Ausgabe 11 - Westsächsische Hochschule Zwickau

March 20, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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ISSN 1864 – 7006

20 Jahre WHZ

Herzlichen Glückwunsch! Festwoche im Juni würdigt das Jubiläum

Preisregen für unsere Modedesigner Angewandte Kunst Schneeberg freut sich über erfolgreiche Absolventen

Weltoffene Hochschule heißt alle willkommen Fünf Absolventen aus anderen Ländern erinnern sich gern an ihr Studium

gedacht. gem acht.

 WIE WIR UNS IM ER ZG EB IRG E FI T HALT EN? M I T K AR R I ER E T R EPPENS T EI G EN. A ndr É L a nger Geschäftsführer Sportgeräte Langer GmbH Pfaffroda

Wer im Erzgebirge hoch hinaus will, hat beste Aussichten. Denn hier bieten sich viele Ausbildungs- und Karriere-Chancen. Vom Gesellen bis zum Geschäftsführer. Schließlich hat das Erzgebirge Sachsens größte Industriedichte. Überrascht? In über 16.000 kleinen und mittelständischen Betrieben heißt es jeden Tag: Anpacken statt abwarten. Eben »Gedacht. Gemacht.« Das Projekt wird mit Fördermitteln der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« durch den Freistaat Sachsen unterstützt.

www.wirtschaft-im-erzgebirge.de

EDITORIAL

Liebe Leser,

Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim

„20-40-150“ könnte als Überschrift über dieser Ausgabe von campus³ stehen. „20“, weil wir genau am 13. Juni 2012 das 20-jährige Jubiläum der Fachhochschulausbildung in Zwickau begehen werden – mit einer Festwoche, über die wir Sie mit diesem Heft informieren wollen. „40“ steht für das neue Rekordangebot von 40 Studiengängen – Bachelor, Diplom und Master im Direktund Fernstudium – die wir im kommenden Wintersemester Studieninteressierten offerieren können. 1992 waren es noch weniger als 10 Studiengänge, und aus den knapp 1500 Studierenden zu jener Zeit sind inzwischen mehr als 5000 geworden. Mit fast acht Millionen Euro Drittmitteln im Jahr 2011 haben sich die Forschungseinnahmen allein in den vergangenen sechs Jahren mehr als verdreifacht. Die Westsächsische Hochschule Zwickau ist aus den Kinder- und Jugendjahren herausgewachsen und nun sozusagen ein „Twen“. Wir sind „volljährig“ geworden und nehmen unseren Beitrag für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung insbesondere Südwestsachsens ganz bewusst wahr. Deshalb wollen wir in dieser Ausgabe weniger die vergangenen 20 Jahre Revue passieren lassen, als vielmehr den Blick nach vorn richten. Zu den Vorhaben, mit denen wir unser Profil und damit unsere Attraktivität weiter steigern wollen, gehören zum Beispiel die neuen Studienangebote „Automobilproduktion“ und „Kraftfahrzeug-Informatik“, mit

denen wir aktuelle Anforderungen der Wirtschaft aufgreifen und gleichzeitig den Schwerpunkt „Fahrzeug und nachhaltige Mobilität“ stärken wollen. „Gesundheitsinformatik“ und – wenn alle Zustimmungen vorliegen – auch „Biomedizinische Technik“ sollen vor allem weibliche Studieninteressierte ansprechen und die Profillinie „Gesundheit – technisch, wirtschaftlich und sozial“ weiter befördern. Mit der Kompetenzplattform „Elektromobilität“, die von Professoren aus drei Fakultäten getragen wird, wollen wir unsere Forschungsaktivitäten auf diesem wichtigen Zukunftsfeld bündeln. Und schließlich werden wir – globalen Trends folgend – verstärkt an der weiteren internationalen Öffnung der Westsächsischen Hochschule Zwickau arbeiten. Und was hat es mit der „150“ auf sich? Am 13. Oktober 1862, also vor 150 Jahren, wurde in Zwickau die Bergschule gegründet. Sie ist eine der beiden Wurzeln unserer heutigen „University of Applied Sciences Zwickau“. Ein weiteres Jubiläum, das im Herbst zu würdigen sein wird. Viel Freude beim Lesen! Ich hoffe, viele von Ihnen zur Festwoche vom 11. bis 15. Juni 2012 begrüßen zu können.

Ihr Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim Rektor der Westsächsischen Hochschule

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INHALT

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Der Name ist Programm FORUM MOBILE – Kleinod der automobilen Geschichte und der Zukunft

GASTBEITRAG 06

Lernen – leben – bleiben: Fachkräfte für Sachsen Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok über Deutschlands Ingenieurschmiede

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HOCHSCHULPOLITIK 08

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Drei neue Studiengänge starten an der Westsächsischen Hochschule Automobilproduktion, Kraftfahrzeuginformatik und Gesundheitsinformatik neu im Angebot Absolvent holt zwei Preise Danny Szendrei erfolgreich in Wien

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Immer wieder neue Gipfel erklimmen 15 Jahre Zentrum für neue Studienformen an der Westsächsischen Hochschule Zwickau

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Zwickau setzt Zeichen für die Elektromobilität Sachsens erste Solartankstelle wird Ende März im August Horch Museum eröffnet

20 Jahre Westsächsische Hochschule Zwickau Im Juni warten zahlreiche Veranstaltungen auf Hochschulangehörige und Gäste

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Wissen Sie noch...? Eine Auswahl der wichtigsten Ereignisse auf einer Doppelseite

SONDERTHEMA

Jederzeit Zugriff auf alle Daten – Wolke macht es möglich ZKI rüstet sich für die neue Generation 30 von Computerarbeitsplätzen

FAKULTÄTEN

Quadratur des Kreises? Hohe Zahl an Einschreibungen wird nicht auf Kosten der Qualität des Studiums gehen

CAMPUS

e-Touch-Day – Technik, die berührt Thementag begeistert Schüler und Studenten für Elektrotechnik

Schneeberger Modedesigner auf Erfolgskurs Studienrichtung der Fakultät Angewandte Kunst erhält zahlreiche Preise

Intelligente Architektur aus Reichenbach Masterprojekte auf der „Designers´ Open“ in Leipzig präsentiert

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Hon leider koan kies ofn Handy Expressiver Sprachgebrauch in der deutschen SMS-Kommunikation

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Etabliert in der Mikrosystemforschung Internationales Interesse an Forschungsergebnissen aus Zwickau ist groß

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Vom Wutbürger zum Mutbürger Wie (Gedanken-)Energien die Gesellschaft verändern können

Bedside teaching – Vorlesung an der Krankenliege Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis

INHALT

Titelbild

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Kirgisistan – im Kleinen groß Von hohen Gipfeln und großer Gastfreundschaft

Studenten entwerfen Verkehrsanlagen Prof. Andreas Schuster und Diplomand Tobias Grunewald im Interview Leder, Kunstleder, flexible Warenbahnen Symposium „Technische Textilien“ fand bereits zum 15. Mal in Reichenbach statt Promotion an renommiertem Controlling-Institut Absolventin Nadine Gerhardt an der WHU-Otto Beisheim School of Management

INTERNATIONAL 42

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Schneeberg auf internationalem Parkett Internationalisierung des Curriculums hat große Bedeutung Aotearoa – Das Land der langen, weißen Wolke Über eine Reise an das andere Ende der Welt

Thekla Nowak trägt ein Modell aus der Kollektion „Zwischen Illusion und Wirklichkeit“ von Anja Stübling, Absolventin des Studiengangs Modedesign. Mehr zu diesem Entwurf und den zahlreichen Preisen, die die Modedesigner abgeräumt haben, ab Seite 22 dieser Ausgabe.

STUDENTENLEBEN

Impressum

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Herausgeber: Westsächsische Hochschule Zwickau Der Rektor Dr.-Friedrichs-Ring 2A 08056 Zwickau Tel.: 0375 536-1000 www.fh-zwickau.de

80 Prozent Vorbereitung, 20 Prozent Musik Die Konzerte des Zwickauer Hochschulchores und ihre aufwändige Vorbereitung

WESTSACHSEN-CLUSTER 50

Von Ausländerfeindlichkeit keine Spur Absolventen aus anderen Ländern berichten von ihren Erfahrungen in Zwickau

WEITERE RUBRIKEN 52

Köpfe Persönlichkeiten der Hochschule im Kurzporträt

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Termine Alle Termine im Sommersemester 2012 auf einen Blick

Redaktion: Redaktionsbeirat der WHZ, Franka Platz (V.i.S.d.P.) [email protected] Christian Wobst, Agentur Graf Text [email protected] Layout, Satz & Grafik: Umsetzung: Christian Wobst Beratung: Erika Jansen Anzeigen & Druck: VMK Verlag für Marketing und Kommunikation GmbH & Co. KG Faberstraße 17 67590 Monsheim Tel.: 06243 909-0 Fax: 06243 909-400 [email protected] Bildmaterial: WHZ und die jeweiligen Autoren sowie Anja Stübling (S. 1), Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (S. 6), Detlef Neumann (S. 14, S. 15 oben und unten), DigiArt Chemnitz (S. 23), Gregor Hohenberg (S. 23, „Nokok 3/1“), Sebastian Roy (S. 24), Helge Gerischer (S. 49) Auflage: Druckexemplare: 2.600 Stück ISSN-Nummer: 1864-7006 E-Paper: www.fh-zwickau.de ISSN-Nummer: 1864-7014 Redaktions- und Anzeigenschluss: 27. Februar 2012

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GASTBEITRAG

Lernen – leben – bleiben: Fachkräfte für Sachsen Sachsens Wirtschaftsminister über Deutschlands Ingenieurschmiede von Sven Morlok

Bei einem Besuch 2011 auf dem Campus Scheffelberg konnte sich Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) persönlich vom Knowhow des WHZ Racing Teams überzeugen. Von Student Marcel Zeisberg lies sich der Minister den Elektrorennwagen „eHorst“ erklären. In den vergangenen zwei Jahren hat der Freistaat einen guten konjunkturellen Aufschwung erlebt. Die Automobilhersteller Porsche, BMW und Volkswagen bauen ihre sächsischen Werke aus, der Mikroelektronikkonzern Globalfoundries schafft in Dresden das größte Halbleiterwerk Europas. Der Chemieriese Wacker hat in der Nähe von Riesa eine neue Anlage zur Herstellung von Polysilizium errichtet. Der Ausbau der großen Automobilwerke zieht auch Zulieferer nach Sachsen wie Eberspächer oder den LogistikSpezialisten Kühne+Nagel. Ebenso tatkräftig investiert der sächsische Mittelstand. In den vergangenen zwei Jahren sind mehr als 60.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Sachsen entstanden. Zum ersten Mal seit vielen Jahren hat Sachsen 2011 nun ein Wanderungsplus verzeichnet. Noch nie seit 1990 waren die Chancen auf dem Arbeitsmarkt so gut wie heute – auch dies ein Zeichen dafür, welche positive Entwicklung Sachsen in den letzten Jahren genommen hat. Diese Entwicklung wird sich nur fortsetzen lassen, wenn auch künftig ausreichend

Fachkräfte zur Verfügung stehen. Keine einfache Aufgabe in einer Zeit, in der weniger Jugendliche ihren Schulabschluss machen als Ältere in den wohlverdienten Ruhestand gehen, und in der die Unternehmen in Sachsen neben qualifizierten Facharbeitern immer mehr hochqualifizierte Arbeitskräfte benötigen. Der wachsende Bedarf an qualifizierten Fachkräften muss also aus einem sinkenden Erwerbspersonenpotenzial gedeckt werden. Was können wir tun, damit keine Engpässe im Fachkräfteangebot entstehen? Bildung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Zuwanderung sind die Schlüssel zur zukünftigen Deckung unseres Fachkräftebedarfs. Gut ausgebildete, sozial kompetente, kreative Menschen sind das Potenzial und der Reichtum des Freistaates Sachsen. Deshalb müssen wir den Zugang zu individueller Bildung in allen Regionen Sachsens und über alle Lebensphasen hinweg auf einem hohen Niveau gewährleisten. Investitionen in die Bildungsqualität und die Förderung von Formen des Lebenslangen Lernens stehen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte

Ausrichtung der sächsischen Fachkräftepolitik. Neben der hochwertigen frühkindlichen, schulischen und außerschulischen Erziehung und Bildung der Fachkräfte von morgen sowie einer zukunftsfähigen und vielfältigen Hochschullandschaft setzen wir auch auf eine zeitgemäße duale Ausbildung in den Lehrberufen, die weit über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus Anerkennung und Nachahmung findet. Hier gilt es, den erfolgreichen Weg weiterzugehen. Neue Wege geht der Freistaat, um das lebenslange Lernen weiter zu stärken. Seit November 2010 erhalten Sachsens Arbeitnehmer mit dem Weiterbildungsscheck Unterstützung, um ihre beruflichen Chancen durch aktuelles Know-how zu verbessern: Sachsen gibt für jede erfolgreiche Weiterbildung bis zu 80 Prozent Zuschuss. Seit dem Start im November 2010 wurden bereits mehr als 10 Millionen Euro zugesagt. Ebenfalls bis zu 80 Prozent Kostenzuschuss erhalten auch Unternehmer, die ihre Mitarbeiter weiterbilden möchten. Auch Langzeitarbeitslose und lernschwa-

GASTBEITRAG

che Jugendliche erhalten durch den wachsenden Fachkräftebedarf eine zweite Chance am Arbeitsmarkt. Damit sie den Einstieg ins Berufsleben schaffen, helfen maßgeschneiderte abschlussorientierte Qualifizierungsangebote vor Ort und in Kooperation mit einem Unternehmen. Die Ideen dafür haben Politik und Wirtschaft gemeinsam entwickelt. Angebote wie das Programm „Zweite Chance“ (QAB) werden durch den Freistaat gefördert. Wir schicken die Arbeitssuchenden nicht einfach zurück auf die Schulbank. Wir helfen ihnen, damit sie direkt im Unternehmen Anschluss finden.

In der Familienfreundlichkeit liegt ein Standortvorteil Sachsens Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Schaffung eines kinder- und familienfreundlichen Umfeldes tragen dazu bei, das vorhandene Erwerbspersonenpotenzial besser auszuschöpfen. Darüber hinaus liegt in der Familienfreundlichkeit Sachsens ein deutlicher Standortvorteil im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte und ihre Familien. Familienfreundlichkeit wird hier bei uns besonders groß geschrieben. Jedem Kind ab drei Jahren steht ein Kindergartenplatz zur Verfügung. Für eine noch bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat die Staatsregierung eine Initiative zur Flexibilisierung der Kita-Öffnungszeiten gestartet. Offenheit und Wertschätzung gegenüber zugewanderten Personen sind eine wesentliche Grundlage dafür, dass es in Sachsen durch Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften und ihren Familien gelingt, die Folgen des demografischen Wandels für den Arbeitsmarkt zu lindern. Wir brauchen Fachleute aus dem Ausland. Im Wettbewerb um die klügsten Köpfe haben wir aber nur dann Chancen, wenn die Konditionen denen anderer Industrieländer nicht nachstehen. Deshalb unterstützt die sächsische Staatsregierung die sogenannte Blue-Card-Regelung, mit der die Bundesregierung die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte erleichtern wird. Sachsen strebt eine noch darüber hinaus gehende Lockerung der Zuwanderungsregeln an und hat hierfür eine Bundesratsinitiative eingebracht. Ein neuer Aufenthaltstitel für „gesteuerte Zuwanderung“ soll die Arbeitssuche für ein Jahr erlauben, wenn der Lebensunterhalt gesichert ist und vorher festgelegte Auswahlkriterien wie Sprachkenntnisse, Qualifikation, Berufserfahrung oder auch Alter erfüllt sind. Insbesondere für Sachsens mittelständisch geprägte Wirtschaft

ist die Anwerbung von Mitarbeitern im nichteuropäischen Ausland eine nur schwer zu überwindende Hürde. Wir wollen gesteuerte Anwerbung ermöglichen. Wir wollen mehr Flexibilität auf beiden Seiten: Bei denen, die Arbeit suchen, und bei denen, die Fachkräfte suchen. Betrachtet man die aktuellen Zahlen zu den Studierenden und insbesondere Studienanfänger an sächsischen Hochschulen, gibt es Grund für Optimismus: Insbesondere in den für die sächsische Wirtschaft so wichtigen MINT-Studiengängen ist ein kontinuierlicher Zuwachs bei den Studierenden zu verzeichnen. Auch die Westsächsische Hochschule Zwickau kann im Jahr ihres 20-jährigen Bestehens einen anhaltenden Anstieg der Studierendenzahlen verzeichnen. Für den Ausbau des Ausbildungsschwerpunkts in den Bereichen Kraftfahrzeugtechnik und Maschinenbau hat der Freistaat Sachsen in den vergangenen Jahren erhebliche Mittel investiert. Die klare Profilierung des Studienangebots sowie die hervorragende Vernetzung von Forschung und Lehre mit der Automobilindustrie in der Region haben dafür gesorgt, dass eine wachsende Anzahl von Studienanfängern aus allen Teilen der Republik zum Studium nach Zwickau geholt werden konnte. Sachsen ist und bleibt Deutschlands Ingenieurschmiede. Die große Herausforderung für die sächsische Wirtschaft besteht darin, die hier ausgebildeten Fachleute nach ihrem Studium im Freistaat zu halten. Es wäre unredlich, das Thema Vergütung an dieser Stelle auszusparen. Die zukünftigen Nachwuchskräfte für Sachsens Unternehmen kön-

VITA Sven Morlok (FDP) wurde am 5. Mai 1962 in Stuttgart geboren. Nach dem Abitur studierte er Betriebswirtschaftslehre in Mannheim und schloss sein Studium 1992 mit der Diplomarbeit an der TU Dresden ab. Von 1992 bis 1996 war er bei der Treuhandanstalt Dresden tätig. Von 1996 an arbeitete er als Geschäftsführungsassistent bei der Nacap GmbH, 1999 wurde er als Geschäftsführer der Nacap GmbH bestellt. Von 2007 bis 2009 war er geschäftsführender Gesellschafter der Pommer Spezialbetonbau GmbH. Sven Morlok war von 2004 bis 2009 Stadtrat in Leipzig und ist seit Oktober 2004 Mitglied des Sächsischen Landtags.

nen freier denn je wählen zwischen den zukünftigen Arbeitgebern. Neben Arbeitsbedingungen und inhaltlichen Präferenzen wird freilich auch ihr zukünftiges Gehalt ausschlaggebend sein. In einigen Branchen haben Sachsens Unternehmen dies bereits erkannt und teilweise deutliche Gehaltssteigerungen ermöglicht, so etwa die sächsische Metall- und Elektroindustrie, die für akademische Fachkräfte im 2. Quartal 2011 einen Gehaltssteigerung von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete. Andere Branchen müssen – und werden – folgen.

Erfolgreiche Vernetzung von Hochschule und Wirtschaft Eine vielversprechende Strategie zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs besteht im noch engeren Austausch zwischen den Hochschulen und der ansässigen Wirtschaft. Er sichert einerseits aktuelles und praxisrelevantes Know-how bei den Studenten, andererseits haben Unternehmen die Chance, frühzeitig Kontakte zu ihren zukünftigen Mitarbeitern aufzubauen. Die Westsächsische Hochschule Zwickau steht wie keine andere sächsische Hochschule für eine erfolgreiche Praxis einer engen Vernetzung von Hochschule und Wirtschaft. Davon habe ich mich selbst bei Besuchen auf dem Campus Scheffelberg und bei Treffen mit den Experten der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik überzeugen können. Den Ausbildungsschwerpunkten der WHZ ist gemein, dass sie sich an den Bedürfnissen der Praxis, der Unternehmen und des sächsischen Arbeitsmarktes ausrichten. Die Konzentration auf zukunftsweisende Themenfelder wie beispielsweise Elektromobilität oder Umwelttechnik und Recycling macht die Studenten der WHZ besonders gefragt für den Arbeitsmarkt von morgen. Auch das Racing Team der WHZ, von dessen technischen Höchstleitungen ich mich bei meinen Besuchen überzeugen konnte, ist ein exzellentes Beispiel dafür, welche Möglichkeiten Studenten hier haben, auf das Engste mit Experten aus der Praxis zusammenzuarbeiten und von deren Know-how zu profitieren. Dass man in Westsachsen gut lernen, leben und bleiben kann, dazu hat die Westsächsische Hochschule Zwickau in den vergangenen 20 Jahren viel beigetragen. Vielen Dank und viel Erfolg auch weiterhin, für die Hochschule, für die Region und für Sachsen. Der Autor Sven Morlok ist seit 2009 Staatsminister für Wirtschaft, Verkehr und Arbeit in Sachsen.

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HOCHSCHULPOLITIK

Drei neue Studiengänge starten an der WHZ Praxisbezogene Ausbildung in drei neuen Studiengängen ab Wintersemester 2012

Der Studiengang Automobilproduktion (D.)

Der Studiengang Kraftfahrzeuginformatik (B.Sc.)

Der Studiengang Gesundheitsinformatik (B.Sc.)

Im Studiengang Automobilproduktion sollen die Studenten befähigt werden, Produktionsprozesse bei Automobilherstellern und -zulieferern zu gestalten und zu optimieren. Sie absolvieren ein Maschinenbaustudium, das genau auf die Anforderungen der Autoindustrie abgestimmt ist. Im Grundstudium werden mathematischnaturwissenschaftliche, ingenieurtechnische, konstruktive, werkstoff- und fertigungstechnische sowie fahrzeugtechnische Grundlagen vermittelt. Das Hauptstudium ist sehr stark von automobilspezifischen und produktionstechnischen Inhalten geprägt. Schwerpunkte der Ausbildung sind zum Beispiel Fertigungstechnik, Karosserie- und Leichtbau, Arbeitsund Montageplanung, Produktionsplanung und -steuerung, Logistik, Arbeitswissenschaft und Projektmanagement. Ergänzt wird die Ausbildung durch Exkursionen und ein 20wöchiges Pflichtpraktikum in Unternehmen der Automobil- und Automobilzulieferindustrie, um den Praxisbezug zu vertiefen. Das Studium führt in acht Semestern zum Diplom. Für Absolventen ergeben sich in der gesamten Automobilindustrie vielfältige Arbeitsmöglichkeiten, etwa in der Entwicklung von Fertigungs- und Montageprozessen.

Software im Auto spielt heute eine immer größere Rolle und ist aus diesem nicht mehr wegzudenken. Software-Technologien und Informatik-Methoden werden in den Phasen der Entwicklung, in Produktion und Service sowohl bei den Kfz-Herstellern wie auch bei deren Zulieferern benötigt. Bei vielen Innovationen im Auto kommen informatische Systeme zum Tragen. Die Westsächsische Hochschule Zwickau reagiert auf die sich im Wandel der Zeit ergebenden neuen Herausforderungen der Kfz-Branche und bietet einen neuen Kfz-Informatik-Studiengang an, in dem den Studierenden das notwendige Know-how aus den beteiligten Wissensgebieten – Kraftfahrzeugtechnik, Elektrik/Elektronik und Informatik – vermittelt wird. Das Studium führt in sieben Semestern zum Bachelor. Durch die Zusammenarbeit der Fakultäten Kfz-Technik, Elektrotechnik und Physikalische Technik/ Informatik ist es möglich, diesen interdisziplinären Studiengang anzubieten. Ein Kfz-Informatiker kann im Berufsleben zum Beispiel Software für Steuergeräte oder InfotainmentSysteme entwickeln. Aber auch Themen wie Produktlinien oder Fahrzeugkommunikation gehören zu seiner Ausbildung.

Da Politik und Wirtschaft einen hohen Bedarf im Wachstumsmarkt Gesundheit sehen und diesen stark fördern, wird ab 2012 ein neuer Studiengang an der Westsächsischen Hochschule etabliert: die Gesundheitsinformatik. Damit geht die Hochschule von der anerkannten Spezialisierungsrichtung Medizinische Informatik im Studiengang Informatik hin zu einem eigenständigen Studiengang Gesundheitsinformatik, der den gesundheitspolitischen Bedürfnissen sowie interdisziplinären Anforderungen an die zukünftigen Gesundheitsinformatiker Rechnung trägt. Informatik im Gesundheitswesen heißt, alle Anwender (Ärzte, Pflegekräfte, Verwaltungsangestellte, wissenschaftliches sowie technisches Personal) in ihrer Arbeit mit den Patientendaten zu unterstützen und eine optimale Versorgung der Patienten zu garantieren. Die Studierenden erhalten in sieben Semestern breite Kenntnisse aus den unterschiedlichen Fachgebieten und Themen der Gesundheitsinformatik, wie Bildverarbeitung, Informationsmanagement, Biometrie und Epidemiologie, Biomedizin, wissensbasierter Systeme in der Medizin und eine anwendungsnahe Ausbildung in Informatik und Softwareentwicklung.

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Berufsberatung während des Studiums Ansprechpartner für all Ihre Fragen rund um Studium, Praktikum und Arbeitsaufnahme sind die Berater für akademische Berufe der Zwickauer Arbeitsagentur. Sie beraten Studierende und Absolventen zur praxisnahen Studiengestaltung, zu Jobs und Praktika, zu Studienwechsel und bei Studienabbrüchen, zu alternativen Bildungswegen und beim Übergang vom Studium in den Beruf. Vereinbaren Sie unter der Rufnummer 0375 / 314 1848 einen Termin. Agentur für Arbeit Zwickau, Pölbitzer Str. 9a Jobvermittlung der Agentur für Arbeit Zwickau für studentische Nebenjobs City-Büro in der Westsächsischen Hochschule Zwickau im Technikum II, Am Kornmarkt 5, Zimmer 14 Telefon: 0375 / 536 1601 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr

www.arbeitsagentur.de/zwickau

www.volkswagen-sachsen.de

Herzlichen Glückwunsch! 20 Jahre Westsächsische Hochschule Zwickau (FH)

Es war und ist unser Ziel, die automobile Zukunft Sachsens aktiv mit zu gestalten. Dafür stehen wir mit dem Know-how unserer Belegschaft und mit unserer Begeisterung für moderne Automobile und Motoren. Der mehr als 100-jährigen Tradition des Automobilbaus in Sachsen verpflichtet, nehmen wir die Herausforderungen der Zukunft an. Gemeinsam. Jetzt!

Volkswagen Sachsen GmbH 08048 Zwickau Telefon: 0375/550 Telefax: 0375/552300

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HOCHSCHULPOLITIK

Bachelorstudiengang Biomedizinische Technik Voraussichtlich ab dem Wintersemester 2012/13 soll an der Westsächsischen Hochschule Zwickau auch die „Biomedizinische Technik“ als eigenständiger Studiengang angeboten werden. Dieser Studiengang ist aus dem bisherigen Studienschwerpunkt „Biomedizintechnik“ im Studiengang „Physikalische Technik“ mit dem Ziel entwickelt worden, der Besonderheit dieses interdisziplinären Fachgebietes an der Schnittstelle von Medizin und Technik besser Rechnung tragen zu können. Der Bachelorstudiengang Biomedizinische Technik (BMT) dauert sieben Semester. Die Studierenden erwerben den akademischen Grad Bachelor of Engineering. Aufbauend auf soliden Grundkenntnissen, die in den ersten Semestern in mathematisch-naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Fächern vermittelt werden, erwerben die Studierenden grundlegendes Wissen in Anatomie und Physiologie des Menschen. Sie entwickeln Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie in die Lage versetzen, die Besonderheiten des Menschen bei der Anwendung technischer Systeme in Diagnostik, Therapie und Rehabilitation zu berücksichtigen, die Wechselwirkungen zwischen Energien, Werkstoffen und lebendem Gewebe zu verstehen und zum Nutzen für die Gesundheit anzuwenden. Von den Absolventen wird erwartet, dass sie als Gesprächs- und Forschungspartner für Mediziner zur interdisziplinären Kommunikation zwischen Ingenieuren verschiedener Fachdisziplinen und Ärzten befähigt sind.

