1 31. Januar 2009 62. Jahrgang
BAYERISCHE SCHULE Zeitschrift des BAYERISCHEN LEHRER- UND LEHRERINNENVERBANDS e.V., BLLV im VBE
Thema RSE
Verblühende Landschaften Offenes Gespräch: Interview mit Ludwig Spaenle Offener Brief: Gewalt gegen Lehrer
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser, wenn im Fernsehen haufenweise alte Filme ausgestrahlt werden, ist entweder das Budget des Senders verbraucht oder Silvester. Wenn wir mit dieser Ausgabe der BAYERISCHEN SCHULE nach 12 Monaten erneut das Thema „Regionale Schulentwicklung“ auflegen, fällt das nur zufällig in den Jahreswechsel und liegt keineswegs daran, dass wir uns frische Themen nicht leisten könnten. Der Grund lautet: RSE ist mittlerweile in den meisten Köpfen angekommen, aber nach wie vor nicht in der äußeren Wirklichkeit – und genau das könnte sich nun, unter einer neuen Regierung, ändern. Es ist also einfach an der Zeit, nochmals deutlich zu sagen, worum es geht. In den Verträgen zwischen CSU und FDP wurde ja festgelegt, dass in jedem Regierungsbezirk modellhaft erprobt werden soll, wie Haupt- und Realschulen zusammenarbeiten können. Wir sind überzeugt, dass das nicht nur gelingen kann, sondern für viele Schulen in vielen Gegenden Bayerns gelingen muss. Mit Reformkosmetik ist es da nicht mehr getan. RSE, das wollen wir in der derzeitigen Aufbruchphase auf neue Weise zeigen, ist das praktikable Konzept, mit dem die künftigen Modellschulen ihre jeweiligen Probleme vor Ort lösen können. Das fotografische Gesicht, das wir dem Thema diesmal gegeben haben, mag ungewöhnlich erscheinen, entspricht aber vielerorts der Realität: Nur noch wenige Schüler können ihre Schule auf dem Fahrrad erreichen, in vielen Gegenden werden ihre Wege einsam. Vor allem auf dem Land müssen sie sich stattdessen schon in den frühen Morgenstunden in überfüllte Busse quetschen, um ihre weit entfernte, meist ebenso überfüllte, Schule zu erreichen. Mit der Regionalen Schulentwicklung werden sich auch wohnortnahe Schulen ein neues Profil geben und dergestalt gut weiterleben können. So gesehen ist RSE sogar eine Formel, die Benzin spart und Zeit. Sie ist alles andere als eine Verlegenheitslösung. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr
Tomi Neckov
[email protected]
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Bayerische Schule 1 2009
Inhalt
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2009 04
Bildungsticker
Politik 06
Interview Kultusminister Spaenle zur aktuellen Schulpolitik
08
Bericht Notizen aus dem prekären Nürnberger Südwesten
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Gespräche
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Akzente TUM macht MUT
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Aus dem Landtag
Thema 16
Feature Wie RSE als Rettung erlebt wird
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Leitartikel RSE als letzte Chance
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Analyse Prof. Peter Fauser über veraltete Bildung
Service 22
Recht Gewalt gegen Lehrer – BLLV klagt an
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Dienstrecht Interview mit Finanzminister Fahrenschon
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Leserbriefe
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Verband
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Portrait Als schwuler Hauptschullehrer in Dorfschule
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Schule zum Lachen
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Unsere Jugendzeitschriften
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Kleinanzeigen
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Impressum
Ein Argument für RSE: Immer weniger Schüler erreichen ihre Schule mit dem Rad.
Bayerische Schule 1 2009
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Bildungsticker
Bildung zum Topthema machen Berlin (VBE) - Die Wählerinnen und Wähler sollten im kommenden Wahljahr ihren Landespolitikern und ebenso den Bundesparteien in Sachen Bildung genauestens auf die Finger schauen und keinerlei Versprechungen auf den Leim gehen, rät Ludwig Eckinger, Bundesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Die Aufwertung von Bildung dürfe nicht zur Rosstäuscherei verkommen. „Bildung muss Topthema im Wahlkampf werden“, so Eckinger, „aber als ernsthafte Verpflichtung, endlich eine nationale Bildungsstrategie auf die Beine zu stellen.“ Es müsse in den Ländern und von der Kultusministerkonferenz endlich die rosa Brille abgenommen werden.
Augsburgs Kinder zu dick Augsburg (dpa/lby) - Schulanfänger in Augsburg haben im bayernweiten Vergleich überdurchschnittlich viel Übergewicht. Eine im „Deutschen Ärzteblatt“ veröffentlichte Untersuchung ergab, dass von den Einschulungskindern mehr als dreizehn Prozent Übergewicht haben und davon rund fünf Prozent sogar fettleibig sind. Die Vergleichswerte für Bayern liegen bei knapp zehn Prozent Übergewicht bei Schulanfängern, davon seien etwa vier Prozent fettleibig. Der Leiter des Augsburger Gesundheitsamtes, Ulrich Storr, sagte dazu, bei einem überproportionalen Anteil von Migrantenkindern an Augsburger Schulen seien falsche Ernährung und Bewegungsmangel Ursachen für das Übergewicht. Bei Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, war zweimal häufiger Übergewicht festzustellen als bei deutschen Kindern. Storr will vor diesem Hintergrund im neuen Jahr ein Projekt starten, um mehr Migrantenkinder in deutschen Sportvereinen zu integrieren. Gleichzeitig sollen über muttersprachliche Mediatoren vor allem türkische Familien zu einem besseren Gesundheits- und Ernährungsverhalten motiviert werden. 4
Gewalt gegen Lehrer Berlin (dpa) - Der jüngste Fall von Gewalt an einer Berliner Schule hat eine Debatte über Konsequenzen ausgelöst. Nach dem Angriff auf einen Lehrer in Berlin-Spandau forderte der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) eine Ausweitung des privaten Wachschutzes. „Ich kann nur sagen, dass wir solche Gewaltvorfälle hatten und diese nicht mehr haben, seit wir den privaten Wachschutz an den Schulen eingeführt haben“, sagte Buschkowsky. Der stellvertretende Direktor der Gottfried-KinkelOberschule in Berlin-Spandau war in seinem Büro durch Faustschläge verletzt worden. Der 58-Jährige hatte zuvor einen 14-Jährigen für drei Tage von der Schule verwiesen, woraufhin dieser zwei Ältere herbeirief, die den Pädagogen traktiert haben sollen. Auch in Niedersachsen machte ein Fall von Gewalt gegen einen Lehrer Schlagzeilen. Fünf maskierte Jugendliche schlugen in einer Gesamtschule in Pattensen bei Hannover mit einer Stahlrute auf einen Lehrer ein und verletzten den 42-Jährigen leicht. Die Jungen im Alter von 15 und 16 Jahren wurde kurz darauf gefasst.
Leistungsbezahlung für Bundesbeamte Berlin (dpa) - Bundesbeamte sollen künftig erstmals auch nach Leistung bezahlt werden. Der Bundesrat billigte ein völlig neues Dienstrecht für die Staatsdiener. Kernpunkte sind neben einem Einstieg in eine Leistungsbezahlung ein vereinfachtes Laufbahnrecht und ein erleichterter Zugang für qualifizierte Mitarbeiter von außen. Abgeschafft wird das alte Besoldungssystem, wonach das Gehalt automatisch mit dem Lebensalter stieg. Das neue Dienstrecht gilt für die 130.000 Bundesbeamten und 184.000 Soldaten. Es will das Beamtenrecht generell modernisieren. Die Zahl der Laufbahnen wird verringert. Führungsämter können auf Probe vergeben werden. Das bereits auf 30 Prozent eines Monatsgehalts reduzierte Weihnachtsgeld wird aufs Jahr umgeBayerische Schule 1 2009
Bildungsticker
legt und in die Monatsbezüge eingerechnet. Wie im Rentenrecht wird das Pensionseintrittsalter ab 2012 bis 2029 schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Die Anerkennung von Hochschulzeiten für die Versorgung wird gestrichen.
Weniger neue Ausbildungsverträge als im Vorjahr Berlin/Bonn (dpa) - Industrie, Handel, Handwerk und Gewerbe haben im Jahr 2008 insgesamt 615.615 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das sind 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig ging auch die Zahl der von Wirtschaft und Verwaltung angebotenen Lehrstellen um 1,2 Prozent auf 636.031 zurück. Dies geht aus der Lehrstellenbilanz für das Jahr 2008 hervor. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) appellierte eindringlich an die Unternehmen, jetzt keinesfalls als Reaktion auf die schwierige konjunkturelle Lage bei der Ausbildung nachzulassen und die Sicherung des Fachkräftenachwuchses zu vernachlässigen. Dies gelte gerade für Unternehmen, die von neuen Konjunkturprogrammen profitieren. „Wer von den neu aufgelegten Konjunkturprogrammen direkt oder indirekt profitiert, der muss auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen“, forderte Schavan. Das Handwerk verzeichnet nach der Bilanz bei den Neuverträgen einen Rückgang von 5,1 Prozent, während Industrie und Handel gegenüber dem Vorjahr noch einmal um 0,5 Prozent zulegen konnten. Im öffentlichen Dienst gab es 1,8 Prozent weniger Neuverträge.
Mehr Frauen als Männer schließen Uni ab Wiesbaden (dpa) - Fast jeder vierte junge Mensch in Deutschland schloss im Prüfungsjahr 2007 erstmals ein Studium ab. Mit 24 Prozent liegt die Hochschulabsolventenquote in Deutschland um zwei ProBayerische Schule 1 2009
zentpunkte über dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Frauen hatten dabei erneut die Nase vorn. Rund 25 Prozent der Frauen und 23 Prozent der Männer der entsprechenden Jahrgänge schafften die Prüfungen in ihrem Erststudium. Insgesamt bestanden 2007 rund 239.900 Studenten an den staatlichen Hochschulen die Prüfungen, etwa 19.100 mehr als im Vorjahr. Um den steigenden Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften decken zu können, muss die Absolventenquote nach Einschätzung des Wissenschaftsrates aber noch auf 35 Prozent steigen. Im internationalen Vergleich liegt die Quote der OECD-Länder bei etwa 37 Prozent.
Marx für Islamunterricht an Schulen München (dpa) - Islamunterricht an deutschen Schulen muss nach Ansicht des Münchner Erzbischofs Reinhard Marx an strenge Bedingungen geknüpft werden. Der Unterricht müsse auf Deutsch stattfinden und es müsse wissenschaftlich ausgebildetes Lehrpersonal dafür geben, sagte Marx. Der Unterricht müsse außerdem auf einer Wissenschaft fußen, „die sich selbst hinterfragt“. Weiterhin müsse geklärt werden, wer Ansprechpartner auf islamischer Seite sei. An islamische Länder appellierte Marx, die Ausübung anderer Religionen zuzulassen: „Dass Christen zu ihren Gottesdiensten zusammenkommen können, das ist das Mindeste.“ 5
„Haupt- und Realschulen können kooperieren“ Kultusminister Ludwig Spaenle zu den aktuellen Themen Regionale Schulentwicklung, Übertritt, Lehrerbildung, Dienstrechtsreform und Schulsozialarbeit.
Bayerische Schule: Ministerpräsident Horst Seehofer hat sich in seiner Regierungserklärung nicht dazu geäußert, wie der Schulversuch Kooperationsschulen aus der Koalitionsvereinbarung umgesetzt werden soll. Der BLLV wiederum setzt sich bekanntlich für eine Regionale Schulentwicklung ein. Zu ihr gehören schulartübergreifende Lösungen, die über den Nachmittagsunterricht beziehungsweise Nebenfächer hinausgehen und auch unter anderem einen Realschulabschluss an einer Hauptschule ermöglichen würden. Werden Sie, Herr Spaenle, den Schulversuch Kooperationsschulen nutzen, um eine Regionale Schulentwicklung voranzutreiben? Spaenle: In der Koalitionsvereinbarung haben wir festgelegt, dass in jedem Regierungsbezirk Modellversuche erprobt werden sol6
len, wie Haupt- und Realschulen zusammenarbeiten. Dabei geht es nicht um die Fusion der beiden Schularten, sondern um eine Kooperation. Die Bedingungen für diese Modellversuche lasse ich derzeit fußend auf den Vorgaben des Koalitionsvertrages erarbeiten. Wenn diese vorliegen, können Schulen gemeinsam mit ihren Sachaufwandsträgern, nämlich Landkreisen und Gemeinden, und unter Beteiligung der Eltern einen Modellversuch beantragen. Diese Modellversuche sollen die Durchlässigkeit erhöhen und wohnortnah weiterführende Abschlüsse ermöglichen. Die Schullandschaft kann dadurch bereichert werden. Hinsichtlich des Zeitpunktes der Umsetzung kann ich nur betonen: Ich möchte hier keine medienwirksamen Schnellschüsse, sondern pädagogisch ausgereifte Konzepte mit Qualität. Bayerische Schule 1 2009
Politik_Regionale Schulentwicklung
tagsschulen um 3.000, und damit um rund acht Prozent, ausweiten. In den vergangenen Jahren konnten alle Anträge von Schulen und Kommunen von uns genehmigt werden. Der BLLV fordert eine Reform der Lehrerbildung unter dem Motto „Master für alle Lehrer“. Damit wollen wir auch eine Angleichung der Lehrämter hinsichtlich Ausbildung, Unterrichtseinsatz und schulische Einsatzmöglichkeit erreichen. Auch wenn Sie als Kultusminister nicht direkt für die Lehrerbildung zuständig sind: Werden Sie sich für diese Ziele einsetzen? In Bayern halten wir an dem bewährten Weg zum Lehramt über das Staatsexamen fest. Damit stellen wir sicher, dass die Lehrkräfte auf die Anforderungen vorbereitet sind, die sie im Schulalltag bewältigen müssen. Wir haben im Rahmen einer Studienreform für das Lehramt die Möglichkeiten eröffnet, dass die Studierenden im Rahmen ihrer Lehramtsausbildung neben dem Staatsexamen auch den Bachelor und über zusätzliche Leistungsnachweise den Master erwerben können. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, die Lehrerbildung und -fortbildung mit dem strategischen Ziel zu stärken, hervorragende Studierende für das Lehramt zu gewinnen.
Spaenle: Modellversuche sollen die Durchlässigkeit erhöhen und wohnortnah weiterführende Abschlüsse ermöglichen.
Sehen Sie in dem Modellversuch auch eine Chance, den Übertrittsdruck in der Grundschule zu reduzieren und die Durchlässigkeit zwischen den Ausbildungsgängen zu erhöhen? Das Übertrittsverfahren entwickeln wir gegenwärtig weiter, es soll kindgerecht sein, aber auch die Leistungen mit in den Blick nehmen. Zunächst geht es darum, dass der Übertritt nicht mehr subjektiv als ein starrer Zeitpunkt empfunden wird. Wir wollen eine Übertrittsphase mit einer engeren Zusammenarbeit der abgebenden und der aufnehmenden Schule erreichen. Diese bezieht sich auf die vierte und fünfte Jahrgangsstufe, in der die Kinder sehr intensiv von Lehrkräften begleitet werden. Künftig sollen im Übertrittsverfahren vier Aspekte eine Rolle spielen: die Leistung der Schüler, eine weitreichende Beratung der Eltern und Schüler durch die Lehrkräfte, der Probeunterricht und der Elternwille, dem wir mehr Gewicht zuweisen wollen. Der BLLV fordert seit langem die Ausweitung der Ganztagsangebote und Ganztagsschulen in Bayern und begrüßt dementsprechend, dass die Koalitionsvereinbarung Entsprechendes vorsieht. Wann werden Sie entscheiden, welche Schule wann zur Ganztagsschule ausgebaut wird, um allen Betroffenen Planungssicherheit zu geben? In den flächendeckenden Ausbau der Ganztagsangebote, zunächst vorwiegend an Grund-, Haupt- und Förderschulen, wollen wir im kommenden Jahr energisch einsteigen. Antragsberechtigt sind die Sachaufwandsträger zusammen mit den Schulen. Ein Ziel ist Ganztagsangebote auch an den anderen weiterführenden Schularten einzurichten. Im kommenden Schuljahr wollen wir darüber hinaus die Anzahl der Plätze für Kinder an offenen GanzBayerische Schule 1 2009
Die Staatsregierung hat in der vergangenen Legislaturperiode die Eckpunkte für das „Neue Dienstrecht in Bayern" vorgelegt. Wann werden die ersten angekündigten Lehrerbeförderungen erfolgen und wie viele Beförderungsmöglichkeiten sind im ersten Schritt im Doppelhaushalt 2009/2010 für Lehrerinnen und Lehrer an Grundund Hauptschulen geplant? Wir haben 2008 bereits im Kabinett die Weichen für die Dienstrechtsreform gestellt, nach denen in Zukunft besonders leistungsstarke Lehrer für Grund-, Haupt- und Realschulen befördert werden können, ohne dass sie eine schulische Funktion wie beispielsweise eine in der Schulleitung übernehmen müssen. Bereits zum September 2009 werden wir die ersten Lehrkräfte an Grund-, Haupt- und Realschulen über diesen Weg befördern und damit klar machen: Die Leistungen der Lehrkräfte sind für unsere Gesellschaft sehr wichtig, wir würdigen ihre Leistung auch durch eine höhere Entlohnung. Ein wichtiges Thema gerade an Brennpunktschulen ist die Schulsozialarbeit. Der BLLV fordert, dass der Freistaat Bayern dafür noch mehr Verantwortung übernimmt und sich verstärkt an den Kosten beteiligt. Nur so scheint uns ein deutlicher Ausbau möglich. Wie wollen Sie der Verantwortung gerecht werden? Die Jugendsozialarbeit an Schulen spielt angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung und dem Wandel der Familienstrukturen eine größere Rolle als früher. Die Schulen entwickeln sich in Reaktion auf den gesellschaftlichen Wandel immer stärker von einem reinen Lern- zu einem Lebensraum. Dieser Entwicklung müssen wir gemeinsam mit den Kommunen im Rahmen der Möglichkeiten Rechnung tragen. Bis zum Schuljahr 2009/2010, also drei Jahre früher als zunächst vorgesehen, werden wir 350 Stellen für Jugendsozialarbeit an 500 Schulen im Freistaat einsetzen können. Aufgrund der Erfahrungen und der Situation werden wir dann – wie es der Bayerische Landtag beschlossen hat – über weitere Schritte beraten. Ich werde mich für die Stärkung der Jugendsozialarbeit an Schulen einsetzen. Interview: Florian Fischer, Parlamentsreferent des BLLV 7
Politik_Kurz berichtet, kurz kommentiert
„Ich möchte mit dir kuscheln!“ Notizen aus Grundschulen im prekären Nürnberger Südwesten
Sechs Lehrkräfte aus dem Nürnberger Südwesten haben sich getroffen, um sich über die Situation an ihren Grundschulen Rechenschaft abzulegen. Hinlänglich bekannte Daten und Zahlen sollten mit Leben gefüllt werden. Es entstand ein Bild, das dem Reality-TV der Privatsender zum Verwechseln ähnelt. Einziger Unterschied: In der Realität von Nürnberg räumt keine „Super Nanny“ publikumswirksam auf.
