für die freien Ensembles der Darstellenden Kunst. 2. Die bedarfsgerechte Förderung der künstlerischen Produktion, so dass auch große spartenübergreifende Produktionen und internationale Koproduktionen möglich werden. 3. Eine adäquate Reaktion auf den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn. 4. Die Internationalisierung der Szene durch internationale Gastspiele und Festivals. 5. Die professionelle überregionale und internationale Vermarktung einheimischer Produktionen durch die Stadt. Zu allen genannten Zukunftsthemen gibt es Ansätze, die im Keim zu ersticken drohen: Der Ansatz, die Interimsspielstätte „Carlswerk“ in Mülheim weiter durch das Schauspiel Köln zu nutzen und auch für die Freie Szene zugänglich zu machen, wird aktuell zwar diskutiert, allein: Wo ist der politische Wille, wirklich Millioneninvestitionen in das freie Theater zu tätigen? Jüngst wurde die Kulturförderabgabe – auch „Bettensteuer“ genannt – durch richterlichen Beschluss zu Grabe getragen, aus der u.a. die Freie Szene Mittel erhalten sollte. Auf Landesebene gibt es eine Haushaltssperre. Das kürzlich vorgestellte Kulturfördergesetz ist daher nicht mehr als eine schwammige Willensbekundung ohne Verbindlichkeit. Aktuell läuft eine Umfrage zur sozialen Situation Kölner Schauspieler. Man muss kein Prophet sein um die Ergebnisse vorherzusagen: Die Not macht die hiesigen Theater erfinderisch, und so werden sich viele auch in Zukunft gezwungen sehen, den gesetzlichen Mindestlohn durch das umstrittene GbR-Modell zu umgehen. Die mit vielen Vorschusslorbeeren gestartete Akademie der Künste der Welt fristet mittlerweile fernab der Öffentlichkeit ein Schattendasein, anstatt für neue Dynamik und internationale Vernetzung zu sorgen. Die als kluges Marketingexperiment durch die Kölner Theater gestartete Theaterzeitung AKT steht vor dem Aus, da weder die Stadt noch heimische Stiftungen, noch Firmen diesen wichtigen Beitrag zum kulturellen Marketing finanziell unterstützen. Vermutlich ein Todesurteil.
€ 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, FSJler bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. Vorverkaufspreise zzgl. Gebühren. www.schauplatz.de
JÖRG FÜRST
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Szene aus „Jewrope“, Foto: Maciej Zakrzewski
konzept&gestaltung › ute brachwitz | foto › bernd uhlig
Tanz in NRW
TANZ
Tanz-Herbst-Premieren in Köln Kölns freie Tanzszene startet in die neue Spielzeit
Von Klaus Keil Der Nachwuchs. Sie überzeugen längst mit ihren genreübergreifenden Inszenierungen. Dennoch zählt die Gruppe MIRA noch zum Nachwuchs des Tanzes in Köln. MIRA, das sind Julia Riera, Emily Welther und Julia Franken. Auch wenn der große Durchbruch noch bevor„bodytalk ist eine Ausnahsteht, nummerieren sie bereits selbstbemeerscheinung im Tanz“ wusst ihre Stücke und tun es damit Martin Schläpfer vom Ballett am Rhein gleich. Der ist grad bei b.21 angekommen, MIRA mit „wish“ erst bei MIRA.Vier. Im Kunsthaus Rhenania präsentiert die Performance-Gruppe ihre neue Tanz-Film-Installation „wish“, die fürs Publikum „für Wunschmomente frei begehbar“ ist. Also viele Wünsche mitbringen! Die Erfolgreiche. Ausgerechnet mit ihren Stücken für die Kleinsten der Kleinen ist die Tänzerin und Choreografin Barbara Fuchs zu einer der erfolgreichsten NRW-Choreografinnen geworden. „Ich habe zum richtigen Zeitpunkt das richtige Angebot gemacht“, sagt sie und verweist auf die PISA-Debatte. Ihre Stücke für Kinder ab null Jahren haben einen so überwältigenden NachfrageBoom ausgelöst, dass sie in der letzten Spielzeit gut 80 Mal europaweit damit unterwegs war. Aufträge und Gastchoreografien folgten, u.a. vom Badischen Staatstheater. Inzwischen wirkt sie in diesem Segment so stilprägend wie keine andere. Gerade hat sie dieser Erfolgsgeschichte mit „Alles im Eimer“ ein weiteres Stück hinzugefügt und wendet sich jetzt wieder der Zielgruppe der Erwachsenen zu. In „DIS_ORDER“ geht es um abweichendes emotionales Verhalten, Störungen, Anomalien. Es ist der letzte Teil ihrer Tanz-Trilogie GeFühl-Los, einem regelrechten Gefühlslabor, in dem das menschliche Empathie-Vermögen auf den Prüfstand kommt. Hingehen und sich selbst erkennen! Die Spitzentruppe. Das Tanztheater lebt. In Wuppertal wird Pina Bauschs Erbe gepflegt, und in Köln haben sich Johan Kresniks ehemalige Tänzer Yoshiko Waki und Rolf Baumgart mit ihrer Truppe bodytalk angesiedelt. Sie machen explizit politisches Tanztheater und sind damit eine Ausnahmeerscheinung im Tanz. Dafür wurden sie 2012 in die NRW-Spitzenförderung Tanz aufgenommen. Mit ihrer Reihe „Stadtstreicher – urbanale Räume“ wollen sie Orten wieder ein Gesicht geben. Dazu sammeln sie das auf, was andere lieber vergessen oder nicht anfassen wollen. So wie jetzt in „Jewrope“. Waki und Baumgart suchen in „Jewrope“ nach dem realen Horror. Zeitzeugen helfen dabei. „Hotspot der deutsch-polnischen Geschichte ist Poznan/Posen“, sagt Baumgart. Hier residierten einst Hitler und seine Vasallen. Dem stehen schockierende jüdische Schicksale gegenüber, wie sie Hanna Krall in „Existenzbeweise“ beschreibt. Doch bodytalk wird damit nicht enden, sondern – dafür sind sie bekannt – ganz sicher auch den Verbindungslinien in die Gegenwart nachgehen. „JewroKlaus Keil Journalist, Tanzkritiker pe“ ist das Top-Ereignis im Kölner Tanz-Herbst.
SASHA WALTZ & GUESTS I SACRE L’APRÉS-MIDI D’UN FAUNE I SCÉNE D’AMOUR I SACRE OPER AM DOM 5. OKT. 2014 » 18:00 UHR 6. OKT. 2014 » 19.30 UHR
und Hochschuldozent
„wish“ | Fr 10.10.(P), Sa 11.10., So 12.10. 20 Uhr | Kunsthaus Rhenania „DIS_ORDER“ | Fr 17.10.(P), Sa 18.10. 20 Uhr, So 19.10. 18 Uhr | Barnes Crossing „Jewrope“ | Sa 18.10.(P), So 19.10. 20 Uhr | TanzFaktur
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WWW.OPERKOELN.COM TICKETS: 0221.221 28400
KART EN 12 EU AB R
MELIS
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STROHMEYER
EIN MUSIKALISCHES SCHATTENSPIEL NACH DER ERZÄHLUNG VON HANS CHRISTIAN ANDERSEN
Deutschlands unwiderstehlichste Versager... ...nicht nur im Bett Die Drei sagen: Scheitern ist im Verein am schönsten. Und jeder ist Mitglied, ob er will oder nicht! Charmant, spontan und intelligent verarbeiten sie die Vorschläge des Publikums zu Geschichten, die man selber nicht erlebt haben möchte. Und jetzt kommen sie zu Ihnen, genau so, wie man es von einem Trio erwarten kann – zu dritt: Susanne Pätzold, Axel Strohmeyer und Franco Melis. „Das Publikum kam aus dem Lachen nicht mehr heraus und belohnte das Ensemble mit lautstarkem Beifall für die herausragende Darbietung.“
MELANIE KRETSCHMANN & NIKLAS KOHRT
FOTO TOMMY HETZEL
(Kölner Stadt-Anzeiger)
11. Oktober 2014, Beginn 20:00 | Comedia Köln Vondelstraße 4-8, D-50677 Köln | Tel.: 0221- 888 77 222
REGIE ADAM TRAYNOR / KOMPOSITION CHILLY GONZALES DEPOT 1 / 10.10. / 11.10. / 18.10. / 19.10. / 07.11. / 08.11. / 09.11. THEATERKASSE: 0221 - 221 28400 WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE
Management: hb management
[email protected]
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www.schöner-scheitern.com
Theater in NRW
Düsseldorf liegt an der Donau, Foto: Sebastian Hoppe
Theatrale Tatortreiniger Düsseldorf und Wien auf Intendantensuche
Die wunderbare Welt des Tanzes im Dokumentarfilm.
Darf ich bitten?
Ein Festival des Deutschen Tanzarchivs Köln in der Filmpalette
Von Hans-Christoph Zimmermann Wien und Düsseldorf sind sich ziemlich ähnlich. In beiden Städten gerieten die Stadttheater in den letzten Monaten in einen gewaltigen Malstrom aus Geldverschwendung, Schulden und Schlamperei. Dabei taten sich bilanzielle Untiefen auf, von denen man nicht einmal in seinen kühnsten Albträumen „Man hat es mit zwei ausgezu fantasieren gewagt hätte. Die am- wachsenen Theater-Problemtierenden Intendanten kosteten die bären zu tun“ Skandale jeweils den Kopf, doch wirklich schuldbewusst gaben sich weder Matthias Hartmann noch Manfred Weber. Politik und Aufsichtsräte wussten natürlich lange Zeit von nichts. Doch Ende gut, alles gut. Nachdem man in beiden Städten die Unholde geschasst hatte, wurden aus den Annalen der Bühne verdiente Altvordere reanimiert. Interimsintendant nennt sich das, theatrale Tatortreiniger wäre die bessere Bezeichnung. In Wien kam Karin Bergmann aus der Versenkung, in Düsseldorf Günther Beelitz, beide mit Vertrag bis 2016. Ihre Aufgabe ist, die Sauställe an Rhein und Donau auszumisten und sie dann ihren Nachfolgern oder Nachfolgerinnen besenrein zu übergeben. Weniger ästhetisch, als bilanziell. Vulgo: Schuldenschnitt – das Theater hat schließlich seinen Ursprung in Griechenland. Und wer will schon mit einem Minus auf dem Etatkonto seinen Dienst antreten? Klar, Kandidaten finden sich immer. In Sachen Opportunismus übertreffen Theatermacher den Rest der Republik bei weitem – obwohl sie so gerne ethische Pflöcke einrammen. Bestes Beispiel ist Wuppertal, wo die sogenannten „städtischen Bühnen“, vor allem das Schauspiel, auf eine Schwundstufe heruntergespart wurde, die nur noch schwerlich als Stadttheater zu bezeichnen wäre – aber auch da fand sich jemand. Düsseldorf und Wien sind natürlich renommierte Theaterstädte – mit allerdings notorisch unzufriedenem Publikum, das sich gerne nach vermeintlich seligen Zeiten zurücksehnt. Man hat es also mit zwei ausgewachsenen Theater-Problembären zu tun, an deren Zähmung sich schon so mancher die Zähne ausgebissen hat. Nasenringe für die neu gewählten Intendanten gibt es übrigens hier wie dort zum Dienstantritt kostenlos dazu. In beiden Städten tagen sich derweil die Findungskommissionen den Hintern heiß, um endlich fündig zu werden. In Düsseldorf wird nach dem ersten Kommissiondebakel im April 2013, als mehrere Namen durchgestochen wurden, streng geheim beraten. Klandestines Namedropping, bei dem sich die beiden Gesellschafter des Theaters, das Land NRW und die Stadt, nach dem vergeigten Versuch mit Staffan Valdemar Holm heftig zoffen dürften. Trotzdem wurde gerade wieder ein Kandidat geoutet: Wilfried Schulz, der derzeit das Staatsschauspiel in Dresden leitet und – o Wunder – auch in Wien seine Bewerbung abgegeben hat. Ende September könnte eine Entscheidung fallen und wir träumen schon von einem rheinisch-kakanischen Generalintendanten, von einer gewaltigen Schauspielhaus-Burg. Einer künstlerischen Hans-Christoph Luftbrücke, aufgespannt zwischen Kö und Kohlmarkt, Zimmermann Düsseldorfer Blasiertheit und Wiener Schmäh. O FinJournalist und Theaterkritiker dungskommissare, erhört unser Flehn!
21. - 23. Oktober 2014
Kino Filmpalette, Lübecker Str. 15, 50668 Köln Im Mittelpunkt der sechsten Ausgabe des Tanz-Dokumentarfilmfestivals „Darf ich bitten?“ steht wieder der Blick hinter die Kulissen: Wie entsteht eine Choreographie? Wie sieht der Probenalltag einer Tanzcompagnie aus? Dabei erfährt die Choreographin Sasha Waltz mit drei Filmen an zwei Tagen eine besondere Beachtung. Dienstag, 21. Oktober 18 Uhr: „Zeitreise aufs Land: Die Choreographin Sasha Waltz zwischen Moskau und Berlin“ (D, 1998, 36’) „Garten der Lüste. Die Choreographin Sasha Waltz“ (D, 2006, 59’) 20 Uhr: „Danser le printemps à l’automne“ (F, 2013, 52’) Mittwoch, 22. Oktober 18 Uhr: „Dortmund tanzt“ (D, 2012, 96’) 20 Uhr: „Die mit dem Bauch tanzen“ (D, 2013, 80’) Donnerstag, 23. Oktober 18 Uhr: „Rain“ (B/F, 2012, 83’) 20 Uhr: „Sasha Waltz. Ein Porträt“ (D, 2014, 72’) KARTEN NUR AN DER ABENDKASSE DES KINOS! Infos zu allen Filmen auf festival2014 tanz/tanzdokumentarfilm .de/ www.sk-kultur
Deutsches Tanzarchiv Köln Stadt Köln
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SK Stiftung Kultur
Prolog
Theater-Termine Köln-Bonn = Premiere = choices-Empfehlung auf den Auswahlseiten
Theater-Kalender Köln-Bonn ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr Sylvia Brécko Mi. 1.10. Gratis-Comedy Mi. 1.10.., Fr. 3.10., Sa. 4.10., Mi. 8.10. bis Sa. 11.10., Mi. 15.10. bis Sa. 18.10., Mi. 22.10. bis Sa. 25.10., Mi. 29.10. bis Fr. 31.10. je 22.00
Vom Leben überfordert, rudert Johannes verzweifelt auf den See hinaus, Foto: Amélie Kai
Liebe, Ehe, Kind und Kegel
Multinationale Familienpolitik an den Theatern in Köln Die bürgerliche Ehe wäre eine schöne Sache, wenn sie sich auf das beschränken würde, was sie eigentlich ist: Ein rechtsgültiger Vertrag, den man schließen und auch wieder kündigen kann. Erst die Überfrachtung mit romantischem Liebesüberbau und gesellschaftlichem Erwartungshorizont macht die Sache wirklich kompliziert. Für den jungen Geisteswissenschaftler Johannes Vockerat in Gerhart Hauptmanns „Einsame Menschen“ schwenkt das Leben gerade in die Umlaufbahn einer bürgerlichen Normalnull ein. Ehe geschlossen, erstes Kind da, Mutter einigermaßen wohlauf. So könnte es weitergehen. Doch schon die Doktorarbeit macht dem Junggelehrten Mühe. Und dann kreuzt auch noch die russisch-estnische Studentin Anna auf. Der Gelehrte und die Studentin – das war offenbar schon zu Hauptmanns Zeiten ein beliebter schwüler Topos. Die beiden kommunizieren „auf Augenhöhe“, wie das heute heißen würde. Der erotische und geistige Funkenflug ist heftig, die beiden gestehen sich ihre Liebe, während über die Ehe ein schweres Gewitter hinwegzieht: Ehefrau Käthe leidet gattinnengemäß still vor sich hin. An der heute etwas angestaubten Bigotterie von Johannes’ Eltern liegt es jedenfalls nicht, dass am Ende dann doch, wie auch heute noch, die bürgerliche Moral siegt. Johannes allerdings rudert schließlich verzweifelt raus auf den Müggelsee – vermutlich um mal die Wassertiefe zu testen. Catharina Fillers macht im Theater im Bauturm den Test auf die Haltbarkeit von Ehe- und Liebesversprechen. Mit solchen Versprechungen will sich die junge Leila in Azar Mortazavis Stück „Ich wünsch mir eins“ gar nicht groß aufhalten. Die junge arabischstämmige Frau reißt sich den Säufer und „alten Sack“ George unter den Nagel und will von ihm ein Kind. Sie gehen miteinander ins Bett, sie kümmert sich um ihn, er demütigt und schlägt sie. Warum tut sie sich das an? Leila sucht Halt, probiert Familienformen aus, das Kind könnte helfen. Ihr eigener arabischer Vater hatte bereits früh die Familie im Stich gelassen, deshalb verklärt sie ihn. Dann lernt sie in der Nachbarschaft die als alleinerziehende Mutter völlig überforderte Sibylle kennen und kümmert sich um deren kleinen Jungen, der sich überraschenderweise als ihr Halbbruder herausstellt: Leilas Vater hatte offenbar Sibylle geschwängert, bevor er in den Knast einfuhr. Von dort kommt er jetzt direkt auf die Theaterbühne zurück – Staat ist allerdings auch mit ihm nicht zu machen. Doch anstatt an dem schlagenden George zu zerbrechen oder an der Enttäuschung über den eigenen Vater zu verzweifeln, rappelt sich Leila auf und macht sich wieder auf die Suche. Tapfer und alleine – und mit einem starken Willen. Sandra Reitmayer, die für ihre Inszenierung von Mike Kellys „Waisen“ mit dem Kölner Theaterpreis 2013 ausgezeichnet wurde, inszeniert am Theater der Keller.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
Theaternacht Do. 2.10. ab 20.00, mit Jens Heinrich Claassen, Eva Eiselt und Christopher Köhler Frizzles Fr. 3.10., Fr. 31.10. El Mago Masin Sa. 4.10. Manuel Wolff Mo. 6.10. Tanja Haller Di. 7.10. Horst Fyrguth Mi. 8.10. Rena Schwarz Do. 9.10.
Maul- und Clownseuche Fr. 10.10., Sa. 11.10. Patrick Salmen Mo. 13.10. Hildegart Scholten Di. 14.10. Özgür Cebe Mi. 15.10. Maxi Schafroth Do. 16.10. C. Heiland Fr. 17.10. Schwester Cordula Sa. 18.10. Wolfgang Trepper So. 19.10. 15.00 Michael Elsener So. 19.10. Benaissa Lamroubal Mo. 20.10. Özcan Cosar Di. 21.10. Jan Philipp Zymny Mi. 22.10. Olivier Sanrey Do. 23.10. Rosemie WarthFr. 24.10. Madeleine Sauveur Sa. 25.10. Björn Pfeffermann Mo. 27.10. Kai Magnus Sting Di. 28.10.
Jens Heinrich Claassen, William Wahl Mi. 29.10.
Bernd Gieseking Do. 30.10. BÜRGERHAUS KALK 0221 870 11 25, Beginn 20.00 Taubenhaucher Impro-Show Sa. 11.10.TER
BÜRGERHAUS STOLLWERCK (Theater 509) 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Peter Frohleiks, Tobias Willmann Mi. 1.10. Theaternacht Do. 2.10. Schmidtke Fr. 3.10. Thilo Seibel Sa. 4.10., So. 5.10. Serhat Dogan Mi. 8.10. Die ImproVisaToren Do. 9.10. Frank Fischer Fr. 10.10. Martina Ottmann Sa. 11.10., So. 12.10. Uta Köbernick Mi. 15.10. Chin Meyer Fr. 17.10. Volker Weininger Sa. 18.10. Niko Formanek Do. 23.10. Hortkind Fr. 24.10. Onkel Fisch Sa. 25.10. Roberto Capitoni Mi. 29.10. Heinrich del Core Do. 30.10. Martin Sierp Fr. 31.10. BÜRGERZENTRUM CHORWEILER 0221 221 96 330, Beginn 20.00 Sebastian Pufpaff Fr. 17.10. COMEDIA 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Wir alle für immer zusammen Mi. 1.10. 10.30 Carrington-Brown Mi. 1.10. Theaternacht Do. 2.10. Pause & Alich Sa. 4.10. Frauenpower So. 5.10. 19.00 Der Krakeeler Di. 7.10., Mi. 8.10. je 10.30 Zuckerfest für Diabetiker Do. 9.10. 20.30
Pätzold, Strohmeyer, Melis Sa. 11.10. WDR Vorleser Do. 16.10. Martina Schwarzmann Fr. 17.10. Annamteur & The Beuys Sa. 18.10. Tigermilch So. 19.10. 19.00, Mo. 20.10., Di. 21.10. 11.00
Die doppelte Spaßbürgerschaft Mo. 20.10.
„Einsame Menschen“ | R: Catharina Fillers | 21.2.15 (P) 20 Uhr Theater im Bauturm | 0221 52 42 42 „Ich wünsch mir eins“ | R: Sandra Reitmayer | 28.11. (P) 20 Uhr Theater der Keller | 0228 31 80 59
Gayle Tufts Di. 21.10., Mi. 22.10. Sebastian 23 Di. 21.10. 20.30 Ass-Dur Do. 23.10. Mathias Tretter Do. 23.10. 20.30 Florian Schroeder Fr. 24.10. Erwin Grosche Fr. 24.10. 20.30 Philip Simon Sa. 25.10. Suchtpotenzial: Alko-Pop 100 Vol. % Sa. 25.10. 20.30
20
KölnComedy Ladies Night So. 26.10. Ulan & Bator Mo. 27.10. Alfred Dorfer Mo. 27.10. 20.30 Torsten Sträter Di. 28.10. Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie Di. 28.10. 20.30 Rolf Miller Mi. 29.10. FiL Mi. 29.10. 20.30 Lars Reichow Do. 30.10. Mark Britton Do. 30.10. 20.30 Max Uthoff Fr. 31.10. This Maag Fr. 31.10. 20.30 FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr Zum Wünschen links Mi. 1.10. Theaternacht Do. 2.10. Radar Sa. 4.10., So. 5.10., Sa. 18.10., So. 19.10.
Julie und der Juniorriese So. 5.10., So. 19.10. je 11.00
Das Boot ist voll Mi. 8.10., Do. 9.10. m. Einführung um 19.30
Alltag & Ekstase Fr. 10.10. bis So. 12.10., Sa. 25.10.
BabyBühne Sa. 11.10. 16.00, So. 12.10. 11.00, So. 26.10. 11.00, Mo. 27.10. 11.00
Alltägliche Apokalypsen Mi. 15.10. bis Fr. 17.10.
Vom Leben Di. 21.10. 16.00, Mi. 22.10. 19.00, Fr. 24.10. 11.00
Aus dem Leben eines Taugenichts Do. 23.10., Fr. 24.10.
Nulli & Priesemut: Gibt es eigentlich Brummer, die nach Möhren schmecken? So. 26.10. 16.00
Am Ende der Nacht Mi. 29.10., Do. 30.10. X-Freunde Fr. 31.10. GLORIA 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr WDR Ladies Night Mi. 1.10. Caveman Fr. 3.10. 19.30 David Werker Di. 7.10., Ort: Subway Köln lacht! – Die KölnComedy Eröffnungsshow Do. 16.10. Rebellcomedy Fr. 17.10. Dave Davis Sa. 18.10. 19.00 Voll auf die Ohren! So. 19.10., KölnComedy-Radiogala
Geschwister Pfister Di. 21.10., Mi. 22.10. Mirja Boes Do. 23.10. Kay Ray Fr. 24.10. Rüdiger Hoffmann Sa. 25.10. 19.30 Fang den Mörder So. 26.10. 19.30 Pfoten hoch! Mo. 27.10. Theatersport Di. 28.10. Markus Krebs Mi. 29.10. Basta Do. 30.10.
OPER KÖLN: AM DOM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Così fan tutte Mi. 1.10. 19.00, Fr. 10.10. 19.00, So. 12.10. 18.00
Leucippo Do. 2.10., Sa. 4.10., Di. 7.10., Do. 9.10., Sa. 11.10., Ort: Palladium
Jolanthe Fr. 17.10., So. 19.10. je 20.00, Ort: Philharmonie
SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Habe die Ehre Mi. 1.10. m. Einführung um 18.45, Di. 7.10., Do. 9.10. 20.00, Mi. 15.10. 20.00, Do. 16.10. 20.00, Do. 23.10., Mi. 29.10. 20.00
Der gute Mensch von Sezuan Do. 2.10. m. Einführung um 19.15, Fr. 3.10. 18.00, Mo. 20.10. 20.00 Heimatbilder aus Deutschland Fr. 3.10.
Dogville Sa. 4.10., Di. 21.10. m. Einführung um 18.45, Fr. 24.10.
Die Lücke Sa. 4.10., Di. 7.10., Sa. 11.10., Di. 21.10. je 19.00
Der Kaufmann von Venedig So. 5.10., Mi. 8.10. m. Einführung um 18.45
Die Philosophie im Boudoir Mi. 8.10., Di. 14.10., Fr. 17.10., Mi. 22.10. je 20.00, Ort: Die Grotte
The Shadow Fr. 10.10., Sa. 11.10., Sa. 18.10., So. 19.10. 18.00
Theater-Termine Köln-Bonn
Carls Werk – Erster Teil Fr. 10.10. m. Einführung um 19.30 Amerika So. 12.10. 20.00
Bartleby der Schreiber So. 12.10., So. 26.10. je 20.00, Ort: Die Grotte
Das Käthchen von Heilbronn Fr. 17.10., Mi. 22.10., Sa. 25.10., So. 26.10. 18.00
Viel gut essen Sa. 18.10., So. 19.10., Mi. 22.10. m. Einführung um 18.45, Fr. 24.10., Sa. 25.10., Di. 28.10. m. Einführung um 18.45, Do. 30.10., Ort: Halle Kalk Great! Britain! So. 19.10. 20.00
Sascha Korf Do. 30.10. Sebastian Reich Fr. 31.10. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Hall02 Mi. 1.10., Do. 2.10. je 12.00 bis 21.00 alle 15 Min., Ort: Kirche St. Michael
Theaternacht Do. 2.10., mit Gerd Buurmann und Tobias Weber
Orkan der Gefühle: Folge 1
Hit Me Baby Vol. II
Mo. 6.10., Di. 7.10.
Fr. 24.10., Do. 30.10. je 20.00 Die Präsidentinnen So. 26.10. 20.00
Mi. 8.10. bis So. 12.10.
Kabale und Liebe Mo. 27.10., Di. 28.10. m. Einführung um 18.45
Die roten Schuhe / Eine Liebe. Zwei Menschen Di. 28.10. 20.00, Ort: Die Grotte Rechter Terror seit dem Mauerfall
Gendertrouble in GerMANy No Homo Fr. 17.10. 18.00, Sa. 18.10. 15.00 u. 17.00, So. 19.10. 15.00 u. 17.00
Nebenschauplätze Nr. 1 Do. 23.10. bis Sa. 25.10.
Fr. 31.10. 20.00, Diskussion
SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Basta Mi. 1.10. HG Butzko Fr. 3.10. @rheinkabarett Sa. 4.10., So. 5.10. 19.00 Peter Horton Di. 7.10. Bill Mockridge Mi. 8.10. Axel Pätz Do. 9.10. Astrid Gloria Fr. 10.10. Ham & Egg Sa. 11.10. Wilfried Schmickler So. 12.10. 19.00, Mo. 13.10. Lisa Fitz Di. 14.10., Mi. 15.10. Ozan & Tunc Do. 16.10. Johannes Flöck Fr. 17.10. Marius Jung Sa. 18.10. Bernd Lafrenz So. 19.10. 19.00 Bernhard Hoecker Mo. 20.10. Räuber Di. 21.10., Mi. 22.10. Martin Zingsheim Do. 23.10. Sia Korthaus Fr. 24.10. Margie Kinsky Sa. 25.10., So. 26.10. 19.00 Stefan Waghubinger Di. 28.10. Bodo Bach Mi. 29.10.
THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr Ziemlich beste Freunde Mi. 1.10. bis Sa. 4.10., So. 5.10. 17.00 u. 20.00, Di. 7.10. bis Fr. 10.10., Sa. 11.10. 17.00 u. 20.00, So. 12.10. 17.00, Di. 14.10. bis Fr. 17.10., Sa. 18.10. 17.00 u. 20.00, So. 19.10., Di. 21.10. bis Fr. 24.10., Sa. 25.10. 17.00 u. 20.00, So. 26.10. 17.00 u. 20.00, Mi. 29.10. bis Fr. 31.10.
THEATER TIEFROT 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr Theaternacht Do. 2.10. Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs Fr. 3.10.
Riverside Drive Sa. 4.10., So. 5.10. 19.30 Wer hat Angst vor Virginia Woolf…? Fr. 10.10., Sa. 11.10.
Nathans Tod in Jerusalem Di. 14.10. bis Do. 16.10.
Die Dämonie der Liebe Fr. 17.10., Sa. 18.10., So. 19.10. 19.30 Macbeth Sa. 25.10., Mi. 29.10., Fr. 31.10.
PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Piet Klocke Mi. 1.10. Johannes Flöck Do. 2.10. 1. Bonner Lesebühnenfest Fr. 3.10. Michael Eller Sa. 4.10. Trude träumt von Afrika Sa. 4.10. Aydin IsikSo. 5.10. 19.00 WDR Kabarettfest Mo. 6.10. Basta Di. 7.10., Mi. 8.10. Constanze Jung, Nito Torres Mi. 8.10. Andreas Martin Hofmeir Do. 9.10. Sebastian Nitsch Do. 9.10. Alain Frei Fr. 10.10. Max Uthoff Fr. 10.10. Gernot Voltz Sa. 11.10. Dittmar Bachmann Sa. 11.10. Lisa Feller So. 12.10. 19.00 Pause & Alich Mo. 13.10. Sailing Conductors Di. 14.10. Michael Elsener Mi. 15.10. Gerd Dudenhöffer Mi. 15.10., Do. 16.10. Bohr, Haller, Kling Do. 16.10. Schwester Cordula Fr. 17.10. Dave Davis Fr. 17.10. Christian Ehring Sa. 18.10. Kalisch & Goebels So. 19.10. 19.00 Der Tod So. 19.10. 19.00 The Songs of Tom Waits Mo. 20.10., Di. 21.10., Di. 28.10. Moritz Netenjakob Di. 21.10. Christina Lux Mi. 22.10. Markus Krebs Mi. 22.10. Thilo Seibel Do. 23.10. Lars Reichow Do. 23.10. Hans Gerzlich Fr. 24.10. Tina Teubner Fr. 24.10. Sybille Bullatschek Sa. 25.10. Richard Rogler Sa. 25.10. Die Feisten So. 26.10. 19.00
Suchtpotenzial: Alko-Pop 100 Vol.% So. 26.10. 19.00
4 Frauen auf einen Streich Mo. 27.10. Carmela de Feo Mi. 29.10.
AB 9. OKTOBER IM KINO
Florian Schroeder Mi. 29.10., Do. 30.10. Flüsterzweieck Do. 30.10. Nicolas Evertsbusch Fr. 31.10. Rene Steinberg Fr. 31.10. SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr The Rock’n Rollator Show Mi. 1.10., Mi. 8.10., So. 19.10. Benaissa Lamroubal Do. 2.10. Konrad Beikircher Fr. 3.10., Sa. 4.10. Weiber Weiber So. 5.10. Frederic Hormuth Di. 7.10. Severin Gröbner Do. 9.10.
Ladies Night – Ganz oder gar nicht Fr. 10.10., Do. 16.10. Bill Mockridge Sa. 11.10. Christine Westermann So. 12.10. Vier sind das Volk Mo. 13.10. Ham & Egg Di. 14.10., Mi. 15.10. Nachbarn reloaded Fr. 17.10., Sa. 18.10. Gayle Tufts Mo. 20.10. Pro:c-Dur Di. 21.10. Springmaus Ensemble Mi. 22.10., Do. 23.10. Mathias Tretter Fr. 24.10. Anka Zink Sa. 25.10. Duel So. 26.10. Marius Jung Di. 28.10. @rheinkabarett Mi. 29.10., Do. 30.10. Andreas Etienne Fr. 31.10.
JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Tschick Mi. 1.10. 10.00, Di. 21.10. 10.00 u. 19.30 Geheime Freunde Di. 2.10. 10.00 u. 19.30 Pünktchen und Anton Fr. 3.10. 15.00 u. 19.30, Sa. 4.10. 15.00 u. 19.30
Ente, Tod und Tulpe Sa. 11.10. 15.00, So. 12.10. 15.00, Mo. 27.10. 10.00, Ort: Thalia
Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer Sa. 25.10. 15.00, So. 26.10. 15.00, Mi. 29.10. 10.00, Do. 30.10. 10.00, Fr. 31.10. 10.00 u. 15.00
Metropolis www.choices.de
OFF Broadway
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Rex am Ring
26. Jhg. | Oktober 2014
LIKE FATHER, LIKE SON EIN FILM VON KORE-EDA HIROKAZU
www.like-father-like-son.de
ab 25.9. im Kino
Von den Machern von
» Flight of the Conchords «
EIN FILM VON
JEMAINE CLEMENT
UND
TAIKA WAITITI
Das
e -M o v i d a e D Feel- ahres! des J
Ab 3 0. Oktober 2014 im Kino
ERZÄHLT VON MAX MOOR
Ab 2. Oktober 2014 im Kino
WWW.5ZIMMERKUECHESARG.WELTKINO.DE /5ZIMMERKUECHESARG
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1(
) bis 6 (
Wertung unter den Filmkritiken: ) 6 Punkte = Höchstwertung
Film-ABC
Vorspann
Yalom’s Anleitung zum Glücklichsein, S. 34
KULTUR.KINO.KÖLN.
26 Jhg. I Oktober 2014
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE 25.9. 2.10. 9.10. 16.10. 23.10.
31
20.000 Days on Earth
44
5 Zimmer Küche Sarg
38
Am Sonntag bist Du tot
34
Anderson
44
Annabelle
47
Arteholic
40
Borgman
45
Coming In
36
Das grosse Museum
45
Denk wie ein Mann 2
45
Der 7bte Zwerg
41
Der grosse Demokrator
x
44
Der kleine Nick macht Ferien
x
38
Der Kreis
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47
Die Boxtrolls
x
45
Die Reise des Akkordeons
45
Dieses schöne Scheissleben
47
Die Vampirschwestern 2 – Fledermäuse im Bauch
44
Dracula Untold
34
Ein Geschenk der Götter
31
Ein Sommer in der Provence
30
Get On Up
45
Gone Girl – Das perfekte Opfer
45
Good Luck Finding Yourself
46
Hin und weg
34
Hirngespinster
44
Hüter der Erinnerung – The Giver
38
Jack
36
Lamento
42
Land der Wunder
31
Like Father, Like Son
44
Männerhort
44
Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth
44
Mein Freund der Delfin 2
45
Northmen – A Viking Saga
40
Offene Türen, offene Fenster
45
Pek Yakinda
26
Phoenix
31
Planet Deutschland – 300 Millionen Jahre
x
42
Praia do Futuro
x
44
Ribbit
44
Sieben verdammt lange Tage
38
Tableau Noir – Eine Zwergschule in den Bergen
47
Teenage Mutant Ninja Turtles
45
The Airstrip – Aufbruch der Moderne 3
43
The Cut
47
The Equalizer
x
44
The Riot Club
x
45
The Salvation
44
Walking on Sunshine
36
Was bin ich wert?
45
Who Am I – Kein System ist sicher
47
Wie in alten Zeiten
41
Wish I Was Here
34
Yaloms Anleitung zum Glücklichsein
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
x 30.10.
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Archivare
Wühlt sich gerne durch Filmgeschichten: Christian Meyer
Filmgeschichte und Geschichte im Film Zurzeit werden eifrige Kinobesucher immer wieder auf die Rolle Deutschlands in den düsteren Kapiteln des 20. Jahrhunderts zurückgeworfen: Die Dokumentation „Der Anständige“ von Vanessa Lapa bebildert die mitunter schrecklich harmlosen Tagebucheintragungen Heinrich Himmlers mit zeitgenössischem Bildmaterial. „Phoenix“ von Christian Petzold verhandelt die Stunde Null direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und widmet seinen Film dem Staatsanwalt Fritz Bauer, der maßgeblich am Zustandekommen der Auschwitz-Prozesse beteiligt war. Giulio Ricciarellis Spielfilm „Im Labyrinth des Vergessens“ erzählt davon, gegen welche Widerstände Bauer und seine Mitstreiter im Nachkriegsdeutschland ankämpfen mussten. Fatih Akin hingegen begleitet in „The Cut“ die Odyssee eines Armeniers, der nach den vom Deutschen Reich geduldeten Massakern während des Ersten Weltkriegs seine Töchter sucht. Im Oktober beschäftigt sich außerdem eine kleine Stummfilmreihe mit dem „Kino am Vorabend des Ersten Weltkriegs“. Dort läuft mit „S1“ (1913) von Urban Gad auch ein Film, der mit patriotischen und militaristischen Tönen die Stimmung transportiert, die kurz vor dem Krieg in weiten Teilen Deutschlands herrschte. Die ausschließlich in 35-mm-Kopien gezeigte Filmreihe mündet in eine Konzertreihe zum Thema „Krieg und Musik“, ein letzter Höhepunkt in einem Jahr, in dem sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal jährt und der „Sprung ins Dunkle“ sorgfältig aufgearbeitet wurde. Dort wird am 2. November auch Buster Keatons Stummfilmklassiker „Der General“ mit Livemusik in der Philharmonie präsentiert. Wer sich für die Zeit interessiert, wird schnell im Netz fündig, findet nicht nur Texte und Bilder, sondern auch Filme. Auch auf YouTube gibt es zahlreiche Filme und Filmschnipsel, die allerdings nur unsystematisch Einblicke in die Zeit liefern. Kuratiert ist hingegen das Digitalisierungsprojekt „EFG1914“, das auf der Seite des „European Film Gateway“, ein Zusammenschluss aus europäischen Filmarchiven und Kinematheken, zeitgenössisches Filmmaterial zum Ersten Weltkrieg sammelt. Übergeordnet bietet die virtuelle Bibliothek „Europeana“ zugriff auf das europäische Kulturerbe – inklusive Film. Wenn man über Filmgeschichte spricht, muss man auch über die großen Schwierigkeiten sprechen, vor denen die Filmarchive stehen, um die Schätze in ihren Sammlungen materialgerecht zu konservieren und zu digitalisieren. In Frankreich hat die Regierung für einen Zeitraum von vier Jahren 400 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, eine Petition in Deutschland forderte vor einem Jahr 500 Millionen für die kommenden zehn Jahre für die Digitalisierung. Eine Million pro Jahr sichert die Regierung zu. Die Digitalisierung ist – wenn man an die vielen Formatwechsel der letzten Jahre und die Sicherheit von Rechenzentren denkt, aber nur ein kleiner Teil der Aufgabe. In Frankreich weiß man, dass klassisches Filmmaterial die beste Art der Sicherung ist und kopiert nach der Digitalisierung zurück auf Filmmaterial. Auch das MoMA versucht, alle Filme auf 35 mm zu archivieren – sogar diejenigen, die ursprünglich digital aufgenommen wurden. Zumindest bei Fatih Akins „The Cut“ wird das nicht nötig sein: Der Film wurde komplett analog gedreht.
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CHRISTIAN MEYER
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www.choices.de/heute-im-kino
choice of choices
Zwischen General-Amnesie und Identitätssuche: Nelly und Johnny zur Stunde Null
Geisterstunde „Phoenix“ von Christian Petzold Eine Frau kehrt aus Auschwitz zurück, aber ihr Mann erkennt sie nicht mehr. C Symbolträchtiges Nachkriegsmelodram
Christian Petzold macht seit 20 Jahren Filme, die der sogenannten Berliner Schule zugerechnet werden. In „Die innere Sicherheit“, „Gespenster“, „Wolfsburg“, „Yella“ oder „Jerichow“ hat er mit betont ruhigen, undramatischen Inszenierungen Befindlichkeiten der deutschen Gegenwartsgesellschaft erkundet. Lange ging es in seinen Filmen darum, in den zwischenmenschlichen Beziehungen aktuelle Zustände aufzuspüren. Mit „Barbara“ machte er zuletzt eine Reise in die jüngere deutsche Vergangenheit, in die DDR der 80er Jahre. Nun geht er mit „Phoenix“ weiter zurück, zur Stunde Null ins Berlin des Jahres 1945: Nelly (Nina Hoss) kehrt mit einer schweren Gesichtsverletzung aus Auschwitz zurück. Ihre Freundin Lene (Nina Kunzendorf) kümmert sich um sie, während sie sich einer Operation unterzieht. Mit annähernd wiederhergestelltem Gesicht macht sie sich trotz Lenes Warnung auf die Suche nach ihrem Mann Johnny (Ronald Zehrfeld), der wie sie vor dem Krieg Musiker war. Als sie ihn in einem Nachtclub ausfindig macht, wo er als Aushilfskraft arbeitet, erkennt er sie allerdings nicht. Doch die Ähnlichkeit mit seiner unbewiesen für tot gehaltenen Frau bringt ihn auf eine Idee: Nelly soll sich als seine Frau Nelly ausgeben, damit Johnny an ihr Erbe kommt. Im Folgenden versucht er Nelly beizubringen, wie Nelly zu sein. Das fällt ihr natürlich bis hin zur Handschrift nicht schwer. Umso mehr verzweifelt sie daran, dass Johnny sie trotzdem nicht als die Echte erkennt, gibt sich ihm aber dennoch nicht zu erkennen.
Diskursives Vakuum Petzold hat seine von literarischen und filmischen Einflüssen inspirierte Liebesgeschichte als melodramatischen Film Noir inszeniert: Es gibt viele Nachtszenen, die Räume sind eng, die Beziehungen zwischen den wenigen Protagonisten auf tragische Weise miteinander verknüpft. Über jeder Szene liegt eine unheilvolle Anspannung. Alleine historisch passt die Verknüpfung zwischen Petzolds Nachkriegsgeschichte und dem Film Noir, da die 40er Jahre die Hochzeit des Genres waren. In dem Noir-Krimi „Dark Passage“ („Das unbekannte Gesicht“) mit Humphrey Bogart von 1947 findet man sogar das Motiv der Gesichtsoperation. Und auch die Verknüpfung der Themen Liebe und Geld verbindet „Phoenix“ mit der Schwarzen Serie. Die Verbrechen, die die Menschen in „Phoenix“ umtreiben, sind jedoch andere als in den amerikanischen Krimis. Habgier oder Eifersucht wirken gegen den Genozid der Nazis an den Juden allzu menschlich und verständlich. Kinobilder vermögen www.choices.de/heute-im-kino
den Schrecken der Naziherrschaft kaum adäquat abzubilden. Petzold zeigt in seinem Film kein einziges Kriegsbild und keine Bilder aus den Lagern – weder dokumentarische noch nachgestellte. Doch der Schrecken, dessen Ende zu Beginn von „Phoenix“ nur wenige Monate zurückliegt, hat sich tief in die Menschen eingeschrieben – in deren Seelen wie in deren Körper. Die einen wirken sehr vorsichtig und steif, als seien sie aus einem Albtraum erwacht, der noch nachhallt und von neuem beginnen könnte; die anderen wirken wie erlöst, geben sich betont locker, als gelte es das Vergangene abzuschütteln; die einen wünschen sich zu dem unschuldigen Zustand vor der Katastrophe zurück, die anderen wollen vergessen und von hier aus neu beginnen: Es gibt die Opfer und die (Mit-)Täter. Zwischen ihnen klafft ein Loch, das sich wie eine Amnesie über das Land legt. Petzold gelingt es beängstigend gut, das diskursive Vakuum, das die gegenläufigen Bewegungen erzeugen, in seiner kammerspielartigen Inszenierung erfahrbar zu machen.
Gespenst in Trümmern Nicht erkennen, nicht benennen – das ist das Klima der frühen Nachkriegszeit. Die jüngere Vergangenheit ist weitgehend ausgeblendet. Die traumatisierte Nelly kann das gar nicht verstehen: Weder ihr Mann erkennt sie, noch fragt sie jemand nach ihren Erlebnissen in Auschwitz. Zugleich ist ihre eigene Identität im tiefsten Inneren zerrüttet, zerstört. Sie weiß selber nicht mehr, wer sie ist und wandelt wie ein Gespenst durch die Trümmer Berlins. Immer wieder spricht sie von der ‚alten‘ Nelly in der dritten Person. Nicht einmal mehr das Attribut Jude kann sie für sich als Identität annehmen: Als Zuschreibung der Nazis muss sie auch diese auslöschen. Das einzige, was eine Verbindung zur alten Nelly herstellen könnte, wäre die Wiedererweckung der Liebe zwischen Nelly und Johnny. Daran klammert sie sich. Obwohl vieles in „Phoenix“ symbolisch erscheint und den klassischen Regeln des Melodramas folgt, steht der Film ganz im Zeichen des Realismus. Doch es ist nicht jener kunsthandwerkliche Realismus, den man von vielen anderen Filmen zur deutschen Geschichte kennt, wie etwa Joseph Vilsmaiers „Stalingrad“, für den sogar die Unterhosen der Wehrmacht originalgetreu genäht wurden. Doch sie haben nichts zu erzählen. Aber die Gestik, die Mimik und die Worte in „Phoenix“ erzählen von den Menschen. CHRISTIAN MEYER PHOENIX D 2014 - Drama - 98 Min - ab 12 J. - Regie: Christian Petzold mit: Nina Hoss, Nina Kunzendorf, Ronald Zehrfeld
Start: 25.9.
Cinenova, Filmpalette, OFF Broadway
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Kölner Kritikerspiegel
Oktober 2014 Die häufigsten Nennungen
Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger
Thomas Linden Kölnische Rundschau
Sebastian Ko WDR 1 LIVE
Herausragend Phoenix von C. Petzold Bemerkenswert
Yaloms Anleitung zum Glücklichsein von S. Gisiger
Borgman von A. Van Warmerdam
Borgman von A. Van Warmerdam
Ingrid R.-Ruediger Bartsch Hamacher ARD Morgen- film-Dienst magazin
Susan Vahabzadeh Süddeutsche Zeitung
20.000 Days on Earth von I. Forsyth, J. Pollard
Borgman von A. Van Warmerdam
Sieben verdammt lange Tage von S. Levy
Borgman von A. Van Warmerdam
Das große Museum von J. Holzhausen
Phoenix von C. Petzold
Best of Comedy
Sven von Reden StadtRevue
Verena Lueken FAZ
Lars-Olav Daniel Kothenschulte Beier Spiegel Frankfurter Rundschau
(Urlaub)
Borgman von A. Van Warmerdam
Sieben verPhoenix dammt lange von Tage C. Petzold von S. Levy
Land der Wunder von A. Rohrwacher
Like Father, Like Son von H. Koreeda
Like Father, Like Son von H. Koreeda
Jack von E. Berger
Phoenix von C. Petzold
20.000 Days on Earth von I. Forsyth, J. Pollard
Like Father, Like Son von H. Koreeda
Phoenix von C. Petzold
20.000 Days on Earth von I. Forsyth, J. Pollard
Hin und weg Das große Museum von von C. Zübert J. Holzhausen
Am Sonntag Phoenix bist du tot von von J. M. C. Petzold McDonagh
Jack von E. Berger
Northmen – A Viking Saga von C. Fäh
Besondere Erwähnung
Der große Demokrator von R. Hamze
Tableau Noir 20.000 Days von on Earth Y. Yersin von I. Forsyth, J. Pollard
Like Father, Like Son von H. Koreeda
Phoenix von C. Petzold
Die Boxtrolls von G. Annable, A. Stacchi
Kultur.Kino.Köln.
Phoenix von C. Petzold
Das große Museum von J. Holzhausen
Like Father, Like Son von H. Koreeda
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(Urlaub) Das große Museum von J. Holzhausen
Der kleine Nick macht Ferien von L. Tirard
Best of Drama
Cristina Nord Katja Nicodemus taz Die Zeit
Gone Girl Das perfekte Opfer von D. Fincher
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN bis 30.9. JENSEITS VON EUROPA, Filmforum NRW, Filmhauskino Die 13. Ausgabe des Festivals zeigt wieder neue Filme aus Afrika
12.10. 20 Uhr DIE FILMPRIMADONNA / DIE SUFFRAGETTE, Filmforum Zwei Stummfilme von Urban Gad mit Asta Nielsen, mit Livemusik, s.S. 50 (Festival 1WK)
27.9. 18 Uhr EIN SOMMER IN DER PROVENCE, Cinenova Preview der tragikomischen Generationskomödie, s.S. 31
13.10. 20 Uhr DAS GROSSE MUSEUM, Filmpalette Preview der ungewöhnlichen Doku über das Kunsthistorische Museum Wien, s.S. 36
28.9. 17 Uhr EIN GESCHENK DER GÖTTER, Cinenova Preview der Theaterkomödie, s.S. 34
14.10. 20 Uhr MY SWEET PEPPER LAND, Off Broadway Kurdischer Spätwestern von Hiner Saleem
30.9. 20 Uhr LUNCHBOX, Off Broadway Allerweltskino präsentiert die indische Tragikomödie
15.10. 19 Uhr GOMORRHA, Filmforum NRW Die ersten beiden Folgen der italienischen Serie, anschl. Diskussion
3.-19.10. KINDERFILMFESTIVAL, Metropolis Das traditionelle Kinderfilmprogramm für die Herbstferien 5.10. 14.30 Uhr MEIN FREUND DER DELPHIN 2, Metropolis Preview des Tierfilms für Jugendliche
Jenseits von Europa: „Madame Esther“
5.-10.10., COLOGNE CONFERENCE, div. Orte Das Int. Film- und Fernsehfestival präsentiert kommende Neuheiten, s.S. 50
20.10. 20 Uhr HIN UND WEG, Weisshaus Preview um das Drama über einen Sterbenskranken, s.S. 46
8.10. 14.30 Uhr LIKE FATHER, LIKE SON, Odeon Seniorenkino zeigt das sensible Familiendrama von H. Koreeda, s.S. 31
21.10. 20 Uhr DER LETZTE FANG, Off Broadway Umwelt-Doku über den Thunfischfang
8.10. 20 Uhr GETT, THE TRIAL OF VIVIANE AMSALEM, Filmpalette Absurdes Drama über eine Scheidung vor einem Rabbinergericht
21.10. 21.15 Uhr PRIDE, Filmpalette homochrom zeigt die britische Tragikomödie
9.10. 19.30 Uhr WAS BIN ICH WERT?, Filmpalette Doku über den Mensch als Ware. In Anwesenheit des Regisseurs, s.S. 36
21.-23.10. je 18 u. 21 Uhr DARF ICH BITTEN?, Filmpalette Neue Ausgabe des kleinen Tanz-Dokumentarfilmfestivals, s.S. 40 Cologne Conference: „Frank“
22.10. 20 Uhr RICHARD WAGNER, Filmforum NRW Erstes deutsches Biopic von 1913, mit Livemusik, s.S. 50
homochrom: „Anatomy of a Love Seen“
11.10. 14.05 Uhr DIE VAMPIRSCHWESTERN 2, Metropolis Preview der Vampirkomödie für Teenies
23.10. 19 Uhr GENERATION WALDSTERBEN, Filmforum NRW Persönlicher Dokumentarfilm über die Babyboomer, anschl. Diskussion
11.10. 19 Uhr S1 / EINE VENEZIANISCHE NACHT, Filmforum NRW In der Reihe Kino am Vorabend des 1. Weltkriegs, mit Livemusik, s.S. 50 (Festival 1WK)
24.10. 19 Uhr DIE ZEIT VERGEHT WIE EIN BRÜLLENDER LÖWE, Filmpalett Eine Reise durch die Zeit, in Anwesenheit des Regisseurs
11.-19.10. KIDSKINO FILMFEST, Weisshaus Das Kinderfilmfestival mit Programm für die Herbstferien
24.10. 20 Uhr GO WITH THE FLO, Filmclub 813 In Berlin angesiedelte Indie-Romantic-Comedy
12.10. 11.30 Uhr IM HIMMEL IST DIE HÖLLE LOS, Odeon Groteske mit Dirk Bach, Ralph Morgenstern und Walter Bockmayer
24.-27.10. 14. FILMPLUS, Filmforum, Off Broadway 14. Ausgabe des Forum für Filmschnitt und Montagekunst, s.S. 41
12.10. 15 Uhr HERBSTSONATE, Filmforum NRW Yuja Wang zeigt seinen Lieblingsfilm von Ingmar Bergman
28.10. 19 Uhr CONCERNING VIOLENCE, Filmpalette Doku über die Aufstände, die zur Entkolonialisierung führten
12.10. 15.30 Uhr INSIDE LLEWYN DAVIS, Off Broadway Filmpsychologische Betrachtung des Films der Coen-Brüder
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
„My Sweet Pepper Land“
17.10. 19.30 Uhr EFFIE BRIEST, Domforum Fassbinders 2½-stündige Fontane-Verfilmung von 1974 19.10. 20 Uhr AM SONNTAG BIST DU TOT, Off Broadway Preview des irischen Dramas, s.S. 38
7.10. 20 Uhr GOOD MORNING KARACHI, Off Broadway Eine pakistanische Frau will Model werden und gerät in Konflikt
9.10. tba Uhr HIRNGESPINSTER, Cinenova Preview des psychologischen Dramas, in Anwesenheit des Darstellers Tobias Moretti
16.-19.10. 4. FILMFEST HOMOCHROM, Filmforum NRW, Weisshaus Die vierte Ausgabe des schwul-lesbischen Filmfestes
Kino am Vorabend des 1. Weltkriegs: „Die Suffragette“
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31.10. 21 Uhr DER STOLZ DER FIRMA, Filmforum NRW Komödie von 1913 mit Ernst Lubitsch, mit Livemusikbegleitung, s.S. 50
Filmplus: „Tore tanzt“
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PHOENIX
Ab 25.9.
DE 2014, R: Christian Petzold, D: Nina Hoss, Ronald Zehrfeld
Schwer verletzt und mit zerstörtem Gesicht kommt Nelly 1945 aus Auschwitz nach Berlin zurück. Nach einer komplizierten Operation ähnelt sie nur noch der Frau, die sie einmal war. Sie macht sich auf die Suche nach ihrem Mann und will wissen, ob er sie verraten oder doch geliebt hat. Als dieser sie nicht erkennt, ihr jedoch auf Grund der Ähnlichkeit vorschlägt, sich als seine tot geglaubte Frau auszugeben, beginnt ein emotionales und schmerzhaftes Wechselspiel.
THE CUT
Ab 16.10.
DE/FR 2014, R: Fatih Akin, D: Tahar Rahim, Simon Abkarian, Makram Khoury
WHAT WE DO IN THE SHADOWS – 5 ZIMMER KÜCHE SARG (O.m.U.) Ab 30.10. NZ 2013, R: Jemaine Clement, Taika Waititi, D: Taika Waititi, Jonathan Brugh, Jemaine Clement
Der ausnahmsweise sehr treffende deutsche Titel lässt es ahnen: „5 Zimmer Küche Sarg“ imaginiert im Stil einer Dokumentation wie es aussieht, wenn Vampire sich eine Wohngemeinschaft teilen. Diese ebenso einfache wie geniale Idee hatten die Neuseeländer Jemaine Clement und Taika Waititi und machen daraus einen hochkomischen Film über die alltäglichen Nöte von Blutsaugern. FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN – PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR Sonntag, 12. Oktober, 15.30 Uhr
INSIDE LLEWYN DAVIS US 2013, R: Ethan & Joel Coen, D: Oscar Isaac, Carey Mulligan Vorgestellt von Dr. med. Sabine Wollnik
Nach „Gegen die Wand“ und „Auf der anderen Seite“ der letzte Teil von Fatih Akins Trilogie „Liebe, Tod und Teufel“. „The Cut“ traut sich, ein wichtiges Kapitel der europäischen Geschichte zu erzählen, das mit seiner Thematik von Völkerhass, Vertreibung und religiösem Wahn mehr als aktuell ist: Ein junger Armenier überlebt den Völkermord durch die türkische Armee während des 1. Weltkrieges und begibt sich auf eine lange Odyssee, um seine Familie wieder zu finden – inszeniert als gleichnishafter Kreuzweg, auf dessen Stationen er alle Formen von Leid und Unmenschlichkeit, aber auch von Hoffnung, Freundschaft und Mitmenschlichkeit erlebt. Ein engagiertes, sehr berührendes Filmepos.
Dienstag, 30. September, 20:00 Uhr
LUNCHBOX
(O.m.U.)
IN/FR/DE 2013, R: Ritesh Batra Dienstag, 7. Oktober, 20.00 Uhr
GOOD MORNING KARACHI (O.m.U.) PK/DE 2012, R: Sabiha Sumar Dienstag, 14. Oktober, 20.00 Uhr
MY SWEET PEPPER LAND (O.m.U.) FR/DE/KUR 2013, R: Hiner Saleem
CALVARY – AM SONNTAG BIST DU TOT (O.m.U.)
Ab 23.10.
IE 2014, R: John Michael McDonagh, D: Brendan Gleeson, Kelly Reilly, Chris O’Dowd
Dienstag, 21. Oktober, 20.00 Uhr
DER LETZTE FANG DE 2013, R: Markus C.M. Schmidt
FILM+2014 – Forum für Filmschnitt und Montagekunst vom 25. bis 27. Oktober 2014 im OFF Broadway
KIDSKINO take-OFF Preview: Sonntag, 19 Oktober, 20.00 (O.m.U.) Im Beichtstuhl bekommt ein Pfarrer sein Todesurteil: Am nächsten Sonntag soll er ermordet werden. Ein Woche bleibt ihm, sein Leben zu ordnen und den Killer aufzuspüren. Auf seiner Mission hilft der gute Hirte noch etlichen seiner Schäfchen im Dorf. Doch die Zeit zerrinnt unerbittlich. Der raffiniert gestrickte Thriller besticht nicht nur durch erzählerisches Können und visuelle Eleganz. Zum Mega-Bonus gerät die grandiose Besetzung: Brendan Gleeson zelebriert einmal mehr mit brillanter Lässigkeit, dass er zu den Besten seiner Zunft gehört. Auf der Berlinale avancierte das kleine irische Drama zum großen Publikumsliebling im „Panorama“ – dieser Film ist Arthouse-Gold!
Filmfest im Weisshaus-Kino 11.-19.10., immer um 15.00 Uhr
Sa. 11., Do. 16. & So. 19.10. DER KLEINE NICK So. 12. & Mi. 15.10. DAS KLEINE GESPENST Mo. 13. & Fr. 17.10. SPUTNIK Di. 14. & So. 19.10. THE LEGO MOVIE
Di. 14. & Sa. 18.10. AUF DEM WEG ZUR SCHULE So. 12., Do. 16. & Sa. 18.10. DIE KARTE MEINER TRÄUME Sa. 11. & Mi. 15.10. TOMBOY Mo. 13. & Fr. 17.10. DAS GEHEIMNIS DER BÄUME
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MR. TURNER
DER KLEINE NICK MACHT FERIEN Ab 2.10.
Ab 6.11.
GB/DE/FR 2014, R: Mike Leigh, D: Timothy Spall, Dorothy Atkinson
FR 2014, R: Laurent Tirard, D: Valérie Lemercier, Kad Merad
Am Ende des Schuljahres kommt der lange erwartete Urlaub für den kleinen Nick und seine Familie. Sie fahren ans Meer, wo sie für eine Zeit lang in einem Hotel wohnen werden. Er lernt Isabelle kennen, ein Mädchen, das ihn ständig mit seinen großen, runden Augen beobachtet, und mit dem ihn seine Eltern – so glaubt er – zwangsverheiraten wollen. Die Missverständnisse werden immer zahlreicher, und eine Sache ist sicher: Es wird für alle Beteiligten ein unvergesslicher Urlaub werden!
WISH I WAS HERE (O.m.U. + dt. Fassung)
Ein bissiger Gesellschaftskritiker porträtiert einen romantischen Maler. Dass ausgerechnet der Brite Mike Leigh („Nackt“) sich mit „Mr. Turner“ dem Leben seines berühmten Landmanns Joseph Mallord William Turner widmet, ist eine ziemliche Überraschung. Wer einen bieder bebilderten Wikipedia-Eintrag befürchtet, wird bei Leigh glücklicherweise enttäuscht. Ihn interessieren einmal mehr die ganz normalen Leute – zu denen eben auch dieses kauzige Genie gehört. So überwältigend die Bilder des Mr. Turner, so auch jene des Mr. Leigh: Leinwand trifft Leinwand! Timothy Spall präsentiert sich in absoluter Bestform – und wurde in Cannes mit der Palme als bester Darsteller prämiert.
Ab 9.10. FILMFEST HOMOCHROM 2014 - ERÖFFNUNGSFILM
US 2014, R: Zach Braff, D: Zach Braff, Kate Hudson
Mittwoch, 15. Oktober, 20.00 Uhr
THE NORMAL HEART US 2014, R: Ryan Murphy, D: Mark Ruffalo, Julia Roberts In dem für HBO produzierten Drama The Normal Heart versucht Mark Ruffalo als Aktivist aus der Homosexuellen-Szene Anfang der 80er Jahre, den Menschen die Gefahr durch AIDS und HIV bewusst zu machen. In Zusammenarbeit mit SKY und :EHN*AHREHATSICH:ACH"RAFFu3CRUBSh MITSEINEMZWEITEN Aidshilfe Köln. Anschl. Publikumsgespräch mit der Aidshilfe Köln +INOlLM:EITGELASSEN$AS%RGEBNISISTEINETRAGIKOMISCHE#O MING OF !GE 'ESCHICHTEMITVIEL7ITZ POPKULTURELLEN:ITATEN WEISSHAUS HALLOWEEN SPECIAL UNDHOHEM7OHLFàHLFAKTOR$IE4HEMATIKERINNERTANDENIN Freitag, 31. Oktober, 22.00 Uhr OFlZIELLEN6ORGÊNGERu'ARDEN3TATEhDIE3INNSUCHEIM,EBEN FRANKENSTEIN (OV) UNDEINENPLÚTZLICHEN6ERLUSTBZW!BSCHIED"RAFFSROUTINIERT US 1931, R: James Whale, D: Colin Clive, Mae Clarke, u.a. INSZENIERTE$RAMEDYBIETETEINGLÊNZENDAUFGELEGTES%NSEMBLE AUSBEKANNTEN'ESICHTERNUND.ACHWUCHSDARSTELLERN
HIN UND WEG
Ab 23.10.