WHZ schafft Krippenplätze für Studentenkinder

Die anderthalbjährige Bajana Erkinova fühlt sich in der Tagesstätte „Kuschelkiste“ sichtlich wohl. Wenn ihre Mutter Saltanat Bakirova und ihr Vater Erkin Karymshak studieren, kümmert sich Erzieherin Kerstin Leonhardt um ihre Tochter. Die Westsächsische Hochschule arbeitet weiter daran, die Vereinbarkeit von Familie und Studium zu verbessern. Zu diesem Zweck unterzeichneten Rektor Prof. Günther Krautheim, Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß und der Vorstandsvorsitzende der AWO Südwestsachsen, Dr. Ulrich Markert, am 9. Januar eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung. Sie sieht vor, dass in der integrativen Kita „Kuschelkiste“ im Stadtteil Eckersbach zehn Krippenplätze für Kinder von Studenten bereitgestellt werden. Von Dienstag bis Donnerstag können studierende Eltern ihre Kinder dort auch über die normalen Öffnungszeiten hinaus bis maximal 19 Uhr betreuen lassen. „Damit kommen wir den Bedürfnissen der Studenten entgegen. Im

Gegensatz zu normalen Arbeitnehmern können Studenten ihre Kinder in den frühen Morgenstunden oft selbst betreuen. Dafür sind sie auf verlängerte Öffnungszeiten in den Abendstunden angewiesen“, berichtet der Leiter der Kita Kuschelkiste, Jens Kluge. Die Zusammenarbeit zwischen der Kita und der Hochschule besteht schon seit gut drei Jahren. „Durch die jetzige, unbefristete Vereinbarung haben wir die Form der Zusammenarbeit und die Zuständigkeiten konkretisiert, sodass für die Studenten, die Hochschule und auch für uns als Träger der Einrichtung mehr Planungssicherheit herrscht“, so Dr. Ulrich Markert. Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren zeigen, dass das Angebot gut angenommen wird

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Absolvent holt zwei Preise Danny Szendrei erfolgreich in Wien

Danny Szendrei, Student im Master-Studiengang Managament & Systems Intelligence und Drittmittelbeschäftigter der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, wurde Ende November auf einer internationalen Fachkonferenz in Wien mit dem FESTO-Preis ausgezeichnet. Er hatte einen Beitrag zur Energieeffizienzsteigerung im Geschosswohnungsbau durch Informationsvernetzung von Heizungs-, Lüftungsund Visualisierungskomponenten vorgestellt. Kerngedanke ist die Aufhebung herstellerspezifischer Kommunikationseigenschaften und -standards von Geräten der technischen Gebäudeausrüstung. Zwar sind derzeit zahlreiche Geräte verfügbar, die untereinander über so genannte Feldbusstrukturen kommunizieren, doch stellt die erforderliche Integration von Geräten, die über diese Standards nicht verfügen, die Wohnungsbaubranche vor große Herausforderungen. Bedingt durch die baulichen Sanierungen im Geschosswohnbau und die immer dichter werdenden Gebäudehüllen müssen effiziente Lüftungsstrategien branchenweit berücksichtigt werden. „Dies ist nur sinnvoll, wenn die dynamischen Bedarfe an Heizwärme und Frischluft bekannt sind und die verschiedenen technischen Module darauf auch dynamisch reagieren“, so Szendrei. Der Forscher unterstrich die Bedeutung dieser Thematik für künftige, altersgerechte Wohnmodelle wie „Ambient Assisted Living“, also das Leben in einer Wohnumgebung, in der etwa alte oder kranke Menschen durch Produkte oder Dienstleistungen in ihrer Selbständigkeit unterstützt werden. „Energieeffizienz ist auch in all unseren Nachbarländern, erfreulicherweise auch in vielen Bereichen der Industrie, des Facility Managements und in Pflegeeinrichtungen, zunehmend ein Top-Thema“, resümierte Danny Szendrei seine Teilnahme an der „22nd Danube Adria Association for Automation & Manufacturing“ (DAAAM 2011). Diese internationale Konferenz beschäftigt sich mit Themen der intelligenten Produktion und Automatisierung in Theorie, Praxis und Lehre. Besonders erfreulich: In Wien hollte Danny Szendrei zudem einen Preis für die beste Präsentation der Konferenz.

Die nächste Ausgabe von campus3 erscheint im Herbst 2012.

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HOCHSCHULPOLITIK

Quadratur des Kreises? Hohe Zahl an Einschreibungen wird nicht auf Kosten der Qualität des Studiums gehen von Gundolf Baier und Daniela Roscher

Sie stehen hinter dem Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz – Kompetenzentwicklung für Studierende und Lehrende als Basis für Studienerfolg“: Prof. Dr. Ute Rosenbaum, Oliver Arnold, Antje Weißbach, Sven Slawinski, Susan Blasko, Marco Riedel, Daniela Roscher, Stefan Müller, Stephanie Grützner, Marianne Vogel und Prof. Dr. Gundolf Baier (von links nach rechts). Nicht erst mit dem demografischen Wandel ist die Zahl der jährlichen Immatrikulationen für alle Hochschulen von großem Interesse. Durch diesen Wandel jedoch rückt diese Zahl immer mehr in den Fokus: Jeden Herbst schauen die Hochschulen und ihre Fakultäten gespannt darauf, wie sich die Bewerbungs-, Zulassungs- und Einschreibzahlen entwickeln. In Zielvereinbarungen mit dem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) wird jedes Jahr eine Zahl an Studierenden im ersten Hochschulsemester festgelegt, die die Hochschulen zu erfüllen haben. So hatte die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) im Wintersemester 2011/2012 die Zahl 954 vor Augen und soll im kommenden WS 2012/2013 900 Studierende im ersten Hochschulsemester anstreben. Vom Erreichen dieser Zahlen hängt kurzfristig die Höhe der Mittelzuweisungen und längerfristig die Daseinsberechtigung als eigenständige Hochschule ab. Diese Inputsteuerung birgt jedoch auch eine große Gefahr. Die Zahl der Studenten im ersten Hochschulsemester sagt nichts über die Erfolgsquote der Studierenden und auch nichts über den Grad ihrer Berufsbefähigung aus. Zahl und Qualität der Absolventen als

Ausgangsgrößen sind im Grunde jedoch viel wichtiger als die reinen Eingangsgrößen. Bei aller Freude über möglichst zahlreiche neue Studenten darf auch nicht übersehen werden, dass das weite Öffnen der Tore mit Blick auf die zu erreichenden Zahlen durchaus im Zielkonflikt mit der Erfolgsquote und

HINTERGRUND Bund und Länder haben ein gemeinsames Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre („Qualitätspakt Lehre“) als dritte Säule des Hochschulpaktes 2020 geschaffen. In zwei Bewilligungsrunden wurden Einzelund Verbundvorhaben von deutschlandweit 186 Hochschulen aus allen 16 Ländern für eine Förderung bis 2016 ausgewählt. Nach einer positiven Zwischenbegutachtung der geförderten Maßnahmen kann eine weitere Förderung ab 2017 – maximal bis zum Ende der Laufzeit des Programms 2020 – erfolgen. Der Bund stellt für den Qualitätspakt Lehre bis zum Jahr 2020 insgesamt rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung.

einer möglichst hohen Ausbildungsqualität steht. Dass die Lösung dieses Konflikts der Quadratur des Kreises nahekommt, ist gewiss rhetorisch überhöht, eine ernstzunehmende Herausforderung stellt sie in jedem Fall aber dar. In diesen Kontext ist das Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz – Kompetenzentwicklung für Studierende und Lehrende als Basis für Studienerfolg“ zu stellen, das mit Beginn des Wintersemesters 2011/2012 an der WHZ startete. In diesem Projekt stehen bis 2016 rund 2,7 Millionen Euro zur Verfügung, um die Studienbedingungen zu verbessern und die Qualität der Lehre zu erhöhen. Ein besonderer Fokus liegt dabei zum einen auf der Übergangs- und Studieneingangsphase sowie zum anderen auf der hochschuldidaktischen Qualifikation der Lehrenden. Die Gesamtziele des Projekts sind die Erhöhung der Erfolgsquoten bei gleichzeitiger Stabilisierung oder gar Verbesserung der Ausbildungsqualität. Dazu sind eine Reihe von Maßnahmen geplant, deren Umsetzung zum Teil in unterschiedlichen Phasen des Projektes beginnt. Ab Beginn der Projektlaufzeit wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

HOCHSCHULPOLITIK

eingestellt, die für die Fächer BWL/VWL, Englisch, Mathematik, Physik und Elektrotechnik sowie Thermodynamik/Strömungslehre Lehr- und Übungsmaterialien zur Studienbegleitung und -vorbereitung erstellen. Diese dienen dazu, in Vorbereitung auf ein Studium beziehungsweise in der Studieneingangsphase grundlegende und vorausgesetzte Kenntnisse aufzufrischen und zu wiederholen. Zudem ist es vorgesehen, zu festen Zeiten offene Lernräume einzurichten, in denen ein „betreutes Lernen“ angeboten wird. Seit Januar bieten die Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter in Ergänzung zu den regelmäßigen Sprechzeiten und Beratungen der Professoren und Lehrkräfte zusätzliche Sprechzeiten an, in denen gemeinsam Lösungen für fachliche Fragen und Probleme in Grundlagenfächern gesucht werden können. Zur Verbesserung der allgemeinen Studieninformation und um falsche Erwartungen an ein Hochschulstudium zu vermeiden – ein häufig genannter Grund bei Befragungen von Studienabbrechern – ist vorgesehen, die bereits bestehenden propädeutische Tage weiterzuentwickeln, Angebote wie Frühstudium und Summerschools auf- beziehungsweise auszubauen und auch Materialien zur allgemeinen Studieninformation zu erstellen. Diese Informationsmaterialien sollen ebenso wie die schon genannten Lehr- und Übungsmaterialien webbasiert umgesetzt werden, so dass Studieninteressenten und Studierende diese zeit- und ortsunabhängig abrufen können. Um den für ein Studium an der WHZ benötigten Deutsch-Kenntnissen der Austauschstudenten Rechnung zu tragen, ist zudem geplant, aus Projektmitteln die Kurse „Deutsch als Fremdsprache“ fortzuführen beziehungsweise auszubauen. Während der gesamten Projektlaufzeit stehen Mittel zur Verfügung, um das Angebot an Tutorien – insbesondere in den Fächern, mit denen Stu-

dierende erfahrungsgemäß besondere Schwierigkeiten haben – auszubauen. Die studentischen Tutorien werden fachlich durch Lehrende begleitet. Im Wintersemester 2011/2012 konnten damit insgesamt 30 zusätzliche Tutorien in fünf Fakultäten angeboten werden. Ein weiterer Ausbau des Tutorienangebots ist geplant. Ein weiterer Punkt zur Steigerung der Lehrqualität ist die Verbesserung der Betreuungsrelation in studiengangtragenden Modulen. Ziel ist es auch hierbei, einerseits dem Studienabbruch zu begegnen und andererseits das Abschlussniveau hinsichtlich des Fachwissens und außerfachlicher Kompetenzen nachhaltig zu erhöhen. In den Fakultäten Elektrotechnik, Gesundheits- und Pflegewissenschaften und Physikalische Technik/Informatik wurden erste Lehrkräfte und Laboringenieure eingestellt, im Verlauf des Projektes sind weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Unterstützung der Lehrtätigkeit vorgesehen. Zudem sind Angebote für die personalisierte hochschuldidaktische Weiterbildung der Lehrenden geplant. Dabei kann zum einen das Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen (HDS) genutzt werden, zum anderen sind auch direkt an der WHZ Weiterbildungsangebote geplant. Mit all diesen Maßnahmen sollen die inhaltliche und organisatorische Begleitung der Studierenden in der Studieneingangsphase und der Studienphase sowie die hochschuldidaktische Kompetenz der Lehrenden verbessert werden, um den Studienerfolg und die Fähigkeiten der Absolventen zu steigern.

Die Autoren Prof. Dr. Gundolf Baier ist Prorektor für Lehre und Studium; Daniela Roscher, M.A., ist Projektkoordinatorin im Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz“.

SIE SIND GEFRAGT, Herr Prof. Baier

SIE SIND GEFRAGT, Frau Roscher

Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich zusammen mit vielen anderen engagierten Kollegen zum Erfolg unserer Hochschule beitragen kann. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich ganz praktische und manchmal auch handwerkliche Arbeiten zu Hause erledige. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag allzeit viele und motivierte Studieninteressenten.

Meine Arbeit macht mir Spaß, weil gelegentlich kreative Lösungen gefunden werden können. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich die Musik möglichst laut aufdrehe und im Idealfall einen Kaffee gekocht bekomme. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag natürlich alles Gute, manchmal etwas mehr Flexibilität und mindestens weitere 20 Jahre Eigenständigkeit.

Offene Hochschule Zwickau Das Idealbild des „klassischen Normalstudierenden“ – jung, ledig, kinderlos, finanziell durch Eltern oder Bafög abgesichert, Studienbeginn direkt im Anschluss an die schulische Ausbildung – wird in zunehmendem Maße eine geringere Bedeutung haben. Zudem gilt es vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und des prognostizierten Fachkräftemangels Maßnahmen zu ergreifen, um die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung und zugleich individuelle und alternative Bildungskarrieren zu ermöglichen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat den durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanzierten Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen“ ausgeschrieben, wofür bundesweit 167 Skizzen eingereicht wurden. Zu den 26 für eine Förderung ausgewählten Projekten gehört auch die WHZ mit ihrem Projekt „Offene Hochschule Zwickau. Flexibel studieren: Alternativen bieten – Chancen nutzen“ und erhält zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen rund 600.000 Euro. Mit dieser finanziellen Unterstützung ist geplant, bis Ende 2014 Konzepte zu entwickeln, die den Studienzugang erleichtern und die Anrechnung außerhochschulisch erworbener Kompetenzen integrieren sowie zielgruppenspezifische flexible Studienmodelle beinhalten. Zudem sollen bedarfsgerechte Weiterbildungsangebote und der Aufbau eines Weiterbildungszentrums konzipiert werden. Ziel ist es, die Beteiligung nicht-traditioneller Studierender zu sichern, die Vereinbarkeit von Studium und Familie beziehungsweise Studium und Beruf zu fördern sowie durch die Förderung des lebenslangen Lernens einen permanenten Wissenstransfer zu gewährleisten. Ausgehend von einer umfassenden Bedarfsanalyse werden für die Entwicklung dieser Konzepte ab Sommersemester 2012 zwei Mitarbeiter eingestellt. Ansprechpartner im Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz“: Daniela Roscher, Projektkoordinatorin, Telefon: 0375 536 1019 Stefan Müller, Ansprechpartner für Hochschuldidaktik, Telefon: 0375 536 1037 Karina Kuhnert, Ansprechpartnerin für allgemeine Studieninformation, Telefon 0375 536 1023

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Der Name ist Programm FORUM MOBILE – Kleinod der Automobilgeschichte und der automobilen Zukunft von Joachim Körner

Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) gehört auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugtechnik zu den renommiertesten Hochschuleinrichtungen Deutschlands. Hieraus leitet sich im besonderen Maße das Erfordernis ab, die mehr als 100-jährige Tradition des Automobilbaues in Zwickau zu würdigen und zu pflegen, die Beiträge der Hochschule zu diesem Wissenschaftsgebiet zu publizieren und insbesondere auch die Zukunftsfähigkeit der Profillinie Kraftfahrzeugtechnik weiter zu schärfen. Für Lehre und Forschung verfügt die Fakultät Kraftfahrzeugtechnik mit Einrichtungen wie dem August-Horch-Bau, dem Zentrum Karosserie-Entwicklung oder auch dem Labor für Fahrsimulation in Verbindung mit einer umfassenden IT-Durchdringung über herausragende technische Voraussetzungen, die sowohl von Partnern im Hochschulbereich als auch der Automobilindustrie anerkannt werden. Hierzu gehört auch eine der jüngsten Neubauten, das FORUM MOBILE. Während zum Beispiel die seit 2001 jährlich stattfindende Oldtimerveranstaltung „Schwanenklassik“ insbesondere die Traditionspflege unterstützt, dient das FORUM MOBILE auf dem Campus Scheffelstraße vor allem aktuellen Aufgaben der Fakultät für Kraftfahrzeugtechnik. Es wurde 2006/2007 von der „Interessengemeinschaft Oldtimer“ der WHZ initiiert, begründet und schließlich gemeinsam mit dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement in die bauliche Entwick-

lungsplanung eingeordnet. Die feierliche Übergabe erfolgte am 16. Oktober 2008. Funktionell und architektonisch ist das FORUM MOBILE einmalig an einer deutschen Hochschule. Die Hauptnutzfläche des Gebäudes beträgt rund 400 Quadratmeter. Es verfügt über einen anspruchsvoll ausgestatteten Mehrzweckraum für Seminare, Forschungsberatungen mit Praxispartnern und Diplomprüfungen der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik, eine variable Veranstaltungsfläche im Hallenbereich sowie Fahrzeugstellplätze für Oldtimer der Hochschule. Unmittelbar nach Fertigstellung des FORUM MOBILE im Oktober 2008 wurde vom Kanzler, Prof. Dr. oec. habil. Joachim Körner, und dem Dezernenten für Forschung, Wissens- und Technologietransfer, Dr.-Ing. Ralf Steiner, eine neue wissenschaftliche Veranstaltungsreihe mit dem Titel „forum mobile“ ins Leben gerufen. Sie befasst sich mit aktuellen wissenschaftlichen Problemen der Kraftfahrzeugtechnik, der Automobilwirtschaft sowie mit Mobilität im weitesten Sinne. Hochkarätige Referenten aus den Konzernspitzen deutscher und internationaler Automobilhersteller sowie von Zulieferunternehmen sind regelmäßig zu Gast. Selbstverständlich stellen auch Professoren des Hauses ihre wissenschaftlichen Ergebnisse vor. „forum mobile“ fand am 13. November 2008 zum ersten Mal statt. Dr. Frank Löschmann, Sprecher der Volkswagen Sachsen GmbH, eröffnete mit dem Thema „Systema-

tischer Erneuerungsprozess in der Automobilproduktion“ die Tagung, gefolgt von Prof. Wolfgang Kühn, der über das „Kraftfahrzeug im Zentrum der Mobilität“ referierte. Schließlich wurde zu dieser Veranstaltung Prof. Bernd Gottschalk, langjähriger Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, die Würde eines Ehrensenators verliehen. Seither findet die Veranstaltung regelmäßig einmal im Semester statt. „forum mobile“ hat sich im wissenschaftlichen Leben der WHZ, nicht zuletzt wegen der relevanten Themen und international renommierten Referenten und Gäste, fest etabliert. Sie ist mittlerweile zu einem Markenzeichen der WHZ geworden. Die Vorträge zum Beispiel über die Zeitwende für die Automobilindustrie, Antriebskonzepte künftiger individueller Mobilität, über Licht und Design oder auch die beiden Veranstaltungen „Mobility in Red“ auf dem Sachsenring bleiben bei den Teilnehmern in nachhaltiger Erinnerung. Hierfür gebührt den bisherigen Referenten Dr. Frank Löschmann, Prof. Carl H. Hahn, Jörgen Skafte Rasmussen, Heinrich Timm, Prof. Joachim Böhme, Prof. Giovanni Cipolla, Mario Brosinger, Dr. Anthony Nobles, Prof. Cornel Stan, Prof. Lutz Nagel, Prof. Steffen Zwahr und Prof. Wolfgang Kühn besonderer Dank. Die Zukunft des Automobils als eine tragende Säule individueller Mobilität stellt Theorie wie Praxis vor enorme Herausforderungen. Insofern werden der Veranstaltungsreihe mit Sicherheit die Themen nicht ausgehen. Verbrauchswirtschaftliche An-

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triebssysteme, Leichtbau in Verbindung mit neuen Materialien, e-mobility, integrierte Mobilitätskonzepte oder aber auch Themen des Motorsports und der Kfz-Elektronik stehen demnächst auf der Tagesordnung. Neu ist seit 2011, dass – ergänzend zum Vortragsprogramm – unter dem Titel „Schriften aus dem FORUM MOBILE“ von Zeit zu Zeit Publikationen erscheinen. Eine erste Broschüre von Dipl.-Ing. Detlef Neumann befasst sich mit „Fahrzeugentwicklungen aus Zwickau 1946 – 1989“. Der Autor verarbeitete teilweise bisher unveröffentlichtes Material und bereicherte den Band mit Fotos aus seinem eigenen Archiv. Mit exzellenter Sachkenntnis fügt er Mosaikstein für Mosaikstein des Zwickauer Automobilbaus der Nachkriegszeit bis zur politischen Wende zu einem Bild zusammen, das sowohl das herausragende ingenieurmäßige Entwicklungspotenzial in jenen Jahren erahnen lässt als auch aufzeigt, wie planwirtschaftliche Strukturen das erneute konkurrenzfähige Aufblühen des Zwickauer Automobilbaus in der DDR verhinderten. Dipl.-Ing. Roland Reißig ist der Verfasser eines weiteren Heftes, einer Materialsammlung unter dem Titel „Vergessene Erfinder“. Hierbei geht es um Geniales, das zum Teil noch auf seine praktische Umsetzung wartet. Diese Schrift wird voraussichtlich im April erstmals vorgestellt werden. Die Publikationen sind über das Sekretariat des Kanzlers zu beziehen. Die nächste Veranstaltung „forum mobile“ ist für Donnerstag, den 19. April geplant. Sie ordnet sich in eine Reihe vielfältiger Aktivitäten ein, die dem 20. Gründungsjubiläum der Westsächsischen Hochschule Zwickau als Fachhochschule am 13. Juni 2012 gewidmet sind.

Ehrensenator Prof. Bernd Gottschalk im Gespräch mit Prof. Carl H. Hahn (rechts).

Ausländische Studierende zu Gast im FORUM MOBILE.

Der Autor Prof. e. h. Dr. oec. habil. Joachim Körner ist Kanzler der Westsächsischen Hochschule Zwickau.

SIE SIND GEFRAGT, Herr Prof. Körner Meine Arbeit macht mir Spaß, weil sie abwechslungsreich ist und ich vieles kreativ und verantwortlich gestalten kann. Vom Arbeitsalltag entspanne ich beim Autofahren. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag eine noch überzeugendere Ausstrahlung als sächsische Hochschule!

Jörgen Skafte Rasmussen übergibt der Hochschule zwei DKW-Oldtimer.

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Immer wieder neue Gipfel erklimmen 15 Jahre Zentrum für Neue Studienformen an der Westsächsischen Hochschule Zwickau von Christian-Andreas Schumann Jubiläen erfolgreicher Institutionen sind stets ein Anlass zu selbstbewusster Rück- und Vorschau. Der Blick auf die Geschichte, die die Gegenwart formt und die Zukunft gestalten hilft, vereint sich in der Summe des Erreichten und des eigenen Selbstverständnisses als Grundlage für künftige Innovationen. Als die Internetnutzung noch in den Kinderschuhen steckte, digitale Lernmedien eher die Ausnahme bildeten, Lernportale und -programme noch recht einfach waren, globale Kommunikation und mobiles Lernen ebenso wie soziale Netzwerke als Zukunftschancen sich erst abzuzeichnen begannen, hatten Entscheidungsträger der Westsächsischen Hochschule den Mut und die Weitsicht, eine neue Institution zu gründen, die auf dem Gebiet neuer Lern- und Studienformen aktuelle Entwicklungstrends und -chancen erkennt, systematisch weiterentwickelt und in die Anwendung überführt. Das Zentrum für Neue Studienformen wurde als zentrale wissenschaftliche Einrichtung konzipiert und nahm seine Tätigkeit als ZNS i. G. per 1. Mai 1997 auf. Zunächst wurden vorhandene Fördermittel vorrangig eingesetzt, um wichtige Infrastrukturmaßnahmen für die Zukunft des digitalen Lernens und Lehrens zu realisieren. Zudem wurden Fachkompetenzen vor allem für das Gestalten und das Betreiben von Studiengängen, Weiterbildung und Fernlehre mit multimedia-

SIE SIND GEFRAGT, Herr Prof. Schumann Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich mit vielen jungen Menschen sowie kompetenten Fachkolleginnen und Fachkollegen an interessanten und komplexen Aufgaben in aller Welt arbeiten kann. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich Sport treibe, Tanzen gehe, Musik höre, auf Reisen gehe oder einfach mit der Familie etwas unternehme. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag strategisches Potential, taktisches Geschick und operatives Glück, um die Zukunft sehr erfolgreich gestalten zu können.

Hoch hinaus wollten die teilnehmenden Mentees im MENTOSA-Workshop im Januar in der Kletterhalle Chemnitz. ler Unterstützung entwickelt. Der damals entworfene Fernstudienbaukasten war im Grunde genommen die Vorwegnahme späterer Modularisierungen der Studienprogramme im Zuge des Bologna-Prozesses. Nachdem sich abzeichnete, dass innerhalb der weiteren Personalentwicklung im öffentlichen Dienst eine permanente Ausstattung des ZNS mit Haushaltsstellen nicht möglich sein würde, wurden die operativen Aufgaben in der Aus- und Weiterbildung an die kooperierenden Fakultäten übertragen. Entsprechend des Anspruches an eine wissenschaftliche Einrichtung wurde der Fokus auf innovative Forschungs-, Entwicklungsund Erprobungsprojekte gerichtet. Mit dieser Konzentration auf Wissenschaftlichkeit und Innovation wurde eine zielgerichtete Profilierung und erfolgreiche Entwicklung des ZNS eingeleitet. Das ZNS ergänzt als akademische Einrichtung sinnvoll die Leistungen der anderen zentralen Einrichtungen wie Hochschulbibliothek und Zentrum für Kommunikationstechnik und Informationsverarbeitung, indem es wichtige Vorlaufprojekte für aktuelle und zukünftige Entwicklung moderner, technikunterstützter Lehre im Kontext sowohl des regionalen als auch globalen Wissenstransfers zur Unterstützung der akademischen Lehr- und Lernprozesse in den Fakultäten und Instituten der Hochschule durchführt.

Das gilt derzeit vor allem für die Ausbildung, könnte aber künftig auch der Unterstützung von Weiterbildungseinrichtungen dienen. In diesem Sinne erfolgte die Mitwirkung beziehungsweise Durchführung unter anderem an der Entwicklung des Sächsischen Bildungsportales, der Schaffung und dem Pilotbetrieb des Bildungsmarktes Sachsen, dem Aufbau umfangreicher digitaler Contents für den Lehrbetrieb an der Hochschule, der Netzwerkbildung für die innovative und integrative Fachkräfteentwicklung in der Region, die Einführung von Lernplattformen wie OPAL und MOODLE für die Kompetenzentwicklung und den Wissenstransfer, den Übergang vom stationären zum mobilen Lernen, der Erprobung elektronischen Prüfens und der Plagiatserkennung, der Implementierung des Career Services und des Mentoring Netzwerkes Sachsen (MENTOSA) zur Bestenförderung unter Berücksichtigung des Gender Mainstreaming Ansatzes. Die genannten Aktivitäten werden immer wissenschaftlich begleitet, um gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen gut aufbereitet sowohl den Fakultäten und Instituten der eigenen Hochschule als auch deren Partnern zur Verfügung zu stellen und sich am nationalen und internationalen Knowhow-Transfer aktiv zu beteiligen. Neuestes Projekt in diesem Kontext ist eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Mo-

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dellentwicklung für die künftige Gestaltung durchgängiger Prozesse insbesondere zwischen nichtakademischer und akademischer Bildung. Der Fokus liegt dabei auf der Verbesserung und Verallgemeinerung vorhandener Modelle, die sich bereits in berufsbegleitenden Studiengängen mit externen Partnern bewährt haben. Damit wird sich das ZNS als akademische Forschungs- und Entwicklungseinrichtung weiter profilieren können. Summa summarum wurden umfangreiche wissenschaftliche Arbeiten und Leistungen in den Jahren seit der Gründung des ZNS erbracht. Davon zeugen mehr als 50 wissenschaftliche Vorträge bei nationalen und internationalen Konferenzen, in Workshops und bei Seminaren, mehr als 20 Beiträge in Fachbüchern und -zeitschriften sowie die Beteiligung beziehungsweise Federführung bei der Entwicklung von rund 30 Studienbriefen und Lernprogrammen. An dieser Entwicklung waren etwa 15 Drittmittelbeschäftigte, 40 studentische Hilfskräfte und 55 ausländische Studierende und Praktikanten beteiligt. Die eingeworbenen Drittmittel liegen in Summe bei rund 2 Millionen Euro. Das Beste an der Bilanz ist aber, dass zahlreiche Fachkolleginnen und Fachkollegen sowie hunderte Studierende und Absolventen jedes Jahr wieder von den gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnissen profitieren können. Das ZNS wäre ohne vielfältige Kooperationen, Partnerschaften und umfangreiche Vernetzung nicht in der Lage gewesen, eine solch erfolgreiche Entwicklung zu vollziehen. Innerhalb der Hochschule gibt es eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit mehreren Fakultäten und Instituten sowie den zentralen Einrichtungen und der Hochschulverwaltung. Das ZNS kooperiert sowohl mit großen Unternehmen wie Volkswagen, Microsoft, IBM und DKSH als auch mit den regionalen, klei-

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nen und mittelständischen Unternehmen. Es ist Wissensmultiplikator in der Zusammenarbeit mit Industrie- und Handelskammer, RKW, Verein deutscher Ingenieure (VDI), Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), Ingenieurkammer und anderen Organisationen und Berufsverbänden. Über die Mitgliedschaft im regionalen, nationalen und internationalen Netzwerken und Forschungsverbünden wirken die Vertreter des ZNS als hoch geschätzte und anerkannte Wissenschaftler und Projektentwickler sowie als Coaches, Reviewer, Chairs und Evaluatoren. Profilierung und Nachhaltigkeit bilden im ZNS eine Einheit. Es ist Philosophie und Strategie, neuste wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Entwicklungs- und Anwendungsbereich neuer Studienformen sowie tangierender Themenstellungen unmittelbar in die Bildungspraxis an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und deren Partner zu überführen. Das ZNS ist aufgrund seiner Entwicklung als wissenschaftliche Einrichtung und der Einbettung in die entsprechende Community in der Lage, Innovationen mitund weiterzuentwickeln, prototypisch zu implementieren und in die praktische Anwendung und dauerhafte Nutzung durch Ausund Weiterbildungseinrichtungen zu überführen. Bleibt das ZNS dieser Profillinie treu und wird es weiterhin so weitsichtig unterstützt, liegen noch viele Jahre erfolgreicher Entwicklung und interessanter Innovationen vor uns. Dazu laden wir unsere Partner und Förderer sowie potenzielle Interessenten ganz herzlich ein. Der Autor Dr.-Ing. Christian-Andreas Schumann ist Professor für Wirtschaftsinformatik an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Direktor des Zentrums für Neue Studienformen.

