Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim

March 19, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim Jahresabschlüsse 2008

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim Jahresabschlüsse 2008

Herausgegeben von der Stadtkämmerei der Stadt Pforzheim

Fachliche Verantwortung:

Stadtkämmerin Susanne Weishaar

Bearbeitung:

Anja Weit Nicola Hartmann

Herstellung:

Hausdruckerei der Stadt Pforzheim

Pforzheim, im November 2009

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Vorwort

Vorwort Mitte des Jahres 1997 wurde anhand des ersten Beteiligungsberichts der Stadt Pforzheim über die Lage der städtischen Beteiligungen, damals noch auf freiwilliger Basis, berichtet. Seit dem Jahr 1999 besteht die gesetzliche Verpflichtung zur Veröffentlichung eines jährlichen Beteiligungsberichts. Mit Vorlage des aktuellen, mittlerweile vierzehnten Berichts, kommen wir dieser Verpflichtung gerne nach. Der Beteiligungsbericht enthält verschiedene Informationen, die über die gesetzlich vorgeschriebenen hinausgehen. Er bietet die Möglichkeit, sich über den Stand der Erfüllung der öffentlichen Aufgaben, welche außerhalb des kommunalen Haushalts erbracht werden, umfassend zu informieren. Besonderer Dank für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Beteiligungsmanagement der Stadt gilt den Geschäftsführungen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Beteiligungen der Stadt Pforzheim sowie deren Wirtschaftsprüfern. Pforzheim, im November 2009

Gert Hager Oberbürgermeister

-3-

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Inhalt

Inhaltsverzeichnis Seite

Vorwort ...................................................................................................................... 3 Abkürzungsverzeichnis............................................................................................ 6 1

Allgemeiner Teil.................................................................................................. 7 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5

2

Begriffsdefinitionen................................................................................................................... 7 Änderungen der Beteiligungsverhältnisse................................................................................ 7 Beteiligungsübersicht ............................................................................................................... 8 Gesamtübersicht über die wesentlichen Beteiligungen ......................................................... 10 Abschlussprüfer der städtischen Beteiligungen und Eigenbetriebe....................................... 12

Einzeldarstellung der Beteiligungsgesellschaften ........................................ 13 2.1 Wesentliche Beteiligungen..................................................................................................... 13 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.1.4 2.1.5 2.1.6 2.1.7 2.1.8 2.1.9 2.1.10 2.1.11 2.1.12 2.1.13 2.1.14 2.1.15 2.1.16 2.1.17 2.1.18 2.1.19 2.1.20 2.1.21

Betriebs-GmbH für die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte der Manfred Bader-Stiftung ............................................................................................. 15 Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH Pforzheim......... 23 Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim GmbH, Trägergesellschaft.......... 33 Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM) .................................................. 45 Incinea GmbH............................................................................................................ 55 Stadtbau GmbH Pforzheim ....................................................................................... 61 Ganztagesschule Pforzheim GmbH - Schiller-Gymnasium - .................................... 73 Volkshochschule Pforzheim - Enzkreis GmbH.......................................................... 89 Pforzheimer Sportstätten-Betriebs-GmbH i.L............................................................ 99 SJR Betriebs GmbH ................................................................................................ 105 Goldstadtbäder Pforzheim....................................................................................... 113 Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim.......................................... 121 Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim ........................................................... 135 Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe ........................................................... 147 SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG ........................................................ 161 Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH............................................................. 179 OptiMal GmbH......................................................................................................... 183 OptiMist Biogas GmbH............................................................................................ 189 Heizkraftwerk Pforzheim GmbH .............................................................................. 195 SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG....................................................... 207 Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH ......................................................... 219

2.2 Weitere Beteiligungen .......................................................................................................... 229 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4

Klinikum Pforzheim GmbH ...................................................................................... 230 Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH ............................. 232 Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH............................................................... 234 LBBW Immobilien Landsiedlung GmbH.................................................................. 236

Anhang I: Erläuterung der Finanzkennzahlen................................................... 239 Anhang II: Auszug aus der Gemeindeordnung Baden-Württemberg und dem Haushaltsgrundsätzegesetz ..................................................... 241

-5-

Abkürzungen

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Abkürzungsverzeichnis AG AktG AR BGV EEG e.G. EPV ESP e.V. GBE GbR GemO GF GmbH GmbHG GuV GVP GWh GWR-ÄndG HGrG HKW i.e.S. i.V.m. k. A. KEA KWh MWh ÖPNV Pkm PKM GmbH StB SWDKO SWP Tz u.a. v.a. Vhs VPE Vz WFG WP ZDL ZV

-6-

Aktiengesellschaft Aktiengesetz Aufsichtsrat Badischer Gemeinde-Versicherungsverband Erneuerbare-Energien-Gesetz eingetragene Genossenschaft Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim eingetragener Verein Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung Gesellschaft des bürgerlichen Rechts Gemeindeordnung Geschäftsführer Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung Gewinn- und Verlustrechnung Gasversorgung Pforzheim Land Gigawattstunde Gemeindewirtschaftsrechts-Änderungsgesetz Haushaltsgrundsätzegesetz Heizkraftwerk im engeren Sinne in Verbindung mit keine Angaben Klimaschutz- und Energieagentur Kilowattstunde Megawattstunde Öffentlicher Personennahverkehr Personenkilometer Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH Steuerberater Südwestdeutsches Kammerorchester Stadtwerke Pforzheim Teilzeit unter anderem vor allem Volkshochschule Verkehrsverbund Pforzheim - Enzkreis Vollzeit Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wirtschaftsprüfer Zivildienstleistende Zweckverband

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

1

Allgemeiner Teil

Allgemeiner Teil

1.1 Begriffsdefinitionen Im vorliegenden Bericht werden die Beteiligungen der Stadt Pforzheim wie folgt klassifiziert: Wesentliche Beteiligungen Hierbei handelt es sich um Unternehmen des privaten Rechts, an denen die Stadt Pforzheim unmittelbar mit mindestens 25 % oder mittelbar mit mehr als 50 % beteiligt ist. Nach § 105 Abs. 2 GemO sind diese Beteiligungen im jährlichen Beteiligungsbericht umfassend darzustellen, wobei der Mindestinhalt der Darstellung genau definiert ist. Aus der Tatsache, dass der Gesetzgeber für diese Beteiligungen die umfassende Darstellung fordert, kann abgeleitet werden, dass er sie für wesentlich hält. Die Eigenbetriebe der Stadt Pforzheim werden ebenfalls zu dieser Gruppe gezählt. Die Beteiligungen nach § 105 Abs. 2 GemO und die Eigenbetriebe können zusammen mit der Stadt als „Konzern Stadt Pforzheim“ interpretiert werden. Die wichtigsten aggregierten Daten dieser Gesellschaften sind unter Kapitel 1.4 angegeben. Die Einzeldarstellungen der wesentlichen Beteiligungen finden sich in Kapitel 2.1. Weitere Beteiligungen Hierunter fallen alle sonstigen unmittelbaren Beteiligungen. Gemäß § 105 Abs. 2 letzter Satz GemO muss für diese Gesellschaften im Beteiligungsbericht lediglich der Gegenstand des Unternehmens, die Beteiligungsverhältnisse und der Stand der Erfüllung des öffentlichen Zwecks dargestellt werden. Diese Angaben finden sich im vorliegenden Bericht in Kapitel 2.2.

1.2 Änderungen der Beteiligungsverhältnisse Erstmalig ist im Beteiligungsbericht die neu gegründete SJR Betriebs GmbH enthalten, an der die Stadt Pforzheim mit 26 % beteiligt ist.

-7-

Allgemeiner Teil

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

1.3 Beteiligungsübersicht

Beteiligungen der Stadt Pforzheim unabhängig von der jeweiligen Beteiligungsquote

Nennwert der Geschäftsanteile bzw. Stammeinlagen zum 31.12.2008 €

Beteiligungen der Stadt i.e.S: 1 Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband 2 Betriebs-GmbH für die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte der Manfred Bader-Stiftung 3 Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe 4 Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim 5 Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim 6 Ganztagesschule Pforzheim GmbH - Schiller-Gymnasium 7 Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH Pforzheim 8 Goldstadtbäder Pforzheim 9 Incinea GmbH 10 Isolier- und Quarantänestationsverband Kirnhalden 11 Klinikum Pforzheim GmbH 12 Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH 13 LBBW Immobilien Landsiedlung GmbH 14 Nachbarschaftsverband Pforzheim 15 Pforzheimer Sportstätten-Betriebs-GmbH i.L. 16 SJR Betriebs GmbH 17 Stadtbau GmbH Pforzheim 18 Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim GmbH, Trägergesellschaft 19 Volksbank Pforzheim eG 20 Volkshochschule Pforzheim - Enzkreis GmbH 21 Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken 22 Zweckverband Tierische Nebenprodukte Neckar-Franken

Beteiligungen der Stadt - Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim 23 Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM) 24 Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH

25 26 27 28

Beteiligungen der Stadt - Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe (EPV) Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen mbH SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH

Gesamtsumme

-8-

7.500,00 25.564,59 5.000.000,00 0,00 50.000,00 26.000,00 25.564,59 2.000.000,00 100.000,00 46.771,51 2.040.000,00 511,29 2.080,00 0,00 0,00 25.400,00 12.648.000,00 75.000,00 3.300,00 26.000,00 0,00 0,00 22.101.691,98

26.000,00 11.000,00 37.000,00

5.112,92 588.000,00 32.500.000,00 14.060,53 33.107.173,45 55.245.865,43

Stadt Pforzheim

Eigenbetriebe

Eigenbetriebe

unmittelbare Eigengesellschaften

Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe

Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim

StK: 5.000 T€

StK: 0 €

65%

SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG

Eigenbetrieb Goldstadtbäder Pforzheim

StK: 50.000 T€

StK: 2.000 T€

100%

Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH StK: 50 T€

100%

OptiMal GmbH

Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim StK: 50 T€

100%

StK: 25 T€

100%

OptiMist Biogas GmbH StK: 25 T€

55%

Pforzheim Kongressund Marketing GmbH

100%

100%

100%

Betriebs-GmbH für die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte der Manfred Bader-Stiftung StK: 26 T€

99,2%

Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH Pforzheim StK: 26 T€

60%

Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim

Stadtbau GmbH Pforzheim StK: 12.750 T€

Ganztagesschule Pforzheim GmbH StK: 26 T€

50%

GmbH, Trägergesellschaft

Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis GmbH StK: 52 T€

StK: 75 T€

Incinea GmbH

Pforzheimer Sportstätten-BetriebsGmbH i.L.

StK: 100 T€

StK: 0 T€

48% 100%

StK: 26 T€

12,06%

unmittelbare Beteiligungen

Wirtschaftsförderung Zukunftsregion

26%

SJR Betriebs GmbH StK: 25 T€

Nordschwarzwald GmbH

StK: 91 T€

5,1%

Heizkraftwerk Pforzheim GmbH

Klinikum Pforzheim GmbH StK: 40.000 T€

StK: 52 T€

49%

SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG StK: 1.200 T€

27,5%

Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH StK: 51 T€

1,93%

Einkaufs- und Wirtschaftsges. für Verkehrsunternehmen mbH

Weitere Beteiligungen und Zweckverbände: - Volksbank Pforzheim e.G. - LBBW Immobilien Landsiedlung GmbH - Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH - Isolier- und Quarantänestationsverband Kirnhalden - Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken - Nachbarschaftsverband Pforzheim - Zweckverband Tierische Nebenprodukte Neckar-Franken - Mitgliedschaft im Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verband

StK = Stammkapital Es werden i.d.R. nur unmittelbare Beteiligungen und mittelbare Beteiligungen > 50 % dargestellt.

Stand: 31.12.2008

Allgemeiner Teil

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

1.4 Gesamtübersicht über die wesentlichen Beteiligungen In der Gesamtübersicht über die wesentlichen Beteiligungen 2008 kommen die Daten der neu gegründeten SJR Betriebs GmbH hinzu. Bei den Umsatzerlösen war die mit Abstand größte nominale Veränderung von 32.395 T€ in 2007 um +7.424 T€ (+23 %) auf insgesamt 39.819 T€ bei der Heizkraftwerk Pforzheim GmbH zu verzeichnen. Verursacht ist dieser Zuwachs durch die gestiegenen Abgabemengen sowohl bei Strom und Wärme als auch durch die marktbedingt erzielten höheren Durchschnittserlöse. Die Umsatzerlöse der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG haben sich im Geschäftsjahr gegenüber 2007 um rd. 3,0 Mio. € auf 182.558 T€ verringert. Verursacht ist dieser Rückgang trotz Preiserhöhungen und Umsatzausweitungen durch eine Reduzierung des Umsatzes bei der Gasversorgung auf Grund des Wegfalls der Belieferung von zwei weiterverteilenden Energieversorgungsunternehmen und der Heizkraftwerk Pforzheim GmbH seit dem 01.10.07. Aufgrund der turnusmäßig in den ungeraden Jahren stattfindenden Fachmessen „Turning-Days“ und „Stamping-Days“ sowie der Gesundheitsmesse sind die Umsätze der PKM von 2.519 T€ in 2007 auf 957 T€ in 2008 zurückgegangen. Die Incinea GmbH konnte durch die um 740 (+26,5 %) höhere Anzahl an Einäscherungen im Jahre 2008 die Umsatzerlöse um 146 T€ auf 971 T€ steigern. Durch effiziente Tarifmaßnahmen sind die Umsatzerlöse 2008 beim Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe um 784 T€ auf 11.863 T€ angestiegen. Im Wesentlichen sind hierin die Fahrgeldeinnahmen für den Stadtverkehr und die gesetzlichen Ausgleichszahlungen enthalten. Die Umsatzerlöse der GBE sind in 2008 um 112 T€ auf 1.038 T€ gestiegen. Der Jahresüberschuss der SWP betrug im Jahr 2008 10.097 T€ und blieb damit um 3.525 T€ hinter dem Vorjahresüberschuss von 13.622 T€ zurück. Dieses Ergebnis ist von mehreren Faktoren beeinflusst. Im Jahr 2007 waren bei der Ermittlung der Fernwärme-Hochrechnung höhere Verbräuche unterstellt worden, als diese sich im Nachhinein auf der Basis der Ist-Ablesung ergeben haben; dies wirkte sich im Jahr 2008 negativ auf das Ergebnis aus. Ferner wurde das Ergebnis auch durch erstmalig zu bildende Rückstellungen im Zusammenhang mit den Netznutzungsentgelten (1.170 T€) und mit dem EEG-Pflichtbezug (800 T€) beeinflusst. Unter Berücksichtigung dieser (teilweise periodenfremden) Faktoren zeigt sich, dass das bereinigte Ergebnis des Jahres 2008 auf der Höhe des ebenso um Sondereffekte bereinigten Vorjahresergebnisses liegt. Nachdem die SVP GmbH & Co. KG in 2007 einen Jahresüberschuss in Höhe von 156 T€ erwirtschaftet hatte, schließt sie das Wirtschaftsjahr 2008 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -869 T€ ab. Insgesamt wurde dieses Ergebnis durch Einmal- und Vorjahreseffekte in Höhe von 997 T€ negativ beeinflusst. Die Stadtbau konnte trotz der um 578 T€ erhöhten Instandhaltungsaufwendungen und der um 252 T€ gestiegenen übrigen Betriebsaufwendungen - hauptsächlich Abbrucharbeiten an den Gebäuden Herrenstriet- und Fingerhutweg mit 132 T€ - aufgrund der um 376 T€ auf 15.379 T€ gestiegenen Umsatzerlöse ein positives Ergebnis von 538 T€ (Vorjahr 982 T€) erreichen. Das Ergebnis der GBE hat sich mit dem Fehlbetrag von -42 T€ gegenüber dem positiven Ergebnis aus dem Jahr 2007 mit 358 T€ deutlich reduziert. Nachdem die Jahre 2005 bis 2007 geprägt waren durch eine hohe (und zunehmende) Auslastung der Maßnahmen der ARGE Job Center Stadt Pforzheim und zusätzliche, finanziell bedeutende Programme der Europäischen Union oder des Bundes (z. B. Initiative 50 plus – Silverstars, Gemeinschaftsinitiative Equal), gab es im Jahr 2008 eine geringere Belegung der Maßnahmen durch die ARGE und nur im geringen Umfang zusätzliche Programme (z. B. XENOS). Der Jahresüberschuss 2008 der Incinea GmbH konnte gegenüber dem Geschäftsjahr 2007 um 111 T€ auf 113 T€ gesteigert werden. Das Defizit des Eigenbetriebs Goldstadtbäder hat sich in 2008 um 273 T€ auf insgesamt -2.674 T€ erhöht. Beim Südwestdeutschen Kammerorchester ist das Defizit um 11 T€ auf -49 T€ gestiegen. Die in der Übersicht dargestellten städtischen Beteiligungen hatten zum 31.12.2008 eine Bilanzsumme von insgesamt 660.329 T€, davon waren 191.518 T€ Eigenkapital und 184.370 T€ Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die Stadt hat die Beteiligungen im Berichtsjahr mit insgesamt 10.847 T€ (bereinigt um den im WSP-Zuschuss enthaltenen Zuschuss an die PKM) bezuschusst. In 2008 waren durchschnittlich 1.133 Arbeitnehmer beschäftigt.

- 10 -

Gesamtübersicht über die wesentlichen Beteiligungen der Stadt Pforzheim

Beteiligungen und Eigenbetriebe

Anteil der Stadt

JahresZuschuss überschuss / der Stadt -fehlbetr.

Umsatzerlöse T€

T€

T€

Bilanzsumme

Eigenkapital

T€

T€

Darlehensverbindlichkeiten T€

Arbeitnehmer

1

Betriebs-GmbH für die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte der Manfred Bader-Stiftung

100%

35

3

385

141

87

0

17

Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH Pforzheim

100%

1.038

-42

429

1.308

952

21

37

Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim GmbH, Trägergesellschaft

100%

421

-49

516

604

83

58

19

Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM)

100%

957

0

2.425

11.613

26

0

50

Incinea GmbH

100%

971

113

0

873

201

78

8

Stadtbau GmbH Pforzheim

99,2%

15.379

538

0

123.593

41.081

62.973

49

Ganztagesschule Pforzheim GmbH

60%

3.571

35

41

2.018

817

0

54

Volkshochschule Pforzheim - Enzkreis GmbH

50%

2.011

86

295

937

250

104

129

Pforzheimer Sportstätten-Betriebs-GmbH i.L.

48%

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

1

SJR Betriebs GmbH

26%

1.631

65

1.348

492

89

0

25

65%

326

SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG

182.558

10.097

0

197.559

104.330

34.063

Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH

mittelbar

3

3

0

72

68

0

0

OptiMal GmbH

mittelbar

163

-33

0

2.050

0

1.983

2

OptiMist Biogas GmbH

mittelbar

0

-3

0

31

24

0

2

Heizkraftwerk Pforzheim GmbH

mittelbar

39.819

636

0

20.105

6.467

3.128

7

49%

16.213

-869

0

6.978

332

0

245

0

0

81

623

51

0

7

264.770

10.580

5.520

368.997

154.858

102.408

978

45

SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH

27,5%

wesentliche Beteiligungen insgesamt:

Eigenbetrieb Goldstadtbäder Pforzheim

Eigenbetr.

1.591

-2.674

2.278

10.219

27

0

Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe

Eigenbetr.

11.863

-281

0

57.914

33.924

3.763

3

Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim

Eigenbetr.

23.886

-40

0

211.475

0

78.199

70

Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim

Eigenbetr.

1.059

-5.418

5.474

11.724

2.709

0

37

38.399

-8.413

7.752

291.332

36.660

81.962

155

Gesamtsumme 2008:

303.169

2.167

13.272

660.329

191.518

184.370

1.133

Gesamtsumme 2007:

296.475

-1.778

10.459

652.146

193.297

180.098

1.120

Eigenbetriebe insgesamt:

1

Die hier aufgeführten Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stellen nur einen Teil der Verbindlichkeiten dar. Hinzu kommen i.d.R. weitere Verbindlichkeiten i.S.d. § 266 Handelsgesetzbuch (z.B. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung).

Abschlussprüfer der städtischen Beteiligungen und Eigenbetriebe Beteiligungen und Eigenbetriebe Betriebs-GmbH für die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte der Manfred Bader-Stiftung

Abschlussprüfer Jahresabschluss 2006

Abschlussprüfer Jahresabschluss 2007

Abschlussprüfer Jahresabschluss 2008

Bauer - Dr. Schmidt - Merz GmbH, Pforzheim

Bauer - Dr. Schmidt - Merz GmbH, Pforzheim

Bauer - Dr. Schmidt - Merz GmbH, Pforzheim

Gesellschaft für Bauer - Dr. Schmidt - Merz Beschäftigung und berufliche GmbH, Pforzheim Eingliederung mbH

Bauer - Dr. Schmidt - Merz GmbH, Pforzheim

Bauer - Dr. Schmidt - Merz GmbH, Pforzheim

Südwestdeutsches Bauer - Dr. Schmidt - Merz Kammerorchester Pforzheim GmbH, Pforzheim GmbH, Trägergesellschaft

Bauer - Dr. Schmidt - Merz GmbH, Pforzheim

Bauer - Dr. Schmidt - Merz GmbH, Pforzheim

Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM)

Link & Rotter Treuhand GmbH, Pforzheim

Link & Rotter Treuhand GmbH, Pforzheim

Link & Rotter Treuhand GmbH, Pforzheim

Incinea GmbH

Bauer - Dr. Schmidt - Merz GmbH, Pforzheim

Bauer - Dr. Schmidt - Merz GmbH, Pforzheim

Bauer - Dr. Schmidt - Merz GmbH, Pforzheim

Stadtbau GmbH Pforzheim

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ganztagesschule Pforzheim Digel, Hell & Partner GmbH, Digel, Hell & Partner GmbH, Digel, Hell & Partner GmbH, GmbH Pforzheim Pforzheim Pforzheim Volkshochschule Pforzheim - Bauer - Dr. Schmidt - Merz Enzkreis GmbH GmbH, Pforzheim Pforzheimer SportstättenBetriebs-GmbH i.L.

Brand + Mäschke Wirtschaftsprüfer

Brand + Mäschke Wirtschaftsprüfer

Digel, Hell & Partner GmbH, Digel, Hell & Partner GmbH, Pforzheim Pforzheim

SJR Betriebs GmbH

dhmp GmbH & Co. KG

Goldstadtbäder Pforzheim

Rechnungsprüfungsamt

Rechnungsprüfungsamt

Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim

Rechnungsprüfungsamt

Rechnungsprüfungsamt

Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim

Dr. Fritz Kesel & Partner OHG, München

Mittelrheinische Treuhand GmbH

Mittelrheinische Treuhand GmbH

Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe

Dr. Fritz Kesel & Partner OHG, München

Ernst & Young AG

Ernst & Young AG

SWP Stadtwerke Pforzheim Dr. Fritz Kesel & Partner GmbH & Co. KG OHG, München

Ernst & Young AG

Ernst & Young AG

Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH

Dr. Fritz Kesel & Partner OHG, München

Ernst & Young AG

Ernst & Young AG

OptiMal GmbH

Dr. Fritz Kesel & Partner OHG, München

Dr. Fritz Kesel & Partner OHG, München

Dr. Fritz Kesel & Partner OHG, München

OptiMist Biogas GmbH

Dr. Fritz Kesel & Partner OHG, München

Dr. Fritz Kesel & Partner OHG, München

Dr. Fritz Kesel & Partner OHG, München

Heizkraftwerk Pforzheim GmbH

Dr. Fritz Kesel & Partner OHG, München

Ernst & Young AG

Ernst & Young AG

KPMG Deutsche TreuhandGesellschaft SVP Stadtverkehr Pforzheim Aktiengesellschaft GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

KPMG Deutsche TreuhandGesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

KPMG Deutsche TreuhandGesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Verkehrsverbund Pforzheim- Dr. Fritz Kesel & Partner Enzkreis GmbH OHG, München

RS Treuhand GmbH, Karlsruhe

RS Treuhand GmbH, Karlsruhe

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Einzeldarstellungen

2 Einzeldarstellung der Beteiligungsgesellschaften 2.1 Wesentliche Beteiligungen Die 17 wesentlichen Beteiligungen der Stadt Pforzheim (s. Übersicht S. 11) sind zusammen mit den vier Eigenbetrieben im Folgenden gemäß den Bestimmungen des § 105 Abs. 2 GemO ausführlich dargestellt.

- 13 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Kupferdächle

2.1.1 Betriebs-GmbH für die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte der Manfred Bader-Stiftung

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Kallhardtstraße 31 75173 Pforzheim

07231/ 2 80 95 - 0 07231/ 2 80 95 - 29 [email protected] www.kupferdaechle.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 03.12.1980 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 17.02.1982.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb der Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte der Manfred Bader-Stiftung. Die Gesellschaft hat dabei den Zielsetzungen der Manfred BaderStiftung Rechnung zu tragen. Näheres ist durch Vereinbarung mit der Manfred Bader-Stiftung geregelt. Zweck der Manfred Bader-Stiftung ist die Errichtung und der Betrieb einer konfessionell und parteipolitisch unabhängigen Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte mit sozialpädagogischer Anleitung. Die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte soll der geistigen und musischen Entwicklung und der Förderung handwerklicher Fertigkeiten von Jugendlichen dienen. Die Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte trägt den Namen „Jugendkulturtreff Kupferdächle“.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

25.565 €

(davon eingezahlt: 12.782 €)

Stadt Pforzheim:

25.565 €

= 100 %

Organe Gesellschafterversammlung Geschäftsführung:

Detlef Wagner

- 15 -

Kupferdächle

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates Die Geschäftsführung erfolgt im Rahmen einer Nebentätigkeit. Die Angaben über die Vergütung unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Stadt übernimmt laufende Betriebs- sowie nicht gedeckte Programmkosten der Jugendbegegnungs- und Jugendbildungsstätte. Der Zuschuss für 2008 betrug 385.000 €. Nach Auszahlung des Restzuschusses 2007 in 2008 in Höhe von 6.365 € und unter Berücksichtigung des erst im Jahr 2009 ausgezahlten Restzuschusses 2008 in Höhe von 627 € ermittelte sich eine kassenwirksame Zahlung in 2008 von 390.738 €. in € Hhst. 1.4602.715000

2004

2005

2006

2007

2008

379.700

348.135

362.973

371.077

390.738

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

Kontrakte mit der Stadt Pforzheim Für den Zuschuss des Jahres 2008 wurde keine Budgetierungs-Vereinbarung getroffen.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks Regelmäßige Angebote pro Woche 1

2004

2005

2006

2007

2008

Musik Theater Medien: Foto/ Film/ Kunst 2 Medien: Computer/ Internet sonstiges Kinder- und Jugendkunstschule

17 6 8 5 5,25 1

21 7 9 5 7 0

20 5 8 4 6 1

17 6 6 4 3 1

15 8 6 4 5 5

42,25

49

44

37

43

Gesamt 1

feste Gruppen, Projekte usw.

2

Das Internetcafé blieb trotz Schließung des Bereichs Computer/Internet 4 x wöchentlich geöffnet.

- 16 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Veranstaltungen

Kupferdächle

2004

2005

2006

2007

2008

Konzerte Theater Ausstellungen sonstiges

46 29 6 12

62 14 4 11

47 20 4 11

41 13 4 17

43 17 6 23

Gesamt

93

91

82

75

89

2004

2005

2006

2007

2008

35 5 19 29 1 27

16 10 13 4 7 28

59 2 19 0 9 17

51 8 14 0 12 15

45 8 14 0 14 23

116

78

106

100

104

Workshops, Kurse 1

Musik Theater Medien: Foto/ Film/ Kunst 2 Medien: Computer/ Internet sonstiges Kinder- und Jugendkunstschule Gesamt 1

Ab 2006 bei Musik inklusive School of Rock.

2

Ab 2005 Schließung des Bereichs Computer / Internet.

Angebote, Veranstaltungen, Kurse, etc. 140 120 100 80 60 40 20 0

Regelmäßige Angebote Veranstaltungen Workshops, Kurse

2004

2005

2006

2007

2008

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Jugendkulturtreff Kupferdächle 2008 Das Kupferdächle-Team kann wieder auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Nach einem leichten Besucherrückgang im Jahr 2007 wurde in diesem Jahr an das Rekordjahr 2006 angeknüpft. Im Jahr 2006 fanden bedingt durch das 25jährige Jubiläum viele Großveranstaltungen statt, die durch einen gesonderten Zuschuss von dem Stifter Herrn Manfred Bader mitfinanziert wurden. Umso erfreulicher ist es, dass die Steigerung der Besucherzahlen im Jahr 2008 mit dem normalen Budget und Arbeitsaufwand erreicht wurde. Insgesamt besuchten 20.500 junge Menschen das Kupferdächle. Das Augenmerk wurde 2008 besonders auf Wochenendveranstaltungen gerichtet. Es fanden an fast jedem Wochenende Konzerte, Theateraufführungen oder Workshops statt.

- 17 -

Kupferdächle

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Insgesamt gesehen ist das Haus mit seinem vielfältigen Programm weiterhin einer der wichtigsten Orte für Jugendkultur in Pforzheim und der Region Nordschwarzwald und mit seiner kulturpädagogischen Ausrichtung einmalig. Es gibt nur wenige vergleichbare Häuser in Baden-Württemberg, die ein ähnlich umfassendes Angebot und so einen großen Erfolg wie das Kupferdächle haben. Das Haus ist mit seinen vielen Alleinstellungsmerkmalen ein Aushängeschild für die Stadt Pforzheim. Programmangebot Veranstaltungen Im Jahr 2008 wurden 89 Veranstaltungen mit insgesamt 10.900 Besuchern vom Kupferdächle selbst oder in Kooperation bzw. als Vermietung durchgeführt. Zum Konzept des Veranstaltungsprogramms gehört neben dem Angebot von jugendnahen Veranstaltungen am Wochenende vor allem auch die aktive Einbeziehung der Jugendlichen in die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen. Jugendliche haben die Möglichkeit, ihre Ideen zusammen mit dem Kupferdächle zu verwirklichen. Im Vordergrund des letzten Jahres standen zwei Festivals. In der ersten Jahreshälfte fand das Internationale Schülerbandfestival statt, bei dem neben den Gruppen aus Pforzheim, dem Enzkreis, Freudenstadt und Calw auch junge Bands aus der Partnerstadt Osijek, dem niederländischen Arnhem sowie eine Band aus Mexiko auftraten. In der zweiten Jahreshälfte fand im Rahmen der Themenwoche über Extremismus das 2-TageFestival „Laut gegen Nazis“ mit rund 500 jugendlichen Besuchern statt, das einige engagierte Jugendliche zusammen mit dem Kupferdächle auf die Beine stellten. Auch gab es in diesem Jahr wieder Konzerte, bei denen namhafte Bands aus ganz Deutschland im Kupferdächle auftraten, die oft in verschiedenen Jugendszenen stecken und ihre Fans aus der ganzen Region und darüber hinaus in die Kallhardtstraße 31 locken. Der Auftritt der Band „Ohrbooten“ war für viele Jugendlichen DAS Highlight des Jahres und ließ sie im brechend vollen Haus ausgelassen tanzen, feiern und gemeinsam die Musik genießen. Kulturpädagogisches Programm Der Jugendkulturtreff Kupferdächle hat auch in diesem Jahr mit insgesamt rund 150 Angeboten ein umfangreiches kulturpädagogisches Programm für Jugendliche zwischen 12 und 27 Jahren auf die Beine gestellt. In den Bereichen Musik, Medien und Theater wurden zahlreiche Workshops, Projekte oder offene Gruppen angeboten. Ein Schwerpunkt lag in diesem Jahr darin, durch unverbindliche Angebote ein neues Zielpublikum zu erreichen. Im Rahmen der ArGe Kinderund Jugendkunst in Pforzheim wurde im Sommer das niederschwellige Angebot „Hall Of Fame – Graffiti–Writer gesucht“ ins Leben gerufen, bei dem Jugendliche einmal pro Woche spontan vorbeikommen konnten und für eine geringe Teilnahmegebühr unter Anleitung eines professionellen Graffiti-Künstlers kreativ werden konnten. Dieses Angebot wurde witterungsbedingt im Herbst durch einen Rap-Workshop ersetzt, bei dem die Möglichkeit bestand, eigene Rap-Texte zu vertonen. Ergänzt wurde dieses Konzept durch offene Gruppen wie die offene Fotogruppe, die offene Grafikwerkstatt, den Computerclub, die Plastikwerkstatt, Trickfilmstudio und Angebote in der Tonwerkstatt (ArGe Kinder- und Jugendkunst), bei denen die Möglichkeit bestand, jederzeit einzusteigen. Das Jahr 2008 war zudem geprägt durch eine wachsende Zusammenarbeit mit Schulen. Für außerschulische Einrichtungen wird es zunehmend schwerer, längerfristige Angebote mit Jugendlichen durchzuführen, da Schule immer mehr Raum auch im Nachmittagsbereich einnimmt. Durch die Ganztagesschulen, die Mittagsschule und den zunehmenden Lernstress haben Jugendliche - 18 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Kupferdächle

immer weniger Zeit und Lust, sich über die Schule hinaus zu engagieren. Somit stellt sich für Kultur- und Bildungsträger die grundsätzliche Frage, wie die Inhalte und Werte, die nur sie vermitteln können, noch an die Jugendlichen herangetragen werden sollen. In den letzten fünf Jahren hat sich die Themenwoche für Schulklassen als sehr gutes Mittel erwiesen, kulturelle Inhalte an Schüler zu vermitteln und diese mit Themen des Alltags der Jugendlichen zu verknüpfen. Die Themenwoche mit dem Titel „Voll Extrem – Eine Woche über politische, religiöse und soziale Extreme“ wurde ein großer Erfolg. Insgesamt wurden 29 Veranstaltungen zum Mitmachen für Schüler und Lehrer angeboten sowie zwei Theateraufführungen, eine Vernissage und das Festival „Laut gegen Nazis“. Aber auch die einzelnen Bereiche arbeiteten über das Jahr hinweg intensiv mit Schulklassen zusammen. Im Bereich Theater wurde dank der Unterstützung des Jugendfonds ein Theaterprojekt mit der Inselschule ins Leben gerufen, aus dem sich für das Jahr 2009 bereits ein neues Projekt entwickelt hat. Im Bereich Medien wurde beim Girls Day mit Schulen kooperiert und ein Kunstprojekt mit der Justizvollzugsanstalt durchgeführt und im Bereich Musik fand das Projekt „School of Rock“ statt, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Auch wenn sich eine deutliche Tendenz zur Kooperation mit Schulen als Zukunftskonzept abzeichnet, werden weiterhin auch genügend kreative Freizeitangebote für Jugendliche angeboten. Hierbei soll das kulturpädagogische Programm auch auf Ferienprogramme ausgedehnt werden. Ausführlichere Darstellungen sowie detaillierte inhaltliche Entwicklungen sind dem Jahresbericht 2008 des Jugendkulturtreffs Kupferdächle zu entnehmen, der auch im Internet unter www.kupferdaechle.de zu finden ist. Leistungsdaten Veranstaltungen Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 89 Veranstaltungen mit insgesamt 10.900 Besuchern (+22,5%) entweder vom Kupferdächle selbst oder in Kooperation bzw. als Vermietung durchgeführt. Es fanden 43 Konzerte, 17 Theateraufführungen, sechs Ausstellungen und 23 sonstige Veranstaltungen statt. Unter die sonstigen Veranstaltungen fallen fünf Poetry Slams, vier Filmvorführungen, vier Veranstaltungen zur Fußballeuropameisterschaft, drei Singstar-Partys, ein Brunch beim Schülerbandfestival, das Sommerfest, eine Hörspielpräsentation und die Eröffnung der Themenwoche. Außerhalb des Hauses beteiligte sich das Kupferdächle an einer Kurzfilmnacht im Schlosshof, dem Amateurtheaterwettbewerb im Stadttheater sowie bei einem Bandaustausch in der Partnerstadt Osijek, bei dem die Kupferdächle-Band „Honeybrawl“ bei einem Sommerfestival in Kroatien auftreten durfte. Diese Veranstaltungen wurden statistisch nicht berücksichtigt. Regelmäßige Gruppen/ Offene Treffs und Projekte Im Jahr 2008 fanden insgesamt 43 Projekte und Gruppen (+16%) statt. Am deutlichsten gesteigert hat sich von allen pädagogischen Bereichen im Vergleich zum Vorjahr die Besucherzahl der Projekte und Gruppen im Bereich Theater. Es fanden acht regelmäßige Angebote statt, vier unter pädagogischer Betreuung und vier selbständige Gruppen. Im Bereich Musik fanden vier pädagogisch betreute Musikprojekte statt. Der Bandproberaum wurde von acht verschiedenen Bands an vier Tagen (acht Termine) in der Woche eigenständig genutzt. Der Bereich Medien bot zehn künstlerische Projekte oder Gruppen an. Im Rahmen ArGe Kinder- und Jugendkunst Pforzheim wurden fünf re- 19 -

Kupferdächle

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

gelmäßige Angebote (offene Tonwerkstatt, Keramikkurs, offene Gruppe Graffiti, Plastikwerkstatt und Trickfilmstudio) gemacht. Rechnet man alle wöchentlichen Besucher zusammen, ergibt sich eine Gesamtbesucherzahl von rund 6000 Jugendlichen, die regelmäßig das pädagogische Angebot im Kupferdächle nutzen. Kurse/ Workshops Insgesamt wurden 104 Workshops und Kurse (+6,5%) angeboten. Unter „Sonstiges“ fallen Workshops der Themenwoche sowie ein Bewerbertraining und ein Streetdance-Workshop. Insgesamt nahmen rund 1.630 Jugendliche (-17%) an Workshops teil. Ausblick Zu den Stärken des Kupferdächle gehört die stetige Einbeziehung der Jugendlichen bei der Weiterentwicklung des Hauses. Das Haus lebt durch seine jungen Besucher und durch die vielfältigen Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen und durch unterschiedliche Methoden kreativ zu werden. Ebenso bedeutend ist das Gremium des Jugendauschusses, durch das die Mitbestimmung der Jugendlichen im Haus immer gewährleistet ist. Allerdings sind die Lebenswirklichkeiten von Jugendlichen im Moment in starkem Wandel begriffen. Für viele junge Menschen ist es normal geworden, eine „volle Arbeitswoche“ zu haben, bei der keine Zeit für außerschulische Aktivitäten übrig bleibt. Die Folge ist ein verändertes Freizeitverhalten, das in Zukunft berücksichtigt werden muss. Für Kultur- und Bildungsträger stellt sich allgemein die Frage, wie Inhalte und Werte, die nur durch sie vermittelt werden können, noch an Jugendliche herangetragen werden können. Einerseits muss im Kupferdächle darüber nachgedacht werden, wie außerschulische und schulische Bildung im Interesse der Jugendlichen weiter zusammenfinden können, um gezielte kulturpädagogische Förderung der Jugendlichen zu ermöglichen. Daher soll die Zusammenarbeit mit Schulen im kommenden Jahr weiter vorangetrieben werden. Das Kupferdächle arbeitet seit einigen Jahren verstärkt mit Schulen aus Pforzheim und der Region zusammen, was sich als sehr zukunftsweisend herausgestellt hat. Andererseits hat das Kupferdächle den Anspruch, ein attraktives Programm außerhalb der Schule zu bieten. Kultur ist ein entscheidender Faktor für die Persönlichkeitsbildung im Sinne eines ganzheitlichen Menschenbildes. Deshalb ist es für eine Stadt wie Pforzheim wichtig, dass ein außerschulischer Ort zur Verfügung steht, an dem persönlichkeitsbildende Erfahrungen durch kulturelles Schaffen möglich sind. Im Kupferdächle können sich Jugendliche in kreativen Gruppen selbstverantwortlich organisieren oder an Kursen in den Bereichen Medien, Kunst, Theater und Musik teilnehmen. Ebenso besteht die Möglichkeit, Konzerte oder andere Veranstaltungen zu besuchen oder selbst zu organisieren. Durch das veränderte Freizeitverhalten und die wenig verbleibende Zeit unter der Woche müssen die Angebote weiter auf Wochenenden und auf Ferien ausgeweitet werden. Außerdem soll den Jugendlichen durch viele unverbindliche Angebote ermöglicht werden, ohne Zeitdruck oder Verbindlichkeiten aktiv zu werden.

(Quelle: Kupferdächle)

- 20 -

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Kupferdächle

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2004

2005

2006

2007

2008

3

3

3

3

3

Pädagogisches Personal

5

5

5

5

5

Hauswart

1

1

1

1

1

Aushilfen

10

10

10

10

8

Beschäftigte insgesamt

19

19

19

19

17

2

2

2

2

2

Verwaltungspersonal

1

nachrichtlich: - Zivildienstleistende 1

incl. Geschäftsführung (als Nebentätigkeit)

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

13 60 0 60 0 80 23 0 57 0

13 60 0 60 0 68 20 0 48 0

0 0 0 0 0 -12 -3 0 -9 0

Bilanzsumme

153

141

-12

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

85 26 7 52

87 26 55 6

2 0 48 -46

22 30 12 4

21 22 11 0

-1 -8 -1 -4

153

141

-12

Ausstehende Einlagen Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Forderungen Wertpapiere Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

Eigenkapital Stammkapital Gewinnrücklagen Bilanzgewinn Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme

- 21 -

Kupferdächle

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Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

31 424 455

35 438 473

22 411 433

21 432 453

4 14 18

13 27 40

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-73 -259 -11 -104 -447

-82 -270 -12 -107 -471

-47 -264 -12 -110 -433

-60 -284 -12 -102 -458

-9 -11 -1 -3 -24

-35 -6 0 3 -38

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

8 1 0

2 1 0

0 0 0

-5 1 0

-6 0 0

2 1 0

9

3

0

-4

-6

3

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

0 9 0

0 3 0

0 0 0

0 -4 0

0 -6 0

0 3 0

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

9

3

0

-4

-6

3

366

385

385

400

19

0

Umsatzerlöse Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

Zuschuss Stadt Pforzheim 1

1

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

enthalten in Sonstige betriebliche Erträge

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

30,3

41,0

38,1

39,2

42,6

Eigenkapitalquote

%

63,6

65,2

55,4

55,6

61,7

Anlagendeckung I

%

210,0

157,9

145,3

141,7

145,0

Umsatzrentabilität

%

0,0

25,0

-32,5

29,0

8,6

Eigenkapitalrentabilität

%

0,0

6,7

-16,9

10,6

3,4

Gesamtkapitalrentabilität

%

0,0

4,4

-9,4

5,9

2,1

%

5,9

5,9

8,5

6,9

7,4

T€

14

21

-4

20

15

Aufwandsdeckung Cash-Flow 1

1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO. Das Erfordernis der 25-prozentigen Aufwandsdeckung durch Umsatzerlöse ist nicht gegeben, da die Gesellschaft vor Inkrafttreten des GWR-ÄndG 1999 bestand und keine Hinwirkungspflicht nach Artikel 8 § 1 dieses Gesetzes besteht.

- 22 -

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GBE

2.1.2 Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH Pforzheim

Bleichstraße 56 - 68 75173 Pforzheim

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

07231/ 39 34 00 07231/ 39 34 02 [email protected] www.gbe-pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 30.10.1989 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 04.06.2002.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist der Abbau vorhandener Defizite bei schwer vermittelbaren Arbeitslosen, die die (Re-)Integration in den geregelten Arbeitsprozess verhindern bzw. erschweren. Zu diesem Zweck wird das Unternehmen arbeitslosen Personen Beschäftigungsmöglichkeiten bei Dritten vermitteln und selbst (sozialversicherungspflichtige) Beschäftigungsmöglichkeiten vorübergehend bereitstellen, sei es in Form von eigenen Beschäftigungsprojekten oder im Rahmen der (wieder-) eingliederungsorientierten Arbeitnehmerüberlassung an Dritte. Hinzu kommt die Vermittlung von arbeitsweltlichen und beruflichen Informationen sowie die Durchführung von Trainingsund Qualifizierungsmaßnahmen für diesen Personenkreis, soweit es zur Klärung oder zur Verbesserung von beruflichen Perspektiven erforderlich ist. Der Unternehmenszweck wird insbesondere verwirklicht durch das Angebot von (sozial-) pädagogischer Betreuung/Begleitung dieses Personenkreises, soweit soziale und/oder persönliche Konflikte oder Defizite dessen (Wieder-)Eingliederung in den geregelten Arbeitsprozess blockieren bzw. erschweren. Die o.g. Maßnahmen für arbeitslose Personen, insbesondere ihre Beschäftigung, sind in Umfang und Dauer nur soweit zulässig, wie es der genannte Personenkreis benötigt, um den Anforderungen des geregelten Arbeitsprozesses gewachsen zu sein. Das Unternehmen beabsichtigt nicht, über die Stammbelegschaft hinaus dauerhafte Arbeitsplätze zu schaffen. Ausnahmen sind im Einzelfall möglich, wenn beispielsweise Zeiten bis zum Rentenbezug o.ä. sinnvoll überbrückt werden sollen oder wenn nachweislich gravierende Einschränkungen vorliegen, durch die Dauerarbeitslosigkeit, Dauersozialhilfebezug oder Dauerabhängigkeit von anderen öffentlichen Unterstützungsleistungen droht. In den o.g. Angeboten des Unternehmens sollen gemäß den Zielen der Beschäftigungsförderung (vgl. städtische Beilage N 28, Kap. 3, S. 4/5) neben sozial- auch beschäftigungspolitische Aspekte berücksichtigt werden, vor allem um die lokale Beschäftigungssituation gemeinsam mit der Agentur für Arbeit, den Kammern sowie anderen lokalen Akteuren nachhaltig und wenn möglich in Kooperation mit der Privatwirtschaft zu verbessern.

- 23 -

GBE

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Die Gesellschaft betreut drei Projektbereiche: -

-

Beschäftigung, Qualifizierung und Vermittlung von Beziehern des Arbeitslosengeldes II der Arge Job Center Stadt Pforzheim durch Arbeitsgelegenheiten gegen Mehraufwandsentschädigung nach § 16 SGB II und mit dem Instrument der zeitweisen Arbeitnehmerüberlassung an private Unternehmen und die Stadt Pforzheim. Arbeitsangebote der Streetworker an jugendliche Klienten mit Migrationshintergrund. Ausbildungsplätze im Verbund mit Betrieben des ersten Arbeitsmarktes für junge Menschen ohne / mit schlechtem Schulabschluss.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

25.565 €

Stadt Pforzheim:

25.565 €

=

100 %

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

Bürgermeister Gert Hager, Vorsitzender Stadträtin Monika Descharmes Stadträtin Ellen Eberle Stadtrat Florentin Goldmann (bis 28.01.2008) Stadträtin Anneliese Graf (ab 29.01.2008) Stadtrat Dr. Gerhard Hager Andreas Hammer (Kommunaler Beauftragter für Beschäftigungsförderung) Stadtrat Dr. Holger Isensee Stadträtin Dr. Brigitte Langer-Glock Rüdiger Staib Stadträtin Renate Thon Hans-Günter Engelsberger (Handwerkskammer Karlsruhe) - beratend Martin Keppler (IHK Nordschwarzwald) - beratend Mathias Morlock (Kreishandwerkerschaft Pforzheim-Enzkreis) - beratend Hartmut Pleier (Agentur für Arbeit) (bis 09.10.2008) - beratend Walter Reiber (Agentur für Arbeit) (ab 10.10.2008) - beratend

Geschäftsführung:

Markus Bossert

Gesamtbezüge der Geschäftsführung und der Mitglieder des Aufsichtsrates Die Angaben über die Vergütung der Geschäftsführung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten keine Vergütung oder Aufwandsentschädigung.

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

GBE

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuss. in €

2004

2005

2006

2007

2008

263.400

367.121

0

63.623

0

Hhst. 1.4392.620000

0

9.480

0

0

17.338

Hhst. 1.4392.715000

2.248.645

166.865

183.000

0

0

Hhst. 1.4392.718000

0

133.048

19.190

188.991

141.450

Hhst. 1.4820.691000

0

0

0

0

61.137

Hhst. 1.4820.718000

0

281.000

281.000

281.200

281.200

Hhst. 4.4100.405001

0

0

0

0

38.800

Hhst. 1.4392.178200

1

1

Bei den Einnahmen handelt es sich um zurückgezahlte Zuschüsse.

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

Kontrakte mit der Stadt Pforzheim Die Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung mbH Pforzheim erhält seit 1996 für die Jugendwerkstatt einen Pauschalzuschuss in Höhe von jährlich 281 T€.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks

Durchschnittliche Anzahl der Projektteilnehmer

2004

2005

2006

2007

2008

151

211

375

400

344

Übernahmen in reguläre Beschäftigung

%

23,5

23,7

23,9

21,3

17,2

Abbrecher

%

9,4

39,7

27,6

26,6

32,7

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Wirtschaftsbericht Darstellung und Analyse des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses 2008 Das Jahresergebnis hat sich mit dem Fehlbetrag von T€ 42 gegenüber dem positiven Ergebnis aus dem Jahr 2007 mit T€ 358 deutlich verschlechtert. Nachdem die Jahre 2005 bis 2007 geprägt waren durch eine hohe (und zunehmende) Auslastung der Maßnahmen der ARGE Job Center Stadt Pforzheim und zusätzliche, finanziell bedeutende Programme der Europäischen Union oder des Bundes (z. B. Initiative 50 plus – Silverstars, Ge- 25 -

GBE

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

meinschaftsinitiative Equal), gab es im Jahr 2008 eine geringere Belegung der Maßnahmen durch die ARGE und nur im geringen Umfang zusätzliche Programme (z. B. XENOS). Silverstars ging über in eine Regelförderung der ARGE. Die Bemühungen um zusätzliche Fördermittel des Bundes oder aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) oder die Beteiligung an Ausschreibungen der Agentur für Arbeit – auch im Verbund mit anderen lokalen Trägern – waren bis jetzt nur wenig erfolgreich. Eine Ausnahme stellt das Modellvorhaben Soziale Stadt in den Sanierungsgebieten „Oststadt“ bzw. „Kaiser-Friedrich-Strasse“ dar. Die Erwartung, dass wir u. a. auch zu Beginn der neuen Förderperiode des ESF von diesen Fördermitteln partizipieren könnten und auch die hohe Belegung der Maßnahmen der ARGE zu Beginn des Jahres 2008, hatte uns veranlasst mit den vorhandenen Ressourcen bzw. Mitarbeiter(innen) weiter zu arbeiten. Ein paar statistische Angaben zu den Teilnehmerzahlen sollen die dem Jahresergebnis zugrunde liegenden Arbeiten verdeutlichen: • Durchschnittlich waren in der GBE 344 Personen in Maßnahmen (2007: 400; 2006: 375). • Am 31.12.2008 waren 358 Personen in Maßnahmen (31.12.2007: 468, 31.12.2006: 508), nachdem wir am 31.5. zwischenzeitlich nur 285 Teilnehmende hatten. • 787 Personen kamen zur GBE (2007: 929; 2006: 1.083). • 276 Personen sind vorzeitig ausgeschieden (2007: 302; 2006: 261). • 112 Personen haben sich bei der GBE mit dem Hintergrund einer Arbeitsaufnahme verabschiedet (2007: 180; 2006: 154). Mit Silverstars und dem Job Picker plus hat die GBE seit langer Zeit wieder Maßnahmen durchgeführt, bei denen die Beschäftigung in den Gewerken und Dienstleistungsangeboten keine oder nur eine nach geordnete oder gar keine Relevanz hat. Da dies ein allgemeiner Trend bei den Ausschreibungen und Förderprogrammen ist, stellt sich die GBE darauf ein. Die Zusammenarbeit mit anderen Anbietern von Beschäftigung, Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung und den Beratungsstellen ist weiterhin sehr gut. Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem neuen Familienzentrum der Arbeiterwohlfahrt in der Zeppelinstrasse bewährt sich. Lage des Unternehmens Die Vermögenslage der Gesellschaft hat sich gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen nicht verändert. Unsere Finanzlage ermöglicht uns, Verbindlichkeiten innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen. Kurzfristige Liquiditätsüberschüsse wurden auf einem verzinslichen Tagesgeldkonto angelegt und ermöglichten einen Zinsertrag von 3.600,- €. Die Eigenkapitalquote der GBE liegt bei 72 %. Enthalten ist eine Betriebsmittelrücklage mit T€ 492, die im Vorjahr für periodisch wiederkehrende Ausgaben (insbesondere Gehälter und Mieten) gebildet wurde. Das Fremdkapital betrifft im Wesentlichen die Rückstellungen mit 16 % der Bilanzsumme. Rückstellungen wurden insbesondere für Verpflichtungen aus dem Personalbereich, wie Urlaub- und Überstundenansprüche sowie für die Freistellungsphase der Altersteilzeit von 2 Mitarbeitern gebildet. Die technische Ausstattung der Gewerke, der Fuhrpark und die Ausstattung mit EDV entsprechen den aktuellen Anforderungen, so dass mit Ausnahme der anstehenden Weiterentwicklung oder Neubeschaffung der Teilnehmerdatenbank keine weiteren größeren Investitionen anstehen. Während die Umsätze aus Arbeitnehmerüberlassung um T€ 51 auf T€ 166 zurückgegangen sind, konnten die Umsätze aus den Gewerken um T€ 160 auf T€ 869 gesteigert werden. Der Rohertrag (Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand incl. der Aufwendungen für bezogene Leistungen) liegt mit T€ 654 über dem Vorjahr (T€ 596).

- 26 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

GBE

Unter Berücksichtigung des Materialeinsatzes der Gewerke, der Kosten für Büromaterial, Leasing, Öffentlichkeitsarbeit, der Sicherheitskleidung für Teilnehmende, Sprachkurse und externe Qualifizierung für Teilnehmende hat die GBE über T€ 500 in Pforzheim und der Region investiert. Dazu kommen nochmals über T€ 100, welche die GBE an die Stadt Pforzheim für Miete und Dienstleistungen wie die Gehaltsabrechnung oder die Betreuung der Telekommunikation bezahlt. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um insgesamt 16,5 % zurückgegangen. Die Verminderung der Zuschüsse um T€ 503 ist insbesondere durch die geringeren Teilnehmerzahlen bedingt. Die Beschäftigungen von Mitarbeiter(innen) im Vorgriff auf eine erwartete Ausweitung der Aufträge drückt sich in den um T€ 221 auf T€ 1.441 gestiegenen Kosten für die Gehälter der Stammbeschäftigten aus. Bericht über die zukünftige Entwicklung sowie Chancen und Risiken des Unternehmens Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens Die Maßnahme „Sprungbrett“ (für unter 25jährige) der ARGE Job Center bildet im Jahr 2009 die Grundlage der Arbeit. Dabei ist es wichtig, dass diese Maßnahme auch weiterhin gut belegt ist. Der Fortbestand der klassischen Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante auch im 2. Halbjahr ist ebenso wirtschaftlich von Bedeutung wie erfolgreiche Arbeitsmarktintegrationen im Projekt „Silverstars“ (für über 50jährige), da dieses überwiegend aus den Vermittlungsprämien finanziert wird. Weitere Förderanträge oder Beteiligung an Ausschreibungen sind bereits im Laufen oder in Planung. Sie können zur Absicherung der Auftragssituation, auch über den Jahreswechsel hinweg, dienen. Risikobericht Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom Dezember 2007 ist der Bestand der ARGE Job Center Stadt Pforzheim in der jetzigen Form für 2011 in Frage gestellt und damit wird sich die Beauftragungssituation der GBE entscheidend verändern, nach dem aktuellen Stand der politischen Diskussion verschlechtern. Stichwörter hierfür sind: • Wegfall der sonstigen weiteren Leistungen aus dem SGB II, • Ausschreibungspflicht auch für Arbeitsgelegenheiten, • strengere Handhabung der „Zusätzlichkeit“ und des „öffentlichen Interesses“ bei den Einsatzstellen für Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung trotz des bestehenden Konsenses in Pforzheim. Mit 52 % unserer Umsatzerlöse und Erträge im Jahr 2008 stellt die ARGE Job Center den Hauptauftraggeber dar. Im Jahr 2009 ist die Situation unverändert. Vor dem Hintergrund der anstehenden Reform der Trägerschaft der ARGEN spätestens zum 31.12.2010 steht die GBE vor der Herausforderung, ihre Finanzierung gleichmäßig auf mehrere Standbeine zu verteilen. Dazu gibt es mehrere Optionen, z. B. • Durchführung von Maßnahmen im Rahmen des SGB III (Beteiligung an Ausschreibungen, Bildungsangebote gegen Bildungsgutschein), • wieder verstärkte Beteiligung an ESF-Projekten und Bundesmodellen, • Erschließung des Arbeitsfeldes Übergang Schule – Beruf, • Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote im Rahmen der Sozialgesetzbücher VIII, IX und XII, • Etablierung einzelner Gewerke oder Dienstleistungsangebote für die dauerhafte Beschäftigung von Personen, für die der reguläre Arbeitsmarkt (vorübergehend) nicht in Frage kommt. Die notwendigen strukturellen Veränderungen, die für die o. g. Arbeitsfelder geschaffen werden müssen, sind eine wichtige Aufgabe für die GBE im laufenden Jahr.

