7. Juni 2000 - Jahrgang 6
Ausgabe 23 - kostenlos
Volle Informationsdeckung DIALOG will die Universität mit neuem Öffentlichkeitskonzept in allen Medien repräsentieren
2 NDL I wird umstrukturiert
6 Bestseller-Autor als Poetik-Prof
Von Frank Gundermann Das Ende ist nah - zumindest für den DIALOG. Am Dienstag, den 27. Juni, wird die Universitätszeitung zum letzten Mal erscheinen. Dann ist Schluss, nach 14 Jahren und rund 80 Ausgaben. Für Chefredakteur Günter Barthenheier, gleichzeitig Leiter des Referats Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, kein Grund zur Trauer. Denn: „Wir werden den DIALOG in mehrere Print- und Online-Informationsangebote splitten”, sagt der 57-Jährige. Schon lange habe er sich mit dem Gedanken getragen „die journalistische Quadratur des Kreises” der Zeitung zu durchbrechen. Zu groß sei die Kluft zwischen den Informationsbedürfnissen der unterschiedlichen Zielgruppen gewesen. Auf der einen Seite Studenten, auf der anderen Professoren, Wissenschaftler und Universitätsförderer. „Wir konnten nicht jedem etwas anbieten, dafür war unsere Crew einfach zu klein”, so Barthenheier. Vor allem der häufige Wechsel freier Mitarbeiter und die knappen finanziellen Mittel machten dem Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu schaffen. Trotzdem habe man es geschafft, einen qualitativ „soliden Inhalt” zu bieten.
Guter Inhalt, schwaches Layout
Die Würfel sind gefallen ! Karl auch. Bei einem schweren Sturz zertümmerte sich der rückfällig gewordene Ex-Alkoholiker den linken Arm. Seitdem trinkt er gegen die Schmerzen an und zockt zum Zeitvertreib. Mehr lest Ihr auf Seite 3.
Problematisch sei jedoch die Präsentationsform gewesen. „Von Universitätsförderern und -freunden haben wir oft gehört, dass die Aufmachung im Widerspruch zu den Artikeln stehe.” Mit dem Layout sei man bislang hinter den modernen technologischen Standards zurückgeblieben. Die von Lesern geäußerte Kritik habe sich daher meist auf die Papierqualität sowie die Zeitungsaufmachung und nicht auf den Inhalt bezogen. Seit er ab 1994 im halben Berliner Format erschien, litt der DIALOG unter dem Stigma, optisch einer Wegwerf-Postille zu gleichen.
Gießkannen-Prinzip des DIALOG, alle Universitätsbereiche flächendeckend zu bedienen, gebe man auf. Herzstück der vorgesehenen Informationsangebote wird ein rund 36 bis 48 Seiten starkes Uni-Magazin im Zweibis Vier-Farbendruck sein, das einmal pro Semester erscheinen soll. Zielgruppe sind ausschließlich Wissenschaftler, Politiker sowie Förderer der Universität. „Über die Auflagenstärke lässt sich momentan noch nichts Genaues sagen, außer dass sie bedeutend geringer sein wird als beim DIALOG mit seinen zuletzt 7.500 Exemplaren”, konstatiert der Referatsleiter.
Autorenbeiträge zu Forschung und Lehre
Veraltetes Layout und zu breit gefächerte Themen luden nicht zum Lesen der Uni-Zeitung ein. Jetzt soll es die Informationen gesplittet geben. Foto: fg „Bei der Ausgabe 1/2000 haben wir die Papierqualität verbessern lassen, die Seiten waren dicker, die Farbe heller”, erklärt Günter Barthenheier. Allerdings seien dadurch auch die Druckkosten gestiegen. Ein neues, umfassenderes Konzept musste her. Der entscheidende Impuls für eine Überarbeitung der aktuellen Universitätsberichterstattung ging vom neuen DIALOG-Herausgeber, Universitätsrektor Professor Godehard Ruppert aus. In seiner Wahlkampfrede Anfang Februar sprach sich der Theologe für eine modernere und effektivere Öffentlichkeitsarbeit aus. Für Barthenheier die Möglichkeit, seine „langgetragenen Vorstellungen” zu realisieren - in Zusammenarbeit mit Prof. Ruppert, wie er betont. Gemeinsam wollen sie das Produkt „Otto-FriedrichUniversität” besser und zielgruppenge-
nauer präsentieren - mit einem ganzen Paket neuer Informationsangebote. „Einmal im Monat wollen wir ein achtbis zehnseitiges Service-Mitteilungsblatt kostenlos auslegen.” Schwerpunkte: Termine, Vortragsreihen, städtische Veranstaltungen und auch kurze Artikel zum Universitätsgeschehen. Tagesaktuelle Nachrichten, kurz und knapp aufbereitet, können sich Studierende als eine Art Newsletter per EMail bestellen. Die bisherige Universitäts-Homepage der Pressestelle ist der Berichterstattung über Politikerbesuche und anderen Uni-Großereignissen vorbehalten. Für den eingestampften DIALOG wird es keinen direkten Ersatz geben - sein Aufgabenbereich soll in den neuen Sparten verteilt werden. „Wir werden schärfer entlang des Universitätsprofils selektieren”, so Barthenheier. Das
Den Inhalt wolle er vor allem mit wisssenschaftlichen Autorenbeiträgen zu Forschung und Lehre füllen. „Das Magazin wird keine Konkurrenz zu den bestehenden regionalen und überregionalen Infotainment-Studentenzeitschriften und -zeitungen darstellen.” Falls es ausgelegt werde, dann nur in geringer Stückzahl und an ausgesuchten Orten. Denn: „Offen ist auch noch, ob es etwas kostet.” Zwar soll das Magazin jeweils zu einem Drittel durch Universitätsgelder, externe Spenden und Image-Anzeigen finanziert werden. Reichen die Einnahmen aber nicht aus, dann sei ein Preis von „drei bis sieben Mark denkbar.” „Die vorlesungsfreie Zeit wollen wir als Pilotphase für die Online-Projekte nutzen”, sagt Barthenheier. Das monatliche Mitteilungsblatt und das UniMagazin werden dann erstmals zu Beginn des Wintersemesters vorgestellt. „Wenn alles klappt, erfolgt die Präsentation des Magazins vielleicht schon am 17. November, dem Dies Academicus”, so Barthenheiers Traumvorstellung. „Wir wollen mit einem Paukenschlag erscheinen!”
Wo früher mein Auto stand... Riesenbaustelle soll in einem Jahr als Rechenzentrum den Studenten Einlass gewähren
6 Tanja Kinkel im Interview
10 Musik online - aus Bamberg!
12 Open-Air-Festival auf dem Domplatz
(ela) Der Ärger um die begrenzten Parkmöglichkeiten oder die Lärm- und Staubbelästigung vor dem Universitätsgebäude in der Feldkirchenstraße wird Mitte nächsten Jahres ein Ende haben. Dann soll der Neubau des Rechenzentrums der Universität übergeben werden. „Bei diesem Bauprojekt handelt es sich um ein so genanntes drittvorfinanziertes Vorhaben”, erklärt Dr. Rudolf Gardill, Leiter des Rechenzentrums. Das heißt, das Gebäude wird vom Staat in Raten abgezahlt, gehört aber bis dahin der Baufirma. Somit kann die Universität erst 2020 das etwa elf Millionen Mark teure Rechenzentrum ihr Eigen nennen. Die Planungen hingegen begannen schon vor etwa zehn Jahren, und Rudolf Gardill hofft, dass Ende 2001 das neue Gebäude vollständig eingerichtet ist. „Im Rahmen der Einrichtung wird einiges modernisiert”, erzählt er, doch auch jetzt sei das Zentrum schon gut ausge-
stattet, da immer wieder neue Technik installiert werde. Den größten Vorteil zieht das Rechenzentrum aus dem Platzgewinn. Ihm steht dann mit 1400 Quadratmetern fast dreimal soviel Platz wie bisher zur Verfügung. Besonders für die studentischen Hilfskräfte bedeutet dies eine große Erleichterung, da ihnen bessere Arbeitsplätze geboten werden können.
Zentralisierte Betreuungsbereiche Einzelne Betreuungsbereiche, zum Beispiel für Hard- oder Software, die bislang über mehrere Gänge in der Feki verstreut waren, werden dann zentralisiert sein und so eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Bereichen ermöglichen. Das geräumige neue Gebäude wir dauch viele neue Lagermöglichkeiten bieten. Alte Computer, aus denen Ersatzteile gewonnen werden
Mitte nächsten Jahres soll das Rechenzentrum fertig sein und der Universität Foto: fg übergeben werden. Der Einzug ist Ende 2001 geplant können, finden nun einen Aufbewahrungsort. Wichtige Daten können täglich auf Band in einen feuersicheren Raum ausgelagert werden, was die Datensicherheit erheblich erhöht. sDas
dreistöckige Gebäude wird Platz für Besprechungs- und Seminarräume bieten, in denen interne Schulungen stattfinden sollen. Fortsetzung Seite 2
PRESSESTELLE. Fortsetzung von Seite 1 Ein Vorbereitungsraum für Dozenten sowie ein Telekonferenzraum, der auch einem größeren Benutzerkreis zugänglich gemacht werden kann, ist eingeplant. Den Nutzern der CIP-Pools soll im neuen Rechenzentrum eine Hilfskraft zur Seite stehen, die direkt am Eingang als Ansprechperson für alle Studenten, die Computerprobleme haben, erreichbar sein wird. „Der Service kann sich aber nur dann entscheidend verbessern, wenn genügend Hilfskräfte vorhanden sind”, räumt Gardill ein. Klimatisierte und verdunkelte Pools machen das Arbeiten am Computer für die Studenten angenehmer.
Deutsch für „Anfänger“ Statt einer großen Grundlagenvorlesung soll es ab dem WS 00/01 mehrere kleine Seminare geben
Geschlossenes Erscheinungsbild Mit dem neuen Gebäude ändert sich das gesamte Erscheinungsbild. Nach Außen repräsentiert sich das Rechenzentrum dann in geschlossener Form, nicht mehr so verstreut. Von der allgemeinen Entspannung werden auch die Informatiker etwas spüren. Und was die Parkmöglichkeit vor der Universität in der Feldkirchenstraße angeht, werden es zwar nicht mehr Plätze werden, aber die Einfahrt wird immerhin wieder zu erkennen sein. Ehrlich gesagt, mit dem neuen Rechenzentrum ist doch mehr Studenten gedient als mit zehn Parkplätzen, oder ?
Neue Politikprüfungsordnung (em) Ab dem Wintersemester 00/01 gibt es eine neue Prüfungsordnung für den Diplomstudiengang Politikwissenschaft. Diese wird durch das neu eingeführte Teilgebiet der Internationalen Poltikwissenschaft nötig. Sollte der Entwurf die Gremien der Uni unverändert passieren, so wird in Zukunft im Grundstudium dieser Teilbereich zusätzlich belegt werden müssen und natürlich auch im Vordiplom geprüft werden. Im Hauptstudium hat man dann die Möglichkeit, eines der fünf Teilgebiete zu streichen. Weitere Änderungen ergeben sich bei den Wahlpflichtfächern. Die neue Prüfungsordnung sieht vor, dass künftig nur noch ein Fach belegt werden muss und dabei auch die Pflicht, entweder BWL oder VWL zu belegen, wegfällt. Jetzt müsse man allerdings erst noch nach Zwischenlösungen suchen. So könne jeder, der noch zwei Semester von Vordiplom oder Diplom entfernt sei wechseln. Das Blockprüfungssystem solle, nach dem Vorbild der Soziologen, abgeschafft werden. Demnach soll es möglich sein, Teilprüfungen vorzuziehen.
Noch treffen sich im Vorlesungssaal der U5 die Germanistikstudenten des ersten Semesters in der Grundlagenvorlesung. In Zukunft wird es in kleineren Seminaren nicht mehr so gedrängt zugehen. Foto: ela Von Manuela Stiebe Aufgeregte Erstsemester und genervte Wiederholer quetschen sich auf den Bänken des Vorlesungssaals 024 der U5. Mehrere Dozenten betreten den Raum, lassen ihre Blicke schweifen, erkennen das eine oder andere Gesicht aus dem letzten Semester. Also, auf ein Neues - führen wir die „Erstis“ in die Methodik und Arbeitsweise der Germanistik ein. Vielen Germanistik-
studenten kommt dieses Szenario bekannt vor. Erinnerungen an Schnellschreibübungen und die Klausur am Ende des Semesters kommen hoch. Die Rede ist vom Einführungsseminar NDL I, das eher einer Vorlesung gleicht. Doch den zukünftigen Bamberger Studenten dieses Fachs wird diese Art von Veranstaltung gleich zu Beginn des Grundstudiums erspart bleiben, denn die Vorlesung wird in ein Seminar um-
gewandelt. Bisher wurden die Vorlesungen von den Dozenten als freiwillige Sonderleistung getragen. Auch die Klausurkorrektur erfolgte in deren Freizeit. Mittlerweile hat sich jedoch die Personalsituation am Lehrstuhl geändert. Durch die hohe Teilnehmerzahl in der Vorlesung sind die sechs weiterführenden Seminare ES II nicht voll ausgelastet. Bei der Vergabe von
Lehraufträgen muss das aber berücksichtigt werden. Durch die Umstrukturierung wird es statt einer großen Vorlesung mehrere kleinere Seminare geben. Die Anzahl der Teilnehmer in den Seminaren steigt dadurch deutlich. Die Kursstärke im ES I wird auf 35 bis 40 Studenten, die in ES II und im Proseminar auf 25 bis 30 Teilnehmer geschätzt. Dadurch können ab dem nächsten Semester nur noch vier statt bisher sechs Kurse angeboten werden. ES I wird sich in seiner Struktur ändern. Sowohl eine Einführung in die Textanalyse für alle drei Gattungen (Lyrik, Drama, Epik) und in die Editionswissenschaft, als auch eine Einführung in die Geschichte des Fachs werden Bestandteile sein. Damit handelt es sich künftig nicht mehr um eine reine Methodenvorlesung. „Es werden Grundlagen gelegt, die es ermöglichen, kompetent über Texte zu sprechen, und das schon von Anfang an”, streicht Johannes Birgfeld, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (NDL) die Vorteile heraus. Das ES I wird wie die Vorlesung durch Tutorien, die in die Recherche und Bibliografie einführen, sowie eine Bibliotheksführung ergänzt. Der Schein wird durch Abgabe einer bibliografischen Hausaufgabe und dem Bestehen einer Klausur am Ende des Semesters erworben.
USI spendet ohne Affären Bamberger Studenten können bis 30. Juni über Bücherauswahl per Internet entscheiden (rw) Aus der Erfahrung, dass bestimmte Bücher in der Universitätsbibliothek nicht vorhanden oder unauffindbar waren, haben die Mitglieder der Unabhängigen StudentenInitiative (USI) ihre Konsequenzen gezogen. Sie spenden der Bibliothek Geld, damit sich diese Situation bald ändert.
Geworben mit Spendenversprechen In ihrem Wahlkampf zu den letzten Hochschulwahlen im Wintersemester 1999/2000 warb die USI mit dem Versprechen, für jeden zur Wahl gehenden Studenten der Fakultät SoWi eine Mark zu spenden. Am 23. Februar wurde ein Scheck über 738 Mark an die Bibliotheksleitung, vertreten durch Dr. Dieter Karasek und Ulrike Tscharntke übergeben. Schon häufiger wurden der Bibliothek größere Geldbeträge von der USI
überlassen, damit der Buchbestand aufgefrischt werden konnte. Dazu wurden verschiedene Lehrstühle der Fakultät SoWi angeschrieben und gebeten, eine Auswahl von zu beschaffenden Büchern zu treffen. Aber auch die Studenten sind gefragt. Bis 30. Juni können sie auf der USI-Homepage (www.usi-ev.de) ihre Wünsche hinterlassen und so mitbestimmen, was in den Bestand neu aufgenommen werden soll. Die USI versteht sich nicht nur als Party-Gruppe, die einmal im Semester die „USI macht MUSI” ausrichtet. Sie engagiert sich in der universitären Hochschulpolitik durch ihre Vertreter in der Fachschaft SoWi, des Senats und des Konvents. Die USI versucht die Situation aller Studierenden zu verbessern, sei es im gesellschaftlichen Bereich, oder eben durch Bücherspenden. Zu den regelmäßigen USITreffen (Di., 20 Uhr, Fachschaft SoWi) sind Gäste willkommen.