DE 2014, R: Christian Zübert, D: Florian David Fitz, Julia Koschitz
KINDERKINO Weisshaus-Preview: Montag, 20. Oktober, 20.00 Uhr u$REIVIERTELMONDh 2EGISSEUR #HRISTIAN :àBERT ERZÊHLT DIE 'E SCHICHTEEINES-ANN DERSEINEN&REUNDENWÊHRENDEINER2ADTOUR ENTHàLLT DASSERANEINERUNHEILBAREN+RANKHEITLEIDET!BERDER MIT ,EICHTIGKEIT DAHERKOMMENDE &ILM SETZT NICHT AUF 2àHRUNG UND PROBLEMATISIERT AUCH NICHT ZENTRAL DIE3TERBEHILFE SONDERN FEIERT DEN 7ERT DER &REUNDSCHAFT "EI SEINER 7ELTPREMIERE AUF DEM&ILMFESTIVALIN,OCARNOWARDER&ILMEINERDER(ÚHEPUNKTE UNDRàHRTE4AUSENDEAUFDERVOLLBESETZTEN0IAZZA'RANDE)NDEN (AUPTROLLENAGIERENUA&LORIAN$AVID&ITZ *ULIA+OSCHITZ *àRGEN 6OGELUND(ANNELORE%LSNER
Sa. 27. September & So. 28. September um 15.00 Uhr GREGS TAGEBUCH 3 – ICH WAR’S NICHT US/CA 2012, R: Thor Freudenthal &3+AB EMPFAB*AHRE &"7 0RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL Fr. 03., Sa. 04. & So. 05. Oktober um 15.00 Uhr LAURAS STERN UND DER GEHEIMNISVOLLE DRACHE NIAN DE 2013, R: Piet de Rycker, Thilo Graf Rothkirch &3+AB EMPFAB*AHRE &"7 0RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL Sa. 25. & So. 26. Oktober um 15.00 Uhr LAURAS STERN UND DIE TRAUMMONSTER DE 2013, R: Ute von Münchow-Pohl, Thilo Graf Rothkirch &3+AB EMPFAB*AHRE &"7 0RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Film-Kritik
kurzundschön – bewegte Bilder Internationaler Wettbewerb für junge Kreative. Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) / Westdeutscher Rundfunk (WDR)
Kategorien 2014 r -WT\URKGNʏNODKU /KPWVGP r #PKOCVKQPUʏNODKU /KPWVGP r -WPUV'ZRGTKOGPVCNʏNODKU /KPWVGP r 9GTDGʏNOG5QEKCNURQVUDKU /KPWVGP r /QVKQPFGUKIPDKU /KPWVGP r 2WDNKECTV8,KPIMØPUVNGTKUEJG 2TQLGMVKQPDKU /KPWVGP r 9CNM9CVEJ-WT\MKPQ HØT+PHQUETGGPUDKU 5GMWPFGP r 9&4-CVGIQTKG+OCIGENKR HØT(WPMJCWU'WTQRC )NQDCN5QWPFU4CFKQDKU /KPWVGP r 5QPFGTRTGKU$GUVGU'FKVKPIOKV#XKF
kkurz urz undd scchön n —— b bewegte te Bilder Preisverleihung am 5. November, ab 20 Uhr Cinenova Kino, Herbrandstraße 11 Köln-Ehrenfeld Anmeldung:
[email protected] www.kus.khm.de
Chadwick Boseman als Godfather of Soul
I Feel Good Movie? „Get On Up” von Tate Taylor Regisseur Tate Taylor widmet James Brown ein aufwendig produziertes Biopic. C Biografisches Drama
James Joseph Brown Jr. erblickt am 3. Mai 1933 in South Carolina das Licht der Welt, wächst auf in ärmlichen Verhältnissen und gelangt schon früh über den Gospel zur Musik. Während seiner Jugend erblühen Jazz und Blues, 1956 landen James Brown und seine Band Famous Flames mit „Please, Please, Please“ den ersten Hit. Der Rest ist Geschichte. Ende der 1950er gründet der ausdrucksstarke Musiker und strebsame Geschäftsmann das James Brown Orchestra, das er wirkungsvoll mit Bläsern ausstattet. 1968 liefert er zur Ermordung von Martin Luther King seine Hymne „Say It Loud – I’m Black and I’m Proud“ und wird zur Stimme des schwarzen Amerika, noch bevor er sich schließlich zur Sex Machine stilisiert und zum Godfather of Soul geadelt wird. Seine Beats und seine Sprache sollen später den Hip-Hop bereichern. Tate Taylor widmet der Koryphäe nun einen biografischen Spielfilm, eine Großproduktion, an der auch Mick Jagger als Produzent beteiligt ist. Das Drama umfasst mehr als fünfzig Wirkungsjahre der 2006 verstorbenen Legende. Der Regisseur interessiert sich insbesondere für die „Meisterhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit“ des Musikers, weiß aber ebenso um dessen Verfehlungen. Taylor will nicht bloß „das Bild eines perfekten, makellosen Mannes zeichnen“. Kein reines „I Feel Good“-Movie also. Trotzdem darf man im Hinblick auf sein dramatisches, zugleich aber für das große Publikum glattgebügeltes Drama „The Help“ wohl keine wirklich fiesen Kanten erwarten. Als Hauptdarsteller engagierte er Chadwick Boseman, der zuletzt in dem Drama „42 – Die wahre Geschichte einer Sportlegende“ einen Baseballstar verkörperte. Dessen erklärte Herangehensweise an James Brown ist die der Interpretation, nicht die der Imitation. „Nur wenn man sich das Vorbild zu eigen macht, kommt man der Essenz und dem Geist dieser Person wirklich nahe“. Der Geist zählt. Als Joaquin Phoenix in „Walk the Line“ Johnny Cash spielte, sang er die Lieder des Sängers selbst ein, was mit dem Golden Globe belohnt wurde, den Fokus des Drama aber schon mal weg vom eigentlichen Gegenstand hin zu dessen Verkörperung verschob. Tate Taylor hingegen entschied sich dazu, die Stimme James Browns unverfälscht in sein Drama mitzunehmen. So greift man bei den Konzertszenen des Spielfilms auf originale Multitrackaufnahmen zurück, die Boseman lippensynchron begleitet. Höchstselbst hingegen übersetzt Boseman die Performance, jene unverkennbare, exaltierte Körperlichkeit, die James Brown auf der Bühne hinlegte. Choreograf Aakomon Jones sucht auch hier den Ansatz von Bosemans Schauspielverständnis. Es geht ihm nicht um die Kopie, sondern um Beobachtung, Verinnerlichung und organische Interpretation. Um Wahrhaftigkeit. Noch wahrhaftiger, „dynamischer und persönlicher“ soll Bosemans James Brown werden, wenn der Regisseur wiederholt die vierte Wand durchbricht und die Stimme des schwarzen Amerika, der Sex Machine, des Godfather of Soul direkt zum Publikum sprechen lässt. Get on up? Wir sind gespannt und werden sehen, sitzen oder aufstehen.
HARTMUT ERNST GET ON UP konnte vor Redaktionsschluss nicht gesehen werden USA 2014 - Drama / Musikfilm - 139 Min - ab 12 J. - Regie: Tate Taylor mit: Chadwick Boseman, Nelsan Ellis, Viola Davis Start: 9.10. Cinenova, Metropolis
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Deutschland von oben, unten, damals und heute
(Un)echte Einblicke in den Alltag von Nick Cave
Dinos in Schwaben
Wahrheitskonstruktion
„Planet Deutschland – 300 Millionen Jahre“ von Stefan Schneider
„20.000 Days on Earth“ von Iain Forsyth & Jane Pollard
Stefan Schneider nähert sich über die Ursuppe der Bundesrepublik. C Kurzweilige Zeitreise durch unsere Heimat
Ein Tag im Leben von Nick Cave. C Tiefe Einblicke in die Seele eines Künstlers
Der Titel ist Programm. Dieser Dokumentarfilm über unsere Heimat verzichtet mal auf den Zusatz „von oben“ und wandert stattdessen durch Raum und Zeit. So stoßen wir auf deutsche Dinos in Schwaben, auf Korallenriffe in Bayern und auf den ersten Deutschen überhaupt. 300 Millionen Jahre sind ein unvorstellbarer Zeitraum. Der Film bewegt sich mitunter entsprechend sprunghaft zwischen damals, gestern, jetzt und heute. Das wirkt mal zusammenhangslos, bietet aber zugleich Möglichkeiten, die großen Zusammenhänge und Veränderungen epochenübergreifend darzustellen. Ein kurzweiliger Einblick in Evolution und geologische Umstürze, in Zeitraffer und Zeitlupe. Ein durchaus ansprechend gestaltetes Abenteuer für Kinder, und die NichtKinder frischen hiermit ihr Schulwissen auf. HARTMUT ERNST
Nick Cave liegt neben seiner Frau im Bett, dann steht er auf. Er arbeitet in seinem Schreibzimmer an Texten, fährt zu seinem Therapeuten, isst mit seinem Bandkollegen Warren Ellis zu Mittag, fährt ins Archiv und beendet den Tag mit seinen Söhnen vor dem Fernseher. Dazwischen liegen Autofahrten, die Gelegenheit zu scharfsinnigen Gedanken zum Künstlerdasein, aber auch allgemein zum Leben geben. Der Film ist durchzogen von Caves Worten, die wie Aphorismen punktgenau existentielle Themen erfassen. Gespräche mit Wegbegleitern wie Kylie Minogue oder Blixa Bargeld sind ebenso aufschlussreich wie das Gespräch mit dem Psychologen, der, wie fast alles im Film, Konstrukt ist. Und doch wird hier mehr Wahrheit erfasst, als in mancher Doku, die versucht, hautnah das „Echte“ aufzuspüren. CHRISTIAN MEYER
PLANET DEUTSCHLAND – 300 MILLIONEN JAHRE
20.000 DAYS ON EARTH
D 2014 - Dokumentarfilm - 93 Min - o. Altersb. - Regie: Stefan Schneider Start: 2.10. Cinenova
GB 2014 - Dokumentarfilm - 96 Min - ab 6 J. - Regie: Iain Forsyth, Jane Pollard mit: Nick Cave Start: 16.10. Cinenova, Filmpalette
Vertauschte Rollen: Vater und Sohn
Stadt-Land-Gefälle: Der Junge und sein Großvater
Blutsbande gegen soziale Bande
Der alte Kauz
„Like Father, Like Son“ von Hirokazu Kore-eda
„Ein Sommer in der Provence“ von Rose Bosch
Nach sechs Jahren wird bemerkt, dass im Spital zwei Kinder vertauscht wurden. C Drama über eine Eltern-Kind-Beziehung
Ein zurückgezogen lebender Bauer wird mit seinen drei Enkeln konfrontiert. C Subtiles Generationenporträt
Hirokazu Kore-eda ist bekannt für seine ruhigen Familiendramen. In „Nobody Knows“ erzählte er von vier Kindern, die von ihrer Mutter verlassen werden. „Still Walking“ beobachtet das jährliche Familientreffen am Todestag des Sohnes. Mit „Like Father, Like Son“ erkundet er mit ebensolcher Ruhe das Verhältnis zwischen Kindern und ihren Eltern. Als Ryota erfährt, dass sein 6jähriger Sohn nicht sein leiblicher ist, sondern bei der Geburt vertauscht wurde, muss er seine Vaterrolle und sein Verhältnis zum Sohn neu überdenken. Die Eltern der vertauschten Jungen müssen sich entscheiden, ob sie die Kinder zurücktauschen oder nicht. Kore-eda ist ein Meister der Zwischentöne und begleitet den Entscheidungsprozess, der in Japan fast immer zu Gunsten der Blutsbande ausfällt, mit großer Sensibilität. CHRISTIAN MEYER
Nach dem großen Publikums- und Kritikererfolg „Die Kinder von Paris“ schlägt Rose Bosch ganz andere Töne an. „Ein Sommer in der Provence“ ist eine Familiengeschichte mit humorvollen Zwischentönen, der es dennoch nicht an Substanz mangelt. Neben dem scharf gezeichneten Generationenkonflikt und den Problemen, die das Stadt-Land-Gefälle mit sich bringt, thematisiert die Regisseurin die ersten Liebesabenteuer zweier Teenager und den Alkoholismus des von Jean Reno überzeugend gespielten Großvaters. Ohne den Film dadurch allzu sehr zu überfrachten, kann sie dabei die Leichtigkeit und den sommerlichen Flair wahren. Es gelingt Bosch, allen Figuren eine gewisse Tiefe zu verleihen und in einigen eindrucksvollen kleinen Szenen ihren individuellen Stil durchscheinen zu lassen. FRANK BRENNER
LIKE FATHER, LIKE SON Cannes 2013: Preis der Jury J 2013 - Drama - 120 Min - Regie: Hirokazu Kore-eda mit: Masaharu Fukuyama, Yoko Maki, Jun Kunimura
EIN SOMMER IN DER PROVENCE Start: 25.9.
Filmpalette, Odeon
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
F 2014 - Komödie - 104 Min - ab 6 J. - Regie: Rose Bosch mit: Jean Reno, Anna Galiena, Chloé Jouannet
Start: 25.9.
Cinenova, Metropolis
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www.choices.de/heute-im-kino
Gespräch zum Film
Fatih Akin mit 35mm-Kamera bei den Dreharbeiten zu „The Cut“, Foto: Pandora Film
„Ich will ja keinen Propagandafilm machen“ Regisseur Fatih Akin über „The Cut“, Gewaltdarstellung und Kino als Katharsis
Fatih Akin, Jahrgang 1973, ist in Hamburg als Dass Nazaret, gespielt von Tahar Rahim, auch Sohn türkischer Einwanderer aufgewachsen. noch Stumm ist, war sicher eine erzählerische Nach einem Studium an der Hochschule für Herausforderung ... Bildende Künste hat er seit 1998 zehn Kino- Ich habe mich früh entschieden, Ästhetik und Genrekonventionen des Wefilme gedreht, darunter „Im Juli“ und „Solino“. „The Cut“ „Für mich ist Kino immer eine stern zu verwenden. Ich habe dann eine ganze Menge Filme ist nach „Gegen die Wand“ Form der Katharsis“ gesehen, und die, die mir am und „Auf der anderen Seite“ der dritte Teil seiner „Liebe, Tod und Teufel“- besten gefallen haben, sind die italienischen Trilogie und sein erster englischsprachiger Western, die Spaghettiwestern von Sergio Leone und anderen. Da wird wenig gesprochen. Es gibt Film. von Sergio Corbucci den Film „Il grande silencio“ choices: Herr Akin, „The Cut“ erzählt von dem [„Leichen pflastern seinen Weg“] mit Kinski in Armenier Nazaret, der in den Wirren des Er- einer Nebenrolle. Da ist der Held stumm. Dass sten Weltkriegs und des Völkermords in Ar- man sich so auf das Visuelle verlassen muss, entmenien eine Odyssee durchlebt. Sie erzählen wickelt einen richtigen Sog. Ich glaube, ich kann ausschließlich aus der Perspektive des Prota- ganz gut Dinge mit Bildern erzählen. Jedenfalls gonisten und lassen größere historische und macht mir das Spaß und ich habe das gar nicht politische Hintergründe außen vor. Warum als Handicap, sondern im Gegenteil als Vorteil haben sie sich für diese Perspektive entschie- empfunden. den? Fatih Akin: Gerade weil es ein so komplexer, „The Cut“ erinnert nicht nur an Western, unüberschaubarer Zusammenhang ist, wollte sondern auch an das Roadmovie. Es gibt aber ich das streng aus der Perspektive eines Ein- auch märchenhafte Momente. War es klar, zelschicksals erzählen, möglichst viele Au- dass sie einen Genrefilm machen wollen? genzeugenberichte, Ereignisse und historische Auf jeden Fall. Einer der Beweggründe für den Zusammenhänge in den Blickwinkel dieses Ein- Film war, dass das Thema des Völkermords nicht zelschicksals legen und auch mit der Kamera so mehr so tabuisiert ist. Inzwischen habe ich viel umgehen, dass immer diese Person die Dinge darüber gelesen und begriffen, dass der Völkersieht. Das ist eine filmische Regel, für die ich mord für die Armenier aber nur zur Hälfte aus mich bei dem Film entschieden habe. Der Film dem Morden besteht und zur anderen Hälfte dahat ja nie den Anspruch erhoben, ein Film über raus, in alle Welt zerstreut zu werden. Ich fand den Völkermord zu sein. Er spielt vor diesem hi- es interessant, dass der Film in der Mitte seinen storischen Hintergrund ... wenn man so will, ist Rhythmus, seine Erzählform und auch seinen der Völkermord der erste Akt. Ich will ja keinen Inhalt wechselt. Das war ein erzählerisches ExPropagandafilm oder Dokumentarfilm machen, periment, für das ich einen Rahmen brauchte, ich will eine Geschichte erzählen. Wenn das den der mich einschränkt, damit das nicht ausufert. Zuschauer interessiert hat, wenn ihn das mitge- Und der Rahmen war eben die Rhetorik des Wenommen hat, dann geht er nach 138 Minuten sterns, zu der z.B. auch die Eroberung Amerikas aus dem Kino und informiert sich vielleicht da- gehört. Letztlich ist der Film auch ein Auswanrüber, geht in eine Bücherei, geht auf Wikipedia, derungsfilm. Einwanderung und Auswanderung besorgt sich andere Filme zum Thema, vielleicht ist immer ein Thema in meinen Filmen gewesen. einen Dokumentarfilm wie Eric Friedlers „Aghet“. Da das nun in den 20er Jahren spielt, mache ich Mein Film kann – wenn überhaupt politisch ge- das nicht ultrarealistisch, sondern ein bisschen dacht – eine Initialzündung für den Zuschauer naiv wie das Kino meiner Kindheit und Jugend, sein, sich weiter zu informieren. Aber letztlich ist das mich immer auf eine Reise geschickt und zum Träumen gebracht hat. Bei meiner Annähees eine subjektive Geschichte. www.choices.de/heute-im-kino
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rungen an den Völkermord habe ich festgestellt, dass viele Darstellungen davon naiv sind. Edgar Hilsenraths Roman heißt „Das Märchen vom letzten Gedanken“, und von Franz Werfel gibt es zum Thema „Die vierzig Tage des Musa Dagh“: Das klingt biblisch, es ist märchenhaft aufgeladen. Auch Bilder, die in Armenien im Völkerkundemuseum hängen, haben diese Naivität. Vielleicht brauchen das die Protagonisten, um sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen ... Sie sagten, dass der Film in der Mitte seinen Rhythmus wechselt. Das geschieht ziemlich genau mit der Szene, in der Nazaret Charlie Chaplins „The Kid“ sieht und kurz hintereinander erst lacht, dann weint. Eine berührende Liebeserklärung an das Kino. Was bedeutet Ihnen diese Szene? Ich habe versucht, „The Cut“ wie meine anderen Filme so persönlich wie möglich zu gestalten. Wissen Sie: Ich kann nicht sehr gut weinen. Meine Augen bleiben trocken wie Sand. Dann gehe ich ins Kino – manchmal mit meinen Kindern – zu so was wie „Toy Story“ oder „Wall-E“, und die Suppe läuft und läuft ... ich kann mich gar nicht mehr halten. Für mich ist Kino immer eine Form der Katharsis. Diese persönliche Eigenschaft wollte ich in der Szene meinem Helden geben. Für einen Film, der einen Völkermord thematisiert, gibt es erstaunlich wenige Gewaltbilder. Wie ist ihr Verhältnis zu Gewalt im Kino? Es kommt darauf an, was es für ein Film ist. Weil das Thema von „The Cut“ emotional stark aufgeladen ist, war es mir wichtig, in der Gewaltdarstellung nicht die Würde derer zu verletzen, denen Gewalt angetan wird. Da wird zwar gezeigt, wie jemandem die Gedärme aufgeschnitten werden, um nach Gold zu suchen. Das passiert aber nicht im Vordergrund, und das war eine bewusste Entscheidung. Die Gewalt ist da, aber sie ist nicht voyeuristisch und nicht spekulativ. Die Gewalt ist notwendig, aber ich reduziere sie auf diese Notwendigkeit.
INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
FILME Start 25.09.
LIKE FATHER, LIKE SON Österreich 2013 | 93 Minuten | R: Gustav Deutsch D: Stephanie Cumming, Christoph Bach, Florentin Groll u.a. Ab 16.10.
DAS GROSSE MUSEUM
NEUSTARTS YALOMS ANLEITUNG ZUM GLÜCKLICHSEIN Schweiz 2014 | 77 Minuten | R: Sabine Gisiger D: Irvin D. Yalom, Marilyn Yalom, Susan K. Hoerger u.a.
AB 02.10.
Der 83-jährige Psychiater und Bestsellerautor Irvin D. Yalom ist der wohl bedeutendste Vertreter der existentiellen Psychotherapie. Eine faszinierende Persönlichkeit, die uns nicht nur auf die Suche nach den Tiefen und Untiefen der menschlichen Psyche mitnimmt, sondern auch intime Einblicke in sein eigenes Innenleben gibt. YALOMS ANLEITUNG ZUM GLÜCKLICHSEIN weckt die Leidenschaft, sich und andere besser zu verstehen und inspiriert den Zuschauer dazu, nie die Neugier auf sich selbst zu verlieren – denn dazu ist es nie zu spät!
EIN GESCHENK DER GÖTTER
AB 09.10.
Deutschland 2014 | 102 Minuten | R: Oliver Haffner D: Katharina Marie Schubert, Adam Bousdoukos, Paul Faßnacht u.a.
Dokumentarfilm Österreich 2014 | 94 Minuten | R: Johannes Holzhausen Ein Blick hinter die Kulissen des Kunsthistorischen Museums in Wien. Gerne folgt man der Kamera auf ihren ausgedehnten Streifzügen durch die prachtvollen Räume und gut gefüllten Magazine, hört den Ausstellungskuratoren zu und verweilt fasziniert bei den Restauratoren. Alle, die hier inmitten der Kunstschätze und Porträts der Habsburger arbeiten, sind mit ihnen irgendwie per Du, einigen wird dieses staatstragende Erbe auch zum Klotz am Bein. Ab 16.10.
TABLEAU NOIR Dokumentartilm Schweiz 2013 | 117 Minuten | R: Yves Yersin Ein Jahr im Kosmos einer kleinen Schule im Jura. Die Wirklichkeit gewordene Utopie einer Klasse, in der 6- bis 12-Jährige gemeinsam unterrichtet werden. Ein Lehrer, der sie zu begeistern weiss. Schülerinnen und Schüler, ihr Vergnügen beim Lernen, ihr Glück, ihre Tränen, ihre Neugierde und Lebensfreude.
OKTOBER KINDERFILM JEDEN SAMSTAG:
Aus heiterem Himmel verliert Schauspielerin Anna ihre Anstellung am Stadttheater. Eben noch auf der Bühne findet sie sich nun in der Tristesse des Jobcenters wieder. Auf Drängen ihrer Sachbearbeiterin übernimmt sie die Leitung eines Schauspielkurses für acht Langzeitarbeitslose. Trotz gewaltiger Widerstände gegen die Bildungsmaßnahme formt sich zunehmend eine eingeschworene Gruppe, mit der Anna „Antigone“ inszeniert. Überraschend kommt in die privaten Dramen der Teilnehmer immer mehr Bewegung und auch Anna erlebt einen überraschenden Neuanfang.
JACK
AB 09.10.
Deutschland 2013 | 103 Minuten | R: Edward Berger, Nele Mueller-Stöfen D: Ivo Pietzcker, Georg Arms, Luise Heyer JACK ist noch nicht lange im Heim. Am letzten Schultag wird er nicht abgeholt. Jack bleibt mit Danilo und den Erziehern allein zurück. Es kommt zum Streit. Verängstigt läuft er nach Hause, um Schutz bei seiner Mutter zu suchen. Doch niemand macht ihm die Tür auf. Nachdem Jack seinen Bruder Manuel von einer Freundin abgeholt hat, machen sie sich auf die Suche nach ihrer Mutter. Eines Nachts brennt wieder Licht in ihrer Wohnung. Jack und Manuel rennen nach Hause, wo ihre Mutter sie in die Arme schließt. Jack versucht sich mitzuteilen, doch Sanna hört nicht zu.
WISH I WAS HERE
AB 09.10.
USA 2014 | 107 Minuten | R: Zach Braff D: Zach Braff, Kate Hudson, Mandy Patinkin u.a. Aiden arbeitet als Schauspieler in Los Angeles, hat aber schon seit Jahren keinen größeren Erfolg mehr vorweisen können. Gemeinsam mit seiner Frau Sarah, die neben ihrem Full Time Job auch noch den Haushalt sowie das Familienleben meistert, und seinen Kindern Grace und Tucker kommt er nur knapp über die Runden. Die Rechnung für die teure Privatschule zahlt sein Vater Saul. Als ihn eines Tages die Nachricht vom bevorstehenden Krebs-Tod seines Vaters erreicht, droht Aiden endgültig den Halt zu verlieren.
ANTBOY Dänemark 2013 | 77 Minuten | R: Ask Hasselbalch D: Nicolas Bro, Oscar Dietz, Samuel Ting Graf Pelle ist 12 Jahre alt und in der Schule ein unscheinbarer Außenseiter. Sein Leben nimmt eine überraschende Wendung, als er auf der Flucht vor den „Terror-Zwillingen“ von einer Ameise gebissen wird. Plötzlich ist Pelle bärenstark, kann Wände hochklettern, pinkelt Säure und muss unentwegt Süßes essen. Sein Klassenkamerad, der Comic-Fan Wilhelm, hat schnell durchschaut, was passiert ist: Pelle hat nun die Kräfte einer Ameise.
THE CUT
AB 16.10.
Deutschland 2014 | 138 Minuten | R: Fatih Akin D: Tahar Rahim, Akin Gazi, George Georgiou u.a. Mardin, 1915: Eines Nachts treibt die türkische Gendarmerie alle armenischen Männer zusammen. Auch der junge Schmied Nazaret Manoogian wird von seiner Familie getrennt. Nachdem es ihm gelingt, den Horror des Völkermordes zu überleben, erreicht ihn Jahre später die Nachricht, dass auch seine Zwillingstöchter am Leben sind. Besessen von dem Gedanken, sie wiederzufinden, folgt er ihren Spuren. Sie führen ihn von den Wüsten Mesopotamiens über Havanna bis in die kargen, einsamen Prärien North Dakotas.
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
Film-Kritik
Dissident und Denunziant: Sascha Anderson
Irvin D. Yalom sinniert über Angst, Glück, Tod und Katharsis
Ich muss gar nichts
Wider die Angst
„Anderson“ von Annekatrin Hendel
„Yaloms Anleitung zum Glücklichsein“ von Sabine Gisiger
Sascha Anderson verrät gleichgesinnte Dissidenten an die Stasi. Der Film fragt nach Motiven. C Doku über einen politischen Verräter
Irvin D. Yalom redet über die großen Themen des Lebens. C Porträt des berühmten Psychoanalytikers und Schriftstellers
Nach dem Stasi-Spion Gratzik („Vaterlandsverräter“) gelingt es Regisseurin Hendel nun, den ungleich zugänglicheren Schriftsteller Sascha Anderson vor die Kamera zu holen. Er war einer der Hauptakteure im subversiv künstlerischen DDR-Underground. 1991 kommt heraus, dass er zugleich Stasi-Spitzel war. Nach einem öffentlichen Eklat mit Wolf Biermann trennt man sich in Schweigen. Dies wird nun gebrochen. Anderson und seine einstigen Mitstreiter kommen zu Wort. Der Film liefert interessante Einblicke in den Kopf eines nur teilweise reumütigen Verräters. Inwiefern sein politischer Protest und die Kooperation mit dem Gegner zusammenpasst, bleibt nebulös. Ernüchternde Lehrstunde über Verrat, Loyalität und Dissidenten in der DDR.
Einer breiteren Masse ist Irvin D. Yalom durch seine psychologischen Romane „Und Nietzsche weinte“, „Die Schopenhauer-Kur“ oder den Kurzgeschichtenband „Die Liebe und ihr Henker“ bekannt geworden. Zuvor schon hat sich der renommierte Psychologe auf dem Gebiet der Gruppentherapie und der existentiellen Psychoanalyse einen Namen gemacht. Ausgehend von seinen beruflichen, aber auch seinen ganz persönlichen Erfahrungen umkreist der 83Jährige im Film die Themen Angst und Tod, aber vor allem die Frage nach einem glücklichen Leben. Die Regisseurin Sabine Gisiger wollte die bei der Entdeckung von Yaloms Werk selber erfahrene Katharsis in den Film übertragen. Es ist ihr mit diesem berührenden Porträt über Yalom, aber vor allem über die komplexe Psyche des Menschen gelungen. CHRISTIAN MEYER
HARTMUT ERNST ANDERSON
YALOMS ANLEITUNG ZUM GLÜCKLICHSEIN
D 2014 - Dokumentarfilm - 95 Min - o. Altersb. - Regie: Annekatrin Hendel mit: Sascha Anderson Start: 2.10.
CH 2014 - Dokumentarfilm - 77 Min - o. Altersb. - Regie: Sabine Gisiger mit: Irvin D. Yalom Start: 2.10.
Filmpalette
Odeon
Vom Jobcenter auf die Bühne
Verbunden und gespalten: Vater (Tobias Moretti) und Sohn (Jonas Nay)
Theater als Therapie
Ich wohne in einem Irrenhaus
„Ein Geschenk der Götter“ von Oliver Haffner
„Hirngespinster“ von Christian Bach
Die arbeitslose Schauspielerin Anna soll fürs Jobcenter einen Theaterkurs leiten. C Vielschichtige Sozialparabel
Ein Familienvater verfällt in eine Psychose. C Schizophrenie-Drama
Oliver Haffner hat in seinem Film ein Sammelsurium der gescheiterten und gestrandeten Existenzen zusammengestellt, das er im Laufe der Handlung immer tiefer auslotet und das einem dabei ans Herz wächst. Nach und nach beginnt der Filmemacher, Ursachenforschung zu betreiben und mit so mancher Klischeevorstellung zu brechen, dass Arbeitslose nur zu faul sind, sich auf einen Job einzulassen, oder einfach selbst schuld sind an ihrer Misere. „Ein Geschenk der Götter“ ist dabei mehr Parabel als wirklichkeitsgetreue Sozialstudie, aber dadurch sehr gut geeignet, seine positive Botschaft wirkungsvoll zu transportieren. Als Feelgood-Movie zeigt er seinem Publikum, dass man aufeinander zugehen und miteinander kommunizieren muss, um sich gegenseitig zu verstehen und achten zu lernen. FRANK BRENNER
Es geht drunter und drüber im vorstädtischen Einfamilienhaus, in dem der 22-jährige Simon mit seinen Eltern und seiner Schwester lebt. Vater Hans leidet unter Schizophrenie, und gerade bahnt sich bei dem ehemaligen Architekten ein neuer Schub an. Hans fühlt sich beschattet und begegnet der Satellitenschüssel seiner Nachbarn schließlich mit der Axt. Was folgt sind Einweisung und ein von fehlender Einsicht getrübter Neuanfang. Die Mutter erscheint dabei anfangs unbesorgt, Simon ringt mit der Angst davor, selbst einmal der Krankheit des Vaters zu erliegen. Das Drama kann seine Sache nicht allumfassend erfassen, und nicht immer ist das Verhalten der Beteiligten nachvollziehbar. Zugleich geht der Ansatz auf, die Positionen und Emotionen aller Beteiligten spiegeln zu wollen. HARTMUT ERNST
EIN GESCHENK DER GÖTTER Filmfest München 2014: Publikumspreis D 2014 - Komödie - 102 Min - o. Altersb. - Regie: Oliver Haffner mit: Katharina Marie Schubert, Adam Bousdoukos, Marion Breckwoldt
HIRNGESPINSTER Start: 9.10.
D 2013 - Drama - 96 Min - ab 12 J. - Regie: Christian Bach mit: Tobias Moretti, Stephanie Japp, Jonas Nay
Cinenova, Odeon
Cinenova
www.choices.de/heute-im-kino
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Start: 9.10.
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Roter Teppich
Hat eine schwierige Entscheidung getroffen: Florian David Fitz in „Hin und weg“
„Ich möchte auch etwas unberechenbar bleiben“ Florian David Fitz über „Hin und weg“, Radfahren und langjährige Freundschaften
Spätestens seit „vincent will meer“ und seinen Wurstpellen gezwängt, auf die extraleichten CarAuftritten in den beiden „Männerherzen“- bonräder und jagt in die Berge. Habe ich bisher Filmen von Simon Verhoeven ist der 1974 in noch nicht gemacht. Ich hatte immer ein altes Schweizer Armeerad. Das wiegt München geborene „Doctor’s „Es war das albernste 30 Kilo und hat keine Gänge. Diary“-Star Florian David Fitz und versauteste Projekt, Wie kommen die in der Schweiz auch in Kinofilmen ein Kasin dem ich je war“ damit die Berge hoch? Jetzt senmagnet. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf Auftritte vor der Kamera, habe ich mir als Belohnung für das Drehbuch, wie in „Die Vermessung der Welt“ oder „Lü- an dem ich schreibe, ein Schindelhauer gekauft. gen und andere Wahrheiten“, sondern schreibt Das ist was sehr schönes und das leichtgängigste, auch Drehbücher („Da geht noch was!“) oder was ich jemals gefahren habe. führt Regie („Jesus liebt mich“). In seinem neuen Kinofilm „Hin und weg“ ist er nun als „Hin und weg“ zeichnet das Bild einer intenALS-Patient zu sehen, der seinem Leben frei- siven Freundschaft. Wie wichtig sind Ihnen persönliche Freundschaften und was unterwillig ein Ende setzen will. nehmen Sie mit ihren Freunden gemeinsam? choices: Die Krankheit ALS ist durch das Ice Ich habe ja in meinem Beruf mit vielen Leuten Bucket Challenge in den sozialen Medien der- zu tun und bin viel unterwegs. Da lege ich gleich zeit sehr präsent. Da die Idee zu „Hin und weg“ noch mal so viel Wert darauf, meine alten Freunde sicherlich schon früher entwickelt wurde: Was zu sehen, wenn ich zuhause bin. Wir machen eigentlich regelmäßig was. Ob es nun Wandern, wussten Sie im Vorfeld über ALS? Florian David Fitz: Ich wusste, wie wahrschein- Flussfahrten, Museen oder Spieleabende sind. Ich lich die meisten, nicht viel über die Krankheit. merke einfach, dass man nicht für beliebig viele Ich hatte ein vages Bild von Stephen Hawking Menschen Zeit und Energie hat, also konzentriere in seinem Rollstuhl im Kopf. Hawking hat aber ich mich auf meine alten Freunde. Die kenne ich einen sehr untypischen Krankheitsverlauf. Sobald ja nun schon mein ganzes Leben und das kann ich die Krankheit einen aktiven Menschen um die 30 vielleicht am Ende desselben auch noch sagen... trifft, geht es eigentlich immer ziemlich schnell und endet tödlich, spätestens nach drei Jahren, Wie war die Stimmung am Set angesichts des sagt man. Wir haben uns mit Ärzten getroffen, bedrückenden Themas? Wurde mehr gealbert die viele ALS-Patienten behandeln. Erschreckend als sonst, um das zu kompensieren? war für mich, wie ähnlich alle Ärzte reagieren, Es war ganz schlimm. Es war das albernste und sobald das Wort ALS fällt. Für die meisten gibt es versauteste Projekt, in dem ich je war. Natürlich eigentlich kaum eine schlimmere Diagnose. Und muss das Thema irgendwie kompensiert werden. Aber auf der anderen Seite mussten sich ja alle die sehen ja einiges. dem Thema aussetzen und haben das so absolut In Filmen wird eher selten Fahrrad gefahren. gemacht, dass das ein großes Vertrauen schafft. Kam Ihnen das hier gelegen oder sind Sie eher Man kennt ja nicht jeden supergut im wirklichen Leben, aber wenn man sich gegenseitig in solein Zweiradmuffel? In der Stadt ist doch Fahrrad das beste Fortbe- chen emotionalen Grenzsituationen gesehen hat, wegungsmittel. Ich würde jetzt sagen, dass man das verbindet schon irgendwie. da erheblich flüssiger durch den Betrieb kommt, aber dann läge die Vermutung nahe, dass ich Hannes sagt, er hatte „ein kurzes, aber ermich nicht an die Verkehrsregeln und rote Am- fülltes Leben“. Wie erfüllt ist Ihr Leben bis peln halte. Was natürlich nicht stimmt. Äh, ich jetzt, was gibt es noch für unerfüllte Wünsche, möchte meinen Anwalt anrufen. (lacht) Beson- beruflich oder privat? ders in München steigt ja die halbe Stadt, in enge Ich habe nicht mehr das Gefühl, ich müsste mir Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
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eine Bucket-List anlegen. Ich habe ja das Glück eines ziemlich abwechslungsreichen Lebens. Aber selbst bei einem weniger von außen geprägten Leben geht es ja irgendwann nicht mehr darum, noch diese oder jene geile Erfahrung zu toppen – diese Erwartung lässt einen ja meistens mit einem faden Geschmack im Mund zurück. Da sitzt man dann auf dem Kilimandscharo und ist einbeinig hochgehüpft. Was soll dann noch kommen? Wenn man das kapiert, lernt man vielleicht noch in diesem Leben, dass es nicht so sehr auf das Was ankommt, sondern auf das Wie. Nachfragen bitte an den Dalai Lama. (lacht) Demnächst werden Sie in Christoph Hochhäuslers neuem Film „Die Lügen der Sieger“ zu sehen sein. Fühlen Sie sich dem ArthouseKino verbundener als der Mainstream-Unterhaltung? Nee, ich versuche nur meinen Beruf auszuüben und hoffe, dass die Leute irgendwie mitgehen. Man möchte ja auch etwas unberechenbar bleiben, sonst klebt man irgendwann an einer Rolle oder einem Metier. Und klar, meistens ist es eher so, dass man in kleineren Filmen die Grenzen mehr austesten kann. Aber ich hatte Glück, denn zum Beispiel „vincent will meer“ war ja Arthouse mit einem Fuß im Mainstream, und irgendwie war da beides möglich. Haben Sie nach „Jesus liebt mich“ schon Pläne für einen weiteren Film als Regisseur? Es kann gut sein, dass der Film, an dem ich gerade für Matthias [Schweighöfer] und mich schreibe, am Ende bei mir landet. Matthias wünscht sich das und langsam kann ich über die Autorentätigkeit hinausblicken und mir das auch vorstellen. Das wäre dann wieder Mainstream mit so einem Blick jenseits vom Tellerrand.
