Ausgabe 1: Industrie 4.0

March 10, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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UBS impulse #1 / 2016

für Unternehmen

Aufgefallen Ursula Kälin, die Herrin der Klosterpferde

Industrie 4.0: Chocolat Frey und LCA Automation • Nachfolgeregelung: Thomas Minder und Peter Balsiger im Gespräch mit Christine Novakovic • Wissen: Geordnete Liquidation

ab

  ie Digitalisierung D i st da. Nutzen wir sie! Mit der Einführung von Internettechnologien werden die Karten auf dem Werk- und Finanzplatz Schweiz neu gemischt. Industrie 4.0 ist zwar in aller Munde – aber wie prägt sie schon heute ­unseren industriellen Alltag? UBS Impulse hat beim grössten Schokoladehersteller des Landes und bei einem innovativen KMU geschaut, wie die vierte industrielle Revolution in der Praxis funktioniert. Auch UBS nutzt die Digitalisierung als Chance, um Ihnen Effizienzgewinne dank der ­Nutzung neuer Kommunikationskanäle zu ­ermöglichen. Ein Beispiel ist der Online-Antrag für Kredite und Leasings, ein weiteres die ­Verknüpfung der Business-Software bexio mit dem laufend ­weiter­entwickelten UBS e-banking. Und natürlich auch die neue Plattform UBS Impulse auf ubs.com/impulse. Lassen Sie sich von den Erfahrungen anderer Unternehmer und den ­Einschätzungen versierter Experten ­inspirieren und nutzen Sie deren Impulse für Ihr Geschäft. Ich wünsche uns allen viel Erfolg.

Christine Novakovic Leiterin Firmen- und insti­tutionelle Kunden und ­Investment Bank Schweiz Abonnieren Sie das Magazin oder den E-Newsletter UBS Impulse für Unternehmen online auf ubs.com/impulse oder fragen Sie Ihren Kundenberater.

2 Editorial

4 In Kürze – Impulse online – Zusätzliche Liquidität? Einfach online – Bezahl-App Paymit neu für Händler – Effizienter dank UBS e-banking – Frist für Swiss Technology Award läuft – Swiss Energy and Climate Summit 2016

6 Gläserne Fabriken Wie Industrie 4.0 die Praxis von Chocolat Frey und LCA Automation prägt. Und was ein ETH-Professor von der Zukunft erwartet.

14  Industrieroboter In welchem Land stehen die meisten? Und wo stehen sie am dichtesten? Ein Weltatlas der Industrieroboter.

16  «Äusserst emotional» Christine Novakovic diskutiert mit Peter Balsiger und Thomas Minder über interne Nachfolgeregelungen.

20 Geordnete Liquidation Wie mit einer gut geplanten Still­legung eines Unternehmens Werte erhalten und Interessen gewahrt ­bleiben.

22 Business-Software bexio  Warum der Schwyzer Jungunter­ nehmer Flurin Laubi dank bexio jetzt mehr Zeit für sein Geschäft hat.

24 Aufgefallen: Ursula Kälin

Wie sich die Einsiedlerin mit der Übernahme des Klostergestüts ihren Lebenstraum erfüllt hat.

Impressum: UBS Impulse richtet sich an die Unternehmenskunden von UBS in der Schweiz / Herausgeber: UBS Switzerland AG, Postfach, 8098 Zürich / E­ -Mail: [email protected] / Redaktionsrat: ­Christine ­Novakovic, Patrick Forte, Thomas Sommerhalder, Oliver Kaiser, Adrian Roost, Markus Suter, Sava Stanisic / Chefredaktion und Produktions­leitung: Adrian Roost / Gestaltung und ­Produktion: ­Raffinerie AG für G ­ estaltung, Zürich / Bildredaktion: Maria Schönbucher, Zürich / Über­setzung: SprachWeberei AG, Zürich / Produktionsmanagement: ­Gothuey & Partner, ­Zürich / Prepress: Detail AG, Zürich / Druck: ­Vogt-Schild Druck AG, Derendingen / Erscheint in deutscher, französischer und italienischer Sprache. / Nr. 80440D-1601 Disclaimer: Die Informationen und Meinungen in dieser Publikation sind ausschliesslich zu Informationszwecken und zum persönlichen Gebrauch bestimmt und stellen keine Empfehlung, kein Angebot, keine ­Offerte oder Aufforderung zur Offertstellung, zum Kauf oder Verkauf von Anlageoder anderen spezifischen Produkten dar. Sie sind nicht als Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung zu verstehen und sollten nicht als Grundlage für Anlageentscheide dienen. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, sollten Sie eine entsprechende professionelle Beratung in Anspruch ­nehmen. Bitte beachten Sie, dass UBS sich das Recht vorbehält, die Dienst­leistungen, Produkte und Preise jederzeit ohne Vorankün­digung zu ändern. Einzelne Dienstleistungen und Produkte sind recht­lichen Res­ triktionen unterworfen und können deshalb nicht uneingeschränkt weltweit angeboten werden. UBS lehnt jede Haftung für falsche oder unvollständige Informationen ab. Die in dieser Publikation zum ­Ausdruck gebrachten Meinungen externer Autoren müssen nicht unbedingt der Meinung von UBS ­entsprechen. Die Zahlen und Ausführungen beziehen sich, sofern nicht auf einen anderen Zeitpunkt verwiesen wird, auf den Stand per ­Redaktionsschluss (15. April 2016). Copyright: Die vollständige oder teilweise Reproduktion ohne Erlaubnis von UBS ist untersagt. © UBS 2016. Das Schlüsselsymbol und UBS ­ge­hören zu den geschützten Marken von UBS. Alle Rechte vorbehalten.

6 Reale Welt trifft auf Cyberspace: Wie Industrie 4.0 mit dezentralen ­Prozessoren und Minisensoren die Welt der Produktion verändert.

Foto: Dominik Hodel, Jos Schmid

16  Chancen und ­Stolpersteine einer familieninternen Nachfolge.

24 Die Mutter des Marstalls: Ursula Kälins Leidenschaft für Pferde hält das älteste Gestüt Europas im Kloster Einsiedeln auf Trab.

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Zusätzliche L­  iquidität? E­  infach online

Entdecken Sie den neuen Online-Auftritt von UBS Impulse und tauchen Sie ein in die Welt der Schweizer KMU. Auf ubs.com/impulse publizieren wir regelmässig Wissensbeiträge, Interviews mit ­Entrepreneuren und Experten, interessante Kundengeschichten und Porträts ausser­ gewöhnlicher Unternehmerinnen und Unternehmer. Entdecken Sie mit UBS Impulse online die vielfältige und überraschende Welt der Schweizer KMU. Unter den Themenbereichen Unternehmensführung, Wachstum & Innovation, International, Digital und Nachfolge erwarten Sie neben Bei­trägen aus unserem Printmagazin UBS Impulse zahlreiche weitere Geschichten, Reportagen, Analysen und Videos.

Laufende Erweiterung Lassen Sie sich von den Erfahrungen anderer Unternehmer und von den Einschätzungen ausgewiesener Experten inspirieren und nutzen Sie deren Anregungen für Ihr eigenes Geschäft. UBS Impulse online wird inhaltlich und technisch laufend ­erweitert. Nach dem erfolgreichen Start Ende 2015 werden im Lauf dieses Jahres neue Funktionen wie ­Leserumfragen in Echtzeit oder ein News-Abo-Feed aufgeschaltet. Machen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen, Freunde und Ihre Bekannten auf das neue UBS Impulse online unter ubs.com/impulse aufmerksam. Teilen Sie interessante Beiträge oder Kommentare über Social Media mit Ihrem Netzwerk und werden Sie Teil einer dynamischen Unternehmer-Community.

Feedback erwünscht Ihre Meinung zählt: Geben Sie uns per E-Mail an redaktion-­[email protected] Ihre eigenen Erfahrungen und Ansichten weiter oder w ­ eisen Sie uns auf spannende Geschichten, überzeugende Geschäftsmodelle oder un­konventionelle Unternehmerinnen und Unternehmer aus Ihrem Umfeld hin. Mit Ihren Ideen und Anregungen werden wir unser Online-Magazin schritt­weise ausbauen und alles daransetzen, UBS Impulse online noch informativer, ­hilfreicher und überraschender zu gestalten.



UBS Impulse online finden Sie unter ubs.com/impulse

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Mehr zum Online-Antrag für einen Kredit oder ein Leasing auf ubs.com/kmu-kredit

B   ezahl-App P  aymit neu f  ür Händler Paymit, die in der Schweiz am meisten ­genutzte Bezahl-App, wächst und wächst: Neben UBS, der Zürcher Kantonalbank und Raiffeisen haben sich inzwischen auch die Kantonalbanken von Genf, Waadt, Luzern, St. Gallen, Zug und Obwalden dem PaymitNetzwerk angeschlossen. Und weitere ­Banken werden folgen. Im Mai 2015 von SIX, UBS und ZKB lanciert, ermöglicht Paymit neu auch mobiles Zahlen im Handel. Mit der gestaffelten Einführung von Händlerlösungen wie ­Zahlen am Point of Sale, in Apps oder bei Online-Einkäufen können Sie bargeldloses Bezahlen in jeder Situation anbieten – einfach, sicher und ohne zusätzliches Terminal. Nutzen Sie Paymit, um Ihren Kunden einen Topservice zu bieten.



