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March 11, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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B I B G E S C H Ä F T S B E R I C HT 2 0 1 5 / / JUBILÄ UMSAUSGA BE 50 JA H RE BI B

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2015 DER BANK IM BISTUM ESSEN eG

VORSTAND

AUFSICHTSRAT

Dipl.-Volkswirt Heinz-Peter Heidrich SPRECHER Firmenkunden- und Auslandsgeschäft, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Revision Velbert

Pater Dietmar Weber OSC VORSITZENDER Geschäftsführer Essen

I. GESCHÄFTSVERLAUF

Ass. jur. Ludger Krösmann STV. VORSITZENDER vormals Bischöflicher Finanzdirektor Essen

Im Jahr 2015 setzte sich der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland fort. Trotz der Wachstumsschwäche in den Schwellenländern und der erneuten Zuspitzung der griechischen Schuldenkrise in den Sommermonaten blieb die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hierzulande robust aufwärtsgerichtet. Den ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zufolge ist das Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 1,7 % über das Vorjahresniveau gestiegen. Der wichtigste Treiber des gesamtwirtschaftlichen Wachstums waren erneut die Konsumausgaben. Angesichts der nach wie vor hohen Unsicherheit über die künftige Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftspolitik insbesondere in Griechenland und im Euroraum als Ganzes blieb der Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen in 2015 erneut hinter den Wachstumsraten vergangener Aufschwungphasen zurück. Ungeachtet der schwächeren Entwicklung in den Schwellenländern konnten die Exporte der deutschen Wirtschaft spürbar ausgeweitet werden. Im Hinblick auf die Staatsfinanzen entspannte sich die Lage weiter. Sprudelnden Einnahmen im Zuge des anhaltenden Beschäftigungsaufbaus, den vielfach kräftig steigenden Bruttoverdiensten und der günstigen Konsumkonjunktur standen weniger deutlich expandierende Ausgaben gegenüber. Der deutsche Arbeitsmarkt präsentierte sich 2015 abermals in einer guten Grundverfassung. Die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland ist im Jahresdurchschnitt 2015 auf 43,0 Mio. gestiegen. Die Inflationsrate ist in Deutschland auf 0,3 % in 2015 gesunken. Die großen Notenbanken waren in 2015 die Taktgeber an den Finanzmärkten. Neben schwankenden Konjunktur‑ und Inflationserwartungen waren es vor allem die Notenbanken aus Nordamerika, Westeuropa und Ostasien, die die entscheidenden Impulse an den internationalen Finanzmärkten gaben. Im Zentrum stand dabei die Lockerung der Geldpolitik im europäischen Währungsraum.

Johannes Mintrop Marktfolge Kredit, Betriebswirtschaft, Risikocontrolling, Organisation & Service, Techn. Dienste Essen Manfred Sonnenschein Privatkundengeschäft, Treasury, Passiv- und Wertpapiergeschäft Hattingen

Henrike Berger Geschäftsführerin Königswinter seit 11. Juni 2015 Dipl.-Kauffrau Verena Hölken Geschäftsführerin Duisburg

GENERALBEVOLLMÄCHTIGTE Silke Stremlau Personal, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualitätssicherung Kreditgeschäft Markt Essen seit 1. Oktober 2015

Prälat Heinz Ditmar Janousek Kreisdechant Schwelm bis 11. Juni 2015 Dr. Heinz Joachim Koch Wirtschaftsprüfer Bornheim Dr. Doris König Geschäftsführerin Duisburg

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die ohnehin schon expansiven geldpolitischen Rahmenbedingungen für den Euroraum im vergangenen Jahr noch einmal gelockert. Gleich auf seiner ersten geldpolitischen Sitzung im Januar 2015 beschloss der EZB‑Rat ein Programm zum Ankauf von Vermögenswerten. Den Hauptrefinanzierungssatz und den Spitzenrefinanzierungssatz beließ die EZB im vergangenen Jahr unverändert bei 0,05 bzw. 0,3 %. Den Einlagezins, d. h. der Zins für Übernachteinlagen der Geschäftsbanken bei der EZB, senkte der EZB‑Rat hingegen auf seiner geldpolitischen Sitzung vom 3. Dezember um 10 Basispunkte auf –0,3 %. Auf Jahressicht verzeichneten die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen ein kleines Plus von 9 Basispunkten auf 0,63 %. Aktien profitierten besonders von der erneuten Lockerung der Geldpolitik im Euroraum und einem zunehmenden Konjunkturoptimismus für den Euroraum. Der DAX beendete das Jahr bei einem Stand von 10.743 Punkten.

2. Entwicklung der BANK IM BISTUM ESSEN eG Die BIB ist eine Bank, die sich auf einen fest definierten Kundenkreis spezialisiert hat; hierzu zählen die Kirche und ihre Einrichtungen und die sich daraus ergebende starke Gemeinschaft. Unsere Geschäftspolitik ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Mit dem Begriff ›FAIR BANKING‹ wollen wir uns mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie am Markt positionieren. Dies bedeutet einen fairen Umgang mit Kunden, mit Mitarbeitern und Kollegen, mit der Zivilgesellschaft, mit künftigen Generationen und der Umwelt. Professionelles Agieren am Markt, eine effiziente und produktive Geschäftsabwicklung, ein professionelles Risiko-/Renditemanagement sowie eine auf stringente Kundenorientierung ausgerichtete Unternehmenskultur sind die selbstverständlichen Grundlagen für diese Geschäftspolitik. Die langfristige Existenzsicherung setzt auch die Erwirtschaftung angemessener Erträge voraus. Ein Ziel der Gewinnmaximierung verfolgen wir nicht.

