February 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
AWO BREMEN engagiert 2•2014 AWO für Vielfalt – AWO gegen Rassismus
Die Lage bleibt angespannt
Kleines Budget, großes Engagement!
AWO Bremen beteiligt sich an bundesweiter Aktion
Immer mehr Flüchtlinge – viele Herausforderungen
Kurzfilme und Tonstudio im Jugendclub UPS Marßel
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Titelbild Vorm AWO Jugendclub UPS Marßel – Stammgäste , Tonstudio-Experte Vitali Pinetzki (links) und Leiter Albert Mohr (vorne rechts)
:: INHALT :: EDITORIAL ::
02 :: 03
von links: Sascha, Schnittspezialist Edgar und Paul gehören zum Filmteam im AWO-Jugendclub UPS Marßel
AUS DEM INHALT RASSISMUS Öffentliches Zeichen gegen Rassismus 04 :: 05 ASYL Die Lage bleibt angespannt 06 :: 07 MIGRATION Neu: Anonyme Online-Beratung Migration 08 PROJEKTARBEIT Selbst gebauter Lieblingsort 09 EHRENAMTLICHE Solarautos, Pflanzaktionen und Geschichten... 10 :: 11 ENGAGEMENT Kleines Budget, großes Engagement! – AWO-Jugendclub UPS Marßel 12 :: 13 Jede vierte Frau erlebt Gewalt... 14 INKLUSION Wir wollen im Stadtteil dazu gehören... 15 INTERKULTURELLE ÖFFNUNG Ein Stückchen Heimat im Ella-Ehlers-Haus... 17 UNTERNEHMENSGRUPPE AWO BREMEN Rundum gelungenes Betriebsfest 18 :: 19 ORTSVEREINE Junge Menschen beleben AWO im Bremer Osten neu 21
EDITORIAL Liebe Freunde der AWO Bremen, liebe Leserinnen und Leser, es hat sich wieder viel getan in diesem Frühjahr und Sommer in der AWO Bremen. Nicht nur, daß die ehrenamtlich arbeitenden Gremien, wie Landesvorstand, Aufsichtsrat, Präsidium und Kreisausschuss getagt und sich mit aktuellen Fragestellungen befasst haben. Im Mai fand auch – das erste Mal seit langem – ein rundum gelungenes Betriebsfest statt. Für die hervorroragende Vorbereitung und Durchführung: Mein dickes Dankeschön! Interessante Einblicke in unsere engagierte Arbeit finden Sie wie immer auf den folgenden Seiten. Eine große Herausforderung bleibt die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen – deren Zahl ständig steigt – in den Übergangswohnheimen der AWO Bremen. Mit unermüdlichem Einsatz und großem Engagement sind die zuständigen Kolleginnen und Kollegen vor Ort tätig. Dafür an dieser Stelle ein großes DANKESCHÖN für Ihre Arbeit!!! Um in der Altenpflege Arbeitsbedingungen und Entlohnung zu verbessern, engagieren wir uns mit den anderen Bremer Wohlfahrtsverbänden in der LAG FW für einheitliche Tarifbedingungen. Denn wir wollen keinen Wettbewerb auf Kosten der Arbeitsbedingungen, sondern allein über die Qualität der angebotenen Leistungen. In diesen Zusammenhang passt ausgezeichnet, dass das Qualitätsmanagement der Unternehmensgruppe AWO Bremen vor kurzem sehr positiv bewertet wurde. Sechs Fachbereiche wurden zertifiziert sowie die übergeordneten Fachabteilungen in der Geschäftsstelle. Das bestätigt erneut unsere herausragende Arbeit und Leistung! Darüber freue ich mich sehr! Vor allem auch, weil wir in der bundesweiten AWO-Landschaft damit weit vorne sind! Viel Freude beim Lesen, eine schöne Sommer- und Urlaubszeit und seien Sie herzlich gegrüßt Ihre Eva-Maria Lemke-Schulte :: Präsidentin
:: AKTION GEGEN RASSISMUS ::
04 :: 05
Vor der Hauptgeschäftsstelle der AWO Bremen im Ostertor versammelten sich rund 30 Menschen aus Geschäftsführung, Präsidium, Betriebsrat, Fachbereichen und Verwaltung.
Öffentliches Zeichen gegen Rassismus AWO Bremen beteiligte sich an bundesweiter Aktion „AWO für Vielfalt – AWO gegen Rassismus“ Am 21. März, dem internationalen Tag gegen Rassismus, beteiligte sich die AWO Bremen an der bundesweiten Aktion „AWO für Vielfalt – AWO gegen Rassismus!“. Um 11:55 Uhr wurde in den Einrichtungen die Arbeit für fünf Minuten niedergelegt und vor den Gebäuden mit Transparenten und Plakaten ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 80 AWO-Einrichtungen in Bremen sowie die Ortsvereinsmitglieder waren aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Internationaler Tag gegen Rassismus Der 21. März wurde 1966 von den Vereinten Nationen als internationa-
ler Tag gegen Rassismus ausgerufen. Er geht auf das Massaker des ApartheidRegimes in Sharpville/Südafrika am 21. März 1960 zurück, bei dem die südafrikanische Polizei eine friedliche Demonstration schwarzer Südafrikaner/ innen gewaltsam auflöste, 69 Menschen tötete und Hunderte teilweise schwer verletzte. Rassismus ist kein Randphänomen Bedauerlicherweise unterstreicht der am 25.02.2014 veröffentlichte Bericht der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI), dass Rassismus auch heute und in Deutschland kein Randphänomen ist. Rechtsextreme und rassistische Einstellungen
gehen bis weit in die Mitte unserer Gesellschaft. Das nimmt die AWO mit Sorge zur Kenntnis. Demokratie heißt Hinsehen und Gesicht zeigen! So lautet die Überschrift des Magdeburger Appells, den die AWO in der Bundeskonferenz 2008 beschlossen hat. Deshalb trägt die AWO das Thema Rassismus in die öffentliche Diskussion und regt dazu an, das eigene Verhalten genauso zu prüfen wie das der anderen. Denn nur so sind die Grenzen im Kopf der Menschen zwischen ‚wir‘ und ‚die‘ aufzubrechen. „Wir müssen gemeinsam versteckten Rassismus im Alltag sichtbar machen. Wenn jemand
im Betrieb abfällige Äußerungen über Menschen mit einer anderen Hautfarbe macht oder Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft pauschal bestimmte Eigenschaften zuschreibt, müssen wir uns dagegen entschieden positionieren! Nur so können wir eine offene und fortschrittliche Gemeinschaft sein“, so Wilhelm Schmidt, Präsident des AWO Bundesverbandes. Der Bundesverband hatte alle AWOGliederungen zu der Aktion am 21. März 2014 aufgerufen. 75 000 setzen ein Zeichen Zahlreiche Menschen mit ausländischen Wurzeln arbeiten in den Einrichtungen und Diensten der AWO. Sie
sind ein fester Bestandteil der Arbeiterwohlfahrt. Mit der Aktion „AWO für Vielfalt – AWO gegen Rassismus“ wird auch nach außen gezeigt, dass die gleiche Behandlung aller Menschen im Alltag und im Beruf das Ziel für die Gesellschaft sein muss. Die Aktion am 21. März war ein voller Erfolg. Bundesweit standen 75 000 Mitglieder und Beschäftigte der AWO um fünf vor zwölf mit Plakaten, Trillerpfeifen und Trommeln vor den Türen ihrer Einrichtungen und demonstrierten gegen Rassismus. Die Fotos sind unter folgendem Link im Internet zu sehen: http://www.flickr.comsearch/?q =awogegenrassismus und der Film zur Aktion unter www.youtube.com.