INTERVIEW: FRANK BRENNER
Lesen Sie auch die Langfassung unter: www.choices.de/roter-teppich
www.choices.de/heute-im-kino
Film-Kritik
Getrieben von unbewältigter Trauer: Magdalena
Mensch monetär: Peter Scharf
Oberflächenspannung
Menschenhandel
„Lamento“ von Jöns Jönsson
„Was bin ich Wert?“ von Peter Scharf
Eine Mutter hat ihre Tochter verloren, doch sie kann nicht trauern. C Drama über eine unbewältigte Trauer
Der Regisseur Peter Scharf zweifelt an seinem Wert und will ihn errechnen. C Dokumentation über den Menschen als Ware
Sara ist vom Balkon gesprungen. Sie war Mitte zwanzig und hatte psychische Probleme, ihr radikaler Schritt kam dennoch überraschend. All das zeigt das Debüt von Jöns Jönsson nicht. Stattdessen sehen wir Saras Mutter Magdalena (großartig: Gunilla Röör), wie sie sechs Monate später ihren Alltag bewältigt: Sie holt den Enkel vom Klavierunterricht ab, isst mit dessen Familie zu Abend, geht in Kneipen, gibt dem Ex-Freund von Sara seine alten Platten zurück, versucht, Saras Hund zu verkaufen. Trauer findet bei ihr nicht statt – scheinbar hat sie alles im Griff. Und doch schimmert das Unbewältigte, das Drama in jedem vorwurfsvollen Blick, in jeder kühlen Geste durch. Die undramatischen, genauen Alltagsbeobachtungen bergen ungeahnte Spannung ob der unter der Oberfläche lauernden Gefühle. CHRISTIAN MEYER
Der Kölner Peter Scharf ist freier Journalist und Filmemacher, und als solcher ist ihm seine Rente alles andere als sicher. Als er wegen einer Krankheit vorübergehend berufsunfähig wird, zweifelt er an seinem Wert. Anfangs scheint sein Bemühen, über Blut- und Spermaspende, Echthaarverkauf oder eine Aufstellung der Biomasse zu einem monetären Wert eines Menschenlebens zu gelangen, eher ein Gag zu sein. Die scheinbar unethische Frage nach dem Geldwert eines Menschenlebens erscheint mit jeder Wendung weniger absurd: Versicherungen kalkulieren diesen Wert, illegaler Organhandel baut darauf auf. Scharfs Essay wirkt mitunter verspielt und unernst, birgt aber eine Menge an moralischen Fragestellungen. CHRISTIAN MEYER
LAMENTO First Steps Award 2013: Best Feature D/S 2014 - Drama - 87 Min - ab 6 J. - Regie: Jöns Jönsson mit: Gunilla Röör, Hendrik Kraft, Elin Söderquist
choices verlost 3x2 Karten für eine Vorstellung in der Filmpalette (9.10. um 19.30 Uhr). E-Mail bis 5.10. an
[email protected], Kennwort: Was bin ich
WAS BIN ICH WERT? DER MENSCH ALS WARE UND ROHSTOFF Start: 9.10.
D 2014 - Dokumentarfilm - 101 Min - o. Altersb. - Regie: Peter Scharf, Oliver Held Filmpalette
culture club
Start: 9.10.
culture club
Mit Herzblut und Verstand im staatlichen Kunstbetrieb
präs.: Lieblingsfilm
präsentiert: Kunst
HERBSTSONATE
KOLUMBA MUSEUM
Ingmar Bergmans grandioses MutterTochter-Drama von 1978 ist der Lieblingsfilm der chinesischen Pianistin Yuja Wang. Die berühmte Klavierspielerin Charlotte (Ingrid Bergman) reist darin nach Norwegen, um sich mit ihrer Tochter Eva zu versöhnen. Es kommt zur offenen Auseinandersetzung über die Kunst der Musik und die der Liebe.
Der Titel „playing by heart“ bezieht sich auf die Glückserfahrung, die die Aneignung eines Werkes erbringen kann. Sie ist uns gleichzeitig Metapher für ein ganzheitliches, kreatives und fürsorgliches Verhältnis zur Welt, zu sich selbst und zum Nächsten. „Der Mensch spielt nur, wo er in der vollen Bedeutung Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ (Schiller). KOLUMBA Museum Kolumbastraße 4, 50667 Köln Tel.: 0221 933 19 30
Filmforum im Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1. Karten an der Kinokasse choices verlost 3 x 2 Tickets. E-Mail bis 5.10. an
[email protected], Kennwort: Herbst
choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 26.10. an
[email protected] Kennwort: Playing by Heart
Faszinierende Einsichten „Das große Museum“ von Johannes Holzhausen Ein unterhaltsamer Blick hinter die Kulissen der Kunst-Szene. C Dokumentation mit Spielfilm-Qualität
Ein Mann fährt, verfolgt von einer wunderbar dahingleitenden Kamera, auf einem Tretroller durch die endlosen Gänge des Kunsthistorischen Museums Wien und stoppt vor einem Kopierer. Sinnlicher kann man den Spagat zwischen Kultur und Bürokratie kaum visualisieren. Der Film ist voll von solchen ironisch gebrochenen Anspielungen auf den staatlichen Kunstbetrieb. Geradezu liebevoll porträtiert Holzhausen seine Protagonisten, die mit Herzblut die ihnen anvertrauten Kunstobjekte bewahren. So gelingt ein informativ-witzig-intelligenter Blick hinter die Kulissen eines großen Museums, das sich im internationalen Wettbewerb behaupten muss. Und das mit einer Bildqualität (Kamera: Joerg Burger, Attila Boa) und einer inszenatorischen Leichtigkeit, die so manche Spielfilmproduktion weit hinter sich lässt. ROLF-RUEDIGER HAMACHER DAS GROSSE MUSEUM Berlinale 2014: Caligari-Filmpreis A 2014 - Dokumentarfilm - 98 Min - o. Altersb. - Regie: Johannes Holzhausen Start: 16.10. Filmpalette, Odeon
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So. 12.10. 15 Uhr
bis 24.8.15
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
A B 2 . O K TO B E R
ANDERSON
Er war ein Star der Ostberliner Kunst-Szene – bis er als IM der Stasi enttarnt wurde: Sascha Anderson. Heute lebt er in Hessen, Regisseurin Annekatrin Hendel IPMUJIOVOEBMUF'SFVOEFVOE#FLBOOUFWPSEJF,BNFSB %r.JO
SONDERPROGRAMM
D E R G R O S S E D E M O K R AT O R
Mit seinem Projekt „Kalk für alle“ will Filmemacher Rami Hamze erreichen, dass die Kalker Bürger selbst entscheiden, welche Initiative sie mit 10.000 Euro VOUFSTUÛU[FOXPMMFOmMFJDIUFSHFEBDIUBMTHFUBO %r.JO
L AND DER WUNDER
DIE ZEIT IST WIE EIN BRÜLLENDER LÖWE
Großer Preis der Jury in Cannes 2014: Alice Rohrwacher erzählt eine Familiengeschichte aus dem ländlichen Umbrien – mit einer großartigen jungen HauptEBSTUFMMFSJOVOE.POJDB#FMMVDJJOFJOFSTDISÅHFO/FCFOSPMMF *r.JO
PR AIA DO FUTURO (OmU)
*NOFVFO'JMNWPO,BSJN"ÐOPV[ t.BEBNF4BUÈi JTU8BHOFS.PVSB EFS4UBS aus „Tropa de Elite“, der Rettungsschwimmer Donato. Am „Strand der Zukunft“ im Nordosten Brasiliens rettet er den Deutschen Konrad, verliebt sich in ihn und HFIUNJUOBDI#FSMJO #3"%r.JO
CONCERNING VIOLENCE
Filme von Fosco und Donatello Dubini
im Oktober mit zwei Porträtfilmen: am 5.+ 12.10. „Jürgen Kuczynski – Erfahrungen im Umgang mit dem eigenen Ich“ %(#r.JO VOE am 19.+ 26.10. „Jean Seberg – American Actress“ %'(#r.JO
Kino aus Israel: GET – Der Prozess der Viviane Amsalem
am 8.10., 20h: Der neue Film von Ronit & Shlomi Elkabetz erzählt von Viviane, die sich von ihrem Mann Elisha scheiden lassen will. Doch der willigt nicht ein, VOEEBTJTSBFMJTDIF(FTFU[JTUBVGTFJOFS4FJUF *-'%r.JO
homochrom: PRIDE
am 21.10., 21.15h mit dem Queer-Palm-Gewinner von Cannes: Matthew 8BSDIVTFS[ÅIMUWPOFJOFNTDIXVMFO#ÛOEOJT EBT#FSHMFVUFJN,BNQG HFHFOEJF5IBUDIFS3FHJFSVOHVOUFSTUÛU[U (#r.JO
Premiere: DIE ZEIT IST WIE EIN BRÜLLENDER LÖWE am 24.10., 19h mit Regisseur Philipp Hartmann als Gast: Eine Reise durch Zeitvorstellungen und Zeitbegriffe – zahlreiche filmische Miniaturen und Vignetten verbinden sich zu einer heiter-ironischen Annäherung an die vierte %JNFOTJPO %r.JO PRAIA DO FUTURO
JACK
A B 9 . O K TO B E R
JACK
Ein Junge und seine bedingungslose Liebe zu seiner Mutter – doch diese wird auf eine harte Probe gestellt. Edward Bergers hinreißender Film steht dabei ganz JOEFS5SBEJUJPOWPO,FO-PBDI %r.JO
WAS BIN ICH WERT
1FUFS4DIBSGSFJTUVNEJF8FMUVOEOJNNUEBT8PSUt)VNBOLBQJUBMiHBO[ XÕSUMJDI'ÛSHBO[VOUFSTDIJFEMJDIF-FVUFVOE0SHBOJTBUJPOFOTQJFMUEFS8FSUEFT Menschen eine Rolle, es gibt sogar Formeln zu seiner Berechnung – am 9.10., INJUEFN3FHJTTFVSBMT(BTU %r.JO
A B 1 6 . O K TO B E R
Cinema fairbindet – Roadshow: CONCERNING VIOLENCE am 28.10., 19h: Göran Hugo Olssons preisgekrönter Dokumentarfilm über EJFBGSJLBOJTDIF'SFJIFJUTCFXFHVOHEFSFSVOEFS+BISFmBOTDIM Gespräch mit der Journalistin Birgit Morgenrath und dem Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung Thomas Krüger; in Kooperation mit „filminitiativ Köln e.V.“, Partner der Roadshow: BMZ, GIZ & bpb.
Kinotour: 26. FILMFEST DRESDEN
am 28.10., 21.30h: ausgewählte Preisträgerfilme und Publikumslieblinge der aktuellen Edition des Kurzfilmfestivals. Mit dabei ist „Un Mundo Para Raúl“ .FYJLPr.JO WPO.BVSP.VFMMFS (FXJOOFSt(PMEFOFS3FJUFSi Filmpalette & Film-Dienst präsentieren ausgezeichnetes Kinder- und Jugendkino.
DAS GROSSE MUSEUM
Filme von HAYAO MIYAZAKI
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28.9.+ 4.10.: PONYO – DAS GROSSE ABENTEUER AM MEER +r.JOr
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5.+ 12.10.: DAS WANDELNDE SCHLOSS +r.JO
Ein fiktiver Tag im Leben von Indierock-Ikone Nick Cave – der zwanzigtausendste. &STJOOJFSUÛCFS-FCFO 'BNJMJF 3VIN %SPHFO TFJOF,JOEIFJUVOEEBT8FUUFS &JOFYPUJTDIFT IPDINVTJLBMJTDIFT#JPQJD (#r.JO
A B 2 3 . O K TO B E R
19.+ 26.10.: CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND +r.JO
DER KREIS
Der Schweizer Verband „Der Kreis“ entwickelte sich in den 50er Jahren zu einem vielbeachteten Underground-Club. Im Mittelpunkt von Stefan Haupts Films steht die Liebe der beiden „Kreis“-Mitglieder Röbi Rapp und Ernst Ostertag – Panorama1VCMJLVNTQSFJTEFS#FSMJOBMFGÛSEFOCFTUFO%PLVNFOUBSGJMN $)r.JO
Das Studio Ghibli-Filmfestival
Film-Kritik
Vermittelt Wissen anschaulich und lebensnah: Gilbert Hirschi
Hallo, Mister Gott, hier spricht Lavelle
Kind bleiben
Skurrile Abgründe
„Tableau Noir – Eine Zwergenschule in den Bergen“ von Yves Yersin
„Am Sonntag bist du tot“ von John Michael McDonagh
Auf 1153 Metern Höhe liegt eine Schule mit besonderer pädagogischer Methodik. C Doku über eine besondere Schule
Ein Unbekannter verkündet dem Gemeindepfarrer dessen Tod. C Kauzige Tragödie
Auf den Höhen des Schweizer Juras liegt die École Primaire Intercommunale de Derrière-Pertuis, eine Gesamtschule, in der alle 6- bis 12-Jährigen gemeinsam unterrichtet werden. Während schon bald eine Volksabstimmung über den Fortbestand der Schule entscheiden soll, begleitet der Film ein Jahr lang die Schüler und ihren 62-jährigen Lehrer Gilbert Hirschi. Die Dokumentation verzichtet auf eine historische Einordnung und auf Vergleiche mit anderen Unterrichtskonzepten. Er spiegelt vielmehr unkommentiert den Schulalltag und bildet ab, was man andernorts zunehmend vermisst. Empathie, Toleranz, Zeit und Solidarität, das Lernen dicht am Lebensalltag, durch Spiel, Spaß, aber auch im Streit. Eine Einrichtung, die ihren Schülern vor allem auch eines ermöglicht: Kind zu bleiben. HARTMUT ERNST
John Michael McDonagh setzt nach seinem sympathisch verschrobenen „The Guard“ erneut auf skurrile Charaktere und gewitzten Schlagabtausch, tunkt seinen ungleich ernsteren Nachfolger darüber hinaus erhaben in Tiefgang. Ein unbekannter, in seiner Kindheit von einem Geistlichen missbrauchter Mann erklärt dem irischen Dorfpriester Lavelle im Beichtstuhl, dass er ihn am nächsten Sonntag zu töten gedenkt. Lavelle bewegt sich fortan zwischen Fügung und Verzweiflung durch die Sorgen und Sünden der Gemeinde. Eine berührende Tragödie, die sich so aufgeweckt wie gewitzt mit dem Für und Wieder des Glaubens auseinandersetzt. HARTMUT ERNST
TABLEAU NOIR – EINE ZWERGSCHULE IN DEN BERGEN
AM SONNTAG BIST DU TOT Berlinale 2014: Preis der Ökumenischen Jury IR 2014 - Komödie / Drama - 105 Min - ab 16 J. - Regie: John Michael McDonagh mit: Brendan Gleeson, Chris O'Dowd, Kelly Reilly Start: 23.10.
CH 2013 - Dokumentarfilm - 117 Min - ab 6 J. - Regie: Yves Yersin Start: 16.10. Odeon
choices verlost 3x2 Karten für eine Vorstellung im OFF Broadway (19.10.um 20 Uhr). E-Mail bis 12.10. an
[email protected], Kennwort: Am Sonntag
Cinenova, OFF Broadway
Ernst (Matthias Hungerbühler) und Röbi (Sven Schelker) bei den ahnungslosen Eltern
Jack nimmt die Zügel in die Hand
Liebe in Zeiten der Homophobie
Frühreif
„Der Kreis“ von Stefan Haupt
„Jack“ von Edward Berger
Ein homosexuelles Pärchen kämpft im Zürich der 50er Jahre für Schwulenrechte. C Mischung aus Spielfilm und Dokumentation
Ein Zehnjähriger muss in der Großstadt allein für sich und seinen Bruder sorgen. C Sozialdrama um einen starken Jungen
Als der schüchterne Lehrer Ernst Ostertag in Zürich den Travestiekünstler Röbi Rapp auf der Bühne sieht, ist es um ihn geschehen. Sie werden ein Paar und unterstützen die Schwulenbewegung rund um das Magazin „Der Kreis“. Wegen einer Mordserie im Strichermilieu beginnt die Polizei Schwule zu verfolgen, und auch Röbi und Ernst werden bedroht. Stefan Haupt erzählt von einer Liebe gegen politische Widerstände und gewährt Einblick in die Geschichte der Schwulen-Emanzipation in Europa. Dank stimmungsvoller Bilder und tollen Darstellern gelingt der Spagat zwischen Dokumentation und Fiktion. Während sich das reale Paar auf dem heimischen Sofa zurückerinnert, erwecken inszenierte Rückblenden die Vergangenheit zum Leben. Ein berührender Film über kreative Männer, die für ihre Überzeugung einstehen. NINA HEINRICHS
Edward Berger überraschte bei der diesjährigen Berlinale mit seinem unprätentiösen Sozialdrama über einen auf sich gestellten Zehnjährigen: Jacks junge Mutter ist überfordert mit ihrer Rolle. Neben der Arbeit geht sie gern feiern, ihre Fürsorge vernachlässigt sie. Nach einem häuslichen Unfall muss Jack ins Heim. Als die Mutter ihn in den Sommerferien nicht wie versprochen abholt, macht er sich zusammen mit dem kleinen Bruder auf die Suche. Der Film beobachtet scheinbar dokumentarisch, wie Jack die Initiative ergreift und das Fehlen der Mutter auffängt. Der 11-jährige Hauptdarsteller Ivo Pietzcker trägt den Film fast im Alleingang. Nicht nur sein Jack im Film macht einen sprachlos, auf der Pressekonferenz der Berlinale zog auch Ivo mit seinem Charisma alle in seinen Bann. CHRISTIAN MEYER
DER KREIS Berlinale 2014: Panorama Publikumspreis, Teddy Award
JACK
CH 2014 - Drama - 106 Min - ab 12 J. - Regie: Stefan Haupt mit: Matthias Hungerbühler, Sven Schelker, Anatole Taubman
Start: 23.10.
D 2014 - Drama - 102 Min - ab 6 J. - Regie: Edward Berger mit: Ivo Pietzcker, Georg Arms, Luise Heyer
Filmpalette
Odeon
www.choices.de/heute-im-kino
38
Start: 9.10.
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
OPER-UND BALLETT-LIVE-ÜBERTRAGUNGEN
D
Festival
Film-Kritik
„Die mit dem Bauch tanzen“ von Carolin Genreith, Foto: Zorro Filmverleih
Eins, zwei, drei, vier
6. Tanz-Dokumentarfilmfest startet am 21. Oktober Im Mittelpunkt des Tanz-Dokumentarfilmfests „Darf ich bitten?“ steht in diesem Jahr die Choreographin Sasha Waltz. Gleich drei Filme porträtieren die Berlinerin und ihre Arbeit. Daneben zeigt das Mini-Festival des Deutschen Tanzarchivs Köln und der SK-Stiftung Kultur die in der Eifel gedrehte Dokumentation „Die mit dem Bauch tanzen“ von Carolin Genreith, die die Tanzgruppe ihrer bauchtanzenden Mutter porträtiert. Der Kinofilm entwickelte sich im letzten Jahr zu einem Publikumserfolg. Der Film läuft neben „Dortmund tanzen“ und anderen Dokumentationen auf dem Festival unter der Überschrift „Warum tanzen?“. Unter dem Titel „Die Kunst der Weitergabe“ wird u.a. „Rain“ gezeigt, der die Probenarbeit der belgischen Choreographin Anne Teresa De Keersmaeker mit dem Pariser Opernballett begleitet.
CHRISTIAN MEYER Tanz-Dokumentarfilmfestival „Darf ich bitten?“ Di 21.10. – Do 23.10. | Filmpalette | 0221 12 21 12
WAGNER MOURA
Der Besucher (Jan Bijvoet) macht es sich im Schoße der Familie bequem
Es geht los „Borgman“ von Alex van Warmerdam Das Böse macht sich in einer wohlbehüteten Familie breit. C Abgründiger, surrealer Thriller
Das neue Werk des für sein skurriles Schaffen bekannten Niederländers Alex van Warmerdam („Noorderlinger“, „Das geheimnisvolle Kleid“, „Grimm“) entführt uns auf das bürgerliche Anwesen einer Familie, die von einem rätselhaften Fremden und dessen Gefolge aufgesucht, infiltriert und bis aufs Blut manipuliert wird. Ein inniglich verschworenes und so selbstverständlich grausames Gefolge, wie man es seit Polanskis „Rosemaries Baby“ nicht gesehen hat. Warmerdam inszeniert nur vorgeblich unspektakulär. Die Bedrohung ist allgegenwärtig, was gezielt durch narrative Aussparungen unterstützt wird. An anderer Stelle ist das Drama genussvoll explizit und gipfelt wiederholt in hübscher Morbidität. Ein kleiner, gemeiner Film biblischen Ausmaßes. Rätselhaft, lustig und schlichtweg böse. HARTMUT ERNST BORGMAN Int. Filmfest. Straßburg 2013: Bester Film, Alex van Warmerdam NL/B/DK 2013 - Thriller - 113 Min - ab 16 J. - Regie: Alex van Warmerdam mit: Jan Bijvoet, Hadewych Minis, Jeroen Perceval Start: 2.10.
CLEMENS SCHICK JESUITA BARBOSA
Allein und vereint: Die Geschwister auf der Suche nach Orientierung
EIN FILM VON
KARIM AINOUZ
Gleitende Zeit „Offene Türen, offene Fenster“ von Milagros Mumenthaler Drei junge Frauen sind nach dem Tod der Oma auf sich gestellt. C Poetisches Selbstfindungsdrama
Marina, Sofia und Violeta leben seit dem Tod der Großmutter, die sie aufgezogen hat, alleine in einer großen Villa. Während sich die ältere, melancholische Marina gewissenhaft um den Alltag und ihr Studium kümmert, versucht Sofia ihre Unsicherheit mit ihren weiblichen Reizen zu überspielen. Violeta, die jüngste der drei Mädchen um die 20, lebt sorglos, aber ohne Antrieb in den Tag hinein. Ausgerechnet sie trifft eine Entscheidung, die das orientierungslose Leben der Mädchen durchbricht. Elegant, mit gleitender Kamera, umkreist der Film den langsamen Entwicklungsprozess der jungen Frauen. Ein wenig erinnert Mumenthalers ruhige Studie an Sofia Coppolas „The Virgin Suicides“, nur bleibt das dramatische Ende aus. Stattdessen stehen Details und Nuancen im Vordergrund. CHRISTIAN MEYER
AB 2. OKTOBER IM KINO www.PraiaDoFuturo.de
www.choices.de/heute-im-kino
OFFENE TÜREN, OFFENE FENSTER ARG/CH/NL 2011 - Drama - 98 Min - Regie: Milagros Mumenthaler mit: Martina Juncadella, Maria Canale, Ailín Salas
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Start: 25.9.
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Festival
Engagement fürs Veedel an der Grenze von Idealismus und Realität
Endlosdiskussionen Ein Plädoyer für Bürgerbeteiligung, das auch Probleme aufzeigt. C Dokumentarfilm über das Projekt „Kalk für alle“
Rami Hamze ist Kölner und wird im Stadtteil Kalk aktiv. Er hat 10.000 € Spenden gesammelt und will mit dem Projekt „Kalk für alle“ die Kalker Bürger dazu bewegen, selber zu bestimmen, was mit diesem Geld im Stadtteil passiert. Schnell wird Hamzes Euphorie gebremst, weil er nur wenige erreicht und letztlich selber mit den demokratischen Prozessen, die er anstößt, überfordert ist. Das zeigen lange Sequenzen, in denen das Diskutieren, aber auch das Scheitern dieser Prozesse schmerzvoll vorgeführt werden. Hamzes Engagement reibt sich zwischen seinem Idealismus und der Realität auf. „Der große Demokrator“ ist zum einen schwungvoll und mit Humor inszeniert, zeigt aber auch eine große Ernsthaftigkeit gegenüber seinem Thema. Ein bewegender Film, und ein Film, der etwas bewegt. CHRISTIAN MEYER DER GROSSE DEMOKRATOR D 2013 - Dokumentarfilm / Gesellschaft - 86 Min - o. Altersb. - Regie: Rami Hamze mit: Rami Hamze Start: 2.10. Filmpalette
Sattelt um aufs Lehramt: Papa Aidan
Hausaufgaben „Wish I Was Here“ von Zach Braff Ein erfolgloser Schauspieler übernimmt aus Geldnot die schulische Erziehung seiner Kinder. C Warmherzige Komödie
Aidan ist ein ambitionierter Schauspieler, der in Hollywood Fuß fassen will, dem das allerdings nicht so recht gelingen will. Zum Glück verdient Gattin Sarah das Geld für die gemeinsame Familie, und Großvater Gabe übernimmt die Finanzierung der Privatschule des Nachwuchses. Als Gabe vom Krebs eingeholt wird, ist dies das Aus für den Unterricht. Aidan übernimmt das Lehramt daheim kurzentschlossen selbst. Zach Braff setzt hier beseelt auf lebensnahe, tragischkomische, aber immer warmherzig vermittelte Momente, die von Indierock zusammengehalten werden. Etwas überfrachtet, aber aufrichtig und wiederholt berührend. CARLA SCHMIDT choices verlost 3x2 Karten für eine Vorstellung im Weisshaus (9.10. 19 Uhr Synchro oder um 21 Uhr OmU). E-Mail bis 5.10. an
[email protected], Kennwort: Wish
WISH I WAS HERE
Seit 2001 lenkt das von Kyra Scheurer, Nikolaj Nikitin und Oliver Baumgarten ins Leben gerufene Festival „Filmplus“ den Blick auf den Raum zwischen den Einstellungen. In den Sektionen Spielfilm, Dokumentarfilm und Kurzfilm konkurrieren je fünf Filme um die Preise für die beste Montageleistung. Außerdem wird ein Ehrenpreis verliehen, der in diesem Jahr an die Editorin Barbara von Weitershausen geht. choices sprach mit Oliver Baumgarten. choices: Bei Filmplus sind nicht die Regisseure oder Darsteller im Mittelpunkt, im Fokus steht die Montage. Das ist ungewöhnlich. Was ist der Hintergrund für die Entstehung des Festivals? Oliver Baumgarten: Wir haben uns schon immer für die Montage als jenen kreativen Prozess, der einen Film überhaupt erst filmisch werden lässt, interessiert. Als Drehbuch ist die Geschichte noch Literatur, es ist eine verschriftlichte Vorstellung einer Idee. Sie genau so in Ton und Bild umzusetzen, wie es sich die Autoren gedacht haben, ist unmöglich. Umgewandelt in das Medium Film wird die Geschichte in Form gedrehten Materials erst im Schneideraum. Erst hier montieren die Editoren eine Idee zu einem Film. Und dieser Vorgang ist nicht nur unglaublich kreativ, sondern auch hochspannend, weswegen er sich auch ganz hervorragend dazu eignet, Mittelpunkt eines Festivals zu sein. Nicht nur visuell, auch thematisch lässt sich die Arbeit des Editors untersuchen. In diesem Jahr widmen Sie sich dem Thema „Schnitte ins Leben – Menschen montieren“. Welche speziellen Perspektiven und Fragestellungen tun sich beim Thema Montage von Menschen auf? Gerade bei diesem Thema zeigt sich deutlich, wie groß eigentlich die Verantwortung von Filmeditoren Menschen gegenüber ist, die sich Bildmedien ausliefern. Das betrifft fiktionalisierte Bio-Pics ebenso wie Einzelpersonen porträtierende Dokumentarfilme: Dadurch, dass Filmeditoren aus vielen Stunden gedrehten Materials einzelne Bilder und Sequenzen zusammensetzen, obliegt ihnen auch die Verantwortung, die Figur oder den Protagonisten in Details zu charakterisieren. Man kann Menschen ja nur ausschnitthaft zeigen – aber welche Ausschnitte nimmt man in den Film und welche nicht? Wie sympathisch lässt man jemanden erscheinen? Nimmt man das gewinnende Lächeln rein oder stattdessen eher einen etwas lächerlich wirkenden Versprecher? Die Verantwortung der Filmeditoren ist diesbezüglich wirklich groß, und darüber wollen wir mit einigen Ausschnitten und mit erfahrenen Schnittmeistern reden. Filmplus greift ein recht spezielles Filmthema auf. Sehen sie das Festival eher als Fachmeeting oder als Publikumsfestival? Filmplus war immer beides und wird dies auch weiterhin sein. Für die Fachleute ist Filmplus fast der einzige regelmäßige Treffpunkt in Deutschland, um sich fachlich auszutauschen. Und für das Publikum stellen gerade diese speziellen Einsichten in den Schneideraum, von denen die Editoren zum Beispiel nach jedem Screening berichten, einen großen Gewinn dar. Zusammen mit „doxs! – dokumentarfilme für kinder und jugendliche“ veranstalten wir deshalb auch in diesem Jahr zum ersten Mal ein Schulfilmprogramm. Für uns steht fest, dass die Kenntnis über Mechanismen der Filmmontage einen wichtigen Schlüssel dazu darstellt, um die heute so dominante Bilderwelt besser einordnen zu können. INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
Start: 16.10.