- 27 -

GBE

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Die GBE hat mit Unterstützung der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG ein RisikoManagement-System aufgebaut, das unter Einbeziehung der Leitungskräfte der GBE durch die SWP vierteljährlich die aktuellen Risiken aufstellt und auswertet. Die Ergebnisse werden dem Aufsichtsrat vorgelegt. Die Liquiditätslage ist mehr als befriedigend; es sind keine Engpässe zu erwarten. Zur Absicherung gegen ein Liquiditätsrisiko und zur Aufrechterhaltung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit wird die Liquidität laufend überwacht. Die GBE hat in 2008 ihr Mahnwesen wieder deutlich verbessert und auf das Niveau früherer Jahre zurückgeführt. Die Personalkosten sind der größte Kostenfaktor der GBE. Durch die Nutzung der arbeitsrechtlichen Möglichkeiten für die Befristung von Arbeitsverträgen, sowie die Beauftragung von Honorarkräften oder anderen Institutionen (z. B. Volkshochschule oder IHK für die Durchführung von Kursen) wollen wir weiterhin flexibel auf die Auftragsituation reagieren können. Der Mietvertrag für die Räumlichkeiten in der Bleichstrasse ist so gestaltet, dass auch Teilmietflächen kurzfristig gekündigt werden können. Prognosebericht Wir beurteilen die Entwicklung für das Jahr 2009 positiv. Die aktuelle Auslastung verspricht ein ausgeglichenes Jahresergebnis. Für das Jahr 2010 gehen wir von einer kontinuierlichen Beauftragung durch die ARGE Job Center Stadt Pforzheim aus. Durch die geringere Zahl an Teilnehmenden in den Gewerken bzw. durch deren individuelle Ausgangssituationen (überwiegend Jugendliche ohne Schulabschluss und / oder Berufsabschluss, mit mehreren Vermittlungshemmnissen) ist davon auszugehen, dass die Deckungsbeiträge der Gewerke und Dienstleistungsangebote nicht erhöht werden können. Dies ist im Wirtschaftsplan für 2009 auch nicht vorgesehen. Wie bereits im Allgemeinen Risikobericht angeführt ist die Weiterentwicklung von Dienstleistungen, aber auch die Erschließung neuer Arbeitsfelder für den Bestand der GBE notwendig. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt Pforzheim als Gesellschafterin und Auftraggeberin und unter Einbeziehung weiterer maßgeblicher Partner, wie den Kammern, der Agentur für Arbeit, der ARGE Job Center und den lokalen Anbietern von arbeitsmarktpolitischen bzw. sozialen Dienstleistungen. Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer

Angestellte

1

Aushilfen Beschäftigte insgesamt 1

incl. Geschäftsführung (bis 2006 als Nebentätigkeit)

- 28 -

2004

2005

2006

2007

2008

27

26

30

35

37

0 27

0 26

0 30

0 35

0 37

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

GBE

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände Wertpapiere Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

231 3 228 0 1.130 7

271 1 270 0 1.034 12

40 -2 42 0 -96 5

688 0 435 3

560 0 462 3

-128 0 27 0

Bilanzsumme

1.364

1.308

-56

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

995 26 528 0 0 441

952 26 528 0 0 398

-43 0 0 0 0 -43

0 246 123 0

10 215 131 0

10 -31 8 0

1.364

1.308

-56

Eigenkapital Stammkapital Rücklagen Gewinnvortrag Jahresüberschuss/-fehlbetrag Bilanzgewinn Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme

(Quelle: GBE mbH)

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GBE

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Plan

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

926 0 3.522 4.448

1.038 0 2.942 3.980

790 0 3.137 3.927

908 0 3.891 4.799

112 0 -580 -468

248 0 -195 53

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-330 -2.948 -78 -738 -4.094

-384 -2.852 -75 -711 -4.022

-196 -3.132 -67 -532 -3.927

-112 -4.047 -64 -576 -4.799

-54 96 3 27 72

-188 280 -8 -179 -95

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

354 8 0

-42 4 -1

0 0 0

0 0 0

-396 -4 -1

-42 4 -1

362

-39

0

0

-401

-39

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

0 362 -4

0 -39 -3

0 0 0

0 0 0

0 -401 1

0 -39 -3

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

358

-42

0

0

-400

-42

Tafelladen Brötzingen (Quelle: GBE mbH)

- 30 -

Veränd. Abweich. 07/08 Plan/Ist 08

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

GBE

Zuschüsse in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Plan

407

429

426

442

22

3

Hilfe zur Arbeit (auslaufend) - Beschäftigungsprojekte

0

0

6

0

0

-6

0

0

0

0

0

0

- SGB XII

0

0

6

0

0

-6

Kommunale Beschäft.förderung - Pauschalzuschuss

407

429

420

442

22

9

281

281

281

281

0

0

- Beschäft.projekte, Zeitverträge

126

148

139

161

22

9

2.801

2.185

2.629

3.341

-616

-444

1.940

1.616

2.581

2.652

-324

-965

12

118

48

55

106

70

849

451

0

634

-398

451

118

0

0

10

-118

0

- ABM (Jugendwerkstatt)

102

0

0

0

-102

0

- Erstattung Altersteilzeit

16

0

0

10

-16

0

Zuschuss Europ. Sozialfonds

121

140

70

88

19

70

Zuschuss Bund. f. Zivildienst

4

8

12

10

4

-4

3.451

2.762

3.137

3.891

-689

-375

Zuschuss Stadt Pforzheim

Zuschuss ARGE Jobcenter - SGB II Fallpauschalen - Kosten der Unterkunft

2

- Sonstiges 2

Zuschuss Agentur für Arbeit

Zuschüsse insgesamt 1

Veränd. Abweich. 07/08 Plan/Ist 08

1

enthalten in Sonstige betriebliche Erträge

2

Im Ist 2007 "Silverstars" unter Sonstiges; im Ist 2008 sowie im Plan 2008 und im Plan 2009 "Silverstars" unter SGB II Fallpauschalen.

Hof vor der Metallwerkstatt (Quelle: GBE mbH)

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GBE

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

13,2

10,9

11,2

16,9

20,7

Eigenkapitalquote

%

41,7

54,6

51,4

72,9

72,8

Anlagendeckung I

%

316,2

500,0

460,9

430,7

351,3

Umsatzrentabilität

%

1,5

15,7

19,0

38,7

-4,0

Eigenkapitalrentabilität

%

5,4

27,6

23,7

36,0

-4,4

Gesamtkapitalrentabilität

%

2,3

15,1

12,2

26,3

-3,1

%

33,4

32,6

23,3

22,6

25,8

T€

65

172

204

459

62

Aufwandsdeckung Cash-Flow

1

1 gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO. Das Erfordernis der 25-prozentigen Aufwandsdeckung durch Umsatzerlöse ist nicht gegeben, da die Gesellschaft vor Inkrafttreten des GWR-ÄndG 1999 bestand und keine Hinwirkungspflicht nach Artikel 8 § 1 dieses Gesetzes besteht.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SWDKO

2.1.3 Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim GmbH, Trägergesellschaft

Westliche Karl-Friedrich-Straße 257 a 75172 Pforzheim

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

07231/ 46 46 44 07231/ 46 46 43 [email protected] www.swdko-pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 01.01.1985 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 19.01.2005 unter Berücksichtigung der Änderungen durch Gesellschafterbeschluss vom 05.09.2007.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen seiner kommunalen Aufgabenstellung die Förderung von Kunst und Kultur durch Trägerschaft und Betrieb des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

75.000 €

Stadt Pforzheim:

75.000 €

= 100 %

Organe Gesellschafterversammlung Verwaltungsrat:

Bürgermeister Gert Hager, Vorsitzender Dr. Isabel Greschat, stv. Vorsitzende Stadtrat Axel Baumbusch Dr. Gerhard Flöck (ab 17.06.2008) Birgit Heit Prof. Dr. Hartmut Löffler Jens Mühleisen Stadtrat Dr. Joachim Rösch Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke Armin Schmalfuß (bis 15.04.2008) Stadtrat Gerhard Sonnet Helga Woelk Stadtrat Carsten von Zepelin

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SWDKO

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Geschäftsführung:

Andreas Herrmann

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Verwaltungsrates Die Angaben über die Vergütung der Geschäftsführung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB. Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhalten keine Vergütung oder Aufwandsentschädigung.

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuss. in € Hhst. 1.3320.715000

2004

2005

2006

2007

2008

464.765

464.765

464.791

464.800

516.400

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks 2004

2005

2006

2007

2008

Konzerte Pforzheim Baden-Württemberg übrige Bundesländer Ausland insgesamt:

30 12 29 3 74

24 18 22 8 72

32 19 18 6 75

36 17 21 12 86

44 28 15 2 89

Rundfunk- und CD-Produktionen

14

13

23

18

15

Gesamtveranstaltungen/ Produktionen

88

85

98

104

104

Zuschuss Stadt Pforzheim



464.765

464.765

464.791

464.800

516.400

Zuschuss pro Veranstaltung bzw. Produktion



5.281

5.468

4.743

4.469

4.965

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Gesamtveranstaltungen/ Produktionen

SWDKO

Zuschuss pro Veranstaltung bzw. Produktion

100

6.000

80

5.000

60

4.000

40

€ 3.000 20

2.000

0 2004

2005

2006

2007

2008

1.000 0

Konzerte Rundfunk- und CD-Produktionen

2004

2005

2006

2007

2008

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Entwicklung aus künstlerischer Sicht Im Berichtsjahr bestritt das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim insgesamt 101 Veranstaltungen, die sich aus 89 Konzerten und 12 Rundfunk- und CD-Produktionen (gewichtet) zusammensetzten. Die Entwicklung der Anzahl der Konzertveranstaltungen und ihre örtliche Verteilung stellten sich wie folgt dar: Gesamtübersicht Konzerte insgesamt - Pforzheim - sonstiges Baden-Württemberg - Deutschland / sonstige Bundesländer - Ausland Rundfunk- und CD-Produktionen (gewichtet) Gesamtsumme Veranstaltungen: Jahr 1999 Konzerte 64

2000 59

2001 69

2002 60

2008

2007

2006

Prognose 2009

89 44 28 15 2 15

86 36 17 21 12 18

75 32 19 18 6 23

87 29 18 35 5 9

104

104

98

96

2003 60

2004 74

2005 72

2006 75

2007 86

2008 89

Entwicklung Konzertanzahl 90 80 70 60 50 Konzerte 40 30 20 10 0

Konzerte

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

Jahr

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SWDKO

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Aus den Abonnementkonzerten im Kalenderjahr 2008 sind drei Veranstaltungen besonders hervorzuheben: Das Konzert am 02.03.2008 belebte eine musikalische Praxis des 18. Jahrhunderts: So wie einst der berühmte Geiger und Impresario Salomon seine Orchesterkonzerte in London als Primarius leitete, führte auch Gastleiter Florian Donderer das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim in diesem Konzert vom Konzertmeisterpult aus. Das künstlerische Ergebnis wurde von Publikum und Presse gleichermaßen als überzeugender Erfolg gefeiert. Im Konzert am 15.06.2008 war die Musik nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen: Zu Gast war die Tänzerin Nina Corti, die schon bei ihrem ersten Auftritt mit dem Kammerorchester sechs Jahre zuvor das Publikum der Goldstadt in Begeisterung versetzt hatte. Premiere hatte diesmal das neue, gemeinsam entwickelte Programm „So tanzt Europa“ unter der Leitung von Chefdirigent Sebastian Tewinkel. Handelte es sich 2002 um ein rein spanisches Programm, so zeigte Nina Corti diesmal, dass sie bei jeder klassischen Musik die folkloristischen Wurzeln heraustanzen kann. So wurde auch bekannte und vertraute Musik neu erlebbar, erhielt frische Konturen und eine ganz eigene Spannung. Am 16.11.2008 präsentierte sich das Kammerorchester schließlich in großer Besetzung von fast vierzig Musikern mit „Beethoven pur“, nämlich der 7. Sinfonie und dem Violinkonzert (Solistin: Mirijam Contzen). Dass ein solches, ins Sinfonische zielende Programm trotz der zahlreichen notwendigen Gastmusiker finanziell vertretbar sein kann, zeigte die weit überdurchschnittliche Auslastung des Konzertes (+ 30% mehr Zuhörer als im Durchschnitt) und die zusätzliche Spende eines Unternehmers in Höhe von 5.000 EUR, die durch das groß besetzte und überzeugend dargebotene Programm motiviert wurde. Die musikalischen Aktivitäten des Kammerorchesters in Pforzheim stiegen in der Zahl (44) gegenüber dem Vorjahr (36) nochmals an. Zu ihnen zählten die traditionellen Stadtteilkonzerte, das Sonderkonzert des Fördervereins, die „Begegnung im Stadtgarten“, und die Teilnahme am erstmals veranstalteten „Goldenen Wochenende“. Zur Gedenkveranstaltung zum 100. Geburtstag von Dr. Walter Witzenmann leistete das Orchester mit der musikalischen Umrahmung ebenso seinen Beitrag wie zum „Brötzinger Samstag“, zur Pforzheimer Kulturnacht und zum überregional viel beachteten 20er-Jahre-Festival der Stadt Pforzheim. Das seit einigen Jahren deutlich verstärkte Angebot des Kammerorchesters im Kinder- und Jugendbereich wurde aufgrund der großen Resonanz und der weiter steigenden Nachfrage auch im Jahr 2008 fortgesetzt. Dazu gehören die moderierten Veranstaltungen für Grundschulklassen unter dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“, das Angebot, bei dem das Kammerorchester mit einer kompletten Probe für ein Abonnementkonzert selbst in die Schulen geht, oder die Einbeziehung der Gesangsklasse der Jugendmusikschule Pforzheim in das Projekt für die „Kulturnacht“. Daneben wurden pädagogisch akzentuierte Projekte im baden-württembergischen Hochschulbereich realisiert, so in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Stuttgart (Bachs „Johannespassion“ unter der Leitung von Chorleitungsstudierenden) und der Musikhochschule Freiburg (Arbeitsphase mit Konzert im Rahmen der Dirigentenausbildung). Auch im Jahr 2008 war das Kammerorchester als kultureller Botschafter, Werbe- und Imageträger der Stadt Pforzheim und des Landes Baden-Württemberg unterwegs - mit seinen Auftritten in Baden-Württemberg, in Deutschland und im Ausland. Zu den wichtigsten Gastspielorten zählten im Jahr 2008 u.a. erstmals das Festspielhaus Baden-Baden, erneut die Philharmonien in Berlin und München, das Bremer Konzerthaus Glocke, die Liederhalle Stuttgart, die „Sala Verdi“ in Mailand und das Rokokotheater Schwetzingen. Festivalpräsenz zeigte das Kammerorchester u.a. beim Hohenloher Kultursommer, bei den Maulbronner Klosterkonzerten, beim „Musikzauber Franken“, beim Schwetzinger Mozart-Fest und erstmals beim Festival „Rossini in Wildbad“. Hier bewährte sich das „Südwestdeutsche“ auch als Opernorchester und bestritt am 04.07.2008 die durch Deutschlandradio Kultur live übertragene Premiere von Pacinis "Don Giovanni" im historischen Königlichen Kurtheater. Da auch zwei weitere Aufführungen rasch ausverkauft waren, wurde eine Zusatzvorstellung angesetzt. International bekannte Solisten, mit denen das Kammerorchester im Jahr 2008 zusammenarbeitete, waren u.a. Nina Corti (Tanz), Martin Spangenberg (Klarinette), Cyprien Katsaris (Klavier), Jana Boušková (Harfe), Bernd Glemser (Klavier), Gabór Boldoczki (Trompete), Cheryl Studer (Gesang) und Dieter Klöcker (Klarinette). Traditionell lädt das Orchester auch herausragende jüngere Solisten ein, die durch Wettbewerbsgewinne auf sich aufmerksam gemacht haben und zu großen

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SWDKO

Karrierehoffnungen berechtigen. So waren 2008 z.B. Maximilian Hornung (Violoncello) und Christina Landshamer (Gesang) zu Gast. Im Jahr 2009 stehen u.a. Auftritte in Frankfurt (Alte Oper), Leipzig (Gewandhaus), Hamburg (Musikhalle), Dortmund (Konzerthaus) und Augsburg (Goldener Saal) auf dem Programm, außerdem in den Schlössern Schwetzingen und Weikersheim, im Kaisersaal Ottobeuren, beim Int. Kammermusikfestival Eckelshausener Musiktage, in Belgien, Österreich, der Schweiz und Spanien. Im Bereich der Tonaufnahmen wurden im Jahr 2008 folgende Produktionen realisiert: CD-Produktionen: • Carl Philipp Emanuel Bach: Lukas-Passion (1787) aus dem Archiv der Singakademie zu Berlin (Capriccio/Bayerischer Rundfunk), EuropaChorAkademie, Leitung: Prof. Joshard Daus (Fortsetzung der Produktion) • Arien für Sopran und konzertierende Klarinette (ORFEO), Solisten: Christina Landshamer, Sopran; Dieter Klöcker, Klarinette; Leitung: Sebastian Tewinkel • Giovanni Pacini: „Don Giovanni“ (Naxos), Opernproduktion im Rahmen des Festivals „Rossini in Wildbad“, Leitung: Daniele Ferrari • Konzerte für Klarinette und Orchester (Henri Jacques De Croes – Ersteinspielung – und Wolfgang Amadeus Mozart (aliud Records), Solist: Vlad Weverbergh, Leitung: Sebastian Tewinkel) • Victor Herbert: Musik für Violoncello und Streicher, Solist: Maximilian Hornung, Leitung: Sebastian Tewinkel (1. Teil) Rundfunk- und Fernsehproduktionen: • DeutschlandRadio Kultur: Live-Übertragung der Premiere der Oper „Don Giovanni“ von Giovanni Pacini im Rahmen des Festivals „Rossini in Wildbad“ • ZDF: Mitwirkung bei der Fernsehproduktion „Götterfunken“ im Kloster Maulbronn (Ausstrahlung der Sendung als „ZDF-Weihnachts-Special“ am 25.12.2008) • Die regelmäßige Recherche bei den Rundfunksendern und im Internet ergab, dass auch im Jahr 2008 die CD-Aufnahmen und Hörfunkproduktionen des Kammerorchesters in den Programmen in- und ausländischer Sender (u.a. SWR, WDR, Bayerischer Rundfunk, HR, NDR, DeutschlandRadio, Radio Swiss Classic, Klassik Radio) hervorragend präsent waren. Die Sendungen werden, soweit recherchiert, auch in der Veranstaltungsvorschau auf der Internetseite des Kammerorchesters aufgeführt. Im Bereich Personal gab es im Berichtsjahr folgende Veränderungen: Beim künstlerischen Personal lief zum 31.10.2008 eine Altersteilzeitvereinbarung durch Eintritt in den Ruhestand aus. Zum Bericht 2007 ist nachzutragen, dass am 01.05.2007 eine weitere Altersteilzeitvereinbarung begann, die im Jahr 2008 (Vollzeitarbeitsphase) andauerte. Die Stelle „Koordinierte/r Konzertmeister/in“ wurde zum 01.01.2009 neu besetzt. Im Bereich der Geschäftsstelle (1 Vollzeitstelle Geschäftsführer und 1,83 Stellen, verteilt auf drei Teilzeitkräfte) gab es gegenüber dem Vorjahr keine Veränderungen. Entwicklung aus wirtschaftlicher Sicht Wie oben näher dargestellt, hält die positive künstlerische Entwicklung des Kammerorchesters weiterhin an. Die wirtschaftliche Situation blieb im Geschäftsjahr 2008 dagegen wie in den Vorjahren außerordentlich schwierig. Das Jahr schließt mit einem Fehlbetrag von 49 T€ ab. Die Ertragslage der Gesellschaft hat sich mit einer Betriebsleistung von 1.484 T€ gegenüber den Vorjahren (2007: 1.430 T€, 2006: 1.400 T€) zunächst prinzipiell verbessert: Im Bereich der Zuschüsse der Gesellschafterin Stadt Pforzheim wurde nach den Kürzungen in den Jahren 2004-2007 der Betrag ab dem Jahr 2008 wieder auf die ursprüngliche Höhe angehoben und gleichzeitig erstmals im Voraus für drei Jahre beschlossen. Die seit dem Jahr 2004 ebenfalls reduzierten Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg blieben im Jahr 2008 dagegen unverändert. - 37 -

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Entwicklung der unmittelbaren öffentlichen Zuschüsse 1999-2008 (in T€) Jahr Stadt Land Summe

1999 478 411 890

2000 478 375 854

2001 516 375 892

2002 516 516 1033

2003 516 524 1040

2004 465 474 939

2005 465 471 936

2006 465 471 936

2007 465 474 939

2008 516 474 990

Entwicklung öffentliche Zuschüsse 1200 1000 800 Zuschüsse in TEUR 600

Land Stadt

400 200 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr

Auch die Konsolidierungsbemühungen des Kammerorchesters, deren konsequente Umsetzung das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Pforzheim in seinem Prüfungsbericht für die Jahre 20052007 bestätigt hat, konnten im Jahr 2008 prinzipiell fortgesetzt werden. Die Umsatzerlöse (2006: 360 T€) erreichten mit 421 T€ ungefähr den Stand des Jahres 2007 (424 T€). Gesteigert werden konnten hier die Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten für die Abonnementkonzerte (2007: 83 T€, 2008: 92 T€), zum einen durch die Anhebung der Eintrittspreise, zum anderen durch einen wachsenden Besucherzuspruch. Die Erlöse aus Konzerthonoraren (295 T€) entsprechen zwar dem Vorjahr, konnten entgegen der Planung aber nicht gesteigert werden. Dies spiegelt die anhaltend schwierige Situation am Markt wider – und die Tatsache, dass die Veranstalter selbst in ihren Möglichkeiten zum größten Teil von Zuschüssen der öffentlichen Hand abhängig sind. Deutlich zurück gingen die Honorare aus Tonträgeraufnahmen (22 T€), die im Vorjahr überdurchschnittlich angestiegen waren (2007: 35 T€, 2006: 24 T€). Die Erträge aus Spenden und Sponsoring wiederum konnten erfreulicherweise weiter gesteigert werden (2006: 17 T€, 2007: 30 T€, 2008: 36 T€). Ein besseres Jahresergebnis wurde trotz der generell positiven Entwicklungen im Ertragsbereich durch einen insgesamt deutlichen Anstieg auf der Ausgabenseite verhindert: Während die Kosten im Bereich der Sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Sachkosten) mit 190 T€ gegenüber dem Vorjahr (204 T€) sogar um 14 T€ zurückgingen, sind sie insbesondere bei den Personalaufwendungen stark angestiegen. Die Personalkosten erhöhten sich (incl. aller Sozialabgaben) von 1.041 T€ um den Betrag von 71 T€ auf 1.112 T€. Ursächlich dafür ist in erster Linie die Rückkehr eines Orchestermitgliedes nach längerer Krankheitszeit ab dem 28.01.2008 (im Jahr 2007 waren diese Personalkosten nach Ablauf der Lohnfortzahlung eingespart worden).

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Die Aufwendungen für bezogene Leistungen konnten bei den Honoraren für die sog. Orchesteraushilfen (Vertretungen für Vakanzen und Krankheitsfälle) trotz Rückkehr des langzeitkranken Orchestermitgliedes nicht wie geplant gesenkt werden, da überdurchschnittlich viele kurzzeitige Krankheitsfälle Vertretungen erforderlich machten. So blieb diese Ausgabenposition im Jahr 2008 mit 45 T€ vergleichbar hoch wie im Vorjahr (2007: 45 T€, 2006: 35 T€). Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft Nachdem alle Orchesterangehörigen während der Zuschusskürzungen in den Jahren 2004 bis 2008 außer auf Gehaltsanteile auch auf Tariferhöhungen verzichtet hatten, wurde das Kammerorchester ab dem Jahr 2009 entsprechend den Tarifverträgen wieder in die aktuellen Tarifanpassungen im öffentlichen Dienst einbezogen. Dadurch erhöhen sich die jährlichen Personalkosten um 76 T€. Die Stadt Pforzheim beabsichtigt daher, ihren Zuschuss an das Kammerorchester für die Jahre 2009 und 2010 um den Betrag von 38 T€ anzuheben. Ein entsprechender Antrag wurde von Kultur- und Finanzausschuss des Gemeinderates bereits befürwortet. Der Zuschuss des Landes Baden-Württemberg dagegen wird im Jahr 2009 nach dem geltenden Zuschussberechnungsmodell nur um 10 T€ steigen. Die Basis der Zuschussberechnung beim Land bleibt nach Aussagen des zuständigen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst vorerst unverändert. Verwiesen wird auf mögliche Ergebnisse der Kunstkommission des Landes, die zur Zeit Vorschläge für die zukünftige Gestaltung der Kunstpolitik und Kunstförderung erarbeitet. Die für 2009 verbleibende Deckungslücke von 28 T€ muss durch bereits beantragte Drittmittel oder aus eigenen Erträgen des Kammerorchesters abgedeckt werden. Dies kann durch die nach derzeitigem Vertragsstand abzusehenden, höheren Umsatzerlöse aus Konzerten erfolgen. Im Jahr 2010 wird der Landeszuschuss nach dem geltenden Berechnungsmodell dann um 44 T€ höher liegen als im Jahr 2008, so dass 2010 die Deckungslücke vollständig geschlossen werden kann. Die Erwartungen für die weitere Entwicklung der Umsatzerlöse sind in erster Linie von Zahl und Ertrag der Konzertveranstaltungen und der Tonträgerproduktionen abhängig. Die Planung für das Jahr 2009 weist nach derzeitigem Stand mit einer Zahl von 87 vertraglich fixierten bzw. angebahnten Konzerten und 9 Funk- und Tonträgerproduktionen (gewichtet) eine Gesamtzahl von 96 Veranstaltungen auf. Die Zahl liegt zwar derzeit noch unter derjenigen des Berichtsjahres, der voraussichtliche Umsatzerlös im Konzertbereich 2009 beträgt aber durch einen schon jetzt höheren Anteil an sehr gut dotierten Konzerten („Götterfunken“-Tournee mit 14 Konzerten im 1. Quartal 2009) nach aktuellem Auslastungsstand 392 T€ (2008: 295 T€). Inwieweit die aktuelle Wirtschaftskrise im Falle des Kammerorchesters Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Sponsoringeinnahmen haben wird, muss abgewartet werden, da die Entscheidungen der Unternehmen jährlich neu fallen. Um so notwendiger wird die weitere Unterstützung des Kammerorchesters durch den Förderverein und durch private Spenden sein; entsprechende Anstrengungen dürfen nicht nachlassen. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Um die aktuellen politischen Rahmenbedingungen des Kammerorchesters in der Trägerstadt Pforzheim zu umreißen, darf zunächst auf die bereits im Vorjahresbericht beschriebenen positiven Entscheidungen des Gemeinderates im Jahr 2007 über die Stammkapitalerhöhung, die Wiederanhebung des Zuschusses und die erstmalige Beschlussfassung über drei Jahre im Voraus Bezug genommen werden. Sie ist Beleg für • den in den letzten Jahren erworbenen politischen Rückhalt des Orchesters im Gemeinderat , • die Anerkennung der künstlerischen Qualität des Orchesters, seiner Bedeutung als „unverzichtbarer Eckpfeiler“ des Pforzheimer Kulturlebens, der eigenen Bemühungen des Orchesters um eine wirtschaftliche Stabilisierung und des Gehaltsverzichts aller Beschäftigten, und • eine positive Signalwirkung an bisherige und potentielle Gönner, Spender und Sponsoren in dem Sinne, dass auch die öffentliche Hand sich ihrer Verantwortung für das Orchester und das Kulturleben der Stadt (inzwischen „harter Standortfaktor“) bewusst ist. - 39 -

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Betrachtet man die Entwicklung der Einnahmen aus Umsatzerlösen über mehrere Jahre, wird deutlich, dass der in steter Bewegung befindliche Konzertmarkt trotz der anhaltend schwierigen Situation (finanzielle Lage der Veranstalter, starke Konkurrenz unter den Konzertorchestern) auch Chancen bietet. So konnten als Folge der sehr erfolgreichen CD-Produktion „Götterfunken“ (die Ende 2007 auf Anhieb auf den 2. Platz der deutschen Klassik-Charts kam und dann fünfzehn Monate lang unter den „Top 20“ blieb) eine Fernsehproduktion für das ZDF und eine Tournee mit 14 gut dotierten Konzerten in großen deutschen Konzertsälen akquiriert werden. Durch dieses Projekt werden die Umsatzerlöse von 421 T€ im Berichtsjahr voraussichtlich auf über 500 T€ in 2009 steigen können. Entwicklung der Umsatzerlöse 2002-2008 (in T€) Jahr Betrag

2002 438

2003 367

2004 444

2005 410

2006 360

2007 424

2008 421

Ein bleibendes Risiko für die Entwicklung der Gesellschaft liegt bei den Personalkosten. Bereits im Vorjahresbericht wurde die Frage hervorgehoben, inwieweit beim Wegfall von Personalkosteneinsparungen (aufgrund von Vakanzen und Langzeitkrankheitsfällen) die wieder angestiegenen öffentlichen Zuschüsse und die Umsatzsteigerungen für eine deutliche wirtschaftliche Stabilisierung ausreichen. Das Berichtsjahr 2008 hat mit einer entsprechenden Entwicklung (Personalkosten +71 T€) gezeigt, dass diese Gefahr weiter besteht. Trotz einer verbesserten Ertragslage ergab sich letztlich durch die Personalkostenentwicklung erneut ein hoher Fehlbetrag, der zu einer weiteren Reduzierung des Gewinnvortrags von 57 T€ auf 8 T€ geführt hat. Damit hat sich das Eigenkapital der Gesellschaft von 132 T€ im Vorjahr auf nunmehr 83 T€ (Stammkapital 75 T€ und verbleibender Gewinnvortrag 8 T€) deutlich reduziert, die Gefahr einer Überschuldung hat sich weiter verschärft. Nach heutigem Stand werden sich für das Jahr 2009 nochmals verringerte Personalkosten dadurch ergeben, dass ab dem 01.05.2009 bzw. 01.09.2009 zwei Musikerstellen vakant sein werden, von denen allerdings zur Sicherung der Orchesterqualität zumindest eine schnellstmöglich wiederbesetzt werden muss. Im Jahr 2010 (Beginn einer Altersteilzeit-Freizeitphase) wird bei den Personalkosten durch die Erstattungszahlungen der Agentur für Arbeit eine einmalige finanzielle Entspannung eintreten, die als Sondereffekt aber nicht von Dauer ist. So wird das Gelingen der notwendigen finanziellen Gegensteuerung vorrangig von der Entwicklung der Umsatzerlöse und der Erträge aus Spenden, Sponsoring und weiteren Mitteln abhängig sein. Die derzeit mittelfristig gefährdete Bestandssicherung der Gesellschaft wird trotz aller entsprechenden Bemühungen weiterhin existenziell von der Entwicklung der öffentlichen Zuschüsse abhängig sein. Die Einsparpotentiale bei den Sachkosten sind „ausgereizt“: Die entsprechenden Budgetpositionen wurden in den vergangenen Jahren nicht erhöht, obwohl kaum beeinflussbare Kostensteigerungen (z. B. Strom und Heizung, GEMA, Notenleihgebühren) und Kosten aus gesetzlichen Verpflichtungen (Mehrwertsteuer, Künstlersozialabgabe, ZVK-Umlagen etc.) aufzufangen waren. Auch wenn der Zuschuss des Landes Baden-Württemberg im Jahr 2010 nach derzeitiger Berechnung voraussichtlich bei dem erhöhten Betrag von 518 T€ liegen wird, wird die Stadt Pforzheim (die Zustimmung des Gemeinderates vorausgesetzt) mit dem Betrag von 554 T€ den deutlich höheren Zuschussbeitrag leisten. Daher wird auch die künftige Entwicklung der Orchesterfinanzierung des Landes mitentscheidend sein, um - gemeinsam mit den Anstrengungen des Orchesters um eine Verbesserung der Ertragslage - den Fortbestand des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim auch über das 60. Jahr seines Wirkens hinaus zu sichern.

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Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer

1

Kaufm. Angestellte 2 Orchestermitglieder Beschäftigte insgesamt 1

incl. Geschäftsführung

2

incl. Künstlerischer Leitung

2004

2005

2006

2007

2008

4 15 19

4 15 19

4 14 18

4 15 19

4 15 19

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Gebäude Sachanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Wertpapiere Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

398 1 376 21 237 176 60 0 1 0

387 0 368 19 217 161 55 0 1 0

-11 -1 -8 -2 -20 -15 -5 0 0 0

Bilanzsumme

635

604

-31

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Stammkapital Gewinnvortrag Jahresüberschuss/-fehlbetrag Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

132 75 95 -38 100 354 49

83 75 57 -49 98 369 54

-49 0 -38 -11 -2 15 5

Bilanzsumme

635

604

-31

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Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

424 0 1.006 1.430

421 0 1.063 1.484

506 0 1.077 1.583

545 0 1.144 1.689

-3 0 57 54

-85 0 -14 -99

-204 -1.041 -11 -205 -1.461

-216 -1.112 -11 -190 -1.529

-148 -1.235 -9 -187 -1.579

-206 -1.311 -9 -160 -1.686

-12 -71 0 15 -68

-68 123 -2 -3 50

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-31 0 -7

-45 0 -4

4 0 -4

3 0 -3

-14 0 3

-49 0 0

-38

-49

0

0

-11

-49

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

0 -38 0

0 -49 0

0 0 0

0 0 0

0 -11 0

0 -49 0

Jahresüberschuss/fehlbetrag

-38

-49

0

0

-11

-49

Zuschuss Stadt Pforzheim

465

516

516

554

51

0

Zuschuss Land B.-W. Zuschuss Deutscher Musikrat

474 2

474 0

474 1

484 1

0 -2

0 -1

Zuschüsse insgesamt 1

941

990

991

1.039

49

-1

Materialaufwand incl. Honorare Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

1

enthalten in Sonstige betriebliche Erträge

(Quelle: Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim)

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SWDKO

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

65,4

61,5

58,6

62,7

64,1

Eigenkapitalquote

%

51,4

36,5

17,4

20,8

13,7

Anlagendeckung I

%

78,6

59,3

29,7

33,2

21,4

Umsatzrentabilität

%

-13,7

-20,0

-33,6

-9,0

-11,6

Eigenkapitalrentabilität

%

-18,8

-33,9

-100,0

-28,8

-59,0

Gesamtkapitalrentabilität

%

-9,2

-11,5

-16,6

-4,9

-7,5

%

28,7

26,7

23,7

28,9

27,5

T€

-52

-73

-82

-50

-35

Aufwandsdeckung Cash-Flow

1

1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO. Das Erfordernis der 25-prozentigen Aufwandsdeckung durch Umsatzerlöse ist nicht gegeben, da die Gesellschaft vor Inkrafttreten des GWR-ÄndG 1999 bestand und keine Hinwirkungspflicht nach Artikel 8 § 1 dieses Gesetzes besteht.

Konzert in großer Besetzung im Festspielhaus Baden-Baden (Quelle: Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim)

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PKM

2.1.4 Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM)

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Am Waisenhausplatz 1 - 3 75172 Pforzheim

07231/ 1 45 45 - 0 07231/ 1 45 45 - 45 [email protected] www.pkm.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 08.08.1984 gegründet. Eine Neustrukturierung und -firmierung erfolgte im Jahr 1996. Bis 2004 wurden die Anteile an der Gesellschaft von der Pforzheimer Reisebüro GmbH gehalten. Im Zeitraum vom 19.08.2004 bis 31.12.2006 hat die Stadt Pforzheim 100 % der Anteile an der Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH (PKM) direkt gehalten. Im Rahmen der Ausgliederung des Geschäftsbereichs Touristik/Marketing aus der PKM und dessen Zuordnung zum Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) ab dem 01.01.2007 wurde der Gesellschaftsvertrag am 21.12.2006 neu gefasst und zuletzt geändert durch Gesellschafterbeschluss vom 21.11.2007. Mit Wirkung vom 01.01.2007 hält die Stadt Pforzheim 100 % der Anteile an der PKM über den Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP).

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen seiner kommunalen Aufgabenstellung der Betrieb des CongressCentrums Pforzheim und sonstiger Einrichtungen der Stadt Pforzheim zur Durchführung von Veranstaltungen aller Art sowie die mietweise und sonstige Überlassung an Dritte zu diesem Zweck. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die den Gesellschaftszweck fördern. Sie kann sich hierbei anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen sowie Hilfs- und Nebenbetriebe errichten, erwerben oder pachten. Die Gesellschaft arbeitet mit der Stadt Pforzheim, insbesondere dem Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim, im Sinne eines einheitlichen und abgestimmten Stadtmarketings eng und vertrauensvoll zusammen und ist gegenüber der Stadt Pforzheim zu regelmäßiger und umfassender wechselseitiger Information und zur Abstimmung der Aktivitäten verpflichtet.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

26.000 €

Stadt Pforzheim über Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim:

26.000 €

=

100 % - 45 -

PKM

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Organe Gesellschafterversammlung Geschäftsführung:

Dr. Christoph Dickmanns Günter Ihlenfeld

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates in € Geschäftsführung 2 Aufsichtsrat

1

2004

2005

2006

2007

2008

1.050

1.100

1.300

-

-

1

Die Angaben unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. In der Neufassung des Gesellschaftsvertrages vom 21.12.2006 ist kein Aufsichtsrat mehr vorgesehen. Entsprechend entfällt die Darstellung der Bezüge ab dem Jahr 2007. 2

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Stadt leistet gemäß dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats vom 05.11.1985 einen jährlichen Zuschuss. Ab dem Jahr 2007 zahlt die Stadt den Zuschuss an die PKM über den Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP). in € Hhst. 1.7902.715000 1

1

2004

2005

2006

2007

2008

3.360.000

3.532.017

3.447.600

2.292.707

2.425.100

bis zum Jahr 2006 bei Fipos 1.8400.715000

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks CCP Veranstaltungsmix

2004

2005

2006

2007

2008

Kultur Gastronomie u. Gesellschaft Tagungen, Kongresse Sport Ausstellungen Proben/Training

52 112 166 4 37 24

44 100 169 4 36 21

59 82 196 4 27 33

62 107 191 4 33 23

58 111 236 7 37 27

Veranstaltungen gesamt

395

374

401

420

476

- 46 -

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PKM

Veranstaltungsmix 2008

Ausstellungen 8% Sport 1%

Proben/Training 6% Kultur 12% Gastronomie u. Gesellschaft 23%

Tagungen, Kongresse 50%

CCP Raumbelegung nach Sälen

Großer Saal (alle Varianten) Auslastung

2004

2005

2006

2007

2008

Tage %

456 124,9

372 101,9

344 94,2

424 116,2

362 99,2

Tage %

307 84,1

330 90,4

422 115,6

464 127,1

461 126,3

Tage %

317 86,8

498 136,4

476 130,4

351 96,2

482 132,1

Tage %

1.080 98,6

1.200 109,6

1.242 113,4

1.239 113,2

1.305 119,2

2004

2005

2006

2007

2008

11 7,2

25 16,3

2007

2008

(Basis: 365 mögl. Belegungstage)

Mittlerer Saal (alle Varianten) Auslastung (Basis: 365 mögl. Belegungstage)

Kleiner Saal (alle Varianten) Auslastung (Basis: 365 mögl. Belegungstage)

Großer, Mittlerer und Kleiner Saal Gesamtauslastung

1

St. Maur-Halle Belegung

St. Maur-Halle Auslastung

Tage %

(Basis: 153 mögl. Belegungstage) 1

St. Maur-Halle Veranstaltungsmix

2004

2005

2006

Kultur Gastronomie u. Gesellschaft Tagungen, Kongresse Sport Ausstellungen Proben/Training Veranstaltungen gesamt 1

0 0 0 6 5 0

0 0 0 5 4 2

11

11

Das Eissportzentrum St. Maur-Halle ist mit Wirkung zum 18.12.2006 in das Eigentum der PKM übergegangen.

Während der Eissportsaison jeweils vom 15.09. bis zum 14.04. des Folgejahres ist die Halle an einen privaten Betreiber vermietet.

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt. - 47 -

PKM

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Entwicklung der Branche Die Veranstaltungsbranche boomte und profitierte damit von der gut laufenden Konjunktur. Der seit 2006 festgestellte Trend eines steigenden Angebots insbesondere bei den Konzerten hat sich 2008 nicht fortgesetzt sondern auf hohem Niveau eingependelt. Die Ausgabenzurückhaltung bei den gesellschaftlichen Veranstaltungen hat im Vergleich zu den Vorjahren wieder etwas zugenommen, sodass weiterhin rückläufige bzw. stagnierende Gastronomieumsätze zu beklagen sind. Die mittlerweile bundesweit geltenden Nichtraucherschutzgesetze spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Der in der zweiten Jahreshälfte durch die Finanzkrise ausgelöste zum Teil drastische Konjunkturabschwung wirkte sich auf die Branche noch nicht aus. Zeitversetzt ist im Laufe der Jahre 2009/2010 jedoch mit einem Buchungsrückgang zu rechnen. Nach einer gemeinsamen Erhebung des EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungscentren), der DZT (Deutsche Zentrale für Tourismus e. V.) und des GCB (German Convention Bureau) auf der Basis des Jahres 2007 weist der Tagungs- und Kongressmarkt unverändert jährliche Steigerungsraten von bis zu 5% auf. Diese Erkenntnis deckt sich mit dem Ergebnis einer Studie über den deutschen Tagungs- und Kongressmarkt der ghh consult GmbH, Frankfurt. Die in den letzten Jahren registrierten erheblichen Rückgänge bei Ausstellern und Besuchern auf dem deutschen Markt der „Messen/Ausstellungen“ schien bis zur Jahresmitte gestoppt. Die Finanzkrise führte jedoch in der zweiten Jahreshälfte zu fast dramatischen Einbrüchen insbesondere bei der Anzahl der Aussteller. Bei den Fachmessen geht der Trend weiterhin zur Spezialisierung – die alles umfassenden „Mega-Messen“ sind nicht mehr gefragt, die themen-bezogenen Fachmessen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Der Attraktivitätsverlust bei den typischen Verbraucherausstellungen hat sich fortgesetzt. Es ist davon auszugehen, dass weitere seit Jahren etablierte Veranstaltungen mangels ausreichender Ausstellerbeteiligung und Besucherfrequenz abgesagt werden müssen. Umsatz- und Auftragsentwicklung Aufgrund der turnusmäßig in den ungeraden Jahren stattfindenden Fachmessen „Turning-Days“ und „Stamping-Days“ sowie der Gesundheitsmesse sind die Umsätze mit dem Vorjahr nicht zu vergleichen. Insgesamt blieben die Umsatzerlöse jedoch leicht unter der Prognose, obwohl sich die Auftragslage weiterhin zufrieden stellend entwickelte, allerdings die kleineren Raumeinheiten, speziell der Mittlere Saal, mehr gefragt waren. Die Anzahl der Veranstaltungen im CCP konnte um rund 13% auf 476 gesteigert werden. Wesentlichen Anteil daran hatten mit einem Plus von 23,5% die Tagungen und Kongresse und mit 12,1% die Messen und Ausstellungen. Die im Vorjahr erzielte höchste Anzahl der gesellschaftlichen Veranstaltungen erhöhte sich nochmals leicht um 3,7%. Der Anteil der Tagungen und Kongresse am Gesamtveranstaltungsaufkommen betrug 50,0%. Rund 36.500 Tagungs- und Kongressteilnehmer aus Deutschland und dem europäischen Ausland und damit 2.500 mehr als 2007 sorgten für eine gute Hotelbelegung und brachten zusätzliche Kaufkraft nach Pforzheim. Eigenveranstaltungen Das traditionelle Silvesterkonzert verlief sehr erfolgreich und schloss mit Gewinn ab. Die im Mai in der St.-Maur-Halle vorgesehene Outdoor-Messe „Ventura™“ musste aufgrund zu geringer Aussteller- und Sponsorenbeteiligung in das Jahr 2009 verschoben werden. Investitionen Die getätigten Investitionen ohne GWG in Höhe von T€ 94 betrafen im Wesentlichen die Verbesserung der technischen Infrastruktur des CCP und des Eissportzentrums St.-Maur-Halle sowie die teilweise Erneuerung der Küchenausstattung im CCP. Auf die Betriebsstelle 1000 (CCP) entfielen insgesamt T€ 48 mit T€ 1 für Büroeinrichtung, T€ 7 für die Telefonanlage und EDV-Ausstattung, T€ 3 für eine Intercom-Anlage, T€ 6 für ein Besucherinformationssystem mit LCD-Bildschirmen, T€ 21 für die Erneuerung der Vorhanganlage im Kleinen Saal und T€ 10 für eine Kühltheke in der - 48 -

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PKM

Saalküche. Auf die Betriebsstelle 2000 (St. Maur-Halle) entfielen insgesamt T€ 46 mit T€ 31 für eine neue Beschallungsanlage, T€ 11 für die Lichttechnik und T€ 4 für die Umzäunung der Kühltürme. Finanzierungsmaßnahmen bzw. –vorhaben Bis auf die laufende Finanzierung für das CCP inkl. der Erweiterung um den Mittleren Saal und den Verbindungsbau vom Kleinen Saal zum Parkhotel gibt es keine nennenswerten Finanzierungsmaßnahmen. Besondere Finanzierungsvorhaben sind derzeit nicht geplant. Personalbereich Entsprechend dem genehmigten Stellenplan waren für 2008 15,5 Stellen vorgesehen zuzüglich 4,5 Auszubildender. Am Bilanzstichtag waren 14,0 Personalstellen und 4,0 Ausbildungsplätze besetzt. Im Jahresdurchschnitt waren 14,75 MitarbeiterInnen und 3,83 Auszubildende tätig. Der Stellenplan wurde damit um 0,75 Stellen unterschritten. Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat dem Verkauf des Eissportzentrums St.-Maur-Halle an die PKM GmbH zum Preis von € 1,00 zugestimmt. Mit Wirkung zum 18.12.2006 ist das Eissportzentrum in das Eigentum der Gesellschaft übergegangen. Das bestehende Mietverhältnis mit dem Mieter für die Zeit der Eissaison wurde fristgerecht zum 31.12.2008 gekündigt mit der Option einer Verlängerung zu unveränderten Konditionen bis zum Saisonende am 15.04.2009. Der Mieter hat der Verlängerung des Vertrages bis zum 15.04.2009 zugestimmt. Ab Mitte April 2009 wird die St.Maur-Halle dann auch während der Eissaison von der Gesellschaft allein verantwortlich betrieben werden. Darstellung der Lage Vermögenslage Die Bilanzsumme belief sich zum Bilanzstichtag auf T€ 11.613. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sie sich um T€ 164 und damit um 1,4%. Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich um T€ 22 verringert und das Sachanlagevermögen hat sich um T€ 19 erhöht. Das Umlaufvermögen verringerte sich um T€ 308 insbesondere durch Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um T€ 55 und den sonstigen Vermögensgegenständen um T€ 142. Der Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks verringerte sich zum Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr um T€ 104. Das Eigenkapital betrug unverändert 26.000 €. Finanzlage Zum Bilanzstichtag standen der Gesellschaft liquide Mittel von T€ 54 (Vj. T€ 158) zur Verfügung. Ertragslage Die Umsatzerlöse blieben mit rund T€ 30 leicht unter dem Planansatz. Dem gegenüber erhöhte sich der Aufwand im Wesentlichen aufgrund von nicht absehbaren Mehrkosten durch marode Wasserzuleitungen bei der Erneuerung des Kälteaggregates für die Klimaanlage des CCP um T€ 31. Die Vorlaufkosten für die zunächst in das Geschäftsjahr 2009 verschobene und schließlich abgesagte Outdoormesse „Ventura™“ (siehe D. 2) belasten das Ergebnis mit T€ 30. Das hohe Veranstaltungsaufkommen führte zu einem Mehraufwand bei den Personalkosten, die insgesamt um T€ 26 über dem Planansatz lagen. Trotz vorgenommener Einsparungen z. B. beim Werbeauf-

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PKM

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

wand mit T€ 15 und den Messekosten mit T€ 7 konnte eine Zuschussnachforderung in Höhe von T€ 42 (+1,8%), die als Forderung gegenüber der WSP eingestellt wurde, nicht vermieden werden. Das Ergebnis nach Steuern beträgt € 0,00 (i. V. € 3,70). Die Steuern vom Einkommen und Ertrag erhöhten sich um T€ 3 auf T€ 0. Die sonstigen Steuern blieben mit T€ 84 (i. V. T€ 84) auf dem Niveau des Vorjahres. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhöhte sich auf T€ 84 (i. V. T€ 81). Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Alle erkennbaren Risiken wurden im Jahresabschluss in Form von Wertberichtigungen und Rückstellungen berücksichtigt. Aufgrund der von haushaltsrechtlichen Grundsätzen geprägten Entscheidungen des Zuschussgebers bestehen stets etwaige Risiken aus potentiellen Zuschusskürzungen. Die voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft Turnusmäßig werden im Geschäftsjahr 2009 aufgrund der Messe „Turning Days™“ und der Gesundheitsmesse die Umsätze wieder ansteigen. Die Zuschüsse der Stadt Pforzheim werden laut Wirtschaftsplan 2009 unwesentlich höher ausfallen als 2008. Die Marktposition des CCP ist sehr gut. Ein hoher Bekanntheitsgrad und eine große Kundenzufriedenheit wirken sich positiv auf das Empfehlungsmarketing aus. Allerdings ist aufgrund des großen Wettbewerbsdrucks festzustellen, dass einige Mitbewerber mittels Preisdumpings zum Teil mit Erfolg versuchen, bestehende Kunden abzuwerben. Dem kann nur ein weiterer Ausbau der Serviceleistungen zur Umsatzsteigerung im Vermietungsgeschäft abhelfen. Das Geschäftsfeld „Messen/Ausstellungen“ soll weiter ausgebaut werden. Allerdings bereitet es bei bestimmten Messen, die auf Sponsoren angewiesen sind, immer mehr Probleme, diese zu finden. Die Bereitschaft zum Sponsoring sinkt in erheblichem Maß, sodass z. B. die Outdoor-Messe „Ventura™“, die für 2008 im Enzauenpark und der St.-Maur-Halle geplant war auf das Jahr 2009 verschoben und schließlich abgesagt werden musste. Die Finanzkrise wird sich im Verlaufe des Jahres 2009 aufgrund der langen Vorlaufzeit bei den Buchungen nur unwesentlich auswirken. Bei Veranstaltungen besonders betroffener Branchen wie z. B. der Automobilindustrie ist jedoch mit Stornierungen zu rechnen. Insgesamt wird das Veranstaltungsaufkommen aufgrund des zurückhaltenden Buchungsverhaltens insbesondere bei Veranstaltungen mit geringerer Vorlaufzeit, die in der Hauptsache den Kleinen und Mittleren Saal betreffen, rückläufig sein. Sonstige Angaben Finanzinstrumente - Finanzrisikomanagement Das fortlaufende Controlling basiert auf dem genehmigten Wirtschaftsplan mit Erfolgs-, Investitions-, Vermögens- und Stellenplan. Durch monatliche betriebswirtschaftliche Auswertungen ist eine ständige Budgetkontrolle sichergestellt. Darüber hinaus besteht seit 2006 ein EDV-gestütztes Risikomanagementsystem. Auf der Basis eines Risikomanagement-Handbuches werden Quartalsberichte erstellt und geprüft. Geplante Investitionen werden im gesetzlichen Umfang ausgeschrieben, bei Anschaffungen werden mindestens drei Angebote eingeholt. Die Finanzinstrumente liegen wie in der Bilanz angegeben vor. Besondere Sicherungsgeschäfte gibt es keine. Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken, die über das übliche Maß hinausgehen, existieren nicht. - 50 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

PKM

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres Die im Geschäftsjahr 2008 auf Mai 2009 verschobene Outdoor-Messe „Ventura™“ musste aufgrund der starken konjunkturellen Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte 2008 endgültig für 2009 abgesagt werden. Der im Juni 2009 vorgesehene Europäische Händlerkongress der Firma Bürstner Caravan GmbH wurde im März 2009 wegen zu geringer Teilnehmeranmeldung storniert. Der Umsatzverlust wird rund T€ 30 betragen.

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2004

2005

2006

2007

2008

22

23

24

15

15

Aushilfen

46

44

44

35

35

Beschäftigte insgesamt

68

67

68

50

50

4

4

5

4

4

Angestellte

1

nachrichtlich: Auszubildende 1

incl. Geschäftsführung

(Quelle: PKM GmbH)

- 51 -

PKM

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Jahresabschlussdaten1 Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

10.914 290 287 10.337 527 20 349 158 8

11.258 269 306 10.683 220 14 152 54 135

344 -21 19 346 -307 -6 -197 -104 127

Bilanzsumme

11.449

11.613

164

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Stammkapital Gewinn-/Verlustvortrag Jahresüberschuss/-fehlbetrag Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

26 26 0 0 133 11.234 56

26 26 0 0 96 11.436 55

0 0 0 0 -37 202 -1

Bilanzsumme

11.449

11.613

164

(Quelle: PKM GmbH)

1

Die Feststellung des Jahresabschlusses stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für den Beteiligungsbericht noch aus.

- 52 -

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PKM

Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Plan

Umsatzerlöse Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

2.519 2.300 4.819

957 2.484 3.441

1.439 2.472 3.911

2.341 2.500 4.841

-1.562 184 -1.378

-482 12 -470

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-2.848 -955 -142 -774 -4.719

-1.480 -953 -105 -791 -3.329

-2.428 -904 -76 -296 -3.704

-3.133 -1.013 -155 -431 -4.732

1.368 2 37 -17 1.390

948 -49 -29 -495 375

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

100 8 -27

112 1 -29

207 3 -25

109 5 -24

12 -7 -2

-95 -2 -4

81

84

185

90

3

-101

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

0 81 -81

0 84 -84

0 185 -185

0 90 -90

0 3 -3

0 -101 101

0

0

0

0

0

0

2.293

2.425

2.384

2.392

132

41

2.244 49

2.383 42

2.371 13

2.328 64

139 -7

12 29

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

Zuschuss Stadt Pforzheim

1

- CongressCentrum Pforzheim - St. Maur-Halle 1

Veränd. Abweich. 07/08 Plan/Ist 08

enthalten in Sonstige betriebliche Erträge

Ansicht Mittlerer Saal des CongressCentrums Pforzheim (Quelle: PKM GmbH)

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PKM

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Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

80,1

74,6

71,1

95,3

96,9

Eigenkapitalquote

%

0,2

0,2

0,2

0,2

0,2

Anlagendeckung I

%

0,3

0,3

0,2

0,2

0,2

Umsatzrentabilität

%

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Eigenkapitalrentabilität

%

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Gesamtkapitalrentabilität

%

0,3

0,2

0,2

0,2

0,3

%

27,4

37,4

21,4

52,2

27,8

T€

127

147

108

142

105

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff.1 GemO

Ansicht des CongressCentrums Pforzheim (Quelle: PKM GmbH)

- 54 -

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Incinea

2.1.5 Incinea GmbH

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Ispringer Straße 42 75177 Pforzheim

07231/ 39 13 82 07231/ 39 10 31 [email protected] -

Rechtliche Grundlage Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat am 17. Februar 2004 beschlossen, den Betriebszweig des städtischen Krematoriums aus dem Regiebetrieb „Grünflächenamt - Abteilung Friedhöfe“ der Stadt mit allen Aktiva und Passiva auf die neu zu gründende Kapitalgesellschaft Incinea GmbH auszugliedern (Ausgliederung zur Neugründung gem. § 168 UmwG). Die Ausgliederung ist mit Eintragung in das Handelsregister am 5. März 2004 wirksam geworden. Die Übernahme des Vermögens des ausgegliederten Betriebszweigs erfolgte im Innenverhältnis mit Wirkung ab dem 01. Januar 2004. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 23. Februar 2004.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen seiner kommunalen Aufgabenstellung nach §§ 17 bis 19 BestattG Baden-Württemberg der Erhalt und der Betrieb eines Krematoriums für das Gemeindegebiet sowie das Umland zur Gewährleistung einer würdevollen örtlichen Kremation der Toten unter Berücksichtigung der bestehenden Bestattungskultur.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

100.000 €

Stadt Pforzheim:

100.000 €

=

100 %

Organe Gesellschafterversammlung Geschäftsführung:

Aike Kremser

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Incinea

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Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates Die Geschäftsführung erfolgt im Rahmen einer Nebentätigkeit. Die Angaben über die Vergütung unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Stadt Pforzheim hat ein Darlehen gewährt, das am 31.12.2008 noch eine Restschuld von 454.750 € hatte. Hierfür sind vierteljährliche Zins- und Tilgungsraten an die Stadt Pforzheim zu entrichten. Darüber hinaus bestehen noch weitere Vertragsverhältnisse.

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks

Anzahl der Einäscherungen

2004

2005

2006

2007

2008

1.442

1.840

2.299

2.790

3.530

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Entwicklung der Einäscherungszahlen 2008 Im Geschäftsjahr 2008 wurden insgesamt 3.530 Einäscherungen vorgenommen. Dem stehen 2.790 Einäscherungen im Jahr 2007 gegenüber, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 740 Einäscherungen (= 26,5 %) entspricht. Seit dem Gründungsjahr 2004 sind somit jährlich steigende Einäscherungszahlen zu verzeichnen. Nach 1.442 Einäscherungen im Jahr 2004 konnte nach 5 Jahren Betriebszeit die Anzahl mehr als verdoppelt werden. Dies stellt eine äußerst erfreuliche Entwicklung dar. Ertragslage 2008 Durch die höhere Anzahl an Einäscherungen im Jahre 2008 konnten die Umsatzerlöse um 147 T€ gesteigert werden und lagen damit rd. 185 T€ über dem Planansatz. Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2008 konnte gegenüber dem Geschäftsjahr 2007 um rd. 111 T€ gesteigert werden. Gegenüber dem Wirtschaftsplan lag er rd. 69 T€ höher. Dem um T€ 147 gestiegenen Umsatz stehen ein um T€ 30 erhöhter Personalaufwand, insbesondere durch eine neue Vollzeitstelle gegenüber. Die planmäßigen Abschreibungen gingen im Vergleich zu 2007 um weitere T€ 36 zurück, auf Grund des Teilabgangs der alten Abgasreinigungsanlage. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich um T€ 45 erhöht, insbesondere durch die Instandhaltungsmaßnahmen für die Wärmedämmung der beiden Öfen.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Incinea

Durch den Jahresüberschuss von T€ 113 wird das gezeichnete Kapital zum 31. Dezember 2008, das zum 31.12.2007 noch in Höhe von T€ 12 angegriffen war, ausgeglichen. Insgesamt erhöhte sich das Eigenkapital auf T€ 201 und beträgt 22 % der Bilanzsumme. Personal Die Personallage hat sich im Jahr 2008 stabilisiert. Das qualifizierte und engagierte Team hat auch im Jahr 2008 die weiter steigende Anzahl von Einäscherungen mit großem Engagement bewältigen können. Unterstützt wurde es durch einen neu eingestellten Mitarbeiter (zunächst Jahresvertrag), der die an die Tätigkeit gestellten Anforderungen erfüllt und sich sehr gut in das vorhandene Team integriert hat. Veränderungen an der Anlage Im Jahr 2008 wurden, um die Temperaturen im Ofenraum zu senken, entsprechende Maßnahmen durchgeführt. Zunächst wurde am Ofen 1 die bisherige Wärmedämmung aus Faserdämmstoff durch feuerfeste Betonfertigteile ersetzt. Dadurch wird die Strahlungswärme am Krümmer reduziert und eine längere Lebensdauer der Wärmedämmung erreicht. In diesem Zusammenhang wurde auch die Installation der Regelklappe wartungsfreundlich umgebaut. Ergänzend dazu wurde an beiden Öfen jeweils die vorhandene Nachverbrennungskammer mit Gewölbedecke neu ausgemauert. Die darüber hinaus eingebaute zusätzliche Lüftungsanlage, durch die kältere von außen angesaugte Luft über die Ofendecke zusätzlich geblasen wird, hat erfolgreich dazu beigetragen, dass die Temperaturen im Ofenraum auf ein Normalmaß gesenkt werden konnten. Die Incinea GmbH präsentiert sich unter www.incinea-pforzheim.de im Internet. Ausblick 2009 – Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung Dem bestehenden Verdrängungswettbewerb begegnet die Incinea GmbH weiterhin mit Qualität, Verlässlichkeit und gutem Service, um dadurch eine langfristige Kundenbindung zu erreichen. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass zum Jahresende 2008 zwei auswärtige Bestattungsunternehmen durch Eigentumswechsel und der daraus resultierenden neuen Geschäftspolitik nicht als Kunden gehalten werden konnten. Dem gegenüber steht ein neuer Bestatterkunde. Ein Weiterer zeigte sich interessiert. Inwieweit die beiden derzeit im Bau befindlichen neuen privaten Krematorien im Bereich Heilbronn sich auf den hiesigen Markt auswirken, muss noch abgewartet werden. Im April 2009 wurde die seit 2 Jahren geplante Büroerweiterung mit Umkleide- und Sanitärraum für die Mitarbeiter fertig gestellt. Die Umrüstung der Wärmedämmung von Faserstoff auf feuerfesten Beton für den Krümmer des Ofens 2 und Teile des Sammelkanals ist noch vorgesehen. Ziel des Finanz- und Risikomanagements ist die Sicherung vor finanziellen Risiken jeglicher Art. Die Emissionsgrenzwerte werden eingehalten. Mit den bereits durchgeführten und noch anstehenden Maßnahmen ist ein reibungsloser Ablauf der erhöhten Zahl an Einäscherungen auf Dauer gewährleistet. Das Risiko des Ausfalls der Einäscherungsanlage wird damit auf ein Minimum reduziert. Die Liquiditätslage ist gut. Nicht zur Tilgung der Darlehen benötigte liquide Mittel werden auf Festgeldkonten angelegt. Die Incinea GmbH verfügt über ein effizientes Mahnwesen und arbeitet mit einem Inkassobüro zusammen, so dass Forderungsausfälle nur ausnahmsweise vorkommen. Außer Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Bankguthaben und Darlehensverbindlichkeiten werden keine weiteren Finanzinstrumente eingesetzt.

