Bayern-Spezial

May 2, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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08/2012

FOOD

NONFOOD

DROGERIE

Markantes Kooperation steigert Umsatz BayWa/Hellweg Baumarkt-Allianz eröffnet Markt Energiekosten Investieren zahlt sich aus Süßwaren Stevia-Trend bietet Chancen

Bayern-Spezial

Oktoberfest am Point of Sale Se

ite

– 25

28

Editori al LEBENSMITTELHANDEL

IMPULS

DROGERIEMARKT

BAU / GARTEN / TECHNIK

CASH UND CARRY

Prozesse statt Preise Die Mehrzahl der Handelsunternehmen und Markenartikler nutzt die finanziellen Vorteile, die Kooperationen bieten, nicht im Ansatz aus. Das hat eine vom Beratungsunternehmen McKinsey gemeinsam mit der ECR-Europe-Organisation initiierte Branchenumfrage ergeben (siehe Seite 12 ff.). Die Studie macht einmal mehr deutlich, wo die Wertschöpfungspotenziale wirklich liegen – nämlich in den rückwärtigen Prozessen. Die Bereitschaft, dabei zu kooperieren, besteht sowohl auf Handels- als auch auf Industrieseite. Allerdings ist die Kooperationsbereitschaft auf Handelsseite weitaus ausgeprägter als auf Lieferantenseite. Das stellen auch wir regelmäßig in unseren Bemühungen fest. Der wichtigste kooperative Hebel ist ein hocheffizienter, nachhaltiger Datenfluss. Der effiziente Umgang mit Daten, Informationen und Kommunikation in Zeiten neuer Gesetze bedingt sich dabei gegenseitig – als Holund Bringschuld. Die bevorstehende EU-Kosmetikverordnung und die Lebensmittelinformationsverordnung verschärfen diese Notwendigkeit. Das Ausmaß der neuen Verordnungen scheint vielen Lieferanten noch nicht bewusst. Die neuen Gesetze tangieren nämlich maßgeblich die Kennzeichnung, die Aufmachung, die Werbung und das mündliche Verkaufsgespräch. Wir sind deshalb zurzeit dabei, ein Produkt-Management-InformationsSystem (PROMIS) aufzubauen, das möglichst alle relevanten Produktinformationen umfassen wird. Und: Die daraus resultierenden Skaleneffekte sind für alle Beteiligten erheblich. Das klassische Wettbewerbsinstrument Preis ist in vielen Ländern ausgereizt. Eine weitere Verschärfung führt zwangsläufig zu noch mehr Konzentration – mit Folgen für Markenartikelunternehmen und Verbraucher. Wir setzen deshalb auf prozessorientierte Dienstleistungen, die nachweislich zu signifikanten Effizienzsteigerungen im Wertschöpfungsprozess führen. Lieferanten, die dabei Kooperationen nur als Beziehungspflege verstehen, verschenken wertvolle Ressourcen.

Franz-Friedrich Müller

Franz-Friedrich Müller Geschäftsführer MARKANT AG

Markus Tkotz Geschäftsführer MARKANT AG

Markus Tkotz

3

Inhaltsverzeichnis LEBENSMITTELHANDEL

IMPULS

DROGERIEMARKT

BAU / GARTEN / TECHNIK

12 | Markantes

CASH UND CARRY

STRATEGIE & MANAGEMENT

Welche Vorteile es Handel und Herstellern bietet, wenn sie am POS und in der Lieferkette kooperieren.

MARKANTES: Handel und Hersteller Wie Kooperation für Umsatz sorgt. MARKANT-Mitglied: BayWa Wie der neue Markt in Bad Tölz überzeugt. SERIE: Kooperation 3.0 Warum der Euro Europa zusammenhält. STRATEGIE: Energiekosten Warum sich Investitionen auszahlen. MANAGEMENT: Investitionsgüter Was moderne PC-Waagen leisten. STRATEGIE: Glühbirnenverbot Welche Alternativen Hersteller empfehlen.

16 | MARKANT-Mitglied

12 16 18 20 22 24

SORTIMENTE

Was der neue BayWa-Markt in Bad Tölz bietet und wie sich die Allianz mit Hellweg künftig auswirkt.

Bayern-Spezial: Wiesn-Stimmung Was zum Oktoberfest in die Regale gehört. 32 Süße Backwaren: Mini-Formate Warum Mini und Premium im Trend liegen. 34 Süßwaren: Stevia-Chancen Welche Chancen der Süßstoff eröffnet. 36 Hygienepapiere: Marken-Power Welche Strategien Markenartikler verfolgen. 38 Tabakwaren: Packungs-Wettbewerb Warum die Hersteller Vielfalt fordern. 40

34 | Süße Backwaren

RUBRIKEN

Wie die Hersteller von Süßen Backwaren den Wunsch der Kunden nach Convenience bedienen.

Editorial Branchennachrichten Aktionstimer Marktforschung Nonfood Industrienachrichten Neue Produkte mit „Produkt des Monats“ Aktionen mit „Aktion des Monats“ Ausblick

Impressum MARKANT HandelsMagazin

57. Jahrgang

3 6 25 29 30 31 44 48 50

Titelbild: Masterfile

Erscheint einmal im Monat für Mitglieder und Partner der MARKANT HERAUSGEBER MARKANT Handels und Service GmbH im Auftrag der MARKANT AG, Pfaffikon (CH) Internet: www.Markant.com KONZEPTION UND INHALT Bernhard Delakowitz, Tel. 0041 584502506 Mario D’Aquila, Tel. 0781 616-182 REDAKTIONSBEIRAT Michael Gerling, Geschäftsführer des EuroHandelsinstituts (EHI), Köln REDAKTION Klaus Mehler (Chefredakteur), Tel. 07225 916-250 René Seebacher (Chef vom Dienst), Tel. 07225 916-259 Bernd Liening (frei) GRAFIK Alexandra Zimmer, Dorothea Gebauer FOTOREDAKTION Stefanie Brückner

MITARBEITER DIESER AUSGABE Mario D’Aquila, Bernhard Delakowitz, Pascal Galliot, Danica Hensel, Klaus Manz, Steffi Simone Müller, Brigitte Oltmanns, Ulrike Ostrop ANZEIGEN medialog GmbH & Co. KG ANZEIGENLEITUNG Matthias Stichling, Tel. 07225 916-276 ANZEIGENVERKAUF Dirk Oliver Feige, Tel. 07225 916-272 Oliver Aufmwasser, Tel. 07225 916-273 ANZEIGENDISPOSITION Tel. 07225 916-281 ANZEIGENSCHLUSS Vier Wochen vor Erscheinen. Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 12, gültig ab 1.1.2012 Einzelverkaufspreis € 5,40

item GmbH Brunckstraße 20 67346 Speyer Tel. 06232 643255 Fax 06232 643260 E-Mail: [email protected] DRUCK E&B engelhardt und bauer Druck und Verlag GmbH REPRO w&co MediaServices, München VERLAG medialog GmbH & Co. KG Medienplatz 1 76571 Gaggenau Tel. 07225 916-230 Fax 07225 916-290 Internet: www.medialog.de E-Mail: [email protected] ISSN 0948-0463

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Die Zeitschrift wird zum Monatsanfang ausgeliefert. Reklamationen über nicht erhaltene Hefte können beim Verlag nur innerhalb von drei Monaten nach der zuletzt fälligen Zustellung gestellt werden. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder im Falle höherer Gewalt (z.B. Streik etc.) besteht kein Entschädigungsanspruch. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. ©medialog GmbH & Co. KG, Gaggenau, Germany.

w

B ranchennachrichten IMPULS

Kaufland-Filialen ausgezeichnet Neun Kaufland-Filialen sind vom Handelsverband Deutschland mit dem Zertifikat „Generationenfreundliches Einkaufen“ ausgezeichnet worden. Das bundesweite Qualitätszeichen wird seit 2010 an Einzelhändler in Deutschland verliehen und ist für drei Jahre gültig. Die Unternehmen werden anhand von 58 Kriterien in unterschiedlichen Kategorien von unabhängigen Testern geprüft. Online-Handel boomt Der Online-Handel mit Waren hat laut einer Studie des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels im zweiten Quartal 2012 um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zugelegt. Im E-Commerce wurde von April bis Juni ein Umsatz von 6,6 Milliarden Euro erzielt. Gemessen am gesamten Versandhandel mit 9,1 Milliarden Euro Umsatz im zweiten Quartal ist das ein Anteil von 72,3 Prozent. Migranten sind markentreu Migranten sind keine Schnäppchenjäger, sondern bei Marken ihres Vertrauens sogar die deutlich besseren Markenbotschafter. Das ist das Ergebnis einer von Mediaplus in Auftrag gegebenen und von Facit Digital durchgeführten Studie. Der Anteil der Befragten, die stets auf der Suche nach Billig-Angeboten sind oder Markenartikel gezielt zu Sonderpreisen kaufen, war unter den Nicht-Migranten größer. Frankfurter Zeil ist die Nummer eins Die Frankfurter Einkaufsmeile Zeil ist Deutschlands meistbesuchte Einkaufsstraße. Die Kölner Schildergasse als bisheriger Spitzenreiter und die Kaufingerstraße in München folgen auf Platz zwei und drei. Dies ist das Ergebnis der Passantenfrequenzzählung 2012 von Jones Lang LaSalle. ARD kritisiert EC-Kartenterminals Beim Zahlen mit EC-Karte bestehen einem Bericht des ARD-Magazins „Monitor“ zufolge große Sicherheitslücken. Einem beauftragten IT-Experten sei es gelungen, sich von außen über ein lokales Netzwerk in ein Artema-Hybrid-Terminal von Verifone einzuwählen und die EC-Kartendaten auszulesen. Das POS-Terminal ist im deutschen Einzelhandel weit verbreitet. 300.000 Geräte sollen im Einsatz sein.

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DROGERIEMARKT

BAU / GARTEN / TECHNIK

CASH UND CARRY

LEKKERLAND

Logistikzentren zertifiziert Die 15 Food-Logistikzentren von Lekkerland Deutschland sind erneut nach IFS Logistics zertifi ziert worden. „Wir freuen uns sehr, dass wir bei der diesjährigen Überprüfung unserer Zertifi kate in allen Logistikzentren bei Werten über 95 Prozent des Erfüllungsgrades liegen. Damit erreicht Lekkerland deutschlandweit das sogenannte Höhere Niveau“, so Stefan Punke, Geschäftsführer Lekker-

land Deutschland. Die externen Auditoren des TÜV Süd, einer international tätigen Zertifi zierungsgesellschaft, überprüften die Zentren und stellten jedem Standort ein Zertifikat aus. Bei der IFSLogis tics-Zertifizierung, die für ein Jahr ausgestellt wird, liegt der Schwerpunkt auf Hygiene und Risikomanagement, Temperaturführung, Warenwirtschaft, Sauberkeit und Produkt-Rückverfolgbarkeit.

AFG

Discounter verlieren bei Mehrweg Discounter haben 2011 laut Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke beim Vertrieb alkoholfreier Getränke noch deutlicher an Marktanteilen verloren als im Jahr zuvor. Zwar nahmen Discounter im Jahr 2011 in Deutschland im AfG-Segment mit 54,4 Pro-

zent weiterhin den größten Anteil beim Vertrieb ein (2010: 55,3%). Gewachsen ist jedoch der traditionelle Lebensmittelhandel: 13 Prozent Vertriebsanteil ergeben ein Plus von 0,8 Prozent im Jahresvergleich. Auch SB-Warenhäuser (23,5%; +0,8%) legten zu.

FAMILA

Couponing-Aktion mit örtlichem Kino Eine neuartige Kooperation mit dem Lebensmitteleinzelhandel hat der Couponing-Spezialist Acardo Anfang Juli gestartet. Gemeinsam mit dem Lebensmittelhändler famila hat das Acardo-InstoreMedium „besser einkaufen“ die Kinobranche mit eingebunden. Das Dersa-Kino im niedersächsischen Damme testete zum Kinostart von „Ice Age 3D“ die Coupon-

Via Couponheft „besser einkaufen“ kooperiert famila in Damme mit einem örtlichen Kino.

verteilung über das Couponheft in Kooperation mit dem örtlichen famila-Markt. In einer individuell gestalteten Ausgabe von „besser einkaufen“ wurde der Filmstart auf der Titelseite beworben.

Fotos: Acardo, dm

LEBENSMITTELHANDEL

B ranchennachrichten LEBENSMITTELHANDEL

IMPULS

DROGERIEMARKT

BAU / GARTEN / TECHNIK

Rossmann übernimmt Ihr Platz-Filialen Rossmann übernimmt 104 der insgesamt 490 Filialen aus dem Netz der Schlecker-Tochter Ihr Platz. Das hat das Unternehmen mitgeteilt. Im Rahmen des Vertrages sollen alle Mitarbeiter dieser Filialen von Rossmann übernommen werden. Mit dieser Vereinbarung werden laut Rossmann 800 Arbeitsplätze langfristig gesichert.

DM

Gütesiegel für Alverde Die dm-Qualitätsmarke Alverde ist mit dem Gütesiegel „Green Brand Germany“ ausgezeichnet worden. Mit diesem Siegel werden Marken geehrt, die nachweisbar ökologische Nachhaltigkeit praktizieren. Ulrich Maith, dm-Geschäftsführer und verantwortlich für die Qualitätsmarken, nahm das Zertifi kat in Karlsruhe entgegen: „Wir freuen uns über die Auszeichnung. Im Besonderen, da sie unser Engagement im Bereich Naturkosmetik würdigt und sowohl bei der Fachwelt wie

CASH UND CARRY

bei den Menschen so großen Zuspruch fi ndet.“ Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) hat die dm-Qualitätsmarken zudem mit dem DAAB-Innovationspreis ausgezeichnet. „Diese Auszeichnung würdigt unsere innovativen Entwicklungen bei den Ultra-Sensitive-Produkten“, so Maith.

dm stellt mehr Azubis ein Zum Ausbildungsstart 2013 bietet das Drogeriemarktunternehmen dm deutschlandweit 1.500 neue Ausbildungsplätze an. Das Karlsruher Unternehmen schafft damit 200 Stellen mehr als im Jahr 2012. Kundenzeitschriften bleiben beliebt Die Auflagen von Kundenzeitschriften sind in den vergangenen Jahren stabil geblieben. Dies teilt das Institut der Deutschen Wirtschaft mit. Das sogenannte Corporate Publishing oder auch webbasierte Informationsangebote seien wichtig für den Vertrieb.

MUST-HAVE IN DIESEM SOMMER

Rauchen kann tödlich sein. Der Rauch einer Zigarette dieser Marke enthält 10 mg Teer, 0,8 mg Nikotin und 10 mg Kohlenmonoxid. (Durchschnittswerte nach ISO)

B ranchennachrichten IMPULS

Lampenumsatz bricht ein Der Leuchtenmarkt hat 2011 laut Branchenfokus des IFH wieder Einbußen verzeichnen müssen. Danach ist das Gesamtmarktvolumen um 1,8 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro gefallen. Während die Leuchtensegmente passabel abschneiden, ist der Nachfrageeinbruch auf dem Lampenmarkt heftiger ausgefallen als erwartet. Der Lampenumsatz 2010/11 ist um 24,8 Prozent eingebrochen.

DROGERIEMARKT

BAU / GARTEN / TECHNIK

FARBEN, LACKE UND TAPETEN

Wachstum um 6,6 Prozent

Der Markt für Farben, Lacke und Tapeten konnte 2011 die im Jahr zuvor eingeleitete Trendwende eindrucksvoll bestätigen. Nach dem bereits positiven Jahr 2010, in dem der Farben- und Tapetenmarkt um knapp vier Prozent gewachsen war, wurde das Vorjahresergebnis im Jahr 2011 laut Institut für Handelsforschung (IFH) noch einmal deutlich übertroffen: Das

Marktvolumen erhöhte sich um satte 6,6 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Auf Pro-Kopf-Ausgaben umgerechnet gab damit jeder Deutsche im Jahr 2011 durchschnittlich 46 Euro für Tapeten, Farben und Co. aus. Grund für die positive Entwicklung ist laut IFH die Erholung des Farbenmarktes von den Nachwirkungen der Finanzkrise. Einziges Sorgenkind der Branche sei derzeit der Rohstoffbereich, dessen Preisentwicklung die Marge der Hersteller spürbar verringere. Insgesamt dominieren im Segment Farben, Lacke und Tapeten die Bau- und Heimwerkermärkte die Distribution an den Endkunden. So wurden in den vergangenen Jahren laut IFH durchschnittlich 55 Prozent der Umsätze auf Endverbraucherebene durch die Baumärkte generiert.

STUDIE

GRÜNE STROMHÄNDLER

Lange Wartezeiten

Anti-Holzkohle-Front

Das Deutsche Institut für ServiceQualität hat Deutschlands Gartencenter unter die Lupe genommen und in puncto Servicequalität als „gut“ bis „ausreichend“ bezeichnet. Untersucht wurden 120 Märkte von zwölf Gartencentergruppen. Größtes Defi zit: lange Wartezeiten. Mehr als vier Minuten mussten sich Kunden im Schnitt gedulden, bis ein Verkäufer für sie Zeit hatte. Nur in jedem dritten Fall gingen Mitarbeiter aktiv auf die Kunden zu. Kritisiert wurde zudem mangelhafte Beratung.

Der Ökostromanbieter L ichtblick macht Front gegen das Grillen mit Holzkohle. Pro – nicht näher quantifi ziertem – „Grillgang“ setze ein Holzkohlegrill fast sieben Kilogramm Kohlendioxid frei, so viel wie ein Auto auf 35 Kilometern, rechnet Lichtblick vor. Da in Deutschland Kohle-Grills jede Saison rund 70 Millionen Mal zum Einsatz kämen, bezeichnet Lichtblick Holzkohle als „Klimakiller“. Aber der Stromhändler kennt auch eine Alternative für die Grillfans: Elektrogrills mit Ökostrom.

Mietpreise bei Baumärkten schwanken Die Mietpreisspanne für Baumärkte liegt in Deutschland zwischen monatlichen drei und 13 Euro pro Quadratmeter. Dies geht aus dem DIWG/STIWA Valuation-Report „Trends im Einzelhandel: Aktuelle Marktentwicklungen bei Baumärkten“ hervor. Im Durchschnitt beläuft sich der Mietzins auf 7,84 Euro pro Quadratmeter. Blumen, Pflanzen & Co. legen zu Gegenüber dem ersten Quartal 2011 kann der Einzelhandel mit Blumen, Pflanzen, Sämereien und Düngemitteln nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im laufenden Jahr einen Umsatzzuwachs von real 2,7 Prozent vorweisen. Zurückzuführen sei dieses Ergebnis vor allem auf den Monat März, für den real ein Umsatzzuwachs von 13,5 Prozent errechnet wurde. Metallwaren verlieren zweistellig Ein starkes Umsatzminus im Vorjahresvergleich meldet das Statistische Bundesamt für den Einzelhandel mit Metallwaren, Anstrichmitteln sowie Bau- und Heimwerkerbedarf für den April. Real sind die Umsätze der Branche um 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Investitionen ins Heim geplant Fast die Hälfte der Deutschen (49%) will in den kommenden zwölf Monaten in Hausumbau oder -renovierung investieren. Im Vergleich zum Vorjahr (22%) hat sich die Quote laut Europa Konsumbarometer von Commerz Finanz mehr als verdoppelt. Baubedarf-Nachfrage rückläufig Der Umsatz des Einzelhandels mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf ist im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat real um ein Prozent gesunken.