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Die Geschäftsentwicklung unserer Bank verlief im Geschäftsjahr insgesamt erfolgreich. Die erfreuliche Entwicklung unserer Kundenkredite ist aufgrund der niedrigen Zinsen auf eine erhöhte Investitionsbereitschaft unserer Kunden zurückzuführen. Das geplante Einlagenwachstum haben wir nicht erreicht; hier nutzten unsere Kunden vermehrt alternative Anlagemöglichkeiten im Wertpapierbereich. Unsere Ertragslage ermöglicht es uns, neben der Ausschüttung einer Dividende von 4,0 Prozent und der satzungsgemäßen Mindestdotierung der Rücklagen, eine weitere Stärkung unserer Eigenmittel vorzunehmen. Dies ist im Zuge der erhöhten Eigenmittelanforderung gem. Basel III auch erforderlich, um unser Geschäft weiterhin erfolgreich zu gestalten. BILANZSUMME

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung TEUR TEUR TEUR % 4.630.643 4.554.746 75.897 1,7

Die Bilanzsumme erhöhte sich um TEUR 75.897 (+1,7 %) auf TEUR 4.630.643. Diese Entwicklung wird im Wesentlichen von der Ausweitung unseres Kreditgeschäftes geprägt. AKTIVGESCHÄFT Barreserve Forderungen gegenüber Kreditinstituten Kundenforderungen Wertpapieranlagen

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung TEUR TEUR TEUR % 27.734 27.067 667 2,5

502.527 531.999 –29.472 –5,5 2.748.343 2.509.904 238.439 9,5 1.229.040 1.377.475 –148.435 –10,8

Die Kundenforderungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 238.439 (9,5 %) gestiegen. Das angestrebte Wachstumsziel von 7,0 % wurde hierbei übertroffen. Neben den klassischen Kundenkrediten für Investitionen und Konsum sind in dieser Position auch Schuldscheindarlehen enthalten, die als Eigenanlagen der Bank eine Alternative zur Wertpapieranlage sind.

Die Wertpapieranlagen haben sich im Berichtszeitraum rückläufig entwickelt. Als Residualgröße zum Kundengeschäft ist dies auf die erhöhten Ausleihungen im Kundenkreditgeschäft zurückzuführen. PASSIVGESCHÄFT Berichtsjahr Vorjahr Veränderung TEUR TEUR TEUR % Bankverbindlichkeiten 496.623 468.146 28.477 6,1 3.164.678 3.181.889 –17.211 –0,5 Kundeneinlagen Spareinlagen 372.930 428.218 –55.288 –12,9 täglich fällige Einlagen 830.270 648.528 181.742 28,0 Einlagen mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.961.478 2.105.143 –143.665 –6,8 verbriefte 597.278 600.884 –3.606 –0,6 Verbindlichkeiten

Die Kundeneinlagen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR –17.211 (0,5 %) gesunken. Im Berichtsjahr konnte, bedingt durch die anhaltende Niedrigzinsphase, eine Umschichtung von fälligen langfristigen Einlagen zu Gunsten kurzfristiger Sichteinlagen beobachtet werden. Außerdem haben unsere Kunden alternative Anlagemöglichkeiten im Wertpapierbereich genutzt. Die Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten haben sich durch die Aufnahme von Refinanzierungsdarlehen im Berichtszeitraum um TEUR 28.477 (6,1 %) erhöht. Außerbilanzielles Geschäft Akute Risiken einer Inanspruchnahme aus den unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Haftungsverhältnissen sind durch Rückstellungen gedeckt. Diese Verpflichtungen betreffen überwiegend breit gestreute Bürgschafts‑ und Gewährleistungsverträge für Kunden sowie offene Kreditzusagen. Die Risiken wurden im Zuge einer Einzelbewertung der Bonität dieser Kunden beurteilt. Die ausgewiesenen Beträge zeigen nicht die künftig aus diesen Verträgen zu erwartenden tatsächlichen Zahlungsströme, da die Eventualverbindlichkeiten nach unserer Einschätzung ohne Inanspruchnahme auslaufen werden. Bei den auf unwiderrufliche Kreditzusagen entfallenden anderen Verpflichtungen gehen wir davon aus, dass der überwiegende Teil als Darlehen abgerufen wird.

Dienstleistungs‑ bzw. Provisionsgeschäft Das Provisionsergebnis im Kundengeschäft konnten wir durch Intensivierung unserer Beratungstätigkeit im Investment‑ und Vermögensanlagebereich im abgelaufenen Geschäftsjahr steigern. Die Steigerung der Provisionserträge spiegelt die Anlageentscheidungen unserer Kunden in der Niedrigzinsphase wider. Personal‑ und Sozialbereich Die Bank beschäftigt zum Jahresende 121 Mitarbeiter; davon 25 Teilzeitbeschäftigte und 5 Auszubildende. Im Durchschnitt betrug die Zahl der beschäftigten Mitarbeiter 118,42. An 631 Schulungstagen nutzten unsere Mitarbeiter die Möglichkeit zur fachlichen Weiterbildung. Unser Angebot beinhaltet neben internen Schulungen und der Nutzung von verbundeigenen Bildungseinrichtungen auch die Möglichkeit, Seminare anderer Anbieter zu besuchen.

II. VERMÖGENSLAGE Eigenmittel Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Solvabilität gemäß § 10 KWG stellen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar:

Eigenkapital laut Bilanz 1 Eigenmittel (Art. 72 CRR) Harte Kernkapitalquote Kernkapitalquote Gesamtkapitalquote

Berichtsjahr Vorjahr TEUR TEUR 334.160

272.326

Veränderung TEUR % 61.834 22,7

334.828 283.789 10,6 % 9,8 % 10,7 % 10,0 % 13,8 %

12,6 %

1 Hierzu rechnen die Passivposten 10 (Genussrechtskapital), 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital)

Das Wachstum des bilanziellen Eigenkapitals wurde durch die Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken sowie die Zeichnung von weiteren Geschäftsguthaben getragen.