Kein Platz für Rassismus Auch die Einrichtungen der AWO Bremen setzten ein Zeichen für Vielfalt und gegen Rassismus. Neben der Geschäftsstelle beteiligten sich der Fachdienst für Migration und Integration, die Einrichtungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und viele andere. Dr. Burkhard Schiller, Vorstand und Geschäftsführer der AWO Bremen, betonte: „Rassismus und Rechtsextremismus stehen im krassen Widerspruch zu den Werten der AWO. Deshalb machen wir uns gemeinsam dafür stark, dass Rassismus in der AWO und in keinem demokratischen Raum Platz haben darf!“ Text + Foto: Silke Ulrich
:: ASYL ::
06 :: 07
ASYL
Die Lage bleibt angespannt Immer mehr Flüchtlinge, hoher Betreuungsaufwand, stark belastete Mitarbeiter und viele Herausforderungen in den Übergangswohnheimen Die Zahl der Flüchtlinge, die Bremen aufnimmt, wächst und übersteigt die Prognose für 2014 deutlich. Die Erstaufnahme (ZAST) in Habenhausen ist dauerhaft überbelegt. „Dort leben zur Zeit rund 40 unbegleitete Jugendliche, obwohl sie im Jugendhilfesystem untergebracht werden müssten. Da stehen jedoch keine Plätze zur Verfügung. So müssen sie in der ZAST bleiben. Hier fehlt jedoch eine adäquate, permanente Betreuung, die von der Jugendbehörde organisiert und finanziert werden müsste.“, so Uwe Eisenhut, stellvertretender Fachbereichsleiter Asyl der AWO Bremen. Die AWOMitarbeiter aller Übergangswohnheime sind stark belastet, da der Betreuungsbedarf deutlich gestiegen ist.
Seit über zwanzig Jahren betreut die AWO Bremen im Auftrag der Stadt Asylsuchende aus allen Nationen und Kulturen. Seit Herbst 2013 sind zu den drei bestehenden Übergangswohnheimen (ÜWHs) mit insgesamt 700 Plätzen, drei weitere unter Trägerschaft der AWO mit gesamt 305 Plätzen für Flüchtlinge hinzu gekommen. Das neueste ÜWH wurde am 1.7.2014 mit 120 Plätzen in Arbergen eröffnet. Von der Aufnahme bis hin zur sozialpädagogischen Betreuung, zum Beispiel beim Umgang mit Behörden, sowie in vielen Alltagsdingen sind die AWO-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter für die Flüchtlinge da. Zusätzlich unterstützen in allen Übergangswohnheimen Wohnraumvermittler bei Wohnungssuche,
Umzug und allem was dazu gehört. „Je mehr Menschen in den Übergangswohnheimen ein- und ausziehen, umso höher ist das Beratungsaufkommen und umso mehr Hilfen müssen organisiert werden. Außerdem arbeiten wir neue Mitarbeiter ein und parallel dazu läuft der Qualitätsmanagementprozess.“, berichtet Eisenhut. Erfreulicherweise steigt die Zahl der ehrenamtlichen Helfer. Aber auch sie benötigen Anleitung und Begleitung durch Hauptamtliche. Bei dem hohen Beratungsaufkommen ist eine angemessene Betreuung von Menschen mit Erkrankungen, Traumatisierungen oder Behinderungen, die mehr Unterstützung benötigen, zum Teil nicht mehr möglich.
oben: Die zentrale Aufnahmestelle in Habenhausen (links) und der Eingang ins Übergangswohnheim in Gröpelingen (rechts) mittig: Das Übergangswohnheim in der Vahr (links) und das Übergangswohnheim in Arbergen, ein paar Tage vor der Eröffnung (rechts)
Text + Fotos: Silke Ulrich
Fahrrad-Spende für Flüchtlinge Haus Neuland spendet vier Fahrräder für Übergangswohnheim in Gröpelingen Franziska Sophie Görlich, die neue Einrichtungsleitung des Übergangswohnheims Schiffbauerweg ist höchst erfreut, als am 9. April der Transporter von der AWO-Einrichtung Haus Neuland für Menschen mit Suchterkrankungen vorfährt. Zwei Damenräder, ein Herren- und ein Kinderrad nahm sie mit Hausmeister Holger Wodtke von den Fahrradexperten aus der Dockstraße für die Flüchtlinge in Empfang. Jörg Napierkowski, Leiter der Fahrrad-Werkstatt, Wilfried, Bewohner im Haus Neuland, sowie Olaf, der als In-
jobber dort tätig ist, kamen eigens zur Übergabe. „Die Idee für die FahrradSpende kam von unserem ehemaligen Kollegen Kai Randecker, der jetzt als Sozialassistent im Flüchtlingsheim arbeitet.“, erzählt Jörg Napierkowski. Bis zu 14 Tage dauert es, bis ein Fahrrad in der Werkstatt der Suchteinrichtung wieder verkehrstüchtig gemacht wird, je nach Ausgangszustand. Die Instandsetzung defekter und schrottreifer Fahrräder gehört zum ergotherapeutischen Programm des Hauses von dem auch andere AWO-Einrichtungen in Gröpelingen profitieren.
„Weitere Räder für unsere Bewohner bekommen wir von der Waller Beschäftigungsinitiative.“, berichtet Franziska Sophie Görlich. Die Fahrräder für das Flüchtlingsheim werden noch von der Polizei registriert und dann an Interessenten aus dem Haus am Schiffbauerweg weiter geleitet. Seit dem 10. März 2014 leben hier 60 Menschen aus Syrien, Jugoslawien, afrikanischen Ländern und dem Kaukasus, darunter sechs Familien mit ihren Kindern. Vier von ihnen werden sich besonders über die Räder vom Haus Neuland freuen.
Olaf, Injobber, Jörg Napierkowski, Leiter der Fahrradwerkstatt im Haus Neuland, Franziska Sophie Görlich, Leiterin des Übergangs-
Text + Foto: Silke Ulrich
wohnheims Schiffbauerweg, Wilfried, Bewohner im Haus Neuland, Holger Wodtke, Hausmeister im Übergangswohnheim
:: PROJEKTARBEIT ::
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links: Fragen zum Thema Migration können jetzt jederzeit anonym per Smartphone oder PC über die Online-Beratung gestellt werden
Christian Ochmann, Erzieher und mittlerweile Baumhaus-Experte in der AWO-KiTa Charlotte Niehaus in Rablinghausen, mit den vielen kleinen
rechts: Im Kinderhaus Annemarie Mevissen forderten manche Aktionen im Zeichen Europas Geschick und Geduld
Helfern, die mit Handlanger-Diensten den Baumhaus-Bau unterstützten
Neu: Anonyme OnlineBeratung Migration
Europa-Party für Groß und Klein
Selbstgebauter Lieblingsort
Am Puls der Zeit: Im März 2014 startete die AWO Bremen eine Online-Migrationsberatung für Jugendliche und Erwachsene, eines der ersten AWO-Angebote deutschlandweit. Via Mail werden Fragen rund um die Einwanderung beantwortet. Gut beraten, jederzeit und vertraulich, das hilft, sich besser im neuen Land zurechtzufinden. Seit über 45 Jahren unterstützt die AWO Bremen zugewanderte Menschen aus vielen Herkunftsländern mit zahlreichen Beratungsstellen und Fachdiensten, um ihre Chancen sozial, kulturell und politisch zu verbessern. „Mit dem Online-Angebot bieten wir einen neuen, anonymen Kontaktweg an.“, so Karin Sfar vom Jugendmigrationsdienst der AWO. „Das erleichtert die Kontaktaufnahme, vor allem derer, die sich ohnehin viel mit digitalen Medien beschäftigen.“, ergänzt sie. Beraten wird unter anderem zu den Themen Aufenthaltsrecht, Arbeitserlaubnis, Sozialleistungen und zum Umgang mit Behörden. Geschützt durch „Nickname“ und Passwort können Ratsuchende ihre Fragen anonym über die Internetseite https://awo-bremen.beranet.info stellen, absolut vertraulich sowie zeit- und ortsunabhängig. Ein weiterer Vorteil: das Anliegen kann in Ruhe formuliert werden. Innerhalb von drei Tagen ist die Antwort der AWO Bremen im Postfach. Migrationsberaterin Karin Sfar antwortet in deutsch, englisch, französisch und spanisch, Zülal Muefettisoglu in deutsch, englisch und türkisch.