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CASH UND CARRY

Foto: Fotolia/archideaphoto

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IMPULS

DROGERIEMARKT

BAU / GARTEN / TECHNIK

CASH UND CARRY

Innovation mit Designpreis: klappbares E-Bike „Robrady“.

Die ganze Welt des Fahrrads: Mehr als zwei Dutzend Aussteller zogen in Worms alle Register.

MARKANT NONFOOD

Perfekte Show rund ums Rad

Display auf Rädern: Pflegeprodukte von Klever (Ballistol).

Fotos: T. Schindel

Aktuelle Neuheiten und Warenbündelungsräder des Jahres 2013, Zubehörsortimente und neue POS-Lösungen: Die Zentralmusterung „Fahrrad & Zubehör“ der MARKANT ließ keine Wünsche offen. Mehr als zwei Dutzend Aussteller haben im Juni im Musterungszentrum von MARKANT Nonfood in Worms die aktuelle Welt des Fahrrades in allen Facetten dargestellt. Zahlreiche Mitarbeiter aus Einkauf und Vertrieb der MARKANT-Mitgliedsunternehmen nutzten die Musterung und den Kommunikationstag Ende Juni für ihre Planungen der Saison 2013. Einen Schwerpunkt bildete das große Angebot an bewährten Modellen und aktuellen Neuheiten bei den E-Bikes. Neben den Großen der Branche hatte MARKANT auch junge Anbieter wie die Firma Innovative Bikes mit dem klappbaren E-Bike der Marke „Robrady“ in bisher einzigartiger Ein-Arm-Schwingentechnologie gewinnen können. Umfassend dargestellt waren auch

alle Bereiche des Zubehörs mit Verkaufshilfen für die SB-Flächen. So stand bei Prophete die neue Präsentation für 2013 im Fokus, deren Ziel eine sportivere Wahrnehmung durch den Kunden ist. Bei InterUnion lag der Schwerpunkt auf dem neuen Zubehör unter der Marke „Fischer“, welches nach der erfolgreichen Einführung der E-Bikes unter diesem Label 2013 flächendeckend umgesetzt werden soll. Beeindruckend war die Riesenauswahl an Rädern und Zubehör für die Warenbündelung der Saison 2013. Gerade im Bereich der Fahrräder wird die Warenbündelung seit Jahren für die MARKANTMitglieder immer bedeutender, da hier die wichtigsten Modelle durch MARKANT vorgestellt werden.

Sicherheit mit Warentest: Fahrradhelm von Prophete.

Exklusiv bei MARKANT: Warenbündelung für 2013.

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DROGERIEMARKT

BAU / GARTEN / TECHNIK

CASH UND CARRY

Farbwelt: Haushaltswaren in wertigen Farben und Formen.

Farb- und Themenwelten: Gartenmöbel, Campingbedarf und Textil farblich aufeinander abgestimmt.

MARKANT NONFOOD

Importmacht aus Worms

EU-Holz-Verordnung: große Sortimente an FSC-Möbeln.

INFO

ZHG

Als Servicegesellschaft der MARKANT AG bündelt und bearbeitet die Zentrale Handelsgesellschaft – ZHG – mbH alle wichtigen Aktionsartikel und Sortimente des Nonfood-Eigengeschäfts. Auf den Importbörsen am Standort Worms können die Kooperationspartner alle Neuheiten begutachten und ihre benötigten Mengen bestellen. Die ZHG bündelt diese, sorgt für eine termingerechte Verschiffung und pünktliche Auslieferung in Deutschland und Europa.

10

Haushaltswaren, Freizeit-Sortimente, Textilien und Spielwaren mit allen Neuheiten für die Saison 2013: Im Juli demonstrierte die ZHG geballte Kompetenz auf ihren Importbörsen. Eine besonders eindrucksvolle Demonstration ihrer Importwaren-Kompetenz lieferte die Zentrale Handelsgesellschaft – ZHG – mbH, eine Servicegesellschaft der MARKANT AG, im Juli auf drei parallel laufenden Importbörsen. Dafür hatten die Produktmanager der ZHG auf den Importmärkten in Fernost mehr als 800 Neuheiten für die Saison 2013 aus den Warengruppen Haushaltswaren/GPK, Freizeit (Camping, Gartenmöbel, Grills, Spielwaren etc.) und Textil (Heimtextilien, Kinder- und Bademode etc.) ausgewählt, die dann zu Themenwelten gebündelt in Worms präsentiert wurden. Das Besondere dieser Importbörse: Die nahezu ausschließlich in Themenwelten – etwa Gartenmöbel,

Tischwäsche, Geschirr, Deko, Grillgeräte – ausgestellten Produkte überzeugten mit aufeinander abgestimmten Designs und Farben, lieferten so nicht nur Sortiments-, sondern auch Aktions-Ideen für die Vertriebsschienen der MARKANTMitgliedsunternehmen. Die Resonanz auf dieses stimmige und vertriebsorientierte Importbörsen-Konzept war entsprechend groß: Alle größeren MARKANTMitgliedsunternehmen waren mit ihren Verantwortlichen aus Einkauf und Vertrieb vertreten. Welche Mengen die „Importmacht“ aus Worms bewegt, zeigte in der letzten Saison 2011 das Beispiel der Sommer-, Spiel- und Badeartikel: Allein davon wurden mehr als 100 Container importiert.

Fotos: T. Schindel

Textilwelt: Heimtextilien in frischen, modischen Designs.

M arkantes LEBENSMITTELHANDEL

IMPULS

DROGERIEMARKT

BAU / GARTEN / TECHNIK

CASH UND CARRY

HANDEL & HERSTELLER

Gemeinsam mehr Gewinn Kooperationen am POS und in der Lieferkette: Zwei starke Hebel, mit denen Handel und Hersteller ihren Umsatz und Gewinn steigern können. Die Ergebnisse einer neuen Studie.

G

emeinsame Sortimentsgestaltung, Produktverkostungen in Supermärkten und Verbesserungen entlang der Lieferkette: Es gibt viele Felder, auf denen Handel und Hersteller mehr oder weniger eng zusammenarbeiten. Zwei Drittel der Händler und mehr als die Hälfte der Hersteller führen inzwischen regelmäßig gemeinsame umfangreiche Projekte durch. Aber nur 60 Prozent dieser kooperationswilligen Unternehmen erreichen dadurch auch nennenswerte Umsatzsteigerungen

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und Kostenreduktionen. Das belegt eine Branchen-Umfrage von ECR Europe, einem Verband von Händlern und Herstellern, gemeinsam mit der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Befragt wurden rund 140 Unternehmen, davon 31 Händler, 97 Konsumgüterhersteller und zwölf Dienstleister aus 13 europäischen Ländern. Erstmals echte Datenbasis Auf den ersten Blick überrascht es, dass relativ viele Unternehmen – immerhin ein Drittel

der Handelsunternehmen und fast die Hälfte der Hersteller und Lieferanten – über die reine Lieferbeziehung hinaus noch gar keine weitergehenden Kooperationen eingehen. „Das Thema der Kooperation von Händlern und Herstellern steht tatsächlich noch am Anfang“, bestätigt McKinsey-Partner Dr. Jens Weng. Die Studie sei auch die erste, die hier eine konkrete Datenbasis schaffe. Dr. Weng: „Vorher gab es zwar Berichte über einzelne Projekte, aber kaum konkretes Zahlenmaterial zur breiten Wirkung

und Durchführbarkeit von Kooperationen.“ Die nun vorliegenden Daten ergeben ein differenziertes Bild über das Kooperationsverhalten von Handel und Industrie, die Art der Projekte, die wirtschaftlichen Effekte und auch die organisatorischen Grundlagen der Zusammenarbeit.

ZAHLEN UND TRENDS

Kooperationsmodelle

Noch finden die meisten Kooperationen zwischen Handel und Industrie auf den Gebieten Marketing und Vertrieb statt. In Zukunft aber stehen die Optimierung von Logistikprozessen und nachfragegesteuerte Liefersysteme on top der To-do-Liste.

Vertriebs-Kooperationen

Steigerung Umsatz Prozent

POS-Aktionen/Promotions

7,3

Steigerung Gewinn Prozent 4,2

Strategische Promotionplanung

6,2

Gewinn für Händler

Gemeinsame Innovationen

5,8

Im Durchschnitt bewirken erfolgreiche Kooperationsprojekte laut Studie einen Umsatzanstieg von sechs Prozent und eine Erhöhung des Gewinns um vier Prozent. In der Spitze liefern einzelne Projekte auch weit höhere Werte. Bei den erfolgreichen Projekten kristallisieren sich einige besonders lohnenswerte Felder für Kooperationen heraus – und zwar für beide Seiten, Handel und Hersteller, gleichermaßen. Besonders die gemeinsame Arbeit an Vertriebsund Sortimentsthemen – zum Beispiel Promotions und Warengruppenmanagement – kurbeln Verkauf und Profitabilität an. Allerdings profitieren nicht beide Seiten in gleichem Maße von solchen Projekten. „Während Händler zu 65 Prozent aussagten, die Zusammenarbeit habe einen positiven finanziellen Effekt be-

Category Management

5,3

3,8

Shop-Einrichtung/POS-Medien

5,2

4,4

INFO

McKinsey

McKinsey & Company sieht sich als die in Deutschland und weltweit führende Unternehmensberatung für das Topmanagement. 26 der 30 DAX-Konzerne zählen aktuell zu den Klienten. Die Consumer & Retail Practice von McKinsey ist mit weltweit mehr als 200 Partnern und über 300 Beratern die größte Beratung für Handels- und Konsumgüterthemen. In den vergangenen fünf Jahren hat McKinsey 21 der 25 führenden Konsumgüterunternehmen und fast zwei Drittel der 25 größten Einzelhändler weltweit in mehr als 2.900 Projekten beraten.

Logistik-Kooperationen

3,0 Ø 6,0

Senkung OoS * Prozent

4,2

Senkung Kosten Prozent

Warenfluss und Logistikprozesse

4,7

5,1

Nachfrageplanung und -erfüllung

4,1

5,6

Nutzung von Produktionsressourcen

3,3

Material- und Produkthandling Gemeinsame Rohwarenbeschaffung

2,1 k.A.

* OoS = Out of Stocks

wirkt, bestätigte dies nur die Hälfte der Hersteller“, sagt Xavier Hua, Geschäftsführer von ECR Europe. Am deutlichsten fallen die Unterschiede der finanziellen Effekte bei Verbesserungsprojekten in der Lieferkette aus. Die befragten Händler stellten eine Kostensenkung von mehr als sieben Prozent fest, während in der Industrie nur knapp zwei Prozent erreicht wurden. Auch dies sind nur die Durchschnittswerte. Marktanteile für Industrie „Viele Industrieunternehmen sehen Kooperationsprojekte vor allem als Möglichkeit, ihre Beziehung zu den Handelsunternehmen zu vertiefen und dadurch Marktanteile zu gewinnen“, erklärt Jochen Großpietsch, Experte für SupplyChain-Themen bei McKinsey, dieses Ungleichgewicht. „Hersteller sind daher eher bereit, kurzfristig

Ø 3,5

Ø 3,9

3,1

Ø 4,6

4,5 k.A. Quelle: McKinsey & Company

in die Zusammenarbeit zu investieren, während im Handel oft ein viel stärkerer kurzfristiger Ergebnisdruck herrscht.“ Topmanagement in der Pflicht Um die gemeinsamen Projekte möglichst profitabel für beide Seiten zu gestalten, sind aus Sicht der Befragten vor allem zwei Faktoren entscheidend: Ressourcen, vor allem auch personelle, speziell für die jeweilige konkrete Zusammenarbeit im Unternehmen schaffen – und Unterstützung durch das Topmanagement beider Partner. Fehlen allein diese Elemente, kommt es laut 40 Prozent der Befragten fast zwangsläufig dazu, dass die gemeinsamen Aktionen fehlschlagen und nur Kosten und Anstrengungen verursachen. Während derzeit noch die meisten erfolgreichen Projekte auf der Vertriebs- und Sortimentsseite lie-

13

M arkantes IMPULS

gen, zeichnet sich inzwischen zunehmend eine Verschiebung zu Supply-Chain-Themen ab. Die Umfrage hat ergeben, dass Themen rund um Bedarfsplanung, Logistik und Prozessoptimierung an Bedeutung zunehmen. Dabei gilt nicht nur die Optimierung bilateraler Logistikprozesse zwischen einzelnen Unternehmen als Option zur Effi zienzsteigerung, sondern auch die Beteiligung verschiedener anderer Unternehmen an geeigneten gemeinsamen Logistikprojekten. Digitale Zukunftsthemen Als „das“ Top-Zukunftsthema wird indes der digitale Projektbereich genannt. Zur Zeit kooperieren erst sehr wenige Handels- und Herstellerunternehmen auf den Feldern E-Commerce und Social Media. Dennoch sind sich die Unternehmer europaweit einig: E- und M-Commerce (Mobile Commerce, d. Red.) sowie Social Media sind für Händler und Hersteller die Kernbereiche in der Zusammenarbeit der Zukunft. Dabei wird es nach Auffassung von ECR Europe und McKinsey in erster Linie darauf ankommen, neuen Nutzwert für die Konsumenten zu schaffen und infolgedessen die eigenen Umsätze und Erträge zu erhöhen. INFO

ECR Europe

ECR Europe (Efficient Consumer Response Europe) ist eine gemeinsame Plattform von Herstellern und Händlern mit dem Ziel, „durch Kooperation nachhaltigen Wert für die Kunden zu erzielen“. Die NonProfit-Organisation unterstützt Händler und Hersteller aus der Konsumgüterindustrie dabei, ihre Lieferkette effizienter zu gestalten, Geschäftswachstum zu erzielen und für ihre Kunden Mehrwert zu schaffen. Seit November 2010 ist ECR Europe der strategische Partner des internationalen Consumer Goods Forum und arbeitet mit ihm auf europäischer Ebene zusammen.

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DROGERIEMARKT

INTERVIEW

BAU / GARTEN / TECHNIK

CASH UND CARRY

McKinsey

„Noch sind die meisten nicht so weit“ Dr. Jens Weng, Partner bei McKinsey, zu den Chancen und Herausforderungen in Handelsunternehmen, mit Kooperationsmodellen den Erfolg zu steigern. Wie erklären Sie sich, dass trotz der nachgewiesenen Erfolge viele Händler und Hersteller keine speziellen Kooperationsmodelle unterhalten? Die Gründe, warum Unternehmen nicht kooperieren, sind vielschichtig: Ein Grund sind die Reifegrade der jeweiligen Unternehmen selbst. So macht es wenig Sinn, zum Beispiel eine gemeinsame Nachfrageplanung durchzuführen, wenn nicht auf Händler- und Herstellerseite bereits Prozesse, Daten und entsprechende Fähigkeiten vorhanden und optimiert sind. Die unternehmensinterne Optimierung steht klar vor der unternehmensübergreifenden Optimierung. Noch sind die meisten Unternehmen nicht so weit. Ist das Ausland einen Schritt weiter? In Deutschland ist das Verhältnis zwischen Händlern und Herstellern traditionell eher durch Verhandlungen geprägt als in anderen Ländern. Die Entwicklung geht aber auch hier zu einem stärkeren Miteinander – ein langer Weg, der sich aber für alle lohnt. In den USA sind die Geschäftsbeziehungen zwischen Händlern und Herstellern traditionell wesentlich kooperativer ausgerichtet. In der Lieferkette werden Ihrer Studie zufolge mit Kooperationen die größten Kostensenkungen erzielt. Was genau wird dabei typischerweise optimiert? Die Hebel zur gemeinsamen Optimierung der Lieferkette setzen bei der Planung oder der operativen Logistik an. Es geht um eine bessere Prognose der Nachfrage auf den einzelnen Stufen der Lieferkette, zum Beispiel durch geteilte Nachfragedaten oder die Erstellung einer gemeinsamen Nachfrageprognose. Es geht um die möglichst zeit- und mengengenaue Bedienung dieser Nachfrage, etwa durch Vendor Managed Inventory, und dies zu möglichst geringen Kosten, beispielsweise durch einen gemeinsam optimierten Logistikfluss. Das gilt natürlich für das komplette Sortiment – insbesondere aber für Promotionware, für die eine gemeinsame Optimierung durch die schwere Vorhersehbarkeit der örtlichen Abverkäufe, die hohe Komplexität der Abwicklung jenseits des regulären Geschäfts und

die dadurch benötigte lange Reaktionszeit von Händlern und Herstellern besonders wichtig ist. Ein Erfolgsfaktor für Kooperation sind spezielle Ressourcen im Unternehmen. An welchen Stellen müssen diese im Handel angesiedelt sein? Wichtig ist erst einmal, dass es tatsächlich Ressourcen gibt, die einen großen Teil oder sogar ihre gesamte Zeit mit Kooperation verbringen. Wo diese genau angesiedelt sind, hängt vom jeweiligen Unternehmen ab. Kooperation sollte man allerdings nicht als strategische Übung verstehen, Kooperation findet im operativen Geschäft statt. Nestlé hat Mitarbeiter seines Kundenteams – sogenannte Customer Based Coordinators – für zwei bis drei Tage pro Woche direkt zu ihren Handelskunden entsandt, um gemeinsam Promotions zu planen, Produkteinführungen zu begleiten, die Nachfrageprognose zu erarbeiten, Lieferengpässe schnell zu beheben und über weitere allgemeine Verbesserungen nachzudenken. Und das bei 17 verschiedenen Händlern in mehr als 15 europäischen Ländern. Meist arbeiten diese Customer Based Coordinators direkt mit der Supply-Chain-Abteilung, dem Einkauf und dem Marketingteam der jeweiligen Händler vor Ort zusammen. In welchen Handelsbranchen sehen Sie am ehesten die Notwendigkeit, künftig in Sachen E-Commerce mit der Industrie zu kooperieren? E-Commerce wird für alle Handelsbranchen zunehmend wichtiger. Die Frage ist eher, welche Bereiche früher als andere betroffen sein werden und wie stark. Hier spielen natürlich auch wieder die Gewohnheiten in den jeweiligen Ländern eine Rolle. Großbritannien ist beispielsweise beim Lebensmittel-E-Commerce Deutschland bei weitem voraus. Eine andere wichtige Frage ist, wie Kooperation im Bereich E-Commerce eigentlich genau aussehen kann. Hier gibt es erste Ideen, insbesondere im Bereich des digitalen Marketings oder beim Austausch von Daten zum Kundenverhalten. Sind sich beide Seiten über die Möglichkeiten im Klaren, wird schnell sichtbar, welche Branchen am ehesten betroffen sein werden.