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Incinea

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Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2004

2005

2006

2007

2008

1

1

1

2

2

Aushilfen

0

3

7

6

6

Beschäftigte insgesamt

1

4

8

8

8

Verwaltungspersonal

1

1

incl. Geschäftsführung (als Nebentätigkeit)

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

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2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände Wertpapiere Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

614 1 613 0 341 11

567 0 567 0 298 9

-47 -1 -46 0 -43 -2

95 0 235 7

95 0 194 8

0 0 -41 1

Bilanzsumme

962

873

-89

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Stammkapital Gewinn-/Verlustvortrag Jahresüberschuss/-fehlbetrag Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

88 100 -14 2 27 847 0

201 100 -12 113 89 583 0

113 0 2 111 62 -264 0

Bilanzsumme

962

873

-89

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Incinea

Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

825 45 870

971 42 1.013

787 60 847

850 45 895

146 -3 143

184 -18 166

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-204 -180 -105 -359 -848

-217 -210 -69 -333 -829

-220 -169 -135 -230 -754

-235 -210 -70 -300 -815

-13 -30 36 26 19

3 -41 66 -103 -75

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

22 3 -22

184 3 -29

93 1 -30

80 1 -23

162 0 -7

91 2 1

3

158

64

58

155

94

0 3 -1

0 158 -45

0 64 -20

0 58 -18

0 155 -44

0 94 -25

2

113

44

40

111

69

Umsatzerlöse Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern Jahresüberschuss/-fehlbetrag

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

74,8

66,6

62,4

63,8

64,9

Eigenkapitalquote

%

14,2

16,6

17,1

9,1

23,0

Anlagendeckung I

%

19,0

24,9

27,5

14,3

35,4

Umsatzrentabilität

%

0,2

0,6

-2,4

0,2

11,6

Eigenkapitalrentabilität

%

1,0

3,8

-20,9

2,3

56,2

Gesamtkapitalrentabilität %

4,1

3,8

-0,8

2,5

16,3

%

91,0

93,9

92,0

94,7

107,5

T€

139

143

129

107

182

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

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Stadtbau

2.1.6 Stadtbau GmbH Pforzheim

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Schlossberg 20 75175 Pforzheim

07231/ 39 31 10 07231/ 39 15 15 [email protected] www.stadtbau-pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 22.07.1966 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 20.06.2001.

Gegenstand des Unternehmens Zweck der Gesellschaft ist es, im Rahmen ihrer kommunalen Aufgabenstellung 1. vorrangig eine sozial verantwortbare Wohnungsversorgung für breite Schichten der Bevölkerung sicherzustellen, 2. die kommunale Siedlungspolitik und Maßnahmen der Infrastruktur zu unterstützen, 3. städtebauliche Entwicklungs- und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

12.750.000 €

Stadt Pforzheim: Landeskreditbank Baden-Württemberg -Förderbank-, Karlsruhe:

12.648.000 € =

99,2 %

102.000 € =

0,8 %

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

Bürgermeister Alexander Uhlig, Vorsitzender Stadtkämmerin Susanne Weishaar, stv. Vorsitzende Stadträtin Anneliese Baur Stadträtin Monika Descharmes Stadtrat Thomas Dörflinger Stadtrat Dr. Bernd Grimmer Stadtrat Klaus Gutscher Ute Hötzer Stadträtin Hella Marquardt Stadtrat Hermann Meyer (bis 30.01.2008)

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Stadtbau

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Stadtrat Jürgen Schroth Stadträtin Christine Stavenhagen (ab 30.01.2008) Dr. Manfred Thiemes Generalbevollmächtiger Walter Weik Geschäftsführung:

Ulrich Füting

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates in € Geschäftsführung Aufsichtsrat 1

1

2004

2005

2006

2007

2008

23.128

24.100

24.395

24.220

23.975

Die Angaben unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.

Beteiligungen Die Stadtbau GmbH war am 31.12.2008 an Kapitalgesellschaften bzw. Genossenschaften wie folgt beteiligt:

1. 2. 3. 4. 5.

Konversionsgesellschaft Buckenberg mbH: Pforzheimer Bau und Grund GmbH: Familienheim Pforzheim Baugenossenschaft eG: Baugenossenschaft Huchenfeld eG: Volksbank Pforzheim eG:

Beteiligungswert 1.647.000 € 7.176.160 € 84.480 € 1.260 € 300 €

Stimmrechtsanteile 50,0 % 38,6 % < 5,0 % < 5,0 % < 5,0 %

Verbindung zum städtischen Haushalt Aus Übertragung von bebautem städtischem Grundbesitz an die Stadtbau GmbH Pforzheim besteht ein Gesellschafterdarlehen der Stadt Pforzheim, das am 31.12.2008 noch eine Restschuld von 14.400.000 € hatte. Hierfür sind jährliche Zins- und Tilgungsraten an die Stadt Pforzheim zu entrichten.

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

(Quelle: Stadtbau GmbH Pforzheim)

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Stadtbau

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks 2004

2005

2006

2007

2008

2.712 75 1.178 7 3.972

2.754 74 1.307 7 4.142

2.740 70 1.300 8 4.118

2.784 69 1.298 9 4.160

2.746 69 1.298 9 4.122

0 0 0 0

24 0 24 48

0 0 0 0

48 0 0 48

0 0 0 0

92

154

169

58

85

4. Verwaltete Objekte Dritter Miet-/Eigentumswohnungen Gewerbe Garagen sonstige Mietverhältnisse zusammen:

143 15 140 1 299

102 15 124 2 243

88 15 124 1 228

88 15 124 1 228

86 15 120 1 222

5. Eigentumsobjekte - fertiggestellt verkaufte Wohnungen verkaufte Gewerbeeinheiten zusammen:

0 0 0

0 0 0

0 0 0

0 0 0

0 0 0

1. Bestand an eigenen Objekten Mietwohnungen Gewerbe Garagen sonstige Mietverhältnisse zusammen: 2. Bautätigkeit eigene Objekte - fertiggestellt Mietwohnungen Gewerbe Garagen zusammen: 3. Modernisierung eigene Objekte - fertiggestellt Mietwohnungen

Bestand an eigenen Objekten 4.200 4.000 3.800 3.600 3.400 3.200 2004

2005

2006

2007

2008

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Stadtbau

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Bautätigkeit und Verwaltung von Objekten 350 300

Objekte

250

Bautätigkeit eigene Objekte

200

Modernisierung eigene Objekte

150

Verwaltete Objekte Dritter Eigentumsobjekte

100 50 0 2004

2005

2006

2007

2008

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Allgemeine Entwicklung Die konjunkturellen Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich nach der abermaligen Verschärfung der Finanzkrise im Herbst 2008 und der damit einhergehenden Eintrübung in der Weltwirtschaft markant verschlechtert. Im Winterhalbjahr 2008/2009 ist mit einem erheblichen Rückgang der realwirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland zu rechnen. Die inzwischen ergriffenen Rettungsaktionen in vielen Ländern haben eine breite Grundlage geschaffen, um die globale Vertrauenskrise einzudämmen. Allerdings sind auch im weiteren Verlauf des Jahres 2009 die Belastungsfaktoren als hoch einzuschätzen. Erst im Zuge der erwarteten weltwirtschaftlichen Belebung im Jahr 2010 dürfte die deutsche Wirtschaft wieder an Schwung gewinnen. Arbeitslosigkeit Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise haben sich auch in Pforzheim und im Enzkreis bemerkbar gemacht mit steigenden Arbeitslosenzahlen und weniger Stellenangeboten. Während im Dezember 2007 die Arbeitslosenzahlen in Pforzheim bei 6,5 % lagen, ist im Dezember 2008 eine deutliche Verschlechterung erkennbar. Die Stadt Pforzheim hat eine Quote von 7,9 % (Vormonat 7,5 %), dies bedeutet steigende Tendenz. Deutlich erkennbar ist jedoch in Pforzheim und Umgebung der Mangel an Fachkräften. Auf das Mittel der Kurzarbeit wird derzeit zurückgegriffen; dies gibt den Unternehmen die Möglichkeit, bei schlechter Wirtschaftslage Kündigungen insbesondere von Fachkräften zu vermeiden. Bevölkerungsentwicklung in Pforzheim Das 1. Halbjahr 2008 brachte gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Plus von Einwohnern, womit die Marke von 116.000 Personen überschritten wurde. Auf den Trend der langfristig abnehmenden Einwohnerzahlen in dieser Stadt wird man sich dennoch einstellen müssen. Bei der natürlichen Bevölkerungsentwicklung übersteigen die Sterbezahlen im langfristigen Trend zunehmend die Geburtenzahlen. Wanderungsgewinne wird es im großen Stil nicht mehr geben. Siedlungsentwicklung und Wohnbautätigkeit Die Zahl der Baugenehmigungen bewegte sich im 1. Halbjahr 2008 ein wenig aufwärts. Von einer deutlichen Zunahme der Bautätigkeit kann jedoch nicht ausgegangen werden. Im Durchschnitt waren die genehmigten Wohnungen 126 m² groß, da es sich in der Mehrzahl um Einfamilienhäuser handelte, ein Trend, den wir schon seit 2006/2007 beobachten. Mit der Konversionsmaßnahme Buckenberg, an der wir zu 50 % beteiligt sind, wollen wir mit dem Projekt „tiergarten“ für Familien bezahlbare Wohnbaugrundstücke in attraktiver Lage mit hervorragender Infrastruktur anbieten. Die aktuellen Reservierungszahlen sprechen für dieses Projekt. - 64 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Stadtbau

Energie Am 01. April 2008 ist das Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württemberg in Kraft getreten. Dieses Gesetz sieht vor, dass der Wärmebedarf bei neu zu errichtenden Wohngebäuden zu 20 % aus erneuerbaren Energien gedeckt werden muss. Ab 2009 wird diese Verpflichtung für Neubauvorhaben durch das Wärmegesetz des Bundes abgelöst. Das Landesgesetz gilt ab 2010 weiter für den Wohngebäudebestand und regelt einen Deckungsanteil von 10 %, wenn im Einzelfall die zentrale Heizanlage ausgetauscht wird. Das Gesetz eröffnet eine Vielzahl an Möglichkeiten zum Ersatz fossiler Energieträger, so dass eine wirtschaftlich zumutbare Erfüllung gewährleistet ist. Auf diese Weise tragen wir alle dazu bei, dass unsere Wärmeversorgung auf eine umweltfreundliche und berechenbare Grundlage gestellt wird und wir ein Stück Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern gewinnen. Diese gesetzlichen Grundlagen sind für uns die Mindeststandards, die wir bei der Modernisierung, Instandhaltung und Erneuerung unserer Gebäude berücksichtigen. Darüber hinaus prüfen und realisieren wir alle energetischen Möglichkeiten die der Markt bietet, um für unsere Mieter die optimale Lösung zu erreichen. Für eine vorbildliche energetische Konzeption wurde unsere Mehrfamilienhausanlage Eisenbahnstraße 29 – 33 mit dem Solar- und Energiepreis 2008 des Energie- und Beratungszentrums Pforzheim Enzkreis gGmbH ausgezeichnet. Nachhaltigkeit Eine nachhaltige Entwicklung zielt auf einen Ausgleich zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen, zwischen den Bedürfnissen von Industrieländern und Ländern, der so genannten 3. Welt, aber auch den Bedürfnissen der heute lebenden Menschen und künftiger Generationen. Nachhaltigkeit als gesellschaftliches Leitbild für die Zukunft hat folglich nicht nur einen ökologischen Bedeutungsinhalt, sondern bezieht ebenso Fragen ökonomischer Produktivität und sozialer Gerechtigkeit mit ein. Nachhaltige Entwicklung steht somit gleichsam für eine wirtschaftlich leistungsfähige, ökologisch verträgliche und sozial gerechte Entwicklung. Die Entwicklung nachhaltiger, umweltgerechter Lebens- und Arbeitsformen stellt eine der größten gegenwärtigen Herausforderungen für uns alle dar. Sie erfordert weitreichende Innovationen in nahezu allen gesellschaftlichen Handlungsfeldern. Dies betrifft nicht nur die Gebäude und Strukturen die wir errichten, sondern auch das Miteinander unserer Mieter und das Verhältnis zu uns als Vermieter. Der Alterungsprozess, nur als Beispiel, stellt uns vor neue Aufgaben und verlangt einen nachhaltigen Lösungsansatz. Umsatz und Geschäftsfelder Der Umsatz aus Vermietung und Verpachtung im Jahr 2008 hat sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 277.798,08 auf EUR 15.129.662,03 erhöht. Die Erhöhung resultiert aus der Erhöhung der abzurechnenden Betriebskosten, dem Neubezug Eisenbahnstraße 29 – 33 in 2007 und in geringem Maße durch Mieterhöhungen nach Modernisierung in 2008. Vermietung, Verpachtung, Leerstände Die Gesamt-Leerstandsquote des Unternehmens lag am 31.12.2008 bei 3,5 %. Die Quote sank damit um 2,0 % gegenüber dem Jahr 2007. Davon wurden 1,7 % der leer stehenden Wohnungen aufgrund von anstehenden Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen nicht weiter vermietet. Wegen beabsichtigter Verkäufe sind weitere 1,1 % der Wohnungen nicht vermietet, sodass der tatsächliche Leerstand am 31.12.2008 lediglich 0,7 % des gesamten Wohnungsbestandes ausmacht.

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Stadtbau

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Entwicklung des Wohnungsleerstandes durch Mietausfall

Gesamtbestand : Leerstehende Wohnungen insgesamt : = in Prozent darunter : wegen laufender/beabsichtigter Modernisierung/Abbruch = in Prozent wegen Verkaufsabsicht = in Prozent somit : tatsächlicher Leerstand = in Prozent

Stand im Dezember Stand im Dezember 2007 2008 Anzahl Woh- Sollmiete Anzahl Woh- Sollmiete nungen EUR nungen EUR 2.784 802.480 2.746 808.683 154 5,5 %

25.441 3,2 %

96 3,5 %

14.881 1,8 %

85 3,1 % 17 0,6 %

8.189 1,0 %

46 1,7 % 31 1,1 %

9.157 1,1 %

52 1,8 %

17.252 2,2 %

19 0,7 %

5.724 0,7 %

Leerstands- und Fluktuationsquote gesamt

Gesamtbestand 31.12. Anzahl WE Leerstand Anzahl WE Leerstand in % Fluktuation Anzahl WE Fluktuation in %

2004 2.712 104 3,8% 257 9,5%

2005 2.754 95 3,5% 250 9,1%

2006 2.740 108 3,9 % 260 9,5 %

2007 2.784 154 5,5 % 236 8,5%

2008 2.746 96 3,5 % 229 8,3%

Die Fluktuationsrate hat sich gegenüber dem Jahr 2007 um 0,2 % auf 8,3 % gesenkt. Davon sind 1,4 % Mieter innerhalb unseres eigenen Bestandes umgezogen. Die Auswertung der Fluktuation hat folgende meist genannten Kündigungsgründe ergeben: • Wohnung zu klein • Erwerb von Eigentum • Arbeitsplatzwechsel • Altenheim / Pflegefall • Sonstiges / Verstorben / zurück in die Heimat • rein private Gründe • Miete zu hoch Auch im Jahr 2008 haben wir die Leerstandszeiten genutzt, um die Wohnungen zu modernisieren, insbesondere die Erneuerung der Böden und Sanitäreinrichtungen. Hier ist nach wie vor ein hoher Investitionsbedarf notwendig. Mietausfälle aufgrund der Leerstandsquote haben auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zwar Einfluss, der aber nicht von wesentlicher Bedeutung ist. Bauträgergeschäft Ähnlich wie im Jahr 2007 hat sich das Bauträgergeschäft erheblich reduziert. Eigentumswohnungen als Neubaumaßnahmen wurden nicht in Angriff genommen. Ebenso ist 2008 keine Umwandlung von bestehendem Besitz in Eigentumswohnungen erfolgt. Zusammen mit der PFORZHEIMER Bau und Grund GmbH und der Haus GmbH der SPARKASSE Pforzheim Calw Grundstücksgesellschaft & Co. KG hat die STADTBAU GmbH PFORZHEIM das Reihenhausprojekt Redtenbacher-/Reitzensteinstraße entwickelt.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Stadtbau

Von dem 4. Bauabschnitt sind von 15 Reihenhäusern 12 Häuser verkauft worden. Die restlichen 3 Häuser sind vermietet. Bei der weiteren Bebauung des Areals werden wir keine Reihenhausgruppen mehr realisieren. Der 5. Bauabschnitt wurde daher in 7 Parzellen aufgeteilt, von denen bisher 4 zur Bebauung von Einfamilienhäusern verkauft wurden. Über die Bebauung des 6. und letzten Bauabschnittes werden wir im Laufe des Jahres 2009 eine Entscheidung treffen. Mit der Umgestaltung des Gebietes Herrenstriet wurde 2008 begonnen. Nachdem die dortigen Bewohner umgesiedelt wurden, sind die Abbrucharbeiten durchgeführt worden. 2009 folgen die Erschließungsmaßnahmen. Ziel der Maßnahme ist die Realisierung von 6 Reihenhäusern durch den Umbau von 2 Bestandsgebäuden und die Bildung von 8 Einfamilienhausgrundstücken. Gebäude und Grundstücke sollen verkauft werden. Dienstleistungsgeschäft Die Eigentumsverwaltung und Geschäftsbesorgung bei der Verwaltung von Wohnungen für Dritte hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verändert. Die in 2008 verwalteten Einheiten belaufen sich demnach auf 117 Wohneinheiten. Die eingesetzten Personal- und Sachkosten sind abgedeckt. In diesem Geschäftsfeld besteht kein nennenswertes Unternehmensrisiko. Die Projektentwicklung und Beratertätigkeit der STADTBAU GmbH PFORZHEIM für Projekte Dritter ist nach wie vor gefragt z. B. für die Konversionsmaßnahme Buckenberg. Der Deckungs- und Ergebnisbetrag für diese Dienstleistung ist für die nächsten Jahres bekannt, womit auch hier kein Risiko besteht. Finanz- und Vermögenslage, Kosten- und Ertragssituation Das Anlagevermögen hat sich auf EUR 114.305.302,26 verringert. Diese Minderung resultiert aus den planmäßigen Abschreibungen, die über den Investitionen für die Neubaumaßnahmen und den angefallenen Modernisierungen des Wohnungsbestandes liegen. Der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen beträgt nunmehr 92,5 %. Das Eigenkapital beträgt zum Jahresende 2008 EUR 41.081.215,53 = 33,2 % am Gesamtvermögen und ist damit leicht gestiegen gegenüber dem Jahr 2007. Nach wie vor ist die Liquidität gesichert, da ausreichend Finanzvolumen zur Verfügung steht. Die Gewinn- und Verlustrechnung schließt mit einem Jahresüberschuss von EUR 537.744,02 ab. Schaubild Anlagevermögen 114.506.120 120.000.000 €

114.142.849 116.114.779 118.050.033 117.404.592 114.305.302

100.000.000 €

80.000.000 €

60.000.000 €

40.000.000 €

20.000.000 €

0€

2003

2004

2005

2006

2007

2008

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Stadtbau

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Kosten- und Ertragssituation Wie in den letzten Jahren wurde auch im Jahr 2008 der Haupterlös der STADTBAU GmbH PFORZHEIM im Vermietungsbereich erwirtschaftet. Da hier der Schwerpunkt unserer Unternehmenstätigkeit liegt, ist die Erhaltung des Anlagevermögens für uns äußerst wichtig. Daher werden wir nach wie vor hohe Investitionen in umfangreiche Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen tätigen, um dieses Unternehmensziel langfristig zu sichern. Beteiligungen an anderen Unternehmen Die STADTBAU GmbH PFORZHEIM zeichnet am Stammkapital der PFORZHEIMER Bau und Grund GmbH derzeit 38,55 Prozent. Aufgrund der uns vorliegenden Daten ist die wirtschaftliche Situation des Unternehmens PFORZHEIMER Bau und Grund GmbH geordnet. An der am 29.11.2006 gegründeten Konversionsgesellschaft Buckenberg ist die STADTBAU GmbH mit 50 % beteiligt. Weitere Gesellschafter sind die Haus GmbH der Sparkasse Pforzheim Calw Grundstücksgesellschaft & Co. KG, die AJS-Projekt GbR, die Arbeitsgemeinschaft Pforzheimer Wohnungsunternehmen GbR und die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG. Gegenstand dieses Unternehmens ist im Rahmen der kommunalen Aufgabenstellung die Vorbereitung, Planung, Entwicklung und Neuerschließung des ca. 20 ha großen Konversionsgeländes der Buckenberg-Kaserne in Pforzheim, insbesondere durch den Abbruch der vorhandenen Bausubstanz, soweit erforderlich, die Neuordnung des Grundstücks, der Bau neuer Erschließungs- und Versorgungsanlagen und die Errichtung, Betreuung, Bewirtschaftung und Verwaltung von hochwertiger, generationsübergreifender Wohnbebauung sowie die Umsetzung innovativer Energiekonzepte. Die Abbrucharbeiten der Kasernengebäude waren im Februar 2008 abgeschlossen. Das von uns eingeschaltete Ingenieurbüro hat die Werkplanung der Erschließungsmaßnahmen und die erforderliche öffentliche Ausschreibung vorbereitet. Die Vergabe erfolgte im August 2008. Der geänderte Bebauungsplan wurde im Dezember 2008 vom Gemeinderat der Stadt Pforzheim beschlossen. Gestaltungsregeln und Grundstückspreise wurden festgelegt und das Projekt „tiergarten“ anlässlich der Immo-Ausstellung in der Stadthalle Pforzheim am 27./28. September 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Interesse war sehr groß. Bis Jahresende haben 30 Bewerber Reservierungsverträge abgeschlossen. Der Alleinvermarktungsauftrag obliegt der Sparkasse Pforzheim Calw. Das im Bau befindliche Einkaufszentrum wird im Juli 2009 fertig gestellt. Die Gesellschaft ging von Anbeginn davon aus, dass für die Realisierung des Projektes „tiergarten“ es einer Zeitspanne von 10 Jahren bedarf, um sämtliche Grundstücke zu vermarkten. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Situation und aufgrund des nachhaltigen Interesses an diesem Projekt halten wir diese Einschätzung für realistisch. Organisation und Mitarbeiter Wir arbeiten mit dem immobilienwirtschaftlichen Software-Programm Immotion. Kundenorientierung und Servicequalität standen im abgelaufenen Geschäftsjahr wie auch in den vergangenen Jahren im Vordergrund bei der Ausrichtung unserer Mitarbeiter. Regelmäßige Mitarbeitergespräche dienen dazu Unternehmensstrategien und –ziele zu definieren. Durch Mitarbeiterqualifizierung sichern wir die Kompetenz unserer Beschäftigten.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Stadtbau

Risikomanagement Der Auslauf von Zinsbindungen wird ständig überwacht und seit den 80er Jahren eine breit gestreute Laufzeit bei Prolongationen eingehalten. Damit ist das Risiko bei anstehenden Zinsprolongationen eingegrenzt. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten oder, soweit absehbar, in diesen Bericht bereits aufgenommen. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung / Mittlere Finanzplanung und Zahlungsfähigkeit Das Geschäftsjahr 2008 verlief deutlich besser als zunächst im Wirtschaftsplan angenommen. Dies ist insbesondere auch auf das positive Ergebnis der Hausbewirtschaftung mit höheren Umsatzerlösen und paralleler Unterschreitung der Kostenansätze für Leerstand und Mietausfälle wegen Uneinbringlichkeit zurückzuführen, sodass mit einem Jahresüberschuss abgeschlossen werden konnte. Die hohen Investitionen die wir tätigen, tragen zur wirtschaftlichen Stabilisierung des örtlichen Handwerks bei. Wie in den vergangenen Jahren konnten einige geplante Baumaßnahmen nicht zu Ende geführt werden, sodass die kostenmäßige Abwicklung, in einigen Fällen auch die technische Abwicklung, erst im Jahr 2009 beendet und abgerechnet werden. Entsprechend KonTraG haben wir unseren Aufsichtsrat im Frühjahr, im Sommer und im Herbst über die aktuelle wirtschaftliche Situation des Unternehmens informiert und die Entwicklung der STADTBAU GmbH PFORZHEIM berichtet. Zusammengefasst wurde für das Jahr 2008 festgestellt, dass wir in den vergangenen Jahren kein Risiko aus laufenden Geschäften oder abgeschlossenen Rechtsgeschäften zu verzeichnen hatten. Es gab keine Rechtsstreitigkeiten von Bedeutung. Versicherungen zur Abdeckung von Haftungen und Betriebsrisiken sind in ausreichendem Maße abgeschlossen. Die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens war und ist jederzeit gewährleistet. Die Zahl der Privatinsolvenzen nimmt in letzter Zeit zu, so dass der Abschreibungsbedarf bei Mieten zunehmen kann. Mit dem straffen Mahnwesen kann allerdings der durch uneinbringliche Forderungen entstehende Schaden eingedämmt werden. Die STADTBAU GmbH PFORZHEIM hat sich in den vergangenen Jahren intensiv um die Bestandserneuerung ihrer Gebäude bemüht. Schwerpunkt waren dabei die Sanierungen der von der Stadt Pforzheim übernommenen Wohngebäude, die häufig unter Denkmalschutz stehen und dadurch einen erhöhten Investitionsaufwand erforderlich machten. Gleichzeitig haben wir das Neubausegment Geschosswohnungsbau stetig weiter verfolgt mit der Zielrichtung, mietgünstigen Wohnraum mit bezahlbaren Nebenkosten zu bauen. Dies wird auch im Jahr 2009 ein Schwerpunkt unseres unternehmerischen Handelns sein. Für den 2007 fertig gestellten Neubau Eisenbahnstraße 29 – 33 haben wir den Solar- und Energiepreis 2008 erhalten; ebenso wie die Auszeichnung guter Bauten 2008 vom Bund Deutscher Architekten. Mit diesem Projekt haben wir ein vorbildliches Konzept erarbeitet, bei dem Ökonomie, Ökologie, Nachhaltigkeit und gute Architektur erfolgreich zusammengefasst sind und von dem letztlich auch die 48 Mietparteien profitieren. Eine stetige Mieterbefragung zeigt uns den Stand unserer Bemühungen. Die Mieterzeitung geht auf aktuelle Themen ein und wird gerne gelesen. Um die gesamtwirtschaftlichen Risiken zu mindern, beobachten wir permanent die wirtschaftliche Entwicklung unseres Raumes. Hier lassen sich momentan insofern Risiken erkennen, als dass die Arbeitslosenquote in Pforzheim über dem Durchschnitt Baden-Württembergs liegt. Der Bedarf an preisgünstigen Wohnungen wird steigen. Mieterberatung und das Forderungs- und Mahnwesen werden besonders gefordert sein. Bei den betrieblichen Risiken kann man feststellen, dass der bisherige Verlauf des Geschäftsjahres 2009 den Vorgaben des Wirtschaftsplanes entspricht. - 69 -

Stadtbau

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Das für das Jahr 2009 vorgesehene Modernisierungs- und Instandhaltungsprogramm geht von hohen Investitionen aus, die sich teilweise aufgrund der Größe der Projekte in das Jahr 2010 erstrecken werden. Mit einem hohen Investitionsbedarf rechnen wir vor allem auch bei den Gebäuden der 70er und 80er Jahre, bei denen Handlungsbedarf besteht, um die künftige Vermietung zu sichern. Die aktuellen Zinskonditionen am Kapitalmarkt, die Fördermittel gerade im energetischen Bereich und die momentane Situation im Baugewerbe in Pforzheim unterstützen diese Maßnahmen.

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer

Kaufm. Mitarbeiter

1

Techn. Mitarbeiter Hauswarte/geringf. Besch. Beschäftigte insgesamt 1

2004

2005

2006

2007

2008

15

15

12

14

13

9

9

11

13

12

46 70

24 48

23 46

24 51

24 49

incl. Geschäftsführung

Zeppelinstr. 1-5 und Oranierstr. 24 Modernisierung der Fassade mit Anbau von Vorsatzbalkonen und zeitgleicher Modernisierung der Außenanlage (Quelle: Stadtbau GmbH)

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Stadtbau

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Verkaufsgrundstücke, Vorräte, Unfertige Leist. Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände Wertpapiere Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

117.405 67 108.429 8.909 8.836

114.305 30 105.366 8.909 9.172

-3.100 -37 -3.063 0 336

4.120

4.566

446

1.096 0 3.620 134

887 0 3.719 116

-209 0 99 -18

Bilanzsumme

126.375

123.593

-2.782

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

40.543 12.750 26.911 0 882 639 85.106 87

41.081 12.750 27.848 0 483 620 81.797 95

538 0 937 0 -399 -19 -3.309 8

126.375

123.593

-2.782

Eigenkapital Stammkapital Rücklagen Verlustvortrag Bilanzgewinn/-verlust Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme

Blücherstr. 4 Komplettmodernisierung (Quelle: Stadtbau GmbH)

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Stadtbau

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

15.003 373 316 15.692

15.379 173 616 16.168

15.289 338 281 15.908

15.392 744 173 16.309

376 -200 300 476

90 -165 335 260

Aufwand für bezogene Lieferungen und Leistungen Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-6.014 -1.416 -3.343 -652 -11.425

-6.705 -1.454 -3.433 -921 -12.513

-7.069 -1.476 -3.466 -888 -12.899

-8.522 -1.559 -3.371 -751 -14.203

-691 -38 -90 -269 -1.088

364 22 33 -33 386

4.267 178 -3.106

3.655 238 -2.999

3.009 126 -3.022

2.106 136 -2.899

-612 60 107

646 112 23

1.339

894

113

-657

-445

781

0 1.339 -357

0 894 -356

0 113 -358

0 -657 -358

0 -445 1

0 781 2

982

538

-245

-1.015

-444

783

-100

-55

245

1.015

45

-300

882

483

0

0

-399

483

Betriebsergebnis Zinserträge, Ertr. aus Beteilig. Zinsaufwand Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern Jahresüberschuss/-fehlbetrag Einstellungen in bzw. Entnahmen aus Rücklagen (-/+) Bilanzgewinn/-verlust

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

92,9

92,0

93,6

92,9

92,5

Eigenkapitalquote

%

35,0

31,9

31,4

32,1

33,2

Anlagendeckung I

%

37,6

34,7

33,5

34,5

35,9

Umsatzrentabilität

%

-0,2

-18,6

-4,7

6,5

3,5

Eigenkapitalrentabilität

%

-0,1

-6,7

-1,8

2,4

1,3

Gesamtkapitalrentabilität

%

2,5

0,5

1,9

3,2

2,9

%

94,2

80,3

89,0

100,8

96,9

T€

3.232

683

2.638

4.295

3.936

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

- 72 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Schiller-Gymnasium

2.1.7 Ganztagesschule Pforzheim GmbH - Schiller-Gymnasium -

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Siedlungstraße 38 75180 Pforzheim

07231/ 39 30 31 07231/ 39 30 33 [email protected] www.schiller-gym.pf.bw.schule.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 21.08.1986 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 23.01.2008.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen der kommunalen Aufgabenstellung der Betrieb einer privaten Ganztagesschule nach den jeweils geltenden Vorschriften des Landes BadenWürttemberg.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

26.000 €

Stadt Pforzheim: Förder- und Freundeskreis des Schiller-Gymnasiums Pforzheim e.V.:

15.600 €

= 60 %

10.400 €

= 40 %

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende Stadtkämmerin Susanne Weishaar, stv. Vorsitzende Prof. Dr. Dr. Gerd Presler (Vorsitzender des Förder- und Freundeskreises Schiller-Gymnasium Pforzheim e.V. mit Sitz in Pforzheim)

Geschäftsführung:

Georg Busch

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Schiller-Gymnasium

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates Die Angaben über die Vergütung für die Geschäftsführung unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten keine Vergütung bzw. Aufwandsentschädigung.

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuss, der sich nach der Anzahl der Schüler bemisst. Durch die Neuorganisation des Gebäudemanagements ab 01.01.2006 und die Anwendung des Vermieter-/Mietermodells ist grundsätzlich die Erhebung einer Echtmiete erforderlich. Der Betrag in Höhe von 218.339 € ermittelt sich daher aus dem Zuschuss von 41.584 € gemäß bisherigem Vertrag und einer „Verrechnung“ von 176.755 € an das Gebäudemanagement auf der Grundlage einer kostenechten Miete. in € Hhst. 1.2390.715000

2004

2005

2006

2007

2008

37.720

40.296

211.607

217.971

218.339

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Das Stammkapital wurde in notarieller Urkunde vom 23.01.2008 auf Euro umgestellt und um 435,41 € auf 26.000,00 € erhöht. Der Nennbetrag des Geschäftsanteils der Stadt Pforzheim wurde von 15.338,76 € auf 15.600,00 € erhöht. Die Eintragung in das Handelsregister ist am 01.04.2008 erfolgt.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks 2003/2004

2004/2005

2005/2006

2006/2007

2007/2008

442 24,6

444 24,7

460 25,6

457 25,4

451 25,1

Durchschnittliche Schülerzahl Klassenteiler

Durchschnittliche Schülerzahl 480 460 440 420

7/ 20 08 20 0

6/ 20 07 20 0

5/ 20 06 20 0

4/ 20 05 20 0

20 0

3/ 20 04

400

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt. - 74 -

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Schiller-Gymnasium

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Darstellung des Geschäftsverlaufs Entwicklung der Branche Die Gesellschaft betreibt ein staatlich anerkanntes Gymnasium als Ganztagesschule in Pforzheim. Ein Gesamtüberblick der Schulart „Gymnasien in Baden-Württemberg“ im Schuljahr 2006/2007 zeigt folgende Zahlen:

Gymnasien - davon öffentlich - davon privat

Schulen

Klassen

Schüler insgesamt

Schüler Veränderung in % ggü. Vj.

Lehrkräfte

377 59

8.928 967

302.060 31.262

+ 1,4 + 2,7

19.238 2.127

Gymnasien - davon öffentlich - davon privat

erteilte Lehrerwochenstunden

Schüler je Klasse

Schüler je Lehrkraft

427.582 47.856

27,7 25,9

15,7 14,7

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 26.10.2007

Ziel des Gymnasiums ist es laut Schulgesetz „Schülern mit entsprechender Begabung und Bildungsabsichten eine breite und vertiefte Allgemeinbildung, die zur Studierfähigkeit führt“ zu vermitteln. Damit schafft es zugleich die Voraussetzungen sowohl für eine berufliche Ausbildung ohne Studium als auch für Führungsaufgaben in Berufen, die einen Hochschulabschluss verlangen. Die Unterrichtsgestaltung am Gymnasium hat nach Auffassung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport drei zentrale Ziele: • eigenverantwortliches, • selbstständiges und • zielorientiertes Arbeiten. Dabei kommt den Unterrichtsformen besondere Bedeutung zu: • fächerverbindendes Denken und Arbeiten, • Gruppen- und Partnerarbeit, • Umgang mit neuen Medien. Im vergangenen Schuljahr 2007/2008 haben rund 340.200 Schülerinnen und Schüler eines der knapp 440 allgemeinbildenden Gymnasien des Landes besucht. Zum Schuljahr 2004/2005 war für alle fünften Jahrgangsstufen flächendeckend das achtjährige Gymnasium (“G8“) eingeführt worden. Im aktuellen Schuljahr werden bereits 5 Jahrgänge (Klassenstufen 5 bis 9) im G8 unterrichtet. Trotz anhaltender Kritik am G8 ist das Gymnasium die beliebteste weiterführende Schulart geblieben, was sich auch an den seit Jahren ansteigenden Übergangsquoten von der Grundschule auf diese Schulart widerspiegelt.

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Schiller-Gymnasium

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Übergänge aus Klassenstufe 4 an Grundschulen auf weiterführende Schulen zum Schuljahr 2007 / 2008 – öffentliche und private Schulen – Schüler in der Klassenstufe 4 nach Abschluss der Aufnahmeverfahren 2007 davon Übergänge auf … Insgesamt

Hauptschulen Anzahl

%

Realschulen Anzahl

%

Gymnasien Anzahl

%

Sonstige Anzahl

%

Heilbronn (SKR)

1.185

398 33,6

363 30,6

410

34,6

14

1,2

Heilbronn (LKR)

3.959

1.130 28,5

1.327 33,5

1.489

37,6

13

0,3

Heidelberg (SKR) Pforzheim (SKR)

1.044

146

14

197 18,9

608

58,2

93

8,9

1.185

355

30

314 26,5

501

42,3

15

1,3

Calw (LKR)

1.888

525 27,8

639 33,8

711

37,7

13

0,7

Enzkreis (LKR) BadenWürttemberg

2.348

577 24,6

787 33,5

964

41,1

20

0,9

112.735

29.852 26,5

36.981 32,8

44.558

39,5

1.344

1,2

Quelle: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 10/2008 Artikel von Silvia Schwarz-Jung

Umsatzentwicklung Die Gesellschaft finanziert sich durch Zuschüsse vom Land, vom Enzkreis und von der Stadt Pforzheim. Darüber hinaus haben die Eltern monatlich ein Schulgeld zu bezahlen. Der Aufsichtsrat der Ganztagesschule Pforzheim GmbH hat in der Sitzung am 26. Januar 2006, im Hinblick auf die Kostensituation der Schule, bedingt durch die in den letzten Jahren gestiegenen Betriebskosten, beschlossen, ab dem Schuljahr 2007/2008 das Schulgeld auf € 320,00 monatlich zu erhöhen. Die Anzahl der Schüler hat sich von 457 Schülern im Vorjahr auf 451 Schüler im Berichtsjahr verändert. - 76 -

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Schiller-Gymnasium

Leistung der Ganztagesschule Pforzheim GmbH Die staatliche Anerkennung der Ganztagesschule Pforzheim GmbH garantiert, dass alle Zeugnisse und Abschlüsse bis hin zum Abitur den staatlichen Gymnasien gleichen. Dies beinhaltet auch, dass ein Wechsel von oder zu einer staatlichen Schule in Baden-Württemberg jederzeit möglich ist. Unterschiede zu den Lehrplänen an staatlichen Schulen existieren nicht. Der besondere Charakter zeigt sich bei der intensiven, individuellen Betreuung der Schülerinnen und Schüler und den angebotenen Projekten. Seit der Gründung der Ganztagesschule Pforzheim GmbH beweisen steigende bzw. stabile Schülerzahlen den Erfolg dieses Modells. Dabei setzt sich die Ganztagesschule Pforzheim GmbH in Bezug auf die Schülerzahlen selbst Grenzen, da die Klassenstärke von einem Richtwert von 25 Schülerinnen und Schülern ausgeht. Dies bewahrt auch der Schule eine persönliche und überschaubare Atmosphäre und ist Garant für ihre pädagogische Qualität. Von ihren Anfängen bis zum heutigen Tag ist das Gymnasium seinem Ziel verpflichtet, den einzelnen Schüler als Persönlichkeit zu fördern und auf seinem Weg zum schulischen Erfolg zu begleiten. „Lehren, Erziehen, und Betreuen“ sind die wichtigsten Leitgedanken der pädagogischen Konzeption des Gymnasiums. Möglich ist dies aber nur, wenn die Lehrer ausreichend Zeit haben, um die vorgegebenen Ziele umzusetzen. Wir nehmen uns die Zeit im Unterricht, in den Arbeitsstunden, in den Pausen und darüber hinaus. Damit werden Beziehungsstrukturen aufgebaut die für das oberste Prinzip -Betreuung- die Grundlage bilden. Konzept der Schule (Schaubild):

Die Konzeption des Schiller-Gymnasiums: Räumlichkeiten

Kleine Klassen

Ganztagesunterricht Mehrstunden Arbeitsstunden Blockstunden Zeit

Schüler

Betreuung

Gemeinsames Mittagessen

AGs

Lehrer

Kommunikation

Eltern

In zwei Klassen pro Jahrgangsstufe werden jeweils bis zu 25 Schüler unterrichtet. Die kleinen Klassen garantieren mit den zusätzlichen Stunden an Vor- und Nachmittagen ein konzentriertes und leistungsförderndes Arbeiten. Übungsphasen werden integriert und vertiefen den Lernstoff. Projektorientierte und fächerübergreifende Arbeiten werden zum großen Teil in der Schule erledigt, Präsentationsformen und Wege zum selbstständigen, problembewussten und kooperativen Lernen stellen darüber hinaus wesentliche Schwerpunkte des Unterrichts dar. In den Arbeitsstunden werden die erworbenen Kompetenzen vertieft und ständig kontrolliert. Die intensive Betreuung vor allem in den Übungsphasen ermöglicht einen gesicherten Erwerb von Wissen und Fähigkeiten, die für ein zukünftiges Arbeiten notwendig sind.

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Schiller-Gymnasium

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Das gemeinsame Mittagessen, viele attraktive Arbeitsgemeinschaften und zahlreiche außerschulische Veranstaltungen, zu denen unter anderem Schullandheimaufenthalte und Exkursionen gehören, vervollständigen das Angebot und tragen wesentlich zu einem positiven Lernverhalten in einer angenehmen Atmosphäre bei. Zur Förderung der eigenen Kreativität und Interessen werden klassenübergreifend Arbeitsgemeinschaften angeboten. Sie sind im Stundenplan fest verankert und gehören zum Pflichtprogramm. Neben der Ausbildung sportlicher und künstlerischer Fähigkeiten dienen die AG’s auch zur Sozialisation innerhalb der Schulgemeinschaft. Da das Gymnasium eine Ganztagesschule ist, ist es notwendig, dass die Schüler ein täglich frisch zubereitetes Mittagessen bekommen. Pro Tag müssen ca. 380 bis 420 Essen (einschließlich ca. 20 vegetarischer Essen) zubereitet werden. Die Schüler kommen in erster Linie aus Pforzheim (216) und dem Enzkreis (176). Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff. der Abgabenordnung. Die Nachfrage nach Schulplätzen ist sehr groß mit der Folge, dass in der Unter- und Mittelstufe Wartelisten bestehen. Beschaffung Die Beschaffung der Lebensmittel für das Mittagessen erfolgt nach wirtschaftlichen Maßstäben. Im Zuge von Angebotsvergleichen orientiert man sich ständig am Markt. Derzeit werden 85 % der Waren über einen Großhändler eingekauft. Daneben werden Waren von lokalen Lieferanten bezogen. Investitionen Im Berichtsjahr wurden Investitionen im Bereich des Anlagevermögens i.H.v. rd. T€ 38,1 getätigt. Die Investitionen konnten durch Eigenmittel finanziert werden. Finanzierungsmaßnahmen / -vorhaben Finanzierungsmaßnahmen und –vorhaben wurden im laufenden Geschäftsjahr aus dem Cash flow der laufenden Geschäftstätigkeit getätigt. Personal- und Sozialbereich Die Personalentwicklung im Berichtsjahr stellt sich wie folgt dar: Sonstige KüchenAngestellte Angestellte personal / pädagogisches einschl. ReinigungsPersonal Geschäftsführer kräfte

Aushilfen

Stand 31.07.07 Zugänge Abgänge

42 2 2

4 0 0

6 0 0

2 0 0

Stand 31.07.08

42

4

6

2

Angaben zur Aus- und Weiterbildung Für die Weiterbildung des Personals werden intern regelmäßig Schulungen durchgeführt. Darüber hinaus werden gezielt für Mitarbeiter externe Schulungen angeboten.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Schiller-Gymnasium

Gesundheitsschutz und Arbeitsschutz Die Ganztagesschule Pforzheim GmbH hat ein Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen für den Gesundheits- und Arbeitsschutz beauftragt. Der Vertrag umfasst u.a. die arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung nach dem Arbeitssicherheits- und dem Arbeitsschutzgesetz sowie Umweltschutz und Arbeitsplatzmessungen. Tarifbindung Das Unternehmen unterliegt keiner Tarifbindung. Die Bezahlung der Löhne und Gehälter erfolgt in Anlehnung an die Tarifverträge (BAT/Land bzw. TVÖD). Das Entgeltsystem wurde in einer Betriebsvereinbarung zwischen der Gesellschaft und dem Betriebsrat zum 01.01.2008 neu geregelt. Umweltschutz Im Bereich Umweltschutz gibt es keine berichtsrelevanten Vorgänge. Die Verwertung der Speisereste (Küche) erfolgt in einer amtlich zugelassenen Biogas-Anlage. Darstellung der Lage des Unternehmens Ertragslage Die Ertragslage hat sich im Geschäftsjahr 2007/2008 weiterhin positiv entwickelt. Ergebnisentwicklung Im Geschäftsjahr 2007/2008 wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von T€ 35,5 (Vj.: T€ 56,2) ausgewiesen. Entwicklung der Gesamtleistung Geschäftsjahr

2007/2008 T€

2006/2007 T€

2005/2006 T€

2004/2005 T€

Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge

3.571,5

3.531,7

3.566,4

3.475,8

161,6

97,2

92,6

110,8

Summe

3.733,1

3.628,9

3.659,0

3.586,6

/ Auftragsentwicklung Das Interesse und die Nachfrage nach Schulplätzen an der Ganztagesschule Pforzheim GmbH ist sehr groß. In der Unter- und Mittelstufe bestehen Wartelisten. Das Interesse bei der jährlich durchgeführten Informationsveranstaltung für die neuen 5. Klassen zeigt, dass die Klassen auch in Zukunft voll besetzt sein werden. Entwicklung wesentlicher Posten der Gewinn- und Verlustrechnung Die Personalkosten haben sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 119,9 erhöht. Dies resultiert in der Hauptsache aus der Überleitung der Entgeltsbestandteile des TVöD für das pädagogische Personal mit gleichzeitiger tariflicher Erhöhung ab 01.01.2008 von rd. 5,1%. Die Gesellschaft hat mit dem Betriebsrat für alle Beschäftigten eine Betriebsvereinbarung geschlossen, die die Vergütung regelt. Der Aufsichtsrat hat dieser Betriebsvereinbarung zugestimmt.

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Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich wie folgt zusammen: 2007/08 T€ Verbrauch Küche Raumkosten Lehrmittel Werbung Versicherungen Reparaturen / Wartung Geräte Schulbetrieb Sonstige Aufwendungen Verwaltungskosten übrige sonstige betriebliche Aufwendungen

2006/07 T€

2005/06 T€

110,5 320,0 45,2 18,1 5,6

97,7 310,7 38,1 22,4 5,6

99,7 324,2 35,2 26,5 5,4

12,3 20,9 44,6

14,7 17,5 43,5

17,5 18,9 56,1

22,2

50,1

43,4

599,4

600,3

626,9

Die Zinsen und ähnliche Erträge haben sich im Geschäftsjahr 2007/2008 um T€ 3,8 vermindert. Vermögenslage Die Bilanzsumme der Gesellschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr von T€ 1.883,8 auf T€ 2.018,2 erhöht. Die Aktivseite der Bilanz wird dabei von den Wertpapieren mit einem Anteil von 45,7 % (Vj. 88,4 %) sowie von liquiden Mitteln mit einem Anteil von 45,8 % (Vj. 1,9 %) bestimmt. Aktivseite 31.07.2008 T€ % Sachanlagen Vorräte Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Wertpapiere Liquide Mittel Rechnungsabgrenzung Bilanzsumme

31.07.2007 T€ %

31.07.2006 T€ %

72,7 11,2

3,6 0,6

81,1 11,0

4,3 0,6

80,4 6,8

2,8 0,2

72,1 922,5 924,8 14,9

3,6 45,7 45,8 0,7

69,7 1.665,6 36,0 20,4

3,7 88,4 1,9 1,1

129,0 1.460,0 1.178,3 7,8

4,5 51,0 41,2 0,3

2.018,2

100,0

1.883,8

100,0

2.862,3

100,0

Der Buchwert der Sachanlagen ist aufgrund der im Geschäftsjahr 2007/2008 durchgeführten Investitionen in Höhe von T€ 38,1 (Vj. T€ 44,8) und der Abschreibungen auf Sachanlagen T€ 46,3 (Vj. T€ 44,1) um T€ 8,4 gesunken. Die sonstigen Vermögensgegenstände haben sich im Wesentlichen aufgrund niedrigeren zu aktivierenden Zuschüssen zum Bilanzstichtag verändert. Die liquiden Mittel haben sich im Geschäftsjahr um T€ 888,8 erhöht. Ursache hierfür ist, dass die Wertpapieranlage in eine Festgeldanlage umgewandelt wurde. Die Wertpapiere haben sich um T€ 743,1 aufgrund der Änderung der Anlageform vermindert.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Schiller-Gymnasium

Passivseite 31.07.2008 T€ %

31.07.2007 T€ %

31.07.2006 T€ %

Eigenkapital Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

817,8 1.107,5 91,0

40,5 54,9 4,5

781,9 1.001,8 99,8

41,5 53,2 5,3

725,7 924,4 1.211,6

25,4 32,3 42,3

1,9

0,1

0,3

0,0

0,6

0,0

Bilanzsumme

2.018,2

100,0

1.883,8

100,0

2.862,3

100,0

Die Eigenkapitalquote blieb von 41,5 % auf 40,5 % annähernd gleich. Die Rückstellungen erhöhten sich insbesondere für die Rückstellungen für Sozialversicherung und Substanzerhaltung. Die Verbindlichkeiten haben sich gegenüber dem Vorjahr von T€ 99,8 um T€ 8,8 auf T€ 91,0 verringert. Finanzlage Finanzierungsanalyse Die Summe der Zahlungsmittel erhöhte sich im Vergleich zum Bilanzstichtag des Vorjahres in Höhe von T€ 1.701,6 um T€ 145,7 auf T€ 1.847,3. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen zum Bilanzstichtag T€ 0,0 (Vj.: T€ 71,5). Investitionsanalyse Die Ganztagesschule Pforzheim GmbH investierte im Geschäftsjahr 2007/2008 insgesamt T€ 38,1 (Vj.: T€ 44,8). Im direkten Vergleich mit dem Vorjahr haben sich die Investitionen um T€ 6,7 vermindert. Den Gesamtinvestitionen standen Abschreibungen in Höhe von insgesamt T€ 46,3 (Vj.: T€ 44,1) gegenüber. Liquiditätsanalyse Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verminderte sich von im Vorjahr T€ 256,8 (Gj. 2006/2007) auf T€ 183,8. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug aufgrund von Auszahlungen für Investitionen T€ 38,1 (Vj.: T€ 44,8). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2007 / 2008 T€ 0,0 (Vj.: T€ 1.148,5). Nachtragsbericht Es haben sich keine berichtspflichtigen Vorgänge ereignet. Wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres liegen nicht vor. Chancen- und Risikobericht Das frühzeitige Erkennen und die Handhabung geschäftlicher Risiken ist Bestandteil der Sorgfaltspflichten der Geschäftsleitung. Im Rahmen der geschäftlichen Tätigkeiten ist die Gesellschaft auch Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. - 81 -

Schiller-Gymnasium

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Die im Hause vorhandene Berichterstattung und Kommunikation gibt der Unternehmensleitung die Möglichkeit, auf unternehmerische Risiken zu reagieren. Das Rechnungswesen (z.B. Buchhaltung und betriebswirtschaftliche Auswertungen) erlauben der Geschäftsführung eine laufende Kontrolle, so dass zeitnah auf Veränderungen reagiert werden kann. Ende Schuljahr 2011/2012 werden durch das zum Schuljahr 2004/2005 flächendeckend eingeführte G8 gleichzeitig 4 Klassen mit dem Abitur die Schule beenden. Dies hat zur Folge, dass das Schiller-Gymnasium ca. 40 Schüler weniger hat. Um diesen Erlösausfall aufzufangen werden derzeit Lösungsvorschläge erarbeitet. Der hervorragende Ruf des Gymnasiums führt dazu, dass die Nachfrage nach Schulplätzen ungebrochen ist mit der Folge, dass die Nachfrage nach Schulplätzen nicht in vollem Umfang befriedigt werden kann. Somit ergeben sich aus der Sicht der Schülerzahlen keine Risiken. Risiken können sich zukünftig aus einer Reduzierung der Zuschüsse Dritter (Land, Stadt Pforzheim und Enzkreis) ergeben. Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über die von uns darüber hinaus als wesentlich erachteten Risiken: Risiken aus Informationstechnologie Den typischen Risiken der elektronischen Medien, beispielsweise in Form von Hacker- und Virenangriffen, wird im Unternehmen mit umfangreichen Sicherungsmaßnahmen begegnet. Eine strikte Trennung der hausinternen EDV-Verwaltung und Online-Verbindungen über Internet u.ä. wird eingehalten. Sollten wider Erwarten in diesem Bereich signifikante Probleme auftreten, kann dies die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen. Personalrisiko Der zukünftige Erfolg ist untrennbar mit dem Engagement, der Motivation und der Qualifikation der Lehrkräfte verbunden. Durch interne Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramme werden u.a. fortwährend Maßnahmen ergriffen, um die Attraktivität als Arbeitgeber zu sichern. Die von uns für die zukünftige Entwicklung gesetzten Ziele basieren auf der Annahme, dass der Bedarf an Lehrkräften angesichts dieser Maßnahmen gedeckt werden kann. Risikobegrenzung durch Versicherungen Alle im Rahmen der Geschäftstätigkeit entstehenden relevanten Risiken sind durch Versicherungen abgedeckt. Der Umfang der Versicherungen wird laufend überprüft und bei Bedarf angepasst bzw. erweitert. Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen Die Liquiditätslage ist befriedigend; es sind keine Engpässe zu erwarten. Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Guthaben bei Kreditinstituten. Die Gesellschaft verfügt über ein effizientes Mahnwesen; Forderungsausfälle sind die Ausnahme. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt. Ziel des Finanz- und Risikomanagements der Gesellschaft ist die Sicherung gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Beim Finanzmanagement verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Schiller-Gymnasium

Zur Absicherung gegen das Liquiditätsrisiko und zur Aufrechterhaltung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit wird ein fortlaufender Liquiditätsplan erstellt, der permanent an aktuelle Änderungen angepasst wird und als Basis für die Geldmitteldisposition dient. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfalls- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein effizientes Mahnwesen. Sonstige Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen, die über das übliche Maß hinausgehen, existieren nicht. Chancen Wesentliche Chancen sind untrennbar mit bereits genannten Risiken verbunden. Chancen ergeben sich für uns im Wesentlichen aus • unserer langjährigen Tradition und unserem pädagogischen Konzept • dem gut ausgebildeten und motivierten Personal • Förderung der Kreativität durch Anleitung zum eigenverantwortlichen, selbständigen und zielorientierten Arbeiten der Schüler • Maßnahmen der Schulleitung und Geschäftsführung zur Vorstellung des Lehrkonzeptes Darüber hinaus ergeben sich aus unserem Ziel, die pädagogische Qualität zu erhalten und weiter zu entwickeln, die Chancen auch zukünftig das Interesse an unserem schulischen Angebot aufrecht zu erhalten. Zusammenfassung der Chancen- und Risikosituation Entsprechend der Unternehmensgröße und Organisation ist eine unternehmensinterne Kommunikation, die eine Wahrnehmung von Chancen bei gleichzeitiger Minimierung der genannten Risiken gewährleistet, vorhanden. Auf der Grundlage der heute bekannten Informationen sind keine Risiken erkennbar, die einzeln oder in Kombination eine unmittelbare Entwicklungsbeeinträchtigung oder den Fortbestand der Gesellschaft gefährden würden. Prognosebericht - für die Geschäftsjahre 2008/2009 und 2009/2010 Ziel für das laufende Geschäftsjahr und das nächste Geschäftsjahr ist es, dass die Vorgaben unseres Wirtschaftsplanes für das Geschäftsjahr 2008/2009 und 2009/2010 eingehalten und erfüllt werden können. Es sind keine wesentlichen Änderungen in der Geschäftspolitik zu erwarten. Die Unternehmensleitung geht in den Geschäftsjahren von folgender Entwicklung aus: Umsatztrends 2008/2009 PLAN

2009/2010 PLAN

Schulgeld Eltern Zuschüsse

1.654 1.876

1.660 1.880

Gesamt

3.530

3.540

in T€

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Schiller-Gymnasium

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Ergebnistrends

in T€ / % Personalaufwand - in % vom Umsatz - in T€ Sonstiger betrieblicher Aufwand - in % vom Umsatz - in T€ Jahresüberschuss

2008/2009 PLAN

2009/2010 PLAN

86 % 3.060

88 % 3.130

16 % 554 5

16 % 600 5

2008/2009 PLAN

2009/2010 PLAN

44

44

ca. 450

ca. 450

Sonstige Entwicklungen

Anzahl Personal (lt. Stellenübersicht) Zahl der Schüler Investitionen

Für die Geschäftsjahre 2008/2009 und 2009/2010 hat die Ganztagesschule Pforzheim GmbH folgende Investitionen geplant:

in T€

2008/2009 PLAN

2009/2010 PLAN

30

30

Investitionen

Die Investitionen im Geschäftsjahr 2008/2009 setzen sich wie folgt zusammen: - Ausstattungen Klassenzimmer - Ersatzbeschaffungen Möbel für Klassenzimmer - Ersatzbeschaffungen Küche Cashflow Das erwartete Ergebnis sowie die liquiditätsmäßig zur Verfügung stehenden Abschreibungen unter Berücksichtigung der Investitionen sollten in den Geschäftsjahren 2008/2009 ff. zu einem positiven Cash-flow führen. Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung Die Geschäftsleitung der Gesellschaft samt Schulleitung sind der Auffassung, dass sie auch zukünftig den Auftrag einer Ganztagesschule voll erfüllen können, vorausgesetzt, dass sich die Rahmenbedingungen für den Schulbetrieb nicht maßgeblich ändern.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Schiller-Gymnasium

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer

Angestellte - pädag. P. sonstige Angestellte

1

Arbeiter Aushilfen Beschäftigte insgesamt 1

2004

2005

2006

2007

2008

42

41

41

42

42

4

4

4

4

4

7

6

6

6

6

3 56

2 53

2 53

2 54

2 54

incl. Geschäftsführung

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2006/2007 2007/2008

Veränd.

Ist

Ist

06/07 zu 07/08

Anlagevermögen Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Wertpapiere Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

81 81 0 1.783 11 70 1.666 36 20

73 73 0 1.930 11 72 923 924 15

-8 -8 0 147 0 2 -743 888 -5

Bilanzsumme

1.884

2.018

134

2006/2007 2007/2008

Veränd.

Passiva in T€

Ist

Ist

06/07 zu 07/08

Eigenkapital Stammkapital Gewinnrücklagen Jahresüberschuss/-fehlbetrag Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

782 26 700 56 1.002 100 0

817 26 756 35 1.108 91 2

35 0 56 -21 106 -9 2

Bilanzsumme

1.884

2.018

134

- 85 -

Schiller-Gymnasium

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

Veränd.