„Filmplus“ | Fr 24.10. - Mo 27.10. | Off Broadway, Filmforum NRW
Odeon, Weisshaus
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
Schnitte in Raum und Zeit
Das Festival Filmplus widmet sich Filmschnitt und Montagekunst
„Der große Demokrator“ von Rami Hamze
USA 2014 - Drama / Komödie - 107 Min - ab 6 J. - Regie: Zach Braff mit: Zach Braff, Kate Hudson, Joey King
Nominierter Spielfilm „Love Steaks“ von Jakob Lass, Foto: Fogma
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Film-Kritik
Spezial
Rettungsschwimmer Donato (Wagner Moura) am Praia do Futuro
Nominiert in der Kategorie „walk&watch“: „Stone Scissors Paper“ von Martin Fischer
Für Kino, Club, Kunstraum & U-Bahn Aquaman und sein Liebhaber
„kurzundschoen“ prämiert visuelle Arbeiten von Studierenden
Bereits für den 30. September und 1. Oktober hatte die Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) zu einem „Showcase“ für die Film- und Fernsehbranche eingeladen. Kurz vor dem Start zum Internationalen Film- und Fernsehfestival „Cologne Conference“ vom 5. bis 10. Oktober, das nationale und internationale Vertreter der Branche nach Köln lockt, war das Screening einer Auswahl aktueller Filmproduktionen von Studierenden im Cinenova in Ehrenfeld günstig gelegen, um Aufmerksamkeit zu generieren. An den beiden Tagen hatten die Studierenden außerdem die Möglichkeit, fiktionale und dokumentarische Stoffe vorzustellen. Im Cinenova gibt es einen Monat später eine weitere Veranstaltung, die den Studierenden den Einstieg in die Berufswelt erleichtern soll: Am 5. November findet die feierliche Preisverleihung von kurzundschön, des internationalen Wettbewerbs für junge Kreative der KHM und des WDR im Cinenova statt. Bis zum 22. Juli konnten Studierende und Auszubildende im audiovisuellen Bereich ihre in der Ausbildung entstandenen Arbeiten einreichen. Der 1997 erstmals ausgetragene Wettbewerb wurde initiiert, um das transmediale Konzept der KHM mit Teilen des öffentlich-rechtlichen Auftrags des WDR zu verbinden, also das in der Ausbildung Erlernte mit den Anforderungen des Marktes zu verbinden. Die beiden Veranstalter haben es sich zum Ziel gesetzt, künstlerischen, kreativen Nachwuchs zu fördern, mediales Crossover zu schaffen und kurze, zeitgemäße Formate zu unterstützen. Jedes Jahr werden in den unterschiedlichsten Kategorien Preise im Gesamtwert von 30.000 Euro ausgelobt. Bewerben kann man sich in den Kategorien Spielfilm (bis 15 Min.), Animation (bis 15 Min.), Kunst- und Experimentalfilm (bis 15 Min.), Werbefilm beziehungsweise Social Spots (bis 3 Min.), Motion Design (Filmvorspänne, MusicClips, Apps oder Verwandtes), publicART (audiovisuelle Performances zwischen Bühne und öffentlichem Raum), Walk&Watch – kurzkino für Infoscreens (20 Sekünder für die Infoscreens in U-Bahnhöfen) und in einer gesonderten, jedes Jahr mit einem anderen konkreten Auftrag verbundenen WDR-Kategorie. In diesem Jahr gilt es einen Imagefilm für das Global Sounds Radio Funkhaus Europa zu drehen, der zwischen 25 Sekunden und 3 Minuten lang sein darf. Vor zwei Jahren konnte der Gewinner sein Drehbuch für einen Kurzkrimi mit den Kölner Tatortstars Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt professionell mit den Produktionsmitteln des WDR verfilmen, und im letzten Jahr wurde ein neuer Vorspann für die Sendereihe „Menschen hautnah“ gesucht – und gefunden. 427 Einreichungen gab es in diesem Jahr, das ist ein leichter Anstieg. 150 Einreichungen kamen von ausländischen Hochschulen. 25 Film-, Kunstund Medienprofis, Künstler und Designer wählen unter den Nominierten die Gewinner in den jeweiligen Kategorien aus. Über die Gewinner des Walk&Watch-Preises wurde bis zum 28. September vom Publikum abgestimmt. Die nominierten Arbeiten waren zuvor einen Monat lang auf den Infoscreens zu sehen. Am 5. November findet dann im Cinenova die feierliche Preisvergabe mit der WDR-Moderatorin Sabine Heinrich und prominenten Paten statt. Die Gewinnerfilme werden im November außerdem in einem Sonderprogramm im WDR zu sehen sein.
CHRISTIAN MEYER
„Praia do Futuro“ von Karim Aïnouz Konrad verliebt sich in den brasilianischen Rettungsschwimmer Donato. C Ruhige Studie einer ungewöhnlichen Beziehung
Karim Aïnouz’ („Madame Satã“) Film lebt in erster Linie von seiner brillanten visuellen Gestaltung. Die Geschichte selbst von zwei jungen Männern, die sich unter widrigen Umständen kennenlernen und ineinander verlieben, ist recht simpel und in wenigen Sätzen zusammengefasst. Dennoch lässt Aïnouz einige Leerstellen, die sich jeder Zuschauer selbst mit Erklärungen und Inhalten füllen muss. Mit talentierten Nachwuchsdarstellern hat er seine Story an wundervollen Locations eingefangen, die die Gegensätzlichkeit seiner Handlungsorte (brasilianische Strände und regnerisches Berlin) unterstreichen und den Zuschauern unverbrauchte und faszinierende Spielorte präsentieren. Ein atmosphärisch stimmungsvolles Beziehungs- und Familiendrama, das nachhaltig seine Wirkung entfaltet. FRANK BRENNER PRAIA DO FUTURO BRA/D 2014 - Drama - 106 Min - Regie: Karim Aïnouz mit: Wagner Moura, Clemens Schick, Jesuita Barbosa
Start: 2.10.
Filmpalette
Selbstfindung fern der Zivilisation: Gelsomina, ihre Schwestern, ihre Mutter
Die Bienenhüterinnen „Land der Wunder“ von Alice Rohrwacher Ein Mädchen meldet den Familiengutshof bei einer Reality TV-Show an. C Märchenhafte Coming-of-Age-Geschichte
Die 14-jährige Gelsomina wächst zusammen mit ihren Schwestern im entlegenen Umbrien auf und sehnt sich nach einem eigenen Leben. Der Vater besteht jedoch auf seinen Aussteiger-Idealen und will nichts von moderner Zivilisation wissen. Als die kleine Imker-Kommune aus Geldnot einen kriminellen Jungen zur Resozialisation in Obhut nimmt, kommt Bewegung in die Isolation. Gelsomina nutzt die Chance und bewirbt sich bei einem Casting für die Fernsehsendung „Le Meraviglie“, die den skurrilsten Bauernhof sucht. Auch Alice Rohrwachers zweiter Film feierte in Cannes Premiere und gewann den Großen Preis der Jury. Sensibel und voller magischer Momente erzählt sie vom schwierigen Prozess des Erwachsenwerdens und der Selbstfindung. Besonders das Spiel der jungen Darstellerinnen weiß zu überzeugen. SILVIA BAHL LAND DER WUNDER Cannes 2014: Großer Preis der Jury I/D 2014 - Drama - 110 Min - Regie: Alice Rohrwacher mit: Monica Bellucci, Alba Rohrwacher, André Hennicke
Start: 2.10.
Filmpalette
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Hintergrund
Nazaret (Tahar Rahim) jenseits von Gut und Böse
Teufel „The Cut“ von Fatih Akin Fatih Akin erzählt vom Schicksal eines überlebenden armenischen Vaters. C Episches Überlebensdrama
Mit „The Cut“ vollendet Fatih Akin seine Liebe- („Gegen die Wand“), Tod(„Auf der anderen Seite“) und Teufel-Trilogie. Anders als bei den Vorgängern wagt sich der Regisseur hier an ein historisches Drama. Den Hintergrund bildet der Völkermord an den Armeniern durch die jungtürkische Regierung des Osmanischen Reichs zu Beginn des Ersten Weltkriegs. Familienvater Nazaret ist Schmied und gläubiger Christ. Dann stehen in einer Nacht im Jahr 1915 türkische Soldaten in der Tür des Armeniers und entreißen Nazaret seiner Familie. In Zwangsarbeit wird er Zeuge von Mord und Misshandlung. Mit Glück entgeht er seiner Hinrichtung, erfährt vom Überleben seiner Töchter und macht sich auf den Weg, sie zu finden. Eine Reise, die ihn über den Atlantik führen soll und auf der ihm Liebe, Tod und Teufel begegnen werden. Fatih Akin greift mit der Schilderung des Schicksals der Armenier mancherorts ein Tabu auf, versteht sich dabei aber nicht als politischer Filmemacher. Die Verbrechen gegen das armenische Volk bilden vielmehr nur den Ausgangspunkt für ein episches Schicksalsdrama und können mühelos in zeitgenössische Konflikte übersetzt werden. So betrachtet ist Akins Bezugsrahmen sehr wohl eine Stellungnahme, vor allem aber erzählt das Drama von einem gottesfürchtigen Familienvater, der sich zu einem moralisch aufrechten, aber verzweifelten Vagabunden mausert, Gott abschwört und am Ende erkennen muss: Das Böse ist immer und überall. Ein Drama über Grauen und Barmherzigkeit, über Flucht und Suche, über Familie und verlorene Kinder.
Nazaret verliert schon bald seine Stimme, weite Teile dieses Spielfilms gestalten sich stumm. Das ist ungewohnt für Akin, so wie es das historische Drama ist. Und die Epik der Geschichte, die nur von seinem „Solino“ übertroffen wird. Insofern bildet „The Cut“ in mancherlei Hinsicht ein Debüt, und so inszeniert der Regisseur mitunter auch mal weniger souverän als gewohnt. Das Drama gibt sich vor allem zu Beginn sperrig, wenn Nazaret die Schrecken des Völkermords durchlebt, was vergleichbar szenisch und gleichnishaft vermittelt wird. Die deutsche Synchronisation ist hier besonders problematisch. Dann aber gewinnt der Film an Intensität und zeugt von Akins cineastischer Reife. Vor allem, wenn der Regisseur nach der Überfahrt seines Helden im Grunde wenig erzählt und dabei vieles zugleich. Hier kommen endlich auch die musikalisch-psychedelischen Akzente von Alexander Hacke (Einstürzende Neubauten) zum Tragen. Nazarets grausame Vergangenheit schwebt auf seiner Reise über allem und gleicht alles ab. All das wird christlich untermauert, nicht von ungefähr dankt Fatih Akin im Abspann allen voran Gott. Wir fragen uns derweil: Was ist gut, und was ist böse? Eine Frage, die Nazaret für den Rest des Lebens beschäftigen wird und den Zuschauer über den Kinobesuch hinaus. HARTMUT ERNST choices verlost 3x2 Karten für eine Vorstellung im Odeon. E-Mail bis 19.10 an
[email protected] Kennwort: The Cut
THE CUT D/F/PL 2014 - Drama - 139 Min - ab 12 J. - Regie: Fatih Akin mit: Tahar Rahim, Simon Abkarian, Makram Khoury
Start: 16.10.
Odeon, OFF Broadway
THE CUT – Am Rande Fatih Akin (41) zählt zu den bekanntesten und im Ausland am meisten beachteten deutschen Filmregisseuren. Dabei sind seine Filme eher unkommerziell angelegt und nicht immer leichte Kost. Als Sohn türkischer Einwanderer, der in einer Hochhaussiedlung in Altona-Nord aufwuchs, lernte er früh das Leben auf der Straße kennen, während er sich mit seiner Gang herumtrieb. Was er dabei erlebte, gefiel ihm aber nicht – er flüchtete sich in Filme und träumte den Traum einer Filmkarriere. Ab 1994 studierte er daher Visuelle Kommunikation, trat einer Theatergruppe bei und lernte mittels kleinerer Filmjobs vieles über Dreharbeiten. Im Fernsehen erhielt er Nebenrollen, wenn ein glaubwürdiger türkischer Kleinkrimineller gezeigt werden sollte. Sein erster Langfilm war schon während des Studiums der realistische Thriller „Kurz und schmerzlos“ (1998) über eine Hamburger Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
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Migranten-Gang, zu dem er auch das Drehbuch schrieb. Es folgten das Road-Movie „Im Juli“ (2000) und das von einem Italiener verfasste Migrationsdrama „Solino“ (2002), beide mit Moritz Bleibtreu. Im Jahr 2004 erschien mit dem Liebesfilm „Gegen die Wand“ der erste Film der „Liebe, Tod und Teufel“-Trilogie und gewann durch seine Milieuschilderung und die ungeschönte Darstellung selbstzerstörerischen Verhaltens u.a. den Goldenen Bären und Europäischen Filmpreis. In „Auf der anderen Seite“ kam dann 2007 der Tod zum Zuge. Neben politischem Engagement ist Akin durch seine Spiel- und Dokumentarfilme ein wichtiger Vermittler türkischer Interessen und Kultur geworden, wobei Thematiken wie Identität, Unterdrückung und Migration weltweit Anklang finden. JAN SCHLIECKER www.choices.de/heute-im-kino
Film-Kritik
Der kleine Nick macht Ferien
Walking on Sunshine
Dracula Untold
Start: 2.10.
GB 2014 - Musik - Regie: M. Giwa, D. Pasquini Start: 25.9.
USA 2014 - Fantasy - Regie: Till Kleinert
2009 gelang eine freche Realverfilmung der berühmten französischen Kinderbücher. In der Fortsetzung fährt der kleine Schelm Nick samt Eltern und Oma zum Urlaub an die See. Dort trifft er auf Gleichaltrige, darunter gar einen Engländer. Und noch viel Schlimmer: Er trifft auf ein Mädchen, das ihn bewundert! HE
Wer auf Musicals steht, der darf sich auf dieses unbedarft romantische Leinwandsingspiel freuen, in dem sich die turtelnden Protagonisten die Hits der 80er Jahre um die Ohren hauen, bis die Glocken läuten. Eine Engländerin will einen Urlaubsflirt heiraten, auf den auch ihre Schwester steht. Sommer, Sonne, Songs und rosa Brillen. HE
Erneut wird große Schauerliteratur Fantasy-voll für die große Leinwand aufbereitet. Wie der Titel verspricht, erzählt das Special-Effects-Spektakel alles Mögliche, was Bram Stoker dereinst nicht ersonnen hatte: Die Geschichte von Prinz Vlad Dracula nämlich, und was ihn zu dem machte, der er ist. Luke Evans spielt die Hauptrolle in dem Teeniespuk. HE
Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth
Sieben verdammt lange Tage
The Riot Club
USA 2014 - SciFi - Regie: Wes Ball
USA 2014 - Komödie - Regie: Shawn Levy
F 2014 - Komödie - Regie: Laurent Tirard
Start: 16.10.
Start: 25.9.
Start: 30.10.
GB 2014 - Drama - Regie: Lone Scherfig
Start: 9.10.
Als er aufwacht, kann sich Thomas an nichts erinnern. Der Ort ist ihm ebenso fremd wie die anderen Jugendlichen, denen es ebenso ergeht wie ihm. Sie alle scheinen gefangen in einem Labyrinth. Gemeinsam erforschen sie den Grund ihres Hierseins, die Regeln dieses unfreiwilligen Spiels und suchen einen Ausweg. Teenie-Abenteuer. HE
Wenn die Großfamilie auf der Leinwand aufeinandertrifft, dann bietet dies Raum für allerhand tragikomischen Schlagabtausch. So auch hier, wenn zum Tode des Vaters dessen vier erwachsenen Kinder samt Gefolgschaft zum Elternhaus anreisen. Aufreibender und berührender Familienzwist mit Jason Bateman und Jane Fonda. HE
Zehn Gefährten sollen sie seien, es sind aber nur achte, also wird Studienanfänger Miles in Oxfords Riot Club aufgenommen, eine elitäre Institution, zu denen nur die „intelligentesten, wagemutigsten und besten“ Studenten zählen. Miles erliegt dem Reiz, bis der aufgeplusterte Club ausschweifend diniert und die Lage eskaliert. HE
5 Zimmer Küche Sarg
Männerhort
Annabelle
NZ 2014 - Komö. - Regie: T. Waititi, J. Clement Start: 30.10.
D 2014 - Komödie - Regie: F. Meyer Price
Start: 2.10.
USA 2014 - Horror - Regie: John R. Leonetti Start: 9.10.
Amüsante, schaurig schräge Kost aus Neuseeland: Eine Handvoll unsterblicher Vampire unterschiedlichen Alters hausen gemeinsam in einer Villa. Der Alltag ändert sich, als Urgestein Petyr seinen Blutdurst nicht zügeln kann und den 20-jährigen Nick beißt. Die WG ist um ein Mitglied reicher. Freche Mockumentary. HE
Frauenkino, Frauensauna, Frauenparkplatz – es reicht, beschließen Eroll, Lars und Helmut (Elyas M’Barek, Christoph Maria Herbst, Detlev Buck) und richten sich einen Raum ein, zu dem Frauen keinen Zutritt haben: den Männerhort. Aber denkste. Schon bald wackelt auch die letzte Bastion. Freche Komödie von Franziska Meyer Price. HE
Dieser Gruselthriller erzählt die Vorgeschichte zu „Conjuring – Die Heimsuchung“. Ein Ehemann erwirbt darin für seine schwangere Frau eine historische Puppe. Doch in der Puppe steckt eine böse Macht, und schon bald macht eine Horde Sektenmitglieder dem Paar die Hölle heiß. Und das ist erst der Anfang. Horror aus der Puppenstube. HE
Mein Freund der Delfin 2
Ribbit
Hüter der Erinnerung – The Giver
USA 2014 - Drama - Regie: Charles M. Smith Start: 9.10.
MAL/USA 2014 - Trickfilm - Regie: Ch. Powers Start: 9.10.
USA 2014 - SciFi - Regie: Phillip Noyce
Nachdem eine Schwanzprothese das Delfinweibchen Winter vorm Ertrinken gerettet hatte und auch das Aquarium durch den Besucherzuwachs wieder finanziell genesen ist, lebt Winter unter der Obhut einer Ersatzmutter. Als diese stirbt, muss rasch eine Ersatzpartnerin her, sonst wird der Meeressäuger verlegt. Tierabenteuer. HE
Frosch Ribbit hat ein Problem: Er glaubt nicht, dass er ein Frosch ist. Was anderen Fröschen Freude bereitet, entlockt ihm ein müdes Lächeln, und Wasser mag er schon gar nicht. Gemeinsam mit seinem Kumpel, einem Eichhörnchen, will Ribbit der Sache auf den Grund gehen. Animierte Selbstfindungs-Fabel. HE
Damit die Menschen nichts Böses mehr verzapfen, werden ihnen Emotionen, Erinnerung und Individualismus entzogen. Ein Jugendlicher ist auserwählt, die Erinnerung an früher zu bewahren. Schon bald will er die Menschheit aus dem Tiefschlaf holen. HE
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Start: 2.10.
choices verlost 2 Karten, Hörbuch, Buch u. a.. E-Mail bis 5.10. an
[email protected], Kennwort: Hüter
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Good Luck Finding Yourself
The Salvation
Der 7bte Zwerg
D 2014 - Doku - Regie: Severin Winzenburg Start: 23.10.
DK/SA/GB 2014 - Western - Regie: Kr. Levring Start: 9.10.
68er-Ikone Rainer Langhans reist mit drei Frauen seiner Lebensgemeinschaft nach Indien. Eine von ihnen ist an Krebs erkrankt und sucht Antworten. Und die passenden Fragen gleich mit. Ein sehr privater Trip durch Ashram und Pilgerstätte, der begleitet wird von Reibereien, Versöhnung und von Weisheiten des Hahnes im Korb. HE
1871. Vor sieben Jahren ist der Däne Jon nach Amerika ausgewandert, nun folgen ihm Gattin und Sohn nach. Zwei Halunken vereiteln das Familienglück, Jon begibt sich auf einen Rachefeldzug, der ihn zum Schurken Delarue und einer stummen schwarzen Witwe führt. Italo-Western, der dramaturgisch auf die bekannten Vorbilder setzt. HE
D 2014 - Komödie / Trickfilm - Regie: Boris Aljinovic, Michael Coldewey, Harald Siepermann Start: 25.9.
Who Am I – Kein System ist sicher
Coming In
Denk wie ein Mann 2
D 2014 - Thriller - Regie: Baran bo Odar
Start: 25.9.
D 2014 - Komödie - Regie: M. Kreuzpaintner Start: 23.10.
USA 2014 - Komödie - Regie: Tim Story
Computernerd Benjamin ist ein Hacker und ein Nichts. Als er den Gleichgesinnten Max und dessen Kumpels kennenlernt, ändert sich alles. Schon bald gehen die Hacker mit ihren Aktionen durch die Medien. Das geht so lange gut, bis der Geheimdienst mitmischt. Großspurig aufgeblasener Internetthriller. Oft unglaubwürdig, aber twistreich. HE
Tom ist Friseur in Berlin, schwul und erfolgreich. Selbst über Deutschland hinaus kennt man seine Shampoos. Frau allerdings nicht. Und das will Tom ändern, indem er das andere Geschlecht und seine Vorlieben besser kennenlernt. Dabei landet er bei Heidi in Neukölln. Zwei Welten prallen aufeinander, und Tom verliert die Orientierung. HE
Fortsetzung der Komödie von 2012, die auf dem Ratgeber-Bestseller „Act Like A Lady, Think Like A Man“ von Steve Harvey basierte. Eine Handvoll Damen, die sich mit dem besagten Buch über das andere Geschlecht aufgeschlaut hatten, wiesen diese entschlossen in die Schranken. Teil 2 verschlägt alle Beteiligten nach Las Vegas. HE
Dieses schöne Scheißleben
Die Spaßcombo rund um Otto Walkes marschiert wieder durchs Märchenland, diesmal animiert und in 3D. Prinzessin Fantabularasa darf sich nirgends pieken, bevor sie die Volljährigkeit erlangt, sonst fällt das ganze Schloss in den Tiefschlaf. Die Eisfee will Böses, Zwerg Bubi tut Dummes. HE
Start: 23.10.
Northmen – A Viking Saga
The Airstrip – Aufbruch der Moderne, Teil III
Start: 23.10.
CH/D/SA 2014 - Abenteuer - Regie: Cl. Fäh Start: 23.10.
D 2013 - Doku - Regie: Prof. H. Emigholz Start: 2.10.
Spätestens seit Robert Rodriguez‘ Debüt „El Mariachi“ wissen wir, was einen Mariachi ausmacht: Gitarre, Machoattitüde und jede Menge Testosteron. Doch Obacht, es gibt sie auch als Frau, die Mariachis. Doris Dörrie begibt sich mit ihrem Dokumentarfilm gen Mexiko und auf die Spuren der Musikerinnen. Vielleicht lässt sich Rodriguez ja inspirieren. HE
Ein Boot furchtloser Wikinger unter der Führung des Recken Asbjörn zieht zwecks Raubzug gen Großbritannien. Die Männer kentern an der schottischen Küste. Dort planen sie, von König Dunchaid für dessen Tochter Lösegeld zu erpressen. Der Herrscher wiederum lässt furchtlose Söldner von der Leine. Raues Wikingerabenteuer. HE
Der Künstler Heinz Emigholz inszeniert seit den 70er Jahren experimentelle, avantgardistische Filme. „The Airstrip“, die Fortführung von „Parabeton“ und „Perret in Frankreich und Algerien“, beschäftigt sich mit der „Betonkultur des Krieges“, Emigholz reiste dafür nach Japan, Lateinamerika und in die USA. Die Band Kreidler unterlegt das Werk mit ihrer Musik. HE
Pek Yakinda
Die Reise des Akkordeons
Gone Girl – Das perfekte Opfer
TRK 2014 - Komödie - Regie: Cem Yilmaz Start: 2.10.
COL/D 2013 - Porträt / Biographie / Musik Regie: Rey Sagbini, Andrew S. Tucker Start: 2.10.
USA 2014 - Drama - Regie: David Fincher
D 2014 - Doku - Regie: Doris Dörrie
Zafer wird von seiner Gattin Arzu verlassen. Jetzt überlegt der Taugenichts, wie er sie zurückgewinnen könnte. Aus Tunichtgut wird Tugut: Arzu träumt von einer Filmkarriere, also reanimiert Zafer ein Filmprojekt, engagiert Amateure und offeriert seiner Angebeteten die Hauptrolle. Komödie des türkischen Comedy-Stars Cem Yilmaz. HE Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
Alljährlich findet im kolumbianischen Valledupar das weltgrößte Akkordeon-Festival statt. Sechzehn Mal hat Manueal Vega teilgenommen und nie gewonnen. Als er eine Einladung der deutschen Hohner-Fabrik erhält, begibt er sich mit zwei Freunden auf eine abenteuerliche musikalische Reise. HE
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Start: 2.10.
Nick und Ehefrau Amy führen eine glückliche Ehe. An ihrem 5. Hochzeitstag aber verschwindet Amy spurlos. Im Laufe der Ermittlungen gerät das heile Bild der Vermählten ins Wanken. Nick gerät unter Mordverdacht. Verfilmung des Romans von Gillian Flynn. HE choices verlost 2 Karten, Buch und Plakat. E-Mail bis 5.10. an
[email protected], Kennwort: Gone Girl
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Film-Kritik
Der Freundeskreis auf Abschiedstour
Entscheidung „Hin und weg“ von Christian Zübert Ein todkranker Enddreißiger plant eine Abschiedstour mit seinen Freunden. C Aufreibendes Road Movie
Hannes (Florian David Fitz) ist Ende dreißig und leidet an Amyotropher Lateralsklerose, kurz: ALS. Eine Krankheit, in deren Verlauf das motorische Nervensystem bis hin zum Tod des Patienten erkrankt. Hannes hat sich entschieden, das lange Dahinscheiden abzukürzen und Sterbehilfe in Belgien zu beanspruchen. Also lädt er seine Partnerin Kiki (Julia Koschitz) und die engsten Freunde zu einer Radtour von Frankfurt nach Ostende ein. Kiki ist als einzige eingeweiht. Und so startet der Trip noch munter und vergnügt, auch wenn die Beziehung zwischen Mareike (Viktoria Mayer) und Dominik (Johannes Allmayer) kriselt und sich Hannes und sein Bruder Finn (Volker Bruch) entfremdet haben. Außerdem tritt noch Womanizer Michael (Jürgen Vogel) mit in die Pedale, der auch sonst gut gelaunt durchs Leben und unverfängliche Affären kurvt. Als die Radler bei der Mutter von Hannes (Hannelore Elsner) Halt machen, kommt die Wahrheit auf den Tisch. Entsprechend gedämpft gestaltet sich die letzte Etappe, auf der Freundschaften geprüft, Beziehungen reflektiert und dem Tod auf allerlei Weise ins Auge geblickt wird.
EIN FILM VON IAIN FORSYTH & JANE POLLARD
Nach Filmen wie der Kultkomödie „Lammbock“ und dem liebenswerten Drama „Dreiviertelmond“ sucht Regisseur Christian Zübert nun das Melodram und wählt als Rahmen ein Velo-Roadmovie. „Hin und weg“ ist ein Spielfilm, der stetig wächst. Der leichthändig mit Kuschelrock und Splitscreen startet, beinahe so als biege man ein in eine Til-Schweiger-Komödie. Der Konflikte strapaziert, damit diese auf dem Weg, der kein leichter sein wird, gelöst werden dürfen. Der sich zuerst angepasst gibt, in Story und Inszenierung, um schließlich zu einem Drama zu reifen, das der Sache gerecht wird, die es behandelt: Der Krankheit. Dem Sterben. Dem Freitod. Einer Entscheidung. Trotz anfänglicher Schnitzer darf Züberts Ansatz, derlei Themen massentauglich aufzuarbeiten, als gelungen bezeichnet werden. Belächelt man anfangs noch bemüht Jürgen Vogel in Frauenklamotten und runzelt über den einen oder anderen Dialog die Stirn, besinnt sich das Geschehen zunehmend auf den Gehalt seines Themas und findet seinen Weg. Eine Geschichte, die sich irgendwann entfernt von der überdrehten Ausgangslage, und die schließlich die glaubwürdige Melange sucht aus Entfremdung, Trauer, Angst und Aufbegehren. Im Lachen, im Weinen, aus Lebensflucht, aus Lebensfreude. Mit Florian David Fitz, Julia Koschitz, Jürgen Vogel und anderen, die auch einen Til-Schweiger-Film stemmen könnten. „Hin und weg“ aber beginnt, sich nach dem so turbulent gestalteten Leben der Überlebenden auch dem Leben von Hannes selbst zu widmen. Zum Ende hin, und es ist nicht zu spät, entflieht das Drama der Routine, findet die Stille, wird wahr. Dann, wenn es Christian Zübert gelingt, wundersam zurückgenommen trauriges Glück auf die Leinwand zu bannen. HARTMUT ERNST
AB 16. OKTOBER IM KINO
HIN UND WEG D 2014 - Drama / Komödie - 95 Min - ab 12 J. - Regie: Christian Zübert mit: Florian David Fitz, Julia Koschitz, Jürgen Vogel Start: 23.10. Cinenova, Weisshaus
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Teenage Mutant Ninja Turtles
Die Vampirschwestern 2 – Fledermäuse im Bauch
Die Boxtrolls
USA 2014 - Fantasy - Regie: J. Liebesman Start: 16.10.
D 2014 - Fantasy - Regie: Wolfgang Groos
Sprechende Ninja-Schildkröten, das kann ja nur aus den USA kommen. Seit dreißig Jahren kämpfen und spaßen sich die vier Pizzafreunde durch Comic, Konsole, Fernsehen und nun wiederholt durchs Kino. In diesem 3D-Abenteuer stellen sich Leonardo & Co dem gefürchteten Ninja-Meister Shredder. An ihrer Seite: Journalistin April (Megan Fox). HE
Hanni & Nanni mit Beißerchen. So in etwa kann man sich dieses Teenieabenteuer vorstellen, in dem sich Dakaria in den Vampirboy Murdo verliebt. Schon bald aber steckt der Groupie in Gefahr, denn ein Rivale ihres Vaters sinnt auf grausame Rache. Doch Schwesterchen Silvania und diverse Freunde sorgen für das Happy End. HE
GB/USA 2014 - Trickfilm / Abenteuer Regie: Graham Annable, Anthony Stacchi Start: 23.10.
Wie in alten Zeiten
The Equalizer
F 2013 - Komödie - Regie: Joel Hopkins
Start: 16.10.
In dieser sommerlichen Komödie macht Richard gemeinsam mit seiner geschiedenen Frau Jagd auf einen skrupellosen Geldhai. Freche Flirts und Neckereien, Alterserscheinungen, ein Diamant und gemeinsame Feinde bilden einen beschwingt harmlosen Boulevardstreich. HE choices verlost 22x2 Karten das Cinenova. E-Mail bis choices verlost Pakete mitfür 2 Karten und Plakat. E-Mail 19.10. an
[email protected], Zeiten bis 19.10. an
[email protected],Kennwort: Kennwort: Alte Zeiten
USA 2014 - Drama - Regie: Antoine Fuqua
Start: 16.10.
Tief unter der Stadt Cheesebridge hausen die liebenswerten, aber von den Städtern ungeliebten Boxtrolls. Unter ihnen der Junge Eggs. Als Trolljäger seinen Adoptivvater entführen, folgt ihm Eggs an die Oberfläche. Hübsch verschroben gestaltetes Stop-Motion-Abenteuer. HE
Arteholic Start: 9.10.
D 2014 - Doku / Kunst - Regie: Hermann Vaske Start: 16.10.
Regisseur Antoine Fuqua („Training Day“, „Olympus Has Fallen“) schickt Denzel Washington in einen Actioner, in dem dieser einen Agenten verkörpert, der ausgestiegen ist und sich in Boston anonym ein ruhiges Leben aufgebaut hat. Das ändert sich, als er die junge Terri (Chloë Grace Moretz) rettet und sich mit russischen Gangstern anlegt. Aus dem Frührentner wird The Equalizer. HE
Darsteller Udo Kier ist ein Freund der Kunst. Gemeinsam mit Regisseur Hermann Vaske unternimmt er einen filmischen Streifzug durch Bonn, Köln, Paris, Frankfurt, Kopenhagen und Berlin, wo er Künstler trifft und Kunstwerke und dabei immer selbst den Künstler in sich sucht. Assoziativ, schräg, kieresk. HE choices verlost 2x2 Karten für das Filmhaus. E-Mail bis 19.10. an
[email protected], Kennwort: Arteholic
Programmänderungen vorbehalten
Kartenreservierung online www.metropolis-koeln.de Eintrittspreise / Ticket Pricing Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag; surcharge for 3D and longer films • Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So/Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €; Mo bis Mi/Mon - Wed 5,00 € • KiFi/FaFi: Sonderpreise für Kinder- und Familienfilmvorstellungen: Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 €; soziale Gruppen 3,50 € • KiFi/FaFi: Children and Family Film Pricing Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 €; social groups 3,50 €
Programmkino mit Café • Ebertplatz 19 • 50668 Köln
Dracula untold (OV)
ab 02.10.
USA 2014 • Fantasy • ca. 93 Min. • R.: Gary Shore • D.: Luke Evans, Dominic Cooper, Sarah Gadon • FSK n.n.b. Fürst Vlad erlebt als Junge die Grausamkeit der Osmanen. Als ihr machthungriger Herrscher Sultan Mehmed Vlads Untertanen und auch seine Familie bedroht, will Vlad ihn und seine Armee bekämpfen. Der Sieg und der Schutz seiner Familie ist ihm jeden Preis wert. Er lässt sich auf einen unheiligen Pakt ein, um übermenschliche Kräfte zu erlangen, die er braucht, um mit der Übermacht fertig zu werden. Dracula Untold is an upcoming 2014 American action horror film directed by Gary Shore and written by Matt Sazama and Burk Sharpless. Based on the novel Dracula by Irish novelist Bram Stoker, the film portrays the origin story of its title character, Count Dracula. Weaving vampire mythology with the real history of prince Vlad the Impaler, the film depicts the process in which Vlad becomes the first vampire, when the lives of his wife and child are put in danger.
Gone Girl - Das perfekte Opfer (OmU)
ab 02.10.