Mehr auf ubs.com/paymit

4  In Kürze

Effizienter dank UBS e-banking Mit UBS e-banking erledigen Sie Bank­ geschäfte einfach und sicher – und haben so mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft. Unternehmen, die im heutigen Wettbewerb bestehen wollen, ­müssen möglichst effizient arbeiten. Das gilt ganz besonders auch fürs E-Banking. Bei UBS e-banking fängt das schon beim Hochfahren an: Die Einstiegsseite und die Ansichten der Konto­bewe­gungen ­können Sie Ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen. Mit der Dienstleistung «Benutzerverwaltung» können Sie die Zugriffsrechte aller e-Banking-Benutzer selbst verwalten: Im Handumdrehen erfassen, bearbeiten, löschen oder ersetzen Sie sämtliche Berechtigungen. Rufen Sie die Betreuung Unternehmenskunden (Telefon 0844 853 002) an, um diese neue Funktion aufzuschalten.

Konten und Buchhaltung im Griff

Illustration: Raffinerie, Foto: Simone Becchetti

Im Bild dank UBS e-banking: mit ein paar Klicks alle ­Bewegungen und Konten im Überblick – im Büro oder unterwegs.

In Echtzeit überblicken Sie mit wenigen Klicks alle Bewegungen und Saldi auf Ihren UBS-Konten. Zahlungen an Empfänger im ­­In- und Ausland wickeln Sie bequem im Büro oder mit der M ­ obile Banking App auch unterwegs ab. Mit der Saldo­ vorschau haben Sie die ­erwarteten Geldflüsse der nächsten 200 Tage stets im Blick. Sie können auch Ihre Kreditlimiten jederzeit überwachen, um die Liquidität Ihres Unternehmens kontinuierlich zu optimieren. Die Business-Software von bexio mit Schnittstelle zu ­UBS e-banking verringert Ihren administrativen Aufwand noch mehr, sodass Sie sich ganz auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Denn der Abgleich ­zwischen den Konten und der Buchhaltung ­erfolgt a­ utomatisch.

Devisen und Handelsfinanzierungen Mit der Zusatzfunktion «FX on e-banking» können Sie zudem Devisentransaktionen mit Varianten für Spots, Forwards oder Swaps selbst ausführen. Damit haben Sie einen direkten Zugang zum globalen Devisenmarkt und können mit Transaktionen zu ­attraktiven Konditionen flexibel auf die Entwicklungen reagieren. Mit UBS Trade Finance Access sind Sie in der Lage, sogar ­Handels­finanzierungen dank einer durchgängigen elektronischen Datenüber­tragung schnell und sicher abzuwickeln. Aufträge für die gesamte Trade-Finance-Produktpalette lassen sich einfach erteilen und verarbeiten – mit Zugriff auf Vorlagen und Stammdaten bereits erfasster Geschäfte. Nutzen Sie die Vorteile von UBS e-banking, damit Ihnen mehr Zeit für Ihr eigenes Geschäft bleibt.



Mehr über UBS e-banking auf ubs.com/kmu-online

F  rist für Swiss ­ T  echnology A   ward läuft Haben Sie ein innovatives Projekt ent­ wickelt, das Sie als preiswürdig erachten? Oder sind Sie stolz auf eine herausragende technologiebasierte Innovation im Bereich Nachhaltigkeit? Dann melden Sie sich jetzt für den Swiss Technology Award 2016 (STA) an, wahlweise in einer der drei Kategorien ­Inventors, Start-ups oder Innovation Leader. Die Frist für die Online-Bewerbung läuft bis 26. August 2016. Die Innovationskraft seiner Unter­ nehmen ist der Schlüssel zum zukünftigen Erfolg des Wirtschaftsstandorts Schweiz – heute mehr denn je. Deshalb unterstützt UBS den STA als Main Partner.



Mehr über den Swiss Technology Award auf swiss-innovation.com

S  wiss Energy a  nd Climate S  ummit 2016 Am 13. und 14. September 2016 findet der alljährliche Swiss Energy and Climate ­Summit (SwissECS) statt. Zur 10. Auflage des SwissECS werden im Kursaal Bern ­wiederum rund 700 Entscheidungsträger aus der Energie-, Finanz-, Versicherungsund Baubranche sowie aus der Wissenschaft erwartet. In einem interdisziplinären Gedankenaustausch debat­t ieren sie über die Herausforderungen der n ­ ationalen und globalen Energie- und Klimapolitik. Mehr als 30 hochkarätige Referen­ tinnen und Referenten bringen an diesem Anlass ihr Wissen und neue Impulse rund um die Klima- und Energiedebatte ein. Während der zweitägigen Konferenz präsen­tieren zudem zahlreiche Unternehmer aus der Energie- und Klimabranche ihre zukunftsweisenden Lösungen. Reden auch Sie mit, wenn die Weichen für unsere ­Zukunft gestellt werden. UBS unterstützt den SwissECS als Premium Partner.



Mehr auf swissecs.ch

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Gläserne Fabriken Alle reden von Industrie 4.0. Aber was steckt hinter der Verschmelzung von Industrie und Internet? UBS Impulse hat nachgefragt: bei einem Schokolade­ hersteller, bei einem Maschinenbauer und einem ETH-Professor. Jost Dubacher (Text) und Dominik Hodel (Bilder)

6  Industrie 4.0

Industrie 4.0 bezeichnet einen industriellen Prozess mit vertikal vernetzten intelligenten Produkten und Produktionssystemen, horizontal integrierten globalen Wertschöpfungsnetzwerken und durchgängigem Engineering über den ganzen Produktlebenszyklus.

Kontrolle via Mobile: Produktionsleiter Beat Glarner überprüft die Overall Equipment Effectiveness der Schokolademassenherstellung bei Chocolat Frey in Buchs.

Aus einem Guss Wie Chocolat Frey die Herstellung der Schokolademassen digital vernetzt hat. 7000 Tonnen Kakaobohnen verarbeitet die Migros-­Tochter Chocolat Frey AG jedes Jahr – so viel wie keine andere Schoggifabrik im Land. Etwa die Hälfte der Produktion landet in den Süss­ waren­regalen von Migros, der Rest geht an andere ­Detailhändler oder zur Weiterverarbeitung in die Nahrungsmittelindustrie. Zwischen dem Eingang des Rohkakaos und der Auslieferung fertiger Schokoladen, Pralinés und Halbfabrikate laufen rund 150 verschiedene Prozesse ab: vom Rösten der Kakaobohnen und Haselnüsse über das Conchieren der Schokoladegrundmassen und das Formen von Tafeln bis zu Konfektionierung und Verpackung. So kommen in Buchs bei Aarau jedes Jahr schätzungsweise 27 000 Produk​tionsaufträge zusammen. Ausgelöst werden sie durch Kundenbestellungen, aufbereitet und formuliert im Enterprise Resource Planning (ERP) System von Chocolat Frey. «Bisher mussten wir diese Aufträge von Hand in die jeweiligen Maschinensteuerungen eingeben», erklärt Produktionsleiter Beat Glarner. Denn zwischen Produktion und Planung bestand kein automatischer Informationsfluss. «Ein arbeits­ intensives und fehleranfälliges Hin und Her von Formularen und Listen», blickt Glarner zurück.

Die Lösung heisst MES Deshalb begab sich die Migros-Tochter vor vier Jahren auf den Weg Richtung Industrie 4.0. Ein Begriff, der die Digitalisierung von Fertigungsprozessen bezeichnet und seit der Hannover ­Messe 2011 für die «vierte industrielle Revolution» steht. Ziel des Projekts war ein umfassender Informationsaustausch zwischen dem ERP und den ­Maschinen. Erreicht wurde es mit der Aufschaltung eines Manufacturing Execution System (MES). «Für die Pilotinstallation wählten wir einen standardisierten und hochautomatisierten Prozess», schildert Beat Glarner. Die Rede ist von der Herstellung der drei Grundmassen für weisse, ­dunkle und Milchschokolade. Der erste Arbeitsschritt b ­ einhaltet die Mischung der Ingredienzien Kakaomasse, Milchpulver, Kakaobutter und ­Z ucker, der letzte das Abfüllen der flüssigen ­Schokolade in die dafür vorgesehenen Tanks. Zuerst bereinigten Glarner und sein Team die Stammdaten. Dabei ging es um den Abgleich der Arbeitsschritte von circa 70 Schokoladegrund­

rezepten. Auf der ERP-Ebene sind die kaufmännischen Informationen – etwa zum Rohstoffeinsatz – hinterlegt. Auf der Maschinenebene geht es um die Ausführung, zum Beispiel das Rühren nach rechts mit einer klar definierten Drehzahl und bei einer bestimmten Temperatur. «Es war Knochenarbeit», erinnert sich der Produktionsleiter. Die Mühe hat sich gelohnt. Als die Daten harmonisiert waren und das MES in Betrieb war, begann bei Chocolat Frey ein neues Zeitalter: ­Produktionsaufträge werden heute automatisch ausgeführt und in Echtzeit auf dem ERP verbucht. Jede Charge ist lückenlos nachvollziehbar, die ­Dateneingabe an den Maschinen entfällt.