Stichwort: MENTOSA Das Mentoring-Netzwerk Sachsen – kurz MENTOSA – unterstützt Studierende und Promovierende dabei, eine erfolgreiche berufliche Zukunft in Sachsen zu starten. Die konsequente Berücksichtigung des Gender-Mainstreaming-Konzeptes in der Gestaltung dieses Verbundprojektes macht es in Sachsen einzigartig. MENTOSA wird mit zwei Millionen Euro durch den Europäischen Sozialfonds sowie den Freistaat Sachsen gefördert. An der Westsächsischen Hochschule Zwickau ist dieses Projekt am Zentrum für neue Studienformen, verortet. Petra Mudra-Marzinowski ist Ansprechpartnerin für alle am Projekt Interessierten sowie Koordinatorin im Verbund mit den beteiligten Hochschulen und Universitäten. Stichwort: Bildungsintegration Bildungssysteme müssen durchlässiger werden. Dazu dient die Optimierung des Überganges von nicht-akademischen zu akademischen Qualifizierungswegen. Ein besonderes Modell wurde für die Integration des Studiums an der VWA München und der Ausbildung zum Bachelor der Betriebswirtschaft an der WHZ implementiert. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), wird in einem Projekt wissenschaftlich untersucht, wie das „Anerkennungs- und Übergangsmanagement für die Integration beruflicher, nicht formaler und akademischer Aus- und Weiterbildung im Prozess des Lebenslangen Lernens (AnIA)“ verbessert und auf andere Einsatzfälle übertragen werden kann. Fragen dazu beantwortet Kristina Lerant vom ZNS.

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e-touch-Day – Technik, die berührt Thementag begeistert Schüler und Studenten für Elektrotechnik von Karina Kuhnert und Stiev Werner „Ich studiere Kraftfahrzeugelektronik.“ … „Ah, Du kümmerst Dich ums Licht und um die Blinker.“ Wenn es nur so einfach wäre, denkt sich Maik (19). Und dann erzählt er von Head-up-Displays, aktivem Spurassistenten, adaptiver Fahrkontrolle und elektronischem Motormanagement. Maik ist einer jener Studenten, die genaue Vorstellungen davon haben, was sie studieren und was sie später damit beruflich anfangen können. Leider ist dies aber nicht die Regel. Während der Studienwahl und auch noch zu Studienbeginn haben viele nur mangelnde Vorstellungen vom Studium, den Studienanforderungen, den Inhalten, späteren Berufsbildern und Praxisanforderungen (siehe dazu Seite 12 dieser Ausgabe). Dass dies zu nachlassender Motivation und schlechten Leistungen im Studium führen kann, ist nur zu leicht nachvollziehbar. Um solchen Entwicklungen und Defiziten entgegenzuwirken, sucht und testet P³ seit Projektbeginn im Pilotstudiengang Kfz-Elektronik verschiedenste Methoden. Zur Ideenfindung wurden kleinere Brainstorming-Runden mit Studenten, aber auch mit Professoren und Mitarbeitern der KfzElektronik durchgeführt. Dabei entstanden verschiedenste Ideen rund um das Thema Profilbildung. Eine der Ideen war, das Verständnis des Studienfaches Kfz-Elektronik und des Themengebietes im Allgemeinen sowohl angehenden Abiturienten als auch Studenten mit Hilfe eines interaktiven Thementages näher zu bringen. Dabei sollte zum einen das Thema Kraftfahrzeugelektronik selbst vorgestellt, zum anderen aber natürlich auch die Verknüpfung mit der Hochschule generell aufgezeigt werden. So entstand die Idee für den ersten e-Touch-Day am 21. November.

SIE SIND GEFRAGT, Herr Werner Meine Arbeit macht mir Spaß – wie jetzt Spaß??? ;) Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich im Campus Heft die Autorenfragen lese. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag, dass Sie keine demografischen Dellen bekommt.

Was bietet sich als Ort für eine solche Veranstaltung besser an als das kurz zuvor eröffnete neue Zentrum für Kraftfahrzeugelektronik an der Äußeren Schneeberger Straße? So konnte die futuristisch anmutende Halle für elektromagnetische Verträglichkeit von innen begutachtet und innerhalb einer kleinen Knoff-Hoff-Show auch in Aktion erlebt werden. Und was wäre als weiteres Highlight besser geeignet als das hochschuleigene Racing Team? Das WHZ Racing Team, das seit 2010 sehr erfolgreich auch Elektrorennwagen baut, sicherte sofort seine Unterstützung zu, um mit Hilfe seiner Entwicklungen, seines Wissens und Könnens die Begeisterung und das Verständnis für das Thema zu entfachen. Der aktuelle Flitzer „eGon“ diente als Vorführmodell, das Vorjahresmodell „eHorst“ konnte im Fahrsimulator sogar selbst gefahren werden.

Das Projekt P3 P³ ist ein Projekt der Westsächsische Hochschule, das sich beim Wettbewerb „Vermarktungsfähige Attraktivität der Studienbedingungen an ostdeutschen Hochschulen“ der Hochschulinitiative Neue Bundesländer 2010 durchsetzen konnte. Es sieht zum einen vor, das Studienangebot noch stärker als bisher zu profilieren, indem die Vermittlung von Fachwissen und Kompetenzen zielgenau auf die angestrebten Berufsfelder bezogen wird. Auf der anderen Seite steht die Potenzialentwicklung der Studenten im Vordergrund. Der Studierende erhält einen individuellen Entwicklungsplan für die erfolgreiche Gestaltung seines Studiums. Spezifische Lehrangebote zur Ausbildung von sogenannten Soft Skills und Führungskompetenzen helfen den Studierenden, ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Das Projekt läuft bis Dezember 2012.

Zur Verdeutlichung der Einsatzmöglichkeiten nach dem Studium waren außerdem Vertreter verschiedener Firmen wie etwa der Bertrandt AG als Ansprechpartner für die Schüler da. Das Volkswagen Bildungsinstitut, unser Praxispartner für das kooperative Studium (StiP – Studium im Praxisverbund) beteiligte sich mit einer interaktiven Präsentationswand eines Bussystems. Die Veranstaltung wurde abgerundet durch das Team S.A.D.I. (Students Autonomous Drive Initiative) mit seinem Modellfahrzeug und vom Studentenclub 013. P³ möchte aber nicht nur die ausgewählten Pilotstudiengänge Kraftfahrzeugelektronik und Physikalische Technik unterstützen, sondern etwas Bleibendes für alle jetzigen und künftigen Studenten schaffen. Gerade in der Prüfungszeit ist wieder allzu deutlich geworden, dass es viel zu wenige Möglichkeiten zum gemeinsamen Lernen außerhalb von Mensa und Bibliothek gibt. Deshalb suchte P³ mögliche Plätze beziehungsweise Orte innerhalb der Hochschule aus und initiierte unter dem Motto „Orte des Lernens“ eine Zusammenarbeit mit der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg – Studienrichtung Holzgestaltung. So werden drei Studenten der Holzgestaltung ihre Abschlussarbeiten im Sommersemester 2012 der Neugestaltung von drei verschiedenen Orten in der Innenstadt widmen, die künftig eine angenehme Atmosphäre zum Lernen in der Gruppe bieten sollen. Die Ideen sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Die Autoren Dipl.-Wirtschaftssinologin (FH) Karina Kuhnert und Dipl.-Informatiker (FH) Stiev Werner sind Koordinatoren im Projekt P³.

SIE SIND GEFRAGT, Frau Kuhnert Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich so viele nette Kollegen habe. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, durch SHOPPING! Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag mehr Präsenz in Zwickau und Umgebung.

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Zwickau setzt Zeichen für die Elektromobilität Sachsens erste Solarstromtankstelle wird Ende März am August Horch Museum eröffnet von Susan Franke Am 30. März 2012 ist es soweit: Die in Kooperation der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) und der Stadtwerke Zwickau Holding GmbH konzipierte Solarstromtankstelle wird feierlich eröffnet. Die von der Firma Bauconzept Planungsgesellschaft mbH aus Lichtenstein entworfene Stromtankstelle bietet in Sachsen erstmals die Möglichkeit, die Batterien von Elektrofahrzeugen öffentlich mit regenerativem Strom zu versorgen. Die elektrische Energie wird von der vor Ort installierten Photovoltaikanlage bereitgestellt. Der Standort am Zwickauer August Horch Museum, an dem gleichzeitig an vier Ladesäulen Strom getankt werden kann, gilt als Prestigeobjekt. Weitere Ladesäulen sollen noch in diesem Jahr an den Standorten der WHZ am Dr.-Friedrichs-Ring und an der Scheffelstraße in Zwickau sowie an der Goethestraße in Schneeberg und an der Adorfer Straße in Markneukirchen errichtet werden. So entsteht ein regionales Netz von Ladepunkten für die Elektromobilität. Sie bilden damit die Basis für den weiteren Ausbau einer weitreichenden Ladeinfrastruktur in der Region. Diese ist notwendig, um dem ehrgeizigen Ziel der Bundesregierung Rechnung zu tragen, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen. Ein Elektro-Pkw schafft derzeit nur bis zu 150 Kilometer am Stück. Ein dichtes Netz von Ladesäulen sollte daher vorhanden sein, bevor derartige Fahrzeuge Verbreitung finden. An der Solarstromtankstelle kann die Betankung mittels Lichtstrom (220 V) oder eine Schnellladung mit Starkstrom (400 V) durchgeführt werden. Ein Tankvorgang dauert je nach Batteriekapazität ein bis vier Stunden für eine Reichweite von 150 Kilometern. Auf dem im Durchmesser acht Meter großen runden Dach der knapp fünf Meter hohen Konstruktion werden Solarzellen Strom zur Betankung liefern. Eine 10 kWh fassende Batterie wird vor Ort als Speichermedium dienen. „Das Besondere dieser für jedermann zugänglichen Elektrotankstelle ist, dass sie ihre eigene Energie erzeugt und damit klimafreundlich ist“, sagt Professor Tobias Teich von der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Da natürlich nicht immer die Sonne scheint, wird die Energie in der Batterie gespeichert. Erst, wenn die Batterie leer ist, liefert die Zwickauer Energieversorgung

Die Solartankstelle am August Horch Museum in Zwickau. Strom. Umgekehrt wird die Energie, die nicht von Autos abgezapft wird, ins Stromnetz eingespeist. Damit potentielle Nutzer feststellen können, ob eine bestimmte Ladesäule verfügbar ist, erfolgt eine Anbindung der Ladepunkte ans Internet. Dadurch wird es möglich, mittels mobiler Endgeräte wie zum Beispiel Smartphones oder Tablet-PCs Statusabfragen oder Reservierungen durchzuführen. Nach der Eröffnung werden vor allem Firmen wie Wohnungsgesellschaften und die Stadtwerke selbst dort ihre Firmenwagen betanken. Den Museums-Besuchern soll zudem ein Elektroauto zur Ausleihe angeboten werden. „Außerdem denken wir voraus“, sagte Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Fin-

SIE SIND GEFRAGT, Frau Franke Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich in einem tollen Team arbeiten kann. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich die Felswände der Sächsischen Schweiz oder in der Kletterhalle erklimme. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag weiterhin viele motivierte Studierende und engagierte Mitarbeiter, die das Image der Hochschule noch weiter verbessern.

deiß beim Spatenstich im Oktober vergangenen Jahres: Es sei besser, ein Tankstellennetz bieten zu können, noch ehe das Elektromobil eine Massenerscheinung werde. Zwickau gehört zwar nicht wie Dresden und Leipzig zur Modellregion Elektromobilität Sachsen, dennoch will die Stadt gemeinsam mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau Energiegeschichte schreiben. „Der erste Schritt sind intelligente Häuser, mit denen sich Energie sparen lässt“, so Tobias Teich. Das Forschungsprojekt „Low Energy Living“ verfolgt seit 2009 das Ziel, ein technoökonomisches System zur Steigerung der Effizienz im Netzwerk von Mietern, Wohnungsbau und Versorgern (Energie, Wärme, Gas und Wasser) zu schaffen. Dabei orientiert es sich an energie- und umweltpolitischen Zielen wie der Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch die Senkung des Energieverbrauchs mit Hilfe intelligenter Gebäudeautomation. Der zweite Schritt sei der Aufbau eines regionalen Netzes von Ladepunkten für Elektromobilität. Schließlich wird an einem intelligenten Stromnetz für Stadtteile Zwickaus gearbeitet, die selbst ihre eigene Energie erzeugen, speichern und verbrauchen und somit energieautark sind. Die Autorin Susan Franke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachgruppe Wirtschaftsinformatik der Fakultät Wirtschaftswissenschaften.

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Jederzeit Zugriff auf alle Daten – Wolke machts möglich ZKI rüstet sich für die neue Generation von Computerarbeitsplätzen von Marcel Debray In Zeiten von Cloud Computing geht die allgemeine Virtualisierung von Hardware und Rechenleistung auch an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) nicht spurlos vorbei. Nachdem die Server- und Filesysteme (siehe campus³ 5. Jg, Nr 1, S. 12) weitgehend virtualisiert sind, wurde jetzt mit der Desktopvirtualisierung der nächste Schritt in Richtung WHZ-Cloud gegangen. Ziel ist es, Arbeitsplatzsysteme in die virtuelle Computerumgebung zu integrieren, so dass es jederzeit von jedem beliebigen Computer aus möglich ist, an seiner gewohnten Arbeitsplatz-Desktopumgebung zu arbeiten. Der Nutzer greift über einen ZeroClient auf den virtuellen Desktop zu. Daten und Applikationen verbleiben dabei im WHZ-Rechenzentrum, was aus Sicherheitsaspekten den besten Schutz bietet. Der Virtualisierung von Desktop-PCs sind derzeit leider noch Grenzen gesetzt. So ist es zurzeit zum Beispiel nur sinnvoll, Computerarbeitsplätze mit geringeren Anforderungen an die Grafikdarstellung zu virtualisieren. Die Entwicklung auf diesem Gebiet ist zurzeit aber so rasant, dass es künftig auch möglich sein wird, leistungsstarke Grafikhardware, wie sie zum Beispiel für den CAD-Bereich benötigt wird, zu virtualisieren. Für die Standard-Bürotätigkeiten mit Outlook, Word, Firefox und Co. ist die Grafikleistung aber schon jetzt mehr als ausreichend. Im Zentrum für Kommunikationstechnik und Informationsverarbeitung (ZKI) wurde Ende 2011 nach einigen Tests verschiedener Systeme zur Desktop-Virtualisierung die Entscheidung für den Einsatz der Software VMWare View des Herstellers VMware Global, Inc. getroffen. Diese Lösung erfüllt die

SIE SIND GEFRAGT, Herr Debray Meine Arbeit macht mir Spaß, weil sie sehr vielseitig ist und sich ständig weiterentwickelt. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich gemütliche Fahrradtouren durchs Grüne unternehme. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag, dass sich noch viele fleißige Studenten hierher verirren.

Die grafische Darstellung zeigt die bereits umgesetzte Desktop-Virtualisierung an der Westsächsischen Hochschule Zwickau. derzeitigen Anforderungen an der WHZ und ist zudem für eine künftige Erweiterung der Einsatzgebiete sehr gut skalierbar. VMWare View, basierend auf der Virtualisierungsplattform VMware vSphere, ist zudem zur bereits bestehenden virtuellen Serverlandschaft voll kompatibel. Als Pilotprojekt für die Desktop-Virtualisierung an der WHZ wurden alle RecherchePlätze der Bibliothek sowie die Computer der Hörsäle umgestellt. So war es möglich, im Zuge einer planmäßigen Erneuerung der Hardware in der Bibliothek bei den Recherchearbeitsplätzen ohne Benutzeranmeldung auf sogenannte Zero-Clients zurückzugreifen. Dies hat den Vorteil, dass vor Ort keine Systemwartung mehr notwendig ist, da die eigentlichen Systeme, an denen der Benutzer interagiert, nun innerhalb der WHZ-Cloud laufen. Die Geräte vor Ort werden über das Netzwerk konfiguriert und aktualisiert. Werden weitere Arbeitsplätze benötigt, sind lediglich neue Zero-Clients aufzustellen und

die Anzahl der virtuellen Desktops in der Cloud zu erhöhen. Der Autor Marcel Debray ist Administrator für rechentechnische Kabinette im Zentrum für Kommunikationstechnik und Informationsverarbeitung (ZKI). GLOSSAR Zero-Client Computer-Arbeitsplätze mit einer sehr rudimentären Computerhardware, welche darauf ausgelegt ist, Remotesitzungen starten zu können. Cloud Computing umschreibt den Ansatz, abstrahierte IT-Infrastrukturen, wie zum Beispiel Rechenkapazität, Datenspeicher dynamisch an den Bedarf angepasst über ein Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Aus Nutzersicht scheint die zur Verfügung gestellte abstrahierte IT-Infrastruktur fern und undurchsichtig, wie in einer „Wolke“ verhüllt, zu geschehen.

NACHRICHTEN

Hochschule und Industriemuseum kooperieren

Hochschulbibliothek wird Anlaufstelle für Kinder in Not

Hochschule ist führender Forschungspartner

Am 17. Januar unterzeichneten Prof. e. h. Dr. oec. habil Joachim Körner, Kanzler der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ, und Andrea Riedel, Geschäftsführerin des Zweckverbandes Sächsisches Industriemuseum, den Kooperationsvertrag zwischen den beiden Einrichtungen. Der Zweckverband schließt die Museen „Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau“, „Zinngrube Ehrenfriedersdorf“, „Energiefabrik Knappenrode“ und das „Industriemuseum Chemnitz“ ein. Bereits seit etwa acht Jahren pflegen das Industriemuseum und sein Förderverein intensive Kontakte mit der Fakultät für Kraftfahrzeugtechnik an der WHZ. So erhielt das Museum von der Hochschule Leihgaben und inhaltliche Beratung für fachspezifische Ausstellungen, im Besonderen einen Junkers-Stationär-Motor für die 2006 eröffnete Ausstellungsabteilung „Motorenwerkstatt“ sowie Karosseriemodelle zur Retrospektive zum Lebenswerk von Prof. Clauss Dietel, eines der bedeutendsten Formgestalter der DDR und Ende der 1980er Jahre Direktor der Fachschule für angewandte Kunst Schneeberg.

Seit Anfang Februar ist die Hauptbibliothek der Westsächsischen Hochschule Zwikkau ein offizieller Hilfepunkt für Kinder in Notsituationen. Zu erkennen ist die Anlaufstelle durch das gelbe Hilfepunkt-Symbol im Eingangsbereich. In Zwickau gibt es derzeit rund 60 solcher Hilfepunkte, berichtet Stefanie Fritzsche vom Jugendamt des Landkreises. Neben zahlreichen Geschäften und Kirchen ist auch das Zwickauer Rathaus eine Anlaufstelle für hilfsbedürftige Kinder. Auch wenn das Projekt in Zwickau bereits weit verbreitet ist, kommt der Hochschulbibliothek eine besondere Bedeutung zu. „Durch unsere Öffnungszeiten bis 22 Uhr finden Kinder hier auch in den späten Abendstunden noch einen Ansprechpartner“, erklärt Professorin Brigitte Mack. Als Koordinatorin der Initiative „Familiengerechte Hochschule“ hatte sie den Kontakt zum Jugendamt des Landkreises hergestellt. Durch das 2007 initiierte Hilfepunkt-Projekt, das mittlerweile in sieben Städten des Landkreises Zwickau läuft, will das Jugendamt einen ersten Schutzraum für hilfsbedürftige Kinder bieten.

Mit ihrer angewandten und praxisorientierten Forschung ist die Westsächsische Hochschule Zwickau ein unverzichtbarer Forschungspartner für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Dies belegt auch eine kürzlich erschienene Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Innerhalb des Zentralen Investitionsprogramm Mittelstand (ZIM) besitzt die WHZ so viele Forschungspartner aus der mittelständigen Wirtschaft wie kaum eine andere Hochschule in Deutschland.Mit 36 Projekten innerhalb des Fördermoduls ZIM-KOOP belegt WHZ den zweiten Platz unter den mehr als 200 Fachhochschulen in Deutschland. Neben der Fakultät Automobil- und Maschinenbau (Prof. Heßberg, Prof. Frormann, Prof. Kolbe, Prof. Schneeweiß) haben sich an der WHZ auch die Fakultäten Kraftfahrzeugtechnik (Prof. Hoffmann, Prof. Kühn), Wirtschaftswissenschaften (Prof. Teich), Elektrotechnik (Prof. Bodach) und Physikalische Technik/Informatik (Prof. Gemende, Prof. Hartmann, Prof. Veit) an den 36 ZIMProjekten beteiligt.

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FAKULTÄTEN

Schneeberger Modedesigner auf Erfolgskurs Studienrichtung der Fakultät Angewandte Kunst erhält zahlreiche Preise von Dorette Bárdos, Astrid Zwanzig und Franka Platz Studenten und Professoren der Studienrichtung Modedesign der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau konnten sich in den vergangenen Monaten über einen wahren Preisregen und viel Anerkennung freuen. So waren die Schneeberger im Januar unter anderem zum ersten Mal zur „Berlin Fashion Week“ eingeladen, wo sie sich bei der Show „7 Farben blau – Das Denim Experiment“ präsentieren konnten. Schöner „Nebeneffekt“ all der Erfolge war viel Präsenz in den Medien. Wir stellen die schönsten Entwürfe vor.

„Zwischen Illusion und Wirklichkeit“ Für ihre Aufmerksamkeit erregende, hervorragende Leistung erhält Anja Stübling, Modedesignabsolventin aus Schneeberg, national und international große Anerkennung. Ihre 2011 abgegebene Bachelorarbeit mit dem Titel „Zwischen Illusion und Wirklich-

SIE SIND GEFRAGT, Frau Prof. Bardos Meine Arbeit macht mir Spaß, weil der Austausch mit jungen kreativen Menschen sehr inspirierend ist, Modedesign ein hohes Innovationspotential hat und die vielfältigsten Themen einschließt. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, wenn ich verreisen kann. Die Natur, andere Menschen, andere Kulturen verhelfen mir zu Abstand und neuen Ideen. Im Tagesbetrieb reicht auch schon ein gutes Gespräch, eine Autofahrt mit Musik, Yoga, ein gutes Buch oder ein toller Film. Im Rückblick auf 20 Jahre WHZ, sind es besonders die technischen Entwicklungen und Innovationen, die ich bewundere. Im Design haben wir es letztlich mit den gleichen Gedanken zu tun – vielleicht etwas mehr aus dem Bauch und näher am täglichen Leben. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag, dass sie auch in Zukunft jung, voller Elan, lebendig, ideenreich und innovativ ist.

keit“ wurde von Prof. Astrid Zwanzig und Prof. Doreen Schulz betreut. Anja Stübling wurde Ende Oktober für ihre Kollektion mit dem Juryaward 2011 der „Designers‘ Open“ in Leipzig, ausgezeichnet. Das seit 2005 stattfindende Festival gilt als wichtigstes mitteldeutsches Designforum (siehe auch Seite 30 dieser Ausgabe). Im vergangenen Jahr bezogen die „Designers´ Open“ an den drei Festivaltagen erstmals das im Westen von Leipzig gelegene Gelände der ehemaligen Baumwollspinnerei, das als Szenetreff der Kreativen schlechthin gilt. Auf rund 5000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentierten sich 160 Designer aus zehn europäischen Ländern. Im Wettbewerb um den German Fashion Design Award 2012 Anfang Februar in Düsseldorf errang Anja Stübling den 2. Preis. Damit verbunden sind ein Praktikumsplatz beim renommierten Textilunternehmen Van Laack und 1000 Euro Preisgeld. Rund 150 junge Designer aus Deutschland hatten ihre Kollektionen samt Gestaltungskonzept eingereicht – die besten zwölf durften am 3. Februar ihre modischen Kreationen vor einer hochkarätig besetzten Jury und rund 1000 Gästen präsentieren. Zur Jury gehörten Christoph Griesshaber (Holy Fashion Group/ Strellson AG) Dirk Röhlke (Head of Design bei Van Laack) Stefani Görtz (Head of Design bei Taifun) Caroline Howard (Angelo van Mol), Werbe- und Modefotograf Claudius Holzmann sowie der Designer Alfredo Pauly. Anja Stübling ist mit ihrer Kleiderkollektion außerdem für den „Baltic Fashion Award“ nominiert. Nicht zuletzt hat sie das Finale des vom Internetportal MUUSE und der italienieschen

SIE SIND GEFRAGT, Frau Platz Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich immer mit neuen Menschen und Themen zu tun habe. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich mit meiner Tochter spiele, male, koche… Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag, dass sie ein wenig selbstbewusster wird. Das kann sie sich leisten!

Mit seiner Abschlussarbeit „Change – from now until then“ war Jörg Wonneberger für den Café Trend Designpreis 2011 des MDR nominiert und damit einer von insgesamt sechs Kandidaten aus sechs verschiedenen Hochschulen der Region. Vogue international ausgeschriebenen Wettbewerbs um die Auszeichnung MUUSE’s most promising designer by VOGUE Talents erreicht. Dabei konnte sich Stübling bisher, neben neun anderen Teilnehmern, gegen 250 Mitbewerber durchsetzten. MUUSE ist ein Internetportal, das ausgewählte Modekollektionen von jungen Designern professionell präsentiert, produziert und vertreibt. „Was kein Aufsehen zu erregen vermag, wird kaum noch wahrgenommen. So ist in einer Welt der Superlative ein Mithalten kaum noch möglich. Im Zuge dessen gilt es, eine Gegenposition einzunehmen. Nicht mehr, sondern weniger. Nicht bunter, sondern dezenter. Nicht besser, sondern anders. Dabei bilden das das Brechen der Wahrnehmungsmuster und der damit eintretende Irritationsmoment eine Möglichkeit, um auf Details aufmerksam zu machen“, so Anja Stübling. Mit ihrer Kollektion übersetzt sie

das Wesen dieses sensiblen Themas in eine klare, reduzierte Formensprache. Geometrie und Symmetrie sind wesentliche Elemente, die das Design der Kleidungsstücke bestimmen. Mit hochwertigen, selbst gestalteten Digitaldrucken werden differenzierte Strukturen geschaffen, die das Motiv der Illusion kommunizieren. Diese Outfits sind eine Symbiose aus der eigenen, subjektiven Interpretation des Themas „Zwischen Illusion und Wirklichkeit“ und der persönlichen Darstellung dieses in der individuellen Wahrnehmung vieldeutig bleibenden Sujets.