British Studies in Bamberg Experten mit interkultureller Kompetenz sollen im neuen Centre for British Studies ausgebildet werden. Das Zentrum für Studien zur Geschichte, Kultur, Politik und Wirtschaft Großbritanniens bietet ein viersemestriges Studium für Postgraduierte an, das mit dem masters degree abgeschlossen wird. Nach der Ausbildung können Berufsfelder der Wirtschaft, der Künste, der Medien und der internationalen Organisation erschlossen werden. Der Kern des Instituts soll aus einem Lehrstuhl für britische Kultur und einem gesponserten für britisches Recht bestehen. Die übrigen Lehrenden und Forschenden sollen aus dem bestehenden Lehrkörper der Universität hinzugefügt werden. Dem Initiator der Idee des Centre for British Studies, Dr. Heinz Walter Lessing, wurde vom damaligen Rektor Professor Dr. Alfred Hierold auf der Einweihungsfeier die Würde eines Ehrensenators der Uni Bamberg verliehen.
Ein Bücherscheck zwischen vielen Büchern. Schon mehrmals spendete die USI Geld, damit der Bestand aufgefrischt werden konnte. Foto: René Witzel
IMPRESSUM. OTTFRIED, die Bamberger Studentenzeitung, erscheint zweimal im Semester, jeweils im Juni und im Juli bzw. im Dezember und im Februar. Herausgeber und Redaktion verstehen OTTFRIED als unabhängiges Organ, das keiner Gruppierung oder Weltanschauung verpflichtet ist. Für namentlich gekennzeichnete Artikel übernimmt der Autor die Verantwortung. Herausgeber: Steffen Meyer-Schwarzenberger, Daniela Schuster. Layout und Redaktion: Franziska Baumgartner (fra), Sonja Funke (sof), Stefan Gagstetter (gag), Jörg Grund (jg), Frank Gundermann (fg), Bernd Hartmann (bh), Melanie Hanik (mha), Silvia Hermann (she), Helge Köhling (hek), Steffen Meyer-Schwarzenberger (sms), Isabel Plocher (ipl), Enrico Rappsilber (erp), Daniela Röll, Melanie Roth (mr), Daniela Schuster (dan), Manuela Stiebe (ela), Meike Vögele (mvö). Anzeigen: Annegret Bieger.
V.i.S.d.P.: Frank Gundermann, Manuela Stiebe. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Oliver Gräser (olg), Frank Kossyk (kos), Johanna Krischker (jkk) Heike Polster (hep), Peter Schiffmann (ps) Björn Schimmeyer (bse), Volker Trautmann (vt), René Witzel (rw). Fotos (soweit nicht anders angegeben): Redaktion. Redaktionsanschrift: OTTFRIED, c/o Steffen MeyerSchwarzenberger, Zollnerstr. 177, 96052 Bamberg, Tel.: 3039710. E-mail:
[email protected] Internet: http://www.ottfried.de
OTTFRIED-Briefkästen: vor den Mensen in der Austraße und Feki. Druck: Meister-Druck, 1650, 96206 Lichtenfels. Auflage: 2000 Stück
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REPORTAGE.
Bambergs stahlharter Trinker Seine erneute Alkoholsucht hat Karl H. schon einiges gekostet - neben jeder Menge Geld auch seinen linken Arm Von Frank Gundermann „Du Stinker!“, schreit Karl H. Im nächsten Moment verzieht er seinen schmalen Mund zu einem breiten Grinsen und fängt glucksend an zu lachen. Karl ist beim Würfeln. Und wenn Karl beim Würfeln ist, dann darf ihn niemand stören, auch nicht sein Spielpartner, der Wirt. Immerhin geht es an diesem Dienstagabend kurz nach 20 Uhr um einen kostenlosen Schnaps. Und den will der 56-Jährige vom Pächter der kleinen Altstadt-Kneipe spendiert bekommen, mit dem er sich regelmäßig auf der „Wiese“’ schlägt. Einem runden mit grünem Filz bespannten Würfelbrett. Chicago und Julia - bei diesen Spielen hat Karl meistens ein glückliches Händchen.
eigenes Ellenbogengelenk haben die Mediziner durch das eines Toten ersetzt. Die restlichen gebrochenen Knochen stützen Edelstahl-Implantate, die mit einem kleinen verschraubten Gestell außerhalb des Arms zusammen gehalten werden. Jede größere Bewegung oder Berührung schmerzt. „Das Schlimmste ist, dass ich mit einer Hand kaum etwas machen kann.“ Selbst der kleinste Handgriff wird somit zur Tortur. Zehn Monate muss Karl H. mit seinem Stahlgestell auskommen. Sechs davon hat er schon hinter sich gebracht. Dann verschwindet die
Schätzung. Immer auf der gleichen Tour durch fünf bis sechs Kneipen. Die beginnt meistens schon um 9 Uhr. Dann trinkt Karl H. seinen Kaffee und sein erstes Bier in einer Gaststätte am Zentralen Omnibus Bahnhof (ZOB). Liest die BILD-Zeitung und den Fränkischen Tag, um sich regional und überregional auf dem Laufenden zu halten. So auch an diesem Morgen, an dem es ihm besonders schlecht geht. Zwei Tage zuvor war er im Treppenhaus mit seiner linken Seite gegen das Geländer gefalllen. „Als ich zu meiner Wohnung hoch bin, ist plötzlich das Licht ausgegan-
Linker Arm sollte amputiert werden Allerdings kann er dazu nur die Rechte benutzen. Die linke Hand und den Unterarm hat er schlaff auf seinem Oberschenkel abgestützt. Eigentlich ist es ein Wunder, dass Karl H. überhaupt noch einen linken Arm hat. „Den wollten die mir damals eigentlich gleich amputieren“, sagt er, zieht kurz an seiner Zigarette und trinkt einen Schluck Bier. Die, das waren die zuständigen Ärzte im Bamberger Klinikum. Am 6. Dezember 1999 wurde Karl mit dem Rettungswagen in die Notaufnahme gebracht. Rund 45 Minuten nach seinem schweren Sturz, bei dem er sich einen offenen Bruch am linken Unterarm zuzog, das Ellenbogengelenk zertrümmerte und weitere Frakturen in Elle und Speiche erlitt. Eine halbe Stunde lang lag der damals 55-Jährige hilflos auf dem erhöhten Gehsteig im Vorderen Graben bis ihn schließlich ein Passant fand. „Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie mir den Arm gleich abgenommen hätten“, sagt er und unterdrückt die aufkommenden Tränen. Der diensttuende Oberarzt hatte die Amputation damals abgelehnt, stattdessen wurde eine komplexe Notoperation durchgeführt. Seitdem leidet Karl H. unter starken Schmerzen. Sein
Volle Dröhnung mit geringer Wirkung: Bis zu fünf Liter Bier trinkt Karl H. täglich gegen seine Schmerzen. Auf Medikamente muss er dabei verzichten „Baustelle“ bzw. „Selbstschussanlage aus ehemaligen DDR-Beständen“, wie der Frührentner die Stütze zynisch nennt. Ohne meinen Humor...“, sagt er und atmet tief durch, „...ohne meinen Humor wäre ich schon längst durchgedreht.“ Der schwere Sturz ist nicht der erste Rückschlag, den der 56-Jährige verkraften muss. Denn: Karl ist Alkoholiker. Acht bis zehn Halbe trinkt er auf den Tag verteilt, so seine
„Baustelle“, nennt der 56-Jährige das Edelstahlgestell mit dem sein zertrümmmerter linker Arm seit sechs Monaten zusammengehalten wird Fotos: fg
gen.“ Oben angekommen, war der Ärmel seines T-Shirts blutverschmiert und das Gestell mit den Schrauben leicht verschoben. Seitdem sind die Schmerzen noch stärker geworden.
Statt Verständnis nur Spott und Hohn Mit zitternden Fingern steckt sich Karl H. seine dritte Zigarette in Folge an. Der Schweiß steht ihm auf der Stirn, bei jedem Atemzug hebt und senkt sich sein Brustkorb fast krampfartig. Die bauchige Kaffeetasse klappert gegen seine Zähne, während er hustend versucht möglichst schnell und unauffällig einen großen Schluck hinunterzuwürgen. Dass ihn die anderen Gäste dabei beobachten, das weiß Karl. Trotzdem will er einigermaßen den Schein wahren und nicht auffallen. Der Versuch, an die Theke und die dort liegende BILDZeitung zu kommen, wird jedoch zum Fiasko. Mehrmals stützt sich Karl mit der rechten Hand auf dem breiten Tisch ab und bemüht sich erfolglos, aufzustehen. „Du schaffst es schon, du kannst ja rüber zittern“, lautet der trockene Kommentar des Wirts. Karl H. ist solche Sprüche schon gewöhnt. Trotzdem gibt er nicht auf. Immer wieder unternimmt er neue Anläufe. Bis er es endlich schafft, seinen ausgemergelten Körper hoch zu hieven, und mit den dürren Fingern nach der Zeitung greift. „Das ist auch so eine Scheiße, dass sich die anderen immer nur lustig machen“, sagt er. „Die wissen ja gar nicht wie mies das ist, wenn man alles nur mit einer Hand machen kann, und man es absolut nicht gewöhnt ist.“ Besonders fürchtet sich Karl vor dem Gang durch die Innenstadt, was für ihn ein regelrechter Spießrutenlauf ist. Da er meistens über dem Gestell eine bourdeauxfarbene Sommerjacke trägt, ist seine Verletzung für Passanten nicht erkennbar - obwohl er den linken Arm merkwürdig abwinkelt. „Wenn die mich anrempeln ... das ist die Hölle“,
sagt der gebürtige Bamberger und zieht die Augenbrauen hoch. Auch der Versuch seine täglichen Schmerzen mit Alkohol runterzuspülen, funktioniert in letzter Zeit immer schlechter. „Ich hab zwar Schmerztropfen, die sind allerdings an der Grenze zu Morphium.“ Wenn er die einnehme und ein Bier nur schief anschaue, „dann beutelt´s mich durch die Gegend wie einen Tanzbären.“ Deshalb setzt Karl H. ausschließlich auf Alkohol.
Mit 14 Jahren das erste Bier getrunken Den ersten Kontakt mit Bier hatte er im Alter von 14 Jahren. Damals ging er noch auf die Wunderburg-Volksschule. Ab und zu traf er sich nach dem Unterricht noch mit seinen Kumpels Elmar, Hans und Jürgen. Dann ging`s zum Karteln in die nahegelegene Haingaststätte. Wer bei „66 überkreuz“ verlor, der musste schon mal die ein oder andere Runde Bier springen lassen. Regelmäßig zu trinken begann Karl aber erst bei der Bundeswehr. „Über den Tag verteilt habe ich im Durchschnitt etwa sechs Bier getrunken.“ Mal mehr, mal weniger. Aufgefallen sei es nicht. „Die haben ja eh alle gesoffen.“ Zurück in Bamberg arbeitete der damals 21-Jährige ein Jahr lang als Glasschleifer. Die täglichen sechs Bier trank er weiterhin. In den nächsten Jahren blieb Karl - trotz mehrerer Arbeitsplatzverluste - bei seinem konstanten Alkoholkonsum. Erst mit 40 absolvierte er erfolgreich eine dreimonatige Entziehungskur in Furth im Wald. 10 Jahre lang war Karl H. anschließend trocken und engagierte sich ehrenamtlich als Schriftführer und Suchtberater für das Blaue Kreuz. Wie vielen Leuten er geholfen hat, das weiß er heute nicht mehr genau. „Einige haben es geschafft, andere sind rükkfällig geworden.“ Dass Karl H. unter ihnen sein würde, hätte er nicht gedacht. Eigentlich lief alles gut, bis vor drei Jahren. Da war er mit seiner Minigolf-Mannschaft auf Meisterschaft im unterfränkischen Ostheim. Sauheiß sei es an diesem Tag gewesen, sagt er. „Mindestens 35 Grad im Schatten.“ Als er sein gewohntes Mineralwasser be-
stellte, bekam er eine Flasche, die außerhalb des Kühlschranks lag. „An der haste dir fast die Pfoten verbrannt. Und im Kühlschrank, da gab es nur eisgekühltes Weizen.“ Eins kann ja nicht schaden, dachte sich Karl H. Insgesamt zwei Weizen trank er an diesem Tag. Dann war vorläufig Pause. Drei Tage lang. „Eins könnte ich wieder trinken, habe ich mir gedacht.“ Aus einem wurden drei, und drei Wochen später war Karl bei täglich einem Kasten Weizen angelangt. Mehr als je zuvor. In den letzten zwei Jahren kam erstmals noch Schnaps hinzu. Mit Hochprozentigem ist Karl mittlerweile jedoch sehr vorsichtig. Seine Leber kann den Alkohol nur noch schlecht verarbeiten. 3,5 Promille ergab allein die Blutuntersuchung kurz nach seinem schweren Sturz. „Dabei habe ich am 6. Dezember nur acht Bier getrunken.“ Nach drei Tagen im Krankenhaus fiel Karl H. in ein Trockendelirium, da er das vom Arzt vor dem Essen verordnete Bier nicht regelmäßig trank, und somit sein Alkoholpegel sank.
Alkohol vom Arzt verordnet Hätte er die Folgen geahnt, hätte er es wahrscheinlich getrunken. Im Delirium suchte Karl die Toilette auf, wo er sich ein im Zeigefinger- und Unterarmknochen separat verschraubtes Gestell mit brachialer Gewalt herausriss. Resultat: ein gebrochener Zeigefinger und am Gestell „hing noch ein richtiger Batzen Fleisch.“ Konsequenz: Karl wurde auf die geschlossene Abteilung der Nervenklinik St. Getreu verlegt. Nach kurzem Aufenthalt und der Verabreichung eines Alkoholersatzes ging es ihm wieder besser, und er durfte zurück ins Klinikum. Drei Monate später erfolgte seine Entlassung. Demnächst muss er wahrscheinlich erneut ins Klinikum. Die Schmerzen werden immer stärker. Für die Zukunft hat Karl H. nur einen Wunsch: Wieder Trocken werden und bleiben. „Solange aber die ScheißSchmerzen da sind, wird es kaum klappen“, sagt Karl H. und wischt sich mit einem zerknitterten Taschentuch über die Augen.
CAMPUS.
Vom explodierten Rathaus Mit dem Gratis-Wissenskick der „kleinen Lions“ einen Schritt weiter in Bambergs Kultur (mr) Das Rathaus war früher ein Munitionsdepot, das auch tatsächlich einmal wegen eines Blitzeinschlags explodiert ist. Herrscher Heinrich II ging eine ungewöhnliche Liebesheirat mit Kunigunde ein. Sein Reich war ihm wohl schon groß genug? Und der Dom ist während der ersten 200 Jahre seines Bestehens auch gleich zweimal niedergebrannt. So oder ähnlich könnte man die einstündige Stadttour mit Steffi von den Leos zusammenfassen. Die Leos, das sind die „kleinen Lions“ - die Jugend im Lions-Club, wurden erst vor eineinhalb Jahren von einer eifrigen Kunststudentin neu gegründet. Auf der Suche nach weiteren Interessierten blieb sie meist unter ihresgleichen, weshalb die Leos wohl auch bei den meisten anderen Fakultäten einen sehr geringen Bekanntheitsgrad besitzen.
Kühles Eis für heißes Blut Die gemeinnützigen Aktivitäten der Leos reichen von Hausaufgabenbetreuung für ausländische Kinder über eine Essensausgabe für Obdachlose bis zur Mithilfe bei Blutspendenaktionen. Die nächste findet am 8. Juni von 8 bis 16 Uhr in der Feki statt. Alle Mutigen werden mit einem Eisgutschein über drei Mark belohnt. Auf grund der relativ kleinen Mitgliederzahl der Leos in
nung. Ebenso wurde der Dom - ganz gegen die Traditionen - nach westen ausgerichtet, wie sein Vorbild in Rom. Die verschiedensten Legenden ranken sich um den berühmten aber enttäuschend unscheinbaren Bamberger Reiter. Wer eigentlich dargestellt sein soll, ist unklar, man hat sich jedoch auf einen gewissen König Stefan, den ersten König von Ungarn, geeinigt. Doch bei ständig wechselndem Forschungsstand sollte man sich - bei Interesse - wohl besser auf dem Laufenden halten.