Höchste strategische Priorität Doch ein MES übermittelt nicht nur ERP-­ Aufträge in die Produktion. Es wertet auch die ­Rückmeldungen der Maschinensteuerungen aus, denn dort laufen die Informationen aus unzäh­ ligen ­S ensoren wie Thermometern, Waagen, Strom­messern, Drehzahl- und Durchflussmessern ­zusammen. Sie geben Aufschluss darüber, was in den Wannen, Kesseln und Rohren vor sich geht. «Für mich hat sich eine neue Welt erschlossen», schwärmt Beat Glarner. Dann zeigt der 52-jährige Lebensmitteltechnologe auf den Bildschirm seines Handys. Dort symbolisieren drei ­Balken die aktuelle Overall Equipment Effectiveness (OEE) der Schokomassenherstellung. Aber ein echter «Produktiönler» will nicht nur auf dem Laufenden sein; er will Effizienzgewinne. Das MES liefert dafür Anhaltspunkte in nie da gewesener Qualität. Mit den Echtzeitdaten ist die Ursache eines Engpasses genauso schnell identifiziert wie jene einer technischen ­Störung. Das senkt Stillstandszeiten und gibt A ­ nstösse für Optimierungsprojekte, die mitunter teure Neuanschaffungen überflüssig machen. «Bei uns hat das MES nicht nur die Auftragsabwicklung deutlich beschleunigt, sondern ausserdem zu sehr interessanten Einsparungen geführt», freut sich Beat Glarner. Deshalb will er jetzt auch andere Produktionsbereiche durchgehend vernetzen. Unterstützt wird er dabei von höchster Stelle: Am Hauptsitz von Migros wird für alle M-Industriebetriebe eine Digitalisierungsstrategie erarbeitet. Das Thema Industrie 4.0 geniesse – so heisst es – höchste strategische Priorität.



4.0 hat “ Industrie mir eine neue Welt erschlossen.”

Beat Glarner ist Produktions­ leiter der Migros-Tochter ­Chocolat Frey AG.

Immer leistungsfähiger … Der US-Physiker Gordon Moore sagte 1965, dass sich die Zahl der elektronischen Bau­teile ­einer integrierten ­Schaltung (Prozessor) alle zwölf Monate verdoppelt ― und ­damit auch die Leistung. Was bedeutet Moores Gesetz im Alltag? Erster Intel-Prozessor Im Vergleich zu Intels erstem Prozessor 4004 liefern aktuelle Prozessoren mit 14-NanometerTechnik 3500 Mal mehr ­Rechenleistung bei 90 000 Mal weniger Energiebedarf. Und sie sind 60 000 Mal günstiger. Erster Halbleitertransistor Der erste Halbleitertransistor war so gross wie der Radiergummi eines Bleistifts. Heute sind sechs Millionen Tri-Gate-Transistoren so gross wie der Punkt am Ende dieses Satzes.

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Totaler Durchblick Vom Anlagenbauer zum Produktionspartner: der Unternehmer Christoph Rennhard.

Ü

ber dem linken Ohr eines Servicemanns in Deutschland ist eine Helmkamera befestigt. Sie liest den QR-Code aus, der auf dem ­Bedienpanel einer Maschine an­gebracht ist. Der Code geht an einen Datenserver, auf dem die technischen Spezifikationen der Maschine abgelegt sind. Kurz darauf erscheinen die Dokumente auf dem Bildschirm des Servicemanns. Kommt er nicht weiter, ruft er beim Her­steller der Maschine an, der LCA Automation AG in ­Küssnacht am Rigi. Dort, im Industriegebiet Fänn, nimmt ein LCA-Servicetechniker ab und hat auf Knopfdruck sowohl den Videostream der Helm­ kamera als auch die passenden Unterlagen vor sich. «Systeme wie LCAlive! verbessern unseren Service und verkürzen die Ausfallzeiten beim ­Kunden», erklärt Christoph Rennhard, Eigentümer und Geschäftsführer des Schwyzer Sonder­ maschinenbauers. Rennhard ist ein Unternehmer wie aus dem Bilderbuch. ETH-Studium, Managementfunk­ tionen in der MEM-Industrie und Geschäftsführer bei einem weltweit tätigen Hersteller von Kompo­ nenten für Werkzeugmaschinen. Zuletzt war der ­heute 54-Jährige Chef von über 400 Mitarbeitern.

Unternehmer im Steigflug Trotzdem stieg er 2010 aus und begann noch einmal von vorn. Per Management-Buy-in (MBI) übernahm er die Schwyzer LCA Automation AG. 23 Namen standen damals auf der Lohnliste, der Umsatz lag bei knapp sechs Millionen Franken. Hobbypilot Rennhard leitete den Steigflug ein. Er gewann neue Kunden aus der Lebens­ mittelindustrie, der Medizintechnik und dem ­Fahrzeugbau, ergänzte seine Marktleistung mit dem Zukauf zweier regionaler Kleinfirmen und grün­dete Niederlassungen in China und Mexiko. Für 2016 peilt LCA Automation einen Umsatz von 18 Millionen Franken an und alle 85 Mit­arbeiter kennen das nächste Ziel: «Wir wollen in die C hampions League des Maschinenbaus auf­ ­ steigen», verrät Christoph R ­ ennhard. Für ihn ist klar, dass dort soeben die Regeln umgeschrieben ­werden: In Zukunft wird nach Industrie 4.0 gespielt. Die smarte Helmkamera war deshalb nur der Anfang: Rennhard beschäftigt unterdessen zwölf Softwareingenieure. Sie entwickeln Schnittstellen, Werkzeuge und Plattformen, die eine konven­

10  Industrie 4.0

tionelle Maschine zum ausführenden Arm eines übergeordneten Produktionsnetzwerks machen. Das neueste Projekt heisst «LCA Monitoring». Die Plattform erhebt vor Ort den Zustand, die Aus­ lastung und den Verschleiss einer Maschine. ­Ausserdem wertet sie die Daten aus und verknüpft sie zu aussagekräftigen Informationen für Mitarbeiter und Management.

Wir wollen in die “  Champions League des Maschinenbaus aufsteigen.



Intelligente Alarmschwellen Eine Schlüsselrolle spielen dabei die Elektromotoren. Sie sind die Lasttiere der industriellen Produktion; ein Ausfall kann zum Stillstand ganzer Fertigungsstrassen führen. Handelsübliche Steuerungen fühlen den Motoren deshalb den Puls. Sie messen Temperatur, Vibration, Drehzahl, Stromaufnahme und damit die Leistung sowie das Drehmoment. LCA Automation geht nun einen Schritt weiter und generiert aus diesen Daten Prognosen zur Ausfallwahrscheinlichkeit der Antriebe. Die mathematische Statistik hat ein ETHDoktorand entwickelt. Marc Engeler erforscht den Lebenszyklus von Automationsanlagen und ist zurzeit mehrheitlich in Küssnacht tätig. «Meine Aufgabe besteht in der Einrichtung intelligenter Alarmschwellen», erklärt Engeler. LCA Monitoring soll die Aufmerksamkeit genau dann auf den ­Antrieb einer Fertigungsanlage lenken, wenn ein menschlicher Eingriff nötig ist – nicht früher und natürlich auch nicht zu spät. Für Christoph Rennhards Kunden sind Plattformen wie LCA Monitoring das Eintrittsticket in die Welt der smarten Fabriken. An die Stelle von schwer zu interpretierenden Normabweichungen treten Datenreihen und statistisch erhärtete ­Korrelationen. Die Tiefensicht auf Maschinen und Anlagen stellt den innerbetrieblichen Verbesserungsprozess auf eine ganz neue Grundlage.

Hocheffiziente Wartung Die Maschinendaten geben aber noch mehr her: Wenn sie dem Lieferanten – zum Beispiel LCA Automation – zur Verfügung stehen, e­ r­lauben sie eine hocheffiziente Wartung. Die perio­dischen Servicearbeiten können auf den tatsäch­lichen Verschleiss ausgerichtet werden und verbessern die Störfallprävention. «Wir werden vom Lieferanten zum Partner», bringt es Christoph Rennhard auf den Punkt.

Christoph A.P. Rennhard ist­ ­Eigentümer und Geschäfts­ führer der LCA Automation AG in Küssnacht am Rigi.

… und immer kleiner Smartphone Der Prozessor eines AndroidSmartphones wäre mit der Technologie von 1971 so gross wie eine Parklücke. Einfamilienhaus Heutige Transistoren sind mit blossem Auge nicht erkennbar. Um einen einzelnen Transistor zu sehen, müsste man einen Prozessor so gross wie ein ­Einfamilienhaus darstellen. Benzinverbrauch Wenn Autos ihren Benzin­ verbrauch ebenso gesenkt ­hätten wie Transistoren ihren Energiebedarf, dann könnte eine Person ein Leben lang mit nur einer Tankfüllung Auto fahren. Quelle: Computerbild/Axel Springer 2015

Service via Videostream: Systeme wie LCAlive! reduzieren die Ausfallzeiten bei den Industriekunden des Schwyzer Maschinenbauers LCA Automation.

Die Folge sind markante Produktivitäts­ steigerungen quer durch alle Branchen. Für die chemische Industrie und den Automobilbau geht eine Studie der deutschen DZ Bank von Zu­wächsen zwischen 20 und 30 Prozent bis ins Jahr 2025 aus. Die Zahlen vermitteln einen Eindruck von der ­Dynamik, welche die vierte industrielle ­Revolution entfesselt. Industrie 4.0 erschöpft sich nicht in e inem Bündel technischer Mass­ ­ n ahmen. Sie ­verändert vielmehr Prozesse und g ­ anze Wertschöpfungsketten.

Wegweisend für Branche

Nach den Regeln von Industrie 4.0: Christoph Rennhards Firma wächst rasant und hat bereits Niederlassungen in Mexiko und China eröffnet.