Angemessene Eigenmittel, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bilden neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Die vorgegebenen Anforderungen der CRR wurden von uns im Geschäftsjahr 2015 gut eingehalten. Wesentliche Aktiv‑ und Passivstrukturen Die Forderungen an Kunden betragen rd. 59 %, die eigenen Anlagen rd. 39 % der Aktivseite. Die Passivseite wird mit rd. 68 % von den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und zu rd. 24 % von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestimmt. Wertpapierkategorien Bei unseren Anlagen in Wertpapieren (TEUR 1.229.040) handelt es sich um Schuldverschreibungen öffentlicher Haushalte und von Kreditinstituten sowie Unternehmensanleihen. Einen Teil unserer Anlagen haben wir in Investmentfonds (TEUR 210.918) angelegt, um die Vorteile dieser Anlageform zu nutzen. Diese sind in Wertpapiere und Immobilien investiert. Derivategeschäfte Zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken einzelner Wertpapiere und Forderungen wurden Zinsswaps in Höhe von TEUR 769.364 abgeschlossen. Es bestehen Bewertungseinheiten als Micro‑Hedges. Die Bewertung dieser derivativen Finanzinstrumente erfolgt nach den Vorschriften von § 254 HGB. Darüber hinaus wurden Zinsswaps in Höhe von TEUR 1.034.350 zur Reduzierung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im Zinsbuch eingesetzt. Sie sind von einer imparitätischen Einzelbewertung ausgenommen. Die Bewertung dieser derivativen Finanzinstrumente erfolgt im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller zinstragenden Positionen des Bankbuchs nach dem Grundsatz der verlustfreien Bewertung. Sicherungseinrichtung Unsere Genossenschaft ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem Garantieverbund besteht.

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Mit Inkrafttreten des Einlagensicherungsgesetzes (EinSiG) am 3. Juli 2015 ist die neue BVR Institutssicherung GmbH (BVR‑ ISG‑Sicherungssystem) als amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem neben die weiterhin bestehende Sicherungseinrichtung des BVR (BVR‑SE) getreten. Die BVR‑SE ist als zusätzlicher, genossenschaftlicher Schutz im sogenannten dualen System parallel zum BVR‑ISG‑Sicherungssystem tätig. Zur Erfüllung von §1 EinSiG i.V.m. §1 Abs. 3d Satz 1 KWG ist die Bank mit Wirkung vom 3. Juli 2015 dem BVR‑ISG‑Sicherungssystem beigetreten. Risikolage und Risikodeckung Akute Risiken im Kreditgeschäft sind durch Einzelwertberichtigungen abgeschirmt. Für latente Risiken stehen Vorsorgereserven sowie das laufende Jahresergebnis zur Verfügung. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sind in Höhe von TEUR 50.836 dem Umlaufvermögen zugeordnet und wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Den anderen Teil dieser Position haben wir dem Anlagevermögen zugeordnet und nach den für Vermögensgegenstände des Anlagevermögens geltenden Regeln bewertet. Abschreibungen auf den niedrigeren Kurswert wurden nicht vorgenommen, da von einer nicht dauernden Wertminderung auszugehen ist. Zur Beurteilung, ob bei den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind, stellen wir auf die bisher vereinbarungsgemäß gezahlten Zinsen und die Rückzahlung zum Nennwert bei Fälligkeit ab. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, bei denen es sich ausschließlich um Anteile an Investmentfonds handelt, haben wir in Höhe von TEUR 204.645 dem Anlagevermögen zugeordnet und in Höhe von TEUR 9.699 nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Abschreibungen wegen dauerhafter Wertminderungen wurden in Höhe von TEUR 197 vorgenommen. Bei den anderen Anlagen haben sich keine Hinweise auf voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen ergeben.

III. FINANZ‑ UND LIQUIDITÄTSLAGE

Liquiditätskennzahl gemäß LiqV

Berichtsjahr Vorjahr 1,53

2,14

Die Bank verfügte im gesamten Geschäftsjahr 2015 über stets ausreichende Liquidität im Sinne der Liquiditätsverordnung (LiqV). Die vorhandenen Liquiditätsreserven sichern einen hinreichend großen Handlungsspielraum.

IV. ERTRAGSLAGE

Berichtsjahr Vorjahr Veränderung TEUR TEUR TEUR % Zinsüberschuss 1 46.354 49.604 –3.250 –6,6 Provisionsüberschuss 2 5.661 4.253 1.408 33,1 Personalaufwand 10.286 9.867 419 4,2 Andere Verwaltungsaufwendungen 9.359 9.506 –147 –1,5 Betriebsergebnis vor Bewertung 35.501 32.914 2.587 7,9 Ertragsüberhang aus der Bewertung 12.889 13.156 –267 –2,3 Überschuss der normalen Geschäftstätigkeit 48.390 46.070 2.320 5,0 Steueraufwand 10.627 13.770 –3.143 –22,8 Einstellung in Fonds für allgemeine Bankrisiken 24.000 28.000 –4.000 –14,3 Jahresüberschuss 13.763 4.300 9.463 220,1 1

GuV‑Posten 1 abzüglich GuV‑Posten 2 zuzüglich GuV‑Posten 3

2 GuV‑Posten

5 abzüglich GuV‑Posten 6

Neben dem Jahresüberschuss ist das Betriebsergebnis vor Bewertung für die Beurteilung der Ertragslage eine wichtige interne Steuerungsgröße unserer Bank. Es ermittelt sich aus dem Jahresüberschuss vor Steuern und Bewertung sowie bereinigt um wesentliche periodenfremde Erfolgsposten bzw. Einmaleffekte/Sondereinflüsse. Das Betriebsergebnis vor Bewertung hat sich in 2015

auf TEUR 35.501 (Vorjahr TEUR 32.914) bzw. auf 0,75 % (Vorjahr 0,70 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme erhöht. Die Steigerung des Provisionsüberschusses um TEUR 1.408 und das Ergebnis aus unserem gewonnenen Rechtsstreit gegen das Finanzamt Essen-NordOst konnten den Rückgang des Zinsüberschusses um TEUR 3.250 und die gestiegenen Verwaltungsaufwendungen überkompensieren. Der Ertragsüberhang aus der Bewertung verzeichnet einen Rückgang um TEUR 267 gleich 2,3 % auf TEUR 12.889 (Vorjahr TEUR 13.156). Nach Abzug der Steuern war es uns möglich, dem Fonds für allgemeine Bankrisiken TEUR 24.000 zuzuführen. Nach einer Vorwegzuweisung zu den Rücklagen in Höhe von TEUR 9.500 verbleibt ein Bilanzgewinn von TEUR 4.263. Die Kapitalrendite gem. § 26a Abs.1 Satz 4 KWG definiert als Quotient aus Nettogewinn und Bilanzsumme beträgt zum Jahresende 0,3 % (vor Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,67 %).