Abweich.

Ist

Ist

Plan

Plan

06/07 zu 07/08

Plan/Ist 07/08

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

3.531 0 97 3.628

3.571 0 161 3.732

3.527 0 90 3.617

3.530 0 99 3.629

40 0 64 104

44 0 71 115

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

0 -2.972 -44 -600 -3.616

0 -3.093 -46 -599 -3.738

0 -3.032 -60 -557 -3.649

0 -3.060 -60 -554 -3.674

0 -121 -2 1 -122

0 -61 14 -42 -89

Betriebsergebnis Erträge aus Beteiligungen, Wertpapieren, etc. Abschreibungen auf Finanzanl., Wertpap. und Sonstiges Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit

12

-6

-32

-45

-18

26

44

41

32

45

-3

9

0

0

0

0

0

0

56

35

0

0

-21

35

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

0 56 0

0 35 0

0 0 0

0 0 0

0 -21 0

0 35 0

Jahresüberschuss/fehlbetrag

56

35

0

0

-21

35

Zuschuss Stadt Pforzheim 1

38

41

41

39

3

0

Zuschuss Land B.-W. Zuschuss Enzkreis

1.858 32

1.828 31

1.783 30

1.807 30

-30 -1

45 1

Zuschüsse gesamt 2

1.928

1.900

1.854

1.876

-28

46

2006/2007 2007/2008 2007/2008 2008/2009

1

Da das Schuljahr und das Haushaltsjahr zeitlich nicht identisch sind, können sich rechnerische Differenzen zwischen dem Zuschuss gemäß Jahresabschluss der Gesellschaft und dem Zuschuss gemäß Jahresrechnung der Stadt Pforzheim ergeben.

2

enthalten in Umsatzerlöse

(Quelle: Ganztagesschule Pforzheim GmbH)

- 86 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Schiller-Gymnasium

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2003/2004

2004/2005

2005/2006

2006/2007

2007/2008

Anlagenintensität

%

9,5

6,1

2,8

4,3

3,6

Eigenkapitalquote

%

44,5

37,3

25,4

41,5

40,5

Anlagendeckung I

%

470,9

614,0

907,5

965,4

1.119,2

Umsatzrentabilität

%

0,0

0,1

0,7

1,6

1,0

Eigenkapitalrentabilität

%

0,1

0,4

3,6

7,2

4,3

Gesamtkapitalrentabilität

%

0,1

0,2

0,9

3,0

1,7

%

40,9

43,7

44,1

44,3

44,7

T€

69

67

150

119

86

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

Schulgebäude Schillergymnasium (Quelle: Ganztagesschule Pforzheim GmbH)

- 87 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

vhs

2.1.8 Volkshochschule Pforzheim - Enzkreis GmbH

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Zerrennerstraße 29 75172 Pforzheim

07231/ 38 00 - 30 07231/ 38 00 - 34 [email protected] www.vhs-pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 18.12.1991 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 06.03.2007.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen seiner kommunalen Aufgabenstellung der Betrieb einer Volkshochschule mit Abendgymnasium und Abendrealschule unter Beachtung der Grundsätze für die Errichtung und den Betrieb der Volkshochschule nach § 13 Abs. 3 h) und unter Zugrundelegung folgender Leitsätze: a)

Die Volkshochschule nimmt als gleichberechtigte Einrichtung im Bildungswesen für die Stadt Pforzheim und den Enzkreis den gesetzlichen Auftrag der Weiterbildung nach dem Gesetz zur Förderung der Weiterbildung und des Bibliothekswesens des Landes Baden-Württemberg wahr. Als öffentlich verantwortete und geförderte Weiterbildungseinrichtung ist die Volkshochschule elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge.

b)

Sie leistet als konfessionell und politisch unabhängige Einrichtung im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung eine den Zielen des Grundgesetzes und der Landesverfassung förderliche Weiterbildungsarbeit. Sie erfüllt darin auch eine Aufgabe der Daseinsvorsorge.

c)

Der Zugang zu den Veranstaltungen der Volkshochschule ist jedermann ohne Rücksicht auf Staatsangehörigkeit, gesellschaftliche und berufliche Stellung sowie politische und weltanschauliche Zugehörigkeit offen.

d)

Die Gesellschaft arbeitet im Rahmen ihres Programms mit anderen Kultureinrichtungen, Verbänden und Organisationen zusammen. Sie soll den Verbänden im Bereich der Erwachsenenbildung angehören.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

52.000 €

Stadt Pforzheim: Enzkreis:

26.000 € 26.000 €

= =

50 % 50 % - 89 -

vhs

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

Landrat Karl Röckinger, Vorsitzender Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, stv. Vorsitzende Kulturdezernent, Roland Hübner Kulturdezernent, Bürgermeister Gert Hager Stadtrat Rolf Constantin Stadtrat Bernd Zilly Kreisrat Peter Huber Stadträtin Dorothea Luppold Kreisrat Udo Mack Bürgermeister Wolfgang Oechsle Bürgermeister Willi Rutschmann Stadträtin Christine Stavenhagen Rolf Becker - beratend Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich - beratend Wilfried Dölker - beratend Michael Gutjahr - beratend Dr. Ursula Mayer - beratend Murat Sanlitürk - beratend Doris Schühle - beratend Andrea Schumacher - beratend

Geschäftsführung:

Dagobert Breitkreutz

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates in € Geschäftsführung Aufsichtsrat 1

1

2004

2005

2006

2007

2008

1.253

1.566

1.879

1.044

1.268

Die Angaben unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuss zum Betrieb der Volkshochschule sowie für die im Auftrag der Stadt angebotene Hausaufgabenbetreuung, die Ergänzende Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule (früher Kernzeitbetreuung) und die Schulkindbetreuung „Hort an der Schule“:

- 90 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

in € VHS – Barzuschuss Hhst. 1.3500.716000 VHS – Raumbenutzungskosten für Schulen 1 Hhst. 1.3500.716000 Verlässliche Grundschule 1, 2 Hhst. 1.2910.676000 Schulkindbetreuung 1, 3 Hhst. 1.2910.676000 Hausaufgabenbetreuung 1 Hhst. 1.4650.705700 "Prävention gegen Schulabbruch" 4 Hhst. 1.4100.247000 4 Hhst. 1.4100.730000 1

vhs

2004

2005

2006

2007

2008

228.231

236.151

236.934

235.161

238.130

55.092

51.392

15.074

58.297

99.107

271.069

242.706

217.060

163.859

17.948

0

0

72.000

182.024

311.319

3.696

14.159

1.627

6.050

6.523

0 348.491

0 174.585

0 0

133.749 0

0 0

906.579

718.993

542.695

511.642

673.027

Schwankungen aufgrund unterschiedlicher Abrechnungszeiträume.

2

Verlässliche Grundschule wird zurückgeführt, in Schulkindbetreuung umgewandelt und (in Teilen) an andere Träger abgegeben.

3

Einführung Schulkindbetreuung "Hort an der Schule" ab dem Jahr 2006; zusätzlich neue Gruppen ab 2007 ff.

4

Wegfall "Prävention gegen Schulabbruch" ab Mitte des Jahres 2005; Rückzahlung Zuschüsse durch VHS in Höhe von 133.749 EUR aufgrund Endabrechnung des Projektes im Jahr 2007.

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks

Kursveranstaltungen gesamt davon VHS-Betrieb 1 Unterrichtsstunden gesamt davon VHS-Betrieb Teilnehmer gesamt davon VHS-Betrieb

2004

2005

2006

2007

2008

2.854 2.718 92.216 45.581 39.034 33.201

2.750 2.643 84.553 46.026 35.903 31.650

2.706 2.655 80.496 42.130 35.520 32.420

2.668 2.605 81.598 41.298 35.634 32.658

2.593 2.528 81.171 40.475 34.331 31.010

Zuschuss Stadt Pforzheim für VHS-Betrieb



228.231

236.151

236.934

235.161

238.130

Zuschuss VHS-Betrieb pro Veranstaltung pro Unterrichtsstunde pro Teilnehmer

€ € €

83,97 5,01 6,87

89,35 5,13 7,46

89,24 5,62 7,31

90,27 5,69 7,20

94,20 5,88 7,68

1

Rückgang seit 2005 insbesondere durch Wegfall "Prävention gegen Schulabbruch" ab Mitte des Jahres 2005.

- 91 -

vhs

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Teilnehmer gesamt

Kursveranstaltungen gesamt 3.500

50.000

3.000

40.000

2.500 2.000

30.000

1.500

20.000

1.000

10.000

500

0

0 2004

2005

2006

2007

2004

2008

2006

2007

2008

Zuschuss pro Teilnehmer VHS-Betrieb

Zuschuss pro Veranstaltung VHS-Betrieb 150

14 12

125 100 €

2005

10 € 8 6 4

75 50 25

2 0

0 2004

2005

2006

2007

2008

2004

2005

2006

2007

2008

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Die Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis hat das Geschäftsjahr 2008 mit einem Jahresergebnis von 85.935,33 Euro abgeschlossen. Dieses Ergebnis konnte durch die in 2007 eingeleiteten Maßnahmen der Gebührenerhöhung, der Kostenaufmerksamkeit bei Sach- und Personalkosten sowie einer positiven Entwicklung im schulischen und schulnahen Bereich erzielt werden. Den größten Einfluss hatte dabei die erhöhte Fixkostendeckung, welche durch einen temporären Anstieg der Leistungen im Bereich Hausaufgaben- und Kernzeitenbetreuung erzielt wurde. Im „Kerngeschäft“ der vhs waren bei den Kursgebühren Mehreinnahmen in der Größenordnung von 16.000 € gegenüber 2007 zu verzeichnen. Allerdings blieb die durch die Gebührenerhöhung geplante Einnahmeverbesserung hinter den Erwartungen zurück. Ursache war ein Rückgang an Teilnehmern in Sprach- und Kreativkursen. Dagegen konnte bei den so genannten nicht-förderfähigen Veranstaltungen Mehreinnahmen durch gute Belegungszahlen bei den Abendschulen und bei Prüfungen erzielt werden. Weitere Maßnahmen, die im 4. Quartal des Vorjahres in 2007 begonnen hatten, entfalteten im Jahr 2008 ihre volle Wirkung. Die Übernahme von vier Gruppen einschließlich der Ferienbetreuung in der „Verlässlichen Grundschulbetreuung“ in Königsbach und Stein und die Fortführung des Projekts „Förderung leistungsschwacher Schüler“ erbrachten wesentliche Deckungsbeiträge zum Gesamthaushalt der vhs. Bei der Schulkindbetreuung in der Stadt Pforzheim musste die vhs die Sonnenhofschule in - 92 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

vhs

eine andere Trägerschaft abgeben; dafür wurde jeweils eine zusätzliche Gruppe an der Süd- und an der Nordstadtschule eingerichtet. Die Kernzeitbetreuungen in Würm und in Hohenwart erfuhren eine zeitliche Ausweitung um je eine Stunde pro Tag. Zu einem positiven Ergebnis verhalf auch das Cash-Management, das Zahlungs- und Geldanlagetermine günstig steuerte, so dass Zinseinnahmen in der Größenordnung von 24.000 Euro verbucht werden konnten. Die Akquisition von Werbeanzeigen war mit einer Einnahmesteigerung von ca. 5.000 Euro ebenfalls erfolgreich. Auf der Ausgabenseite verringerten sich die Abschreibungen um ca. 7.000 Euro, weil die Ausgaben auf die nötigsten Ersatzbeschaffungen reduziert worden sind. Die Personalkosten des vhsStammpersonals fielen gegenüber 2007 auf Grund der Tariferhöhungen zwar höher als in 2007 aus, blieben aber unter dem Planansatz für 2008, weil Stellenbesetzungen zurückhaltend oder erst im Laufe des Spätjahres 2008 erfolgten, so dass sie sich finanziell nicht voll auswirkten. Die Änderung der Organisationsstruktur bei den Außenstellen, die im 1. Semester 2008 vorbereitet worden war, wurde ab dem 2. Semester 2008 umgesetzt. Alle Anmeldungen laufen ab September über die Zentrale in Pforzheim. Gleichzeitig wurde auch den Teilnehmern im Enzkreis der technische Zugang zur Online-Anmeldung eröffnet. Insgesamt führte die Umstrukturierung zur Entlastung der Außenstellenleitungen bei den reinen Verwaltungstätigkeiten und schuf mehr Zeit für Planung und Betreuung der Veranstaltungen. Nach der erfolgten Zertifizierung in 2007 wurde die Qualitätsentwicklung für eine Re-Zertifizierung in vier Jahren weiter intensiv verfolgt. Arbeitsgruppen befassten sich mit den strategischen Entwicklungszielen der vhs als kundenfreundlicher Bildungsanbieter, mit der Optimierung innerbetrieblicher Organisationsabläufe und mit Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Lehr- und Lernprozesse. Bei der Beurteilung der Gesamtlage ist festzustellen, dass die vhs mit diesem Jahresergebnis auf sicherer Grundlage steht. Gewisse Sorgen bereiten die rückläufigen Teilnehmerzahlen im förderfähigen Kursbereich. Die Ursachen können singulärer Natur sein. Es können aber auch die Auswirkungen der Gebührenerhöhung des Vorjahres sein oder die Folgen einer allgemeinen Tendenz zur Ausgabenzurückhaltung seit Herbst 2008, als die Finanzkrise ins öffentliche Bewusstsein rückte. Risiken für die zukünftige Entwicklung liegen in einem Rückgang der Fixkostendeckung, der durch die weitere Verteilung der Ganztagesbetreuung auf mehrere Träger entstehen kann. Wir würden eine solche Entwicklung durch operative Anpassungen zu kompensieren versuchen. Das Kerngeschäft der vhs muss auf jeden Fall im Fokus der Aufmerksamkeit bleiben. Gut aufgestellt ist die vhs mit ihren Projekten, der Betreuungsarbeit und den Abendschulen - also im gesamten nichtförderfähigen Bereich, der im Wesentlichen das positive Geschäftsergebnis trägt. Die vhs Pforzheim-Enzkreis GmbH hatte im Geschäftsjahr 2008 durchschnittlich 130 Beschäftigte, 700 Dozenten waren freiberuflich auf Honorarbasis tätig, und 28 ehrenamtliche Mitarbeiter leiteten die Außenstellen im Enzkreis. Die Belegschaft der vhs wird von einem fünf Personen umfassenden Betriebsrat vertreten. Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Geschäftsjahr mit einem Haushaltsvolumen von 3.964.915,91 Euro, einer Bilanzsumme von 936.588,58 Euro und einem Jahresüberschuss in Höhe von 85.935,33 Euro schloss.

(Quelle: vhs)

- 93 -

vhs

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2004

2005

2006

2007

2008

19

19

18

17

17

Aushilfen - Kernbetrieb

24

23

21

26

24

Betreuerinnen an den Grundschulen

39

38

40

48

53

17

9

0

0

0

Lehrer Abendgymnasium

20

20

19

19

19

Lehrer Abendrealschule

13

16

17

17

16

132

125

115

127

129

2

2

2

2

2

Angestellte - Kernbetrieb

Soz. präv. Maßnahme

2

Beschäftigte insgesamt

1

nachrichtlich: - Zivildienstleistende 1

incl. Geschäftsführung

2

Wegfall "Prävention gegen Schulabbruch" ab Mitte des Jahres 2005

Gebäude der Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis GmbH (Quelle: vhs)

- 94 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

vhs

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Wertpapiere Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

212 4 208 0 492 0 137 0 355 53

212 15 197 0 668 0 257 0 411 57

0 11 -11 0 176 0 120 0 56 4

Bilanzsumme

757

937

180

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Stammkapital Rücklagen Gewinn-/Verlustvortrag Jahresüberschuss/-fehlbetrag Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

164 52 93 -59 78 131 368 94

250 52 93 19 86 198 406 83

86 0 0 78 8 67 38 -11

Bilanzsumme

757

937

180

vhs-Programme (Quelle: vhs)

- 95 -

vhs

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

1.939 0 1.801 3.740

2.011 0 1.954 3.965

1.630 0 2.301 3.931

1.630 0 2.258 3.888

72 0 153 225

381 0 -347 34

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-1.047 -2.053 -47 -525 -3.672

-1.025 -2.271 -39 -563 -3.898

-1.186 -2.258 -60 -430 -3.934

-1.069 -2.291 -50 -486 -3.896

22 -218 8 -38 -226

161 -13 21 -133 36

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

68 15 -5

67 24 -5

-3 10 -5

-8 12 -4

-1 9 0

70 14 0

78

86

2

0

8

84

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

0 78 0

0 86 0

0 2 0

0 0 0

0 8 0

0 84 0

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

78

86

2

0

8

84

EDV-Raum im vhs PentHaus (Quelle: vhs)

- 96 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

vhs

Zuschüsse in T€ Zuschuss Stadt Pforzheim

- Vhs-betrieb

2

- Hausaufgaben-, Kernzeit- und Schulkindbetreuung

Zuschuss Enzkreis - Volkshochschulbetrieb - Familienbildung - "Förd. leistungsschwach. Schüler"

Zuschuss Land B.-W.

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

585

789

835

865

204

-46

235

295

235

285

60

60

350

494

600

580

144

-106

249

246

201

223

-3

45

177 25 47

174 25 47

177 24 0

177 24 22

-3 0 0

-3 1 47

157

154

156

160

-3

-2

- Volkshochschulbetrieb - Hausaufgaben- und Schulkindbetreuung

146

149

146

150

3

3

11

5

10

10

-6

-5

Zuschuss Oberschulamt

635

622

890

780

-13

-268

- Abendschulen - Kernzeit- und Schulkindbetreuung

368 267

363 259

450 440

430 350

-5 -8

-87 -181

Enzkreis-Gemeinden

45

75

90

90

30

-15

- Kernzeit- und Schulkindbetreuung

Landkreis Calw - Gemeinden - Volkshochschulbetrieb

45

75

90

90

30

-15

17

17

17

17

0

0

17

17

17

17

0

0

FRAG

1

1

26

38

0

-25

Sonstige

5

1

5

5

-4

-4

- Volkshochschulbetrieb

5

1

5

5

-4

-4

1.694

1.905

2.220

2.178

211

-315

Zuschüsse insgesamt 1 1

enthalten in Sonstige betriebliche Erträge

2

Der höhere Zuschuss Ist 2008 und Plan 2009 basiert auf der Änderung der Verrechnung der Miete für städtische Räume. Bedingt durch die Neuorganisation des Gebäudemanagements der Stadt und die Anwendung des Vermieter-/Mietermodells werden die Mietabrechnungen fakturiert und kassenmäßig über den Vhs-Zuschuss abgewickelt.

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

30,4

28,7

27,1

28,0

22,6

Eigenkapitalquote

%

15,4

16,3

10,1

21,7

26,7

Anlagendeckung I

%

50,7

56,8

37,4

77,4

117,9

Umsatzrentabilität

%

0,1

-0,1

-3,6

4,0

4,3

Eigenkapitalrentabilität

%

0,7

-0,7

-76,5

47,6

34,4

Gesamtkapitalrentabilität

%

0,7

0,5

-7,2

11,0

9,7

%

47,0

48,0

49,7

52,7

51,5

T€

65

68

2

147

195

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

- 97 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Sportstätten

2.1.9 Pforzheimer Sportstätten-Betriebs-GmbH i.L.

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Neues Rathaus, Marktplatz 1 75175 Pforzheim

07231/ 39 - 23 36 07231/ 39 - 13 10 [email protected] -

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 19.02.1976 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 26.07.1985. Die Gesellschaft befindet sich seit dem 01.01.2006 in Liquidation.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Sportstätten jeglicher Art durch Anmietung und Vermietung und Unterhaltung. Die Gesellschaft kann sich auf verwandten Gebieten betätigen und alle Geschäfte betreiben, die mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zusammenhang stehen.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

0€

Im Jahr 2008 wurde das Stammkapital von 25.565 € an die Anteilseigner im Verhältnis der Anteile ausbezahlt: Stadt Pforzheim: Bernd Reiser: Werner Kaiser:

12.271 € 6.647 € 6.647 €

= 48 % = 26 % = 26 %

- 99 -

Sportstätten

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Organe Gesellschafterversammlung Geschäftsführung:

Claudia Schlütter

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates Die Geschäftsführung erfolgt im Rahmen einer Nebentätigkeit. Die Angaben über die Vergütung unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Verbindung zum städtischen Haushalt In Form von Mietverhältnissen. Die Gesellschaft hat im Rahmen der Liquidation im Jahr 2008 14.949,48 € Dividende (netto) ausgeschüttet.

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Im Jahr 2008 wurden von der Gesellschaft 12.271,01 € Stammkapitalanteil an die Stadt zurückgezahlt.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks Veranstaltungen 1

Sportveranstaltungen 2 Veranstalt. Nagoldhalle 2 Veranstalt. Jahnhalle 1

Wochenendveranstaltungen (Sport)

2

nur nichtsportliche Veranstaltungen

2004

2005

2006

2007

2008

454 37 5

459 42 6

0 0 0

0 0 0

0 0 0

Die obige Übersicht bezog sich ausschließlich auf die Wochenendveranstaltungen in Sporthallen sowie auf die Vermietung der Nagoldhalle und der Jahnhalle für nichtsportliche Veranstaltungen. Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprachen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wurde der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

- 100 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Sportstätten

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Das Unternehmen befindet sich seit 01.01.2006 in Liquidation. Gegenstand der Pforzheimer Sportstätten-Betriebs GmbH i.L. ist nach § 2 des Gesellschaftsvertrages a)

der Betrieb von Sportstätten jeglicher Art durch Anmietung und Vermietung und Unterhaltung

b)

Die Gesellschaft kann sich auf verwandten Gebieten betätigen und alle Geschäfte betreiben, die mit dem Gegenstand des Unternehmens im Zusammenhang stehen.

Die bisher von der Pforzheimer Sportstätten-Betriebs GmbH wahrgenommenen Aufgaben der Vermietung von Sporthallen und der Mehrzweckhalle Dillweißenstein wurden in die städtische Organisation beim Schul- und Sportamt (ab 01.01.2007 Amt für Schulen, Kindertagesstätten und Sport) bzw. ab 01.09.2009 Amt für Bildung und Sport reintegriert. Im Rahmen der Liquidation war das Unternehmen mit der Abwicklung von Forderungen aus vorangegangenen Mietverhältnissen befasst. Die Auflösung steht unmittelbar bevor.

Außenaufnahme Sporthalle im Benckiserpark (Quelle: Gebäudemanagement Stadt Pforzheim)

- 101 -

Sportstätten

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2004

2005

2006

2007

2008

1

1

1

1

1

1

Hausmeister

1

1

0

0

0

Beschäftigte insgesamt

2

2

1

1

1

Angestellte

1

incl. Geschäftsführung (als Nebentätigkeit)

Jahresabschlussdaten 2 Bilanzen Aktiva in T€

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Umlaufvermögen Forderungen Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

0 0 0 161 43 118 0

Bilanzsumme

161

Passiva in T€

2007 Ist

Eigenkapital Stammkapital Gewinnvortrag Jahresüberschuss/-fehlbetrag Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme

2

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

2008 Ist

Veränd. 07/08

67 26 50 -9 2 92 0 161

Für das Jahr 2008 lag bis zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für den Beteiligungsbericht kein Jahresabschluss vor.

- 102 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Sportstätten

Gewinn- und Verlustrechnungen 1

in T€

2007 Ist

Umsatzerlöse Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

2008 Plan

1

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

-11 9 -2

Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-2 0 -4 -6

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-8 0 0

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

0 -8 0

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

-8

1

2008 Ist

-8

Von der Gesellschaft wurden keine Wirtschaftspläne vorgelegt.

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

Anlagenintensität

%

0,0

0,5

1,2

0,0

Eigenkapitalquote

%

13,3

13,7

45,2

41,6

Anlagendeckung I

%

n. def.

2.533,3

3.800,0

n. def.

Umsatzrentabilität

%

3,5

1,8

0,0

n. def.

Eigenkapitalrentabilität

%

26,9

11,8

0,0

-11,9

Gesamtkapitalrentabilität

%

3,6

1,6

0,0

-5,0

%

103,2

100,4

23,1

n. def.

T€

19

10

1

-8

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

2008

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

- 103 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SJR

2.1.10 SJR Betriebs GmbH

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Oranierstraße 15 75175 Pforzheim

07231/ 14428-0 07231/ 14428-28 [email protected] www.sjr-pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 07.12.2007 gegründet und am 21.12.2007 in das Handelsregister eingetragen. Der Verein „Stadtjugendring Pforzheim e.V.“, Pforzheim, hat im Wege der Ausgliederung mit wirtschaftlicher Wirkung rückwirkend zum 01.01.2008 den Geschäftsbetrieb zur Ausführung von Kinder- und Jugendarbeit in Pforzheim auf die Gesellschaft ausgegliedert. Die Ausgliederung ist am 05.11.2008 wirksam geworden. Der Gesellschaftsvertrag wurde geändert durch Beschluss vom 23.06.2008.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist nach Maßgabe der gemeindewirtschaftsrechtlichen Bestimmungen der Gemeindeordnung Baden-Württemberg - die Förderung und Kooperation der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit öffentlichen und freien Trägern - die Durchführung von Maßnahmen der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes im Sinne der §§ 9, 11-14 SGB VIII; - die Durchführung von Freizeiten, Ferienlagern, Ferienprogrammen und Studienfahrten auch in Zusammenarbeit mit Mitgliedsverbänden des Stadtjugendrings Pforzheim e.V.; - die Verwaltung der Jugendfreizeitstätten „Lindelbrunn“ und „Jugendzeltplatz Hoheneck“; - die Verleihung bzw. Vermietung von Ausrüstungsgegenständen für die Jugendarbeit insbesondere für die Mitglieder des Stadtjugendring Pforzheim e.V.; - die Wahrnehmung der Geschäftsstellentätigkeit für den Stadtjugendring Pforzheim e.V., namentlich auch die Bearbeitung der Jugendfördermittel. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die den Gesellschaftszweck fördern. Sie kann sich hierbei anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen sowie Hilfs- und Nebenbetriebe errichten, erwerben oder pachten.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

25.400 €

Stadtjugendring Pforzheim e.V.: Stadt Pforzheim:

18.800 € 6.600 €

= =

rd. 74 % rd. 26 %

- 105 -

SJR

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Organe Gesellschafterversammlung Geschäftsführung:

Hartmut Wagner

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates Die Angaben über die Vergütung der Geschäftsführung unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.

Beteiligungen Im Jahr 2008 betrug die Beteiligung an der Baugenossenschaft Arlinger eG 1.230 €.

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Stadt leistet einen jährlichen Zuschuss an die SJR Betriebs GmbH. Im November 2008 wurde die Ausgliederung des Geschäftsbetriebs vom Verein „Stadtjugendring Pforzheim e.V.“ auf die SJR Betriebs GmbH wirksam. Für seine Arbeit wurde der SJR im Jahr 2008 insgesamt seitens der Stadt mit 1.364.822 € bezuschusst. in €

2008

Hhst. 1.4600.701100

1.318.898

Hhst. 1.4600.717000

45.924

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Die Gesellschaft wurde mit einem Stammkapital von 25.000 € gegründet. Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 23.06.2008 zur Durchführung der Aufnahme eines ausgegliederten Teils des Vermögens des „Stadtjugendring Pforzheim e.V.“ wurde der Kapitalanteil des SJR e.V. um 300 € erhöht. Um das bisherige Verhältnis der Gesellschaftsanteile (74 % SJR e.V.; 26 % Stadt) weiter aufrechtzuerhalten, wurde mit gleichem Datum auch der Stammkapitalanteil der Stadt um 100 € erhöht. Das Stammkapital beträgt somit nun 25.400 €.

Kontrakte mit der Stadt Pforzheim Die Zuschussvereinbarung zwischen SJR Betriebs GmbH und Stadt Pforzheim befindet sich im Entwurfsstadium.

- 106 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SJR

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks 2008

Zentrale Angebote regelmäßige Besucher sporadische Besucher Sportevents Konzerte Kinderfeste Jugendarbeit Stadtteile regelmäßige Besucher sporadische Besucher Sportevents Spielefest Mobile Jugendarbeit / Streetwork Mobile Angebote für Kinder Kinder- und Jugendreisen Freizeiten Cool on Tour (Klassenfahrten) Jobmobil Sozialtraining Bewerbungswerkstatt Gesamt

4.370 330 610 460 2.500 470 1.620 370 150 600 500 1.600 3.350 763 363 400 603 183 420 12.306

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens SJR Betriebs GmbH 2008 Das Jahr 2008 war ein ereignisreiches Jahr für den Stadtjugendring. Nach den turbulenten Jahren zuvor stand der Stadtjugendring Ende 2007 ohne Geschäftsleitung da und musste die vom Gemeinderat beschlossene Umwandlung des Vereins in eine GmbH umsetzen. Das war eine Herausforderung für alle. Die Spielräume waren eng und es hieß schnell und zielgerichtet zu handeln. Der damalige Leiter der Mobilen Jugendarbeit übernahm die kommissarische Geschäftsführung und zusammen mit dem Leitungsteam, den Leitern der Fachbereiche, wurde in wöchentlichen Treffen eine Strategie für den Aufbau der neuen SJR Betriebs GmbH entwickelt und umgesetzt. Unterstützend kam hinzu, dass schnell eine neue stellvertretende Geschäftsführerin gefunden werden konnte, die kompetent und engagiert an diesem Prozess mitarbeitete. Letztendlich war es aber das Engagement und der Arbeitseinsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Entwicklungsprozess bis heute äußerst erfolgreich gelingen ließ. Neben dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab es aber auch viel Unterstützung durch den Vorstand des Hauptgesellschafters des Stadtjugendrings e.V. und durch den neuen Minderheitengesellschafter die Stadt Pforzheim. Besonderen Dank gebührt hier dem Dezernat III, dem Rechtsamt, der Kämmerei, dem Personal- und Organisationsamt und der Jugendförderung.

- 107 -

SJR

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Es gab und gibt aber noch mehr Entwicklungen, die das Jahr 2008 geprägt haben, die aber nicht nur den Stadtjugendring, sondern die gesamte Jugendhilfelandschaft und nicht nur in Pforzheim betreffen. Sozialarbeit war früher eine Aufgabe, die einem Träger übertragen wurde und diese Arbeit wurde entsprechend bezahlt. Im Rahmen der Ökonomisierung der Sozialen Arbeit ist die soziale Leistung eines Trägers zum Produkt geworden, welches er auf dem sozialen Markt anbietet. So entstand ein „sozialer Markt“ mit allen Mechanismen, die ein Markt hat: Konkurrenz, Kosten-/Nutzenrechnung, Vermarktung. Der Stadtjugendring bietet nun Leistungen an, die zwischen dem Geldgeber und dem Träger in Form von Leistungsvereinbarungen festgeschrieben sind. Der Stadtjugendring bekommt ein Budget mit dem er wirtschaftlich haushalten muss, wenn er die vereinbarten Leistungen erfüllt. Die Kostenentwicklung und die Erträge der SJR Betriebs GmbH sind von den Gesellschaftern jederzeit einsehbar und transparent. Das bedeutet eine größere wirtschaftliche Kontrolle, aber auch eine höhere Finanzsicherheit. Der Stadtjugendring hat sich als SJR Betriebs GmbH in Pforzheim als Jugendhilfe- und Jugendbildungsträger fest etabliert. Dies wird in den Beiträgen des Jahresberichts deutlich. Es wurde entsprechend des Leitbildes ein Profil entwickelt, das die Aufgaben klar definiert. Traditionell ist der Stadtjugendring Anbieter von offener und aufsuchender Jugend- und Jugendsozialarbeit, gewährleistet durch die Einrichtungen vom Haus der Jugend, Eastend, die Jugendtreffs in den Stadt- und Ortsteilen über die Mobile Jugendarbeit bis hin zur Streetwork Innenstadt, ein Kooperationsprojekt zwischen dem Stadtjugendring und der Aktionsgemeinschaft Drogen. Immer größere Bedeutung gewinnt die Kinder- und Jugendbildung und Kulturarbeit, besonders in Kooperation mit Schulen und Ganztagsangeboten. Mit der Weiterfinanzierung des Bereichs MOKI – Mobile Angebote für Kinder durch die Stadt sind nicht nur „Puzzelheim“ und die Stadtranderholung gesichert, sondern auch viele pädagogische Angebote an Schulen. Kinder- und Jugendfreizeiten sind traditionell beim Stadtjugendring eng mit Lindelbrunn und Hoheneck verbunden. Heute umfasst dieser Fachbereich weit mehr. Auch hier gibt es inzwischen enge Verbindungen zu Bildung und Schule. So werden regelmäßig mit „Cool on Tour“ Landschulheimaufenthalte als Kompaktprogramm für Schulen angeboten und auch zahlreich gebucht. Neu hinzugekommen sind dieses Jahr die Kompetenzagentur und Vimob, die wie das Jobmobil dem Bereich „Übergang Schule – Beruf“, sowie soziale Integration, zu zuordnen sind. Auch dieser Bereich gewinnt immer mehr an Bedeutung. Er ist nur zum geringen Teil kommunal finanziert, sondern überwiegend über Bundes-, EU- und ESF-Mittel. Vergessen beim Thema Jugendkultur darf man nicht den seit Jahrzehnten kontinuierlich und erfolgreich laufenden Jugendfilmring (JUFI) und die Initiative „Gute Töne“ getragen von der MIPF. Dies sind selbstständige und ehrenamtlich geführte Initiativen, deren Arbeit der SJR sehr schätzt und im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt. Die SJR Betriebs GmbH als Gesellschaft des Stadtjugendrings sieht sich als Sprachrohr und Lobby der Kinder und Jugendlichen dieser Stadt. Sie wird auch weiterhin in diesem Sinne aktiv und innovativ tätig sein. Der Gesellschaft ist bewusst, dass sie nur erfolgreich sein kann mit Hilfe der Kinder und Jugendlichen selbst, mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit ehrenamtlicher Unterstützung, mit Hilfe der Eltern und mit Unterstützung der Kommune. Dank geht an alle, die die SJR Betriebs GmbH bisher auf diesem Weg unterstützt haben und in Zukunft unterstützen werden. - 108 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SJR

Ausführlichere Darstellungen sowie detaillierte inhaltliche Entwicklungen sind dem Jahresbericht 2008 der SJR Betriebs GmbH zu entnehmen, der auch im Internet unter www.sjr-pforzheim.de zu finden ist.

SJR Betriebs GmbH Gesellschafterversammlung

Geschäftsführer + Stellvertreterin

JOBMOBIL (BAMF) VIMOB Kompetenzagentur

Leonardo

ESF+

Geschäftsstelle

„Cool on Tour“ Klassenfahrten

ESF

Jugend- u. Sozialamt

Stadtranderholung Bolzplatzliga Sportangebote

Leitungsteam Fachbereichsleiter

ZAP

JAST

MJA/Streeiwork

MOKI

Zentrale Angebote

Jugendarbeit

Mobile Jugendar-

Mobile Kinderan-

In Pforzheim

Stadtteile

beit/ Streetwork

gebote

Kinder- und Jugendreisen

Puzzleheim Kinderspielstadt Haus der Jugend

Jugendräume:

Offener Jugendbe-

Büchenbronn

MJA Ost

Spielmobil

reich- Spielkiste-

Sonnenhof

MJA West

Mobile Arbeit mit

und

und Rockstüble

Dillweißenstein

Streetwork Innen-

Kindern

Jugendreisen

stadt

Projektarbeit

Freizeiten

Eastend

Huchenfeld

Eutingen

Würm

Nordstadttreff

Arlinger, etc.

Jugendbüro Haidach Kinder–

an Schulen

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2008 Angestellte - pädagogische Mitarbeiter Angestellte - Verwaltung

1

Beschäftigte insgesamt nachrichtlich: - Auszubildende - Praktikanten - Zivildienstleistende 1

19 6 25

1 2 3

incl. Geschäftsführung

- 109 -

SJR

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Jahresabschlussdaten Bilanzen 1

Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

0 0 0 0 25 0 0 25 0

60 4 55 1 429 3 189 237 3

60 4 55 1 404 3 189 212 3

Bilanzsumme

25

492

467

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Stammkapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Gewinn-/Verlustvortrag Jahresfehlbetrag Bilanzgewinn Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

24 25 0 0 0 -1 0

89 25 0 3 -1 0 62

65 0 0 3 -1 1 62

0 1 0 0

4 128 185 86

4 127 185 86

Bilanzsumme

25

492

467

1

Der Ausgliederungs- und Übernahmevertrag wurde mit wirtschaftlicher Wirkung rückwirkend zum 01.01.2008 wirksam.

(Quelle: SJR Betriebs GmbH)

- 110 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SJR

Gewinn- und Verlustrechnungen 1

2

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

0 0 0 0

1.631 0 387 2.018

294 0 1.663 1.957

1.631 0 387 2.018

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

0 0 0 -1 -1

-8 -1.293 -21 -640 -1.962

-10 -1.341 -12 -561 -1.924

-8 -1.293 -21 -639 -1.961

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-1 0 0

56 16 -2

33 0 0

57 16 -2

-1

70

33

71

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

0 -1 0

0 70 -5

0 33 0

0 71 -5

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

-1

65

33

66

0

-3

-3

-1

62

63

in T€

Einstellungen in Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/-verlust

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

1

Die Beträge sind wegen des Rumpfgeschäftsjahres 2007 nicht mit den entsprechenden Vorjahreszahlen vergleichbar.

2

Von der Gesellschaft wurde für 2008 kein Wirtschaftsplan vorgelegt.

(Quelle: SJR Betriebs GmbH)

- 111 -

SJR

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Zuschüsse 2

in T€

3

2007 Ist

2008 Ist

Zuschuss Stadt Pforzheim

2008 Plan

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

1.348

1.503

1.294 54

1.477 26

Zuschuss Enzkreis

6

6

- ABC und Freizeitmittel

6

6

- Personal-, Programm- und Betriebskosten - separate Projekte

Zuschuss Land B.-W.

24

22

- Landesjugendplan-Mittel - verschiedene Einzelprojekte

14 10

15 7

29

Zuschuss Bund

50

- Projekt Jobmobil

50

29

Sonstige

48

103

- ESF-Mittel - Stiftung Kinderland und Aktion Mensch - Kleinprojekte

26 22 0

90 10 3

1.476

1.663

Zuschüsse insgesamt 1 1

In der Gewinn- und Verlustrechnung im Ist 2008 enthalten in Umsatzerlöse, im Plan 2009 enthalten in sonstigen betrieblichen Erträgen.

2

Im Rumpfgeschäftsjahr 2007 war noch der SJR e.V. Zuschussempfänger.

3

Von der Gesellschaft wurde für 2008 kein Wirtschaftsplan vorgelegt.

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2008 Anlagenintensität

%

12,2

Eigenkapitalquote

%

18,1

Anlagendeckung I

%

148,3

Umsatzrentabilität

%

4,0

Eigenkapitalrentabilität

%

73,0

Gesamtkapitalrentabilität

%

13,6

%

82,8

T€

174

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

Für das Rumpfgeschäftsjahr 2007 werden keine Kennzahlen dargestellt.

- 112 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

EGP

2.1.11 Goldstadtbäder Pforzheim

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Gerberstraße 4 75175 Pforzheim

07231/ 39 - 2630 07231/ 39 - 1657 [email protected] www.pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat am 14.11.2006 beschlossen, das städtische Bäderamt in einen Eigenbetrieb zu überführen. Der Eigenbetrieb wurde am 01.01.2007 gegründet. Es gilt die am 01.01.2007 in Kraft getretene Betriebssatzung.

Gegenstand des Unternehmens Die Stadt Pforzheim erfüllt ihre Aufgaben im Bereich des Betriebs der öffentlichen Bäder in der Rechtsform eines Eigenbetriebs. Der Betrieb wird nach den Vorschriften des Eigenbetriebsgesetzes geführt. Dem Eigenbetrieb obliegen die Aufgaben des Betriebs und der Unterhaltung: -

aller öffentlichen Frei- und Hallenbäder der Stadt Pforzheim, aller öffentlichen Saunen in der Stadt Pforzheim.

Der Eigenbetrieb kann alle seinen Unternehmensgegenstand fördernden Geschäfte betreiben. Hierzu zählen insbesondere die Nebengeschäfte aus der gastronomischen Versorgung der öffentlichen Bäder sowie der Betrieb und die Unterhaltung von medizinischen Einrichtungen nebst Solarien in den öffentlichen Bädern. Der Eigenbetrieb dient der Förderung des Breiten- und Leistungssports, insbesondere der Gesundheit, Erholung und Freizeitgestaltung der Familien, Schulen und Vereine. Dabei ist den sozialen Gesichtspunkten ebenso zu entsprechen wie den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

2.000.000 €

Der Eigenbetrieb Goldstadtbäder Pforzheim (EGP) ist ein Eigenbetrieb der Stadt Pforzheim.

- 113 -

EGP

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Organe Gemeinderat Ausschuss für öffentliche Einrichtungen:

Erster Bürgermeister Andreas Schütze, Vorsitzender (bis 31.05.2008) Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende (ab 01.06.2008 bis 30.09.2008) Erster Bürgermeister Roger Heidt, Vorsitzender (ab 01.10.2008) Stadträtin Anneliese Baur Stadtrat Thomas Dörflinger Stadtrat Ralf Fuhrmann Stadträtin Anneliese Graf Stadträtin Hella Marquardt Stadtrat Dieter Müller Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke, MdL Stadtrat Jürgen Schroth Stadträtin Sibylle Schüssler Stadtrat Fritz Sinzenich

Oberbürgermeisterin:

Christel Augenstein

Betriebsleitung:

Erich Forstner

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates Die Angaben über die Vergütung der Betriebsleitung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB. Die Mitglieder des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen erhalten keine besondere Vergütung oder Aufwandsentschädigung.

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Stadt Pforzheim hat den Eigenbetrieb Goldstadtbäder im Jahr 2008 mit 2.278.000 € bezuschusst. in € Hhst. 1.5700.715000

2007

2008

2.364.297

2.278.000

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

- 114 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

EGP

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks Anzahl der Badegäste

2004

2005

2006

2007

2008

Emma-Jaeger-Bad Stadtteilbäder Freibäder

237.776 189.395 111.883

212.816 183.411 134.406

247.226 182.206 125.663

265.533 200.829 76.800

206.059 220.047 87.293

insgesamt:

539.054

530.633

555.095

543.162

513.399

2004

2005

2006

2007

2008

5,33

4,74

4,82

4,42

5,21

Zuschuss

pro Badegast



Die städtischen Bäder wurden bis einschließlich 2006 als Regiebetrieb im Haushalt der Stadt Pforzheim geführt. Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Leistungsdaten für den Zeitraum von 2004 bis 2008 dargestellt.

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem in der Betriebssatzung festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Verlauf des Geschäftsjahres 2008 Der Wirtschaftsplan 2008 sieht Erträge von 1.820.000 EUR und Aufwendungen von 4.098.000 EUR vor, so dass ein Verlust von 2.278.000 EUR „geplant“ war. In diesem Jahr war das Stadtteilbad Eutingen zur Revision in den Pfingstferien geschlossen und im Sommer als Ersatz für die Neue Halle durchgehend geöffnet. Das Nagoldbad war vom 02.05. bis 16.09.2008 in Betrieb, das Wartbergfreibad vom 31.05. bis 05.09.2008. Alle anderen Bäder waren wie üblich geöffnet. Die Bäder hatten folgende Besucherzahlen zu verzeichnen:

Emma-Jaeger-Bad Stadtteilbad Buckenberg Stadtteilbad Brötzingen Sauna Büchenbronn Stadtteilbad Eutingen Stadtteilbad Huchenfeld Nagold-Freibad Wartberg-Freibad Gesamt

2008 206.059 50.129 57.786 3.282 53.105 55.745 37.843 49.450 513.399

2007 265.533 38.563 53.738 2.341 48.360 57.827 31.531 45.269 543.162

2006 247.226 36.823 58.168 1.861 39.903 45.451 40.648 85.015 555.095

Das Emma-Jaeger-Bad war wegen Umbau der Lüftungsanlagen vom 30.05. bis 05.09.2008 geschlossen. Das „Ersatzbad“ Eutingen war im Sommer geöffnet und nur in den Pfingstferien geschlossen.

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EGP

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Vergleich der Planzahlen mit dem Jahresabschluss: alle Angaben in EUR

Wirtschaftsplan

Umsatzerlöse Sonstige Erträge Summe Erträge: Aufwand für Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe Bezogene Leistungen Personalkosten Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Zinsen und Steuern Summe Aufwendungen: Verlust:

1.722.200 97.800 1.820.000 901.000 667.000 1.730.700 278.800 294.800 225.700 4.098.000 2.278.000

GuV 1.591.155 63.271 1.654.426 957.812 746.439 1.818.365 278.399 301.440 226.141 4.328.596 2.674.170

Vergleich +/- 131.045 - 34.529 -165.574 56.812 79.439 87.665 - 401 6.640 441 230.596 396.170

Die Erlöse blieben um rd. 166.000 EUR hinter den Ansätzen, was auf die geringen Besucherzahlen in den Freibädern zurückzuführen ist. Es haben rd. 75.000 Gäste gefehlt. Dem Ausschuss für öffentliche Einrichtungen wurden entsprechend der Betriebssatzung vier Quartalsberichte vorgelegt, am 23.06., 29.09., 17.11.2008 und am 16.02.2009. Im Vermögensplan 2008 waren 68.000 Euro für Ersatz-Investitionen vorgesehen. Folgende Maßnahmen waren notwendig: - Abwasserbeitrag für das Stadtteilbad Eutingen - Gebäude - Technische Anlagen - Maschinen und Geräte

100.353,00 EUR 9.696,44 EUR 25.004,95 EUR 31.936,22 EUR 166.990,61 EUR

Die Veranlagung des Hallenbades Eutingen zu Abwasserbeiträgen für eine Kanalbaumaßnahme aus dem Jahr 1978 war nicht vorhersehbar und wurde durch eine um 100.000 EUR reduzierte Tilgung des Trägerdarlehens finanziert. Anschaffungen werden linear entsprechend der Nutzungsdauer abgeschrieben, geringwertige Wirtschaftsgüter (Anschaffungskosten 150,01 bis 1.000,00 EUR) immer auf fünf Jahre. In den Bädern wurde folgendes Personal beschäftigt: Verwaltung Kassierer Werkstatt Medizin Reinigung Aufsicht Ausbildung

4 Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen, davon eine in Teilzeit 3 Mitarbeiterinnen zu 100 %, 4 zu 50 % und 2 Saisonkräfte 4 Handwerker 3 Fachkräfte, davon 2 in Teilzeit 6 Personen im EJB, 2 in Teilzeit und 2 Saisonkräfte 5 Fachkräfte im EJB, 3 in den Freibädern und 4 in Stadtteilbädern sowie 3 Saisonkräfte 9 Auszubildende als Fachangestellte für Bäderbetriebe.

Beim Vergleich zum Jahr 2007 fällt auf, dass durch die Schließung des Emma-Jaeger-Bades für drei Monate weniger Saisonpersonal für die Freibäder beschäftigt wurde. Ausblick Bäder sind Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge und eine wichtige Infrastruktureinrichtung für eine Stadt. Sie sollen allen Schichten der Bevölkerung und Gruppen (z.B. Schulen und Vereinen) als Einrichtung für Gesundheit und der sportlichen Betätigung zur Verfügung stehen, wobei hinsichtlich der Preisgestaltung auch soziale Belange zu berücksichtigen sind.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

EGP

Bäder sind aber auch wirtschaftliche Unternehmen. Es gilt deshalb, Risiken aus internen oder externen Entwicklungen möglichst früh zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um Unternehmensziele nicht zu gefährden. Unternehmensziel ist die Erhaltung der vorhandenen Bäder unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Der Schwerpunkt der Betrachtung bezieht sich daher auf die Wirtschaftlichkeit der Bäder, zumal kein Anspruch von Bürgerinnen und Bürgern auf Nutzung eines bestimmten Bades besteht. Art und Umfang der Bereitstellung von Bädern unterliegen der freien Gestaltung der Stadt als kommunale Selbstverwaltungsaufgabe. Durch die Stilllegung des Dampfbades im Mai 2010 ist die Erweiterung der Sauna bei der Neuen Halle um ein Dampfbadehaus notwendig. Der Standort wurde so gewählt, dass bei späterem Bedarf auch eine weitere Kabine oder ein vergrößerter Ruheraum angebaut werden kann. Weiter ist geplant, mit Mitteln aus dem Städtebau-Sanierungsprogramm im Altbau die Medizinische Abteilung ins Erdgeschoss zu verlegen und alle freien Flächen, insbesondere frühere Wannenbäder, für eine Nutzung vorzubereiten. Das Betriebsgebäude des Nagoldbades soll nach der Saison 2009 mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket erneuert werden. Auch die energetische Sanierung des Stadtteilbades Eutingen wird gefördert: Für das BHKW sind 30.200,00 EUR aus Mitteln des Programms „Klimaschutz plus“ bewilligt, und für den Umbau von zwei Lüftungsanlagen soll es einen Zuschuss ebenfalls aus dem Konjunkturpaket geben. Externe Risiken Einwohnerinnen und Einwohner aus Pforzheim und dem Enzkreis können sich frei entscheiden, ob sie ein Bad in ihrer Kommune oder in mehr oder weniger großer Entfernung besuchen wollen. Bäder stehen daher untereinander im Wettbewerb (Entfernung, Eintrittspreis, Attraktionen, Parkmöglichkeiten, persönliche Gründe usw.). Für die Goldstadtbäder wird dies beim Vergleich der Freibäder deutlich. Ein weiteres Risiko ist die demographische Entwicklung. Die Menschen im Einzugsgebiet sind potentielle Badegäste, und nach deren Altersstruktur sind Bäder zu betreiben. Ebenfalls kaum zu beeinflussen sind die Energiepreise für Wasser/Abwasser, Strom und Wärme. Weitere Preissprünge gefährden die Wirtschaftlichkeit der Bäder, zumal gegenläufig die (älter werdenden) Gäste immer höhere Wasser- und Lufttemperaturen erwarten. Im Kostenbereich werden durch die hausinterne Buchführung mit profit-center-bezogener Planung und Überwachung Risiken frühzeitig erkannt. Interne Risiken Bäder sind Betriebe mit hohem technischem Aufwand, die ohne zeitliche Unterbrechung funktionieren müssen. Das installierte Gebäudeleitsystem und die angeordnete dauernde Rufbereitschaft sollen dazu beitragen, die Anlagen ohne Störungen zur Verfügung stellen zu können. Zu Betriebsunterbrechungen kann es durch Ausfall der Badewassertechnik kommen, sollten dadurch die hygienischen Verhältnisse nach den Vorgaben der DIN 19643 nicht mehr eingehalten werden können. Auch längere Störungen in der Wärmeversorgung können dazu führen, dass Badebetrieb nicht mehr möglich ist. Gleiches gilt für Unterbrechungen bei der Stromversorgung. Die Bäder können im derzeitigen Umfang nur bereitgestellt werden, wenn die Stadt als Einrichtungsträger für den Ausgleich der nicht vermeidbaren Defizite Haushaltsmittel bereitstellt. Eine Kürzung hätte zur Folge, dass Angebote gestrichen oder sogar Bäder geschlossen werden müssten.

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EGP

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Die Kosten, die Erlöse und die Besucherzahlen haben sich in den letzten 5 Jahren wie folgt entwickelt: 2004 2005 Energiekosten 497.494 669.331 Sachkosten 1.479.610 1.298.822 Personalkosten 2.005.423 1.966.670 Abschreibungen (AfA) 279.209 182.023 Betriebskosten 450.215 217.326 Zinsen und Steuern Kosten gesamt: 4.711.951 4.334.172 Erlöse gesamt: 1.840.530 1.819.687 Defizit: 2.871.421 2.514.485 Zahl der Badegäste: 539.054 530.633 Defizit je Gast: 5,33 4,74 Hinweis: Durch die Bildung des Eigenbetriebs und die Umstellung verschiedene Kostenarten neu zugeordnet.

2006 834.707 1.133.446 1.913.191 280.002 344.991

2007 830.905 604.644 1.816.740 278.272 386.320 231.497 4.148.378 1.747.134 2.401.244 543.162 4,42

4.506.337 1.830.080 2.676.257 555.095 4,82

2008 957.811 746.439 1.818.365 278.399 301.440 226.141 4.328.595 1.654.426 2.674.169 513.399 5,21

des Rechnungswesens ab 1.1.2007 sind

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2004

2005

2006

2007

2008

37

36

35

31

29

Teilzeitbeschäftigte

8

9

9

9

9

Saisonbeschäftigte

17

9

10

12

7

Beschäftigte insgesamt

62

54

54

52

45

nachrichtlich: Auszubildende

16

18

15

12

9

Vollzeitbeschäftigte

1

1

incl. Betriebsleitung

Die städtischen Bäder wurden bis einschließlich 2006 als Regiebetrieb im Haushalt der Stadt Pforzheim geführt. Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Daten für den Zeitraum von 2004 bis 2008 dargestellt.

Wartbergbad (Quelle: Eigenbetrieb Goldstadtbäder)

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

EGP

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Wertpapiere Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

10.195 5 10.190 0 450 16 402 0 32 0

10.084 103 9.981 0 135 19 116 0 0 0

-111 98 -209 0 -315 3 -286 0 -32 0

Bilanzsumme

10.645

10.219

-426

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Stammkapital Rücklagen Verlust des Vorjahres Jahresverlust Sonderposten Rücklageanteil Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

532 2.000 933 0 -2.401 245 9 9.714 145

27 2.000 933 -232 -2.674 237 12 9.762 181

-505 0 0 -232 -273 -8 3 48 36

Bilanzsumme

10.645

10.219

-426

Logo des Eigenbetriebs Goldstadtbäder Pforzheim (Quelle: Eigenbetrieb Goldstadtbäder)

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EGP

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Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

1.669 0 77 1.746

1.591 0 60 1.651

1.722 4 94 1.820

1.859 5 65 1.929

-78 0 -17 -95

-131 -4 -34 -169

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-1.435 -1.817 -278 -386 -3.916

-1.704 -1.818 -278 -302 -4.102

-1.568 -1.730 -279 -295 -3.872

-1.609 -1.955 -273 -339 -4.176

-269 -1 0 84 -186

-136 -88 1 -7 -230

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-2.170 1 -231

-2.451 4 -226

-2.052 0 -225

-2.247 0 -223

-281 3 5

-399 4 -1

-2.400

-2.673

-2.277

-2.470

-273

-396

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

0 -2.400 -1

0 -2.673 -1

0 -2.277 -1

0 -2.470 -1

0 -273 0

0 -396 0

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

-2.401

-2.674

-2.278

-2.471

-273

-396

2.169

2.278

2.278

2.471

109

0

Zuschuss Stadt Pforzheim 1 1

Der Zuschuss der Stadt muss in der Bilanz solange als Verbindlichkeit ausgewiesen werden, bis der förmliche Beschluss des Gemeinderates über die Verlustabdeckung vorliegt. Ab diesem Zeitpunkt kann der Betrag als Eigenkapital behandelt werden.

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2008

Anlagenintensität

%

95,8

98,7

Eigenkapitalquote

%

5,0

0,3

Anlagendeckung I

%

5,2

0,3

Umsatzrentabilität

%

-143,9

-168,1

Eigenkapitalrentabilität

%

-451,3

-9.903,7

Gesamtkapitalrentabilität

%

-20,4

-24,0

%

40,2

36,8

T€

-2.123

-2.396

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

- 120 -

2007

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

WSP

2.1.12 Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim

Marktplatz 4 75175 Pforzheim

Telefon: 07231/ 39 - 18 57 Telefax: 07231/ 39 - 25 95 E-Mail: [email protected] Internet: www.ws-pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Am 19.12.2006 hat der Gemeinderat der Stadt Pforzheim die Gründung des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) beschlossen. Dem Geschäftsfeld des Eigenbetriebs WSP wurden die früheren zum Teil selbständig, zum Teil unselbständig geführten städtischen und privaten Bereiche „Wirtschaftsförderung“, „Tourismus, Eventmanagement, Enzauenpark“, „Citymarketing“ und „Hallen und Messen“ zugeordnet. Der Geschäftsbereich „Hallen und Messen“ wird in Form einer GmbH geführt. Zum 01.01.2008 wurde ferner die zuvor beim Hauptamt angesiedelte Kommunale Statistikstelle als Geschäftsbereich V in den WSP eingegliedert. Innerhalb einer betriebsinternen Umstrukturierung wurden in 2008 die Aufgabenbereiche „Eventmanagement“ und „Enzauenpark“ dem Geschäftsbereich Citymarketing zugeordnet. Es gilt die am 01.01.2007 in Kraft getretene Betriebssatzung, Änderungssatzungen traten am 01.01.2008 und 01.01.2009 in Kraft.

Gegenstand des Unternehmens Die Stadt Pforzheim erfüllt ihre Aufgaben im Bereich der Wirtschaftsförderung, des Stadtmarketings und der Stadtentwicklung, des Citymarketings, der Steuerung und Koordination im Bereich des Hallen- und Messewesens sowie der Kommunalen Statistikstelle in der Rechtsform eines Eigenbetriebs. Der Betrieb wird nach den Vorschriften des Eigenbetriebsgesetzes geführt. Dem Eigenbetrieb obliegen dabei insbesondere folgende Aufgaben: a) im Bereich der strategischen Gesamtausrichtung - Strategisches Stadtmarketing/Stadtentwicklung einschließlich Imagebildung - Strategische Entscheidungen zur Förderung von Wirtschaft, Handel, Verkehr und Tourismus b) im Bereich der Wirtschaftsförderung - Bestandspflege der ortsansässigen Wirtschaftsunternehmen - Förderung der Ansiedlung von Unternehmen - Mitwirkung bei der Gewerbeflächenvorsorge und Standortplanung - Existenzgründungs- und Innovationsförderung - Entwicklung und Management wirtschaftsfördernder Projekte - Betrieb des Technologie- und Gründerzentrums Innotec - Betrieb des Plakatanschlagwesens - Unternehmer-Service Pforzheim (USP) c) im Bereich des Stadtmarketings/der Stadtentwicklung - Operatives Stadtmarketing - Eventmanagement - Management von Veranstaltungen im Enzauenpark - Betrieb einer Touristeninformation zur Betreuung von Touristen und Einheimischen - 121 -

WSP

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

und aller Geschäfte, die der Förderung des Städtetourismus dienlich sind d) im Bereich des Citymarketings - Maßnahmen zur Stärkung der (Handels-)zentralität der Stadt Pforzheim - Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt und zur Verbesserung der innerstädtischen Atmosphäre - Zentrenmanagement - Ladenlokalmanagement e) im Bereich der Kommunalen Statistikstelle - Aufgaben nach dem Landesstatistikgesetz (LStatG) sowie verwaltungsintern beauftragte statistische Erhebungen und Analysen Dem Eigenbetrieb obliegt weiter im Bereich des Hallen- und Messewesens die Koordination und Steuerung von Maßnahmen und Aktivitäten mit der PKM GmbH. Er ist zu regelmäßiger und umfassender wechselseitiger Information und Abstimmung der Aktivitäten mit dem Kulturmarketing des Kulturamts verpflichtet.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

50.000 €

Der WSP wird als Eigenbetrieb der Stadt Pforzheim geführt.