Bunt und international ging es am 23. Mai im Kinderhaus Annemarie Mevissen zu: Anlässlich der Europawahlen am 25. Mai stand das diesjährige Kinderhausfest im Zeichen von Europa. Vorher setzte sich der Nachwuchs facettenreich mit dem Thema auseinander. Piraten, Meere oder vier Elemente - jedes Jahr hat das Kinderhausfest eine andere Leitidee. „Schon früh für die europäische Idee zu sensibilisieren, stand diesmal im Mittelpunkt unseres Festes“, erklärt Petra Krümpfer, Leiterin des Kinderhauses Annemarie Mevissen. Mit Informationsmaterial, u.a. vom EuropapunktBremen, konnten die Kinder schon vier Wochen vorher spielerisch ins Thema eintauchen. Unter dem Motto „Wir leben in Europa!“ ging es dann mit über 200 kleinen und großen Gästen hoch her: mit Spiel, Spaß und zahlreichen europäischen Spezialitäten. Alles war passend in den Farben der Europäischen Union dekoriert. Wer wollte, ließ sich seine Lieblingsflagge ins Gesicht schminken oder kombinierte beim liebevoll gebastelten Europa-Memory Sehenswürdigkeiten mit Landesflaggen. Vergnügt wurde in „England“ durchgestartet beim Wettrennen mit Doppeldeckerbussen aus Pappkartons oder in „Österreich“ beim Ski-Lauf auf befilzten Holzlatten. In der Europa-Disko konnten die Kleinen multikulturell abrocken. „Wir wurden ganz toll unterstützt!“ freut sich Petra Krümpfer. „Herzlichen Dank an die Eltern und alle Anderen!“
Ein paar Holzlatten, viel Zeit und pfiffige Ideen: das Baumhaus-Projekt, das Erzieher Christian Ochmann gemeinsam mit kleinen Helfern aus der AWO-KiTa Charlotte Niehaus in Rablinghausen realisierte, war ein voller Erfolg. WiNMittel aus dem Programm „Wohnen in Nachbarschaften“ und Spenden unterstützten die liebenswerte Aktion.
Text: Judith Remke | Foto: iStockphoto, Geber86
Text: Judith Remke | Foto: AWO
Baumhaus-Projekt in der AWO-KiTa Charlotte Niehaus in der Rablinghauser Straße
Voller Einsatz für Holz und Co. Als vor zwei Jahren ein Baum vor der AWO-KiTa Rablinghauser Straße gefällt werden musste, hatten Christian Ochmann und eine Kollegin die zündende Idee: „Wir bauen ein Baumhaus, gemeinsam mit den Kindern!“. Gesagt, getan. „Kostenlos Holz zu bekommen war gar nicht so leicht.“, erinnert sich der Erzieher. Der 37-Jährige scheute keine Mühe und telefonierte sämtliche Holzfirmen ab, bis er bei Karibu Holztechnik Erfolg hatte. Die vier stabilen Holzpfähle für das Baumhaus spendierte der Großvater eines ehemaligen Hortkindes. Die Finanzierung weiterer Materialien in Höhe von 400 Euro organisierte der Baumhaus-Initiator über das WiN-Programm „Wohnen in Nachbarschaften“. Viel Zeit investierte er auch in die Internet-Recherche, um alles kostengünstig einzukaufen. Schrauben, werken, pinseln „Wenn mich die Kinder mit der Bohrmaschine oder Holzbrettern sahen, waren sie sofort an meiner Seite.“, erzählt
Christian Ochmann. Jeweils fünfzehn kleine Handwerker unterstützen ihn eifrig. Anderthalb Jahre gab es viel zu tun: Vier Schächte für die betongestützten Pfahlbeine ausheben, Zement anmischen, Material heranschaffen, Schrauben, Bohren... „Die Kleinen waren glücklich, dabei zu sein.“, berichtet der handwerklich begabte Erzieher. Dann wurde das Baumhaus noch mit Schutzlack angepinselt, fertig! Die Kolleginnen hielten ihm den Rücken in der „Igelgruppe“ frei, denn so ein Baumhaus-Projekt erfordert Zeit. Jetzt kann der Stolz der AWO-KiTa Charlotte Niehaus im Garten bewundert werden. Ungeduldig wird schon die Fertigstellung der Baumhaus-Treppe erwartet, die besondere Sicherheitsbestimmungen erfüllen muss. Dann kann es losgehen mit einer feierlichen Eröffnung der Baumhaus-Saison. Konzept „Ich und meine Welt“ Die Baumhaus-Aktion fügt sich harmonisch in das Konzept „Ich und meine Welt“, aktuelles Projektthema der AWOKiTa Charlotte Niehaus. „Alle Kinder sind aufgerufen, ihren persönlichen Vorstellungen in verschiedenen Lebensbereichen kreativ Ausdruck zu verleihen.“, berichtet KiTa-Leiterin Marion Mosler. Dazu passt auch das einjährige Pilotprojekt „Kunst in der KiTa“, das eine Künstlerin, eine Tanzpädagogin und eine Theaterpädagogin betreuen. Die Projekt-Präsentation am 25. Juli wird schon mit Spannung erwartet. Text: Judith Remke | Foto: Silke Ulrich
:: EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT ::
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EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT
Solarautos, Pflanzaktionen und Geschichten... Ehrenamtliche engagieren sich mit tollen Angeboten in der AWO KiTa Blexer Straße „Sie sind eine echte Bereicherung für uns!“, freuen sich KiTa-Leiterin Kerstin Liebig und ihr Team über drei engagierte Ehrenamtliche, die in Woltmershausen für strahlende Kinderaugen sorgen: Vorleserin Jutta Bätjer, Hausmeister Rainer Ziegler und Flugzeugtechniker Olaf Petersen, der die Hortkinder mit spannenden Experimenten zum Staunen bringt. „Freude an Kindern... ...hatte ich schon immer.“, lacht Jutta Bätjer. „Ich habe ja keine Enkelkinder“, ergänzt die 63-Jährige, die bereits seit neun Jahren jeden Mittwochvormittag in die AWO-KiTa kommt. Sie liest Geschichten vor und spielt mit den Kindern. Oft erfreut sie die „Tigergruppe“ auch mit mitgebrachten Tischspielen oder spontanen Überraschungen. „Ich verwöhne die Kinder gern, sage ihnen aber auch wo es langgeht. Das ist wichtig“, weiß die Bremerin. „Hallo Jutta!“, tönt es ihr morgens schon fröhlich entgegen. „Das ist immer so süß, da geht mir richtig das Herz auf“, schwärmt die gelernte Einzelhandelskauffrau. Ein Zeitungsartikel machte sie 2005 auf das Projekt „Große für Kleine“ von der Freiwilligen Agentur am Dammweg aufmerksam. „Um nicht ins kalte Wasser springen zu müssen, wurde uns in Pädagogik-Schulungen vermittelt, worauf es beim Umgang mit Kindern ankommt“, erinnert sie sich. „Helfende Hand für alle Fälle... ...bin ich hier seit rund vier Jahren. Ich repariere Spielzeug, halte die Fahrräder in Schuss oder bringe Regale an, je nach dem was dran ist“, so Rainer Ziegler.