Christoph Rennhard hat die Herausforderung angenommen und einen siebenstelligen B etrag investiert. Für den Industrieverband ­ ­Swissmem ist er ein Paradebeispiel. «Systeme wie LCA Monitoring weisen den Weg», betont Philip ­Hauri, Ressortleiter Innovation. Der Grund: Sie ­helfen, Kundenbeziehungen zu vertiefen in einer Branche, die schon heute 40 Prozent ihrer Um­ sätze im ­Support und Service erzielt. «Industrie 2025» heisst die Initiative, die Hauri für Swissmem betreut. Das Gemeinschaftswerk der Branchenverbände Swissmem, asut, Electrosuisse und SwissT.net will die v­ erarbeitende Industrie auf dem Weg in die digi­tale Zukunft begleiten. Der Effort ist nötig, denn dem Werkplatz Schweiz drohen möglicherweise disruptive Umwälzungen der traditionellen Geschäftsmodelle (siehe Interview auf Seite 13). Der Megatrend Industrie 4.0 betrifft indes nicht nur die Metall- und Elektroindustrie be­ ziehungsweise deren Kunden. Sie tangiert alle ­Unternehmen, die industriell gefertigte Produkte ­veredeln oder verkaufen. Für sie wird sich in ­Zukunft der Investitionsbegriff verändern.

Neue Modelle gefragt Denn die sogenannten «weichen» Faktoren dürften im Vergleich zu den konventionellen Betriebs­mitteln wie technischen Anlagen und ­Gebäuden an Bedeutung gewinnen. «Prozess­ innovationen und Humankapital werden immer wichtiger», kommentiert Joachim Leonhartsberger, ­R elationship Manager Unternehmens­k unden ­Region Zürich bei UBS. Deshalb seien auch die Banken gefordert. «Entsprechend intensiv beschäftigen wir uns bereits heute mit den p ­ otenziellen Auswirkungen von Industrie 4.0.» Im Fänn, dem Industriegebiet am Fuss der Rigi, steht das Projekt LCA Monitoring derweil kurz vor dem Abschluss. Zeitweise haben zehn ­Ingenieure an der neuen Plattform gearbeitet. Nun steigt die Spannung. Bald werden die Verkäufer gefragt sein. Es geht darum, Pilotkunden zu ak­qui­ rieren. «Die ersten Rückmeldungen waren ­euphorisch», berichtet Christoph Rennhard.



industrie2025.ch

«Es ist auch eine Chance» ETH-Professor Konrad Wegener über Big Data und das Internet der Dinge. Alle reden von Industrie 4.0. Warum gerade jetzt, im Jahr 2016? Konrad Wegener: Es geht um die ­Ver­knüpfung der industriellen Fertigung mit dem C ­ yberspace. Das Resultat nennt sich Internet der Dinge oder Internet of Things (IoT). Eine Schlüssel­funktion nehmen Sensoren ein und diese sind in den letzten Jahren zunehmend günstiger geworden. Was vor zehn Jahren noch Franken gekostet hat, ist heute für Rappen zu haben. Das Gleiche gilt für Pro­zes­soren. Sie werden ­immer billiger und ­verbrauchen ­immer weniger Strom, was den ­dezentralen Einsatz begünstigt. Und natürlich führt die ­Ausrufung eines Mega­trends unter einem so ­griffigen Titel wie Industrie 4.0 zu einem sich selbst verstärkenden Effekt. Auf einmal zeigen viele unterschiedliche ­Entwicklungen in eine ­gemeinsame Richtung. Sie haben die Bedeutung der Sensorik ­angesprochen. Sensoren liefern Daten, aber keine Informationen … Wegener: Da liegt der Hund begraben: Big Data ist kein Wert an sich. Entscheidend ist vielmehr, dass ein Unternehmen die Messpunkte an den richtigen Stellen setzt und mit einer ­intelligenten Software auswertet. Im Zusammenhang mit der digitalen Transformation wird häufig von Disruption gesprochen. Halten Sie einen disruptiven Wandel auch in der Metall- und Elektro­ industrie für möglich? Wegener: Zunächst einmal ist jede Entwicklung evolutionär. Die Frage lautet nur, wie schnell sie abläuft und wie breit sie unterschiedliche ­Branchen und Technologien erfasst. Klar ist aber, dass sich auch die Metall- und Elektroindustrie stark wandeln wird. Google baut heute sogar ­Autos. Was wird Internetunternehmen hindern – so, wie es Uber in der Personen­beförderung macht –, in der Industrie datenbasierte Dienst­ leistungen a­ nzubieten wie beispielsweise kostengünstige Auswertungen über die Verfügbarkeit von ­Maschinen und Anlagen? Dann wird die ­einzelne Maschine zum blossen Rohstoff. Das lukrative Aftersales-Geschäft geht für die ­Maschinenbauer verloren.

Dazu müssten die Besitzer der Maschinen ihre Daten herausgeben. Ist das realistisch? Wegener: Im Moment sicher nicht. Aber man muss nur sehen, wie bereitwillig wir im Privat­ leben Daten gegen kostenlose Dienstleistungen austauschen. Malen Sie nicht etwas allzu schwarz? Wegener: Ich denke nicht, nein. Der Prozess der Digitalisierung lässt sich nicht aufhalten. Sie und ich, wir sind doch heute schon Cybe­r­ physical Subjects. Und unsere Kinder noch viel mehr. Nehmen Sie denen mal ihren Internetzugang weg, dann erkennen Sie, wie sich unsere traditionelle Industrie aus Sicht der ­Industrie 4.0 zeigt.

Wer 3-D drucken “ will, besorgt sich das Know-how und die Programme einfach im Internet. 



Prof. Dr. Konrad Wegener ­leitet das Institut für Werk­

Die Reise vom Kinderzimmer in die Fabriken ist lang … Wegener: …, aber sie hat schon begonnen, wie uns das Beispiel des 3-D-Drucks belegt. Wer 3-D drucken will, kann sich das Know-how und die Programme für die Fertigung einzelner Teile ganz einfach im Internet besorgen. Und wenn Sie Ihre Teile herstellen lassen wollen, finden Sie Plattformen, auf denen Sie online Angebote einholen und Bestellungen absetzen können.

zeug­­maschinen und Fertigung

Wer entwickelt diese Programme und Apps? Wegener: Jeder kann solche Software ins ­Internet stellen und ein Geschäft daraus ­machen. Es müssen weder die Hersteller der 3-D-Druck­maschinen noch deren Betreiber sein. Dieser Trend wird die ganze Produktionstechnik erfassen.

2010

der ETH Zürich. Er erforscht die ­Optimierung von Werkzeugmaschinen, cyberphysikalische Produk­tions­systeme und die additive Fertigung.

Das Internet der Dinge hebt ab 

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Solche Szenarien sorgen für Handlungsdruck. Was raten Sie den Schweizer Unternehmern? Wegener: Wenn sich Wertschöpfungsketten verändern, tun sich immer neue Nischen auf. Deswegen ist Industrie 4.0 auch eine Chance! ­Industrieunternehmen sollten das IoT ernst nehmen und sich über entsprechende technologische Entwicklungen auf dem Laufenden halten.



2020

5,6 

6,4 

7,4 

8,4 

9,7 

11,1 

12,7 

14,5  21,9

Quelle: Statista 2016

Beim Internet der Dinge gilt es, Maschinen, Ersatzteile, Werkstücke oder Rohstoffe mittels Radio-Frequency Identification (RFID) zu identifizieren und zu lokalisieren. Die Grafik zeigt die Absatzprognosen für RFIDTags in Milliarden US-Dollar.

13

Die Roboter kommen Industrie 4.0 beschleunigt die Vernetzung der Produktionsprozesse. Als Folge boomt auch der Absatz von Industrierobotern. Adrian Roost (Text) und Raffinerie (Illustration) Die digitale Transformations- und Automatisierungswelle heizt weltweit den Absatz von Industrie­robotern an. Denn im Zuge von Industrie 4.0 steht die Mensch-Roboter-Kollaboration vor dem Durchbruch. Die vereinfachte Zusammen­ arbeit mit programmierbaren, räumlich mobilen Automaten eröffnet auch KMU interessante ­Anwendungsmöglichkeiten. Bisher waren vor allem die Automobil- und die Elektro- / Elektronikindustrien die mit Abstand grössten Abnehmer von Industrierobotern. In Zukunft werden Roboter vermehrt auch in der ­Metallbearbeitung, in der Kunststoffproduktion sowie in der Nahrungsmittel- und Verpackungs­ industrie eingesetzt, erwartet die International ­Federation of Robotics (IFR) . Noch weisen die klassischen Industrieländer Japan und USA den höchsten Bestand an Industrie­ robotern auf. Aber China folgt bereits auf Rang drei und dürfte in Zukunft weiter zulegen. Seine Roboterdichte ist zwar noch gering, doch das Reich der Mitte automatisiert seine Industrie mit atemberaubendem Tempo. Allein 2014 stieg die Zahl neu installierter Roboter um 43 Prozent. Dank vernetzter Industrieroboter sinken auch die Umrüstzeiten in der Produktion. Damit rückt die berühmte «Losgrösse 1» in greifbare Nähe. Als typische Nischenanbieter können auch Schweizer KMU von den erwarteten Effizienzgewinnen bei Kleinserien profitieren.