USA 2014 • Thriller • ca. 145 Min. • R.: David Fincher • D.: Ben Affleck, Missi Pyle, Rosamund Pike, Neil Patrick Harris • FSK n.n.b. Nick Dunne meldet seine Frau Amy an ihrem fünften Hochzeitstag als vermisst. An der Suche nach der hübschen jungen Frau beteiligen sich nicht nur die Polizei, sondern auch zahlreiche Freiwillige. Doch weder sie noch aussagekräftige Hinweise auf ihr Verbleiben werden gefunden. Schnell gerät Nick in den Fokus der Ermittlungen. An seiner Geschichte von der perfekten Ehe gibt es immer mehr Zweifel. Aussagen von Freunden, Indizien belasten ihn. Die ihm zu Anfang von der Öffentlichkeit entgegengebrachte Sympathie wandelt sich zu Hass auf einen Mörder. On the occasion of his fifth wedding anniversary, Nick Dunne reports that his wife Amy has gone missing. Under pressure from the police and a growing media frenzy, Nick‘s portrait of a blissful union begins to crumble. Soon his lies, deceits and strange behavior have everyone asking the same dark question: Did Nick Dunne kill his wife?
The Equalizer (OV)
ab 09.10.
USA 2014 • ca. 131 Min. • Drama 8 D.: Antoine Fuqua • C.: Denzel Washington, Marton Csokas, Chloe Grace Moretz • FSK n.n.b. McCall, ehemaliger Elite-Soldat- und Agent, ist untergetaucht und versucht in Boston ein normales Leben zu führen. Das funktioniert nicht. Zu viel Ungerechtigkeit und Verbrechen gibt es in der Stadt. Er lernt eine blutjunge Prostituierte kennen und will sie aus den Fängen ihres Zuhälters befreien. Der gehört zur russischen Mafia. McCall schreckt nicht davor zurück, sich mit der mächtigen Organisation anzulegen. Dank seiner Erfahrung und Ausbildung ist er ein ebenbürtiger Gegner und dezimiert die Gangstertruppe. Mr. McCall is a man who believes he has put his mysterious past behind him and dedicated himself to beginning a new, quiet life. But when he meets Teri, a young girl under the control of ultra-violent Russian gangsters, he can‘t stand idly by - he has to help her. Armed with hidden skills that allow him to serve vengeance against anyone who would brutalize the helpless, McCall comes out of his self-imposed retirement and finds his desire for justice reawakened. If someone has a problem, if the odds are stacked against them, if they have nowhere else to turn, McCall will help. He is The Equalizer.
Get on Up (OV)
ab 09.10.
USA 2014 • Drama / Musikfilm • 139 Min. • D.: Tate Taylor • C.: Chadwick Boseman, Nelsan Ellis, Viola Davis • 12 J. Die spätere Soullegende James Brown wächst in ärmlichen Verhältnissen mit einem gewalttätigen Vater auf. Erste musikalische Erfahrungen sammelt er in einem Gospelchor, später tritt er mit den Famous Flames auf. Er wird schnell zum Star der Band und beginnt einen kometenhaften Aufstieg. Nicht nur erweist er sich als genialer Entertainer, sondern auch als smarter Geschäftsmann. Sein Privatleben hingegen ist voller Probleme, was schließlich zu einer Haftstrafe führt. Doch Brown lässt sich nie unterkriegen und geht kompromisslos seinen Weg. A chronicle of James Brown‘s rise from extreme poverty to become one of the most influential musicians in history.
Calvary - Am Sonntag bist Du tot (OV)
ab 23.10.
Irland 2014 • Komödie / Drama • 105 Min. • C.: John Michael McDonagh • C.: Brendan Gleeson, Chris O‘Dowd, Kelly Reilly • 16 J. Im Beichtstuhl kündigt ein Unbekannter dem irischen Landpfarrer Lavelle an, er werde ihn nach Ablauf einer Woche töten. Er sei jahrelang von einem inzwischen verstorbenen Priester missbraucht worden und wolle ein Zeichen setzen, gerade weil Lavelle unschuldig sei. Der gutherzige Seelsorger versucht in diesen sieben Tagen herauszufinden, wer sein zukünftiger Mörder ist, muss „Haus und Hof“ bestellen und mit sich und der ihm nicht wohl gesonnenen Gemeinde auseinandersetzen. Ein Kreuzweg der besonderen Art beginnt. Years before „The Big Fat Kill“, Dwight McCarthy struggles with his inner demons and tries to maintain control until his former lover, Ava Lord, returns, wanting his help to escape her abusive husband, billionaire Damien Lord and his massive bodyguard Manute. A love-struck Dwight soon learns that Ava‘s true intentions are far more sinister than they appear.
Pride (OmU)
ab 30.10.
GB 2014 • Komödie • 121 Min. • D.: Matthew Warchus • C.: Bill Nighy, Imelda Staunton, Dominic West • 6 J. Um gegen Zechenschließungen und Privatisierung zu kämpfen, die Margaret Thatchers Regierung beschlossen hat, treten auch die Bergarbeiter eines walisischen Dorfs in den Streik. Unerwartete und nicht unbedingt willkommene Unterstützung erhalten sie von einer kleinen schwul-lesbischen Aktivistengruppe aus London, die für die Kumpel Spenden sammelt. Als die urbanen Exoten das Dorf besuchen, schlagen Vorurteile durch, herrscht zunächst Distanz, bis man entdeckt, dass es weit mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt. Its the summer of 1984 Margaret Thatcher is in power and the National Union of Mineworkers (NUM) is on strike. At the Gay Pride March in London, a group of gay and lesbian activists decides to raise money to support the families of the striking miners. But there is a problem. The Union seems embarrassed to receive their support. But the activists are not deterred. They decide to ignore the Union and go direct to the miners. They identify a mining village in deepest Wales and set off in a mini bus to make their donation in person. And so begins the extraordinary story of two seemingly alien communities who form a surprising and ultimately triumphant partnership.
dt.F. deutsche Fassung/German version • OV Originalversion/not dubbed, no subtitles • OmU Originalfassung mit dt. Untertiteln/with German subtitles
K I N D E R - U N D Der 7bte Zwerg - 2D + 3D (dt.F.)
F A M I L I E N K I N O
seit 25.09.
D 2014 • Animation • 88 Min. • R.: Boris Aljinovic • S.: Otto Waalkes, Ralf Schmitz, Mirco Nontschew, Martin Schneider • o.A. Bubi, der kleinste und schusseligste der sieben Zwerge, hat mal wieder Mist gebaut. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände hat er dafür gesorgt, dass das Schloss von Fantabularasa samt seiner Bewohner durch einen Fluch der gemeinen Eisfee Dellamorta tiefgefroren wird. In der Folge versuchen die kleinen Helden, das Geschehene ungeschehen zu machen.
Der kleine Nick macht Ferien (dt.F.)
Die Vampirschwestern 2 - Fledermäuse im Bauch (dt.F.)
PREVIEW • Sa 11.10. • 14:05 Uhr • Kinder 4 € • Erw. 5 € Die zwei Vampirschwestern Dakaria und Silvanina Tepes haben sich in der deutschen Provinz gut eingelebt und neue Freundschaften geschlossen. Die Sommerferien stehen vor der Tür, endlich ist Zeit für einen Zelturlaub mit Ludo, Helene und Jacob. Als Dakaria aber erfährt, dass ihre absolute Lieblings-Band Krypton Krax durch Deutschland touren wird, ist dieser Plan schnell vergessen...
ab 02.10.
F 2014 • Komödie • 97 Min. • R.: Laurent Tirard • D.: Mathéo Boisselier, Valérie Lemercier, Kad Merad • o.A. Der kleine Nick, seine Eltern und die Oma fahren gemeinsam in den großen Ferien ans Meer. Während der Zehnjährige schnell Freunde findet, mit ihnen Streiche auf Kosten der Erwachsenen macht und in einen amourösen Zwiespalt gerät, verfällt Maman fast den Verführungskünsten eines italienischen Filmproduzenten, Papa ist von einer deutschen Nudistin fasziniert .
Mein Freund der Delfin 2 (dt.F.)
Die Boxtrolls - 2D+3D
ab 23.10.
GB/USA 2014 • Trickfilm/Abenteuer • 97 Min. • R. Graham Annable, Anthony Stacchi • D.: Sir Ben Kingsley, Isaac Hempstead Wright, Elle Fanning, oni Collette • 6 J. Waisenjunge Eggs ist bei den Boxtrolls aufgewachsen. Sie tun keiner Fliege was zu leide und sammeln nachts den Metallschrott der Menschen von Cheesebridge für ihre Behausung unter der Stadt. Doch von den Bewohnern, für deren Elite Käse das Wichtigste aller Dinge ist, werden sie als gefährliche Monster gefürchtet und vom Trolljäger gejagt.
ab 09.10.
USA 2014 • Familienfilm • 107 Min. • R. Charles Martin Smith • D.: Ashley Judd, Morgan Freeman, Nathan Gamble, Kris Kristofferson, Cozi Zuehlsdorff • 6 J.
PREVIEW • So 05.10. • 14:30 Uhr • Kinder 4 € • Erw. 5 € Das Delfin-Weibchen Winter und ihre Betreuer im Aquarium stehen vor einer neuen Herausforderung, als Winters Poolgefährtin Panama verstirbt. Da Delfine unter keinen Umständen alleine gehalten werden dürfen, muss eine neue Gesellschaft für Winter her, andernfalls droht ihr, in ein anderes Aquarium verlegt zu werden. Mit dem Baby-Delfin Hope kommt Hoffnung.
ab 16.10.
Deutschland 2014 • Kinderfilm / Fantasy • 93 Min. • R.Wolfgang Groos • D.: Marta Martín, Laura Antonia Roge, Christiane Paul, Stipe Erceg , Michael Kessler • o.A.
Der Kleine Medicus (dt.F.)
ab 30.10.
Deutschland 2014 • Kinderfilm / Trickfilm • 79 Min. • R. Peter Claridge • Sprecher: Christiane Paul, Bernhard Hoëcker, Malte Arkona, Sebastian Fitzner, Annette Potempa • o.A. Als sich eines Tages Nanos Großvater sehr seltsam benimmt, kommt der Junge einem gemeinen Experiment auf die Spur. Der irre Professor Schlatter hat dem Großvater den Miniroboter Gobot implantiert, der den alten Mann völlig willenlos macht. Das will Schlatter bei allen Menschen durchführen, um sie wie Marionetten steuern zu können.
Kinderfilmfestival Kinderfilmfestivalprogramm Herbst 2014
Min. FSK
Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi 02.10. 03.10. 04.10. 05.10. 06.10. 07.10. 08.10. 09.10. 10.10. 11.10 12.10. 13.10 14.10. 15.10. 16.10. 17.10. 18.10 19.10. 20.10 21.10. 22.10.
Eintritt: 3 € (ermäßigt für soziale Einrichtungen: 2,50 €) Alvin und die Chipmunks - Der Kinofilm Auf dem Weg zur Schule Das Mädchen Wadjda Das Sams - Der Film Der kleine Eisbär Die Eiskönigin - Völlig unverfroren Die Schlümpfe Die Vampirschwestern Drachenzähmen leicht gemacht 2 Hanni und Nanni 2 Komm, wir finden einen Schatz Lauras Stern Pettersson und Findus Pommes essen Rico, Oskar und die Tieferschatten Sams in Gefahr Zwei kleine Helden
Reguläres Kinderfilmprogramm Der 7bte Zwerg - 2D Der kleine Nick macht Ferien Die Biene Maja - Der Kinofilm - 2D Die Vampirschwestern 2 - Fledermäuse im Bauch Mein Freund, der Delfin 2
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Eintritt: Familienpreise: Kinder 4,00 €, begleitende Erwachsene nur 5,00 € / ermäßigt für soziale Einrichtungen: 3,50 € / Erwachsene: Do: 4,00 €, Mo-Mi 5,00 €, Fr-So und Feiertag 7,50 € / alle Preise ggf. zzgl. 3,00 € 3D-Zuschlag und/oder Überlängenzuschlag 88
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Nick Cave trifft einen Geist der Vergangenheit: Kylie, Foto: Rapid Eye Movies
Asta Nielsen in Urban Gads „Die Filmprimadonna“ von 1913, Foto: Deutsches Filminstitut
Fiction auf dem Vormarsch
Der Sprung ins Dunkle
Das Internationale Film & Fernsehfestival „Cologne Conference“ zeigt seit 1991 einmal im Jahr eine Auswahl kommender Kino- und Fernsehproduktionen. Das Festival hat sich mit Lectures wie dem „History Day“ und dem „International Day“ sowie vielen Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen zu einem bedeutenden Branchentreff für die Film- und Fernsehbranche entwickelt. In drei Sektionen präsentiert das Festival vom 5. bis zum 10. Oktober 31 Programme aus 16 Ländern. In der Kino-Sektion sind Filme zu sehen, die erst in den kommenden Wochen und Monaten ins Kino kommen. So zum Beispiel „Zwei Tage, eine Nacht“, der sehr konzentrierte neue Film von Jean-Pierre Dardenne mit einer beeindruckenden Marion Cotillard in der Hauptrolle. Oder Johannes Holzhausens Dokumentation „Das große Museum“ über das Kunsthistorische Museum in Wien. Der Film erzählt viel mehr von der österreichischen Gesellschaft, als man beim ersten Blick auf die alten Relikte der Habsburger vermuten möchte. Zu sehen ist auch der fast 200-minütige „Winter Sleep“ von Nuri Bilge Ceylan, der im Frühling in Cannes die Goldene Palme gewann, oder Aleksei Germans bildgewaltige Romanadaption „Hard to Be a God“. Allerdings laufen hier auch immer wieder Filme, die man vielleicht sonst kaum zu Gesicht bekommt. So ist die großartige gleichnamige Comicvorlage von Christophe Blain bereits auf Deutsch erschienen; ob die Verfilmung von Bertrand Tavernier einen deutschen Verleih finden wird, ist hingegen ungewiss. Tavernier wird zum Festival anreisen, um den TV Spielfilm-Preis entgegenzunehmen und ein Werkstattgespräch zu führen. Ebenfalls ohne Starttermin ist das subtile schwedische Familiendrama „Höhere Gewalt“ über einen Vertrauensbruch. Und auch wenn Festivaldirektiorin Martina Richter feststellt, dass „nach der Dokuwelle die Fiction wieder auf dem Vormarsch ist“ – natürlich stehen neben Holzhausens Museums-Doku noch andere außergewöhnliche Kinodokumentarfilme auf dem Programm: „Red Army“ zeigt, wie auf dem Rücken der sowjetische Eishockeynationalmannschaft der Kalte Krieg ausgetragen wurde. „20.000 Days on Earth“ ist eine außergewöhnliche Doku-Fiction über Nick Cave und läuft bereits am 3. Oktober in der Sektion „Look“. Ebenda ist außerdem „Mommy“, der neue, fünfte Spielfilm des erst 25-jährigen Kanadiers Xavier Dolan zu sehen. In Cannes erhielt er dafür den Preis der Jury. In der TV-Sektion „Top Ten“ wird der Pilot von Danny Boyles Serie „Babylon“ gezeigt sowie zwei Folgen der Serienfassung des Coen-Films „Fargo“. Von dem im Frühling überraschend verstorbenen österreichischen Regisseur Michael Glawogger ist seine letzte Regiearbeit, der skurrile Fernsehkrimi „Die Frau mit einem Schuh“ zu sehen. Der jährlich ausgelobte Filmpreis Köln geht in diesem Jahr an Lars von Trier. In Folge seines Schweigegelübtes nach dem Skandal in Cannes 2011 wird er für ein Werkstattgespräch nicht zur Verfügung stehen. Dafür werden beide Teile von „Nymphomaniac“ im langen, 150- und 180-minütigen Director‘s Cut zu sehen sein. Außerdem werden bereits am 4. Oktober in der Kultnacht alle Folgen seiner tollen Miniserie „Geister“ von 1994 am Stück gezeigt – das sind knapp zehn Stunden. Also wenig O-Ton, aber viel Lars von Trier auf der Leinwand. CHRISTIAN MEYER
Kurz bevor der Erste Weltkrieg Europa in die Finsternis stürzte, erlebte der deutsche Film eine erste Blüte. Eine Filmreihe der KölnMusik zeigt Filme von Urban Gad mit Asta Nielsen, ein frühes Biopic über Richard Wagner oder Carl Wilhelms Komödie „Der Stolz der Firma“, der Ernst Lubitschs Ruhm als Darsteller begründete. Für die musikalische Begleitung der Komödie sorgt das Trio Brandt Brauer Frick mit dem Percussionisten Matthias Engler. Die von Livemusikern begleitete Filmreihe ist Auftakt für die Konzertreihe „Musik und Krieg“ in der Philharmonie. Dort wird u.a. Buster Keatons „Der General“ von Dennis James an der Orgel begleitet. Außerdem ist Michael Nymans „War Work“ (2014) als deutsche Uraufführung von der Michael Nyman Band zu hören.
Film- und Fernsehhighlights auf der Cologne Conference
Letzte Bilder und Töne vor dem Ersten Weltkrieg
CHRISTIAN MEYER
„Kino am Vorabend des Ersten Weltkriegs“ | 11.10.-31.10. | Filmforum NRW „Musik und Krieg“ | 2.11.-22.11. | Kölner Philharmonie choices verlost 2x2 Karten für die von Brandt Brauer Frick und Matthias Engler begleitete Vorführung von „Der Stolz der Firma“ am 31.10. um 21 Uhr im Filmforum. E-Mail mit Stichwort „Firma“ bis 26.10. an
[email protected]
culture club
Foto: Maria Litvinova
präsentiert: Kino-Café
präs.: Freies Theater
DIE BÜCHERDIEBIN
ALLTÄGLICHE APOKALYPSEN
Familie Meminger wird im Zweiten Weltkrieg getrennt und die neunjährige Liesel in München von den Pflegeeltern und Rosa Hubermann aufgenommen. Sie verstecken den jungen Juden Max, der ihr das Lesen beibringt. Je schlimmer es um sie herum wird, umso mehr flüchtet Liesel sich in Bücher, die sie stiehlt und schließlich auch den Bücherverbrennungen zu entreißen versucht.
Ein internationales Kooperationsprojekt des Svetlana Fourer Ensembles Köln und des preisgekrönten Trikster Theaters aus Russland. Das Stück ist eine metaphorische Komposition aus Theater, Tanz und Schattenspiel, inspiriert von Eugène Ionesco. Die Darsteller balancieren auf den Drahtseilen einer lebensfeindlichen Umwelt des alltäglichen Chaos, die zunehmend drastischer und absurder wird, aber auch zum Lachen einlädt.
UCI Kinowelt Hürth Teresienhöhe 1 Hürth-Park Karten: 02233 79 97 23
Cologne Conference | 5.10.-10.10. | Cinenova, Filmforum NRW, Filmhaus, Residenz u.a. | www.cologne-conference.de choices verlost 3x2 Karten zu Bertrand Taverniers „Quai D’Orsay“ (OmeU) am Do 9.10. um 21.30 Uhr im Residenz. E-Mail bis 30.9. an
[email protected]. Kennwort: „Quai“
www.choices.de/heute-im-kino
culture club
choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 26.10. an
[email protected] Kennwort: „Die Bücherdiebin“
Freies Werkstatt Theater Zugweg 10 50677 Köln Karten: 0221 32 78 17 choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 12.10. an
[email protected] Kennwort: „Alltägliche Apokalypsen“
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Mi 5.11. 14.30 Uhr
Fr 17.10. 20 Uhr
Popkultur in NRW
KONZERTAUSWAHL OKTOBER 2014 Multiphonics-Festival 2014 3009 Di 20:00 Thomas Savy Trio // Gebhard Ullmann & Tá Lam 11 0210 Do 20:00 Duo Riessler & Charial // David Murray Infinity Quartet
Der Nerd-Kanon
Mogwai, Foto: © Steve Gullick
Beim New Fall Festival kann man das System Popmusik hören Von Christian Werthschulte Eigentlich sollte es keinen wundern, dass die Popmusik mittlerweile in die Konzerthallen gewandert ist. Der Tonträgermarkt hat sich zwar auf niedrigem Niveau konsolidiert, doch bei den „Die Konzerthäuser Konzerten ist der Verdrängungswettbewerb haben den Pop-Bildungsgrößer geworden. Auch die öffentlich gebürger entdeckt“ förderten Kulturinstitutionen stehen unter Druck. Sie müssen sich zwar nicht über Erfolg legitimieren, aber ohne Publikum geht es trotzdem nicht. Seit einigen Jahren schon haben Konzerthäuser deshalb ein bestimmtes Popsegment für sich entdeckt: den Bildungsbürger-Pop. Das ist an sich natürlich keine wirkliche Neuigkeit. Egal ob Zappa, Dylan oder Cohen – eine Popmusik mit bestimmten Techniken und Signifikanten hat Gebildete schon immer stärker angesprochen. Teilweise führte das zu schrecklicher Musik wie etwa den Shakespeare-Vertonungen von Rufus Wainwright. Neu ist dagegen, dass nicht mehr nur die Zeichenwelten eines eher traditionellen bildungsbürgerlichen Kanons bedient werden, sondern ein Kanon, der sich innerhalb des Systems Popmusik selbst herausgebildet hat. Ein Beispiel ist das Düsseldorfer New Fall Festival. Es spiegelt die Logik wider, dass man Popmusik mit dem Transfer an Orte, wo klassische Musik gespielt wird, aufwertet. Aber dieses Jahr hat man sich davon zum Glück verabschiedet. Am 10. Oktober tritt Erlend Øye im Robert-Schumann-Saal auf. Øye ist der Prototyp des Nerds: schlacksig, große Brille und mit einem unersättlichen Interesse an Popmusik. Er spart sich seine Schlauheit lieber für das Schreiben von Popsongs auf, anstatt sie für Wissenschaft oder Startups zu verschwenden. Das Sympathische ist, dass Øye mit dem Bildungsbürgerwissen auch den Bildungsbürgergestus ablegt hat. Kein Wunder also, dass es ihn für seine neue Platte in ein Genre verschlagen hat, das außerhalb der afro-karibischen Bevölkerung Großbritanniens eigentlich kaum über Rückhalt verfügt: dem Lovers Rock, einer Reggae-Spielart, die in den späten 70ern aufkam und bei der der klassische Offbeat durch Soul-Instrumentierung und Sängerinnen ergänzt wurde, die anstatt einer Rückkehr in ein mystisches Afrika von relativ gewöhnlichen Liebesgeschichten sangen. Den Roots-Reggae-Puristen war Lovers Rock verdächtig, in die Zeichenwelt von Erlend Øye passt er sich aber perfekt ein: eine kurze Episode der Pop-Geschichte wird Bestandteil eines elaborierten Stilkosmos – anders ist Shakespeare auch nicht mit dem Sonett umgegangen. Wie Øye arbeiten viele Künstler beim New Fall Festival: Sie schaffen eine eigene Bezugswelt aus den verschiedenen Medien von Popkultur. Die schottischen Mogwai haben vor einigen Jahren einen Film über Zinedine Zidane vertont, bei dem Musik und Bilder so perfekt aufeinander passten, dass das eine Medium ohne das andere gar nicht mehr zu denken gewesen wäre. Auch bei Sebastian Tellier wird die digital archivierte Psychedelia zu detaillierten PopChristian Werthschulte Miniaturen. Der Platz im Popkanon wird gerade vergeben Journalist und Musikkritiker – beim New Fall kann man dabei zusehen.
0110 Mi 20:30 Jochen Rueckert Quartet featuring Mark Turner mit Jochen Rueckert, Mark Turner, Lage Lund, Chris Smith »Jazz« 0410 Sa 20:00 Elina Duni Quartet »Matanë Malit« mit Elina Duni, Colin Vallon, Patrice Moret, Norbert Pfammater »Jazz, Folk« 0510 So 18:00 sundays@six Jon Irabagon Trio mit Jon Irabagon, Mark Helias, Barry Altschul »Jazz« 0810 Mi 20:30 Peter Evans Quintet mit Peter Evans, Ron Stabinsky, Tom Blancarte, Jim Black, Sam Pluta »Improvisation, Avantgarde« 1010 Fr 20:00 Night of Surprise u.a. mit Don’t DJ, Ava Mendoza, Nils Wograms Vertigo Trombone Quartet, Donatienne Michel-Dansac, Rashad Becker, The Nest, Baby Dee, ZS (All Area \ Eintritt frei) 1310 Mo 20:30 Udo Schild SpaceSound Trio mit Udo Schild, Xaver Fischer, Roland Peil »Elektro-Folk-Jazz, Soul« 1510 Mi 20:30 TRIO IVOIRE mit Hans Lüdemann, Aly Keita, Christian Thomé »Polyjazz« 1910 So 18:00 sundays@six Trio Benares mit Deobrat Mishra, Roger Hanschel, Prashant Mishra »Improvisation, klassische indische Musik, Jazz« 2010 Mo 20:30 Sylvie Courvoisier – Mark Feldman Quartett mit Sylvie Courvoisier, Mark Feldman, Scott Colley, Billy Mintz »Jazz« 2110 Di 20:30 Mario Biondi »Sun« 2410 Fr 20:00 Potsa Lotsa plus plays LOVE SUITE by Eric Dolphy mit Silke Eberhard, Jürgen Kupke, Patrick Braun, Nikolaus Neuser, Gerhard Gschlößl, Marc Unternährer, Antonis Anissegos »Avantgarde Jazz« 2510 Sa 20:00 GoGo Penguin mit Chris Illingworth, Nick Blacka, Rob Turner »Jazz, Electronica« 2710 Mo 20:30 Jim Black Trio mit Jim Black, Elias Stemeseder, Thomas Morgan »Jazz« 2810 Di 20:30 Nik Bärtsch’s Ronin mit Nik Bärtsch, Sha, Kaspar Rast, Thomy Jordi »Crossover Jazz« 2910 Mi 20:30 Doppelkonzert Georg Ruby – Michel Pilz // Dirk Engelhardt – Hannes Zerbe 0111 Sa 20:00 ON Cologne präsentiert Sharp – Fields »Jazz« 0211 So 20:30 Bill Frisell Jazz Meeting WDR mit Bill Frisell, Greg Leisz, Tony Scherr, Kenny Wollesen 0911 So 18:00 sundays@six Marc Ribot Trio mit Marc Ribot, Henry Grimes, Chad Taylor »Jazz, Avantgarde«
Stadtgarten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 0221 / 952994-0 www.stadtgarten.de / Änderungen vorbehalte n
Thomas Savy
Prashant Mishra
Deobrat Mishra
New Fall Festival | 9.10.-12.10. | Düsseldorf | www.new-fall-festival.de
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David Murray
Jon Irabagon
Ava Mendoza
Bill Frisell
Elina Duni
Marc Ribot
Unterhaltungsmusik
0510 So sundays@six: Jon Irabagon Trio
Jon Irabagon Trio
Saxofonist Jon Irabagon ist einer der großen Emporkömmlinge der New Yorker Szene – und das zu Recht. Mit seinem kraftvollen, tosenden Spiel führt Irabagon Fragen nach Tradition und Avantgarde ad absurdum. Er beherrscht beides und wandelt virtuos zwischen den Spielweisen. Mit seiner Melodieführung klingt er an alte Meister an, nur um sich im nächsten Moment in seine eigene Klangästhetik zu verabschieden: Mit überblasenen Tönen und aufreibenden Bop-Phrasen. Am Bass ist Mark Helias und am Schlagzeug Altmeister Barry Altschul zu hören.
Heimatmusik
Spielfreude beim Moritz von Oswald Trio, Foto: Camille Blake
Sounds aus aller Welt auf Kölner Konzertbühnen
0810 Mi Peter Evans Quintet
Peter Evans
Wahrhaft fulminant ist Peter Evans Spiel auf der Trompete, das von einer überragenden instrumentaltechnischen Finesse zeugt. Mit Ron Stabinsky hat er einen Pianisten ins Boot geholt, der aus der Klassik kommt, aber ebenso in der improvisierten Musik zu Hause ist. Bassist Tom Blancarte ist aus einflussreichen Avantbands wie Brandon Seabrocks Trio »The Gate« bekannt. Schlagzeuger Jim Black gehört seit vielen Jahren zu den großen internationalen Akteuren der innovativen Avantgarde-Szene und Sam Pluta gilt als eine der revolutionärsten Stimmen auf dem Gebiet der Live-Elektronik.
1910 So sundays@six: Trio Benares
Deobrat Mishra (Trio Benares)
Courvoisier-Feldman Quartet
POTSA LOTSA
Er ist Teil einer seit sieben Generationen bestehenden Musikerfamilie und hat mittlerweile als Sitarspieler einen prominenten Platz unter den Musikern seiner Generation: Deobrat Mishra. Mit seinem Neffen Prashant Mishra ist Deobrat nun auf Europatournee. Im Stadtgarten trifft er auf den Saxofonisten Roger Hanschel. Das Trio Benares setzt die traditionsreiche Zusammenarbeit von Musikern der klassischen indischen Musik und Jazzmusikern fort und erschafft eine mitreißend facettenreiche Musik voll intuitiver Schönheit.
2010 Mo Sylvie Courvoisier – Mark Feldman Quartet Aufregende Musik, die durch Mark und Bein geht: Die Schweizer Pianistin Sylvie Courvoisier befreit feine Tonfolgen aus ihrem Klavier, wie Regentropfen, fallen sie in das Gehör des Zuschauers. Dann steht sie wieder am Flügel und bearbeitet dessen Innenleben, experimentiert, zurrt und schnarrt. Geiger Mark Feldman beherrscht sein Instrument mit größter Virtuosität und einem brillianten Gefühl für Time, Phrasen und Rhythmus. 2410 Fr POTSA LOTSA plus plays LOVE SUITE by Eric Dolphy 50 Jahre nach Eric Dolphys Tod präsentiert die Komponistin, Arrangeurin und Saxofonistin Silke Eberhard ihr aktuelles Eric Dolphy Projekt POTSA LOTSA Plus. Zentrum des Programms ist Eric Dolphys Hochzeitsmusik »Love Suite«, die wegen seines frühen, überraschenden Todes im Jahr 1964 in Berlin nie von ihm selbst aufgenommen wurde. In seiner kurzen Karriere leistete Dolphy einen beinahe unvergleichlichen Beitrag zur Entwicklung des Free-Jazz. 2710 Mo Jim Black Trio
Jim Black Trio
Mit seinem neuen Trio wollte Schlagzeuger Jim Black etwas ganz Fühlbares und Intuitives schaffen: Musik von melodischen Songs über komplizierte Formen bis hin zu Jazz Standards. Mit seinem Trio um den jungen Pianisten Elias Stemeseder und den aufstrebenden Bassisten Thomas Morgan ist eine Formation zu Gast im Stadtgarten, die zwischen zarter Melancholie und aufgewühlter Improvisation wandelt.