Als Injobber lernte der 61-jährige Hausmeister im November 2010 die benachbarte AWO-KiTa Blexer Straße kennen und lieben. „Ich fühle mich hier so wohl, da wollte ich gar nicht mehr weg.“, so der Bremer, der die AWO-Einrichtung an vier Tagen jeweils vier Stunden tatkräftig unterstützt. Auch mit Gartenarbeit in der nahegelegenen Parzelle, die die KiTa im Rahmen eines Lerngartenprojektes nutzt. „Im Sommer arbeite ich am liebsten im Garten und pflanze oder ernte mit den Kindern, das bringt allen viel Spaß.“ „Knallen und rauchen... ...muss es, dann wird Wissenschaft und Technik für Kinder spannend“, behauptet Olaf Petersen, der die AWO-KiTa seit sieben Jahren einmal pro Woche mit Experimenten begeistert, ein Zeitaufwand von je vier Stunden. Hauptberuflich arbeitet der 52-Jährige als Flugzeugtechniker in der Lufthansa Verkehrsfliegerschule am Bremer Airport. Nach dem Motto „Stühle raus, Wissen rein!“ realisierte er dank Sponsorengeldern der Sparkasse Bremen 18 Wissenswürfel, stabile Holzhocker zum Sitzen, mit Sichtfenster zu einem aufregenden Innenleben. Anregung genug, sich spielerisch mit Magnetismus, Elektrostatik und Elektrik zu beschäftigen. Auch der Bau von Solarautos begeisterte die jungen Forscher, genau wie viele andere kleine Experimente rund um Naturwissenschaft und Technik. „Woltmershausen ist sozialer Brennpunkt, da braucht es Freiwillige.“ so der Vater einer einjährigen Tochter. „Mich zu engagieren ist für mich Ehrensache“.
„Mit ganz viel Herz...“ ...kümmern sich unsere Ehrenamtlichen um die alltäglichen Sorgen und Nöte der Kleinen. Sie haben oft einen anderen Zugang zu ihnen, werden als Oma- oder Opa-Ersatz gesehen“, weiß Kerstin Liebig, die seit 1995 die AWOKiTa Blexer Straße leitet. Das ist ergänzend zur pädagogischen Betreuung ganz wichtig. Auch der Umgang mit Männern ist für den Nachwuchs wertvoll. „Herr Petersen und Herr Ziegler sind richtige Magnete für die Kinder“, so die 43-Jährige. Alle Ehrenamtlichen sind im KiTa-Team fest integriert und dürfen sich über ein Geburtstagsständchen und andere Aufmerksamkeiten freuen. „Toll, dass jetzt auch jüngere Freiwillige mit interessanten Angeboten anklopfen.“, freut sich die engagierte KiTa-Leiterin, z.B. eine Lehrerin mit Bewegungsangeboten für die Kleinen. Aktuell sucht Kerstin Liebig Hilfe für eine dringend benötigte Hausaufgabenbetreuung in der KiTa, denn die Eltern sind damit oft überfordert. „Wir möchten allen Kindern gute Chancen mit auf den Weg geben!“, sagt sie. „Freiwillige sind bei uns herzlich willkommen. Sowohl in der Kinder- und Jugendarbeit, als auch in anderen Bereichen der AWO Bremen freuen wir uns sehr über engagierte Ehrenamtliche! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zu helfen und eigene Ideen einzubringen.“, berichtet Lucyna Bogacki von der Initiative Ehrenamt der AWO Bremen. Interessierte können sich gerne an sie wenden. Kontakt: Telefon 79 02-43, E-Mail
[email protected] Text: Judith Remke | Fotos: Silke Ulrich
oben: Jutta Bätjer hat extra ein Bilderbuch mitgebracht, um den Kleinen in der KiTa zu erklären, was alles zu einem Bauernhof gehört. mittig: Olaf Petersen kann sich ebenso wie die Kinder für die vielen unterschiedlichen Wissenswürfel und seine technischen Experimente begeistern. unten: Rainer Ziegler hilft den Kindern beim Erdbeerenernten, hält den Projektgarten in Schuss und repariert alles, was in der KiTa aus dem Leim geht.
:: ENGAGEMENT ::
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ENGAGEMENT
Kleines Budget, großes Engagement! „Wer herkommt soll Spaß haben!“ – unter dieser Prämisse entstehen Kurzfilm- und Musikproduktionen von und mit Jugendlichen im AWO-Jugendclub UPS Marßel „Wir sind alle hier aufgewachsen“, erzählt der 26-jährige Vitali Pinezski auf die Frage, seit wann er den Jugendclub UPS Marßel in Bremen-Nord besucht. Fast ein Dutzend neugierig in der Küche versammelte Jugendliche nicken zustimmend. Sie sind im Alter zwischen Zwölf und Zwanzig und so oft wie möglich im AWO-Jugendclub, der jeden Wochentag von nachmittags bis abends geöffnet hat. Das Haus am Kopfende der Upsalastraße mit Außengelände, Kicker, Billard, Audio- und Videostudio ist für an die 30 regelmäßige junge Gäste weit mehr als die Summe seiner Teile. Der langjährige Leiter Albert Mohr und sein Team bieten mit großem persönlichem Engagement außergewöhnliche Projekte an – nur mehr Platz hätten sie dafür gern. Mach deine eigene Musik Valeria und Victoria nehmen russische Popsongs auf. Alex arbeitet trotz beruflichem Schichtdienst im Jugendclub UPS an Texten und Musik eigener Rapsongs. Daniel lernt Ukulele. Gitarrenunterricht in der Gruppe ist in Planung. Vitali Pinezski, Betreuer des Tonstudios, verbringt neben seinem Vollzeitberuf fünf vertragliche Wochenstunden hier. Ehrenamtlich ist er oft den Samstag, Sonntag und lange Abende mit vielen musikbegeisterten Jugendlichen vor Ort. „Wenn ich Zeit habe komme ich her – und wenn sie Zeit haben verabreden wir uns. Aufnahmen können wir nur nach 20 Uhr machen; nachmittags ist das Billardspiel nebenan zu laut.“ In diesem Sommer wird die Kabine
des Tonstudios dank Fördermitteln der swb-Bildungsinitiative schalldicht umgebaut. Dann sind Musikaufnahmen jederzeit möglich. Ansteckend kreativ und produktiv Das wenige Quadratmeter große Tonstudio ist ein Ort ansteckender Kreativität. Seit dreizehn Jahren kommt Pinezski ins „UPS“. Dort begann er selbst zu musizieren, sorgte für seine eigene Qualifizierung und für die technische Professionalisierung des Equipments. Um alle musikalischen Projekte optimal zu begleiten, gewann er einen Proficoach zu Sonderkonditionen für sich. Mittel aus dem Bewohnerfonds Marßel tragen dazu bei, dass CDs und Filme mittlerweile auf Topniveau produziert werden. Live sind einige junge Talente am 11. Juli auf dem 50. Geburtstag des Ortsteils Marßel zu erleben! Kurzfilme – mitten aus dem Leben Was mit einer alten Kamera begann, ist heute eine zentrale Aktivität des Jugendclubs: Junge Besucherinnen und Besucher realisieren unter der Leitung von Albert Mohr gemeinsam lebensnahe Kurzspielfilme zu selbstgewählten Themen. Von der Idee über Drehbuch, Regie und Darstellung, Kamera, Ton und Licht bis zu Schnitt, Bild- und Toneffekten werden alle Aufgaben untereinander verteilt. Wer mitmachen will, ist willkommen. „Bad Dream“, ein von der Sparkasse unterstützter Film zum Thema „Mobbing“ ist bereits beim diesjährigen Wettbewerb „Dem Hass keine Chance“ der Bremer Landeszentrale für politische Bildung eingereicht.