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Wenn das Wort „Brennpunktschule“ einen Sinn hat, dann hier. Im Viertel zwischen Frankenschnellweg, Mülloper und Bahnlinie, Gebrauchtwagenhändlern und Bordellen, schleppen schon am Vormittag Erwachsene Bierkästen aus dem Supermarkt nach Hause – der Einfachheit halber im Einkaufswagen, den sie dann vor der Haustür stehen lassen. Wer es sich leisten kann, zieht weg, spätestens wenn die Kinder in die Schule sollen. All die großen und kleinen Probleme im Viertel sind längst akribisch erfasst: Über 70 Prozent der Menschen haben einen Migrationshintergrund. Die Familien haben das niedrigste Einkommen in Nürnberg. Seit dem Jahr 2000 sind fast 500 Deutsche weggezogen, 1300 Ausländer zugezogen. Knapp die Hälfte von ihnen ist arbeitslos gemeldet, bezieht staatliche Leistungen. Nur 15 Prozent der Hauptschulabgänger finden einen Ausbildungsplatz. Wahlbeteiligung: 29,1 Prozent. Migrantenanteil in einer 2. Klasse: 95,8 Prozent, ein einziger deutscher Schüler. Beim Pflicht-Check zum Schuleintritt bekommen die Pädagogen den Gesundheitszustand der Jahrgänge im Vergleich. Ergebnis: Allenthalben Seh- oder Hörstörungen, Bewegungsstörungen, motorische Probleme, immer wieder großes Übergewicht bei gleichzeitiger Mangelernährung. Die neue Armut ist dick. Auch die Impfrate ist gering – wahrscheinlich. Impfscheine gibt es nicht, Auskünfte kann keiner geben. Entsetzt stellen die Lehrer fest, dass viele Kinder nicht Fahrrad fahren können. Sie wissen: Ist der
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Politik_Kurz berichtet, kurz kommentiert
Gleichgewichtssinn nicht entwickelt, leidet auch die Koordinationsfähigkeit, die man etwa braucht, um Schreiben zu lernen. So mancher Viertklässler aus Nürnberg betritt beim Klassenausflug zum ersten Mal in seinem Leben einen Wald oder sitzt auf einer Schaukel. Die Mehrheit der Schüler hat als Brotzeit für den Ausflug Chips-Tüten und Cola-Dosen vom Discounter dabei. Viele verlassen morgens ungewaschen und ohne Frühstück das Haus. 40 Prozent der Eltern stehen gar nicht mehr mit auf, gehen keiner geregelten Arbeit nach. Taxifahrer, die Kinder morgens zur Förderschule chauffieren, berichten von Vätern, die ihren Nachwuchs im Schlafanzug mit Bier und Zigarette in der Hand zum Taxistand bringen. Und mittags im selben Outfit wieder abholen. Die Taxifahrer flehen die Pädagogen an: „Ihr müsst etwas tun!“
Kalter Döner als Pausenbrot Manche Familien sind zum Teil bereits in der dritten Generation arbeitslos. „Ich habe keine Probleme mit meinen Eltern“, sagt der Rektor des Förderzentrums bitter lächelnd. Kein Wunder: Der Pädagoge ist seit 30 Jahren vor Ort: Die Hälfte der Eltern seiner derzeitigen Schüler haben früher selbst seine Schule besucht. Viele Eltern melden ihre Kinder von sich aus an der Förderschule an. In vielen Familien gibt es keinerlei Lernanregungen. Mitteilungen werden nicht gelesen, Zeugnisse nicht zur Kenntnis genommen. Viele Kinder kommen ohne jegliches Schulmaterial in die Klasse – mit einem kalten Döner oder kalten Pommes als Pausenbrot. Keine Ausnahme, dass die einzige Geburtstagsfeier eines Grundschülers morgens in der Klassengemeinschaft stattfindet. Manche weinen am letzten Schultag, Sie haben Angst vor sechs langen Wochen in einer engen Bude, in der sich keiner für sie interessiert. Schule ist der einzige Ort, an dem sie noch Interesse spüren. An dem sie auch mal in den Arm genommen werden. Einer hat mal zur Lehrerin gesagt: „Ich möchte mit dir kuscheln!“ Allein gelassen werden auch die Lehrer. Nicht, dass die Pädagogik im Quartier aufgesteckt hätte: Die Schulen spielen die komplette Klaviatur der modernen Pädagogik. Der Frust ist so groß wie der Erfolg klein. Ein Beispiel: 38 Kindern soll vor Schuleintritt noch im Kindergarten ein Deutschkurs angeboten werden – kostenlos. An 38 Eltern geht die Einladung zu einem Informationsabend. Acht Rückläufe, zwei Eltern wollen mitmachen. Der Informationsabend wird abgesagt – vorerst. Viele Eltern erfassen den Inhalt von Zeugnissen, Rundschreiben und Mitteilungen gar nicht. Unter der Unmöglichkeit zu den Eltern Kontakt zu halten, leiden die Pädagogen im Viertel am schlimmsten. Zumal sie in Zeitungen vollmundige Erklärungen von Politikern lesen: „Wer kein Deutsch kann, kommt nicht in die Grundschule!“ Bierzeltparolen. Hier weiß jeder: Werden die Kleinen ein Jahr später eingeschult, bleiben sie in ihrem bisherigen Umfeld und lernen nach wie vor kein Deutsch. Die demografische Entwicklung zeigt: Diese Kinder sind ein Teil der Zukunft des Landes. Und die Lehrer im Quartier wissen genau: Wenn jetzt nichts passiert, passiert etwas. Wer die sechs Pädagogen fragt, was helfen würde, erhält eine einmütige Antwort: „Die Ganztagesschule!“ Einer ergänzt: „Mit viel Platz und vielen Möglichkeiten statt diesen stickigen, engen Klassenzimmern. Mit einem festen Mittagstisch und mit Sozialpädagogen, die in die Familien hineingehen!“ Sie wünschen sich eine Schule, die Kindern von Anfang an vermittelt, dass sie willkommen sind und ernst genommen werden, dass sie sich hier wohlfühlen dürfen. Die Realität: Wegen Schulraummangels wird auf dem Gang unterrichtet. Wegen der Sparbeschlüsse der Kommune zur Hausreinigung verdrecken die Klos. Dieser Film bleibt ohne Happy End, auch wenn der Nürnberger Stadtrat im Juli einstimmig tatsächlich den Bau einer Ganztagsgrundschule und die Errichtung einer Ganztagshauptschule für die Regionale Schulentwicklung in Nürnberg beschlossen hat. Als Pilotprojekt. Manfred Schreiner Manfred Schreiner ist Referent für Integrationspolitik BLLV und VBE und seit 1980 Lehrbeauftragter für interkulturelle Pädagogik an verschiedenen bayerischen Universitäten.
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Politik_Kurz berichtet, kurz kommentiert
Haderthauer verspricht mehr Geld Was Freude und Dankbarkeit über die beherzten Vorschläge Haderthauers dämpft: Sie ist für kommunale Tarifabschlüsse nicht zuständig. Fraglich, ob die Kommunen bereit sein werden, ihre Kassen mit langfristigen Verpflichtungen zu belasten, statt angesichts der Finanzkrise etwa in Baumaßnahmen zu investieren. Auch wie die Ministerin Fachkraftquote und Anstellungsschlüssel verbessern und auf einem leeren Stellenmarkt 9.200 Erzieherinnen finden will, bleibt ein Rätsel. Am Ende werden für ein vorhersehbares Misslingen die Schuldigen schnell gefunden sein: Kommunen und Stellenmarkt.
Sozialministerin Christina Haderthauer will erreichen, dass Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen künftig besser bezahlt werden. Die frühere CSU-Generalsekretärin appellierte an die Tarifpartner, die Gehaltsstrukturen zu überdenken. Steigende Kosten werde der Freistaat „über einen höheren Basissatz“ mittragen. Auch durch Verbesserungen beim Anstellungsschlüssel und der Fachkraftquote will der Freistaat Haderthauer zufolge die Attraktivität des Erzieher- und Kinderpflegerberufes erhöhen. Als wünschenswert bezeichnete die Ministerin in einer Pressemitteilung überdies, dass sich Kinderpflegerinnen zu Erzieherinnen weiterbilden und Erzieherinnen einen Bachelor-Abschluss erwerben können. Durch die Maßnahmen will Haderthauer ihr erklärtes Ziel einer Vollversorgung bei der Betreuung der unter Dreijährigen innerhalb der nächsten drei Jahre erreichen. Dazu sind den Berechnungen des Ministeriums zufolge 9.200 zusätzliche pädagogische Fachkräfte nötig. Der Versorgungsgrad habe sich seit 2005 auf nahezu 15,5 Prozent verdreifacht. „Wir stocken die Investivmittel des Bundes von 340 Millionen um weitere 100 Millionen Euro auf“, versprach die Ministerin und ergänzte: „Sollten diese 440 Millionen Euro nicht reichen, wird der Freistaat zu unveränderten Konditionen weiter fördern, bis der Rechtsanspruch auf einen Platz ab vollendetem ersten Lebensjahr erfüllt ist, längstens bis Ende 2013." BS
Lohnendes Ziel: Erziehungsarbeit besser honorieren
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FREIE Schulwahlentscheidung Wo es für ihn lang geht, sollen die Eltern entscheiden.
„Unsere Kleinen ganz groß“ (IV)
Freie Schulwahlentscheidung Neben der Forderung nach einer längeren gemeinsamen Schulzeit steht die nach freier Schulwahl. Derzeit werden unsere Kleinen schon im Alter von zehn Jahren gezwungen, in einen von drei Zügen einzusteigen. Da diese unsinnige Aufteilung wohl nicht in absehbarer Zeit abgeschafft wird, tritt der BLLV dafür ein, dass die Entscheidung wenigstens nicht allein von den Noten im Übertrittszeugnis in der 4. Klasse abhängt. Der Druck der frühen Selektion, der auf Schülern, Eltern und Lehrern lastet, kann immerhin abgemildert werden, in dem der Elternwille freigegeben wird. Die Eltern sollen mit in die Verantwortung genommen werden, wenn sie ihre Kinder für eine bestimmte Schullaufbahn vorsehen. Sie sind es ja auch, die ihren Kindern auf diesem Weg beistehen müssen. Die Beratungskompetenz der Grundschullehrer spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie wiederum sind es, die den Eltern ihr professionelles Wissen als Entscheidungshilfe zur Verfügung stellen. So wären sie wirklich Berater und nicht allwissende Weichensteller, die dem einem Schüler etwas ermöglichen und dem anderen nicht. In diesem Jahr wird Ihnen die Aktion „Unsere Kleinen ganz groß“ auf unterschiedlichen Ebenen des Verbandes begegnen. Machen Sie mit und zeigen Sie sich mit Ihrer Arbeit an den Grundschulen in der Öffentlichkeit. Verschaffen Sie Ihrer Arbeit in den Grundschulen Gehör und engagieren sich in der Aktion „Grundschule ganz stark!“, denn nur wenn wir alle zusammenhelfen wird sich politisch was bewegen und unsere Kleinen werden ganz groß! Mehr unter www.grundschule.bllv.de sf Bayerische Schule 1 2009
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Politik_Gespräche
Klaus Wenzel im Gespräch mit FW-Chef Aiwanger, neuen CSU-Landtagsabgeordneten, Kultusminister Spaenle, …
FW-Chef Aiwanger unterstützt RSE
Neue CSU-Abgeordnete wollen Veränderung
Spaenle will Reform fristgerecht umsetzen
„Wir müssen zu einer Entkrampfung der schulpolitischen Diskussion kommen. Die Regionalen Schulentwicklung (RSE) bietet dafür eine sehr gute Grundlage“ – dies war eine der zentralen Aussagen von Hubert Aiwanger, Landesvorsitzender der Freien Wähler und Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, bei einem Gespräch, zu dem BLLV-Präsident Klaus Wenzel in sein Büro eingeladen hatte. Am Beispiel seines Heimatlandkreises Landshut legte Aiwanger überzeugend dar, dass in Zukunft nur passgenaue Konzepte zu guten Lösungen führen werden. Für ideologische Auseinandersetzungen sei keine Zeit und kein Platz mehr, Kommunalpolitiker und Eltern sehnten sich nach pragmatischen und gut funktionierenden Schulkonzepten. Zu einer kritischen Auseinandersetzung kam es beim Thema „Gelenkklassen“. Während Aiwanger hofft, dass mit dieser Maßnahme der Übertrittsdruck reduziert wird, vertritt der BLLV-Präsident die gegenteilige Meinung: „Nun wird der Übertrittsdruck auch noch in die 5. Klasse getragen und damit ein altersgerechter Lernprozess gestört“. Übereinstimmung gab es beim Thema Dienstrechtsreform. Im Zuge einer zeitnahen Umsetzung dieser Reform müsse dafür gesorgt werden, dass die Unter-schiede zwischen den Lehrergruppen verringert werden. BS
Unter den 187 Abgeordneten des Bayerischen Landtages sind 74 neu. Allein in der CSU-Fraktion sitzen 17 erstmals gewählte Abgeordnete. Unter ihnen Petra Dettenhöfer, Albert Füracker und Walter Taubeneder, die einer Einladung des BLLV zum Gespräch folgten. Sie sicherten zu, beim Thema Dienstrechtsreform hinter den Entscheidungen der alten Staatsregierung zu stehen. In der Bildungspolitik wiederum wollen sie signalisieren, dass es ein „Weiter so“ nicht geben könne. Die Politik müsse zur Kenntnis nehmen, dass Eltern für ihre Kinder einen möglichst hohen Schulabschluss wünschen. Die Hauptschule sei deshalb nur letzte Wahl. Füracker sagte, oberster Grundsatz aller Entscheidungen müsse die Frage sein: Was nützt dem Kind? Er habe im Wahlkampf immer wieder gesagt, dass es für ihn keine schulpolitischen Dogmen gebe. Deshalb sei er auch nicht festgelegt, ob die Grundschule weiterhin vier Jahre dauern soll oder ob eine längere gemeinsame Schulzeit sinnvoller ist. Taubeneder sagte, viele Eltern wünschten einen späteren Übertritt, weshalb auch über die Gestaltung des Übertritts nachgedacht werden müsse. Die „Gelenkklassen“ seien nur eine mögliche Variante. Die BLLV-Mandatsträger freuten sich über die offenen Worte und sagten ihre Unterstützung zu. ff
Offenheit und das ernsthafte Bemühen um gute Lösungen kennzeichneten ein ausführliches Gespräch, das BLLVPräsident Klaus Wenzel mit Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle im Landtag führte. Wie schon in vorausgegangenen Gesprächen sicherte Spaenle erneut seine Unterstützung bei der fristgerechten Umsetzung der Dienstrechtsreform zu: „Es ist wichtig, dass wir mit der Einführung von Beförderungen zu mehr Gleichwertigkeit innerhalb der Lehrerschaft kommen.“ Einigkeit bestand auch im bedarfsgerechten Ausbau von gebundenen Ganztagsklassen an den Grund- und Hauptschulen. Wenzel legte Wert darauf, dass den Schulen dabei auch die personellen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden müssen: „Gute Ganztagsklassen gibt es nicht zum Billigtarif.“Großen Raum nahm die Diskussion um die Regionale Schulentwicklung (RSE) und die Reform der Lehrerbildung ein. Spaenle und Wenzel waren sich einig, dass alle RSE-Anträge vorurteilsfrei geprüft werden müssen. Neben dem Argument des Erhalts von wohnortnahen Schulen müsse es auch um den „pädagogischen Mehrwert“ der „passgenauen Konzepte“ gehen. Übereinstimmung gab es auch bei der Forderung nach optimaler „Berufsfeld- und Anwendungsorientierung“ in der Lehrerbildung. BS
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Politik_Gespräche
... BLLV-Mitgliedern im Bayerischen Landtag und Renate Will, der Bildungspolitischen Sprecherin der FDP.
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Landtagsabgeordnete auf Klappstühlen
FDP: Offenheit bei Modellversuchen
Acht der 187 neuen Landtagsabgeordneten gehören dem BLLV an. In den Fraktionen von CSU, SPD und FDP gestalten sie Bayerns Zukunft mit. Traditionsgemäß lädt die BLLV-Führung die eigenen Mitglieder zu Beginn einer Legislaturperiode zum Gespräch. Präsident Klaus Wenzel ging eingangs auf die Dienstrechtsreform, die Regionale Schulentwicklung, die geplante Grundschulkampagne und die Reform der Lehrerbildung und damit auf die vier aktuellen Schwerpunkte der Verbandspolitik ein. Im Mittelpunkt des Treffens stand jedoch der persönliche Austausch. Insbesondere die erstmals gewählten Volksvertreter berichteten, dass sie in diesen Wochen noch keine funktionierenden Arbeitsbedingungen im Landtag vorfinden. Der einen fehlt noch der Bürostuhl, die andere muss vorerst selbst im Plenum noch auf einem Klappstuhl Platz nehmen. Schwer haben es vor allem die auswärtigen Abgeordneten. Sie dürfen in ihren Büros nicht offiziell übernachten. Da deren Ausstattung aus vergangenen Jahrzehnten stammt, planen sie nun einen Besuch im Möbelhaus und die Anschaffung neuer Teppichböden auf eigene Kosten. Froh zeigten sich diejenigen, die wenigstens ein Waschbecken im eigenen Büro vorfinden. Die Dusche teilen sie mit anderen Abgeordneten einen Stock höher. ff
Beim Schulversuch „Kooperationsmodell“ gibt es gemäß Koalitionsvertrag keine Begrenzung für die Zahl der teilnehmenden Schulen. Dies erklärte die Bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Renate Will, im Gespräch mit BLLV-Präsident Klaus Wenzel. Laut Will hatte die CSU in den Koalitionsverhandlungen lediglich einen einzigen Schulversuch je Regierungsbezirk zulassen wollen, sie selbst habe dies jedoch verhindert. Ein Schwerpunkt des Gesprächs, an dem auch der FDPFraktionsvorsitzende Thomas Hacker teilnahm, waren die Kriterien für den Schulversuch. Will erklärte, die Koalitionsvereinbarung verlange ein Einvernehmen in den betroffenen Landkreisen und Gemeinden mit den Schulen und den Eltern. Deshalb könne man beim Schulversuch größtmögliche Offenheit zulassen. Wenzel stellte fest, die Kriterien seien eine Probe auf die Glaubwürdigkeit der Koalitionsregierung in der Bildungspolitik. Der BLLV fordere, dass auch schulartübergreifende Modelle zu einer längeren gemeinsamen Schulzeit zugelassen werden. Hacker prognostizierte, dass die Kriterien für den Schulversuch im Koalitionsausschuss festgelegt werden. Diese politische Frage könne nicht der Verwaltung überlassen werden. Hacker und Will wollen sich für größtmögliche Offenheit einsetzen. ff 13
Politik_Akzente
Kurz vor ihrem 60. Geburtstag sollte sie zur Bildungsrepublik aufgemotzt werden. Aber weder Bildungsgipfel noch Bildungsmilliarden werden zum wirklichen Durchbruch verhelfen. Das hat nicht nur damit zu tun, dass sich die Zuständigkeiten innerhalb unseres föderalen Systems verschoben haben. Es hängt auch mit einem gesellschaftlichen und politischen Dilemma zusammen. Einerseits wissen wir sowohl von internationalen Studien als auch vom Deutschen Schulpreis, dass erfolgreiche Schulen sehr stark auf die Kräfte der Eigenverantwortung vertrauen (dürfen). Andererseits ersinnen Politik und Verwaltung ständig neue Steuerungsinstrumente, die noch dazu (siehe die Gelenkklassen- und Übertrittsnotendiskussion) häufig dilettantisch und wirkungslos sind. Einerseits kann auf staatliches Handeln (der Landesregierungen) nicht verzichtet werden, andererseits wurden und werden die Möglichkeiten durch die europäische und globale Entwicklung dramatisch eingeschränkt.