„Nokok 3/1“ Jörn Wonneberger gehört zu den vier Preisträgern des European Fashion Award FASH. Die Preisverleihung fand Ende Januar 2012 während der internationalen Sportartikelmesse ISPO 2012 in München statt. Sieg

Silvia Schmidt sorgte mit ihrer Arbeit „Zwiespalt“ für Furore.

und Niederlage, Schmerz oder Entspannung: Sport ist Emotion pur und hat fast jeden Bereich des Lebens und damit auch der Mode durchdrungen. Der European Fashion Award FASH 2012 suchte daher unter dem Titel „Active – Performance Sportswear“ Sportbekleidung für Wettkampf-, Ausdauer- oder Ausgleichssport, die Funktion und Fashion wegweisend verbindet. Die Jury international erfahrener Experten aus Design, Industrie, Marketing und Medien ermittelte aus einer Vielzahl von internationalen Einsendungen die Preisträger. Jörn Wonneberger hatte sich mit seiner Studienarbeit aus dem 4. Semester, „Nokok 3/1“, beteiligt. Die Arbeit wurde von Prof. Dorette Bárdos und Prof. Edith Friebel-Legler betreut. Dafür wurde er mit der Anerkennung des FASH 2012 ausgezeichnet. Der Titel „Nokok 3/1“ von Jörg Wonneberger steht für ein multifunktionales

„Nokok 3/1“ von Jörn Wonneberger.

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FAKULTÄTEN

Damen-Outfit, konzipiert für junge Weltreisende, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Es vereint drei unabdingbare Bestandteile für ein solches Reisegepäck: Jacke, Mantel und Schlafsack. Ein ausgeklügeltes Reißverschlusssystem ermöglicht dabei die unkomplizierte Verwandlung von einer Jacke in einen Schlafsack, ein Trägersystem die stufenlose Verlängerung der Jacke bis zum langen Mantel. Weitere funktionale Details dienen hinsichtlich Belüftung und Wärmespeicherung zusätzlich dem optimalen Komfort unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Nokok, der Kokon für Weltreisende, verspricht somit weniger Gepäck und damit weniger Gewicht, ohne auf Mode und Komfort zu verzichten. Die Arbeit war Teil eines Studienprojektes in Kooperation mit der Firma W.L. Gore & Associates GmbH zum Thema „Zukunftschance Fahrrad“ und war schon mit dem 3. Preis beim Sächsischen Staatspreis für Design 2009 in der Kategorie Juniordesign ausgezeichnet worden. Für den European Fashion Award in München erhielt Jörn Wonneberger ein Preisgeld von 500 Euro und gemeinsam mit den anderen Finalisten ein Fotoshooting mit dem Modefotografen Gregor Hohenberg, der unter anderem durch seine Arbeit für das internationale Modemagazin „Elle“ bekannt ist. Er setzte die Siegerarbeiten in seinem Berliner Studio in Szene. Die schönsten Fotos sind im Katalog des European Fashion Awards FASH 2012 abgebildet. Seit 2004 lobt die Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie (SDBI) jährlich den European Fashion Award FASH aus, der seit 2011 weltweit ausgeschrieben wird. Der Award zählt heute, aufgrund seiner Tradition, seiner strikt fachlichen Ausrichtung, der anspruchsvollen Themenstellung, der hochkarätigen Jury, des aufwendigen Auswahlprozesses und nicht zu-

letzt des Werdegangs seiner bisherigen Preisträger zu den international bedeutendsten Förderpreisen für Modestudierende.

„Zwiespalt“

Zwei Entwürfe von Katharina Kruppe. LINKS Link zur Studienarbeit von Anja Stübling: http://fh-zwickau.de/index.php?id=9076 Link zu den Arbeiten von Jörn Wonneberger: Studienarbeit: http://fh-zwickau.de/index.php?id=7724 Bachelorarbeit: http://www.fh-zwickau.de/index.php?id=8935 Link zur Bachelorarbeit von Sylvia Schmidt: http://fh-zwickau.de/index.php?id=9015 ANZEIGE

Modedesign-Absolventin Sylvia Schmidt gewann Ende November den 3. Preis beim Designwettbewerb „Selección Moda Brugal 2011“. Mit dem Förderpreis will die dominikanische Rum-Marke Brugal junge Designer-Talente bei ihrem Start ins Berufsleben unterstützen. Für die Teilnahme wurden Absolventen verschiedener deutscher Hochschulen nominiert. Sylvia Schmidt gehörte zu den 10 Finalisten, die zum Endausscheid nach Hamburg eingeladen wurden. In einer großen Modenschau mit 300 geladenen Gästen kamen die nominierten Kollektionen auf den Laufsteg. Mit dem Preis verbunden ist die professionelle Fotoproduktion für ein Lookbook.

Die Sehnsucht nach dem Glück „Kauf Dir einen bunten Luftballon – oder die unendliche Sehnsucht nach dem großen Glück” nannte Katharina Kruppe ihre Abschlussarbeit, die von Prof. Astrid Zwanzig betreut wurde. Katharina Kruppe arbeitete für ihre Arbeit mit dem Deutschen Innovationszentrum für Stickerei e.V. und der Stikkerei Otto Dotzauer KG zusammen. Diese Kooperation ermöglichte ihr die Teilnahme an der „Label Europe Fashion Show“ der Fashion Week Montreal. Anfang September präsentierten dort renommierte Modedesigner aus Kanada und junge europäische Talente ihre neuesten Kollektionen. Katharina Kruppe war eine von nur zwei eingeladenen Gästen aus Deutschland. Die Autoren Dorette Bárdos ist Professorin für Modedesign und Leiterin der Studienrichtung Modedesign; Astrid Zwanzig ist Professorin für Modedesign, Schnittgestaltung und Bekleidungstechnologie; Franka Platz ist Pressesprecherin der Westsächsischen Hochschule.

NACHRICHTEN

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Die erste lange Nacht der Technik steigt in Zwickau Am 20. April laden die Hochschule und das August Horch Museum gemeinsam ein Am 20. April findet in Zwickau die erste „Lange Nacht der Technik“ statt. Auf dem Campus Scheffelstraße der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) und im August Horch Museum gibt es zwischen 18 und 1 Uhr Technik zum Anfassen für jedermann. Spannende Vorführungen und Experimente laden zum Staunen und Mitmachen ein. So kann man in der WHZ kann die hochschuleigene Oldtimer-Sammlung im „forum mobile“ bestaunen, die erfolgreichen Rennwagen des WHZ Racing Teams erleben und sich die hochmodernen Labore und Rollenprüfstände aus nächster Nähe anschauen. Im Fahrsimulator kann man eine „Fahrt ins Blaue“ unternehmen und – zumindest virtuell – auf dem Sachsenring mal so richtig Gas geben. Aber auch kleinere Autos – im Maßstab 1:10 – sind zu bestaunen: Unser Team S.A.D.I. präsentiert sein erfolgreiches autonomes Modellfahrzeug. Wer es spielerisch mag, wird an Commo-

dore64-Computern seine Freude haben. Diese stehen im August Horch Bau auf dem Scheffelberg für „PacMan“ & Co. zur Verfügung – immerhin ist der C64 bis heute der meistverkaufte Computer aller Zeiten und nicht nur etwas für Freunde historischer Rechentechnik. Zudem begleiten Studenten der WHZ die Besucher über den Campus und stehen für Fragen und Führungen zur Verfügung. Im August Horch Museum werden Vorträge über verblüffende sächsische Erfindungen geboten, das ADAC-Programm „Mobil mit Köpfchen“ ist da, Zwickauer Gymnasien und die August Horch Berufsschule präsentieren sich mit physikalischen Spielereien, Solarmobilen, Lego-Robotern und dem „Auto der Zukunft“. Und natürlich darf August Horch höchstpersönlich nicht fehlen: Er führt ein Meisterstück, einen Hoch-8-Zylinder in technischer Perfektion und Laufkultur vor. Im Museum wird auch auf andere Weise die Ge-

schichte groß geschrieben: „Erinnerung im Fokus“, ein von der Fachgruppe Informatik der WHZ entwickeltes Zeitzeugenportal, wird präsentiert. Technikpioniere erzählen, und diese Gespräche können nach konkreten Begriffen durchsucht werden. Nicht zu vergessen: Zwischen Horch-Museum und Campus Scheffelberg gibt es einen kostenlosen Shuttle-Service. Vier T5-Busse aus der Moseler Fahrbereitschaft von Volkswagen Sachsen sorgen in kurzen Abständen für unkomplizierten Ortswechsel. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat die Zwickauer Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß übernommen – denn in der Automobilstadt liegt eine solche „Lange Nacht der Technik“ einfach auf der Hand. Service Das genaue Programm finden Interessierte auf der Homepage der WHZ und des August Horch Museums.

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FAKULTÄTEN

Bedside teaching – Vorlesung an der Krankenliege Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis von Olaf Preuß und Frank Förster Der Studienschwerpunkt „Management im Gesundheitswesen und Krankenhaus-Management“ im Studiengang „Management öffentlicher Aufgaben“ der Fakultät Wirtschaftswissenschaften beinhaltet eine solide wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung und die Vermittlung von Spezialwissen der Gesundheits- und Krankenhausökonomie. Ein Praxismodul, Exkursionen, Vorträge von externen Lehrbeauftragten und die Vergabe von Bachelorarbeiten in enger Zusammenarbeit mit Einrichtungen aus dem Gesundheits- und Krankenhauswesen gewährleisten die praxisorientierte Ausbildung. Selbstverständlich steht auch medizinisches Grundwissen auf dem Lehrplan, das sich die Studierenden aus Lehr- und Fachbüchern aneignen und in Vorlesungen und Seminaren vertiefen. Viel wichtiger, besser und sinnvoll ist es jedoch, sich vor Ort – in Klinik oder Praxis, direkt am Patienten – die Behandlungspfade anzusehen, zu analysieren und Veränderungs- beziehungsweise insbesondere Verbesserungspotential zu erkennen. Es hat sich bewährt, dass die Studierenden in kleinen Gruppen das theoretisch erarbeitete Wissen in der Praxis überprüfen und erweitern. Ein besonderer Praxiskontakt besteht zum Klinikum Chemnitz gGmbH und ihrer angegliederten Poliklinik: Stichwort „Bedside teaching“. Direkt am Patientenbett oder der Untersuchungsliege werden in Gegenwart einer Gruppe von Studierenden bei einem ausgewählten Patienten eine körperliche Untersuchung durchgeführt, Aspekte des Krankheitsbildes besprochen und Therapiemaßnahmen entwickelt.

Prof. Dr. med. Frank Förster erörtert mit Studierenden der Westsächsischen Hochschule in einer Untersuchungssituation. Bei angehenden Managern unserer Gesundheitseinrichtungen wird das Interesse für die Thematik geweckt, eine Brücke zwischen Management und medizinischen Leistungserbringern wird geschlagen. Besondere Beachtung gilt der Umsetzung von evidenzbasierter Medizin unter Berücksichtigung der Faktoren Zeit, Kosten, Quali-

SIE SIND GEFRAGT, Herr Prof. Preuß

SIE SIND GEFRAGT, Herr Prof. Förster

Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich meine WHZ-Studierenden und Kollegen jeden Tag besser verstehe – als Preuß(e) in Sachsen. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich Ausflüge ins (inzwischen gern auch – siehe Frage 1) sächsische Vogtland unternehme. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag mehr (Mut zum) Rampenlicht.

Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich sehr gern mit jungen Leuten arbeite. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich lese und Hörbücher erlebe. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag fortbestehende nationale und internationale Anerkennung sowie breiten Zuspruch durch die Studentinnen und Studenten.

tät sowie der Einordnung qualitätsgesicherter Prozesse (Fort- und Weiterbildung des Personals) und so genannter Pathways wie Aufklärung, Therapieentscheidungsfindung, Logistik der Medikamentenversorgung, Applikation der Chemotherapie und Überwachung und Nebenwirkungsmanagement in die gesamte Wertschöpfungskette unter betriebswirtschaftlichen Überlegungen. Auch unter dem Aspekt integrierter Versorgungskonzepte wollen wir die Lehrmethode Bedside teaching kontinuierlich ausbauen.

Die Autoren Prof. Dr. Frank Förster und Prof. Dr. Olaf Preuß zeichnen inhaltlich für den Lehrschwerpunkt „Management im Gesundheitswesen und Krankenhaus-Management“ der Fakultät Wirtschaftswissenschaften verantwortlich und koordinieren das entsprechende Fachprofil auch organisatorisch.

20 JAHRE

20 Jahre Westsächsische Hochschule Zwickau Im Juni warten zahlreiche Veranstaltungen auf Hochschulangehörige und Gäste

In diesem Jahr feiert die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) ihr 20-jähriges Bestehen als Fachhochschule. Dieses Jubiläum begeht die größte Bildungseinrichtung Westsachsens mit einer Festwoche vom 12. bis zum 15. Juni. Neben einer wissenschaftlichen Konferenz und einem Alumni-Tag erwartet die Gäste auch ein großes Campusfest auf dem Scheffelberg. Am 13. Juni 1992 wurde die Technische Hochschule Zwickau als Fachhochschule neu gegründet und um die Standorte Reichenbach, Schneeberg und Markneukirchen erweitert. Dieses Datum gilt als die Geburtsstunde der heutigen Westsächsischen Hochschule Zwickau. Inzwischen unterrichten hier rund 160 Professoren mehr als 5000 Studenten in 40 Studiengängen.

Konferenz zum Thema Mobilität Ihr 20-jähriges Jubiläum feiert die größte Bildungseinrichtung Westsachsens mit einer Festwoche vom 12. Bis zum 15. Juni. Einen Auftakt bildet der dritte „HIT“ (Hochschulinfotag) am Sonnabend, dem 9. Juni. In der darauffolgenden Woche organisiert die WHZ neben einem offiziellen Festakt am 12. Juni eine zweitägige wissenschaftliche Konferenz. Unter dem Titel „Mobilität der Zukunft“ stellt die Hochschule am 13. Und 14. Juni ihr ANZEIGE

TERMINE Montag, 11. bis Freitag, 15. Juni Festwoche zum 20jährigen Jubiläum der Neugründung der Westsächsischen Hochschule Zwickau als Fachhochschule Forschungsprofil aus den Bereichen Technik, Sprachen, Gesundheit vor.

Alumnitag und Campusfest Bei einem Alumni-Tag am Freitag, dem 15. Juni können sich ehemalige und derzeitige Studenten nicht nur kennenlernen, sondern auch voneinander profitieren. So wird es neben verschiedenen Besichtigungstouren und Freizeitangeboten auch eine Kontaktbörse geben. Dort stellen die Ehemaligen der WHZ ihre die Firmen bzw. Arbeitgeber vor und vermitteln interessante Praktikums- und Einstiegsmöglichkeiten. Und zum Abschluss der Festwoche gibt es ein großes Campusfest auf dem Scheffelberg: Neben viel Musik sind unter anderem auch eine Modenschau und ein Feuerwerk geplant. Service Mehr Infos unter http://www.fh-zwickau.de (wird laufend aktualisiert)

Dienstag, 12. Juni Festveranstaltung (auf Einladung), Aula Peter-Breuer-Straße, Zwickau Mittwoch, 13. Juni: 20. Jahrestag der Neugründung der WHZ als Fachhochschule Mittwoch, 13. und Donnerstag, 14. Juni „Mobilität der Zukunft“, wissenschaftliche Konferenz Aula Peter-Breuer-Straße Mittwoch, 13. Juni: dies academicus (lehrveranstaltungsfrei; verlegt vom 18. April) Freitag, 15. Juni Alumni-Tag: 14 bis 15 Uhr: „Karrierewege heute – Kennen, Eröffnen und Kommunizieren“, Alumni und Gäste im Gespräch mit Professoren und Studierenden ab 18 Uhr: Sommerfest der WHZ (Campusfest), Campus Scheffelstraße

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20 JAHRE

Impressionen aus 20 Jahren Westsächsische Hochschule Zwickau

Festveranstaltung zur Neugründung der WHZ als Fachhochschule am 13. Juni 1992: Gründungsrektor Prof. Dr. Ing. habil. Horst-Dieter Tietz im Gespräch mit Prof. Dr. Carl H. Hahn, seinerzeit Chef der Volkswagen AG, Ingrid Biedenkopf, Frau des damaligen sächsischen Ministerpräsidenten Prof. Kurt Biedenkopf und dem damaligen sächsischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer (von links nach rechts).

Die Solaranlage am Dr.-Friedrichs-Ring ist zu einem Wahrzeichen der WHZ geworden.

Im April 2004 gingen rund 1500 Studenten der der Westsächsischen Hochschule Zwickau auf die Straße – sie protestierten gegen die Hochschulpolitik des Freistaates Sachsen.

Der Hochschulrat der WHZ wurde am 1. Dezember 2009 berufen. Zum Vorsitzenden wurde Dipl.-Kfm. Claus Friedrich Holtmann gewählt. Das Bild zeigt Altmagnifizenz Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Karl-Friedrich Fischer (2.v.r.) und Ministerialdirigent Dr. Ronald Werner (l.) mit den Mitgliedern des Hochschulrats (v.l.n.r.): Prof. Dr. sc. techn. Michael Schneeweiß, Dr. paed. Pia Findeiß (Zwickauer Oberbürgermeisterin), Prof. Dr. oec. Norbert Klusen (Vorsitzender des Vorstandes der Techniker-Krankenkasse und Honorarprofessor an der WHZ), Dipl.Kfm. Claus Friedrich Holtmann (Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes), Dr. phil. Eva Maria Hoyer (Direktorin des Grassi-Museums für Angewandte Kunst Leipzig), Dr.-Ing. Frank Löschmann (SisTeam Group, Graz) und Prof. Dr. rer. nat. habil. Alexander Michaelis (Leiter des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme Dresden).

Die 1. „Schwanenklassik“, die traditionelle Oldtimerausfahrt der Westsächsischen Hochschule Zwickau, fand im September 2001 statt.

20 JAHRE

Der Neubau der Hauptbibliothek am Kornmarkt wurde am 30. Juni 1998 feierlich eingeweiht. Ein Jahr später gewann der Bau den Preis des Architektur-Forums Zwickau.

Prof. Dr. Tobias Teich (Wirtschaftsinformatik) mit Dr. Matthias Zimmermann und Jörg Militzer (rechts) im Lego Labor der WHZ. Doch statt Spielen steht das Programmieren von Fabrikationsabläufen im Vordergrund. Alljährlich im November wird an der WHZ auch der „First Lego League“ Regionalwettbewerb unter Schülern ausgetragen.

Die sanierte und 2005 wieder bezogene Merz Villa in Markneukirchen, Sitz des Studiengangs Musikinstrumentenbau (Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg).

Am 14. Oktober 2011 wurde das neue Zentrum für Kraftfahrzeugelektronik an der Äußeren Schneeberger Straße feierlich eröffnet. Das Labor (Foto) zur Untersuchung der elektromagnetischen Verträglichkeit in Fahrzeugen ist das einzige an einer deutschen Hochschuleinrichtung und in den neuen Bundesländern überhaupt.

Frauenpower: die Damen vom WHZ Racing Team in Hockenheim 2011.

Die Hochschulgalerie der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg im Barockschloss Lichtenwalde bei Chemnitz ist ein besonderes Juwel, denn welche Hochschule besitzt schon eine eigene Galerie? Im April feiert sie ihren zweiten Geburtstag.

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FAKULTÄTEN

Intelligente Architektur aus Reichenbach Masterprojekte auf der „Designers´ Open“ in Leipzig präsentiert von Susanne Schmidt Auf der jährlich stattfindenden Ausstellung für zeitgenössisches Design, der „Designers‘ Open“, wurde das Themengebiet der „Smart Materials“ erstmals mit einer eigenen Sonderausstellung innerhalb der „DO/Industry“ gewürdigt. In diesem separaten Bereich SIE SIND GEFRAGT, Frau Schmidt Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich in die Tat umsetzen kann, was ich mir ausdenke und alles kritisch hinterfragen darf, um Neues zu entwickeln. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich ganz viele andere spannende Dinge tue. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag, viele Menschen mit innovativen Ideen an der Hochschule das Wissen vermittelt bekommen, das Sie benötigen um ihre Visionen umsetzen zu können

der Leipziger Designmesse – konzipiert als Plattform für B2B – drehte sich am letzten Oktoberwochenende 2011 alles um technologische Neuerungen in der Materialforschung, um die Integration in moderne Produktentwicklungsprozesse und um den Transfer hin zu zeitgemäßem Design. Unter den 160 Exponaten internationaler Herstellerr und Instituter waren auch sechs Arbeiten von Studenten und Absolventen der Fakultät Architektur der Westsächsischen Hochschule. Smart Materials – das sind intelligente Materialien, die auf die sie umgebenden Parameter reagieren. Selbsttätig können sie ihre Eigenschaften wie Größe, Form oder Farbe verändern und so auf Umweltbedingungen, beispielsweise Temperatur, Feuchtigkeit oder mechanische Belastung eingehen. Auch in der Architektur spielt der Gedanke, solche intelligenten Systeme in Gebäude zu integrieren, eine zunehmende Rolle. Um neue Ressourcen zu erschließen und Gebäude effizienter zu gestalten, beginnen Wände und sogar ganze Gebäude auf

ihre Umwelt zu reagieren. Im Masterprojekt „Plaste und Elaste“ bildete das Material Kunststoff mit all seinen kreativen Möglichkeiten das zentrale Thema. Unter der Betreuung von Frank Schüler, Professor für Baukonstruktion an der Fakultät Architektur in Reichenbach, und mit Unterstützung des Süddeutschen Kunststoffzentrums (SKZ) Halle/Saale unter Leitung von Thoralf Krause, entstanden ausgeklügelte Designobjekte und Funktionsmechanismen für Wandelemente. Einige dieser Öffnungsprinzipien wurden zu intelligenten Fassadensystem und komplexen Gebäuden weiterentwickelt, die autonom auf verschiedene Umwelteinflüsse reagieren – mit Formveränderung oder Änderung ihrer Permeabilität (Durchlässigkeit) zum Beispiel.

Aus dieser Masterarbeit hat sich schließlich ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Fachbereiche Architektur (Fakultät Architektur), Textiltechnik und Produktionstechnik (diese Institute gehören zur Fakultät Auto-

mobil- und Maschinenbau) entwickelt. Das Projekt „Actorwall“ läuft seit Januar dieses Jahres und soll den Weg dafür bahnen, dass solch innovative Ideen auch tatsächlich umgesetzt werden können.

Die Autorin Susanne Schmidt hat im Februar 2011 den Master of Arts an der Fakultät Architektur gemacht und arbeitet jetzt in der Forschung an der WHZ.

Bionische Fassade von Susanne Schmidt Basierend auf Funktionsprinzipien der Natur wurden verschiedene Wirkungsmechanismen in einem Gebäude zusammengeführt. Der Pavillon reagiert auf Veränderungen seiner umgebenden Umweltfaktoren wie Feuchtigkeit, Temperatur und Sonneneinstrahlung mit Öffnen beziehungsweise Schließen der Fassadenelemente. Auch die Dreiecksform des Grundrisses und die Gebäudekubatur sind von der Natur inspiriert. Der Pavillon ist nach Süden mit einer Fassade aus bimateriellen Funktionselementen versehen, die sich bei Sonneneinstrahlung öffnen. Den Öffnungsmechanismus der Decke und der übrigen Seitenwände löst ein Anstieg der Luftfeuchtigkeit aus, und die transluzenten Sonnenschutzelemente der äußeren Schutzschicht schließen sich bei zu hoher Sonneneinstrahlung. Im Inneren des Gebäudes ergeben sich durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Öffnungszustände der Wandelemente und die differierenden Einfallswinkel des Lichtes ganz unterschiedliche, reizvolle Raumwirkungen und Atmosphären.

FAKULTÄTEN

Steckbox von Manuel Arnold, Alexander Keilig, Rene Franke und Alexander Steinbüchel Es wurde ein Stecksystem aus quadratischen Elementen entwickelt, die über Schlitze unter Spannung ineinander gesteckt werden. Dabei entsteht durch die Krümmung der die ein stabiles statisches System. Die Einzelteile bestehen aus glasfaserverstärkten Kunststoffplatten, welche mit einer Stärke von einem Millimeter die nötige Stabilität bieten und doch transluzent bleiben,das heißt, das Licht hindurchlassen. Diese Transluzenz wird genutzt, um ganz unterschiedlichen Lichtsituationen zu erzeugen. Das entstehende Objekt kann beispielsweise als atmosphärisches Baroder Wandelement eingesetzt werden. Durch das Stecksystem mit einer Modulgröße von 40 mal 40 Zentimetern kann das System für den Transport extrem minimiert werden.

Tisch aus einem Guss

Projektcule

von Katja Gentsch und Stefanie Dotzauer

von Corinna Cupcea und Falk Leopold

In diesem Projekt ist ein Kunststofftisch entstanden, dessen Form aus einer gebrauchten, in Kunstharz getränkten Tischdecke generiert wird. Ein Highlight dieses Objektes ist die integrierte Beleuchtung. Die unterschiedlichen Varianten erzeugen durch den Faltenwurf des Stoffes spannende und variable Lichtatmosphären. Aufgrund der Materialität ergibt sich ein leichtes, gut zu transportierendes Grundmodul für verschiedene Anlässe.

Aus experimentellen Faltungen entstand ein dreidimensionales Wandsystem, das durch seine unterschiedlichen Öffnungszustände verschiedene Raumbeziehungen entstehen lässt. Es wird das Bild einer Wand erzeugt, die beliebig geöffnet oder geschlossen werden kann, um Offenheit und Ausblick oder umgekehrt Privatsphäre und Sichtschutz zu schaffen. Das System kann als Fassadenelement oder Fassadenstruktur eingesetzt werden.

Movingdeformer

von Erik Skrotzki, Gerrit Gräfe und Sascha Meinel Ein komplexes Schnittmuster generiert lange Kunststoffbänder, die durch die Technik des Ultraschallschweißens zu einem Gesamtkörper gefügt werden. Mit Luft gefüllt,

entsteht ein vielseitig nutzbares Objekt, das verschiedene ergonomische Sitz- und Liegepositionen ermöglicht. Stellt man den Pneu in verschiedene Positionen, so kann er ganz unterschiedlich genutzt werden: als Sitzmöglichkeit, als Bar oder sogar als Lounge.