Freundschaft gewinnt Die Nachbearbeitung eines weiteren Films läuft auf Hochtouren. Darin geht es um Drogen, Geld, Cliquenstreit, Liebe und Freundschaft. „Es macht uns allen großen Spaß!“, bestätigt JugendclubMitarbeiter Friedrich Friesorger die Grundhaltung des Leiters Albert Mohr. Bei den mehrtägigen Filmproduktionsaufenthalten in einem Landheim bei Bassum ist die Stimmung stets ebenso positiv wie in Marßel. „Seit ich elf war komme ich fast jeden Nachmittag in den Club“, erzählt die 16-jährige Diana aus der Skriptgruppe. „Wenn welche dazu kommen, die Stress machen wollen, lernen die schnell, dass wir hier so nicht drauf sind.“ Respekt! Mohr achtet besonders auf den respektvollen Umgang zwischen den Jugendlichen aus unterschiedlichsten Herkunftskulturen – und auf tolle Erlebnisse! Demnächst werden zehn von ihnen „La Traviata“ im Theater Bremen sehen. Keiner war bislang je in einer Oper. „Da geht es um Liebe, das kennen sie doch“, schmunzelt Mohr, der mit Hilfe des Ortsamtsleiters Burglesum Florian Boehlke, einem hochengagierten Unterstützer des Jugendclubs in Marßel, die kostenfreien Sonderkarten ermöglicht hat. – Malcom, Darsteller im Videoprojekt, wünscht sich für die Filme „...dass Jeder das sieht!“. Das Gleiche ist dem „UPS“ zu wünschen, einem Jugendclub voller Gemeinschaft und Initiativen, genau dort, wo unsere Gesellschaft sie braucht. Text: Maja Maria Liebau | Fotos: Silke Ulrich
oben: Vitali Pinezki mit Valeria im Tonstudio – unterstützt von der professionellen Technik feilen sie an der Aufnahme eines russischen Popsongs mittig (von links): Diana, Valeria, Jugendclubleiter Albert Mohr und Malcom beim Bericht über den Dreh und besondere Szenen ihrer Kurzfilme unten (von links): Daniel lernt mit Begeisterung Ukulele, Alex nimmt einen eigenen Rap-Song auf, Vitali begleitet ihn
:: INKLUSION ::
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Bei der Ausstellungseröffnung von „Die Hälfte des Himmels – 99 Frauen & Du“ in der Bremischen Bürgerschaft am 23.4.2014, von links: Ursula Gerdes von der ADE, Jutta Flerlage von der Frauengesundheit in Tenever, Jutta Fichte von Stalking-KIT, Dr. Petra Bzrank – Referentin des Abends, Margaretha Kurmann von der ZGF, Ausstellungsmacherin Annette Schiffmann, Kirsten Tandecki vom Autonomen Frauenhaus, Silvia Schön – Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft und Schirmfrau der Ausstellung, Maria Schnackenburg – Leiterin des AWO Frauen-
Im Innenhof und Wintergarten des Hauses Hohenleuchte 24 feierten am 5. Mai 2014 Nachbarinnen und Nachbarn, AWO-Mitarbeiterinnen und
hauses, Cevahir Cancerver vom AWO-Fachdienst Migration und Integration, Astrid Schwarz von Neue Wege, Wege aus der Beziehungsgewalt
-Mitarbeiter, Bewohnerinnen und Bewohner des Meybohms Hof und der Außenwohngruppe sowie die Hausbesitzer und Kooperationspartner
Jede vierte Frau erlebt Gewalt...
„Wir wollen im Stadtteil dazu gehören...“
Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ bietet ungewöhnliche Einblicke
Meybohms Hof in Arsten weiht Außenwohngruppe mit Nachbarn und Gästen ein
Mit der Aktion „Inside“ und der Ausstellung „Die Hälfte des Himmels – 99 Frauen & Du“ machte der Bremer Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ auf die vielschichtige Problematik des Themas aufmerksam. Am Arbeitskreis beteiligen sich, neben fünfzehn weiteren Einrichtungen, auch das AWO-Frauenhaus und der AWO-Fachdienst für Migration und Integration (FMI). Koordinatorin ist Margaretha Kurmann von der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF).
„...und unseren Teil dazu beitragen. Uns ist es wichtig, die Inklusion zu leben und den Begriff mit Leben zu füllen.“, so Horst Marnitz, der zum 1. April 2014 die Leitung der gerontopsychiatrischen AWO-Einrichtung Meybohms Hof übernommen hat. In dem ehemaligen Bauernhof leben seit 26 Jahren ältere Menschen mit einer psychischen Erkrankung. In der Nachbarstraße Hohenleuchte gibt es seit einigen Monaten ein Novum – eine Außenwohngruppe, die ambulant betreut wird. Am 5. Mai 2014, dem Tag der Inklusion, wurde mit 45 Gästen Einweihung gefeiert, darunter Nachbarinnen und Nachbarn, die Hausbesitzer Herr und Frau Osterloh und Kooperationspartner vom Sozialpsychiatrischen Dienst. Das Fest fand bei bestem Wetter und guter Stimmung mit Kaffee, Kuchen und kleinem Unterhaltungsprogramm statt.
Inside: Einblicke in die Arbeit der Einrichtungen Was bedeutet es zum Beispiel, wenn eine Frau Schutz vor ihrem gewalttätigen Partner in einem Frauenhaus sucht? Oft wissen Verantwortliche aus Politik und Verwaltung nicht, mit welchem Aufwand dieser Schritt verbunden ist. Ein Manko, dem die Aktion „Inside“ mit Einblicken in den Arbeitsalltag der Einrichtungen für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen konkrete Erfahrungen entgegen setzte. Im Februar und März 2014 nutzten Gabriele Piontkowski von der CDU und Doris Hoch von den Grünen die Gelegenheit und kamen ins AWO-Frauenhaus. Dort durchliefen sie ein Aufnahmeverfahren, ausgehend von der Annahme, sie seien selbst betroffen und hätten 1.000 Euro Einkommen. Als erstes ging es nur um die Finanzierung des Aufenthaltes und ihren Eigenanteil. „Wir reden über Geld, obwohl die Frauen wegen einer Gewalterfahrung da sind.“, so Frauen-
haus-Leiterin Maria Schnackenburg, die aufzeigt, wie wichtig es ist, bürokratische Hürden abzubauen. Cevahir Cansever vom FMI der AWO stellte im Dezember 2013 ihre Arbeit an der Hochschule für Verwaltung vor, wo sich eine lebhafte Diskussion entspann. Sie berät Migrantinnen, auch zum Thema häusliche Gewalt und Zwangsheirat. Bleibende Eindrücke nahmen alle an der Aktion „Inside“ Beteiligte mit. Gewalt kostet. Geld, Gesundheit, Arbeitszeit, Lebensfreude. Aus Anlass der Ausstellungseröffnung erläuterte Dr. Petra Bzrank, Soziologin und Gesundheitswissenschaftlerin aus Berlin, in einem bewegenden Fachvortrag, das Ausmaß der gesellschaftlichen Folgen von Gewalt gegen Frauen und die erheblichen sozioökonomischen Kosten. „Gewalt verursacht unermessliches Leid, individuelle Einschränkungen und hohe gesellschaftliche Kosten.“, so Bzrank. „In Deutschland gibt es keine Kostenstudie, obwohl die Daten vorhanden sind. Wenn es eine Auswertung gäbe, müsste man auch handeln.“. Es könnte jede sein. Es sollte keine sein. Gewalt geschieht meistens unsichtbar für andere. Auch in der Wanderausstellung „Die Hälfte des Himmels...“ von Annette Schiffmann ist sie fast nicht sichtbar. Mit Absicht. Denn sie zeigt keine Opfer, sondern 99 in Bild und Ton liebevoll porträtierte Frauen. Sie zollt ihnen und ihrem Leben Respekt. Text + Foto: Silke Ulrich