TUM macht MUT von Klaus Wenzel
Der Staat müsste, so kürzlich die These bei einer Tagung am Hamburger Institut für Sozialforschung, „einen neuen starken Auftritt mit einer ethisch gehaltvollen Botschaft verbinden“. Diese Botschaft ist weit und breit nicht zu vernehmen. Vielmehr begnügt man sich mit bekannten Reflexen, wie jüngst nach den Veröffentlichungen der PISA- und IGLU-Befunde erneut zu beobachten war. Der Freistaat Bayern wurde von den beiden Nachbar-Freistaaten Sachsen und Thüringen vom Stockerl geschubst, und in ersten Stellungnahmen durften wir erfahren, dass derartigen Rankings ohnehin nur eine geringe Aussagekraft zugestanden werden kann. Und hätte Bayern ähnlich wenige „Ausländerkinder“ wie Thüringen wären wir nach wie vor auf Platz 1. Außerdem finden sich in den meisten sächsischen Schulklassen weniger Kinder als in Bayern und überhaupt. Derartige Ränkespiele über Rankings bringen uns nicht voran. Auf keinen Fall enthalten sie eine „ethisch gehaltvolle Botschaft“. Sinnvoller erscheint da schon der Blick auf die internationale Bühne und die Orientierung an „best practice“. Wie steht es mit der Bildungsgerechtigkeit in Bund und Bayern im Vergleich zu anderen Ländern dieser Erde? Ist die Förderung das Ziel aller schulischen Bemühungen oder doch eher die Auslese? Arbeiten Schul- und Bildungseinrichtungen einer Kommune zusammen oder herrschen Abschottung und Ausgrenzung? Welche Rolle spielt die allseits akzeptierte Feststellung, dass anspruchsvolle Lernprozesse für die Bildung junger Menschen wichtiger sind als langweilige Strukturdebatten? (Abgesehen davon, dass sich gute Lernprozesse und moderne Strukturen nicht widersprechen sondern sogar gegenseitig bedingen). Und welche Schlüsse werden aus der ebenfalls unstrittigen Einsicht gezogen, dass sich Lehrerbildung am Arbeitsplatz und an den Arbeitsbedingungen der zukünftigen Pädagogen zu orientieren hat und nicht an Exzellenzphantasien ehrgeiziger Kanzler und Präsidenten? Zum Thema Lehrerbildung hat sich der BLLV in den vergangenen Monaten eine ebenso anstrengende wie wichtige Diskussion gegönnt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Es geht um Berufsfeldorientierung und Hochschuldidaktik. Um Kompetenzorientierung und europäische Standards. Um eine stärkere Verzahnung aller drei Phasen der Lehrerbildung und eine Stärkung der Seminarleiter. Um die Gleichwertigkeit aller Lehrämter und die Orientierung an Schulstufen statt an Schularten. Dass die CDURegierung in Nordrhein-Westfalen vor wenigen Wochen ein Eckpunktepapier mit ähnlichen Inhalten beschlossen hat, macht hellhörig. Dass die Technische Universität München (TUM) mit der geplanten „School of Education“ Vergleichbares anstrebt, macht Mut.
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PPolitik_Aus dem Landtag
Seehofer: „Freiheitsprogramm“ für Schule vor Ort r wolle nicht im Detail die Koalitionsvereinbarungen von CSU und FDP wiederholen, sondern deren Leitlinien herausstellen, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer zu Beginn seiner Regierungserklärung. Die Gestaltung der Zukunft Bayerns werde künftig im Dialog mit den Menschen stattfinden. Niemand werde ausgegrenzt. Die Staatsregierung setzte sich vier Leitlinien: Das Fundament für „Geborgenheit, Sicherheit und kulturelle Identität für die Menschen in Bayern“ soll gestärkt werden. Alle sollen „durch gute Bildung ihre Lebenschancen finden und wahrnehmen können“. Außerdem setze man auf Nachhaltigkeit und „mehr Freiräume für die persönliche und wirtschaftliche Entfaltung“. Seehofer erklärte, die Politik sei für die Menschen da und nicht umgekehrt. Man
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traue den Menschen die Lösung ihrer Probleme zu. Dies solle auch für die Bildungspolitik gelten. So versprach Seehofer ein „Freiheitsprogramm für unsere Schulen vor Ort“, da vor Ort meist besser entschieden werde als zentral. Oberstes Ziel der Staatsregierung in der Bildungspolitik sei es, für alle Kinder die besten Chancen auf den besten Abschluss zu bieten – unabhängig von deren kultureller oder sozialer Herkunft. Zum Schulversuch „Kooperationsmodell“ führte der Ministerpräsident aus: „Wir wollen Modelle einer Kooperation von Haupt- und Realschulen erproben. Dabei bleiben diese als eigenständige Schularten erhalten.“ SPD-Fraktionsvorsitzender Franz Maget begrüßte, dass Seehofer in Teilen das Gegenteil der vergangenen Jahre
ankündige. So sei der flächendeckende Ausbau der Ganztagsschule noch vor Kurzem als „sozialistisches Teufelszeug“ abgelehnt worden. Dass die Staatsregierung jetzt umschwenke, sei Verdienst der SPD. Gleichwohl vermisse er konkrete Aussagen, wann welche Schule zur Ganztagsschule ausgebaut werde. Das Modell der Kooperationsschule sei „mutlos, ziellos, einfach zu schwach“. Magets Fazit: Die CSU lenke in manchen Bereichen ein, verfolge aber im Grundsatz ein „weiter so“. Für die Landtagsfraktion der Grünen kritisierte Fraktionsvorsitzender Sepp Daxenberger: Die Regierungserklärung enthalte „viel Prosa und viel Selbstverständlichkeit“. Die „Suppe“, die der Ministerpräsident aufgetischt habe, „sei arg dünn.“ ff
Kulturhoheit
Neuer Stil
Glaubwürdigkeit
Kultusminister Spaenle hat sich gegen Einmischungen der EU in die Schulpolitik Bayerns verwahrt. Im Rahmen einer von der CSU beantragten Ministerbefragung verwies er auf die Kulturhoheit der Bundesländer. Die Bildungspolitik sei „zentraler Handlungsgegenstand der Landespolitik“. Ausdrücklich begrüßte er den Informations- und Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene. Rechtswirksame Eingriffe lehnte er jedoch ebenso ab wie Versuche einer europäischen Harmonisierung analog zur universitären Ausbildung. Hans-Ulrich Pfaffmann (SPD) kritisierte, dass die Regierung „panikartig“ reagiere, weil die EU ein integratives Schulsystem, mehr Bildungsgerechtigkeit und eine Erhöhung der Abiturientenquote empfehle. Simone Tolle (Grüne) vermutete gar Angst, sich dem europäischen Vergleich zu stellen. ff
Die bayerischen Landtagswahlen haben den Stil der parlamentarischen Debatten verändert: Hubert Aiwanger, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, schlug in seiner Erwiderung auf die Regierungserklärung von Horst Seehofer ungewohnte Töne an. Die Freien Wähler werden „fast alles mittragen“, was Seehofer angekündigt habe, weil „fast alles“ dem entspreche, was die Freien Wähler in den letzten Jahren gefordert haben, erklärte Aiwanger. Es falle schwer, hier noch etwas hinzuzusetzen. Man werde Dinge nicht einfach deshalb ablehnen, weil sie von der Staatsregierung oder den Mehrheitsfraktionen stammen. Aiwanger forderte eine Diskussionskultur nach dem Vorbild der Kommunalparlamente, wo man nach dem Wahlkampf über Parteigrenzen hinweg nach Lösungen suche. Bildung müsse Schwerpunktthema der nächsten Zeit sein. ff
Durch einen Dringlichkeitsantrag wollte die SPD die Glaubwürdigkeit der FDPLandtagsfraktion auf die Probe stellen (Drs. 16/163). Ihr Bildungssprecher Hans-Ulrich Pfaffmann zitierte das FDPProgramm, das sich für die Einführung einer 6-jährigen Primarstufe ausspreche und zudem festhalte, das bayerische Schulsystem sei ungerecht und nicht zukunftsfähig. Die SPD will die Staatsregierung deshalb auffordern, ein Konzept für eine längere gemeinsame Schulzeit für alle Kinder vorzulegen. Renate Will, Bildungspolitische Sprecherin der FDP, erklärte, ihre Partei werde weiterhin zur Beschlusslage zugunsten einer 6-jährigen Grundschule stehen. Man habe es mit der Koalitionsvereinbarung nicht aufgegeben, sei dieser aber nun verpflichtet. Der SPD-Vorstoß sei ein „Schaufensterantrag“, den man ablehne. ff
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Thema_RSE
Nicht mehr alles dirigieren Immer mehr Gemeinden in Bayern erkennen im BLLV-Konzept der Regionalen Schulenentwicklung (RSE) die Rettung aus ihren je eigenen Nöten – und beantragen Modellstatus. Die Realschullobby giftet, das Ministerium zögert, aber die Zeit drängt. Schlaglichter aus unterschiedlichen Landstrichen. Text: Christian Bleher
Renate Will, die Bildungspolitische Sprecherin der bayerischen FDP, staunte nicht schlecht, welche Art von Widerspruch sich regte, als sie in Poing zugunsten des Modells einer Regionalschule mit Realschulzweig unter dem Dach der bestehenden Volksschule warb. Als die Landtagsabgeordnete bei einem öffentlichen Diskussionsabend zum Thema „Schule der Zukunft“ Mitte November an der Seite von BLLV-Präsident Klaus Wenzel ihre Haltung erläuterte, erhob sich die Leiterin der Realschule des benachbarten Markt Schwaben und malte im Beisein einiger ihrer Elternbeiräte in düstersten Farben das Aus für ihre Schule an die Wand. Die Gemüter waren in Wallung. Peter Peltzer wiederum, der Ministerialbeauftragte für Realschulen, beschied Will telefonisch, ihre Fürsprache komme „vorschnell“, von Regionalschule sei im Koalitionsvertrag keine Rede, das „kommt gar nicht in Frage“. Nach Peltzers Auffassung bedeutet Kooperation allenfalls gemeinsame Nutzung von Räumen oder gemeinsame Mittagsbetreuung oder Nachmittagssport. Will hält dennoch an ihrem Vorhaben fest. Schließlich seien die Voraussetzungen ideal: Die Gemeinde östlich von München boome, die Realschule in Markt Schwaben sei als die nächsterreichbare überfüllt, und in den eigenen Grenzen gebe es kein Angebot für einen höheren Abschluss. Die Prognose für diese Gemeinde lasse auch so schnell kein Ausdünnen der Hauptschule erwarten. Will jedenfalls habe Signale dafür, wie sie gegenüber der BAYERISCHEN SCHULE sagte, dass Kultusminister Ludwig Spaenle den Ideen der Regionalen Schulentwicklung gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen sei. Es sei jedenfalls an der Zeit, dass „nicht mehr alles von oben nach unten dirigiert wird“.
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Fahrstress I: Oberammergau (Oberbayern) MdL Florian Streibl stützt RSE Was im Fall Poing einfach eine Frage des guten Angebots ist, mit dem sich die Gemeinde am Rande des Großraums München ihren derzeitigen und ihren künftigen Bürgern empfehlen möchte, ist in anderen Gegenden eine Frage des schieren Überlebens. Vor allem auf dem Land verbringen Kinder inakzeptabel viel Zeit im Bus statt zuhause oder in der Schule. Beispiel Oberammergau. Seit Einführung der sechsstufigen Realschule sind die beiden Realschulen in Garmisch-Partenkirchen, die einzigen beiden im gesamten Landkreis, derart überfüllt, dass ein Ausbau unvermeidlich erscheint – während in der Volksschule am Passionsspielort von 22 Räumen sechs leer stehen. Erst vor zehn Jahren ist das Gebäude für 4,2 Millionen Mark um zwei PC-Räume und andere Fachräume ausgebaut worden, doch inzwischen gehen nur noch 100 statt einstmals 200 Kinder auf diese Schule. Das Haus wäre, so sehen es Schulleiter Werner Sappa, Elternschaft und Gemeinde übereinstimmend, schnell für einen Realschulzweig umgerüstet – und allen wäre geholfen. Stattdessen aber sitzen Kinder aus entlegeneren Gemeinden wie Bad Bayersoien über eine Stunde lang pro Strecke im Bus, um dann in beengter Atmosphäre unterrichtet zu werden. Einige Eltern ziehen es da gleich vor, den Landkreis zu wechseln und sich etwa zum nahe gelegenen Schongau zu orientieren. So aber droht dem öffentlichen Leben in den betroffenen Gemeinden ein Ausbluten. Gute Chancen rechnen sich Sappa und seine Mitstreiter für ihren RSE-Antrag auch deshalb aus, weil sich im Landtagsabgeordne-
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ten Florian Streibl (FW), dem Sohn des einstigen Ministerpräsidenten, ein prominenter Fürsprecher gefunden hat. Sappa verspricht: „Im September fangen wir hier mit einer 5. Realschulklasse an.“
Fahrstress II: Weitnau (Oberallgäu) Solidarischer Schulverband Auch im Oberallgäu macht einem Schulverband wie dem von Weitnau westlich von Kempten das Problem der weiten Wege zu schaffen. Von derzeit etwa 330 Grundschülern wechseln gut 60 Prozent auf Realschule und Gymnasium. Weil es aber in ihrem Landstrich kein entsprechendes Angebot gibt, fahren viele Kinder zur Realschule nach Isny – in Baden-Württemberg. Dort reichen die Raumkapazitäten längst nicht mehr. Andere Option: 25 km nach Kempten. Rund zehn weiteren Schulen ergeht es ähnlich, sie alle haben bereits RSE-Anträge gestellt, die nach einer ersten Ablehnung nun, nach veränderter Lage in der Regierung, überarbeitet und erneut eingereicht werden. Der Schulverband Weitnau hat die einzelnen Standorte zu einem gemeinsamen Antrag zusammengefasst – unter Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten.
Vilseck (Oberpfalz) – Über die Parteigrenzen hinaus Um mit der Misere der großen Entfernungen und ausdünnenden Regionen fertig zu werden, kooperieren mehr und mehr auch Menschen aus unterschiedlichen Parteien, so wie in Vilseck in unmittelbarer Nachbarschaft zum US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Dort hat der 20-köpfige Stadtrat bestehend aus Vertretern von CSU (5), SPD (2) und zwei Gruppen von Freien Wählern einstimmig beschlossen, einen RSE-Antrag zu stellen. Einen ersten Antrag hatte die CSU-Politikerin und dritte Bürgermeisterin Roswitha Graßler eingereicht. Nachdem der abgelehnt wurde, hat man nun Mitte November die neue CSUFDP-Regierung mit dem Anliegen erneut konfrontiert. Die Situation für die Kinder sei schon jetzt untragbar, klagt Bürgermeister Hans-Martin Schertl. Einige müssen bereits um 6.55 Uhr an der Bushaltestelle stehen, um rechtzeitig im 24 km entfernten Amberg anzukommen. Die Crux: Wenn die Kinder einsteigen, ist der Bus bereits voll, sie müssen eine knappe halbe Stunde lang stehen. Hier wie anderswo wurde die bestehende Schule aufwändig ausgebaut – in diesem Fall für sechs Millionen Euro. Für Schertl führt nichts an einem Modellversuch vorbei: Das Ziel sei, in der örtlichen Volksschule einen Realschulabschluss anzubieten und im selben Klassenverband unterschiedliche Kurse in einigen Kernfächern. Schertl weiß: „Hier hofft jeder, dass sich in der bayerischen Schullandschaft endlich was ändert.“
Schülerschwund zwingt zum Umdenken: Landkreis Schweinfurt Besonders aus demografischen Gründen sehen sich Schulen und Gemeinden in Unter- und Oberfranken gezwungen, sich zusam18
menzuschließen. Dort dünnen die Dörfer im Gegensatz etwa zu schwäbischen Regionen extrem aus. So ist die Zahl der Schüler im Landkreis Schweinfurt zwischen 2003 und 2008 um mehr als 25 Prozent gesunken, der Trend hält an. Der Trend war auch schon vor zehn Jahren abzusehen, doch viele hatten das nicht wahrhaben wollen, erinnert sich Walter Schäffer, Motor der RSEBewegung im Landkreis Schweinfurt. Nun habe sich erst kürzlich die Gemeinderätin aus Geldersheim bei ihm persönlich entschuldigt, dass sie ihm seine damalige düstere Prognose übel genommen hatte. Zum vergangenen Schuljahr hat die einzügige Hauptschule ihres Ortes schließen müssen. Nach jahrelanger beharrlicher Öffentlichkeitsarbeit haben sich mittlerweile sechs Kommunen mit Unterstützung von Handwerkskammer, Bauernverband und anderen entschlossen, einen RSE-Antrag zu stellen.