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FAKULTÄTEN

Hon leider koan kies ofn handy Expressiver Sprachgebrauch in der deutschen SMS-Kommunikation von Nadine Rentel Seit seiner Kommerzialisierung zu Beginn der 1990er Jahre erfreut sich der Versand von Kurznachrichten zwischen Mobiltelefonen (SMS) einer ständig wachsenden Beliebtheit. Dabei ist die Tatsache bemerkenswert, dass die Mobilfunkunternehmen SMS ursprünglich nicht als primären Dienst intendiert hatten, sondern die Kurznachrichten an ihre Kunden versandten, um diese über entgangene Anrufe oder Nachrichten auf ihrer Sprachbox zu informieren. Der Erfolg von SMS als interpersoneller Kommunikationsform war zu Beginn völlig unerwartet, so dass man aus heutiger Perspektive sagen kann, dass der unter wirtschaftlichen Aspekten bedeutendste mobile Dienst aus einem „Abfallprodukt“ entstanden ist. In 2010 haben die Mobilfunkunternehmen weltweit rund 105 Milliarden US-Dollar mit SMSDiensten umgesetzt, was 80 Prozent der Einnahmen aller Datenkommunikationsdienste (in Relation zu MMS, E-Mail und Instant Messaging; ohne Sprachdienste) entspricht. Für das Jahr 2015 werden weltweite Einnahmen von rund 140 Milliarden US$ durch den Versand von SMS prognostiziert. Obwohl SMS unter den Datendiensten der Haupt-Umsatzträger der Mobilfunkunternehmen sind, bestehen weder auf Betreiberseite noch in der Forschung gesicherte Erkenntnisse darüber, worüber und in wel-

SIE SIND GEFRAGT, Frau Prof. Rentel Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich eigenständig, mit einem hohen Maß an Autonomie arbeiten, und die inhaltliche Ausrichtung meiner Lehrveranstaltungen und Forschung selbst gestalten kann. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich Sport treibe (in der warmen Jahreszeit fahre ich Rennrad im schönen Vogtland und Erzgebirge), Freunde treffe und das kulturelle Angebot der Umgebung nutze. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag, dass sich über die Grenzen der Region hinaus herumspricht, in welcher attraktiven geographischen Lage sich die Hochschule befindet und welch gute Studienbedingungen sie bietet.

cher Form in Kurznachrichten kommuniziert wird. Zwar gehen sprachwissenschaftliche Studien davon aus, dass private SMS versendet werden, um Alltagsaktivitäten zu koordinieren oder soziale Beziehungen aufrecht zu erhalten, jedoch basieren diese Aussagen entweder auf der Intuition einzelner Forscher oder auf Probandenbefragungen. Um diesen Fragestellungen wissenschaftlich fundiert nachgehen zu können, bedarf es einer ausreichend großen Sammlung authentischer sprachlicher Daten. Ein solches Korpus lag für SMS bisher nicht vor, so dass die empirische SMS-Forschung praktisch nicht existierte. In einem Forschungsprojekt, das an der Fakultät Sprachen der Westsächsischen Hochschule Zwickau angesiedelt ist, wird derzeit ein mehrsprachiges Korpus authentischer SMS ausgewertet, die am Computer verfasst und an Mobiltelefone weitergeleitet worden sind. Aufgrund ihres Umfangs (rund 1 Million Nachrichten) und der Authentizität der Daten ist diese Materialsammlung bislang einzigartig. Für die Analyse der Daten wird ein interdisziplinärer Ansatz gewählt, der sprachwissenschaftliche mit computerlinguistischen Methoden vereint. Dies ist nötig, um die große Zahl der SMS statistisch auswerten zu können. Zugleich sollen Standardmodelle für zukünftige Analysen und die damit verbundenen Fragestellungen entwickelt werden. An dieser Stelle sollen exemplarisch für das deutsche Teilkorpus ausgewählte Phänomene der privaten SMS-Kommunikation dargestellt werden, die dem expressiven Sprachgebrauch zuzuordnen sind. Da die Kommunikationspartner früher aufgrund der maximal möglichen Zeichenanzahl gezwungen waren, sich kurz und prägnant auszudrücken, haben sie dies offenbar als Herausforderung angesehen, besonders innovative Formulierungen zu verwenden. Obwohl die Zeichenbegrenzung heutzutage weitgehend aufgehoben ist, lassen sich keine grundlegenden Veränderungen in der sprachlichen Form von SMS feststellen, was die Vermutung nahelegt, dass der hohe Grad an Kreativität nicht allein durch die technischen Restriktionen, sondern insbesondere durch bestimmte kommunikative Zielsetzungen der Kommunikationsform SMS bedingt sind. So wird in deutschsprachigen SMS beispielsweise Dialekt verwendet. Es ist davon

auszugehen, dass der Gebrauch von dialektalen Varietäten durch das Bestreben motiviert ist, Identität zu stiften, Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen zu signalisieren und Vertrautheit zwischen den Kommunikationspartnern herzustellen: • „Hon leider koan kies ofn handy, nor hon i mi nimma gemeldet! Guaten rutsch und bussi.“ • „Hoi du geile henne wos tuisch du haint af nocht i hoff du kimsch zi mier nocha geats rund.“ • „bisch erscht augstonden?“ • „wie hoist in Internet de Seite wo min Bilder afn handy lodn kann?“ Da gerade jüngere Menschen sehr häufig SMS versenden, enthalten die Kurznachrichten jugend- beziehungsweise umgangssprachliche Elemente:

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• „Ey Morgan. Moulli‘s russische Freundinnen gehen hier voll ab. Der Wodka im Kühlschrank iss schon weg.“ • „Ich war ja völlig baff.“ • „Schon am Geschenke auspacken?“ • „Ich muss was mit dir belabern.“

häufig bei Begrüßungen, Verabschiedungen und dem Ausdruck von Dank anderssprachige Elemente verwendet, wobei häufig Routineformeln verwendet werden, die auch Sprecher beherrschen, die im Alltag nicht mehrsprachig sind:

Besonders kreative Sprecher verfassen ihre SMS auch in Gedichtform, um ihren Emotionen sprachlich Ausdruck zu verleihen:

• „Meld dich, wenn du meine Nachrichten hast, ok. Ti amo.“ • „Ciao bello, come stai Du alter Schwede.“ • „Ich bin krank und lege mich in Pepes Bett. Tu mi piaci.“

„Mein Herz das schlägt in mir so darein und denkt so oft an Dich allein, nun schlafe süß und träume fein, ich würde gerne bei Dir sein.“ Eine interessante Beobachtung besteht darin, dass Sender innerhalb einer Nachricht zwischen Sprachen wechseln. Dieses Phänomen, das in der Sprachwissenschaft als Code Switching bezeichnet wird, ist vor allem aus der gesprochenen Kommunikation mehrsprachiger Menschen bekannt und hat unterschiedliche Ursachen, Funktionen und Erscheinungsformen. In SMS spielt vermutlich das Bestreben nach einem kreativ-expressiven Sprachgebrauch eine entscheidende Rolle. Tendenziell werden besonders ANZEIGE

Es ist geplant, innerhalb des Projekts die im Korpus enthaltenen Sprachen systematisch aufgrund sprachlicher und inhaltlicher Kriterien miteinander zu vergleichen und mit einem deutschen Mobilfunkanbieter zu kooperieren, um die Forschungsergebnisse zielgerichtet einer praktischen Anwendung zuzuführen. Denkbar wäre zum Beispiel eine Beratung von Mobilfunkunternehmen hinsichtlich der Optimierung ihrer Dienste. Die Autorin Nadine Rentel ist Professorin für Romanische Sprachen (Schwerpunkt Wirtschaftsfranzösisch) an der Fakultät Sprachen der Westsächsischen Hochschule Zwickau.

Image Award geht ans Zentrum für Kraftfahrzeugelektronik Das Zentrum für Kraftfahrzeugelektronik der Fakultät Elektrotechnik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) hat beim Zwickauer Wirtschaftsball den Image Award 2012 gewonnen. Mit knapp 62 Prozent der rund 450 geladenen Ballgäste stimmte eine deutliche Mehrheit für den diesjährigen Träger des Image Awards. Prof. Dr.-Ing. Matthias Richter, Prorektor für Forschung und Wissenstransfer der WHZ und Initiator des Zentrums für Kfz-Elektronik, nahm den Preis im Konzert- und Ballhaus entgegen. Er bedankte sich im Namen seines Teams, das das neue Zentrum mit ihm auf den Weg gebracht hat. „Solch eine Anlage wie die unsere, mit ihrem hochmodernen Labor zur Untersuchung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) in Fahrzeugen, ist in der deutschen Hochschullandschaft einmalig. Ein Zentrum dieser Art ist nur an der Westsächsischen Hochschule in Zwickau zu finden“, so Richter. Ein Alleinstellungsmerkmal, das nicht nur Studenten und Firmen aus der Region anziehen soll, sondern auch überregionale Strahlkraft besitzt.

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Etabliert in der Mikrosystemforschung Internationales Interesse an Forschungsergebnissen aus Zwickau ist groß von Maik Schönfeld und Jürgen Grimm Die Fachgruppe Mikrosystemtechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) hat in den vergangenen Monaten auf einer Vielzahl von nationalen und internationalen Wissenschaftskongressen ihre Forschungsergebnisse einem breiten Fachpublikum vorgestellt. Die Fachgruppe um Prof. Dr. Jürgen Grimm (Fakultät Elektrotechnik) konnte sich mit ihren Arbeiten gegen eine große Anzahl von Mitbewerbern durchsetzen und wurde als eine der wenigen vertretenen deutschen Fachhochschulen in die Tagungsprogramme aufgenommen. Die gezeigten Ergebnisse zur anwendungsorientierten Prozessentwicklung und zu den ergänzenden theoretischen Betrachtungen wurden interessiert aufgenommen und diskutiert. Außerdem wurden erste Ergebnisse des Drittmittelforschungsprojektes „Cantellino“ (Prof. Grimm) präsentiert. Den Anfang des Konferenzmarathons machte gleich die größte der besuchten Veranstaltungen: Die „European Congress and Exhibition on Advanced Materials and Processes 2011“ (EUROMAT 2011) zählte zu Tagungsbeginn nicht weniger als 2800 Teilnehmer von Universitäten und Instituten aus der ganzen Welt. Die EUROMAT ist eine der bedeutendsten Konferenzen zum Themenkreis innovativer Materialen und Herstellungsprozesse sowie deren Anwendung in verschiedenen Bereichen der Technik. Sie wird alle zwei Jahre an wechselnden Orten abgehalten. Vom 12. bis 15. September 2011 fand sie in Montpellier statt, einer der größten und lebhaftesten Städte Südfrankreichs, etwa zehn Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt. Mit insgesamt 400.000 Einwohnern und einer bis ins 9. Jahrhundert zurückkreichende Geschichte ist die Stadt damals wie heute ein Zentrum von Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Das dortige Kultur- und Tagungszentrums „Le Corum“ bot mit seinen drei Auditorien und 21 Seminarsälen den geeigneten Rahmen für eine internationale Konferenz solchen Ausmaßes. Ein besonderer Höhepunkt der Tagung aus Sicht der WHZ war die Diskussion mit Prof. Dr. Jürgen Brugger am Posterstand der WHZ. Brugger ist nicht nur eine der europaweit führenden Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Mikrosystemtechnik, sondern auch Leiter des Microsystems Laboratory des Institute of Microengineering an der École poly-

Prof. Dr. Jürgen Grimm (links) und Dipl.-Ing. (FH) Maik Schönfeld von der Fachgruppe Mikrosystemtechnik vertraten erfolgreich die Westsächsische Hochschule Zwickau auf der EUROMAT 2011 in Montpellier. technique fédérale de Lausanne (EPFL), einer der größten Universitäten der Schweiz. Außerdem war Prof. Brugger Co-Organisator der Session „MEMS/NEMS for sensorial and actorial materials“ („MEMS/NEMS für sensorische und aktorische Materialien“), in der auch der Beitrag der WHZ präsentiert wurde. Mit dem Fachgespräch über das neuartige IR-Trocknungssystem wurde der bereits seit längerer Zeit bestehende Kontakt der Fachgruppe Mikrosystemtechnik der WHZ zur EPFL weiter vertieft. Gleich in der darauffolgenden Woche, vom 19. bis 23. September 2011, fand in Berlin die 37th International Conference on Micro and Nano Engineering (MNE) statt. Tagungsort war das Berliner Congress Centrum (BCC) in der Nähe des Alexanderplatzes. Das BCC bietet mit seinen insgesamt 27 Räumen ein hervorragendes Umfeld für Kongresse und Tagungen mitten in der Hauptstadt. Die MNE 2011 stand unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anette Schavan. Die MNE wird seit

1975 jährlich durchgeführt und widmet sich hauptsächlich dem Themenkreis der Mikround Nanotechnologie. Die Bedeutung dieser europäischen Tagung lässt sich schon allein an der Teilnehmerzahl ablesen: In den vergangenen zehn Jahren hat sich diese verdreifacht. In diesem internationalen Umfeld wurde der Beitrag der WHZ mit dem Titel „Application of gravimetric controlled infrared drying system in thick layer processes for fabrication of cantilever sensors for environmental monitoring” („Anwendung eines gravimetrisch kontrollierten Infrarot-Trocknungssystems in Dickschicht-Prozessen zur Fabrikation von Cantilever-Sensoren für die Umweltüberwachung“) in das Tagungsprogramm aufgenommen. Inhalt der vorgestellten Arbeiten war, aufbauend auf den Präsentationen für die EUROMAT, die Anwendung eines Infrarotofensystems bei der Prozessierung von mikromechanischen Komponenten aus photosensitiven Resistsystemen. Die Herstellung solcher Komponenten ist im Zuge des Drittmittelforschungsprojek-

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tes „Cantellino“ innerhalb der Fachgruppe Mikrosystemtechnik von besonderer Bedeutung. Ziel des Projekts ist es, eine künstliche Nase auf Basis von Cantileversensoren aus innovativen Materialien zu entwickeln. Auch im Laufe dieser Tagung wurden zahlreiche neue Kontakte geknüpft beziehungsweise vorhandene weiter vertieft, darunter zu Gabi Grützner, Diplom-Chemikerin und leitende Organisatorin der Tagung sowie Geschäftsführerin der micro resist technology GmbH, Berlin; zum anderen zu Lutz-Günter John, Diplom-Physiker bei der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. Den Abschluss der Tagungen, die wir 2011 besuchten, bildete der Mikrosystemtechnik-Kongress 2011 (kurz MST) vom 10. bis 12. Oktober in Darmstadt. Dieser deutschsprachige Kongress hat sich in den vergangenen sechs Jahren mit durchschnittlich mehr als 1000 Teilnehmern zum bestbesuchten nationalen Forum der Mikrosystemtechnik-Szene in Deutschland entwickelt. Auch auf dieser Tagung wurden Beiträge der Fachgruppe Mikrosystemtechnik der WHZ, diesmal unter dem Titel „Experimentelle Untersuchung und theoretische Betrachtung zur gravimetrisch kontrollierten IR-Trocknung dicker SU-8-Schichten“, angenommen. Aufbauend auf der praktischen Anwendung, die auf der EUROMAT und MNE vorgestellt wurden, bot dieser Beitrag einen ersten Ein-

blick auf die theoretischen Betrachtungen zum Trocknungsverhalten dicker Photoresistschichten. Während der MST, die unter anderem von der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH mitorganisiert wurde, kam es zu weiteren Fachgesprächen und Diskussionen zwischen Mitgliedern der Fachgruppe Mikrosystemtechnik und Lutz-Günter John sowie Gabi Grützner. Letztere war von der präsentierten Theorie so überzeugt, dass sie die Fachgruppe Mikrosystemtechnik anfragte, einen Workshop zur Lacktrocknungstheorie für die Mitarbeiter ihrer Firma zu gestalten. Weiterer Höhepunkte der Tagung war die Fachdiskussion am Tagungsposter mit Prof. Dr-Ing. Helmut F. Schlaak, Tagungsleiter der MST 2011 und Leiter des Fachgebiets Mikrotechnik und Elektromechanische Systeme an der TU Darmstadt. Auch er zeigte sich beeindruckt vom Beitrag der Fachgruppe Mikrosystemtechnik der WHZ und bekundete sein Interesse an weiteren Veröffentlichungen.

Die Autoren Dipl.-Ing. (FH) Maik Schönfeld ist Drittmittelbeschäftigter der Fakultät Elektrotechnik mit Hauptaufgabengebiet analytische und numerische Simulation; Dr. rer. nat. Jürgen Grimm ist Professor der Mikrosystemtechnik und Prodekan der Fakultät Elektrotechnik.

SIE SIND GEFRAGT, Herr Schönfeld

SIE SIND GEFRAGT, Herr Prof. Grimm

Meine Arbeit macht mir Spaß, weil diese ständig neue Herausforderungen für mich bereithält. Es wird nie langweilig und man lernt ständig dazu. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich einen meiner zahlreichen Hobbys nachgehe. Darunter ist Kampfsport und Showkampf-Theater genauso wie das Löten und Programmieren an meinem guten alten Commodore 64 sowie das Nachvollziehen und Verstehen theoretisch-mathematischer Zusammenhänge aus allen Bereichen der Technik. Auch die Möglichkeiten virtueller Realitäten faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag weitere 20 Jahre, in dem sich die WHZ weiter in der deutschen Forschungslandschaft etabliert und somit neben einen bereits empfehlenswerten Studienort auch zu einem namhaften Kompetenzzentrum der angewandten Forschung in der Region wird.

Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich gerade in letzter Zeit Aufgaben gefunden habe oder an mich herangetragen wurden, die als echte Herausforderungen anzusehen sind und mir immer das Gefühl geben, wirklich gebraucht zu werden und kleine Dinge voranzutreiben, denn wie sagte doch Konfuzius: „Es ist besser, das winzigste Lämpchen zu entzünden, als sich über Dunkelheit zu beklagen.“ Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich abends die Herausforderungen des Tages noch einmal Revue passieren lasse und mich an der Erledigung der kleinen Dinge erfreue. Und ab und zu gönne ich es mir, eine Kerze anzuzünden. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag viele wissende Kollegen, die einfach in allem etwas besser sind und die nie damit hinter den Berg halten aber auch Mitarbeiter, die versuchen, komplizierte Vorgänge mal einfach und effektiv zu gestalten.

Das neue Ofensystem Epoxidharz basierte Photoresistsysteme finden in der Mikrosystemtechnik neben dem Einsatz als eigentlicher Resist im Fertigungsprozess auch als Werkstoff zur Herstellung mikromechanischer Bauelemente Anwendung. Innerhalb des Drittmittelforschungsprojektes „Cantellino“ wurden beispielsweise Cantileverstrukturen zum Aufbau einer künstlichen Nase entwickelt und hergestellt.

Bei der Resistverarbeitung ist vor allem der Restlösungsmittelgehalt für die erfolgreiche Prozessierung wichtig. Deshalb wurde ein innovatives, gravimetrisch gesteuertes Trocknungsverfahren in der Fachgruppe Mikrosystemtechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau erarbeitet, getestet und erfolgreich eingesetzt.

Der Trocknungsprozess ist gravimetrisch kontrolliert. Durch diese Methode der Gewichtsanalyse kann das Verhältnis Feststoffgehalt zu Lösungsmittelgehalt in situ überwacht und der Trocknungsprozess bei einem gewünschten Wert abgebrochen werden. Die für die Erwärmung des Resists zuständigen IR-Strahler befinden sich in einem Gehäuse, welches sich zum Wechseln des Wafers über Führungen nach hinten verschieben lässt. Durch die Einführung des IR-Ofen ist die Forderung nach besonderer Präzision während der Trocknung erfüllt; unabhängig von Substrat oder Resistart. Der direkte Energieeintrag der IR-Strahlung ermöglicht ebenso ein verbessertes Handling von Mehrschichtprozessen.

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Vom Wutbürger zum Mutbürger Wie (Gedanken-)Energien die Gesellschaft verändern können von Eike Clausius Etwas auf die lange Bank schieben. Der Fachausdruck dafür ist „dilatorische Politik“, ein auf die lange Bank schieben, das heißt es wird Zeit geschunden. Die Zeit, die einem die Möglichkeit gibt, doch noch zu einem soliden, tragfähigen Kompromiss zu gelangen: Scheinbar (unvereinbare) Interessengegensätze werden am Ende einem Kompromiss geschuldet, mit dem alle unzufrieden sind, aber mit dem sie alle leben müssen. Kompromisslösungen sind „Lösungen“, die oft aus Mutlosigkeit heraus wirklich Neues zu kreieren, entstehen, mit dem alle Seiten leben müssen. Die übliche Form freiheitlicher Politik sind „faule“ Kompromisse mit dem beidseitigen „Geschmäckle“ doch gewonnen und eigentlich verloren zu haben, die aber den Menschen Spielräume lassen bei Altem zu bleiben und das Neue zu wagen. Gleichzeitig ist die Politik – und das hat seit etwa den 90er Jahren zugenommen – immer kurzlebiger und kurzfristiger geworden. Das bedeutet, dass demoskopische Umfragen auf den nächsten Wahltermin und unbedeutende Kommunalwahlen in einem Bundesland zur Testwahl für die jeweils aktuelle Bundesregierung werden. So ist die Politik einerseits darum bemüht, Dinge „auszusitzen“ und in die Länge zu ziehen, um handlungsfähig zu bleiben, und andererseits ist sie auf kurzfristige Ausschläge demoskopischer Umfragen, Fernsehduelle oder Talk-Show-Bewertungen ausgerichtet. Und dieser Widerspruch kommt sowohl in der Politik als auch im individuellen Verhalten zum Ausdruck. Dieses darf nicht länger so bleiben, denn damit werden Unmengen an (Gedanken-)Energien vergeudet, die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden könnten. Denn es ist an der Zeit, dass wir uns bestimmte Gefährdungen unseres Erdtrabanten anschauen und – ich will nur exemplarisch einen herausgreifen – uns genauer anschauen müssen: die (Erd-)Energiepolitik. Das Zeitfenster, in dem wir uns bei diesen Aspekten noch sinnvoll beschäftigen können, beträgt kaum mehr als zehn Jahre, und das bedeutet, dass die Politik und wir lernen dürfen, im „Futur II“ zu denken: Wir dürfen nicht nur für die Zukunft planen und annehmen „Wachstum kommt schon wieder“ und mit reaktivem Krisenmanagement wird das wirtschaftliche Wachstum wieder losgetreten, sondern wir müssen uns ausrichten auf

ein Denken, was wir heute (2012) getan haben werden, um im Jahr 2025 oder 2030 bestimmte negative Aspekte der (Erd-)Energiepolitik sowie weitere gefährliche Kipppunkte des Erdsystems zu vermeiden. Bisher sind wir nicht im Mindesten darauf eingestellt. Entscheidungen für dieses Zeitintervall einerseits auf die lange Bank zu schieben und Kompromisse zu suchen und andererseits sich an der nächsten Wahl, der nächsten Umfrage zu orientieren, bedeutet, dass wir und die Politik einen anderen Zeittakt finden dürfen. Wir sollten Situationen für klare Aussagen schaffen. Wir müssen weg von der moderierenden Politik, die allen wohl- und niemandem wehtun will. Ein prägnantes Beispiel für Deutschland ist der so genannte Energiekompromiss: Einerseits wird in die erneuerbare Energie eingestiegen, jedoch gleichzeitig die Atomenergie verlängert, während versucht wird, die Kohleenergie am Leben zu erhalten. NEIN, es muss klare Aussagen geben, die ökonomisch tragbar sind. Und zwar JETZT, sofort, massiv mit Vorwärts-Investments, die erheblich sind, für die die Menschen in einem Staat auch (Gedanken-)Energien und Finanzen aufzubringen haben. Jetzt in erneuerbare Energien einsteigen und die anderen Dinge wie die Atomenergie und den Kohlebergbau auslaufen lassen und diese Unternehmen nicht unnötig staatlich zu subventionieren und von bestimmten Aufwendungen frei zu halten. Und dies so schnell wie möglich!

Könnte es sein, dass sich Atomstrom gar nicht rechnet? Oder warum müssen zum Beispiel Atomkraftwerke keine Haftpflichtversicherungen abschließen, wie wir als Privatpersonen verpflichtet sind, es zu tun wegen möglicher Millionenschäden, auch bei Autounfällen? Bei annähernd 450 Atommeilern in der Welt, wobei der Bau eines Meilers etwa 5.000.000.000 Euro (in Worten fünf Milliarden Euro) kostet, haben alle Atomkraftwerke zusammen (folglich) 2.250 Billionen Euro gekostet. Der Schaden durch die Havarie von Fukushima/Japan am 11. März 2011 wird bereits heute im Billionenbereich vermutet und sollte bis Mitte des Jahres 2012 laut staatlicher japanischer Stellen dann „beherrschbar“ sein. Wenn jedoch bereits drei

Kraftwerke (Harrisburg, Tschernobyl, Fukushima) schwere Katastrophen verursacht haben, dann ist die Schadenshöhe der drei „Unfälle“ bereits heute schon mehr als die Baukosten von allen Meilern zusammen?! Könnte es sein, dass sich nach diesen Zahlen Atomstrom eventuell ökonomisch gar nicht rechnet? Lohnt es sich vielleicht nur deshalb für die Energieerzeuger, weil sie nur bis zur Höhe ihres Eigenkapitals respektive Betriebsvermögens haften müssen? Und den Rest tragen (immer) wir, als „soziale Kosten“! In Deutschland zahlen wir zwar aktuell einen geringen Preis pro Kilowattstunde, die aus Atommeilern kommt, dafür aber Generationen lang für die Folgekosten. Und was ist mit den Rückbaukosten der Meiler und den Endlagerstätten der „verbrauchten“ Brennelemente, die mit einer Halbwertszeit von 30.000 Jahren anzusetzen sind? Wieso müssen wir alle nachträglich diese „sozialen Kosten“ tragen und warum sind sie nicht in den Preis der Kilowattstunde mit eingerechnet? Banken wurden, sollten sie insolvent werden, zu einem Einlagen(ver-)sicherungsfonds gezwungen, damit wenigstens jede Privatperson ihre angelegten Gelder bis zu einem bestimmten Betrag wiederbekommt. Warum heben wir diese „Versicherungs“-Höhe nicht an und gleichen die Prämien für alle Industriezweige bei gleichartigen „Restrisiken“ mit

SIE SIND GEFRAGT, Herr Prof. Clausius Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich es einerseits mit jungen Menschen zu tun habe, die neue Ideen haben, und anderseits weil ich Begierde gegenüber neuem Wissen, Ortsungebundenheit und Veränderungsfreudigkeit fördern möchte und ich gerne aufzeige, wie das Leben als Chance gesehen werden kann. Vom Arbeitsalltag entspanne ich durch Sport, Meditation und Reisen, weil mich Menschen und Kulturen in fremden Ländern interessieren. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag: noch mehr Gelassenheit, rektorale und kollegiale Offenheit gegenüber der Zukunft.

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an? Das klingt zwar hart, wäre aber eine ehrliche Rechnung gegenüber Industriezweigen, die sich diesbezüglich (ver-)sichern müssen, wie zum Beispiel Windkraftanlagen. Wahrscheinlich wäre diese veranlassungsgerechte Auferlegung von Versicherungsprämien so nachhaltig, dass viele dieser Business-Modelle überhaupt nicht valide wären. Rational wäre die Entscheidung in Bezug auf die Energiepolitik schon früher möglich gewesen. Jetzt, unter dem Einfluss von Katastrophen, reagieren wir ohnehin nur noch statt agieren zu können und fällen heute Entscheidungen, die frühzeitiger auch möglich gewesen wären. Hier sind die (Mut-)Bürger eines Staates gefragt! Welchen Herausforderungen wollen wir uns stellen? Mit Wutbürgern, Menschen, die emotional aufgewühlt sind und „die Schnauze voll haben“, kann keine Politik gemacht werden. Auch, wenn es an vielen Stellen nachvollziehbar ist, warum sich zum Beispiel bei Projekten wie „Stuttgart-21“, „Sachsenring“ und anderen mehr, Menschen über staatliche Ignoranz empören, so sind jedoch Wutbürger nicht hilfreich zur Lösung langfristiger Herausforderungen, vor denen wir stehen.