Fotos: www.johannmayr.de (Illustration), Privat

LEBENSMITTELHANDEL

Strate gie & M anagement LEBENSMITTELHANDEL

IMPULS

DROGERIEMARKT

BAYWA/HELLWEG

Neue Allianz bringt Stärke Mehr Sortimente, regionale Akzente, attraktive Preise: BayWa hat in Bad Tölz einen neuen Bau- und Gartenmarkt eröffnet. Wie sich die neue Allianz mit Hellweg auswirkt.

Mit 7.500 qm Verkaufsfläche der Größte der Region. Das Areal hat insgesamt 18.000 qm.

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Insgesamt soll die Allianz mit Hellweg die Wettbewerbsfähigkeit der Märkte steigern und die Ertragskraft stärken. „So können wir zum Beispiel auf der Einkaufsseite mehr bündeln und erweitern“, so Werner Carl. „Wir können unsere Stärken weiter ausbauen und zugleich für unsere Sortimente von den Stärken bei Hellweg profitieren.“ In den Märkten würden die Kunden das konkret an einer größeren Auswahl bei den Sortimenten erkennen – und auch an besseren Preisen, heißt es bei der BayWa Bau- & Gartenmärkte GmbH & Co. KG. Außerdem läuft derzeit die Umstellung auf das Warenwirtschaftssystem von Hellweg. Neue Synergien „Wir werden dann kompatibel sein und in Zukunft noch mehr Synergien schöpfen können“, beschreibt das Management die Vorteile des neuen Systems, das speziell auf Einzelhandelsbelange zugeschnitten ist. Einen erfreulich hohen Standard aus Verbrauchersicht setzt der neue Bau- und Gartenmarkt in Bad Tölz bei den Sortimenten. So haben Kunden hier die Möglichkeit, ihr Elektro-Auto oder E-Bike aufzuladen: Auf dem Gelände befi n-

det sich eine Stromtankstelle. Baumarkt und Gartenbereich machen jeweils rund die Hälfte des mehr als 7.500 Quadratmeter großen Fachmarktes aus, der damit der größte in der Region ist. Regionale Spezialsortimente Damit bei den 52.000 Einzelartikeln die Übersicht nicht verloren geht, legt das 52 Mitarbeiter starke Team um Marktleiter Franz Kleisinger und Stellvertreter Sebastian Bartsch besonderen Wert auf übersichtliche Produktpräsentation und fachkundige Beratung. Neu in Bad Tölz sind zum Beispiel die Abteilungen für Fliesen und Bodenbeläge von Parkett über Laminat bis PVC sowie eine hochwertige Sanitärausstellung. Ebenfalls neu im INFO

BayWa/Hellweg

Zum 1. Januar 2012 hat der bayerische BayWa-Konzern sein Bau- und Gartenmarktgeschäft über ein Joint Venture in eine strategische Partnerschaft mit dem nordrhein-westfälischen Bau- und Gartenmarktbetreiber Hellweg eingebracht. Hellweg steuert vom Sitz Dortmund aus 89 eigene Hellweg-Filialen in Deutschland und Österreich sowie 56 BayWa Bau- & Gartenmärkte.

Fotos: BayWa Bau- & Gartenmärkte GmbH & Co. KG

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er Markt im oberbayerischen Bad Tölz ist der erste, der unter dem Dach der neuen Kooperation zwischen BayWa und dem Dortmunder Bauund Gartenmarktbetreiber Hellweg (siehe Kasten) an den Start gegangen ist. Werner Carl, Geschäftsführer der gemeinsam zum 1. Januar 2012 gegründeten BayWa Bau & Gartenmärkte GmbH & Co. KG, betonte anlässlich der Eröffnung in Bad Tölz das Besondere des traditionsreichen bayerischen Baumarktunternehmens am Standort: „Hier steht BayWa drauf, und es ist auch BayWa drin.“ Unabhängig davon erwartet das Management von der Kooperation eine ganze Reihe von Vorteilen und Synergieeffekten.

BAU / GARTEN / TECHNIK

Sortiment: Lampen und Leuchten. Für die jüngsten unter den Handwerkern gibt es im BayWalino, im Baumarkt für Kinder, Hammer, Säge, Bohrmaschine und Bauhelm im Miniaturformat. Ausdruck regionaler Verbundenheit des Marktes ist das Spezialsortiment für Landwirte, in dem unter anderem Kuhglocken zu fi nden sind. Kunden mit dem „grünen Daumen“ haben ebenfalls ihre helle Freude an einem riesigen Sortiment, das keine Wünsche offen lässt. Keine Wünsche offen lassen will auch der nächste BayWaMarkt, der im Herbst im hessischen Hanau eröffnet wird.

CASH UND CARRY

Wesentlich breitere Auswahl bei der Innendeko und beim Technikangebot mit Eisenwaren, Elektro- und Handwerkzeug sowie Arbeitskleidung. Neu: der Spezialbereich für Landwirte (links).

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SERIE : KOOPERATION 3.0

Die Zukunft des Euro Lernen aus der Finanzkrise: Das hat Prof. Dr. Hans Tietmeyer auf dem Mitgliederkongress der MARKANT gefordert. Credo des Finanzexperten: Der Euro stärkt den Zusammenhalt der EU. genügend kontrolliert. Zudem gab es innerhalb Europas keine effi ziente Fiskalüberwachung, obgleich diese festgelegt war“, so der Experte. Laut Tietmeyer ein Versäumnis der Politik, aus der die derzeitige Krise resultiere.

X Fehlerquellen zu Beginn Tietmeyers Position ist eindeutig: Eine Währungsunion ohne weiterführende politische Kooperation sei nicht möglich. Genau hier habe der

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Fehler bei Einführung des Euro gelegen: Die Euro-Zone sei noch nicht reif für eine gemeinsame Währung, weil politisch noch nicht einig genug gewesen. Eine politische Union sei unter anderem am Widerstand Frankreichs gescheitert. Zudem sei es bei der Umsetzung der Währungsunion zu Fehlentwicklungen und Defi ziten gekommen: „Entgegen den Regeln des Vertrages wurde die Auswahl der Teilnehmerländer zu großzügig vorgenommen.“ Die Teilnahmekriterien seien nicht eindeutig und scharf angewandt worden. Zudem sei in der Folgezeit von 1998 bei Beginn der Währungsunion bis zum Jahr 2008 ein weiterer schwerwiegender Fehler begangen worden: „Leistungsbilanzdefi zite und Wettbewerbsfähigkeit der Länder wurden nicht

SERIE

Kooperation 3.0

In der Serie „Kooperation 3.0“ stellt das MARKANT HandelsMagazin Strategien zum Erfolg vor. Im Überblick: 08/12: 09/12: 10/12: 11/12: 12/12:

Prof. Dr. Hans Tietmeyer Patric Heizmann Herbert Fandel Dr. Christian Gansch Richard David Precht

Fotos: medialog, A. Pröhl

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er Euro steckt in der Krise. Prof. Dr. Hans Tietmeyer macht sich daher „berechtigte Sorgen“. Der ehemalige Bundesbank-Chef warnt: „Die EuroKrise ist noch lange nicht gelöst.“ Gleichzeitig pfl ichtet der Finanzexperte Angela Merkel bei, die eine Rückkehr zur D-Mark kategorisch ausschließt: „Stirbt der Euro, stirbt auch Europa“, so die Bundeskanzlerin. Die Gründe für die EuroKrise liegen laut Tietmeyer weit zurück und sind politisch bedingt: „Die Maastricht-Konstruktion war von Beginn an fragil.“

X Forderung nach Kontrolle Als Lehre aus der Finanz- und Euro-Krise fordert Tietmeyer effektive Kontrollmechanismen: „Der Euro braucht ein dauerhaft stabiles Fundament.“ Unverzichtbar hierbei sei das Haftungsprinzip der Teilnehmerländer und mehr Kontrolle durch die Öffentlichkeit. Als positives Beispiel nennt Tietmeyer Deutschlands Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die sogenannten Wirtschaftsweisen. „Ich wünsche mir für die Europäische Union ein unabhängiges Gremium als eine Art Sachverständigenrat, der die fiskalpolitischen Probleme öffentlich macht“, sagt der Finanzexperte. Auch die Vereinheitlichung der Bankenaufsicht sei hierbei der richtige Weg.

X Warnung vor Gefahren Die Krisenbewältigung und Weiterentwicklung der Währungsunion ist für Tietmeyer eine der größten Herausforderungen für Europa. Der Experte warnt dabei vor Ansteckungsgefahren, wie die Beispiele Italiens und Spaniens nach der Griechenland-Krise gezeigt hätten. „Es geht um die historische Weichenstellung, ein weiterhin kränkelndes Europa mit möglicherweise zunehmenden Kontroversen auf ein stabiles Fundament zu stellen.“ Dabei sollte Europa mit dem Euro auf die Zukunft setzen, sagt Tietmeyer und kritisiert Forderungen nach einem Ende der Währungsunion und einer Rückkehr zu den Landeswährungen. X Argumente pro Euro Ein Ausstieg aus dem Euro würde laut Tietmeyer das politische und friedliche Miteinander in Europa gefährden. Komme es zu einem Auseinanderbrechen der Währungsunion, warnt Tietmeyer vor den Folgen: eskalierende ökonomische und politische Konflikte sowie die Gefahr der Erosion der Gemeinschaft und der gemeinschaftlichen Märkte. Dann sei die Gefahr einer Renationalisierung nicht auszuschließen. Die Verantwortungsträger in Europa sollten daher aus der Euro-Krise lernen, sich jedoch nicht an der Vergangenheit orientieren. „Der Weg zurück aus dem Euro heraus, das ist kein Weg in die Zukunft, im Gegenteil: Die Rückkehr in nationale Strukturen bedeutet eine Verkrustung der Strukturen.“ Angela Merkels Warnung vor einem Ende Europas durch den Zusammenbruch des Euro hält Tietmeyer zwar für „ein bisschen profi lierend“: „Aber darin steckt auch ein Stück Wahr-

heit“, so der Experte. Die Rahmenbedingungen für Kooperation in Europa müsse allerdings die Politik bestimmen – eine Herausforderung für die Zukunft. X Aufgaben der Zukunft Es gehe um ein Europa, das im Wettbewerb der Welt von morgen bestehen könne – innovations- und wettbewerbsfähig. Tietmeyer appeliert an die Politik, kooperativ und nachhaltig zu handeln: „Die politischen Gestalter in Europa tragen eine den nationalen Rahmen weit übersteigende Verantwortung.“ Das gemeinsame historische Fundament Europas, die unterschiedlichen nationalen Strukturen, Prioritäten und Traditionen reichten allein nicht aus, um die Probleme der Gegenwart und der Zukunft zu lösen. „Europa braucht eine dauerhaft funktionierende marktwirtschaftliche Ordnung mit einem wettbewerbsfähigen Finanzwesen und einer stabilen Währungsunion“, so Tietmeyer. Transferhilfen könnten die Gemeinsamkeit nur fördern, wenn sie die Prinzipien des Wettbewerbs und der Haftung nicht gefährdeten, sondern stärkten. Tietmeyer fordert von der Politik „den Mut, Ordnungsregeln nicht nur zu vereinbaren, sondern sie auch durchzusetzen“. Hierin liege die Herausforderung für Europa. PERSONALIEN Prof. Dr. Hans Tietmeyer war als Präsident der Deutschen Bundesbank von 1993 bis 1999 oberster Währungshüter. Tietmeyer war an allen prägenden finanzpolitischen Entscheidungen in der Geschichte der Bundesrepublik beteiligt und hatte in den 1970er- und 80er-Jahren auch internationale Führungsaufgaben inne. Heute ist Tietmeyer Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung „Chancen für alle. Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“.

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ENERGIEKOSTEN

Heute zahlen, morgen sparen Food-Händler agieren vorausschauend. Maßnahmen für mehr Energieeffizienz stehen ganz oben auf der Prioritätenliste. Denn kaum eine Investition amortisiert sich schneller.

INTERVIEW

energie der Außenluft zu entziehen und diese dann den Innengeräten zuzuführen. X Händler wollen investieren „Mit der Anlage können die erforderlichen Heizlasten eines Marktes bis zu Außentemperaturen von minus 25 Grad Celsius gedeckt werden“, erklärt Susanne Lüth, Umweltbeauftragte bei Budnikowsky.

EHI Retail Institute

„Ganzheitliche Lösungen“ Ljiljana Rakita, Projektleiterin Energiemanagement im EHI Retail Institute, empfiehlt ein systematisches Energiemanagement. Welchen Stellenwert hat die Energieoptimierung im Food-Handel? Einen sehr hohen. Bei Lebensmittelhändlern stehen insbesondere Maßnahmen zur Energieoptimierung im Bereich Kältetechnik im Fokus. Mit 70 Prozent planen viele der vom EHI befragten Unternehmen, im Bereich der Kältetechnik zu investieren. Der Einsatz von geschlossenen Kühlstrecken (mittels Decken, Nachtrollos etc.) bei der Minus-Kühlung wird ebenso zum Standard wie der Einbau von Systemen zur Wärmerückgewinnung, um die Abwärme aus der Kälteproduktion zum Beispiel für die Warmwasserbereitung zu nutzen. Wie schnell zahlen sich solche Investitionen wirklich aus? Bei der Kältetechnik sind die Amortisationszeiten länger als zum Beispiel bei der Beleuchtungsanlage. Aber gerade bei Kälte

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gilt aus Sicht der Händler: Je zukunftsträchtiger eine Innovation hinsichtlich ihres Einsparpotenzials ist, umso eher werden auch längere Pay-off-Zeiträume akzeptiert. Dies trifft beispielsweise auf CO²Kälteanlagen zu. Welchen generellen Rat geben Sie investitionswilligen Händlern? Die Möglichkeiten, durch vernünftige Modernisierungen Betriebskosten zu senken, sind mittlerweile enorm. Allerdings muss immer der Gesamtkontext eines ganzheitlichen Energiemanagements gesehen werden. Energiemanagement erfordert die systematische Erfassung, Analyse und Bewertung aller relevanten kaufmännischen und technischen Prozesse. Auf dieser Basis können Projekte aufgesetzt werden, die auch die Wechselwirkungen zwischen den Einzelmaßnahmen berücksichtigen.

Wie beim Hamburger Drogeriemarktbetreiber werden zurzeit quer durch den Handel viele energetische Projekte umgesetzt. Dass die Händler zu Investitionen entschlossen sind, zeigt eine aktuelle Untersuchung des Kölner EHI Retail Institute. Im Food-Handel, so die EHI-Studie, wollen fast alle Händler (90%) in den kommenden Jahren in stromsparende Beleuchtung, 70 Prozent in die Kühlung und 44 Prozent in die energieeffiziente Klimatisierung investieren. X Schnelle Amortisation Für derartige Projekte Geld in die Hand zu nehmen, macht betriebswirtschaftlich Sinn. Denn die Investition in Energieeffi zienz zahlt sich schnell aus. Knapp drei Viertel der vom EHI befragten Händler gehen davon aus, dass sich zum Beispiel eine neue Beleuchtungsanlage innerhalb von drei bis vier Jahren voll amortisiert – dass in diesem Zeitraum also die Investitionssumme durch Einsparungen hereingeholt wird und der Betrieb ab dann dauerhaft von den niedrigen Verbrauchskosten profitiert. „Ein angemessener Return on Invest“, bestätigt Ljiljana Rakita, Projektleiterin Energiemanagement im EHI Retail Institute.

Fotos: Fotolia/Teamarbeit, Privat

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er Hamburger Drogeriemarktfi lialist Budnikowsky greift tief in die Tasche. Um den Energieverbrauch deutlich zu senken, stattet der Händler seine über 150 Märkte nach und nach mit moderner, energieeffizienter Klimatechnik aus. Die neu installierten Wärmepumpen von Mitsubishi Electric sind in der Lage, 75 Prozent der benötigten Wärme-

X Günstige Finanzierung Dazu tragen auch die historisch niedrigen Zinskonditionen bei. Viele Food-Händler nutzen die öffentliche Förderung über das Energieeffi zienzprogramm der KfW-Bank. Für energetische Maßnahmen etwa bei KMU‘s (weniger als 250 Mitarbeiter, Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro) sind momentan Darlehen mit einem effektiven Zinssatz ab 1,00 Prozent möglich. Hinzu kommen weitere günstige Rahmenbedingungen. Zum Beispiel können bis zu drei tilgungsfreie Anlaufjahre vereinbart werden. Generelle Voraussetzungen für ein KfW-Darlehen aus diesem Programm: Eine Ersatzinvestition (zum Beispiel der Austausch der Beleuchtungsanlage) muss zu einer Energieeinsparung von mindestens 20 Prozent führen, gemessen am Durchschnittsverbrauch der vergangenen drei Jahre. Bei Neuinvestitionen muss eine Verbrauchsreduzierung von mindestens 15 Prozent im Vergleich zum Branchenschnitt erzielt werden (mehr dazu im Internet unter www.kfw.de/energieeffi zienz). Einsparungen in dieser Größenordnung lassen sich aber nicht nur durch größere Investitionsprojekte, sondern zuweilen auch durch das Drehen an kleineren Stellschrauben erzielen. Wer zum Beispiel per Luxometer die Lichtstärke in den verschiedenen Zonen seines Marktes misst, wird auf Bereiche stoßen, in denen ohne merkliche Helligkeitseinbußen mehrere Deckenlampen abgeschaltet werden können. X Kühlung im Fokus Weil mit knapp 50 Prozent am Gesamtverbrauch beteiligt, steht bei Food-Händlern insbesondere die Kühlung im Fokus. Häufig sind die Temperaturregler der Geräte unnötig hoch eingestellt. Im Mopro-Regal kann durchaus von zwei auf vier Grad, in der Tiefkühltruhe von minus 20 auf minus 18 Grad abgesenkt werden. Ebenfalls beachtenswert: Zu hoch gestapelte Ware oder durch Ware zugestellte Lüftungskanäle in den Truhen stören den Kältefluss, Schmutzschichten auf Verdampfern und Verflüssigern verschlechtern die Wärmeübertragung. „Schon kleinere, leicht umsetzbare Maßnahmen können bis zu zehn Prozent an Energiekosten einsparen“, erklärt EHI-Expertin Ljiljana Rakita.

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PC-WAAGEN

Die Frische managen Moderne PC-Waagen dürfen gerne zu Zusatzkäufen animieren. Insbesondere aber sollten die Geräte dafür sorgen, dass der Frische-Bereich jederzeit aktiv gesteuert werden kann.

Einheitliche Steuerung Also ist Harmonisierung angesagt. Zum Beispiel an den Frischetheken der 43 SB-Warenhäuser von Globus St. Wendel. Das Unternehmen hat PC-Waagen sowohl von Bizerba als auch von Mettler

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NEUHEITEN

fenden SAP-Projekts wird lediglich eine Schnittstelle benötigt, um die Einbindung aller Waagen und Preisauszeichner zu sichern. Schnelle Reaktionen Unter Konstellationen wie bei Globus können die Geräte, neben dem Abwiegen der Ware, somit ihre wichtigste Aufgabe erfüllen: Sie schicken exakte Abverkaufszahlen der leicht verderblichen Produkte sicher und in Echtzeit an die Zentrale. Dort kann sofort reagiert werden. Etwa indem eine Nachlieferung initiiert oder eine Sonderangebots-Aktion gestartet wird. Sind zum Beispiel zwei Stunden vor Geschäftsschluss noch zu viele Erdbeeren übrig, ist dem Händler nicht geholfen, wenn er erst am nächsten Morgen davon erfährt. Sondern er muss sofort reagieren, sofort die Preise senken können und die neuen Preise auch direkt an Kassen, Waagen, Preisauszeich-

Intelligente Waagentechnik

Platzsparend und seniorengerecht: Die Hersteller von PC-Waagen überzeugen mit sinnvollen Detailverbesserungen für Kunden und Mitarbeiter. BIZERBA Im Rahmen der „K-flex“-Produktfamilie hat Bizerba ein wiegendes Thekenbrett entwickelt, das in die Thekenoberfläche eingelassen ist, somit wenig Raum beansprucht und als zusätzliche hygienische Arbeitsfläche dient. Mehr unter www.bizerba.de.