Stadtführungen für alle Altersklassen Eine Stadtführung ist interessant aber auch anstrengend. Daher ist das Foto: mr abschließende Bierchen im Domherrenhof ein Muss Bamberg kooperieren sie für grössere Aktionen auch oft mit dem Schwesterverein in Nürnberg. Durch die internationale Verflechtung der Organisation kommen außerdem Kontakte mit Jugendlichen aus aller Welt zustande. Als Beweggrund, bei den Leos mitzumachen, gibt Schatzmeisterin Sibylle vor allem aber soziales Engagement an. Natürlich gab es auch weitere interessante Facts, die die Stadtführung vermittelte, zum Beispiel dass das Rathaus mitten in die Regnitz gebaut werden musste, damit sich weder der Klerus auf der Berggebietsseite, noch das han-
deltreibende Volk auf der Insel benachteiligt fühlte. Deshalb wurde einfach eine künstliche Insel aufgeschüttet. Später hatte dies dann auch durchaus seinen Nutzen, etwa bei einem Brand im Rathaus, der sich dadurch nur geringfügig ausbreiten konnte. Die prunkvolle Gestaltung der Stadt wird übrigens auf Kaiser Heinrich II. zurückgeführt, der einen Vergleich seiner Regierungsstadt, damals Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches, mit Rom nicht scheute. Belohnungen für die Verschönerung des eigenen Fachwerkhauses waren an der Tagesord-
Mit der Besichtigung der Hofhaltung, der Residenz und des Rosengartens mit Blick auf den Michelsberg endete die Tour. Steffi merkte man ihre Erfahrung als Stadtführerin für alle Altersklassen an, und es hat jeder noch etwas dazu lernen können. Nun sollten wir also für demnächst anstehende Besuche aus der Heimat gerüstet sein. Bei anschließender Einkehr im Domherrenhof erzählten uns die Leos von ihren Aufgaben und initiierten Aktivitäten. Neue Mitglieder sind natürlich immer gerne gesehen. Wer Interesse hat kann sich bei
[email protected] melden oder bei einem der Treffen vorbeischauen die jeden zweiten Montag um 20 Uhr im Orlando (nächstes am 15.Juni) stattfinden.
Voraussetzung: Geduld Verfahren auf der Datenautobahn - unübersichtliche Uni-Homepage stiftet Verwirrung (mha) Da sitze ich nun -eine junge, dynamische, voller Optimismus sprühende Bremerin- fast 550 km von meiner Traumuniversität Bamberg entfernt. Studieren möchte ich dort und zwar Politikwissenschaften. Nun suche ich alle möglichen Informationen: Die Homepage der Uni zu finden ist dabei nur der Anfang eines ersten kläglichen Versuches: Immer weiter durchklickend stelle ich fest, dass mein eingeschlagener Weg doch der Falsche ist. „Studiumangebot im Überblick“ - hört sich anfangs noch fantatstisch an. Verwirrend sind nur die Links am Rand, die sonst doch mitten im Text beim Angebot selbst angeordnet waren. Weiter geht es zu der Anordnung der „Studiengänge nach Alphabet“. Jetzt ist wieder alles im Lot - ich bin hochmotiviert. Aber man soll sich ja nie zu früh freuen. Endlich bei der „Fakultät SoWi stellt ihre Studienangebote vor“ angekommen, lese ich fast noch mal das
gleiche wie eben, aber endlich mit dazugehörigen Links, die mich glücklich machen. Nun habe ich freien Blick auf den Bereich der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen. Siehe da, „Informationen für Studierende“. Hört sich gut an, bin zwar noch keiner von der Sorte, will es aber schleunigst werden. Immer noch meine heißbegehrte Studienordnung im Hinterkopf, klicke ich „Politikwissenschaften“ an. Mein Herz hüpft: Endlich, da ist sie! Nur noch einen Mausklick entfernt und ich weiß alles, was ich zu erfahren gehofft habe. Und nicht nur die Studienordnung steht direkt vor meinen leuchtenen Augen: Auch die Links zu dem Studienführer, die Prüfungsordnung, allgemeine Informationen - herrlich! Aber ich jubel zu früh, gebe mich meinem raschen Erfolg zu schnell hin: Enttäuscht lese ich mir „meine Studienodnung“ immer wieder durch: „Die
Seite wurde nicht gefunden!“ Und was soll ich nun machen? Nach ewigem Überlegen rufe ich in der Uni an. Ärgerlich, dass das Sekretariat für Politikwissenschaften nur morgens geöffnet hat. Meine Laune verschlechtert sich zunehmend. Viele Möglichkeiten habe ich ja nun nicht mehr. Entweder ich suche mir eine andere Uni oder ich gebe mich geschlagen. Nein - nicht mit mir! So schnell gebe ich nun wirklich nicht auf. Nicht ich, als angehende Politologin. (Vielleicht sogar in Bamberg, der abend ist noch lang)
Allgemeine Infos anklicken Also starte ich einen erneuten Versuch: Wieder zur Homepage der Uni, den gleichen Kram noch mal. Was soll ich nun anders machen? Diesmal wähle ich nicht den Pfad der „Politikwissenschaften“, was nahe liegt, sondern klicke mich zu den „Allgemeinen Informationen zur Falkultät“. Hört sich zwar nicht falsch an, aber allgemeine Infos suche ich eigentlich nicht. Doch ich merke, mit logischem Denken kommt man nicht weiter. Und da ist sie wieder: Die Seite mit den „Informationen für Studierende“. Diesmal ganz anders aufgebaut und viel ausführlicher. Langsam kommt auch mein Kreislauf in
Beim Suchen auf der Uni-Homepage ist viel Zeit und Geduld gefragt Schwung. Was sehen meine ermüdeten Augen? Eine Sortierung nach den „Sozialwissenschaftlichen Studiengängen“ und direkt darunter angeordnet: mein Herzensfach Politikwissenschaften. Voller Hoffnung lasse ich meine linke Maustaste über den 998. Link schnellen - oh, welch Freude! Der Acrobat Reader öffnet sich...und da ist sie: Meine lang ersehnte Studienordnung, für die ich nun meinen kostbaren Abend geopfert habe, unzählige Wutausbrüche überleben und mein halbes Vermögen investieren musste. Bamberg - ich komme doch noch!
Poetik-Prof (mvö) Der Schriftsteller Marcel Beyer übernimmt im SS 2000 die Poetik-Professur der Uni Bamberg. Unter dem Titel „Marcel Beyers Kinderstunden“ wird er vier öffentliche Vorlesungen halten, die jeweils donnerstags im Hörsaal 122 der U5 um 20.15 Uhr beginnen. Der 1965 in Tailfingen geborene Beyer studierte Germanistik, Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft in Siegen und war als „Writer in Residence“ am University College in London und an der University of Coventry in Warwick tätig. Er hatte von 1990 bis 1993 das Lyrik-Lektorat bei der Zeitschrift „Konzepte“ inne, ist seit 1992 Mitarbeiter des Musikmagazins „SPEX“ und erhielt bereits zahlreiche Literaturpreise, darunter 1997 den Uwe-Johnson-Preis. Mit dem Roman „Flughunde“ konnte er 1995 einen Bestseller veröffentlichen, der auch von der Kritik hoch gelobt wurde. Darin läßt er abwechselnd Joseph Goebbels älteste Tochter Helga und einen Tontechniker, der die menschliche Stimme kartografieren will, zu Wort kommen. Die Vorarbeiten zu diesem Roman wurden bereits 1991 auf dem Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt ausgezeichnet.
Schweres Lyrikverständnis Neben seinem epischen Werk ist Marcel Beyer immer auch als Lyriker tätig gewesen. Das Verständnis seiner Gedichte wird dem Leser nicht leicht gemacht, aufgrund Beyers Montageverfahren aus Wort- und Satzellipsen, harten Zeilenbrüchen und umgangssprachlichen Sprechakten. Dennoch lohnt es sich sicherlich, die eine oder andere „Kinderstunde“ mit ihm zu verbringen, nicht zuletzt, weil Marcel Beyer selbst überzeugt ist, dass „ein Gedicht ein Geheimnis zur Sprache bringt, ein Geheimnis zeigt, nicht verrätselt, aber vielleicht rätselhaft...“ Die Vorträge finden am 29. Juni, 6. Juli, 13. Juli und 20. Juli 2000 jeweils donnerstags im Hörsaal 122 der U5 statt, Beginn ist um 20.15 Uhr. Als Vorgeschmack hier ein Zitat aus „Das Menschenfleisch“: Ein Fetzen Haut löst sich ab, fällt zu Boden, oder er bleibt an einer Kante hängen, wo sie sich gestoßen hat, so daß man dieser Schrank sein möchte. André Breton fragt: da Sie von der Beziehung der Haut zu dem Darunter sprechen, glauben Sie nicht, daß es Anlaß gibt, den Kosmetikern zu mißtrauen? Wie Beyer auf solche Texte kommt beantwortete er in einem Interview mit Heiko Wichmann: „Das sind komplizierte Rituale. Ich habe mich schon mit anderen darüber unterhalten. Bei einigen geht das über Gerüche, bei anderen mit Hilfe von Getränken. Bei welchem Krach kann man arbeiten? Einige haben keine Schwierigkeiten, neben der Autobahn zu sitzen, aber wenn ein Kind auf der Straße schreit, wirft sie das aus der Bahn. Ich brauche nicht die Stille. Meine Techniken sind unterschiedlich, je nachdem ob es um Prosa oder um Gedichte geht. Ich komme ja von der Lyrik her und habe eine lyrische Herangehensweise. Mit Lyrik habe ich angefangen. Ein Gedicht kann einfach aus Notaten bestehen. Sachen, die man aufgeschnappt hat und dann mit anderen in Beziehung setzt. Bei der Prosa ist es vor allem wichtig, bei jedem neuen Ansatz wieder einen Überblick zu gewinnnen. Wenn ich zwischendurch rausgerissen werde, kann ich nicht mehr weiterschreiben.
CAMPUS.
Humor: Wadde sagge Du de da? Psycho-Prof über die Auswirkungen der Entertainmentkultur und deren wachsenden Einfluss auf die Spaß-Gesellschaft Von Frank Gundermann Für Lothar Laux war es das erste Mal. Das erste Mal, dass er bei einem öffentlichen Vortrag als „Batman“ auftrat. Mit schwarzer Gummimaske und Plastik-Brustpanzer präsentierte sich der Psychologie-Professor vor rund 80 Studenten als amerikanischer Fledermaus-Comic-Held. „Das Selbst in der Entertainmentkultur“ war der Titel des Vortrags, den Laux im Cafe Jenseits hielt. Er fand im Rahmen der Vortragsreihe statt, die die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) zum Thema „Zeit“ veranstaltet. „Die Maske ist ein gutes Mittel, um auf das Phänomen der „Gottschalkisierung“ von Interaktionsformen aufmerksam zu machen“, sagte Laux. Unter „Gottschalkisierung“ verstehe man die Entwicklung unserer Gesellschaft in Richtung Entertainment- und Inszenierungskultur. Dies beschränke sich nicht allein auf das Fernsehen und die neuen Medien, sondern zeige sich mittlerweile auch im Ausbildungs- und Psychotherapiebereich. „Vor allem Großkonzerne setzen bei Umstrukturierungsmaßnahmen immer häufiger Unternehmenstheater ein“, erklärte Caroline Spielhagen, Mitreferentin von Laux und Assistentin am Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie. Um den Mitarbeitern die Angst vor betrieblichen Veränderungen zu nehmen, organisieren Firmen Theaterworkshops: „Dabei muss jeder mitmachen, vom Chef bis zur Sekretärin. Gemeinsam wird ein humorvolles Drehbuch erarbeitet, es
Mit Sonnenbrille, Glitzerfummel und Dauergrinsen: Stefan Raab, Meister der Selbstpräsentation, erreichte beim Foto: Internet Grand-Prix in Stockholm mit seinem Nonsens-Song „Wadde Hadde du de da“ einen Achtungserfolg. wird die dramaturgische Gestaltung und die Rollenverteilung festgelegt.“ Wichtig sei, dass niemand sich selbst spiele, sondern jeder einen anderen Mitarbeiter darstelle. Denn nur dann verändern sich die emotionalen Einstellungen und „man nimmt die Dinge aus der Perspektive einer anderen Per-
son wahr“. Auf diese Weise ließen sich Fakten besser auf den Punkt bringen. „Auch die Handlungsfähigkeit von Führungskräften kann so durch Witz und Humor erweitert werden“, sagte Spielhagen. Eine weitere aktuelle Entwicklung, bei der das Lachen im Mittelpunkt steht, ist
EXPO 2000 - wir kommen!
Englisch für jedermann Neu eröffneter „Bookingham Palace“ fördert interkulturellen Austausch
Die stolzen Inhaber des English Bookshop: Anny Maurer, John Vincken und Pablo Hartmann (olg) Wer in Bamberg bislang Bücher in englischer Sprache suchte, der hatte kaum Auswahl, musste lange Bestellzeiten in Kauf nehmen oder tief in die Tasche greifen. Ein Missstand, der seit kurzem behoben ist: John Vincken, Anny Maurer und Pablo Hartmann eröffneten den ersten „English Bookshop“ in Franken, gleich neben der Bahnhofspost. Insbesondere Studierende wollen die drei Inhaber des neuen Buchpalastes ansprechen: An der Uni sei der Bedarf an Büchern in englischer Sprache besonders groß, meint John Vincken, Fachvertreter für Wirtschaftsenglisch an der Bamberger Universität. Für Anglisten werden seinen Worten zufolge regelmäßig die jeweiligen Semestertexte angeschafft, vor allen Dingen die großen Klassiker, daneben aber auch Wörterbücher, Grammatiken und Software. Einen weiteren Schwerpunkt im Angebot bildet moderne Literatur. „Wir wollen immer einige Titel der amerika-
nischen und britischen Bestsellerlisten im Regal haben“, betont John Vincken, der selbst ein Liebhaber zeitgenössischer Romane ist. Für Studierende der Fakultät Sozialund Wirtschaftswissenschaften werden neben englischsprachigen Titeln seit kurzem auch Lehr- und Handbücher auf Deutsch angeboten: Standardwerke zu Statistik, BWL und Marketing sowie wichtige Gesetzestexte sollen das Programm erweitern.
Lesestoff für Hartgesottene Von dem neuen „Bookingham Palace“ dürften sich aber auch Schüler, Lehrer, Dozenten, Globetrotter und Angehörige der Bamberger US-Army angezogen fühlen. Neben Lehrmaterial bietet das „Bookshop“-Team Lesestoff für die Freizeit an: Für Hartgesottene gibt es „Crimiges“ von Stephen King und anderen Gruselspezialisten. Es mangelt
die Gründung von Humorvereinen und der ersten deutschen Humorkirche, die vor eineinhalb Jahren in Wiesbaden ins Leben gerufen wurde. Nicht das Verspotten der Religion ist der Sinn des „lächerlichen Gottesdienstes“, sondern die Möglichkeit zum Ausspannen und zur Stressbewältigung, erfuhren die Zu-
hörer von Laux. „Trotz dieser positiven Formen von Entertainmentkultur und Selbstinszenierung gibt es aber auch gewisse Risiken“, erläuterte Laux. Solange histrionische Persönlichkeiten - das sind Menschen, die zu ausgeprägter Selbstdarstellung und -dramatisierung neigen - ihr eigenes Verhalten als Rollenspiel erkennen und ihre Zuschauer diese Darbietung genauso beurteilen, sei dies „ein hervorragendes Mittel, um soziale Beziehungen zu gestalten“. Beispiele dafür sind Entertainer wie Harald Schmidt, Stefan Raab oder Guildo Horn. „Problematisch wird es allerdings dann, wenn das Rollenverhalten zwanghaft ist, wenn die betroffene Person sich auch in kritischen Situationen selbstdramatisiert, sich somit selber schädigt, und vom Publikum abgelehnt wird.“ Die Folgen einer solchen Persönlichkeitsstörung seien ausgeprägter Narzissmus und Egozentrismus. Abschließend demonstrierte KarlHeinz Renner, Assistent am Lehrstuhl für Psychologie, mit dem „traurigsten aber auch kürzesten Liebeslied“, dass auch in den Referenten ein histrionischer Funke schlummert: Mit angeklebtem Schnurrbart, Scherzbrille und Gitarre begeisterte er die Zuhörer mit dem Lied, bei dem er sich nur noch „an den Refrain und nicht mehr an die 15 Strophen“ erinnern konnte. Den ersten Preis beim Schlager-Grandprix gab es für diese Darbietung zwar nicht, jedoch den stürmischen Applaus des Publikums.
Foto: olgrt
nicht an „Fantasy“-Büchern für Anhänger des Irrealen, und auch Reiseliteratur ist beim Herumstöbern im „Bookingham Palace“ zu finden. Der studierte Anglist und Lehrer an der Bamberger Euro-Schule, Pablo Hartmann, zeigt in Richtung „Children’s Corner“: „Auch Comic-Freunde und Kinder kommen bei uns nicht zu kurz.“ Um eine Alternative zur unpersönlichen Internetbestellung bieten zu können, möchte John Vincken mit seiner Kundschaft ins Gespräch kommen. Er möchte beraten und Anschaffungsvorschläge entgegennehmen, auf Wunsch auch auf Englisch, schließlich ist er gebürtiger Liverpooler. Doch wird im „Bookingham Palace“ nicht nur mit Büchern gehandelt. Das Team, zu dem auch die Fotografin Anny Maurer gehört, plant Lesungen mit anglophonen Schauspielern und Autoren. Auf diese Weise könnte der neue „Bookshop“ zum Treffpunkt füreinen interkulturellen Austausch avancieren.