Wir brauchen Mutbürger, die Verantwortung übernehmen Denn wenn wir mal über Fukushima hinausdenken und uns über eine Energiewende für die nächsten zehn, fünfzehn, zwanzig Jahre verständigen, dann benötigen wir Mutbürger, die bereit sind, die Verantwortung zu übernehmen, und die die Aufgaben dann auch zu ihren eigenen machen und nicht – wie das bisher üblich ist – an den Staat, an „DIE da oben“ und die Politik delegieren, um dann hinterher enttäuscht zu sein, was DIE alles wieder nicht gemacht haben. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns bewegen, dass wir uns entwickeln. Entwickeln zu verantwortungsbewussten, mutigen Bürgern, wissend, dass Verantwortung die Fähigkeit ist, auf das Leben zu antworten. Und Verantwortung zu übernehmen heißt auch, supranational zu denken. Denn bisher wird immer noch davon ausgegangen, dass diese Aspekte regional sind und sich zumindest jedoch national lösen lassen. Auch wir als Europäer stellen eine Re-Nationalisierung der Europäischen Union fest, statt die Dinge supranational lösen zu wollen, weil sie wirklich grenzüberschreitend sind. Wir fallen sogar in nationalstaatliches Denken zurück und riskieren damit sowohl eine hochgradige Verunsicherung der Menschen als auch aller politischen Eliten, die sich nicht mehr trauen,

in Richtung Supranationalität und Globalität zu denken und lokal zu handeln. Hier müssen Kontrolle und Misstrauen aufgegeben und Kooperationsinstrumente entwickelt werden, die auf Vertrauen und gegenseitigen Respekt begründet sind. Schon heute gibt es unzählige Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) weltweit, die es vorexerzieren, wie eine vertrauensvolle, globale Kooperation auf Basis eines (normativen) Konsenses, trotz unterschiedlicher Interessen, aussehen kann. Wie wir heute leben, beruht auf unseren Entscheidungen von gestern, und wie wir morgen leben werden, beruht auf unseren Entscheidungen von heute! Die Schlussfolgerung ist, dass Entscheidungen und nicht Zufälle oder Schicksalsschläge unser Leben bestimmen sollten. Was wir beobachten, ist, wie Menschen in das Atomkraftwerk in Fukushima mit einfachen Taschenlampen und Kerzen in den teilweise atomatisierten Reaktor hineingehen, um eine atomare Katastrophe zu beheben. Ebenso gehen diejenigen, die die Finanzkrise veranlasst haben, mit Taschenlampen ausgerüstet durch die Wirtschaft und beginnen wieder mit den Fingern wie Kleinkinder zu zählen, was eigentlich eins plus eins ist. Warum? Weil wir glauben, die Kontrolle über nobelpreisgekrönte Finanz- und Reaktorsysteme zu haben. So brauchen wir zum Beispiel lediglich ein Finanzsystem, welches entsprechend der klassischen Zeit sinnvolle Ingenieurideen unternehmerisch und finanziell begleitet. Wieso wird heute eine virtuelle Finanzwissenschaft einer so genannten Realwissenschaft übergeordnet? Das ist ein eigenartiges Verständnis von Wirtschaft, wenn es doch dabei um das Entscheiden über Sach- und Dienstleistungen zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse gehen sollte. Wir dürfen sowohl unsere Wirtschaftswissenschaften als auch unsere Ausbildung von Studenten als zukünftige Unternehmensführer komplett umstellen, um uns wieder auf die Dinge zu konzentrieren, bei denen es um die Erstellung von (Gebrauchs- und Verbrauchs-)Werten für eine sinn- und gehaltvolle Welt geht, durch eine Umstellung der Vermittlung von Wissensauf Sozialkompetenz. Für Bildungsinstitute wie Universitäten und Hochschulen bedeutet dies – da der Intelligenzquotient nur einen geringen Teil mit maximal zehn Prozent an der beruflichen Entwicklung ausmacht – erheblich mehr Gewicht in ihrem studentischen Angebotsprogramm auf die Erlangung sozialer und interkultureller Kompetenzen sogenannter „weicher Faktoren“ wie personale und so-

zial-kommunikative Kompetenzen zu legen. Hier sind vor allem die Fähigkeiten zu nennen, sich mit anderen kreativ zusammenund auseinandersetzen zu können, sich beziehungs- und gruppenorientiert zu verhalten, sowie die Entwicklung neuer Ziele, Pläne und Aufgaben vorzunehmen und durchzuführen und dies in einem supranationalem Kontext.

Unsere Wertpräferenzen dürfen überdacht werden Wir dürfen uns gedanklich entwickeln und weiter wachsen. Unsere Wertpräferenzen dürfen überdacht und, wenn notwendig, völlig umgekehrt werden, so dass nicht materielles Wachstum und Wohlstand an erster Stelle stehen, sondern subjektive Lebenszufriedenheit und die Freude und die Erfüllung mit den Menschen zusammen sein zu können, die wir kennen und schätzen. Auch wenn es viele Opponenten in unserer Gesellschaft gibt, die an alten Denkstrukturen festhalten und sich gegen Innovationen dieser Art stemmen, so glaube ich daran, dass wir tatsächlich in der ökonomisch gesprochenen „Win-Win“-Situation leben können. Wir können tatsächlich nachhaltiger als gegenwärtig leben, auch ohne den Rückfall auf ein Horrorszenarien ähnliches Entwicklungsniveau, in dem wir wieder arm und unterentwickelt wären. Im Gegenteil, ich sehe viele unternehmerische Ingenieurideen, neue Erfindungen, die in diesen Bereich gehen, und für mich ist es bis heute nicht nachvollziehbar, warum Deutschland nicht schon vor 20 Jahren eine Energiewende vorgenommen hat. Aus Kostengründen, weil Atomstrom angeblich so preiswert ist? Den Preis für diese Nachlässigkeit zahlen wir so oder so. Wenn wir selbst bestimmen wollen, wie wir in der Zukunft – unserer Zukunft – leben möchten, statt unseren Lebensstandard Zufällen zu überlassen, dann dürfen wir heute – JETZT – unsere Gedanken für verändernde Entwicklungen öffnen und uns für eine Abkehr vom gegenwärtigen Weg entscheiden! Und wir dürfen nicht erwarten, dass diese Herausforderungen von denen gelöst werden, die sie geschaffen haben, sondern nur von den Menschen, die bereit sind Verantwortung für zukünftige Generationen zu übernehmen! Der Autor Dr. Eike Clausius ist Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften.

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Studenten entwerfen Verkehrsanlagen Prof. Andreas Schuster und Student Tobias Grunewald im Gespräch

Umgestaltung der Zentralhaltestelle Zwickau: Ziel war es, den Flächenbedarf einer zentralen Haltestellenanlage bei Aufrechterhaltung aller Funktionen zu minimieren. Es wurde nachgewiesen, dass die notwendigen Bushaltestellen als Busbuchten im Straßenraum der Humboldtstraße angeordnet und große Teile der derzeitigen Zentralhaltestelle einer städtebaulich verträglicheren Nutzung zugeführt werden könnten. campus3: Herr Prof. Schuster, warum lassen Sie Studenten Verkehrsanlagen entwerfen? Prof. Andreas Schuster: Verkehrsanlagen entwerfen lernt man nicht in einer Vorlesung, man muss es tun. Deshalb wird im Studiengang Verkehrssystemtechnik jedes Jahr im Sommersemester ein studentisches Projekt durchgeführt. campus3: Wie kommt die Theorie in die Praxis? Prof. Andreas Schuster: Die Aufgabenstellung ist nicht fiktiv, es handelt sich vielmehr um konkrete Projekte, die in der planenden Verwaltung der Region Westsachsen auf Bearbeitung und Umsetzung warten. Daher wirken auch immer Kolleginnen und Kollegen aus der Praxis mit – als Auftraggeber, als kritische Diskussionspartner in Workshops und als Adressaten des ausgearbeiteten Planungsvorschlags. So gewinnen Studierende

Einblicke in den Planungsprozess und üben sich gleichzeitig in Teamarbeit, Präsentationsfähigkeit und Gesprächsführung. campus3: Herr Grunewald, Sie absolvieren in der Verkehrssystemtechnik gerade Ihr Diplomsemester. Welche Bedeutung hat die praktische Arbeit im Studiu für Sie? Tobias Grunewald: Die praktische Arbeit innerhalb des Studiums ist enorm wichtig. So konnte ich mein erlerntes Wissen aus den Vorlesungen anwenden, ausbauen und festigen. Die Zusammenarbeit mit Ingenieuren aus der Praxis bringt zusätzliche Erfahrungen, die man sich in der theoretischen Ausbildung schwer aneignen kann. Wichtig für mich waren auch die verschiedenen Sichtweisen und Herangehensweisen auf fachlicher und persönlicher Ebene. campus3: Herr Prof. Schuster: Wo waren Sie mit Ihren Studenten bereits aktiv?

Umgestaltung der Marienstraße und des Marienplatzes: Ziel dieses Projekts war die Schaffung einer attraktiven Verknüpfung des Zwickauer Fußgängerzonensystems. Es wurden verschiedene Varianten entwickelt, die sich hauptsächlich durch die Verkehrsführung im Bereich des Marienplatzes unterschieden: Fußgängerzone ohne Kfz-Verkehr, verkehrsberuhigter Bereich in Form eines Mischverkehrs, Trennung der Verkehrsarten mit schmaler Fahrbahn. Prof. Andreas Schuster: In den vergangenen Jahren wurden von Studenten für die Städte Plauen, Greiz, Meerane und Zwickau verschiedene Verkehrsanlagen geplant. Mit dem zuständigen Tiefbauamt der Stadt Zwickau entstand eine besonders intensive Zusammenarbeit. Daher wurden die meisten Projekte in Zwickau durchgeführt. campus3: Wo bestehen zwischen Theorie und Praxis die größten Unterschiede? Tobias Grunewald: Man sollte sich selber im Klaren sein, dass man als Student oder frisch gebackener Absolvent noch kein routinierter „Senoir Professional“ ist. Es gibt einige Anwendungsbereiche, in denen wir gute Grundlagen vermittelt bekommen haben. Um diese Grundlagen zu festigen, braucht man meist eine gewisse Einarbeitungsphase in der Praxis. Wenn ein Arbeitgeber oder ein Vorgesetzter im Praktikum einen jungen, dynamischen Experten mit möglichst viel Be-

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rufserfahrung sucht oder erwartet, dass dieser im Akkord Projekte abwickelt, dann liegt er falsch. campus3 : Macht es einen Unterschied, ob ein Projekt in der eigenen oder einer fremden Stadt umgesetzt wird? Prof. Andreas Schuster: Durch die Ausarbeitung der verschiedenen Projekte und darüber hinausgehend durch die Erarbeitung zahlreicher Studien- und Diplomprojekte erarbeiteten die Studenten des Studiengangs Verkehrssystemtechnik eine Fülle von verkehrsplanerischen Ideen für ihren Studienort. Die Stadt Zwickau schätzt diese Arbeit. Im Laufe der Jahre entstanden deshalb nicht nur studentische Arbeiten, sondern das Institut für Verkehrssystemtechnik i. G. wurde auch beauftragt, mehrere Untersuchungen professionell für die Stadt durchzuführen. Als nächstes gemeinsames Projekt werden im Sommersemester 2012 Vorentwurfs-Varianten der innere Westtangente zwischen Werdauer und Reichenbacher Straße einschließlich der Anschlussknotenpunkte an die Bahnhofsstraße, die Reichenbacher Straße und den Bahnhofsvorplatz erstellt. Tobias Grunewald: Da gibt es auf jeden Fall einen Unterschied. Es kann sowohl vorteilig, als auch nachteilig sein, in der eigenen Stadt ein Projekt zu bearbeiten. Sicher hat man besseren Kontakt zu verschiedenen Anlaufstationen für die Materialbeschaffung im ei-

genen Ort. Mit Beziehungen kommt man manchmal schneller oder leichter an das Ziel, das man verfolgt. Wer eine gewisse Heimatverbundenheit hat, den erfüllt es eventuell auch mit Stolz, seiner Heimatregion weiterhelfen zu können. Die Motivation steigt. Andererseits kann es auch nachteilig sein. Man hat eine ganz andere Sicht auf Dinge, die man nicht kennt. Manche Probleme werden von Ortsansässigen differenzierter betrachtet beziehungsweise gar nicht gesehen. Eine neue Meinung von außen ist in vielen Fällen förderlich. campus3: Sie arbeiten auch mit anderen Fakultäten der Hochschule zusammen? Prof. Andreas Schuster: Richtig. Ein besonders anspruchsvolles Projekt fand gemeinsam mit dem Studiengang Architektur mit Prof. Matthias Grunwald statt. Verkehrssystemtechniker und Architekten erarbeiteten interdisziplinär Gestaltungsvarianten für den Bahnhofsvorplatz. Dabei sollte dieser Platz zum einen zu einer funktionierenden Schnittstelle des öffentlichen Verkehrs ausgebaut werden, andererseits sollte er ein städtebaulich ansprechendes Eingangstor zur Stadt darstellen. Für die Ergebnisse des Projekts interessierte sich der Verkehrsverbund Mittelsachsen. Um die Ideen der Studenten in seine Schnittstellenplanung einfließen lassen zu können, forderte er im Nachgang die Entwürfe an.

SIE SIND GEFRAGT, Herr Prof. Schuster Meine Arbeit macht mir Spaß, weil eine gute Ingenieur-Ausbildung wichtig für die Entwicklung unserer Gesellschaft ist. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich mit Sportsfreunden im Segelboot Wind und Wasser genieße. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag weniger Bürokratie und mehr Inhalt.

SIE SIND GEFRAGT, Herr Grunewald Meine Arbeit macht mir Spaß, weil intelligente Lösungen für die Mobilität zur Verbesserung der Ökologie, Ökonomie und des Lebensstandards beitragen. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich mit Mannschaftskameraden auf dem Eis den Puck oder auf dem Rasen den Ball jage oder auf meiner Gitarre in die Saiten greife. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag weiterhin eine positive Entwicklung und bedanke mich für eine tolle Zeit.

Optimierung der Verkehrsanlagen im Umfeld des Hochschulcampus Scheffelstraße: Hinter diesem im Sommersemester 2006 durchgeführten Projekt standen eigene Interessen der Hochschule. Die damals äußerst ungeordnete und gefährliche Führung von Kfz- und Fußgängerverkehr auf der Scheffelstraße im Streckenabschnitt vor dem Campus-Haupteingang sollte geordnet werden. Gleichzeitig fanden Überlegungen zu einer besseren Anbindung an den öffentlichen Verkehr statt. Zudem sollte der Campus über einen zweiten Zugang von der unteren Scheffelstraße aus erschlossen und so besser ins Zwickauer Wegenetz integriert werden. Die Studenten identifizierten sich sehr mit diesen Zielen. Während der Projektarbeit entstanden daher auch besonders einfallsreiche Lösungen. Insbesondere wurden eine Treppenweg-Verbindung zur unteren Scheffelstraße mit Fahrradabstellanlage und neuer Straßenbahnhaltestelle im Bereich des Knotens Scheffelstraße/Amseltal und eine Querungshilfe zwischen Campus-Haupteingang und Parkplatz beziehungsweise Zugang zur Straßenbahnhaltestelle vorgeschlagen. Das Zwickauer Tiefbauamt hat die Untersuchungen damals begleitet. Nach Abschluss des Projektes wurden die Pläne angefordert und übermittelt. 2011 wurde die Querungshilfe schließlich gebaut. Der ausgeführte Entwurf (rechtes Bild) ist nicht identisch mit dem studentischen Entwurf (linkes Bild). Dieser bildete aber die Grundlage für die Ausführungsplanung.

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FAKULTÄTEN

Leder, Kunstleder und flexible Warenbahnen Symposium „Technische Textilien“ fand bereits zum 15. Mal in Reichenbach statt von Hardy Müller

Nora Grawitter im Gespräch mit Institutsdirektorin Prof. Dr.-Ing. Silke Heßberg (rechts).

Die ehemaligen Mitarbeiter Prof. Dr.-Ing. Frank Anders und Dr. Rüdiger Hüttner.

Referent Dr. Roland Freudenmann von der Benecke-Kaliko AG.

Nun schon zum 15. Mal wurde am 3. November das Symposium „Technische Textilien“ durch das Institut für Textil- und Ledertechnik am Hochschulstandort Reichenbach durchgeführt. Acht Referenten boten einem zirka 80 köpfigen Fachpublikum, das sich aus Industrie- und Institutsvertretern, Studenten und Hochschulmitarbeitern zusammensetzte, interessante Vorträge aus verschiedenen Bereichen der Herstellung, Anwendung und Optimierung von lederartigen Oberflächen, der Anwendung moderner Beschichtungstechnik in Kombination mit spezifischen textilen Strukturen und der Erzeugung von modifizierten Polymermembranen zur Wasserreinigung. In den ersten drei Vorträgen stand die Entwicklung von Oberflächen für den Einsatz im automobilen Interieur im Mittelpunkt. Dr. Bernd Trommer vom Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen (FILK) Freiberg

referierte über die Möglichkeiten zur Erzielung von Soft-Touch-Effekten mittels 3DTextilien. Dr. Roland Freudenmann von der Benecke-Kaliko GmbH Hannover stellte neue beschichtete Bezugsmaterialien für das automobile Interieur vor. Das Unternehmen ist einer der führenden Hersteller in diesem Marktsegment. Dem Publikum wurden sehr übersichtlich die Zusammenhänge zwischen Materialeigenschaften und -aufbau und den einzelnen Technologieschritten der Fertigung vermittelt. Philipp Porst von der ortsansässigen Firma C. H. Müller GmbH erkäuterte die Möglichkeiten, durch Thermokalibrierung in Verbindung mit einer Pulvermodifizierung aus einem Polyurethan-Schaum ein günstiges Ersatzprodukt für olefinische Schäume zu schaffen, das geeignet ist, als alternativer Träger für Interieurmaterialien eingesetzt zu werden und das gleichzeitig auch einige Anwendungsvorteile, wie zum Beispiel bessere Haftungseigenschaften auf dem Untergrund und zum textilen Obermaterial, mit sich bringt. Die vogtländische Firma Vowalon Beschichtung GmbH zeigte in einem Vortrag des Geschäftsführers Friedemar Götz, dass bei der Entwicklung von beschichteten kunstlederartigen Produkten für den Marine-Bereich besondere Anforderungen zum Beispiel in Bezug auf Licht- und Salzwasserbeständigkeit gestellt werden, denen durch spezielle hauseigene Entwicklungen entsprochen werden kann. In einem Vortrag der schweizerischen Maschinenbaufirma Werner Mathis AG ging Albert Manser auf die vielfältige und spezielle Maschinentechnik für besondere Beschichtungsaufgaben ein. Nora Grawitter

stellte eine gemeinsame Entwicklungsarbeit der Textilforschungsinstitute in Chemnitz (STFI) und Greiz (TITV) in Kooperation mit der einheimischen Stickindustrie vor. Diese Arbeit betraf die Herstellung von Rohrinlinern mit sticktechnisch erzeugten Strömungsprofilen, die zur Kanalsanierung Verwendung finden sollen. Durch das Strömungsprofil besitzen diese Rohrinliner eine geringere Anfälligkeit für Sedimentablagerungen als die im Moment verwendeten unprofilierten Systeme. Das Tagesprogramm beschloss Prof. Dr. Hardy Müller mit einem Vortrag, der aktuelle Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Herstellung von nanomodifizierten Filtermembranen am Institut für Textil- und Ledertechnik vorstellte. Dabei wurden auch die Kompetenzen der Hochschule für die Herstellung, Konfektionierung und Testung bei Flachmembran- und anderen Filtersystemen aufgezeigt, die gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Bernhard Gemende (Professur Verfahrenstechnik und Recyclingtechnik) in den vergangenen Jahren stark ausgebaut wurden. Das Interesse des Fachpublikums an dieser Veranstaltung spiegelte sich auch an dessen Anreise aus ganz Deutschland bis hin zur Schweiz wider. Das 16. Symposium wird voraussichtlich am 8. November 2012 stattfinden. Das Thema der Veranstaltung wird rechtzeitig bekanntgegeben.

SIE SIND GEFRAGT, Herr Prof. Müller Meine Arbeit macht mir Spaß, wenn die Studenten interessiert sind und in der Forschung neuartige Dinge entstehen. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich sportlich aktiv bin und beim Romanlesen in andere Welten abtauche. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag den gestalterischen Freiraum und die Ideen, die eine gute Weiterentwicklung möglich machen.

Der Autor Hardy Müller ist Professor für Werkstoffveredlung und -prüfung am Institut für Textilund Ledertechnik.

FAKULTÄTEN

Promotion an renommiertem Controlling-Institut Absolventin Nadine Gerhardt forscht an der WHU-Otto Beisheim School of Management

„Die Promotion ist die große Chance für meine Karriere. Dies an dem Institut für Management und Controlling (IMC) unter der Leitung von Prof. Dr. Utz Schäffer und Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber tun zu dürfen, erfüllt mich mit Stolz“, so Nadine Gerhardt über ihren neuen Lebensabschnitt. Die Dissertation von Nadine Gerhardt fokussiert die Institutionalisierung von Unternehmensteuerungssystemen in Organisationen. Seit Oktober verstärkt Nadine Gerhardt das IMC und bringt sich neben ihrer Promotion in das Team des so genannten „WHUControllerpanels“ ein. Sie unterstützt das Panel bei der Durchführung langfristig angelegter, jährlich durchgeführter Online-Panelstudien zum Controlling. Dank der hohen Rücklaufquoten kann das Panel Controller in der Praxis mit Benchmarkgrößen versorgen und leistet durch Studien zu aktuellen Themen einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Controllings in der Praxis. Das Institut für Management und Controlling (IMC) der WHU in Vallendar – einer privat finanzierten Hochschule, deren Abkürzung WHU für „Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung“ steht – ist eines der führenden Forschungsinstitute auf dem Gebiet des Controllings. Es bündelt die Aktivitäten der Lehrstühle von Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber und Prof. Dr. Utz Schäffer

sowie des Centers for Controlling & Management (CCM). Weber und Schäffer sind ausgewiesene Controlling-Experten, Herausgeber der renommierten Zeitschrift für Controlling und Management (ZfCM) und Autoren des Standardwerks „Einführung in das Controlling“, das in der 12. Auflage vorliegt. Bernd Zirkler, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rechnungswesen/Controlling und Promotionsbeauftragter für Betriebswirtschaft an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der WHZ, unterstützte Nadine Gerhardt bei ihrer Bewerbung um eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Vallendar. Dass sie erfolgreich war, ist für Prof. Zirkler ein Beleg für die von der Bologna-Reform geforderte stärkere Kooperation von Fachhochschulen und Universitäten. Nadine Gerhardt hat von 2006 bis 2010 an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der WHZ Betriebswirtschaft studiert und schloss ihr Diplomstudium mit Auszeichnung ab. Während ihres Studiums engagierte sie sich auf Fakultätsebene in den Gremien Fachschaftsrat, Fakultätsrat, Haushaltskommission, Studienkommission und verschiedenen Berufungskommissionen. Darüber hinaus setzte sich die Diplom-Kauffrau in der Senatskommission für Forschung und Wissenstransfer und im Senat der WHZ für die

studentischen Interessen ein. „Neben dem Studium der Betriebswirtschaft war es mir wichtig, zu verstehen, wie die Hochschule funktioniert, und zu erfahren, dass es auch als Studentin möglich ist, die WHZ weiterzuentwickeln“, beschreibt Nadine Gerhardt die Motivation für ihre Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung. In den vier Jahren ihres Studiums war sie an verschiedenen Projekten beteiligt. „Ich bin stolz darauf, dass an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften seit 2007 dauerhaft Tutorien angeboten werden. Das Studienhandbuch versorgt die Erstsemester von den propädeutischen Tagen an mit den wichtigsten Informationen, und der ‚Goldene Scheffel‘ honoriert herausragende Lehrleistungen der WiWi-Professoren“, schwärmt Nadine Gerhardt. Aufgrund ihrer Erfahrungen möchte Nadine Gerhardt andere Fachhochschulstudenten ausdrücklich ermutigen, sich auch neben ihrem Studium zu engagieren und Herausforderungen – ob in Studium, Unternehmenspraxis oder Forschung – nicht zu scheuen.

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INTERNATIONAL

Schneeberg auf internationalem Parkett Internationalisierung des Curriculums hat große Bedeutung von Thomas Pöpper

Schneeberger Studierende der Studienrichtung Textilkunst/Textildesign vor der Auswertung ihrer Arbeiten in Tallinn. Für die Förderung von Kreativität und für den Erfolg der gestalterischen Ausbildung von angehenden Designern ist das Streben nach künstlerischem Austausch und das Sammeln von kulturellen Erfahrungen kein Luxus. Neugierde, Experimentierlust und die Konfrontation mit Unbekanntem – und Unbekannten – sind unerlässliche Inspirationsquellen. Auch deshalb kommt der Internationalisierung des Curriculums der Fakultät für Angewandte Kunst Schneeberg eine große Bedeutung zu. An der Fakultät – zu der auch der in Markneukirchen/Vogtland ansässige Studiengang Musikinstrumentenbau gehört – studieren zur Zeit junge Menschen aus ganz Europa sowie unter anderem aus Israel, Indien, Korea, Litauen, der Mongolei, Thailand und Russland. Die Ausländerquote in einzelnen Studiengängen ist teilweise größer als 25 Prozent. Andererseits ist es nichts Ungewöhnliches, wenn rund 30 bis 40 Prozent der Schneeberger Studierenden einer Studienrichtung wie zum Beispiel Holzgestaltung, Modedesign oder Textilkunst/Textildesign gleichzeitig im Ausland leben und lernen, sei es innerhalb von europäischen Austauschprogrammen oder sei es, um das verbindlich vorgeschriebene Praxissemester bei ausländischen, international renommierten Firmen aus der Design- beziehungsweise Instrumenten-Branche zu absolvieren. Die Fakultät un-

Blick über die historische Skyline von Tallinns Innenstadt, im Vordergrund die moderne Hafenbebauung.

terhält seit Längerem eine große Zahl von Beziehungen zu Partnerhochschulen, darunter zum Beispiel Universitäten in Dänemark, Finnland, Österreich, Schweden, Tschechien und Ungarn, sowie zu privatwirtschaftlichen Einrichtungen. Die Zahl der von Lehrenden, Studierenden und auch der von außen an die Fakultät herangetragenen Anfragen, das „Beziehungs-Portfolio“ weiter zu steigern, wächst von Semester zu Semester. Aktuell wird die Möglichkeit einer intensiven Partnerschaft mit der „Kyrgyz State University of Construction, Transport and Architecture“ in Bischkek/Kirgistan geprüft, die auch eine in Zentralasien sehr renommierte Fakultät für Mode und Textil unterhält. Wichtige Kriterien für die Errichtung, die Ausgestaltung und den Erhalt der – übrigens durchaus mit einigem, keinerlei Vergnügungssteuer unterliegendem Verwaltungsaufwand verbundenen – Partnerschaften auf wissenschaftlicher und künstlerisch-gestalterischer Ebene sind die Vitalität und die Reziprozität. Das heißt, der Austausch sollte stets nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern regelmäßig mit Leben – im „Erasmus“-Jargon: „mobility“ – erfüllt werden, und er sollte wechselseitig sein. In dieser Hinsicht gestalten sich derzeit zwei Programme besonders positiv: Zum einen das „Double-Degree Fashion-Design“,

das Studierenden der Studienrichtung Modedesign nicht nur ermöglicht, an der HAMK University of Applied Sciences in Hämeenlinna/Finnland zu studieren. Sie können dort sogar einen zusätzlichen Studienabschluss erwerben. Andersherum können finnische Studierende an der Angewandten Kunst Schneeberg studieren und einen deutschen BA-Abschluss erlangen. Und zum anderen der Austausch mit der erst 1992 gegründeten „Estonian Entrepreneurship University of Applied Sciences“ in Tallinn/Estland, einer hervorragend ausgestatteten Privathochschule. Mit dem dortigen Design-Institut, einer in dieser Art im Baltikum einzigartigen Einrichtung, die derzeit vom dem Kunsthistoriker Siim Sultson geleitet wird, unterhält die Angewandte Kunst Schneeberg einen zweifachen Austausch. Dieser ist nicht nur an Studierende der Studienrichtung Textilkunst/Textildesign adressiert, sondern an alle knapp 200 Schneeberger Studierenden in der übergreifenden Fachgruppe Wissenschaftlich-Theoretische Grundlagen. Angeregt von der jetzigen Vize-Rektorin Prof. Merle Talvik, einer ausgewiesenen Design-Historikerin, fanden bereits zweimal „teaching mobilities“ statt. 2010 und 2011 hatte ich Gelegenheit, Vorlesungen und Übungen zu kunsthistorischen und design-theoretischen Fragestellungen in Tallinn durchzuführen. Außerdem

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fanden – organisiert von der Dozentin für Textilkunst, Astri Müül, beziehungsweise den Schneeberger Mitarbeiterinnen Sybille Förster und Esther Hildebrand – bereits zwei Workshops statt: Im Mai 2010 waren knapp zehn Studierende aus Tallinn in Schneeberg, um hier unter der Leitung von Prof. Gisela Polster in verschiedene Techniken des Textildrucks eingeführt zu werden. Im Oktober 2011 reiste eine ebenso große Zahl Schneeberger Studierender nach Tallinn, um dort, angeleitet von Astri Müül, mit Techniken der Textilmalerei zu experimentieren. Nun laufen die Planungen für einen erneuten Gegenbe-

SIE SIND GEFRAGT, Herr Prof. Pöpper Meine Arbeit macht mir Spaß, weil Kunst und Design Spaß machen – aber auch viel Arbeit (frei nach Karl Valentin). Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich alltäglich mindestens ein Mal aufhöre zu arbeiten. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag: Ad multos annos!

such auf Hochtouren: Vorlesungen zu aktuellen Ansätzen der estnischen Design-Theorie und ein weiterer Praxis-Workshop, gehalten beziehungsweise durchgeführt von Kollegen der Estonian Entrepreneurship University, werden für alle Schneeberger Studierenden von großem Interesse sein. Es sei am Rande erwähnt, dass alle diese für die Angewandte Kunst Schneeberg so wichtigen Aktivitäten auf internationalem Parkett ohne das Engagement der Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der WHZ nicht möglich wären. Außer dem Ausbau fachlicher Fertigkeiten ist bei der estnisch-deutschen wie bei allen anderen internationalen Austauschaktivitäten der Erwerb sozialer und kultureller Fähigkeiten natürlich ein elementares Ziel. Beides ist für umfassend kompetente und global „parkettsichere“ Designer-Persönlichkeiten unerlässlich. Der Autor Thomas Pöpper ist Professor für Kunst- und Designgeschichte, Leiter der Fachgruppe Wissenschaftlich-Theoretische Grundlagen, Studiendekan der Angewandten Kunst Schneeberg und Beauftragter für Austauschprogramme.