METTLER TOLEDO Mit der UC-GLT-M stellt Mettler Toledo eine SBWaage mit großformatigem 17-Zoll-Touchbildschirm vor. Die Extra-Fläche erhöht die Übersichtlichkeit und erlaubt auch Senioren das schnelle Auffinden der Symbole. Mehr unter www.mt.com.

Fotos: Bizerba, Mettler Toledo

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mmer wieder erweitert, aktualisiert, renoviert: Die Informationstechnologie vieler Handelsbetriebe hat sich im Laufe der Jahre zu einem Flickenteppich unterschiedlicher Anwendungen entwickelt, die von verschiedenen Herstellern stammen. Die Systeme werden über Schnittstellen zusammengeführt – doch Schnittstellen sind Schwachstellen, stören häufig die Performance und komplizieren die Anpassungsprozesse.

Toledo im Einsatz, früher inklusive der jeweiligen Warenwirtschaftslösung. P r o ble m d a b e i : Sollte zum Beispiel ein neuer Preisauszeichner integriert werden, entstand doppelter Aufwand. Denn die Ä nderungen am ER PSystem mussten in beiden Systemwelten nachvollzogen werden. Heute steuer t in den Frischebereichen von Globus eine dezentrale Warenwirtschaft sämtliche Waagen und Preisauszeichner – egal, von welchem Hersteller und aus welcher Gerätegeneration sie stammen oder in welcher Konfiguration sie installiert sind. Im Rahmen des bei Globus lau-

INTERVIEW

Bizerba Rainer Maase, Leiter Geschäftsbereich Retail Deutschland bei Bizerba

Wie können Waagen zur effizienten Warenwirtschaft beitragen? Das Streben der Händler nach exzellenter Frische, die Vielfalt in den Frischesortimenten sowie die speziellen Anforderungen bei Convenience erfordern die sofortige Auswertung warenwirtschaftlicher Daten. Damit kommt der Waage eine zentrale Bedeutung zu: Sie kann dem Bediener in Echtzeit Warnmeldungen bei Überbeständen geben oder frühzeitig auf Mindesthaltbarkeitsdaten hinweisen, um Fehleinschätzungen bei der Disposition zu kompensieren und den Verderb zu minimieren.

Welche Rolle spielt die Waage als Marketing-Medium? Über Doppelscreen-Waagen kann Wissenswertes, Kaufrelevantes oder auch nur Beiläufiges an Bediener und Kaufinteressenten kommuniziert werden. Der Kunde erhält passende Informationen – seien es Details zur Ware oder gezielte zusätzliche Kaufanreize. Die Mitarbeiter hinter der Frischetheke können Zusatzinformationen, zum Beispiel zu Inhaltsstoffen oder zur Zubereitung, situativ abrufen und so die Qualität der Kundenbetreuung erhöhen. Die Waage als Marketing-Medium ist also ein zielgruppengesteuerter Vermittler von situativen, differenzierten Inhalten. Kann der Händler auf relevante zusätzliche Umsätze hoffen? Verschiedene Marktforschungsstudien machen übereinstimmend deutlich, dass erfolgreiches Cross-Selling von unterschiedlichen Faktoren abhängt, die sich

ner und digitale Werbeplakate übertragen können. „Eine optimale Verwaltung der Frischebestände schützt vor Warenverlust und bedeutet für den Händler bares Geld“, sagt Rainer Maase, Leiter Geschäftsbereich Retail bei Bizerba. Multimediale Anwendungen Mit der Softwarefamilie „RetailFramework“ hat Bizerba eine entsprechende Lösung entwickelt. Ihre offenen Standards erleichtern auch (künftige) multimediale Anwendungen. Zum Beispiel lassen sich über angeschlossene NFC (Near Field Communication)-Lesegeräte auch an der Frischetheke Gutschriften und Coupons einlösen beziehungsweise verrechnen. Heute schon machbar – doch wird es noch dauern, bis diese Anwendungen wirklich in der Praxis ankommen. Die digitale Platzierung von Werbebotschaften auf dem Waagen-Display dagegen gehört inzwischen zum Standard. Allerdings ohne Erfolgsgarantie. Nach Beobachtungen von Bizerba-Experte Rainer Maase (siehe Interview) bewegen sich bei Verbundangeboten die Mehrumsätze in einer Bandbreite zwischen null und 60 Prozent. Maase: „Nur wer das Medium als interaktiven Kommunikationskanal versteht und in andere Marketingkampagnen integriert, generiert Zusatzumsätze.“

gegenseitig mehr oder minder stark beeinflussen. Dazu gehören eine ausreichende Vorlaufzeit für die Kampagnengestaltung, außerdem die Einbindung von Einkauf, Verkauf, Marketing und insbesondere der Marktmitarbeiter in die Kampagne. Die richtigen Zweitplatzierungen und eine entsprechende Auszeichnung der angebotenen Ware wirken ebenso auf den Erfolg ein wie eine gute visuelle Aufbereitung der Informationsinhalte auf den Displays. Welche Erfahrungen haben die Händler hierbei bislang gemacht? In der Praxis am Point of Sale hat sich gezeigt, dass die Waage effektive Ergebnisse zwischen null und 60 Prozent an Mehrabsatz eines Artikels respektive eines Zusatzsortiments erzielt. Der Umsatzerfolg steigt in dem Maße, in dem die Displays an der Waage als situativer, interaktiver Kommunikationskanal für Mitarbeiter und Kunden begriffen wird.

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LEUCHTMITTEL

40 W/25 W

Glühlampe auf die Resterampe Vierter und finaler Akt des Glühbirnenverbots: Ab September dürfen Glühlampen mit 40 und 25 Watt nicht mehr hergestellt werden. Damit wird ein Meilenstein zum Restposten.

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etzt geht für die Glühlampe endgültig das Licht aus. Am 1. September greift die vierte und letzte Stufe des europaweiten Glühbirnenverbots (siehe Kasten unten). Damit wird eine einst bahnbrechende Erfindung zum Restposten: A llgebrauchsglühlampen dürfen aus Energiespargründen nicht mehr hergestellt, Restbestände jedoch weiterhin verkauft werden. Handel hat bereits reagiert Globus Baumarkt verzichtet bereits komplett auf die herkömmliche Glühlampe und empfiehlt seinen Kunden energiesparende Alternativen. „Das EnergiesparINFO

Glühbirnenverbot

Seit September 2009 dürfen sämtliche klaren Glühlampen mit einer Leistung über 75 Watt sowie alle matten Glühlampen nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Seit September 2010 gilt diese EURegelung für klare Glühlampen mit einer Leistung von mehr als 60 Watt. Seit September 2011 dürfen 60-Watt-StandardGlühlampen nicht mehr neu in den Handel gebracht werden. Ab dem 1. September 2012 gilt dies auch für die üblichen Haushaltsglühlampen mit 25 und 40 Watt. Speziallampen wie z.B. Backofen- und Kühlschranklampen sind ausgenommen. Ab September 2016 gelten weitere verschärfte Anforderungen an Klarglaslampen.

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CASH UND CARRY

bewusstsein unserer Kunden ist mittlerweile sehr ausgeprägt“, sagt Erich Huwer, Geschäftsführer der St. Wendeler. Bei der geringen Nachfrage nach Glühlampen handle es sich meist um Spezialleuchtmittel wie Backofenbirnen. Die sinkende Nachfrage nach 40und 60-Watt-Glühlampen bedient Globus mit Halogen-Leuchtmitteln. Auch für Hersteller wie Osram spielt die Glühlampe ab September keine Rolle mehr. Das gilt nicht nur für den europäischen Markt: In Brasilien ist die Glühlampe ebenfalls ein Auslaufmodell, und auch in China gibt es Bestrebungen, den Klassiker abzuschalten, so OsramSprecher Christian Bölling. Hersteller bieten Vielfalt Bei den Alternativen gilt die Faustformel: Halogen- ersetzt Glühlampe. Die preiswerten Halogenlampen verbreiten ein ähnliches Licht wie Glühlampen und sparen im Vergleich rund 30 Prozent an Energie ein. Etwas höherpreisiger liegen die Energiesparlampen, die allerdings 80 Prozent weniger Strom verbrauchen. LEDLampen sparen bis zu 90 Prozent an Energie und überzeugen durch eine lange Lebensdauer. Weitere Vorteile: Wie die Halogenlampe

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werden LED-Lampen ohne Quecksilber hergestellt. Beide lassen sich zudem verzögerungsfrei ein- und ausschalten. Hilfestellung am POS Händler sollten Verbrauchern die jeweiligen Vorteile der energiesparenden Alternativen im Verkaufsgespräch klar aufzeigen. Halogenlampen sind der einfachste Ersatz für Glühlampen, jedoch weniger langlebig. Energiesparlampen sollten möglichst dort eingesetzt werden, wo sie lange brennen – Kunden kritisieren häufig die Verzögerung beim Ein- und Ausschalten. LED-Lampen sind zwar kostenintensiv, dafür aber langlebig und besonders energiesparend. „LED wird immer wirtschaftlicher und günstiger“, so Christian Bölling. Das LED-Sortiment sei mittlerweile als 40-, 60- und 75-WattErsatz verfügbar. Fazit der Experten aus Industrie und Handel: Die Zukunft leuchtet LED.

Foto: medialog

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AKTIONS-TIMER Oktober 2012

Marketing-Ideen für den POS Oktober 2012 1. ERNTEDANK UND WINZERWOCHE Die Regionen bitten zu Tisch Erntedankfest und Winzerwoche: Das sind zwei traditionsreiche Ereignisse, die hervorragend zueinander passen und ein attraktives Aktionsthema liefern. Bieten Sie Ihren Kunden richtig große Auswahl.

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2. OKTOBERFEST Bayern verwöhnt die Nation

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Das Oktoberfest ist längst über München hinaus gewachsen und sorgt mit seinen typisch bayerischen Spezialitäten bundesweit für Stimmung. Begeistern auch Sie Ihre Kunden mit den weißblauen Schmankerln.

12 Fr

KW 40

Tag der Deutschen Einheit

KW 41

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3. NONFOOD-AKTION Die Gespenster laden zur Party Halloween, das Fest der gruseligen Maskerade, ist Ende Oktober eine feste Größe unter den deutschen Feierlichkeiten. Nutzen Sie die Chance und bieten Sie Ihren Kunden alles für die Halloween-Party.

15 Mo

KW 42

16 Di 17 Mi 18 Do 19 Fr 20 Sa

Termine

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MESSEN

MARKANT

8. – 10. Oktober X Expo Real Internationale Fachmesse für Handels- und Gewerbeimmobilien (München)

Zentralmusterungen 24. September – 12. Oktober X Baumarkt / Bad und Badzubehör (Worms)

21. – 25. Oktober X SIAL Leitmesse der internationalen Ernährungswirtschaft (Paris)

ZHG-Importbörsen 16. Oktober – 9. November X Haushaltswaren / GPK (Worms)

KW 43

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KW 44

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Reformationstag/Halloween

ERNTEDANK UND WINZERWOCHE

Das Gute aus der Nähe Frische Produkte aus heimischer Ernte, dazu ein guter Wein aus den regionalen Anbaugebieten: Gerade jetzt im Herbst ist der Tisch für Genießer reich gedeckt. Erntedank und Winzerwoche – ein starkes Aktionsthema.

Sortimente

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Deutsche Rotweine Spätburgunder, Dornfelder Trollinger, Schwarzriesling Lemberger Cabernet Sauvignon Cabernet Dorsa

Deutsche Weißweine

… Riesling, Kerner, Silvaner, … … … … …

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Müller Thurgau (Rivaner) Sauvignon Blanc Scheurebe Weiß-/Grauburgunder Blanc de Noir (neue Trendsorte) Auxerrois (neue Trendsorte)

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Obst Birnen (Alexander Lucas, Kaiser Alexander, Williams Christ) Äpfel (Braeburn, Idared, Jonagold, Elster, Granny Smith, Pink Lady, Golden Delicious) Tafeltrauben (z.B. Italia, Arkadia, Lilla, Muskat bleu) Mirabellen, Quitten Pflaumen, Zwetschgen

4

Wild und Geflügel Wildschwein Reh, Hirsch, Damwild Gans, Ente Truthahn (auch Teilstücke) Hähnchen, Suppenhuhn Wachteln

Fleisch und Wurstwaren Rind und Kalb Schweinefleisch Lammfleisch (Keule, Koteletts, Rücken) Kochwurst, Bratwurst, Mettwurst Schinken (Roh- und Räucherschinken) Schlachtplatte (Kesselfleisch, Blut- und Leberwurst)

Käse

Weißkohl, Spitzkohl, Wirsing) Gurken Bohnen Kürbisse Lauch, Möhren Pilze (Champignons, Butterpilze, Pfifferlinge, Steinpilze) Steckrüben Zwiebeln

3. Wein-Events veranstalten. Lohnend sind auch Themenabende wie „Käse trifft Wein“. 4. Koch-Ideen liefern. Die Deutschen sind auf den Geschmack regionaler Produk te gekommen und entdecken die traditionellen Rezepte mit frischen Zutaten der Saison wieder. Stellen Sie einige Rezepte mit den Produkten und Zutaten aus der Aktion zusammen und legen Sie diese zum Mitnehmen in Ihrem Markt aus.

MARKANT-Tipps

… Schnittkäse (Dt. Gouda, Allgäuer, Emmentaler, Tilsiter u.a.)

… Regionale Spezialitäten (z.B. Allgäuer Bergkäse, Handkäse, Harzer Roller, Klützer Gold, Obatzter, Romadur) … Frischkäse (z.B. Hüttenkäse, Quark)

Gemüse

… Kartoffeln (versch. Sorten) … Kohl (Kohlrabi, Blumenkohl, … … … … …

3

2. Regionale Trendweine listen. Regionale Weine liegen im Trend. Stellen Sie eine Auswahl an Rot-, Rosé- und Weißweinen aus Ihrer oder den großen deutschen Weinbauregionen zusammen.

Step-by-Step 1. Sortimente zusammenstellen. Prüfen Sie, inwieweit Sie die genannten Produkte gelistet haben. Sortieren Sie vor Beginn der Aktion Weine aus, die sich nur schwer verkaufen, um so Platz für neue zu schaffen. Bieten Sie auch Kleingebinde-Sets an.

➜ Nutzen Sie das große Interesse der Verbraucher an regionalen deutschen Weinen, um auf Ihre Weinkompetenz aufmerksam zu machen. Sie können zum Beispiel Ausflüge in beliebte regionale Anbaugebiete organisieren und dort mit örtlichen Winzern kooperieren. ➜ Nutzen Sie die Erntedank-Aktion, um interessierte Kunden an Ihr Geschäft zu binden. Legen Sie in Kooperation mit Ihren regionalen landwirtschaftlichen Erzeugern Informationen über diese Höfe und ihre traditionelle Arbeitsweise aus.

geplanter Termin: KW

OKTOBERFEST

Weißblaue Schmankerl Das Oktoberfest strahlt Jahr für Jahr weit über München hinaus und sorgt bundesweit für große Nachfrage nach echt bayerischen Gaumenfreuden. Als Vollsortimenter können Sie mit einer Oktoberfest-Aktion alle Register ziehen.

Sortimente

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… … … … …

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Fleisch/Fleischwaren/Fisch Münchner Weißwürste Leberkäse und -knödel Wammerl (Bauchspeck) Schweinshaxen und -braten Hendl (Hähnchen) Bayerische Bierwurst und -kugeln Steckerlfisch (Makrele) Griebenschmalz

Milchprodukte Obazda Edelschimmelkäse Allgäuer Emmentaler Limburger, Romadur verschiedene Bergkäse

… … … … … …

Gemüse/Gewürze Meerrettich (Kren) Gewürzgurken Rettich (Radi), Radieschen Süßer Senf (versch. Marken) verschiedene Senf-Varianten Zwiebeln (versch. Sorten)

… … … …

Brot und Teigwaren Kartoffel- und Semmelknödel Leberspätzle, Dampfnudeln Brezeln, sonstiges Laugengebäck Bayerisches Landbrot

)

Getränke

… Bier (Oktoberfestbiere, … … … …

Hefeweizen und andere Sorten) Biermischgetränke (Radler, Russ) Original bayerische Obstbrände Original bayerischer Enzian Apfelsaft, Apfelschorle

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Nonfood Rettichschneider/-schäler weißblaue Servietten/Tischtücher Vesperbretter, Einweggeschirr Maßkrüge, Weizengläser Schnapsgläser Bänke, Tische, Sitzkissen Auswahl aus den aktuellen Oktoberfest-Souvenirs 2012

Step-by-Step 1. Zeitpunkt bestimmen. Das Oktoberfest beginnt traditionell mit dem Fassanstich am Samstag, dieses Jahr am 22. September. Die Saison für Oktoberfest-Aktionen im Lebensmittelhandel beginnt aber schon früher und reicht bis Ende Oktober. 2. Werbemittel entwerfen. Informieren Sie Ihre Kunden über das Oktoberfest. Das funktioniert besonders gut über Flyer. Aber auch Anzeigen können sinnvoll sein. Details finden Sie zum Beispiel auf der Seite www.oktoberfest.de. Werbemittel und POSMaterialien können Sie über die Seite des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums www.foodfrom-bavaria.de bestellen. 3. Sortimente präsentieren. Überprüfen Sie, ob die genannten Produkte bei Ihnen gelistet sind. Ansonsten bestellen Sie sie rechtzeitig. Anregungen für diese Aktion finden Sie auch im Oktoberfest-Fachbeitrag auf Seite 32 f.

4. Fläche reservieren. Schaffen Sie auf einer Aktionsfläche mit Biertischen und -bänken und weißblauer Dekoration Atmosphäre und lenken Sie so gezielt die Aufmerksamkeit dahin. Typische Deko-Artikel sind außerdem Preisplakate, Motivplakate, Deckenhänger, Wobbler, Schilder, Fahnenketten und Speisefähnchen in den weißblauen Farben. 5. Ambiente bieten. Hendl, Haxen und Weißwürste können Sie bereits verzehrfertig an der heißen Theke oder einem eigens eingerichteten Verzehrstand im Markt oder auch in der Vorkassenzone anbieten. Damit lassen sich auch Oktoberfestmuffel begeistern. Flyer mit Rezeptund Verwendungstipps sind ebenfalls ein willkommener Service.