V. RISIKEN DER KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG 1. Risikomanagementsystem In unserer Unternehmenskonzeption haben wir uns klar auf die Bedarfssituation unserer Mitglieder ausgerichtet und daraus eine langfristige Unternehmensplanung entwickelt, die eine dauerhafte Begleitung unserer Mitglieder in allen Finanzierungs‑ und Vermögensanlagefragen sicherstellt. Wie alle unternehmerischen Tätigkeiten ist auch das Bankgeschäft nicht frei von Risiken. Neben allgemeinen Risikofaktoren (z. B. Konjunkturschwankungen, neue Technologien und Wettbewerbssituationen, sonstige sich verändernde Rahmenbedingungen) bestehen spezifische Bankgeschäftsrisiken, die sich insbesondere in Form von Adressenausfall‑ und Marktpreisrisiken (z. B. Zinsänderungs‑, Währungs‑ und Aktienkursrisiken) sowie Liquiditäts‑ und operationellen Risiken zeigen. Mit Hilfe von Kennzahlen‑ und Limitsystemen planen und steuern wir die Entwicklung unseres Instituts. Der Begrenzung der Risiken aus unserer Geschäftstätigkeit messen wir besondere Bedeutung bei. Durch Funktionstrennungen in den Arbeitsabläufen und die Tätigkeit unserer funktionsfähigen Internen Revision haben wir die Zuverlässigkeit der Steuerungsinformationen aus der ordnungsgemäßen Geschäftsabwicklung sichergestellt.

Ziel unseres Risikomanagements ist es, negative Abweichungen von unseren Erfolgs‑, Eigenmittel‑ und Liquiditätsplanungen zu vermeiden. Das Risikofrüherkennungs‑ und ‑überwachungssystem ist primär darauf ausgerichtet, Risiken rechtzeitig zu identifizieren und bei Bedarf gegensteuernde Maßnahmen einzuleiten. Die Einbindung des Risikomanagements in das Gesamtbanksteuerungssystem dient uns aber zugleich zur Erkennung und Nutzung von Chancenpotenzialen. Auf der Grundlage von Risikotragfähigkeitsberechnungen haben wir für Marktpreis‑ und Adressenausfallrisiken Verlust‑ und Volumenslimite bzw. in Teilbereichen auch Zielgrößen definiert. Das Risikocontrolling beinhaltet ferner die Identifizierung, Quantifizierung und Überwachung der Risiken. Über die Ergebnisse der zu diesem Zweck durchgeführten Analysen und Auswertungen, die auch Stress‑ Szenarien umfassen, werden der Vorstand und die betreffenden Unternehmensbereiche zeitnah durch Risikoreports informiert. Im Mittelpunkt des Risikomanagements steht die Gesamtheit aller geeigneten Maßnahmen in Form einer aktiven und bewussten Steuerung der identifizierten Risiken. Das Risikomanagement zur Früherkennung von Risiken ist vor dem Hintergrund wachsender Komplexität der Märkte im Bankgeschäft von erheblicher Bedeutung. Wir verstehen dies als eine zentrale Aufgabe. Die hierfür zuständigen Organisationseinheiten berichten direkt dem Vorstand.

2. Risikokategorien Adressenausfallrisiken Beim Adressenausfallrisiko unterscheiden wir Bonitäts‑, Migrations‑ und Spreadrisiken sowie Länder‑ und Kontrahentenrisiken, wobei die beiden letztgenannten nur eine geringe Bedeutung für unsere Bank haben. Unter Bonitätsrisiko verstehen wir den Ausfall von Zins‑ und/oder Kapitalzahlungen aufgrund von Bonitätsverschlechterungen eines Kreditnehmers. Migrationsrisiken stellen die Gefahr eines möglichen Wertverlustes aufgrund von Ratingveränderungen dar und Spreadrisiken bemessen das Risiko aus Spreadveränderungen am Geld‑ und Kapitalmarkt.

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Das Bonitätsrisiko steuern wir ursachenbezogen in Form von Kreditwürdigkeitsprüfungen, organisatorischer, informatorischer und personeller Gestaltung des Kreditgeschäftes durch qualifizierte Kreditsachbearbeitung, risikoindifferente Organisationsstruktur und integrierte Kreditüberwachung sowie einzelgeschäftsbezogene Preisgestaltung des Kreditgeschäftes. Gesamtgeschäftsbezogen steuern wir das Bonitätsrisiko durch Diversifikation des Kreditportfolios, Risikolimitierung mit Strukturgrundsätzen, Erhöhung der Eigenkapitalreserven und Stärkung der Ertragskraft. Die Branchenstruktur unseres Kreditportfolios ist aufgrund unserer Ausrichtung auf den kirchlichen Bereich weniger breit gestreut als dies bei Geschäftsbanken ohne spezielle Ausrichtung der Fall sein kann. Obwohl nach unseren Erfahrungen in dieser strukturellen Besonderheit zur Zeit keine erhöhten Risiken bestehen, haben wir in unserem Kreditportfolio Strukturgrenzen für einzelne Branchen gesetzt. Für erkennbare akute Ausfallrisiken in den Kreditbeständen sind ausreichende Wertberichtigungen gebildet. Zur Abschirmung der latenten Risiken, die insgesamt überschaubar sind, halten wir die nachhaltige Ertragskraft der Bank nach unseren Erfahrungen aus der Vergangenheit für ausreichend. Zusätzlich haben wir noch unversteuerte Pauschalwertberichtigungen sowie eine Vorsorgereserve gem. § 340 f HGB gebildet. Zur Quantifizierung der Risiken unseres Kreditportfolios nutzen wir das zusammen mit den übrigen Kirchenbanken entwickelte Ratingsystem für Not‑for‑Profit‑Organisationen (NPO‑ Rating), mit dem wir alle Kreditnehmer aus dem Bereich der kirchlichen Einrichtungen ab einem Kreditvolumen von TEUR 250 raten. Für andere Kundengruppen nutzen wir das VR‑Rating für Privatkunden, Freiberufler/Gewerbetreibende, Mittelstand und oberer Mittelstand sowie das VR‑Firmenkundenschnellrating und VR‑Immobilienrating. Seit Einführung dieser Ratingsysteme übersteigt der errechnete erwartete Verlust regelmäßig den tatsächlichen Wertberichtigungsbedarf. Über die erwarteten Verluste hinaus ermitteln wir die unerwarteten Verluste mittels eines Credit Value at Risk (CVaR), der neben den Ausfallwahrscheinlichkeiten auch Spread‑ und Migrationsrisiken berücksichtigt.

