Aus unserer - Katzenhilfe Stuttgart eV

March 23, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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33 Jahre Katzenhilfe Stuttgart Magazin 2012

Helfen Sie uns, Gutes zu tun. Ältester Tierschutzverein Deutschlands Der Tierschutzverein Stuttgart e. V. kümmert sich seit seiner Gründung im Jahr 1837 darum, dem Tierschutz in Deutschland eine größere Plattform zu bieten. Dabei soll die Öffentlichkeit nicht nur über artgerechte Tierhaltung, sondern auch über bestehende Missstände im Tierschutz aufgeklärt werden. Zudem gründete der Tierschutzverein das Stuttgarter Tierheim – mit dem Ziel obdachlosen Tieren ein vorrübergehendes Zuhause bieten und sie anschließend wieder in fürsorgliche Hände übergeben zu können.

Kommen Sie doch einfach mal vorbei! Die Mitarbeiter des Tierschutzvereins und des Stuttgarter Tierheims freuen sich jederzeit über Menschen, die sich für den Tierschutz im Allgemeinen oder die Tiere des Stuttgarter Tierheims im Speziellen engagieren wollen. Ob als »GassiGeher«, aktiv in einer der Tierschutzgruppen oder als Tierpate – jeder Tierfreund ist herzlich willkommen. Und wenn es an der Zeit für eine regelmäßige, aktive Mithilfe mangelt, sind den Tieren und Tierschutzaktionen natürlich auch Spenden eine große Unterstützung.

Charles Darwin sagte einmal, dass die Tiere ebenso wie wir Freude und Schmerz, Glück und Unglück empfinden können. In welche Richtung das Pendel ausschlägt, hängt vor allem davon ab, wie wir Menschen mit den Tieren umgehen.

Tierschutzverein Stuttgart und Umgebung e. V. und sein Tierheim Furtwänglerstraße 150 | 70195 Stuttgart-Botnang | Telefon: 0711 / 65 67 74-0 | www.stuttgarter-tierschutz.de

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Liebe Katzenfreunde Sie lieben Katzen. Sie haben die kleinen Tiger gerne um sich und freuen sich im Alltag über jede Begegnung mit den charmanten Persönlichkeiten. Aber wollen Sie sich hunderttausende heruntergekommene, herrenlose Streuner vorstellen, die unsere Straßen, Parks, Kleingärten und Fabrikgelände bevölkern? Ein Horrorszenario, das heute im Großraum Stuttgart wohl Wirklichkeit wäre, hätten nicht 23 beherzte Tierschützer vor 33 Jahren die Katzenhilfe Stuttgart gegründet. Von Anfang an hat sich unser Verein den unscheinbaren, scheuen Tieren verschrieben, die im Verborgenen und doch mitten unter uns meist unter schlimmen Bedingungen leben und für die sich niemand zuständig fühlt. Rund 15.000 dieser Wildlinge hat die Katzenhilfe seitdem kastriert. Die folgende erschreckende Rechnung hat der Deutsche Tierschutzbund aufgemacht: Ein Katzenpärchen bringt es pro Jahr locker auf zwei Würfe. In freier Wildbahn überleben meist nur zwei oder drei der Jungen. Die sorgen schon bald für neuen Nachwuchs. Im Laufe von zehn Jahren kommen auf diese Weise über 80 Millionen niedliche Fellknäuel zur Welt, wenn man der Natur ihren Lauf lässt. Rechnen Sie das einmal auf die 15.000 Tiere hoch, die wir bis jetzt fortpflanzungsunfähig gemacht haben. Die Katzenhilfe hat durch ihren unermüdlichen Einsatz unendliches Tierelend verhindert und der Landeshauptstadt eine Katzenschwemme erspart. Darauf dürfen wir stolz sein! Weitere 15.000 zahme Samtpfoten haben wir seit unserem Bestehen durch Vermittlung vor einem Leben auf der Straße bewahrt. Und rund 25 Katzenhilfe-Futterstellen sichern, über den Großraum Stuttgart verteilt, hunderten von Streunern das Überleben. Es kann einen fast etwas mit der Menschheit versöhnen, dass sich in

unserer egoistischen Gesellschaft doch immer wieder Tierfreunde finden, die ehrenamtlich die physisch und psychisch oft sehr belastende praktische Arbeit der Katzenhilfe Stuttgart tragen. Als Vorsitzender des Vorstands würde ich am liebsten jedem einzelnen von ihnen im Namen der vielen geretteten Notfelle einen Orden „Helden des Tierschutzes“ an die Brust heften. Tiefen Dank empfinde ich aber auch gegenüber jenem zahlenmäßig größeren Teil unserer inzwischen über 700 Vereinsmitglieder, die durch Beiträge und Spenden die finanzielle Basis für unsere Arbeit legen. Die Katzenhilfe Stuttgart ist eine Erfolgsgeschichte, weil wir immer mehr Menschen für unsere Sache begeistern können. Dennoch haben wir oft das Gefühl, einen aussichtslosen Kampf zu kämpfen: Wenn uns alljährlich im Sommer die Lawine neugeborener Katzenkinder überrollt, wenn alle unsere Aufnahmekapazitäten wieder restlos überfüllt sind und wenn wir angesichts horrender Tierarztund Futterkosten finanziell einmal mehr mit dem Rücken zur Wand stehen. Trotz größtmöglichem Ein-

satz bei der „Feldarbeit“ und eifrigem Spendensammeln werden wir den Krieg gegen das Streuerelend langfristig verlieren, wenn uns Lokal- und Landespolitik nicht endlich durch den Erlass der überfälligen Kastrationspflicht für Freilaufkatzen die entscheidende Waffe gegen menschliche Verantwortungslosigkeit an die Hand geben. Nur sie schafft eine Basis, um Kastrationen verbindlich einzufordern und die unkontrollierte Vermehrung zu stoppen. In unserem Jubiläumsmagazin „33 Jahre Katzenhilfe Stuttgart“ haben wir Berichte aus unterschiedlichsten Bereichen des Katzenhilfe-Alltags zusammen getragen. Sie finden Heiteres ebenso wie sehr Ernstes und viele nützliche Tipps rund um die Samtpfote. Auch zeigen wir unterschiedliche Möglichkeiten auf, wie Sie unsere Arbeit unterstützen können, sei es durch praktische Mithilfe oder einen finanziellen Beitrag. Bitte lassen Sie Stuttgarts Streunerkatzen nicht im Stich. Wir zählen auf Sie – damit wir auch in Zukunft Katzen helfen können! Mit freundlichen Grüßen Ihr

Andreas Fechtner Vorsitzender des Vorstands [email protected]

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Grußwort Der Verein Katzenhilfe Stuttgart e.V. feiert in diesem Jahr sein 33-jähriges Bestehen. Zu diesem bemerkenswerten Jubiläum gelten allen aktiven und passiven Mitgliedern sowie den Freunden und Förderern des Vereins unsere herzlichen Glückwünsche. In 33 Jahren waren viele Erfolge zu verzeichnen und die Bilanz kann sich wahrlich sehen lassen. Unzählige Fangaktionen, durchschnittlich 500 Kastrationen und ebenso vielen Vermittlungen im Jahr tragen ganz wesentlich dazu bei, dass das Katzenelend in und um Stuttgart deutlich abgenommen hat. Die Zusammenarbeit zwischen der Katzenhilfe und unserem Tierheim ist hervorragend – wir ziehen am gleichen Strick und sind froh über unsere zuverlässige Partnerschaft.

Ihr Einsatz wird getragen von ehrenamtlichem Engagement sehr vieler Mitglieder auf hohem Niveau. Dass es Ihnen gelungen ist, dieses Niveau über die Jahre zu halten und sogar auszubauen, ist nicht selbstverständlich. Das wissen wir aus eigener Erfahrung. Deshalb muss es hier ausdrücklich gewürdigt und besonders hervorgehoben werden. Wir wünschen Ihnen, dass es dabei bleibt und Sie Ihre Arbeit sogar noch ausweiten können.

33-jährigen Vereinsjubiläum und freuen uns auf viele weitere Jahre einer fruchtbaren und vertrauensvollen Zusammenarbeit. In tierschützerischer Verbundenheit

Angelika Schmidt-Straube 1. Vorsitzende Tierschutzverein Stuttgart e.V.

Unter dem Motto „Tierschutz mit Herz und Verstand“ haben Sie viel erreicht und wir sind überzeugt, dass Sie diese Erfolgsgeschichte fortsetzen werden. Als Partner im Kampf für ein würdiges Dasein unserer Mitgeschöpfe danken wir Ihnen für Ihren tollen Einsatz, gratulieren zum

KLEINTIERPRAXIS AM AISCHBACH Aischbach 3, 70839 Gerlingen, Tel.: 07156-4362616

Dr. Karin Simon

Vorwort

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Grußwort

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Inhaltsverzeichnis

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Auf Fotosafari im Wohnzimmer

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Feline infektiöse Peritonitis FIP

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Menschen, Katzen, Sensationen

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Gewinner-Geschichten

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Gewinner-Bilder

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Sichern Sie die Zukunft der Katzenhilfe Stuttgart e.V.

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Hilfe - meine Katze ist verschwunden! Was soll ich tun?

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Die Drei von der Tankstelle

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Keine Angst vor wilden Tieren

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Am Puls der Katzenhilfe

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„Sie sind mitten unter uns“ – Streunerelend in Stuttgart

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Schüler im Einsatz für verwilderte Samtpfoten

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Finn – ein Wackelkandidat im Glück

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Bambi

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Mäxles Tagebuch

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Vermittlung

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Katzenglück „Indoor“

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Knigge für Katzen....

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Best of „Helgas Katzenpost“

38 + 39

Bitte helfen Sie mit

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Lust auf praktische Tierschutzarbeit?