1769

14 Industrieroboter

Industrieroboter im Einsatz Keine Angabe* 11,0 % Andere 4,7 % Nahrungsmittel 3,1 %

Automobil 43,2 %

Chemie / Kunststoff 7,6 % Metall / Maschinen 9,3 %

Industrie 1.0

Elektro / Elektronik 21,1 % Zwei von drei Industrierobotern werden heute in der Automobil- und in der Elektro- / Elektronikbranche eingesetzt. Die neue Generation intuitiv bedienbarer Industrieroboter schafft in Zukunft auch in anderen Industriezweigen immer mehr Einsatzmöglichkeiten. * Keine Angabe zu Industriezweig

1870

Industrie 2.0

Mechanik und Dampfkraft

Massenproduktion und Elektrizität

1769 verbessert James Watt die Dampfmaschine, 1785 entwickelt Edmund Cartwright den ersten dampfbetriebenen mechanischen Webstuhl. Die grossflächige ­Nutzung der Dampfkraft als ­Antrieb für immer komplexere Maschinen markiert den Beginn der Industrialisierung.

1870 laufen in den Schlachthöfen von Cincinnati die ersten Fliess­ bänder, 1879 produziert Thomas Alva Edison die erste Glühbirne für den Massenmarkt. Dank Arbeitsteilung, Massenproduktion und Elektrizität lassen sich immer mehr zunehmend günstigere G ­ üter ­herstellen.

Bestand, Zuwachs und Dichte an Industrierobotern

x = Anzahl Einheiten (Bestand) % = prozentuale Ver­änderung zum Vorjahr

295 829 –3 %

Dichte = Einheiten pro 10 000 Industriearbeiter Land

219 434 +8 % 189 358 +43 %

176 833 +13 %

175 768 +5 %

43 484 +17 %

314 Japan 27 983 0 %

141 Spanien

1969

164 USA

10 742 +6 %

174 Schweden

36 China

8180 +40 % 116 Kanada

478 Südkorea

7995 0 % 169 Belgien

Industrie 3.0

292 Deutschland

7237 +3 % 118 Österreich

2016

5764 +10 % 85 Schweiz

147 Taiwan

5119 +8 % 166 Dänemark

32 233 0 %

125 Frankreich

4183 –2 % 122 Finnland

Industrie 4.0

Elektronik und IT

Künstliche Intelligenz und Big Data

Ende der 60er-Jahre läuten die erste speicherprogrammierbare Steuerung und der erste weltweit erhältliche Mikroprozessor die dritte industrielle Revolution ein. 1977 kommt der erste Personal Computer auf den Markt und verhilft der Digitalisierung zum Durchbruch.

1997 besiegt ein Computer den Schachweltmeister, 2016 erwischt es den weltbesten Go-Spieler. Ende der 90er-Jahre ist erstmals von Big Data die Rede. Künstliche Intelligenz und Big Data, also die Analyse grosser Datenmengen, werden die vierte industrielle Revolution prägen.

15

«   Äusserst ­emotional» Die beiden Unternehmer Thomas Minder und Peter Balsiger diskutieren mit Christine Novakovic über Chancen und Stolpersteine bei der Nachfolgeregelung in Familienunternehmen. Jörg Becher, Adrian Roost (Interview) und Jos Schmid (Bilder)

Warum tun sich viele Unternehmer so schwer, beizeiten ihre Nachfolge zu regeln? Thomas Minder: Oft ist ein Unternehmer noch voll im Tagesgeschäft, fühlt sich fit und hat immer neue Aufgaben vor Augen, die dringend zu erledigen sind. Da fällt das Thema Nachfolge leicht aus der Agenda. Natürlich überlegt man sich ab und zu, was später mit der Firma passieren soll. Aber man macht sich gerne vor, dass der Zeitpunkt noch in weiter Ferne liegt. Christine Novakovic: Die eigene ­Nachfolge ist für jeden Unternehmer ein äusserst emotionales und schwieriges Thema. Zugleich geht es um einen der wichtigsten ­Entscheide im Lebenszyklus einer Firma. Deshalb sollte ihn jeder Unternehmer mit der nötigen Zeit, mit A ­ uf­richtig­keit und auch Mut angehen. Gefährlich wird es, wenn man zuwartet, bis die Firma in eine ­Krisensituation gerät, und erst dann nach einer Nachfolgelösung sucht.

Thomas Minder war von 2000 bis 2015 Inhaber und Geschäftsführer der Allchemet AG, die er an die SFS Group verkauft hat. Zuvor hat der eidg. dipl. Marketingleiter das Marketing und die Beschaffung der OPO Oeschger AG geleitet und war

16 Nachfolgeregelung

junge Berufsleute meist noch als einmalige Chance, den elterlichen Betrieb übernehmen zu können. Heutzutage gibt es eine viel grössere Vielfalt von Berufsalternativen und Karriere­möglichkeiten, sodass eine familien­ interne Nachfolge vermehrt als Bürde und weniger als Chance angesehen wird.

Mitglied der Geschäftsleitung. Peter Balsiger hat nach Berufs­ lehre, Ingenieur- und Physikstudium an der Universität Neuenburg doktoriert. Als serieller Gründer / Mitinhaber mehrerer KMU und als Experte für ­Private Equity war er zudem viele Jahre in Nordamerika tätig. Seit 2011 ist er Experte des Swiss Economic Forum (SEF) und Jurymitglied beim SEF Award.

Studien zeigen, dass immer weniger ­Unternehmerkinder das Geschäftserbe ihrer Eltern antreten wollen. Woran liegt das? Peter Balsiger: Die meisten Unternehmer wollen ihren Kindern möglichst viele Türen öffnen und bieten ihnen deshalb zunächst eine gute Schulbildung. Der allgemeine Trend zur Akademisierung mündet aber leider oft in einen schwindenden Bezug zum Handwerklichen und zur gewerblich-industriellen Welt.

Minder: Vor 30, 40 Jahren betrachteten es

Christine Novakovic hat nach dem Studium der Volks- und

Wie lässt sich der Nachwuchs an ein familiengeführtes Unternehmen heranführen? Minder: Man merkt sehr schnell, ob sich ein Kind für etwas interessiert oder nicht. Wenn nicht, ist es sinnlos, ein Kind als Nachfolger an das familieneigene Geschäft heranzuführen. Entweder ist jemand von Anfang an mit Herzblut dabei oder man lässt es besser bleiben. Novakovic: Ich ziehe immer wieder den Hut vor Unternehmern, die erkennen, dass ihre Söhne und Töchter andere Interessen haben. Es gibt ja nichts Schlimmeres, als wenn jemand krampfhaft versucht, seine Kinder aus reinem Traditionsbewusstsein heraus in eine Tätigkeit zu drängen, die ihnen nicht liegt.

Betriebswirtschaft eine internationale Banklaufbahn ­absolviert. Seit 2011 leitet sie bei UBS den Bereich Firmenund institutionelle Kunden, seit 2014 ist sie ausserdem Chefin der Investment Bank Schweiz.

Was gilt es bei einer Nachfolgeregelung zu beachten? Novakovic: Das Wichtigste ist, dass sich die Eigentümer frühzeitig darüber klar werden, was sie mit ihrem Unternehmen vorhaben. Gibt es eine starke Tradition oder andere Gründe,

 Ein Unternehmen “muss eine klare Struktur ­aufweisen, darf also nicht von einer Einzelperson ­abhängen.



Christine Novakovic, Leiterin UBS Firmen- und institutionelle ­Kunden und Investment Bank Schweiz

und “­m Erkennt obilisiert man das in einer Firma schlummernde ­Kapitalpotenzial, ­dann ergeben sich viele interessante Möglichkeiten.



Peter Balsiger, Unternehmer, ­Verwaltungsrat, KMU-Berater

 Wenn eine Firma “attraktiv ist und ­ ewinne schreibt, G steigen die Chancen, dass sich jemand aus dem Familienkreis dafür begeistert. Thomas Minder, ehem. Unternehmer



die dafürsprechen, dass die Firma auch in Zukunft eng mit der Familie verbunden bleibt? Oder betrachtet man das Unternehmen vielmehr als Wert, der zwar über Generationen geschaffen wurde, sich aber bei Bedarf auch ­realisieren und allenfalls in ein anderes, für die derzeitigen Besitzer vielleicht noch ­lohnenderes Projekt überführen lässt? Ist diese Grundfrage einmal geklärt, gestalten sich alle weiteren Schritte bedeutend einfacher. Angenommen, die Familie entscheidet sich für die zweite Variante … Novakovic: …, dann tut sich in der Regel eine ganze Palette von Optionen auf. Es kann zum Beispiel ein sogenanntes ­Management ­Buy-out oder umgekehrt ein Management Buy-in ins Auge gefasst werden. Eine weitere erfolg­ versprechende Lösung kann darin bestehen, einen neuen Teilhaber oder einen mit der Branche gut vertrauten F­ inanzinvestor ins Boot zu nehmen. In vielen Kleinbetrieben sind wichtige Kunden­beziehungen an die Person des geschäfts­führenden Eigentümers gekoppelt. Wie kann verhindert werden, dass dieses Netzwerk bei einem Führungswechsel verloren geht? Minder: Der Unternehmer muss ­früh​zeitig seine Kunden­beziehungen an Geschäftsleitungsmitglieder oder andere Schlüsselpersonen im Management weiter​geben, damit die ­betreffenden ­Kontakte im Falle eines Firmen­ verkaufs im Unternehmen erhalten bleiben. Balsiger: Mindestens fünf Jahre bevor man eine Firma in andere Hände legen möchte, sollte man mit dem Delegieren von Beziehungen beginnen. Kaum jemand wird nämlich das Risiko eingehen, eine Firma zu übernehmen, die zuvor als «One-Man-Show» funktioniert hat. Novakovic: Das Unternehmen muss eine erkennbare Struktur aufweisen, darf also nicht von einer Einzelperson abhängen. Vielmehr braucht es ein Organigramm, das die Zuständigkeiten und Kompetenzen klar regelt. Wie macht man eine Firma verkaufsfähig? Minder: In einem ersten Schritt sollte man damit beginnen, in der Firma aufzuräumen, bestehende Problemfelder und allfällige Altlasten ausfindig zu machen und möglichst zu beseitigen. Das gilt nicht nur für die Werkstatt und das Materiallager, sondern genauso für die Bilanz und die Erfolgsrechnung. Man sollte­ Zahlen s­ chreiben, die sich präsentieren lassen, weil unweigerlich der Zeitpunkt kommt, an dem man die Bücher öffnen muss. Balsiger: Ich empfehle jedem Unternehmen ein monatliches oder zumindest ein Quartals-

reporting. Wer nur einmal im Jahr einen Abschluss erstellt, signalisiert, dass es mit der finanziellen Führung und dem Bewusstsein für die eigenen Kostenstrukturen nicht weit her ist.