Fakultät Sprachen unterzeichnet neue Kooperation in Tianjin Am 8. Dezember 2011 wurde in Tianjin (China) die Kooperationsvereinbarung zwischen der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) und der Tianjin Foreign Studies University (TFSU) in Vertretung von Prof. Dr. Doris Weidemann und Prof. Dr. HuiFang Chiao in unterzeichnet. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf den Studierendenaustausch, den Hochschullehreraustausch, die Ausarbeitung gemeinsamer Kurse sowie gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Zurzeit plant die Fakultät Sprachen der WHZ mit der Deutschabteilung der TFSU einen integrierten internationalen Masterstudiengang mit Doppelabschluss. Die 1921 errichtete chinesische Hochschule hat knapp 10.000 Studierende und ist fremdsprachenorientiert. Die moderne Handelsmetropole Tianjin ist eine wichtige Hafenstadt in Nordchina und mit dem Hochgeschwindigkeitszug in einer halben Stunde von der Hauptstadt Beijing zu erreichen. Mit 13 Millionen Einwohnern zählt die Stadt zu einer der wohlhabendsten Regionen und ist Sitz zahlreicher ausländischer Handelsniederlassungen.

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Aotearoa – Das Land der langen, weißen Wolke Über eine Reise an das andere Ende der Welt von Margit Grau „Neuseeland, ist das nicht da unten bei Australien irgendwo?“ Diese und andere Fragen musste ich über mich ergehen lassen, als ich mich entschied, 2011 für ein Jahr in Dunedin, der achtgrößten Stadt Neuseelands, zu studieren. In Dunedin befindet sich die University of Otago, die einzige neuseeländische Uni, die Masterkurse im Bereich Textile Science anbietet. Wie ich später noch feststellen sollte, ist Dunedin in ganz Neuseeland für sein Studentenleben und die hauptsächlich von Studenten bewohnte Castle Street mit den regelmäßig zu Semesterbeginn „brennenden Couches“ bekannt. Zum Zeitpunkt meiner Abreise hatte ich das 7. Semester in meinem Studiengang Textil- und Ledertechnik bereits abgeschlossen und konnte deshalb in Dunedin die Kurse für das erste Jahr des Masters in „Clothing and Textile Science“ belegen. Als alle Vorbereitungen getroffen und die letzten Prüfungen in Zwickau geschrieben waren, konnte mein Neuseelandabenteuer beginnen. Am Abend des 14. Februar 2011 machte ich mich auf die etwa vierzigstündige Reise ans „andere Ende der Welt“. In Dunedin angekommen, fand ich mich schnell zurecht und knüpfte Kontakte, nicht zuletzt aufgrund der herzlichen, offenen und hilfsbreiten Art vieler Neuseeländer. Meine einzige Sorge war der etwas gewöhnungsbedürftige Slang der „Kiwis“. Nein, es geht hier nicht um sprechende, grüne, behaarte Früchte oder den flugunfähigen neuseeländischen Nationalvo-

gel, sondern um die Neuseeländer, die sich selbst gerne als Kiwis bezeichnen. Die Wochen verbrachte ich meist an meinem eigenen Arbeitsplatz im Textile Department mit dem Schreiben von Hausarbeiten und der Vorbereitung auf unsere wöchentlichen Meetings. In jeder Woche wurden ein bis zwei Themen besprochen, auf die meine einzige Mitstreiterin und ich uns mit dem Lesen von Fachzeitschriftenartikeln und durch Eigenrecherche vorbereiteten. Im zweiten Semester belegte ich zusätzlich zu meinem normalen Workload – so die Bologna-gerechte Bezeichnung für die studentische Arbeitsbelastung – zwei weitere Kurse für „Ersties“, um genügend Credits (Punkte) für mein Studentenvisum zu bekommen. Mit insgesamt fünf Kursen, was in Zwickau eher einem ruhigeren Semester entsprochen hätte, war ich dort fast überlastet. Trotz des hohen Arbeitsaufwands für die Uni sollte der Spaß nicht zu kurz kommen, deshalb versuchte ich mich so oft wie möglich mit Freunden zu treffen und an den Wochenenden auf Wandertouren zu gehen. In Neuseeland kann man Wandern oder „Tramping“, wie die Kiwis es nennen, schon fast als Volkssport bezeichnen. Kein Wunder bei der riesigen Auswahl an gut ausgebauten und in unzähligen Broschüren des DOC (Department of Conservation) beschriebenen Wanderrouten. Besonders die weniger bewohnte Südinsel mit ihrer vielfältigen Natur ist ein Mekka für Outdoor-Fans. Darüber hinaus

findet man in Neuseeland alle möglichen Arten von Fun-Sportarten. Man kann beim „Zorbing“ in einer großen aufblasbaren Kugel einen Berg hinunterrollen, beim Bungee Jumping von einer Brücke springen oder, wie von mir bevorzugt, sich beim Skydiving an einen Fallschirmspringer gegurtet aus einem Flugzeug fallen lassen... Besonders für die Outdoor-Aktivitäten ist es immer wichtig, das Wetter im Auge zu behalten, da sich dies in Neuseeland oft sehr schnell ändert und schwer vorherzusagen ist. SIE SIND GEFRAGT, Frau Grau Meine Arbeit macht mir Spaß, weil das Studium eine spannende und manchmal unvorhersehbare Reise ist, die man selbst planen und gestalten kann. Außerdem bin ich immer noch davon überzeugt, für mich den richtigen Studiengang gewählt zu haben. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich mich in Projekten wie beim Racing Team und dem Studentenclub Tivoli einbringe. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag an manchen Stellen mehr Verständnis zwischen Studenten und Mitarbeitern füreinander und Studenten, die verstehen, dass es nicht immer nur um gute Noten und ums Feiern geht.

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Meine Kiwi-Mentorin sagte einmal zu mir, in Neuseeland müsse man immer auf alle Wetterlagen oder wie in einem Song besungen – „four seasons in one day“ – eingestellt sein. Der Winter in Dunedin war besonders „interessant“. Nicht, dass es Spaß gemacht hätte, sich in schlecht isolierten Häusern ohne Zentralheizung bei Temperaturen um die 0 Grad Celsius den Hintern abzufrieren. Allerdings war es lustig, Kiwis halb ausflippen zu sehen, wenn es schneit und der Schnee liegen bleibt. Da es in den meisten Regionen Neuseelands fast nie schneit, gibt es aufgrund der unverhältnismäßig hohen Kosten keinen Winterdienst. So kann es passieren, dass eine Stadt wie Dunedin einfach mal für zwei Tage komplett lahmgelegt ist, weil die vereisten Straßen kurzerhand geschlossen werden. An solchen Tagen sind Geschäfte

geschlossen, Vorlesungen fallen aus und diejenigen, die Schneeketten und einen Geländewagen besitzen, ziehen Freunde auf Snowboards oder Skiern durch die Straßen. Leider passiert das nur etwa einmal alle zwei Jahre und hält im Normalfall maximal zwei Tage an. Natürlich dürfen in jedem Studienjahr die Semesterferien nicht fehlen. Diese letzten drei Monate meines Jahres in Neuseeland nutzte ich, um mit einer Freundin im Campervan durch das Land zu reisen, so viel wie möglich zu sehen und Land und Leute noch besser kennenzulernen. Passt man sich dem wesentlich entspannteren „Kiwi way of life“ an und bringt genügend Zeit mit, um nicht nur die wichtigsten Touristenhighlights zu sehen, kann man das Land der langen weißen Wolke, wie es die Maori, die Ureinwoh-

ner Neuseelands nennen, am besten erleben. Etwa drei Wochen verbrachten wir um Weihnachten und Neujahr bei einer sehr netten älteren Dame auf einer Alpakafarm in der Nähe von Nelson. In dieser Zeit konnte ich mich etwas näher mit der Verarbeitung von Alpakawolle auseinander setzen und ein richtiges Kiwi-Weihnachten erleben. Es ist auf jeden Fall mal etwas Neues, zu Weihnachten bei 25 Grad Celsius in der Sonne am Strand zu sitzen und zu grillen. Ich für meinen Teil habe mich verliebt, in ein Land voller Gegensätze, das mir in diesem Jahr viele tolle Momente und Erfahrungen beschert hat und das ich vermissen werde. Die Autorin Margit Grau studiert im 10. Semester Textilund Ledertechnik mit dem Schwerpunkt Textilbasiertes automobiles Interieur.

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Kirgisistan – im Kleinen ganz groß Land mit hohen Gipfeln, großer Vielfalt und Gastfreundschaft von Gwendolin Lauterbach

Um ehrlich zu sein – als ich mich bewusst mit dem kleinen zentralasiatischen Land befasste, zum ersten Mal vor meiner Mitarbeit in einem deutsch-kirgisischen Projekt, zum zweiten Mal vor meiner ersten Reise, waren Google Maps und Wikipedia nicht fern. Kirgisistan gedanklich aber schon. Meine Recherchen verrieten mir, dass der recht dunkle Fleck auf meiner Weltkarte „links neben China“ kompakte fünf Millionen Einwohner hat, von einer ethnischen Vielfalt geprägt und von imposanten Gebirgszügen durchzogen ist. Und tatsächlich: Lässt man seinen Blick in den Morgenstunden, nach einer späten Ankunft und kurzen Nacht in der Hauptstadt Bischkek, das erste Mal vorsichtig durch die fremde Umgebung schweifen, so bleibt er unweigerlich an den oft schneebedeckten Bergspitzen hängen, die im Süden über der Stadt aufragen. An den Wochenenden ziehen sie Kirgisistan-Reisende wie uns magisch an, und zwar bei jedem Besuch aufs Neue. Mit Rucksack und Verpflegung bahnen wir uns dann den Weg über wackelige Flussbrücken, über Geröll oder durch Nebenschleier. Ein älterer Taxifahrer mit Rennsport-Erfahrung, der uns einmal auf der rund siebenstündigen Fahrt von der südlichen Stadt Naryn in die Landeshauptstadt durch Gebirgsstraßen und über Pässe manövrierte, berichtete uns von der Beklommenheit, die ihn als Kirgisen ohne den Schutz

der Berge am Horizont stets befällt. Zu unserem Erstaunen konnte er diese Sehnsucht nun gerade während seines Militärdienstes, als er der ehemaligen DDR stationiert war, erfahren. Schließlich gehörte Kirgisistan bis zu seiner Unabhängigkeit im Jahr 1990 zur Sowjetunion und dieser Abschnitt in der Geschichte Kirgisistans prägt zumindest das Hauptstadtbild noch immer stark. Bei einem Spaziergang über große Plätze, breite Alleen, vorbei an geometrisch ausgerichteten Gebäuden kann man den Einfluss noch spüren. Geschäfte und Schilder zeigen ein auf den ersten Blick einheitliches kyrillisches Schriftbild – erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass hier zwei so unterschiedliche Sprachen wie das

SIE SIND GEFRAGT, Frau Lauterbach Meine Arbeit macht mir Spaß, weil ich mich intensiv in Themen einarbeiten kann – und der Kaffee stets in der Nähe ist. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich lese – und dann statt Kaffee Tee trinke. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag viele wissbegierige Studenten, engagierte Mitarbeiter und verdienten Lohn für die Mühen.

Kirgisische, das zu den Turksprachen gehört, und nach wie vor das Russische geschrieben und gesprochen werden. Spätestens dann, wenn man beim Aufschauen Lenin entdeckt, der unverändert weitblickend, nunmehr aber etwas verloren vom hinteren Platz des Historischen Museums auf einen herabblickt, ist die Vergangenheit noch präsent. Das HimmelwärtsSchauen sollte man jedoch im alltäglichen Straßenverkehr der Einmillionenstadt der eigenen Sicherheit halber besser einschränken. Die typische, etwas neurotische Regelorientierung, die man Deutschen immer gern zuschreibt, scheint hier ihren Gegensatz zu finden. Dennoch – oder gerade deswegen – kommt der Großteil der motorisierten Verkehrsteilnehmer anscheinend rasch ans Ziel: der Moskwitsch mit dem scheppernden Auspuff, der schwarz blitzende Mercedes mit dem Regierungskennzeichen oder der robuste Volkswagen, der vor zehn Jahren nicht mehr durch den deutschen TÜV gekommen ist. Flexibilität wird auch im öffentlichen Nahverkehr großgeschrieben. Marshrutkas heißen die kleinen Linienbusse, die nach Handzeichen und auf Haltewunsch Passagiere mitnehmen und absetzen – wenn man denn den Weitblick besitzt, Busnummern auf kleinen Pappschildern zu erkennen, die Ellenbogen, sich rechtzeitig zur Tür zu kämpfen und den Mut, bei noch rollenden Rädern ab-

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zuspringen. Ist man erfolgreich im Stadtzentrum ausgestiegen, fällt einem rasch der Präsidentenpalast ins Auge und damit auch die Plakate mit den Fotos der Revolutionsopfer, die im April 2010 ums Leben kamen. Richtig, mögen jetzt viele denken, daher kommt mir Kirgisistan bekannt vor: von dem Sturz des Präsidenten Bakijew im Frühling vor zwei Jahren. Im Oktober 2011 wurde der neue Präsident Atambajew in einem friedlichen Wahldurchgang gewählt. Auf dem weiteren Weg durch die Stadt gelangt man irgendwann unweigerlich zu einem der vielen Basare Bischkeks, und wenn man Glück hat, findet man aus dem Labyrinth an Gängen, in denen man von Gemüse über Elektroartikel bis hin zu den traditionellen Filzprodukten alles kaufen kann, auch wieder hinaus. Letztere sollte man durchaus in Erwägung ziehen, denn während es im Sommer eher heiß, staubig und trocken ist, kann es im Winter doch sehr kalt werden. Erwärmen kann man sich dann auch besonders gut bei einer der häufigen Einladungen ins Haus des kirgisischen Gastgebers oder ins Restaurant, wo bei all den neuen Eindrücken eine doch so vertraute und familiäre Atmosphäre aufkommt. Es sind spätestens die Unmengen an Vor-, Haupt- und Nachspeisen, mit denen man als Gast umsorgt wird, die durch ihren Fleischanteil von innen wärmen. Dem Nachdruck des Gastgebers, aber auch der eigenen Neugier auf die köstlichen Teigtaschen-, Nudel- und Reisgerichte aus verschiedenen Regionen und Ländern kann man sich nur schwer entziehen. Doch nichts übertrifft eine kirgisische Hochzeit, bei der die geANZEIGE

samte Verwandtschaft bereits Tage im Voraus backt, schlachtet und kocht, um das halbe Dorf zu versorgen, das zu den Feierlichkeiten im Hof der Familie eingeladen ist. Nirgendwo kann man im Gespräch besser von den Traditionen erfahren, vom mythologischen Helden Manas, dessen Taten in dem wohl bedeutendsten Werk der kirgisischen Literatur besungen werden. Nirgendwo kann man die Bedeutung „Reiter- und Nomadenvolk“ besser verstehen als bei einem Besuch auf dem Land, wo man auf Pferde und ihre Reiter sowie traditionelle Sommerbehausungen, die Jurten, trifft. Das Essen bei einer Hochzeit währt fast ebenso lang wie das Tanzen und die Trinksprüche, und am Abend fällt man – erschöpft von den wunderbaren bunten Momenten des Hochzeitstages, der einst mit dem ersten Festtagsmenü um neun Uhr morgens begann – ins Bett. Und nur als Anmerkung: die Braut wurde in diesem Fall – wie es nach altem Brauch manchmal heute noch vorkommt – nicht geraubt.

Die Autorin Gwendolin Lauterbach ist Wirtschaftssinologin und erforschte während ihrer Dissertation die interkulturelle Kommunikation in der deutsch-kirgisischen Zusammenarbeit. Während ihrer Mitarbeit an der Kooperation zwischen der Fachgruppe Informatik der WHZ und der Kirgisischen Staatlichen Universität für Bauwesen, Transportwesen und Architektur reiste sie mehrmals nach Kirgisistan.

Erfolgreich promoviert Gwendolin Lauterbach, Absolventin der Fakultät Sprachen der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), erwarb 2009 ihren Abschluss zur Diplomwirtschaftssinologin mit Auszeichnung. Für ihre Diplomarbeit gewann sie den Mentorpreis der WHZ in der Sparte Lebensqualität. Die Arbeit mit dem Titel „Zu Gast in China Interkulturelles Lernen in chinesischen Gastfamilien“ erschien 2010 im ibidemVerlag. Bei der Tagung der Gesellschaft für angewandte Linguistik 2011 gewann sie den Nachwuchspreis für die beste Kurzpräsentation ihres Promotionsvorhabens. Anfang Februar hat sie ihre Promotion am an der TU Chemnitz im Fach Interkulturelle Kommunikation mit „magna cum laude“ erfolgreich abgeschlossen. Ihre Arbeit trägt den Titel „Hierarchie in internationalen Hochschulkooperationen. Eine Studie zu deutsch-kirgisischer Projektarbeit“. Gwendolin Lauterbach wurde seit 2010 von der Fazit-Stiftung mit einem Stipendium gefördert und hat die Arbeit in einer außergewöhnlich kurzen Zeit konzipiert und umgesetzt. Die Erstgutachterin war Prof. Dr. Hede Helfrich-Hölter (TU Chemnitz), die Zweitgutachterin (und Betreuerin) an der WHZ war Prof. Dr. Gabriele Berkenbusch, die damit auf die zweite erfolgreiche Betreuung einer Absolventin der Fakultät Sprachen in Kooperation mit der TU Chemnitz zurückblicken kann.

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STUDENTENLEBEN

80 Prozent Vorbereitung, 20 Prozent Musik Die Konzerte des Zwickauer Hochschulchores und ihre aufwändige Vorbereitung von Uwe Lüdke Turbulent geht es zu, so kurz vor der Generalprobe: Einsingen, letzte Details an den Liedern arbeiten, bei einem Stück noch Töne korrigieren, gemeinsam mit den Instrumentalisten probieren, dazwischen allerhand organisatorische Dinge wie Moderation, Dekoration, Probenzeiten oder sogar die Neujahrsfeier besprechen; die letzten Proben vor dem Konzert, da haben Chormitglieder wie Chorleiter immer alle Hände voll zu tun. Zu knapp ist stets die Zeit, in der das Chorprogramm auf die Beine gestellt werden muss. Doch sind alle mit vollem Einsatz dabei – und wenn sich jetzt nicht noch plötzlich krankheitsbedingte Ausfälle von Sängerinnen und Sängern häufen, sollte auch in diesem Jahr alles wie gewohnt funktionieren. Schauen wir ein paar Monate ins vergangene Wintersemester zurück: 11. Oktokter 2011, erste Probe des neuen Semesters. Studienbedingte Abgänge, rund 25 verbleibende Chormitglieder, etwa gleichviele neue Gesichter aus unterschiedlichen Semestern, zum Teil auch von außerhalb der Westsächsischen Hochschule Zwickau, mit und ohne Chorerfahrung: Chorleiter Uwe Lüdke sieht zum ersten Mal die neue Besetzung, mit der er nach sieben Gesamt- und sechs Stimmgruppenproben, bis Mitte Dezember ein überwiegend neues Konzertrepertoire auf die Beine stellen wird. Dann, kurz vor dem Konzerttermin, steht das Programm. Wenn auch noch Kleinigkeiten zu korrigieren oder zu vertiefen sind, kann sich das Publikum wie immer auf ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm an klassischer und populärer Chormusik freuen. Die instrumentale Begleitung übernehmen in bewährter Weise ein SchülerStreichquartett vom Robert-SchumannKonservatorium, dazu kommt dann noch am Klavier ein neues Gesicht – fast ein Novum nämlich, denn bisher spielte der Chorleiter oft gleich selbst. Nicht zu vergessen sind im Hochschulchor-Konzert die zwei kleinen SubEnsemble des Chores: „Kleine Besetzung“ und Männerquartett „Quattro-Sound“ werden natürlich wieder Stücke zum Repertoire beisteuern. Gemeinsam warten sie alle mit einem etwa anderthalbstündigen Programm auf das stets zahlreich erscheinende Publikum, das auch diesmal wieder tatkräftig zum Mitsingen aufgefordert werden wird. Welche Stücke aber dafür dran sind, das bleibt vorab geheim.

Ein besonderer Höhepunkt: 2010 trat der Hochschulchor beim „16. Gewandhaussingen sächsischer Chöre“ im Großen Saal des Leipziger Gewandhauses auf. Seit 2003 steht Uwe Lüdke dem Ensemble, fast ehrenamtlich, als Chorleiter vor: Die Arbeit mit diesem einfach besonderen Chor unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der Leitung anderer Chöre. Hier ist der Chorleiter musikalischer Leiter und Organisator zu-

SIE SIND GEFRAGT, Herr Lüdke Meine Arbeit macht mir Spaß, weil als Lehrer wie auch als Chorleiter kein Tag wie der andere ist und ich meine Aufgabenbereiche selbst ausgestalten darf und muss. Vom Arbeitsalltag entspanne ich, indem ich mich entweder meiner Dissertation, einem Augenblick besonderen Musizierens oder der Muße hingebe. Ich wünsche der WHZ zum 20. Geburtstag, dass sie weiterhin alles daran setzen wird, akademische Tradition und akademische Lebensweise an der WHZ zu bewahren und zu fördern.

gleich. Da müssen permanent Repertoire, Notenmaterial, Instrumentalbegleitungen und anderes an ständig neue Gegebenheiten angepasst, Probenpläne revidiert, Finanzierungen gesucht, oftmals auch gleich ganze Arrangements für den Chor, für einen ganz bestimmten Auftritt, geschrieben werden. In der Summe heißt das: rund 80 Prozent Vorbereitung, etwa 20 Prozent Musik – und das in der Freizeit, neben dem Beruf. Glücklicherweise gibt es Chorassistenten, an die einige der anstehenden Arbeiten delegiert werden können, sonst wäre es wohl nicht zu schaffen. Letztendlich, die Mühe von Chor und Chorleiter wird belohnt: Wenn dann das Konzert gesungen ist und Ensemble wie Publikum frohen Gemütes nach Hause gehen, mit schönen Melodien im Gedächtnis und einem bleibenden Eindruck von der Leistungsfähigkeit eines – vielmehr „ihres“ – (Laien)-Chores, dann ist erreicht, was erreicht werden sollte. Der Autor Uwe Lüdke leitet seit 2003 den Chor der Westsächsischen Hochschule Zwickau.

NACHRICHTEN

WHZ-Hochschulmedaille verliehen

Doppel-T-Shirt überzeugt Jury

Erhielten die Hochschulmedaille: Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Neumann und Marianne Müller. Am 28. September wurde zum fünften Mal die Hochschulmedaille der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) verliehen. Geehrt wurden Marianne Müller, bis Ende 2010 Leiterin des Hochschulsportzentrums, und Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Neumann, bis 31. August 2011 Professor für Maschinenelemente und -konstruktion an der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik. Die Hochschulmedaille wird seit 2007 verliehen. Marianne Müller war seit 1. September 1969 an der WHZ beziehungsweise deren Vorgängereinrichtungen angestellt. Am 1. Oktober 1992 übernahm sie die Leitung des Hochschulsportzentrums. Da seit diesem Zeitpunkt Sport nicht mehr als Lehrfach in den Studienplänen stand, galt es, ein attraktives und möglichst umfangreiches Freizeitangebot an Kursen und Wettkämpfen für Studenten und Mitarbeiter aufzubauen und

zu organisieren. Das gelang Marianne Müller mit großem Engagement – und die beste Motivation für andere war sie selbst. Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Neumann studierte an der TU Dresden, diplomierte am Institut Maschinenelemente und studierte später im Zweit- beziehungsweise Fernstudium Leichtbau am Institut für Dynamik und Betriebsfestigkeit. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Assistent an der Sektion Kraftfahrzeugtechnik der Ingenieurhochschule Zwickau wurde er 1983 promoviert. Seit 1992 war er Professor für Maschinenelemente und Konstruktion an der neu gegründeten Hochschule für Technik und Wirtschaft Zwickau. Als Mitglied im Senat, im Fachbereichsrat und als langjähriger Sprecher des Fachgebiets Maschinenelemente und Konstruktion war Karl-Heinz Neumann aktiv an der Gestaltung der Hochschule beteiligt.

Die Textil- und Ledertechniker der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) aus Reichenbach haben bei der Messe TecStyle Visions 2012 in Stuttgart einen Sonderpreis erhalten. Die Jury überzeugte der Entwurf von zwei Batik-Shirts, die sich auf raffinierte Weise verbinden lassen. Über den Sonderpreis „Flock“ konnten sich im Februar sieben Studentinnen und zwei Mitarbeiterinnen des Instituts freuen. Diesen Award, gesponsert von der Firma Maag Flockmaschinen und mit 500 Euro dotiert, hat die Jury für einen Wettbewerbsbeitrag um den Golden Shirt Award 2012 verliehen, bei dem die Beflockung besonders effektvoll eingesetzt wurde. „Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs ‚Communicate the community!‘ ließ viel Spielraum für Kreativität, sodass es nicht leicht für die Jury war, die preiswürdigsten unter 57 eingereichten Beiträgen auszuwählen“, berichten Christine Jungandreas und Gisela Mertinat, Mitarbeiterinnen am Institut für Textil- und Ledertechnik. Die Mehrheit der eingereichten Projekte waren T-Shirts, die sehr vielseitig mittels Kombinationen unterschiedlicher Techniken wie Stickerei, Druck, Strass oder Laser gestaltet worden waren, aber auch Kleider, Taschen, Schuhe und Caps bereicherten die Palette der internationalen Wettbewerbsbeiträge. Die Reichenbacher nutzten alle Gestaltungstechniken des Institutes: Sie färbten zwei T-Shirts mit Batikeffekten. Anschließend wurden diese bedruckt, beflockt, bestickt und mit Applikationen versehen.

Studentin lächelt von der Titelseite einer Zwickau-Werbebroschüre Als Claudia Weidelt ihr Studium der Wirtschaftsfrankoromanistik begann, sagt ein Professor zu ihr, dass das der Scheffelberg ein Sprungbrett in die Welt sei. Das war im Oktober 2008. Heute steht die 23-Jährige kurz vor ihrem Abschluss und sagt: „Es trifft zu.“ Kein Sprungbrett aber immerhin ein Hingucker ist ihr Bild auf der Titelseite des Kulturund Wirtschaftsführers. Die Broschüre, in der Institutionen und Unternehmen für sich und die Region Zwickau werben, erscheint jährlich, aktuell in einer Auflage von 10.000 Stück. Von einem Kumpel sei sie gefragt worden, ob der sie für das Cover ablichten dürfte. Sie sagte zu. Beworben habe sie sich nicht darum, weshalb Claudia Weidelt auch nicht an eine Modelkarriere denkt. „Ich möchte gern in einer europäischen oder internationalen Organisation in Deutschland

oder im Ausland arbeiten. Direkter Kontakt zu Menschen ist mir wichtig“, sag Claudia Weidelt. Die perfekte Kombination aus praktischer Erfahrung im Ausland – Claudia Weidelt hat an einer Hochschule im südfranzösischen Aix-en-Provence studiert und bei einer Fährgesellschaft in der Bretagne gearbeitet – und wirtschaftlichem Verständnis schaffe eine gute Grundlage für spätere Berufsmöglichkeiten. Mit ihrem Studium in Zwickau ist Claudia Weidelt zufrieden. Das sieht man auch ihrem Lächeln auf dem Kultur- und Wirtschaftsführer an. Das Studium im „kleineren“ Rahmen habe eine persönlichere Betreuung ermöglicht. Seit Februar schreibt die Werdauerin, die in ihrer Freizeit gern Handball und Schlagzeug spielt, im französischen Marseille ihre Abschlussarbeit.