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Beitrittserklärung

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Aus eins mach‘ drei

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Gedicht – Testament einer Katze

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Impressum

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Dr. Annette Baisch

Dr. Rainer Simon (Inh.) Dr. Jutta Weißl

Fachtierarzt für Klein- und Heimtiere

Dr. Kerstin Redling-Stotz

Alexandra Gallert, Silvia Schmälzle, Claudia Weidner, Sandra Huhn, Steffanie Salzbrunn, Lara Kugler & Tanja Hornhauer

Alle für die Katz – und mehr www.tierarzt-gerlingen.de 4

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Auf Fotosafari im Wohnzimmer zen können meist gar nicht mehr aufhören, der Schönheit auf ihrem Sofa mit der Kamera aufzulauern. Wirklich gute KatzenSchnappschüsse zu machen, ist allerdings gar nicht so einfach – zumal es das Motiv mitunter an Kooperationsbereitschaft fehlen lässt, wie kleine Diven halt so sind! Kerstin Bergmann, leidenschaftliche Fotografin und verantBruno gelassen und entspannt. Jetzt dürfen Sie ihm mit der Kamera wortlich für ganz nahe kommen. einen Großteil der viel beLässt sich ein anmutigeres, rätselhafwunderten teres, ausdrucksstärkeres Fotomodel Katzenporträts auf der Homepage, im denken als eine Katze? Man muss Katzenhilfe-Kalender und in den annicht einmal Katzenfan sein, um beim deren Publikationen der Katzenhilfe, Anblick einer dekorativ chillenden gibt Tipps für die erfolgreiche FotosaSamtpfote reflexartig nach Digicam fari im Wohnzimmer. oder Fotohandy zu greifen, wobei letzteres jedoch für attraktive Fotos Tipp 1: Immer mit der Ruhe! wenig geeignet ist. Besitzer von KatAuf den perfekten Schuss muss man warten können. Günstig sind Ruhephasen, in denen die kleinen Entspannungskünstler dösend auf ihrem Lieblingsplatz „abhängen“. Sehr wahrscheinlich dürfen Sie sich jetzt mit der Kamera nähern – langsam und ohne hektische Bewegungen, versteht sich. Aufgeregte, ruhelose Miez ist gestresst. Jetzt besser keine Fotosession

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Hintergrund durch störende Objekte zu unruhig wirken.

oder ängstliche Katzen lassen sich am besten mit Baldriankissen, an denen geschnuppert und sich gerieben wird, zur Ruhe bringen und entspannen.

Bei Aktionsfotos wählt man am besten kurze Verschlusszeiten (was bei wenig Licht je nach Lichtstärke des Objektiv schwierig ist, so dass der ISO-Wert höher eingestellt werden muss) oder schaltet den Sportmodus ein. Auch der Serienbildmodus erhöht die Chance, den perfekten Moment zu erwischen. Auf direkten Blitz unbedingt verzichten – der entstellt das schönste Katzenauge und macht Ihre Mieze zum Zombie. Abgesehen davon, dass sich die Katze erschreckt und die Fliege macht.

Tipp 2: Ran an den Tiger! Je formatfüllender die Katze, desto gelungener in der Regel das Foto. Ein Fotoassistent, der Max oder Minka mit Spielzeug oder Leckerli ablenkt, verhilft Ihnen möglicherweise zu besonders attraktiven Posings. Postieren Sie den Fotoassistent hinter oder neben sich, damit die Katze aufmerksam in die Kamera guckt. Versuchen Sie, charakteristische Stellungen und Gesichtsausdrücke festzuhalten. Tipp 3: Auf die Knie! Sehen Sie Ihrer Katze auf gleicher Höhe ins Gesicht und nicht von oben auf Sie herab. Das verzerrt die Proportionen und bildet die Katze nicht optimal und unnatürlich ab. Wenn nötig, gehen Sie dafür auf die Knie oder in Bauchlage. Tipp 4: Technik richtig nutzen! Dies gilt in erster Linie für die Spiegel-

Mustergültig diszipliniert: Ein Fotoassistent, der die kleinen Models mit einem spannenden Spielzeug „fixiert“, wirkt Wunder.

reflexkamera, da kleine Kompaktkameras nicht so viel Spielraum lassen.

Ist die Katze auf Streifzug im Garten oder lauern Sie einer (noch) scheuen Samtpfote auf, ist ein Teleobjektiv natürlich hilfreich, um unbemerkt zu bleiben und dennoch an Nahaufnahmen zu kommen. Dies hat auch den schönen Nebeneffekt, dass der Hintergrund unscharf wird und sich die Katze abKrabbelgruppe in Aktion: Alles ist interessanter als die Kamera, ein hebt. Außerdem gelungenes Bild unmöglich. würde ein scharfer

Und zum Schluss: Der Fokus sollte immer auf den Katzenaugen liegen. Dies ist ein entscheidender Faktor für gelungene Katzenportraits. Kerstin Bergmann

Kerstin Bergmann erstellt einen großen Teil der Fotos und Steckbriefe unserer Vermittlungskatzen und den Katzenhilfe-Kalender. Sie organisiert darüber hinaus Info- und Verkaufsstände und arbeitet im Verwaltungsrat der Katzenhilfe mit.

Von oben herab mal eben geknipst: Diese typische Zweibeiner-Perspektive ergibt selten gute Bilder.

Gelungenes Porträt: Per Teleobjektiv auf Augenhöhe mit Lewis in seinem Revier. Der Fokus auf der Katze lässt Hintergrund verschwimmen.

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Feline infektiöse Peritonitis FIP FIP – eine Diagnose, vor der sich alle Katzenhalter fürchten und die leider auch immer wieder Schützlinge der Katzenhilfe Stuttgart trifft. Ursachen und Auslöser sind komplex und bis heute nicht endgültig geklärt. Deshalb ranken sich viele Gerüchte, Halb- und Unwahrheiten um diese schlimme Krankheit. Grund genug für uns, Tierarzt Klaus Senger zu bitten, den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis zum Thema FIP für uns zusammen zu fassen:

Die FIP ist eine weltweit unter allen Feliden verbreitete, unheilbare und tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Sie ist eine der wichtigsten Infektionskrankheiten und eine der häufigsten Todesursachen bei Katzen. Die FIP der Katze wird von einem felinen Coronavirus (FCoV) hervorgerufen. Aus einem harmlosen enteralen Coronavirus entsteht durch Veränderung der Erbinformation (Mutation) ein genetisch veränderter Coronavirus, der die FIP auslöst.

Menschen, Katzen, Sensationen Blutstrom im ganzen Organismus verteilen können. Kommt es zur Ausbildung einer FIP, zeigen sich klinisch zwei verschiedene Ausprägungsformen: 1. Feuchte FIP 2. Trockene FIP In Deutschland haben 50% aller Katzen Antikörper gegen FCoV, das heißt sie haben eine Infektion mit dem enteralen Coronavirus durchlaufen. Von diesen seropositiven Katzen entwickeln ca. 5% eine FIP. Es ist nicht vorhersehbar, ob und wann eine Mutation auftritt. Jedoch gibt es Faktoren, die eine Mutation und damit eine Erkrankung begünstigen. 1. Alter – 71% der erkrankten Katzen sind jünger als 4 Jahre 2. Geschlecht – 65% der Katzen sind männlich 3. Haltungsform 4. Stress

Die Virusübertragung kann intrauterin (während der Trächtigkeit) oder postnatal (nach der Geburt) erfolgen. Die Viren werden primär durch infizierten Kot oder Speichel übertragen. Hauptinfektionsquellen sind meistens mit anderen Katzen geteilte Futternäpfe und Katzentoiletten.

Die Diagnose einer FIP Erkrankung am lebenden Tier ist schwierig. Es gibt keinen Bluttest, mit dem eine FIP-Erkrankung diagnostiziert werden kann. Ein Antikörpertest kann nicht zwischen einem harmlosen enteralen Coronavirus und der mutierten Form unterscheiden. Ziel der Diagnostik ist es, möglichst viele Parameter zu erfassen, mit denen ein FIP-Verdacht mit großer Sicherheit geäußert werden kann.

Nach der Infektion mit enteralen Coronaviren (FCoV) erfolgt die Virusvermehrung zuerst im Dünndarm und im oberen Atmungstrakt. Diese Primärinfektion verläuft meist ohne Symptome.

Eine FIP-Erkrankung ist nicht heilbar. Es gibt Medikamente, die den Krankheitsverlauf verzögern. In Deutschland gibt es einen Impfstoff, dessen Wirksamkeit aber umstritten und nicht bewiesen ist.

Bei der Virusvermehrung (Replikation) kommt es zu Mutationen an bestimmten Genabschnitten. Das Zielorgan der mutierten Viren ist dann nicht mehr der Darm, sondern Makrophagen (körpereigene Abwehrzellen), die das Virus über den

Hauptübertragungsquelle der FCoV ist der Katzenkot. Viren können aber auch indirekt über kontaminierte Gegenstände und Kleidungsstücke übertragen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hauskatze in Einzelhaltung sich mit FCoV

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infiziert, ist zwar gering, aber eine Infektion indirekt über den Besitzer nicht auszuschließen.

bezaubernde Minikatzen herstellt. Spannend wurde es bei der Wahl der „Superkatzen“-Geschichte und der Prämierung der besten Bilder aus dem Kinder-Malwettbewerb. Groß und Klein durften sich über den Auftritt des „Gestiefelten Katers“ durch die Pantomimin Helen Pavel und Dosenwerf-Action freuen. Verschiedene „kätzische“ Verkaufsartikel und ein Flohmarktstand fanden guten Zuspruch.

Ganz anders ist die Situation in Mehrkatzenhaushalten, vor allem, wenn die Tiere auf engem Raum gehalten werden. Hier findet eine ständige Virusausscheidung und Reinfektion statt. Durch die hohe Virusbelastung steigt das Risiko einer Mutation.

Damit die Besucher den vollgepackten Nachmittag ohne Schwächeanfall überstanden, gab es neben selbst gemachten Kuchen noch weitere Speisen und Getränke. Der Verein freute sich dabei über eine großzügige Spende des Weinmix-Herstellers „Kalte Muschi“ mit der Katze auf dem Flaschenetikett.

In Mehrkatzenhaushalten sollten nicht mehr als zwei Katzen pro Katzentoilette und nicht mehr als drei Katzen pro Gruppe gehalten werden. Toiletten möglichst mehrmals täglich reinigen. Fressnäpfe sollten nicht im gleichen Raum wie die Katzentoiletten stehen. Ist eine Katze mit FIP in Einzelhaltung verstorben, sollte zunächst eine gründliche Reinigung und Desinfektion der Gegenstände erfolgen, mit denen die Katze in enge Berührung kam. Vor Anschaffung einer neuen Katze soll eine dreimonatige Wartefrist eingehalten werden. Klaus Senger

Klaus Senger führt eine Kleintierpraxis in Stuttgart. Er arbeitet seit vielen Jahren mit der Katzenhilfe zusammen und unterstützt den Verein bei der Rettung von Katzen in Not.