Familien­rabatt, bitte Estland 73,2 Slowenien 70,5 Polen 62,1

Welche Rolle spielt die Profitabilität? Minder: Wenn eine Firma attraktiv ist und Gewinne schreibt, steigen auch die Chancen, dass sich jemand aus dem Familienkreis dafür begeistert. Andernfalls wird sich relativ ­problemlos ein externer Interessent finden, der die Firma übernehmen will.

Deutschland 58,8 Österreich 58,5 Singapur 58,5 Belgien 57,9 Russland 57,2 Dänemark 57,0 Grossbritannien 56,2 Niederlande 53,9

In den USA öffnen sich Firmen in der Regel viel früher dem Publikum und können sich dann mit Eigenkapital finanzieren. ­Warum ist das bei uns anders? Balsiger: In Nordamerika haben die Leute eine ganz andere Einstellung zum Besitz. Sie erachten eine Firma als Kapitalanlage, während man in Europa weit stärker dazu neigt, darin ein Lebenswerk zu sehen. Das ist ein fundamentaler Unterschied im Denken. Den Amerikanern fällt es viel leichter, eine Firma im Bedarfsfall zu ­verkaufen. Erkennt und mobilisiert man das in einer Firma schlummernde Kapitalpotenzial, ergeben sich viele interessante Möglichkeiten. Zum Beispiel? Balsiger: Man könnte die Firma an einen ­grösseren Konkurrenten verkaufen, um ihr damit eine langfristige Wachstumsperspektive und somit eine stabile Zukunft zu eröffnen. Der Erlös würde es anderen Familienmitgliedern ermöglichen, sich auf einem ganz anderen Gebiet unternehmerisch zu betätigen. Vielleicht möchte einer der Nachkommen eine Start-up-Firma gründen und benötigt dafür Startkapital.

Schweiz 51,4 Griechenland 51,2 Spanien 48,6 Finnland 45,6 Argentinien 44,2 Malaysia 42,4 Brasilien 42,1 Kolumbien 40,5 Italien 35,6 Mexiko 34,1 USA und Kanada

28,8

Australien 17,7 Erwarteter Preisabschlag in P­ rozent. Quelle: Studie «Coming Home or Breaking Free», CFB-HSG, EY (St. Gallen, 2015)

Ein möglicher Stolperstein bei ­einer familieninternen Nach­folge ist der Preis, den die nächste Generation für das ­elterliche Unternehmen ­ bezahlen muss. Eine Studie, die das St. Galler Center for Family Business ­jüngst zusammen mit Ernst & Young in ­34 Ländern durchgeführt hat, zeigt, dass

Sie plädieren dafür, Firmen in erster Linie als Kapitalanlage zu betrachten. Aber es gibt ­dafür ja gar keinen Markt. Balsiger: Im Rahmen der sogenannten ­Kapitalmarktunion 2015 werden derzeit die politischen Rahmenbedingungen in Europa so um­gestaltet, dass in Zukunft auch in unseren Breitengraden das Kapital von Klein- und Mittelbetrieben börsenfähig und damit handelbar wird. In Deutschland zum Beispiel gibt es neben Frankfurt schon heute drei weitere Börsenplätze – Düsseldorf, Stuttgart und München –, an denen das Kapital von KMU gehandelt wird. Es ist fantastisch und sehr ermutigend, was die Deutschen da erreicht haben. Novakovic: Der Schweizer Kapitalmarkt gilt auf diesem Gebiet als vergleichsweise unterentwickelt. Aber zum Glück ist heute einiges in Bewegung und ich hoffe, dass wir den Rückstand in zwei bis drei Jahren aufgeholt haben werden.

die Erwartungen der familieninternen Nach­folger an e ­ inen Preisnachlass (Family Discount in Prozent) gegenüber dem Marktwert einer Firma weit ­auseinandergehen. Mit ­einem erwarteten Preisabschlag von 51,4 Prozent liegt die Schweiz im Mittelfeld, der Durchschnitt liegt bei 51,8 Prozent.



19

G   eordnet liquidieren

Frühzeitig und durchdacht an die Hand genommen, lassen sich in einer geordneten Liquidation die Aktiven einer Firma optimal verwerten. Damit auch für die Eigentümer des Unternehmens am Schluss noch möglichst viel übrig bleibt.

20  Geordnete Liquidation

Foto: Patrick Hari, Porträtillustration: Gregory Gilbert-Lodge

Die Stilllegung eines Unternehmens fällt nie leicht. Mit einer geordneten Liquidation ­lassen sich aber Werte bestmöglich erhalten.

Unter einer Liquidation wird meist das Scheitern eines Unternehmens verstanden. Doch dem ist bei Weitem nicht so: Gibt ein Unternehmer sein ­Geschäft bewusst und aus freien Stücken auf und legt es still, so spricht man von einer geordneten Liquidation. Weil es ihm dann nämlich gelingt, möglichst viele Aktiven zu versilbern, alle Schulden zu begleichen und das Restvermögen an die ­Gesellschafter beziehungsweise Eigentümer des Unternehmens zu verteilen. Die Gründe für eine geordnete Liquidation sind vielfältig. Grundsätzlich kommt sie infrage, wenn ein Verkauf des ganzen Unternehmens nicht möglich ist. Bei Familienunternehmen kann sie auch notwendig werden, wenn sich kein Nach­ folger findet.

Vielfältige Gründe Hintergrund sind oft auch strukturelle Ver­ änderungen der Branche oder des Marktes, mit ­denen nicht Schritt gehalten werden kann. Die ­Folge: Das Unternehmen gerät in eine Spirale ­sinkender Profitabilität. Bei kleinen und mittel­ grossen Firmen kann ausserdem eine unklare oder zu sehr auf den ­Patron zugeschnittene Organisa­tionsstruktur potenzielle Käufer sowie Nach­folger abschrecken. Kaum realisierbar sind Nachfolge- oder ­Verkaufslösungen bei Mikro- und Einzelfirmen, weil hier das Produkt beziehungsweise die Dienstleistung naturgemäss eng mit der Person und dem Know-how des Eigentümers verbunden ist. Und manchmal können es auch einfach gesundheitliche Gründe sein, die eine geplante Stilllegung erforderlich machen. Ideal ist, wenn man sich frühzeitig mit dem Thema der geordneten Liquidation auseinandersetzt. Mit guter Planung und durchdacht in die Hand genommen, können Aktiven zu möglichst guten Preisen verkauft und so nicht nur die Interessen des Eigentümers und der Familie, sondern auch der Mitarbeitenden, der Kunden und Lieferanten gewahrt werden.

Experten beiziehen Sind die Massnahmen des Unternehmers ungenügend aufeinander abgestimmt, riskiert er, dass der Wert seines Geschäftsvermögens erodiert. Im schlimmsten Fall lassen sich die ­Verbindlichkeiten nicht vollständig aus den Erlösen decken – es folgt die Konkursliquidation. Dann entscheidet nicht mehr der Unternehmer über den Verlauf, sondern der Konkursverwalter. Die Durchführung einer geordneten Liquidation ist anspruchsvoll und kann sich über längere Zeit hinziehen. Es empfiehlt sich, einen Treuhänder oder eine andere externe Fachperson beizuziehen. Entscheidend sind eine genaue Planung und die konsequente Einhaltung der Marschrichtung. Denn es gilt, die Umsätze im Einklang mit den

­ osten und dem Inventar zurückzufahren. Das K wirft Fragen auf wie: Welche Mitarbeitenden ­brauche ich noch wie lange? Welche langfristigen Verträge sind auf welchen Zeitpunkt zu kündigen? Wie wirkt sich die Realisierung der Aktiven und der ­stillen Reserven auf die Steuern aus? Die Inhaber eines kleineren Garagenbetriebs mit Autohandel beispielsweise, zwei Brüder, ­entschieden sich zur geordneten Liquidation, weil sie sich dem Pensionsalter näherten und kein ­Nachfolger in der Familie bereitstand. Ein Verkauf des ganzen Betriebs war ebenfalls nicht möglich. Nach eingehender Analyse des Geschäfts fuhren die Inhaber zuerst den Neuwagenhandel herunter und dann das Occasionslager. ­Parallel dazu reduzierten sie den Personalbestand. In einer späteren Phase schied ein Bruder bereits aus und wurde ausbezahlt. Somit bestand die F­ irma noch aus der Werkstatt und einem Mitarbeitenden. Die Liegenschaft mit der Werkstatt wurde schliesslich als Renditeobjekt vermietet – mit O ­ ption auf e­ inen späteren Verkauf.

geordnete “ Eine ­Liquidation muss a­ llen Interessen­ gruppen aktiv und begründet publik gemacht werden.