Profundes pädagogisches Konzept: RSE in Iphofen In Iphofen hat der demografische Wandel schon vor Jahren Politik, Wirtschaft und Pädagogen geeinigt in der Frage, was zu tun wäre, um ein starkes Angebot bereitzuhalten. Bislang gibt es zwar einen M-Zweig an der Dr. Karlheinz-Spielmann-Volksschule, doch werden es weniger und weniger Eltern, die ihn wählen. Das wiederum hat mit der Wirtschaft zu tun, die nun mal Abgänger regulärer Realschulen bevorzugt. In der Ablehnung des zweiten von mittlerweile drei Anträgen auf Einrichtung eines Schulmodells ließ das Ministerium die Iphofener gleichwohl wissen, es tue den Kindern nicht gut, wenn man Haupt- und Realschüler gemeinsam unterrichte, die leistungsstarken Hauptschüler würden auf einem MZug in einer Hauptschule besser gefördert werden. Die Antragsteller erhoben Einspruch: Jede Erfahrung zeige, dass in heterogenen Gruppen besser gelernt werde. Dementsprechend haben sie ein umfassendes pädagogisches Konzept ausgearbeitet, das vorsieht, die Jahrgangsstufen fünf und sechs nicht zu trennen, mit einer Aufteilung erst in Stufe sieben zu beginnen und ab der 8. Klasse einen vollwertigen Realschulzweig anzubieten. Mit entsprechenden Förderangeboten im Rahmen eines Ganztagsangebots will man die Kinder auf den bestmöglichen Abschluss vorbereiten. So wiederum sei gewährleistet, dass die dringend benötigten leistungsstarken Vorbilder nicht frühzeitig an andere Schulen wechseln und den anderen die Anreize fehlen, sagt der Iphofener Schulleiter Alfred Schäffer. Wie in Poing auch bekommen jedoch die Iphofener Gegenwind aus den Realschulen. Insider berichten von Bürgermeistern, die von Peter Peltzer, dem Ministerialbeauftragten für Realschulen, unverhohlen aufgefordert worden seien, keinen RSE-Antrag zu stellen. Wo immer wir aktiv sind, schüren sie die Ängste von Eltern und Bürgermeistern, sagt einer der RSE-Betreiber, das wirke fast schon wie „militanter Untergrund“. FDP-Frau Will glaubt zu wissen, woran so was liegt: „Viele Realschullehrer haben Angst, sie sollen an einer Hauptschule unterrichten.“ Ihr Rat in dieser Sache: „Die sollten in erster Linie Pädagogen sein!“ RSE jedenfalls begreift sie nach wie vor als Chance. Daher ihr letzter Tipp: „Das Kultusministerium muss mal lernen, etwas umzusetzen – und nicht nur etwas vorzugeben.“ Mit Widerspruch muss sie rechnen. Bayerische Schule 1 2009
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RSE – Letzte Ausfahrt vor der Sackgasse Von Fritz Schäffer*
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a hilft alles Gesundbeten nichts: Bayerns Schulen stehen vor drei großen Problemen: 1. Die demografische Entwicklung gefährdet den Erhalt der wohnortnahen Schule. 2. Die Krise der Hauptschule führt in einen Teufelskreis: Immer mehr Eltern entscheiden sich gegen sie, dadurch steigen pädagogische Probleme, die Akzeptanzkrise verschärft sich. 3. Der Übertrittsdruck in den Grundschulen nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Kosmetische Reformen wie die Hauptschulinitiative oder „Gelenkklassen“ – was immer das sein mag –, lösen kein einziges dieser Probleme. Ein „Weiter so!“ aber führt in die Sackgasse. Mit jedem Tag wird deutlicher, wie verhängnisvoll sich ein dogmatisches Festhalten an der Ideologie der Dreigliedrigkeit auswirkt.
Wirtschaft kritisiert Homogenität Immer mehr Bürger und gesellschaftliche Gruppen sehen nicht länger ein, dass aus Gründen der Rechthaberei oder des Erhalts von Privilegien längst überholte Strukturen stur über pragmatische Lösungen gestellt werden. So fordert eine Studie der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) „eine stärkere Nutzung individualisierter Unterrichtsund Förderkonzepte zur Differenzierung statt einer formal-räumlichen Trennung der Schüler“. Im Klartext: Die Wirtschaft verspricht sich von einem individualisierten gemeinsamen Unterricht aller Schüler eine höhere Wirksamkeit als von der Aufteilung in vermeintlich homogene Gruppen nach Schularten. So distanziert sich die vbw so deutlich wie nie zuvor vom Dogma des gegliederten Schulwesens. Bayerische Schule 1 2009
Die Auseinandersetzung um die FDP-Forderung nach einer sechsjährigen Grundschule hat allerdings gezeigt: Ein genereller Systemwechsel etwa zu einer Gemeinschaftsschule oder einer Zwangsfusion zwischen Haupt- und Realschulen würde erhebliche Widerstände in den Realschulen und Gymnasien auslösen. Ein unerbittlicher und stark ideologisierter Schulkampf um die richtige Struktur löst jedoch auch keine Probleme, er reißt nur Gräben auf zwischen Lehrer- und Elterngruppen. Damit wäre niemandem gedient. Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass der BLLV mit der Regionalen Schulentwicklung (RSE) ein Konzept anbietet, mit dem ein organischer Wandlungsprozess eingeleitet werden kann. Dort, wo die Probleme am drängendsten sind und pragmatische Lösungen im Konsens zwischen Gemeinden, Schulen und Eltern entwickelt werden, sollen diese Lösungen auch Wirklichkeit werden dürfen. Unabhängig davon, ob sie dem Dogma der Dreigliedrigkeit entsprechen oder nicht. RSE bedeutet also nicht einen abrupten und gegen den Willen der Beteiligten erzwungenen Systemwechsel, sondern eine schrittweise und regional passgenaue Fortentwicklung des Systems unter Preisgabe ideologisch motivierter Tabus. Wenn die Staatsregierung ein Interesse am Erfolg des im Koalitionsvertrag beschlossenen Schulversuchs besitzt, muss sie einen entsprechenden Rahmen vorgeben: 1. Die Zahl der Schulversuche darf nicht zu gering sein. Alle Anträge aus den Gemeinden müssen undogmatisch auf ihre Realisierungschancen geprüft werden. 2. Die Schulversuche dürfen nicht von vornherein auf ein einheitliches Organisationsmodell beschränkt werden. Insbesondere müssen auch Lösungen abseits der bestehenden Trennung der Schularten möglich sein. 3. Die Schulversuche müssen gut ausgestattet sein. Dies gilt sowohl für die Lehrerstundenzuweisungen als auch für die Hilfen zur Entwicklung und Umsetzung der pädagogischen und didaktischen Konzepte. Regionale Schulentwicklung bietet die Chance, einen für alle Beteiligten unerquicklichen Schulkampf zu vermeiden. Die Staatsregierung sollte genau daran ein Interesse haben. Ob es eine weitere Chance gibt, ist ungewiss. * Der Autor ist Leiter der Abteilung Schul- und Bildungspolitik (ASB) im BLLV. 19
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Mit RSE die moderne Schullandschaft gestalten Prof. Peter Fauser über den Modernisierungsrückstand des Bildungswesens
Seit Langem und immer wieder werden in der bildungspolitischen Diskussion Strukturfragen in den Hintergrund gedrängt. Das ist erstens ein Zugeständnis an die Tatsache, dass es sich bei den Schularten um politisch und gesellschaftlich höchst stabile Funktionskomplexe handelt, die rechtlich, berufspolitisch, sozial und ökonomisch vernetzt und verzurrt sind – einschließlich entsprechender Legitimationsmuster. Zweitens ist aber auch zu sehen, dass mit dem Verzicht auf frontale Strukturdiskussionen die Strukturen von den Rändern her und durch Angleichung von innen aufgeweicht werden. Einige Aspekte dieser Angleichung seien erwähnt: • Auch strukturkonservative Bildungsforscher treten mehr und mehr mit einer direkten und konkreten Kritik an den pädagogischen Defiziten von Gymnasien an die Öffentlichkeit. Kritisiert werden Mängel in der Unterrichtsqualität, fehlende Transparenz, zu große Selektivität. • Niemand in der anerkannten Fachwelt verteidigt mehr die frühen Übergänge nach dem vierten Schuljahr. • Zumindest in regionalen Problemzonen wird der Auflösung der Hauptschule und der Einrichtung einer Zweigliedrigkeit das Wort geredet; langfristig sieht kaum jemand Überlebenschancen für die Hauptschule. • Zunehmend werden Qualitätsmaßstäbe etabliert, denen für alle Schularten und Schulstufen und für alle Regionen gleichermaßen Geltung zugesprochen wird. Diese ungeplanten, die Schulstruktur auflösenden Tendenzen sind in tiefergreifende Veränderungen des pädagogischen Koordinatensystems eingebettet:
1. Individualisierung und der Paradigmenwechsel vom Lehren zum Lernen Die Individualisierung unserer Gesellschaft wird sich anhaltend verstärken. Lebensverhältnisse, Lebensläufe, Lernverhältnisse, Bildungslaufbahnen lassen sich in der Folge immer weniger auf kollektive Subkulturen aufbauen – seien es Klassen, Schichten, Regionen, Geschlechter und so fort. Jede Schule, jede Klasse an jeder Schulart muss damit rechnen, dass alle Kinder immer verschiedener werden. Im Hinblick auf diese wachsende Heterogenität gibt es und bleiben weiterhin große Unterschiede zwi-
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Thema_Analyse
schen Regionen und Milieus. Der international geforderte Paradigmenwechsel vom „Lehren zum Lernen“ und vom Wissen zur Kompetenz lässt sich als epochale und universelle pädagogische Antwort auf diese Lage interpretieren. Dass das Lernen im Mittelpunkt stehen soll, ergibt sich aus der Einsicht in die Konstruktivität, Produktivität und Individualität von Bildungsgängen, in die einzigartigen Konstellationen, die sich im Wechselspiel zwischen Lebensverhältnissen und Lernverhältnissen herausbilden und in die notwendige mehrstufige Flexibilität und Gestaltungsfähigkeit, die wir künftigen Generationen wünschen mögen. Dass wir von Kompetenz sprechen, ergibt sich aus der Vorstellung, dass Kinder und Jugendliche in der Welt von morgen nicht nur intelligentes Wissen brauchen werden, sondern Entscheidungsfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Handlungsfähigkeit.
2. Die Einzelschule als pädagogisches Unternehmen und Professionalisierung Der fundamentale Wandel erzwingt eine fundamentale Umstellung der klassisch modernen Steuerungsinstrumente und Organisationsmittel: Der Handlungsrahmen für einzelne Schulen muss erweitert werden. Und die berufliche Fähigkeit von Lehrerinnen und Lehrern mit Heterogenität umzugehen – oder genauer: mit Heterogenitäten –, wird außerordentlich herausgefordert, sie verlangt Professionalisierungsoffensiven. Zugleich verlangt der beschleunigte Wandel in einer demokratischen Gesellschaft Transparenz im Hinblick auf die Verteilung der Ressourcen und die Leistungen. Es muss selbstverständlich werden, dass nicht nur die Lernleistungen von Schülerinnen und Schülern, sondern die gesamten Förderleistungen von Schulen evaluiert und demokratisch zugänglich gemacht werden. Betrachtet man – in einer über die Schule hinaus erweiterten Perspektive – Schulen als Teil ihrer konkreten kommunalen und regionalen Umgebung, dann sind gegenwärtig die Versuche zu einer Gestaltung „integrierter Bildungslandschaften“ am interessantesten. Es ist der Versuch, das pädagogische Angebot überschaubarer Sozialräume konzertiert zu entwickeln. Geht man noch eine Ebene weiter nach oben, ist man bei der kom-
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munalen und regionalen Bildungsplanung. Die Frage nach Bildungsqualität und Bildungsgerechtigkeit muss auf den verschiedenen Ebenen des politischen Gemeinwesens mit geeigneten Formen wissenschaftlicher Analyse und demokratischer Mitwirkung auf Dauer zu einem entscheidenden Thema werden. Das bedeutet, dass zunehmend universalistische Qualitätsstandards als Entwicklungswerkzeuge in der Praxis selbst und als Teil der Handlungseinheiten verankert werden müssen. Wir brauchen ein Bildungsmonitoring nicht nur durch Messung von Schülerkompetenzen, sondern als Instrument einer formativen Evaluation auf den verschiedenen Ebenen. Hieraus ergeben sich Perspektiven und Ansätze für eine humane Modernisierung der Schule: 1. Einzelne Schulen sind die wichtigsten Träger von Qualität und Innovation. In ihnen verbinden sich Ressourcen und Aufgaben zu einer im Prinzip professionell gesteuerten und kontrollierten, demokratisch orientierten Praxis. Durch die dauerhafte Verbindung von Erfahrung und Reflexion in praktischen Berufsroutinen, deren Kern eine qualitätsorientierte Weiterentwicklung darstellt, haben einzelne Schulen die Qualität von Kulturen – sie zeichnen sich aus durch ein bis ins Alltägliche reichendes Zusammenspiel von Formen und Normen. 2. Auf kommunaler und regionaler Ebene gilt es im Sinne „integrierter Bildungslandschaften“ Angebotsqualitäten auf überinstitutioneller Ebene zu beschreiben. Bei einer solchen Diskussion wird die Zusammenarbeit oder sogar Integration unterschiedlicher Bildungsgänge und Einrichtungen sicherlich als zwingende Konsequenz erscheinen. Das Konzept der Regionalen Schulentwicklung ist der Versuch, die hier skizzierten gesellschaftlichen und pädagogischen Tendenzen und Entwicklungen in ein politisches realistisches Programm für eine moderne Schullandschaft der Zukunft zu gießen. Dieser Text stammt aus einer umfassender angelegten Analyse der Bildungsaufgaben und der Lage der Schule, die Prof. Peter Fauser Mitte Oktober 2008 auf dem ersten Elmauer Gespräch vorgestellt hat. In Elmau erörterten führende Bildungswissenschaftler drei Tage lang mit Vertretern des BLLV die Zukunft unseres Schul- und Bildungssystems.
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Service_Recht
Lehrerin von Mutter verprügelt Dienstherr schweigt – BLLV-Rechtsabteilung klagt an Der Fall Mannichl hat gezeigt: Wenn ein Beamter Opfer von Gewalt wird, kann er darauf bauen, dass die Verantwortlichen in der Regierung ihn unterstützen. Für Lehrer gilt das nicht unbedingt – wie ein besonders eklatanter Fall von Übergriff auf eine Lehrerin beweist.