Verkaufsrenner: Die Designer-Shopping-Bags aus ehemaligen Futtertüten.

Die Katzenhilfe Stuttgart feierte Geburtstag: Zum 33-jährigen Vereinsjubiläum bedankte sich der Verein im August 2012 mit einem „Katzentag“ bei Mitgliedern, Freunden und Förderern für deren langjährige Unterstützung. Einen Nachmittag lang gab es im evangelischen Gemeindezentrum Heumaden Infos, Wettbewerbe, Workshops, Shoppingangebote und kulinarische Leckereien für Samtpfotenfans.

Das bunte Programm startete mit der Vorführung einer SWR-Dokumentation über die Katzenhilfe. Es folgten Vorträge über „chronische Niereninsuffizienz“ vom langjährigen Katzenhilfe-Tierarzt Dr. Rainer Simon sowie „Erste Hilfe bei Katzen“ von der Tierrettung Mittlerer Neckar. Beim Filzworkshop lernten Kreative von Trixi Geng, wie man in Nadelfilztechnik

Unkontrollierte Filzkatzenvermehrung beim Workshop von Trixi Geng.

Für das gelungene Geburtstagsfest bedankt sich die Katzenhilfe bei Cheforganisatorin Kerstin Bergmann und ihren vielen fleißigen Helfern.

Cheforganisatorin Kerstin Bergmann moderierte die Siegerprämierung beim Kinder-Malwettbewerb.

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Gewinner-Geschichten Beim Geschichtenwettbewerb zur Wahl der „Super-Katze“ hatten die Besucher des Katzentags die Qual der Wahl zwischen vielen heiteren, bewegenden, spannenden Beiträgen. Diese drei Geschichten schafften es am Ende aufs Treppchen: Platz 1 Super-Katze Schnucki von Familie Fleischmann Du kleines, süßes Katzentier, stahlst das Herz hier einfach mir. Kamst auf kleinen schwarzen Pfoten Aus dem Heuboden getappt. Gleich kam deine Katzenmama, hat dich wieder eingepackt. So vergingen viele Wochen Voller Neugier aufeinander. Und dann kam der große Tag. Ein Tag, wie ich ihn nie vergessen mag! Der Bauer – in dessen Stall du warst geboren – Sprach den Satz an meine Ohren, dass ich Dich behalten darf, ich war baff! So überglücklich, happy, froh, machtest Du mich, kleiner schwarzer Floh! 2x warst Du dann verschwunden, es waren reinste Horrorstunden! Wo warst Du und wie ging es Dir? Es war furchtbar, so alleine hier! Doch immer haben wir uns wieder gefunden, Freude, länger als nur Stunden! Du warst mein Baby, mein Ein und Alles. Jede Minute glücklich sein, weil Du bist für immer mein. 20 Jahre Seit an Seit, Zeit wie eine Ewigkeit. Doch dann kam der Tag, die Regenbogenbrücke naht. Ich hielt Dich im Arm, mein kleines Mädchen, ich war bei Dir, und jetzt fehlst Du mir. Neun Jahre sind seither vergangen, 10

ich denk an Dich, mit roten Wangen, hätte Dich so gerne hier, mein süßes, schwarzes Katzentier. Du fehlst mir. Platz 2 Super-Katzentrio Jordi & die Mädels von Bärbel Scheib-Wanner Wie die Katzenhilfe ein ruhiges Katerleben auf den Kopf stellt

Jordi

Hallo liebe Besucher des Katzentags, ich bin Jordi und möchte euch meine Geschichte erzählen: Meine Katzenmama wurde auf Mallorca vor einem Hotel ausgesetzt, sie war jung, ledig und schwanger. Aber sie war auch schlau, sie wollte ihren Kindern eine gesicherte Zukunft bieten und schmeichelte sich bei den Touristen ein – mit Erfolg, sie durfte mit nach Deutschland! Am 16.03.2001 kamen ich sowie zwei Brüder, Cristo und Felipe, und unsere beiden Schwestern, Petra und Inca, zur Welt. Wir hatten eine wunderbare Kinderzeit und dann sind meine Geschwister und unsere Mama Pica, die doch nicht in einer Wohnung leben wollte, ausgezogen. Sie hatten alle ein tolles neues Zuhause gefunden, das haben die Eltern gut ausgewählt. Ich durfte bleiben und war Papas Bub! Außer mir gab es noch die Patty, sie war damals fünf und aus dem Tierheim in Botnang gekommen. Wir waren nicht wirklich die allerbesten Freunde, aber wir hatten uns arrangiert. Unsere Patty war keine Schmusekatze und ich glaube sie war froh, dass ich ihr das abgenommen habe. Ich kann schmusen bis zum umfallen und brummen wie ein großer Bär, deshalb ist mein zweiter Name auch

Bärlibub. So gingen zehn Jahre ins Land, wir lebten ruhig und gemütlich in die Tage. Dann wurde Patty sehr krank und wir mussten sie über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Ich war traurig und allein, ein Zustand, den ich überhaupt nich kannte. Die Eltern haben überlegt, was das Beste für mich wäre, und hatten eine tolle Idee: Sie wollten gerne eine kleine Katze, da ich aber nun schon ein „älterer Herr“ war, könnte das zu anstrengend sein. Also wurde beschlossen, zwei kleine Katzen zu nehmen, die könnten zusammen spielen und ich hätte meine Ruhe – eine super Idee! Kennt Ihr das Lied von Udo Lindenberg „…und dann knallst du in mein Leben…“? Genauso ist es passiert! Ich hörte nur noch Katzenhilfe, und am 24.09.2011 sind die mit der Transportbox weggefahren. Am Nachmittag kamen sie zurück, stellten die Box in den Flur und der Stress begann. Steigen da zwei Winzlinge aus (eine faucht mich sogar an) und nehmen sofort die ganze Wohnung in Beschlag. Mama sagte, sie heißen Mila und Mona – ist mir doch egal. Am nächsten Tag wollten sich die beiden schon den besten Platz unter die Pfoten reißen, aber ich bin nicht von meinem Kissen runter – da haben sie sich einfach dazugelegt, eine unglaubliche Frechheit! Aber die zwei Süßen haben nicht locker gelassen und mich mit ihrem Charme um die Pfötchen gewickelt. Inzwischen bin ich richtig glücklich darüber, dass sie bei uns sind. Wir verstehen uns prima, und so hätte es ewig weitergehen können… Meine Mama hat ein großes Herz für Katzen, und so kam es, wie es kommen musste, sie engagiert sich jetzt bei der Katzenhilfe. Anfang Mai wurde auf einem Firmengelände eine Katzenmutter mit drei Kitten gesichtet, sie fängt an, die Katzen zu füttern, und dann mach sie auch noch ein Fangpraktikum. Was glaubt ihr, was das für Folgen hatte? Richtig, ihre erste selbst gefangene Katze schleppt sie hier her! Ein winziges, grau-getigertes Mädel mit Namen Wibke und wieder alles auf Anfang – Jagdszenen

durch die ganze Wohnung, über mich und auf mich springen, die Pflanzen ausbuddeln und was sonst noch dazu gehört. Wenigstens ist die nicht so aufdringlich, sie schmust nur mit Mila und Mona und lässt mich schön in Ruhe. Hoffentlich kommt die nie in das Alter, in dem sie sich für Buben interessiert! Einen Trost habe ich allerdings: Mama hat versprochen, dass keine weitere Katze bei uns einziehen wird. Mit vier Katzen ist die Familie komplett. So Leute, das ist meiine Geschichte, und es würde mich freuen, wenn sie euch gefällt. Ich könnte auch noch ganz viel erzählen, aber ich glaube, jeder von euch hat Katzen oder Kater zuhause und weiß, was da abgeht. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und viel Spaß. - Jordi Platz 3 Super-Katze Madame Curie von Birgit Loes Hallo zusammen, darf ich mich vorstellen: Mein Name ist Madame Curie.

Ich verdanke der Katzenhilfe mein Leben… Das ist schon lange her, 2007 im Sommer war das. Ich irrte in Untertürkheim umher. Heiß war es, kaum was zu trinken gab es, und dann war ich auch noch schwer krank. Frauengeschichten, würdet Ihr Menschen sagen, Wasser in der Gebärmutter, meinte der Tierarzt. Zu ihm brachte mich die Katzenhilfe, nachdem ich eingefangen worden war. Er hat mich ganz schnell operiert und dann lag ich da, total abgemagert und fix und fertig. Nicht mal 2 kg soll ich mehr gewogen haben. Und in dem Zustand sahen mich meine beiden Dosis. Sie waren auf der Suche nach einer verträglichen Katze, damit der Erstkater

nicht so allein sei. Ich weiß ja nicht mehr viel davon, mir ging es einfach zu dreckig. Jedenfalls hatten die beiden Mitleid mit mir, nahmen mich mit nach Hause und brachten mich in ein Zimmer. Schön war es da. Ruhig, kühl, aber nicht zu kalt, und zu Essen und Trinken, soviel ich brauchte. In der ersten Zeit habe ich ganz viel geschlafen. Ab und an kam eine der beiden herein, hat sich ruhig zu mir gesetzt, ein wenig mit mir geredet oder gelesen und mich hin und wieder gestreichelt. Nach zwei Wochen ging es mir dann langsam besser. Da haben sie die Zimmertür aufgemacht und ich konnte den Hausherrn, einen graugetigerten Jungspund von gerade mal einem Jahr, kennenlernen. Er war überhaupt nicht begeistert davon, sein Haus mit mir teilen zu müssen, aber da ich eine so ruhige Katze bin, hat er sich mit mir arrangiert. Wie alt ich bin? Eine Geburtsurkunde gibt es bei uns Feld, Wald- und Wiesenkatzen ja nicht, aber der Tierarzt der Katzenhilfe ist ein wahrer Gentleman und meinte liebevoll, ich sei nur wenige Jahre älter wie der 2006 geborene Erstkater. Als meine Dosis später in den Impfausweis geguckt haben, haben sie leise vor sich hin geschmunzelt, da stand nämlich dann 2003. Psst, ganz im Vertrauen, ich glaube, in Wirklichkeit war es noch ein wenig früher, aber das muss ich ja niemandem verraten, oder? Nun ja, man ist eben so alt, wie man sich fühlt, und zurzeit fühle ich mich blendend. Am Anfang haben sich meine Dosis mit mir doch ein wenig schwergetan. Schließlich waren sie ein tobendes Energiebündel von Kater gewöhnt, das bei jeder Gelegenheit maunzt oder schnurrt. Mir hat meine Mutter beigebracht, nur eine ruhige Katze ist eine liebe Katze, und je weniger man von dir hört und sieht, umso besser. Mit dieser Devise war ich bisher am besten durchs Leben gekommen. Ich hatte keine Angst vor euch Menschen, aber vieles an euch war mir sehr suspekt. Nun bin ich eine wohlerzogene Katze und weiß, was sich gehört, dass man also weder faucht noch seine Krallen be-