Organe Gemeinderat Wirtschaftsförderungsausschuss:

Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende Stadtrat Florentin Goldmann Stadtrat Dr. Bernd Grimmer Stadtrat Klaus Gutscher Stadtrat Andreas Herkommer Stadtrat Jens Kück Stadtrat Prof. Dieter Pflaum Stadtrat Dr. Joachim Rösch Stadträtin Sibylle Schüssler Stadträtin Christine Stavenhagen Stadtrat Carsten von Zepelin Michael Brenk - beratend Achim Rummel - beratend

Oberbürgermeisterin:

Christel Augenstein

Betriebsleitung:

Dr. Christoph Dickmanns

Gesamtbezüge der Mitglieder der Betriebsleitung und des Wirtschaftsförderungsausschusses Die Angaben über die Vergütung der Betriebsleitung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB. Die Mitglieder des Wirtschaftsförderungsausschusses erhalten keine besondere Vergütung oder Aufwandsentschädigung.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

WSP

Beteiligungen Der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim war in 2008 an Gesellschaften wie folgt beteiligt: Beteiligungswert Stimmrechtsanteile 1. Pforzheim Kongress- und Marketing GmbH, Pforzheim 26.000 € 100 % 2. Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH, Pforzheim 11.000 € 12,06 %

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Stadt Pforzheim hat im Jahr 2008 insgesamt 5.474.400 € auf der Basis des zu erwartenden Defizits an den WSP ausbezahlt. Der Zuschuss der Stadt wird in der Bilanz solange als Verbindlichkeit ausgewiesen, bis der förmliche Beschluss des Gemeinderates über die Verlustabdeckung vorliegt. Ab diesem Zeitpunkt wird der Betrag als Eigenkapital behandelt. in € Hhst. 1.7902.715000

2007

2008

4.500.000

5.474.400

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

(Quelle: Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim)

- 123 -

WSP

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks Geschäftsbereich I Wirtschaftsförderung Wirtschaftsdaten sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Arbeitslosenquote Gewerbesteueraufkommen

% Mio. €

Unternehmerservice Pforzheim (USP) Unternehmensansiedlungen Unternehmensumsiedlungen Unternehmenserweiterungen Gewerbeimmobilienvermittlungen Unternehmensbesuche Messebesuche Veranstaltungen Innotec Pforzheim Akquisegespräche mit Interessenten Aufnahme von Existenzgründern und jungen Unternehmen Anzahl der Unternehmen im Innotec Vermietungsquote / Jahresdurchschnitt Arbeitsplätze bei Innotec-Unternehmen Auszüge/Umsiedlung innerhalb Pforzheim Veranstaltungen im Innotec Wirtschaftsfördernde Projekte 1 1

Gäste davon vom Ausland Übernachtungen davon vom Ausland 1 Besuchergruppen Teilnahme an Messen Eigenveranstaltungen in Pforzheim Besucher 2

2008

48.700 6,5 63

49.600 7,8 56

4 2 0 42 24 5 2

5 10 1 38 31 6 6

18

27

3 14 95 110 1 6

5 19 80 75 4 7

20

16

2007

2008

In 2008 u.a. Clusterinitiative, Ecofit, Unternehmensplanspiel.

Geschäftsbereich II Tourismusmarketing

1

%

2007

2

108.493 120.562 19.763 23.158 221.419 217.341 43.215 39.919 130/5.788 109/3.996 8 9 10 1 200.000 60

Anzahl Gruppen/ Anzahl Besucher

In 2008 Hobby-Schmuck-Kurs. Weitere Eigenveranstaltungen in Pforzheim sind bedingt durch die in 2008 erfolgte Herauslösung des Arbeitsbereichs "Events" und seiner Zuordnung zum Citymarketing im dortigen Geschäftsbereich aufgeführt.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Geschäftsbereich III Citymarketing Mitgliedsunternehmen 1 Events und Aktionen 2 Kundenbindungsinstrumente 3 Merchandising-Artikel Verkauf

Besucher Teilnehmer Stück

WSP

2007

2008

158 279.500 9.550 2.705

152 575.000 17.000 1.650

1

Darunter in 2008 zwei verkaufsoffene Sonntage, zwei lange Einkaufsnächte, Nightgroove, Weihnachtsaktion, City on Ice, Marktplatzeröffnung, CityLauf, Goldi GoKart Rennen, Gruschtelmarkt, Bertha-Benz, VAUDE Trans Schwarzwald, OechsleFest, GermanCup, Aktion zu Pfingsten/ Muttertag (Enzauenpark), Großer Kindertag (Enzauenpark), Wunschmelodie (Enzauenpark). 2

In 2008 Gewinnspiele zum verkaufsoffenen Sonntag Pforzheimer Goldrausch, zum OechsleFest und Weihnachtsgewinnspiel zum Thema Schmuck.

3

Darunter in 2008 Goldi (Citymaskottchen), Schlosskirche Medaillen, Goldstadtschirm, Wirtschaftswundertüten, Wirtschaftswunder-Pins.

4

Geschäftsbereich V Kommunale Statistik eigene Publikationen Verkauf Mietspiegel 2 Auftragsarbeiten 3 Sonderprojekte

1

2007

Stück Stück

2008

6 400 50 6

1

Darunter das Bevölkerungsheft 2007, Stat. Jahrbuch 2007, Halbjahresberichte, Mietspiegel, Bürgerumfrage.

2

meist Berichte für die Stadtverwaltung

3

Darunter in 2008 Konzeptentwicklung Demographie-Check, Arbeitsmarktbeobachtung, Monitoring Sanierungsgebiete.

4

Die Kommunale Statistik wurde ab dem 01.01.2008 dem WSP zugeordnet.

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem in der Betriebssatzung festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Lage und Geschäftsverlauf Strukturelle Änderungen und Weiterentwicklungen des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim Ziele des WSP Der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing wurde zum 1. Januar 2007 gegründet. Ziele des WSP sind die Stärkung der Wirtschaftsförderung, eine Verbesserung der Gesamtsteuerung aller Bereiche unter Integration des Citymarketings sowie die Einbeziehung von Wirtschaft und Politik in die Entscheidungsprozesse. Aspekte der Stadtentwicklung -einschließlich der Imagebildung- sowie die Initiierung strategischer Entscheidungsprozesse zur Förderung von Wirtschaft, Handel, Verkehr und Tourismus stellen wichtige Unterziele in diesem Prozess dar. Eine stärkere Positionierung der kulturellen Aktivitäten Pforzheims soll über eine Koordination mit dem Kulturmarketing erreicht werden. Die Einbindung des CongressCentrums in die Organisationsstrukturen des WSP garantiert eine optimale Verzahnung und Vernetzung der Marketing- und Eventaktivitäten. Organisatorische Änderungen des WSP im Jahr 2008 Im Januar 2008 wurde die Kommunale Statistik aus dem Organisationsbereich des Hauptamtes in den WSP als fünfter Geschäftsbereich integriert. Des Weiteren erfolgte ebenfalls im Januar 2008 eine grundlegende Reorganisation des WSP. Hierbei wurden die Aufgaben der beiden Geschäftsbereiche „Stadtmarketing/Stadtentwicklung“ (GB II) sowie „Citymarketing“ (GB III) neu verteilt. - 125 -

WSP

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

In der Vergangenheit organisierten beide Geschäftsbereiche bzw. auch ihre Vorgängerinstitutionen, Veranstaltungen in der Innenstadt. D.h. ein Aufgabenbereich wurde von zwei Veranstaltungsteams mit jeweils getrennten Ressourcen bearbeitet. Solange dies durch unterschiedliche Institutionen erfolgte, war dies bedauerlich und wenig hilfreich. Mit der Zusammenführung beider Geschäftsbereiche in einen Betrieb – den WSP – war diese Dopplung vollkommen unangemessen und widersprach den Zielen des Eigenbetriebs. Mit Beschluss des Gemeinderates erfolgte am 22.01.2008 die neue Zuordnung der Aufgabenbereiche innerhalb des WSP. Der GB II ist in Zukunft zuständig für das Tourismusmarketing, dem GB III obliegen die operativen Aufgaben des Citymarketings und des Veranstaltungsmanagements. Seit Beginn des Jahres 2008 verteilen sich beim WSP die Aufgaben und Zuständigkeiten wie folgt:

Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim strategische Entscheidungen zur Förderung von Wirtschaft, Verkehr, Handel und Tourismus strategisches Stadtmarketing/Stadtentwicklung einschließlich Imagebildung

Geschäftsbereiche GB I

GB II

GB III

GB IV

GB V

Wirtschaftsförderung

Tourismusmarketing

Citymarketing

Hallen & Messen

Komm. Statistikstelle

• Citymarketing

• CongressCentrum

• Innotec

• Eventmanagement

• St. Maur Halle

• Unternehmer Service

• Enzauenpark

• Wirtschaftsförderung

• Tourismusmarketing

• Statistik

Koordination von Aktivitäten mit dem Kulturamt • Veranstaltungsorganisation und -koordination

• Einbindung in das Standortmarketing

Abbildung 1: Organigramm des WSP Räumliche Änderungen des WSP im Jahr 2008 Parallel zu den organisatorischen Änderungen wurden im Frühjahr 2008 die einzelnen Geschäftsbereiche – soweit dies möglich war – zusammengelegt. Die ehemals sechs räumlich getrennten Standorte wurden mit Ausnahme der Tourist Info und der Verwaltung des CongressCentrums unter einem Dach vereint. Gegenüber dem Rathaus, am Marktplatz 4, befinden sich nun die Büroräume des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim. Personelle Änderungen des WSP im Jahr 2008 Das Jahr 2008 war für den WSP durch zahlreiche personelle Änderungen geprägt. Insgesamt wurden acht neue Mitarbeiter sowie drei Auszubildende bei den einzelnen Geschäftsbereichen des WSP eingestellt – der Großteil davon im zweiten Halbjahr. Gleichzeitig verließen sechs Mitarbeiter den Eigenbetrieb. Zwei Auszubildende schlossen ihre Lehre mit Erfolg ab. Für die Arbeit bedeutet ein derart intensiver Personalwechsel auf der einen Seite eine große Chance, die Integration der einzelnen Geschäftsbereiche innerhalb des WSP zu beschleunigen, ein „Wir-Gefühl“ zu schaffen und Hierarchien abzubauen. Auf der anderen Seite besteht zu Beginn ein erheblicher Einarbeitungsbedarf für die neuen Mitarbeiter und eine entsprechende Mehrbelas- 126 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

WSP

tung bei den Geschäftsbereichsleitern. Im Dezember 2008 wurde die letzte Mitarbeiterin eingestellt und damit war das Team des WSP vollständig. Geschäftsverlauf des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim Interne Strukturierung des WSP Unter der internen Strukturierung des WSP ist der Aufbau bzw. die Umsetzung der innerbetrieblichen Zusammenarbeit zu verstehen. Die Geschäftsbereiche sind in ihrer inhaltlichen Entwicklung sowie in dem Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen selbständig. Dieses hohe Maß an Autonomie bedeutet jedoch gleichzeitig ein hohes Maß an Kooperationswillen und -fähigkeit. Die Betriebsleitung erarbeitet die Strategie, konzipiert geschäftsbereichsübergreifende Maßnahmen und ist für die Steuerung und Koordination verantwortlich. Des Weiteren unterstützt sie die Aufgaben der Wirtschaftsförderung im operativen Bereich. Externe Strukturierung des WSP Mit den externen Strukturen wird die institutionalisierte Zusammenarbeit mit wichtigen wirtschaftlichen und politischen Gruppierungen verstanden. Gemäß der Zielsetzung ist hierauf besonders Wert zu legen. Im Jahr 2008 wurde diese Zusammenarbeit systematisch auf- und ausgebaut, wie die folgende Aufstellung verdeutlicht: Geschäftsleitung

Gemeinderat Wirtschaftsförderungsausschuss Steuerungskreis Themenwelt Pforzheim Realisierungsgruppe Themenwelt Pforzheim Pro Innenstadt

Wirtschaftsförderung:

Unternehmerbeirat

Tourismusmarketing:

Verkehrsverein Pforzheim e.V.

Citymarketing / Veranstaltungsmanagement

Sponsorenbeirat des Citymarketings

Die unmittelbare Verknüpfung zur Politik erfolgte über die Gremienarbeit mit dem Wirtschaftsförderungsausschuss und dem Gemeinderat. Der Ausschuss tagte im Jahr 2008 sechsmal. Der Gemeinderat beschäftigte sich in seinen Sitzungen in 2008 ebenfalls sechsmal mit Themen aus dem Aufgabenbereich des WSP. Die operative Arbeit des WSP konzentrierte sich auf die folgenden Aktivitäten: Geschäftsleitung Eine Aufgabe der Geschäftsleitung ist die interne und externe Koordination und Steuerung des Gesamtbetriebes. Im internen Verhältnis betraf dies die bereits erwähnten organisatorischen, personellen und räumlichen Änderungen des WSP. Im externen Verhältnis wurde die oben genannte umfangreiche institutionelle Zusammenarbeit mit wirtschaftlichen und politischen Gruppen aus- und aufgebaut. Im operativen Bereich wurden erste bereichsübergreifende Marketingaktivitäten umgesetzt. Hierzu zählen ein umfangreiches und hochwertiges Wirtschaftsmagazin sowie ein neuer Internetauftritt des WSP. Ebenfalls wurden im Jahr 2008 umfassende Aktivitäten zur Standortpositionierung der Stadt Pforzheims begonnen und auch im Wesentlichen abgeschlossen. Im Rahmen der Pforzheim Themenwelt wurden die strategischen Grundlagen für eine zukünftige Standortentwicklung und ein zukünftiges Standortmarketing gelegt. Dabei wurden mit Hilfe von zahlreichen Interviews und Workshops die Themen erarbeitet, die für die Stadt authentisch sind. Aufgrund der jahrhundertelangen Kompe- 127 -

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tenz in der Schmuck- und Uhrenindustrie zeichnet sich Pforzheim durch die besondere Fähigkeit zur präzisen Arbeit und zur Gestaltung/Design aus. Ausgehend von dieser Stärke haben sich im Laufe der Jahrzehnte neue Branchen als wirtschaftliche Promotoren entwickelt. Aus der „präzisen Arbeit“ entwickelte sich die Metallverarbeitung, insbesondere die Präzisionstechnik sowie die Dental- und Medizintechnik. Die Kompetenzen in der „Gestaltung“ spiegeln sich in der umfangreich vorhandenen und lebendigen Kreativwirtschaft – einschließlich der Hochschule Pforzheim mit ihrer Fakultät für Gestaltung – wider. Als Konsequenz der Standortpositionierung und als strategische Grundlage für die Standortentwicklung werden die beiden Branchen (Metallverarbeitung bzw. Dental- und Medizintechnik sowie Kreativwirtschaft) Schwerpunkte der zukünftigen Wirtschaftsförderungspolitik sein. Wirtschaftsförderung (GB I) Eindeutiger Schwerpunkt des Geschäftsbereiches Wirtschaftsförderung im Jahr 2008 war die Bestandspflege ansässiger Unternehmen. Intensiv in Anspruch genommen wurde der Unternehmer Service Pforzheim (USP). Diese Serviceeinrichtung steht allen in Pforzheim ansässigen Unternehmen und Freiberuflern, aber auch Interessenten, die in Pforzheim wirtschaftliche Kontakte knüpfen wollen oder sich mit dem Gedanken tragen, den Wirtschaftsstandort Pforzheim zu ihrem Firmensitz zu machen, zur Verfügung. Das Innotec Pforzheim – Zentrum für Software, Technik und Design konnte eine weitere positive Entwicklung verzeichnen. Neue Unternehmen zogen ein und das Service-, Beratungs- und Betreuungsangebot wurde seitens der Firmen intensiv genutzt sowie durch ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm ergänzt. Zahlreiche Unternehmensbesuche, zum Teil auch auf Messen, wurden durchgeführt. Mehrere Unternehmensansiedlungen und -umsiedlungen wurden seitens der Wirtschaftsförderung in Kooperation mit der städtischen Liegenschaftsverwaltung betreut und unterstützt. „ECOfit“, ein neues Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg für betrieblichen Umweltschutz, welches Workshops, Umweltschutzberatung sowie Betriebsbegehungen beinhaltet, konnte durch das Engagement der Wirtschaftsförderung in Pforzheim umgesetzt werden. Eine der inhaltlichen Weiterentwicklungen des Geschäftsbereiches Wirtschaftsförderung im Jahr 2008 waren erste konzeptionelle Überlegungen für ein Clustermanagement in den Bereichen Präzisions- und Dentaltechnik. Die Umsetzung der Clusterinitiativen soll ab dem Jahr 2009 erfolgen. Sie beruht u. a. auf den Ergebnissen der Standortpositionierung (Pforzheim Themenwelt). Tourismusmarketing (GB II) Von der Gestaltung, Produktion und anschließenden Vermarktung des „Westweg-Portals“ am „Kupferhammer“, dem Ausgangspunkt der Höhenwanderwege durch den Schwarzwald, über die Teilnahme an zahlreichen Tourismusmessen bis hin zu unterschiedlichen Marketingmaßnahmen im In- und Ausland reicht die Palette der durchgeführten Projekte des Geschäftsbereichs Tourismusmarketing im Jahr 2008. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus, der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg, der Schwarzwald Tourismus GmbH und der Touristik Nördlicher Schwarzwald e.V. wurden zahlreiche Pforzheimer Aspekte in den Medien umgesetzt und Pressereisen durchgeführt. In enger Kooperation mit örtlichen Leistungsträgern, wie z. B. dem Schmuckmuseum Pforzheim oder den Schmuckwelten Pforzheim wurden Pauschal-Packages entwickelt, Pressedienste geschaltet und konkrete, buchbare Angebote vertrieben. Neben der zentralen Imagevorgabe „Goldstadt“ wurden auch verstärkt Themen wie „Wandern“, „Radfahren“ und „Wellness“ besetzt, da sich hier auffällige Marktchancen aufgrund der gestiegenen Nachfrage ergeben. Neu hinzugekommen ist auch das Museum Johannes Reuchlin, das in das touristische Portfolio aufgenommen wurde. Im Zuge der Teilnahme an den Tourismusmessen CMT Stuttgart, ITB Berlin, GTM Germany Travel Mart in München, RDA-Workshop in Köln oder der Ostasienpromotion in Korea und Japan wurde der Tourismusstandort Pforzheim vermarktet.

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Zahlreiche Besuchergruppen, für die von der Tourist-Information individuelle Programme ausgearbeitet wurden, besuchten die Stadt. Die angebotenen Stadtrundfahrten, Stadtrundgänge und Führungen waren über die ganze Saison hinweg gut ausgelastet. Mit 220.000 Übernachtungen in der Stadt wurde ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Citymarketing / Veranstaltungsmanagement (GB III) Der Geschäftsbereich Citymarketing startete in das Jahr 2008 mit dem Pforzheimer Goldrausch. Rund 40.000 Besuchern wurde zum Verkaufsoffenen Sonntag eine Vielzahl an Aktionen und musikalischen Darbietungen rund um das Thema Country und Western geboten. Der Verkaufsoffene Sonntag im Herbst stand unter dem Motto „Pforzheimer Wirtschaftswunder“ und setzte sich wieder intensiv mit der Zeit der 1950er und 1960er Jahre auseinander. Auch zu dieser Veranstaltung besuchten ca. 50.000 Menschen, vor allem aus dem Umland, die Pforzheimer Innenstadt. Ein weiteres Highlight im Jahr 2008 war die Eröffnung des neuen Marktplatzes, welche mit der Langen Einkaufsnacht, einer spektakulären Hochseilartistikshow und einem „Tag der offenen Tür“ der Stadtverwaltung Pforzheim unterstrichen wurde. Die zweite Lange Einkaufsnacht fand in Verbindung mit der Weihnachtsaktion „Prädikat wertvoll – Die Goldstadt Pforzheim“ statt, bei der im Mittelpunkt wieder ein attraktives Gewinnspiel stand. Das traditionelle OechsleFest mit Spezialitäten aus der Region wurde erstmals auf dem umgestalteten Marktplatz durchgeführt. Um den großen Preis der Sparkasse Pforzheim Calw kämpften die Teilnehmer im Rahmen des „10. Int. GermanCup für Heißluftballone“ auf dem Buckenberggelände. Auf vorwiegend unbefestigten Wegen ging es bei der „VAUDE Trans Schwarzwald“ mit Start in Pforzheim für die Mountainbiker beim Etappenrennen durch den landschaftlich reizvollen Schwarzwald. Im Rahmen der Bertha-Benz-Fahrt wurde die erste Überlandfahrt der Welt mit 100 historischen Fahrzeugen auf der Originalroute der Pionierfahrt von Mannheim nach Pforzheim durchgeführt. Die Eisbahn „City on Ice“ ging nach dem Erfolg des letzten Jahres in die zweite Runde und begeisterte wieder viele Eisläufer. Begleitet durch den „37. goldenen Pforzheimer Weihnachtsmarkt“ und der attraktiven Weihnachtsbeleuchtung erstrahlte die Innenstadt in goldenem Lichterglanz und begeisterte viele Besucher. Im Enzauenpark konnten die Besucher sich am „15. Großen Kindertag“ erfreuen, welcher für die Kleinen und Großen jede Menge Spaß und Action bot. Darüber hinaus hatten die Gäste der SWR4 Wunschmelodie wieder die Möglichkeit, die Top-Stars der deutschsprachigen Schlagerszene bei freiem Eintritt hautnah zu erleben. Viele weitere Aktionen, wie der „City-Lauf“, das Pforzheimer Kneipenfestival Nightgroove, der Pforzheimer Gruschtelmarkt rundeten die Aktionen des WSP Citymarketings im Jahr 2008 ab. Hallen und Messen (GB IV) Die PKM GmbH verzeichnete im Geschäftsjahr 2008 für das CCP CongressCentrum Pforzheim 434 Veranstaltungen. Davon entfielen 50% aller Veranstaltungen auf den Bereich Tagungen und Kongresse. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der Tagungen und Kongresse um 13%. Auch die Anzahl der Raumbelegungen stieg im Vergleich zu 2007 um 8% auf 1.335. Demgegenüber reduzierte sich allerdings die Anzahl der Besucher um 13% auf insgesamt 120.738. Der Besucherrückgang ist zurückzuführen auf rund 15% weniger kulturelle Veranstaltungen sowie die in den ungeraden Jahren fehlenden Messen. Im Eissportzentrum St. Maur-Halle fanden in der eisfreien Zeit vom 16. April bis 15. September 11 (Vorjahr: 11) teilweise mehrtägige Veranstaltungen statt. Somit summiert sich die Anzahl der Raumbelegungen auf insgesamt 29 (Vorjahr: 27). Im Geschäftsjahr 2008 wurden turnusgemäß zwei Messen/Ausstellungen weniger durchgeführt. Dies ist der Grund für einen Rückgang der Besucherzahl um 30% auf insgesamt 5.804. Die für 2008 geplante Outdoor-Messe Ventura© musste leider aufgrund fehlender Sponsoren und zu geringer Ausstellerresonanz abgesagt werden. Die PKM GmbH wird aber auch zukünftig intensiv nach neuen Messethemen suchen. - 129 -

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Die telefonische Befragung der Besucher nach einer Veranstaltung und die Auswertung der Fragebögen bescheinigten der PKM wieder eine überaus hohe Kundenzufriedenheit. Kommunale Statistik (GB V) Im Jahr 2008 konnten die beiden letzten Teile der im Jahr 2007 durchgeführten Bürgerinnen- und Bürgerumfrage zu den Themen „Ältere Menschen in Pforzheim“ und „Das Verhältnis zwischen den Generationen“ fertig gestellt und veröffentlicht werden. Darüber hinaus erschienen im Jahr 2008 das Statistische Jahrbuch 2007, das Pforzheimer Bevölkerungsheft 2007 mit aktuellen Daten und Analysen sowie die Statistischen Halbjahresberichte 2. Halbjahr 2007 und 1. Halbjahr 2008. Seit Oktober 2008 läuft die Umfrage zum Pforzheimer Mietspiegel 2008, der im Frühjahr 2009 erscheinen wird. Über das ganze Jahr verteilt, erhält die Statistikstelle zahlreiche Datenanfragen von öffentlicher und privater Seite und berät andere Dienststellen bei statistischen Sachverhalten. Innerhalb der Stadtverwaltung hat die Statistikstelle 2008 beispielsweise bei der Erstellung des Stadtentwicklungskonzepts mitgearbeitet. Innerhalb des WSP konnte der Geschäftsbereich Citymarketing bei der Planung und Auswertung der Besucher- und Passantenbefragung zum OechsleFest unterstützt werden. Im Mai und Oktober 2008 fanden die ersten beiden Sitzungen der Arbeitsgruppe „DemographieCheck in Pforzheim“ statt. Die rund 15 Teilnehmer erarbeiten zusammen ein Verfahren, mit dessen Hilfe Projekte und Planungen in Pforzheim auf ihre Demographierelevanz untersucht werden sollen. Ein zentraler Bestandteil des Demographie-Checks wird die neue Einwohnerprognose für die Stadt Pforzheim darstellen, die von der Statistikstelle im Jahr 2009 durchgeführt werden soll.

Das Jahr 2008 war für den WSP das erste durchgehende Wirtschaftsjahr. Trotz zahlreicher räumlicher und inhaltlicher Neuerungen konnten sich die einzelnen Geschäftsbereiche profilieren. Der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim erfüllt seine Aufgabe, in dem er die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt fördert und für eine positive Außendarstellung sorgt. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Vermögenslage Die Bilanzsumme belief sich zum Bilanzstichtag auf T€ 11.724 und steigerte sich im Vergleich zum Jahr 2007 um T€ 311 (2007: T€ 11.413). Die immateriellen Vermögensgegenstände betrugen T€ 5 (2007: T€ 7). Die Sachanlagen umfassten T€ 500 (2007: T€ 490). Der überwiegende Teil in Höhe von T€ 404 betraf Bauten auf fremden Grundstücken, d.h. getätigte Umbauten im Innotec. Die Finanzanlagen betrugen unverändert T€ 37 und betrafen Anteile und Beteiligungen an der PKM GmbH und der WFG Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH. Von den T€ 11.724 Bilanzsumme entfiel der größte Teil auf das Umlaufvermögen, und hierbei vor allem auf Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 10.685 (2007: T€ 10.336). Dies waren die von der PKM GmbH an die Gesellschaft für kommunale Verkehrs- und Versorgungsanlagen mbH (GkV) gewährten Mieterdarlehen zur Finanzierung des CongressCentrums. Die Passivseite zeigt die Mittelherkunft. Es wird deutlich, dass der WSP gegenüber der Stadt Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 8.659 hat. Weitere Verbindlichkeiten setzen sich aus Lieferungen und Leistungen sowie gegen verbundene Unternehmen (PKM GmbH) und Sonstiges zusammen. Letztere umfasst eine Einlage der Sparkasse Pforzheim Calw als stiller Gesellschafter am Innotec in Höhe von T€ 51. Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von T€ 84 umfassen u.a. T€ 36 für Personal (Urlaub und Überstunden) sowie ausstehende Rechnungen und Gutschriften in Höhe von T€ 29. - 130 -

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Finanzlage Die Finanzlage stellt sich wie folgt dar. Das Eigenkapital setzt sich zusammen aus dem gezeichneten Kapital (T€ 50), der Kapitalrücklage (T€ 8.000) sowie dem Vortrag auf neue Rechnung (T€ 77). Es beträgt nach Verwendung des in der Bilanz als Verbindlichkeit ausgewiesenen städtischen Zuschusses insgesamt T€ 8.127. Stellt man dies im Verhältnis zur Bilanzsumme (T€ 11.724), dann verfügt der WSP über eine Eigenkapitalquote von 69,3%. Der verbleibende Fremdkapitalanteil setzt sich aus den sonstigen Rückstellungen (T€ 83), den Verbindlichkeiten (T€ 8.917 inkl. Zuschuss der Stadt) und der Rechnungsabgrenzung (T€ 15) zusammen. Die Liquidität bestehend aus dem Kassenbestand, Bankguthaben u.a. in Höhe von T€ 259 und den Forderungen aus Lieferung und Leistungen (T€ 100) ist deutlich höher als die Verbindlichkeiten gegenüber Dritten, d.h. aus Lieferung und Leistungen (T€ 154) und sonstigen Verbindlichkeiten (T€ 61). Damit ist die Zahlungsfähigkeit des WSP gegeben. Ertragslage Das Ergebnis nach Steuern betrug T€ - 5.418. Im Wirtschaftsplan für das Jahr 2008 war ein Verlustausgleich in Höhe von T€ - 5.474 eingeplant. Der Jahresabschluss 2008 des WSP schloss somit nach Abdeckung des Jahresverlustes mit dem städtischen Zuschuss mit einem positiven Ergebnis in Höhe von T€ 56 ab. Der Vergleich der Ertragslage mit dem Jahr 2007 ist nicht möglich, da der WSP im Januar 2008 um einen Geschäftsbereich – die Kommunale Statistikstelle – erweitert wurde und innerhalb der Geschäftsbereiche „Tourismusmarketing“ und „Citymarketing / Veranstaltungsmanagement“ die Aufgabenbereiche grundlegend geändert wurden. Der tatsächliche Verlustausgleich nach Steuern für 2007 betrug T€ - 4.330. Ein ausführlicher Vergleich der Ertragslage – auch getrennt für die jeweiligen Geschäftsbereiche – wird erstmals mit dem Jahresabschluss 2009 möglich sein. Denn das Wirtschaftsjahr 2009 wird das erste Jahr sein, in dem keine grundlegenden Reorganisationen bzw. Erweiterungen der Aufgabengebiete vorgenommen werden. Für das Jahr 2010 ist wiederum eine Erweiterung des WSP um den Geschäftsbereich „Kreativwirtschaft“ geplant. Voraussichtliche Entwicklung Risiken für den Eigenbetrieb Wirtschaftliche und finanzielle Risiken für den Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing werden nicht gesehen. Für diejenigen Betriebsbereiche mit nicht oder nur im geringen Maße projektbezogenen Außenumsätzen wie das Innotec, das CongressCentrum und die St.-Maur-Halle, sind keine aktuellen Fehlentwicklungen absehbar. Zusätzlich ist bei der PKM GmbH ein Risikofrüherkennungssystem eingeführt. Die Geschäftsbereiche „Wirtschaftsförderung“ (ohne Innotec), „Tourismusmarketing“ sowie „Citymarketing / Veranstaltungsmanagement“ bearbeiten ausschließlich Einzelprojekte in einem finanziell klar definiertem Umfang. Zusätzlich erfolgt ein begleitendes Projektcontrolling. Chancen für den Eigenbetrieb Das Jahr 2008 war durch grundlegende organisatorische und personelle Änderungen gekennzeichnet. Die ergriffenen Maßnahmen haben sich als zielführend und sinnvoll erwiesen. Parallel wurden strategische und konzeptionelle Grundlagen in Form der Standortpositionierung Pforzheims (Pforzheim Themenwelt) erarbeitet. Die Ergebnisse führten bzw. führen zur Festlegung neuer Schwerpunkte in der Wirtschaftsförderungspolitik der Stadt. In Zukunft liegen diese auf der Unterstützung der Präzisionstechnik und Dental- und Medizintechnik sowie auf der Förderung der Kreativwirtschaft. Die Analysen und Konzepte sind abgeschlossen, im Jahr 2009 müssen diese umgesetzt werden.

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Die Geschäftsbereiche „Tourismusmarketing“ und „Citymarketing / Veranstaltungsmanagement“ müssen sich – auch durch eine Ausweitung bisheriger Tätigkeiten innerhalb des Aufgabenspektrums – weiterentwickeln. Dies bedeutet z.B. ein aktives Standortmanagement in der Innenstadt oder die Konzeption für touristische Projekte bei gleichzeitiger Akquirierung von Fördermitteln. Der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing hat sich in seinem ersten vollständigen Wirtschaftsjahr dynamisch entwickelt. Er wird sich aktiv an der Weiterentwicklung Pforzheims beteiligen und eine führende Rolle bei der Bewältigung des Strukturwandels übernehmen.

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2007

2008

2

2

17

21

Aushilfen

15

14

Beschäftigte insgesamt

34

37

2

2

Beamte Tarifbeschäftigte

nachrichtlich: Auszubildende 1

1

incl. Betriebsleitung

(Quelle: Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim)

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Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Wertpapiere Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

534 7 490 37 10.822 36 10.480 0 306 57

542 5 500 37 11.144 29 10.856 0 259 38

8 -2 10 0 322 -7 376 0 -47 -19

Bilanzsumme

11.413

11.724

311

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Stammkapital Rücklagen Gewinn-/Verlustvortrag Jahresüberschuss/-fehlbetrag Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

3.720 50 8.000 0 -4.330 61 7.580 52

2.709 50 8.000 77 -5.418 83 8.917 15

-1.011 0 0 77 -1.088 22 1.337 -37

Bilanzsumme

11.413

11.724

311

(Quelle: Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim)

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Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

1.033 0 11 1.044

1.059 0 17 1.076

1.093 0 0 1.093

992 0 91 1.083

26 0 6 32

-34 0 17 -17

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-1.154 -1.010 -64 -3.190 -5.418

-1.393 -1.476 -61 -3.585 -6.515

-797 -1.647 -57 -4.065 -6.566

-660 -1.698 -46 -4.328 -6.732

-239 -466 3 -395 -1.097

-596 171 -4 480 51

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-4.374 6 0

-5.439 22 0

-5.473 0 -1

-5.649 0 0

-1.065 16 0

34 22 1

-4.368

-5.417

-5.474

-5.649

-1.049

57

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern 2 Erträge aus Verlustübernahme

0 -4.368 0 38

0 -5.417 -1 0

0 -5.474 0 0

0 -5.649 -1 0

0 -1.049 -1 -38

0 57 -1 0

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

-4.330

-5.418

-5.474

-5.650

-1.088

56

4.407

5.474

5.474

5.650

1.067

0

Zuschuss Stadt Pforzheim 1 1

Der Zuschuss der Stadt muss in der Bilanz solange als Verbindlichkeit ausgewiesen werden, bis der förmliche Beschluss des Gemeinderates über die Verlustabdeckung vorliegt. Ab diesem Zeitpunkt kann der Betrag als Eigenkapital behandelt werden. 2

Die Sparkasse Pforzheim Calw ist als stille Gesellschafterin am Zweckbetrieb "Gründerforum 21" (Innotec) beteiligt. Ab dem Kalenderjahr 2008 ist die stille Gesellschafterin nicht mehr am Verlust beteiligt.

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2008

Anlagenintensität

%

4,7

4,6

Eigenkapitalquote

%

32,6

23,1

Anlagendeckung I

%

696,6

499,8

Umsatzrentabilität

%

-419,2

-511,6

Eigenkapitalrentabilität

%

-116,4

-200,0

Gesamtkapitalrentabilität

%

-37,9

-46,2

%

19,1

16,3

T€

-4.266

-5.357

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

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2007

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

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ESP

2.1.13 Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim

Östliche Karl-Friedrich-Straße 37a 75175 Pforzheim

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

07231/ 39 27 28 07231/ 39 11 85 [email protected] www.pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat am 17.06.2003 beschlossen, den Bereich Stadtentwässerung des bisherigen Amtes für Stadtentsorgung in einen Eigenbetrieb zu überführen. Der Eigenbetrieb wurde am 01.01.2004 gegründet. Es gilt die am 01.01.2004 in Kraft getretene Betriebssatzung in der zuletzt am 16.12.2008 geänderten Fassung.

Gegenstand des Unternehmens Erfüllung der Aufgaben der Stadt Pforzheim als Beseitigungspflichtige für Abwasser nach dem Bundes- und Landesrecht sowie den ortsrechtlichen Regelungen. Die Aufgaben des Eigenbetriebs sind die Bereitstellung folgender Produkte: - Bereitstellung und Betrieb von Anlagen zur Abwasserableitung und Abwasserreinigung (Schmutzwasser und das von befestigten Flächen abfließende Niederschlagswasser) - Dienstleistungen bei der Grundstücksentwässerung - Sonstige Dienstleistungen (Fachtechnische Prüfungen, Stellungnahmen und Beratungen) - Leistungen für andere Ämter der Stadtverwaltung - Leistungen für Dritte

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

Auf die Festsetzung eines Stammkapitals wurde verzichtet.

Die Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) wird als Eigenbetrieb der Stadt Pforzheim geführt.

Organe Gemeinderat Werkeausschuss:

Erster Bürgermeister Andreas Schütze, Vorsitzender (bis 31.05.2008) Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende (ab 01.06.2008 bis 30.09.2008) Erster Bürgermeister Roger Heidt, Vorsitzender (ab 01.10.2008) - 135 -

ESP

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Stadträtin Dr. Marianne Engeser Stadtrat Florentin Goldmann Stadtrat Helge Hutmacher Stadtrat Jens Kück Stadtrat Hermann Meyer Stadtrat Dr. Joachim Rösch Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke Stadträtin Sibylle Schüssler Stadtrat Fritz Sinzenich Stadtrat Carsten von Zepelin Oberbürgermeisterin:

Christel Augenstein

Werkleitung:

Rüdiger Prestinari

Gesamtbezüge der Mitglieder der Werkleitung und des Werkeausschusses Die Angaben über die Vergütung der Werkleitung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB. Die Mitglieder des Werkeausschusses erhalten keine besondere Vergütung oder Aufwandsentschädigung.

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks Betriebsleistungen

Reinigung Abwasser

1.000 m³

Länge Kanalnetz

Kanalnetz insgesamt 1 Schmutzwasserkanäle Regenwasserkanäle Mischwasserkanäle 1

km km km km

2004

2005

2006

2007

2008

15.216

15.688

15.539

17.010

16.510

2004

2005

2006

2007

2008

530 92 141 297

496 90 136 270

503 90 140 273

504 91 138 275

504 92 136 276

Statistische Bereinigung der Abwasserkanäle im Abwasserkataster. Ab 2005 sind nur noch die öffentlichen Anlagen der Stadtentwässerung genannt.

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Sonderbauwerke

Sonderbauwerke insgesamt 2 Regenüberlaufbecken 2 Regenklärbecken 2 Regenrückhaltebecken Bodenfilter Pumpwerke 2

ESP

2004

2005

2006

2007

2008

38 26 1 5 1 5

40 26 2 6 1 5

51 32 4 9 1 5

52 33 4 9 1 5

53 33 5 9 1 5

Datenergänzung durch Hinzufügung kleinerer Regenbecken (ab 2006).

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im der Betriebssatzung festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Aufgaben Die Abwasserableitung und Abwasserreinigung sind Aufgaben der hoheitlichen Daseinsvorsorge. Die Stadt Pforzheim erfüllt diese Aufgaben als Beseitigungspflichtige für Abwasser nach dem Bundes- und Landesrecht, sowie nach den ortsrechtlichen Regelungen, seit dem 01.01.2004 in der Rechtsform eines kommunalen Eigenbetriebes. Der Eigenbetrieb stellt eine Gestaltungsmöglichkeit eines kommunalen Unternehmens dar. Er ist eine besondere öffentlich-rechtliche Unternehmensform. Er hat keine eigene Rechtspersönlichkeit, sondern stellt ein ausgegliedertes Sondervermögen dar und ist organisatorisch und finanzwirtschaftlich aus der jeweiligen Gemeindeverwaltung ausgegliedert. Nach außen werden die rechtlichen Handlungen des jeweiligen Eigenbetriebes der jeweiligen Gemeinde zugerechnet. Wesentliches Ziel der Tätigkeit des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) ist ein wirtschaftlich optimierter Betrieb der Abwasserableitung (Kanalnetz) und Abwasserreinigung (Klärwerk) bei angemessener Substanzerhaltung der Anlagen und dies bei langfristig stabilen Abwassergebühren (also: „so gut und so preiswert wie möglich“). Die hierbei zu erfüllenden Aufgaben der Stadt sind im Einzelnen • • • •

Bereitstellung und Betrieb der öffentlichen Anlagen zur Abwasserbeseitigung und zur Abwasserreinigung, Veranlassung der Entleerung von Anlagen auf privaten Grundstücken (geschlossene Gruben und Absetzgruben von dezentralen Kleinkläranlagen), Genehmigungen des Anschlusses von Grundstücksanschlusskanälen nach der örtlichen Abwassersatzung an das öffentliche Kanalnetz und fachliche Auskünfte und Informationen zu bestehenden öffentlichen und privaten Anlagen und zu Fragen bei Grundstücksentwässerungsanlagen, zur Ableitung, Nutzung und zur Versickerung von Niederschlagswasser auf Grundstücken und Auskünfte zur Erhebung von Gebühren und Beiträgen.

Die hierfür notwendigen Aufwendungen werden nach dem Kommunalabgabengesetz von BadenWürttemberg über Gebühren und Beiträge finanziert. Weiter werden - im Wesentlichen gegen Kostenerstattung - in geringeren Umfängen erbracht oder können erbracht werden •

fachlich nahe liegende Dienstleistungen oder Amtshilfen für Dritte (wie benachbarte Gemeinden, SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG und städtische Dienststellen, z. B. im Zusammenhang mit dem Betrieb der öffentlichen Straßen, Wege und Plätze oder von öffentlichen Bedürfnisanstalten sowie bei Ungezieferbekämpfung und Desinfektion).

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ESP

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Geschäftsverlauf im Überblick Der Wirtschaftsplan 2008 wurde am 18.12.2007 vom Gemeinderat beschlossen. Am 28.01.2008 bestätigte das Regierungspräsidium Karlsruhe dies als gesetzmäßig und genehmigte die ausgewiesenen Kreditaufnahmen, Verpflichtungsermächtigungen und den Höchstbetrag der Kassenkredite. Der Eigenbetrieb ESP hat, abweichend vom Ergebnis des vorläufigen Jahresberichts in Vorlage O 2051 (die Gründe werden am Ende unter „Nachtragsbericht“ erläutert), das Geschäftsjahr 2008 mit einem negativen Unternehmensergebnis in Höhe von ca. (-) 40 TEUR abgeschlossen. Davon entfallen auf Verlust Kleinkläranlagen (-) 20 TEUR, auf Arbeiten für Dritte (+) 4 TEUR, sowie (-) 24 TEUR auf den saldierten Verlust aus der Gesamttätigkeit zur Ableitung und Entsorgung von Schmutz- und Niederschlagswasser (Vorjahr: Unternehmensergebnis 12 TEUR). Die Verbesserung gegenüber dem Plan (Fehlbetrag - 0,7383 Mio. EUR, vgl. Vorlage O 1383, Wirtschaftsplan 2008) ist im Wesentlichen erstens in der Auflösung der Gebührenausgleichsrückstellung 2008 mit einem Betrag von 0,7091 Mio. EUR begründet, welche mit Vorlage O 1384 vom Gemeinderat am 18.12.2007 beschlossen wurde, zweitens zusätzlich in der Tatsache, dass eine Zahlung von Abwasserabgabebeträgen, durch Gegenrechnung von einschlägigen Investitionen, verhindert werden konnte. Dass dennoch kein positives Ergebnis für 2008 vorliegt ist begründet in den noch vorgenommenen Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten (Teilweise die drohenden Rückzahlungen von Einnahmen für Straßenentwässerungskosten aufgrund von Flächenkorrekturen und für Rechtsstreitfolgen). Die Funktionssicherheit beim Betrieb der Anlagen im Kanalnetz, in den Sonderbauwerken und im Klärwerk war im Berichtsjahr jederzeit in vollem Umfang gegeben. Erlöse und Preise Die Umsatzerlöse belaufen sich im Berichtsjahr auf 23,89 Mio. EUR (Vorjahr 23,58 Mio. EUR). Unter Einbeziehung der aktivierten Eigenleistungen und der sonstigen Erträge (wie Finanzergebnis u. Entnahme aus Gebührenrückstellung) betragen die gesamten Erträge in 2008 nun 25,43 Mio. EUR (Vorjahr 25,1 Mio. EUR). Zum 01.01.2005 waren die Abwassergebühren von 2,23 EUR/m³ auf 2,56 EUR/m³ erhöht worden. Zum 01.01.2006 wurde im Dezember 2005 eine weitere Erhöhung auf 2,72 EUR/m³ beschlossen. Dieser nochmals erhöhte Satz von 2,72 EUR/m³ ist jedoch auf Gebührenbescheiden nicht in Erscheinung getreten, da der Gemeinderat am 17.10.2006 rückwirkend die Einführung des gesplitteten Maßstabs zum 01.01.2006 beschlossen hat, mit den Gebührensätzen von 1,86 EUR/m³ für Schmutzwasser und 0,92 EUR/m² für Regenwasser, errechnet aus einem Gesamtgebührenaufkommen auf der Basis von 2,72 EUR/m³ (Vorlage O 868 vom September 2006). Abgerechnet wurde im Berichtsjahr eine Abwassermenge von insgesamt rund 5,90 Mio. m³, der Anteil aus gebührenrelevantem Trinkwasserverkauf beträgt 5,84 Mio. m³ (Vorjahr 5,90 Mio. m³); die im Klärwerk gereinigten Abwassermengen beliefen sich auf 16,51 Mio. m³ (Vorjahr 17,01 Mio. m³). Die Verbrauchsmenge wirkt auf die Abwassergebühreneinnahmen und damit direkt auf die Gebührenbedarfshöhe (bei unverändertem Aufwand) ein. Bisherige Abrechnungswassermengen für die Erhebung der Schmutzwassergebühr 2004 2005 2006 - 138 -

6,30 Mio. cbm (Ist) 6,10 Mio. cbm (Ist) 6,08 Mio. cbm (Ist)

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2007 2007 2007 2008 2008 2008

6,10 Mio. cbm (Wirtschaftsplan 2007, Prognose November 2006) 6,00 Mio. cbm (erwartete Menge, Hochrechnung Dezember 2007) 5,97 Mio. cbm (Ist 2007, aus Hochrechnung April 2008 auf 31.12.2007) 6,10 Mio. cbm (Wirtschaftsplan 2008, Prognose November 2007) 5,95 Mio. cbm (erwartete Menge, Prognose Oktober 2008) 5,90 Mio. cbm (Ist 2008, aus Hochrechnung April 2009 auf 31.12.2008)

2009

6,00 Mio. cbm (Wirtschaftsplan 2009, Prognose November 2008)

ESP

Investitionen und Finanzierung In das Anlagevermögen investiert wurde in 2008, unter zusätzlicher Berücksichtigung von Bauzeitzinsen, ein Gesamtbetrag von 9,30 Mio. EUR (Vorjahr 9,59 Mio. EUR). Davon wurden 6,70 Mio. EUR im Anschaffungsjahr 2008 fertig gestellt (Vorjahr 7,27 Mio. EUR) und 2,60 Mio. EUR (Vorjahr 2,32 Mio. EUR) werden für im Bau befindliche Anlagen auf 2009 vorgetragen. Im Vermögensplan war ursprünglich ein Investitionsvolumen von 10,99 Mio. EUR (Vorjahr 10,86 Mio. EUR) eingestellt worden, welches zu rund 85 % umgesetzt werden konnte (Vergleich mit Vorjahren: 2007 waren es rund 88 % und 2006 etwa 82 %). Die wichtigsten Maßnahmen waren: •

Kanalerneuerungen: Friedenstraße, Hildastraße, Westliche Karl-Friedrich-Straße, Kurze Steig



Erschließungsmaßnahmen: Fortführung Erschließung im Gebiet Hohenäcker



Sonderbauwerke: Fortführung des Um- und Neubaus Klärwerk Abschluss der Arbeiten RÜB Belfortstraße RKB Heizkraftwerk RÜB Turnplatz mit Zu- und Ableitungen Erkundungsbohrung für Projekt „Emma-Jaeger-Straße/Pflügerstraße“ Aufschlussbohrung „RÜB Calwer Straße“ Sanierung RÜB III, Latschetweg Sanierung RÜB Spitalwiesenweg Sanierung PW / RÜB Bauschlotter Straße

Die Investitionen konnten finanziert werden aus den Abschreibungen, den erhaltenen Beiträgen sowie über neue Darlehensaufnahmen in Höhe von anteilig ca. 2,0 Mio. EUR. Insgesamt sind im Rahmen der vom Gemeinderat ausgesprochenen Kreditermächtigung über 13,6 Mio. EUR (Vorlage O 1383, Wirtschaftsplan 2008) gegen Jahresende Bankdarlehen in Höhe von 10 Mio. EUR aufgenommen worden (Vorjahr 5 Mio. EUR). Ertragslage Von den Gesamtaufwendungen in Höhe von 25,47 Mio. EUR (Vorjahr 25,08 Mio. EUR) entfällt ein großer Anteil auf die Kapitalkosten. Der Zinsaufwand für die Fremddarlehen und das Trägerdarlehen der Stadt Pforzheim beläuft sich hierbei auf 7,58 Mio. EUR (Vorjahr 7,84 Mio. EUR). Zu einer Entlastung beim Zinsaufwand hat neben der Tilgung des mit 6 % zu verzinsenden Trägerdarlehens auch die moderate Zinslage bei neuen Bankdarlehen beigetragen. Weitere Verbesserungen können ab 2009 durch zusätzliche Umschuldungen erreicht werden (Beschluss des Gemeinderates vom 16.12.2008, Vorlage O 1866, Antragsziffer 4). An Abschreibungen auf das Anlagevermögen sind zu verzeichnen 6,26 Mio. EUR (Vorjahr 6,13 Mio. EUR). Aufwendungen für bezogenes Material und Fremdleistungen sind in Höhe von 4,49 Mio. EUR (Vorjahr 4,84 Mio. EUR) entstanden, wobei die Kosten der Klärschlammentsorgung den größten Einzelbetrag ausmachen. Bei den Personalkosten sind 3,87 Mio. EUR (Vorjahr 3,74 Mio. - 139 -

ESP

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

EUR) angefallen. An anderen betrieblichen Aufwendungen waren, einschließlich der Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten, 3,26 Mio. EUR (Vorjahr 2,53 Mio. EUR) zu verzeichnen. Die Umsatzerlöse blieben mit 23,89 Mio. EUR (gegenüber 23,58 Mio. EUR im Vorjahr) nahezu unverändert, da auch die Höhe der Abwassergebühren unverändert blieb. Die übrigen Erlöspositionen haben sich um 0,63 Mio. EUR auf 0,76 Mio. EUR verringert. Die ertragswirksame Auflösung aus der Gebührenausgleichsrücklage betrug 2008 nur 0,71 Mio. EUR (Vorjahr 0,78 Mio. EUR). Finanzlage Aus der laufenden Geschäftstätigkeit und aus der Finanztätigkeit ergab sich im Wesentlichen aus dem Jahresergebnis, den Abschreibungen, aus vereinnahmten Ertragszuschüssen und aus weiterer Darlehensaufnahme ein knapper positiver Cashflow, der ausgereicht hat, den in gleicher Höhe negativen Cashflow aus der Investitionstätigkeit und Darlehenstilgung auszugleichen. Vermögenslage Entwicklung des Eigenkapitals und der Rückstellungen

Stand 01.01.2008 EUR

Entnahme 2008 Verwendung

nicht benötigt

Zugang 2008 EUR

Verlust aus Abwassertätigkeit

-24.040,21

Verluste Kleinkläranlagen - aus Vorjahren

-13.115,39

- in 2008

Stand 31.12.2008 EUR -24.040,21

-6.768,53

-19.883,92

Gewinn aus BgA

9.523,88

4.155,97

13.679,85

Eigenkapital

9.523,88

-39.768,16

-30.244,28

Rückstellung für Gebührenausgleich Übrige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen

865.751,78

709.100,00

156.651,78

13.115,39

169.767,17

1.028.841,00

316.670,54

712.170,46

949.990,00

1.662.160,46

1.894.592,78

1.025.770,54

868.822,24

963.105,39

1.831.927,63

Im Jahr 2008 ergibt sich trotz Auflösung eines wesentlichen Teils der noch vorhandenen Gebührenausgleichsrückstellung ein „Verlust“ von EUR 39.768,16. Die Rückstellungen haben sich auf 1,83 Mio. EUR leicht reduziert, da die Rückstellung für den Gebührenausgleich in Höhe von 0,87 Mio. EUR teilweise aufgelöst wurde, sich die übrigen Rückstellungen aber auf 1,66 Mio. EUR erhöht haben. Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,76 Mio. EUR auf 211,48 Mio. EUR erhöht.

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ESP

Auf der Aktivseite ist hierbei ein Zuwachs beim Anlagevermögen um 2,84 Mio. EUR auf 204,00 Mio. EUR eingetreten. Das kurzfristig gebundene Umlaufvermögen hat sich um 2,1 Mio. EUR auf 7,44 Mio. EUR reduziert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich infolge neuer Kreditaufnahmen bei gleichzeitiger Tilgung von Darlehen im Saldo um 6,66 Mio. EUR auf 78,20 Mio. EUR zwar erhöht, die Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt hingegen sind durch die jährliche Tilgung des städtischen Trägerdarlehens um 4,92 Mio. EUR auf 73,16 Mio. EUR zurück gegangen. Die Verbindlichkeiten insgesamt haben sich nur geringfügig verändert, unter Berücksichtigung auch der sonstigen Rückstellungen nämlich um ca. 0,5 Mio. EUR verringert auf ca. 155,5 Mio. EUR. Grundstücke Der Bestand an Grundstücken für den ESP hat sich im Berichtsjahr nicht verändert. Risikobericht Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim ist rechtlich und organisatorisch ein Teil der Stadtverwaltung und in seinen unternehmerischen Handlungsfähigkeiten eingeengt, wodurch Zielkonflikte in den satzungsgemäßen Entscheidungsorganen entstehen können. Bei der Ausgründung des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Pforzheim in ein Sondervermögen wurden die schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen deutlich, verursacht auch durch die hier angewandte Durchschnittszinsmethode bei der Verzinsung des Anlagekapitals. Aufgrund dieser Startbedingungen, die zwei Gebührenanpassungen notwendig machten, treten – zumindest derzeit immer noch – bei einer Risikobetrachtung (hinsichtlich der Auswirkungen auf die Höhe der Gebühren) alle anderen Einflussfaktoren hinter die Auswirkung des Sprunges der Zinsbelastung deutlich zurück. Dennoch bietet eine systematische Betrachtung von kritischen Punkten Vorteile, weshalb sich eine speziell angepasste Risikodarstellung für den ESP, im Kontakt mit anderen Städten in Baden-Württemberg, in einem Stadium der Vorbereitung befindet. Ein Zwischenbericht erfolgte in der Sitzung des Werkeausschuss am 27.03.2006 mit der Vorlage O 684. Einem unkontrollierten und ungebremsten Substanzverlust kann nach technischen Untersuchungen und Abschätzungen von Fachverbänden begegnet werden mit Reinvestitionsraten für planvolle Sanierungstätigkeiten (Maßnahmen der Erneuerung oder Ertüchtigung, wie Ersatz durch Neubau oder Renovation) in einer Größenordnung von durchschnittlich 5 bis 10 EUR jährlich für jeden Meter Kanal im vorhandenen öffentlichen Kanalnetz. Daraus ergäbe sich für eine Grobabschätzung eine Bandbreite für einen so ermittelten Faustwert für Pforzheim (bei ca. 500 km Kanalnetzlänge) bei jährlich zwischen 2,5 Mio. EUR und 5 Mio. EUR für Investitionen in vermögenswirksame Sanierungsmaßnahmen im Kanalnetz. Verlässlicher zutreffende Zahlen sind nur mit spezifischen Untersuchungen unter Berücksichtigung der zahlreichen örtlichen Besonderheiten zu erwarten. Vergleiche zu fraglichen Investitionen werden meist nicht über den tatsächlichen Geldfluss in einem Betrachtungszeitraum, sondern verbreitet über die Höhe der Summe der Vermögensaktivierungen in einem Kalenderjahr durchgeführt. Die Aktivierung erfolgt mit dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme. Die Höhe der Aktivierungen von Vermögenswerten durch Investitionen in Substanzerhaltung und Erneuerung betrug in 2008 hier in Pforzheim im Kanalnetz (einschließlich der Sanierungsarbeiten in einzelnen Netzbauwerken) 6,1 Mio. EUR (Vorjahr 2007: 3,3 Mio. EUR). Das Investitionsniveau der letzten Jahre kann somit zunächst weiter beibehalten werden. Es ist allerdings vorgesehen, in den nächsten fünf Jahren bis 2012 spezielle Untersuchungen und Studien anfertigen zu lassen. Besonders mit Blick auf die historisch hohen Neubauraten in der Zeit nach 1945, sollen diese Studien ermöglichen, in Anlehnung an die zweigleisige Hamburger Konzeption, für Pforzheim ebenfalls eine zweigleisige Erhaltungs- und Erneuerungsstrategie zur sicheren und langfristigen Planung der erforderlichen Finanzierungsmittel zu entwickeln und eine möglichst gleich bleibende Höhe der erforderlichen Reinvestitionsraten für ein 20 Jahre umfassendes Erhaltungsprogramm 2015 bis 2035 zu begründen. - 141 -

ESP

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Prognosebericht Durch die wirtschaftliche Unterdeckung des Jahres 2004 wurden die aus Vorjahresüberschüssen angesammelten Gebührenausgleichs-Rückstellungen aufgezehrt. Dies machte zur Vermeidung gravierender weiterer Unterdeckungen eine Gebührenerhöhung zum 01.01.2005 unumgänglich. Zum 01.01.2006 wurden die Abwassergebühren nochmals erhöht und später noch rückwirkend zu demselben Termin ein geteilter Maßstab für Schmutz- und Niederschlagswasser eingeführt. Die derzeitige Gebührenhöhe deckt den notwendigen Aufwand nicht vollständig. Im Erfolgsplan 2009 (Wirtschaftsplan 2009, Beilage O 1866) wird ein Jahresverlust von rund 1,4 Mio. EUR prognostiziert, bei einer Gebührenhöhe von 1,86 EUR/m³ für Schmutzwasser und 0,92 EUR/m² für Regenwasser. Diese Gebührensätze wurden 2006 aus dem Gebührenaufkommen auf der Basis von 2,72 EUR/m³ errechnet (Vorlage O 868 vom September 2006) und gelten seitdem auch für 2008 und 2009 unverändert weiter. Voraussichtlich ist 2010 eine Erhöhung der Gebühren um ca. 6 % erforderlich. Der Vermögensplan 2009 beinhaltet Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 11,04 Mio. EUR (Vorjahr 11,0 Mio. EUR) und dabei vor allem Maßnahmen für innere und äußere Erschließungen in Höhe von 1,5 Mio. EUR, Aufwendungen für die Sanierung des Kanalnetzes mit 3,22 Mio. EUR und 3,1 Mio. EUR für die Fortführung der Umbaumaßnahmen im Klärwerk. Für den Bau von Regenbecken stehen 2,95 Mio. EUR zur Verfügung. Seit dem 01.01.2006 werden die Abwassergebühren getrennt nach Schmutzwasser und nach Niederschlagswasser abgerechnet, wobei die Gebühr für Niederschlagswasser aus der versiegelten und angeschlossenen Grundstücksfläche ermittelt wird. Die damit verbundenen Umstellungen sind noch nicht vollständig abgeschlossen und erforderten besonders in der Einführungs- und Übergangszeit einen hohen Zeit- und Personalaufwand bei ESP und auch bei der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG. Bei Tilgungsverpflichtungen über den jährlichen Abschreibungssummen bleibt mittelfristig die Tendenz zur langsam fortschreitenden Verschuldung bestehen, allerdings verbunden mit wachsendem Anlagevermögen. In 2009 sollen Umschuldungsmöglichkeiten zur Reduzierung der Zinsbelastungen genutzt werden. Mitarbeiter Zum 31.12.2008 waren beim ESP insgesamt 69 Mitarbeiter (ohne Werkleitung / Auszubildende) beschäftigt. Durch zusätzliche Mitarbeiter bei der Umsetzung der getrennten Abwassergebühr ergab sich eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr. Die Personalaufwendungen sind gestiegen, besonders auch durch tarifliche Weiterentwicklung, um 3,5 % (gegenüber Vorvorjahr 2006 sind es sogar 8,5 %, allerdings gegenüber dem Jahr 2005 nur 4,4 %. Damaliger Aufwand 2005 schon 3,712 Mio. EUR). Der Personalstand setzt sich wie folgt zusammen:

Beamte Angestellte Arbeiter Gesamt nachrichtlich: Auszubildende

- 142 -

2008 2 35 32 69

2007 2 34 32 68

11

11

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ESP

Der Personalaufwand hat sich wie folgt entwickelt:

2008 TEUR

2007 TEUR

Veränderung TEUR

Veränderung %

Bezüge; Löhne und Gehälter

2.938

2.827

+111

+3,9

Sozialabgaben

568

565

+3

+0,5

Altersversorgung und Unterstützung

367

349

+18

+5,1

3.873

3.741

+132

+3,5

Insgesamt

Diverse Arbeiten für Dritte Gemäß § 1 Absatz 3 der Betriebssatzung für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim ESP kann der ESP im Rahmen der kommunalrechtlichen Möglichkeiten Betriebsführungen für die Stadt Pforzheim und Dritte übernehmen, wenn diese Tätigkeit mit dem Unternehmensgegenstand (Abwasserwirtschaftliche Betätigung) des Eigenbetriebs Berührungspunkte aufweist. Birkenfeld Die Stadt Pforzheim hat durch die Öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit der Gemeinde Birkenfeld im Jahr 1956 den „Anschluss der Ortsentwässerung von Birkenfeld an die zentrale Stadtentwässerung der Stadt Pforzheim“ geregelt. Die Öffentlich-rechtliche Vereinbarung wurde damals der Gründung eines Zweckverbandes vorgezogen. Mit der Öffentlich-rechtlichen Vereinbarung wurden alle technischen und finanziellen Randbedingungen einvernehmlich festgelegt. Seit 2004 wird zusätzlich eine Zusammenarbeit mit Birkenfeld in der Weise gepflegt, dass die Stadtentwässerung Pforzheim, auch 2007/2008, gemeinsam mit den Stadtwerken Pforzheim, im Bereich der Vorbereitung von Innensanierungen im Kanalnetz, Möglichkeiten zur Unterstützung der Aufgaben des Ortsbauamtes, zusammen mit einem einschlägigen Fachbüro, wahrnimmt. Neuenbürg Mit Beschluss des Werkeausschusses vom November 2004 erbringt der ESP langfristig (bis 2013) Leistungen zur Unterstützung der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG bei einer Dienstleistung (Klärschlamm-Entsorgung) für die Stadt Neuenbürg. Dabei handelt es sich um die Realisierung der Mitnutzung des von der Stadt Pforzheim (ESP) mit dem Auftragnehmer Mobile Schlammentwässerung MSE, Ittersbach, im Jahr 1998 über 15 Jahre abgeschlossenen Vertrages zur Klärschlammentsorgung und -verwertung in einer thermischen Behandlungsanlage. Die Zusammenarbeit ist seit dem 01.01.2005 reibungslos. Bad Liebenzell Der ESP erfüllte einen Hilfewunsch der Stadt Bad Liebenzell, wegen personeller Engpässe auf der dortigen Kläranlage, durch Personalgestellung und durch temporäre Betriebsführung bis Ende 2007.