Supersonderriesenspaßbilligangebot Von der EXPO mag man halten, was man will - vor allem wenn man sich den Eintrittspreis von 69 Mark pro Tag und Nase anschaut. Zusätzlich müsste noch ein attraktives Rahmenprogramm her. Zum Beispiel 22 Mark fürs Bettchen inklusive Frühstück, Transfer zum Gelände, Museumspass, Disco, Konzerten, Kabarett, Beachvolleyball, Freeclimbing und Freibadspaß. Da kann man zur Weltausstellung eigentlich gar nicht mehr „Nein“ sagen, auch wenn einem die 69 Mark für das Ticket nicht erspart bleiben. Clever gemacht vom Stadtjugendring Wolfsburg. Er hat das Jugendcamp zur EXPO 2000 initiiert, das unter anderem Studenten Lust auf das Spektakel machen soll. Das Motto der Ausstellung „Mensch-Natur-Technik“ zu moderaten Preisen und in viel Spaß verpackt. Und wer dann noch was für seine Bildung tun will, kann sich das Projekt Kreislaufwirtschaft der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel ansehen.
Noch Fragen? Der Stadtjugendring Wolfsburg sendet interessierten Studenten gerne seine Informationsbroschüre zu. Kurze Mail an
[email protected] genügt. Man sollte nicht davor zurückschrecken, mit der Bahn anzureisen. Erst einmal in Hannover angekommen, führen allein vom Hauptbahnhof sieben Stadtbahnlinien zum Messe-Gelände. Detaillierte Informationen zur Ausflugsplanung gibt es im Internet unter www.jzp.de/expo oder unter der Telefonnummer 05365 9895-0.
DOMSCHERGE.
Augenzeugen der Ewigkeit Mit den Skulpturen von Igor Mitoraj wird die Bamberger Altstadt zum Kunst-Mekka Von Oliver Gräser Mit 23 Skulpturen von tragischer Schönheit zieht der polnische Bildhauer Igor Mitoraj am 14. Juli in die Bamberger Altstadt ein. Die Schau des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia verspricht eine geballte Ladung hochkarätiger Kunst von monumentalen Ausmaßen bis zu fünf Metern. Mumienhaft bandagierte Köpfe. Torsi von klassischer Eleganz, mit Rissen durchsetzt. Augen- und stirnlose, bis zur Hälfte reduzierte oder vernarbte Gesichter aus Bronze: Dem Eindruck des Rätselhaften und Melancholischen kann sich kein Betrachter entziehen.
Die Seele eines Körpers darstellen Igor Mitoraj will „die Seele eines Körpers“, nicht die äußere Hülle aus Haut und Haar zur Darstellung bringen. Innerlichkeit bedeutet für ihn die leidvolle Erfahrung des Lebens, die bei seinen Skulpturen die Spanne ganzer Zeitalter umfasst. Als Zeugen der Ewigkeit ist sie ihnen auf den Leib geschrieben, ins Gesicht eingemeißelt. Inspiration findet Mitoraj in der Formen- und Motivvielfalt antiker Kunst, ohne jedoch in simpler Nachahmung zu verharren. Er fragmentiert die klassischen Ideale vielmehr und schafft Ruinen, Überbleibsel einer verlorenen Ganzheit, die der fantasievolle Betrach-
Igor Mitoraj und seine Köpfe bei der Ausstellung in Eltville: rechts die Skulptur „China Moon“ ter erahnen kann. Dem Publikum von heute soll dabei der Zerfall zeitlos klassischer Werte bewusst werden. Igor Mitoraj wurde 1944 als Sohn einer ins Erzgebirge deportierten Polin geboren. Er überlebte den Angriff auf Dresden und kehrte nach Kriegsende nach Polen zurück. Als 19-Jähriger studierte Mitoraj an der Krakauer Kunstakademie, später auch in Paris. Heute lebt er
vorwiegend in Italien und stellt weltweit erfolgreich aus, zuletzt in Florenz und Eltville bei Wiesbaden. Künstlerhausdirektor Dr. Bernd Goldmann, der die Skulpturen in Florenz ausgesucht hat, ist von dem Erfolg der Schau überzeugt. Qualität passe seinen Worten zufolge überall hin. Neben den bewährten Standorten der Ausstellungen von Botero und Avra-
Romane aus alter Zeit Tanja Kinkel spricht über die Hintergründe des Schreibens (ipl) Was bewegt einen Autor dazu, über ein bestimmtes Thema zu schreiben? Die gebürtige Bambergerin Tanja Kinkel, Bestsellerautorin historischer Romane, klärte ihre Leser am Samstag, dem 13. Mai, in der Villa Dessauer über ihre Beweggründe auf. „Meine Romane - Hintergründe und Motivationen“ lautete ihr Beitrag zur Reihe „Literaturlandschaft Franken“. Sie gestaltete diesen erstmals als eine Mischung aus Lesung und erklärendem Vortrag. Aus jedem ihrer Romane stellte sie eine Szene vor und erklärte, wieso sie diese Thematik verarbeitet hat: Ein Grundinteresse an einer Zeit oder eine faszi-
nierende Persönlichkeit gaben immer den Anstoß zum Schreiben. Die vorgelesenen Szenen behandelten stets den Kern der Handlung. Tanja Kinkel schlüpfte beim Lesen in die Rollen der Personen, drückte deren Gefühle aus und gab dem Zuhörer somit intensiven Einblick in den Roman. Die Wurzeln ihres ersten Romans „Wahnsinn, der das Herz zerfrisst“ reichen bis in ihre Schulzeit zurück. Im Englischunterricht lernte sie den Dichter Lord Byron kennen. Er faszinierte Tanja Kinkel, sie las Texte von ihm und über ihn und machte Byron schließlich zur Hauptfigur des Buches.
Bookingham Palace GbR
Es sind oft Machtmenschen wie Byron, die Tanja Kinkel fesseln und um die sie ihre Romane aufbaut. So entstand auch „Die Löwin von Aquitanien“. Beschrieben wird das Leben der Eleonore von Aquitanien, die „eines der ungewöhnlichsten Leben für eine Frau im Mittelalter führte“, so die Autorin. Doch nicht nur historische Persönlichkeiten kommen in ihren Romanen vor, sondern auch erfundene. Wenn eine Figur erfunden werde, könne man alles, was einen interessiere, in ihrem Leben vorkommen lassen, erklärte Kinkel. Richard, der Held aus „Die Puppenspieler“, ist der erste, dessen Leben die 30-Jährige im Rahmen der historischen Gegebenheiten selbst gestaltet hat. So konnte sie die Welten von Kunst und Kommerz verbinden, die Fugger, Medici und Borgia auftreten lassen.
Recherchen in ganz Europa
The English Bookshop Choose your favourite book from a wide selection of contemporary British or American fiction. Can’t find your book? We’ll order any English or German book for you. Set texts for BWL, VWL, Political Science and Sociology also available.
John Vincken, Pablo Hartmann, Anny Maurer
Luitpoldstr. 50 (next to the post office) 9 60 52 Bamberg Tel. (0951) 9 23 08 87 mail:
[email protected]
Opening hours: Monday thru Friday from 13.00 till 18.00 Saturday from 10.00 till 14.00
Die Renaissance, in der die Handlung spielt, hätte sie seit Jahren schon interessiert, erklärt die Autorin. „Das Interesse für ein Thema lässt nicht nach, wenn man einen Roman geschrieben hat“, betonte sie. So musste sie sich bei der Recherche für „Die Puppenspieler“ über ganz Europa informieren: Während überall die Neuzeit anbrach, herrschten in Spanien noch die Mauren. Doch erst der Besuch der Alhambra in Granada brachte sie dazu, darüber zu schreiben: „Mondlaub“ entstand. Der Weg zu „Die Schatten von LaRochelle“ gestaltete sich etwas verwickelter. Nach der Lektüre von „Die drei Musketiere“ wollte sie eigentlich über Mylady Belle de Winter schreiben. Doch bei ihren Nachforschungen stellte sich heraus, dass sie Kardinal Richelieu viel mehr interessierte. „Die Fragen werden anders“, erklärte Tanja Kinkel, „man fragt nach den Opfern, die gebracht wurden.“ Ihr neues Werk „Unter dem Zwillingsstern“ entstand aus Interesse an der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die Beschäftigung mit dieser Epoche warf in ihr die Frage auf, was sie damals getan hätte. „Ich glaube nicht, dass es eine Patentantwort gibt“, stellt sie fest.
Foto: olg
midis, solle diesmal auch vor der Sinfonie, dem Stadtarchiv und auf dem Michelsberg ausgestellt werden. Wie bei Botero werden Zeichnungen die Schau abrunden: Dem Besucher bietet sich die Gelegenheit, einen Eindruck in den Entstehungsprozess der Plastiken zu gewinnen. Ein Drittel der 50 Kohlezeichnungen entstammen der Gemäldegalerie Uffizien in Florenz.
Brecht im Freien (ipl) Die Calderón-Freilichtspiele in der Alten Hofhaltung sind seit 1973 ein Höhepunkt in Bambergs Kulturlandschaft. Dieses Jahr spielt das ETAHoffmann-Theater „Das Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht. Premiere ist am 1. Juli. Das Schauspiel in 15 Bildern erzählt das Leben des italienischen Astronoms und Physikers Galileo Galilei, der von 1564 bis 1642 lebte, eine Zeit des Umbruchs. Brecht benutzt den historischen Stoff, um eine aktuelle Problematik zu erhellen, denn den Anstoß zum Schreiben gab ihm die Spaltung des Uran-Atoms. Die Frage nach der moralischen Verantwortung eines Wissenschaftlers steht im Vordergrund: Ist der wissenschaftliche Fortschritt auch der Fortschritt der Menschheit? Galilei will das kopernikanische Weltbild beweisen, was ihm auch mit Hilfe des Fernrohrs gelingt. Die Entdeckung bringt aber einen Konflikt mit der Obrigkeit mit sich, und seine Lehre wird verboten. Bald tritt die Inquisition auf den Plan, und als ihm mit Folter gedroht wird, widerruft Galilei. Jedoch kann er heimlich sein Werk vollenden. „Das Leben des Galilei“ gilt als eines der schwierigsten Dramen Brechts. Die Geister scheiden sich daran, ob Galilei hätte Widerstand leisten können. Hätte sich die Wissenschaft damit dem Wohle der Menschheit verpflichtet? Auch in formaler Hinsicht stellt das Stück hohe Anforderungen, da die typische Dialogform der Disput ist. Weitere Termine sind am 2. Juli, 5. bis 7. Juli, 11. Juli, 13. bis 16. und 18. bis 22. Juli. Der Vorverkauf läuft bereits.
Faszination Geschichte OTTFRIED fragt nach bei Tanja Kinkel ist nicht so, dass ich denke, das hier wäre ein schöner Hintergrund, sondern ein Thema kristallisiert sich bei mir heraus. In zwei meiner Romane habe ich Bambergszenen untergebracht, in den „Puppenspielern“ und in „Unter dem Zwillingsstern“. Darin finden Dreharbeiten in Bamberg statt, und dabei habe ich versucht, die Stadt etwas zu charakterisieren.
OTTFRIED: Bei Ihrer Lesung kündigten Sie an, sich auch an anderen Genres versuchen zu wollen. Woran haben Sie da gedacht?
Tanja Kinkel, Autorin historischer Foto: Internet Romane. (ipl) Die Bestsellerautorin Tanja Kinkel wurde 1969 in Bamberg geboren. Am Kaiser-Heinrich-Gymnasium legte sie 1988 ihr Abitur ab und begann Germanistik, Kommunikationswissenschaft und Theaterwissenschaft in München zu studieren, wo sie 1997 auch promovierte. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1990. OTTFRIED hat sich mit Tanja Kinkel unterhalten.
OTTFRIED: Sie haben bei der Lesung in Bamberg die Beweggründe für Ihre einzelnen historischen Romane erläutert. Wie ist es mit dem Interesse an Geschichte an sich, war das schon immer vorhanden? Tanja Kinkel: Ja. Das heißt nicht, dass mich alle Epochen gleich interessiert haben. So musste ich mich beispielsweise durch verschiedene Verfassungen des 19. Jahrhunderts quälen. Aber das Grundinteresse für Geschichte war immer da. Und es wurde, glaube ich, eher durch die Schule als durch historische Romane geprägt. Und natürlich durch eine Umgebung wie Bamberg, die macht empfänglich für Geschichte.
OTTFRIED: Könnten Sie sich vorstellen, einen Roman über Bamberg zu schreiben? T.K.: Ja, wenn ich ein Thema finde. Es
T.K.: Ich habe mich schon an anderen Genres versucht. Ich habe ein Kinderbuch geschrieben. Das ist eine andere Art zu schreiben und hat sehr viel Spaß gemacht. Gleichzeitig war das auch ein Versuch im Fantasy-Bereich, da die Geschichte stark ins Märchenhafte geht. Ich habe auch Kurzgeschichten geschrieben, die in der Gegenwart spielen. Ich könnte mir auch vorstellen, einen ganzen Roman in der Gegenwart spielen zu lassen. Und irgendwann möchte ich einen Zukunftsroman schreiben. Aber ich werde wohl auch immer zu historischen Romanen zurückkehren.
OTTFRIED: Wen würden Sie denn als Ihre literarischen Vorbilder bezeichnen? T.K.: In dem Sinne habe ich keine Vorbilder, da ich glaube, dass jeder seinen eigenen Stil finden muss. Aber ich habe schon Vorbilder, wie zum Beispiel meinen Lieblingsdichter Heinrich Heine. Aber ich würde mir nie anmaßen, mich an ihm zu orientieren. Natürlich gehört auch Lion Feuchtwanger dazu, über den ich meine Doktorarbeit geschrieben habe. Den habe ich allerdings erst bei den Arbeiten zur Promotion richtig kennen gelernt und würde nicht sagen, dass er meine Vorliebe für historische Romane geprägt hat.
OTTFRIED: Was machen Sie, wenn Sie nicht am Schreibtisch sitzen? T.K.: Lesen, spazieren gehen, Kino, Freunde treffen, ganz normal.
DOMSCHERGE. Natur-Offensive (bh) Grüne Zeiten stehen den Bambergern bevor. Gleich zwei Veranstaltungen widmen sich Anfang Juni dem Naturschutz: Zum einen findet vom 7. bis 9. Juni der Deutsche Naturschutztag statt, zum anderen veranstaltet das städtische Umweltamt parallel dazu vom 6. bis 11. Juni als Rahmenprogramm eine Bamberger Naturschutzwoche. Zur Eröffnung des Deutschen Naturschutztages am 7. Juni (Konzert- und Kongresshalle) hat sich Prominenz angekündigt: Umweltminister Jürgen Trittin wird erscheinen, genauso wie sein bayerischer Kollege Werner Schnappauf und zahlreiche weitere Gäste aus Politik, Verbänden und Wissenschaft. An den darauffolgenden Tagen werden sich Arbeitskreise mit verschiedenen Naturschutzfragen auseinandersetzen. Das Thema lautet: „Grenzenloser Naturschutz - Herausforderung für Europa“. Dabei geht es um Fragen des Naturschutzrechtes, Berufsfelder im Naturschutz, die Agenda 2000 und natürlich die Finanzierung des Naturschutzes.
Motto: Grenzenloser Naturschutz Interessanter dürfte das Angebot der Bamberger Naturschutzwoche sein, denn auf dem Programm stehen über 30 Veranstaltungen. So erhalten Teilnehmer etwa am 7. Juni die Möglichkeit, im Sand des ehemaligen Militärgeländes der US-Armee in Bambergs Osten zu buddeln, den Alltag des gemeinen Wasserläufers (8. Juni, Fuchsenwiese) auf der Regnitz zu erkunden oder bizarre Lehmskulpturen (9. Juni, Alte Ziegelei) zu entwerfen. Gleichzeitig werden in der Fußgängerzone am Gabelmann Stände aufgebaut sein, an denen schmackhafte Gerichte aus heimischen Wildpflanzen angeboten werden, von denen sich die Menschheit Jahrhunderte lang ernährt hat. Für Menschen mit Streichelbedürfnis steht dort auch ein Rudel Schafe und Ziegen bereit. Außerdem sind im Stadtarchiv und im Foyer der Konzert- und Kongresshalle themennahe Ausstellungen zu sehen. Am Sonntag, dem 11. Juni, wird mit einem Frühlingsfest auf den Fuchswiesen der grüne Ausnahmezustand vorerst beendet. Alle Veranstaltungen sind kostenlos.