nutzt oder gar beißt. Der Wahlspruch meiner Mutter für den Umgang mit unangenehmen Dingen lautete: Schließe die Augen und denke an England. So habe ich mich dann auch verhalten. Auf der einen Seite des Sofas stand ein leeres Körbchen, das war ab sofort meines und ansonsten fiel ich kaum auf. Wenn nur die Sache mit dem Streicheln nicht gewesen wäre. Menschen streicheln doch so gern. Also schloss ich die Augen, blieb stocksteif sitzen und dachte an das Motto meiner Mutter… und… es ging vorüber. Nur Spaß hat es keinem von uns gemacht, weder den Menschen noch mir. Bis sie irgendwann so eine Bürste mit so harten Metallstiften in die Hand nahmen und damit vorsichtig durch mein Fell striegelten. Das war… angenehm. Und als sie damit von meiner Kehle meine Brust herunterstrichen, war das noch viel angenehmer… unbeschreiblich… Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass das Kraulen mit der Hand genauso angenehm sein kann, und inzwischen fordere ich meine Streicheleinheiten regelrecht ein. Ab und zu dürfen sie sogar mein Bäuchle durchwuscheln. Aber auf den Schoß der Menschen komme ich nicht, frau hat ja ihre Prinzipien! Nun ja, eine klitzekleine Ausnahme gibt es: Ich liebe Kaffee. Und wenn meine Dosi morgens mit ihrer Kaffeetasse da sitzt und ich nicht widerstehen kann, dann stelle ich schon mal auffordernd meine beiden Vorderpfötchen – aber nur die, mehr kommt nicht in Frage! – auf ihre Oberschenkel und fordere meinen Anteil. Sie sagt mir dann immer, dass das völlig ungesund sei, und dann tunkt sie einen Finger in die Tasse und lässt mich einen Tropfen von ihrem Finger abschlecken. Ich bin ja eher der Meinung, das hält mich jung und fit, schließlich rase ich inzwischen durchs ganze Haus wie ein junger Hüpfer. Aber sie lässt sich da nicht soo überzeugen. Schade eigentlich. Eines bin ich mir aber sicher: Ich habe mich ganz tief in das Herz meiner Zweibeiner geschmuggelt und sie halten mich für die tollste Katze der Welt.

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Sichern Sie die Zukunft der Katzenhilfe Stuttgart e.V.

Gewinner-Bilder Kleine Künstler waren aufgerufen, ihre Lieblingskatze zu malen. Unsere Fachjury war begeistert über die vielen tollen Ergebnisse.

Ihr Vermächtnis für die Katzenhilfe Stuttgart e.V. Ihre Spenden helfen uns Katzen zu helfen. Ohne die Hilfe privater Spender (auch testamentarisch) könnte die Katzenhilfe Stuttgart e.V. keinen Tierschutz leisten. Es gibt viele Möglichkeiten der Katzenhilfe Stuttgart zu helfen. Eine Möglichkeit ist ein Vermächtnis.

siert der Staat kräftig mit.

Das Vermächtnis Zusätzlich zum Testament oder einem Erbvertrag können Sie ein Vermächtnis aufsetzen. Damit hinterlassen Sie einer Person oder einer Organisation nicht Ihr gesamtes Erbe, sondern ein Gut oder einen Geldbetrag. Als gemeinnützige Organisation sind wird von der Erbschafts- und Schenkungssteuer befreit und können die Beträge ohne Abzug dem Tierschutz zuführen.

Testament

Ihr letzter Wille

Ein Testament gibt Ihnen die Möglichkeit festzulegen, wer Ihren Nachlass bekommen soll. Sie haben damit die Möglichkeit, auch ihre ideellen Werte weiterzugeben.

Jährlich werden in Deutschland über 200 Mrd. Euro vererbt. In den wenigsten Erbfällen existiert ein Testament. Die meisten Erbregelungen gelten rechtlich und steuerlich als bedenklich.

Mia-Christin Bross belegte mit ihrer phantasievollen Montage Platz 1 in der Alterklasse 4-6 Jahre.

Ein großer Teil aller handschriftlichen Testamente werfen Probleme auf. Bei den meisten Testamenten werden steuerliche Aspekte nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. Viele eigenhändige Testamente werden von den Erben angefochten. Tipp: lassen Sie Ihr Testament notariell beurkunden. Besser früher an später denken Sie können bereits heute alles in Ihrem Sinne regeln. Der Familienfrieden bleibt erhalten. Sie können steuerliche Freibeträge sinnvoll nutzen. Mit entsprechenden Vollmachten erlangen Sie Rechtssicherheit.

Tipp: Lassen Sie Ihr Testament von einem Juristen prüfen. So können Formfehler erkannt und verhindert werden. Die Stiftung und die Zustiftung Sie haben auch die Möglichkeit, Stiftungen zu begünstigen bzw. eine Stiftung einzurichten. Die Erträge der Stiftung werden einem wohltätigen Zweck zugeführt. Spenden und Zustiftungen sind möglich. Für Spenden werden Spendenbescheinigungen ausgestellt. Spenden werden zeitnah weitergeleitet. Zustiftungen erhöhen den Vermögensstock der Stiftung. Eine Stiftung, die die Katzenhilfe Stuttgart unterstützt ist die Andexser Tierstiftung. Diese Stiftung stellt der Katzenhilfe Stuttgart e.V. ihre Erträge zur Verfügung. Spenden und Zustiftungen können auf das Konto 7448800786 bei der BW-Bank Stuttgart (60050101) einbezahlt werden. Kommen Sie auf uns zu.

Bei den 7-9jährigen machten die „Katzensocken“ von Josefine Mack das Rennen.

Auf der Mauer auf der Lauer: Das Siegerbild von Dorina Franke, Altersklasse 10-13 Jahre. 12

Harald Salefsky

Wir haben in Deutschland ein sogenanntes Verwandtschaftserbrecht. Es wird von oben nach unten vererbt. Wenn keine Erben vorhanden sind, erbt der Staat! Erben der dritten Ordnung haben nur noch einen steuerlichen Freibetrag in Höhe von 20.000 Euro. Darüber hinaus kas-

Harald Salefsky ist Mitglied des Verwaltungsrates sowie des Facebook-Teams der Katzenhilfe und unterstützt den Verein regelmäßig bei Veranstaltungen und auf Ständen.

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Hilfe – meine Katze ist verschwunden! Was soll ich tun?

Wir bekommen oft Hilferufe von Leuten, die ihre Katze vermissen. Nicht selten sind darunter Leute, die nicht wissen, was sie in dieser Situation tun sollen. Deshalb versuchen wir hier ein paar Tipps zu geben und vor allem darüber aufzuklären, dass jede Katze gekennzeichnet UND registriert werden muss. Und hierbei spielt es keine Rolle, ob Ihr Tier Freigang genießt oder reine Wohnungskatze ist. Es ist kein Katzenbesitzer vor dem Verlust seines Lieblings gefeit. Wie wichtig es ist, auch Wohnungskatzen zu kennzeichnen, zeigt folgendes Beispiel: Bei der Katzenhilfe ging der Anruf einer Frau ein, deren Wohnungskatze entwischt ist. Leider weder tätowiert noch gechipt. Wir gaben ihr Suchtipps und stellten die Vermisstenanzeige auf unsere Homepage. Nach einem Monat meldete die Frau sich wieder um uns freudig mitzuteilen, dass ihre Katze wieder da ist. Sie erzählte uns, wie sie ihre Katze wiederbekommen hat: Ein paar Tage, nachdem sie verschwunden war, wurde sie im Tierheim abgegeben. Wie gesagt, die Katze war nicht tätowiert oder gechipt. Nach etwa 3 Wochen stattete die Dame dem Tierheim einen persönlichen Besuch ab und entdeckte dort ihre Katze. Nur dadurch, dass die Besitzerin nicht aufgegeben und weiter gesucht hat, hat sie ihre Katze zurückbekommen. Jedoch hätte der Katze der Aufenthalt im Tierheim erspart werden können, wäre sie gekennzeichnet gewesen, so dass man hätte versuchen können, den Besitzer zu ermitteln. Leider machen nicht alle Tierärzte darauf aufmerksam, wie wichtig eine Kennzeichnung ist. Daher: Nehmen Sie sich die Geschichte zu Herzen und seien Sie so verantwortungsbewusst, beim nächsten Tierarztbesuch einen Termin zur Kennzeichnung auszumachen. Es werden hierfür zwei Methoden unterschieden: 14