Gutes Miteinander erleichtert vieles „Hier gibt es eine gewachsene Nachbarschaft, die es wertschätzt, dass man miteinander redet und sich gegenseitig beisteht.“, erzählt Horst Marnitz, der lange als stellvertretende Leitung im Meybohms Hof tätig war. Das wird den drei „Neuen“ in der Hohenleuchte 24 das Ankommen in ihrem neuen Heim sicher erleichtern. Zwei Männer wohnen gemeinschaftlich im Erdgeschoss des Hauses, eine Frau hat einen eigenen Bereich im ersten Stock. Alles wurde renoviert und zudem eine eigene Küche eingebaut. Denn
hier soll auch gemeinsam gekocht werden. Dass die Drei jetzt hier wohnen, verdanken sie unter anderem Johanna Brahmkamp. Sie ist seit 27 Jahren Hauswirtschaftskraft im Meybohms Hof, sehr ortsverbunden und gut vernetzt. Als sie erfuhr, dass der Verein „Arster Geschichten“ aus der Hohenleuchte 24 auszieht, gab sie den Tipp sofort weiter. Denn das Einrichtungsteam suchte schon seit Mitte 2013 nach geeigneten Räumen für eine Außenwohngruppe. Außenwohngruppe ist ein Gewinn Die Bewohnerinnen und Bewohner haben mehr Eigenständigkeit als im Wohnheim und gleichzeitig eine intensivere Unterstützung als im Betreuten Wohnen, das oft nur zwei Kontakte pro Woche vorsieht. Die Außenwohngruppe Hohenleuchte wird vom Team des Meybohms Hof ambulant betreut und hat eine enge Anbindung an die stationäre Einrichtung. Frau Mann-Sander vom Sozialpsychiatrischen Dienst im Behandlungszentrum Süd ist begeistert: „Die Idee mit der Außenwohngruppe ist total super.“. Sie freut sich für eine Klientin, die über Jahre viele Krankenhausaufenthalte nötig hatte, aber noch nicht in eine stationäre Langzeiteinrichtung ziehen wollte. Für Menschen, wie sie, ist die Außenwohngruppe ein Gewinn. „Gut, dass wir die Kontakte zum Meybohms Hof haben. Die Mitarbeiter bekommen das gut hin.“, sagt Mann-Sander. Text + Fotos: Silke Ulrich
:: INTERKULTURELLE ÖFFNUNG ::
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links: Berrit Kienelt und Sabine Eichner von der AWO-Suchteinrichtung in Vegesack und die Veranstaltungsgäste beim Mittagessen in Blumenthal
Die AWO-Mitarbeiterinnen Naciye Osse (zweite von links) und Sultan Hamamci (vierte von links) freuen sich bei schönsten Sommerwetter über den
rechts: Schon von weitem leuchtet die frisch gestrichene Fassade des Willy-Dehnkamp-Hauses in Bremen-Blumenthal
Ausflug mit türkischen Bewohnerinnen und Bewohnern des Pflegeheims Ella-Ehlers-Haus in die Ditib-Moschee nach Delmenhorst
Verantwortung setzt Grenzen
Willy-Dehnkamp-Haus strahlt in neuem Glanz
Ein Stückchen Heimat im Ella-Ehlers-Haus...
Gemeinsame Aktionen stärken Stadtteilarbeit
Jungen Menschen einen Einblick in den Umgang mit Konsum, Missbrauch und Abhängigkeit von Alkohol und Medikamenten zu geben, war Ziel von drei Suchteinrichtungen der AWO Bremen. Am 22. Mai öffneten sie ihre Türen zu einer abwechslungsreichen Informationsveranstaltung im Rahmen der „Aktionswoche Sucht 2014“, die das „Bremer und Bremerhavener Aktionsbündnis Alkohol“ regelmäßig durchführt, auch um zu zeigen, wie wichtig Grenzen sind. „Wir möchten Menschen für das Thema sensibilisieren und zeigen, was wir im Suchtbereich anbieten.“, erklärt Sabine Eichner, Leiterin der AWO-Einrichtung für Intensiv Betreutes Wohnen in Vegesack und Organisatorin der diesjährigen AWO-Veranstaltung. Zwölf Gäste, Freiwillige des FSJ/BFD, Auszubildende und Praktikanten, besichtigten drei AWO-Einrichtungen im ambulanten und stationären Bereich. Suchtberaterin Berrit Kienelt führte im Haus Neuland in Gröpelingen lebendig in die Thematik ein. Mittags ging es ins Haus Blumenthal in Bremen-Nord und ab 14 Uhr wurde der fachlich-persönliche Austausch in der Einrichtung in Vegesack fortgesetzt. „Gut, dass es soviel Hilfe für uns gibt.“, so eine Betroffene. Die Mischung aus Fachvorträgen, Besichtigungen und Austausch kam sehr gut an: „Ich habe eine Menge über Alkohol- und Medikamentenmissbrauch gelernt und bin erstaunt, wie schleichend der Weg in die Abhängigkeit führt“, so die Erkenntnis einer Besucherin.
Nach einer erfolgreichen Sanierung der Übergangseinrichtung für Menschen mit Suchterkrankung lud die AWO Bremen am 4. April zum Tag der offenen Tür. Eine gelungene Frischekur: Davon konnten sich Gäste des Hauses Blumenthal im Willy-Dehnkamp-Haus überzeugen. „Wir hatten zum Teil mehr Handwerker als Klienten im Haus“, lacht Dagmar Klöckner, seit zehn Jahren Leiterin der AWO-Einrichtung. Bei voller Belegung des Hauses gingen die Handwerker ab November 2013 gründlich ans Werk. Innerhalb von zwei Monaten wurde es vom Keller bis zum Dach komplett modernisiert: Neun sanitäre Einrichtungen wurden erneuert, der Brandschutz im Haus verbessert und die Fassade bekam einen sonnengelben Anstrich. „Zwischendurch mussten sich zwölf Personen ein Bad teilen.“, erinnert sich Dagmar Klöckner. Viele Aktionen, wie gemeinsame Ausflüge, trösteten über die Einbußen durch die Sanierung hinweg. Am 4. April öffnete das frisch renovierte Haus Ehemaligen und Interessierten seine Pforten. „Die Sanierung hat das Haus deutlich aufgewertet“, freut sich die Leiterin in ihrer Begrüßungsrede. „Ich danke besonders der Architektin Frau Luttmann von Ecotec.“ Viele Neugierige ließen sich durch die Räume führen und genossen den lebhaften Austausch. In der Holz- und Kreativwerkstatt konnten schöne Handarbeiten und Schmuck erworben werden. Das nächste Ehemaligentreffen im Frühjahr 2015 ist bereits beschlossen.
Ein türkisches Erzählcafé, ein Ausflug zur Kirmes in die Ditib-Moschee in Delmenhorst und andere Aktivitäten lassen bei den türkischen Bewohnerinnen und Bewohnern des Ella-Ehlers-Hauses heimatliche Gefühle aufkommen. Interkulturelle Angebote und Mehrsprachigkeit gehören bei der AWO Bremen zum Konzept der Interkulturellen Öffnung (IKÖ), das in Gröpelingen besonders verankert ist. „Wir sitzen gemütlich zusammen, hören türkische Musik, trinken Tee und reden“, erzählt Naciye Osse, Initiatorin des türkischen Erzählcafés, das jeden Mittwoch von 10.30 bis 12.00 Uhr allen interessierten Seniorinnen und Senioren des Ella-Ehlers-Hauses offen steht. Hier leben über 100 ältere Menschen aus mehreren Nationen, darunter mehrere türkische Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Teerunde wird von ihnen gerne wahrgenommen. „Eine Zeit lang gab es auch einen Saz- und Gitarren-Spieler, der uns regelmäßig besuchte.“, erinnert sich Naciye Osse, die als Verwaltungsangestellte im Ella-Ehlers-Haus arbeitet. Für den 30. Mai organisierte sie einen Ausflug zu einer türkischen Kirmes in der Ditib-Moschee in Delmenhorst: Sich treffen, gemeinsam essen und feiern oder sich an den Verkaufsständen etwas gönnen, Kulturpflege wird hier groß geschrieben. Vier der türkischen Bewohnerinnen und Bewohner freuten sich, dass sie in Begleitung von Naciye Osse und der examinierten Altenpflegerin Sultan Hamamci dabei sein konnten.