er Vorfall schreckte eine ganze Schule auf und bewegte die Öffentlichkeit: Eine Mutter schlägt eine Grundschullehrerin kurz vor Beginn des Unterrichts vor den Augen zahlreicher Erstklässler zusammen. Auch als die Kollegin am Boden liegt, lässt die Mutter nicht von ihr ab. Schüler rufen den Hausmeister zu Hilfe, doch als der beruhigen will, wird er seinerseits attackiert. Anlass für den gewalttätigen Auftritt: Tags zuvor hatte die Lehrerin der Tochter der aggressiven Mutter eine Mahnung erteilt. Mehrere Tageszeitungen greifen den Vorfall auf, eine schildert den Vorfall so: „Die 31-jährige Frau stürzte sich auf die Lehrerin, drückte sie gegen die Wand, hielt ihr den Mund zu und schlug ihr ins Gesicht. Während sie weiter auf die Pädagogin einschlug, schob sie die erschrockene Frau durchs Klassenzimmer bis sie hinfiel. Auf dem Boden liegend erhielt die Lehrerin weitere Schläge ins Gesicht, bis der von Schülern alarmierte Hausmeister die wütende Frau wegreißen konnte.“ Einige der Folgen des Angriffs: Schmerzen im Nacken, Hämatome, Kopfschmerzen, Herzrasen. Noch heute leidet die Lehrkraft unter Angstzuständen und Schlaflosigkeit. Schule und Öffentlichkeit waren alarmiert – nicht so das Staatliche Schulamt und die zuständige Bezirksregierung als Dienstherr. Keine der zuständigen Stellen erstattete im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht Strafanzeige. So wandte sich die Kollegin als BLLV-Mitglied an die Rechtsabteilung, die umgehend Strafantrag unter anderem wegen Körperverletzung und Beleidigung stellte. Das Amtsgericht befand die Mutter für schuldig der vorsätzlichen Körperverletzung und verurteilte sie zu einer Freiheitsstrafe von sieben Monaten ohne Bewährung. Strafmildernd bewertete das Gericht, dass Anlass für die Tat „Besorgnis um das eigene Kind“ war. Dieses Motiv wirkt sich in der Regel als ein besonderer Schutz für die Erziehungsberechtigten aus, da die Ermittlungsbehörden und die Gerichte bei Beleidigungen und Verleumdungen die „Wahrnehmung berechtigter Interessen“ zu Gute halten. Gegen die Angeklagte sprach allerdings das massive Vorgehen: Sie ließ
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sich auch von der Anwesenheit kleiner Kinder nicht von der schockierenden und demütigenden Tat abhalten. Auch sogenannte generalpräventive Erwägungen führte das Gericht ins Feld, insbesondere, dass Lehrer vor solchen Attacken geschützt werden sollen. Aus formaljuristischer Sicht und auch im Vergleich mit ähnlichen Fällen handelt es sich um ein angemessenes Urteil. In der Begründung des Urteils benennt das Gericht Aspekte und Beweggründe, die der Dienstherr bislang viel zu wenig berücksichtigt: „Nach Ansicht des Gerichtes muss auch nach außen ein deutliches Zeichen gesetzt werden, dass Angriffe, insbesondere körperlicher Art, auf Lehrer nicht geduldet werden können. … Lehrer erfüllen in der Gesellschaft und im Staate eine wichtige Funktion, … wobei auch eine gewisse Autorität und ein Respekt vor dem Lehrer unabdingbare Voraussetzungen sind. … Wird diese Autorität in Frage gestellt, dass Lehrer jederzeit um ihre Gesundheit und körperliche Integrität fürchten müssen, so schadet dies nicht nur dem Lehrerstand, sondern dem gesamten Bildungswesen. … Es kann nicht angehen, dass jeder, der mit Entscheidungen des Lehrers nicht einverstanden ist, diesen derart angehen kann, dass der Lehrer zu seinem persönlichen Schutz unangenehme Entscheidungen gar nicht mehr trifft.“ Das Verfahren kostete den BLLV nicht nur viel Zeit – was zugunsten des Mitgliedes freilich eine Selbstverständlichkeit ist – sondern auch viel Geld: Die Mutter war zum damaligen Zeitpunkt Sozialhilfeempfängerin, die Kosten konnten nicht eingetrieben werden. Für die Rechtsabteilung ergibt sich die brisante Frage: Warum muss ein Verband diesen Aufwand für eine Beamtin des Freistaates Bayern tragen und nicht der Dienstherr? Der könnte so der Öffentlichkeit demonstrieren, dass er sich schützend vor seine Beamten stellt und zum anderen den Beamten auch in solchen Situationen einen wichtigen moralischen Rückhalt geben. Hans-Peter Etter, Verbandspolitischer Leiter der Rechtsabteilung im BLLV Bayerische Schule 1 2009
Rubrik
Offener Brief an den Ministerpräsidenten Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, mit großer Sorge und Bestürzung hat die Lehrerschaft die Messerattacke auf den Passauer Polzeichef Mannichl zur Kenntnis genommen. Nicht nur der vermutlich rechtsradikale Hintergrund, sondern die Tatsache, dass ein Vertreter des Staates wohl wegen seiner beruflichen Tätigkeit angegriffen wurde, hat viele erschreckt und betroffen gemacht. Es ist bedauerlich, dass erst ein solch dramatischer Fall die Politik auf eine untragbare Situation aufmerksam macht und mögliche Konsequenzen bewirkt. Im Rahmen der Berichterstattung wurde nämlich bekannt, dass Neonazis im Internet Schmähungen und Beleidigungen gegen Mannichl veröffentlicht hatten. Der Beamte musste sich selbst wehren und privat per Gerichtsbeschluss und auf eigene Kosten durchsetzen, dass die Schmähungen entfernt wurden. Daraufhin reagierten Sie, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, sehr schnell. Sie haben, so berichten die Medien, dem Innenminister eine „deutliche Ansage verpasst“, weshalb sich ein Polizist auf eigene Kosten gegen solche Verleumdungen wehren müsse. Ihr Kabinett reagierte ebenfalls blitzschnell und Innenminister Herrmann verkündete im Bayerischen Landtag, es sei die „verdammte Pflicht und Schuldigkeit“ des Dienstherrn, Beamten bei solchen Zivilklagen zur Seite zu stehen. Ich möchte mich bei Ihnen und Ihrem Kabinett ausdrücklich für diese klare Ansage und Haltung im Namen des BLLV bedanken – und Sie gleichzeitig darauf aufmerksam machen, dass auch die Lehrerinnen und Lehrer eines besonderen Schutzes bedürfen. Der Rechtsabteilung ist kein einziger Fall bekannt, bei dem die vorgesetzten Behörden von sich aus Strafanzeige erstattet hätten. Es kann nicht angehen, dass sich Beamte, egal ab Polizisten oder Pädagogen, gegen körperliche Attacken, Beleidigungen und Verleumdungen selbst beziehungsweise mit Hilfe eines Berufsverbandes zur Wehr setzen müssen, wie in nebenstehendem Bericht geschildert. Der BLLV unterstützt Sie und das bayerische Kabinett daher mit allem Nachdruck dabei, Ihre Forderungen durchzusetzen und die Vorschriften und Möglichkeiten konsequent anzuwenden. Die zivilrechtliche Ahndung ist die eine Seite, zum anderen kommt es aber darauf an, dass der Dienstherr bei strafrechtlicher Verfolgung seine Unterstützung gewährt. Mit freundlichen Grüßen Hans-Peter Etter Verbandspolitischer Leiter der Rechtsabteilung des BLLV Bayerische Schule 1 2009
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Service_Dienstrecht
„Schon 2009 sollen die ersten Lehrkräfte befördert werden können“
Finanzminister Georg Fahrenschon im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Bayerischen Beamtenbundes, Rolf Habermann
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Habermann: Die Staatsregierung hat in der vergangenen Legislaturperiode die Eckpunkte für das „Neue Dienstrecht in Bayern“ vorgelegt. Bleibt es dabei, dass diese Reform ein Aushängeschild der bayerischen Politik werden soll? Fahrenschon: Noch stärkere Leistungsorientierung und Flexibilisierung – das sind die Ziele, die wir mit den Eckpunkten für das Neue Dienstrecht in Bayern verfolgen. Die Resonanz bei den Verbänden, den Personalvertretungen und in der Öffentlichkeit ist sehr gut. Und auch bundesweit setzen wir Maßstäbe: große Beachtung haben die von uns vorgesehenen Beförderungsmöglichkeiten und insbesondere unser Konzept, nur noch eine durchgehende Laufbahn zu schaffen, gefunden. Für uns ist das also Ansporn, das Neue Dienstrecht in Bayern im Interesse unserer Beamtinnen und Beamten auf Basis der Eckpunkte umzusetzen. Und so haben wir das auch im Koalitionsvertrag festgelegt. Bayern soll damit seine Vorreiterrolle beim Neuen Dienstrecht in Deutschland behalten. Den bayerischen Beamten wurde versprochen, diese Reform mit zusätzlichen Mitten von 240 Millionen Euro auszustatten. Wird die Staatsregierung Wort halten? Die Umsetzung des gesamten neuen Dienstrechts verursacht im Endausbau Kosten von rund 240 Millionen Euro allein für den Besoldungsbereich. Schon im Doppelhaushalt 2009/2010 wollen wir im Vorgriff auf das Neue Dienstrecht die ersten Verbesserungen als Einstieg in die Umsetzung deutlich machen: die Staatsregierung will mindestens 10.000 zusätzliche Beförderungsmöglichkeiten für alle Beamtinnen und Beamten im Schulbereich und den übrigen Bereichen zur Verfügung stellen. Das bedeutet konkret: schon 2009 sollen die ersten Lehrkräfte an Grund-, Hauptund Realschulen befördert werden können. Parallel dazu wird die Bayerische Staatsregierung auch in den anderen Bereichen die Beförderungsaussichten verbessern. Mit dem Inkrafttreten des Neuen Dienstrechts, das wir im Jahr 2011 anstreben, werden wir den Prozess fortsetzen. Bundesweites Aufsehen hat die Absicht hervorgerufen, die Laufbahngruppen zu einer einzigen Laufbahn zusammenzufassen. Nimmt die Staatsregierung diese Absicht ernst, oder werden die Laufbahngruppen doch wieder „durch die Hintertür“ eingeführt? Wir wollen ein modernes Laufbahnrecht, das leistungs- und wettbewerbsfähig ist. Die Bayerische Staatsregierung hat sich daher bewusst gegen starre Gruppengrenzen und für die Einführung der einen Laufbahn entschieden. Diese Festlegung in der letzten Legislaturperiode wird – wie im Koalitionsvertrag vereinbart – weiterhin Grundlage für die Novellierung des Laufbahnrechts sein. Das bedeutet: Für den Einstieg werden Qualifikationsebenen nach Vor- und Ausbildung entsprechend dem Schul- und Hochschulrecht festgelegt. Wir werden auch eine konsequente Bayerische Schule 1 2009
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Neuausrichtung des bisherigen Aufstiegsverfahrens vornehmen und ein neues wesentlich flexibleres Qualifizierungssystem schaffen. Schon bei der Erarbeitung der Eckpunkte haben wir die Beschäftigtenvertretungen frühzeitig in die Gesetzes- und Verordnungsarbeiten eingebunden, das werden wir hier auch weiter fortsetzen.
vermeiden. Deshalb bieten wir den Lehrerinnen und Lehrern ein Wahlrecht, entweder zu Schuljahresbeginn oder zum Schuljahresende in den Ruhestand zu treten. Gerechter als der jetzige Zustand ist das allemal: Bislang kommt es darauf an, ob die Lehrerin oder der Lehrer zufällig vor oder erst nach dem Schuljahresbeginn 64 wird.
Der Bund hat für seine Beamten eine Minireform beschlossen. Was sind die Vorzüge der bayerischen Reform? Der Bund und der Freistaat Bayern verfolgen beide das Ziel, das Dienstrecht für die Beamtinnen und Beamten flexibel und leistungsorientiert zu gestalten. Das ist unumgänglich, um die künftigen Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig ein hoch attraktiver Arbeitgeber für den beruflichen Nachwuchs zu sein. Der Bund geht aber bei seinen Reformansätzen weniger weit als es Bayern vorhat: Bayern betont die Leistungselemente mit den zusätzlichen Beförderungsmöglichkeiten und dem schnelleren Vorrücken in den Gehaltsstufen noch viel stärker. Außerdem stellen wir die flexible berufliche Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mittelpunkt des Neuen Dienstrechts. Dazu gehört eben auch, dass an die Stelle des bisherigen starren Systems der vier Laufbahngruppen nur noch eine durchlässige Laufbahn treten wird.
Wie stehen Sie zur Rolle des Berufsbeamtentums im Freistaat Bayern? Am Berufsbeamtentum wird nicht gerüttelt! Der Unterricht in den Schulen und Universitäten, die Kriminalitätsbekämpfung durch die Polizei, die Steuerveranlagung in den Finanzämtern oder die Erteilung von Baugenehmigungen durch die Landratsämter – all das würde ohne unsere Beamtinnen und Beamten nicht funktionieren. Für Bayern ist und bleibt die herausragende Arbeit des Öffentlichen Dienstes ein wichtiger Standortfaktor.
Der Bund hebt die Altersgrenze auf 67 Jahre an. In Bayern würde das speziell – aber nicht nur – bei den Lehrern, die sogar über diese Altersgrenze hinaus arbeiten sollen, um keine Abschläge hinnehmen zu müssen, auf Widerstand stoßen. Sind für Sie hier flexible Modelle vorstellbar? Immer wieder kocht das Vorurteil hoch, Beamten seien gegenüber „normalen“ Arbeitnehmern bei der Pension massiv privilegiert. Uns ist deshalb wichtig, dass wir keine Munition für diese unsägliche Neiddiskussion liefern. Die künftigen Altersgrenzen im Beamtenbereich können also nicht von den Regelungen bei der gesetzlichen Rentenversicherung abweichen, weder nach oben noch nach unten. Das bedeutet aber auch: Gibt es keine Erhöhung der Altersgrenze im Rentenbereich, gibt es auch keine Erhöhung bei den Beamten. Und was die Flexibilität betrifft: Auch jetzt schon können die bayerischen Beamtinnen und Beamten bereits mit 64 Jahren in den Ruhestand treten, wenn sie dies möchten. Außerdem wird im Rahmen des Neuen Dienstrechts dieser Korridor nochmals erweitert, da die Antragsaltersgrenze unverändert bleiben soll. Das heißt, der Beamte wird künftig bis zu drei Jahre vor der Regelaltersgrenze auf Antrag in den Ruhestand treten können. Und noch ein Wort zur Anhebung der Altersgrenze für die Lehrerinnen und Lehrer. Auch sie können weiterhin nach Vollendung des 64. Lebensjahres auf Antrag vorzeitig in den Ruhestand treten. Im Interesse der Schüler und Eltern wollen wir aber einen Lehrerwechsel mitten im Schuljahr Bayerische Schule 1 2009
Die derzeitigen Regelungen zur Altersteilzeit laufen am 31. Dezember 2009 aus. Was plant die Staatsregierung? Die Altersteilzeit hat gerade im Lehrerbereich regen Zuspruch erfahren. Die Regelung wurde deshalb bereits einmal verlängert. Bekanntlich gibt es aber auch Verwaltungsbereiche, in denen die Altersteilzeitregelungen wegen des vorzeitigen Weggangs von erfahrenen Mitarbeitern auf keine große Begeisterung stoßen. Für das weitere Vorgehen in Bayern wird es deshalb auch darauf ankommen, wie die bundesweite Entwicklung im Beamten- und Tarifbereich aussieht. Insellösungen sind angesichts der massiven Diskussion um angebliche Beamtenprivilegien bei der Pension aus meiner Sicht nicht sachgerecht. Bisher steht das Wort der Staatsregierung, die bayerischen Beamtinnen und Beamten sollen im Bundesvergleich am besten besoldet werden. Stehen Sie weiter zu dieser Aussage? Nach den Eckpunkten zum Neuen Dienstrecht sollen die Beförderungsmöglichkeiten verbessert und zusätzliche Leistungsanreize geschaffen werden. Ich möchte nur anmerken, dass im Bundeskonzept für ein Neues Dienstrecht beides so nicht vorgesehen ist. Bayern zahlt außerdem mit 70 Prozent beziehungsweise 65 Prozent eines Monatsgehalts für aktive Beamte – der Bund zum Beispiel zahlt nur 30 Prozent – im Vergleich zu anderen Ländern seinen Beamtinnen und Beamten auch nach wie vor mit das höchste „Weihnachtsgeld“. Andererseits hat der Bund mit der Besoldungsanpassung für 2009 einen weiteren Schritt gemacht, über den in Bayern aber erst nach dem Abschluss der Tarifverhandlungen für die Arbeitnehmer der Länder entschieden werden kann. Klar ist aber auch: Wir haben in den Eckpunkten zum Neuen Dienstrecht festgelegt, dass die Bezüge weiterhin entsprechend der allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse angepasst werden. Daran halten wir fest. 25
Tarifkampf: Überall müssen es noch ein paar Scheinchen mehr werden.
Besoldungserhöhung 2009 Mit der verkündeten Tarifforderung 2009 hat auch der Countdown für eine Besoldungsanpassung der bayerischen Beamtinnen und Beamten begonnen. „Das Ergebnis der Verhandlungen wird eine wichtige Richtschnur für die von uns längst geforderte Erhöhung sein“, erklärt Rolf Habermann, Vorsitzender des Bayerischen Beamtenbundes (BBB), dem Dachverband des BLLV. „Die Beschäftigtengruppen müssen in punkto Arbeitszeit und Bezahlung endlich wieder gleichgestellt werden!“ Die aufgestellte Forderung von acht Prozent betrifft die rund 800.000 Tarifbeschäftigten der Länder. Als einer von mehreren Indikatoren der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung wird das Tarifergebnis auch Auswirkungen für die circa 200.000 Beamtinnen und Beamten sowie die 100.000 Versorgungsempfänger in Bayern haben. Spätestens wenn das Tarifergebnis vorliegt, muss Bayern dafür sorgen, dass die Gleichbehandlung der Beschäftigtengruppen in Sachen Arbeitszeit und Bezahlung wieder hergestellt wird. Es stört das Arbeitsklima, wenn hier Unterschiede zwischen Angestellten und Beamten bestehen. Im Bereich der Arbeitszeit wurde der Gleichklang von der Bayerischen Staatsregierung einseitig aufgekündigt. Das muss bei der kommenden Besoldungsanpassung berücksichtigt werden. Bayerns Beamte arbeiten seit 1994 länger als die Tarifbeschäftigten. Zuletzt wurde ihre Arbeitszeit im Jahr 2004 auf bis zu 42 Stunden pro Woche ausgedehnt.
Der Bayerische Beamtenbund fordert daher: • eine Einkommenserhöhung um acht Prozent zum 1. Januar 2009 • mindestens einen Betrag von 200 Euro pro Monat 26
• monatlich 120 Euro mehr für Auszubildende/Anwärter/Referendare sowie eine Übernahmegarantie • eine Rücknahme der 42-Stunden-Woche für Beamte Beamte haben einen gesetzlich verankerten Anspruch darauf, dass ihre Besoldung entsprechend der Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse unter Berücksichtigung der mit den Dienstaufgaben verbundenen Verantwortung regelmäßig angepasst wird. Das hat die Bayerische Staatsregierung auch in den Eckpunkten für ein Neues Dienstrecht in Bayern niedergeschrieben. Nach dem Aufschwung der ersten Jahreshälfte 2008 ist es mehr als überfällig, endlich tätig zu werden. Dabei müssen die bayerischen Besonderheiten, insbesondere die längere Arbeitszeit berücksichtigt werden. Eine Eins-zuEins-Übertragung des Tarifergebnisses reicht dazu nicht. Angesichts der dargestellten Zusammenhänge werden die Beamtinnen und Beamten in Bayern die Tarifverhandlungen mit großer Aufmerksamkeit verfolgen und ihre angestellten Kolleginnen und Kollegen bei allen notwendigen Maßnahmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Der BLLV fordert darüber hinaus die Verlängerung der Altersteilzeitmöglichkeiten. Die Altersteilzeit stellt eine flexible Form des Übergangs in den Ruhestand dar. Darüber hinaus konnten bisher viele vorzeitige Ruhestandsversetzungen vermieden werden. ds Die Abteilung Dienstrecht und Besoldung weist darauf hin, dass alle aktuellen Merkblätter der Abteilung zu dienst- und besoldungsrechtlichen Fragen ab sofort im Mitgliederbereich der BLLV-Homepage unter Service/Dienstrecht und Besoldung abrufbar sind. Bayerische Schule 1 2009
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Beförderungsämter befinden
Periodische Beurteilung über das
sich auf gutem Weg
55. Lebensjahr hinaus
Das Bayerische Kabinett hat am 16. Dezember des letzten Jahres den Entwurf des Doppelhaushalts 2009/2010 beschlossen und steigt damit bereits vorzeitig in das Neue Dienstrecht ein. Kernelement der Leistungshonorierung bleiben die Beförderungen. Daher werden im Grund-, Haupt- und Realschulbereich Beförderungsämter geschaffen, die nicht an die Wahrnehmung einer besonderen Funktion gebunden sind. In den anderen Bereichen erfolgen die Beförderungsmöglichkeiten durch Stellenhebungen. In den Doppelhaushalt 2009/2010 werden dafür insgesamt rund 18.000 Stellenhebungen aufgenommen. Nach dem Haushaltsentwurf wird es für Grund- und Hauptschulen insgesamt rund 10.800 finanzielle Verbesserungen geben (inklusive Hebungen bei „kleinen Schulleitern”). Die Verbesserungen werden in zwei Schritten zum 1. September 2009 und 1. September 2010 erfolgen. Davon sind 3.500 Beförderungsmöglichkeiten nach Besoldungsgruppe A 12 + Z (= 200 €) im Jahre 2009 und 5.000 Beförderungsmöglichkeiten nach A 12 + Z im Jahre 2010. Hinzu kommen rund 470 Verbesserungen für den Bereich der Förderschulen. Weitere Verbesserungen sind im Rahmen des Doppelhaushalts 2011/2012 geplant. Der Besoldungsgewinn bei einer Beförderung nach A 13 macht gegenüber A 12 ca. 400 € pro Maonat aus. Offensichtlich bestehen bei den betroffenen Lehrkräften noch eine Reihe von Unklarheiten: Es wird nicht so sein, dass nur diejenigen mit der besten Beurteilung befördert werden. Die zu befördernden Lehrkräfte werden im Rahmen einer Kombination aus dienstlicher Beurteilung und Dienstzeit ermittelt, wie es bei den Fach- und Förderlehrkräften schon seit jeher der Fall ist. Als Beispiel sei die Regelung für die Fachlehrkräfte aus dem Jahr ds 2008 angeführt:
Anlässlich eines Entwurfs einer Neufassung der Laufbahnverordnung (LbV) kamen auf Antrag des Bayerischen Beamtenbundes der Vorstand, die Vorsitzenden der Kommissionen für Dienstrecht und Besoldung, Johanna Markl und Dietmar Schidleja, sowie die Mitglieder der BBB-Dienstrechtskommission zu einem Fachgespräch mit dem Bayerischen Staatsministerium der Finanzen zusammen. Das Finanzministerium wurde durch Ministerialdirigenten Wilhelm Hüllmantel und Ministerialrat Dr. Leonhard Kathke vertreten. Gegenstand des Treffens war die nochmalige Erörterung der geplanten Änderungen der Laufbahnverordnung, insbesondere die Ausweitung der regelmäßigen Beurteilung über das 55. Lebensjahr hinaus. Dem Entwurf zufolge soll die bisherige Regelung, nach der Beamte, die das 55. Lebensjahr vollendet haben, nicht mehr periodisch beurteilt werden, entfallen. Der BBB hatte diesbezüglich Bedenken geäußert. Als Begründung für die geplante Änderung führte das Finanzministerium das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz sowie die bevorstehende Dienstrechtsreform an. Gerade im Hinblick auf die Dienstrechtsreform, in deren Mittelpunkt auch die Stärkung der flexiblen Leistungselemente stände, sei die Streichung erforderlich, wolle man die über 55-Jährigen nicht ausblenden. Der unter anderem vom BBB vorgebrachten Möglichkeit, zumindest die sich im Endamt befindenden Beamten von der Beurteilung auszunehmen, begegnete das Ministerium mit dem Argument, dass es künftig aufgrund der Reduzierung auf eine Laufbahngruppe kein Endamt mehr gebe. Auch entspreche dies nicht dem Leistungsgedanken. Der BBB gab zu bedenken, dass eine solch kurzfristige Änderung nicht zur gewünschten Motivation bei den Betroffenen beiträgt und bat nochmals eindringlich, eine endgültige Entscheidung der Dienstrechtsreform vorzubehalten. BS
Grundvoraussetzungen:
Dann erfolgt die Beförderung nach A 11 (FL)
in der letzten dienstlichen Beurteilung
frühestens nach Vollendung einer Dienstzeit von
Leistung, die die Anforderungen besonders gut erfüllt (BG)
3 Jahren
Leistung, die die Anforderungen übersteigt (UB)
12 ½ Jahren
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Einkommenserklärung 2008 Die Steuererklärung 2008 steht an: Verschenken Sie kein Geld, das Ihnen zusteht und vergessen Sie vor allem den Antrag auf die Nachzahlung der Pendlerpauschale 2007 nicht. Unsere Experten haben für Sie wieder wichtige Tipps für die Steuererklärung 2008 zusammengestellt. Sie gehen insbesondere auf Werbungskosten ein, die für Lehrerinnen und Lehrer anfallen. Darüber hinaus finden Sie Formulare, um Ihre Werbungskosten bequem, übersichtlich und für das Finanzamt nachvollziehbar ausweisen zu können. Verschenken Sie nicht unnötig Geld, das Ihnen zusteht. Mehr unter www.steuern.bllv.de. BS 27
Service_Recht
Beschleunigte Beförderung Wie auch Fachlehrer von der Reform profitieren Fachlehrer können bereits seit fast 30 Jahren funktionsunabhängig von A 10 in A 11 aufsteigen. Auch wenn sie die aktuelle Diskussion um die Anlassbeurteilung also nicht unmittelbar betrifft, profitieren sie von der Dienstrechtsreform.