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1. Mikrochip: Sehr einfach ist die Injizierung eines winzigen Mikrochips (der ungefähr die Größe eines Reiskorns hat) unter die Haut. Das ist nicht mehr als ein Nadelpieks und für das Tier schmerzfrei, so dass keine Narkose notwendig ist. Wenn kein operativer Eingriff ansteht, ist dies die Methode erster Wahl und empfiehlt sich für erwachsene Katzen, die bereits kastriert sind. So ist immer eine nachträgliche Kennzeichnung möglich. Kosten hierfür: ca. 25 Euro (von Tierarzt zu Tierarzt und Region zu Region unterschiedlich) 2. Tätowierung: Unter Narkose wird in beide Ohren eine Nummer tätowiert. Rechts ist der Buchstabe des Tierarztes und dessen chronologische Nr., links der Buchstabe für die Stadt und das Jahr der Tätowierung. Diese Methode empfiehlt sich für junge Katzen, bei denen die Kastration noch bevor steht. Man muss mit einem Betrag von ca. 15 Euro rechnen. Beide Methoden haben ihre Nachteile, so dass die Kombination von beiden Methoden diese aufhebt. Nachteil der Tätowierung ist, dass sie mit den Jahren unleserlich wird und nicht mehr nachvollzogen werden kann, wohin die Katze gehört. Jedoch ist ein Chip nicht sichtbar, so dass nicht sofort für jeden erkennbar ist, dass dieses Tier jemandem gehört. Hierbei sei noch erwähnt, dass auch nicht alle tätowierten Tiere einem Besitzer zuzuordnen sind. Mit der Kennzeichnung alleine ist es jedoch noch nicht getan. Viele Leute glauben, dass dies ausreicht, aber die Täto-Nr. oder die Chip-Nr. muss registriert werden. Dies kann man bei Tasso (mehr Infos unter www.tasso. net) machen oder dem deutschen Haustierregister (mehr Infos unter www.registrier-dein-tier.de) und das ist völlig kostenlos. Die Registrierung ist online durchführbar und schneller. Auf herkömmlichen Weg per Post oder Fax ist eine Registrierung auch weiterhin möglich. Wenn Sie dies beachten, sind Sie gut

gerüstet, falls der schreckliche Fall eintritt, dass die Katze verschwindet. Man kann versuchen, den Fall zu vermeiden, indem die Katze kastriert werden sollte (das Verschwinden ist nicht der einzige Grund, wie wir immer noch jeden Sommer feststellen müssen). Unkastrierte Katze haben ein größeren Streunerdrang. Achten Sie in der Eingewöhnungszeit auch besonders darauf, keine Türen und Fenster offen stehen zu lassen. Wenn die Katze neu in den Haushalt kommt, lassen Sie sie nicht nach einer Woche heraus. Eine Eingewöhnungszeit von mind. 4-6 Wochen muss sein. Bei Wohnungskatzen: Vernetzen Sie unbedingt Ihren Balkon. Ein unvernetzter Balkon stellt vor allem für junge, übermütige Katzen eine große Gefahrenquelle dar. Suchtipps:

• Wenn Sie ganz sicher sind, dass sich die Katze nicht irgendwo in der Wohnung ein Versteck gesucht hat, dann ist der erste Schritt, TASSO zu informieren. • Auf die Suche begeben, und zwar zu „Katzenzeiten“, also in den frühen, sehr späten Stunden oder nachts. Da ist es ruhiger und die Wahrscheinlichkeit höher, ein verschrecktes Tier zu finden, außerdem sind in dieser Zeit die Katzen aktiver. Rufen Sie die Katze und warten sie auf Antwort, bevor Sie weitergehen. Vergrößern Sie mit der Zeit den Suchradius. • Informieren Sie die Nachbarschaft. Bitten Sie Ihre Nachbarn einen Blick in Gartenhäuser, Kellern, Garagen usw. werfen zu dürfen. Am besten ist es, wenn Sie bei dieser Kontrolle dabei sind, da verängstigte Tiere sich bei fremden Leuten eher

zurückziehen, als mit Antwort zu reagieren. Schauen Sie auch in ungesicherten Regentonnen, Teichen oder Swimming-Pools. Versuchen Sie herauszufinden, ob die Nachbarn in Urlaub gefahren sind und versehentlich Ihre Katze eingesperrt haben (das kommt sehr häufig vor). Versuchen Sie herauszufinden, ob Handwerker in der Nachbarschaft tätig waren und Ihre Katze, neugierig wie sie ist, unbemerkt mitgefahren ist. • Hängen Sie in Ihrer Umgebung an Zaunpfählen, Laternenmasten, Haltestellen usw. Suchzettel auf (TASSO hat eigene Suchzettel und wird bei einer Vermisstenmeldung Ihnen diese schicken). Wichtig wäre es auch in der Nähe von Schulen, da es doch mal vorkommen kann, dass Kinder unbedacht eine zutrauliche Katze mitnehmen. Auf dem Suchzettel sollte unbedingt ein „aussagekräftiges“ (also wo die Katze gut erkennbar ist, vielleicht auch mit ihren besonderen Merkmalen) Foto zu sehen sein. Eine Beschreibung der Katze, Tag des Verschwindens, unbedingt die Täto-Nr., sowie Ihre Straße, Ihren Namen und ihre Telefonnr. Kontrollieren Sie auch in regelmäßigen Abständen, ob die Zettel noch hängen, und schreiben Sie evtl. darauf, dass Sie diesen nach einer gewissen Zeit selbst wieder abhängen. • Wenn kürzlich ein Umzug stattfand, suchen Sie auch am alten Wohnort und hängen dort Zettel auf. • Sprechen Sie auch Postboten, Zeitungsausträger, Müllmänner, Gassigeher (es

kommt immer wieder vor, dass Hunde eine verletzte Katze finden) und alle Leute an, die viel herumkommen und evtl. etwas gesehen haben. • Informieren Sie Tierärzte, das Tierheim und die Katzenhilfe Stuttgart. Telefonisch können Sie dies bei der Katzenhilfe unter den Telefonnr. 0711 /73 38 71 oder 636 66 04. Die Katzenhilfe hat viele Futterstellen. Wenn dort ein neues Tier gesichtet wird, das zutraulich ist, fällt das auf. Außerdem hat die Katzenhilfe eine eigene Rubrik auf ihrer Homepage (email an [email protected]), so dass jeder, der eine Katze findet, sehen kann, ob diese unter den Gesuchten ist. • Fragen Sie bei Polizei, der Straßenmeisterei und dem Tiernotdienst an, ob ein verletztes oder totes Tier gefunden wurde. Wenn letzteres der Fall ist, ist dies zwar sehr schlimm, aber besser man hat endlich Gewissheit statt endloser Sorge. Deshalb: Schauen Sie nicht weg, wenn Sie ein totes Tier finden und denken, da kann man eh nichts mehr tun. Das ist falsch: Sie helfen damit, dass jemand anderes, der sein Tier vermisst, Gewissheit bekommt. • Geben Sie eine Anzeige im Wochenblatt auf, so erreichen Sie auch noch Menschen, die nicht in Ihrer unmittelbaren Umgebung sind. Da Katzen manchmal auf Wanderschaft sind, können sie an einem ganz anderen Ort als dem Verlustort auftauchen.

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• Speziell bei Wohnungskatzen, die vom Balkon gefallen sind, ist es wichtig, eine Futterstelle einzurichten und das Tier an den Ort zu binden. Katzen stehen meistens unter Schock und verstecken sich und lassen noch nicht mal vertraute Personen an sich heran. Falls letzteres der Fall ist, ist es wichtig sich eine Katzenfalle auszuleihen (gibt es bei der Katzenhilfe gegen eine Leihgebühr). • Wenn der glückliche Fall eingetreten ist, dass Ihre Katze wieder da ist (und dies kann auch noch nach Monaten der Fall sein, also nicht aufgeben), geben Sie bei den Organisationen, bei den Sie Ihr Tier vermisst gemeldet haben, Bescheid. Sie helfen damit Karteileichen zu beseitigen. • Und noch zum Schluss: Halten Sie auch immer die Augen auf, wenn Ihnen eine unbekannte Katze in Ihrer Nachbarschaft begegnet. Es kam schon vor, dass Leute dachten, die gehört jemandem, der neu dazugezogen ist, dabei handelte es sich um eine vermisste Katze. Melden Sie der Katzenhilfe Fälle von Katzen, die regelmäßig bei Ihnen zum Fressen vorbeischauen und Sie wissen, dass die Katze nicht zu Nachbarn gehört.

Kerstin Bergmann

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Die Drei von der Tankstelle Aus dem Tagebuch einer Katzenfängerin 1. Tag: Denn sie wissen nicht was sie tun Die Katzenhilfe wurde gerufen, um eine Mutterkatze mit ihren zwei Kleinen auf einem Autobahnrasthof einzufangen. Vom Himmel gefallen sind die – noch dazu in der Ferienzeit – wohl eher nicht. Wir erkunden das Gelände inklusive Wald hinter dem Rastplatz. Die Drei von der Tankstelle sind nicht zu sehen. Wir stellen Futter in eine Lebendfalle, ohne diese „scharfzumachen“. Erstmal anfüttern. Es regnet. 2. Tag: Warte bis es dunkel ist Die Kollegin sieht mittags nach dem Rechten, ich mache mich nach der Arbeit auf den Weg. Es ist dunkel und ich betrete den Hinterhof des Rasthofs. Ich lausche kurz dem lieblichen Summen der Kühlanlage und dem idyllischen Rauschen der Autobahn. Doch was ist das? Unser Rastpausensnack scheint anzukommen – ich erwische zwei Miezen auf frischer Tat beim Verputzen des Futters. Meine fürchterliche Erscheinung schlägt sie in die Flucht. Wahrscheinlich halten sie mich auf Grund der Stirnlampe für einen Zyklopen. Genau konnte ich sie nicht sehen, aber zumindest wissen wir nun, dass es sich nicht um Babykatzen handelt, sondern um mindestens mehrere Monate alte Tiere. Ich fülle das Futter auf und erliege fast einem Herzkasper, als die Rasthofleiterin mir auf die Schulter tippt. Die nette Dame wollte in der Raucherpause kurz nach dem Futterplatz sehen. 3. Tag: Der große Bluff Meine Mitstreiterin war mittags da und hat den Selbstauslöser der Falle scharfgestellt. Vielleicht haben wir heute schon Erfolg. Als ich abends ankomme, bin ich Zeuge eines Wunders: Der Futternapf ist leer, ebenso wie die Falle. Das müssen Katzen mit Flügeln sein. Ich fülle nach, mache einen Spaziergang in der erfrischenden, 16

abgasgeschwängerten Luft und warte anschließend im Auto auf meine Kollegin. Gemeinsam checken wir erneut die Falle. Das gleiche Spiel: Das Futter ist weg, die Falle leer. Leider müssen wir feststellen, dass die Falle nur schwer auslöst. Sofern wir also nicht vorhaben, Elefanten zu fangen, muss eine neue Falle her. Die Kollegin führt mehrere Telefonate und organisiert eine für den nächsten Tag. Es ist kalt. 4. Tag: Manche mögen´s heiß Damit mein Zähneklappern nicht die Katzen abschreckt, habe ich mich im dunklen Michelinmännchen-Look angezogen. Miss Germany wird man in der Aufmachung sicher nicht, aber es traut sich auch keiner, einen zu überfallen. Wir tauschen am Abend die Falle aus und legen einen besonderen Leckerbissen hinein. Die Rasthofleiterin erschrickt sich fast zu Tode, als sie beim Wegbringen des Mülls auf uns stößt. Nun heißt es: Warten auf das Heruntersausen der Fall(en)tür. Ein Geräusch! Nein, nur eine Tür. Warten. Wieder ein Klappern! Ein Mitarbeiter leert einen Mülleimer. Warten. Dann taucht eine der Katzen aus dem Nichts auf und verschwindet wieder. Lärm – jetzt aber! Nur eine Autotür. Leider warten wir vergebens. Wir brechen ab, „entschärfen“ die Falle und hoffen, dass der Hunger morgen größer ist. 5. Tag: Das Fenster zum Hof Als wir abends beim Rasthof eintreffen, ist das Futter unberührt. Wie kann das sein? Kehren die „Rastkatzen“ woanders ein? Wir fahren schwere Geschütze auf und bieten ein opulentes Büffet in der Falle an: Schinken, Leberwurst und Sardinen. Wieder machen wir die Falle scharf, setzen uns ins Auto und warten. Unser Blick schweift auf den Parkplatz. Wir beobachten von weitem unzählige Wildpinkler, die sich ins Gebüsch schlagen, und wundern uns, dass dort überhaupt noch etwas wächst. Wir liegen auch diesmal umsonst auf der Lauer.