Anmeldung online (jg) Studien-Anfängern, die im kommenden Wintersemester in einen zulassungsbeschränkten Studiengang einsteigen wollen, bietet die Uni Bamberg einen neuen Service: Die Bewerbungsanträge für NC-Studiengänge können als PDFDateien heruntergeladen werden. Die Anträge müssen nur noch ausgedruckt, ausgefüllt und an die Uni geschickt werden. Die Formulare gelten nur für zulassungsbeschränkte Studiengänge, deren Plätze nicht über die ZVS vergeben werden. Internet: www.uni-bamberg.de/studium/bewerben.htm
Demnächst in Ihrem Kino? Luitpoldgebäude und Atriumdach stehen fast leer: das eine zum Verkauf, das andere zum Verdruss Käuferinteresse auch durch den geplanten Bau der City-Passage nahe dem ZOB begründet sein. Das Luitpoldeck und das auf der anderen Straßenseite gelegene Witt-Haus wären dann von einer zentralen Einkaufszone recht weit entfernt. Weit entfernt von ihrem ursprünglichen Ziel sind auch Kieft & Kieft, die zukünftigen Betreiber des Multiplex-CineStars.
Unberechenbares Experiment
Kein Popcorn, kein Brad Pitt, nicht mal mehr Kinosessel - die Jugendstil-Fassade allein scheint keine Käufer für die ehemaligen Luipold-Lichtspiele an Land zu ziehen. Foto: fg Von Frank Gundermann „Keine Stühle mehr“, steht in krakeliger Schrift auf dem Pappschild. Die waren den Luitpold-Lichtspielen bereits am 15. März nach der letzten Abendvorstellung ausgegangen. Kurz zuvor hatte sich noch Leonardo di Caprio in dem Strand-Thriller „The Beach“ mit durchgeknallten Hippies rumgeschlagen, dann „schlugen“ sich die Gäste. Um die Stühle. Mit Schraubenziehern demontierten weit über 100 Cineasten an diesem Abend die Kinosessel oder rissen sie gleich samt Verankerung aus dem Boden. Egal ob Luli, Eldorado, Bambi oder Galerie: Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde aus den Kinosälen mitgenommen. Das Abschiedsgeschenk des Luitpold-Kinocenters - die Demontage und kostenlose Mitnahme der Stühle - geriet zur filmreifen Plünderszene. Was zu diesem Zeitpunkt aller-
dings keine allzu große Rolle mehr spielte. Zum Leidwesen der Kinogänger hatte die Ufa eine dringend notwendige Renovierung der Innenräume sowie der Aussenfassade hinausgezögert.
Geringes Käuferinteresse Erst als der Bau des Multiplexkinos auf dem Atriumdach definitiv feststand und die dortigen Bauarbeiten in Angriff genommen wurden, bewegte sich etwas. Die Ufa gab den Kinobetrieb auf und zog sich aus ihrem Bamberger Eigentum zurück. Seitdem steht das Jugendstilhaus am Luitpoldeck zum Verkauf. Die Außenfassade wurde noch renoviert - die Ufa hatte sich dazu verpflichtet - mehr geschah allerdings nicht. Ein Blick durch die neu einge-
setzten Fenster bestätigt das: kahle Räume, in denen lediglich eine Kloschüssel zwischen Bauschutt erkennbar ist. Dementsprechend groß ist auch das Käuferinteresse. „Bislang hatten wir keine Anfragen. Anträge für die Nutzung des Gebäudes liegen nicht vor“, so Brigitte Grosse, Pressesprecherin der Stadt Bamberg. Die Gerüchteküche brodelte trotzdem. Bereits zwei Wochen bevor die Luitpold-Lichtspiele vom definitiven „Filmriss“ ereilt wurden, mutmaßte ein Bamberger Bürger per Leserbrief: „Es hält sich jedoch hartnäckig das Gerücht, dass zumindest ein Teil des Anwesens zu einer Mega-Disco umfunktioniert werden soll.“ Wäre dies der Fall, hieße dies „Gute Nacht Weltkulturerbe.“ Das Schreckensszenario trat nicht ein. Teilweise könnte das mangelnde
Auf unbekannten Wegen Von Heiligen und Huren - „Schleichwegla e.V.“ mit eigenem Konzept (hek) Eine ganz besondere Art kulturgeschichtlicher Spaziergänge bietet der Verein „Bamberger Schleichwegla“ an. „Fernab der gängigen Touristenpfade, fern der Reiseführerrouten, führen wir Sie dorthin, wo große Geschichte in Bamberg kleine Geschichten schrieb“, versprechen die Vereinsmitglieder in der Schleichwegla-Broschüre. Schleichwegla? In Bamberg? Neugierig geworden schaute ich mir den beigelegten Termin-Kalender genauer an. Dort konnte ich eine breite Auswahl von Themen ausmachen, die interessierten Teilnehmern an Originalschauplätzen in Bamberg näher gebracht werden. Die Spaziergänge behandeln Verschiedenes: von der Hexenverfolgung der frühen Neuzeit über den Alltag von Frauen in verschiedenen Jahrhunderten bis zur Verunglimpfung und Vertreibung der jüdischen Geschäftsleute im Nationalsozialismus. Aber auch heitere Themen, wie die Geschichte des Bamberger Weinanbaus und seiner Häckerhäuser (eine be-
Auch so kann es auf einer Führung zugehen. Der Schleichwegla-Verein bietet eine interessante und inforeiche Alternative Quelle: Schlechwegla e.V stimmte Art von Weinhäusern) oder die Bierkultur mit ihren vielfältigen Markenangeboten runden das Bild der Domstadt ab. Natürlich stand es für mich als OTTFRIED-Redakteur außer Frage, auch ein solches Schleichwegla mitzumachen. Die Führung, an der ich teilnahm, brachte mich zu den Schauplätzen der Vertreibung jüdischer Geschäftsleute in der NS-Zeit. Nicht nur mein Geschichtswissen profitierte davon, die Führung regte mich auch zum Nachdenken an. Vom jüdischen Geschäftsinhaber des Warenhauses Tietz, das heute das Hertie-Kaufhaus am Maxplatz ist, bis zur Hopfenhandlung des Gustav Buxbaum, jedes Schicksal wurde im Detail dargestellt und bekam mit zahlreichen Fotos ein Gesicht. Wer Interesse bekommen hat und dafür auch bereit ist, einen erschwinglichen Preis zu zahlen (für Studenten sechs Mark), kann sich auf verschiedenen Wegen informieren: Die Broschüren mit den jeweiligen Themen und
Terminen liegen an der Infothek im Rathaus und in der Concordiastraße 12 aus. Außerdem kann man die Regionalpresse, wie zum Beispiel die Fränkische Nacht oder den Fränkischen Tag, zu Rate ziehen.
Bereits Ende 1999 wollten sie mit acht Kinosälen und 1581 Luxussesseln neue Maßstäbe setzen. Der geplante „Doppeldecker“ - Kino auf Einkaufszentrum - entpuppte sich als unberechenbares Experiment. Vor allem die statischen Arbeiten an 21 Gebäudepfeilern zur Verstärkung des Daches bereiteten Schwierigkeiten. Gebäudeachsen mussten neu berechnet, Erschütterungen vorbeifahrender Züge berücksichtigt werden. War die zweite Aufnahme des Kinobetriebs vor diesen Feststellungen noch für Ende 2000 angekündigt worden, so mussten die Atrium-Betreiber, die Kölner Fundus-Fonds-Gesellschaft, den Termin erneut verschieben. Bis die 110 Meter lange und 13 Meter hohe Stahlkonstruktion komplett errichtet ist, wird noch einige Zeit vergehen. Schätzungsweise im Herbst 2001 heißt es wieder: „Mein Name ist Bond. James Bond“. Schon Ende 1999 sollte der damals aktuelle Bond-Streifen „Die Welt ist nicht genug“ den Bamberger Filmfans in atemberaubender Kinokulisse kostenlos vorgeführt werden. Statt THX gab es dann nur knarzende Kinosessel, wenig aufregende Kulisse und einfachen Surround-Sound: im Galerie-Saal der Luitpold-Lichtspiele
Start der vhb (jg) Die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) hat ihren Betrieb offiziell aufgenommen: Am 15. März gab Wissenschafts-Staatsminister Hans Zehetmair bei einem Festakt in Hof den Startschuss für das Projekt, das auf eine gemeinsame Initiative der Universität Bamberg und der Fachhochschule Hof zurück geht. Die vhb bietet Studenten die Möglichkeit, aufwändig aufbereitete Lehrangebote anderer bayerischer Unis über das Internet wahrzunehmen. Bisher sind bereits etwa 40 Angebote aus den Disziplinen Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Ingenieurwissenschaften und Medizin online. Angebote aus den Bereichen Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften sowie Kunst und Architektur sollen folgen. Zwar können die Studenten dank der Virtuellen Hochschule von zu Hause aus studieren, aber zur Abschlussprüfung muss man dann doch persönlich erscheinen - und zwar in der Uni, die den jeweiligen Online-Kurs angeboten hat. Die Virtuelle Hochschule findet man im Internet unter: www.vhb.org
SPORT & SPASS.
Shaq-Attack in Vancouver Bamberger Basketballfan nimmt Anschauungsunterricht in der amerikanischen Profilga
Das ist der Blick auf das Spielfeld im General Motors Place aus einer der obersten Reihen. Der Austragungsort der Heimspiele der Vancouver Grizzlies aus der NBA fasst knapp 20.000 Zuschauer. Foto:jkk Von Johanna Krischker In freudiger Erwartung stehen wir vor dem General Motors Place in Vancouver. Zu Gast bei den Grizllies werden wir heute abend eine der besten Mannschaften der National Basketball Association (NBA) erleben, die Los Angeles Lakers. Zu unserer großen Verwunderung gibt es sogar noch Karten, und sie kosten nur 24 Dollar, unglaublich! Das haut selbst einen alten Basketballfan wie mich vom Hocker. Für jemanden, der in Bamberg die ganze Zeit zum TSK rennt, sich die Nächte um die Ohren schlägt, weil die NBA-Finals live im DSF übertragen werden, für den bedeutet dieses Spiel den absoluten Höhepunkt seiner bisherigen Fan-Laufbahn. Dass alles so gigantisch sein würde, hat selbst all die Erwartungen übertroffen, die ich durch meine Nächte vor dem Fernseher hatte. Gut, dass wir schon zwei Stunden vor Spielbeginn da sind. So haben wir we-
nigstens genug Zeit, den richtigen Eingang zu finden. Aber damit sind wir noch lange nicht am Ziel. Eine halbe Stunde lang drängen wir uns durch die Gänge und suchen den richtigen Platz. Endlich angekommen, oben, fast unter dem Dach (die billigsten Plätze sind eben doch in der letzten Reihe) denken wir uns bei einem Blick in die Arena, dass sich das lange Suchen doch gelohnt hat. So viele Menschen auf einem Fleck hatte ich das letzte Mal beim Bruce Springsteen-Konzert gesehen. Nein, es waren mit Sicherheit mehr hier. Dann ging es endlich los. Wer sich wie wir keine besonders guten Plätze leisten kann, der kann wenigstens auf der riesigen Leinwand direkt über dem Spielfeld alles genau erkennen. Endlich mal den MVP der Saison 99/00, Shaquille O`Neal, live und in Action sehen! Punkt für Punkt setzen sich die Lakers ab, ohne besonders viel dafür zu tun. Da sie in diesem Spiel der haushohe Favorit
sind, beginnen wir doch irgendwann für die Vancouver Grizzlies zu schreien. Schon allein, weil der absolute Star der Lakers, „Shaq“, geschont wird, und wir nur drei relativ unspektakuläre Dunkings von Seiner Hoheit zu sehen bekommen. Aber ich bin es ja schon gewohnt, für die schwächere Mannschaft zu schreien (Gruß nach Bamberg). Ob es an unserem Geplärre oder daran liegt, dass sich die „Bären“ wieder fangen, ist nicht ganz klar. Auf jeden Fall holen sie nun immer mehr auf. Durch zahlreiche Fast-Breaks der Grizzlies und Turnovers seitens der Gäste aus LA sowie einigen beeindruckenden Showeinlagen des überragenden Sharif Abdul-Rahim aus Vancouver, bekommen wir doch noch ein richtig gutes Spiel zu sehen! Für meine männlichen Begleiter ist aber die Halbzeitpause der absolute Höhepunkt: Amerikanische Cheerleader! Eine schöner, anmutiger, oder mit einem Wort geiler als die andere. Dage-
gen kann man die bei uns echt vergesssen! Ich als Frau kann mich aber doch eher für die Mountainbiker begeistern, die in einer tollkühnen Show über Rampen und Schanzen durch die Halle fliegen. Die zweite Halbzeit verläuft ähnlich wie die erste. Die Lakers ziehen davon, und die Grizzlies beginnen - zu spät mit ihrer Aufholjagd. Rund um das Spiel ist ein riesiger Jahrmarkt. Tausende von Leuten verteilen nach dem Spiel kleine Geschenke oder Flyer. Wir sind vor allem von den kleinen Apfelkuchen angetan, die wir mitnehmen, um sie jedem Penner, den wir unterwegs treffen, zu schenken. Doch die wissen anscheinend, was man so alles nach einem NBA-Spiel abstauben kann. Jeder, dem wir einen aufdrängen wollten, zeigte uns eine volle Tüte mit besagten Apfelkuchen. Schade, war wieder nichts mit einem guten Werk. Ach ja, das Spiel gewannen die Lakers mit 108:99.
Big Erich hat nominiert! Erst ManU raus - und was sich außer der Championsleague noch im Fußball getan hat (bse/kos) Wir sind’s mal wieder. Die anerkannten Fußballexperten der OTTFRIED-Redaktion. Und wie üblich brennt uns ein brisantes Thema unter den Nägeln. Vielleicht auch mehrere. „Schaunmermal!“ In der letzten Ausgabe haben wir uns gefragt, was uns die Münchener Fußballszene noch so bieten wird. Einiges und mehr! Schlug das Herz des deutschen Fußballs vor einiger Zeit noch im Ruhrgebiet, so waren in diesem Jahr die Münchener die Schrittmacher des deutschen Fußballs! „Nachricht von Franz?“ „Nee, ich hab’ aber grad’ ein Bügeleisen für Dich ge SNAPed“ Die „Bären“, nicht zuletzt dank des größten deutschen Fußballers, Thomas
„Tor des Monats“ Häßler, in der Championsleague, die Bayern doch noch mit einem gelungenen Saisonabschluß: Trotz Halbfinalniederlage in der Europaliga immerhin Pokalsieger und in letzter Sekunde Meister, durch Hachings Schützenhilfe. Und für die gab es nicht nur Würstchen zum Dank, sondern womöglich auch das Ausschöpfen der internationalen Fleischtöpfe. „Nachricht von Franz?“ „Nee, ich hab’ uns aber grad’ ein Paar Theaterkarten ge SNAPed“. Trotz all des Dramas um die Meisterschaft ging es auch im Ruhrpott um die Wurst. Würde Udo „die Kappe“ Lattek fünf Spieltage vor „Schicht im Schacht“ den drohenden Abstieg des BVB verhindern können? Oder sollte Huub „die Null muss stehen“ Stevens seinen Trainerjob behalten können und tatsächlich die B1-Meisterschaft gewinnen? Doch Udo „Taktik-Tisch“ Lattek sollte die Oberhand behalten. Für ca. 1,5 Millionen Mark verpflichtet, rettete der Stammtischtrainer die Dortmunder vor dem Abstieg und davor, hinter der blau-weißen Söldnertruppe zu landen.