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ESP

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Schömberg Der ESP erfüllt seit 2008 einen Hilfewunsch der Gemeinde Schömberg durch eine temporäre Übernahme der Betriebsleitung (als Urlaubsvertretung für die dortige Betriebsleitung) und zeitweisen Personaleinsatz für den Rufbereitschaftsdienst, sowie durch fallweise Beratungsleistungen zur Unterstützung in betriebstechnischen Fragen bei der Kläranlage in Schömberg. Nachtragsbericht Insbesondere zwei Vorgänge sind nach Ablauf des Geschäftsjahres 2008 zu vermerken, welche die im Lagebericht und im vorläufigen Jahresbericht (IV: Quartalsbericht 2008, Vorlage O 2051) dargestellte Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage durch zusätzliche Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe von immerhin 730 TEUR verändern. •

Nach, noch nicht abschließend geprüften, Ermittlungen des Baulastträgers, können sich die Flächen für den Straßenentwässerungskostenanteil bei Straßen, Wegen und Plätzen gebührenrelevant reduzieren. In der Folge wäre eine Rückzahlung an den Kämmereihaushalt über (insoweit schon zuviel) erhaltene Abschlagszahlungen vorzunehmen, nach überschlägiger Hochrechnung in einer Größenordnung von bis zu etwa 380 TEUR.



Weiter ist am 23.04.2009 (das schriftliche Urteil ging der Werkleitung durch die Rechtsanwälte am 05.05.2009 zu) in erster Instanz vom Verwaltungsgericht Karlsruhe über eine Klage gegen einen Gebührenbescheid zur Niederschlagswassergebühr für einen Zeitraum in 2006 entschieden worden. Im Wesentlichen richtete sich die Klage gegen die rückwirkende Einführung der getrennten Gebühren zum 01.01.2006. Unter Bezug auf dieses Verfahren ruhen auch einige weitere Fälle. Das Verwaltungsgericht hat den Gebührenbescheid in erster Linie deshalb aufgehoben, weil es die Satzungsregelung zur Entstehung der Gebühr für ungültig hält. Die Stadt hat jedoch inzwischen diese Regelung zur Entstehung in der Abwassergebührensatzung schon im Jahr 2008 geändert. Die Stadt hat im Übrigen gegen das Urteil Berufung eingelegt. Es wird daher vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim endgültig über die schwierigen Fragen entschieden werden. Es könnten für die Jahre 2006 und 2007 nachträglich Rückzahlungsverbindlichkeiten entstehen, weshalb zur periodengerechteren Abgrenzung eine Rückstellung in Höhe von 350 TEUR vorgenommen worden ist.

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2004

2005

2006

2007

2008

2

3

3

3

3

Angestellte

36

33

32

34

35

Arbeiter

34

36

33

32

32

Beschäftigte insgesamt

72

72

68

69

70

8

8

10

11

11

Beamte

1

nachrichtlich: Auszubildende 1

incl. Werkleitung

(Quelle: ESP)

- 144 -

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ESP

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Kassenbestand Rechnungsabgrenzungsposten Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

201.163 653 200.510 9.547 170 9.377 0 6

203.998 825 203.173 7.442 192 7.250 0 5

2.835 172 2.663 -2.105 22 -2.127 0 -1

0

30

30

Bilanzsumme

210.716

211.475

759

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Stammkapital Rücklagen Gewinn des Vorjahres Jahresgewinn/ -verlust davon nicht durch Eigenkapital gedeckt Empfangene Ertragszuschüsse Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

10 0 0 6 4

0 0 0 10 -40

-10 0 0 4 -44

0 54.631 1.895 154.180 0

30 55.939 1.832 153.704 0

30 1.308 -63 -476 0

Bilanzsumme

210.716

211.475

759

Klärwerk Pforzheim (Quelle: ESP)

- 145 -

ESP

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Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Plan

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. 1 Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

23.583 317 1.078 24.978

23.886 393 1.064 25.343

23.049 265 54 23.368

23.486 300 304 24.090

303 76 -14 365

837 128 1.010 1.975

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-4.841 -3.741 -6.126 -2.535 -17.243

-4.491 -3.873 -6.257 -3.264 -17.885

-3.950 -3.728 -6.040 -2.640 -16.358

-4.509 -4.008 -6.343 -2.847 -17.707

350 -132 -131 -729 -642

-541 -145 -217 -624 -1.527

7.735

7.458

7.010

6.383

-277

448

116

87

0

0

-29

87

-7.843

-7.580

-7.743

-7.662

263

163

8

-35

-733

-1.279

-43

698

0 8 -4

0 -35 -5

0 -733 -5

0 -1.279 -5

0 -43 -1

0 698 0

4

-40

-738

-1.284

-44

698

Betriebsergebnis Erträge aus Beteilig., Sonstige Zinsen u.ä. Erträge, u.a. Abschreibungen auf Finanzanl., Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern Jahresüberschuss/-fehlbetrag 1

Veränd. Abweich. 07/08 Plan/Ist 08

Erträge aus der Auflösung der Rückstellung für Gebührenausgleich werden unter sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt.

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

94,5

95,9

96,7

95,5

96,5

Eigenkapitalquote

%

n. def.

n. def.

n. def.

n. def.

n. def.

Anlagendeckung I

%

n. def.

n. def.

n. def.

n. def.

n. def.

Umsatzrentabilität

%

-18,9

14,3

1,9

0,0

-0,2

Eigenkapitalrentabilität

%

n. def.

n. def.

n. def.

n. def.

n. def.

Gesamtkapitalrentabilität

%

2,5

5,7

4,2

3,7

3,6

%

81,3

95,6

88,2

94,0

93,8

T€

1.667

9.020

6.273

6.155

6.255

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

- 146 -

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EPV

2.1.14 Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Marktplatz 1 75175 Pforzheim

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Rechtliche Grundlage Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat am 04.04.2006 nach einem europaweiten Vergabeverfahren beschlossen, den Busbetrieb aus dem bisherigen Eigenbetrieb Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim in eine Gesellschaft privater Rechtsform auszugliedern, einen Anteil von 51 % an die Connex Regiobahn GmbH zu veräußern und die gemeinsame SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG über einen Verkehrsvertrag mit der Erbringung der Nahverkehrsleistungen in Pforzheim zu beauftragen. Nachdem ein Bürgerentscheid gegen die Teilprivatisierung am 23.07.2006 das erforderliche Quorum verfehlte, wurde dieser Beschluss am 01.08.2006 vom Gemeinderat bestätigt. In Umsetzung der Beschlüsse wurde die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG gegründet, an der neben der Stadt Pforzheim mit 49 % die Veolia Verkehr Regio GmbH (vormals Connex Regiobahn GmbH), Berlin, mit 51 % beteiligt ist. Auf diese SVP KG wurde der Fahrbetrieb und das Personal des bisherigen Eigenbetriebs SVP Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim im Wege der Umwandlung ausgegliedert und durch Abschluss eines Verkehrsvertrages die Durchführung des ÖPNV geregelt. Der bisherige Eigenbetrieb SVP fungiert damit zukünftig nur mehr als „Bestellereinheit“, dessen Hauptaufgaben in der Grundsatzplanung des Verkehrsangebots, dem Vertragsund Qualitätsmanagement sowie der Tarif- und Einnahmenüberwachung liegen. Der Eigenbetrieb SVP wurde - um Verwechslungen mit der neuen SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG zu vermeiden - in „Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe“ (kurz: EPV) umbenannt.

Gegenstand des Unternehmens Die Aufgaben des Eigenbetriebs Pforzheimer Verkehrsbetriebe liegen in der Grundsatzplanung des öffentlichen Verkehrsangebots, dem Vertrags- und Qualitätsmanagement, der Festlegung der Fahrpreise und der Weiterentwicklung des ÖPNV.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

5.000.000 €

Der Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe (EPV) ist ein Eigenbetrieb der Stadt Pforzheim.

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EPV

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Organe Gemeinderat Werkeausschuss:

Erster Bürgermeister Andreas Schütze, Vorsitzender (bis 31.05.2008) Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende (ab 01.06.2008 bis 30.09.2008) Erster Bürgermeister Roger Heidt, Vorsitzender (ab 01.10.2008) Stadträtin Dr. Marianne Engeser Stadtrat Florentin Goldmann Stadtrat Helge Hutmacher Stadtrat Jens Kück Stadtrat Hermann Meyer Stadtrat Dr. Joachim Rösch Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke Stadträtin Sibylle Schüssler Stadtrat Fritz Sinzenich Stadtrat Carsten von Zepelin

Oberbürgermeisterin:

Christel Augenstein

Betriebsleitung:

Bernd Mellenthin

Gesamtbezüge der Mitglieder der Betriebsleitung und des Werkeausschusses Die Angaben über die Vergütung der Betriebsleitung unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB. Die Mitglieder des Werkeausschusses erhalten keine besondere Vergütung oder Aufwandsentschädigung.

Beteiligungen Der Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe (EPV) war zum 31.12.2008 an Gesellschaften mit folgenden Einlagen beteiligt:

1. 2. 3. 4.

Beteiligungswert Stimmrechtsanteile SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim 39.083.760 € 65 % SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG 625.490 € 49 % Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH (VPE), Pforzheim 14.061 € 27,5 % Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen mbH, Köln 5.113 € 1,93 %

Wichtige Vereinbarungen mit der Stadt Pforzheim Es bestehen keine wichtigen Vereinbarungen mit der Stadt Pforzheim.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

EPV

Verbindung zum städtischen Haushalt Der Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe erhält die auf die Stadt Pforzheim entfallenden Gewinnabführungen der SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG (49 %) und der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG (65 %). Nach Verrechnung dieser Gewinnabführungen mit dem jeweiligen Verlust des EPV ist das verbleibende Jahresergebnis (Gewinn/Verlust) durch die Stadt Pforzheim zu übernehmen. Ferner werden vom Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe Verwaltungskostenbeiträge für verschiedene Leistungen der Stadt erhoben.

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks Stadtlinienverkehr

Fahrgäste Verkehrseinnahmen brutto Ø-Erlös pro Fahrgast

Mio. T€ €

2004

2005

2006

2007

2008

23,09 10.436 0,45

22,71 10.522 0,46

22,65 10.565 0,47

21,83 10.158 0,47

21,76 10.628 0,49

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem in der Betriebssatzung festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Der Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe (EPV) schließt das Geschäftsjahr 2008 mit einem Unternehmensergebnis von -281.363 € ab. Im Vergleich zum Wirtschaftsplan für 2008 (41.602 €) wurde ein um 322.965 € schlechteres Ergebnis erzielt. Dies resultiert in erster Linie durch einen um 1.378.417 € geringeren Beteiligungsertrag der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG (SWP) und einen um 229.277 € geringeren Beteiligungsertrag der SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG (SVP). Gegenüber dem Wirtschaftsplan höhere Umsatzerlöse von 655.413 € und verminderte Aufwendungen für bezogene Leistungen (-730.070 €) haben dafür gesorgt, das Ergebnis abzufedern und abermals ein hervorragendes Betriebsergebnis in Höhe von -5.854.401 € zu erzielen. Allgemeine Entwicklung ÖPNV Laut des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmer (VDV) sind die Fahrgastzahlen im Vergleich 3. Quartals 2007 zu 2008 um 1,7 Prozent angestiegen. Bis zum September 2008 beförderten Busse und Bahnen 8,795 Milliarden Fahrgäste. Der Vergleich der Erträge im selben Zeitraum ergibt eine Erhöhung von 4,3 Prozent. Entwicklung Stadtverkehr Pforzheim in 2008 Der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) hat die Preise für Fahrten mit Bus und Bahn zum 01.01.2008 um durchschnittlich 5,5 % erhöht, nachdem zwei Jahre lang keine Preisanpassung erfolgte. Dieser Fahrpreisanpassung haben der Werkeausschuss am 10.12.2007 und der Gemeinderat der Stadt Pforzheim am 18.12.2007 zugestimmt. Die Anpassung spiegelt sich in den Fahrgelderlösen zum 31.12.2008 wider (s. u.).

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EPV

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Bei der Analyse der vorliegenden Daten ist es für eine fundierte Interpretation wichtig, zu berücksichtigen, dass die Anzahl beförderter Personen sich nicht zwingend proportional zu den Fahrgelderlösen verhalten muss. Dies resultiert daher, dass intern hinter jedem Fahrschein eine statistische Größe der Nutzungshäufigkeit hinterlegt ist. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass sich die Beschäftigten der SVP am 06.03.2008 an einem Streik beteiligt haben, der den Stadtbusverkehr den ganzen Tag lahm legte. Fahrgastzahlen allgemein

Beförderte Personen Fahrgelderlöse (Euro) 1)

1)

1)

2008

2007

Abweichung

%

21.762.907

21.826.382

-63.475

-0,3%

10.628.597 €

10.158.068 €

470.529 €

4,6%

statistische Zahlen der SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim

Bis einschließlich des 4. Quartals 2008 wurden Fahrgelderlöse ohne die Erstattung für den Schülerverkehr nach § 45a PBefG in Höhe von 10.628.597 € Brutto erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr (10.158.068 €) wurden 470.529 € mehr Fahrgeldeinnahmen erzielt. Dies entspricht einem Einnahmeplus von 4,6 %. Die im Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis erfolgte Anpassung der Fahrpreise um durchschnittlich 5,5 % ist als moderat einzustufen. Eine durchgeführte Kostenentwicklungsrechnung, basierend auf den Indizes der tariflichen Stundenlöhne und des Dieselkraftstoffes, haben für 2008 eine Erhöhung von 6,24 % ergeben. Die Anzahl der beförderten Personen in Höhe von 21.762.907 ist im Vergleich zum Vorjahr (21.826.382) um insgesamt 63.475 leicht gesunken. Dies entspricht -0,3 %. Zurückzuführen ist dies auf die sinkende Anzahl von Einzelfahrscheinen (-28.016) und Tages- bzw. Monatsfahrkarten (-255.156). Besonders auffällig ist hier, dass die Anzahl der Personen, die eine Mehrwegkarte nutzen, um 76.989 abgenommen hat. Dafür verzeichnet das Segment Einzelfahrscheine 48.973 beförderte Personen mehr. Die Tageskarte City 24 wurde im Vergleich der beiden Jahre von 107.328 Personen weniger benutzt. Sehr erfreulich ist, dass sich der Abwärtstrend im Schülerverkehr gewandelt hat. Es ist gelungen, einen Zuwachs von 106.740 beförderten Schülerfahrten im Vergleich zum Vorjahr zu erzielen. Ein deutliches Plus von 148.060 beförderten Personen ergibt der Jahresvergleich bei den Jahreskarten. Unsere Kunden nutzen verstärkt den Preisvorteil der Jahreskarten gegenüber der Tages- bzw. Monatskarte und den Einzelfahrscheinen. Alleine der Zuwachs der beförderten Personen, die das Jobticket nutzen, betrug 52.160. Weitere Zuwächse werden durch das Jobticket bei der Stadt Pforzheim und die neue Linie 11 vom Arlinger auf die Wilferdinger Höhe sowie durch den erweiterten Fahrplan der Linie 6 am Morgen erwartet. Diese Ergänzungen sind primär auf die Bedürfnisse der Beschäftigten der Wilferdinger Höhe zugeschnitten.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

1)

EPV

Beförderte Personen 1)

2008

Einzelfahrscheine

1.015.577

1.043.593

-28.016

-2,7%

Tages- u. Monatskarten

3.056.275

3.311.431

-255.156

-7,7%

Jahreskarten

8.068.830

7.920.770

148.060

1,9%

Schülerverkehr

7.472.475

7.365.735

106.740

1,4%

Schwerbehinderten, Sonstige u. Sonderfahrten

2.149.750

2.184.853

-35.103

-1,6%

2007

Abweichung

%

statistische Zahlen der SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim

Der anhaltende Trend weg von den Tages- und Monatskarten und hin zu den Jahreskarten, hat zwar einerseits zu Einnahmeverlusten in Höhe von -4,5 % und einem Betrag von -87.288 € andererseits aber zu einem plus von 7,1 % und 241.438 € bei den Jahreskarten geführt. Nicht nur die moderate Erhöhung der Fahrpreise, sondern auch die höheren Fahrgastzahlen führten beim Schülerverkehr zu einem Einnahmeplus von 4,7 % (94.003 €). Fahrgelderlöse

1)

1)

2008

2007

Abweichung

%

Einzelfahrscheine

1.744.565 €

1.673.089 €

71.476 €

4,3%

Tages- u. Monatskarten

1.843.790 €

1.931.079 €

-87.289 €

-4,5%

Jahreskarten

3.618.239 €

3.376.801 €

241.438 €

7,1%

Schülerverkehr

2.115.473 €

2.021.470 €

94.003 €

4,7%

Schwerbehinderten, Sonstige u. Sonderfahrten

1.306.530 €

1.155.629 €

150.901 €

13,1%

statistische Zahlen der SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim

Ausgleichszahlungen und Erstattungsbeträge Die unentgeltliche Beförderung schwerbehinderter Menschen führt zu einem Erstattungsanspruch gemäß § 145 SGB IX. Grundlagen dieser Erstattungszahlungen bilden zum einen die nachgewiesenen Fahrgeldeinnahmen des laufenden Jahres und zum anderen ein zu berücksichtigender Prozentsatz von beförderten schwerbehinderten Fahrgästen. Erstattungen wurden in Höhe von 701.535,75 € (Vorjahr 671.827,09 €) durch das Land Baden-Württemberg geleistet. Diesem Betrag liegen Zählungen aus dem Jahr 2007 zugrunde, die als Grundlage der Berechnung für zwei Jahre dienen. Im Jahr 2009 erfolgt eine aktuelle Zählung. Im Land Baden-Württemberg werden die Erstattungen nach § 45a PBefG für die Schülerbeförderungskosten (seit 2007) auf fünf Jahre pauschaliert gewährt. Als Basis war das Jahr 2005 vorgesehen. Da durch die Aufteilung der Betriebsführerschaft der ehemaligen Städtischen Verkehrsbetriebe Pforzheim auf zwei verschiedene Verkehrsunternehmen (EPV und SVP) eine Pauschalierung auf dieser Grundlage nicht möglich war, ist es gelungen, als Basis das Jahr 2006 zu deklarieren und dadurch Erstattungen für die nächsten vier Jahre für den Schülerverkehr in Höhe von 1.267 T€ sicherzustellen.

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EPV

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Verkehrsvertrag Entsprechend § 27 (1) Verkehrsvertrag setzt sich die der SVP tatsächlich zustehende jährliche Abgeltung aus den folgenden Positionen zusammen. Die Gesamtkosten für das Jahr 2008 betragen netto 13.850.000 €. Bezüglich der Preisanpassung gem. § 30 Verkehrsvertrag besteht zwischen den Vertragspartnern eine unterschiedliche Rechtsauffassung. Daher wurden 215.946 € in Rückstellung gebucht. Der Ausgleichsbetrag für reduzierte Fahrzeugzuschüsse gem. § 31 beträgt unter Maßgabe der aktuellen „Förderung der Beschaffung von Omnibussen nach dem GVFG“ 283.000 €. Die Beteiligung an Ausgleichszahlungen und zuzuordnenden §45a-Mitteln liegt bei 277.743 €. Der saldierte Betrag aus der Kürzung für Nichtleistung § 42 (1) und Erlösbonus/-malus § 28 (3) und (4) macht 114.090 € aus. Für die Haltestellenpflege wurden 21.000 € bezahlt. In Gänze umfasst die Abgeltung aus dem Verkehrsvertrag 14.545.833 €. Diesen Aufwendungen an die SVP stehen anrechenbare Fahrgeldeinnahmen von netto 9.269.346 € entgegen. Ausgleichszahlung Altersversorgung Die Neustrukturierung des Eigenbetriebs Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim ergab, dass bezüglich des übergegangenen Personals zur SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG folgende Kosten beim neuen Eigenbetrieb EPV zu belassen sind: • • •

die persönlichen Besitzstandszulagen; diese ergeben sich aus dem noch vor der Neustrukturierung abgeschlossenen und auch weiterhin bestehenden Haustarifvertrag für das übergegangene Personal die Beiträge für die ZVK die Pensionslasten für Eigenversorgungsfälle von früheren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die monatlichen Beiträge an die ZVK für die übergegangenen Personalfälle werden laufend dem EPV in Rechnung gestellt. Durch die Mitgliedschaft im kapitalgedeckten System hat sich dieser Beitrag deutlich reduziert und zwar von einem früheren Umlagesatz von ca. 7,5 % auf einen Beitragssatz von nunmehr 4 %. Die Übernahmeverpflichtung belastet das Betriebsergebnis im Geschäftsjahr 2008 mit: • • •

persönliche Besitzstandszulage ZVK Beiträge Versorgungsaufwand frühere Mitarbeiter In Summe:

567.287 € 324.005 € 183.878 € 1.075.170 €

Investitionen Im Berichtsjahr wurden Gesamtinvestitionen in Höhe von 301.000 € (VJ 358.000 €) getätigt. Es handelte sich hierbei um die Mitfinanzierung der Regionalstrecken Enztalbahn (96.000 €) und Pforzheim-Bietigheim (205.000 €). Diese Investitionen finden sich in den Immateriellen Vermögensgegenständen wieder. Ertragslage Das im Geschäftsjahr 2008 erreichte Betriebsergebnis in Höhe von -5.854.401 € aus Regiebetrieb und Verkehr stellt wiederum, bereits zum zweiten Mal in Folge, das beste Betriebsergebnis seit Ausgründung der Verkehrsbetriebe aus den Stadtwerken dar und bestätigt den Erfolg des Pforzheimer Modells. Durch effiziente Tarifmaßnahmen sind die Betriebserträge 2008 auf 12.126.713 € angestiegen. Das sind 713.938 € mehr als im Vorjahr. Im Wesentlichen sind hierin die Fahrgeldeinnahmen für den Stadtverkehr und die gesetzlichen Ausgleichszahlungen enthalten.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

EPV

Der Materialaufwand beträgt 14.736.930 €, 388.031 € weniger als im Vorjahr. Dies stellt die Abgeltungszahlung für die Verkehrsleistungen an die SVP dar. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (ohne Aufwendungen aus dem Verkehrsvertrag) sind auf 2.593.037 € gestiegen. Hierin sind auch die Übernahmeverpflichtungen des EPV für die Altbeschäftigten in Höhe von 1.075.170 € enthalten. Folgende Beteiligungserträge konnten in 2008 verbucht werden: von der SWP 6.563.283 € (Vorjahr 8.854.124 €) von der SVP 64.233 € (Vorjahr 76.455 €; lediglich Zinsen seit 2006) Aufgrund einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt für den Zeitraum 2003 – 2006 musste eine Nachzahlung für Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag in Höhe von 357.321 € geleistet werden. Nach Berücksichtigung der Steuerschuld verbleibt in 2008 ein Jahresverlust von 281.363 €, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Finanzlage Aus der laufenden Geschäftstätigkeit ergab sich ein positiver Cashflow von 867.000 €. Dieser wurde in Höhe von 302.000 € für Investitionen, mit 76.000 € zur Tilgung von Darlehen sowie mit 490.000 € zur Minderung des Kassenkredits verwendet. Vermögenslage Entwicklung des Eigenkapitals und der Rückstellungen

Stand 01.01.2008

Verwendung Auflösung * 2008

Zugang 2008

Stand 31.12.2008

5.000.000 €

0€

0€

5.000.000 €

40.595.174 €

0€

0€

40.595.174 €

- 11.389.658 €

0€

- 281.363 €

- 11.671.021 €

34.205.516 €

0€

- 281.363 €

33.924.153 €

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

3.885.949 €

536 €

3.602.120 €

Sonstige Rückstellungen

664.126 €

284.365 € 653.748 € *10.378 €

1.442.312 €

1.442.312 €

4.550.075 €

938.113 € * 10.378 €

1.442.848 €

5.044.432 €

Stammkapital Rücklagen Jahresgewinn (+) Jahresverlust (-) Eigenkapital

Rückstellungen

Das Anlagevermögen und die Finanzanlagen zeigen im Wesentlichen ein unverändertes Bild zum Vorjahr. Das kurzfristig gebundene Umlaufvermögen hat sich um 0,74 Mio. Euro auf 12,20 Mio. Euro vermindert.

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EPV

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten haben sich um 1,06 Mio. Euro auf 14,94 Mio. Euro vermindert und betreffen überwiegend Verbindlichkeiten an die Stadt Pforzheim. Das Stammkapital und die Allgemeinen Rücklagen blieben mit insgesamt 45,60 Mio. Euro unverändert. Das gesamte Eigenkapital hat sich zum 31.12.2008 durch die Ergebnisentwicklung in 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 0,28 Mio. Euro auf 33,92 Mio. Euro verringert. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme hat sich mit 58,6 % gegenüber dem Vorjahr (58,1 %) unwesentlich verändert. Grundstücke Der Bestand an Grundstücken beim EPV hat sich im Berichtsjahr nicht verändert. Personal Die Aufgaben des EPV liegen in der Grundsatzplanung des öffentlichen Verkehrsangebots, dem Vertrags- und Qualitätsmanagement, der Festlegung der Fahrpreise und der Weiterentwicklung des ÖPNV. Durch diese Maßnahmen bleibt die politische Entscheidungshoheit über Preise, Angebotsdichte und Service der Stadt erhalten. Für diese Aufgaben stehen dem EPV gem. Gemeinderatsbeschluss vom 19.12.2006 insgesamt 2,5 Stellen zur Verfügung, die am 16.02.2007 besetzt wurden. Der Personalaufwand hat sich wie folgt entwickelt: 2008

Vergütung

2007

Veränderung

131.289 €

105.451 €

25.838 €

Sozialabgaben

19.510 €

16.169 €

3.341 €

Altersversorgung und Unterstützung

24.442 €

18.520 €

5.922 €

175.241 €

140.140 €

35.101 €

Gesamt

Risikobericht Im Jahr 2007 wurde mit Unterstützung der SWP ein Risikomanagementsystem erarbeitet und im Laufe des Jahres 2008 implementiert. Es besteht aus den Bausteinen Identifizierung, Quantifizierung (Bewertung), Steuerung und Kontrolle der Risiken. Im Rahmen der Risikoidentifizierung wird festgestellt, welche qualitativen und quantitativen Risikofaktoren im Einzelnen bestehen. Die Quantifizierung der Risikofaktoren und die Bestimmung der Messverfahren für alle Risikoarten bilden zum einen die Basis für ein System der Risikobegrenzung, zum anderen für ein Informationssystem zur Bewertung, Überwachung und Steuerung der Risikoarten. Eine besondere Rolle spielt dabei die Früherkennung von Risiken mittels geeigneter Indikatoren, so dass die Einleitung von Gegenmaßnahmen noch möglich ist. Des Weiteren dient das System als Basis zur Information des Werkeausschusses über die aktuelle Risikosituation des Eigenbetriebs. Die Werkleitung des EPV ist verantwortlich für die Früherkennung und Abwendung von Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden können. Hierzu hat sie die im RisikomanagementHandbuch dokumentierten Verfahren und Maßnahmen erarbeiten lassen, in Kraft gesetzt und ver- 154 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

EPV

anlasst in regelmäßigen Zeitabständen ihre Aktualisierung. Der Risikomanagement-Beauftragte des EPV übernimmt die zentrale Koordination. Der EPV hat die SWP mit der Erfüllung dieser Aufgabe beauftragt. Für die Steuerung der Risiken ist der Risikomanagement-Verantwortliche beim EPV zuständig. Zum Nachweis der Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems werden die Ergebnisse der Erhebung und Bewertung von Risiken und die getroffenen Maßnahmen zur Bewältigung systematisch dokumentiert. Dazu gehören insbesondere die Quartalsweisen Berichte über die Risikosituation des Unternehmens. Über Ad-hoc-Meldungen werden Risiken der Risikoklassen „mittleres Risiko“ und „wesentliches Risiko“ auch zwischen zwei Quartalserhebungen an das Unternehmen gemeldet. Beim EPV besteht derzeit ein wesentliches Risiko. Dieses Risiko „Teilausfall von Förderung Enztalbahn“ ist allerdings vom Eigenbetrieb nicht direkt beeinflussbar. Dieser Betrag wäre bei Wegfall der Förderung zusätzlich zu bezahlen, eventuell auch teilweise, wenn die Fördersumme nicht vollständig anerkannt wird. Der Schlussverwendungsnachweis für die Enztalbahn wurde durch die AVG erstellt und an das Innenministerium Baden-Württemberg zur Prüfung weiter geleitet. 2,9 Mio. € wurden bisher als noch nicht zuschussfähig eingestuft. Der EPV-Anteil an den Gesamtstreckenkosten beträgt ca. 40 %. Ein weiteres Risiko ist in der künftigen Zinsentwicklung zu sehen. Im Zusammenhang mit der im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich erhöhten Fremdfinanzierung hat sich die Anfälligkeit der Gesellschaft erhöht, dass es bei Marktzinsänderungen zu nicht unerheblichen Abweichungen vom Wirtschaftsplan kommt. Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2008, die eine geänderte Darstellung der im Lagebericht dargestellten Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage erfordert hätten, sind nicht eingetreten. Prognosebericht Auf Grund von Preissteigerungen in den Faktorkosten Personal und insbesondere beim Dieselkraftstoff wurden die Fahrpreise im VPE-Tarifgebiet zum Ende des Berichtsjahres angepasst. Im Geschäftsjahr 2009 gehen wir von konstanten Fahrgastzahlen aus. Die Zahlen der SVP für die ersten Monate des Jahres 2009 bestätigen dies. Im Wirtschaftsplan 2009 erwarten wir im Erfolgsplan betriebliche Erträge von 11.800 T€, Aufwendungen in Höhe von 19.939 T€ und somit einen Betriebsverlust von 7.341 T€. Unter Berücksichtigung der Erträge aus Beteiligungen und des Zinsergebnisses ergibt sich für das Gesamtunternehmen ein Jahresüberschuss von 215 T€. Auch für die Folgejahre gehen wir von weiterhin positiven Tendenzen aus. Projekte In folgende wesentliche Projekte ist der EPV eingebunden, teilweise federführend. Verkehrsentwicklungsplan (VEP) Im Dezember 2006 beschloss der Gemeinderat, einen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für Pforzheim unter Federführung des Grünflächen- und Tiefbauamtes zu erstellen. Der EPV ist in die Bearbeitung einbezogen. Zunächst wurde im Jahr 2007 die aktuelle Situation der verschiedenen verkehrlichen Bereiche in der Stadt analysiert. Hierauf aufbauend wurde ein Leitbild entwickelt, welches am 22.07.2008 durch den Gemeinderat beschlossen wurde und Grundlage für die Erarbeitung einer Realisierungskonzeption ist. Wesentlicher Bestandteil des Leitbildes bildet die Forderung, den Anteil der Wege, die im Umweltverbund zurückgelegt werden sollen, von 42 % (im Jahr 2000) auf 50 % (im Jahr 2020) zu erhöhen. Als Teil des Umweltverbunds muss der ÖPNV hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten. Dies ist nur durch einen Qualitätssprung zu erreichen. Hierzu werden insbesondere der Aufbau eines Straßenbahnsystems und/oder die Errichtung eines qualitativ höherwertigen Bussystems (Bus Rapid Transit System) untersucht und diskutiert.

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EPV

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Umbau Hauptbahnhof Der Hauptbahnhof Pforzheim entspricht derzeit nicht den Anforderungen, die Kunden heute an eine attraktive, moderne Verkehrsdienstleistung stellen. Defizite bestehen insbesondere beim Zugang zu Bahnsteigen und Zügen für mobilitätseingeschränkte Personen. Handlungsbedarf ergibt sich darüber hinaus für die östliche und die westliche Unterführung, die ebenfalls Zugänge zu den Bahnsteigen bieten. Ihr dunkles und wenig ansprechendes Erscheinungsbild kann einen Angstraum darstellen, der potenzielle Kunden von der Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs abhalten kann. Darüber hinaus wird das direkte Vorfeld des Empfangsgebäudes, das von einer stark befahrenen Bundesstraße dominiert wird, seiner Funktion als Eingangstor zur Stadt nicht gerecht. Folgende Maßnahmen sind zur Verbesserung der Gesamtsituation geplant: • Einbau von Aufzügen in der mittleren Unterführung • Erhöhung der Bahnsteige auf 55 cm oder 76 cm • gestalterische Aufwertung der östlichen und westlichen Unterführung • Neugestaltung des Bahnhofsvorfeldes. Mit Anweisung vom 09.02.2009 durch Frau Oberbürgermeisterin Christel Augenstein wurde die Projektverantwortung dem EPV übertragen. Neubau Zentraler Omnibusbahnhof Einen Zentralen Omnibusbahnhof im strengen Bedeutungssinne gibt es in Pforzheim derzeit nicht, denn es existieren derer drei: ZOB Nord, ZOB Mitte und ZOB Süd. Zukünftig sollen diese zu einem einzigen ZOB am Standort des heutigen ZOB Mitte zusammengefasst werden. Hierbei werden vorrangig folgende Ziele verfolgt: • Verkürzung der Umsteigewege zwischen SPNV, Regionalbus und Stadtbus • Steigerung des Fahrgastkomforts durch witterungsgeschützte Wartebereiche, Dynamische Fahrgastinformation und ansprechende Gestaltung • Erzielung von betrieblichen Synergieeffekten im Busverkehr. Der GVFG-Förderantrag ist durch das Grünflächen- und Tiefbauamt (GTA) gestellt worden. Im Laufe des Jahres 2008 fanden Gespräche zwischen dem Regierungspräsidium Karlsruhe, dem GTA und dem EPV statt, in deren Rahmen Details der Planung konkretisiert wurden. Mit der Förderzusage wird im Laufe des Jahres 2009 gerechnet. Sonstige wesentliche Ereignisse Verlängerung der Konzessionen Die auf die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG übertragenen Linienkonzessionen für den Stadtverkehr hatten eine Laufzeit bis zum 09.06.2009. Die Verlängerung dieser Konzessionen wurde gem. § 49 Abs. 3 Verkehrsvertrag durch die SVP rechtzeitig beim Regierungspräsidium Karlsruhe beantragt und von dort bis zum 09.06.2017 erteilt. Fahrplanänderungen 2008/2009 Folgende wesentliche Änderungen sind zum Fahrplanwechsel am 14.12.2008 umgesetzt worden: Linien 3 und 5 Die Fahrgastzahlen aus dem automatischen Fahrgastzählsystem und manuelle Zählungen haben ergeben, dass die 15-Meterbusse und die Gelenkbusse der Linie 3 ab Hauptbahnhof zum Wartberg bzw. Krebspfad nicht ausgelastet sind. Außerdem ist die Linie 3 in der Hauptverkehrszeit aufgrund von Umlaufzwängen sehr verspätungsanfällig. Deswegen wurde der nördliche Ast der Linie 3 ab Hauptbahnhof bis Wartberg bzw. Krebspfad mit der Linie 5 getauscht. Die Linie 3 fährt ab Dillweißenstein nur bis zum ZOB Süd. Die neue Linie 5 übernimmt die Bedienung der Strecke ab Hauptbahnhof bis Wartberg bzw. Krebspfad. Die Fahrpläne beider Linien sind aufeinander abgestimmt, sodass Fahrgäste zwischen beiden Linien mit kurzen Wartezeiten umsteigen können. Durch die Neuordnung der beiden Linien und der dadurch günstigeren Umlaufplanung soll auch die Pünktlichkeit verbessert werden. Ein weiterer Vorteil für Kunden der Südoststadt entsteht aus den nunmehr im Halbstundentakt angebotenen Fahrten im Spätverkehr, der mit Standardbussen durchgeführt wird. Zuvor erfolgte die Bedienung abends stündlich mit einem Linientaxi. - 156 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

EPV

Linie 6 Montags – freitags ab 22:35 Uhr, samstags ab 20:35 Uhr und sonntags ganztägig fährt die Linie 6 nur noch bis zur Haltestelle Fachmarktzentrum. Zählungen haben ergeben, dass in diesen Zeiten keine Fahrgäste mehr den Streckenabschnitt zwischen Fachmarktzentrum und der Endhaltestelle Lange Grund nutzen. Die geplante verkürzte Strecke verläuft im Ringverkehr ab Wilhelm-BeckerStraße über Mannheimer Straße zur Haltestelle Fachmarktzentrum und über die Karlsruher Straße zurück. Die Haltestellen Esslinger Straße, Offenburger Straße, Göppinger Straße und Lange Grund werden in dieser Zeit nicht mehr bedient. Damit die Mitarbeiter im Schichtdienst ihre Arbeitsplätze auf der Wilferdinger Höhe auch zur Frühschicht pünktlich erreichen können, wird auf der Linie eine zusätzliche Frühfahrt angeboten, die um 5:11 Uhr an der Endhaltestelle Gleiwitzer Straße startet und um 5:51 die Endhaltestelle Lange Grund erreicht. Um 5:34 wird am Hauptbahnhof der Anschluss von der ersten S5 aus Karlsruhe abgenommen. Diese Leistung wird vom EPV zusätzlich vergütet. Linie 7 und 9 Bereits ab den Sommerferien 2008 wurden die Taxifahrten im Spätverkehr auf diesen Linien durch die SVP-eigenen Kleinbusse mit mindestens 14 Sitzplätzen und Mitnahmemöglichkeit für Kinderwagen durchgeführt. Außerdem wird seitdem im Spätverkehr der Hauptbahnhof durch die Linie 7 angebunden. Linie 8 Die Führung der Linie 8 durch die Güterstraße ist sehr verspätungsanfällig. Da die Linie im Rodgebiet als Ringlinie geführt wird, können diese Verspätungen nicht kompensiert werden und beeinflussen die Folgefahrt. Deswegen wird die Linie 8 in Richtung Norden seit dem Fahrplanwechsel ab Hauptbahnhof über die Nordstadtbrücke mit Stichfahrt über die Güterstraße zum ZOB Nord und dann zurück über die Christophallee – Hohenzollernstraße – Bayernstraße zum Bereich am Hachel geführt. In Richtung Rodrücken verkehrt sie über die Bayernstraße – Hohenzollernstraße – Bertholdstraße – ZOB Nord – Güterstraße – Nordstadtbrücke – Hauptbahnhof. Diese Linienführung ist störungsfreier als die Führung über die gesamte Güterstraße. Fahrgastzählungen an den Haltestellen Luitgardstraße und Kronprinzenstraße haben ergeben, dass an diesen Haltstellen sehr selten Fahrgäste ein- und aussteigen. Zudem können die Einwohner des Bereichs „Am Hachel“ zukünftig durch die neue Linienführung die Einkaufsmöglichkeiten in der Hohenzollernstraße nutzen und erhalten eine verbesserte Umsteigemöglichkeit in Richtung Wilferdinger Höhe und Wartberg bzw. Krebspfad an den Haltestellen Philippstraße bzw. Zähringerallee. Linie 11 Eine Befragung von Arbeitnehmern im Gewerbegebiet Wilferdinger Höhe ergab, dass eine ÖPNVVerbindung mit kurzen Reisezeiten aus den westlichen Stadtteilen und dem westlichen Enzkreis fehlt. Die Reisezeit mit Umstieg auf die Linie 6 am Hauptbahnhof ist gegenüber den Reisezeiten im motorisierten Individualverkehr nicht konkurrenzfähig. Um auf der eingangs genannten Relation neue Kundenpotenziale zu erschließen, beauftragt der EPV die SVP mit der Durchführung der Linie 11, die die Stadtteile Arlinger und Brötzingen auf direktem Weg über die kurze Steig mit der Wilferdinger Höhe verbindet. Der Fahrplan der Linie 11 ist auf die Stadtbuslinie 1 und die Regionalbuslinien 716 und 717 abgestimmt, sodass Fahrgäste aus dem Arlinger, der Weststadt und dem westlichen Enzkreis auf die Direktlinie umsteigen können. Das Krankenhaus Siloah und die ArcusKlinik erhielten Haltestellen in der Nähe der Eingangsbereiche. Aufgrund von Baumaßnahmen auf der Kurzen Steig nahm die Linie 11 ihren Betrieb erst am 02.02.2009 auf.

- 157 -

EPV

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2

2004

2005

2006

2007

2008

46

47

0

3

3

Arbeiter

221

214

0

0

0

Beschäftigte insgesamt

267

261

0

3

3

6

7

0

0

0

1

Angestellte

nachrichtlich: Auszubildende 1

incl. Werkleitung

2

Das Personal ist zum 01.01.2006 auf die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG übergegangen.

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Kassenbestand Rechnungsabgrenzungsposten

45.883 4.436 1.719 39.728 12.947 0 12.947 0 0

45.710 4.415 1.567 39.728 12.204 0 12.204 0 0

-173 -21 -152 0 -743 0 -743 0 0

Bilanzsumme

58.830

57.914

-916

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

34.205 5.000 40.595 -686 -10.704 4.550 19.758 317

33.924 5.000 40.595 -11.390 -281 5.045 18.623 322

-281 0 0 -10.704 10.423 495 -1.135 5

58.830

57.914

-916

Eigenkapital Stammkapital Rücklagen Verlustvortrag Jahresfehlbetrag Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme

- 158 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

EPV

Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Plan

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

11.079 0 334 11.413

11.863 0 264 12.127

11.171 0 300 11.471

11.500 0 300 11.800

784 0 -70 714

692 0 -36 656

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-15.125 -140 -478 -2.243 -17.986

-14.737 -175 -476 -2.593 -17.981

-15.467 -200 -445 -2.891 -19.003

-15.660 -200 -471 -2.810 -19.141

388 -35 2 -350 5

730 25 -31 298 1.022

Betriebsergebnis Erträge aus Beteilig., Sonstige Zinsen u.ä. Erträge, u.a.

-6.573

-5.854

-7.532

-7.341

719

1.678

9.072

6.770

8.235

8.354

-2.302

-1.465

0

0

0

0

0

0

-820

-821

-641

-778

-1

-180

1.679

95

62

235

-1.584

33

-12.501 -10.822 118

0 95 -376

0 62 -20

0 235 -20

12.501 10.917 -494

0 33 -356

-10.704

-281

42

215

10.423

-323

76

0

293

200

-76

-293

8.854

6.563

7.942

8.154

-2.291

-1.379

0

0

0

0

0

0

Aufwendungen aus Verlustübernahme Abschreibungen auf Finanzanl., Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

2

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

Zuführung Jahresüberschuss SVP GmbH & Co. KG (Anteil Stadt) 1 Zuführung Jahresüberschuss SWP GmbH & Co. KG (Anteil Stadt) 1 Verlustabdeckung durch Stadt Pforzheim

Veränd. Abweich. 07/08 Plan/Ist 08

1 Darstellung in Gewinn- und Verlustrechnung unter Erträge aus Beteiligungen. Aufgrund der zeitlich versetzten Planerstellung liegt für 2009 keine Übereinstimmung zwischen den Planzahlen von EPV und denen von SWP und SVP vor. 2 In 2007 einmaliger Aufwand für die Ausfinanzierung der bestehenden Anwartschaften (ZVK) in Höhe von 12,5 Mio. €. Die Finanzierung erfolgt durch einen Kassenkredit. Dieser außerordentliche Aufwand entfällt in den folgenden Geschäftsjahren.

Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe (Quelle: EPV)

- 159 -

EPV

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

77,6

77,1

78,5

78,0

78,9

Eigenkapitalquote

%

74,2

73,1

76,6

58,1

58,6

Anlagendeckung I

%

95,6

94,9

97,6

74,5

74,2

Umsatzrentabilität

%

10,1

10,0

-18,4

-96,6

-2,4

Eigenkapitalrentabilität

%

2,7

2,7

-1,5

-31,3

-0,8

Gesamtkapitalrentabilität

%

2,3

2,3

-0,6

-16,8

0,9

%

58,3

56,7

27,4

35,4

61,9

T€

2.590

2.180

-480

-10.502

-89

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

Haltestelle Marktplatz vor der neuen Alfons-Kern-Schule (Quelle: EPV)

- 160 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SWP

2.1.15 SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG

Sandweg 22 75179 Pforzheim

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

07231/ 39 - 22 01 07231/ 39 - 15 06 [email protected] www.stadtwerke-pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Am 12.06.2001 hat der Gemeinderat der Stadt Pforzheim beschlossen, den Teilbetrieb Versorgung, bestehend aus den Betriebszweigen Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmeversorgung, sowie die zur Versorgung gehörenden Bereiche Telekommunikation und Energiedienstleistungen einschließlich Kundenservice/Dienstleistungen im Wege der Spaltung entsprechend § 123 Abs. 3 Nr. 1 UmwG aus den Stadtwerken Pforzheim auszugliedern. Der verbleibende Teilbetrieb Verkehr wurde als SVP Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim weitergeführt. Der ausgegliederte Teilbetrieb Versorgung wurde in die zu diesem Zweck bereits am 20.12.2000 gegründete Stadtwerke Pforzheim Versorgungs GmbH & Co. KG (in 2001 umbenannt in SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG), Pforzheim, aufgenommen. Die Ausgliederung ist mit Eintragung in das Handelsregister am 22.06.2001 wirksam geworden. Die Übernahme des Vermögens des ausgegliederten Teilbetriebes erfolgte im Innenverhältnis mit Wirkung ab dem 01.01.2001. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 18.06.2001. In der Gesellschafterversammlung vom 22.07.2002 wurde der Gesellschaftsvertrag bezüglich Unternehmenszweck sowie Aufgaben des Aufsichtsrats geändert.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist die auch im öffentlichen Interesse liegende Versorgung anderer mit Energie (Gas, Strom, Wärme usw.) und Wasser, die Erzeugung, die Förderung, der Bezug und die Lieferung und der Verkauf der benötigten Energie- und Wassermengen sowie die Errichtung und der Betrieb der hierfür erforderlichen Anlagen. Zum Unternehmensgegenstand gehören ferner die damit im Zusammenhang stehenden Dienstleistungen einschließlich solcher im Bereich der Telekommunikation. Zum Unternehmenszweck gehören weiterhin insbesondere: -

die Erbringung sämtlicher Dienstleistungen auf dem Gebiet der Beratung von öffentlichen oder privaten Unternehmen und Eigenbetrieben in allen betriebswirtschaftlich relevanten Bereichen, insbesondere auf den Gebieten des Beschaffungsmanagements, des Geschäftsprozessmanagements, des Projektmanagements, der Organisationsberatung, des Personalmanagements, des Rechnungswesens, des Controllings und des Marketings;

-

die Erstellung von Einzel- oder Gesamtgewerken und Erbringungen von Dienstleistungen jeglicher Art im Bereich Telekommunikation, Elektrik, Elektronik, Metall, Bau, Wasser, Abwasser, Gasversorgung, Maschinen- und Anlagenbau sowie des Netzbaus.

- 161 -

SWP

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Beteiligungsverhältnisse Kommanditkapital:

50.000.000 €

Stadt Pforzheim über Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe: Thüga Aktiengesellschaft, München:

32.500.000 € 17.500.000 €

= =

65 % 35 %

Persönlich haftende Gesellschafterin (Komplementärin) ist die Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH. Sie leistet keine Einlage.

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

Erster Bürgermeister Andreas Schütze, Vorsitzender (bis 31.05.2008) Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende (ab 01.06.2008 bis 30.09.2008) Erster Bürgermeister Roger Heidt, Vorsitzender (ab 01.10.2008) Dr. Herbert Rüben, stv. Vorsitzender Stadträtin Anneliese Baur (ab 21.11.2008) Stadträtin Dr. Marianne Engeser Stadtrat Florentin Goldmann Eva Hennig Stadtrat Helge Hutmacher Stadtrat Jens Kück Stadtrat Hermann Meyer (bis 09.03.2008) Stadtrat Dr. Joachim Rösch Stadtrat Dr. Hans-Ulrich Rülke Stadträtin Sibylle Schüssler Stadtrat Gerhard Sonnet Stadtrat Martin Steiner (ab 10.03.2008 bis 20.11.2008) Stadtrat Carsten von Zepelin

Geschäftsführung:

Die Geschäftsführung obliegt der Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH, Pforzheim, durch den Geschäftsführer Wolf-Kersten Meyer.

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates in € Geschäftsführung Aufsichtsrat 1

1

2004

2005

2006

2007

2008

35.120

34.700

37.600

40.000

36.000

Die Angaben unterbleiben analog § 286 Abs. 4 HGB.

Beteiligungen Die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG waren in 2008 an Kapitalgesellschaften und Zweckverbänden wie folgt beteiligt:

- 162 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

SWP

Beteiligungswert Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH, Pforzheim 50.000 € OptiMal GmbH, Pforzheim 25.000 € OptiMist Biogas GmbH, Pforzheim 1€ Heizkraftwerk Pforzheim GmbH, Pforzheim 28.600 € EBZ Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/ Enzkreis gGmbH, Pforzheim 12.500 € WfW-Wärme für Bad Wildbad GmbH, Stuttgart 25.000 € SWE Südwestenergie GmbH (vormals: Bauer & Orth GmbH), Pforzheim 1.000.000 € Gasversorgung Pforzheim Land GmbH, Pforzheim 2.556.459 € Konversionsgesellschaft Buckenberg mbH, Pforzheim 164.700 € Syneco GmbH & Co. KG, München 265.732 € KEA Klimaschutz- und Energieagentur BadenWürttemberg GmbH, Stuttgart 2.659 € Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung, Stuttgart 3.231.850 € Zweckverband Wasserversorgung der Gebietsgemeinden Tiefenbronn 229.163 € Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband, Karlsruhe 8.850 €

Stimmrechtsanteile 100 % 100 % 100 % 55 % 50 % 50 % 49 % 20 % 5% rd. 1 % -100,0

174,4

-20,3

Eigenkapitalrentabilität

%

n.def.

n.def.

n.def.

n.def.

Gesamtkapitalrentabilität

%

-43,6

-18,3

20,1

2,8

%

62,9

8,3

43,1

74,8

T€

-66

-507

405

58

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

- 188 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

OptiMist

2.1.18 OptiMist Biogas GmbH

Sandweg 22 75179 Pforzheim

Telefon: 07231/ 39 – 12 99 Telefax: 07231/ 39 – 44510 E-Mail: Christian.Schneider@ stadtwerke-pforzheim.de Internet: -

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 20.09.2006 in Pforzheim gegründet. Sitz der Gesellschaft ist in Bad Rappenau. Es gilt der Gesellschaftsvertrag vom 20.09.2006, zuletzt geändert durch Beschluss vom 14.05.2007.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung und der Betrieb einer Biogasanlage zur Produktion und Lieferung von Energie aus der Verwertung von Biomasse.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

25.000 €

SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim:

25.000 €

= 100 %

Organe Gesellschafterversammlung Geschäftsführung:

Christian Schneider

- 189 -

OptiMist

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates Die Geschäftsführung erfolgt im Rahmen einer Nebentätigkeit. Die Angaben über die Vergütung unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB. Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat oder ein vergleichbares Organ.

Beteiligungen Es bestehen keine Beteiligungen an anderen Unternehmen.

Verbindung zum städtischen Haushalt Es besteht keine Verbindung zum städtischen Haushalt.

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

Leistungsdaten Bezüglich der Leistungsdaten wird auf den Bericht zum Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens verwiesen.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Wirtschaftliche Entwicklung Geschäft und Rahmenbedingungen Am 20.09.2006 wurde die Gesellschaft mit URNr. 1 UR 1427/2006 des Notars Prof. Franz Lingenfelser, Notariat 1 Pforzheim, gegründet. Die Eintragung der Gesellschaft in das Handelsregister erfolgte am 03.01.2007. Mit URNr. 1 UR 821/2007 des Notars Prof. Franz Lingenfelser, Notariat 1, Pforzheim, vom 14.05.2007 wurden die Geschäftsanteile an der OptiMist Biogas GmbH von der OptiMal GmbH für einen Kaufpreis von TEUR 550 an die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim, veräußert, die damit zu 100 % an der Gesellschaft beteiligt ist. Gegenstand der OptiMist Biogas GmbH ist die Errichtung und der Betrieb einer Biogasanlage in Bad Rappenau – Obergimpern auf Basis von Hühnermist zur Produktion und Lieferung von Energie. Geschäftsverlauf Die Gesellschaft hatte im Jahre 2008 einen sehr stark reduzierten Geschäftsbetrieb. In 2007 hat die OptiMist Biogas GmbH das Grundstück für die Biogasanlage mit einer Fläche von ca. 13.500 m² für einen Kaufpreis in Höhe von TEUR 68 erworben. Dieses Grundstück steht nun zum Verkauf. Umwelt Das Unternehmen beabsichtigt zukünftig die Herstellung von elektrischer Energie und Wärme aus regenerativen Energieträgern. Dadurch können zukünftig viele Tonnen CO2 TreibhausgasEmissionen jährlich eingespart werden. - 190 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

OptiMist

Personal- und Sozialbereich Gemäß dem Betriebsführungsvertrag obliegt die technische und kaufmännische Betriebsführung, wie bisher, der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co KG. Außer dem Geschäftsführer und dem Prokuristen, die beide in Nebentätigkeit arbeiten, hat die Gesellschaft kein weiteres Personal. Investitionen und Finanzierung Im Geschäftsjahr 2008 wurden keine Investitionen getätigt. Vermögenslage Die Vermögenslage ist durch die Anlaufphase und die Einstellung des geplanten Projekts der Gesellschaft geprägt. Bei Fortsetzung anderer Projekte die Wärme und Strom aus regenerativen Energieträgern herstellen, wird in Zukunft auf eine angemessene Eigenkapitalausstattung im Zusammenhang mit einer langfristigen Fremdfinanzierung geachtet werden. Risikomanagement Die vom Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) geforderten Maßnahmen zum Risikomanagement werden seit 2007 von den SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG wahrgenommen. Ausblick Nachdem in Zukunft Projekte nur unter sehr strengen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verfolgt werden sollen und im Augenblick keine neuen Geschäftstätigkeiten anstehen, bleibt der Geschäftsbetrieb weiterhin stark reduziert.

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer

Vollzeitbeschäftigte 1 Teilzeitbeschäftigte Beschäftigte insgesamt 1

2006

2007

2008

0 2 2

0 2 2

0 2 2

incl. Geschäftsführung

- 191 -

OptiMist

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Jahresabschlussdaten4 Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

27 27 0 13 0 13 0 0

27 27 0 4 0 1 3 0

0 0 0 -9 0 -12 3 0

Bilanzsumme

40

31

-9

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Stammkapital Kapitalrücklage Gewinn-/Verlustvortrag Jahresüberschuss/-fehlbetrag Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

27 25 323 -10 -311 5 8 0

24 25 323 -321 -3 2 5 0

-3 0 0 -311 308 -3 -3 0

40

31

-9

Bilanzsumme

4

Die Feststellung des Jahresabschlusses stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für den Beteiligungsbericht noch aus.

- 192 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

OptiMist

Gewinn- und Verlustrechnungen 1

in T€

2008 Ist

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

0 0 0 0

0 0 1 1

0 0 1 1

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

0 0 -178 -73 -251

0 0 0 -4 -4

0 0 178 69 247

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-251 0 -60

-3 0 0

248 0 60

-311

-3

308

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern

0 -311 0

0 -3 0

0 308 0

Jahresüberschuss/fehlbetrag

-311

-3

308

1

2008 Plan

1

2007 Ist

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

Von der Gesellschaft wurden keine Wirtschaftspläne vorgelegt.