Ein großes Mensch-ärger-dich-nicht-Turnier im AWO-Sozialzentrum Arbergen setzte auf gemeinsamen Spaß am Spiel, um ältere Menschen im Stadtteil zusammen zu bringen. Und das mit vollem Erfolg: Rund 60 Mitspielerinnen und Mitspieler beteiligten sich an der Veranstaltung im Rahmen der 2. Arberger Seniorenwoche „Alte Vielfalt“. Organisatoren des Turniers sind „Aktive Menschen Bremen e.V.“, kurz AMeB, das AWO-Pflegeheim und das Projekt „Aufsuchende Altenarbeit“. Fünfzehn Minuten dauert eine Runde. Wer als erstes zwei Figuren im Haus hat ist Sieger und kommt eine Runde weiter. Viele der tollen Preise spendeten Geschäftsleute vor Ort. Heimbewohnerin Frau Ulmer machte den ersten Platz und freut sich über eine Fahrt nach Bremerhaven mit Busfahrt, Essen und Zoobesuch. Ihre Mitspielerinnen und Mitspieler kamen aus dem ganzen Stadtteil, der AMeB-Begegnungsstätte (BGST) und dem AWO-Pflegeheim. „Es ist gut, auch mal neue Gesichter zu sehen.“, erklärt Christa Sönksen, Leiterin der BGST. „Daran sieht man, wie wichtig solche gemeinsamen Aktionen sind.“ Mensch-ärgere-dichnicht ist sehr beliebt. Auch Heimbewohner mit Demenzerkrankung spielen nach dem Kaffee gerne eine Runde. „Es ist ein Ritual.“, berichtet Bewegungstherapeutin Hanne Kiesel. Pflegeheimleiterin Anke van Wahden zur Aktion am 6. Mai: „Was ich klasse finde ist, dass sich unterschiedliche Gruppen hier treffen und gemeinsam Spaß haben“.
Text: Judith Remke | Foto: Silke Ulrich, AWO
Text: Judith Remke | Fotos: Silke Ulrich
Text: Judith Remke | Foto: Silke Ulrich
Text: Heike Lemmermann + Silke Ulrich
:: UNTERNEHMENSGRUPPE AWO BREMEN ::
Rundum gelungenes Betriebsfest Unternehmensgruppe AWO Bremen feierte am 23. Mai im AWO Sozialzentrum Arbergen „Wir freuen uns sehr, dass wir heute zusammen feiern können!“, so Dr. Burkhard Schiller, der rund 330 Gäste im großen Saal des AWO-Sozialzentrums Arbergen im Namen der Geschäftsleitung begrüßte. Nach fast 20 Jahren gab es das erste Mal wieder ein gemeinsames Fest. „Gut, dass wir positiv in die Zukunft sehen können und dieses Betriebsfest heute – auch als Dankeschön an Sie – möglich ist.“, sagte Erich Kruschel, stellvertetender Präsident der AWO Bremen und dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür, dass sie auch in schwierigen Zeiten zur AWO Bremen gestanden haben. Mit bester Stimmung und freundlichem Wetter startete das Fest mit einem Sektempfang und der Foto-Aktion „Roter Rahmen“ für alle, die Lust hatten, sich in Szene zu setzen zu lassen. Foyer, Speise-
saal, Wiener Café, Terrasse, großer Saal, Hof und Bierzelt – bestens ins passende Party-Outfit versetzt – boten viel Platz für die zahlreichen Gäste. Auch für‘s leibliche Wohl war gesorgt. Um 19 Uhr eröffnete Burkhard Schiller das üppige mediterrane Büffett und die gut bestückte Grillstation. Spaßkellner „Herr Bert“ und seine reizende Kollegin kümmerten sich auf ihre eigene Weise um das Wohl der Gäste. DJ Heiner legte mit guten Gespür Musik von den 70ern bis heute auf, so dass kräftig das Tanzbein geschwungen wurde. Viel Spaß, gute Gespräche, neue und vertiefte Kontakte sowie Flüssiges vom „Checkpoint Durst“ ließen die Stimmung steigen. „Das müssen wir bald wiederholen!“, so der begeisterte Kommentar vieler Kolleginnen und Kollegen. Text: Silke Ulrich | Fotos: Bruno Steinmann, Silke Ulrich
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:: ORTSVEREINE ::
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Der neugewählte Betriebsrat von links nach rechts: Andreas Böhm, Barbara Haus, Karin Sfar, Kerstin Bringmann, Kai Randecker, Gaby Willer,
Über zwanzig Interessierte kamen zur Mitgliederversammlung im AWO-Sozialzentrum Arbergen, darunter altgediente und
Maria Dendura, Harald Schneewind, Heike Kaiser, Derya Mutlu, Otto Pudelko, Zülal Müfettisoglu, Angelika Wagner, Roswitha Herinek,
neue Mitglieder, einige Gäste und vier der fünf jungen „Neugründer“. Das junge Team, in der vorderen Reihe, von links:
Arno Ostfeld | ganz links: Hiltrud Adam-Büssenschütt, Verwaltungsmitarbeiterin des Betriebsrates
Melanie Kennard, Dominic Platen, Dana Matthaeus und Jens Crueger. Heike Germann war an dem Tag verhindert.
Betriebsrat der AWO Bremen neu gewählt
Junge Menschen beleben AWO im Bremer Osten neu
24 AWO-Kolleginnen und -Kollegen stellten sich am 12. und 13. Mai 2014 zur Wahl
Mitgliederversammlung spricht sich für Neugründung des Ortsvereins Arbergen aus
In der Unternehmensgruppe AWO Bremen mit ihren gemeinnützigen Gesellschaften AWOIntegra, AWOAmbulant, AWOPflege und AWO Soziale Dienste fanden am 12. und 13. Mai 2014 Betriebsratswahlen statt. Alle vier Jahre wählen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO Bremen ihre Interessensvertreter. Die Wahlbeteiligung lag in diesem Jahr bei 50,6% bei 1.133 Wahlberechtigten. Die Betriebsratswahlen fanden in Form von Persönlichkeitswahlen und einer gemeinsamen ver.di-Liste statt. Die fünfzehn Kandidatinnen und Kandidaten, die die meisten Stimmen auf sich vereinen konnten, gehören zum neu gewählten Betriebsrat der AWO Bremen (siehe rechts). Frei gestellte Betriebsratsmitglieder sind der Vorsitzende Arno Ostfeld, die stellvertretende Vorsitzende Kerstin Bringmann und als Dritter Derya Mutlu. Auf der konstituierenden Betriebsratssitzung am 16. Mai 2014 wurde Kerstin Bringmann erneut als Arbeitnehmervertreterin in den Aufsichtsrat entsendet. Seit 2011 hat die Arbeitnehmervertretung einen Sitz im Aufsichtsrat der AWO Bremen. Zudem engagieren sich die Betriebsratsmitglieder in verschiedenen Ausschüssen, beispielsweise dem Wirtschaftsausschuss und dem Arbeitszeitausschuss. Die Wahlen dafür fanden ebenfalls auf der konstituierenden Betriebsratssitzung statt. Vier mal im Jahr lädt der Betriebsrat zu Betriebsversammlungen ein und freut sich über rege Beteiligung.