Adressenausfallrisiken in festverzinslichen Wertpapieren begegnen wir grundsätzlich dadurch, dass wir Emittentenlimite festgesetzt haben und keine Papiere schlechter als Investment‑Grade (nach Standard & Poor‘s) in den Bestand nehmen. Die Ausfallrisiken bei Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren steuern wir zusammen mit den Marktpreisrisiken über Value‑at‑Risk‑Ansätze. Marktrisiken Beim Marktrisiko unterscheiden wir das Zinsspannen‑ und das Marktpreisrisiko. Unter Zinsspannenrisiko verstehen wir die Gefahr, dass sich die Bruttozinsspanne der Bank durch Verringerung des durchschnittlichen Aktivzinses und/oder durch Erhöhung des durchschnittlichen Passivzinses ermäßigt. Unter Marktpreisrisiko verstehen wir die Verlustgefahr, die sich daraus ergibt, dass Marktpreise von Aktivpositionen fallen. Zur Quantifizierung setzen wir EDV‑gestützte Systeme ein. Auf der Grundlage von Risikotragfähigkeitsanalysen werden Verlustobergrenzen definiert, an denen wir unsere steuerungspolitischen Maßnahmen ausrichten. Monatlich analysieren wir unsere Zinsänderungsrisiken sowie die Verlustrisiken aus potenziellen Kursänderungen. Ein Handelsbuch im Sinne der CRR Artikel 4 Abs.1 Nr.86 unterhalten wir nicht. Ausgehend von unseren Zinsprognosen werden die Auswirkungen hiervon abweichender Zinsentwicklungen auf das Jahresergebnis ermittelt. Nach den zum 31.12.2015 gemessenen Zinsänderungsrisiken wird die Ergebnisentwicklung für die Jahre 2016 und 2017 nur im Falle ungewöhnlich hoher Marktzinsveränderungen wesentlich beeinträchtigt. Zur Steuerung der Risiken setzen wir Zinssicherungsinstrumente ein. Es handelt sich dabei um Geschäfte der Aktiv‑/Passivsteuerung für Festzinspositionen auf der Aktivseite sowie um Micro‑Hedge‑Geschäfte für einzelne Wertpapiere und Schuldscheindarlehen, die in Form von Zinsswaps gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert werden. Micro‑Hedges bilden wir nur bei Währungs‑ und Laufzeitidentität. Den Währungsrisiken begegnen wir durch kongruente Deckung der Währungspositionen. Ungedeckte Währungspositionen bestehen nur in unerheblicher Höhe.

Liquiditätsrisiken bzw. Risiken aus Zahlungsstromschwankungen Unter Liquiditätsrisiken inkl. der Risiken aus Zahlungsstromschwankungen verstehen wir die Gefahr, dass gegenwärtige und zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht termingerecht oder nicht im vereinbarten Umfang erfüllt werden können. Das Risiko quantifizieren wir durch tägliche Beobachtung der Liquiditätskennziffer und durch Fristeninkongruenzanalysen. Unsere Risikosteuerung basiert auf einem aktiven Liquiditätsmanagement durch einen hohen Bestand jederzeit liquidierbarer Wertpapiere sowie dem Zugang zu ausreichender kurzfristiger Liquidität am Geldmarkt über bonitätsmäßig gute Adressen im Kunden‑ und Bankenbereich sowie durch definierte Gegensteuerungsmaßnahmen bei Unterschreiten eines Vorsichtswertes der Liquiditätskennziffer.

beeinträchtigen wird und unser Risikomanagement‑ und Überwachungssystem gut geeignet ist, die in unserer Bank vorhandenen Risiken zu definieren, zu identifizieren, zu quantifizieren und zu steuern. Durch die neuen Basel-III‑Anforderungen ergeben sich erhöhte Eigenmittelanforderungen. Unter Berücksichtigung dieser Änderungen ist die Risikotragfähigkeit nach derzeitigem Planungsstand im Berichtszeitraum 2015 angesichts der laufenden Ertragskraft und der Vermögens‑/Substanzsituation der Bank gegeben. Die Risikolage ist insgesamt als günstig einzustufen. Bestandsgefährdende Risiken sind nicht erkennbar.

Operationelle Risiken Unter operationellen Risiken verstehen wir das Sicherungs‑ und Kriminalitätsrisiko, Verlustgefahren, die aus EDV‑Systemausfällen entstehen, das Kundenloyalitäts‑/Abrufrisiko, Personalrisiken in Form von fehlender Qualifikation, unzureichenden Kapazitäten, Personalausfällen sowie Kompetenzüberschreitungen und das Managementrisiko, das in der Verlustgefahr durch Managementfehler besteht. Eine Quantifizierung erfolgt derzeit angesichts fehlender Messmethoden nicht. Derzeit basiert unsere Risikosteuerung für Sicherheits‑ und Kriminalitätsrisiken auf Risikoüberwälzung auf Versicherungen, auf Notfallplanungen, Datenschutz‑ und Compliance‑Richtlinien sowie Raumsicherungsmaßnahmen. EDV‑Systemausfälle steuern wir über Planungen für den Notfallbetrieb. Dem Kundenloyalitäts‑/Abrufrisiko begegnen wir durch Kundenbetreuungskonzepte, Mitarbeiterqualifizierung, Beschwerdemanagement und eine kundenorientierte Preispolitik. Personalrisiken steuern wir durch Mitarbeiterschulungen, Personalplanungen/‑dispositionen, Einschaltung von Zeitarbeitsfirmen sowie klare Kompetenzregelungen. Der Verlustgefahr durch Managementfehler beugen wir vor durch strategische Planung, Überwachung durch den Aufsichtsrat, Kompetenzzuordnung, Vieraugenprinzip sowie Risikoüberwälzung auf Versicherungen.