Andreas Wyler leitet bei UBS den Bereich Credit & Recovery Solutions. Er und seine Kollegen beurteilen Kreditrisiken und ­begleiten Firmen in schwierigen Situationen.

Gerüchte vermeiden Wichtig ist: Eine geordnete Liquidation muss allen Interessengruppen aktiv und begründet ­publik gemacht werden. Die Geschäftsinhaber des Garagenbetriebs taten dies mit einem Inserat in ­einer Tageszeitung. Andernfalls entstehen schnell Gerüchte von Überschuldung und möglichem ­Konkurs und das Vertrauen in die Firma bricht ­zusammen. Die Folgen: Mitarbeitende springen vorzeitig ab, Lieferanten verlangen Vorauszahlung und mögliche Käufer fangen an, auf noch günstigere Preise zu spekulieren. Jede Liquidation, auch wenn sie geordnet und erfolgreich durchgeführt wird, bedeutet ­immer eine schwierige Phase für den Unternehmer. Schliesslich hat er über Jahre viel in seine Firma ­investiert. Oft zögert ein Unternehmer mit der rechtzeitigen Auflösung, weil er die Hoffnung auf wirtschaftliche Besserung nicht aufgeben will. Oder weil er einen Gesichtsverlust fürchtet und überfordert ist, da er den Prozess einer geordneten Liquidation nicht kennt. Doch die gedankliche Auseinandersetzung mit der Liquidation und das langsame Herunterfahren des Betriebs bieten auch eine Chance, vom eigenen Lebenswerk Abschied zu nehmen, es aus freien Stücken zu beenden – genauso, wie man es bei der Gründung auch selbst aufgebaut hat.



Frühwarnsignale Wer ein Unternehmen führt, muss mit Fehlentscheidungen, ­Zielabweichungen oder ­operativen Problemen leben. Doch es gibt eine Reihe von Warnsignalen, die eine ­geordnete Liquidation nahe­legen können. Je früher darauf reagiert wird, desto grösser ist der unternehme­ rische Handlungsspielraum. Die wichtigsten Frühwarnsignale sind: – anhaltend stagnierender oder sinkender Umsatz, ­verschlechterte Ertragslage, rückläufiger Free Cashflow oder Gewinn – steigende Verschuldung, Auflösung stiller Reserven – Investitionsstau mit ­veralteter Infrastruktur, ­fehlenden neuen oder ­erfolgreichen Produkten – Probleme mit der Qualität der Produkte, die zu ­Reklamationen führen – Veränderungen des Umfelds wie Strukturwandel in der Branche oder im Markt, neue gesetzliche Vorschriften, zum Beispiel Umweltschutz­ auflagen usw.

21

Für Kleine ganz gross Der Jungunternehmer Flurin Laubi schwört auf die Business-Software bexio. Weil er jetzt mehr Zeit für sein Geschäft hat. Kaspar Meuli (Text) und Véronique Hoegger (Bilder)

Grösste Flexibilität auch bei kleinen Mengen: Schon ab 50 Stück kann Flurin Laubi mit Infinity Wear seinen Kunden bei Farben und ­Aufdrucken ihrer T-Shirts fast jeden Wunsch erfüllen.

22  Business-Software bexio

Flurin Laubi geizt nicht mit Lob: «Diese IT-Lösung ist vom administrativen Gesichtspunkt her sensa­ tionell. Als Kleinunternehmen muss man damit ­einen Buchhalter nur noch für spezifische Beratungen beiziehen.» Was den Jungunternehmer ins Schwärmen bringt, ist die Verknüpfung der ­Business-Software bexio mit UBS e-banking. Seit der Gründer der Infinity Trading AG das neuartige Buchhaltungssystem nutzt, ist er extrem flexibel. Den Zahlungsverkehr zum Beispiel erledigt der Textilhändler überall auf der Welt. Mit einem Klick gibt er auf Geschäftsreise in der Türkei oder in Indien Zahlungen frei, die seine Mitarbeitenden am Firmensitz in Siebnen erfasst haben. Diese Vereinfachung der administrativen ­Abläufe entspricht genau Flurin Laubis Selbst­ verständnis als Unternehmer. «Ich kann meine Zeit für das einsetzen, was wirklich zählt.» Im Vordergrund steht für ihn der direkte Kontakt zu Kunden und Lieferanten. Dank des neuen Systems will er künftig 70 bis 80 Prozent seiner Arbeitszeit «draus­sen am Markt» verbringen. «Wenn ich ­dieses Ziel erreiche, wird unsere Marke Infinity Wear einen enormen Entwicklungsschub erleben», ist Laubi überzeugt.

In Rekordzeit operativ Auf die Kombination von UBS e-banking und bexio aufmerksam wurde der Geschäftsmann, der mit einer zweiten Firma im Grosshandel mit Naturstein tätig ist, an einer Kundenveranstaltung des Schweizer Softwareherstellers. Am bexio Community Day wurde ihm schnell klar, was für ­interessante Perspektiven die neue Schnittstelle für ihn als Unternehmer eröffnet. Laubi nahm sich vor, einer der Ersten zu sein, die das neue Angebot nutzen, und mithilfe seines ­UBS-Kundenberaters Patrick Schranz und eines UBS-Spezialisten für Cash Management, Mischa Kulil, wurde aus dem Vorhaben rasch Realität. Es sei eine Herausforderung gewesen, beide Firmen von L­ aubi mit der Business-­Soft­ware zu verknüpfen, so Mischa Kulil. Doch die ­Integration gelang zur vollen Zufriedenheit des Kunden. «In Sachen Komfort für die Anwender ist die Zusammenarbeit zwischen UBS und bexio ­einzigartig», unterstreicht Kulil die Vorteile des neuen Systems.

Flexibler als die Grossen Infinity Wear bietet Firmen- und Arbeitskleidung an, die nach den Wünschen der Kunden mit Applikationen wie Logos oder Slogans von der hauseigenen Designerin individuell gestaltet w ­ ird. Eine weitere Spezialität von Infinity Wear sind Sportartikel im Clubdesign. Das Business­modell ist in beiden Geschäftsfeldern dasselbe: grösste Flexibilität auch bei kleinen Stückzahlen. Was das konkret bedeutet, zeigt die ­umfangreiche Farb­ palette an der Wand des ­Showrooms. Wer bei ­Infinity Wear etwa ein Sweatshirt in den Firmen­

farben in Auftrag gibt, kann aus über 2000 Tönen aus­wählen – und dies bereits bei einer Bestellung von 50 Stück. «Unsere Stärke ist, dass wir bereits bei sehr kleinen Mengen auf Kundenbedürfnisse ­eingehen können – und zwar nicht nur bei den Farben», b ­ etont Flurin Laubi. Grosse Anbieter könnten da kaum mithalten.

Direkte Drähte

Business-Software bexio: UBS-Kunden profitieren Die Schweizer Business-Soft-

Das gilt nicht nur für Arbeitskleidung, sondern vor allem für Sporttenues. Manch ein Verein stösst sich daran, dass die grossen Sportartikelhersteller laufend neue Designs auf den Markt werfen. Das verursacht saftige Mehrkosten beim Einkleiden der Mannschaften – oder die Corporate Identity geht auf dem Spielfeld verloren. Infinity Wear dagegen verspricht beim Einkleiden der Mannschaften Kontinuität und Nachlieferungen bereits ab zehn Stück. Möglich ist dies nur, weil Flurin Laubi über ­einen direkten Draht zu seinen Kleiderprodu­ zenten verfügt. Ganz gleich, ob in Indien, China, Tsche­chien oder der Türkei: Der Textilhändler setzt auf persönliche Beziehungen. Einer Flugzeug­ bekanntschaft verdankt er beispielsweise, dass er selbst kleinste Mengen von T-Shirts, Polos oder Sweatshirts färben kann. Sein indischer Partner verwendet für Laubis Bestellungen eine Färbetrommel, die er sonst nur bei der Herstellung von Mustern einsetzt.

ware bexio wurde speziell für Kleinunternehmen, Selbst­ständige und Start-ups ent­wickelt. Die Schnittstelle zu UBS e-banking reduziert Ihren administrativen Aufwand im Unternehmen. Einfach, schnell und ­sicher: – Die Software wurde für ­Unternehmer entwickelt und ist ­intuitiv bedienbar. – bexio ist webbasiert, admi­ nistrative Arbeiten lassen sich von jedem Computer oder Tablet aus erledigen, ohne Software zu installieren. – Standardpaket mit Administrationsmodul (Offerten, Aufträge, ­Rechnungen, Kontaktund Produktverwaltung) sowie Finanzbuchhaltung mit

Expansion in Europa

Bankingmodul zum Abgleich

Flurin Laubi hat die Firma Infinity Trading AG Ende 2012 gegründet. Jetzt spielt er mit dem ­Gedanken, neben Siebnen einen zweiten Firmensitz in Amsterdam zu eröffnen. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber für den Jungunternehmer steht fest, dass er bei seinen Expansionsplänen auf das Know-how seiner Bank angewiesen sein wird. «UBS ist international sehr gut aufgestellt. Für mich im Tradinggeschäft gibt das den Ausschlag.»



von Banktransaktionen und Übermitteln von Zahlungsaufträgen. Separat sind ­Module für Zeiterfassung und Lagerverwaltung erhältlich. – Die Daten sind in Schweizer Rechenzentren gesichert. Exklusive Vorteile für ­UBS-Kunden: – Automatischer Daten­ austausch mit UBS e-banking: Buchhaltungsdaten ­werden über eine gesicherte Schnittstelle automatisch synchro­ nisiert, was die Debitorenbuchhaltung vereinfacht. – Kreditoren werden in bexio erfasst, verbucht und zur ­Zahlung vorbereitet. In UBS e-banking müssen Zahlungsdaten nicht neu erfasst, sondern nur autorisiert werden. – 10 Prozent Grundrabatt auf bexio-Monatsgebühren, plus 50 Prozent Einführungsrabatt (bis 30. Juni 2016). Mehr zu bexio auf ubs.com/bexio

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Die Herrin Klosterpfe Wie sich Ursula Kälin mit der Übernahme des Gestüts im Kloster ­Einsiedeln ihren ­Lebens­traum erfüllt hat. Jörg Becher (Text) und Jos Schmid (Bilder)

24  Aufgefallen: Ursula Kälin

n der erde

«Die Pferde verstehen mich und ich verstehe die Pferde.» Ursula Kälin bei der Arbeit im Einsiedler Marstall, dem ältesten Gestüt Europas.