6. Tag: Rat mal, wer zum Essen kommt Die Kollegin und ich gehen unserer täglichen Abendbeschäftigung nach, die Falle ist präpariert. Nach einer Weile sehe ich etwas Graues unter einem Tor durchhuschen. Bitte, hab´ Hunger! Und da hören wir das erlösende „Klapp“. Der Adrenalinspiegel steigt. Wir nähern uns mit der Umladebox und sehen im Lampenschein die großen Augen eines grauen Kätzchens. Ich halte die Box an die Falle, meine Mitstreiterin öffnet die Klappen. Jetzt bloß seitlich keinen Spalt offen lassen und die Finger nicht durchs Gitter strecken. Mit einem Satz ist die Kleine in der Box – Klappe zu und ab ins Auto. Wir können unser Glück kaum fassen, als es schon wieder klappert: Eine kleine, grauweiße Süße randaliert in der Falle! Auch diese wird umgeladen. Nur die Mutter(?) macht es uns nicht so einfach und lässt sich nicht blicken. Die Kollegin macht sich auf den Weg zum Tierarzt. Trotz der Kälte ist mir warm ums Herz. 7. Tag: Eine Dame verschwindet Heute reicht es mir zeitlich nicht für mein allabendliches Ritual. Meine Mitstreiterin legt sich trotzdem auf die Lauer, beflügelt vom gestrigen Erfolg. Die zwei bereits gefangenen Miezen haben sich beim Tierarzt als bildhübsche und kerngesunde Kater von ca. drei Monaten herausgestellt. Sie sind relativ zutraulich. Die vermeintliche Katzenmutter taucht tatsächlich auf, und meine Kollegin hofft auf ein schnelles Ende der Fangaktion. Aber zu früh gefreut: Die Katze holt sich etwas Futter aus der Falle, ohne diese auszulösen. Raffiniertes Biest. Also steht unser Date für den nächsten Tag. 8. Tag: Spion in Spitzenhöschen Fast hatte ich es vermisst, mich wie ein Verbrecher zu fühlen: Wie in Vorbereitung eines gut geplanten Einbruchs ziehe ich mich um und verlade das notwendige Equipment

ins Auto. Vor Ort schleichen wir möglichst unauffällig herum. Etwas Futter vom Vortag wurde gefressen. Also starten wir einen neuen Fangversuch. Beim Warten im Auto beobachten wir eine verdächtige Müllaktion, aber die Ahndung etwaiger Müllverklappungsdelikte steht heute nicht auf unserem Programm. So konzentrieren wir uns auf unsere Mission. Ein Rasthofmitarbeiter täuscht uns arglistig mit dem geräuschvollen Herunterklappen eines Mülleimerdeckels – Mist, wieder nicht die Tür der Falle. Dabei haben wir heute Leberwurst und Schinken im Angebot. Wer kann da widerstehen? Offensichtlich unser „Objekt der Begierde“, denn die Mieze taucht nicht auf. Es wird glatt. 9. Tag: Spiel mir das Lied vom Tod Auf ein Neues: Wir stellen die Falle scharf und warten im Auto. Dieses Mal bin ich noch besser vorbereitet und habe mir eine Brezel mitgenommen. Nicht dass ich wieder in Versuchung komme, die Köder-Leberwurst aufzuessen. Mieze scheint dagegen keinen Hunger zu haben. Dass das Futter vom Vortag nicht angerührt ist, wundert mich zwar nicht, denn mit dem Eisklumpen hätte man jemanden erschlagen können. Aber auch heute lässt sich die Katze nicht blicken. Ein Rasthofmitarbeiter erzählt fröhlich beim Müll-Wegbringen, dass hier immer was los sei. Einmal wären Pferde aus dem Wald aufgetaucht, und vor einigen Tagen sei einer auf dem Rastplatz gestorben. Er habe die Schnapsleiche selbst gefunden, ganz in unserer Nähe. Mich fröstelt, und wir gehen dann mal heim. 10. Tag: Was diese Frau so alles treibt Die Fang-Vorbereitungen sind getroffen. Ich bin allein und es herrscht gespenstische Stille: Kein Rasthofmitarbeiter, der Mülltüten durch die Gegend trägt, und meine Mitstreiterin verspätet sich auf Grund der Straßensituation. Ob ich mir demnächst ein Pfefferspray besorge? Die Kollegin trifft ein, und wir hoffen, der Hunger treibt Katze Nr. 3 in die Falle. Das

gestern dagelassene Trockenfutter ist unberührt. Irgendwas muss sie doch fressen. Wir warten. Gut, dass es vor Ort Toiletten gibt. Langsam habe ich eine schöne Sammlung an Rasthof-WC-Wertbons beieinander. Bekannte haben mich schon gefragt, ob ich eine Aufwandsentschädigung von der Katzenhilfe bekomme, was mir ein müdes Lächeln entlockt hat. Ich stelle mir den Gesichtsausdruck des Vereins-Kassierers vor, wenn ich mir die Klokosten erstatten lassen möchte. Wir geben für heute auf und entschärfen die Falle. 11. Tag: Der Unsichtbare Dritte Was habe ich eigentlich vor der Fangaktion um diese Zeit nach Feierabend gemacht? Im Licht meiner Lampe stelle ich erfreut fest, dass das Trockenfutter von gestern gefressen wurde. Die Geschmacksrichtung „Käse“ scheint anzukommen. Die vermeintliche Mutterkatze ist also noch da, auch wenn wir sie nicht zu Gesicht bekommen. Die Falle wird neu bestückt und scharfgestellt. Meine Mitstreiterin trifft ein und wir warten – doch niemand taucht auf. Ich wundere mich über meine eigene Ausdauer in dieser Sache, da mein zweiter Vorname eigentlich „Geduld“ ist – und der erste „Un“. Aber wie sieht sonst Miezes Schicksal aus – wahlweise zu verhungern, überfahren oder im Wald erschossen werden? Weiter geht´s. 12. Tag: Im Westen nichts Neues Die Kollegin hat die gute Idee, unseren Schlachtplan zu ändern: Ich stelle nachmittags, wie gewohnt, die Falle scharf und fahre nach kurzem Warten wieder heim, ohne die Falle zu entschärfen. Sie kommt spät abends zur Kontrolle. So ist die Falle über eine längere Zeitspanne aktiviert, und die milderen Temperaturen erlauben es, dass die Mieze im schlimmsten Fall ein paar Stunden darin sitzt. Ich grüße die Rasthofmitarbeiter in ihrer Raucherpause wie alte Bekannte. Bestimmt halten die uns für bekloppt,

jeden Tag hierherzukommen. Es regnet Bindfäden – aber keine Hunde und vor allem keine einzige Katze. Wir bekommen nicht mal eine Schwanzspitze zu sehen. Ob wir überhaupt noch Aussichten auf Erfolg haben? 13. Tag: Verdammt in alle Ewigkeit Heute gehen wir wie am Vortag vor: Ich treffe am Abend ein, um die Falle scharfzustellen. Dabei stelle ich fest, dass das Futter vom Vortag nicht gefressen wurde. Als ich den Selbstauslöser einstellen will, bemerke ich, dass die Klappe nicht mehr mit dem Trittbrett in der Falle verbunden ist, so dass sie nicht auslösen kann. So kann das ja nix werden. Handelt es sich bei der Mieze um ein besonders ausgebufftes Exemplar, das Fallen manipulieren kann? In der Dunkelheit und mit meinen klammen Fingern kann ich die Falle leider nicht reparieren. Also informiere ich meine Kollegin, die eine neue Falle organisieren will. 14. Tag: Nachtwache Heute abend kann ich mich statt meinem neuen Hobby „Katzenphantomjagd“ mal wieder meinem Sozialleben widmen. In Gedanken bin ich aber bei meiner Kollegin und der Katze, die allein da draußen sind. Meine Mitstreiterin hat eine neue Falle besorgt und mittags aktiviert. Abends fährt sie nochmal hin und wartet – vergebens. Mieze, wie lange willst du uns noch auf die Folter spannen? Die Kollegin, die im Gegensatz zu mir einen weiten Anfahrtsweg hat, ist wieder viele Kilometer umsonst gefahren. Sie hat bereits stolze 1000km im Rahmen der Fangaktion mit ihrem Auto zurückgelegt. Ob das wohl bei der Steuererklärung unter die Pendlerpauschale fällt? 15. Tag: Endstation Sehnsucht Wir starten den vorerst letzten Versuch, die noch herumstreundende Mutterkatze(?) einzufangen. Es tut sich nichts, also fahre ich frustriert wieder heim. Meine Mitstreiterin trifft spät am Abend ein und findet 17

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Keine Angst vor wilden Tieren die Falle leer vor. Sie will gerade aufgeben, als sie das sehnsüchtig erwartete „Klapp“ hört. Kann es wirklich sein...? Tatsächlich sitzt die letzte der „Drei von der Tankstelle“ in der Falle, und der Größe nach ist es die Mutterkatze. Überglücklich packt sie die nicht sehr erfreute Katze ein und fährt Richtung Tierarzt. Noch weiß die Samtpfote nicht, dass es der Weg in eine bessere Zukunft ist.

Der weiß-graugetigerte Jagger macht es seinen Adoptiveltern nicht leicht – ein wilder Rocker eben. Die ersten vier Wochen verbrachte er in

Epilog - Was wurde aus den „Rastkatzen“?