Die Prognosen, die sich auf die Entwicklung unseres Institutes für die nächsten beiden Jahre beziehen, stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Wir weisen darauf hin, dass sich die Prognosen durch die Veränderungen der zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen können. Vor dem Hintergrund der voraussichtlichen Entwicklungen in unseren Märkten erwarten wir in den nächsten Jahren einen positiven Geschäftsverlauf. Das Geschäftsvolumenwachstum haben wir für 2016 und für 2017 mit jeweils 1,1 % geplant. In beiden Jahren rechnen wir mit einem Einlagenwachstum von 1,3 %. In Erwartung einer soliden konjunkturellen Wirtschaftsentwicklung und einem anhaltend niedrigen Zinsniveau gehen wir für die nächsten beiden Jahre von einer weiterhin hohen Kreditnachfrage aus. Aus Vorsichtsgründen unterstellen wir für das Kundenkreditgeschäft abnehmende Wachstumsraten in Höhe von 6,3 % in 2016 sowie 5,3 % in 2017. Unsere Abhängigkeit vom Kapitalmarktgeschäft wird gemäß der Volumenplanung weiter verringert. Das Provisionsergebnis wollen wir durch unsere qualifizierte Vermögensberatung und das Mikrofinanzgeschäft weiter ausbauen. Nach unseren Planungsrechnungen, die insbesondere auf den zuvor dargestellten Prämissen beruhen, erwarten wir eine weitere Stärkung unserer Eigenmittel in den nächsten Jahren.

Zusammenfassende Risikoeinschätzung Insgesamt sind wir der Überzeugung, dass die dargestellten Risiken die künftige Entwicklung unserer Bank nicht wesentlich

VI. VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG DER GENOS‑ SENSCHAFT MIT IHREN WESENTLICHEN CHANCEN UND RISIKEN

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BERICHT DES AUFSICHTSRATES Die bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Mindestreservebestimmung sowie die Bestimmungen der Liquiditätsverordnung werden wir einhalten. Die Anforderungen aus der CRR I und CRD IV, insbesondere die zu erwartende Berücksichtigung der Kennzahlen NSFR und LCR, werden voraussichtlich eingehalten. Wir erwarten keine wesentlichen Risiken aus der Umsetzung. Wesentliche Chancen sehen wir im wachsenden Markt für Altersvorsorge und Nachhaltigkeitsprodukte. Der Finanzierungsbedarf im Gesundheits- und Mikrofinanzmarkt steigt weiter. Chancen bzw. Risiken bei einem entgegen unseren Erwartungen sinkenden oder steigenden Zinsniveau sehen wir derzeit nicht, weil wir durch Zinssicherungsgeschäfte gut ausgesteuert sind. Risiken sehen wir in Komplexitäts- und Regulierungskosten durch Basel III in Form von Vorgaben zur Fristentransformation, Banken-

abgabe und höhere Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung. Marktverwerfungen resultierend aus geopolitischen Risiken oder einer sich abschwächenden Weltkonjunktur können zu vorübergehenden Wertminderungen bei unseren festverzinslichen Wertpapieren führen. Diesem Risiko begegnen wir durch kontinuierliche Beobachtung und eine breite Streuung unserer Anlagen in Emittenten mit guter Bonität. Insgesamt erwarten wir, dass sich unsere Geschäfte günstig entwickeln werden. Unter Berücksichtigung unserer Annahmen zum voraussichtlichen Geschäftsverlauf erwarten wir nach den Simulationsrechnungen eine Zinsspanne von 1,01 % in 2016 bzw. 1,08 % in 2017. Bei moderat steigendem Verwaltungsaufwand rechnen wir mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von 0,64 % in 2016 bzw. 0,61 % in 2017.

Essen, 27. Januar 2016 BANK IM BISTUM ESSEN eG Der Vorstand



HEINZ-PETER HEIDRICH



JOHANNES MINTROP VORSTAND DER BIB – BANK IM BISTUM ESSEN

MANFRED SONNENSCHEIN

Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2015 seine Aufgabe gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung erfüllt. Dazu gehört, sich laufend über die Geschäftsentwicklung, die Liquidität sowie die Ertragsund Risikolage der Bank unterrichten zu lassen. In vier gemeinsamen Sitzungen mit dem Vorstand hat der Aufsichtsrat wichtige geschäftspolitische Entscheidungen und Vorgänge beraten und, soweit erforderlich, beschlossen. Der vom Aufsichtsrat zur Überwachung der Adressrisiken gebildete Kreditausschuss ist im Berichtsjahr zehnmal zusammengetreten, um erforderliche Beschlüsse zu beraten und zu fassen sowie sich über die Risikosituation des Gesamtportfolios der Bank berichten zu lassen. Vorsitzender des Kreditausschusses ist Ass. jur. Ludger Krösmann; weitere Mitglieder sind Dr. Heinz Joachim Koch und Dr. Doris König. Der Präsidialausschuss des Aufsichtsrates, bestehend aus Pater Dietmar Weber OSC, Dr. Doris König und Ass. jur. Ludger Krösmann, hat in drei Sitzungen Vorstandsangelegenheiten beraten und strategische Entscheidungen des Aufsichtsrats vorbereitet, ebenso wie die nach § 25 d KWG erforderliche Evaluierung von Aufsichtsrat und Vorstand durchgeführt. Über die Arbeit der Ausschüsse wird dem Gesamtaufsichtsrat regelmäßig berichtet. Die Mitglieder des Aufsichtsrates nahmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr. Sie wurden dabei von der BIB angemessen unterstützt.