Rund 35 Prozent der Fachlehrer sind derzeit im Eingangsamt A 10 besoldet, 64 Prozent sind es im Beförderungsamt A 11 und etwa 0,7 Prozent (zum Beispiel Seminarleiter) in A 12 – knapp 65 Prozent der Fachlehrer haben also bereits ein Beförderungsamt inne. Der Doppelhaushalt 2009/2010 wird die Situation für Fachlehrer dennoch insofern verbessern, als zusätzliche Stellen in A 11 geschaffen werden, durch die sich die Wartezeit auf eine Beförderung verkürzt. Im Neuen Dienstrecht ist eine Vervierfachung der Leistungselemente wie Leistungs-Prämien, Leistungs-Zulagen und Leistungs-Stufen vorgesehen. Davon werden engagierte Fachlehrer profitieren. Viele beteiligen sich an Projekten wie Schul- und Sportfesten oder Ausstellungen und leisten auch in der Schule selbst wertvolle Arbeit. Außerdem haben Fach-
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lehrer durch den Einsatz an zwei oder mehreren Schulen eine hohe Belastung, die einen finanziellen Ausgleich verdient. Möglicherweise wird die Amtszulage für Fachberater erhöht. Für Fachlehrer in der Funktion eines Systembetreuers fordert der BLLV seit Langem eine Amtszulage.
BLLV fordert Umdenken in der Lehrerausbildung Darüber hinaus fordert der BLLV eine Ausweitung der Beförderungsmöglichkeiten: 35 Prozent aller Fachlehrer sollen in einem ersten Beförderungsamt und 30 Prozent in einem zu schaffenden zweiten Beförderungsamt besoldet werden. Der BLLV wünscht auch mehr Beförderungsmöglichkeiten über A 12 hinaus, zum Beispiel für Seminarleiter A 13. Unabhängig von allen
Besoldungsverbesserungen braucht es eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, zu denen Arbeitsschutzmaßnahmen ebenso gehören wie eine gewisse Ausstattung der Fachräume oder die Senkung von Gruppenhöchstgrenzen. Bei der Arbeitstagung im Juli des letzten Jahres der Fachgruppen Fachlehrer E/G und m/t mit den Abteilungsleitern Simone Fleischmann, Hans-Peter Etter und Vizepräsidentin Waltraud Lučić ist die Idee zur Integration aller Disziplinen in die universitäre Lehrerausbildung entstanden – also auch Gestaltung, Technik und Ähnliches. Allen Beteiligten war es wichtig, hohe Fachkompetenz und Unterrichtsqualität zu erhalten. Das Positionspapier des BLLV zur Lehrerbildung 2010 beinhaltet die Ergebnisse der Arbeitstagung und ist vom Landesvorstand bereits verabschiedet. BS
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Leserbriefe
Leserbriefe Creaming-Effekte Thema Trend zur Privatschule – BS 11/12/08, Manfred Schreiner, Integrationsbeauftragter des BLLV, Nürnberg (per E-Mail) Mit der Problematik Privatschulen muss man natürlich auch sehr kritisch die Finanzierung betrachten. Vom Gesetz her dürfen Privatschulen nicht zu einer sozialen Aussonderung führen, in der Realität ist diese Aussonderung jedoch vorhanden. So werden oft auch noch neben den hohen Schulgeldern hohe Vereinsbeiträge für (Zwangs-)Mitgliedschaften in den Fördervereinen oder zinslose Darlehen der Eltern für die Schule verlangt. Da Privatschulen sprengelunabhängig organisiert sind, können sie Schüler selbst aufnehmen oder ablehnen. So kommt es automatisch zu CreamingEffekten. Zahlen aus Nürnberg können dies belegen. Der Migrationsanteil aller Schüler in der Gesamtstadt beträgt rund 28 Prozent. An der privaten Montessorischule 1,55 Prozent, an der privaten Rudolf-Steiner-Schule 1,73 Prozent und bei der privaten JenaPlan-Schule 1,72 Prozent. Schlecht ist, wer Schlechtes dabei denkt, ich sag’s aber trotzdem: Hier entgehen natürlich viele ganz bewusst einer bestimmten Population. Ich hätte mir auch gewünscht, dass man sich pädagogisch mit den privaten Schulen auseinandersetzt, zum Beispiel mit der doch oft sehr obskuren Esoterik der Waldorfschulen oder der pädagogischen Diät mancher sogenannter Reformschulen.
Angst vor Ausländerkindern Thema Trend zur Privatschule – BS 11/12/08, Karl Pösl, seit über 25 Jahren GS-/HS-Leherer an einer Brennpunktschule in Augsburg (per E-Mail) Privatschulen entstehen in den Ballungszentren hauptsächlich nicht aus dem Grund der Elitenbildung, sondern um deutsche Kinder nicht in Schulen schicken zu müssen, in denen viele Ausländerkinder sitzen. PISA hat das Problem noch einmal verschärft, weil dokumentiert wird, dass die Höhe des Ausländeranteils in Jahrgang 3 und 4 entscheidenden Einfluss auf die Übertrittsmöglichkeiten und kognitiven Fähigkeiten der Schüler hat. Die öffentlichen Schulen müssen die Unterlassungen einer katastrophalen – weil nicht vorhandenen – Migrationspolitik ausbaden. Privatschulen existieren heute deshalb so zahlreich, weil die Eltern glauben, in Notwehr gegen eine falsche Migrationspolitik mit fatalen Bildungsfolgen für ihre Kinder haften zu müssen. Privatschulen hatten tatsächlich einmal einen Sinn, aus einer homogenen Schülerschaft einen Teil aus unter anderem philosophischen Erwägungen heraus (Waldorf) oder wegen schlechter Leistungen – damals nannte man das Nachhilfestudio – in ihrer speziellen Weise zu unterrichten ohne erkennbare Nachteile an der Gesamtschullandschaft anzurichten. Nun aber ist das System ins Wanken geraten, denn die Aufgabe der öffentlichen Hauptschulen ist zwar nominell noch die gleiche; de facto jedoch sind sie Reparaturbetrieb der Politik und jeder, der die materiellen Möglichkeiten hat, setzt sich ab. Jetzt wird Ungleichheit produziert und ein für allemal festgeschrieben. Wieso werden eigentlich konfessionelle Schulen genehmigt und unterstützt, wenn an staatlichen Grund- und Hauptschulen doch Religion beider christlicher Richtungen gelehrt wird und der Gottesbezug im EUG festgehalten ist. Vorteil dieser „freien“ Schulen und bestes Eintrittsargument ist das der fehlenden Ausländer. Ein Wunder? Warum gibt es denn keine islamischen Schulen in den Städten, obwohl der Anteil der Kinder bei teilweise 60 Prozent liegt?
Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns über Ihre Meinung, behalten uns jedoch vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. Für Inhalt und Aussage verantwortlich ist die jeweilige Verfasserin bzw. der Verfasser. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung.
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Verband
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immer für das Verbindende und gegen jede Form der Ausgrenzung eingesetzt habe. Wichtig war ihm dabei immer „die Ausrichtung an humanen Werten und an internationaler Verständigung.“ Waldemar von Knoeringen, ein charismatischer Sozialdemokrat des 20. Jahrhunderts, unterstützte Wilhelm Ebert unter anderem bei der Einführung der christlichen Gemeinschaftsschule und bei der Akademisierung der Lehrerbildung. Ebert gesellt sich mit dieser Auszeichnung zu einer kleinen Gruppe bedeutender Persönlichkeiten aus Kultur und Politik. Bisherige Preisträger sind etwa Senta Berger und Dieter Hildebrandt, Richard Löwenthal und Max Mannheimer, Renate Schmidt und Hans-Jochen Vogel. BLLV-Präsident Klaus Wenzel erklärte anlässlich der Preisverleihung: „Wir sind stolz, dass Wilhelm Ebert mit dieser hohen Auszeichnung geehrt wird. Sein von pädagogischen Motiven geformter Kampfgeist prägt die Arbeit im BLLV nach wie vor“. BS
Hohe Auszeichnung für Wilhelm Ebert
underte von Weggefährten, Mitstreitern, Freunden und Bekannten waren nach München gekommen, um der Verleihung des Waldemar-von-Knoeringen-Preises an BLLV-Ehrenpräsident Dr. Wilhelm Ebert beizuwohnen. Ebert erhielt diese Ehrung von der Georg-von-Vollmar-Akademie für „sein Engagement als beständiger Streiter für Bildung und Demokratie“. Dr. Hans-Jochen Vogel, Altoberbürgermeister von München und Bundesminister a. D., charakterisierte Ebert in seiner brillant formulierten und beeindruckend vorgetragenen Laudatio als „einen Menschen, auf den man immer zählen konnte, wenn es um mehr Freiheit, um mehr Gerechtigkeit, um mehr Solidarität ging. Es war sein Ziel, der Chancengleichheit für alle jungen Menschen ohne Ansehen der Herkunft, des religiösen Bekenntnisses oder der Hautfarbe zum Durchbruch zu verhelfen.“ Ebert verdeutlichte in seiner historisch interessanten und politisch bedeutsamen Antwort- und Dankesrede, dass er sich
Gedenken
Unterfränkischer LLV e.V.
Der BLLV trauert um treue
Hiermit berufe ich gemäß Satzung die Ordentliche Delegiertenversammlung (DV) 2009 des Unterfränkischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes e.V. (Bezirksverband des BLLV) für den 8. bis 9. Mai 2009 nach 97421 Schweinfurt, Konferenzzentrum Maininsel, Maininsel 10-12, ein. Die DV ist grundsätzlich für alle Mitglieder öffentlich. Sämtliche Anträge an die DV
und verdiente Mitglieder. Er wird ihnen ein ehrendes Gedenken bewahren.
KV Dillingen: Annemarie Kucera, 89 Jahre KV Regensburg-Stadt: Richard Mayer, 87 Jahre
sind bis spätestens 13. März 2009 schriftlich beim Vorsitzenden Gerhard Bleß, Hinterer Rosengarten 11, 97253 Gaukönigshofen, einzureichen. Weitere Informationen auf der Homepage des ULLV www.unterfranken.bllv.de und bei Ihren Kreisverbänden. Gerhard Bleß, Vorsitzender
KV Weiden: Johann Mehrer, 83 Jahre KV Oberviechtach: Anna Hösl-Fischer, 84 Jahre KV Kötzting: Heinrich Schweiger, 82 Jahre
Wettstreit im Eiskanal
KV Neuburg-Schrobenhausen: Paul Kariger, 82 Jahre KV Hof-Stadt: Charlotte Bergner, 95 Jahre, Margarete Nolte, 94 Jahre KV Bamberg-Land: Marianne Felix, 60 Jahre KV Viechtach: Anna Gabler, 84 Jahre KV-Straubing: Emilie Ebensberger, 90 Jahre KV Nördlingen: Siegfried Buchbauer, 63 Jahre, Christa Lehmann, 86 Jahre, Martin Winkler, 86 Jahre KV Würzburg-Land: Hubert Perleth, 81 Jahre KV Würzburg-Stadt: Dr. Ekkehard Dietrichs
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Bei der 34. offenen BLLV-Lehrermeisterschaft im Rennrodeln am Königssee gewann Günther Skiekierski (VS Fürstenfeldbruck) vor Norbert Hilger (Kirchdorf) und Hans Fritz (Eduard-Spranger Schule München). In der Damenkonkurrenz setzte sich Caroline Schmidt aus München vor Christina Wunsch (GS Hochzoll Süd Augsburg) und Kerstin Jung (HS Bernais München) durch. Die Mannschaftswertung und damit den Wanderpokal gewann das
Team aus Fürstenfeldbruck vor den Mannschaften Schwaben I und München Stadt II. Lehrer aus Bayern und Österreich waren der Einladung des Organisators Anton Angerer gefolgt. BLLV-Kreisvorsitzende Ingeborg Welzmüller-Krall bedankte sich bei allen Kolleginnen und Kollegen für ihr Kommen und dem Organisationsteam für die Durchführung. Auch im nächsten Jahr werden die Kufen wieder neu geschliffen. ta
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Verband
Hilfe für Mitglieder
Ehrungen
Auch 2008 konnte der BLLV vielen Mitgliedern, die wirtschaftlich in Bedrängnis geraten sind, spürbar helfen. Seit vielen Jahrzehnten unterstützt die Eigenhilfe des BLLV durch finanzielle Zuwendungen Kolleginnen und Kollegen, die durch unvorhersehbare Schicksalsschläge in Not geraten sind. Schwerpunkt der diesjährigen Hilfen waren unter anderem schwere Krankheitsfälle, dramatische Unfälle, Unwetterschäden, Scheidungsopfer und Arbeitslosigkeit bei Junglehrern. Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Überall konnte der BLLV mit seiner Eigenhilfe unterstützen und so Mitglieder entlasten. Wenn auch Sie Hilfe brauchen, scheuen Sie sich nicht nachzufragen. Ihre Anfrage und Ihr Antrag wird streng vertraulich behandelt. Den Eigenhilfeantrag erhalten Sie bei Ihrem Kreisverband oder direkt beim BLLV-Landessozialreferat in München. Wenn Sie Fragen hierzu haben, können Sie sich selbstverständlich gerne an mich wenden. Max Schindlbeck
Der BLLV lebt von der Stärke und Solidarität seiner Mitglieder. Er kann dabei auf eine langjährige Tradition verweisen. Zu besonderem Dank ist er seinen langjährigen Mitgliedern verpflichtet. Wir gratulieren: Für 75-jährige Mitgliedschaft: KV Landshut: Martha Englisch, Margarete Meyer
Für 70-jährige Mitgliedschaft: KV Illertissen-Babenhausen: Pauline Bischof KV Straubing: Otto Dietl KV Würzburg-Stadt: Maria Hähnlein KV Bad Königshofen: Franz Krapf
Für 55-jährige Mitgliedschaft: KV Hammelburg: Josef Tutschku KV München-Land: Doris Maierböck KV Ebersberg: Alfons Biermaier, Walter Grasser, Maria Mittermaier, Erna Weber KV Sulzbach-Rosenberg: Renate Erhard, Rupert Pfeiffer KV Obernburg: Josef Gansel KV Altötting: Hans Eckl, Erna Merkl, Erich Reeh KV Fürstenfeldbruck: Ottmar Miller, Siegert Siegert KV Ingolstadt: Hans Bauer, Gerhard Bockhorni, Kurt Lindauer, Josef Staudacher, Erna Wenzler
Für 65-jährige Mitgliedschaft: KV Würzburg-Stadt: Annemarie Schicker, Maria Heim KV München-Land: Irmgard Zappe
Für 60-jährige Mitgliedschaft: KV Landshut: Wolfgang Brux, Manfred Morhardt BV Nürnberg: Winfried Ackermann, Karl Basien, Hans-Heinrich Brandenburg, Hanne Danninger, Karl Daut, Erika Fischer, Therese Frerichs, Dr. Hans Geer, Horst Hahmann, Cornelia von Hanffstengel, Margit Heidecker, Leni Held, Rudolf Huber, Werner Hübner, Gertrud Koch, Henni Köttig, Maria Kraft, Lydia Marganiez, Gertrud Merz, Adolf Most, Erich Ossadnik, Sofie Schätzler, Gerhard Schmid, Adolf Schrepfer, Hildegard Sehlmacher, Willi Weber, Horst Weidler, Hans Wild KV Neumarkt: Heinz Meckler, Hellmuth Schmidt, Martha Turnwald KV Bamberg-Land: Hildegard Bäuerlein KV Scheßlitz: Johann Alt, Arnold Dengler KV Münchberg: Gerda Reitzenstein, Kurt Schramm KV Illertissen-Babenhausen: Adolf Dillinger KV Viechtach: Waltraud Mattis
Appell des Kassiers
KV Nördlingen: Ludwig Brutscher, Fritz Gilow, Alfred Lechner, Rosa Mosberg
Bitte teilen Sie Ihrem Kreiskassier jede Änderung Ihres Stundenmaßes, Ihrer Bankverbindung, Ihrer Adresse oder über beginnende oder zu Ende gehende Beurlaubungen mit. Bei der Berechnung Ihres Verbandsbeitrages kann dies auch zu Ihrem Vorteil sein. BS
KV Straubing: Konrad Bäumel, Dorothea Friedrich, Maria Gürster,
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KV Bad Kissingen: Theo Kiesel, Rudolf Schubert
Irene Mooser, Emmy Unterleitner KV Kaufbeuren: Hans Gundel
Weitere Ehrungen finden Sie in der nächsten Ausgabe der Bayerischen Schule.