„Rastkatze“ Hilde

Große Freiheit Nr. 7 Die Mutter der jungen Kater, die Micky und Jagger getauft wurden, machte von Anfang an deutlich, dass sie die Nähe zum Menschen nicht schätzt. Schnell hatte sie beim Tierarzt den Spitznamen „Wilde Hilde“ weg. Somit gestaltete sich die Suche nach einem weniger verkehrsgünstigen Plätzchen schwierig. Man beschloss, ihr nach der Kastration die Freiheit zurückzugeben. Sie hatte das Riesenglück, auf einem Bauernhof unterzukommen, wo man sich gut um seine Katzen kümmert. Die Leute brachten die Geduld auf, Hilde einige Wochen zur Eingewöhnung in einem Stall einzusperren. Als das Wetter zu schön und die Blicke der Mieze nach draußen zu sehnsüchtig wurden, durfte sie raus. Die schlaue Hilde hat begriffen, dass es ihr hier gut geht und kommt regelmäßig zum Fressen. Ihre Menschen dürfen sie zwar nicht anfassen, freuen sich aber, wenn sie zufrieden in der Sonne sitzt. Leoparden küsst man nicht

Rastplatzkaterle Micky und Jagger in der Katzenhilfe-Auffangstation

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verschiedenen Verstecken und ließ die Besitzer verzweifeln. Die bereits vorhandene Katze, die Jagger beibringen sollte, wie schön ein Leben in menschlicher Obhut sein kann, ver-

Jagger und sein Groupie Lena

starb leider kurz danach. Daraufhin holten sie die kleine Lena von der Katzenhilfe zu sich, die Jagger aufblühen

Ist das Leben nicht schön? Bei Tiger Mickys Adoptivmama war es Liebe auf den ersten Blick. Dafür nahm sie auch schmerzende Knochen und Kratzer in Kauf: Die ersten zwei Wochen verbrachte sie in der Horizontalen im Bad, wo der scheue Micky eingesperrt war. Er ließ sich auf das eine oder andere Spiel ein, und irgendwann entfleuchte ihm ein zartes Schnurren bei der Zwangsbeschmusung. Nach dieser „anstrengenden, aber schönen Zeit“ durfte er den Rest der Wohnung und die Erstkatze kennen lernen und wurde immer zutraulicher. Sein Frauchen freute sich über jeden kleinen Entwicklungsschritt, und heute verteilt Micky Küsschen und schläft im Bett. Der Schmusekater hat sogar gelernt, die Katzenklappe nach draußen zu benutzen, nachdem seine „Mama“ ihn ein paarmal zur Übung durchgeschoben hat. Und wenn Micky sie mit seinen großen, grasgrünen Augen anschaut, geht ihr Herz ganz weit auf. Bianca Clausnitzer

Micky tiefenentspannt

ließ. Die Mieze wird von ihrem „großen Bruder“ umarmt und geküsst, während er Menschen gegenüber immer noch misstrauisch ist. Dennoch hat er sich gut eingelebt und holt beim Fressen alles Versäumte nach. Der „Jagger vom Neckar“, wie Herrchen ihn nennt, ist inzwischen auf das Doppelte angewachsen. Bis er volles Vertrauen fasst, fließt wahrscheinlich noch viel Wasser den Neckar hinab, aber Herrchen und Frauchen geben ihm die Zeit, die er braucht.

Bianca Clausnitzer ist Schriftführerin der Katzenhilfe. Sie arbeitet an Publikationen des Vereins mit und unterstützt dessen praktische Arbeit durch Mithilfe bei Fangaktionen.

Viele scheue Katzen warten bei der Katzenhilfe Stuttgart auf ihre Vermittlung. Doch was sind eigentlich „scheue Katzen“? Bei dem Begriff denken einige an Samtpfoten, die erst nach zwei Tagen auf den Schoß kommen. Doch wir sprechen hier von Tieren, die meist draußen eingefangen wurden und große Angst oder gar Panik vor dem Menschen haben. Kaum zu glauben, dass aus Katzen, die jede Annäherung an ihre Box mit Fauchen, Spucken und Schlagen beantworten, wahre Schmusetiger werden können. Doch bis dahin ist es ein anstrengender und oft langer Weg. Um auf die Frage zurückzukommen: Es sind besondere Katzen für besondere Menschen. Katze? Welche Katze? Wer den Schritt wagt, ein solches Tier aufzunehmen, ist sich dessen in der ersten Zeit möglicherweise nicht mehr so sicher: Es kann passieren, dass von der Katze keine Schwanzspitze zu sehen ist, und sich ihre Anwesenheit lediglich durch das Verschwinden von Futter und die Benutzung der Katzentoilette nachts bemerkbar macht. Um sie nicht mit einem großen Platzangebot zu überfordern, bietet es sich an, sie in einem übersichtlichen Raum mit wenigen Versteckmöglichkeiten unterzubringen. Es gilt: Umso scheuer die Katze, desto weniger Platz sollte sie zur Verfügung haben. Gern wird das Badezimmer gewählt, in dem der Transportkorb und das Katzenklo deponiert werden. Noch ein Tipp: Räumen Sie Parfümflakons und andere empfindliche Gegenstände außer Reichweite, sonst kann es zu einem wahren „Dufterlebnis“ kommen. Mutige und geduldige Besitzer lassen ihren Neuzugang gleich frei in der Wohnung laufen. Keinesfalls dürfen Fenster oder Balkontüren geöffnet werden, wenn sich die Samtpfote im Raum befindet, außer diese sind mit einem Katzennetz gut abgesichert. Gerade bei scheuen Katzen müssen Sie immer mit einem Fluchtversuch rechnen. Die erste Annäherung In den ersten Tagen braucht die Mieze

vor allen Dingen Ruhe. Es sollte sich von selbst verstehen, dass in dieser Zeit laute Geräusche möglichst zu vermeiden sind, wie z.B. das Starten der Waschmaschine in ihrem Raum. Füttern Sie am besten das Futter, das die Katze von der Pflegestelle kennt, und sprechen Sie viel mit ihr. Wenn sie keinen Appetit zeigt, haben sich auch Hühnchen und Thunfisch bewährt. Nach einigen Tagen können die ersten Spielversuche gestartet werden, z.B. mit einem Mäuschen an einer Schnur. Irgendwann sollten Sie sie mit Leckerlis zu sich herlocken, indem Sie diese auf den Boden legen oder, für Mutigere, in der Hand anbieten. Nach zirka einer Woche beginnt der schwierigste Teil: Berühren Sie die Katze sanft mit einem langen Löffel oder per Hand, am besten mit einem dicken Handschuh oder Handtuch geschützt. Denn Mieze wird von Ihren Annäherungsversuchen erfahrungsgemäß erst einmal nicht begeistert sein. Wer wagt, gewinnt So soll sie lernen, dass von der Hand keine Gefahr ausgeht, und sich an den menschlichen Geruch gewöhnen. Hochnehmen sollte man sie erst später. Möglicherweise kommen Sie Freunden gegenüber in Erklärungsnot, weil der eine oder andere Kratzer Ihre Arme ziert. Damit müssen Sie leider rechnen. Idealerweise haben Sie Beistand in Form einer zutraulichen Erstkatze, die Sie ins „Gästezimmer“ begleitet. Von dieser kann sich der Neuzugang viel abschauen und er schließt sich oftmals an. Es kann drei Wochen dauern, bis Mieze um Ihre Beine streicht, oder auch Monate. Es muss auch immer mit Rückschritten gerechnet werden. Doch irgendwann werden Sie das erste zaghafte Schnurren vernehmen oder ein Köpfchen spüren, das sich an Ihre Hand schmiegt. Jeder kleine Fortschritt löst ein riesiges Glücksgefühl aus. Das Erfolgsgeheimnis Das Erfolgsgeheimnis ist also: Geduld.

Jede Katze ist anders, und selbst innerhalb eines Wurfes kann es unterschiedlich scheue Geschwister geben. Was sich anfangs wie Aggressivität äußert, ist nichts anderes ans Angst und Panik. Daran heißt es zu arbeiten. Generell gilt: Je jünger die Samtpfote, desto einfacher wird es. Auch eine gehörige Portion Mut gehört dazu, eine Katze zu zähmen, und man sollte sich viel Zeit nehmen. Doch wenn Ihnen das ehemals keifende Fellbündel irgendwann freudig entgegenkommt oder es gar entspannt auf Ihrem Schoß schnurrt, ist alle Mühe vergessen. Zum Beispiel Harry Vegetierte ohne Menschenkontakt mit 13 anderen verwilderten Katzen auf einem Fabrikgelände, wo er nicht mehr geduldet wurde. Im gestandenen Kateralter von 2 Jahren kam deshalb er als verängstigtes, fauchendes, unberührbares Bündel auf eine Dauerpflegestelle der Katzenhilfe, wo man sich geduldig an ihn heranarbeitete: Nach 2 Monaten das erste, entspannte Schnurren auf dem Sofa. Nach 6 Monaten vorsichtiger Streichelkontakt. Heute - aktives Kampfschmusen. Mit jedem neuen Beweis von Vertrauen und Zuneigung macht Harry seine Zweibeiner überglücklich, weil sie wissen, wie wertvoll es ist, das Herz einer scheuen Katze geschenkt zu bekommen. Gisela Reim

Gisela Reim ist stellvertretende Vorsitzende des Katzenhilfe-Vorstandes. Seit vielen Jahren führt sie Fangaktionen durch, ist Pflegestelle und berät am KatzenhilfeTelefon.

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Am Puls der Katzenhilfe War eines der Fangteams heute erfolgreich? Wie geht es dem kranken Katzenkind von Pflegestelle Heike? Wann findet die nächste Veranstaltung statt und was wird dort geboten? Wie kann ich selber bei der Tierschutzarbeit helfen? Die Facebook-Seite der Katzenhilfe Stuttgart ist spannender als jede Daily

Soap. Und sie ist interaktiv, denn wir stehen dort permanent im Dialog mit Katzenfans und Tierschützern aus nah und fern. Unsere Wortwolke zeigt, worüber sich unsere Fans im Verlauf eines Monats auf unserer FacebookSeite unterhalten haben – und macht Sie hoffentlich neugierig!