Den vorliegenden Jahresabschluss 2015, Lagebericht und Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Aufsichtsrat geprüft und für in Ordnung befunden. Er stimmt dem Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Jahresüberschusses zu. Der Vorschlag entspricht den Vorschriften der Satzung. Bei Drucklegung dieses Berichtes war die gesetzliche Prüfung des Jahresabschlusses durch den Rheinischen Genossenschaftsverband e.V. noch nicht abgeschlossen. Der Aufsichtsrat geht davon aus, dass der Jahresabschluss 2015 mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen wird. Turnusmäßig scheiden nach den Bestimmungen unserer Satzung mit Ablauf der Generalversammlung Frau Verena Hölken, Herr Dr. Heinz Joachim Koch und Herr Ludger Krösmann aus dem Aufsichtsrat aus. Alle drei stehen für eine Wiederwahl zur Verfügung. Auch ich selbst, Pater Dietmar Weber OSC, scheide entsprechend der Altersgrenze unserer Satzung nach 19-jähriger Tätigkeit, davon fünf Jahre als Vorsitzender, aus dem Amt aus. Dem Vorstand der Bank wünsche ich weiterhin Erfolg bei seinen Geschäften, dem Aufsichtsrat eine glückliche Hand bei der Überwachung und Beratung des Vorstandes, der Bank insgesamt und ihren Mitarbeiter/-innen eine gute Zukunft über das Jubiläumsjahr 2016 hinaus.

Essen, im März 2016

Pater Dietmar Weber OSC Vorsitzender des Aufsichtsrats

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UNSERE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

Menschen bestimmen mit ihren Ideen, ihrer Tatkraft und ihrer Persönlichkeit die Entwicklung jedes Unternehmens – so auch von unserer Bank. Mitarbeitende, die den ethisch-nachhaltigen Weg der BIB nicht nur mitgehen, sondern auch mitgestalten, sind der wichtigste Erfolgsfaktor für die Existenzsicherung und fortwährende Entwicklung unserer Bank. Mit unserer Marke FAIR BANKING, die sich nicht nur auf die Gestaltung der Beziehung zu unseren Kunden bezieht, sondern explizit auch den Umgang mit unseren Mitarbeitenden einschließt, sind wir auf einem guten Weg, die Zukunftsfähigkeit der Bank zu erhalten. Uns ist bewusst, dass Investitionen in die Qualifikation, Motivation und Identifikation unerlässlich sind, um den steigenden Personalrisiken zu begegnen. Diese Risiken ergeben sich aus der inzwischen entstandenen Geringschätzung des Bankberufs in der Öffentlichkeit sowie der demographischen Entwicklung und dürfen nicht unterschätzt werden. Die Generation ›Y‹ erwartet eine sinnstiftende, abwechslungsreiche Aufgabe. Materielle Anforderungen treten für diese Generation zunehmend im Vergleich zur Work-Life-Balance in den Hintergrund. Auf diesen Wandel muss sich die Bank in ihrer Organisation und Führung einstellen. Hinzu kommen regulatorische Risiken, die quantitativ und qualitativ höhere Anforderungen an Personal in der Steuerung und Überwachung der Geschäfte sowie an die Qualifikation und das Persönlichkeitsprofil der Kundenberater stellen. Personalentwicklung, betriebliche Gesundheitsförderung, Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und Transparenz des Bankgeschehens für die Mitarbeiter werden mit Blick auf die genannten Herausforderungen immer wichtiger. Auf diese Bereiche fokussiert sich unsere Personalstrategie.

Mitarbeiterzahl leicht erhöht Eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfergesellschaft Ernst & Young hat offenbart, dass knapp die Hälfte aller deutschen Kreditinstitute in 2015 einen Abbau von Stellen geplant und durchgeführt hat – allein bei der Deutschen Bank sollen noch Tausende Stellen wegfallen. Lediglich knapp 20 Prozent der Banken planten demnach, die Belegschaft auszubauen. Zu diesem Fünftel zählt die BIB: Zum Jahresende sind insgesamt 121 Mitarbeitende den Weg der Bank mitgegangen, das sind zwei mehr als zum Jahresschluss 2014. Im Januar 2015 haben zwei junge Menschen ihre Ausbildung bei der BIB erfolgreich beendet und sind nun als Bankkaufleute für die Bank tätig. Einen Auszubildenden haben wir zum 01. August 2015 neu eingestellt. Zudem haben zwei Mitarbeitende ihre Traineephase in der Bank abgeschlossen und sind an ihren neuen Arbeitsplätzen angekommen. Weitere zwei Trainees sind noch ›unterwegs‹ und lernen verschiedene Aufgabengebiete in der Bank kennen. Zusätzlich erhielten vier Praktikanten einen ersten Einblick in das Aufgabengebiet eines Bankkaufmanns. Weiterkommen durch Weiterbildung Dass lebenslanges Lernen heute zum Berufsleben dazugehört, ist eine allgemein bekannte Forderung. Wir setzen diese mit unseren Mitarbeitenden in die Tat um. Im Rahmen der jährlichen Fördergespräche wird der Schulungs- und Entwicklungsbedarf mit jedem Mitarbeitenden besprochen. Die Umsetzung erfolgt im Anschluss gemeinsam mit der Personalabteilung. Doch auch Eigeninitiative ist ausdrücklich erwünscht. Die Ausbildung zu ›Fachberatern für Nachhaltiges Investment‹ im Rahmen des von der UNSESCO ausgezeichneten Lehrgangs ist weiter zentraler Bestandteil der Qualifikation unserer Kundenberater.

Darüber hinaus haben unsere Mitarbeitenden an 631 Tagen im letzten Jahr an Fortbildungen teilgenommen, das sind gut 13 Prozent mehr Tage als im vorangegangenen Jahr und entspricht gut fünf Tagen pro Mitarbeiter. Mit Stefan-Patrick Wollschläger freuen wir uns über seinen erfolgreichen Abschluss ›Bachelor of Arts (SHB)‹ und mit Maike Schützdeller über ihren Abschluss des berufsbegleitenden Lehrgangs zur ›Bankbetriebswirtin BankColleg‹. Freiwillige Leistungen zur Mitarbeiterbindung FAIR BANKING in der Beziehung zu unseren Mitarbeitenden bedeutet für uns, nicht nur in die Weiterbildung zu investieren, sondern auch in die ›Menschen‹. So bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diverse Leistungen, die über das ›Übliche‹ hinausgehen. So unterstützen wir unsere frischgebackenen Eltern nach Kräften – etwa wenn es darum geht, in Teilzeit zur Bank zurückzukommen. Für diesen Fall haben wir eine Kooperation mit dem SkF – Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Essen-Mitte abgeschlossen, der bei der Suche nach einer Tagesmutter hilft. Hierfür übernimmt die BIB auch die Kosten. Zusätzlich erhalten unsere Väter und Mütter ein zusätzliches Kindergeld. ›Mens sana in corpore sano‹ – ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper – nach diesem Ausspruch gestalten wir die weiteren Leistungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: ❙ Die BIB beteiligt sich an den Kosten eines Mittagessens. Hierfür können die Mitarbeitenden zwischen verschiedenen Angeboten wählen – von der Kantine des Bistums über einen Lieferdienst, der verschiedene Menüs zur Auswahl bietet, bis hin zu einem Restaurant in unmittelbarer Nähe zur Bank. Zusätzlich können sich die Beschäftigten täglich in unserer Mitarbeiterküche mit frischem Obst versorgen. ❙ Da unsere Mitarbeiter ihre Arbeit überwiegend im Sitzen verrichten, investieren wir zum Beispiel in ergonomisch verbesserte Ausstattung wie Bürostühle oder höhenverstellbare Schreibtische.