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Portrait
Schwuler Lehrer, guter Lehrer Josef Parzinger hat sich an einer oberbayerischen Dorfschule geoutet
Wenn sich Josef Parzinger am Anfang eines Schuljahres einer neuen 7. oder 8. Klasse vorstellt, dann erwähnt der 44-Jährige immer auch, dass er mit einem Mann zusammenlebt. Dass das so ist, hat sich längst herumgesprochen in der Grund- und Teilhauptschule in Unterwössen, einem 2.600-Seelen-Ort im Chiemgau. Und es ist auch kaum zu übersehen, denn auf der Fensterbank im wohnlichen Klassenzimmer hat Parzinger das gerahmte Passbild eines Mannes stehen. Das seines langjährigen Lebensgefährten eben. So tun es auch andere Kollegen. Wenn er den Schülerinnen und Schülern also einen kleinen Einblick in sein Privatleben gewährt, ist das für ihn allein eine Frage des Anstandes und der Wahrhaftigkeit den jungen Menschen gegenüber. Dabei ist sich der Mann sehr bewusst, dass er in einer ziemlich traditionellen Gegend unterrichtet. In einer Gegend, in der Trachtenvereine und katholische Kirche noch was zu sagen haben. Und Parzinger weiß auch, dass Menschen aus solchen
Lehrer Parzinger: Respekt dank Wahrhaftigkeit
Institutionen gerne fragen, warum jemand überhaupt seine geschlechtliche Orientierung thematisieren muss. Aber Parzinger tut das ja nicht, weil er eine Art exhibitionistischen Spaß daran hätte, oder gar, um Werbung für schwules Leben zu machen, wie er betont. Er stand nur eben oft genug in ganz alltäglichen Situationen vor der Wahl: „Verleugne ich einen wichtigen Teil meines Lebens, wenn jemand zum Beispiel nach meiner Freundin fragt oder wissen will, ob ich Kinder habe? Oder stehe ich zu meiner Lebensform?“ Und gefragt wurde oft. Zuerst schaffte Parzinger im Kreis seiner Familie Klarheit, da war er 29. Er schrieb einen Brief, den gab er seiner Schwester, die sollte ihn an die verwitwete Mutter weiter leiten. Als er die Mutter wenig später besuchte, konnte er an ihrem Gesichtausdruck wahrnehmen, dass sie den Brief gelesen hatte. Er fragte: „Und, schmeiß’d mich jetzt raus?“ Sie antwortete: „Was ich neun Monate in mir getragen habe, kann nicht schlecht sein.“ Auch am Arbeitsplatz schaffte er Klarheit – noch vor der Verbeamtung auf Lebenszeit. Seine Umwelt dankt ihm die Wahrhaftigkeit mit Respekt. Das macht sich schon im Umgangston in der Schule bemerkbar. Nur noch selten hört er rivalisierende Schüler einander als „schwule Sau!“ beschimpfen. Und wenn, dann fragt er den Betreffenden, ob der sich vorstellen könne, wie es wohl dem Beschimpften geht, wenn der wirklich schwul ist. Doch Parzinger pflegt auch einen feinen Humor: Einmal war nach einer Faschingsschulparty die Fensterscheibe seines Klassenzimmers von außen just mit dieser Parole verschmiert. Als eine seiner Kolleginnen ihm riet, das doch schnell wegzuwischen, holte er lieber ein paar Schüler zusammen und ließ sie den Fehler erkennen: Beide „s“ waren spiegelverkehrt geschrieben. Dass der Täter nicht aus dieser Schule kommen konnte, war klar: Niemand dort hätte so was gemacht. Auch deshalb kann sich Parzinger längst zu Hause fühlen in seiner Dorfschule. Der Traunsteiner zweifelt, ob er das auch könnte, wenn er sich in einer Münchener Hauptschule – einer mit entsprechend großem, oftmals homophobem Migrantenanteil etwa – geoutet hätte. Zu riskant. Würde er auch niemandem pauschal empfehlen. Nur einmal musste sich Parzinger in Unterwössen ernsthaft wehren: Da hatten ihm drei Mütter übel nachgeredet. Das langjährige und selbstbewusste BLLV-Mitglied bewirkte sofort eine offizielle Klärung. Zusätzlich berief er einen außerordentlichen Elternabend ein. Als unumstritten kompetente und engagierte Lehrkraft konnte er ausrufen: „Meine Damen und Herren, Ihre Kinder haben einen schwulen Lehrer – und sie haben einen guten Lehrer.“ Zum Jahrestag seiner Partnerschaft mit dem Mann auf der Fensterbank sandte ihm die Elternschaft seiner Klasse Blumen. Josef Parzinger lädt alle schwulen Kollegen, die Rat suchen oder sich austauschen wollen, ein, sich an ihn zu wenden:
[email protected]. Als Anlaufstelle für lesbische Lehrerinnen kann die Münchner Initiative „Letra“ dienen (www.letra.de).
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Schule zum Lachen
Klaffls Kollegium – Diesmal im Lehrerzimmer: Gütlich („Wir sollten unbedingt einmal drüber reden“) und Sedlmeier („Da haben wir schon ganz andere Katastrophen ausgesessen“)
Text: Hans Klaffl (Lehrer, Kabarettist) · Kommende Auftritte: 28.2. Ebersberg, 6.3. Gauting. Alle Termine auf www.hans-klaffl.de
Standort sichern – Embryos schulen! m „Jahr der schlechten Nachrichten“ (Merkel) kommt eine für Bayern auf den ersten Blick schlechte Nachricht aus Baden-Württemberg: In einer Kinderkrippe der Stuttgarter Uni Hohenheim stellen schon Einjährige wissenschaftliche Experimente an. Für ihre Pionierarbeiten im Rahmen eines bundesweiten Programms zur naturwissenschaftlichen Früherziehung namens „Haus der kleinen Forscher” hantieren die Forscher in Windeln mit Materialien wie Kaffeefilter, Watte, Tinte und Lebensmittelfarbe. Nun fragt man im fortschrittsverwöhnten Bayern bang: „Wie sollen wir unseren hervorragenden PISA-Standort nur vor diesen ambitionierten Schwaben retten?“
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Ganz einfach: Indem wir die Früherziehung ein wenig früher beginnen, um alberne Krippen und Kindertagesstätten in einen Hort der Naturwissenschaften zu verwandeln: Der bayerische Wissenschaftsnachwuchs wird schon vor der Geburt beschult. Dazu sollen werdende Väter möglichst bald nach der Befruchtung stets vor dem Schlafen-
Bayerische Schule 1 2009
gehen die pfiffigsten Herleitungen aus der Einsteinschen Relativitätstheorie in den Nabel ihrer Partnerin brummen. Frauen sollen in der morgendlichen Alpha-Phase die Newton’schen Gravitations- und Differenzialformeln in sich hineinsummen. Neurodidaktisch betrachtet wäre es natürlich Unfug, den pränatalen Unterricht auf die Theorie zu beschränken. Die Klassiker aus der Physik speichert das Gehirn erheblich besser, wenn der ganze Körper beteiligt ist. Die Gesetze von Trägheit und Beschleunigung etwa erfasst das Ungeborene spielerisch, wenn sich zur Volksfestzeit bei vier, fünf Achterbahnfahrten der Uterus durch den Zentrifugaldruck im Doppel-Looping kurzzeitig in eine Art Entsafter verwandelt, um sich gleich wieder herrlich zu weiten. So trainiert man den kleinen Forschern in spe gleich auch die Angst vor dem Ungewohnten ab, wenn nicht gar vor den Schwaben. Mit manchen Dingen kann man gar nicht früh genug anfangen. Christian Bleher
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Unsere Jugendzeitschriften
KEINE LUST AUF LESEN – Was wir dagegen tun können ugendliche und Erwachsene verlieren mehr und mehr die Lust am Lesen. Dies hat kürzlich eine Studie der Stiftung Lesen im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ergeben. Die Lesefähigkeit der Grundschüler hat sich anderen Untersuchungen zufolge zwar positiv entwickelt, doch am bundesweiten Gesamttrend des Leserückgangs ändert das nichts. Wer einigermaßen lesen kann, ist eben noch lange kein Leser.
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Daran, dass nahezu konstant 25 Prozent nie zu einem Buch greifen, scheint ohnehin nicht zu rütteln zu sein. Diese Zahl jedenfalls hat erneut auch die aktuelle Befragung von 2.500 über 14-Jährigen ergeben. Auch die Vielleser (drei Prozent) sind im Vergleich zu früheren Untersuchungen in etwa gleich schwach vertreten. Von den verbleibenden 72 Prozent liest ein Drittel mitunter jeden Tag, die meisten lesen „hin und wieder“. Das Kernproblem: Bei diesen so genannten „Gelegenheitslesern“ ist die Anzahl der gelesenen Bücher pro Jahr dramatisch gesunken. Der Grund dafür: Kinder von nicht lesenden Eltern finden so gut wie nie 34
von allein zur Lektüre. 45 Prozent der 14- bis 19-Jährigen erklären, dass sie als Kind nie ein Buch geschenkt bekommen haben. Vor 15 Jahren sagten das von sich nur rund halb so viele. Fazit: Viele Eltern geben ihren Kindern kaum Anregung zur Lektüre – und das, obwohl immer mehr von ihnen das Lesen als „wichtig“ erachten. Hier setzt der Bildungsauftrag von uns Lehrern ein. Die Ergebnisse der Untersuchung legen nahe, dass es nicht nur darum geht, Eltern zu erklären, warum Lesen für das Lernen so wichtig ist und außerdem für die Persönlichkeitsbildung ihrer Kinder. Es geht auch ganz einfach darum, Eltern bei der Auswahl des Lesestoffs zu helfen. Dazu gibt der Jugendschriftenausschuss des BLLV Buchempfehlungen. Aber auch die altergemäßen Ausgaben der vom BLLV herausgegebenen Schul-Jugendzeitschriften FLOHKISTE/floh! enthalten in jedem Heft einen Buchtipp. Nicht zuletzt sind unsere Zeitschriften selbst eine enorm wichtige Leseempfehlung für die ganze Schulzeit. Sie erscheinen ja alle 14 Tage und bringen so mit ihren unterschiedlichen Textsorten regelmäßig Leseimpulse ins Haus. Bayerische Schule 1 2009
Unsere Jugendzeitschriften
FLOHKISTE empfehlen – Probehefte im Klassensatz
Wie immer zum Schulhalbjahr bitten wir die Kolleginnen und Kollegen, ihre Schülerinnen und Schüler und deren Eltern, auf die altersgemäßen Ausgaben von FLOHKISTE/floh! hinzuweisen und diese als Schul-Jugendzeitschrift zu empfehlen. Für die 1. und 2. Jahrgangsstufe können dazu wieder kostenlos Probehefte im Klassensatz angefordert werden. Schließlich ist nichts überzeugender als ein FLOHKISTEHeft!
Als kleines „Dankeschön“ liegt der Klassensatzsendung das diesjährige Praxisheft „A wie Arbeitsformen – neue Impulse für klassische Lernwege in der Grundschule“ bei, verfasst vom Grundschuldidaktiker Prof. Dr. Arnold Grömminger, mit zahlreichen Beispielen aus den FLOHKISTE/floh!-Heften, die allesamt als Arbeits-materialien via Internet heruntergeladen werden können.
Neue Impulse für klassische Lernwege in der Grundschule
Das neue Praxisheft hat einen Umfang von 80 Seiten. Kolleginnen und Kollegen, die mit einem Klassensatz die FLOHKISTEHefte ihren Schülerinnen und Schülern und deren Eltern zum Bezug empfehlen, erhalten es kostenlos. Bayerische Schule 1 2009
Praxisheft
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Unsere Jugendzeitschriften
Reflexion statt Gewohnheit Prof. Dr. Arnold Grömminger über die Frage, warum „Arbeitsformen“ Thema des diesjährigen Praxisheftes ist
Deine Zeitschrift vom FLOH für den Kindergarten
BS: Herr Prof. Grömminger, klassische Arbeitsformen setzt eigentlich jede Lehrerin und jeder Lehrer mehr oder weniger täglich in der Unterrichtsarbeit ein. Warum lag Ihnen dieses Thema trotzdem am Herzen? Prof. Dr. Arnold Grömminger: Weil diese Arbeitsformen so selbstverständlich erscheinen, dass sie häufig nicht reflektiert, sondern eher aus der Gewöhnung heraus eingesetzt werden. Es geht einiges an Effektivität verloren, wenn eine Arbeitsform nicht speziell auf ein Thema oder auf das gesamte Unterrichtsgeschehen hin geplant wird. Für alle praktische Arbeit muss es immer auch einen entsprechenden theoretischen Hintergrund geben.
Wie können Lehrer Arbeitsformen möglichst vielfältig und gezielt einsetzen? Lernziele und Lernwege müssen aufeinander bezogen sein. Wie das geschieht, haben die Lehrerinnen und Lehrer in zahlreichen Beispielen, auf die ich mich in der Broschüre "A wie Arbeitsformen" beziehe und die auch sonst in FLOHS Ideenkiste zu finden sind, selbst gezeigt. Welche Materialien können wann eingesetzt werden? Wer die FLOHKISTE sorgfältig liest und dieses hervorragende Material in den Unterricht mit einbringt, kommt gar nicht darum herum, vielfältige Arbeitsformen an den richtigen Stellen einzusetzen.
Die älteste Kinderzeitschrift der Welt – gegründet 1876 unter dem Titel Jugendlust
Zur Schuleinschreibung:
Die künftigen Erstklässler sind vom FLOHKISTchen, der Vorschulausgabe der FLOH-
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Zu Begin n Fertigkei ten Förderun g
KISTE, begeistert, da sie sich mit der inliegenden Hör-CD den Heftinhalt selbst erschließen können. Eltern wiederum erkennen frühzeitig, wie wichtig Lesestoff ist – auch wenn ihre Kinder noch nicht lesen können. Unser bewährter ElternRatgeber ist in diesem Jahr überarbeitet worden. Etwa 80 Prozent aller Grundschulen haben bisher von unserem sich jährlich wiederholenden Angebot Gebrauch gemacht.
Kindergarten
Grundschule
Erstellt vo n der Vo rschul-K FLOHK inderzei ISTchen tschrift und dem Lehrer- un Bayerisch d Lehrer en innenver band BL LV
Schulbe ginn
Alle Schulleitungen haben auch zur diesjährigen Schuleinschreibung wieder die Einladung erhalten, kostenlos ein FLOHKISTchen-Heft, pro Kind, das zur Anmeldung ansteht, anzufordern. Ebenso den Eltern-Ratgeber „Bald in die Schule“. So bringen sowohl Kinder als auch Eltern etwas vom Schulbesuch mit nach Hause.
Ein Ratg eber für die Elte von Vors rn chulkind ern
Empfehlu ng
Ein FLOHKISTchen für jedes Kind
Bald in die Schu le
Bayerische Schule 1 2009
Unsere Jugendzeitschriften
Das erwartet Sie im Februar FLOHKISTE für die 1. Klasse: Nr. 3/4 (erscheint am 9. Februar): Fasching! Verkleiden!
Nr. 5 (erscheint am 23. Februar): Wie die Zeit vergeht
Das tun in der Karnevalszeit nur wir Menschen – Tiere haben einen anderen Grund, warum sie mitunter so bunt aussehen, als ob sie sich verkleidet hätten.
Das kann man nicht nur an den Zeigern der Uhr sehen, sondern beim Durchblättern des Fotoalbums sogar an seinem eigenen Gesicht.
FLOHKISTE für die 2. Klasse: Nr. 3/4 (erscheint am 9. Februar): Dem Winter die Zähne zeigen!
Nr. 5 (erscheint am 23. Februar): Ach du liebe Zeit!
Aus dem uralten Brauch des „Winteraustreibens“ ist das Faschingstreiben entstanden. In südlichen Ländern Europas, wo man keinen Winter kennt, ist deshalb auch der Karneval unbekannt.
Die Zeit vergeht und niemand kann sie anhalten. Deshalb ist die Lebenszeit eines Menschen sein größter Schatz.
floh! für die 3. und 4. Klasse: Nr. 3/4 (erscheint am 9. Februar): Fasching und Karneval
Nr. 5 (erscheint am 23. Februar): Stars und Vorbilder
Nicht nur in Deutschland, fast überall in Europa wird die närrische Zeit kräftig gefeiert. Wie unterscheiden sich die Karnevalsbräuche, worüber können die Menschen in anderen Ländern lachen?
Kinder orientieren sich zwar oft an bekannten Persönlichkeiten und ahmen Stars nach. Als größte Vorbilder bezeichnen die meisten aber nach wie vor die eigenen Eltern.
ich TU WAS! – die WISSENSzeitschrift für Mensch – Natur – Technik – Umwelt
O!KAY! – die Englischzeitschrift vom FLOH
Ausgabe 1, Februar: Unser Körper
Ausgabe 2, Februar: Zusammenleben bei Mensch und Tier
Nr. 2 At home
Was steckt dahinter, wenn die Nase läuft? Wie können wir unseren Körper abhärten? Welche Nährstoffe stecken in unseren Lebensmitteln und was genau versteht man unter gesunder Ernährung?