MARKANT-Tipps ➜ Kalkulieren Sie bei Ihren Planungen mit deutlichen Mehrumsätzen. Vkf-Aktionen mit Produkten aus Bayern bringen bis zu 350 Prozent mehr Umsatz im Aktionssortiment im Vergleich zur Vorperiode, so die Erfahrungswerte aus der Praxis. ➜ Nutzen Sie das Know-how der Marketing-Organisation „Food from Bavaria“. Unter www.food-from-bavaria.de gibt es neben zahlreichen Aktions-Ideen und Praxis-Infos auch eine Hersteller-Datenbank.

geplanter Termin: KW

NONFOOD-AKTION

Heiße Halloween-Party Am 31. Oktober, also am Vorabend von Allerheiligen, laufen alle großen und kleinen Gespenster und Gruselgestalten wieder zur Höchstform auf und feiern Halloween. Starten Sie eine Aktion mit allem, was die Party braucht.

Sortimente  … … … … … … …

ĭ

… … … … … … … …

Kostüme/Maskeraden Klebe- und Tattoo-Sticker Kostüme (Hexen, Vampire) T-Shirts und Strumpfhosen mit Dracula- und Vampir-Motiven Maskeraden Halsketten Strohbesen Schminke und Makeup

Party-Zubehör/Deko Bücher (Halloween- und Hexengeschichten) DVDs und Videofilme (Genres: Action-, Thriller-, Gruselfilme) Leuchtmittel in versch. Farben Kerzen, Teelichter, Lampions Konfetti Fensterbilder zum Bekleben Outdoor-Fackeln Luftschlangen, Tröten

… … … …

Zierkürbisse in großer Auswahl Kürbisse aus Ton/Keramik Lebensmittelfarbe Wand- und Hängedeko

Step-by-Step 1. Aktionsfläche dekorieren. Halloween ist ein Fest, das sich auch emotional in Ihrem Markt sehr gut umsetzen lässt. Stellen Sie die Sortimente zusammen und dekorieren Sie mit Strohbesen, Draculamasken und bunten Glühlampen. Ergänzen Sie auch Ihr Lebensmittelsortiment um Kürbisse und Marshmellows. 2. Partyservice anbieten. Prüfen Sie, ob Sie für die Halloween-Aktion einen Partyservice mit Speisen, Getränken und Nonfood-Artikeln anbieten wollen.

3. Kürbissorten erklären. Natürlich dürfen Kürbisse auf Ihrem Aktionsaufbau nicht fehlen. Spielen Sie hier Ihren Joker als Vollsortimenter voll aus und präsentieren Sie das breite Spektrum an Speise-, Hokkaido-, Spaghettiund Zierkürbissen. Erklären Sie Ihren Kunden die jeweiligen Sortenunterschiede. Bieten Sie Ihren Kunden als besondere Serviceleistung aufgeschnittene Kürbisse.

MARKANT-Tipps ➜ Nutzen Sie die Zentralmusterungen und Importbörsen der MARKANT für ein attraktives und starkes Nonfood-Sortiment. Hier erhalten Sie stets bewährte und aktuelle Umsatzbringer.

geplanter Termin: KW

Technik- und Praxis-Tipps 28. Oktober (ein Sonntag) werden die Uhren von 03:00 auf 02:00 Uhr zurückgestellt. Stellen Sie sicher, dass alle Computer, Kassen und Waagen am folgenden Montag mit der aktuellen Zeit arbeiten.

… Leergut-Rechnung: Sofern Sie noch keinen Leergut-Automaten angeschafft haben, sollten Sie jetzt eine Wirtschaftlichkeitsrechnung aufstellen. Beziehen Sie dabei die Überlegung mit ein, dass reibungslose Leergutrücknahme zur Kundenbindung beiträgt.

… MHD-Manager: Nicht nur bei Obst und Gemüse ist Frische Ihr Aushängeschild par excellence. Stellen Sie einen Mitarbeiter ab, der sämtliche Food-Artikel einem Mindesthaltbarkeits-Check unterzieht.

… Soll/Ist-Vergleich September: Vergleichen Sie die aktuellen Jahreszahlen mit der Vorjahresentwicklung. Stellen Sie Abweichungen fest, entwickeln Sie Zielvorgaben.

… Energie-Check: Überprüfen Sie Ihren Markt auf Einsparpotenziale bei der Stromversorgung. Tauen die Kühltruhen korrekt ab, sind alle Beleuchtungen nachts ausgeschaltet?

… Weihnachts-Spezialitäten: Im Festgeschäft grenzen Sie sich vor allem mit einem umfangreichen Fleisch- und Fischangebot vom Discounter ab. Erstellen Sie bereits jetzt in Zusammenarbeit mit den Abteilungsleitern die entsprechenden Profilierungs-Sortimente.

Fotos: Fotolia/A. Haertle, StockFood

… Zeitumstellung: In der Nacht zum

M ark t forschung LEBENSMITTELHANDEL

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CASH UND CARRY

KAUFVERHALTEN

Wie der Verbraucher tickt Was zählt beim Einkauf: der Preis, die Exklusivmarke, das Bio-Angebot? Jetzt zeigt eine neue Nielsen-Studie, welche Aspekte die Produkt- und Einkaufsstättenwahl wirklich steuern. ZAHLEN UND TRENDS

Einkaufs-Gründe

Die große Mehrheit der Deutschen ist überzeugt, dass die Lebensmittelpreise auf breiter Front steigen. Dennoch sind auch andere Argumente (Store-Attribute) als der Preis allein ganz wichtig für die Auswahl einer Einkaufsstätte. TOP 5 Index-Ranking der Bedeutung* der Store Attribute Schafft eine sehr angenehme Einkaufsatmosphäre

10,0

Wie schätzen Sie die Lebensmittelpreise in Deutschland ein?

90 Hochwertige frische Produkte Die benötigten Produkte sind in einem Geschäft erhältlich

8,6

■ steigen ■ sind stabil ■ sinken

100

85%

80 70

8,6

Große Auswahl an nachhaltigen, gesunden u./o. biologisch angebauten Prod.

8,4

Personal bietet sehr guten Service

8,3

60 50

Beliebte Vollsortimenter

40 30 20

14%

10

1%

0 * Abgeleitete Bedeutung (indirekte Befragung)

Alle in SM/VM Befragten

Basis: Käufer in Verbrauchermärkten, Supermärkten und Discountern (n=1.439)

Foto: Privat

D

as komplexe Verbraucherverhalten besser verstehen, um Kundenwünsche optimal bedienen zu können – das ist für Lebensmittelhandel und Industrie heute so wichtig wie nie. Welche Überzeugungen und Entscheidungen der Konsumenten ihr Einkaufsverhalten aktuell tatsächlich treiben, zeigt die weltweite Studie ShopperTrends 2012 von Nielsen. Beispielsweise bleibt der Preis bei den Verbrauchern trotz einer anhaltend positiven Konsumstimmung immer noch ein wichtiger Entscheidungsfaktor beim Einkauf. Preissenkungen sind in Deutschland die beliebteste Promotionform: 84 Prozent der Befragten

genmarken gekauft als im Jahr zuvor; vor allem Körperpflegemittel, Haushaltsprodukte sowie Papierhygieneartikel. Die starke Preisorientierung scheint auf den ersten Blick auch nicht ohne weiteres überwindbar zu sein. Zwar akzeptieren viele Konsumenten etwas höhere Preise für Bio- und Fairtrade-Produkte, aber nur eine Minderheit gibt an, hier auch noch erhebliche Preisaufschläge zu tolerieren.

Quelle: Nielsen

geben dieser den Vorzug vor anderen Kaufanreizen. 44 Prozent glauben zudem, die Preise regelmäßig gekaufter Produkte meistens zu kennen und damit auch Preisänderungen zu bemerken. Gefragte Sonderangebote Die große Mehrheit (85%) ist außerdem davon überzeugt, dass die Lebensmittelpreise in Deutschland steigen – und reagiert beispielsweise mit dem vermehrten Griff zu Sonderangeboten. In diesem Umfeld genießen auch Handelsmarken weiter steigende Popularität: Fast jeder vierte Käufer hat nach eigenen Angaben in den vergangenen zwölf Monaten mehr Ei-

Fragt man den Verbraucher direkt, dann scheint zwar zunächst immer der Preis der ausschlaggebende Faktor zu sein. Tatsächlich belegt die ShopperTrends-Studie jedoch, dass Vollsortimenter-Merkmale wie „angenehme Einkaufsatmosphäre“, „hochwertige, frische Produkte“ oder „alle Produkte in einem Geschäft erhältlich“ die Einkaufsstättenwahl erheblich mit beeinflussen. Diese und weitere Einblicke in das komplexe Verbraucherverhalten erlauben es den Unternehmen, auf Basis einer eigenen Stärken-/Schwächenanalyse ihre Wachstumsstrategien anzupassen und Konzepte zur Kundenbindung aufzubauen.

Markus Hinzen, Betreuer MARKANT Handelsgruppe bei The Nielsen Company

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N onfoo d IMPULS

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BAUMARKT/BAD UND BADZUBEHÖR

Neue Ideen braucht das Bad Beim Renovieren steht für die Deutschen das Bad ganz oben auf der Wunschliste. Auf der Nonfood-Messe „Bad“ wird MARKANT Nonfood dafür innovative Lösungen präsentieren.

L

aut einer Forsa-Umfrage im Jahr 2010 können sich rund 42 Prozent der Deutschen nur „in eher geringem Maße“ in ihrem Bad entspannen. Gründe dafür gibt es viele: zu wenig Platz, keine Badewanne – oder man hat sich einfach am alten Badezimmer sattgesehen. Die Umfrage brachte aber noch eine andere Erkenntnis zutage, die Bau- und Heimwerkermarktleiter aufhorchen ließ: Als Folge des demografischen Wandels und des damit wachsenden Bedarfs an altersgerecht ausgestatteten Wohnungen wollen die Bundesbürger nicht etwa bevorzugt Wohnzimmer (12%), Küche (8%) oder Schlafzimmer (6%) bequemer

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und komfortabler einrichten, sondern das Bad. Dieses nimmt mit 68 Prozent die klare Top-Position bei den Renovierungsplänen ein. Konzepte für Komfort-Bäder Hier defi niert MARKANT Nonfood auf der Nonfood-Messe „Bad“ (24.9. – 12.10.) einen seiner Themenschwerpunkte. Zielsetzung ist es, den Baumarktunternehmen innovative und praktikable Lösungen für die Renovierung von großen und kleinen Bädern (z.B. auch Gäste-WCs) an die Hand zu geben. Eine Zielgruppe sind dabei die Best Ager, die heute im Marketing auch als „Second Generation“ bezeichnet werden. Diese verbinden mit einem

CASH UND CARRY

modernen Bad neben allgemeingültigen Aspekten wie Design und Farbton auch den Wunsch nach mehr Komfort und Ergonomie. Um diesem speziellen, aber großen Bedarf in den Bad-Abteilungen der Baumärkte gezielt Rechnung zu tragen, hat bei MARKANT Nonfood eine eigene Projektgruppe mit Beteiligung der Mitgliedsunternehmen getagt. Diese hat in Kooperation mit namhaften – auch neuen – Lieferanten Konzepte für komfortable und barrierefreie Bäder entwickelt. Das Spektrum dieser NonfoodMesse deckt den gesamten Materialbedarf rund um die Badrenovierung ab: vom Bodenbelag und Zubehör aller Art über Wannen und Duschen bis hin zu Armaturen in verschiedensten Ausführungen und Preisstellungen. Dabei steuern bewährte und neue Lieferanten ihre gesamte Sortimentskompetenz bei – und zum Teil auch Sortimente unter neuem Label als Eigenmarke der MARKANT. Beratung mit Begeisterung Ein Höhepunkt dieser Messe dürfte der Info-Tag am 9. Oktober werden, der vor allem Begeisterung für Kundengespräche und -beratung am POS wecken möchte. So wird der DIY-Fachmann und TV-Moderator Mark Kühler (Vox: „Wohnen nach Wunsch – Ein Duo für vier Wände“) Tipps und Erfahrungen aus der Praxis verraten und als Moderator eine Podiumsveranstaltung leiten. Dabei soll die Perspektive des DIY-Kunden mit seinen Wünschen und Problemen im Vordergrund stehen. Das Generalmotto dieses Informations- und Kommunikations-Tages in Worms lautet: „Erfahrungsaustausch aus der Praxis für die Praxis.“

Foto: MARKANT

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Industrienachrichten LEBENSMITTELHANDEL

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AKTIONSWAREN

IAW-Fachmesse auf Rekordjagd Für die in der Zeit vom 25. bis 27. September in Köln stattfi ndende IAW, größte Fachmesse für Aktionswaren und Importartikel in Europa, haben sich die Organisatoren ambitionierte Ziele gesetzt und wollen mehr Aussteller und eine größere Produktvielfalt bieten. Die zurückliegenden 15 Veranstaltungen sind laut Angaben der Organisatoren jeweils mit Rekordzahlen zu Ende gegangen. Mit der bisherigen Suche nach gefragten Saisonartikeln und kommenden

DEUTSCHE EIER

WEIN

Logo entwickelt

Franken beliebt

Die I n for mationsgemeinschaft Deutsches Ei (IDEi) hat das „Deutsche-Ei-Logo“ entwickelt. Es steht auf den Eierkartons für eine wesentliche Information: die deutsche Herkunft der Eier.

Der Absatz von deutschem Wein im heimischen Lebensmitteleinzelhandel ist rückläufig. Die GfK hat für das Jahr 2011 ein Minus von 12,7 Prozent in der Gesamtvermarktung von deutschen Weinen im Lebensmittelhandel berechnet. Im nationalen Vergleich liegt der Frankenwein laut Winzergemeinschaft Franken mit einem Durchschnittserlös von 3,30 Euro mit Abstand an der Spitze aller Anbaugebiete. Moselweine erzielten durchschnittlich zwei Euro, die Pfalz 2,12 Euro und Württemberg 2,95 Euro für einen Liter Wein.

AFG Fotos: StockFood, Informationsgemeinschaft Deutsches Ei

Trends ist das IAW-Team zufrieden: „Zahlreiche internationale Unternehmen haben sich bereits einen Platz in der 24.000 Quadratmeter großen Halle 10.2 des Kölner Messegeländes gesichert“, so die Veranstalter. Erwartet werden in diesem Herbst rund 300 Teilnehmer auf Ausstellerseite und über 8.000 Fachbesucher. Für fachlichen Charakter der IAW sorgt ein umfangreiches Rahmenprogramm. Unter anderem wird ein hochkarätig besetztes Trendforum geboten.

Mehrwegquote stabil Der Trend zur Stabilisierung der Quoten von Einweg- und Mehrwegverpackungen für alkoholfreie Getränke hat sich im Jahr 2011 fortgesetzt. Die Mehrwegquote liegt laut Wirtschaftsvereinigung alkoholfreie Getränke nun bei 22,4 Prozent (2010: 23,2%). Bedeutend im Mehrweg-Segment seien sowohl Glasverpackungen (9,8%) als auch PET-Verpackungen (12,6%).

CASH UND CARRY

DS – gluten free wird zu Schär Die Unternehmensgruppe Dr. Schär vereinheitlicht ihr Markenbild: Ab sofort tragen auch die Produkte der Tiefkühlmarke DS – gluten free den Markennamen Schär und präsentieren sich in einem neuen Verpackungsdesign und drei neuen Kategorien. Mit seiner Tiefkühl-Linie bietet Schär ein Sortiment an gluten- und zum Teil laktosefreien Tiefkühlprodukten. FWK erweitert Aktionsradius Das Fränkische Weinkontor (FWK) erweitert seine Aktivitäten. Der Zusammenschluss besteht seit 2008 für die Vertriebsarbeit im Preiseinstiegssegment und im Discount. Zum 1. Juli wurde der Aktionsradius auf die strategische und praktische Zusammenarbeit für das Markenweingeschäft von GWF, Divino Nordheim und dem Winzerkeller Sommerach im gesamten deutschen LEH ausgedehnt. Karwendel erhält Bundesehrenpreis Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat die Karwendel-Werke aus Buchloe zum vierten Mal mit dem Bundesehrenpreis ausgezeichnet. Das ist die höchste Ehrung, die ein Unternehmen der Milchbranche für seine Qualitätsleistungen erhalten kann. Loacker wächst um 20 Prozent Der Süßgebäck-Hersteller Loacker ist bei den Verbrauchern in Deutschland zunehmend beliebt. „Das zeigen die durchgehend positiven Umschlagszahlen“, so Andreas Wilkening, Geschäftsführer Deutschland. Loacker Deutschland hat das erste Halbjahr 2012 mit einem Umsatzplus von mehr als 20 Prozent abgeschlossen. Reh Kendermann überzeugt Jury Der Riesling Roter Hang trocken 2011 der Bingener Kellerei Reh Kendermann ist der „Beste Riesling im Lebensmitteleinzelhandel (LEH)“ 2012. Das hat die Jury des Weinwettbewerbs „best of riesling“ bekanntgegeben. Pepsico eröffnet Forschungszentrum Pepsico hat das „Hamburg Innovation Center“ (HIC) eröffnet. Damit erweitert das Unternehmen sein globales Netzwerk aus Research & Development Centern im Bereich Nahrungsmittel- und Getränkeforschung.

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BAYERN-SPEZIAL

Wiesn-Impulse am POS Weißblaue Schmankerl sind deutschlandweit begehrt, besonders zum Oktoberfest. Nutzen Sie die Gelegenheit und generieren Sie mit Bayernwochen in Ihrem Markt zünftige Umsätze. sowie Krüge und Weizengläser liegen hier in der Gunst der Verbraucher weit vorn. Klassische Spezialitäten

W

eizen, Weißwurst, Wiesn: Die Farben Weiß und Blau stehen für Umsatz. Kaum eine Länderwoche ist am Point of Sale so etabliert wie Bayernaktionen. Denn die FreistaatSchmankerl bieten Verbrauchern aufgrund der abwechslungsreichen Spezialitäten Vielfalt und Genuss. Während der Oktoberfestzeit steigt die Nachfrage sogar an. PRODUKTE

Verkaufsfördernder Verbund Die Vielzahl an Spezialitäten ermöglicht variantenreiche Präsentationen, die weit über den klassischen Verbund „Weißwurst,

Bayerische Spezialitäten – Getränke INBEV Unter der Marke Franziskaner bietet InBev dem Handel seinen naturtrüben Weißbier-Klassiker aus Bayern. Durch den höheren Kohlensäuregehalt erhält das Bier eine perlende Spritzigkeit.

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Nutzen Sie diese Beliebtheit und rücken Sie die weißblauen Produkte in einer Bayernwoche in den Fokus. Denn während München das weltweit größte Volksfest feiert, wollen die Zuhausegebliebenen sich das Wiesn-Gefühl in die eigenen vier Wände holen. Ein Plus auch für das Nonfood-Segment: Vor allem Dirndl und Lederhosen, weißblaue Servietten und Wimpel

Das Kerngeschäft weißblauer Länderwochen bleiben die Lebensmittel made in Bavaria. Besonders Käse, Fleischwaren und Bierspezialitäten aus Bayern punkten bei den Konsumenten. Dabei gelten Weißbier, Weißwurst und Leberkäs‘ als die stärksten Umsatzgaranten. Doch keine bayerische Mahlzeit ist ohne klassische Beilagen komplett. Daher sollten auch Brezen, süßer Senf, Meerrettich, Obazda oder Radi entsprechend präsentiert werden – im Bestfall gemeinsam mit einer Bayern-Welt im Markt. Das sorgt für Zusatz-Impulse, und der Kreativität des Händlers sind hierbei kaum Grenzen gesetzt.