2810 Di Nik Bärtsch’s Ronin
Stoische Rhythmen, mitreißende Präzision und eine beeindruckende Dramaturgie: Nik Bärtsch’s Ronin verbindet Einflüsse von Funk über neue Klassik bis zu den perkussiven Klängen der japanischen Ritualmusik. Das Ergebnis ist eine groovende, klanglich und rhythmisch hochdifferenzierte Musik, zusammengesetzt aus wenigen Phrasen und Motiven. Nik Bärtsch’s Ronin
Michel Pilz / Georg Ruby
2910 Mi Georg Ruby – Michel Pilz Dirk Engelhardt – Hannes Zerbe
Michel Pilz gilt als Altmeister der Bassklarinette im Bereich der Improvisierten Musik. Er ist einer der versiertesten und phantasievollsten Jazz-Musiker weltweit. Pianist Georg Ruby und Michel Pilz gehören seit Jahren zu den wichtigsten Musikern der europäischen Jazzszene im Bereich der Improvisierten Musik. Engelhardt und Zerbe bevorzugen in ihrer Spielweise ein offenes Improvisationskonzept nach Themen unterschiedlichster Herkunft. Auch Kompositionen von Eisler und Hannes Zerbe sind dabei. choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an
[email protected], Kennwort: Stadtgarten
Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten
Im letzten Sommer spielten bei der Veranstaltung „Heimatlieder aus Deutschland“ in der Komischen Oper Berlin in Deutschland lebende Musiker aus aller Welt Lieder aus ihrer Heimat: Portugiesischen Fado und serbische Vokalmusik, afrikanische Sounds und asiatische wie arabische Stücke vereinten einen Sound der Migration. Nun gastiert das Projekt an der Kölner Akademie der Künste der Welt im Rahmen der Reihe „Pluriversale“. Der Initiator Mark Terkessidis hat für Köln unter dem Titel „Klang der imaginären Heimat“ den Heimatbegriff in der Musik thematisiert (3.-5.10., Depot 1, Stadtgarten, King Georg). Yann Tiersen ist wohl immer noch vor allem für seinen Soundtrack zu „Die fabelhafte Welt der Amélie“ bekannt. Dabei hat der Multiinstrumentalist mit Neigung zur Minimal Music schon eine Unmenge an Alben veröffentlicht. In diesem Jahr kam mit „Infinity“ ein euphorisches Popalbum hinzu, das er nun live vorstellt (6.10., 20 Uhr, Gloria). Jens Friebe in dieselbe Schublade zu stecken, ist sicher grob fahrlässig. Aber das Titelstück des neuen Albums „Nackte Angst zieh dich an wir gehen aus“ ist ähnlich euphorischer Klassizismus-Pop (8.10., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Von Jens Friebe zu Die Sterne überzuleiten ist dann wirklich ein Leichtes. Die Hamburger Kollegen stellen einen Tag später ihr neues Album „Flucht in die Flucht“ vor. Die dienstältesten Vertreter der Hamburger Schule haben ihren Ausflug in die Clubmusik beendet und spielen wieder analoge Popsongs für die Indie-Crowds (9.10., 20 Uhr, Gebäude 9). Dan Snaith hat zunächst als Manitoba veröffentlicht, richtig bekannt wurde der Kanadier aber erst als Caribou. Mit dem flirrendem Kaleidoskop-Techno seines poppigen Albums „Swim“ und der Hitsingle „Sun“ war dann kein Halten mehr. Für seine Live-Auftritte transponiert er seine Musik auf das Bandformat (10.10., 20 Uhr, E Werk). Moritz von Oswald hat in den 90er Jahren zusammen mit Mark Ernestus das Fundament für Dub-House und -Techno erbaut. Mit Annäherungen an Reggae und Klassik ging es weiter, mit seinem Trio nähert er sich nun im Gewand von live improvisiertem Techno dem Jazz und dem Afro Beat. Letzteres wird kompetent vom Fela-Kuti-Schlagzeuger und Afro-Beat-Miterfinder Tony Allen unterstützt (11.10., 21 Uhr, Philharmonie). Jo Zimmermann alias Schlammpeitziger ist eine Institution der Kölner Elektronikszene. Mit seinem von kindlicher Leichtigkeit geprägten Indietronics hat er in den letzten 20 Jahren und auf 10 Alben einen ganz eigenen Kosmos fröhlich hüpfender Songs erschaffen, die live mit den Videos von Ulrike Göken bebildert werden (17.10., 20 Uhr, King Georg). Shit and Shine, das vielköpfige Noise-Kollektiv mit überproportionalem Drumeinsatz hat etwas abgespeckt und tourt nun als Trio, das seine analogen Geräuschprodukte durch diverse Filter und Effektgeräte jagt. Die spannende Liveband hat sich als Support das richtig gute Kölner Duo Reversed geholt, das einen mit kantigem Noise-/Math-Rock auf den Hauptact einstimmt (20.10., 21.30 Uhr, Sonic Ballroom). Eddie Argos & Ian Catskilkin kennt man von der britischen Band Art Brut. Der Sprechsänger Eddie Argos hat ein Buch mit seinen Lyrics veröffentlicht und feiert das mit einer kleinen Akustiktour, die er gemeinsam mit seinem Gitarristen bestreitet. Zwischen die Songs wird ein wenig Spoken Word eingestreut. Als geborener Entertainer wird Herr Argos keine Schwierigkeiten haben, auch ohne große Band im Rücken zu unterhalten (24.10., 21 Uhr, Blue Shell)
CHRISTIAN MEYER 52
Improvisierte Musik in NRW
Coole Mischung
Klassik in NRW
Kenny Garrett besucht Dortmund
Dortmund jazzt im Domicil
Steven Sloane, Foto: C. Fein, Essen
Ein Amerikaner in Bochum GMD Steven Sloane feiert Jubiläum
Von Olaf Weiden Die Geschichte der diesjährig zum 21. Male stattfindenden Jazztage in Dortmund begann im Jahre 1989. Damit feierte damals das domicil, Dortmunds agiler Jazzclub, seinen 20. Ge„Der beste Sonderstatus ist burtstag. Da stimmt doch etwas nicht, die Miles-Adelung“ denkt jetzt jedes verborgene Mathematikgenie. Aber das Fest wurde anfangs nur alle zwei Jahre ausgerichtet, daher hinkt die Zählung den Jahren heute hinterher. Die Jazztage entwickelten sich bis heute zu einer Sichtung des zeitgenössischen internationalen Jazz, und dazu zählen nicht nur hippe Jugendliche, sondern auch gestandene Jazzer mit legendären Roots. Der beste Sonderstatus, den ein Jazzer bis heute vorzeigen kann, ist die Miles-Adelung. Wer in den zahlreichen verschiedenen Bands von Miles Davis mitspielen durfte, der gilt lebenslang als Miles-Musiker. Und davon gab es unendlich viele, und sie sterben nicht – wie der Meister selbst im Jahre 1991 – langsam aus. Denn der Meister besaß die Angewohnheit, meist die jüngsten, neuesten und coolsten Musiker zu seinen Projekten zu laden. Deshalb reisen heute noch wichtige Vertreter ihrer Zunft herum, neben den lebenden Legenden Chick Corea, Herbie Hancock, Wayne Shorter oder einigen der Altdrummer wie Jimmy Cobb. John Scofield gastiert mit seinem sensationellen Trio mit Steve Swallow am Bass und dem Drummer Bill Stewart. Der Gitarrero spielte sehr einflussreich Anfang der Achtziger bei Miles und ist eine ganz eigene Marke unter den Jazzgitarristen. Bewundernswert ist seine Offenheit gegenüber allen modernen Einflüssen, er ist ein großer Kommunikator zwischen den Generationen. Kenny Garrett, der Stamm-Saxophonist der letzten Miles-Bands, ist als Jahrgang 1960 noch nicht mal im Rentenalter. Er gastiert mit seinem Quintett ebenfalls im domicil wie sein Altsaxophon-Kollege Steve Lehmann. Letzterer benutzt sogenannte Standards als Ausgangspunkt für seine Improvisationen, aber es bleibt nicht viel mehr erhalten als das kompositorische Gerüst. Gespielt wird neben oder über dem eigentlichen Titel, da klingt selbst eine Coltrane-Nummer nie nach Coltrane. Neben diesen amerikanischen Highlights gruppieren sich zahlreiche Künstler; auch aus dem nahen Umland Olaf Weiden wird einiges aufgeboten. Die Mischung stimmt in DortMusiker und Musikkritiker mund. Auswahltermine: 23./24.10. Umland – The Dorf Fest 30.10. John Scofield Trio 2.11. Snarky Puppy 15.11. Kenny Garrett Quintet 19.11. Haberer & Sarah Buechi / Hans Lüdemann Trio 21.11. J. Thomsen / G. Perret & Electric Epic 22.11. Shai Maestro Trio / Steve Lehman Trio
Von Olaf Weiden Die Trompeten schossen ihre scharfen Signale von den kleinen Balkonen im Audimax in Bochum. Fünf Chöre waren aufgestellt, die Bochumer Symphoniker waren aufgerüstet, vier internationale Gesangsstars standen bereit, die Noten zu Verdis „Messa da Requiem“ „Wallende Künstlermähne, lagen auf den Pulten. Es war ein „Kon- blitzende Augen, strahlendes zert spezial“ in der Karnevalszeit der Lächeln“ Saison 1994/95. Chef über diese Heerscharen an Musikern war an diesem Tag der frisch gebackene GMD Steven Sloane, damals mit wallender Künstlermähne, blitzenden Augen und einem strahlenden Lächeln. Dirigieren konnte er auch noch. Schon die Proben waren trotz organisatorischer Tücken und krankheitsbedingter Umbesetzungen straff absolviert worden. Sloane überzeugte als realistischer Pragmatiker wie als charismatischer Künstler. Und mancher Beobachter dachte bei sich: „Der wird nicht alt im kleinen Bochum!“ Jetzt feiert Steven Sloane sein 20. Ruhrpott-Jubiläum. Diese zwei Jahrzehnte waren kein reines Zuckerschlecken für den amerikanischen Maestro, der in Kalifornien studierte und bereits mit 23 nach Israel übersiedelte. Bevor er den Weg nach Bochum fand, war er gleichzeitig ständiger Dirigent der New York City Opera und der New Israel Opera in Tel Aviv, dazu Erster Kapellmeister an der Oper Frankfurt. Daran lässt sich ablesen, dass der Wechsel zum einzigen rein sinfonisch engagierten Orchester des Ruhrgebiets nicht unbedingt die Traumvariante für die Karriere des opernverliebten Dirigenten war. Dazu traten die seit Jahrzehnten schwelenden Querelen um das Haus für die BoSys, wie eine Werbeagentur die Akteure des Orchesters publikumsnah taufte. Die Idee, sich im aktuell geplanten und im kommenden Frühjahr einzuweihenden Musikzentrum mit der Musikschule zu verquicken, kann in der Stadt des Verwaltungssitzes des pädagogischen Programms „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) kein Fehler sein. Und eine Konzerthalle, aber kein neuerliches Konzerthaus mit internationalem Spielbetrieb zu errichten, ist ebenfalls ein kluger Gedanke. Berechtigte Bedenken formulierte ein Bürgerbegehren über die zu erwartenden Kosten, denn solche Projekte werden immer professionell schöngerechnet. Aber es ist über Zu- und Absagen für Konzertsäle auch schon mancher Maestro abhanden gekommen – man blicke nach Dresden, wo just der neue Saal für die Philharmoniker vollendet wird – mit neuem GMD. Sloanes fehlende Berührungsängste zu Populärem und seine internationalen Kontakte haben dem Orchester geholfen, u.a. eine Sting-Tournee mitzufeiern, aber auch in Amerika und Israel zu konzertieren. Mehrfach wurden die Programme des Dirigenten mit Preisen belobigt. Am 26. und 27. September wird das Gastspiel bei der Ruhrtriennale mit „Surrogate Cities“ von Heiner Goebels wiederholt. Eine eigene Konzertreihe zum Dienstjubiläum (u.a. mit „La Bohème“) feiert den weltläufigen Dirigenten, der bereits im Mai eigenhändig den Grundstein zum Musikzentrum legen durfte. Dessen Fertigstellung und Einweihung wäre natürlich das größte Geschenk. XX – Zeichen setzen | www.bochumer-symphoniker.de/xx-zeichen-setzen „Surrogate Cities Ruhr“ | Fr 26.9., Sa 27.9. 19.30 Uhr Kraftzentrale, Landschaftspark Duisburg Nord | www.ruhrtriennale.de
21. Jazztage Dortmund | 23.10.-22.11. | domicil www.domicil-dortmund.de
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KÖLN
Ich will tanzen Einladung
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Wir schenken jedem neuen Mitglied
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bei Anmeldung am 3. Oktober
Best of
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Pilates
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House
Venloer Str. 41 50672 Köln HOTLINE 0221-52 88 10
Archive im Hier und Jetzt
A wie Ausgrabung, Aktualisierung, Adaption und freie Assoziation Mit viel Tamtam wurde „Syro“, das neue Album von Aphex Twin angekündigt. Erst wurde ein Zeppelin über London gesichtet, dann Graffitis in New York und schließlich eine dubiose Webseite mit nichts als Artwork und Tracklist. Nun ist es da, und man hat ob der in die Höhe geschraubten Erwartungen ein wenig Angst. Aber … Glück gehabt: Kein Hochkulturtrifft-Techno-Quatsch mit Orchester und großem Pipapo. Richard D. James löst das Problem der Aktualisierung mit einem luftigen Rundumschlag: Schöne Melodien, Beatgeschredder, coole Sounds und Klavier formen sich zu einem verspielten, aber nicht prätentiösen, extrem vielteiligen Album (Warp). Kindliche Spielfreude auch hier – allerdings wirklich von Kindern: Felix Kubin und Stefan Mohr alias „Die Egozentrischen 2“ haben Anfang der 80er Jahre mit ihren Sandkastenfreunden eine Clique angeführt, die auf „Wir triumphieren – Bergedorfs Kinderbandszene 1982-85“ zu hören ist. Zwischen 9 und 15 waren die Bengel alt, die elektronische New Wave fabrizierten, die quietscht, stolpert und mit Synthesizern rumpelt. So was ist sonst nur von dem 14-jährigen Alex Hacke dokumentiert. Coole Kinderzimmerproductions, die stilecht als Audiocassette plus Download-Code erscheinen (Gagarin). Noch eine Ausgrabung: Marc Hollander war der Impresario einer kleinen belgischen New Wave-Szene. Zunächst mit Aksak Maboul, dann mit den Honeymoon Killer und im Folgenden mit seinem Label Crammed Disk hat er Musikgeschichte geschrieben. Das dritte Aksak Maboul-Album mit der Honeymoon Killers-Sängerin Véronique Vincent ist nie erschienen, obwohl es fast fertig war. Nun finden die Originalauf-
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Lust auf Kriminaltour, Unterwelt- oder Brauhaustour? Oder eine andere Entdeckertour? Tour-Agentur vermittelt Gruppenführungen, arrangiert Betriebsausflüge und Familienfeiern.
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nahmen aus den Jahren 1980-83 unter dem Titel „Ex-Futur Album“ doch noch an die Öffentlichkeit. Die zehn Stücke plus zwei Live-Versionen und ein Remix bieten eine verführerische Mischung aus Electro-Pop, Chanson, New Wave und Proto-House (Crammed Disc). Die Peaking Lights sind ein Familienbetrieb: Das Duo setzt sich aus dem Ehepaar Aaron Coyes und Indra Dunis zusammen, auf ihrem letzten Album sang auch ihr Sohn Mikko. Letztes Jahr wurde der zweite Sohn Marlon geboren, der sicher schon auf seinen ersten Einsatz wartet. Zur Musik: „Cosmic Logic“ bietet knackigen Mutant Disco, minimalistischen New Wave-Electro oder Indie-Vocal House mit Afro-Adaptionen. Das erinnert mitunter an den Tom Tom Club und Artverwandtes, steht mit seiner klaren, fast cleanen Produktion aber auch fest im Hier und Jetzt (Domino). Burnt Friedman arbeitet weiter an seinem ganz eigenen Kosmos: Zusammen mit dem Opernsänger, Komponisten und Schauspieler Daniel Dodd-Ellis erwächst auf dem Album „Cease to Matter“ etwas, das Jon Hassells Idee der Fourth World Music wohl recht nahekommt: afrikanische Rhythmen, Krautrock, Jazz, Dub und Elektronik werden zu einem dichten Gewebe (Nonplace). Archive und kein Ende: Der außerirdische Jazzmusiker Sun Ra wurde vor 100 Jahren geboren – wahrscheinlich auf dem Saturn. 1993 hat er die Erde wieder verlassen. Das langjährige Mitglied des Sun Ra Arkestra Marshall Allen verwaltet seitdem als Bandleader sein Erbe und hat auch die Auswahl für die Jubiläums-Compilation „In the Orbit of Ra“ getroffen. Die 20 Stücke aus den 60ern, 70ern und 80ern spiegeln alle Seiten des Exzentrikers – vom Blues über Swing zu Free Jazz, Vocal Jazz, Standards und elektrifizierten Neuschöpfungen. Dass Sun Ra eine weite Umlaufbahn hatte, bezeugt die Doppel-CD eindrucksvoll (Strut).
CHRISTIAN MEYER
www.koeln-erlebnistouren.de 54
Textwelten
Literatur-Kalender
Stewart O’Nan, Foto: © Philippe Matsas/Opale
Beziehungen sind nie zu Ende
Ehen im Spiegel großer Literatur von Paley, Yates und O’Nan
Michael Köhlmeier liest aus „Zwei Herren am Strand“, Foto: Hassiepen
Literatur-Termine im Oktober BELGISCHES HAUS 0221 257 48 70
„Ich habe meinen Exmann auf der Straße gesehen. Ich saß auf der Treppe der neuen Bücherei. Hallo, mein Leben, sagte ich. Da wir mal siebenundzwanzig Jahre verheiratet waren, fühlte ich mich dazu berechtigt. Was? Sagte er. Welches Leben? Meins nicht.“ Nicht alle Ehegeschichten erzählen sich so harsch, wie Grace Paleys Storys in ihrem Band „Ungeheure Veränderungen in letzter Minute“. Ehen, das sind die Teile des Lebens, die nach dem Happy End in Weiß beginnen, wenn die Körper noch gierig miteinander verschmelzen und der Mann sich zum Beispiel angesichts seines Glücks nicht vorstellen kann, „dass er sie je enttäuschen könnte“, wie es in Stewart O’Nans Roman „Die Chance“ heißt. Um Enttäuschungen und die Frage, wie man mit ihnen umgeht, dreht sich aber einiges in den Geschichten von zweien, die forsch behaupten, ein Leben lang zusammenbleiben zu wollen. Wie sehr der Keim des Scheiterns manchmal schon in der ersten Begegnung enthalten ist, schildert das dritte Meisterwerk aus Amerika, mit dem dieser Bücherherbst aufwartet. In seinem erstmals 1984 in den USA erschienenen Epos „Eine strahlende Zukunft“ erzählt der zu Lebzeiten von den Medien fast vollkommen ignorierte Richard Yates, wie ein Paar an den Illusionen scheitert, die man sich voneinander macht. Michael will den Durchbruch als Schriftsteller erzwingen und verzichtet aus Ehrgefühl auf die Möglichkeiten des beträchtlichen Privatvermögens seiner Frau Lucy. Der Erfolg stellt sich nicht ein, der Druck innerhalb der Beziehung steigt wie in einem Dampfkessel. Die großartige Aktualität des Romans liegt in seinem Blick auf eine Welt, in der die Menschen stärker in den Bildern einer glamourösen Welt der Kunst und des Erfolgs leben, als in ihrer Realität. Yates gibt uns eine Vorstellung davon, dass die Realität zwar nicht „strahlend“ schön ist, in ihr aber das Glück gefunden werden kann. Von Marion Fowler, der Protagonistin seines Romans „Die Chance“ weiß Stewart O’Nan hingegen zu berichten, dass „sie schwor, sie würde sich nie wieder täuschen lassen“. Die Ehe ist kaputt, das Paar steht vor der Pleite, und dabei hatte sie als „junges Mädchen geglaubt, sie seien Seelenverwandte“. An ihrem Hochzeitstag reisen die beiden an die Niagarafälle, wie sie es beim Honeymoon gemacht hatten und sie erarbeiten sich eine Chance auf Eherettung. O’Nan liefert eine präzise Beschreibung des Ehefrusts. Mit der Lupe zeigt er, wie sich Paare immer wieder in den gleichen Mustern verhaken. Ein Buch, das auf unsentimentale Weise anrührt, durch das Bemühen, das in ihm offenbart wird, diese seltsame Konstruktion, die sich Ehe nennt, zu retten. Und doch, O’Nan geht noch einen Schritt weiter, denn was liegt jenseits des Ärgers und der flauen Gewohnheit des Alltags. Auch Yates und Paley blicken über die Konfliktwolken hinaus, dorthin, wo aus einem Paar zwei Einzelwesen geworden sind und jeder die Einsamkeit gespürt hat, die niemand abschütteln kann. Grace Paley nimmt da kein Blatt vor den Mund, bei ihr gibt es keine Opfer, keine Klagen, weil ihre Frauengestalten vollkommen unabhängig agieren. Sie pflegt den härtesten Realismus, manchmal an der Kante zum Zynischen, aber erfrischend sind sie, ihre Frontalangriffe auf die Lebensmuster von Männern und Frauen.
THOMAS LINDEN
Grace Paley: „Ungeheure Veränderungen in letzter Minute. Storys“ Schöffling & Co | 256 S. | 19,95 € Richard Yates: „Eine strahlende Zukunft“ | DVA | 496 S. | 22,99 € Stewart O’Nan: „Die Chance“ | Rowohlt | 224 S. | 19,95 €
Michael Köhlmeier liest aus „Zwei Herren am Strand“ Mi 29.10. 19.30 Uhr In der Begegnung von Charlie Chaplin und Winston Churchill spiegelt der 1949 geborene Autor die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Moderation: Sandra Kegel.
BUCHHANDLUNG BITTNER 0221 257 48 70 Hanns Zischler liest aus „Das Mädchen mit den Orangenpapieren“ Do 9.10. 20 Uhr Das literarische Debüt des Schauspielers handelt von Elsa, die es Mitte der 50er Jahre mit ihrem Vater von Dresden nach Bayern verschlagen hat.
CLUB BAHNHOF EHRENFELD 0221 20 30 70 Julia Engelmann liest aus „Eines Tages, Baby“ Mi 29.10. 20 Uhr Die 1992 geborene Autorin und Slammerin ruft dazu auf, mutig zu sein, das Glück zu suchen und das Leben zu leben, bevor es zu spät ist.
COMEDIA 0221 88 87 72 22 Lange Nacht der finnischen Literatur 3.10. 19.30 Uhr Kjell Westö, Ulla-Lena Lundberg, Katja Kettu, Markku Kivinen, Philip Teir und Tuomas Kyrö vermitteln einen Eindruck von reichen Literaturlandschaft Finnlands, dem Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Deutsche Texte: Edda Fischer und Simon Roden.
INSTITUT FRANÇAIS 0221 257 48 70 Jean-Philippe Toussaint liest aus „Nackt“ Fr 24.10. 20 Uhr Im vierten und letzten Teil des Romanzyklus‘ um die Modeschöpferin Marie Madeleine Marguerite de Montalte zeigt sich der 1957 geborene Autor und Regisseur erneut als Meister des fiktiven Spiels. Moderation: Stefan Barmann, deutscher Text: Josef Tratnik.
LITERATURHAUS 0221 995 55 80 Andrej Kurkow liest aus „Jimi Hendrix live in Lemberg“ Mi 15.10. 19.30 Uhr Der in der Ukraine lebende Autor legt seinen Roman über Jimi Hendrix und sein „Ukrainisches Tagebuch. Aufzeichnungen aus dem Herzen des Protests“ vor. Moderation: Uli Hufen, deutsche Texte: Jörg Hustiak. Thomas Hettche liest aus „Pfaueninsel“ Do 16.10. 19.30 Uhr In seinem Roman erzählt der Autor („Totenberg“) die Geschichte der Insel in der Havel und von den Menschen, die im 19. Jahrhundert auf ihr lebten. Moderator: Helge Malchow.
MAYER‘SCHE NEUMARKT 0221 20 30 70 Fabian Eder & Armin Rohde lesen aus „Das Gesicht der Anderen“ Di 7.10. 20.15 Uhr Der Autor und der Schauspieler stellen den Roman über die Grenzen zwischen Moral, Hingabe, Perversion, Hass und Wahnsinn vor.
Andreas Eschbach liest aus „Der Jesus-Deal“ Mo 13.10. 20.15 Uhr Der Thriller beginnt dort, wo „Das Jesus Video“ endet. Der Rest ist streng geheim. Katherine Webb liest aus „Das fremde Mädchen“ Di 21.10. 20.15 Uhr Die Autorin erzählt in ihrem vierten Roman die Lebensgeschichte dreier unterschiedlicher Frauen. Moderatorin: Margarete von Schwarzkopf, deutscher Text: Anna Thalbach. Hape Kerkeling liest aus „Der Junge muss an die frische Luft. Meine Kindheit und ich“ Mi 22.10. 20.15 Uhr Der Comedian lädt ein auf die Reise durch seine Kindheit im Ruhrgebiet und über das Auf und Ab einer 30-jährigen Karriere. Martin Walker liest aus „Reiner Wein. Der sechste Fall für Bruno, Chef de police“ Do 23.10. 20.15 Uhr In dem Krimi geht es um einen glorreichen Eisenbahnraub durch die französische Résistance. Moderation: Claudia Cosmo. Dennis Gastmann liest aus „Geschlossene Gesellschaft“ Di 28.10. 20.15 Uhr Storys & Filme von Nordkorea und Absurdistan – Eine Reportage über Geld. Anders gesagt: Der weltweit erste Reichtumsbericht. Shary Reeves liest aus „Ich bin nicht farbig“ Do 30.10. 20.15 Uhr Die 1975 geborene Autorin ist bei einer kinderreichen Pflegefamilie in Köln aufgewachsen. Seit 2001 moderiert sie mit Ralph Caspers die WDR-Sendung „Wissen macht Ah!“.
MAYER‘SCHE NIPPES 0221 66 99 48 10 Hanna-Laura Noack liest aus „Der Spatz in der Hand - ist die Taube...“ Fr 17.10. 19.30 Uhr Nach fünfundzwanzig Ehejahren kriselt es bedrohlich bei Eva und Jürgen. Um gegen das Grau ihres Alltags anzugehen, gibt Eva eine Anzeige auf. Rolly Brings & Bänd – Lesung mit Musik: „Lück sin och Minsche“ Do 23.10. 19.30 Uhr Der Kölner Musiker präsentiert ein Buch, in dem er die kölschen Redensarten seiner Familie gesammelt hat. Fazit: Kölsch ist bestens geeignet, die Welt zu erklären.
STADTBIBLIOTHEK AM NEUMARKT 0221 257 48 70 Niklas Maak liest aus „Wohnkomplex. Warum wir andere Häuser brauchen“ Di 28.10. 20 Uhr Wie sollen unsere Häuser in Zukunft aussehen? Der Autor erörtert, warum das Bauen in Deutschland neu gedacht werden muss. Navid Kermani liest aus „Zwischen Koran und Kafka“ Do 30.10. 20 Uhr Der in Köln lebende Schriftsteller lässt auf faszinierende Weise die vertrauten Grenzen zwischen Orient und Okzident verschwinden. Moderation: Hubert Winkels.
WDR FUNKHAUS, VON-BISMARCK-SAAL 0221 28 01 lit.Cologne Spezial TIPP Mi 8.10. - So 12.10. Siehe Auswahl S. 61
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
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Empfehlungen von Marianne Kolarik
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Jäger & Sammler
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in der zeitgenössischen Kunst
21. 9. 2014 – 11. 1. 2015
Museum Morsbroich Leverkusen
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www.museum-morsbroich.de
kunst & gut
Walter Ballhause, Bauersfrauen vom Wochenmarkt auf dem Weg zum Bahnhof, Hannover 1930-33, © Walter Ballhause Archiv, Plauen
Der Alltag in kargen Zeiten
Das Käthe Kollwitz Museum zeigt Arbeiterfotografie um 1930 Die Ausstellung „Das Auge des Arbeiters“ funktioniert im Käthe Kollwitz Museum als Übernahme innerhalb einer Tournee punktgenau. In seinem Bestreben, die Gesellschaft und die Zeit, in der die sozialkritische Künstlerin Käthe Kollwitz gelebt hat, zu vergegenwärtigen, vermittelt das Museum am Neumarkt derzeit einen sachlichen Blick auf den Alltag und die Allgegenwart der arbeitenden Bevölkerung in den 1920er und 1930er Jahren in Deutschland. Ausgestellt sind Fotografien sowie Fotomontagen (von John Heartfield), dazu Zeitschriften in Vitrinen und auf Monitoren Screenings von Negativen, die zu fragil für den Fotoabzug sind. Unter den Fotografen (die wir nicht mit den heutigen Bildjournalisten und Fotokünstlern vergleichen können) kristallisieren sich im Museum einzelne Persönlichkeiten heraus, die journalistische und dokumentarische Absichten im Sinn hatten und doch ihre Aufnahmen präzise komponierten, etwa Eugen Heilig, Fritz Böhler und Hans Bresler und vor allem Walter Ballhause und Albert Henning. Während Hennig ein geradezu kraftstrotzend heroisches Bild vom Arbeiter zeigt, vermittelt Ballhause vor allem das Leid der Bevölkerung; dazu hat er die Menschen auf der Straße teils mit einem versteckten Fotoapparat aufgenommen und sie so fokussiert, dass sie im Zentrum des Bildes zu sehen sind. Hintergrund dieser Aufnahmen ist das Zusammentreffen gesellschaftlicher und technischer Entwicklungen. Die Verarmung des Arbeiters in der Gesellschaft dieser Jahre wurde politisiert und öffentlich ausgetragen. Und zur gleichen Zeit wurde die Fotografie erschwinglich; Kameras waren nun nicht mehr das Privileg einiger weniger. Die Arbeiterbewegung der Weimarer Zeit erhielt weitere Aufmerksamkeit durch Zeitschriften wie die „Arbeiter Illustrierten Zeitung“ und „Der Arbeiter-Fotograf“, für die viele der Fotografien in der Ausstellung aufgenommen wurden.
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Die Fotografien im Kollwitz Museum zeigen Arbeiter in der Großstadt und auf dem Land. Oft sind sie in ihre körperliche Tätigkeit vertieft, mitunter halten sie inne und posieren für die Kamera. Dabei tritt das Arbeitsumfeld selbst in den Hintergrund, es geht um den Menschen und um seinen Stolz, seine Beherrschtheit. Zu sehen sind aber auch die Verlierer des Krieges, die Arbeitslosen und die Krüppel, auf denen nun die Kamera unerbittlich ruht. Einzelne Männer, Frauen und Kinder sitzen auf einer Treppe, sie sind in sich vertieft ohne öffentlich zu verzweifeln. Überhaupt passiert das meiste Geschehen auf der Straße. Einige Fotografien aber zeigen den Alltag in den Familien, die trotz der ärmlichen Umstände Gelassenheit und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln: Männer, die daheim die Zeitung lesen, und ein Kind, das von der Mutter in einem Bottich gewaschen wird. Übrigens kehren hier bestimmte Typisierungen und Posen wieder, welche zur Zeit der Aufnahme sofort verständlich waren. Das zeigt sich auch daran, dass sie auch auf Zeichnungen dieser Jahre vorkommen, etwa bei den grafischen Arbeiten und Plakat-Entwürfen von Käthe Kollwitz, die, zusammengestellt aus dem eigenen Sammlungsbestand, im Museum selbst ausgestellt sind. Hier finden sich sogar Beispiele einer konkreten Übernahme von einem künstlerischen Medium ins andere. Überhaupt, bei allen Ausflügen in der Zeit und in verwandte Medien kehrt das Käthe Kollwitz Museum doch immer zu „seiner“ Künstlerin zurück und umreißt so einen Themen- und Zeitschwerpunkt, der hier über Köln hinaus einzigartig repräsentiert ist.
THOMAS HIRSCH „Das Auge des Arbeiters“ | bis 12.10. | Käthe Kollwitz Museum 0221 227 28 99
Kunst in NRW
Kunstwandel
Najiba Mohammed Hama Sharif, Juma Hamid Haidar, Khazima Fatah Zoran, Fotos: © HAUKARI e.V.
Christoph Schlingensief, Mutters Maske, © Filmgalerie 451, courtesy Kunstmuseum Mülheim
Von der Geburtszange ins Massengrab Zehn an der Ruhr Information und Kunst: „Single Moms“ im Bonner Frauenmuseum
Ein Ausstellungsprojekt in zehn Museen
Single Moms mochte eigentlich niemand, seit die Katholische Kirche in der weltlichen Machtstruktur angekommen war. Auf dem Konzil von Trient (1545-1563) wurde bestimmt, dass die Ehe Voraussetzung sei, um ein Kind zu zeugen. Dabei ging es natürlich weniger um Moralvorstellungen als um Kontrolle. Aber Frauen, die sich dem entzogen – tja, Kerker, Peitsche, Verbannung. Im 19. Jahrhundert begann dann die wissenschaftlich analysierte Geburt mit Hebel, Geburtszange und Wendestäbchen. Eine Vitrine zeigt das ganze technische Bemühen, auch die Mütter- und Kindersterblichkeit in den Griff zu kriegen. Dass viele in irgendwelchen Erdlöchern entsorgt wurden, führte in Österreich zur Errichtung der Wiener Gebär- und Findelanstalt. So wollte man die verpönten unehelichen Geburten kontrollieren. Im 20. Jahrhundert war laut Bürgerlichem Gesetzbuch der Vater nicht einmal mit seinem unehelichen Kind verwandt. Die Wohlhabenden wussten, wie man sich vor Besitzverlust schützen konnte, aber dennoch nicht die Finger vom Personal lassen musste. Auch wenn das BGB geändert wurde, für die unehelichen Mütter hat sich bis heute natürlich nichts geändert.