Balzrituale, Hackordnung, Imponiergehabe, Kämpfen und Küssen – Verhaltensweisen der Tiere kommen auch uns Menschen nur allzu bekannt vor.
Rund ums Zuhause und die New words house, flat, room, garden, door, window, floor, wall geht es diesmal. Dazu gibt es das Actionposter, die Have fun-Seiten und eine Hörspiel-CD.
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radioWissen in Bayern 2 Anfangszeiten können geringfügig variieren
Mo, 2.2.
GLAUBENSSTARK UND KONSEQUENT
9.05
Die Wahrheit ist untödlich – Glaube und Geschichte der Mennoniten
G ab 8
9.30
Das gesellschaftliche Experiment der Shaker-Kommunen
G ab 8
9.50
Das Kalenderblatt
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radioWissen montags mit donnerstags von 9.05 bis 10.00 Uhr und von 15.05 bis 15.30 Uhr freitags von 9.05 bis 10.00 Uhr
RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Francis Drake – Freibeuter, Entdecker und Abenteurer
Di, 3.2.
ENGLISH MEETS IRISH: HAROLD PINTER UND FRANK MCCOURT
9.05
Frank McCourt: Die Asche meiner Mutter
D ab 8
9.30
Der Abgrund unter dem täglichen Geschwätz: Harold Pinter
D ab 8
9.50
Das Kalenderblatt
G ab 8
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15.05
Aufforderung zum großen Mundaufmachen – Günter Grass
D ab 8
Mi, 4.2.
PHILOSOPHISCHE PROFILE – DIE WELT IST SCHLECHT!?
9.05
Abgründig – Friedrich Nietzsches Leben und Denken
Eth, R ab 8
9.30
Das Frauenbild der Philosophen
Eth ab 8
9.50
Das Kalenderblatt
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RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Dialog statt Zwang: Der Jesuit und China-Missionar Matteo Ricci
Do, 5.2.
UNBEKANNTES SÜDOSTEUROPA
9.05
Stadtporträt Bukarest
Ek ab 8
9.30
Unterwegs in Siebenbürgen
Ek ab 8
9.50
Das Kalenderblatt
R, Eth ab 9
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Februar 2009
RADIOWISSEN AM NACHMITTAG
RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Die Rückkehr des Meeres – Der Mont-Saint-Michel wird wieder eine Insel
Fr, 6.2.
DAS WISSENSMAGAZIN AM FREITAG
9.05
Basiswissen zu den Themen des Zeitgeschehens
9.50
Das Kalenderblatt
Mo, 9.2.
FREMDE VÖLKER, UNTERGEGANGENE KULTUREN
Ek ab 8
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9.05
Babylon – Mythos und Wirklichkeit
G ab 8
9.30
Der Gott kehrt zurück – Die geheimnisvolle Welt der Etrusker
G ab 8
9.50
Das Kalenderblatt
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RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Architekten des theatrum sacrum – Die Brüder Asam
Di, 10.2.
THOMAS BERNHARD: „DAS AUS IST DAS ZIEL“
9.05
Die Kälte. Eine Isolation. – Thomas Bernhards Thema
D ab 8
9.30
„Was ist das für ein Narr?“ – Thomas Bernhard im Porträt
D ab 8
9.50
Das Kalenderblatt
G ab 8
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RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Bettina von Arnim – Hüterin der Romantik
Mi, 11.2.
IM NETZ DER PSYCHOANALYSE
9.05
Normal zu sein, ist das Ideal der Mittelmäßigen – C. G. Jung
Eth, Sw ab 9
9.30
Sabina Spielrein, Pionierin der Psychoanalyse
Eth, Sw ab 9
9.50
Das Kalenderblatt
D ab 8
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@ Der Beitrag findet sich - multimedial @
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RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Geiz – Das Gift der Menschlichkeit
Do, 12.2.
IM LAND DER MAHARADSCHAS
9.05
Durchs wilde Rajasthan – Von Tieren, Fürsten und Nomaden
Ek ab 8
9.30
Zwischen Philosophie, Verwaltung und Verleugnung – Kasten in Indien
Sk, Ek ab 8
9.50
Das Kalenderblatt
Eth, R ab 8
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RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Ersatzstoffe – Warum wir Vanilleeis ohne Vanille essen
Fr, 13.2.
DAS WISSENSMAGAZIN AM FREITAG
9.05
Basiswissen zu den Themen des Zeitgeschehens
9.50
Das Kalenderblatt
aufbereitet mit Audio und Manuskript zum Downloaden, Arbeitsblättern, Unterrichtskonzept, Hintergrundinformationen, Literaturtipps, Bildarchiv u.v.m. – im Internet unter: www.bayern2.de/radiowissen
NaTe ab 7
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Im Internet gibt es auch die Bestellformulare für den kostenlosen Lehrer-Mitschnittservice, den kostenlosen Programm-Newsletter sowie die Programm- und Frequenzinformationen.
radioWissen in Bayern 2 Anfangszeiten können geringfügig variieren
Mo, 16.2.
DIE ANFÄNGE DER WEIMARER REPUBLIK
9.05
Die Anfänge der Weimarer Republik 1918/19
G ab 8
9.30
Clara Zetkin – Porträt einer unbequemen Sozialistin
G ab 8
9.50
Das Kalenderblatt
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radioWissen montags mit donnerstags von 9.05 bis 10.00 Uhr und von 15.05 bis 15.30 Uhr freitags von 9.05 bis 10.00 Uhr
RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Das Frauenstimmrecht – Der erste Schritt zur Gleichberechtigung
Di, 17.2.
AUS DEM SÜDEN AMERIKAS: WILLIAM FAULKNER UND JOHNNY CASH
9.05
„Das Vergangene ist nicht tot“ – William Faulkner
D ab 8
9.30
„Man in black“: Johnny Cash
D ab 8
9.50
G ab 8
Das Kalenderblatt
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15.05
„Ich will nicht belehren, ich will erzählen“ – Toni Morrison
Mi, 18.2.
DIE SCHWARZEN MADONNEN
9.05
Das Rätsel um die schwarzen Madonnen
R ab 9
9.30
„Maria hilf!“ – Die Wallfahrt nach Altötting
R, Ek, Eth ab 9
9.50
Das Kalenderblatt
D ab 8
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RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Geld – Die Freiheit in der Tasche
R ab 7
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Do, 19.2.
SEIN UND SCHEIN IN DER MEDIZIN
9.05 9.30
Das weiße Nichts: Was der Placeboeffekt bewirkt
NaTe ab 9
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Heilkunst auf dem Holzweg: Eine Historie medizinischer Irrtümer
G, NaTe ab 9
9.50
Das Kalenderblatt
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Februar 2009
RADIOWISSEN AM NACHMITTAG
RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Serengeti darf nicht sterben – Ein Nationalpark in Gefahr
Fr, 20.2.
DAS WISSENSMAGAZIN AM FREITAG
9.05
Basiswissen zu den Themen des Zeitgeschehens
9.50
Das Kalenderblatt
Mo, 23.2.
DAS LEBEN ALS ABENTEUER
NaTe ab 8
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9.05
Adele Spitzeder – Skandalbankerin in München
G ab 8
9.30
Therese von Bayern – Die Prinzessin, die Wissenschaftlerin wurde
G ab 8
9.50
Das Kalenderblatt
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RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Das Kaninchen im Tresor – Der Millionenschwindel der Pariser Salondame Thérèse Humbert
Di, 24.2.
ES DARF GELACHT WERDEN: LITERATUR UND HUMOR
9.05
Ein Tag im Dorf von Don Camillo und Peppone
D ab 8
9.30
Was bin ich für ein Schelm! – Heinz Erhardt
M ab 8
9.50
Das Kalenderblatt
G ab 8
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RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Der brave Soldat Schwejk – Jaroslaw Hasek
Mi, 25.2.
WENIGER IST MANCHMAL MEHR... – WEGE ZUR INNEREN FREIHEIT
9.05
Vom ‚Reichtum’ durch Verzicht
R, Eth ab 8
9.30
Säulenheilige, Armutsprediger, Naturapostel – Vom Sog der Askese
R, Eth ab 8
9.50
D ab 8
Das Kalenderblatt
@ Der Beitrag findet sich - multimedial
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RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Der Meister des Bösen – Marquis de Sade
Do, 26.2.
EISZEITEN UND EISLÄNDER
9.05
Nunavut – Land der Inuit
Ek ab 8
9.30
Wenn Gletscher sich lösen: Grönland
Ek ab 8
9.50
Eth, Sk ab 8
Das Kalenderblatt
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RADIOWISSEN AM NACHMITTAG 15.05
Die „Sandwüste“ des Baltikum: Die Kurische Nehrung
Fr, 27.2.
DAS WISSENSMAGAZIN AM FREITAG
9.05
Basiswissen zu den Themen des Zeitgeschehens
9.50
Das Kalenderblatt
aufbereitet mit Audio und Manuskript zum Downloaden, Arbeitsblättern, Unterrichtskonzept, Hintergrundinformationen, Literaturtipps, Bildarchiv u.v.m. – im Internet unter: www.bayern2.de/radiowissen
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Im Internet gibt es auch die Bestellformulare für den kostenlosen Lehrer-Mitschnittservice, den kostenlosen Programm-Newsletter sowie die Programm- und Frequenzinformationen.
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Das Evangelisch Stiftische Gymnasium Gütersloh – eine öffentliche Schule in Trägerschaft eines Kuratoriums – schreibt wegen Erreichung der Altersgrenze des bisherigen Stelleninhabers zum 1. Februar 2010 die Stelle der/des
Schulleiterin /Schulleiters (Oberstudiendirektorin/Oberstudiendirektor in Bes.-Gr. A16 BBesO) aus. Das Evangelisch Stiftische Gymnasium Gütersloh verbindet Tradition mit Innovation und nimmt in einer wirtschaftlich starken Region eine zentrale gesellschaftliche Stellung ein. Das fünfzügig geführte Gymnasium wird derzeit von gut 1200 Schülerinnen und Schülern besucht, die von einem etwa 80 köpfigen Kollegium unterrichtet werden. Es hat den Anspruch höchster Lehrqualität und ergänzt in wichtigen Bereichen die Anforderungen des Landes Nordrhein-Westfalen. Neben einer christlichen Grundhaltung legt die Schule besonderen Wert auf musisch-künstlerische sowie mathematisch-naturwissenschaftliche Angebote und unterstützt soziales Engagement. Ein im Bundesgebiet beispielhaftes Laptop-Projekt fördert seit mehreren Jahren gezielt die Kompetenz junger Menschen im Umgang mit neuen Medien. Zahlreiche weitere Projekte haben die Fähigkeit des Kollegiums zu Leistung und Innovation bewiesen und bei Eltern und Förderern zu einer hohen Bereitschaft zur Unterstützung geführt.
Das Goethe-Institut ist als Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland weltweit tätig – mit 147 Instituten in 83 Ländern der Welt und 13 Instituten in Deutschland. Für Sprachkurse des Jugendprogramms im Sommer 2009 suchen wir freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als:
Lehrer und Lehrerinnen für Unterricht und die Gestaltung des Freizeitprogramms für Kinder und Jugendliche. Voraussetzung: abgeschl. Studium Deutsch als Fremdsprache, Lehramt (Fremdsprachen), DaF-Unterrichtserfahrung (möglichst Kinder und Jugendliche), Sport, Freizeitpädagogik und ähnliche Qualifikationen von Vorteil, Engagement, Teamfähigkeit. • 46 verschiedene Kurse für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 9 und 20 Jahren • Kursorte in ganz Deutschland, Kursdauer 3 Wochen • Unterricht in deutscher Sprache und ein Freizeitprogramm it kulturellen und sportlichen Aktivitäten • Unterkunft und Verpflegung sind kostenlos Allgemeine Informationen zum Jugendprogramm finden Sie unter: www.goethe.de/jugend Schicken Sie bitte ihre vollständigen Unterlagen mit Zeugnissen, Tätigkeitsnachweisen, polizeilichem Führungszeugnis, zwei Referenzen und einem aktuellen Lebenslauf mit Lichtbild zusammen mit dem ausgefüllten Bewerbungsformular (im Internet zum Herunterladen unter: http://www.goethe.de/uun/bew/zmd/jup/deindex.htm, wo Sie auch sämtliche Infos zur Tätigkeit und zu weiteren Stellenangeboten finden) an: Frau Baumann, Goethe-Institut, Region D03, Goethestr. 20, 80336 München, Tel: 089-15921-204, E-Mail:
[email protected], Bewerbungsfrist ist der 27.Februar 2009.
Das Evangelisch Stiftische Gymnasium wird von einem Kuratorium getragen, das über die Dienstherreneigenschaft verfügt. Die/der Schulleiter/in ist dessen ständiges Mitglied. Dies ermöglicht hohe organisatorische Eigenständigkeit und schnelle kreative Entscheidungen bei wenig Bürokratie. Auf die Schulleiterin /den Schulleiter warten außergewöhnliche Herausforderungen und einzigartige Entfaltungsmöglichkeiten. Die /der ideale Kandidatin/Kandidat sollte neben exzellenten Referenzen über eine pädagogische Vision dessen verfügen, was Schüler heute lernen müssen, um morgen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen zu können. Sie/er sollte über – im Idealfall internationale – Erfahrung in der praktischen Realisierung pädagogischer Projekte verfügen und bei dieser Umsetzung neben Gestaltungswillen auch die Kompetenz bewiesen haben, durch vorbildliche Beteiligungs- und Entscheidungsprozesse ein Kollegium als Team zum Erfolg zu führen. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen und Angaben von Referenzen werden bis zum 28. Februar 2009 dieses Jahres erbeten. Dabei ist zu beachten, dass die gemäß Laufbahnverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen notwendigen Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Weitere Auskünfte gibt der bisherige Schulleiter, Dr. Ulrich Engelen, Telefon 05241/98050.
Individuelle Förderung verbessert Bildungschancen Die Ansprüche auf dem Arbeitsmarkt steigen, der Druck in der Schule wird größer und die Angst vor einer ungewissen Zukunft begleitet viele Kinder durch ihre Schulzeit. Gezieltes und individuelles Coaching mit der Schülerhilfe kann hier helfen. Auch gute Schülerinnen und Schüler nutzen das Angebot der Schülerhilfe, um ihre Noten zu verbessern und so ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Mehr Wissen, mehr Chancen mit dem Konzept der Schülerhilfe: • Individuelle Förderung • Verbesserte Noten • Qualifizierte Nachhilfelehrer • Lerntechniken und Lernstrategien Infos zum umfangreichen Angebot der Schülerhilfe finden Sie unter: www.schuelerhilfe.de
Prof. Dr. Burghard Piltz, Vorsitzender des Kuratoriums des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums, Feldstraße 13, 33330 Gütersloh
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Bayerische Schule 1 2009
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Bayerische Schule
Inhaber und Verleger: Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V., Bavariaring 37, 80336 München; Postanschrift: Postfach 15 02 09, 80042 München, Telefon 089 7210 01-0, Fax 089 721001-90,
[email protected], www.bllv.de Redaktionsanschrift: Bayerische Schule Redaktion, Heidwiesen 43, 97520 Heidenfeld Telefon 09723 937 00 41, Fax 09723 937 00 42,
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Chefredakteur: Tomi Neckov, Heidwiesen 43, 97520 Heidenfeld, Telefon 09723 937 00 41, Fax 09723 937 00 42,
[email protected] Stellvertreter: Andreas Liebald, Gartenstr. 2, 97353 Wiesentheid, Telefon 09383 90 24 94 Redaktionelle Leitung: Christian Bleher, Kapellenstr. 7, 82299 Türkenfeld, Telefon 08144 99 67 92,
[email protected] Grafische Gestaltung: Sonia Hauptmann, Bavariaring 37, 80336 München, Telefon 089 7210 01-820,
[email protected] Fotos: Fotostudio Roeder, Justus-von-Liebig-Ring 11 b, 82152 Krailling, Telefon 089 850 17 06,
[email protected] Illustration: Bernd Wiedemann, Justus-von-Liebig-Ring 11 b, 82152 Krailling
Dringend gesucht: Pensionierte Lehrkraft für Unterricht in Grundschule, Deutsche Schule Bukarest www.dsbu.eu Kontakt: Frau Fuhrig:
[email protected] Tel: 0040-212106070 oder 0040-731165574.
Zum Blockflötenunterricht: Begleithefte, 2-3st. Klassik, Lieder. Info: W. Lutz, Hauptstr. 20, 97714 Oerlenbach
Anzeigen: A.V.I. Allgemeine Verlags- und Informationsgesellschaft mbH, Am Ortfelde 100, 30916 Isernhagen, Telefon 0511 77 95 38-0, Fax 0511 77 95 38-10
[email protected] Druck: Erdl Druck Medienhaus GmbH, Gabelsbergerstraße 4–6, 83308 Trostberg, Telefon 08621 808-200 Autorenkürzel: BS für Bayerische Schule, ds für Dietmar Schidleja, ff für Florian Fischer, sf für Simone Fleischmann, ta für Toni Angerer Die Bayerische Schule erscheint neun Mal pro Jahr. Sie wird allen BLLV-Mitgliedern geliefert; der Mitgliedsbeitrag enthält den Bezugspreis. Nichtmitglieder können die Bayerische Schule direkt bei der BLLV-Landesgeschäftsstelle (s. oben) bestellen. Der Bezugspreis beträgt für Privatpersonen 50,00 Euro, für Institutionen (gegen Nachweis) 10,00 Euro jährlich; Einzelhefte
Klassenfahrten nach Berlin: Hotel Pension Gribnitz in Berlin Charlottenburg oder Hotel Bongard in Berlin-Reinickendorf. Preis im Mehrbettzimmer ab 20,- € p.P. / Tag, HP-Zuschlag ab 6,50 €. Tel: 030 30820716 / Fax: 030 3028529. e-Mail:
[email protected] Bayerische Schule 1 2009
inkl. Versand 5,00 Euro. Abonnements-Zahlungen bitte nur auf das Post girokonto des BLLV, Nr. 40677-806, bei der Postbank München. Bitte geben Sie Ihre vollständige Anschrift deutlich lesbar an! Leser zuschriften senden Sie bitte direkt an die Redaktion. Für unverlangt ein gesandte Manu skripte übernehmen wir keine Haftung. Falls kein Rückporto beiliegt, können sie auch nicht an den Autor zurückgesandt werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion oder des BLLV dar.
Die Bayerische Schule 2 erscheint am 28. Februar 2009 Titel: Lehrerbildung Der Anzeigenschluss dafür ist der 28. Januar 2009
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