EM-Mäc mit den superdicken FC Pommes Trotz dieses überraschenden Erfolges erlitten die Schwarz-Gelben einen überaus herben Verlust. Andy „die Zecke“ Möller ertrug die Kritik um seine Spielkunst in Dortmund nicht mehr und wechselte kurzerhand zum Erzfeind, auf Schalke. Ob die Gelsenkirchener damit ihre Abwehrprobleme lösen können bleibt zwar fraglich, aber sie
können jetzt zufast nur die Richtigen nominiert. mindest überzeuEs gibt allerdings ein paar Spieler, gender nach dem die lieber auf der Bank glänzen Spiel in die Kamesollten. Was haben Darius ra heulen, wenn sie „Zaubermaus“ Wosz und Jens mal wieder die Kiste „Pannen-Olli“ Lehmann im vollgekriegt haben. deutschen Aufgebot verloren? Bleibt nur noch die FraMuß nur noch Olli „Pantene“ ge, ob jetzt die HollänBierhoff endlich damit aufhödische Nationalmannschaft ren, nur toll auszusehen, songeschlossen nach Schalke dern damit anfangen auch mal wechselt, nachdem in Barwieder toll Fußball zu spielen celona kein Holländer und regelmäßig Tore zu mehr als Trainer arbeitet schiessen. Jetzt da „Nachricht von Franz?“ wo „sein“ Thomas „Nee, ich hab’ uns aber grad’ „Icke“ Häßler wieder einen Urlaub in der Karibik dabei ist, um ihn zu bediegeSNAPed“. nen. Aber der kann auch mit Und dann war da ja noch die anderen... Geschichte mit Uli „das Sak„Nachricht von Franz?“ ko“ Stielike. Gerade noch recht„Nee, ich hab’ aber grad’ zeitig vom Teamchef vor die eine DSF-Kappe für Dich Tür gesetzt, um die TitelvergeSNAPed“. teidigung bei der EuropameiMit diesem absoluten sterschaft nicht zu gefährden. ErDreamteam Kahn uns setzt wurde der ständig nörgelnde kein Linkes Ding passSchnurrbartträger durch den sieren. Da Hamannichts Pausenaugust Horst „das Kopfzu verlieren. Und wenn Foto: Internet ballungeheuer“ Hrubesch. Und doch, was Scholl’s? Da siehe da, endlich kriegen die deutschen Rehmer uns gar nicht drüber auf wenn Elitekicker wieder ihren Arsch hoch der Jancker nach jedem Tor seinen Rink und zeigen, was von ihnen erwartet küßt! Es zählen nicht nur Ziege. Wir wird. Sie haben, man kann es wohl lassen uns auch durch Niederlagen die kaum anders sagen, zuletzt wieder einEM nicht Jeremies machen. Hauptmal richtigen Fußball gespielt. Ansache ist, daß Bierhoffentlich kaltgesehnlich. Voller Spielfreude. Mit kämpstellt ist. Wenn die deutsche ferischem Einsatz. Mannschaft nicht glänzen kann, wir „Nachricht von Franz?“ „Nee, ich hab’ haben ja immer noch Ballack. aber grad’ superdicke FC Pommes Wie schon der große Fußballphilosoph geSNAPed“ Sepp Lineker einst gesagt hat: Ein Das einzige, das die deutsche Fußballspiel dauert neunzig Minuten, Nationalmannschaft jetzt noch vom der Ball ist rund und am Ende gewinnTitel trennt, ist eine fehlerhafte nen doch immer die Deutschen. Aufstellung. Immerhin hat Sir Erich „Schaunmermal!“
Gladiator (fg) Gleichzeitig schlägt Maximus (Russell Crowe) mit beiden Händen nach vorne. Ganz kurz spiegelt sich noch die Sonne auf den zwei Schwertklingen des ehemaligen Legionärs, dann hebt er ab - der helmbewehrte Kopf des feindlichen Kämpfers. Mit entsprechender Blutfontäne, versteht sich. Maximus hat erneut gewonnen - in der kargen Gladiatorenarena, irgendwo in der kleinasiatischen Provinz des riesigen römischen Imperiums. Nicht gerade zimperlich geht es in „Gladiator“, dem neuen Film des Kultregisseurs Ridley Scott, zu. 100 Millionen Dollar hat es gekostet, das antike Rom und ein totgeglaubtes Genre wieder auferstehen zu lassen: den historischen Monumentalfilm. Egal ob im kalten Germanien, unter der sengenden Sonne Kleinasiens oder als umjubelter „Star“ bei den Kämpfen im Colosseum, Maximus’ Lebensgeschichte wird nie langweilig. Vor allem die opulente Kostüm- und Kulissenausstattung dominiert den Film. Dialoge beinhalten nur wichtige, die Handlung tragende Aussagen. Für Plauderstündchen bliebe denn auch angesichts der ausgefeilten, manchmal recht gewalttätigen Actionszenen wenig Zeit. „Staub und Dreck“, so charakterisiert der Gladiatorenlehrer und ehemalige Kämpfer Antonius Proximo (Oliver Reed) seinen Berufsstand. „Gladiator“ verdeutlicht vor allem die harte Realität der römischen Volksbelustigung „Panem et circenses“ und zeigt die Gefühlsschwankungen der Tötungsprofis, immer zwischen Hoffen und Bangen. Im Gegensatz zu früheren Historienschinken wird die Arena diesmal nicht von muskelbepackten Sandaletten-Gigolos in Miniröckchen bevölkert. Auch der intrigante Kaiser Commodus, der 150 Tage lang Gladiatorenkämpfe veranstalten lässt, um das Volk von der bevorstehenden Entmachtung des Senats abzulenken, wird glücklicherweise nicht als eindimensionale, durchgeknallte Obertunte oder geschminkte Glitzerfee dargestellt. Vielmehr entwickeln sich die Charaktere mit fortlaufender Handlung. Neue Facetten werden eingebaut, die auch noch die untergeordneten Nebenfiguren, wie zum Beispiel den deutschen Bodybuilder Ralph Moeller alias Gladiator Vibius, als Persönlichkeit erscheinen lassen. Trotzdem gibt es einige Schwachpunkte. So wirken manche der gigantischen Schlachtszenen arg verwackelt, und Ralph Moellers digitalisierter Tod macht ebenfalls nicht den besten Eindruck. Von Pfeilen durchbohrt bewegt sich seine Computeranimation für Sekundenbruchteile wie King Kong in seinen filmtechnischen Anfangszeiten. Schade eigentlich. Denn wenn man schon so einen Aufwand betreibt, hätte man auch auf solche Details achten sollen. Ansonsten gilt für „Gladiator“: absolut empfehlenswert. Zu sehen ist „Gladiator“ im City-Kinozentrum, täglich um 14, 17 und 20 Uhr, am Freitag und Samstag zusätzlich um 23 Uhr.
WURSTBLATT.
Wir binden Euch ‘ne Beere auf Sommer, Sonne, Sex: Die OTTFRIED-Küchenredaktion hat Tipps für kulinarische Verführungen à la Hollywood Erdbeer-Gratin Zutaten: 500 g Quark, 50 g Speisestärke, 200 g Puderzucker, 4 Eier, 2 EL Rum, 1 Päckchen Vanillezucker, 1/2 unbehandelte Zitrone, Butter zum Ausfetten, 750 g frische Erdbeeren.
Erdbeeren und Muffins: Ein amerikanischer Quickie (fra/dan) Kein Hollywood-Streifen kommt an ihnen vorbei. Immer dann, wenn es um Verführung kulinarischsexueller Art geht, sind sie im Spiel: Erdbeeren. Ihnen schreiben Regisseure wie Biologen schier unglaubliche aphrodisierende Kräfte zu. Selbst eine Traumfrau wie Kim Basinger verfällt unter Einfluss dieser Naturdroge einem Ekel wie Mickey Rourke. Erst nach 9 1/2 Wochen lässt die Wirkung nach. Die empfängnis-, äh verhängnisvolle Wirkung von Erdbeeren und Cham-
Foto: Studio Teubner
pagner ist hinlänglich bekannt. Da die immergleiche Mischung auf Dauer aber doch langweilig wird (echt, nach dem 50. Mal nervt’s wirklich!), bringt OTTFRIED jetzt etwas Abwechslung ins sommerliche Liebesleben. Und weil man niemanden damit beeindrucken kann, die edlen Früchte auf einen einfachen, gekauften Biskuitboden zu legen - das kann ja schließlich jeder - haben wir drei exklusive „Komm-ins-BettSchatz-aber-lass-die-Brösel-draußen“Rezepte rausgesucht.
Quark, Speisestärke, 180 g Puderzucker, Eigelb, Rum, Vanillezucker und abgeriebene Zitronenschale verrühren. Eiweiß steif schlagen und unter die Quarkcreme ziehen. Sechs tiefe, ofenfeste Teller ausfetten. Quarkcreme auf die Teller verteilen. Halbierte Erdbeeren kreisförmig auf die Creme legen. In den Backofen schieben, auf 200 Grad/ Gas Stufe 3 schalten und etwa 45 Minuten goldbraun backen. Mit dem restlichen Puderzucker bestreuen.
Erdbeertorte Zutaten: Für den Knetteig: 125 g Mehl, 20 g Kokosraspeln, 40 g Zucker, 75 g Butter, Für den Biskuitteig: 2 Eigelb, 2 EL Wasser, 65 g Zucker, 50 g Mehl, 25 g Speisestärke, 2 Eiweiß, 750 g frische Erdbeeren, etwas Zitronensaft, 150 g Zucker, je 4 Blätter rote und weiße Gelatine, 1/2 l Sahne, 1 Päckchen Vanillezucker.
Trink, trink, Leserlein, trink! Der exklusive Weinfestführer für Freunde des „gepflegten“ Trinkgelages (fra) Schon im letzten Sommer haben wir bei Euch ja mit dem ultimativen, sensationellen und unübertroffenen OTTFRIED-Exklusiv-Weinfestführer einen Hit gelandet, der nach Wiederholung schreit. Also beugen wir uns dem Druck der unzähligen Leserbriefe und sorgen auch in diesem Jahr wieder für etwas Abwechslung im Bamberger Bieralltag. Vielleicht machen sich dann ja noch mehr geneigte Leser auf, die fränkische Weinkultur zu erkunden. Vielleicht finden dann noch weitere geneigte Leser Gefallen daran, bei Blasmusik und blauen Zipfeln das eine oder andere Gläschen Wein zu schöppeln. Bei Wilhelm Menschel Junior in Kitzingen wird in diesem Jahr sogar der berühmte Eiswein zur Verköstigung angeboten. Wie wäre es also mal mit einer stilechten fränkischen Weinprobe in passender Umgebung?
Juni 9. bis 12.6. Pfingstvergnügen auf dem Weingut Wilhelm Menschel Junior in Kitzingen 11.6. Weinbergwanderung „Rund ums Oberschwarzacher Hörnle“ (Informationen dazu bei Georg Wagener, Tel.: 09382/ 5846) 16. bis 19. Juni 24. Straßenweinfest in Prichsenstadt 17. Juni Hofschoppenfest im Arkadenhof Schloss Zeilitzheim 23. bis 25.6. Bamberg, Fränkisches
Mit den angegebenen Zutaten einen Knetteig herstellen und bei 225 Grad zehn Minuten backen. In der Zwischenzeit die Eier in einer großen Schüssel schaumig schlagen und nach und nach die restlichen Zutaten für den Biskuitteig dazu geben. Wichtig: mindestens zehn Minuten geduldig rühren, am besten mit dem Mixer, damit der Boden möglichst locker wird. Der fertige Biskuitteig wird anschließend über den Knetteig in die Form gegossen, die für ungefähr 20 Minuten bei 150 Grad wieder in den Ofen kommt. Die Erdbeeren werden mit Zucker und Zitronensaft vermischt und bei kleiner Hitze etwa fünf Minuten gegart. Von dem Kompott einen Dreiviertelliter abmessen und die eingeweichte Gelatine darunter mischen. Kühl stellen bis die Masse zu steifen beginnt. Die Sahne steif schlagen und einen Teil der Masse zum Verzehren beiseite stellen. Die restliche Sahne unter die Erdbeeren mischen und auf dem Tortenboden verteilen. Kalt stellen! Zum Schluss noch ein schnelles Rezept für Freunde des Quickies:
Erdbeer-WalnussMuffins Zutaten: 140 g Mehl (Type 405), 120 g Vollkornmehl, 2 TL Backpulver, 1/2 TL Natron, 1/2 TL Zimtpulver, 60 g gehackte Walnüsse, 200 g frische Erdbeeren, 1 Ei, 180 g brauner Zucker, 100 ml neutrales Öl, 1 Päckchen
Vanillezucker, 250 g Joghurt. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Vertiefungen des Muffinblechs einfetten oder, falls ihr keins habt, einfach kleine Papierbackförmchen auf einem normalen Backblech auslegen (am besten doppelt, dann haben die Muffins besseren Halt und gehen im Ofen schöner auf). Das Mehl in eine Schüssel sieben, mit Vollkornmehl, Backpulver, Natron, Zimt und Nüssen sorgfältig mischen. Die Erdbeeren waschen, die Stiele entfernen und in grobe Stücke schneiden. In einer weiteren großen Schüssel das Ei aufschlagen und leicht verquirlen. Den Zucker, das Öl, den Vanillezucker und den Joghurt hinzufügen und gut verrühren. Die Mehlmischung dazugeben und nur so lange unterrühren, bis sie feucht ist. Zuletzt die Erdbeerstückchen vorsichtig unterheben. Den Teig in die Blech-Vertiefungen oder Papierförmchen einfüllen und im Backofen in 20 bis 25 Minuten goldgelb backen.Die Muffins im Backblech etwa fünf Minuten ruhen lassen, aus den Förmchen nehmen und warm servieren. So, Ihr Früchtchen: weitere Rezepte gibt es unter dem Titel „Verführung mit Erdbeeren“ von Kristiane MüllerUrban, erschienen im Augustus Verlag, in der Reihe „Modern Cooking“, 12,90 Mark. Und für alle, die es mit dem Backen nicht so haben: Es gibt ja auch Kondome mit Erdbeergeschmack!
Weinfest für Heimwerker Zwiebelkuchen: Grundlage fürs Gelage daheim
Schöppeln macht L-Lall-L-L-Laune Weinfest im Schloss Geyerswörth 27. bis 30. Juni Weinfest des staatlichen Hofkellers im Hofgarten der Residenz zu Würzburg
Juli 1. bis 2.7. 22. Höllentage in Obereisenheim 7. bis 10.7. Altmain-Weinfest in Sand am Main 22. bis 23.7. Sommernachtsfest Untereisenheim 28. bis 31.7. Karlstadter Weinfest auf dem romantischen Marktplatz
Foto: Manfred Jahreis
August 4. bis 6.8. Straßenweinfest Untereisenheim 5. bis 7.8. Altstadtweinfest in Zeil am Main 11. bis 15.8. 30. Frickenhäuser Weinfest 11. bis 15.8. Fränkisches Weinfest in Volkach 19. bis 20.8. Kultur und Wein in Zeilitzheim
Sept./Oktober 9./10., 16./17., 23./24., 30.9. und 1.10. Fest der 100 Weine in Obereisenheim 22.9. bis 3.10. 42. Würzburger Weinfest 14.10. Kellerfest in Schloss Zeilitzheim. Wie auch im letzten Jahr gilt für den Ausflug aufs Land: Viel Spaß und einen schönen Rausch, aber lasst Euch lieber fahren! Wem der Weg in die Weinberge zu weit ist, der kann noch im Juni das feuchtfröhliche Vergnügen auf dem Weinfest im Schloss Geyerswörth genießen. OTTFRIED empfiehlt die Anreise per Fahrrad!
(fra) Für alle, die ihr kleines Weinfest in diesem Sommer einmal auf den eigenen Balkon oder in den Garten verlegen wollen, weil ihnen der Weg nach Weinfranken zu mühselig oder der Führerschein zu kostbar erscheint, haben wir uns passend zum Festführer auf die Suche nach einem traditionellen Rezept gemacht. Denn: Was wäre ein zünftiges Weinfest ohne Zwiebelkuchen? Also: Taucherbrille aufsetzen und munter ran ans Zwiebelschälen. Zutaten: Für den Boden einer Springform Blätterteig, auch tiefgefroren Zwiebeln 2 Eier 3 EL saure Sahne 1 EL Mehl Parmesan nach Geschmack, viel hilft viel und frisch gerieben erst recht Muskatnuss, Salz, Pfeffer 250 g gekochter Schinken Die Zwiebeln schälen, putzen und in etwas dickere Scheiben schneiden, dann kurz in genügend Butter andünsten bis sie glasig sind. Die zwei Eier, die saure Sahne, das Mehl und den Parmesan verquirlen und nach Geschmack mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen. Anschließend die Springform mit dem Blätterteig auslegen, so dass die Teigmasse über die Form hinausragt. Den Schinken klein schneiden und zusam-
men mit den abgekühlten Zwiebeln in die Form geben. Anschließend mit der Ei-Käse-Masse übergießen. Im vorgeheizten Backofen ungefähr 20 bis 25 Minuten goldbraun backen. Prost und guten Appetit wünscht die OTTFRIED-Küchenredaktion! Für luftklimatisch-ungünstige Veränderungen übernehmen wir übrigens keinerlei Verantwortung! Und noch ein Tipp für den ultimativen Spaß am Rande: Unbedingt Weinkönigin, wahlweise auch Weinkönig, wählen! Ihr bekommt sonst nie wieder die Chance für derart peinliche Fotos. Unten seht Ihr übrigens unsere Favoritin.
KULTUR.
Abseits des Kommerzes Vier Bamberger Studenten gründeten die Online-Musikzeitschrift www.NoiseNation.de Von Stefan Gagstetter und Helge Köhling Alternative? Hmm, schon mal gehört. Industrial? Ja klar, da war mal diese Band, wie hieß sie doch gleich...? Aber Electro-Rock? Allen, denen es in Bezug auf die obengenannten Fragen ähnlich ergeht, und die bestrebt sind, ihre Wissenslücken auf diesem Gebiet zu schließen, kann nun geholfen werden. Die Bamberger Studenten Stefan Gagstetter, Sven Neuenfeld, Jürgen Preuß und Enrico Rappsilber nahmen sich dieses Missstandes an und gründeten die alternative, kostenlose Online-Musikzeitschrift www.NoiseNation.de, die seit dem 1. Mai im World Wide Web vertreten ist. Wichtige Informationen über Biografien, Tonträger und Neuigkeiten der Musiker können hier schnell und unkompliziert abgerufen werden.