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

85,7

67,5

87,1

Eigenkapitalquote

%

9,7

67,5

77,4

Anlagendeckung I

%

11,4

100,0

88,9

Umsatzrentabilität

%

n.def.

n.def.

n.def.

Eigenkapitalrentabilität

%

-66,7

-1.151,9

-12,5

Gesamtkapitalrentabilität

%

-6,5

-627,5

-9,7

%

n.def.

n.def.

n.def.

T€

-10

-133

-3

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

- 193 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

HKW

2.1.19 Heizkraftwerk Pforzheim GmbH

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Sandweg 22 75179 Pforzheim

07231/ 39 - 15 59 07231/ 39 - 22 78 [email protected] www.stadtwerke-pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 25.09.1979 gegründet. Der Gesellschaftsvertrag vom 25.09.1979 wurde mit Gesellschafterbeschluss vom 17.12.1997 geändert und der Sitz der Gesellschaft nach Pforzheim verlegt. Der Name der Gesellschaft wurde in Heizkraftwerk Pforzheim GmbH geändert. Es gilt die Neufassung des Gesellschaftsvertrags vom 09.07.1998 unter Berücksichtigung der Änderungen durch Gesellschafterbeschluss vom 25.07.2001 und vom 29.03.2007.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist der Bezug, die Produktion und die Versorgung anderer mit Energie sowie der Bau von hierzu erforderlichen Energieversorgungsanlagen sowie die Vornahme aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Pforzheim und auch darüber hinaus.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

52.000 €

SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim: EnBW Kraftwerke AG, Stuttgart: Thüga AG, München: Gesellschaft für kommunale Verkehrs- und Versorgungsanlagen mbH, Stuttgart:

28.600 € 15.600 € 5.200 €

= = =

55 % 30 % 10 %

2.600 €

=

5%

EnBW Kraftwerke AG 30% SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG 55% Gesellschaft für - kommunale Verkehrs - und Versorgungsan lagen mbH 5%

Thüga AG 10%

- 195 -

HKW

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

Erster Bürgermeister Andreas Schütze, Vorsitzender (bis 31.05.2008) Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende (ab 01.06.2008 bis 30.09.2008) Erster Bürgermeister Roger Heidt, Vorsitzender (ab 01.10.2008) Dr. Kurt Lillich, stv. Vorsitzender (bis 31.03.2008) Dr. Nicolaus Römer, stv. Vorsitzender (ab 07.05.2008) Rainer Allmannsdörfer (ab 01.04.2008) Stadtrat Florentin Goldmann (bis 12.03.2008) Stadtrat Helge Hutmacher Heimo Koch Stadtrat Jens Kück Stadträtin Dr. Brigitte Langer-Glock (ab 13.03.2008) Stadtrat Hermann Meyer (ab 01.12.2008) Andreas Sautter Stadtrat Gerhard Sonnet Stadtrat Martin Steiner (bis 30.11.2008)

Geschäftsführung:

Martin Seitz

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates in € Geschäftsführung Aufsichtsrat 1

1

2004

2005

2006

2007

2008

18.670

18.900

18.900

18.700

18.350

Die Angaben unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.

Beteiligungen Im Jahr 2008 betrug die satzungsmäßige Beteiligung am Badischen Gemeinde-VersicherungsVerband (BGV), Karlsruhe, 350,00 €.

Verbindung zum städtischen Haushalt Es besteht keine Verbindung zum städtischen Haushalt.

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

- 196 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

HKW

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks 2004

2005

2006

2007

2008

Dimension

Stromabsatz: aus Eigenerzeugung Fremdbezug Gesamt

Mio. kWh Mio. kWh Mio. kWh

228,4 114,0 342,4

288,0 2,8 290,8

274,2 14,5 288,7

245,5 32,6 278,1

252,9 11,9 264,8

Wärmeabsatz:

Mio. kWh

374,9

364,8

349,6

327,1

342,1

Mio. kWh

Strom- und Wärmeabsatz 400 350 300 250 200 150 100 50 0

Stromabsatz gesamt Wärmeabsatz

2004

2005

2006

2007

2008

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Geschäftsverlauf 2008 im Überblick Die Heizkraftwerk Pforzheim GmbH erzeugt in ihren Anlagen in mehreren Blöcken unter Einsatz von im Wesentlichen Steinkohle, Erdgas und seit 2005 Biomasse überwiegend in Kraft-WärmeKopplung Fernwärme und Strom. Alleiniger Abnehmer der Fernwärme sind die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG. Der in den Anlagen des Wirbelschichtblocks, der Gasturbine und des Altbaus erzeugte Strom wird in den Markt gestellt, wobei sowohl Terminverkäufe als auch Lieferungen zu Tagespreisen an der Strombörse EEX in Leipzig vorgenommen werden. Die EEGStromerzeugung aus dem Biomasse-HKW wird vom Netzbetreiber SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG aufgenommen. Die Betriebsführung für den Kraftwerksbetrieb obliegt gemäß Vertrag den SWP. Für das Geschäftsjahr 2008 war im Erfolgsplan die Erwirtschaftung eines Jahresüberschusses in Höhe von 0,20 Mio. Euro angestrebt worden. Diese Zielsetzung konnte mit einem positiven Ergebnis von 0,64 Mio. Euro deutlich übertroffen werden. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Verbesserung um 0,21 Mio. Euro. Das Geschäftsjahr war in wirtschaftlicher Hinsicht geprägt von einem deutlich angestiegenen Preisniveau beim Bezug der Brennstoffe Kohle und vor allem beim Erdgas sowie durch eine witterungsbedingt gegenüber 2007 gestiegene Fernwärmeerzeugung. Damit einher ging auch eine Steigerung der Stromeigenerzeugung. Das HKW konnte dieser Entwicklung durch die teilweise - 197 -

HKW

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Weitergabe der Brennstoffkostensteigerung über den Fernwärmepreis sowie durch einen optimierten Einsatz der Anlagenblöcke Rechnung tragen. Bei der Wärmeerzeugung konnte wie schon im Vorjahr eine nennenswerte Verlagerung vom Gaskombiblock auf den Biomasseblock erfolgen und damit der Einsatz des nochmals verteuerten Erdgases reduziert werden. Der Fernwärmebedarf konnte durch die in Grundlast eingesetzten Erzeugungseinheiten Wirbelschichtblock (Kohle) und Biomasseblock sichergestellt werden. Der Einsatz des Gaskombiblocks war lediglich noch bei Temperaturen im deutlichen Minusgradbereich notwendig. Für den Wirbelschichtblock war in 2008 eine Absenkung der Förderung nach dem KWK-Gesetz zu verkraften. Diese beläuft sich unter Zugrundelegung der Erzeugungsmenge in 2008 im Vergleich mit dem reduzierten Fördersatz auf eine Minderförderung in Höhe von rd. 0,36 Mio. Euro. Diese Mindererlöse konnten durch den Förderzuschlag auf die Wärmeauskopplung des Biomasseblocks teilweise wieder aufgefangen werden. Nachdem im Vorjahr die Anlagen ohne gravierende Störungen durchgängig betrieben werden konnten, führte im Berichtsjahr der schadensbedingte Stillstand an der Turbine des Biomasseblocks zu einer negativen Beeinträchtigung seiner Wirtschaftlichkeit. Die Stromerzeugung ist aufgrund des Stillstands von 89,5 auf 76,8 Mio. kWh gesunken, wobei die Wärmeauskopplung mit 53,2 Mio. kWh nahezu dem Vorjahreswert von 55,9 Mio. kWh entspricht. Für diese Stabilität haben im Wesentlichen die in 2008 durchgeführten Nachbesserungen in der Anlagentechnik beigetragen. Wie schon im Vorjahr wurde die Möglichkeit genutzt, den im Biomasseblock erzeugten Strom bei entsprechendem Preisniveau in den Strommarkt zu liefern, wodurch bei diesem Anlagenblock eine deutliche Margenerhöhung erzielt werden konnte. Zur langfristigen Sicherung der Fernwärmeversorgung der Stadt Pforzheim besteht angesichts des Alters der Erzeugungsanlagen und der bestehenden Betriebsgenehmigungen Handlungsbedarf. Die Gesellschaft hat sich daher in 2008 fortführend auf die in 2007 begonnenen langfristigen technischen-wirtschaftlichen Konzeptionen befasst, für welche die in 2007 in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie als Grundlage diente. Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit wurde im HKW die vor Jahren bereits diskutierte Thematik der Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen im bestehenden Wirbelschichtblock wieder aufgegriffen. Durch diese Maßnahme kann bei überschaubarem Investitionsaufwand durch die teilweise Verdrängung von fossilen Energieträgern eine nicht unwesentliche Ergebnisverbesserung erzielt werden. Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen ist ein weiterer Baustein in Richtung umwelt- und klimafreundlicher Energieerzeugung. Im Mai 2008 hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft die Zustimmung zur Realisierung dieses Projekts erteilt. Die Inbetriebnahme ist für den September 2009 angestrebt. Ertragslage Die Gesellschaft hat das Geschäftsjahr 2008 mit einem Jahresüberschuss von 0,64 Mio. Euro (Vorjahr 0,43 Mio. Euro) abgeschlossen und damit den im Erfolgsplan angestrebten Wert erreicht. Es wird beabsichtigt, den Jahresgewinn in voller Höhe zuzüglich des Vortrags aus 2007 an die Gesellschafter auszuschütten. Die Entwicklung der Erlöse und der wesentlichsten Aufwandsposten - unter Berücksichtigung neutraler Faktoren - zeigt sich im Vorjahresvergleich wie folgt:

- 198 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

2008 Mio. Euro

HKW

2007 Mio. Euro

Veränderung Mio. Euro

25,24 14,08 0,50 39,82

20,43 11,47 0,50 32,40

+ 4,81 + 2,61 0,00 + 7,42

1,26

1,64

- 0,38

Materialaufwand

29,46

21,11

+ 8,35

davon: Brennstoffeinsatz Materialverbrauch bezogene Leistungen

17,32 1,56 7,08

12,66 1,19 5,94

+ 4,66 + 0,37 + 1,14

Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Finanzergebnis

2,42 7,20 -0,58

2,38 8,40 -0,51

+ 0,04 - 1,20 + 0,07

Erlöse aus Stromabgabe Erlöse aus Wärmeabgabe Sonstige Umsatzerlöse Umsatzerlöse gesamt Sonstige betriebliche Erträge

Der Zuwachs bei den Umsatzerlösen resultiert aus den gestiegenen Abgabemengen sowohl bei Strom und Wärme als auch durch die marktbedingt erzielten höheren Durchschnittserlöse. Die Steigerung der Brennstoffkosten ist im Wesentlichen durch die erhöhte Einsatzmenge als auch durch die gestiegenen Bezugspreise verursacht. Im Anstieg der Fremdleistungen zeigt sich der höhere Instandhaltungsbedarf in 2008. Die Veränderung bei den Sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ist im Wesentlichen verursacht durch die im Vorjahr letztmaligen Weiterberechnungen von Investitionsaufwendungen für das Biomasseprojekt. Absatz und Preisentwicklung Energieabgabe Nachdem im Jahr 2007 witterungsbedingt eine im langfristigen Vergleich niedrige Fernwärmeerzeugung und -lieferung an die SWP zu verzeichnen war, hat sich durch eine in den Wintermonaten 2008 nahezu durchgängig kältere Witterung die Abgabe um 4,6 % auf 342,1 Mio. kWh erhöht. Die Stromabgabe aus Eigenerzeugung - ohne Biomasseblock - hat sich um 16,2 % auf 176,1 Mio. kWh erhöht. Der Gaskombiblock hat hierzu mit einer Steigerung um 19,6 % beigetragen und der Wirbelschichtblock mit 15,2 %. Für den Wirbelschichtblock war in 2008 eine Absenkung der Förderung nach dem KWK-Gesetz zu verkraften. Diese beläuft sich unter Zugrundelegung der Erzeugungsmenge in 2008 im Vergleich mit dem reduzierten Fördersatz auf eine Minderförderung in Höhe von rd. 0,36 Mio. Euro. Die gesamte Stromerzeugung hat das HKW über Stromhändler in den Markt geliefert. Allerdings sind die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG als Netzbetreiber verpflichtet, dem HKW sowohl den KWK-Zuschlag als auch die gesamte Vergütung für den im Biomasseblock erzeugten EEG-Strom zu erstatten. Die Stromerzeugung aus dem Biomasseblock hat sich in 2008 gegenüber dem Vorjahr um 14,2 % auf 76,8 Mio. kWh reduziert, wobei im Berichtsjahr allerdings längere Stillstandszeiten durch Schäden an der Turbine aufgetreten sind. Die Stromerzeugung im KWK-Betrieb belief sich auf 10,4 Mio. kWh, wodurch eine Förderung nach dem KWK-Gesetz in Höhe von rd. 0,21 Mio. Euro generiert werden konnte.

- 199 -

HKW

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Abgabepreise Der Wärmelieferpreis wurde im Jahresdurchschnitt um 17,8 % angehoben, bedingt durch die Auswirkung der Bezugspreissteigerung beim Erdgas sowie bei der Kohle. Die Erlöse aus der Stromlieferung in den Markt sind im Jahresdurchschnitt marktbedingt um 2,3 % gesunken. Die Stromerzeugung aus dem Biomasse-HKW ist nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz mit einem fixen Strompreis vergütet, für das HKW sind dies ca. 8,8 Ct/kWh. Darüber hinaus hatte das HKW in 2008 noch die Möglichkeit, bei höherem Marktpreisniveau den erzeugten Biomassestrom direkt in den Markt zu liefern. Brennstoffeinsatz Der gesamte Brennstoffeinsatz im HKW ist gegenüber 2007 um 6,5 % auf 1.025,7 Mio. kWh gestiegen. Wesentlich bedingt war dies durch den Anstieg des Gaseinsatzes um 25,9 % und der der Kohle um 16,2 %. Dem stand eine Reduzierung beim Einsatz von Altholz im Biomasseblock um 14,7 % gegenüber. Der Gesamtnutzungsgrad aller Anlageblöcke verblieb mit 58,0 % gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Der Nutzungsgrad des Wirbelschichtblocks belief sich auf 60,5 % und der des Gaskombiblocks auf 79,9 %. Der Nutzungsgrad beim Biomasseblock hat sich durch die erneut gestiegene Wärmeauskopplung im Vergleich zum Vorjahr von 42,9 % auf 44,4 % erhöht. Betrieb und Instandhaltung Die Betriebsführung wurde vertragsgemäß durch die SWP vorgenommen. Der Einsatz der erfahrenen Betriebsmannschaft unter der Verantwortung der HKW-Geschäftsführung gewährleistete auch im Jahr 2008 den sicheren und hochverfügbaren Betrieb der Anlagen. Der altersbedingte Anfall von Reparaturen nimmt insbesondere beim Wirbelschichtblock weiterhin zu, auch beim Biomasseblock zeigt sich über die erfolgten Nachbesserungen hinaus eine hohe Wartungs- und Instandhaltungsintensität. Der Aufwand für Materialverbrauch und Fremdleistungen zur Anlageninstandhaltung lag 2008 bei 3,49 Mio. Euro. Biomasse-HKW Im Geschäftsjahr wurden in den Anlagen des Biomasseblocks mit Schwerpunkten bei der betrieblichen Brennstofflogistik und im Kesselbereich noch umfangreiche Nachbesserungen und Optimierungen durchgeführt, um die Verfügbarkeit der Anlage zu steigern. Der Aufwand für diese Maßnahmen wurde in die Gesamtinvestitionskosten miteinbezogen. Bedauerlicherweise hat ein Schaden an der Turbine zu einem mehrwöchigen Stillstand geführt. Aufgrund der Schwere des Schadens mussten Teile der Turbine zur Reparatur in das Herstellerwerk gebracht werden. Die Wiederherstellung der Verfügbarkeit hat einen Zeitraum von elf Wochen in Anspruch genommen. Positiv ist zu vermerken, dass es gelungen ist, die Reparatur im Zeitraum der jährlich geplanten Revision durchzuführen, wodurch der tatsächliche Schadensstillstand erheblich verringert werden konnte. Der Schadensaufwand in Höhe von rd. 1,05 Mio. Euro wurde auf Basis der bestehenden Maschinenschaden- und Betriebsunterbrechungsversicherungen durch die Versicherungsgesellschaft getragen. Beim HKW verblieb ein wirtschaftlicher Schaden durch den Selbstbehalt in Höhe von rd. 0,05 Mio. Euro. Der Erfolg der Optimierungen zeigt sich in der in 2008 - unter Berücksichtigung des schadensbedingten Stillstands - sehr hohen Anlagenverfügbarkeit mit einer gegenüber den Vorjahren im Verhältnis deutlich höheren Strom- und Fernwärmeerzeugung. Vermögenslage Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahreswert um 1,98 Mio. Euro auf 20,10 Mio. Euro verringert. Auf der Aktivseite hat sich hierbei durch die gegenüber den Anlagenzugängen höheren - 200 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

HKW

Abschreibungen der Wert des Anlagevermögens um 1,32 Mio. Euro reduziert, wobei die Anlagen im Bau um 0,64 Mio. Euro angestiegen sind. Grund hierfür ist die Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen im bestehenden Wirbelschichtblock. Beim Umlaufvermögen hat sich eine Reduzierung um 0,65 Mio. Euro eingestellt. Die Vorräte haben sich aufgrund der bestehenden Lagerbestände an Kohle um 0,41 Mio. Euro auf 1,14 Mio. Euro erhöht und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprechen nahezu dem Vorjahreswert. Der Ausgleich auf der Passivseite erfolgte im Wesentlichen durch die im Zusammenhang mit der Finanzierung des Wirbelschichtblocks erfolgte Rückführung bei den Ertragszuschüssen und dem Rechnungsabgrenzungsposten. Investitionen und Finanzierung Beim Anlagevermögen wurden 2008 Zugänge in Gesamthöhe von rd. 1,10 Mio. Euro aktiviert. Die geleisteten Anzahlungen in Höhe von rd. 0,30 Mio. Euro dienen dem Aufbau eines Anspruchs für den Erwerb der Biomasseanlage nach Beendigung der Mietzeit. Für die Umrüstung des Wirbelschichtblocks zur Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen sind Anlagen im Bau in Höhe von rd. 0,38 Mio. Euro berücksichtigt. An größeren Einzelmaßnahmen enthalten sind hierin die Erneuerung der Brennstoffförderanlagen sowie der Staubsaugeanlage im Biomasseblock mit rd. 0,30 Mio. Euro und der Umbau der 20 kVSchaltanlage im Altbau mit 0,10 Mio. Euro. Die Finanzierung erfolgte durch eine Darlehensaufnahme. Das Biomasse-HKW wurde von einer Objektgesellschaft erstellt und ist vom HKW für den Betrieb angemietet. Finanzlage Durch den 2008 in Höhe von 0,64 Mio. Euro erwirtschafteten Jahresüberschuss (Vorjahr 0,43 Mio. Euro) und die rückläufige Bilanzsumme hat sich die Eigenkapitalquote von 28,5 % auf 32,2 % erhöht. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3,75 Mio. Euro bewegen sich auf Vorjahresniveau. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist ein Rückgang von 7,98 Mio. Euro auf 4,91 Mio. Euro zu verzeichnen. Dieser resultiert im Wesentlichen aus der im Vorjahr ausgelaufenen Grundpreisabtretung. Diese stand im Zusammenhang mit der Finanzierung des Wirbelschichtblocks. Die sonstigen Verbindlichkeiten entsprechen mit 0,62 Mio. Euro nahezu dem Vorjahreswert. Die Bankdarlehen haben sich in 2008 gegenüber dem Vorjahr um 1,04 Mio. Euro erhöht. Es wurde eine Darlehensaufnahme in Höhe von 1,33 Mio. Euro für die Finanzierung des Erweiterungsprojektes Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen getätigt, die Tilgung belief sich auf 0,29 Mio. Euro. Die liquiden Mittel haben sich zum Bilanzstichtag um 1,08 Mio. Euro auf 0,03 Mio. Euro verringert. Der Grund für den höheren Bestand im Vorjahr war die Vorhaltung liquider Mittel für die kurzfristige Begleichung einer Bezugsrechnung Anfang Januar 2007. Die HKW GmbH ist im Übrigen in das Liquiditätsmanagement des Betriebsführers SWP eingebunden. Zur Minimierung des Zinsaufwandes kann die Gesellschaft hierbei im Rahmen einer Cash-Pooling Vereinbarung mit den SWP die Zahlungsströme zwischen beiden Gesellschaften zur Optimierung der Liquiditätslage flexibel handhaben. Nachtragsbericht In der Aufsichtsratsitzung am 26.03.2009 wurde beschlossen, dass der im Jahr 2003 geschlossene Vertrag über die Lieferung und die Abnahme von Biomasse-Brennstoffen zur energetischen Verwertung im Biomasseblock zwischen dem HKW und der EnBW Biomasse GmbH unter Leistung einer Schlusszahlung durch das HKW an EnBW einvernehmlich beendet wurde. Dieser Beschluss beinhaltet die Beendigung des Deponievertrages Hohberg, wodurch dem HKW jährliche Kosten in - 201 -

HKW

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Höhe von rd. 0,03 Mio. Euro entstehen. Weiterführend enthält der Beschluss eine Schadenersatzzahlung in Höhe von 0,20 Mio. Euro an die EnBW Biomasse GmbH. Aus einem Ende 2005 ergangenen Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg besteht die berechtigte Erwartung, einen Teil des seit vielen Jahren an das Land Baden-Württemberg geleisteten Entgelts für die Kühlwasserentnahme aus der Enz zurückerstattet zu bekommen. Vergleiche zwischen anderen Kraftwerksgesellschaften und dem Land Baden-Württemberg wurden in der 2. Jahreshälfte 2008 geschlossen. Nach aktuellem Stand, am 20.03.2009 hat ein Gespräch im Umweltministerium Baden-Württemberg stattgefunden, demnach kann mit einer Erstattung in Höhe der geschlossenen Vergleiche gerechnet werden. Als Gesamtforderung 1999-2008 ergibt sich zum 31.12.2008 ein Betrag in Höhe von 244.000,00 Euro. Risikobericht Die Zielsetzung des im Jahr 2000 eingerichteten Risikomanagements liegt in der Erhebung, Analyse, Bewertung und Steuerung der unternehmerischen Risiken. Unter Risiken werden hierbei die möglichen negativen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage betrachtet. Die erkannten Risiken werden entsprechend ihrer möglichen Auswirkungen in Risikoklassen eingeteilt und laufend aktualisiert. Folgende Risiken sind aktuell für das HKW als besonders bedeutsam zu betrachten: Marktpreisrisiken Durch die hohe Volatilität der Marktpreise für den im HKW erzeugten Strom besteht bei steigenden Einsatzkosten für den Brennstoff das Risiko rückläufiger Margen bei der Stromvermarktung. Hier ist das HKW gefordert, durch strukturell und zeitlich optimierten Stromverkauf sowie durch optimalen Einsatz der verschiedenen Anlagenblöcke die Risiken zu begrenzen. Gesetzliche Rahmenbedingungen Risiken ergeben sich hierbei durch die ab dem Jahr 2010 nicht mehr erfolgende Förderung der Stromerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung für bestehende Anlagen. Ebenso bestehen Risiken durch die weiterführende Absenkung der Netznutzungsentgelte bei der Stromversorgung - hier erhält das HKW derzeit eine Vergütung vom Netzbetreiber für ersparte Netznutzungskosten in Höhe von jährlich rd. 0,9 Mio. Euro - sowie durch mögliche nachteilige Auswirkungen bei künftig abgesenkten CO2-Emissionsberechtigungen. Technische Risiken Das Aufzeigen technischer Risiken für den komplexen Anlagenbestand des HKW ist in das Risikomanagement eingebunden. Die Voraussetzungen zur kurzfristigen Schadensbehebung bei Störfällen sind jederzeit gegeben, Konzeptionen zur mittelfristigen Anlageninstandhaltung liegen vor und werden im Zeitablauf umgesetzt. Das Risiko größerer Schadensfälle ist angemessen versichert. Risikobericht Finanzinstrumente Risiken, die sich beim Einsatz originärer Finanzinstrumente - dies sind auf der Aktivseite im Wesentlichen der Forderungsbestand und die flüssigen Mittel, auf der Passivseite die Verbindlichkeiten - durch die Veränderung von Marktpreisen, durch Zahlungsstromschwankungen, durch mangelnde Liquidität oder durch Forderungsausfälle ergeben, sind derzeit nicht erkennbar. Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit nicht zu verzeichnen.

- 202 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

HKW

Prognosebericht Die Zielsetzung der Gesellschaft, gegenüber den Vorjahren nachhaltige Ergebnisverbesserungen zu erreichen, wird auch im Jahr 2009 durch teilweise ungünstige Rahmenbedingungen erschwert. Der Aufwand für Brennstoffkosten bei Gas und Kohle entspricht dem Vorjahresniveau, wohingegen die zu erzielenden Stromerlöse drastisch gesunken sind, darüber hinaus wird die Bezuschussung für die Stromerzeugung aus dem Wirbelschichtblock weiter abgebaut. Unter diesen Gegebenheiten geht die Gesellschaft im Erfolgsplan 2009 von einem Jahresfehlbetrag in Höhe von rd. 0,47 Mio. Euro aus. Positiv wirkt sich die Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen im bestehenden Wirbelschichtblock aus und führt zu einem positiven Ergebnisbeitrag von rd. 1,00 Mio. Euro pro Jahr. Dabei wird nicht nur kostenintensive Kohle verdrängt, sondern eine Zuzahlung bei der Annahme dieser Ersatzbrennstoffe generiert. Durch eine sich einstellende Verzögerung bei der Inbetriebnahme, voraussichtlich ab September des laufenden Wirtschaftsjahres, tragen die finanziellen Vorteile der Mitverbrennung nur anteilig zum Jahresergebnis bei. Für die Folgejahre rechnet das HKW mit positiven Jahresergebnissen. Die Stromerzeugung aus dem Wirbelschichtblock ist für 2009 nahezu zur Hälfte über den Stromhandel vermarktet, die hierzu benötigte Brennstoffmenge sowie die Bezugskosten sind vertraglich fixiert. Die Stromerzeugung aus dem Gaskombiblock ist zu rd. 2/3 vermarktet und die Brennstoffbeschaffung ist vertraglich bis zum 30.09.2009 vereinbart. Der Vermögensplan für 2009 mit einem Gesamtvolumen von 1,16 Mio. Euro beinhaltet als größte Einzelpositionen die Anpassung des Kessels 3 an die novellierte 13. BImSchV mit 0,50 Mio. Euro sowie die Sanierung der Nordfassade des Kesselhauses des Wirbelschichtblocks in Höhe von 0,23 Mio. Euro. Zur langfristigen Sicherung der Fernwärmeversorgung der Stadt Pforzheim besteht angesichts des Alters der Erzeugungsanlagen und der bestehenden Betriebsgenehmigungen Handlungsbedarf. Die Gesellschaft hat sich daher in 2008 mit langfristigen technischen-wirtschaftlichen Konzeptionen befasst, wofür die im Vorjahr erstellte Machbarkeitsstudie als Grundlage diente. Eine Grundsatzentscheidung zu diesem für das HKW mittel- und langfristig mit höchster Priorität versehenen Projekt ist noch nicht gefallen.

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2004

2005

2006

2007

2008

4

4

3

3

3

Teilzeitbeschäftigte

3

4

4

5

4

Beschäftigte insgesamt

7

8

7

8

7

Vollzeitbeschäftigte

1

1

incl. Geschäftsführung

(Quelle: HKW GmbH)

- 203 -

HKW

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Wertpapiere Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

16.683 16 16.666 1 5.390 733 3.549 0 1.108 12

15.351 1 15.349 1 4.735 1.142 3.561 0 32 19

-1.332 -15 -1.317 0 -655 409 12 0 -1.076 7

Bilanzsumme

22.085

20.105

-1.980

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Stammkapital Rücklagen Gewinnvortrag Jahresüberschuss Empfangene Ertragszuschüsse Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

6.301 52 5.778 38 433 672 154 14.657 301

6.467 52 5.778 1 636 168 1.070 12.400 0

166 0 0 -37 203 -504 916 -2.257 -301

Bilanzsumme

22.085

20.105

-1.980

(Quelle: HKW GmbH)

- 204 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

HKW

Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

32.395 -607 1.644 33.432

39.819 -4 1.256 41.071

35.117 0 0 35.117

38.069 0 0 38.069

7.424 603 -388 7.639

4.702 -4 1.256 5.954

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-21.107 -214 -2.381 -8.396 -32.098

-29.463 -388 -2.420 -7.202 -39.473

-24.552 -290 -2.400 -7.589 -34.831

-27.914 -340 -2.640 -7.635 -38.529

-8.356 -174 -39 1.194 -7.375

-4.911 -98 -20 387 -4.642

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

1.334 4 -519

1.598 46 -625

286 0 0

-460 0 0

264 42 -106

1.312 46 -625

819

1.019

286

-460

200

733

0 819 -386

0 1.019 -383

0 286 -86

0 -460 -10

0 200 3

0 733 -297

433

636

200

-470

203

436

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern Jahresüberschuss

2009 Veränd. Abweich. Plan 07/08 Plan/Ist 08

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

66,2

75,8

78,8

75,5

76,4

Eigenkapitalquote

%

21,8

24,4

25,6

28,5

32,2

Anlagendeckung I

%

33,0

32,1

32,5

37,8

42,1

Umsatzrentabilität

%

2,6

1,4

0,1

1,3

1,6

Eigenkapitalrentabilität

%

9,4

6,4

0,7

6,9

9,8

Gesamtkapitalrentabilität

%

2,6

2,6

2,1

4,3

6,3

%

61,2

78,2

85,4

98,2

98,4

T€

2.644

2.640

2.365

2.814

3.056

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

- 205 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SVP GmbH & Co. KG

2.1.20 SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG

Heinrich-Witzenmann-Straße 13 75179 Pforzheim

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

07231/ 39 - 26 68 07231/ 39 - 15 12 [email protected] www.pforzheimfaehrtbus.de

Rechtliche Grundlage Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat am 04.04.2006 nach einem europaweiten Vergabeverfahren beschlossen, den Busbetrieb aus dem bisherigen Eigenbetrieb Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim in eine Gesellschaft privater Rechtsform auszugliedern, einen Anteil von 51 % an die Connex Regiobahn GmbH zu veräußern und die gemeinsame SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG über einen Verkehrsvertrag mit der Erbringung der Nahverkehrsleistungen in Pforzheim zu beauftragen. Nachdem ein Bürgerentscheid gegen die Teilprivatisierung am 23.07.2006 das erforderliche Quorum verfehlte, wurde dieser Beschluss am 01.08.2006 vom Gemeinderat bestätigt. Mit Vertrag vom 19.06.2006 und wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2006 wurde die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG gegründet. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 17.08.2006. Alleinige Kommanditistin im Rahmen der Gründung war die Stadt Pforzheim mit einer Einlage von 1.000 €. Die Stadt Pforzheim hat mit Vertrag vom 23.08.2006 einen Anteil im Nennwert von 510 € an die Veolia Verkehr Regio GmbH (vormals Connex Regiobahn GmbH), Berlin, veräußert. Mit Vertrag vom 23.08.2006 und wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2006 hat die Stadt Pforzheim im Rahmen eines Ausgliederungs- und Übernahmevertrags Teile des Eigenbetriebs Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim in die Gesellschaft gegen Erhöhung ihres Kommanditanteils um 1.199.000 € eingebracht und mit Vertrag vom gleichen Tag einen Kommanditanteil in Höhe von 611.490 € an die Veolia Verkehr Regio GmbH veräußert. Übernahmestichtag war der 01.10.2006. Ergänzend zum Beteiligungskaufvertrag wurde ein Konsortialvertrag zwischen der Stadt Pforzheim und Veolia abgeschlossen, der die Grundlagen der Zusammenarbeit regelt. In diesem Rahmen wurden Call-/Put-Optionen zugunsten der Stadt Pforzheim bezüglich der an Veolia verkauften Kommanditanteile vereinbart. Diese erlauben der Stadt, unter bestimmten Voraussetzungen alle Anteile an der SVP GmbH & Co. KG zu einem fixierten Entgelt zurück zu erwerben (Call-Option) oder aber auch die derzeit bei der Stadt verbleibenden Anteile an Veolia zu verkaufen (Put-Option).

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von Verkehrsdienstleistungen im straßen- und schienengebundenen öffentlichen Nahverkehr sowie mobilitäts- und artverwandte Dienstleistungen nach Maßgabe der gemeindewirtschaftsrechtlichen Bestimmungen der Gemeindeordnung BadenWürttemberg.

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SVP GmbH & Co. KG

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Beteiligungsverhältnisse Kommanditkapital:

1.200.000 €

Veolia Verkehr Regio GmbH, Berlin: Stadt Pforzheim über Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe:

612.000 €

=

51 %

588.000 €

=

49 %

Persönlich haftende Gesellschafterin (Komplementärin) ist die SVP Stadtverkehr Pforzheim Verwaltungs GmbH. Sie verfügt über keinen Kapitalanteil sowie kein Stimmrecht.

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

Heino Seeger, Vorsitzender Erster Bürgermeister Andreas Schütze, stv. Vorsitzender (bis 31.05.2008) Erster Bürgermeister Roger Heidt, stv. Vorsitzender (ab 01.10.2008) Jochen Biesinger (ab 01.01.2008) Michael Dalhof Stadtrat Ralf Fuhrmann Stadtrat Helge Hutmacher Christian Volz (bis 01.01.2008) Horst Windeisen Andreas Winter Stadtrat Carsten von Zepelin

Geschäftsführung:

Die Geschäftsführung der Gesellschaft erfolgt durch die SVP Stadtverkehr Pforzheim Verwaltungs GmbH, vertreten durch Johannes Schwarzer und Christian Volz (ab 01.01.2008).

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates in € Geschäftsführung Aufsichtsrat 1

1

2006

2007

2008

900

2.600

1.600

Die Angaben unterbleiben analog § 286 Abs. 4 HGB.

Beteiligungen Die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG hielt zum 31.12.2008 100 % der Geschäftsanteile an der SVP Stadtverkehr Pforzheim Verwaltungs GmbH mit einem Beteiligungswert von 25.000 €.

Verbindung zum städtischen Haushalt Die Geschäftsanteile an der SVP GmbH & Co. KG werden wirtschaftlich vom Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe (EPV) gehalten. Aus Verkehrsvertrag, Pachtvertrag und Betriebsführungsübertragungs- und Subunternehmervertrag bestehen finanzielle Verbindungen zum EPV. - 208 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SVP GmbH & Co. KG

An den städtischen Haushalt werden Zahlungen aus dem Vertrag über die Übernahme der Bezügeabrechnung geleistet.

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks Fahrgastbeförderung

Fahrgäste Überlandverkehr

Mio.

Betriebsleistungen1

Wagenkilometer Platzkilometer 1

1.000 1.000

2006

2007

2008

1,39

1,46

1,52

2004

2005

2006

2007

2008

4.628 379.336

4.572 370.405

4.545 361.244

4.586 366.701

4.565 366.383

Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Vorjahresdaten des Eigenbetriebs Städtische Verkehrsbetriebe Pforzheim dargestellt.

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem in der Betriebssatzung festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Die gesamtwirtschaftliche Lage hat sich bis etwa zur Mitte des Jahres 2008 günstig entwickelt. Es gab ein Wirtschaftswachstum, die Beschäftigung nahm weiter zu. Hohe Kraftstoffpreise und die Klimadebatte haben dem öffentlichen Nahverkehr einen erneuten Kundenzuwachs beschert. Dem gegenüber standen hohe Energiekosten. Etwa im September brach jedoch die Wirtschaft dramatisch ein. In Folge einer Immobilienkrise in den USA kam es dort zum Kollaps einiger Banken. Dies hatte weltweite Folgen, unter anderem auch für Deutschland, wo Banken sich gegenseitig keine Kredite mehr gaben und zum Teil kurz vor der Insolvenz standen. Die Energiekosten sanken, aber es kam gesamtwirtschaftlich zur Rezession. Die deutsche Bundesregierung hat daraufhin ein Konjunkturpaket geschnürt, das unter anderem Investitionen in Schienen- und Straßeninfrastruktur beinhaltet. Um voraussichtlich preisbereinigt rund 1,3 Prozent wuchs das Bruttoinlandsprodukt 2008. Das sind 1,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Dies führte trotz allem zu einer Zunahme der Beschäftigung um rund 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.1 Erfahrungsgemäß führt dies zu einem Zuwachs der Nahverkehrskunden. Gleichzeitig stiegen die Benzin- und Dieselpreise zunächst vom bereits 2007 erreichten hohen Niveau noch weiter an und motivierten dadurch zahlreiche Berufspendler zum Umsteigen vom Auto auf den Nahverkehr. Erst seit September 2008 war ein Rückgang der Kraftstoffpreise zu beobachten. Allein im ersten Halbjahr 2008 ist die Zahl der Fahrgäste von Bussen und Bahnen um zwei Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 gestiegen.2 Die Vorausberechnungen für den Straßenpersonenverkehr gehen von einer positiven Entwicklung der Fahrten, Personen-km und Erträge aus. 1 2

Quelle: Internetseite des Statistischen Bundesamtes Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), 21.08.2008

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SVP GmbH & Co. KG

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Im ersten Halbjahr 2008 stieg die Beförderungsleistung – das Produkt aus Fahrgastzahl und Fahrtweite und somit die wichtigste Kenngröße – im Nahverkehr leicht an (Berlin, wo ein wochenlanger Streik Busse und Straßenbahnen lahm legte, ausgenommen). Die Zuwächse wurden insbesondere im Schienenverkehr erzielt. Um 3,0 Prozent stieg die Beförderungsleistung im Nahverkehr mit Eisenbahnen an, bei den Straßenbahnen und im Omnibusverkehr sank sie dagegen.1 Positiv auf den Nahverkehr wirkte sich die weiterhin öffentlich geführte Klimadebatte aus, die auch in der Politik positive Akzente herbeiführte. Der umweltfreundliche Nahverkehr spielt in den politischen Diskussionen eine immer bedeutendere Rolle. Auf der Kostenseite gab es Mehrbelastungen durch die lange Zeit hohen Energiepreise. Kraftstoffe verteuerten sich bis zum Juli 2008. Nach drei Quartalen hatten sie allerdings wieder den Vorjahresstand erreicht und sinken nun noch darunter. Die Preise für Strom steigen noch immer leicht an.2 Die öffentliche Förderung des Nahverkehrs erfuhr 2008 wiederholt Einschnitte und belastete die Ergebnisse der Branche. Zu nennen sind die Kürzungen der „Regionalisierungsmittel“ für die Finanzierung des Schienennahverkehrs. Momentan greifen die Kürzungen von 2,8 Milliarden Euro bis Ende 2010, auch wenn mit dem 2007 neu beschlossenen Regionalisierungsgesetz die Kürzungen ab 2009 abgemildert werden und ein Inflationsausgleich eingeführt wird. Einfluss hatte weiterhin auch die Pauschalisierung der Ausgleichszahlungen für den Schülerverkehr, die mit Kürzungen einhergeht. Dies ist bedeutend vor dem Hintergrund, dass gerade im ländlichen Raum Schüler die Hauptkunden sind. Auf Grund steigender Energiekosten und sinkender Förderung haben eine Vielzahl von Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen die Fahrpreise deutlich angehoben. Die Spanne der Anhebungen lag insgesamt über der allgemeinen Inflationsrate und reichte von gut drei Prozent bis rund fünf Prozent. Die Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen waren im Dezember 2008 noch nicht sicher abzuschätzen. Der Nahverkehrsmarkt hat sich auch im Jahr 2008, insbesondere im Schienenpersonennahverkehr, weiter geöffnet. Dieser Prozess verläuft konstant, kommt jedoch im Straßenpersonennahverkehr nur langsam voran – weiterhin unterliegt nur ein vergleichsweise kleiner Marktanteil (schätzungsweise zwischen fünf und zehn Prozent) den Bedingungen eines geregelten Marktes. Um diesen Marktanteil bemühen sich dabei immer mehr Wettbewerber, so dass die Wettbewerbsintensität auch im Berichtsjahr weiter hoch bleibt. Rechtliche Rahmenbedingungen Das Jahr 2008 war von einer regen politischen und juristischen Diskussion über das Thema Wettbewerb im Nahverkehr gekennzeichnet. Es geht zum einen um die Umsetzung der EU-Verordnung 1370/2007, die den öffentlichen Personenverkehr regelt, und zum 3. Dezember 2009 europaweit in Kraft tritt. Vor allem für die Aufgabenträger stellt die Verordnung eine große Herausforderung dar, denn sie müssen im Hinblick auf die Organisationsstruktur des ÖPNV in ihrem Zuständigkeitsgebiet eine Systementscheidung mit weitreichenden Konsequenzen treffen. Dabei stehen die Grundsatzfragen Wettbewerb „Ja“ oder „Nein“ und wenn „Ja“ dann „Wie“ im Mittelpunkt. Die Verordnung zieht eine politische Diskussion in der Bundesrepublik nach sich. Es geht vor allem um die Frage: Muss das Personenbeförderungsgesetz an die EU-Verordnung angepasst werden und wenn ja wie? Hier ist anhand eines Gesetzentwurfes des SPD-geführten Bundesverkehrsministeriums die Tendenz beziehungsweise Gefahr erkennbar, dass deutliche Wettbewerbseinschränkungen eingeführt werden. Das CSU-geführte Bundeswirtschaftsministerium zeigte sich jedoch mit dem Entwurf absolut nicht einverstanden. Diese Diskussion führt zu einer wachsenden Rechtsunsicherheit bezüglich der Bestandsverkehre der Inhaber von Liniengenehmigungen. In den letzten Jahren haben sich unter dem Begriff Genehmigungswettbewerb verschiedene Wettbewerbsformen herausgebildet, die alle von Unsicher1 2

Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes, 18.09.2008 Quelle: Internetseite des Statistischen Bundesamtes

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SVP GmbH & Co. KG

heiten hinsichtlich der Entscheidungsgrundlagen der Genehmigungsbehörden und fairer Wettbewerbsbedingungen gekennzeichnet sind. Ungelöst ist zudem die Vermeidung von Remanenzkosten bei Altbetreibern, die Genehmigungen verlieren. Wir begrüßen den Genehmigungswettbewerb als Form des Konzeptwettbewerbs, erwarten aber klare Regelungen über die verschiedenen Fristen, das Anhörungsverfahren, das Bewertungsschema und die Finanzierung sowie Endschaftsregelungen und Regelungen für Investitionsschutz. Lediglich in Hessen werden Nahverkehrsleistungen konsequent gemäß § 13a PBefG ausgeschrieben. Die hier praktizierte Wettbewerbsform stellt jedoch einen einseitigen Kostenwettbewerb mit sehr geringem konzeptionellem Spielraum dar. Veolia Verkehr tritt für die Entscheidungshoheit des Aufgabenträgers über die Organisationsform des ÖPNV in seinem Gebiet ein, auf Bundesebene erscheint ein „Wettbewerb der Modelle“ als sinnvoll. Zum Thema Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes hat sich Veolia Verkehr mit einem eigenen Positionspapier in die Debatte eingebracht. Gezielt wurden damit die politischen Entscheidungsträger angesprochen. Auch die Mitgliedschaft der Veolia-Verkehr-Gruppe im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) dient vorrangig dem Zweck der Einflussnahme auf branchenwichtige Entscheidungen. Der weitere Verlauf des Gesetzgebungsprozesses bei der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes ist schwer abzusehen, da die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen offenbar vor der Bundestagswahl im Herbst 2009 keine Entscheidung treffen werden. Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft Allgemeines Die SVP Stadtverkehr Pforzheim GmbH & Co. KG erbringt überwiegend Nahverkehrsleistungen im Auftrag der Stadt Pforzheim auf der Grundlage des Verkehrsvertrages vom 29. August 2006. Das Jahr 2008 begann mit einer internen Umstrukturierung des Unternehmens. Der Leistungsumfang der Dienstleistungsvereinbarung mit der Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG wurde seit Ende 2006 sukzessive verringert und letztendlich mit Wirkung zum 30.06.2008 gekündigt. Seit dem 1. Juni 2008 ist das Shared-Service-Center, Berlin, für die Abwicklung der kaufmännischen Dienstleistungen zuständig. Im Zusammenhang mit dem Wechsel der Buchhaltung wurde zeitgleich auch das neue Lagerwirtschafts- und Werkstattprogramm COSware in Betrieb genommen, um die Abwicklung der Lagerund Materialwirtschaft sowie die Abrechnung der Werkstattaufträge zu optimieren. Unsere hausinterne Fahrschule hat ihre Arbeit aufgenommen und bereits 8 Personen zum Busfahrer ausgebildet. Darüber hinaus führt die Fahrschule Fortbildungsmaßnahmen gemäß dem neuen Berufskraftfahrerqualifizierungsgesetz für die eigenen Mitarbeiter und für externe Dritte durch. Der Fahrgastbeirat hat am 3. Juni 2008 seine Arbeit aufgenommen. Mitglieder des Fahrgastbeirates sind als Institutionen der Kreisseniorenrat, der Gesamtelternbeirat, die Behinderteninitiative, ProBahn sowie 6 zufällig ausgeloste Fahrgäste.

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Ertragslage Nach dem die SVP GmbH & Co. KG in 2007 einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 156 erwirtschaftet hatte, schließt sie das Wirtschaftsjahr 2008 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR -869 ab. Die Umsatzerlöse sind im Wirtschaftsjahr 2008 trotz der planmäßigen Absenkung (TEUR 500) des Basisentgelts insgesamt um TEUR 242 gestiegen. Der Anstieg der Umsatzerlöse ist im Wesentlichen auf die Preisindexierung (TEUR 846) des verkehrsvertraglichen Entgelts, auf die erhöhten Zuschüsse der Stadt Pforzheim zu § 45a-Mitteln, die an Subunternehmer durch die SVP gewährt werden, und auf erhaltene Bonuszahlungen zurückzuführen. Im Überlandverkehr ergibt sich durch die neue Verrechnung von Tarifeinnahmen, Alteinnahmeanspruch und § 45a-Erlösen im Zuge des im abgelaufenen Geschäftsjahres 2008 abgeschlossenen VPE-Koopeartionsvertrages sowie einer nachträglichen Anpassung für 2007 (TEUR 149) ein Rückgang in 2008 gegenüber 2007 um insgesamt TEUR 274 auf TEUR 456. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Berichtsjahr um TEUR 551. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen durch die geänderte Darstellung der Erstattungen von besitzstandswahrenden Lohnkomponenten für Altbeschäftigte in Höhe von TEUR 872 bedingt. Diese wurden nicht wie im Vorjahr direkt von den Lohnaufwendungen abgesetzt, sondern als sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen. Bereinigt um diese Umgliederung ergibt sich somit ein Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 321. Als wesentlicher Effekt für den Rückgang sind die um TEUR 225 geringeren Erträge aus dem Verkauf von Bussen zu nennen. Die Aufwendungen für Material sind im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um TEUR 508 auf insgesamt TEUR 5.584 gestiegen. Wesentliche Einflussfaktoren sind die höheren Kraftstoffpreise für gekaufte Mengen an Diesel, die nicht durch den Diesel-Swap abgesichert sind, sowie ein etwas höherer Dieselverbrauch. Durch die Zuführung zur Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Beschaffungsgeschäften aus dem Diesel-Swap in Höhe von TEUR 262 wird das Jahresergebnis im Berichtsjahr zusätzlich negativ beeinflusst. Insgesamt ergibt sich somit ein Anstieg der Dieselaufwendungen – ohne Berücksichtigung der Mineralölsteuererstattung – von TEUR 384. Die Aufwendungen für Fremdleistungen – im Wesentlichen Aufwendungen für Kooperationspartner, mit denen eine Tarifgemeinschaft im Verkehrsgebiet der Stadt Pforzheim besteht – sind gegenüber dem Vorjahr relativ stabil. Innerhalb des Materialaufwands gab es im Vergleich zum Vorjahr Verschiebungen zwischen den Aufwendungen für bezogene Waren und den Aufwendungen für bezogene Dienstleistungen, die sich im Zusammenhang mit dem Insourcing von Fremddienstleistungen ergeben haben und insgesamt jedoch weitgehend ergebnisneutral sind. Der Personalaufwand stieg im Berichtsjahr um TEUR 1.245 auf insgesamt TEUR 11.406. Im Geschäftsjahr 2007 wurden die besitzstandswahrenden Lohnkomponenten für Altbeschäftigte in Höhe von TEUR 801 an die Mitarbeiter ausgezahlt. Diese wurden jedoch durch Erstattungen der Stadt Pforzheim in der gleichen Höhe kompensiert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 sind die Erstattungen durch die Stadt Pforzheim nicht wie im Vorjahr unter den Personalaufwendungen, sondern in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Somit ergibt sich bereinigt um die Umgliederung ein Anstieg der Personalaufwendungen in Höhe von TEUR 444. Der Anstieg der Personalaufwendungen ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Tarifentgelte um EUR 50 pro Mitarbeiter und je Tabellenlohn und um weitere 3,1 % auf den jeweiligen Tabellenlohn zurückzuführen. Weitere Belastungen für die Gesellschaft entstanden durch die Zuführung (TEUR 357) zu Rückstellungen für neue Altersteilzeitverträge. Die Abschreibungen sind gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabil. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten gegenüber dem Vorjahr um TEUR 134 auf TEUR 1.524 reduziert werden. Wesentliche Ursache ist das Insourcing von kaufmännischen Dienstleistungen, die zuvor von der Stadtwerke Pforzheim GmbH erbracht wurden. - 212 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SVP GmbH & Co. KG

Die Zinsaufwendungen sind um TEUR 120 gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Insbesondere wurden die Zinsen (für 2006 bis 2008) für die Gesellschafterkonten im Geschäftsjahr gut geschrieben. Insgesamt ist das Jahresergebnis 2008 durch Einmal- und Vorjahreseffekte in Höhe von TEUR 997 negativ beeinflusst. Vermögenslage Die Bilanzsumme hat sich um TEUR 20 gegenüber dem Vorjahr verringert. Das Vermögen der SVP GmbH & Co. KG besteht zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 mit 80 % (Vj. 74 %) aus Anlagevermögen und mit 20 % (Vj. 26 %) aus Umlaufvermögen. Das Anlagevermögen hat sich durch die Investitionen in die Fahrzeuge im Berichtsjahr um TEUR 422 erhöht. Neben den Fahrzeugen für Personenverkehr beinhaltet das Anlagevermögen auch ein Betriebsgelände in Ittersbach sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Das Umlaufvermögen setzt sich im Wesentlichen aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 171 (Vj. TEUR 527) sowie den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von TEUR 474 (Vj. TEUR 359) zusammen. Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 355 im Berichtsjahr ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Forderungen aus Busverkäufen aus 2007 erst im Geschäftsjahr 2008 beglichen worden sind. Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital im Zuge der Belastung der Kapitalkonten mit dem im Geschäftsjahr 2008 ausgewiesenen Verlust um TEUR 869 verringert. Die sonstigen Rückstellungen sind u.a. durch Zuführungen zu den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen um TEUR 140 auf TEUR 3.117 gestiegen. Die Verbindlichkeiten sind zum Bilanzstichtag um TEUR 359 gestiegen und liegen nun bei TEUR 2.934. Der Anteil der Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme beträgt 42 %. Maßgeblich hierfür ist die Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um TEUR 571 und der sonstigen Verbindlichkeiten um TEUR 396. Die Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Berichtsjahr ist auf die Aufnahme von Darlehen zur Finanzierung der in 2007 erworbenen Fahrzeuge zurückzuführen. Der Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die Zunahme der Verbindlichkeiten aus Steuern um TEUR 229 zum Bilanzstichtag zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten gegenüber den verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus dem Cash-Pooling-System mit der Veolia Verkehr GmbH, Berlin. Investitionen Die SVP GmbH & Co. KG hat im Wirtschaftsjahr 2008 rund TEUR 1.417 in das Anlagevermögen investiert. Die Investitionen betrafen im Wesentlichen die Erneuerung des Fuhrparks. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 6 neue und drei gebrauchte Omnibusse für einen Gesamtkaufpreis von TEUR 1.352 beschafft. Auf Grund der Kürzung der öffentlichen Mittel zur Omnibusförderung durch das Land Baden-Württemberg wurden in 2008 lediglich TEUR 111 nach GVFG gefördert. Finanzierung Seit dem 1. Oktober 2006 ist die SVP GmbH & Co. KG in das Cash-Management-System der Veolia eingebunden. Die in 2008 getätigten Investitionen in die Fahrzeuge wurden aus den Mitteln des Cash-Pools vorfinanziert. Von der L-Bank wurden dafür zinsverbilligte GVFG-Darlehen in Höhe von

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SVP GmbH & Co. KG

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

TEUR 1.025 aufgenommen, deren Auszahlungen erst nach dem Bilanzstichtag erfolgen werden und die Cash-Pool-Darlehen teilweise ablösen. Personal SVP GmbH & Co. KG beschäftigte zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 270 Mitarbeiter. Der im Unternehmen angewendete Vergütungstarif stieg zum 01.01.2008 um EUR 50 pro Mitarbeiter und je Tabellenlohn und um weitere 3,1 % auf den Tabellenlohn an. Das Fahrpersonal wurde durch laufende, in den Dienstplan integrierte Schulungen weitergebildet. Werkstatt- und Verwaltungsmitarbeiter nehmen bedarfsorientiert an Weiterbildungsmaßnahmen teil und/oder partizipieren an dem im Unternehmen der Veolia-Verkehr-Gruppe laufenden Erfahrungsaustausch. Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken Die im Laufe des Verkehrsvertrages sinkenden Zuschüsse für die zu erbringenden Verkehrsleistungen stellen ein finanzielles Risiko dar, das durch die Preisindexierung etwas abgemildert wird. Die Gesellschaft will diesem Risiko mit dem Ausbau von Nebengeschäften, Erschließung von neuen Geschäftsfeldern, Ausbau des Gelegenheitsverkehrs sowie Attraktivitätssteigerung zur Gewinnung zusätzlicher Fahrgäste begegnen. Durch die Fahrgaststeigerung kann die SVP über einen verkehrsvertraglichen Erlösbonus profitieren. Ferner ist die Optimierung des Liniennetzes, der Umlauf- und Dienstplanung, die Optimierung der Aufbau- und Ablauforganisation und schließlich das Insourcing von fremdvergebenen Dienstleistungen geplant. Weitere Risiken hinsichtlich der Erfüllung des Verkehrsvertrages bestehen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 im Bereich der Fahrplangestaltung. Die Pünktlichkeitsstatistik zeigt, dass Verspätungen oder ausgefallene Abfahrten im Sinne des Verkehrsvertrages ohne absolute Bevorrechtigung von Linienbussen durch Beeinflussung der Lichtsignalanlagen nicht im erforderlichen Umfang reduziert werden können. Aus einem bis zum 29. Oktober 2010 laufenden Rohwarenswap-Geschäft bestehen zukünftig sowohl finanzwirtschaftliche Chancen als auch Risiken, die von dem zum Bilanzstichtag bilanzierten Betrag abweichen können und unmittelbar von der zukünftigen Entwicklung des Marktpreises für Diesel abhängen. Ausblick auf 2009/2010 Nach wie vor oberstes Ziel der SVP GmbH & Co. KG ist es, trotz der sinkenden Abgeltung der Verkehrsleistungen durch die Stadt Pforzheim gem. Verkehrsvertrag vom 29. August 2006 ein angemessenes Unternehmensergebnis zu erzielen und Strategien zu entwickeln, die die Wirtschaftlichkeit langfristig zu sichern helfen und plant deshalb für die Geschäftsjahre 2009/10 folgende Maßnahmen: Einnahmeseitig ist die Senkung der Schwarzfahrerquote durch die Einführung des „Einstiegs vorn“ mit zusätzlicher Fahrausweiskontrolle durch das Fahrpersonal geplant. Zusätzlich wird die Effizienz des Fahrausweisprüfdienstes gesteigert. Beide Maßnahmen sollen den Fahrausweisverkauf steigern. Davon profitiert die SVP über einen höheren Erlösbonus. Die Geschäftsführung geht ferner davon aus, dass durch die Erschließung und den Ausbau anderer Geschäftsfelder ein Beitrag zur Ergebnisverbesserung erzielt werden kann. Neben dem weiteren Ausbau des Fahrschulgeschäftes für die Veolia Verkehr Region Südwest und für Dritte ist die Vertiefung der Zusammenarbeit mit der Schwestergesellschaft PalatinaBus GmbH, Edenkoben, in der Planung. Die Verpflichtung aus dem Verkehrsvertrag erfordert auch in den kommenden Jahren 2009 Investitionen in den Fuhrpark. So werden 2009 drei Gelenkbusse im Wert von TEUR 945 neu beschafft. Für die Betriebs- und Geschäftsausstattung werden TEUR 39 an Investitionen geplant. Dazu

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SVP GmbH & Co. KG

kommen weitere Investitionsmaßnahmen aus dem Jahr 2008, deren Abschluss erst in der ersten Jahreshälfte 2009 erfolgt. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass die Umsatzerlöse im Jahr 2009 über Vorjahresniveau steigen werden und dass sich die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2010 auf dem Niveau von 2009 bewegen werden. Die Absenkung des Basisentgelts gemäß Verkehrsvertrag wird durch die Bestellung einer neuen Linie durch die Stadt Pforzheim sowie durch Preisindexierung des Basisentgelts kompensiert werden können. Negative Einmaleffekte in 2008 im Bereich des Überlandverkehrs werden sich in den Folgejahren nicht wiederholen. Auf der Kostenseite sollen durch Optimierungsmaßnahmen in allen Unternehmensbereichen Einsparungen erzielt werden. Schwerpunkte liegen vor allem im Bereich der Energiekosten, der Erhöhung der Effizienz im Dispositionsbereich sowie der Modernisierung des Servicecenters. Nachdem im Jahr 2008 eine höhere Tariflohnsteigerung um EUR 50 pro Mitarbeiter und je Tabellenlohn sowie um weitere 3,1 % auf den Tabellenlohn (durchschnittlich 5,5 %) zu verkraften war, müssen für das Jahr 2009 weitere 2,8 % sowie eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von EUR 225 pro Mitarbeiter eingeplant werden. Dem weiteren Anstieg der Personalkosten will die Geschäftsleitung mit Optimierungsmaßnahmen im Bereich des Personaleinsatzes begegnen, so dass insgesamt nur ein leichter Anstieg der Personalkosten für die Jahre 2009 und 2010 erwartet wird. Im Rahmen der Tarifverhandlungen wurden auch Verlängerungen der wöchentlichen Arbeitszeit vereinbart. Auf Grund der Preisindexierung des Basisentgelts können zukünftige Kostensteigerungen, bei Überschreitung definierter Schwellenwerte, an den Besteller weitergegeben werden. Insgesamt rechnet die Geschäftsführung auf Grund der beschriebenen Planung und des Wegfalls der Einmal- und Vorjahreseffekte in 2008 mit einem Jahresüberschuss für das Jahr 2009 in Höhe von TEUR 200. Auch für das Jahr 2010 wird ein ähnlich positives Ergebnis erwartet. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres, die in dem Lagebericht zu erwähnen wären, sind nicht eingetreten.