Vor zwei Jahren gab es bei der Auflösung des Ortsvereins Arbergen nur eine Stimme, die dagegen war. Alle anderen, die sich in der AWO im Osten Bremens lange Zeit für soziale Belange engagierten, konnten oder wollten nicht mehr. Denn auch hier wurde deutlich, was die Situation in vielen AWO-Ortsvereinen kennzeichnet: die Überalterung schreitet fort und die Zahl der Mitglieder verringert sich. Umso erfreulicher ist die Initiative von fünf jungen Menschen, den Ortsverein Arbergen neu zu beleben.
Text: Silke Ulrich | Foto: Derya Mutlu
Die 15 Mitglieder des neu gewählten Betriebsrats der AWO Bremen (in der Reihenfolge der abgegebenen Stimmen) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Arno Ostfeld Kerstin Bringmann Derya Mutlu Angelika Wagner Kai Randecker Harald Schneewind Zülal Müfettisoglu Otto Pudelko Karin Sfar Heike Kaiser Maria Dendura Gaby Willer Andreas Böhm Barbara Haus Roswitha Herinek
420 402 318 209 186 155 146 134 133 126 125 116 107 105 103
In der konstituierenden Sitzung des Betriebsrates am 16.05.2014 wurde Arno Ostfeld erneut zum Vorsitzenden des Betriebsrates und Kerstin Bringmann zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Hier passiert zur Zeit einiges... Zum Einzugsbereich des ehemaligen Ortsvereins Arbergen gehören auch Hemelingen, Mahndorf, Osterholz und Sebaldsbrück. Die Region war traditionell mitgliederstark und verfügt über finanzielle Mittel für die Arbeit des Ortsvereins. „Die AWO hat im Stadtteil ein gutes Image und ist bekannt.“, so Herbert Kirchhoff, Vorstand des AWO Kreisverbandes Hansestadt Bremen e.V., der zur Mitgliederversammlung im großen Saal des AWO-Sozialzentrums Arbergen eingeladen hatte. Vor Ort passiert zur Zeit einiges: Das Sozialzentrum ist wieder im Besitz der AWO und wird noch in diesem Jahr saniert, es soll schöner und moderner werden. Anfang Juli wird das neue Flüchtlingsheim unter der Trägerschaft der AWO Bremen eröffnet. Und für den Herbst ist ein neues Projekt „AWO stark im Quartier“ geplant. Interessierte sind herzlich eingeladen, zu helfen und mitzumachen.
Fünf, die Verantwortung übernehmen wollen... Diplom-Politologin Melanie Kennard hat erlebt, wie präsent die AWO in den Köpfen der Menschen im Stadtteil ist. Sie lebt in Sebaldsbrück, ist 36 Jahre alt und Verbandssekretärin beim Jugendwerk der AWO Bremen. Vor drei Jahren wurde sie AWO-Mitglied und engagiert sich jetzt mit vier jungen Menschen für die Neugründung des Ortsvereins Arbergen. Dazu gehören: Dana Matthaeus, 36 Jahre alt, verheiratet, Mutter dreier Kinder und von Beruf Köchin. Sie hat bereits mehrere Jahre ehrenamtlich bei den Sommerferienprogrammen des Jugendwerks für die Kinder gekocht. Jens Crueger, 30 Jahre alt und Historiker, stammt gebürtig aus Arbergen. Ihm ist es ein Anliegen zu diskutieren, wie die AWO sich als sozialer Akteur im Stadtteil einbringen kann. Dominic Platen, 29 Jahre alt, ist Verwaltungsangestellter. Er findet ein gemeinsames Engagement im AWO-Ortsverein spannend und freut sich darauf. Fünfte im Team ist Heike Germann, 37 Jahre alt und Dipl.-Ingenieurin. Sie hat zwei Kinder und war bei der Mitgliederversammlung verhindert, ist aber aktiv dabei. Alle sind ebenfalls Mitglied in der SPD. Die Bereitschaft der jüngeren Leute, vor Ort wieder etwas aufzubauen, stieß einhellig auf positive Resonanz. Mehrere der Älteren boten spontan ihre Unterstützung an. Und so waren bei der Abstimmung auch sofort alle einverstanden, dass die Neugründung des Ortsvereins Arbergen für den Herbst vorbereitet wird. Text + Foto: Silke Ulrich
Unsere ehemalige stellvertretende Landesvorsitzende Thea Schweingruber ist verstorben Thea Schweingruber, am 21. Januar 1927 als Thea Westendorf geboren, war seit ihrem neunzehnten Lebensjahr Mitglied der AWO Bremen und seit 2007 Ehrenmitglied. Am 7. April 2014 verstarb sie im Alter von 87 Jahren. Mit ihr hat die AWO Bremen eine Frau verloren, die politisch sehr aktiv und überaus vielfältig engagiert war. Von 1978 bis 1980 war sie stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes der AWO Bremen, sie war Vorstandsmitglied im Kreisverband und in den 70er Jahren Vorstandsvorsitzende des AWO Ortvereins Bremen-Blumenthal. Als langjähriges Vorstandsmitglied des Ortsvereins engagierte sie sich sehr für dessen Belange. Thea Schweingruber war eine gute Freundin und Nachbarin von Eva Seligmann. Weitere wichtige Wegbegleiter waren darüber hinaus Helene und Willy Dehnkamp. Der frühere Bremer Bürgermeister (SPD) ermöglichte mit einer großzügigen Spende den Bau des AWO-Übergangswohnheimes
für Menschen mit einer Suchterkrankung in Blumenthal, dem Willy-Dehnkamp-Haus. Seine Frau Helene Dehnkamp unterstützte die Begegnungsstätte der AWO im benachbarten Ortsteil. Für beide Einrichtungen machte sich auch Thea Schweingruber stark. Als langjährige stellvertretende Ortsamtsleiterin in Bremen-Blumenthal engagierte sie sich sehr für die Belange des Stadtteils. Sie war Impulsgeberin und Respektsperson. Darüber hinaus war sie u.a. in den 70er Jahren Europa-Abgeordnete für die SPD und engagierte sich in der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF). In ihren Funktionen bei der AWO Bremen setzte sich Thea Schweingruber mit Nachdruck für ihre Überzeugungen ein und war als Delegierte immer ansprechbar. Sie wird uns mit ihrem Engagement, ihrer Vorwärtsgewandheit und ihrer Standfestigkeit in sehr guter Erinnerung bleiben. Die AWO Bremen wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
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IMPRESSUM Herausgeber: AWO Kreisverband Hansestadt Bremen e.V. Auf den Häfen 30-32 | 28203 Bremen Telefon 0421–79 02–0 Konto 8055 9008 | BLZ 290 501 01 | Sparkasse in Bremen Redaktion: Eva-Maria Lemke-Schulte, Dr. Burkhard Schiller, Herbert Kirchhoff, Silke Ulrich Verleger: AWO Integra gemeinnützige GmbH Auf den Häfen 30-32 | 28203 Bremen V.i.S.d.P.: Herbert Kirchhoff
Texte: Silke Ulrich, Judith Remke, Maja Maria Liebau, Heike Lemmermann Fotos: Silke Ulrich, AWO, Bruno Steinmann, Derya Mutlu, iStockPhoto Layout: Silke Ulrich Anzeigen + Gesamtherstellung: Print.Media.Contor Bördestraße 9 | 27711 Osterholz-Scharmbeck Telefon 04791–30 33 18 | Fax 04791–30 33 16 Die Zeitschrift erscheint quartalsweise. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
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