PAULANER Zum Oktoberfest bringt Paulaner sein Festbier auch im Sondergebinde 6x0,5-Liter-Mehrweg in den Handel – verpackt in einem aufmerksamkeitsstarken handgearbeiteten Filzrucksack.

PENNINGER Penninger bietet seinen klassischen Blutwurz auch mit einem verkaufsfördernden Add-On an: Den bayerischen Kräuterlikör mit 50 Volumenprozent gibt es auch als Party-Set mit zwei Gläsern.

Brezen, Bier“ hinausgehen. Sternekoch Alfons Schuhbeck nennt hierfür einige neu kombinierte Mahlzeiten aus traditionellen Bayern-Produkten (siehe Interview): „Gebackene Weißwurstradeln auf Bierlinsen oder Käse in Bierkruste mit Speck und Spinat sind auch schmackhafte Gerichte.“ Wichtig: Eine Platzierung, die auf derartigen Mahlzeiten basiert, muss dem Verbraucher erklärt werden – etwa durch Rezeptvorschläge am Regal oder durch Verkostungen vor Ort. Weißblaue Atmosphäre Die Bedeutung von verkaufsfördernden Aktionen ist für den Handel enorm. Laut Food from Bavaria bringen sie im Aktionssortiment bis zu drei Mal mehr Umsatz. Auch Zweitplatzierungen erzeugen nicht nur Impulse. Sie sind zudem optimal, um Neuheiten zu präsentieren und die Bayern-Stimmung im Markt zu unterstützen. Bringen Sie bayerische Atmosphäre in Ihren Markt und schaffen Sie so Kaufanreize: Etwa durch Verkostungstabletts im Markt oder

Fotos: StockFood, Hersteller, Privat

PRODUKTE

INTERVIEW

Alfons Schuhbeck

„A bisserl was geht immer“ Der bayerische Sterne-Koch Alfons Schuhbeck über den Erfolg weißblauer Spezialitäten und wie Sie von diesen profitieren. Herr Schuhbeck, was macht BayernSpezialitäten überregional so beliebt? Die Spezialitäten werden über ihre geschmacklichen Vorzüge hinaus mit der bayerischen Wesensart und Lebensfreude verbunden. Bei uns ist nix fad, sondern alles herzhaft. Wir sagen nicht: Da kann man nix machen. Wir sagen: A bisserl was geht immer. Diese Einstellung gehört ebenso zu uns wie die Volksweisheit, dass Essen und Trinken Leib und Seele zusammenhält. Wie können Händler zur Oktoberfestzeit von Bayern-Produkten profitieren? Als Koch möchte ich nicht so vermessen sein, hier Empfehlungen auszusprechen. Ich kann mir aber vorstellen, dass was in Werbung und Dekoration die Lebensfreude auf der Wiesn rüberbringt, animierend ist.

bei Aktionen vor dem Markt, bei denen Kunden Brathendl, Leberkäs‘ oder Bier probieren können. Auch Musik von einer Blaskapelle unterstützt die Stimmung und weckt die Neugier von Passanten. Bei Platzmangel erzielen Musik vom Band im Markt und

Welche Produkte sollten Händler zur Oktoberfestzeit in den Fokus rücken? Am wichtigsten ist alles, was zum Bier passt. Da es ja nicht nur bayerisches Bier gibt, sollte der Lebensmittelhändler das in den Blickpunkt rücken, was in seiner Region mit Bier verbunden wird. Wie können traditionelle BayernProdukte neu kombiniert werden? Meine Tipps für neu kombinierte Mahlzeiten mit bayerischen Spezialitäten: gebackene Weißwurstradeln auf Bierlinsen, Fischpflanzerl mit Curry auf Schmorgurken, Ochsenbrust in der Senfkruste mit KürbisLinsen-Salat, Semmelrahmstrudel mit Himbeersahne, Bier-Tiramisu – um nur einige Rezeptideen zu nennen. Ich wünsche, wie wir Bayern sagen, „An Guad‘n“.

weißblaue Fensterdekoration einen ähnlichen Effekt. Um durchgehend von der weißblauen Woche profitieren zu können, sollten Sie die Aktion im Vorfeld bewerben – für zünftigen, weißblauen Zusatzumsatz zur Oktoberfestzeit (siehe auch Aktionstimer in der Heftmitte).

Bayerische Spezialitäten – Food

EHRMANN Ab September bringt Ehrmann OktoberfestEditionen von „Almighurt nach Herzenslust“ auf den Markt: „Waldfrucht & Lebkuchenherzen“ (Foto) und „Erntefrüchte & Lebkuchenherzen“.

VION Die Marke Lutz hat einige weißblaue Produkte im Portfolio. Darunter: Die Münchner Weißwurst XXL (Foto) aus Schweinefleisch und Kalbfleisch. Die Würste werden mit frischer Petersilie und Zwiebeln nachpasteurisiert.

SCHAMEL Meerrettich aus 100 Prozent bayerischer Rohware ist eine geschützte geographische Angabe der EU. Schamel bietet diesen in drei Sorten: Scharfwürzig (grün), Alpensahne (blau) sowie Raspelstix (rot).

WIESENHOF Geflügelspezialist Wiesenhof präsentiert zum Oktoberfest sein neues „Wies‘n Hendl-Knusperbrust“ mit würzigem Kräuterbutter-Topping. Der Wiesn-Artikel kommt backofenfertig in einer Aluschale.

STANGLMEIER Die Original Stanglmeier Münchner Weißwurst (Foto: SB-Packung) wird nach altem Familienrezept hergestellt und ist mit der DLG-Goldmedaille 2011 prämiert. Weitere Verpackungsformate: Frischebox, Lake-Eimer.

HOUDEK Mit „So schmeckt Leberkäse“ führt Houdek eine ur-bayerische Leberkäs‘-Range. Diese besteht aus acht verschiedenen Varianten, darunter auch der Pfannenscheiben Leberkäse Pizza (Foto) in der 180-Gramm-Packung.

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DROGERIEMARKT

SÜSSE BACKWAREN

Maxi-Premium, Mini-Formate Von Folienkuchen über Backmischungen bis hin zur TK-Torte: Die Nachfrage nach convenienten Alternativen zum selber Backen ist ungebrochen. Die Trends: Mini und Premium.

K

lein ist das neue Groß – das gilt zumindest für das wachsende Segment der Süßen Backwaren – und zwar über alle Warengruppen hinweg. „Kleinstückige Gebäcke werden immer mehr nachgefragt, daher richten wir unsere neuen Produkte verstärkt auf das Thema Snacking aus“, sagt Werner Schulte, Geschäftsleiter Marketing und Vertrieb im Hause Kuchenmeister. Mit dieser Meinung ist Schulte nicht allein. „Unsere neuen Schoko-BackPRODUKTE

mischungen haben wir bewusst klein gehalten, damit sich das fertige Produkt abseits der klassischen Kaffeetafel auch mit wenigen Personen verzehren lässt“, sagt André Steeg, Hauptabteilungsleiter Marketing Nährmittel bei Dr. Oetker. Kleine Produkte ganz groß Was für Backmischungen und Folienkuchen gilt, ist auch bei den TK-Herstellern Trend. „Wir waren lange auf der Suche nach Produkten, die nicht nur an der klas-

sischen Kaffeetafel, sondern zu häufigeren A nlässen verzehrt werden“, sagt Martin Möllmann, Geschäftsführer der Conditorei Coppenrath & Wiese. Mit den Conditor-Desserts habe das Unternehmen diese Lücke geschlossen und folge so dem aktuellen Trend.

Süße Backwaren

Von Folienkuchen und -schnecken über Tiefkühl-Torten bis hin zu Backmischungen: Immer mehr Hersteller setzen auf Produkte aus der süßen Backwaren-Welt. Eine Auswahl an Produktneuheiten und Klassikern für Ihr Sortiment.

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KRAFT Mit Milka Tender setzt Hersteller Kraft Foods weiterhin auf seinen altbewährten Kuchen-Klassiker. Erhältlich beispielsweise in den Sorten Schokolade und Kuhflecken (Foto). Die Packung ist wiederverschließbar.

ERLENBACHER Mit der Erlenbacher Selection Range will Erlenbacher vor allem Premium-Käufer ansprechen. Erhältlich in fünf Varianten, darunter Heidelbeer-Creamcake (Foto) und Double Chocolate-Cake.

UNILEVER Unilever führt unter der Marke Mondamin vier Fertig-Flüssigteige in seinem Sortiment. Die Teige sind in den Varianten Tarte au Chocolat (Foto), Tarte au Citron, Stracciatella Kuchen und Nusskuchen erhältlich.

ÖLZ Mit den Ölz Milchbrötle bietet das Unternehmen Rudolf Ölz Meisterbäcker ab sofort ein neues Hefeteiggebäck an. Die Brötchen haben einen Vollmilchanteil von 20 Prozent und sollen besonders zart sein. DR. OETKER Von September bis Dezember bietet Dr. Oetker im Rahmen seines Saisonkuchen-Konzeptes die Variante Schoko-Gewürzkuchen an. Der Fertigkuchen enthält Orangeat, Lebkuchengewürz, Kakao und Dekorzucker.

Fotos: StockFood, Hersteller

KUCHENMEISTER Die Hefe-Snack‘chen aus dem Hause Kuchenmeister gibt es in den beiden Geschmacksrichtungen Vanille- und Schoko-Pudding. Die Produkte sind einzeln verpackt und eignen sich zum Mitnehmen.

Auch die Mitarbeiter im Hause Ölz setzen verstärkt auf das Thema Qualität. „Für unsere Produkte verwenden wir nur beste Rohstoffe“, sagt Daniela Kapelari-Langebner, Geschäftsführerin Marketing und Vertrieb bei Ölz. Dazu zählen beispielsweise Eier aus Bodenhaltung oder Äpfel vom Boden-

Umsatz 2012: 2011

Backmischungen* Baumkuchen** Stollen** Tortenboden** Fertigkuchen** TK-Kuchen** TK-Torten** TRENDS Premium, Verzicht auf Zusatzstoffe und kleinstückige Gebäcke

52.712,4 3.582,2 2.632,5 16.924,7 256.469,9 63.881,6 87.066,5

Absatz 2012: 2011

Veränderung

Tsd. Stück

Veränderung

+1,1% –27,3% +4,0% +1,1% +7,1% +15,3% –0,1% ➜

25.372,9 1.648,0 1.308,1 13.177,3 172.417,0 21.904,6 19.482,7

+0,6% ➜ –37,9% +0,1% ➜ –3,4% +2,0% +12,8% –5,1%

➜➜

Tsd. €



Die Sortimente



Noch Potenzial im Markt

Großer Gewinner im Segment Süße Backwaren sind mit einem Umsatzplus von 15,3 Prozent die Tiefkühlkuchen. Auch Fertigkuchen holen auf (+7,1%). Herbe Verluste muss hingegen das Teilsegment Baumkuchen hinnehmen.



Neben kleinen Größen setzen die Hersteller derzeit verstärkt auf das Thema Premium. „Wir haben kürzlich unsere gesamte Kuchenrange der Marke Lieken Urkorn überarbeitet“, sagt Thomas Höring, Vorstandsvorsitzender bei Lieken. Bei den Frischkuchen verwende das Unternehmen seitdem noch hochwertigere Zutaten, darunter beispielsweise Mandeln oder Bourbon-Vanille. Außerdem verzichte man komplett auf Konservierungsstoffe und Aromen. Die Haltbarkeit des Kuchens beschränkt sich dementsprechend auf fünf bis sieben Tage. Eine Entscheidung, die bewusst getroffen worden sei: „Wir wollen die Qualität unserer Kuchen nicht durch Haltbarkeitsstoffe reduzieren“, so Höring.

Süße Backwaren



Premium als Differenzierung

ZAHLEN UND TRENDS



„Feste, gemeinsame Mahlzeiten lösen sich immer mehr auf, die Verbraucher sind auf der Suche nach kleinen süßen Mahlzeiten für zwischendurch“, so Möllmann. Mit den Desserts, aber auch mit kleineren Produkten wie Rollen oder Schnitten will das Unternehmen vor allem in den jüngeren Haushalten punkten. „Hier haben wir Nachholbedarf. Kein Verbraucher, der in einem Zweipersonenhaushalt lebt, wird sich ohne festlichen Anlass eine Schwarzwälder Kirschtorte kaufen“, sagt Möllmann.

CASH UND CARRY

➜ ➜➜ ➜

BAU / GARTEN / TECHNIK

Absatzwege Fertiggebäck Discounter haben beim Verkauf von Fertiggebäck die Nase vorn. 64 Prozent aller Produkte – von Fertigkuchen bis Tortenböden – laufen über ihre Ladentheken.

* Zeitraum: April bis April / ** Zeitraum: Mai bis Mai

see. Weitere Beispiele: Der Füllanteil bei Nuss- und Mohnstollen liege derzeit bei 60 Prozent, Zöpfe flechte man im Unternehmen weiterhin per Hand. Trotz großem Portfolio sieht das Unternehmen das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. „Aktuell ist beispielsweise der Pro-Kopf-Umsatz bei Rührkuchen in Deutschland nur halb so hoch wie der in Österreich“, so Kapelari-Langebner. Ihrer Meinung nach kann auch der Lebensmittelhandel seinen Teil dazu beitragen. „Backwaren haben einen sehr hohen Impulshebel“, so die Marketingfachfrau. Daher seien speziell inszenierte Präsentationsflächen wichtig, aber auch eine ordentliche Regaloptimierung und -pflege. Auch für Feine Backwaren aus der Truhe sieht Möllmann von Coppenrath & Wiese noch jede Menge Potenzial. „Finden Sie doch heute einmal einen jungen Verbraucher, der in der Lage ist, eine

Traditioneller LEH 6%

Aldi/Lidl/ Norma 44%

30%

20% Markendiscounter

Verbrauchermärkte Quelle: SymphonyIRI Group

Schwarzwälder Kirschtorte selbst herzustellen“, so der Geschäftsführer. Große und kleine Kaffeetafeln werde es hingegen auch in Zukunft geben. Somit bleibt dem Verbraucher nichts anderes übrig, als seine Kuchen und Torten entweder im Lebensmittelhandel oder in der Bäckerei zu kaufen. Günstiger als in der Bäckerei Hier kommt dann auch der Faktor Geld ins Spiel. „Der Verkaufspreis für unsere 300-GrammFrischkuchen liegt bei rund zwei Euro. Für den Preis bekommt ein Verbraucher in der Bäckerei nicht einmal ein einziges Stück Erdbeerkuchen“, so Höring. Apropos Gastronomie: Hier sammeln die Hersteller jede Menge neue Ideen. „Derzeit werden viele Trends für die Kategorie von den Coffeeshops übernommen“, so Unilever-Managerin May Dumke. Man denke nur an Cupcakes und Co.

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SÜSSWAREN

Stevia – eine neue Ära? Die Süßwarenbranche sucht nach neuen Wertschöpfungsideen. Da kommt die Zulassung von Stevia gerade recht. Wie die Hersteller den Süßstoff bewerten und welche Grenzen es gibt. Zudem biete Stevia nicht die gleichen technologischen Verarbeitungsmöglichkeiten wie Zucker. Intelligente Lösungen sind gefordert, die Stevia mit zuckerhaltigen Produkten vergleichbar machen.

D

ie Süßwarenbranche hat es nicht leicht: Steigende Rohstoff- und Energiekosten auf der einen Seite, diverse Gruppierungen auf der anderen Seite, die Süßwaren gern als Dickmacher und Zuckerbombe an den Pranger stellen. Guter Rat ist teuer, neue Wertschöpfungsideen noch wichtiger. Da kommt der Branche die Zulassung von Stevia gerade recht. Aus den Blättern der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana werden sogenannte Steviolglycoside gewonnen, ein Süßungsmittel, das seit November vergangenen Jahres von der Europäischen Union zugelassen ist. Allerdings als Zusatzstoff mit der E-Nummer 960. Mittlerweile dürfen in 31 Lebensmittelkategorien Steviolglycoside eingesetzt werden, darunter auch

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Süßwaren wie Schokolade, Zuckerwaren, Kaugummi und Speiseeis. Ausgenommen sind feine Backwaren. Voraussetzung für die Verwendung: Es müssen kalorienreduzierte Produkte oder Produkte ohne weiteren Zuckerzusatz sein. Kein Ersatz für Zucker Die Argumente, die für den Zuckeraustauschstoff sprechen, sind schlagkräftig: 300-mal süßer als Zucker, frei von Kalorien, zahnfreundlich und geeignet für Diabetiker. Einen Haken gibt es dennoch: Süßwaren, die mit Steviolglycosiden gesüßt werden, haben einen bitteren, lakritzartigen Geschmack, der laut Prof. Dr. Mechthild BuschStockfisch von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg schwer zu neutralisieren ist.