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2006

2007

2008

29

28

29

159

166

165

Werkstattmitarbeiter

29

29

27

Leitstelle

12

12

12

Kundendienst

13

12

12

242

247

245

8

9

9

Verwaltung

1

Fahrer

Mitarbeiter insgesamt nachrichtlich: Auszubildende 1

incl. Geschäftsführung

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SVP GmbH & Co. KG

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

5.169 62 5.082 25 1.829 296 1.408 125 0

5.591 77 5.489 25 1.387 359 942 86 0

422 15 407 0 -442 63 -466 -39 0

Bilanzsumme

6.998

6.978

-20

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Kapitalanteile Rücklagen Ausgleichsposten f. akt. eig. Ant. Sonderposten f. Inv.zuschüsse Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

1.201 1.200 1 25 211 2.976 2.576 9

332 332 0 25 570 3.117 2.934 0

-869 -868 -1 0 359 141 358 -9

Bilanzsumme

6.998

6.978

-20

(Quelle: SVP GmbH & Co. KG)

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

SVP GmbH & Co. KG

Gewinn- und Verlustrechnungen 2

in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Plan

Umsatzerlöse Bestandsänd./akt. Eigenleist. Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

15.971 23 2.082 18.076

16.213 -28 2.632 18.817

16.173 0 988 17.161

16.185 0 1.053 17.238

242 -51 550 741

40 -28 1.644 1.656

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-5.076 -10.162 -981 -1.658 -17.877

-5.584 -11.406 -993 -1.524 -19.507

-4.693 -9.753 -1.133 -983 -16.562

-4.762 -9.903 -789 -1.219 -16.673

-508 -1.244 -12 134 -1.630

-891 -1.653 140 -541 -2.945

199

-690

599

565

-889

-1.289

16

1

0

0

-15

1

Betriebsergebnis Erträge aus Beteilig., Sonstige Zinsen u.ä. Erträge, u.a.

Veränd. Abweich. 07/08 Plan/Ist 08

Abschreibungen auf Finanzanl., Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-56

-176

0

-51

-120

-176

159

-865

599

514

-1.024

-1.464

außerordentl. Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern Erträge aus Verlustübernahme

0 159 -3 0

0 -865 -4 0

0 599 0 0

0 514 24 0

0 -1.024 -1 0

0 -1.464 -4 0

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

156

-869

599

538

-1.025

-1.468

0

1

1

-156

868

1.024

0

0

0

76

0

Belastung auf Rücklagenkonto Belastung (i. Vj. Gutschrift) auf Kapitalkonten Ergebnis nach Verwendungsrechnung

Gewinnabführung an Stadt 1 Pforzheim -EPV-

293

264

-76

-293

1

Gewinnabführung (= anteiliger Beteiligungsertrag) an Stadt über den Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe. Aufgrund der zeitlich versetzten Planerstellung liegt für 2009 keine Übereinstimmung zwischen den Planzahlen von SVP GmbH & Co. KG und EPV vor. 2 Der vom Aufsichtsrat am 20.11.2008 beschlossene Wirtschaftsplan schließt mit einem voraussichtlichen Jahresüberschuss von 514 T€ ab. Im Nachgang wurde der Plan noch geringfügig modifiziert, so dass sich ein Überschuss von 538 T€ ermittelt.

(Quelle: SVP GmbH & Co. KG)

- 217 -

SVP GmbH & Co. KG

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

36,5

73,9

80,1

Eigenkapitalquote

%

10,4

17,2

4,8

Anlagendeckung I

%

28,5

23,2

5,9

Umsatzrentabilität

%

1,1

1,0

-5,4

Eigenkapitalrentabilität

%

12,5

13,0

-261,7

Gesamtkapitalrentabilität

%

1,3

3,0

-9,9

%

69,0

89,0

82,4

T€

1.036

1.067

384

Aufwandsdeckung

1

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

(Quelle: SVP GmbH & Co. KG)

- 218 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

VPE

2.1.21 Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH

Luitgardstraße 14-18 75177 Pforzheim

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

07231/ 41466-0 07231/ 41466-66 [email protected] www.vpe.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 15.11.1994 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 14.05.1997.

Gegenstand des Unternehmens Die Gesellschaft nimmt für ihre Gesellschafter auf dem Gebiet des öffentlichen Personennahverkehrs im Rahmen des Verkehrsgebietes insbesondere folgende Aufgaben wahr: a)

Vorbereitung der Aufstellung, Änderung und Ergänzung des gesetzlich vorgeschriebenen Nahverkehrsplanes für das Verkehrsgebiet der Gesellschaft,

b)

Koordination des von den Gesellschaftern, die als Unternehmer tätig sind (Verkehrsunternehmen), durchzuführenden regionalen Busverkehrs sowie Abstimmung mit dem Schienenpersonennahverkehr,

c)

Abstimmung zwischen regionalem Verkehr und Stadtverkehr Pforzheim, Stadtverkehr Mühlacker und gegebenenfalls weiteren innerörtlichen Verkehren,

d)

Entwicklung und Fortschreibung des Verbundtarifs und der Beförderungsbedingungen sowie des Liniennetzes und des regionalen Busfahrplanes,

e)

Beantragung von Zuschüssen für die Verkehrsunternehmen im Rahmen des Gesellschaftszwecks, Entwicklung eines Einnahmeaufteilungssystems (Fahrgeld und Zuschüsse) sowie dessen Durchführung,

f)

Erstellung von Verkehrsanalysen und Entwicklung von Verkehrsplanungen, Konzeption von Betriebstechnologie und Technik, umweltfreundliche Verkehrsgestaltung,

g)

Marketing und Öffentlichkeitsarbeit,

h)

Recht zum Erwerb von Liniengenehmigungen nach dem Personenbeförderungsrecht, ohne selbst die entsprechenden Verkehre durchzuführen und Zuordnung entsprechender Verkehre anhand von Richtlinien an Verkehrsunternehmen.

- 219 -

VPE

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

51.129 €

Stadt Pforzheim – EPV Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe: Enzkreis: VPO Verkehrs- und Beratungsgesellschaft privater Omnibusunternehmen mbH, Pforzheim: RVS Regionalbusverkehr Südwest GmbH, Karlsruhe: Albtal-Verkehrsgesellschaft mbH, Karlsruhe: DB Regio AG, Mannheim: Regional Bus Stuttgart GmbH RBS, Stuttgart: Reisebüro Binder GmbH, Stuttgart: Binder Omnibusse GmbH, Wurmberg: Richard Eberhardt GmbH, Engelsbrand: Müller-Reisen GmbH & Co. KG, Birkenfeld: Hermann Schuhmacher, Neuhausen: Reise- und Verkehrsgesellschaft Seitter GmbH & Co. KG, Friolzheim: Seiz Reisen GmbH, Engelsbrand: Wolf Reisen GmbH, Niefern-Öschelbronn: Willi Maisch Omnibusvermietung GmbH, Pforzheim:

Albtal-VerkehrsGesellschaft mbH 5,0%

Regionalbusverkehr Südwest GmbH 10,0%

DB Regio AG 5,0%

14.061 € = 14.061 € =

27,5 % 27,5 %

10.226 € =

20 %

5.113 € 2.556 € 2.556 € 256 € 256 € 256 € 256 € 256 € 256 €

= = = = = = = = =

10 % 5% 5% 0,5 % 0,5 % 0,5 % 0,5 % 0,5 % 0,5 %

256 € 256 € 256 € 256 €

= = = =

0,5 % 0,5 % 0,5 % 0,5 %

10 weitere Gesellschafter 5,0%

Verkehrs- und Beratungsgesellschaft mbH 20,0%

Stadt Pforzheim EPV Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe 27,5%

Enzkreis 27,5%

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

- 220 -

Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, Vorsitzende Landrat Karl Röckinger, stv. Vorsitzender Stadträtin Anneliese Baur (ab 29.01.2008) Karl-Heinz Binder Wolfgang Gommel (bis 28.01.2008) Bürgermeister Reiner Hermann Hans-Peter Huber (ab 29.01.2008) Achim Kirchenbauer Stadtrat Jens Kück

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

VPE

Uwe Löschmann (bis 30.06.2008) Bernd Mellenthin Hartin Müller Kreisrätin Christa Pfisterer Dr. Alexander Pischon (ab 01.07.2008) Andreas Schilling Stadtrat Martin Steiner (bis 28.01.2008) Peter Dittus - beratend Tobias Eisele - beratend Oberbürgermeister Arno Schütterle - beratend Johannes Schwarzer - beratend Geschäftsführung:

Axel Hofsäß

Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates in € Geschäftsführung Aufsichtsrat 1

1

2004

2005

2006

2007

2008

2.659

1.943

2.863

2.454

2.454

Die Angaben unterbleiben nach § 286 Abs. 4 HGB.

Beteiligungen Satzungsmäßige Beteiligung am Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verband (BGV), Karlsruhe, in Höhe von 50,00 €.

Verbindung zum städtischen Haushalt bzw. zum EPV Der EPV leistet Beteiligungsbeiträge an den Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH und deckt Teile des verbleibenden Verlusts ab. in T€

2004

2005

2006

2007

2008

Beteiligungsbeiträge Verlustabdeckung

884 73

558 79

876 83

855 79

937 81

Summe

957

637

959

934

1.018

Kapitalzuführungen / Kapitalentnahmen durch die Stadt Pforzheim bzw. den EPV Es wurden keine Kapitalzuführungen oder Kapitalentnahmen vorgenommen.

- 221 -

VPE

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Leistungsdaten / Erfüllung des öffentlichen Zwecks

Anzahl der Bahnhöfe: 1 Anzahl der Bushaltestellen:

2004

2005

2006

2007

2008

38 1.340

40 1.463

40 1.472

40 1.477

40 1.477 317

Verkehrsleistung:

Mio. Pkm

294

307

321

316

davon Bahn:

Mio. Pkm

55

61

65

67

67

davon Bus:

Mio. Pkm

239

246

256

249

250

Pkm

708

751

790

778

781



42,2

51,3

53,2

53,9

56,3

Verkehrsleistung pro Einwohner: Umsatz je Einwohner: Pkm = Personenkilometer 1

Ausweitung des VPE-Tarifgebiets und statistische Einbeziehung von Haltestellen in Tarif-Überlappungsbereichen ab 2005.

Verkehrsleistungen 350 300 Mio. Pkm

250 Bus und Bahn

200

Anteil Bahn

150

Anteil Bus

100 50 0 2004

2005

2006

2007

2008

Die erbrachten Leistungen des Unternehmens entsprechen dem im Gesellschaftsvertrag festgelegten Unternehmenszweck. Somit wird der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt.

Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens Wirtschaftliche Entwicklung Geschäft und Rahmenbedingungen Der VPE hat gegenüber dem Vorjahr an seiner organisatorischen und rechtlichen Struktur nichts geändert. Der Verbund bleibt ein klassischer Mischverbund. Die Rechtsform ist eine GmbH. Der Verbund hält keine wesentlichen Beteiligungen an anderen Firmen. Die Leitung ist stablinienförmig organisiert. Es besteht ein internes Kontrollwesen. Sitz der Gesellschaft ist Pforzheim. Grundlegende Aufgabe des Verbundes ist es, die Gesellschafter, die öffentlichen Nahverkehr im Verbundgebiet betreiben, zu koordinieren. Der Verbund ist im Wesentlichen für Fahrpläne und Fahrpreisgestaltung, Marketing und Werbung sowie für das Finanzclearing der Gebietskörperschaften und der Verkehrsunternehmen zuständig.

- 222 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

VPE

Das Gebiet des VPE besteht aus dem Enzkreis und der Stadt Pforzheim sowie aus einigen an den Enzkreis angrenzenden Kommunen. Die Gesellschaft wird hauptsächlich durch die Stadt Pforzheim, den Enzkreis und das Land BadenWürttemberg gefördert. Die Ausgleichs- und Förderungsmittel, die die Verkehrsunternehmen direkt erhalten, beeinflussen ebenfalls die Finanzierung des Verkehrsverbundes. Geschäftsverlauf Entwicklung Fahrgastzahlen Das ÖPNV-Nutzungsverhalten der Bevölkerung wird auch von den externen Faktoren wie die wirtschaftliche Lage, die Alterstruktur sowie durch die Kosten des Individualverkehrs bestimmt. Im Regionalverkehr (Bus und Schiene) gab es erneut einen erfreulichen Anstieg der Fahrgastzahlen. Bei den Zeitkarten für Erwachsene wird das sehr gute Vorjahresergebnis mit einer weiteren Zunahme von 7,45% noch übertroffen. Die Gesamteinnahmen stiegen um 6,32% und lagen damit um rund 1 Prozentpunkt über der Tariferhöhung. Die Fahrgastzahlen erhöhten sich dank der Zuwächse bei den Zeitkartenkunden um rund 1,6%. Entwicklung Fahrgäste (in Tausend) 2008

2007

2006

Überlandverkehr

13.631

13.379

12.986

Stadtverkehr Pforzheim

21.760

* 21.867

22.650

5.200

5.158

5.056

40.591

40.404

40.692

Schienenverkehr

* Der Wert des Jahres 2007 für den Stadtverkehr Pforzheim wurde auf Wunsch der SVP GmbH & Co. KG nachträglich geändert. Umwelt Zur Verringerung der Feinstaubbelastung sowie für die Verbesserung des Individualverkehrs sollte der ÖPNV weiter ausgebaut werden. Hierbei kommt dem Leopoldplatz in der Stadt Pforzheim als wichtige Zielhaltestelle und Umsteigestelle eine zentrale Bedeutung für den Regionalbusverkehr ebenso wie für den Stadtbusverkehr zu. Ein Ausgliedern der Busse aus dem Leopoldplatz hätte für den gesamten ÖPNV im VPE eine nachhaltige, negative Auswirkung. Tarifmaßnahmen Seit dem 01.01.2008 können Feriengäste aus den Kurorten im Landkreis Calw auf der Enz- und Nagoldtalbahn mit der KONUS-Gästekarte kostenlos bis Pforzheim Hauptbahnhof fahren. Fahrplanmaßnahmen Im Jahr 2008 wurden die Fahrpläne überarbeitet. Soweit aufgrund des gestiegenen Fahrgastaufkommens notwendig, wurden Verstärkerkurse eingeführt. Verbesserung konnten auch am Abendund Wochenendverkehr erreicht werden. Auch Spätverbindungen wurden deutlich verbessert. Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres Die Verträge mit der SVP GmbH % Co. KG konnten im Berichtsjahr alle angepasst werden. Im Dezember 2008 beschloss der Gemeinderat der Stadt Pforzheim die Einführung eines VPEJobtickets für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Pforzheim.

- 223 -

VPE

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Die für das Jahr 2008 vorgesehene Neubewertung der Ansprüche der Schienenunternehmen kann wegen Verzögerungen bei der Durchführung und Auswertung der vom KVV in Auftrag gegebenen Erhebung frühestens im 2. Quartal 2009 stattfinden. Die Gebietskörperschaften wurden darüber informiert und haben dafür Finanzmittel zurückgestellt. Finanzierungsmaßnahmen und –vorhaben Die Planansätze für das Haushaltsjahr konnten eingehalten werden. Die Kapitalausstattung der Gesellschaft war ausreichend; unvorhergesehene Besonderheiten traten nicht auf. Personal- und Sozialbereich Gegenüber dem Vorjahr gab es keine Veränderungen. Die Personalstruktur ist weiterhin eng und stark spezialisiert. Ein Ausfall vorhandener Mitarbeiter könnte zumindest zeitweise Engpässe mit entsprechenden Folgen haben. Der ansteigende Bürokratismus lässt den Arbeitsaufwand beim einzelnen Mitarbeiter stetig ansteigen. Der VPE wird in zunehmendem Maße mit Aufgaben belastet, die weit über seinen Aufgabenbereich hinausgehen. Geschäftsergebnis Ertragslage Die VPE GmbH selbst ist nicht operativ am Markt tätig und nicht unmittelbar mit der Erbringung der Verkehrsleistungen befasst. Sie dient vielmehr als Clearingstelle den Verbundmitgliedern (Verkehrsunternehmen und Gebietskörperschaften), wodurch die Personalkosten und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wesentlich das Ergebnis bestimmen. Im Hinblick auf die Tätigkeit der VPE als Clearingstelle wird der Eigenaufwand der Gesellschaft, soweit dieser nicht durch eigene Erträge des VPE oder Zuwendungen Dritter gedeckt ist, durch die Gesellschafter ausgeglichen. Finanzlage Die Investitionstätigkeit der Gesellschaft ist von untergeordneter Bedeutung, wodurch keine hohen finanziellen Mittel notwendig sind. Die Liquidität des Unternehmens ist durch die monatlichen Gesellschafterumlagen gesichert. Vermögenslage Die längerfristigen Vermögenswerte sind in vollem Umfang durch längerfristig verfügbare Mittel finanziert. Die Eigenkapitalausstattung ist für den Geschäftsbetrieb ausreichend. Besondere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag waren nicht zu verzeichnen. Berichterstattung über Risiken Geldanlagen wurden nur kurzfristig getätigt. Alle Gelder wurden bei der Sparkasse Pforzheim-Calw angelegt. Die Anlageformen sind grundsätzlich und seit Bestehen des VPE nie risikobehaftet. Die bestehenden, wichtigen Verträge der Gesellschaft sind langfristig ausgelegt und nicht risikobehaftet. Risikobehaftet ist die Höhe der Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg. Seit dem Jahr 2005 wurde die Förderung neu ausgelegt. Die Verbundförderverträge müssen im Jahre 2009 neu verhandelt werden. Die Höhe der Förderung ist für den VPE von elementarer Bedeutung. Ein weiteres indirektes Risiko, zumindest für zukünftige Investitionen, stellt das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und dessen Entwicklung dar. Der Förderstau ist jetzt schon unüber- 224 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

VPE

schaubar und die Abfinanzierung der genehmigten Projekte geht über viele Jahre. Dadurch sind aus heutiger Sicht für viele Jahre keine Investitionen mehr möglich. Dies wird sich in der Zukunft enorm negativ auf den ÖPNV auswirken. Auch die Festschreibung der Ausgleichsmittel nach § 45a PBefG läuft im Jahre 2011 aus. Die weitere Entwicklung dieser Ausgleichsmittel ist für die Verkehrsunternehmen von existenzieller Bedeutung. Ausblick Die Sicherung der Landeszuschüsse für den Verbund wird als wichtigste Aufgabe erachtet. Mit hoher Aufmerksamkeit wird die europäische Gesetzgebung zur Liberalisierung des ÖPNVMarktes verfolgt. Mittelfristig anstehende Änderungen können gravierende Folgen für das gesamte ÖPNV-System in Deutschland haben, die auch massiv den VPE in seiner Form sowie in seiner Existenz beeinträchtigen können. Die EU-Verordnung wurde auf europäischer Ebene zwischenzeitlich verabschiedet und tritt Ende 2009 in Kraft, die nationale Anpassung der Gesetze für die praktische Umsetzung der EU-Verordnung ist bis zum Jahresende nicht vorgenommen worden. Durch die vorhandenen Widersprüchlichkeiten aus EU-Verordnung und national bestehender Gesetzgebung werden eklatante Graubereiche entstehen, die die Verkehrsunternehmen, den Verkehrsverbund und die Gebietskörperschaften treffen.

Durchschnittlich beschäftigte Arbeitnehmer 2004

2005

2006

2007

2008

8

8

8

7

7

Aushilfen

0

0

0

0

0

Beschäftigte insgesamt

8

8

8

7

7

Angestellte

1

1

incl. Geschäftsführung (bis 2006 in Teilzeit)

(Quelle: Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH)

- 225 -

VPE

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Jahresabschlussdaten Bilanzen Aktiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenst. Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen Sonstige Vermögensgegenstände Guthaben Rechnungsabgrenzungsposten

38 0 38 0 283 4 82 9 188 4

37 0 37 0 581 4 144 8 425 5

-1 0 -1 0 298 0 62 -1 237 1

Bilanzsumme

325

623

298

Passiva in T€

2007 Ist

2008 Ist

Veränd. 07/08

Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Jahresüberschuss/-fehlbetrag Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

51 51 0 41 162 71

51 51 0 20 283 269

0 0 0 -21 121 198

Bilanzsumme

325

623

298

(Quelle: Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH)

- 226 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

VPE

Gewinn- und Verlustrechnungen in T€

2007 Ist

2008 Ist

2008 Plan

2009 Plan

551 551

561 561

577 577

570 570

10 10

-16 -16

Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betr. Aufwendungen Betriebsaufwand

-6 -377 -9 -456 -848

0 -398 -9 -460 -867

0 -406 -10 -501 -917

0 -428 -10 -488 -926

6 -21 0 -4 -19

0 8 1 41 50

Betriebsergebnis Sonstige Zinsen u.ä. Erträge Zinsen u.ä. Aufwendungen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-297 10 -1

-306 11 -1

-340 5 0

-356 7 -1

-9 1 0

34 6 -1

-288

-296

-335

-350

-8

39

Zuschüsse der Gesellschafter Ergebnis vor Steuern Steuern

288 0 0

296 0 0

335 0 0

350 0 0

8 0 0

-39 0 0

0

0

0

0

0

0

79

81

92

96

2

-11

209

215

243

254

6

-28

288

296

335

350

8

-39

576

592

670

700

16

-78

Sonstige betr. Erträge Betriebsleistung

Jahresüberschuss/-fehlbetrag1

Zuschuss Stadt Pforzheim Zuschüsse anderer Gesellschafter Zuschüsse Land B.-W.

2

Zuschüsse insgesamt

Veränd. Abweich. 07/08 Plan/Ist 08

1 Das Jahresergebnis ist beim Verkehrsverbund Pforzheim–Enzkreis GmbH immer ausgeglichen, da die entstehenden Defizite (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) durch Zuschüsse der Stadt Pforzheim und der anderen Gesellschafter abgedeckt werden. 2

enthalten in Sonstige betriebliche Erträge

(Quelle: Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH)

- 227 -

VPE

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2004

2005

2006

2007

2008

Anlagenintensität

%

4,1

1,6

1,5

11,7

5,9

Eigenkapitalquote

%

11,0

6,5

7,8

15,7

8,2

%

268,4

392,3

510,0

134,2

137,8

%

n. def.

n. def.

n. def.

n. def.

n. def.

Eigenkapitalrentabilität

%

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Gesamtkapitalrentabilität

%

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

%

n. def.

n. def.

n. def.

n. def.

n. def.

T€

10

8

7

9

9

Anlagendeckung I Umsatzrentabilität

Aufwandsdeckung

2

1, 2

Cash-Flow 1

gem. § 103 Abs. 1 Ziff. 1 GemO

2

Diese Kennzahlen sind nicht definiert, da die Gesellschaft keine Umsatzerlöse erzielt.

Zonenplan im VPE-Gebiet (Quelle: Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis GmbH)

- 228 -

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Weitere Beteiligungen

2.2 Weitere Beteiligungen Als weitere Beteiligungen der Stadt Pforzheim gelten all diejenigen, die nicht wesentliche Beteiligungen sind (Erläuterung s. Kapitel 1.1). Zum 31.12.2008 bestanden sechs weitere Beteiligungen der Stadt i.e.S. an Kapitalgesellschaften bzw. Genossenschaften sowie eine weitere Beteiligung des Eigenbetriebs Pforzheimer Verkehrsbetriebe an einer Kapitalgesellschaft. Außerdem war die Stadt Pforzheim an den Zweckverbänden Isolier- und Quarantänestationsverband Kirnhalden, Nachbarschaftsverband Pforzheim, Zweckverband Tierische Nebenprodukte Neckar-Franken und Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken beteiligt. Vier von sechs der oben genannten weiteren Beteiligungen der Stadt i.e.S. an Kapitalgesellschaften sind im Folgenden in Kürze dargestellt. Auf eine explizite Darstellung der Beteiligungen an der Volksbank Pforzheim eG und am Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verband wird verzichtet.

- 229 -

Weitere Beteiligungen

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

2.2.1 Klinikum Pforzheim GmbH

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Kanzlerstraße 2 - 6 75175 Pforzheim

07231/ 969 - 0 07231/ 969 - 2239 [email protected] www.Klinikum-Pforzheim.de

Rechtliche Grundlage Die Stadt Pforzheim hat mit Gemeinderatsbeschluss vom 22.06.2004 der Privatisierung des Städtischen Klinikums Pforzheim zugestimmt. Das operative Geschäft wurde zum 01.07.2004 in die am 31.01.2003 gegründete RK Klinik Besitz GmbH Nr. 4 eingebracht, die zwischenzeitlich in Klinikum Pforzheim GmbH umbenannt ist. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 14.10.2005.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist unter Berücksichtigung der jeweils gültigen krankenhausplanungsrechtlichen Vorgaben das Errichten, das Unterhalten und das Betreiben und Fortentwickeln eines Krankenhauses in der Stadt Pforzheim, insbesondere des früheren Städtischen Klinikums Pforzheim sowie die damit zusammenhängenden ambulanten, teilstationären und stationären Einrichtungen und Gesundheitszentren. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar gefördert werden kann. Dazu zählt insbesondere auch die Etablierung eines Medizinischen Versorgungszentrums im Sinne von § 95 SGB V. Die Gesellschaft kann Zweigniederlassungen errichten und sich an anderen Unternehmen beteiligen, auch solche errichten oder erwerben.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

40.000.000 €

Stadt Pforzheim: RHÖN-KLINIKUM AG:

2.040.000 € 37.960.000 €

= 5,10 % = 94,90 %

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

- 230 -

Manfred Wiehl, Vorsitzender Dr. Rolf Beier, stv. Vorsitzender Andrea Aulkemeyer Dr. Ulf Backheuer Marcus Böhm

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Weitere Beteiligungen

Dr. Erik Hamann Erster Bürgermeister Roger Heidt (ab 01.10.2008) Joachim Manz Erster Bürgermeister Andreas Schütze (bis 30.09.2008) Bernd Zimmermann Geschäftsführung:

Harald Jeguschke (bis 30.06.2008) Marcus Sommer (ab 01.05.2008)

Privatisierung Steigende Anforderungen an die betriebswirtschaftliche Kompetenz im Klinikumsbereich aufgrund der Marktentwicklung im Gesundheitswesen und die Finanzknappheit des städtischen Haushalts waren die wesentlichen Beweggründe, die Organisation der Gesundheitsversorgung in der Stadt Pforzheim einer Überprüfung zu unterziehen. Der Gemeinderat beschloss daher am 22.07.2003, den Eigenbetrieb „Städtisches Klinikum“ in eine private Rechtsform zu übertragen und externe Sachverständige, insbesondere für die Unterstützung bei der Suche nach einem strategischen Partner, zu beauftragen. Die Zielsetzung hierbei lautete: • Die Gesundheitsversorgung langfristig zu sichern • Den Trägerhaushalt zeitnah von Ausgleichszahlungen zu entlasten und • Die Finanzierung von Investitionen zu sichern. Hierzu wurde ein strukturiertes Bieterverfahren eingeleitet, das mit dem Beschluss des Gemeinderates am 22.06.2004 zum Verkauf des Krankenhauses an eine Tochtergesellschaft der RHÖNKLINIKUM AG abgeschlossen werden konnte. Dabei konnten Investitionen zur Entwicklung des Klinikums als wettbewerbsfähiges Krankenhausdienstleistungsunternehmen nachhaltig gesichert und das ebenfalls als Entscheidungskriterium gewertete medizinische Konzept der RHÖNKLINIKUM AG als Basis für die Qualität der Gesundheitsversorgung vereinbart werden. Weiterhin wurden die Interessen der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in einem mit dem Personalrat ausgehandelten Überleitungstarifvertrag berücksichtigt. An der aufnehmenden Gesellschaft hat sich die Stadt Pforzheim durch Optionsausübung im Jahr 2005 mit 5,1 % des Stammkapitals beteiligt. Durch die weitere Beteiligung der Stadt Pforzheim am Klinikum Pforzheim wird die Interessenlage des kommunalen Aufgabenträgers sichergestellt, das wirtschaftliche Ergebnis bzw. Risiko ist hingegen im Wesentlichen dem privaten Investor zuzurechnen. Die Stadt Pforzheim kommt damit dem subsidiären Auftrag zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung nach, ohne weiterhin den Haushalt mit Verlustabdeckungen in erheblichem Maße zu belasten.

- 231 -

Weitere Beteiligungen

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

2.2.2 Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Blücherstraße 32 75177 Pforzheim

07231/ 1 54 36 90 07231/ 1 54 36 91 [email protected] www.nordschwarzwald.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 11.07.1996 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 16.04.2008.

Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Struktur der Region Nordschwarzwald durch eine gezielte Förderung der Wirtschaft, insbesondere mittels Anregung und Hilfestellung bei der Verwirklichung interkommunaler Gewerbegebiete, eines Regionalmarketings (nach innen und außen), die Entwicklung und Betreuung des vorhandenen Unternehmensbestandes, die Akquisition ansiedlungswilliger Unternehmen sowie die Information, Kooperation und Koordination in allen Bereichen der regionalen Wirtschaftsförderung. Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben arbeitet die Gesellschaft insbesondere mit den Gebietskörperschaften und den Organisationen der Wirtschaft in der Region zusammen.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

91.200 €

Stadt Bad Teinach-Zavelstein: Stadt Maulbronn: Stadt Nagold: Stadt Pforzheim: Gemeinde Niefern-Öschelbronn: Enzkreis: Landkreis Calw: Landkreis Freudenstadt: Regionalverband Nordschwarzwald: Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald: Sparkasse Pforzheim Calw: Kreissparkasse Freudenstadt: Handwerkskammer Karlsruhe:

300 € 700 € 2.000 € 11.000 € 1.200 € 11.000 € 11.000 € 11.000 €

= = = = = = = =

0,33 % 0,77 % 2,19 % 12,06 % 1,32 % 12,06 % 12,06 % 12,06 %

8.000 €

=

8,77 %

- 232 -

8.000 € 16.000 € 8.000 € 3.000 €

= 8,77 % = 17,54 % = 8,77 % = 3,29 %

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Weitere Beteiligungen

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

Landrat Hans-Werner Köblitz (Landkreis Calw), Vorsitzender Präsident Burkhard Thost (IHK Nordschwarzwald), stv. Vorsitzender Oberbürgermeisterin Christel Augenstein (Stadt Pforzheim) Landrat Karl Röckinger (Landkreis Enzkreis) Landrat Peter Dombrowsky (Landkreis Freudenstadt) Vorstandsvorsitzender Dr. Herbert Müller (Sparkasse Pforzheim Calw) Verbandsvorsitzender Bürgermeister Heinz Hornberger (Gemeinde Waldachtal) Bürgermeister Jürgen Kurz (Gemeinde Niefern-Öschelbronn) Vorstandsvorsitzender Uwe Braun (Kreissparkasse Freudenstadt) Präsident Joachim Wohlfeil (Handwerkskammer Karlsruhe) Oberbürgermeister Dr. Rainer Prewo (Stadt Nagold) (bis 30.11.2008) Oberbürgermeister Jürgen Großmann (Stadt Nagold) (ab 01.12.2008) Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Heinz Trasch (Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung) Stadtrat Florentin Goldmann (Stadt Pforzheim) Bürgermeister Armin Jöchle (Gemeinde Eutingen im Gäu)

Geschäftsführung:

Prof. Dr. Norbert Höptner

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Weitere Beteiligungen

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

2.2.3 Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Gerokstraße 37 70184 Stuttgart

0711/ 2 36 47 20 0711/ 2 36 10 49 [email protected] www.kunststiftung.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 09.03.1978 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 25.02.1994.

Gegenstand des Unternehmens Die Stiftung dient der Förderung der Kunst, vornehmlich in Baden-Württemberg. Die Stiftung dient unmittelbar und ausschließlich gemeinnützigen Zwecken. Ihre Tätigkeit ist darauf gerichtet, der Allgemeinheit durch die selbstlose materielle und geistige Förderung der Kunst zu dienen.

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital: Stadt Pforzheim: Landkreise und Städte, Firmen und Verbände sowie Einzelpersonen:

102.258 € 511 €

101.747 €

=

0,50 %

= 99,50 %

Organe Gesellschafterversammlung Kuratorium:

Nils Schmid MdL, Vorsitzender Susanne Weber-Mosdorf, stv. Vorsitzende Dr. Peter Baumeister, stv. Vorsitzender Das Kuratorium besteht -einschließlich des Vorsitzenden- aus 40 Mitgliedern.

Beirat:

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Oberbürgermeister Christoph Palm MdL, Vorsitzender Heiderose Berroth MdL, stv. Vorsitzende Helen Heberer MdL, stv. Vorsitzende

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Weitere Beteiligungen

Der Beirat besteht aus 24 Mitgliedern. Das 25. Mitglied und dessen Stellvertreter werden vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst berufen (geborenes Mitglied). Geschäftsführung:

Petra von Olschowski

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Weitere Beteiligungen

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

2.2.4 LBBW Immobilien Landsiedlung GmbH

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Olgastr. 86 70180 Stuttgart

0711/ 66 77 - 200 0711/ 66 77 - 233 [email protected] www.landsiedlung.de

Rechtliche Grundlage Die Gesellschaft wurde am 24.08.1972 gegründet. Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 20.12.2006.

Gegenstand des Unternehmens Die Gesellschaft hat den Zweck, zur Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Bereich beizutragen. Zu diesem Zweck führt sie Untersuchungen und Planungen durch, übernimmt die Trägerschaft oder Betreuung von Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur und von Vorhaben zur Sanierung und Entwicklung von Städten und Gemeinden aufgrund der jeweiligen Bundesund Landesbestimmungen sowie die Erfüllung weiterer, im Interesse des Landes liegenden Aufgaben. Gegenstand des Unternehmens sind insbesondere die Aufgaben nach folgenden Gesetzen in der jeweils gültigen Fassung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Reichssiedlungsgesetz vom 11.08.1919 (RGBl. S. 1429), Baugesetzbuch vom 08.12.1986 (BGBl. I S. 2253), Gesetz zur Förderung der landwirtschaftlichen Siedlung vom 15.05.1953 (Siedlungsförderungsgesetz - SFG -) (BGBl. I S. 224), Zweites Wohnungsbaugesetz vom 19.08.1994 (BGBl. I S. 2137), Flurbereinigungsgesetz vom 16.03.1976 (BGBl. I S. 546), Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ - Agrarstrukturgesetz vom 21.07.1988 (BGBl. I S. 1055), Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz vom 14.03.1972 (Ges.Bl. Bad.-Württ. 1972 S. 74), Bundesnaturschutzgesetz vom 12.03.1987 (BGBl. I S. 889).

Beteiligungsverhältnisse Stammkapital:

3.120.000 €

Stadt Pforzheim: LBBW Immobilien GmbH: drei Banken: ein Landkreis:

2.080 € 2.581.800 € 497.120 € 2.600 €

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= 0,07 % = 82,75 % = 15,93 % = 0,08 %

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

acht Städte und Gemeinden und der Gemeindetag BadenWürttemberg: zwei Bäuerliche Berufsorganisationen:

28.080 €

=

0,90 %

8.320 €

=

0,27 %

Weitere Beteiligungen

Organe Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat:

Ministerialdirektor Max Munding, Vorsitzender Hans Strudel, stv. Vorsitzender Ralf P. Nisar Werner Räpple Walter Weik Dr. Harry Streib Klaus Mugele Dr. Bernd Kiene Bürgermeister Jürgen Kurz Ministerialdirigent Joachim Hauck Ministerialrat Walter Kortus Dr. Armin Brendle Karl-Otto Funk - Sachverständiger ohne Stimmrecht Ministerialrätin Monika Schlotterbeck - Sachverständige ohne Stimmrecht

Geschäftsführung:

Bernhard Kübler Dr. Hans-Peter Maurer

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Anhang I

Erläuterung der Finanzkennzahlen Für die jeweiligen Beteiligungsgesellschaften werden einheitlich untenstehende Finanzkennzahlen ausgewiesen. Im Folgenden wird ihre Berechnung und Interpretation erläutert: Kennzahl Anlagenintensität Anlagevermögen x 100 / Gesamtvermögen

Eigenkapitalquote Eigenkapital x 100 / Gesamtkapital

Anlagendeckung I Eigenkapital x 100 / Anlagevermögen

Umsatzrentabilität Jahresüberschuss x 100 / Umsatzerlöse

Eigenkapitalrentabilität Jahresüberschuss x 100 / Eigenkapital

Erläuterung Prozentualer Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen. Eine hohe Anlageintensität ist ein Indiz für einen kostenintensiven Betrieb des Unternehmens, da ein hoher Anteil Anlagevermögen am Gesamtvermögen hohe Fixkosten impliziert. Prozentualer Anteil des Eigenkapital am Gesamtkapital. Eine hohe Eigenkapitalquote gilt als wichtiger Indikator für die Bonität eines Unternehmens und verschafft Sicherheit und Handlungsfreiheit. Diese Kennzahl ist vor allem im Branchenvergleich aussagefähig. Prozentualer Anteil des Eigenkapitals am Anlagevermögen. Gemäß einer grundlegenden Finanzierungsregel soll die Fristigkeit der Finanzierungsmittel der Nutzungsdauer der damit finanzierten Investitionsgüter entsprechen. Das bedeutet, dass zumindest langfristig gebundene Vermögenswerte (Anlagevermögen) durch langfristiges Kapital (Eigenkapital) finanziert sein sollen. Die Anlagendeckung dient der Beurteilung in welchem Maße diese Finanzierungsregel erfüllt ist. Prozentualer Anteil des Jahresüberschusses an den Umsatzerlösen. Die Umsatzrentabilität misst den Betriebserfolg an der Umsatztätigkeit. Sie ist eine wichtige Kennzahl zur Beurteilung der Ertragskraft eines Unternehmens. Ihre Aussagekraft erhält sie vor allem durch den Vergleich über mehrere Jahre, da Erhöhungen bzw. Verminderungen der Umsatzrentabilität Rückschlüsse auf eine verbesserte oder verschlechterte Wirtschaftlichkeit des Betriebes zulassen. Prozentualer Anteil des Jahresüberschusses am Eigenkapital. Die Eigenkapitalrentabilität gibt an, in welcher Höhe sich das eingesetzte Eigenkapital im Geschäftsjahr verzinst hat.

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Anhang I

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Prozentualer Anteil des Jahresüberschusses am Gesamtkapital. (Jahresüberschuss + Fremdkapitalzinsen) x Die Gesamtkapitalrentabilität gibt an, in welcher 100 / Gesamtkapital Höhe sich das eingesetzte (Gesamt-)Kapital im Geschäftsjahr verzinst hat. Mit der Berücksichtigung des Zinsaufwandes wird die unterschiedliche Ausstattung der Unternehmen mit Eigen- und Fremdkapital bzw. die daraus resultierende unterschiedliche Zinsbelastung neutralisiert. Um eine einheitliche Vergleichsbasis zu errechnen, wird unterstellt, alle Unternehmen würden nur mit Eigenkapital arbeiten. Deshalb wird dem Betriebsergebnis der tatsächlich entstandene Zinsaufwand für Fremdkapital zugeschlagen. Die Gesamtkapitalverzinsung bietet so vor allem im Branchenvergleich eine gute Grundlage zur Beurteilung der Ertragskraft unabhängig von der Kapitalstruktur. Gesamtkapitalrentabilität

Aufwandsdeckung Umsatzerlöse x 100 / Gesamtaufwand

Prozentualer Anteil der Umsatzerlöse am Gesamtaufwand. Der Aufwandsdeckungsgrad gibt an, in welchem Maße ein Unternehmen seine Aufwendungen am Markt über Umsatzerlöse decken kann. Nach § 103 GemO darf eine Gemeinde ein Unternehmen in einer Rechtsform des privaten Rechts nur errichten, übernehmen, wesentlich erweitern oder sich daran beteiligen, wenn die Aufwandsdeckung des Unternehmens nachhaltig mindestens 25 v. H. beträgt.

Der Cash-Flow beschreibt den Mittelzufluss (Einzahlungen) des Geschäftsjahres, dem kein unmittelbaJahresüberschuss rer Mittelabfluss (Auszahlungen) gegenübersteht. Er + Abschreibungen auf Anlagevermögen zeigt somit den aus der laufenden Umsatztätigkeit + Erhöhung der langfr. Rückstellungen resultierenden Finanzmittelüberschuss, der der Un./. Verminderung der langfr. Rückstellungen ternehmung für Investitionsausgaben, Tilgungszahlungen und Gewinnausschüttungen zur Verfügung steht. Cash-Flow

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Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Anhang II

Auszug aus der Gemeindeordnung Baden-Württemberg 9 3. Abschnitt „Unternehmen und Beteiligungen“ § 102 Zulässigkeit wirtschaftlicher Unternehmen (1) Die Gemeinde darf ungeachtet der Rechtsform wirtschaftliche Unternehmen nur errichten, übernehmen, wesentlich erweitern oder sich daran beteiligen, wenn 1. der öffentliche Zweck das Unternehmen rechtfertigt, 2. das Unternehmen nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der Gemeinde und zum voraussichtlichen Bedarf steht und 3. bei einem Tätigwerden außerhalb der kommunalen Daseinsvorsorge der Zweck nicht ebenso gut und wirtschaftlich durch einen privaten Anbieter erfüllt wird oder erfüllt werden kann.

gleichartiger Privatunternehmen besteht, dürfen der Anschluss und die Belieferung nicht davon abhängig gemacht werden, dass auch andere Leistungen oder Lieferungen abgenommen werden. (7) Die Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist zulässig, wenn bei wirtschaftlicher Betätigung die Voraussetzungen des Absatzes 1 vorliegen und die berechtigten Interessen der betroffenen Gemeinden gewahrt sind. Bei der Versorgung mit Strom und Gas gelten nur die Interessen als berechtigt, die nach den maßgeblichen Vorschriften eine Einschränkung des Wettbewerbs zulassen.

§ 103 Unternehmen in Privatrechtsform

(2) Über ein Tätigwerden der Gemeinde nach Absatz 1 Nr. 3 entscheidet der Gemeinderat nach Anhörung der örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen von Handwerk, Industrie und Handel.

(1) Die Gemeinde darf ein Unternehmen in einer Rechtsform des privaten Rechts nur errichten, übernehmen, wesentlich erweitern oder sich daran beteiligen, wenn

(3) Wirtschaftliche Unternehmen der Gemeinde sind so zu führen, dass der öffentliche Zweck erfüllt wird; sie sollen einen Ertrag für den Haushalt der Gemeinde abwerfen.

1. das Unternehmen seine Aufwendungen nachhaltig zu mindestens 25 vom Hundert mit Umsatzerlösen zu decken vermag,

(4) Wirtschaftliche Unternehmen im Sinne der Absätze 1 und 2 sind nicht 1. Unternehmen, zu deren Betrieb die Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist, 2. Einrichtungen des Unterrichts-, Erziehungsund Bildungswesens, der Kunstpflege, der körperlichen Ertüchtigung, der Gesundheitsund Wohlfahrtspflege sowie öffentliche Einrichtungen ähnlicher Art und 3. Hilfsbetriebe, die ausschließlich zur Deckung des Eigenbedarfs der Gemeinde dienen. Auch diese Unternehmen, Einrichtungen und Hilfsbetriebe sind nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu führen. (5) Bankunternehmen darf die Gemeinde nicht betreiben, soweit nichts anderes bestimmt ist. Für das öffentliche Sparkassenwesen verbleibt es bei den besonderen Vorschriften.

2. im Gesellschaftsvertrag oder in der Satzung sichergestellt ist, dass der öffentliche Zweck des Unternehmens erfüllt wird, 3. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss, insbesondere im Aufsichtsrat oder in einem entsprechenden Überwachungsorgan des Unternehmens erhält, 4. die Haftung der Gemeinde auf einen ihrer Leistungsfähigkeit angemessenen Betrag begrenzt wird, 5. bei einer Beteiligung mit Anteilen in dem in § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes bezeichneten Umfang im Gesellschaftsvertrag oder in der Satzung sichergestellt ist, dass a) in sinngemäßer Anwendung der für Eigenbetriebe geltenden Vorschriften für jedes Wirtschaftsjahr ein Wirtschaftsplan aufgestellt und der Wirtschaftsführung eine fünfjährige Finanzplanung zu Grunde gelegt wird,

(6) Bei Unternehmen, für die kein Wettbewerb 9

in der Fassung vom 24. Juli 2000, zuletzt geändert durch Gesetz vom 4. Mai 2009 (GBl. S. 185)

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Anhang II

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

b) der Jahresabschluss und der Lagebericht in entsprechender Anwendung der Vorschriften des Dritten Buchs des Handelsgesetzbuchs für große Kapitalgesellschaften aufgestellt und in entsprechender Anwendung dieser Vorschriften geprüft werden, sofern nicht die Vorschriften des Handelsgesetzbuchs bereits unmittelbar gelten oder weitergehende gesetzliche Vorschriften gelten oder andere gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, c) der Gemeinde der Wirtschaftsplan und die Finanzplanung des Unternehmens, der Jahresabschluss und der Lagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers übersandt werden, soweit dies nicht bereits gesetzlich vorgesehen ist, d) für die Prüfung der Betätigung der Gemeinde bei dem Unternehmen dem Rechnungsprüfungsamt und der für die überörtliche Prüfung zuständigen Prüfungsbehörde die in § 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes vorgesehenen Befugnisse eingeräumt sind, e) das Recht zur überörtlichen Prüfung der Haushalts- und Wirtschaftsführung des Unternehmens nach Maßgabe des § 114 Abs. 1 eingeräumt ist. f) der Gemeinde die für die Aufstellung des Gesamtabschlusses (§ 95 a) erforderlichen Unterlagen und Auskünfte zu dem von ihr bestimmten Zeitpunkt eingereicht werden. Die obere Rechtsaufsichtsbehörde kann in besonderen Fällen von dem Mindestgrad der Aufwandsdeckung nach Satz 1 Nr. 1 und dem Prüfungserfordernis nach Satz 1 Nr. 5 Buchst. b, wenn andere geeignete Prüfungsmaßnahmen gewährleistet sind, Ausnahmen zulassen. (2) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 ein Unternehmen in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft nur errichten, übernehmen oder sich daran beteiligen, wenn der öffentliche Zweck des Unternehmens nicht ebenso gut in einer anderen Rechtsform erfüllt wird oder erfüllt werden kann. (3) Die Gemeinde hat ein Unternehmen in einer Rechtsform des privaten Rechts, an dem sie mit mehr als 50 vom Hundert beteiligt ist, so zu steuern und zu überwachen, dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt und das Unternehmen wirtschaftlich geführt wird; bei einer geringeren Beteiligung hat die Gemeinde darauf hinzuwirken. Zuschüsse der Gemeinde zum Ausgleich von Verlusten sind so gering wie möglich zu halten.

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§ 103a Unternehmen in der Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung Die Gemeinde darf unbeschadet des § 103 Abs. 1 ein Unternehmen in der Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nur errichten, übernehmen, wesentlich erweitern oder sich daran beteiligen, wenn im Gesellschaftsvertrag sichergestellt ist, dass die Gesellschafterversammlung auch beschließt über 1. den Abschluss und die Änderung von Unternehmensverträgen im Sinne der §§ 291 und 292 Abs. 1 des Aktiengesetzes, 2. die Übernahme neuer Aufgaben von besonderer Bedeutung im Rahmen des Unternehmensgegenstands, 3. die Errichtung, den Erwerb und die Veräußerung von Unternehmen und Beteiligungen, sofern dies im Verhältnis zum Geschäftsumfang der Gesellschaft wesentlich ist, 4. die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung des Ergebnisses.

§ 104 Vertretung der Gemeinde in Unternehmen in Privatrechtsform (1) Der Bürgermeister vertritt die Gemeinde in der Gesellschafterversammlung oder in dem entsprechenden Organ der Unternehmen in einer Rechtsform des privaten Rechts, an denen die Gemeinde beteiligt ist; er kann einen Beamten oder Angestellten der Gemeinde mit seiner Vertretung beauftragen. Die Gemeinde kann weitere Vertreter entsenden und deren Entsendung zurücknehmen; ist mehr als ein weiterer Vertreter zu entsenden und kommt eine Einigung über deren Entsendung nicht zu Stande, finden die Vorschriften über die Wahl der Mitglieder beschließender Ausschüsse des Gemeinderats Anwendung. Die Gemeinde kann ihren Vertretern Weisungen erteilen. (2) Ist der Gemeinde das Recht eingeräumt, mehr als ein Mitglied des Aufsichtsrats oder eines entsprechenden Organs eines Unternehmens zu entsenden, finden die Vorschriften über die Wahl der Mitglieder beschließender Ausschüsse des Gemeinderats Anwendung, soweit eine Einigung über die Entsendung nicht zustande kommt. (3) Die von der Gemeinde entsandten oder auf ihren Vorschlag gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats oder eines entsprechenden Überwachungsorgans eines Unternehmens haben bei

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

ihrer Tätigkeit auch die besonderen Interessen der Gemeinde zu berücksichtigen. (4) Werden Vertreter der Gemeinde aus ihrer Tätigkeit in einem Organ eines Unternehmens haftbar gemacht, hat ihnen die Gemeinde den Schaden zu ersetzen, es sei denn, dass sie ihn vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt haben. Auch in diesem Fall ist die Gemeinde schadenersatzpflichtig, wenn ihre Vertreter nach Weisung gehandelt haben.

§ 105 Prüfung, Offenlegung und Beteiligungsbericht (1) Ist die Gemeinde an einem Unternehmen in einer Rechtsform des privaten Rechts in dem in § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes bezeichneten Umfang beteiligt, hat sie 1. die Rechte nach § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 des Haushaltsgrundsätzegesetzes auszuüben,

Anhang II

Vergleich mit den Werten des vorangegangenen Geschäftsjahres die durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer getrennt nach Gruppen, die wichtigsten Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie die gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats oder der entsprechenden Organe des Unternehmens für jede Personengruppe; § 286 Abs. 4 des Handelsgesetzbuches gilt entsprechend. Ist die Gemeinde unmittelbar mit weniger als 25 vom Hundert beteiligt, kann sich die Darstellung auf den Gegenstand des Unternehmens, die Beteiligungsverhältnisse und den Stand der Erfüllung des öffentlichen Zwecks des Unternehmens beschränken. (3) Die Erstellung des Beteiligungsberichts ist ortsüblich bekannt zu geben; Absatz 1 Nr. 2 Buchst. b gilt entsprechend. (4) Die Rechtsaufsichtsbehörde kann verlangen, dass die Gemeinde ihr den Beteiligungsbericht und den Prüfungsbericht mitteilt.

2. dafür zu sorgen, dass a) der Beschluss über die Feststellung des Jahresabschlusses zusammen mit dessen Ergebnis, das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts sowie die beschlossene Verwendung des Jahresüberschusses oder die Behandlung des Jahresfehlbetrags ortsüblich bekannt gegeben werden, b) gleichzeitig mit der Bekanntgabe der Jahresabschluss und der Lagebericht an sieben Tagen öffentlich ausgelegt werden und in der Bekanntgabe auf die Auslegung hingewiesen wird. (2) Die Gemeinde hat zur Information des Gemeinderats und ihrer Einwohner jährlich einen Bericht über die Unternehmen in einer Rechtsform des privaten Rechts, an denen sie unmittelbar oder mit mehr als 50 vom Hundert mittelbar beteiligt ist, zu erstellen. In dem Beteiligungsbericht sind für jedes Unternehmen mindestens darzustellen: 1. der Gegenstand des Unternehmens, die Beteiligungsverhältnisse, die Besetzung der Organe und die Beteiligungen des Unternehmens, 2. der Stand der Erfüllung des öffentlichen Zwecks des Unternehmens, 3. für das jeweilige letzte Geschäftsjahr die Grundzüge des Geschäftsverlaufs, die Lage des Unternehmens, die Kapitalzuführungen und -entnahmen durch die Gemeinde und im

§ 105a Mittelbare Beteiligungen an Unternehmen in Privatrechtsform (1) Die Gemeinde darf der Beteiligung eines Unternehmens, an dem sie mit mehr als 50 vom Hundert beteiligt ist, an einem anderen Unternehmen nur zustimmen, wenn 1. die Voraussetzungen des § 102 Abs. 1 Nr. 1 und 3 vorliegen, 2. bei einer Beteiligung des Unternehmens von mehr als 50 vom Hundert an dem anderen Unternehmen a) die Voraussetzungen des § 103 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 bis 4 vorliegen, b) die Voraussetzungen des § 103a vorliegen, sofern das Unternehmen, an dem die Gemeinde unmittelbar beteiligt ist, und das andere Unternehmen Gesellschaften mit beschränkter Haftung sind, c) die Voraussetzung des § 103 Abs. 2 vorliegt, sofern das andere Unternehmen eine Aktiengesellschaft ist. Beteiligungen sind auch mittelbare Beteiligungen. Anteile mehrerer Gemeinden sind zusammenzurechnen. (2) § 103 Abs. 3 und, soweit der Gemeinde für das andere Unternehmen Entsendungsrechte

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Anhang II

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

eingeräumt sind, § 104 Abs. 2 bis 4 gelten entsprechend. (3) Andere Bestimmungen zur mittelbaren Beteiligung der Gemeinde an Unternehmen in einer Rechtsform des privaten Rechts bleiben unberührt.

§ 106 Veräußerung von Unternehmen und Beteiligungen Die Veräußerung eines Unternehmens, von Teilen eines solchen oder einer Beteiligung an einem Unternehmen sowie andere Rechtsgeschäfte, durch welche die Gemeinde ihren Einfluss auf das Unternehmen verliert oder vermindert, sind nur zulässig, wenn die Erfüllung der Aufgaben der Gemeinde nicht beeinträchtigt wird.

§ 106a

wickelten Wettbewerb teilnehmen und ihre Aufwendungen ohne Zuschüsse aus öffentlichen Haushalten zu decken vermögen oder b) mit der gesamten Tätigkeit einzelner Geschäftsbereiche an einem entwickelten Wettbewerb teilnehmen und dabei ihre Aufwendungen ohne Zuschüsse aus öffentlichen Haushalten zu decken vermögen, 2. bei Aufträgen der in § 100 Abs. 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen genannten Art, 3. bei Aufträgen, deren Wert voraussichtlich weniger als 30 000 Euro (ohne Umsatzsteuer) beträgt. Auch bei Vorliegen der Ausnahmevoraussetzungen nach Satz 1 besteht die Verpflichtung nach Absatz 1, soweit die Unternehmen Aufträge für ein Vorhaben vergeben, für das sie öffentliche Mittel in Höhe von mindestens 30 000 Euro in Anspruch nehmen.

Einrichtungen in Privatrechtsform Die §§ 103 bis 106 gelten für Einrichtungen im Sinne des § 102 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 in einer Rechtsform des privaten Rechts entsprechend.

§ 106b Vergabe von Aufträgen (1) Die Gemeinde ist verpflichtet, ihre Gesellschafterrechte in Unternehmen des privaten Rechts, auf die sie durch mehrheitliche Beteiligung oder in sonstiger Weise direkt oder indirekt bestimmenden Einfluss nehmen kann, so auszuüben, dass 1. diese die Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) sowie § 22 Abs. 1 bis 4 des Mittelstandsförderungsgesetzes anwenden und 2. ihnen die Anwendung der Verdingungsordnung für Leistungen (VOL) empfohlen wird, wenn diese Unernehmen öffentliche Auftraggeber im Sinne von § 98 Nr. 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkung sind. Satz 1 gilt für Einrichtungen im Sinne des § 102 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 in einer Rechtsform des privaten Rechts entsprechend. (2) Die Verpflichtung nach Absatz 1 entfällt in der Regel 1. bei wirtschaftlichen Unternehmen, soweit sie a) mit ihrer gesamten Tätigkeit an einem ent-

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§ 107 Energie- und Wasserverträge (1) Die Gemeinde darf Verträge über die Lieferung von Energie oder Wasser in das Gemeindegebiet sowie Konzessionsverträge, durch die sie einem Energieversorgungsunternehmen oder einem Wasserversorgungsunternehmen die Benutzung von Gemeindeeigentum einschließlich der öffentlichen Straßen, Wege und Plätze für Leitungen zur Versorgung der Einwohner überlässt, nur abschließen, wenn die Erfüllung der Aufgaben der Gemeinde nicht gefährdet wird und die berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Gemeinde und ihrer Einwohner gewahrt sind. Hierüber soll dem Gemeinderat vor der Beschlussfassung das Gutachten eines unabhängigen Sachverständigen vorgelegt werden. (2) Dasselbe gilt für eine Verlängerung oder ihre Ablehnung sowie eine wichtige Änderung derartiger Verträge.

§ 108 Vorlagepflicht Beschlüsse der Gemeinde über Maßnahmen und Rechtsgeschäfte nach § 103 Abs. 1 und 2, §§ 103a, 105a Abs. 1, §§ 106, 106a und 107 sind der Rechtsaufsichtsbehörde unter Nachweis der gesetzlichen Voraussetzungen vorzulegen.

Beteiligungsbericht der Stadt Pforzheim für das Geschäftsjahr 2008

Anhang II

Auszug aus dem Gesetz über die Grundsätze des Haushaltsrechts des Bundes und der Länder (Haushaltsgrundsätzegesetz - HGrG) 10

§ 53

§ 54

Rechte gegenüber privatrechtlichen Unternehmen

Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde

(1) Gehört einer Gebietskörperschaft die Mehrheit der Anteile eines Unternehmens in einer Rechtsform des privaten Rechts oder gehört ihr mindestens der vierte Teil der Anteile und steht ihr zusammen mit anderen Gebietskörperschaften die Mehrheit der Anteile zu, so kann sie verlangen, dass das Unternehmen

(1) In den Fällen des § 53 kann in der Satzung (im Gesellschaftsvertrag) mit Dreiviertelmehrheit des vertretenen Kapitals bestimmt werden, dass sich die Rechnungsprüfungsbehörde der Gebietskörperschaft zur Klärung von Fragen, die bei der Prüfung nach § 44 auftreten, unmittelbar unterrichten und zu diesem Zweck den Betrieb, die Bücher und die Schriften des Unternehmens einsehen kann.

1. im Rahmen der Abschlussprüfung auch die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung prüfen lässt; 2. die Abschlussprüfer beauftragt, in ihrem Bericht auch darzustellen a)

die Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage sowie die Liquidität und Rentabilität der Gesellschaft,

b)

verlustbringende Geschäfte und die Ursachen der Verluste, wenn diese Geschäfte und die Ursachen für die Vermögens- und Ertragslage von Bedeutung waren,

c)

die Ursachen eines in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Jahresfehlbetrages;

(2) Ein vor Inkrafttreten dieses Gesetzes begründetes Recht der Rechnungsprüfungsbehörde auf unmittelbare Unterrichtung bleibt unberührt.

3. ihr den Prüfungsbericht der Abschlussprüfer und, wenn das Unternehmen einen Konzernabschluss aufzustellen hat, auch den Prüfungsbericht der Konzernabschlussprüfer unverzüglich nach Eingang übersendet. (2) Für die Anwendung des Absatzes 1 rechnen als Anteile der Gebietskörperschaft auch Anteile, die einem Sondervermögen der Gebietskörperschaft gehören. Als Anteile der Gebietskörperschaft gelten ferner Anteile, die Unternehmen gehören, bei denen die Rechte aus Absatz 1 der Gebietskörperschaft zustehen.

10

vom 19. August 1969, zuletzt geändert durch Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407)

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