Vorbei mit dem nervigen Rumgesurfe Schwerpunkte der Zeitschrift sind dabei Industrial, Alternative und Electro-Rock, also sämtliche im Hinblick auf die gängigen Stilrichtungen der Charts alternativen Musikgattungen, die bislang von nahezu allen Musikpublikationen eher stiefmütterlich behandelt wurden. „Das nervige und stundenlange Rumsurfen im Internet nach einschlägigen Infos war uns irgendwann zuviel. Das Ergebnis der Suche waren meistens halbfertige und unübersichtliche Homepages. Vor allem im deutschsprachigen Raum waren die Informationsquellen eher unzureichend“, so Redakteur Enrico Rappsilber. Die Zahl der Musiker, die sich mittlerweile aufgrund ihrer Qualitäten in den USA Platin-Status erarbeitet haben, jedoch hierzulande zu Unrecht noch eher unbekannt sind, geht nach Meinung der Redakteure in die Tausende. Das Ziel der Macher ist daher unter anderem, den Musikern im deutschsprachigen Raum einen höheren Bekanntheitsgrad zu verschaffen. „Außerdem würden sich bei höheren Verkaufszahlen die Plattenlabels darum bemühen, dass die Tonträger der alternativen Bands besser verfügbar werden“, erklärt Gründungsmitglied Jürgen Preuß. Herzstück von NoiseNation ist der „NoiseNationMessenger“, kurz NoNa-
Stabbing Westward - in den USA Platin-Status, in Deutschland noch unter den Unbekannteren. NoiseNation berichtet über sie und weitere Vertreter des Industrial/Electro-Rocks. Foto: Internet Me, der regelmäßig aktualisiert wird: Hier finden sich neben aktuellen CDund Konzertkritiken auch Neuigkeiten aus der alternativen Musikszene, inklusive des damit verhafteten Kulturspektrums. Außerdem steht dem User ein umfangreiches Archiv zur Verfügung, das eine Fülle an Bandbiografien, Produzententätigkeiten und Musik-Nebenprojekten beinhaltet.
ChillOut und Merchandise inklusive Für die nächste Ausgabe ist sowohl eine „ChillOut“-Seite, die sich den ruhigeren Klängen der elektronischen Musik widmet, als auch ein „Merchandise“-Sektor, der die besten Bezugsadressen für CD’s und Konzertkarten beinhaltet, geplant. Die Gründer befinden sich derzeit auch auf der Suche nach passenden Links, um „die Gemeinde der alternativen Musik zu einer festen Einheit zu verschweißen“, so Co-Initiator Stefan Gagstetter. Übrigens sucht die Redaktion noch
musikbegeisterte Mitarbeiter. Also, wenn Ihr was von alternativer Musik versteht und darüber auch noch schreiben wollt, dann meldet Euch doch bei Enrico (Tel.: 0951/3090242) oder bei Jürgen (Tel.: 0951/6010281). Scheut Euch nicht und stattet www.Noise-
Nation.de einen Besuch ab, es lohnt sich auf alle Fälle. „Durch NoiseNation können wir der Musik abseits des Kommerzes zu der Achtung verhelfen, die ihr gebührt“, so Redakteur Sven Neuenfeld. Ein lohnenswerter Vorsatz, wie wir finden.
Was hör’ ich denn da? Teil 3: New Metal - „Old-School“ hat ausgedient (erp) Vorbei sind die Zeiten der ponytragenden langhaarigen Musiker, die mit ihrem kreischenden „Eunuchengesang“ in den 80ern die Fahne des Old-School-Metals (beziehungsweise Power- oder Truemetal) hoch hielten. Der traditionelle Heavy Metal hat, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, ausgedient. Eine neue Musikergeneration hat dieses Erbe angetreten und es weiterentwickelt, die Rede ist hierbei vom „New Metal“. Die berühmtesten Vorreiter dieser Musik waren Sepultura, Fear Factory und Machine Head. Anfang der 90er konnte wohl niemand diese Bands in irgendeine Kategorie einordnen. Definitiv war der Sepultura- oder der Machine Head-Sound kein Heavy Metal, aber auch kein Alternativrock oder Hardcore. Die Bands bewegten sich irgendwo dazwischen, sie nutzten verschiedene Stile, wie den New York Hardcore oder Teile aus dem Heavy Metal-Bereich, für ihre eigene Musik aus und formten diese Elemente zu etwas Neuem, noch nie Dagewesenen um.
Eine Musikrichtung wird getauft Erst 1994 bekam diese Musik ihren Namen: New Metal. Ross Robinson, der (ehemalige) Produzent von Sepultura unterstützte eine damals noch unbekannte kalifornische Band namens KoRn. Er konnte noch nicht wissen, dass diese Band sämtliche Charts der Welt stürmen sollte und dass er ihren Stil maßgeblich mit kreiert hatte. KoRn hatten zur damaligen Zeit einen sehr ungewöhnlichen Musikstil, die Saiteninstrumente waren sehr tief gestimmt und die Stimme des Sängers Jonathan Davis pendelte zwischen härterem, schreiendem und dann wieder weinerlichem, ruhigem Gesang. Davis verarbeitet seine verkorkste Kindheit in der Musik. Dieser persönliche Schmerz war bezeichnend für jeden seiner Songs. Robinson nahm sich der Band an und wagte ein Experiment: Er veränderte den ungewöhnlichen Sound von
KoRn nicht, sondern verstärkte ihn nur. Robinson ließ die Saiteninstrumente noch ein paar Töne tiefer stimmen und stellte dann den Gesang von Antistar Davis in den Vordergrund. Die Musik bewegte sich nun zwischen Metal, Hardcore, Hip Hop und Alternative eine ungewöhnliche Mischung, aber sein Konzept ging auf: KoRn standen im Blick der Öffentlichkeit und stiegen in die amerikanischen Billboardcharts ein.
Bands tauchten aus dem Untergrund auf Weitere Bands, wie die Deftones oder Coal Chamber kamen nun aus dem Nichts hervor und erhielten große Plattenverträge. Eine Welle von weiteren neuen Bands entstand, oder tauchten aus dem Untergrund auf. Auch wenn sich ihre musikalischen Stile in einigen Elementen voneinander unterschieden, zählte man sie oft fälschlicherweise zu billigeren KoRn- oder Deftones-Kopien. Mitte/Ende der 90er eroberten immer wieder neue Bands, wie zum Beispiel Limp Biskit, Static X oder Sevendust die Charts. Doch die absoluten „Könige“ des New Metals waren und blieben immer noch KoRn. Ihren Status und ihren Erfolg konnte bisher keine andere Band erreichen. Der New Metal ist wahrscheinlich deshalb so erfolgreich, weil verschiedene Musikstile miteinander kombiniert werden. So benutzen viele Musiker Elemente aus dem Hip Hop, Metal oder Hardcore Bereich. Anders als beim Heavy Metal, dessen musikalische Spannweite begrenzter war, können sich mit dem vielseitigeren New Metal mehr (besonders auch junge) Menschen identifizieren. Wie weit sich diese Musik noch entwickeln wird, bleibt abzuwarten, aber ein weiterer musikalischer „Wechsel“ wird bestimmt wieder kommen. (Bekannte Bands: KoRn, Machine Head, Deftones, Coal Chamber, Limp Biskit, Static X, Sevendust, Incubus, Simon Says, Out)
LTJ Bukem Journey Inwards (gag) Oftmals ist es nur ein kleiner Schritt vom geschmähten Außenseiter zum allseits verehrten Propheten. In der Frühphase seines Schaffens, als das Dogma des Hardcore die Welt der elektronischen Musik regierte und Musiker wie Goldie und 4Hero Triumphe feierten, wurde LTJ Bukem in nahezu allen Publikationen der Musikpresse scharf kritisiert: Seine Musik sei unzeitgemäß schrieben sie, weil viel zu „melodielastig“. Heute hat LTJ Bukem den unangefochtenen Rang eines Papstes des Drum’n’Bass inne, obwohl er sich gegen diese Kategorisierung seiner Musik heftigst zur Wehr setzt. Es wird gar behauptet, er sei der Wegbereiter für den Jazz des 21. Jahrhunderts. Nach seiner Mitarbeit an diversen Projekten, wie zum Beispiel den „Progression Sessions“ oder „Presents Earth Vol.3“, erscheint nun sein erstes Soloalbum: „Journey Inwards“. Wer jemals in den Genuss kam, den Meister live an den Plattentellern zu erleben, wird vom geradezu meditativen Charakter der Stücke überrascht sein. Nicht umsonst heißt es, LTJ Bukem habe die Kunst perfektioniert, emotionale Wärme und energetische Beats zu einer nahezu perfekten Synthese verschmelzen zu lassen. Sein durch Hip Hop und Soul inspirierter Sound lassen die „Reise ins Innere“ zu einer gefühlvollen Odyssee durch die Weiten der elektronischen Musikwelt werden. Der Einsatz akustischer Instrumente scheint auf den ersten Blick für ein im Studio aufgenommenes Drum'n'BassAlbum ungewöhnlich, verleiht den Stücken jedoch den Charakter einer Live-Session. Man meint förmlich, den Atem der Musiker, das Kratzen der Plattenspielernadeln und das Streichen des Cellobogens zu spüren. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen genoss LTJ Bukem während seiner Schulzeit eine (wenn auch anfangs unfreiwillig absolvierte) solide musikalische Grundausbildung an Gitarre, Klavier und Schlagzeug. Wem also zu später Stunde selbst SpaceNight auf BR3 noch zu stressig ist, oder wer einfach nur einen Vorgeschmack auf den Jazz des 21. Jahrhunderts erhalten will, ist mit dieser Doppel-CD gut beraten.
KULTUR.
Geiseln der Vergangenheit English Drama Group spielt Frank McGuinness „Someone who’ll watch over me“ Von Stefan kai Spoerlein Eine Zelle. Im Libanon. Heute. Drei Männer wurden von arabischen Terroristen als Geiseln genommen. Ein Amerikaner, ein Ire und ein Engländer. Man benutzt sie als Faustpfand in einem Krieg, an dem sie nicht teilhaben. Durch die Geiselnehmer wird ihnen jeglicher Kontakt zur Außenwelt verwehrt, eine Verständigung mit den Entführern ist unmöglich. So bleiben die drei allein mit sich, ihren Ängsten, ihrem Zorn, ihren Zweifeln und den Vorurteilen ihrer gemeinsamen Vergangenheit.
Vier Jahre Geiselhaft im Libanon Das Theaterstück „Someone who’ll watch over me“ von Frank McGuinness basiert auf der Autobiografie „An Evil Cradling“ des irischen Universitätslektors Brian Keenan, der sich von 1986 bis 1990 in Geiselhaft im Libanon befand. Keenan wurde 1986 gekidnappt, kurz nachdem er eine Stellung als Dozent an der Amerikanischen Universität von Beirut angetreten hatte. Er wurde erst vier Jahre später nach Verhandlungen zwischen den Regierungen Irlands und des Iran freigelassen. Die längste Zeit verbrachte er
Jenseits von Jolo: Drei Männer in Geiselhaft im Libanon. mit John McCarthy, einem britischen Journalisten und mehreren anderen amerikanischen Geiseln. Nachdem Brian Keenan freigelassen worden war, musste John McCarthy noch über ein Jahr ausharren, bis er schließlich nach fünf Jahren in Gefangenschaft auf freien Fuß gesetzt wurde.
Raus aus der Schublade Literaturwettbewerb Fragmente 2000 (gag) „Durch die Worte, die uns umschweben, kommen wir auf Gedanken“, notierte Nietzsche im Frühjahr 1880 in sein Tagebuch. Oftmals jedoch hindert uns der immer raschere Fluss der Zeit, einen Gedanken zu Ende zu bringen. Sorgfalt und Muse werden in der Welt der sekundengenauen Zeiteinteilung zu einem Luxus, den sich kaum einer leisten kann. Die Äußerungen unseres Geistes bleiben Stückwerk, werden zu Fragmenten im Zuge unseres stetig wandernden Blickes.
Die Suche nach Bruchstücken Im literarischen Sinne ist ein Fragment etwas unvollständig Überliefertes oder Unvollendetes, ein flüchtiges Gedankenspiel auf Papier. „Die Gattung Fragment entspricht der neuen Entwicklung von Geschwindigkeit“, so Thorsten Grießhammer, Initiator des in diesem Jahr erstmalig stattfindenden Literaturwettbewerbs Fragmente 2000. Dementsprechend ungewöhnlich erscheint die Vorgabe des Wettbewerbs: Gesucht werden bislang unveröffentlichte literarische Fragmente, das heißt Texte, deren hervorstechendstes Kriterium in fragmentarischer Sprache oder markanten Bruchstellen besteht. Der Wettbewerb richtet sich nicht nur an bereits etablierte Koryphäen der Literatur, sondern auch an junge, bislang unentdeckte, talentierte Autoren. Dr. Lutz Hagestedt, Mitglied der Jury: „So ein Wettbewerb kann helfen, Kreativität zu wecken, oder auch dabei, ans Tageslicht zu bringen, was bisher nur für die Schublade geschrieben wurde.“ Um dem breitgefächerten Teilnehmerfeld gerecht zu werden, werden neben dem Preisgeld auch ein Förder-
und ein Publikumspreis vergeben. Doch nicht nur die schaffenden, auch die analytischen Köpfe der Literaturlandschaft sind gefragt: Die Auswertung der Einsendungen erfolgt in Übungen und Arbeitskreisen der Fachschaft SpLit, wobei die Jury beratend zur Seite steht. Aus allen Einsendungen werden neun Fragmente ausgewählt, deren Autoren am 9. Dezember 2000 nach Bamberg eingeladen werden, um dort ihre Texte vorzutragen und sich der anschließenden Diskussion mit Jury und Publikum zu stellen. In der Jury sitzen der Literaturkritiker Dr. Lutz Hagestedt, Professor Dr. Franz Loquai sowie der Autor Thomas Meinecke. Seitens der Universität sind die Lehrbeauftragte Monica Fröhlich und die Studentin Britta Stutzmann in die Jury integriert. Die deutschsprachigen Texte müssen bis zum 30. September 2000 (es gilt das Datum des Poststempels) bei der OttoFriedrich-Universität Bamberg, Kapuzinerstraße 16, 96045 Bamberg eingehen. Die Beiträge sind in Form eines Typoskripts mit vier Kopien einzureichen und dürfen nicht mit dem Namen des Autors versehen sein.
Die Bamberg University English Drama Group führt das von Heike Polster inszenierte Theaterstück diesen Sommer in Kooperation mit der Hochschulgruppe von Amnesty International auf. Wenn sich der Vorhang der Studiobühne öffnet, erblickt man zwei Charaktere in einer Zelle, irgendwo im Mittleren Osten. Beide wurden in Beirut von schiitischen Moslems gekidnappt: Adam, der Amerikaner, vor vier Monaten, Edward, der Ire, vor zwei Monaten. Ihre größte Sorge scheint zu sein, wie sie die Zeit totschlagen können, aber schon bald wird klar, dass sie sich in ständiger Angst befinden, ihr Leben zu verlieren. Inmitten ihres permanenten Kampfes um die Bewältigung der Situation stößt eine dritte Geisel zu ihnen: Michael, ein englischer Universitätsdozent, der kurz nach seiner Ankunft in Beirut gefangengenommen wurde. Ein amerikanischer Arzt, ein irischer Journalist und ein englischer Professor. Drei gebildete Männer, die im Verlauf
Foto: hep des Stückes dem psychischen Druck trotzen lernen müssen und dabei auch noch gegen die Last ihrer eigenen Vorurteile und Lebenslügen angehen müssen. Auf sich allein gestellt nutzen sie die Kommunikation als Mittel zum Überleben, um der Stille der Gefangenschaft zu entfliehen. Dennoch bleiben sie gefesselt in der Hand ihrer Peiniger und alles, was ansonsten zu hören ist, ist das Rasseln ihrer Ketten...
OTTFRIED verlost Eintrittskarten Das Stück wird am 19., 20., 21., 23. und 24. Juni in der Studiobühne am Markusplatz gezeigt. Einlass ist um 19.30 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Reservierungen werden ab dem 13. Juni telefonisch unter 0177-6270606 (Mailbox), 0951-8632173 (werktags 8.30 bis 12.00 Uhr) oder per E-Mail unter
[email protected] entgegengenommen! (OTTFRIED verlost Eintrittskarten auf seiner Homepage.)