Ein Weg dahin ist nach Meinung der Wissenschaftlerin eine Kombination aus verschiedenen Zuckeraustauschstoffen, die allerdings vom Produkt abhängig sei und individuell ermittelt werden müsse. Zucker werde es weiterhin geben. „Stevia wird Zucker nicht ersetzen. Auf der anderen Seite wird es viele Produkte geben, die zuckerfrei sind und den zuckerhaltigen Produkten nahekommen“, so Busch-Stockfi sch. Darin sieht Matthias Meyer, Marketing & Sales Manager bei NP Sweets, auch den Mehrwert von Stevia: „Stevia bietet viel Potenzial, um gesündere Lebensmittel auf den Markt zu bringen.“ Dies sei der richtige Weg, um den Bedarf nach kalorienreduzierten, natürlicheren Produkten zu decken. Stevia könne somit einen Beitrag zum Thema bewusste Ernährung leisten. Davon ist auch Haribo überzeugt und legt als „Beweis“ SteviLakritz vor – ein mit Stevia gesüßtes Lakritzprodukt. Auch der belgische Schokoladenhersteller Cavalier vertritt diese Auffassung und glaubt an eine schnelle Akzeptanz der Produkte. „Die Verbrau-

Fotos: Fotolia/R.Stark/PhotoSG, S. Hund, Hersteller

Intelligente Lösungen

cher wollen möglichst natürliche Produkte, die schmecken und denen sie vertrauen können“, betont Cavalier-Chef Felix Verdegem. Natürliche Wahrnehmung Zudem lassen sich künstliche Süßstoffe wie Aspartam durch Stevia ersetzen. Ein entscheidendes Kaufkriterium, da die Verbraucher künstlichen Süßstoffen ablehnend gegenüberstehen. Mit der Zulassung des innovativen Zuckeraustauschstoffes habe der Verbraucher jetzt die Möglichkeit, sich bewusst für andere Süßungsmittel wie eben Stevia zu entscheiden. Auch darin sehen die Belgier das große Potenzial von Stevia-Süßwaren. Ebenfalls von der Zugkraft von Stevia überzeugt ist Kalfany. „Die Verwendung von Stevia in unseren Rezepturen ist ein konsequenter Schritt hin zu mehr Natürlichkeit“, erklärt Kalfany-Geschäftsführer Fritz Haasen. Interessanter Fakt: Stevia wird vom Konsumenten als natürlich wahrgenommen, auch wenn die Substanz chemisch hergestellt wird. Insgesamt will die Branche ihre Produkte mit Stevia aufwerINTERVIEW

NEUHEITEN

Süßwaren und Süßungsmittel aus Stevia

Seit November 2011 ist der alternative Zuckeraustauschstoff Stevia von der EU zugelassen. Wir stellen Ihnen eine Auswahl an Produkten zu diesem Thema vor. CAVALIER Die Belgier bieten ein umfassendes SteviaSortiment. Dazu gehört die 85-Gramm-TafelSchokolade „Milk Hazelnuts“. Eine Vollmilchschokolade mit krokanten Haselnussstückchen. KALFANY Seit Anfang 2012 nutzt Kalfany bei den zuckerfreien PulmollSorten Stevia als Süßungsmittel. Die Palette reicht von EukaMenthol über Cassis bis zu Limette-Minze. Erhältlich in der 50-Gramm-Box.

ten. Allerdings werden Produkte laut Busch-Stockfisch auch teurer, wenn künstliche Süßstoffe durch Steviolglycoside ersetzt werden (siehe hierzu auch Seite 50). Die Frage ist, ob Verbraucher bereit sind, hierfür mehr zu bezahlen. Produkte aus 100 Prozent Stevia wird es ohnehin nicht geben. Hier schiebt die Gesetzgebung einen Riegel vor. Für die Verwendung von Steviolglycosiden hat die

HEARTLAND SWEETENERS Nevella Stevia aus dem Hause Heartland Sweeteners ist ein Süßungsmittel, das aus der Stevia-Pflanze gewonnen wird. Das Produkt ist als Streusüße, Tabletten und Sticks erhältlich. HARIBO Haribo Stevi-Lakritz ist mit Stevia gesüßt. Durch die Kombination von Süßholzwurzel, Bergkräutern und Anisaroma bietet die Süßware laut Hersteller eine würzige Geschmackskombination.

EU eine tägliche Aufnahmemenge (ADI-Wert) von vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. „Dadurch ist die Industrie in ihren Anwendungsmöglichkeiten eingeschränkt. Sie muss also weiterhin Produkte entwickeln, die mit Zucker gesüßt sind“, so Dr. Udo Kienle von der Universität Hohenheim. Die Branche scheint sich in puncto Stevia zunächst auf die Beobachterrolle zu beschränken.

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) Prof. Dr. Mechthild Busch-Stockfisch, Professorin für Sensorik und Produktentwicklung an der HAW

Was sind die Vorteile von Stevia in Süßwaren? Stevia rebaudiana ist eine Pflanze, die aus den Subtropen stammt, und aus ihren Blättern wird Stevia gewonnen. Stevia ist etwa 300-mal süßer als Zucker, frei von Kalorien, zahnfreundlich und auch geeignet für Diabetiker.

Bedeutet der Trend zu Stevia aus Ihrer Sicht das „Aus“ für Zucker? Nein. Zucker wird es immer geben, dafür sind seine technologischen Verarbeitungseigenschaften zu überragend. Künftig wird es aber viele Produkte geben, die zuckerfrei oder zuckerreduziert sind und den zuckerhaltigen Produkten nahekommen. Welche neuen Chancen bietet die Verwendung von Stevia der Süßwarenbranche? Wenn die Industrie sorgfältig an die Produktentwicklung herangeht, dann können Produkte herauskommen, die einem zuckerhaltigen Produkt sehr nahe kommen. Voraussetzung hierfür sind intelligente

Lösungen. Ein Weg dahin ist eine Kombination aus verschiedenen Zuckeraustauschstoffen mit Stevia, die jedoch vom Produkt abhängig sind und auch individuell ermittelt werden müssen. Bieten nicht gerade diese Kombinationsmöglichkeiten für die Süßwarenbranche Möglichkeiten? Fakt ist: Die künstlichen Zuckeraustauschstoffe können durch Stevia ersetzt werden. Zudem wird Stevia vom Verbraucher als natürlich wahrgenommen, auch wenn dieser Süßstoff selbst chemisch hergestellt wird. Es bleibt abzuwarten, ob der Verbraucher auch bereit ist, für diesen Mehrwert mehr Geld auszugeben.

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HYGIENEPAPIERE

Raus aus der Nebenrolle Große Marken verlieren im Tissue-Geschäft seit Jahren an Bedeutung. Der Private-Label-Anteil liegt bei 77 Prozent. Mit welchen Konzepten die Markenartikler dagegenhalten.

Markenartikler in der Klemme Kein Wunder also, dass der Private-Label-A nteil seit Jahren steigt. Beim trockenen Toilettenpapier liegt er laut Zahlen des Marktforschungsinstituts SymphonyIRI bereits bei 84 Prozent. Selbst bei den feuchten Toilettenpapieren machen Handelsmarken inzwischen 63 Prozent aus. Die Markenartikler sind unter Zugzwang, schnelles Handeln ist ge-

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PRODUKTE

eigenschaften wie Weichheit, Stärke und Saugfähigkeit eignen sich laut Markenartiklern zur Differenzierung von den Handelsmarken. Feuchtes Papier als Chance Außerdem rückt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in das Bewusstsein der Verbraucher „und wird dadurch zu einem wichtigen Differenzierungsmerkmal“, sagt

Hygienepapiere

Zur Warengruppe Hygienepapiere zählen nicht nur Tissue-Produkte, sondern auch Damenhygiene und Babywindeln. Neuheiten und Klassiker aus dem Segment. JOHNSON & JOHNSON 35 Jahre Carefree Slipeinlagen: Von August bis Oktober unterstützt Hersteller Johnson & Johnson den Abverkauf seiner Marke Carefree mit einer Gratis-Box für unterwegs als Onpack-Aktion. KIMBERLYCLARK Die Hakle Feucht Pure Sensitive-Tücher sollen besonders für empfindliche Haut geeignet sein. Die Tücher enthalten weder Alkohol noch Farbstoffe und sind dermatologisch getestet. P&G Mit der Pampers Active Fit richtet sich Procter & Gamble besonders an bewe-

gungsfreudige Babys. Die Windel mit 3DPassform bietet laut Hersteller bis zu zwölf Stunden Auslaufschutz. SCA Mit der limitierten Sonderedition Zewa Soft „Das Verwöhnsichere Blaue Lagune“ will SCA Farbe ins Bad bringen. Das türkisfarbene Toilettenpapier ist mit Meeresmotiven bedruckt, duftet und besteht aus vier Lagen. DELISOFT Das Regina Softis Toilettenpapier hat laut Delisoft ein einzigartiges Softkammersystem, bei dem Luftpölsterchen zwischen den Lagen des Papieres eingeschlossen werden. Dadurch soll das Papier besonders weich sein.

Fotos: Fotolia/Schlierner, Hersteller

M

arkenartikler spielen im T issue-Seg ment lä ngst nicht mehr die Hauptrolle. „Einige Handelsmarken haben sich in den vergangenen Jahren von No-name-Produkten mit schlechter Qualität, minimalistischer Verpackung und sehr günstigen Preisen hin zu Nachahmer-Produkten entwickelt. Sie kommen von der Qualität und der Verpackung nah an Markenartikel heran, fahren ebenfalls Promotions und sind preislich etwas günstiger als Markenartikel“, erläutert Kathrin Boettger, Marketingleiterin im Hause SCA, die Problematik einer ganzen Branche.

fragt. Denn: Premiumqualität allein reicht schon lange nicht mehr aus. „Innovationen sind einer der stärksten Hebel, um sich vom Eigenmarkengeschäft zu differenzieren“, sagt Boettger. SCA setze daher auf kontinuierliche Neueinführungen – von Produkten im Saison-Design über außergewöhnliche Farben bis hin zu immer neuen Duftvarianten. Auch optimierte Produkt-

ZAHLEN UND TRENDS

Hygienepapiere

Im Segment Hygienepapiere kann das feuchte Toilettenpapier im Unterschied zum trockenen Toilettenpapier ein hohes Wachstum erzielen (Umsatzplus: 7,4%).

TRENDS Produkte mit Zusatznutzen, Nachhaltigkeit, Qualität

* Zeitraum: Mai bis Mai

Tsd. Pack.

+1,4% –1,4% +0,4% ➜ +2,7% +7,4%

458.298 287.123 188.189 106.956 75.148

Veränderung

+1,7% +4,2% –1,2% +1,8% +8,1%

➜ ➜

1.183.732 437.834 320.359 158.343 92.335



Toilettenpapier trock. Küchentücher Papiertaschentücher Papierservietten Toilettenpapier feucht

Absatz 2012: 2011*

Veränderung



Tsd. €

➜➜

Umsatz 2012: 2011*

➜➜

Die Sortimente



Dirk Hensmann, Leiter Marketing und Sales im Hause Delisoft. Eine Produktkategorie gilt als große Chance für die Markenartikler: Feuchtes Toilettenpapier wächst sowohl im Umsatz (+7,4%) als auch im Absatz (+8,1%). Daher rührt beispielsweise Kimberly-Clark in diesem Jahr für Hakle-Feucht verstärkt die Werbetrommel. „Erst 40 Prozent aller Deutschen benutzen laut einer forsa-Umfrage feuchtes Toilettenpapier“, heißt es aus dem Unternehmen. Die restlichen 60 Prozent gelte es, zu überzeugen. Das Ziel: für Aufmerksamkeit sorgen und die Kategorie weiter voranbringen. Das könnte nicht nur den Herstellern helfen, sondern auch dem Handel.

Absatzwege 2012 44,8 Prozent aller Produkte aus dem Segment Hygienepapiere kauft der Verbraucher beim Discounter. Verbrauchermärkte sind die zweitwichtigste Einkaufsstätte.

Cash+Carry 2,0% Drogeriemärkte 21,7%

Discounter 44,8%

Verbrauchermärkte 23,2%

Supermärkte 8,3% Quelle: Nielsen

Setzen Sie auf das stärkste Markenportfolio für Ihren Umsatzerfolg!*

SCA Hygiene Products Vertriebs GmbH · Sandhofer Straße 176 · 68305 Mannheim · www.sca.com

* Nielsen, LEH+DM+C&C, SCA Marken, Marktanteil (Wert) in % Hygienepapier, 12,5%, YTD KW22 2012 Nielsen, LEH+DM, TENA, Marktanteil (Wert) in % Inkontinenz, 51,2%, YTD KW22 2012

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TABAKWAREN

Einheitspackung adé Die Tabakhersteller setzen auf Verpackungsvielfalt. Doch die EU will den Auf- und Ausbau von Markenwelten durch neue Tabakrichtlinien unterbinden. Die Industrie wehrt sich dagegen. Grundrechte wie Eigentumsgarantie sowie Berufs- und Meinungsfreiheit verstoßen. Damit beträfen die Änderungen die gesamte Branche. „Wichtig ist, dass Industrie und Handel mit einer Stimme sprechen und über mögliche Konsequenzen informieren“, fordert Markus Essing, Director Sales bei Philipp Morris. Er befürchtet, dass nicht mehr die Markenwelt, sondern der Preis zum primären Differenzierungsmerkmal würde. Vielfalt für Konsumenten

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lare Ansage der Hersteller von Tabakwaren: „Wir werden gegen die Einführung von Einheitsverpackungen, wenn nötig, klagen“, so die ReemtsmaSprecherin Milena Schröder. Damit bezieht das Unternehmen in Sachen neue Tabakrichtlinien eindeutig Stellung. Die EU fordert unter anderem Plain Packs (Einheitspackungen) und Werbeverbote, um das Rauchen unattraktiver zu machen. Die Diskussion über die geplanten Änderungen findet noch in diesem Jahr in Brüssel statt. Differenzierung für Hersteller Die Tabakindustrie wendet sich entschieden gegen die geplanten Maßnahmen. Diese seien „unsinnig und schikanös“, heißt es aus dem Hause British American To-

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bacco Germany. Auch eine deutliche Vergrößerung der Warnhinweise lehnen die Markenartikler ab. „Das bedeutet lediglich Plain Packaging durch die Hintertür“, so Detlef Hoffmann, Kommunikationsleiter bei Pöschl Tabak. Beide Maßnahmen hätten keinerlei Einfluss auf das Rauchverhalten der Konsumenten. Das würden Studien belegen, betont die Industrie. Doch die Folgen für die Branche wären verheerend: „Die neuen Richtlinien bedeuten ordnungspolitische Eingriffe in das freie und private Unternehmertum, die Marken- und Grundrechte fundamental verletzen“, so BAT Germany. Beispielsweise würde eine Umsetzung der geplanten Tabakrichtlinien in deutsches Recht gegen verfassungsrechtlich gewährleistete

Einen stärkeren Preiskampf bei Tabakwaren wollen die Hersteller unbedingt verhindern. Damit würde die jahrelange Investition in Markenwelten und Image zerstört. „Zudem begünstigen Einheitsverpackungen den Schmuggel und das Fälschen von Zigaretten“, warnt Schröder. Einheitsverpackungen erschwerten den KonINFO

Loser Tabak

Feinschnitttabak ist Tabak, mit dem Konsumenten ihre Zigaretten selbst drehen oder stopfen. Meist besitzt er Schnittbreiten von 0,3 bis 0,8 Millimeter. Bei Volumentabak handelt es sich um speziell aufbereiteten Feinschnitttabak. Dieser hat ein extra großes Volumen, wodurch Zigaretten bei der Herstellung weniger Tabak benötigen. Im Vergleich: Bei der Verwendung von Feinschnitttabak wird zirka die doppelte Tabakmenge benötigt wie bei Volumentabak. Denn: Wie der Name schon sagt, besitzt letztgenannter deutlich mehr Volumen und ist daher fülliger als der herkömmliche Dreh- und Stopftabak.

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sumenten darüber hinaus die Suche nach ihren Markenprodukten. Die Folge: weniger Absatz für den Handel, drohende Abwanderung der Kunden zu illegaler Schmuggelware. Schließlich erwartet der Konsument beim Tabakkauf im Handel eine große Vielfalt – sei es in puncto Preis, aber auch bei Verpackungsgrößen und -designs. Designs für Kundenbindung Unterschiedliche Packungsformate sind laut Markenartiklern ein Muss. „So stellen wir den erwachsenen Rauchern die gewünschten Bedarfsgrößen zur Verfügung“, so Markus Essing. Auch neue Designs und Sondereditionen spielten eine wichtige Rolle. Sie stärkten das

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Image von Marken und schafften Impulse. Damit seien sie Absatztreiber für den Handel. Die Platzierung von Tabakwaren in der Kassenzone unterstütze diesen Effekt und gewinne daher immer mehr an Bedeutung. Der Handel kann am Point of Sale vor allem von der direkten Ansprache der Industrie an die Kunden profitieren, etwa durch Promotions. Dieses Erleben von Markenwelten bindet Raucher an ihre Marken – und kann Verbraucher auch bei der Wahl der Einkaufsstätte beeinflussen. Wichtig: Händler sollten die Trends und Neueinführungen im Tabakmarkt genau beobachten und berücksichtigen. Nur so kann der Handel seinen Kunden

CASH UND CARRY

die gewünschten Schnelldreher anbieten. Das Augenmerk sollte dabei besonders auf Feinschnittprodukten liegen. Denn: „Mehr als 40 Prozent aller gerauchten Zigaretten, die im Lebensmittelhandel gekauft werden, sind gestopft oder gedreht“, so Milena Schröder. Sichtbarkeit für Umsatz Ob Feinschnitt, Volumentabak oder Filterzigarette: Tabakwaren sollten trotz Diebstahlgefahr sichtbar platziert werden. Fehlende Sichtbarkeit kommt einem Verzicht auf Umsatz gleich. Auch die von der EU geforderten Plain Packs verringern die Sichtbarkeit von Marken. Kein Wunder, dass sich die Hersteller gegen die EU-Pläne wehren.

PRODUKTE

Tabakwaren

Fotos: F1online, Hersteller

Tabakwarenhersteller sorgen mit unterschiedlichen Verpackungen für Abwechslung – von Original- über Big- und Maxi-Packs bis hin zu innovativen Designs und Öffnungsmechanismen. Auch für Selbstdreher führen sie aufmerksamkeitsstarke Produkte. LANDEWYCK Die neue Ducal Red XXL ist laut Hersteller Landewyck europaweit einzigartig, denn sie ist die einzige im Mega-PackFormat, die abgerundete Ecken besitzt. Die neu relaunchte XXLPackung enthält 27 Full Flavor-Zigaretten.

PÖSCHL TABAK Mit Pueblo Green (Foto) erweitert Pöschl Tabak seine Pueblo-Range. Die Werte der zusatzstofffreien Green-Zigarette (Teer 8 mg; Nikotin 0,7 mg; Kohlenmonoxid 9 mg) liegen dabei zwischen Pueblo Classic und Pueblo Blue.

REEMTSMA Die JPS Red Glide Tec Originalpackung bietet einen neuen innovativen Öffnungsmechanismus: Die Packung lässt sich einfach aufschieben. Unterstützt wird die Neuerung unter anderem durch Verkaufsförderung am POS.

PHILIP MORRIS Philip Morris bietet seinen L&M Volume Tobacco Full Flavor in einer zusätzlichen Packungsgröße an: Die klassische American Blend Mischung aus Virginia-, Burley- und Oriental-Tabak gibt es ab sofort auch als 80-Gramm-Dose.

BAT Bei der preisgünstigen Marke Pall Mall von British American Tobacco gibt es unter anderem zwei Varianten ohne Zusätze. Wie bei den Original Pall Mall führt BAT die zusatzstofffreien Zigaretten als Red und Blue (Foto).

GIZEH Die Verpackungen der Black Produktserie aus dem Hause Gizeh haben alle einen praktischen Magnetverschluss. Die Papers gibt es in drei verschiedenen Stärken, darunter die blaue Variante mit 21 Gramm/qm (Foto).

N eue P ro duk te LEBENSMITTELHANDEL

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CASH UND CARRY

Neue Ertragsbringer für Ihr Sortiment Mit innovativen Produkten zielen die Hersteller darauf ab, die Aufmerksamkeit der Verbraucher immer wieder neu zu wecken. Das MARKANT HandelsMagazin bietet Ihnen eine Auswahl der jüngsten Innovationen – damit Sie auch weiterhin Ihre Kunden von Ihrem vielfältigen Sortiment überzeugen können.