❙ Um der typischen Bürokrankheit Rückenschmerzen zu begegnen, haben die Mitarbeitenden der BIB gegen eine kleine Kostenbeteiligung die Möglichkeit, eine Rückenmassage in Anspruch zu nehmen, die zweimal pro Woche in den Räumen der Bank angeboten wird. Rückenschulen bieten wir ein- bis zweimal jährlich an, um auch aktiv Rückenleiden vorzubeugen. ❙ Mit dem Zentrum für Präventionsdiagnostik ›Body-Guard‹ am Elisabeth-Krankenhaus in Essen haben wir eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, die es allen Mitarbeitenden erlaubt, ab einem Alter von 35 Jahren regelmäßig einen GesundheitsCheck zu absolvieren. Wir unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur, während des Arbeitslebens gesund zu bleiben, sondern auch bei der Altersvorsorge. Die BIB beteiligt sich an der privaten Altersvorsorge, die auch einen Baustein zur Berufsunfähigkeitsabsicherung enthält, mit einem Zuschuss von 75 Prozent des Sparbeitrages von 10 Prozent (max. 400 Euro) des Monatseinkommens. Und für den Fall eines Unfalls sind unsere Mitarbeitenden im Rahmen einer über die BIB abgeschlossenen Unfallversicherung abgesichert. Im Rahmen unserer ökologischen Nachhaltigkeitsstrategie ist es uns ein Anliegen, den Bankbetrieb möglichst umweltverträglich zu gestalten. Dazu stellen wir unseren Beschäftigten kostenlos ein Firmenticket des Verkehrsverbundes VRR zur Verfügung. Diese Maßnahmen sind Ausdruck unserer Interpretation von FAIR BANKING in der BIB. Damit begegnen wir zum einen den eingangs beschriebenen Personalrisiken und fördern zum anderen den christlich-sozialen Anspruch an unser Unternehmen.

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GEDENKEN AN VERSTORBENE MITGLIEDER Langjährige Weggefährten Dass wir mit dieser Strategie auf einem guten Weg sind, zeigen sowohl die Gesundheitsquote der BIB, die deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt als auch die Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch im letzten Jahr konnten wir auf zahlreiche Jubiläen zurückblicken: Josefina Alcaide-Ortega, Dirk Jansen, Irmgard Kleine-Altekamp, Kristina Kohnke, Wiebke Teigelack, Christoph Lücker und Thomas Gregorius konnten wir zu zehn gemeinsamen Jahren gratulieren. Doppelt so lange – 20 Jahre – gestaltet Heinz-Peter Heidrich den Weg der BIB bereits mit und Annelie Jakobsmeier und Dirk Brandenbusch feierten ihr silbernes BIBJubiläum. Insgesamt liegt die durchschnittliche Betriebszugehörigkeitsdauer – trotz der stetig wachsenden Mitarbeiterzahl – bei 12,5 Jahren.

Wir werten dies als Zeichen, dass wir mit unserer Strategie auf dem richtigen Weg sind. Auch in Zukunft werden wir unsere Investitionen in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter aufrecht erhalten. Im laufenden Jahr sind bereits Projekte gestartet, mit denen wir zum einen ein Stimmungsbild der Mitarbeiter einfangen und zum anderen die Zusammenarbeit auf allen Ebenen verbessern möchten. Denn ein gutes Betriebsklima ist die Basis für begeisterte Mitarbeiter, die aktiv am Erfolg der Bank mitarbeiten. Mitarbeiterbegeisterung sehen wir dabei als Grundlage für Kundenbegeisterung – und die ist unser Ziel.

MITGLIEDSCHAFTEN Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V. (RWGV) 48163 Münster Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) 10785 Berlin Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen (IHK) 45127 Essen Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. 14197 Berlin pro Ruhrgebiet e.V. 45029 Essen

Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. 14193 Berlin bku–Bund katholischer Unternehmer e.V. 50676 Köln Initiativkreis Ruhr GmbH 45128 Essen Kompetenz-Netzwerk Führung & Gesundheit e.V. 45134 Essen Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e.V. (VfU) 86150 Augsburg

Wir gedenken unserer im Jahr 2015 verstorbenen Mitglieder Anna Elisabeth Bömelburg Anneliese Kraft Horst Rehermann Jutta Lübbering Hans-Joachim Wiethoff Hildegard Weier Johann-Heinrich Peters Anny Loth Hans Werner Günther Klara Labusch Eleonore Beckmann Ernst Otrzonsek Anni Thiel Manfred Schwering Romuald Kubina Dr. Reinhart Franke Dr. Klaus-Peter Bergmann Gabriele Dürholt Reinhard Lauer Baldur Hermans Ottilie Hoppe Karl-Josef Drath Dietmar Preiß

Hiltrud Wolters Kasimir Jach Hermann-Josef Scherer Gertrud Hecken Alfons Hilpert Christa Vordenbäumen Paul Pietrowsky Johannes Knaup Heinrich Bühlbecker Elmar Wagner Norbert Küpper Felix Heinrichs Gertrud Evers Manfred Pötschick Heinrich Engel Anni Thomas Anneliese Döring-Beelte Ruth Prior Alfred Gutowski Klaus-Peter Janert Magdalene Jakobi Norbert Essink Peter Schäfer

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