Von Thomas Hirsch Konzertierte Aktionen bringen zusätzliche Aufmerksamkeit. In Bezug auf das Ruhrgebiet war dies eine Erfahrung aus RUHR.2010, den Veranstaltungen zur Kulturhauptstadt Europas, für die sich die Museen dieser Region zusammengeschlossen hatten. Den Verbund der „RuhrKunstMuseen“ gibt „Die RuhrKunstSzene ist reell“ es weiterhin, und sein aktuelles Projekt sind nun zeitgleiche Ausstellungen unter dem Titel „RuhrKunstSzene“, an denen sich Museen aus zehn Städten des Ruhrgebiets beteiligen; ausgerechnet die größten Ausstellungshäuser, die hinreichend Kapazitäten frei haben sollten, fehlen. Die „RuhrKunstSzene“ aber ist reell. Sie ist kein Leuchtturm-Festival wie die zeitgleich stattfindende Ruhrtriennale, die ebenfalls Kunst und Künstler bedenkt. Sie holt keine Künstlerstars von „draußen“. Vorgestellt werden vielmehr Künstler, die im Ruhrgebiet leben und arbeiten oder die immerhin einen regionalen Bezug haben oder sich mit ihren Werken dezidiert auf diese beziehen. Jedes Museum hat dies auf eigene Weise umgesetzt. Es gibt nur zwei Einzelausstellungen: im Märkischen Museum in Witten mit der Düsseldorfer Künstlerin Frauke Dannert, die in Herdecke geboren wurde und zu den avancierten Vertreterinnen der gegenwärtigen Generation gehört. Und im Glaskasten Marl mit der Engländerin Charlotte Moth, die in einem Videofilm der Architektur dieser Stadt nachgeht. In den anderen Ausstellungen treffen mehrere Künstler aufeinander, unter einem bestimmten Thema, als Vertreter eines künstlerischen Mediums (Fotografie im Kunstmuseum Gelsenkirchen) oder aber Zeitstils, der von der Vergangenheit in die Gegenwart fortgeführt wird, und zwar in den Museen in Herne. Dort treffen zwei „Klassiker“ der Kunst des Ruhrgebiets, Friedrich Gräsel und Diethelm Koch, auf zwei jüngere Künstlerinnen. Ganz der jungen Kunst widmet sich die Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen, und die Kunsthalle Recklinghausen zeigt gegenstandsfreie Malereien, denen das Interesse an Farbe gemeinsam ist. Eine Art „Übervater“ dieser Schau ist der unvergessene Kuno Gonschior. Das Kunstmuseum Bochum stellt drei Künstlerinnen aus östlichen Ländern vor, die sich schon vor Jahren im Ruhrgebiet niedergelassen haben; nur das Museum DKM in Duisburg bleibt in seiner subjektiv themenfreien Auswahl sieben disparater Positionen unspezifisch. Die originellste Schau dürfte im Kunstmuseum in Mülheim stattfinden, wo sich mit Bezug auf Mülheim skurrile, obsessive Positionen der Inszenierung und der Maskerade gegen alle Trends versammeln – darunter die Filmemacherin Dore O. – und noch einen Blick auf das vitale künstlerische Klima dieser Stadt werfen. Interessanterweise kommt in den zehn Ausstellungen die Industrieregion mit dem Strukturwandel und seinen Folgen nur am Rande vor: Gute Kunst handelt subtiler. Was die „RuhrKunstSzene“ nun leistet, ist eine vertiefende Feldforschung darüber, welche Künstler aus dieser Region kommen und inwieweit sie auf diese reaThomas Hirsch gieren. Nebenbei werden hier einige Künstler neu oder Kunsthistoriker, Kurator und Journalist wiederentdeckt. Eine schöne Idee.
Steigt man im Frauenmuseum in der Ausstellung „Single Moms“ eine Zeit-Etage höher, sieht man, was die beiden Kuratorinnen Bettina Bab und Museumschefin Marianne Pitzen an schlimmen Fakten und bildender Kunst aus der Gegenwart zusammengetragen haben. Hier lernt man, dass der Begriff „alleinerziehend“ aus der westlichen Welt stammt, dass es den Solisten unter den Müttern im Rest der Welt deshalb nicht besser geht. Immerhin gibt es in Brasilien Gefängnisstrafen für zahlungsunwillige Väter. Viele Organisationen bemühen sich weltweit um das Wohlergehen von Mutter und Kind, viele ohne Unterstützung staatlicher Organe und gegen den Willen des vorherrschenden Patriachats. Exemplarisch das von Rebecca Lolosoli begründete, erste afrikanische Frauendorf „Umoja“ in Kenia. Bedrückend die Informationen zu Teenager-Schwangerschaften aus Bildungsnot oder Vergewaltigung, was auch zu Armuts-Prostitution und in den westlich dominierten Adoptionsmarkt führt. Die einfachste Lösung liefert die Kampagne „Because I am a girl“: Wer Entwicklung will, muss Mädchen fördern. Europa und die USA liefern ja lieber Entwicklungsdollars in die Taschen der Führungskräfte (siehe Afghanistan) oder Waffen in Spannungsgebiete (siehe weltweit). Was daraus wird, sieht man in der zweiten Etage, wo in der Ausstellung „Vom Leben nach Anfal“ für ein Erinnerungsforum für überlebende Frauen in Rizgari im kurdischen Teil des Irak geworben wird. Unter dem Codewort „Anfal“ (eine Koransure) zerstörte das irakische Regime 1988 tausende Dörfer und ermordete mehr als 100.000 Männer und junge Frauen im Norden des Landes. Seit Mai 2010 fotografieren lokale KünstlerInnen AnfalÜberlebende mit Erinnerungsstücken ihrer verschwundenen Angehörigen. Alle sind alte Mütter, die ihre Kinder verloren haben und denen, wie bei Najiba Mohammed Hama Sharif, außer einem verblichenen Passbild nichts geblieben ist.
PETER ORTMANN
„Single Moms/Vom Leben nach Anfal“ | bis 9.11. | Frauenmuseum Bonn 0228 69 13 44
„RuhrKunstSzene“ | 5.9.-7.12. | www.ruhrkunstmuseen.com
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Kunst-Kalender KÖLN – Photographische Sammlung www.sk-kultur.de
Jim Dine – MyTools bis 8.2.15 Der amerikanische Künstler, der im Umfeld der Pop Art-Malerei bekannt wurde, mit Farbfotografien von Werkzeugen, die hier eine seltsam poetische Kraft entfalten KÖLN – Wallraf-Richartz-Museum www.wallraf.museum
Die Kathedrale bis 18.1.15 Meisterwerke der Malerei, Zeichnung und Fotografie aus Romantik, Impressionismus, Moderne und Gegenwart, die die Bedeutung dieses Motivs unterstreichen KREFELD – Museum Haus Esters www.kunstmuseenkrefeld.de
Rossella Biscotti bis 15.2.15 Die italienische documenta-Teilnehmerin (geb.1978) mit einer ortsspezifischen Installation zur Geschichte der Textilindustrie und der Technik des Webens LEVERKUSEN – Museum Morsbroich www.museum-morsbroich.de
Jäger & Sammler bis 11.1.15 Thematische Ausstellung, die diese Begriffe umkreist, mit Beiträgen u.a. von Mark Dion, Carsten Höller, Christian Jankowski und Andreas Slominski MARL – Museum Glaskasten www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de
Tom Wesselmann, Landscape No. 4, 1965, Acryl auf Hartfaserplatte, 129 x 159 cm, Ludwig Museum Budapest, © The Estate of Tom Wesselmann/VG Bild-Kunst, Bonn 2014, Foto: József Rosta, Ludwig Museum Budapest, Ausstellung Museum Ludwig, Köln, „Ludwig goes Pop“
Museumslandschaft NRW BOCHUM – Kunstmuseum
DÜSSELDORF – KUNSTHALLE
ESSEN – Ruhr Museum
www.kunstmuseumbochum.de
www.kunsthalle-duesseldorf.de
www.ruhrmuseum.de
Gregor Schneider bis 12.10. In seinem Beitrag zur Ruhrtriennale greift Gregor Schneider in die Architektur des Kunstmuseums ein und definiert dieses in seine Struktur und seinen Funktionen neu
Thomas Ruff bis 11.1.15 Der Protagonist der „Düsseldorfer Foto-schule“ um Bernd und Hilla Becher, der mit seinen Werkgruppen mit wechselnden Sujets und Verfahren bekannt wurde
1914 – Mitten in Europa bis 26.10. Eine kulturgeschichtliche Ausstellung, die, ausgehend vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs, die verschiedenen Phänomene dieser Zeit und der Gesellschaft umfasst
DÜSSELDORF – K20
HAGEN – Emil Schumacher Museum
www.kunstsammlung.de
www.esmh.de
Nach Ägypten! bis 4.1.15 Ausgestellt sind die Bilder, die Max Slevogt und Paul Klee auf Reisen nach Ägypten gemalt haben. Parallel ist ein neuer Film von Wael Shawky zu sehen
Henri de Toulouse-Lautrec bis 25.1.15 Ein Überblick über die grafischen Arbeiten des Malers und Plakat-Künstlers der Belle Epoche, der das Leben am Montmatre in Paris atmosphärisch eingefangen hat
BONN – Bundeskunsthalle www.kah-bonn.de
Outer Space 3.10.- 22.2.15 Der Weltraum als wissenschaftliches Terrain und unabsehbare Projektionsfläche mit Beiträgen in tverschiedenen Disziplinen BONN – Kunstmuseum www.kunstmuseum-bonn.de
August Macke und Franz Marc bis 4.1.15 Anlässlich des 100. Todestags von Macke wird die gegenseitig inspirierende Freundschaft der expressionistischen Maler beleuchtet BOTTROP – Josef Albers Museum www.quadrat-bottrop.de Fred Sandback bis 9.11. Zeichnungen und Skulpturen des legendären amerikanischen Künstlers (1943-2003), der mit Fäden aus farbiger Wolle Raumskulpturen schuf
DÜSSELDORF – K21
HAGEN – Osthaus Museum
www.kunstsammlung.de
Annette Messager bis 22.3.15 Werkschau der französischen Künstlerin (geb. 1943) von den späten 1980er Jahren bis heute, wobei neben den Installationen auch die Zeichnungen berücksichtigt werden
www.osthausmuseum.de
Susan Hefuna bis 2.11. Die ägyptisch-deutsche Künstlerin mit einer Werkschau ihrer Zeichnungen, die das Raster des ägyptischen Fenstergitters in vieldeutig abstrakte Chiffren übertragen
DÜSSELDORF – Museum Kunstpalast
KÖLN – Käthe Kollwitz Museum
www.smkp.de
www.kollwitz.de
Katharina Grosse bis 1.2.15 Die renommierte Farbfeldmalerin u.a. mit einer neuen Installation, bei der sie die Farbe mittels verschiedener Gegenstände als Substanz in den Raum transportiert
Das Auge des Arbeiters bis 12.10. Fotografien und Fotomontagen, welche den Alltag und die harte körperliche Arbeit der Bevölkerung im Deutschland der 1920er und 1930er Jahre thematisieren
DUISBURG – Lehmbruck Museum
KÖLN – Museum Ludwig
www-lehmbuckmuseum.de
www.museum-ludwig.de
Zeichen gegen den Krieg bis 7.12. Ausgehend von der expressionistischen Skulptur des „Gestürzten“ von Wilhelm Lehmbruck werden internationale Beispiele der Antikriegsplastik bis heute ausgestellt
Ludwig goes Pop 2.10.-11.1.15 Die berühmte, inzwischen verstreute Pop Art-Sammlung von Peter und Irene Ludwig in ihrer ganzen Breite mit den britischen und amerikanischen Protagonisten
ESSEN – Museum Folkwang
KÖLN – Museum Ostasiatische Kunst
www.museum-folkwang.de
www.museen.koeln.de
Inspiration Japan bis 18.1.15 Meisterwerke von Monet, Cézanne, Gauguin oder van Gogh im Hinblick auf ihre Beeinflussung durch die japanische Kunst und Kultur
Vom Japonismus zu Zen 18.10.-1.2.15 Vorgestellt werden Werke von Paul Klee, die zeigen, wie sehr er durch den Fernen Osten, die dortige Philosophie und Kunst beeinflusst wurde
BRÜHL – Max Ernst Museum www.maxernstmuseum.lvr.de
Der Arp ist da! bis 22.2.15 Thematisiert wird die 1914 einsetzende Freundschaft zwischen Ernst und Hans Arp u.a. mit der Rekonstruktion des Beitrags von Arp auf der Biennale Venedig 1954 DORTMUND – Museum Ostwall www.dortmunder-u.de
Das Dortmunder Gesundheitshaus bis 4.1.15 Das Gesundheitshaus, von Willi Schwarz Ende der 1950er Jahre erbaut, wird als ganzheitliches Bauideal dieser Zeit thematisiert; Fotografien von Gerd Kittel
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Charlotte Moth bis 9.11. Die englische Künstlerin (geb. 1978) mit einem poetischen und zugleich dokumenta-rischen Video zur einstigen Konzeption und Neuplanung des Marler Stadtzentrums OBERHAUSEN – Ludwiggalerie www.ludwiggalerie.de Streich auf Streich bis 18.1.15 Mit 300 Originalzeichnungen und 60 Erstdrucken werden 150 Jahre deutsche Comicgeschichte vorgestellt, ausgehend von Wilhelm Busch bis heute REMAGEN – Museum Rolandseck www.arpmuseum.org
Leibhaftig bis 11.1.15 Meisterwerke der klassischen Kunst aus der Kunstkammer Rau im Dialog mit zeitgenössischer Kunst: Thema ist der menschliche Körper in seiner Leiblichkeit SOLINGEN – Kunstmuseum www.kunstmuseum-solingen.de Ross ohne Reiter bis 9.11. Das Pferd in der zeitgenössischen deutschen Malerei, Zeichnung und Skulptur mit Werken u.a. von Christa Näher, Norbert Tadeusz und Emil Schumacher WUPPERTAL – Kunsthalle Barmen www.von-der-heydt-kunsthalle.de
Heike Kati Barath bis 25.1.15 Die Berliner Malerin mit einer Werkschau ihrer meist großformatigen Bilder, die u.a. Kinder auf lapidare, dabei enorm vielschichtige Weise zeigen WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum www.von-der-heydt-museum.de
Pissarro 14.10.-22.2.15 Eine Werkschau zu Camille Pissarro, der zu den Begründern des Impressionismus gehört, im Dialog mit Gemälden von Corot, Manet, van Gogh und anderen Künstlern WUPPERTAL – Waldfrieden www.skulpturenpark-waldfrieden.de
Stephan Balkenhol bis 12.10. Neue realistische Holzskulpturen des Karlsruher Akademieprofessors (geb. 1957), der mit seinen sachlichen menschlichen Figuren berühmt wurde
Empfehlungen von Thomas Hirsch
ASPEKTE DER SCHÖNHEIT
Vortragsreihe
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seum u M , o n i K Theater, f? u a k n i e n Woche r e d d n –u
Montag, 06. Oktober
Die Kunst der Ikonenmalerei Farbspektrum des Lichts Montag, 20. Oktober
Die Schönheit des Herzens NEU:ȱȱ Ĵȱ ab Oktober 2014 dienstags ab 16 Uhr DZ
ǯǯ ARCHEOSOPHISCHE GESELLSCHAFT KÖLN e.V.
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Josef Albers Museum . Quadrat Bottrop
ZU IHNEN NACH HAUSE – UND SIE GEHEN AUS.
Fred Sandback. Zeichnungen und Skulpturen
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Auswahl
ARKADAS THEATER Fr 3., 4., 5.10., 20 Uhr Yerma
richte und –bilder fixieren? Wer sind wir dann? Sind wir überhaupt? Einer der Höhepunkte des diesjährigen KölnComedyFestivals. Info: 0221 888 77 222
PANTHEON BONN Do 30.10. 20 Uhr Flüsterzweieck
richtig: „Leben wir nun in der liberalsten aller möglichen Welten? Ist der äußere und innere Geschlechterkampf jetzt ausgetragen? Die Realität ist: Die Revolution einer geschlechterübergreifenden Gleichstellung bleibt aus.“ Es forschen und spielen Dorothea Förtsch, Ingmar Skrinjar und Tomasso Tessitori. Info: 0221 470 45 13
THEATER AM DOM
Der Dreiakter von Federico García Lorca spielt im ländlichen Andalusien der 1930er Jahre und erzählt die tragische Geschichte von Yerma, eine Frau, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ihre ungewollte Kinderlosigkeit zu beenden. Die Aufführung der Bühne der Kulturen findet einen modernen Ansatz, um die auch heute aktuelle Frage nach gewollter oder ungewollter Kinderlosigkeit kraftvoll zu inszenieren. Die Aufführung findet auf Spanisch mit deutschen Übertiteln statt. Info: 0221 95 59 510
COMEDIA 27.10. 20.30 Uhr Alfred Dorfer Der Wiener Kabarettist, der mit Josef Hader in „Indien“ spielte, ist auf der Bühne eine Wucht: Mit einer ganz eigenen Mischung aus Politsatire und philosophischem Theater rückt er der Komplexität der Welt auf den Leib. Was passiert, wenn wir uns zunehmend fremd fühlen, weil wir uns nur noch auf Medienbe-
Nochmal Österreich. Die beiden Österreicherinnen Ulrike Haidacher und Antonia Stabinger feiern mit ihrem zweiten Programm „Menschenkür“ Deutschlandpremiere im Casino des Bonner Pantheons. Mit gewaltigem Wortwitz und sportlicher Situationskomik testen die jungen Frauen die Belastbarkeit der besten Typen oder der, die sich dafür halten. Ein rasanter Abend zwischen Aussehen, Erfolg und Geschlecht, Strafzetteln, Retromöbeln und Googlepräsenz. Info: 0228 21 25 21
bis 9.11. Ziemlich beste Freunde Erstens kommt es anders… Noch während der Proben zur perfekt von Ute Willing inszenierten Bühnenadaption des französischen Kinohits erkrankte Hauptdarsteller Thomas Fritsch. Christoph M. Ohrt („Echte Kerle“) übernahm kurzfristig den Part des Philippe – und wird seitdem jeden Abend mit Ovationen gefeiert. Ab 30. September übernimmt kein geringerer als Max Tidof („Vergesst Mozart“) die Rolle neben dem herrlich aufspielenden „Driss“ Tino Führer. Info: 0221 258 01 53
VERSCHIEDENE (BRÜHL)
ge bis weit vor unserer Zeitrechnung liegen. Dabei wird mit Gegenständen, frei geführten Puppen, Projektionen oder Schatten experimentiert. Das Programm des 15. Festival der PuppenspielerInnen ist dabei für Groß und Klein gedacht: die Vielfalt der Stücke reicht von der Parodie des grimmschen Märchens „Die gestiefelte Katze“ bis bin zum musikalischen Lustspiel „Orpheus in der Unterwelt“ mit der Originalmusik von Jacques Offenbach. Begleitet wird das Festival von der Ausstellung der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl „Figuren – was sonst“, die ganz unterschiedliche Interpretationen der menschlichen Figur bereithält. Info: 02232 793 45
Musik CLUB BAHNHOF EHRENFELD Mi 22.10. 20 Uhr Youngblood Brass Band
SPIELSTÄTTEN
Do 23.10. - So 9.11. Internationale FigurenTheaterTage
STUDIOBÜHNE 8. bis 12.10. 20 Uhr Gendertrouble in GerMANy Deutschland 2014. Neben Männlein und Weiblein gibt es nun das dritte Geschlecht, die Schwulen- und Lesbenbewegung ist Pop. Daniel Schüßler und das ANALOGTHEATER fragen deshalb folge-
Bei dem etwas „anderen“ Theater handelt es sich um eine Kunstform, deren Ursprün-
Elf Musiker haben sich zusammen getan, um ein kleines musikalisches Experiment zu wagen: Die Verbindung von traditioneller Blasmusik mit Elementen des Hip Hop, Funk und Jazz. Gegründet 1997, schaffte es die Band, die immer wieder mit unterschiedlicher Besetzung spielte, die
COSÌ FAN TUTTE WOLFGANG AMADEUS MOZART
WIEDERAUFNAHME 28. SEP. 2014 › OPER AM DOM › VORSTELLUNGEN 01., 10., 12. OKT. 2014 MUSIKALISCHE LEITUNG JONES › INSZENIERUNG GÜRBACA › BÜHNE & KOSTÜME ERB MIT YU › WUNDSAM › TURK › CIFOLELLI › MISKELLY › BRACCI › CHOR DER OPER KÖLN › GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN KARTEN UNTER 0221.221 28279 › WWW.OPERKOELN.COM
COSÌ FAN TUTTE › KATRIN WUNDSAM, MILJENKO TURK › FOTO Paul Leclaire
Bühne
Auswahl musikalischen Beschränkungen aufzuweichen und eine hörbare Mischung aus Tradition und Moderne zu kreieren. Seit 2011 arbeiteten die Elf mehrmals mit dem aus der Schweiz stammenden Rapper Bligg zusammen, aber auch andere Größen aus der Szene gaben sich die Ehre, so unter anderem Talib Kweli oder Ike Willis. Info: 0221 29 19 95 30
STADTGARTEN, DEPOT I, KING GEORG Fr 3.10 bis So 5.10. Klang der imaginären Heimat
UNDERGROUND Do 16.10. 20 Uhr Dust Bolt
LIVE MUSIC HALL Sa 18.10. 18.30 Uhr Emil Bulls
„Sacrifice To Venus“ ist das achte Studioalbum der Emil Bulls, das bezeichnenderweise am 8. August dieses Jahres in die Plattenläden kam. Die süddeutschen Musiker stehen seit fast 20 Jahren auf der Bühne und lassen die Fans an ihrem ausdrucksstarken Unterwelt-Sound teilhaben. Dabei sind die Vier schwerlich einer bestimmten Musikrichtung zuzuordnen, zu vielschichtig ist ihre Musik, die sich wahrlich nicht vor internationalen Größen verstecken muss. Sie selbst bezeichnen sich als untypisch deutsch, doch vielleicht macht gerade diese Auffassung den Erfolg der Münchener Musiker aus. SupportBand bei ihrem Kölner Auftritt ist die Band Cyrcus, die gemeinsam mit den Emil Bulls dem Publikum einheizen werden. Info: 0221 954 29 90
Das dreitägige Musikfestival der Akademie der Künste der Welt setzt sich im Rahmen der Pluriversale mit dem Begriff der Heimat in Deutschland auseinander. Was ist die Bedeutung von Heimat in einer Epoche plural-heterogener Lebenswelten und -erfahrungen? Klingt sie eher nach kommerzieller Volksmusik, oder ist der Klang der Heimat etwas ganz neues und individuelles geworden? Mittels diverser Folklore, Jazz und Drone-Konzerten als auch Vorträgen geht die Veranstaltungsreihe unter der kuratorischen Leitung von Mark Terkessidis diesen Fragen auf die Spur. Info: 0221 33 77 480
STADTGARTEN So 19.10. 20.30 Uhr Marcel Brell
Sie sind gerade mal Anfang 20, kommen aus Bayern und spielten bereits mit Größen wie Sepultura, Hypocrisy oder Napalm Death. Noch bevor sie schließlich 2010 unter dem Namen Dust Bolt bekannt wurden, sammelten die vier aus Bayern stammenden jungen Musiker Bühnenerfahrung auf regionalen Festivals und Konzerten, wodurch sie sich schnell einen Namen in der Thrash-Metal-Szene machen konnten. Ende 2013 erschien ihr zweites Studioalbum „Awake The Riot“, mit dem die Vier nun auf Europa-Tournee sind. Bekannt wurde Dust Bolt insbesondere durch ihre fantastische und authentische Bühnenperformance, die sie mit den Jahren, unter anderem auf dem Wacken Open Air, zur Perfektion gebracht haben. Info: 0221 54 23 26
DORTMUND WESTFALENHALLEN
Parallel zur Frankfurter Buchmesse haben die Macher der LitCologne zum 4. Mal eine kleine Gäste-Auslese getroffen: Eingeladen wurden der berühmte Opernsänger Rolando Villazón, der aus „Kunststück“ vorliest (8. um 18 Uhr), ein Roman, in dem es um das Leben des Clowns Macelieta geht. Die Pianistin und Bestsellerautorin Hélène Grimaud stellt „Das Lied der Natur“ vor (8. um 21 Uhr). Ulla Hahn liest aus „Spiel der Zeit“ (9. um 19.30 Uhr). Der Schriftsteller Bernhard Schlink hat mit „Die Frau auf der Treppe“ (10. um 19 Uhr) einen Roman über Besitz und Verlust geschrieben. Jan Weiler liest aus „Das Pubertier“ (10. um 21 Uhr), ein Buch über die Nöte einer prekären Lebensphase. Die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller erinnert sich in „Mein Vaterland war ein Apfelkern“ (12. um 18 Uhr) an ihre Kindheit in der Diktatur Rumäniens und Gerd Köster liest aus Roberto Savianos „Zero Zero Zero. Wie Kokain die Welt beherrscht“ (12. 21 Uhr). Info: www.lit-Cologne.de
Kunst KÖLNMESSE, HALLE 1&2 24.-27.10., Fr-Sa 12-20, So-Mo 11-19 Uhr ART.FAIR
Sa 25.10. 17 Uhr
Visions 25th Anniversary Festival
LUXOR Sa 4.10. 20 Uhr Rue Royale Brooklyn und Ruth Dekker gehen nicht nur im Privaten gemeinsam durch Dick und Dünn, sondern haben auch in beruflicher Hinsicht einen gemeinsamen Plan: Sie wollen mit ihrer Musik die Menschen begeistern. Ihre Musik – das ist Folk und Akustik. Erst 2013 erschien ihr jüngstes Werk „Remedies Ahead“. Die Mischung passt immer, doch langweilig wird sie nie, denn die beiden leidenschaftlichen Musiker erzählen vom Leben, von Heimweh und der Ferne, vom Aufbruch und Getrieben werden. Seit 2006 ist das angloamerikanische Duett unterwegs und sie hinterlassen viele Fans, wenn sie auf Konzerten, Festivals oder in Wohnzimmern spielen. Info: 0221 92 44 60
Er gilt als „eine Bereicherung der Liedermacher-Szene. Rilke oder Schiller 2.0“, das schrieb beispielsweise die Kieler Zeitung über Marcel Brell. Ein junger Singer-/Songwriter, der bereits in jungen Jahren verschiedene Instrumente erlernte und sich von längst toten Schriftstellern wie Rilke oder Fromm inspirieren lässt. Seine philosophische Seite lässt er in seine Musik einfließen, die er gemeinsam mit David Eibl (Schlagzeug) und George Kostron (Bass) performt. Piano, Akustik-Gitarre und Brells Stimme komplettieren die musikalische Inszenierung, der man die Perfektion anmerkt. Info: 0221 952 99 40
Seit fast 25 Jahren hält das verdiente Rockmagazin Visions seiner Heimat, dem Ruhrgebiet, die Stange. Dieses schöne Jubiläum will die Belegschaft mit ihren Lesern begehen: Anfang Oktober gibt es ein Club-Wochenende im FZW, bei dem an drei Abenden u. a. Casper und die Beatsteaks auftreten werden. Ende des Monats zieht man das für ein großes Indoor-Festival in die Westfalenhalle um: Als Bühnengäste geladen: Marcus Wiebusch, Royal Republic, Thees Uhlmann und Kraftklub! Info: 0231 12 04 666
Literatur
ART.FAIR 2013, © Anton Gottlob-Schoenenberg
Die ART.FAIR hat sich als alternative Kunstmesse in Köln etabliert, die, quirlig und informativ, die Grenzen zwischen elitärer „hoher“ Kunst und populärer Kunst aufhebt. Dazu trägt die Teilnahme etlicher renommierter Galerien bei. Auch als gesellschaftliches Ereignis nimmt die ART.FAIR an der Kölner Kunstszene teil. Wie schon in der Vergangenheit wird auch dieses Jahr der „Bloom Award“ an einen Künstler verliehen. Info: www.art-fair.de
MICHAEL HORBACH STIFTUNG bis 19.10, Mi, Fr 14-17, Sa 11-13 Uhr Views on Africa
WDR FUNKHAUS, KLAUS-VON-BISMARCK-SAAL Mi 8.10. - So 12.10. LitCologne Spezial
Per-Anders Petterson, Rainbow Transit South Africa, Farbfotografie, © P.-A. Petterson, laif_18851020
Rolando Villazón, Foto: operaarts
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Die laif Agentur für Photos & Reportagen stellt in der Michael Horbach Stiftung sechs Fotografen vor, die mit jeweils eigener Bildsprache, Motivik und Intention in
Auswahl verschiedenen Ländern in Afrika fotografiert haben. Mit wechselnder Akzentuierung und Fokussierung werden Phänomene zwischen Folklore, Bürgerkrieg und Terrorismus, Armut und Hungersnot oder Aufbruchsstimmung gezeigt, die als Reportagen und Dokumentationen aufrütteln, aber auch ästhetische Qualitäten besitzen. Info: 0221 29 99 33 78
TANZMUSEUM DER SK STIFTUNG KULTUR
werden kritische Denkweisen behandelt, um das Verständnis einer plural-universellen Weltsicht zu fördern. Das Programm gestaltet sich aus diversen Konzerten, Ausstellungen, Filmvorführungen, ortsbezogenen Projekten als auch performativen Symposien. Veranstaltungen sind u.a. „Klang der imaginären Heimat“, „Ocotepec Odyssey“, „Von der Konkubine zur Wanderarbeiterin“, „The Forest and The School“ und viele mehr. Info: www.academycologne.org
3.10.-9.8.15, Do-Di 14-19 Uhr Faltenwurf & Walzerschritt
MUSEUM LUDWIG 2.10.-11.1.15, Di-So 10-18 Uhr Ludwig goes Pop Detail aus dem Tanzkleid der Tänzerin Clotilde Sacharoff, 1934, Foto: Susanne Fern
Jasper Johns, Zero to Nine, 1959, 53,8 x 88,9 cm, Enkaustik, Zeitungspapier auf Leinwand Museum Ludwig, Köln, © VG Bild-Kunst, Bonn 2014, Foto: Rheinisches Bildarchiv
Die Ausstellung bringt rund 150 Pop ArtWerke aus der Sammlung von Peter und Irene Ludwig zusammen, die heute auf die diversen Ludwig-Museen und weitere Institutionen als Leihgaben verteilt sind. Mit Werken u.a. von Richard Hamilton, Jasper Johns, Roy Lichtenstein, Robert Lindner und Andy Warhol wird verdeutlicht, wie vielfältig und dabei disparat diese Kunst doch ist, die das Ehepaar Ludwig seit Mitte der 1960er Jahre erworben hat. Info: 0221 221 261 65
Das Tanzmuseum stellt in seiner neuen Jahresausstellung seine Kostümsammlung mit ausgewählten Exponaten vor. Es geht dabei unter anderem der Frage nach, inwieweit der Tanz als Kunstform der Avantgarde und die Mode als Ausdrucksform der Gesellschaft sich gegenseitig beeinflussen. Ergänzt wird die Ausstellung etwa durch eine Terrakotta-Skulptur aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. und eine Porzellanskulptur des Tänzers Harald Kreutzberg. Info: 0221 88 89 50
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM bis 18.1., Di-So 10-19, Do 10-21 Uhr Die Kathedrale
ZUSAMMENGESTELLT VON: THOMAS HIRSCH, ANNA LENKEWITZ, BENJAMIN SEIM Veranstalter-Infos an:
[email protected]
Neue Berufe – Gute Chancen Heilpraktiker/in
Psychotherapie
Gesundheitsberater/in
Psychologische/r Berater/in
Ernährungsberater/in
Entspannungstrainer/in
Fitness- und Wellnesstrainer/in
Erziehungs- und Entwicklungsberater/in
Staatlich zugelassene Fernlehrgänge mit Wochenendseminaren in vielen Städten.
Impulse e. V. Rubensstr. 20a · 42329 Wuppertal Tel. 0202/73 95 40 · www.Impulse-Schule.de
culture club
präsentiert: Comedy
MARKUS KREBS
Karl Friedrich Schinkel, Gotische Kathedrale auf einem Felsen am Meer, 1815, Öl auf Leinwand, 72 x 98 cm, Alte Nationalgalerie, Berlin
Ein chronologischer Rundgang zum Motiv der Kathedrale in Romantik, Impressionismus und Moderne. Vorgestellt werden Meisterwerke der Kunstgeschichte, welche das Bedeutungsspektrum zwischen Gotteshaus, Wunderwerk der Baukunst, Rückbesinnung auf das Mittelalter, dokumentiertem Stadtzentrum und lichtdurchflutetem Ereignis veranschaulichen. So sind vier Gemälde zur Kathedrale von Rouen von Claude Monet ausgestellt. Vertreten sind auch Caspar David Friedrich, Robert Delaunay, Andy Warhol ... bis hin zu Andreas Gursky. Info: 0221 221 211 19
DIV. ORTE Mit seinem ersten Programm „Literatur unter Betäubung“ begeisterte er Zuschauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Jetzt geht der RuhrpottComedian als „Hocker-Rocker“ in die zweite Runde – angriffslustig, schnell und überraschend. Eine Premiere im Rahmen des Köln Comedy Festivals.
Gloria, Apostelnstr. 11. Karten im Vorverkauf und direkt im Gloria
choices verlost 2 x 2 Tickets. E-Mail bis 19.10. an
[email protected], Kennwort: Markus
Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 E-Mail:
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choicescologne Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern. *Ein Teil der Auflage enthält eine Beilage der Udo Fischer Versandhandel GmbH
Durch Berndt Media werden auch folgende Kultur-, Kino- und Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten:
Fr 3.10. bis Sa 29.11. Pluriversale
Ocotepec Odyssey
Die Pluriversale ist eine neue Veranstaltungsreihe der Akademie der Künste der Welt, mit dem Ziel einen multimedialen, interkulturellen Diskurs zu schaffen, der Themen abseits der großen Biennalen anspricht. Jenseits idealistischer Ideen von Globalisierung und Multikulturalismus
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Mi 29.10. 20 Uhr
IMPRESSUM
ch hoicces wird d au uf 10 00 % Reecyyclingpapieer gedrruckkt
www.choices.de
26. Jhg. | Oktober 2014
THE CUT EIN FILM VON FATIH AKIN MIT TAHAR RAHIM
www.liebetodteufel.de
ab 16.10. im Kino