Produkt des Monats Mit drei neuen Schoko-Backmischungen setzt Dr. Oetker aktuelle Trends um. DAS BESONDERE: Dr. Oetker, laut Nielsen Marktführer im Backmischungen-Segment, ist auch Spitzenreiter bei den Innovationen. In einem neuen Backmischungen-Sortiment hat das Unternehmen jetzt drei aktuelle Trends kombiniert: Die Kuchenspezialitäten setzen auf kleine Portionen, bieten intensiven Schokoladengenuss und sind vom Verbraucher einfach und schnell zuzubereiten. Das auffällige Verpackungsdesign und die unterschiedlichen Packungsformate machen die drei Backmischungen zu individuellen und auffälligen Produkten mit spezifischen Details. Mit dem Produkt Choco Lava kann der Verbraucher in vier beiliegenden Förmchen kleine Schokoladenrührkuchen mit flüssigem Schokokern zubereiten. Mit der Variante Chocolat Deluxe ist eine Kombination aus Tarte au Chocolat und Brownie in der beiliegenden Backform und ohne weitere Zutaten ganz schnell fertig. Auch die Sorte Royal Chocolat bringt die

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eigene Backform mit und bietet in einer innovativen Kombination aus Mousse au Chocolat und Kuchen einen intensiven Schokoladen-Genuss. WERBUNG: TV-Spots auf allen reichweitenstarken Sendern unterstützen die Einführung. Für die Verbraucher liegen den Verpackungen Rezepthefte bei. Zudem gibt es Zweitplatzierungsdisplays, PR- und Online-Maßnahmen. VERPACKUNGSEINHEIT: Karton mit 6 Packungen à 295 g (Choco Lava); mit 8 Packungen à 360 g (Chocolat Deluxe); mit 8 Packungen à 210 g (Royal Chocolat) IM HANDEL AB: sofort INTERNET: www.oetker.de

Frühstücksprodukte

Backzutaten

Beilagen

Knusper-Müsli

Keks-Dekor

Blitz-Risotto

Das Besondere: Mit Crunchy führt Schneekoppe eine neue Range von Knuspermüslis ein. Sie haben laut Hersteller 30 Prozent weniger Zucker als andere Knuspermüslis, sind ballaststoffreich und enthalten hochwertige Vollkorn-Haferflocken. Neben Crunchy Pur gibt es die Sorte Crunchy Schoko (Foto). Werbung: Zweitplatzierung, Verkostung Verpackungseinheit: Karton mit 5 Packungen à 450 g Im Handel ab: sofort Internet: www.schneekoppe.de

Das Besondere: Wenn es um die Verzierung von Muffins, Keksen, Eis und Kuchen geht, sind Kinder begeistert dabei. Die Pickerd Dekor Ritter-Perlchen sprechen, so Hersteller Pickerd, mit Etikett und Farbe ganz besonders Jungen an. Die Perlchen werden im wiederverschließbaren Streubecher angeboten. Werbung: Zweitplatzierungsdisplays Verpackungseinheit: Tray mit 10 Streubechern à 150 g Im Handel ab: sofort Internet: www.pickerd.de

Das Besondere: Mit dem neuen Riso Gallo Risotto expresso dauert die Zubereitung eines Risottos nur noch zwei Minuten. Ein innovatives Herstellungsverfahren, so Hersteller Riso Gallo, mache das möglich. Das Express-Sortiment ist in vier Geschmacksrichtungen erhältlich. Vertrieb über Borchers Fine Food. Werbung: Print, Verkostung Verpackungseinheit: Karton mit 6 Packungen à 250 g Im Handel ab: sofort Internet: www.risogallo.com

Beilagen

Fertigprodukte

Fertigprodukte

Kartoffel-Vertrauen

Nudel-Mahlzeit

Nostalgie-Rezeptur

Das Besondere: Mit einem Relaunch stellt Unilever die Traditionsmarke Pfanni in den Fokus. Als Bestandteil des neuen Designs steht Vertragsbauer Volker für das Versprechen „aus 100 Prozent deutschen Kartoffeln“. Das Produkt Stampfkartoffeln kommt zudem im familiengerechten Multipack auf den Markt. Werbung: POS-Maßnahmen, PR Verpackungseinheit: Karton mit 6 Packungen à 3 x 2 Portionen Im Handel ab: sofort Internet: www.pfanni.de

Das Besondere: Mars führt die Marke Dolmio im deutschen Handel ein und stellt dabei die Range „Heiß auf Pasta“ vor: Nudeln „Napoli“ und „Bolognese“ stehen laut Hersteller innerhalb von zwei Minuten auf dem Tisch. Auf künstliche Geschmacksverstärker, Farb-, Aromaund Konservierungsstoffe wird verzichtet. Werbung: Verkostung, Couponing, TV Verpackungseinheit: Karton mit 8 Packungen à 300 g Im Handel ab: sofort Internet: www.mars.de

Das Besondere: Mit der Schulküchentomatensoße spricht das Unternehmen Leha aus Sachsen-Anhalt gezielt Kindheitserinnerungen ostdeutscher Verbraucher an. Die Tomatensoße mit Jagdwurst und Zwiebeln wird nach dem OriginalRezept der ehemaligen DDR-Schulküche und auf traditionelle Weise zubereitet. Werbung: Internet, Verkostungen Verpackungseinheit: Karton mit 6 Dosen à 800 g Im Handel ab: sofort Internet: www.schlagfix.de

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Tiefkühlkost

Salzige Snacks

Süßwaren

Fußball-Snack

Knack-Mandeln

Schoko-Schärfe

Das Besondere: Unter dem Namen Meister-Snack führt Frostkrone knusprig panierte Käsebällchen für die Zubereitung im Backofen ein. Die in FußballfeldOptik gestaltete Packung enthält je elf Frischkäse-Jalapeño- und Chili-CheeseBällchen und dient zugleich als Serviertablett – ideal für jedes Fußballereignis. Werbung: Internet, Handzettel Verpackungseinheit: Karton mit 8 Packungen à 400 g (22 Stück) Im Handel ab: sofort Internet: www.frostkrone.de

Das Besondere: Was bei Pistazien bekannt ist, führt The Lorenz Bahlsen Snackworld jetzt auch für Mandeln ein: Beim Produkt Mandeln in Schale sind die süßen Kerne in der Schale belassen, so dass der Verbraucher sie selbst auslösen kann. Der Hersteller veredelt die Mandeln, indem er sie röstet und leich salzt. Werbung: Zweitplatzierungen, PR Verpackungseinheit: Karton mit 10 Beuteln à 150 g Im Handel ab: sofort Internet: www.lorenz-snackworld.de

Das Besondere: Lindt erweitert seine Tafelschokoladen-Range Excellence um die neue Sorte Wasabi: Das Geschmackserlebnis der würzig-scharfen japanischen Wasabiwurzel kombiniert mit feinherber Schokolade erzeuge eine raffinierte und zugleich ausgewogene Harmonie der Sinne, so der Hersteller. Werbung: PR Verpackungseinheit: Karton mit 20 Tafeln à 100 g Im Handel ab: sofort Internet: www.lindt.de

Süßwaren

Wein & Sekt

Spirituosen

App-Kalender

Sorten-Wahl

Premium-Wodka

Das Besondere: Der neue AppAdventskalender von Windel stellt nach Auskunft des Produzenten eine Innovation unter den schokoladegefüllten Adventskalendern dar. Jedes Fenster enthält wie gewohnt Schokolade, zudem gibt es für jeden Tag eine Weihnachtsmann-Animation für das Smartphone. Werbung: Zweitplatzierungsdisplays Verpackungseinheit: Karton mit 24 Kalendern Im Handel ab: sofort Internet: www.windel-candy.com

Das Besondere: Der neue Fürst von Metternich Chardonnay ergänzt das Sortiment der Marke Fürst von Metternich um einen weiteren sortenreinen Premium-Sekt. Laut Hersteller haben die Kellermeister des Hauses einen Sekt kreiert, der sich durch aromatische Fülle und elegante Fruchtigkeit auszeichnet. Werbung: Print, Aktionsmaterial Verpackungseinheit: Karton mit 6 Flaschen à 0,75 l Im Handel ab: sofort Internet: www.fuerst-von-metternich.de

Das Besondere: Der Heavy Water Vodka von Kisker wird nach einem alten norwegischen Rezept gebrannt, das von der Cocktail-Expertin Anistasia Miller verfeinert wurde. Der Verschluss mit integrierter Belüftung versetzt Heavy Water beim Einschenken mit feinperliger Luft und lässt den Wokda atmen. Werbung: Displays, PR, Internet Verpackungseinheit: Karton mit 6 Flaschen à 0,7 l Im Handel ab: sofort Internet: www.kisker-brennereien.de

Mundpflege

WPR

Tiernahrung

Schutz-Programm

Sommer-Design

Erfolgs-Konzept

Das Besondere: Colgate Palmolive führt die Range Total Pro Zahnfleisch ein: ein auf Zahnfleischentzündungen abgestimmtes vierteiliges Zahnpflegesystem. Werbung: TV- und Print-Kampagne Verpackungseinheit: z.B. Zahncreme: Karton mit 12 Packungen à 75 ml Im Handel ab: sofort Internet: www.colgate.de

Das Besondere: Als Sommeredition führt Henkel für Pril die Stylino-Flaschen in Schmetterlingsform ein. Zwei Varianten: Ocean Dream und Exotic Fruits. Werbung: Internet, Gewinnspiel Verpackungseinheit: Karton mit jeweils 14 Flaschen à 450 ml Im Handel ab: sofort Internet: www.pril.de

Das Besondere: Mit zunächst vier Sorten Whiskas Sanfte Küche Junior für Kätzchen bis zu einem Jahr will Mars an den Erfolg von Sanfte Küche anknüpfen. Werbung: Samplings, Couponing Verpackungseinheit: Karton mit 4 Multipacks (12 x 85-g-Portionsbeutel) Im Handel ab: sofort Internet: www.mars.de

Genießen Sie echte

Zusatzumsätze!

Das Conditor-Dessert in der Tiefkühltruhe!

Himbeer-Mascarpone

Kirsch-Trüffel

Mousse au Chocolat

Erdbeer-Stracciatella www.coppenrath-wiese.de

Verkaufsförd erung LEBENSMITTELHANDEL

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CASH UND CARRY

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August 2012 KW 36 bis 46

Mon

TIEFKÜHLKOST

Wertvolle Einkaufsgutscheine Die Pizza-Spezialisten von Wagner starten eine groß angelegte Verkaufsförderungsaktion für alle WagnerMarken. Unter dem Motto „Aller guten Dinge sind 3!“ präsentiert das Unternehmen die „Wagner Fan-Wochen“. Wer im Aktionszeitraum gleichzeitig zu drei Wagner-Packungen greift, kann in einer der nächsten Wochen-

verlosungen einen von 15 Einkaufsgutscheinen im Wert von je 1.000 Euro gewinnen. Insgesamt werden 180 wertvolle 1.000-Euro-Einkaufsgutscheine verlost. Zudem nehmen alle Teilnehmer an der Endauslosung teil. Hier winken Sachgewinne im Gesamtwert von 40.000 Euro. Wagner unterstützt die Aktion durch massive Wer-

bemaßnahmen in Deutschland und Österreich: So schaffen Anzeigen in Publikumszeitschriften, TV- und Radio-Spots sowie Internet- und Facebook-Maßnahmen über 1,2 Milliarden Zielgruppenkontakte. Auch eine umfangreiche POS-Ausstattung soll für eine erfolgreiche Aktion sorgen. X Zeitraum: bis Mitte November

Die weiteren Aktions-Highlights

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Molkereiprodukte

Molkereiprodukte

Irische Reisen

Großer Geburtstag

Mit einer Sammel- und Gewinnspielaktion stellt IDB Deutschland die 250-Gramm-Packung Kerrygold Original Irische Butter sowie alle vier Sorten Kerrygold Scheibenkäse in den Mittelpunkt. Als Hauptpreis für gesammelte Punkte können Verbraucher insgesamt zehn Reisen nach Irland für jeweils zwei Personen gewinnen. Als Trostpreise gibt es 100 Warenkörbe mit typisch irischen Prdukten. X Zeitraum: bis September

Das italienische Traditionsunternehmen Galbani feiert 130-jähriges Jubiläum und will mit einer großen Geburtstagskampagne für gesteigerte Abverkäufe sorgen. Störer auf Galbani Mozzarella und Mascarpone sowie Zweitplatzierungen und weiteres POS-Material rücken die Gewinnaktion in den Fokus. Hauptpreis: eine Genießerreise nach Rom. Werbemaßnahmen begleiten die Aktion. X Zeitraum: bis September

Molkereiprodukte

Molkereiprodukte

Perfekte Partner

Beliebte Sticker

In einer Cross-Promotion mit Arla Foods präsentiert Konfitürenhersteller d‘arbo, wie gut Konfitüre mit Käse harmoniert. Verbraucher, die an der Käsetheke oder in der Pre-Packaging-Truhe zu Hart- und Schnittkäsespezialitäten von Arla Foods greifen, erhalten ein Probiergläschen d‘arbo Naturrein Rosenmarille gratis. Broschüren mit Rezeptideen und weiteres POS-Material runden die Aktion ab. X Zeitraum: bis Oktober

Mit einer zielgruppengerechten Promotion stützt Alpenhain den Abverkauf der Yakari Käse-Nuggets. Der milde Backkäse in goldbrauner Panade spricht besonders Kinder an. Ab sofort liegt jeder Packung Yakari Käse-Nuggets ein Sticker aus der Zeichentrickserie Yakari bei. Auf der Alpenhain-Homepage stehen zudem vier verschiedene Hintergrundbilder zum Ausdruck bereit, auf die die Kinder die Sticker kleben können. X Zeitraum: bis September

Fertiggerichte

Brotwaren

Auffällige Pastamahlzeiten

Glückbringende Würfel

Barilla unterstützt den Verkauf der neuen fertigen Pastagerichte mit einer auffälligen Lamasäule. Sie soll als Blickfang dienen und mit einer Gratiszugabe von Gabeln und Servietten zu Impuls- und Probierkäufen anregen. Die fertigen Pastagerichte von Barilla mit ihrer authentischen „al dente“-Qualität gibt es in vier typisch italienischen Rezepturen. X Zeitraum: bis Dezember

Mit einer Gewinnspielaktion will Lieken Mehrkäufe für die Range Lieken-Urkorn Fit & Vital sowie für das Mehrkorn Brot generieren. Auf den Produktpackungen sind Codes abgedruckt, die zur Teilnahme am Würfelspiel auf der Webseite www.liekenurkorn.de berechtigen. Täglich gibt es fünf Hauptpreise, etwa eine Kitchen Aid Küchenmaschine oder eine Xbox Kinect. Unterstützt wird die Promotion durch Präsenz am POS. X Zeitraum: bis September

Süßwaren

AfG

Luftige Weltreise

Prickelnder Partyspaß

In den Mittelpunkt seiner aktuellen POS-Aktionen stellt Waffelspezialist Manner den sympathischen MannerFakteur. 3+1-Aktionspackungen der Manner Original Neapolitaner Schnitten verweisen auf ein Online-Gewinnspiel. Hier können Verbraucher Fragen aus der Welt des MannerFakteur beantworten und damit ihre Chancen erhöhen, unter anderem ein Roundthe-World-Flugticket von STA Travel zu gewinnen. X Zeitraum: bis Oktober

Für das Kinder-Partygetränk Kidibul führt die Schlumberger Vertriebsgesellschaft eine Onpack-Promotion durch: Die Kidibul Partybox beinhaltet neben einer 0,75-Liter-Flasche Kidibul Bio Apfel-Pfirsich zwei Gläser, Luftballons und ein MemorySpiel als Zugabe. Für den POS stehen Displays zur Verfügung. Das mit Kohlensäure versetzte Partygetränk Kidibul Bio besteht zu hundert Prozent aus Bio-Fruchtsaft. X Zeitraum: solange Vorrat reicht

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Wertschöpfung mit Zucker

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Herr Ditsch, die Preisschwankungen bei Zucker sind enorm. Worin liegen die Gründe und mit welcher Entwicklung rechnen Sie?

Der Grund liegt in den Veränderungen der Zuckermarktordnung. Der europäische Zuckermarkt ist nach der Neuregelung stark vom Weltmarkt beeinflusst. Deshalb basiert die aktuelle Preissteigerung auch auf der Unterversorgung Europas mit Quotenzucker. Wir gehen mittelfristig von einem stabilen Marktpreis auf einem etwas höheren Preisniveau als heute aus. Auch der Handel ist bei Zucker stark preisgetrieben. Für Sie ein Kritikpunkt?

Das sehen wir ganz sportlich: Wo Wettbewerb herrscht, da entsteht Reibung. Wir versuchen, unsere Handelspartner davon zu überzeugen, dass sie über den Verkauf von Zucker Wertschöpfung erzeugen können. Das gesamte Segment Zuckerspezialitäten steht für Wertschöpfung. Beim EinKilo-Paket Zucker jedoch ist Wertschöpfung aufgrund des starken Wettbewerbs der Händler nur sehr schwer möglich. Was gilt es, im Handel zu verbessern?

Das Zuckergeschäft ist stark von Saisonalität geprägt. Beispiel Geliersaison: Sobald die Erdbeeren rot sind, sinkt die Reichweite bei einem Karton Gelierzucker von vorher vier Wochen auf vier Stunden. Diese Saisonalitäten in den Regalplatzierungen wiederzufi nden, halten wir für wichtig. Im Herbst und Winter gilt das für die Backsaison. Dann sollten Zuckerspezialitäten zum Backen wie Puderzucker und Brauner Zucker ausreichend platziert werden.

Worauf kommt es an beim Zuckergeschäft?

Auf Warenverfügbarkeit und Saisonalität. Es bringt nichts, Zuckerhüte im Sommer bei 30 Grad zu führen. Mit Berücksichtigung der Saisonalität und einem an der zur Verfügung stehenden Regalfläche angepassten SpezialitätenSortiment können sich Vollsortimenter vom Discount differenzieren. Stichwort: Stevia. Wie wird das neue Süßungsmittel angenommen?

Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Vor allem als Alternative für Artikel, die mit künstlichen Süßstoffen hergestellt werden, sehe ich großes Potenzial. Aber die Preise dürften dann steigen.

Richtig, Stevia ist in der Rezeptur teurer als künstliche Süßstoffe. Doch den Preis kann der Hersteller rechtfertigen durch weniger Kalorien, besseren Geschmack. Wie reagieren Sie auf den Stevia-Trend?

Wir haben 2011 ein Joint-Venture mit Pure Circle Limited aus Malaysia gegründet: NP Sweet. Es befasst sich mit der Entwicklung eines Produktportfolios, das die natürlichen Vorzüge des Zuckers mit den Eigenschaften von Stevia-Produkten kombiniert. IN KÜRZE

Nordzucker

Gründungsjahr: 1997 Firmensitz: Braunschweig Leitung: Hartwig Fuchs, Hans-Christian Koehler Standorte: Deutschland, Polen, Slowakei, Dänemark, Schweden, Litauen, Finnland sowie ein Gemeinschaftsunternehmen in Irland Mitarbeiter: 3.280 Umsatz GJ 2011: (1.3.11 – 29.2.12) 2,02 Mrd. € Internet: www.nordzucker.de

Foto: Unternehmen

A U S B L I C K

Europas zweitgrößter Zuckerproduzent Nordzucker rät Händlern zu mehr Saisonware im Regal. Oliver Ditsch, Marketing und Vertrieb Handel, berichtet zudem über Preisschwankungen und das Potenzial von Stevia.

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