25

 P

ferden gegenüber empfinde sie ein Gefühl tiefer Verbundenheit, ja sogar Liebe, erklärt Ursula Kälin. Mitunter habe sie sich schon ­gefragt, ob sie nicht «ein bisschen verrückt» sei, bemerkt die 46-jährige Pferdefachfrau mit einem verschmitzten Lächeln. «Die Pferde verstehen mich und ich verstehe die Pferde.» Aufgewachsen im Wallfahrtsort Einsiedeln, fühlte sich Kälin schon als Kind magnetisch von den majestätischen und oftmals scheuen Vierbeinern angezogen. Nach Schulschluss sei sie ­regelmässig zu den Pferdestallungen hinter dem Kloster hinaufgerannt. «Wenigstens müssen wir unser Ursi nicht lange suchen», hätten ihre Eltern damals gescherzt. «Wir wissen ja, wo sie ist.» Der Marstall der Benediktinerabtei in ­Ein­siedeln – 1064 erstmals urkundlich erwähnt – gilt als das älteste Gestüt Europas. Seit mehr als tausend Jahren werden hier am Fusse der Alpen die beliebten «Einsiedler»-Pferde gezüchtet. Von den Patres als Arbeits- und Reittiere genutzt, ­wären der Bau und der Betrieb der riesigen Kloster­anlage ohne die Mithilfe der ebenso robusten wie gut­mütigen Warmblüter kaum denkbar gewesen. Wie Quittungen aus dem 16. Jahrhundert belegen, waren die Innerschweizer Klosterpferde auch in Oberitalien sehr begehrt, wo sie wegen ihrer Anmut und Charakterstärke «Cavalli della Madonna» genannt wurden. «Der ‹Einsiedler› hat einen enorm starken Willen, er möchte ­mit­machen und helfen», bestätigt Kälin.

Erfolg als Quereinsteigerin Geld für Reitstunden war in der sechs­ köpfigen Familie, in der die heutige Reitlehrerin aufwuchs, keines vorhanden. Also musste sich Kälin ihren grössten Wunsch selbst erfüllen. ­«Tagelang habe ich im Stall mitgeholfen, um vielleicht alle 14 Tage mit einem der Pferde ausreiten zu dürfen», erinnert sie sich. Nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit entschied sich Kälin zunächst für eine Lehre als Herrencoiffeuse – nicht zuletzt weil ihr Lehrmeister Pferde hielt, auf denen sie nach der Arbeit reiten durfte. Als ihr bewusst wurde, dass sie sich mit ihrem bescheidenen Lohn wohl nie ein eigenes Reitpferd würde leisten können, begann Kälin mit 21 Jahren eine Zweitlehre als ­Telefonistin bei der heutigen Swisscom. Ihre Freizeit widmete sie weiterhin ihrem heiss geliebten Hobby, dem Pferd: Spring- und Dressurlizenz, Jugend-und-Sport-Leiterin, Ver­eins­ trainerin Pferdesport, Pferdefachfrau EFZ usw. Nach 13 Jahren und zahllosen Umstrukturierungen beim staatlichen Telekomriesen war Kälin ihre ­B üroarbeit derart verleidet, dass sie die gut ­bezahlte Festanstellung an den Nagel hängte. Dann stiess sie auf eine Zeitungs­annonce, in der das Kloster Einsiedeln nach einem externen

26  Aufgefallen: Ursula Kälin

Betriebsleiter für sein altehrwürdiges, aber ­u nrentables Gestüt suchte. Kälin nahm ihren ­ganzen Mut zusammen, bewarb sich als mit den lokalen Gepflogenheiten vertraute Querein­ steigerin – und erhielt den Zuschlag der Patres. Dank ­eines Bankkredits konnte sie 2003 die Mehrheit der Marstall Kloster Einsiedeln GmbH über­ nehmen, samt 22 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche. Seither führt Kälin den Betrieb als ­eigenständige Unternehmerin.

sind “ Pferde ­beseelte Wesen, die einen kennen und zu Gefühlen ­fähig sind. Ursula Kälin



Beseelte Wesen

«Entscheidender als die Rasse ist, wie man Pferde hält und wie man mit ihnen umgeht.» Am wohlsten fühlen sie sich in der Gruppe ― und sie folgen gerne einem Leittier.

Zu den 13 «Einsiedlern» im B ­ esitz der GmbH gesellen sich 27 Pensionspferde unterschiedlicher Provenienz. «Schlussendlich kommt es gar nicht so sehr auf die Rasse oder den Stammbaum eines Pferdes an», erklärt Kälin. «Entscheidender ist, wie man es hält und mit ihm umgeht.» Pferde sollten stets in der Gruppe ­gehalten werden und so oft wie möglich an die frische Luft kommen, lauten zwei ihrer wichtigsten Betreuungsgrundsätze. «Es sind beseelte Wesen, die einen kennen und zu ­Gefühlen fähig sind. Wenn ich frühmorgens in den Stall komme, begrüssen sie mich mit einem sanften Wiehern. Es sind solche Momente, die mich hier halten – auch wenn es nicht immer einfach ist.» Eine Goldgrube ist das klösterliche Gestüt mit Sicherheit nicht. Und dies, obwohl Kälin das Angebot in den vergangenen Jahren deutlich ­aus­gebaut hat: Reitstunden, Reitlager für Kinder, spezialisierte Kursangebote für Reiter, Ausbildung j unger Pferde, Pensionspferdehaltung und ­ ­Führungen. Allein die Aufzucht eines dreijährigen Pferdes verschlingt 10 000 bis 15 000 Franken, ­wobei die Ausbildungskosten noch nicht einmal berücksichtigt sind. Dazu kommen Kosten für den Hufschmied, Besuche des Tierarztes und die ­notwendigen Versicherungen.

Staatlicher Zustupf Sehr willkommen ist die Tatsache, dass der Landwirtschaftsbetrieb des Marstalls, der heute vier Festangestellte und drei Lehrlinge beschäftigt, vom Bund mit rund 60 000 Franken pro Jahr ­subventioniert wird. «Ohne landwirtschaftliche ­Direktzahlungen wäre unsere Existenz gefährdet», räumt Kälin ein. «Unter dem Strich verdient man hier auch nicht mehr als in einem Coiffeursalon», stellt die Pferdefachfrau fest. «Würde der Marstall mehr Geld abwerfen, würde ich dieses sofort in die L­ öhne meiner Angestellten und in neue, ­mass­geschneiderte Sättel für unsere Schulpferde investieren.» Trotzdem hat Kälin ihren Entscheid noch keine Sekunde bereut: Die Arbeit mit Tieren liege ihr mehr als mit Menschen, schmunzelt die ­Pferdefreundin. «Bei den Pferden kann ich mich besser durchsetzen. Nur zu gerne würde ich diese Gabe auch auf meine Beziehungen zu Menschen übertragen.»



Cavalli della Madonna Die Einsiedler Klosterpferde, in Italien auch als «Cavalli della Madonna» bekannt, sind ­geduldige, lernwillige und leistungsbereite Allrounder. Genetisch gehen die ­«Einsiedler» des Marstalls auf drei Zuchtlinien zurück.

Juwel barocker Baukunst Der Einsiedler Marstall zählt drei Stallungen, darunter der 1767 eingeweihte Barockstall mit Kreuzgewölben und ­Bogenfenstern – ein architekto­nisches Juwel erster Güte.

Pferd, Esel & Co. in der Schweiz – 75  198 Pferde – 27 813 Ponys, Kleinpferde, Esel, Maultiere und Maulesel – 150 verschiedene Rassen – 38 % Heim-, 62 % Nutztiere – 27  274 Besitzer – 17  454 Betriebe – 65 – 70 Millionen Franken Direktzahlungen für Pferde und Pferdenutzflächen – 2 Millionen Franken Beiträge an die Pferdezucht Quelle: BfS, Agroscope, Stand: 2012

27

Verlosung

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Teilnahmebedingungen: Einsendeschluss ist der 30. Juni 2016 (Datum des Poststempels). Jeder Teilnehmer darf nur einen ­Antworttalon e­ insenden. Unter allen Einsendungen entscheidet das Los. Eine Barauszahlung des Gewinns kann nicht verlangt ­werden. Nicht teil­­nahme­berechtigt sind die Mitarbeitenden von UBS und deren Tochtergesellschaften sowie deren Angehörige. Über die Verlosung wird keine K ­ orrespondenz geführt. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Illustration: Luca Schenardi

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