Claudia Weidelt in der Hochschulbibliothek.

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WESTSACHSEN CLUSTER

Von Ausländerfeindlichkeit keine Spur Absolventen aus anderen Ländern berichten von ihren Erfahrungen in Zwickau

Am 4. November 2011 erschütterte eine Explosion den Zwickauer Stadtteil Weißenborn. Niemand ahnte damals, welche Hinterund Abgründe sich in der Folgezeit auftaten. Es war kaum zu fassen, dass drei Menschen aus Zwickau Verbrechen bis hin zu Morden verübt hatten. In den Medien tauchte immer wieder ein Begriff auf: die „Zwickauer Terrorzelle“. Nicht wenige junge Menschen, vor allem aus anderen Ländern, fragten sich: Ist es überhaupt noch sicher, in Zwickau zu studieren? „Jeder ausländische Student ist an unserer Hochschule herzlich willkommen“, sagt Prof. Dr. Gunter Krautheim, Rektor der Westsächsischen Hochschule Zwickau. In den vergangenen Jahren habe es noch nie einen politisch motivierten Übergriff auf einen Studenten der Hochschule gegeben. Derzeit studieren der Westsächsischen Hochschule Zwickau insgesamt 141 ausländische Studierende aus 23 Ländern. Die meisten Studierenden kommen aus Vietnam, China und Kirgistan. Die ausländischen Studierenden verteilen sich auf 25 Studiengänge in allen Fakultäten. Im Wintersemester 2011/12 wurden 32 ausländische Studierende für ein Vollzeitstudium an der Westsächsischen Hochschule immatrikuliert. Diese ausländischen Studienanfänger kamen aus Afghanistan, China, Frankreich. Iran, Japan, Jordanien, Kirgisistan, Südkorea, Luxemburg, Niederlande, Rumänien, Russland, Tadschikistan, Türkei, Ukraine, Ungarn, Vietnam und Weißrussland. Aufgrund von Partnerschaftsbeziehungen mit Brasilien, Estland, Finnland, Frankreich, Kirgistan, Portugal, Russland, Slowakei, Spanien, Tschechien, Taiwan und Ukraine kamen 38 Studierende zum einem Gaststudium nach Zwickau. Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeiß und zahlreiche Einwohner der Stadt sind bestürzt und betroffen angesichts der menschenverachtenden Taten von Mitgliedern einer rechtsextremen Terrorgruppe, die zuletzt in Zwickau wohnten. Ein deutliches Zeichen setzten am 25. November etwa 2.500 Menschen. Sie demonstrierten in Zwickau gemeinsam gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und Toleranz. Den „Zwickauer Appell“, mit dem zugleich für die Demonstration aufgerufen worden war, unterzeichneten etwa 1000 Personen.

Nguyen Thi Bich Ngoc hat in Zwickau Medizininformatik studiert.

Simon Manjah konnte sich in Zwickau voll und ganz auf sein Studium konzentrieren.

Nguyen Thi Bich Ngoc, 28, geboren in Haiphong (Vietnam) und aufgewachsen in Plauen, muss nicht lange über die Frage nachdenken, was ihr an Zwickau am besten gefällt. „Den Schwanenteich finde ich schön, weil man dort im Sommer viele Dinge machen kann: Sport treiben, paddeln und auf der schönen Wiese lernen – alles ist möglich. Und dann gefällt mir natürlich der Weihnachtsmarkt, weil der immer so stimmungsvoll ist“, sagt die junge Frau. Ausländerfeindlichkeit habe sie noch nie erlebt und in Zwickau nur nette Leute getroffen. Das gilt nicht zuletzt auch für die Professoren und Mitarbeitern an der Westsächsischen Hochschule Zwickau – Nguyen Thi Bich Ngoc hat nach dem Fachabitur eine Ausbildung als Assistentin für Informatik abgeschlossen und studierte an der WHZ erst Medizininformatik und hängte daran einen Master in Informatik an. „Die Betreuung durch die Professoren und Mitarbeiter hat mich stark beeindruckt. Egal welche Frage ich gestellt habe, ich bekam eine Antwort.“ Deshalb muss es auch nicht weiter verwundern, dass sie ein Studium in Zwickau jederzeit wieder aufnehmen würde.

Es muss ja nicht immer eine Großstadt für ein Studium sein. „Zwickau ist klein und übersichtlich. Die Ablenkungsmöglichkeit war sehr gering und somit konnte ich mich auf mein Studium konzentrieren und in vier Jahren fertig sein“, sagt Simon Manjah. Der 32-Jährige hat an der Westsächsischen Hochschule Zwickau Versorgungsund Umwelttechnik in der Spezialisierung Gebäude- und Energietechnik studiert. Zu den Professoren fand er schnell Kontakt. Besonders gut sei aber die Betreuung durch das Akademische Auslandsamt gewesen. „Durch die Programme und die organisierten Treffen konnten die Ausländer in Kontakt mit den anderen Ausländern sowie mit den Deutschen kommen", sagt Simon Manjah. Ausländerfeindlichkeit habe er während seiner Zeit in Zwickau nicht erlebt. Ein Studium in Zwickau würde der junge Mann, der mit 20 Jahren seine Heimat Syrien für das Studium verlassen hat und zwei Jahre an der Moskauer Universität studierte, wieder empfehlen. Heute arbeitet Simon Manjah als Planer für die Haustechnik in den Gewerken Heizung, Lüftung, Sanitär, Kälte und Medizinische Gase.

WESTSACHSEN CLUSTER

In seiner Heimat China fand Ye Lei nach dem Studium in Zwickau sofort einen Job.

Über den sächsischen Dialekt kam Benny Martin schnell mit anderen ins Gespräch.

Viorel Iacob (2.v.r.) hat gemeinsam mit anderen Studierenden als Tutor gearbeitet.

Ye Lei hat sechs Jahre lang Versorgungsund Umwelttechnik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau studiert und würde jederzeit gern wieder nach Deutschland kommen, um sein Wissen aufzufrischen. Nach einer Empfehlung von Freunden, die bereits in Zwickau studiert und gelebt haben, wurde er auf das Studium aufmerksam. Persönliches Interesse gab dann den Ausschlag für das Studium. Besonders positiv hebt der 33-Jährige die nette Hilfe von den anderen Studenten beim Studium und die Unterstützung und Betreuung durch das Akademische Auslandsamt hervor. „Zwickau ist zwar klein, aber schön ruhig und bietet eine gute Atmosphäre für das Studium und die Freizeit“, sagt Ye Lei. Ausländerfeindlichkeit habe er in seiner Zeit in Zwickau nicht erlebt. Vielmehr habe er viele nette Leute kennen gelernt. Heute arbeitet der gebürtige Shanghaier als Projektmanager in seiner Heimat. Mit dem Abschluss als Diplomingenieur in der Tasche fand er schnell eine Stelle. Allerdings bleibt so nur am Wochenende Zeit für die Hobbys. Und von denen hat Ye Lei eine ganze Menge: Joggen, Schach und Fußball stehen genauso auf der Liste wie der regelmäßige Besuch im Fitnessraum.

Jakarta, die Hauptstadt Indonesiens, hat fast 10 Millionen Einwohner, Zwickau nicht einmal 100.000. Wie kommt ein junger Mensch auf die Idee, von einer internationalen Millionenmetropole für das Studium in eine deutsche Kleinstadt zu gehen? „Zwickau ist groß genug, größer als Zittau, aber kleiner als Berlin, wo ich zuvor gewohnt habe“, sagt Benny Martin. Von 2004 bis 2010 hat der 29-Jährige an der Fakultät Wirtschaftswissenschaft der Westsächsischen Hochschule Zwickau Betriebswirtschaftslehre mit der Vertiefung Marketing und Unternehmensführung studiert. Die Sachsen und vor allem ihr Dialekt haben Benny Martin viel Freude bereitet. „Mit Sächsisch kommt man mit den Menschen leicht ins Gespräch. Denn wir Indonesier lachen viel, und das kommt bei den Menschen hier gut an“, sagt Benny Martin. Entsprechend leicht fiel es ihm, mit anderen Studenten Freundschaften zu schließen. Zum Ende seines Studiums bedankte er sich mit einem indonesischen Abend. „Ich habe dabei nicht nur etwas über mein Heimatland erzählt, sondern auch über den Kulturschock, den ich erlebt habe. Und ich wollte zeigen, wie man ihn umgehen kann“, sagt Benny Martin. Und welchen Tipp hat Benny Martin für andere ausländische Studierende? „Ein Auslandstudium ohne eine Vision wird wegen der Kultur-, Sprach- und Finanzierungsbarriere ganz schwierig.“

Viorel Iacob, 1984 in Rumänien geboren, hatte zwei Träume: „Ich wollte Kraftfahrzeugingenieur werden und das Trabantwerk sehen.“ Es gibt nur einen einzigen Ort auf der Welt, wo dieser Traum zeitgleich Wirklichkeit werden kann: Zwickau. Deshalb hat der 27-Jährige von Oktober 2008 bis April 2010 Automotive Engineering an der Westsächsischen Hochschule Zwickau studiert. „Die Kraftfahrzeugtechnik hat einen guten Ruf und eine sehr gute Ausstattung", sagt der junge Mann über sein Studium. In Zwickau habe er sehr gute Freunde gefunden, die er immer wieder gerne treffen würde. Darüber hinaus war er für das Akademische Auslandsamt als Tutor tätig. Viorel Iacob arbeitet heute als Projektingenieur in Köln und koordiniert die Arbeiten verschiedener Abteilungen bei der Entwicklung eines Fahrzeuges. Die Stelle hat er sich ganz genau ausgesucht. „Ich wollte nicht irgendetwas arbeiten“, sagt Viorel Iacob. Im Studium habe er gelernt, Sachverhalte zu analysieren. Diese Fähigkeit käme ihm jetzt auch bei der Arbeit zu gute. Die Spezialisierung erfolge aber ganz konkret im Beruf. „Die Arbeit macht mir eine Menge Spaß. Es ist genau so, wie ich mir das erträumt habe.“ Doch auch im Leben von Viorel Iacob gibt es etwas wichtigeres als die Arbeit. „Ich bin seit Dezember 2011 verlobt und werde im September dieses Jahres in Rumänien heiraten.“

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KÖPFE

Dipl-Ing. Hans-Jürgen Uhlmann

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Temmel

Prof. Dr. rer. pol. Stefan Kolev

Hans-Jürgen Uhlmann vollendete im August 2010 sein 65. Lebensjahr und wurde Ende Oktober 2011 in den Ruhestand verabschiedet. Trotz Erreichen der Altersgrenze erklärte sich Hans-Jürgen Uhlmann bereit, die Hochschule insbesondere beim Abschluss begonnener großer und kleiner Baumaßnahmen im Bereich des Standortes Schneeberger Straße weiter zu unterstützen. Hans-Jürgen Uhlmann studierte nach dem Abitur 1967 bis 1970 an der Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektrotechnik und nahm Anfang der 1970-er Jahre eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent in der damaligen Sektion Elektroautomatisierungstechnik auf. In der Zeit nach der politischen Wende übernahm Hans-Jürgen Uhlmann am Standort Stenn das Business and Innovation Centre Zwickau und leitete dessen Entwicklung bis zum Jahre 2004. Nach dem Ausscheiden seines Vorgängers Klaus Ullrich kehrte Hans-Jügen Uhlmann 2005 als Dezernent für Technik an die Westsächsische Hochschule Zwickau zurück.

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Temmel ist seit Oktober 2011 Professor für Elektrotechnik und Elektronische Bauelemente an der Fakultät Elektrotechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Geboren 1960, studierte er von 1980 bis 1987 „Technische Physik“ an der Technischen Universität Graz (Österreich).Während er am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen wissenschaftlich arbeitete, promovierte er 1992 auf dem Gebiet „Elektronische Baulemente“ und leitete bis 1999 eine Forschungsgruppe „Mikrosystemtechnik und Sensorik“. Als Produktionsleiter der Heraeus Sensor-Nite war er danach bis 2000 für die Serienfertigung hochpräziser Temperatursensoren mit Einsatz in Messtechnik und Automobilindustrie tätig. Über sieben Jahre leitete er dann als Prokurist und Produktionleiter die Geschicke der Leistritz Turbomaschinen Technik. Von 2007 bis 2010 war er selbständiger Manager und Industrieberater. 2010 übernahm er für drei Semester eine Vertretungsprofessur „Elekronik- und Sensormaterialien“ an der TU Freiberg.

Prof. Dr. Stefan Kolev ist seit dem 1. März 2012 Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftspolitik an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. Geboren 1981 in Sofia, Bulgarien, absolvierte er ein Studium der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. 2011 promovierte er zum Staatsverständnis im Neoliberalismus an der Universität Hamburg. Seit 2007 Mitarbeiter war er an der Zweigniederlassung Thüringen des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) Erfurt beschäftigt, zuletzt als Leiter des Projektes „Die Planwirtschaft der DDR – Mythos und Wirklichkeit“. Forschungsaufenthalte führten ihn an die Bulgarische Nationalbank (2009) und an die Duke University, USA (2010). Kolev hat deutschund englischsprachige Lehrerfahrung an Universitäten und Fachhochschulen, er hielt Vorträge bei zahlreichen internationalen Konferenzen in Deutschland und in den USA. Seine Forschungsschwerpunkte sind Ordnungsökonomik, Geschichte des ökonomischen Denkens und Wirtschaftsgeschichte.

Prof. Dr. rer.nat. Maren Hinrichs

Prof. Dr.-Ing. Frank Forbrig

Prof. Dr.-Ing. Kirstin Hoffmann

Prof. Dr. rer. nat. Maren Hinrichs ist seit 1. Oktober 2011 Professorin für Mathematik an der Fakultät Physikalische Technik/Informatik. Geboren 1971 in Chemnitz, studierte sie von 1989 bis 1994 Mathematik an der Friedrich-SchillerUniversität Jena. Als Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung forschte sie auf dem Gebiet der Komplexitätstheorie. Nach der Erziehungszeit mit ihrer Tochter war sie bis 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Theoretische Informatik der Universität Jena. Dort promovierte sie 2003. Seit 2004 war sie als Lehrbeauftragte der Fachhochschule Jena tätig. Zwischen 2005 und 2008 arbeitete sie außerdem in Zusammenarbeit mit Psychologen an der Entwicklung und Programmierung von Datenbanken für spezielle Anwendungen und der Erstellung von mathematisch-statistischen Auswertungsprogrammen im Zusammenhang mit medizinstatistischen Umfragen. Seit 2008 war Maren Hinrichs an der WHZ als Lehrkraft beschäftigt. 2010 übernahm sie eine Vertretungsprofessur für Mathematik.

Prof. Dr.-Ing. Frank Forbrig wurde am 1. September 2011 als Professor an die Fakultät für Kraftfahrzeugtechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) im Fachgebiet Maschinenelemente/ Kraftfahrzeugkonstruktion berufen. Geboren 1977 in Schlema, studierte er von 1996 bis 2000 Maschinenbau mit der Vertiefung „Entwicklung, Konstruktion und Versuch“ an der WHZ. Danach folgte ein Aufbaustudium an der Fakultät Maschinenbau der Technischen Universität Chemnitz (TUC) mit der Vertiefung „Konstruktions- und Antriebstechnik“. Anschließend arbeitete er bis 2005 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Konstruktionslehre der TUC und promovierte auf dem Gebiet der Gestaltfestigkeit von Welle-Nabe-Verbindungen zum Dr.Ing. (magna cum laude). Zwischen 2006 und 2007 war er als Versuchsingenieur bei der IAMT mbH in Weischlitz beschäftigt. Danach arbeitete er von 2007 bis August 2011 als Entwicklungsingenieur in der Sparte Industrie bei der Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG in Herzogenaurach.

Prof. Dr.-Ing. Kirstin Hoffmann wurde zum 1. September 2011 am Institut für Textil- und Ledertechnik der Fakultät Automobil- und Maschinenbau zur Professorin für „Textile Flächenbildung“ berufen. Sie studierte Textilmaschinen-Konstruktion an der Sektion Textil- und Ledertechnik der TU Chemnitz und promovierte 1996 zum Thema „Untersuchungen zur Polfadenzuführung an Doppelteppich-Greiferwebmaschinen“. 2001 gründete sie in ihrer Heimatstadt Freiberg ein Textilunternehmen, in dem hochwertige Bekleidung entworfen, gewebt und konfektioniert wird. Parallel dazu lehrte sie an einer Berufsschule, an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg und im Institut für Textil- und Ledertechnik Reichenbach als Gastdozentin. Kirstin Hoffmann beschäftigt sich mit technologischen Verfahren zur Herstellung von textilen Flächen und mit den Eigenschaften der Textilien in Abhängigkeit von ihrer Herstellung. Sie kann dabei auf ihre reichen Erfahrungen aus der Praxis aufbauen.

KÖPFE & BÜCHER

Prof. Dr. Nadine Rentel

Sascha Vogelsang, M.A.

Prof. Dr. Nadine Rentel ist seit dem 1. September 2011 Professorin für Romanische Sprachen/Schwerpunkt Wirtschaftsfranzösisch an der Fakultät Sprachen der Westsächsischen Hochschule. Nach ihrem Studium der Romanistik (Französisch, Italienisch) und der Computerlinguistik an den Universitäten Duisburg und Poitiers (Frankreich) und dem Anfertigen einer Dissertationsschrift zu Sprache-Bild-Relationen in der französischen Anzeigenwerbung war sie vier Jahre lang als Lektorin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Frankreich tätig. Gleichzeitig lehrte sie an einer privaten Sprachenschule Wirtschaftsdeutsch für französische Geschäftskunden und koordinierte später zweieinhalb Jahre lang in der Pariser Außenstelle des DAAD das Frankreich-Lektorenprogramm. Daran schloss sich eine einjährige Assistenzzeit an der Wirtschaftsuniversität Wien an. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Wirtschaftsund Wissenschaftskommunikation, der Sprach- und Kulturvergleich sowie die Besonderheiten der SMS-Kommunikation.

Sascha Vogelsang ist seit dem 1. Januar 2012 neuer Mitarbeiter für Studienwerbung und Öffentlichkeitsarbeit an der Westsächsischen Hochschule. Der gebürtige Zwickauer studierte Kommunikationswissenschaft, Psychologie sowie Neuere und Neueste Geschichte an der TU Dresden und der Universität Suor Orsola in Neapel. Neben klassischen journalistischen Themen widmete er sich dabei auch speziell der Kommunikation im Web 2.0. Praktische Erfahrungen sammelte er in der Abteilung Neue Medien beim Mitteldeutschen Rundfunk, dem Presseamt der Landeshauptstadt Dresden und der Sächsischen Zeitung. Als freier Mitarbeiter war er zudem für verschiedene Universitäts- und Studentenmagazine tätig. Vor seinem Wechsel an die WHZ arbeitete der 29-Jährige zweieinhalb Jahre als Pressesprecher der Stadt Crimmitschau. Dort war er unter anderem für die externe Kommunikation sowie für die Erstellung von Flyern und Broschüren zuständig. Zudem verantwortete er den Online-Auftritt und die Social-Media-Aktivitäten der Stadt.

Der Band „Kunst und Architektur in Mitteldeutschland“ (ISBN 978-3-86211-055-1; 34,90 Euro) versammelt eine Reihe von Beiträgen vor allem zur Kunst und Architektur im mitteldeutschen Raum. Sie stammen von renommierten WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen aus den Fächern Kunst- und Architekturgeschichte sowie Geschichts- und Literaturwissenschaft, aus Denkmalpflege, Universität und Museum. Methodisch vielfältig und thematisch weit gefasst, werden exemplarische Einblicke in die Kunst Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens zwischen Mittelalter und Gegenwart eröffnet und bislang übersehene Facetten bedeutender Monumente herausgestellt. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Baukunst und -politik in der ehemaligen DDR sowie auf denkmalpflegerischen Diskursen zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert. Das Buch, herausgegeben von Thomas Pöpper, Professor für Kunst- und Designgeschichte in der Angewandten Kunst Schneeberg, zusammen mit Nadja Horsch und Zita A. Pataki (Universität Leipzig), erschienen im Plöttner Verlag (Leipzig/London) und hat 352 Seiten.

Im September 2011 ist beim Vogel Buchverlag Würzburg unter Federführung und Herausgabe von Prof. Werner Hoffmann die 4. überarbeitete und erweiterte Auflage des Fachbuchs Motorschäden erschienen. Das Buch behandelt Schäden an Verbrennungsmotoren und deren Ursachen. Mit der Neuauflage und den gegenüber den Vorauflagen erfolgten Erweiterungen werden anhand einer Vielzahl von Schadenfällen Erklärungen auf Basis der funktionellen Struktur von Verbrennungsmotoren entsprechend der Kette Ursache – Wirkung – Ursache dargelegt, die vor allem die nicht immer einfache Ursachenfindung erleichtern sollen. Trotzdem ist es nicht in jedem Fall möglich, die eigentlichen Ursachen tatsächlich auch schlussendlich zu ermitteln. Das Buch beinhaltet zum einen Informationen über Aufbau und Funktion von Verbrennungsmotoren und zum anderen darauf aufbauend Strategien und Möglichkeiten zur Ursachen- und Fehlersuche. Somit richtet sich der Inhalt sowohl an den fachlichen Einsteiger wie zum Beispiel Studenten als auch an spezifische Kunden und Berufsgruppen.

Das von Prof. Dr.-Ing. Torsten Merkel vom Institut für Produktionstechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau und Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder vom Institut für Technische Logistik und Arbeitssysteme der Technischen Universität Dresden geschriebene Buch „Ergonomisch und normgerecht konstruieren“ (Beuth Verlag, 38 Euro) bietet mit zahlreichen problemorientierten Ablaufdiagrammen und dem direkten Verweis auf die aktuellen Inhalte von Normen und Richtlinien den für eine ergonomische Produktgestaltung notwendigen Zugang für eine erfolgreiche Umsetzung des Standes der Technik gemäß der von allen Entwicklern einzuhaltenden nutzerbezogenen Anforderungen der Maschinenrichtlinie. Nachdem in einem ersten Vorhaben bereits eine modulare Lehrunterlage zur Vermittlung der Ergonomie in anderen Modulen erarbeitet wurde, welche über die Internetseite www.ergonomielernen.de kostenfrei zur Verfügung steht, hat das Team auf Anregung des Deutschen Instituts für Normung e.V. ein Buch geschrieben, welches sich an die betrieblichen Praktiker richtet.

Warum werden die einen mit ihrem Schicksal fertig, während die anderen an ihren Problemen scheitern? Mit dieser Kernfrage beschäftigt sich Prof. Dr. Günther Keilhofer, Honorarprofessor für Personalwirtschaft an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Vorsitzender des Hochschulfördervereins Mentor, in seinem neuen Buch „Die Eltern als Schicksal und andere Geschichten“ (Claus Verlag Chemnitz, 15 Euro). Der Autor möchte mit diesem Buch dazu beitragen, die in den verschiedensten Lebenssituationen entstehenden Brüche besser zu verstehen. Er erzählt sie in 26 kurzen Geschichten, die teils autobiografisch und in den meisten Fällen aus der eigenen Arbeit als Psychologe und Personalleiter hervorgegangen sind. Die Eltern sind unser Schicksal und „bestimmen“ oftmals unser Handeln. Es kommen unsere persönlichen, bewussten Entscheidungen und Vorsätze hinzu. Grundlegend dabei ist, dass der Großteil unseres Lebens von unserem Unbewussten begleitet und mitgestaltet wird. Deshalb ist es manchmal erforderlich, dass wir uns bei schwierigen Veränderungsprozessen von anderen helfen lassen.

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KALENDER

Sommersemester 2012 – Termine auf einen Blick Weitere Informationen und aktuelle Termine unter www.fh-zwickau.de Mitteldeutschland“, Lesung, Hochschulbibliothek am Kornmarkt

ständig alle 14 Tage mittwochs, 19 Uhr Reihe „einblicke“ – Mittwochsvorträge an der Fakultät Architektur im Studio 2, Bobinetgebäude, Klinkhardtstraße 10, 080468 Reichenbach; Termine und Themen werden rechtzeitig auf der Internetseite und in der Tagespresse bekanntgegeben

März Montag, 12. März Beginn „Studium generale“ (Bürgerakademie), Thema „Karrierewege “ > genaue Themen und Termine unter www.fh-zwickau.de Dienstag, 20. März, 18 Uhr Lesung Uwe von Seltmann: „Todleben – Eine deutsch-polnische Suche nach der Vergangenheit“, Hochschulbibliothek am Kornmarkt Sonnabend, 31. März Hochschulinfotag an der WHZ (HIT), alle Standorte

Donnerstag, 19. April Veranstaltung der Reihe „forum mobile“ (s. auch Seite 14 in dieser Ausgabe) Freitag, 20. April, 18 bis 1 Uhr „Lange Nacht der Technik“ auf dem Campus Scheffelberg und im August Horch Museum Zwickau (mehr dazu auf Seite 25)

Mai Dienstag, 8. Mai, 17 Uhr Vortrag von Prof. Nadine Rentel zum Thema „Expressiver Sprachgebrauch in der deutschen SMS-Kommunikation“ (s. auch Seite 32), Hochschulbibliothek am Kornmarkt

Dienstag, 15. Mai, 17 Uhr Heike Schneider „Schlüpf doch mal in meine Haut“ – Lesung zum Thema Alltagsrassismus, Hochschulbibliothek am Kornmarkt Freitag, 18. Mai und Sonnabend, 19. Mai „European Students of Sign Language Interpreting“ (ESOSLI) – 1. Treffen europäischer Studierender des Gebärdensprachdolmetschens an der WHZ (ausgerichtet von Studierenden des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen der WHZ) unter dem Motto „ESOSLI – To put our heads and hands together“ Dienstag, 29. Mai, 17 Uhr Bettina Bock „Blindes Schreiben: Die Texte inoffizieller Mitarbeiter des MfS“, Lesung, Hochschulbibliothek am Kornmarkt

Sonntag, 13. Mai Oldtimerrundfahrt „Schwanenklassik

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FÜR DIE FREIHEIT

April Achtung! Der „dies academicus“ (lehrveranstaltungsfrei) wurde auf Mittwoch, den 13.Juni verlegt! Dienstag 3. April, 17 Uhr Lesung Prof. Günther Keilhofer „Ethik ist das bessere Rezept – Argumente für eine Veränderung“, Hochschulbibliothek am Kornmarkt

BIS BEWERBUNGEN15. NOVEMBER 15. MAI ODER

Dienstag, 17. April, 17 Uhr Joachim Krause „Am Abend mancher Tage“ – Erinnern mit Geschichte(n) „Spurensuche in

Sonnabend, 9. Juni, 9 bis 13 Uhr Hochschulinfotag an der WHZ (HIT) (außer Schneeberg und Markneukirchen) Montag, 11. bis Freitag, 15. Juni Festwoche zum 20jährigen Jubiläum der Neugründung der Westsächsischen Hochschule Zwickau als Fachhochschule (das gesamte Programm siehe Seite 27 dieser Ausgabe) Dienstag, 12. Juni Sitzung der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung (DGzfP) nachmittags, Hochschulbibliothek am Kornmarkt

Mittwoch, 11. April Aufnahmeprüfung für den Studiengang Architektur (Bachelor), Fakultät Architektur, Reichenbach Freitag, 13., April, 15 Uhr 15 Uhr: Vernissage zur Ausstellung „Grafiken zum Buch der Bücher“ Christian Siegel und Michael Olbrich, Hochschulbibliothek am Kornmarkt

Juni

n e r e di ium u t s end h a sn Stip i x Pra mit stipendium.freiheit.org

Mittwoch, 13. Juni Bücherflohmarkt, Hochschulbibliothek am Kornmarkt Freitag, 29. Juni Ende der Lehrveranstaltungen im Sommersemester Dienstag, 19. Juni, 17 Uhr PD Dr. phil. habil. Michael Szurawitzki, LMU München über „Deutsch als Bildungssprache in Finnland“, Vortrag, Hochschulbibliothek am Kornmarkt

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