(erp) KMFDM ist tot. Lang lebe MDFMK! 1998 verkündete Sascha Konietzko das Ende seiner Industrial-Electro-Combo KMFDM. Doch es war kein langer Abschied: Im Jahr 2000 meldete sich der wohl bekannteste deutsche Industrialexport eindrucksvoll mit neuer Band und neuem Album zurück. MDFMK (KMFDM rückwärts) heißt sein neues Projekt. Gemeinsam mit dem Schweden Tim Skold (Ex-Shotgun Messiah, Ex-Skold) und Sängerin Lucia Gifarelli (Ex-Drill) macht Konietzko damit weiter, wo er mit KMFDM aufgehört hat: mit guter Musik! MDFMK hämmern mit ihrem Industrialrock sämtliche Kauleisten ihrer Fans weg, denn dieses Debüt ist definitiv ein Werk der härteren Gangart. Konietzko blieb seinem alten KMFDMStil treu und entwickelte ihn weiter. Neben der altbekannten Mischung aus Industrial, Electro, Punk, Rock, Techno und Metal setzt das Soundgenie verstärkt auf die Stimme von Lucia Gifarelli. In alten KMFDM-Zeiten noch in der Rolle der Hüften schwingenden Background-Sängerin, darf die Schöne mit der sirenengleichen Stimme nun auch mal ein paar Songs, wie „Get Out Of My Head“ oder „Hydro-Electric“, alleine singen. Trotz der schleichenden Emanzipation am Mikro, gibt Tim Skold immer noch den Ton an. In den letzten Tagen von KMFDM zur Band gestoßen, hat sich der Schwede mittlerweile einen gleichberechtigten Status neben Konietzko erarbeitet beziehungsweise ersungen. Neben der Singleauskopplung (leider nur in den USA!) „Rabblerouser“ hat das MDFMKDebüt zwei weitere Highlights: „Now“ und „Witch Hunt“ haben das musikalische Potential, zu absoluten Clublieblingen aufzusteigen. Fazit: Treibende Grooves, hämmernde Industrialbeats und Zwittergesang verleihen dem Debüt das Prädikat „besonders wertvoll“! Eingefleischte Fans werden dieses Werk sowieso lieben. Alle anderen: selbst reinhören!
Sehnsucht nach Leben Das Bamberger Kanaltheater porträtiert die Schwestern Brontë
Geschichte schreiben bei Fragmente 2000 Wer will, kann sich auch online über die Ausschreibung, die Jury und das Preisgeld informieren (www.fragmente2000.de). Außerdem lässt sich per EMail unter
[email protected] Kontakt aufnehmen. Wer sich also berufen fühlt, seine schöpferischen Gaben zu präsentieren, sollte beherzt zu Stift und Papier greifen, um beim ersten in Bamberg stattfindenden, bundesweiten Literaturwettbewerb Geschichte zu schreiben.
MDFMK „dto.“
Dreimal Brontë: drastisch, unzeitgemäß, sehnsuchtsvoll. Foto: Robert Bolkart (vt) Drei Pfarrerstöchter im englischen Hochmoor Yorkshire, ein rauhes Klima, eine karge Landschaft, eine abweisende Dorfgemeinschaft. Das sind die Zutaten für das aktuelle Stück des Bamberger Kanaltheaters. Hochbegabt und im besten Alter leben die drei Schwestern ein ereignisloses Dasein inmitten eines überfüllten Friedhofes. Die Sehnsucht der Schwestern Brontë nach dem Leben, ihr Verlangen nach einer Aufgabe und schließlich auch nach Männern treibt skurrile Blüten: nächtliche Zungenakrobatik, waghalsige Moorwanderungen und makabere Wortgefechte. Und schließlich die Fantasie: Die Schwestern beginnen, Gedichte und Romane zu schreiben und schockieren die englische Leserschaft
des 19. Jahrhunderts mit ihren drastischen und unzeitgemäßen Werken, bis sie der Tod in jungen Jahren aus dem Leben reißt. Susanne Schneiders Stück „Sturmhöhe - Die Nächte der Schwestern Brontë“
beschreibt in eindringlichen Bildern die letzten Lebensjahre der drei weltberühmten Schwestern Emily, Charlotte und Anne Brontë. Die Mutter tot, der Vater Alkoholiker, versuchten die drei schon als Kinder ihrem Gefängnis zu entfliehen und fantasierten sich ihre eigenen dichterischen Heldenreiche. Ihr absonderliches Leben und ihr literarisches Werk inspirieren bis heute Filmemacher, Musiker und Stückeschreiber. Bereits ihre Kindheitsaufzeichnungen enthalten eine solche dichterische Kraft, dass sie heute in zahlreiche Sprachen übersetzt werden. Das Kanaltheater spielt „Sturmhöhe“ unter musikalischer Begleitung von Kay-Uwe Kirchert (Marimbafon, Percussion) und Markus Kaiser (Cello) in den Haas-Sälen in Bamberg. Die Vorstellungen finden am 30. Juni sowie am 4., 5. und 7. Juli jeweils um 20.30 Uhr statt. Am Sonntag, dem 2. Juli, um 11 Uhr laden die Haas-Säle zu „Theater und Sekt“ mit Aufführung und Frühstücksmöglichkeit ein. Vorverkauf in der Buchhandlung Fundevogel.
KEHRSEITE.
„The Dome“ in Bamberg? Schrei oder stirb!
Am Freitag vor Pfingsten wird der Domplatz zur Bühne für ein 40-köpfiges Rockorchester
(fg) Aller guten Dinge sind drei. Das weiß nicht nur der Volksmund, sondern auch der amerikanische Horror-Regiespezialist Wes Craven. Vor allem dann, wenn es sich um eine Filmtrilogie handelt, und die ersten beiden Teile einen ordentlichen Batzen Geld abgeworfen haben. Über 100 Millionen Dollar hatte der Horrorfilm „Scream“ 1996 an den Kinokassen eingespielt. Für den zu diesem Zeitpunkt in Vergessenheit geratenen Craven ein fulminantes Comeback, und für die Studiobosse der Produktionsfirma Miramax Grund genug, nach einer passenden Fortsetzung zu „schreien“. Was bezüglich des Skripts fast unmöglich schien, gelang Autor Kevin Williamson, der auch schon den ersten Teil verfasst hatte. Die Handlung wurde spannender, die ironischen Spitzen auf Filme des Horrorgenres steigerten sich.
Von Meike Vögele „Eigentlich müsste der Domplatz doch auch mal anders genutzt werden als nur zum Parken während der Sonntagsgottesdienste oder als offizielle Bamberger Touri-Sammelstelle“, dachten sich mehrere Leute an verschiedenen Orten ungefähr zur selben Zeit: Uwe Gaasch, Leadsänger der Bands „Schweinsohr Selection“ und „Revolver“, sein Freund Heinrich Ellner, ehemaliger Geschäftsführer bei Radio Bamberg, - und nach längerem Überlegen schließlich auch die Bayreuther Schloss- und Seenverwaltung, die die ordnungsrechtliche Hoheit über den Domplatz inne hat.
Geistlicher Segen für profanes Spektakel Als dann noch der Erzbischof - Vertreter der „ideellen Hoheit“ - seinen Segen dazu gab, war es nicht mehr weit bis zur Idee des ersten Bamberger Domplatz Open Airs. Das soll nun, nach ungefähr einem Jahr Vorbereitung, am Freitag, dem 9. Juni, ab 20 Uhr über die Bühne gehen und als erstes weltliches Spektakel auf dem Domplatz gleich eine Veranstaltung der Superlative werden. „40 Künstler aus Bamberg und Umgebung schließen sich zu einem großen Rockorchester zusammen und spielen Klassiker verschiedenster Musikgrößen - von den Beatles bis Phil Collins, von Robbie Williams bis Stevie Wonder und Toto“, umreißt Heinrich Ellner den Grundgedanken des Konzerts. Das Besondere sei, dass hier alle Musiker die Soul-Funk- und Coverrock-Bands, über zwanzig Mitglieder der Bamberger Symphoniker und zahlreiche
hat ja an Silvester gesehen, was das dann für ein Gedränge gibt“, meint Ellner. Der schließt bei entsprechendem Erfolg eine Fortsetzung des Domplatz Open Airs auch nicht aus und hat sich schon den Freitag vor Pfingsten 2001 im Stillen vorgemerkt. Und die Frage nach dem Wetter muss man dem 50-Jährigen gar nicht erst stellen: „Wenn ich mir darüber Gedanken machen würde, hätte ich gar nicht anfangen brauchen, zu planen. Wir werden klasse Wetter haben.“
Noch ist alles friedlich vor dem „Dome“... Solisten und „Special guests“ wie die Sopranistin Regina Klepper oder der Tenorsaxophonist Lutz Häfner - gleichzeitig auf der Bühne stünden und ungefähr die Hälfte der 45 Stücke auch tatsächlich für das gesamte Orchester arrangiert sei. „Wir wollen mit dieser großen Bandbreite an Musikern, Stilen und Stücken ein entsprechend breites Publikum ansprechen“, erklärt Ellner, der als Privatmann die gesamte Organisation übernommen hat. „Meine elfjährigen Söhne werden da genauso auf ihre Kosten kommen, wie der 81-Jährige, der sich neulich als bisher ältester Besucher ein Ticket gekauft hat.“
Feuerwerks in die Luft jagen wird, sorgt für Farbenspiele und Lichteffekte auf dem alten Gemäuer der Domplatzkulisse. Zusätzlich zu den rund 1800 Sitzplätzen längs der Neuen Residenz sind 7000 Stehplätze eingeplant, „auch wenn rein rechnerisch bestimmt noch 3000 Leute mehr Platz hätten, aber man
Feuer und Flamme bei jedem Wetter
9. bis 11.6.: ROCK IM PARK in Nürnberg, oder mit demselben LineUp: ROCK AM RING am Nürburgring in der Eifel. Bands: Oasis, Eurythmics, Santana, Bush, KoRn, Rage against the machine, NOFX, Die Toten Hosen u.a. Infos unter www.rockamring.com oder www.rockimpark.de, die Karten kosten 139 Mark (am Nürburgring ist Camping inklusive, in Nürnberg nicht).
Neben vier Stunden Musik nonstop wollen die Veranstalter außerdem mit effektvoller Pyrotechnik aufwarten: Joachim Berner, der zwei Wochen später bereits wieder in Montreal gut eine Viertelmillion Dollar in Form eines
OTTFRIEDs Festivalguide 2000 für Reiselustige (ps) Genauso wie im letzten Jahr liefern wir Euch auch heuer einen kleinen Überblick über den Festivalsommer:
23. bis 25.6.: WITH FULL FORCE in Roitschjera bei Leipzig mit Highlights aus der Metal- und Hardcore-Ecke, wie Iron Maiden, Slayer, Cro-Mags, Shelter, Machine Head, Exploited. Für 97 Mark gibt’s Karten im Vorverkauf. Infos unter www.withfullforce.de. 23. bis 25.6.: WÜRZBURGER UMSONST UND DRAUSSEN. 23. bis 25.6: HURRICANE in Scheeßel und SOUTHSIDE in Neuhausen ob Eck (BaWü) mit Nine Inch Nails (nur Southside), Moby, Rollins Band, HIM, Gomez, Bush, Skunk Anansie u.a. für 85 Mark. Infos unter www.hurricane.de oder www.southside.de. (mvö/she) Es ist wieder mal Zeit für unser beliebtes Mensa-Suchbild, die Rubrik mit Herz und Verstand, aus dem Leben gegriffen, von Studenten für Studenten, ohne Phrasen, Plat(t)itüden und schlechte Gewinne - und DU kannst mitmachen! Vorausgesetzt, du erkennst dich - NICHT deinen Freund, Onkel, Prof oder Lieblings-Mensa-Gänger! - auf obigem Foto wieder. Außerdem wäre es (in Hinblick auf deine grandiosen Gewinnchancen für noch grandiosere Preise) von Vorteil, wenn du uns das dann auch noch mitteilen würdest. Und zwar entweder per E-Mail an
[email protected] oder über den traditionellen Postweg, also unsere Briefkästen vor den Mensen. Und nun zum eigentlich Interessanten: Der Gewinn. Kein Preisgeld, nicht die dritte Tahiti-Reise und auch nicht schon wieder ein A3 - wir spendieren dem Foto: ela Fotomodel in spe ein Mensa-Essen seiner Wahl.
Für alle, die noch keine Karten haben: Das Bamberger Domplatz Open Air beginnt am Freitag, dem 9. Juni 2000, um 20 Uhr; Karten zu 49 Mark für Stehplätze beziehungsweise 68 Mark für Sitzplätze gibt es im Vorverkauf bei Hertie, Reisebüro Schiele, BVD und beim Kartenkiosk. Außerdem unter der TicketHotline 0951/9808220 oder unter www.domplatzopenair.de.
Alles rockt: Park, Ring, See
9. bis 12.6.: WAVE GOTIK TREFFEN in Leipzig mit Love like Blood, HIM, Wolfsheim u.a. für 98 Mark. Infos unter www.wave-gotik-treffen.de.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann... Foto: Internet Der Bodycount - die Anzahl der Leichen - musste ebenfalls steigen. Denn: „Fortsetzungen sind immer blutiger“, wie die Teilnehmer eines Filmkurses im Nachfolger „Scream 2“ zuerst messerscharf kombinierten und kurz darauf am eigenen Leib zu spüren bekamen. Stellt sich nun die Frage nach Teil 3: Noch mehr Leichen? Noch brutaler? Noch witziger? Das lässt sich spätestens ab Donnerstag, dem 22. Juni, beantworten. Dann nämlich läuft „Scream 3“ in den bundesdeutschen Kinos an. Das Drehbuch hat diesmal Ehren Kruger („Arlington Road“) verfasst, Kevin Williamson wurde nicht mehr zugelassen. Zur Handlung: Unter dem Titel „Stab 3“ sollen die Woodsborough-Morde der ersten beiden Teile verfilmt werden. Ganz ohne Probleme laufen die Dreharbeiten im Filmstudio aber nicht ab. Denn: Erneut ist der unbekannte Killer mit der „großen Klappe“ unterwegs. Die Darsteller müssen dran glauben, die Zuschauer freut’s. Wenn ihr bei der Auflösung der Morde dabei sein wollt, schreibt einfach eine Mail an:
[email protected], Stichwort: Scream 3. Gemeinsam mit dem City-Kinozentrum verlosen wir 5x1 Eintrittskarte. Nähere Informationen unter www.scream3.com.
Foto: Internet
1.7.: RHEINKULTUR - kostenlos in den Bonner Rheinauen mit Highlights aus den Bereichen Indie, Alternative und Hip Hop. Infos unter www.rheinkultur.org. 5.7. bis 9.7.: MIDTFYNS-Festival auf der Insel Fünen in Dänemark mit den Eurythmics, Skunk Anansie, Tom Jones, Runrig u.a.; Karten für 222 Mark inklusive Camping. Infos unter www.mf.dk. 7. bis 9.7.: FORESTGLADE 2K in Wiesen (Österreich) mit Nine Inch
Nails, Guano Apes, HIM, Tocotronic, Violent Femmes, Such a Surge für 999 Alpendollars. Infos unter www.wiesen.at. 7. bis 9.7.: CHIEMSEE REGGAE SUMMER FESTIVAL für 98 Mark. Infos unter www.amok-promotion.de. 7. bis 8.7.: JAHNINSELFEST in Regensburg mit Tagtraum, Texta u.a.; Karten für 10 Mark. 4. bis 5.8.: WACKEN OPEN AIR mit Metal-Formationen wie Overkill, Iced Earth, Knorkator u.a. für 80 Mark. Infos unter www.wacken-open-air.de. 11. bis 12.8.: HALDERN Open Air am Niederrhein mit Paul Weller, Heather Nova, Reef, Soulwax u.a. für 49 Mark. Infos unter www.haldern-pop.de. 11.8. bis 13.8. : TAUBERTAL Open Air in Rothenburg o.d.T. mit Heather Nova, Fury in the Slaughterhouse, Such a Surge, Guano Apes, J.B.O. u.a. für 100 Mark. Infos unter www.taubertal-openair.de. 18. bis 20.8.: BIZARRE Festival dieses Mal auf dem Flugplatz Niederrhein in Weeze bei Kleve mit Moby, Moloko, Muse, Limp Bizkit, Placebo, Rollins Band, Pennywise, Deftones, Violent Femmes, Knorkator für 130 Mark. Infos unter www.bizarre.de. 19.8.: KICKZONE im Müngersdorfer Schwimmstadion in Köln mit Acts aus der Electronic Szene (u.a. DJ PunkRoc) für 35 Mark. Infos unter www.livemusichall.de. 19. bis 20.8.: HIGHFIELD Festival in Erfurt mit der Rollins Band, HIM, Tocotronic u.a. für 82 Mark. Infos unter www.highfield.de. 27.8.: HARD POP DAYS in Lichtenfels (sowie die Tage vorher und nachher in anderen mittelgroßen Städten Deutschlands) mit den Ärzten, Fanta 4, Bloodhound Gang, Bad Religion. Außerdem im August: ROCK AM SEE in Losheim/Saar mit Iggy Pop, Busters, Die Sterne, Miles u.a.; Hotline: 0851/9941188. Aktuelle Infos zu allen Festivals gibt es unter www.festivalplaner.de.