„Sie sind mitten unter uns“ – Streunerelend in Stuttgart Die Katzenhilfe Stuttgart entstand, weil Tierfreunde das Dahinvegetieren herrenloser Katzen mitten unter uns nicht länger mit ansehen wollten. Diese Tiere sind scheu, oft krank und vermehren sich ungebremst. Niemand fühlt sich für sie verantwortlich. Meistens fallen sie durch das Netz der klassischen Tierschutzvereine. Heute ist die Katzenhilfe Dreh- und Angelpunkt für den Schutz von Katzen im Raum Stuttgart. Unsere Ehrenamtlichen fangen und kastrieren jährlich über 400 Tiere, füttern hunderte von Streunern an Futterstellen und bewahren von privat abgegebene Samtpfoten durch Vermittlung davor, ebenfalls auf der Straße zu landen. Futter- und Tierarztkosten müssen wir ausschließlich durch private Spenden decken, denn die Stadt Stuttgart unterstützt uns mit keinem Cent. Aber: Warum muss es die Katzenhilfe eigentlich geben? Wie verwildern Hauskatzen, und wo leben die scheuen Streuner, die im alltäglichen Stadtbild meistens unsichtbar bleiben? So verwildern Hauskatzen

Besuchen Sie uns: Wir freuen uns auf Sie unter www.facebook.com/ katzenhilfe!

Ursache des Übels ist – wie so oft – menschliche Verantwortungslosigkeit. Man schafft sich ein niedliches Katzenkind an, lässt der Natur ihren Lauf und das unkastrierte Kätzchen ins Freie. Wenn es das trotz aller Gefahren, die in einer menschengeprägten Umwelt lauern, überlebt, wird es bei Eintritt der Geschlechtsreife eilig für Nachwuchs sorgen. Mit dem fühlt sich „Mensch“ dann schnell überfordert, und – es lebe die Konsummentalität! – der Wegwerfartikel Katze wird nebst Nachkommenschaft einfach irgendwo in die freie Wildbahn entsorgt. Ein großes Problem im KatzenhilfeAlltag ist, dass die Leute ihre unkastrierten Katzen ins Freie lassen. Mit 6 Monaten hat eine junge Katze noch keinen voll entwickelten Orientierungssinn, aber unter Umständen schon jede Menge „Schmetterlinge im

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Bauch“: Wenn die Hormone toben, wandert sie weit umher – verliebte Kater schaffen locker 10 Kilometer – und findet oft nicht mehr zurück. Sie vermehrt sich dann in freier Wildbahn. Das Ergebnis sind unzählige verwilderte Katzenmütter mit Babys, die uns gemeldet werden und die wir in mühsamen Nachtschichten einfangen. Das Elend verwilderter Katzen In den Katzenfamilien, die uns nicht gemeldet werden, geht ein Teil der Tiere an Hunger und Krankheit qualvoll zugrunde. Einige finden Zuflucht in Gärten, Grünanlagen, Scheunen oder Fabrikgeländen, verwildern und vermehren sich unkontrolliert weiter. Diese Tiere sind menschenscheu und nachtaktiv. Deshalb bleiben sie in der Regel „unsichtbar“ und stören das geordnete Stadtbild kaum. Leider geben sie den kommunalen Behörden damit einen willkommenen Vorwand, die Existenz eines Streunerkatzenproblems standhaft zu leugnen: „Wir sehen doch gar keine herrenlosen Katzen in unserer Stadt? Die öffentliche Ordnung ist nicht beeinträchtigt – kein Handlungsbedarf!“ Damit ist das Thema für die meisten Kommunalpolitiker bequem erledigt. Kastrationsaktionen Wie läuft eine Kastrationsaktion ab? Wird ein Rudel wilder Katzen gesichtet, richten wir vor Ort erst mal eine Futterstelle ein. Wenn sich die Tiere an unseren „Pizza-Service“ gewöhnt haben, rücken wir mit Lebendfallen an und fangen eines nach dem anderen ab. Zuerst immer die Babies, denn die würden ohne Schutz nicht überleben! Die Fangerei kann sich über Wochen hinziehen. Die Welpen machen wir auf unseren Pflegestellen handzahm und vermitteln sie in verantwortungsvolle Hände. Die erwachsenen Katzen werden kastriert, tätowiert und registriert. So kann man später sehen, dass sie kastriert sind, und sie auch gebietsweise zuordnen. Erwachsene, verwilderte Katzen lassen sich in der Regel nicht mehr zähmen. Es

ist das Beste für diese Tiere, sie in ihr Revier zurück zu bringen und sie dort weiter zu füttern und zu versorgen. Auf diese Weise betreuen wir inzwischen hunderte Katzen an Futterstellen im Raum Stuttgart. Oft müssen wir auch ausgewilderte Tiere im Stadtgebiet eingefangen: hinterm Supermarkt, auf Fabrikgeländen, in Tiefgaragen und Wohngebieten. Das ist dann ein großes Problem, denn dahin können die Katzen oft nicht mehr zurück. Man versucht, sie innerhalb des Vereins unterzubringen. Manchmal findet sich auch ein tierlieber Gartenbesitzer, der die Möglichkeit hat, scheue Katzen in seinem Gartenhaus anzugewöhnen und in seinem Garten eine Futterstelle errichtet. Das sind dann echte Glücksfälle. Vielleicht ist unter den Lesern jemand, der uns auf diese Weise helfen könnte: Bitte unbedingt melden, Kontaktadressen finden Sie auf Seite 46. Immer mal wieder werden wir gefragt, ob unsere Kastrationsaktionen nicht widernatürlich sind, und ob man dem einzelnen Tier diesen Eingriff zumuten kann. Wir fragen dann immer zurück: Glauben Sie, dass die ausgemergelte Katzenmutter, die hinterm Müllcontainer des örtlichen Supermarktes ihren zigten Wurf aufzieht, ein glückliches und artgerechtes Leben führt? Oder der unkastrierte Kater, den die ständigen Revierkämpfe so auslaugen, dass er die ersten 3 Lebensjahre meist nicht übersteht? Kastrieren und anschließendes Wiederaussetzen an Futterstellen dämmt nicht nur die Population zuverlässig ein. Es verschafft auch jedem einzelnen Tier ein ruhigeres, gesünderes und damit meist längeres Leben. Katzen, die vor der Kastration richtige Elendsgestalten waren, blühen danach an unseren Futterstellen regelrecht auf. Die Praxis belegt eindeutig: Kastrierte Katzen sind glücklicher! Warum eine Katzenschutzverordnung? Warum sind wir überzeugt, dass eine 21

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Katzenschutzverordnung her muss? Zunächst einmal, weil der Flut und dem wachsenden Elend der verwilderten Katzen weiter zuzusehen und nichts zu tun gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Dort heißt es in Artikel 1: „Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ Die laufenden Kastrationen von Katzen durch die Tierschutzvereine allein reichen einfach nicht mehr aus, um die Population einzudämmen. Die Liste der Gefahren für Tier, Mensch und Umwelt, die durch die Streunerflut entstehen, ist lang: • Zunehmende Durchseuchung sowie Qualen kranker oder verletzter Katzen • Verstöße gegen das Tierschutzgesetz durch Fütterungsverbote • Leid für nicht artgerecht lebende scheue oder verwilderte Hauskatzen • Störender Einfluss auf die Umwelt, das natürliche Gleichgewicht und die Artenvielfalt • Verstoß gegen das EU-Abkommen zum Schutz der Heimtiere • Moralische und hygienische Belästigung der Bevölkerung • Gefährdung des Straßenverkehrs • Streunende Katzen können Infektionen und Parasiten auf Menschen und Haustiere übertragen • Finanziell und emotional unzumutbare Belastung für aktive Tierschützer, die sich vergeblich um die Reduktion der Populationen bemühen • Überfüllte Tierheime und Pflegestellen in Vereinen Zur Gefahrenabwehr muss deshalb in den Verordnungen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung folgende Vorschrift verankert werden: Katzenhalter dürfen ihren Tieren nur Freigang gewähren, wenn diese kastriert und durch Tätowierung oder Chip gekennzeichnet sind. 22

Was wird besser durch eine Verordnung? Wir sind nicht weltfremd – die Katzenschutzverordnung wird das Streunerelend nicht von heute auf morgen beseitigen. Aber Katzenhalter würden endlich in die Pflicht genommen, ihre Katzen kastrieren zu lassen. Wir Tierschützer müssten nicht mehr endlose Diskussionen mit Katzenbesitzern führen, denen sowieso egal ist, ob ihre Katze Nachwuchs in die Welt setzt und was aus diesem wird. Und wir hätten wesentlich mehr Handlungsspielraum und Rechtssicherheit. Denn nach aktueller Gesetzeslage stehen wir bei unseren Kastrationsaktionen praktisch ständig „mit einem Bein im Knast“: Erwischen wir ungewollt die unkastrierte Katze eines Katzenhalters und können sie mangels Kennzeichnung nicht zuordnen, werden wir für die Kastration des Tieres im schlimmsten Fall noch haftbar gemacht: Wegen Sachbeschädigung! Auch die dauerklammen Städte und Gemeinden würden von der Katzenschutzverordnung übrigens sehr profitieren: Die Vorschrift zu erlassen, kostet keinen Cent. Sie spart aber mittelfristig sehr viel Geld, das die öffentliche Hand bisher für herrenlosen Katzen ausgeben musste. Stand der Dinge In Stuttgart rennen wir leider seit Jahren gegen die Ignoranz der amtierenden Stadtverwaltung an. Dass andere Städte schon entsprechende

Verordnungen eingeführt haben und ermutigende Erfahrungen machen, wird in Stuttgart leider nicht gesehen. Obwohl wir in zahllosen Nachtschichten fangen und kastrieren, werden wir der ungezügelten Vermehrung verwilderter Katzen kaum noch Herr. Im Raum Stuttgart werden jährlich ca. 800 Katzen ausgesetzt, die meisten unkastriert. So vegetieren inzwischen etliche Generationen kranker und hungriger Katzen auf unseren Straßen. Und die Stadt wälzt dieses Problem einfach auf uns ab! Einen privaten Verein, den sie mit keinem Cent unterstützt, und der ganz schnell weg vom Fenster ist, wenn das Spendenaufkommen privater Tierfreunde einbricht! Verantwortungsvolle, nachhaltige und weitsichtige Kommunalpolitik sieht anders aus, wenn Sie mich fragen! So bleibt uns nichts, als weiterhin zu „nerven“ und auf die Einsicht der Stadtverwaltung zu hoffen. Wir sensibilisieren die Bürger für das Problem. Wir suchen den Schulterschluss mit anderen Tierschützern wie PETA und dem Landestierschutzbund. Wir sind es den vielen herrenlosen Katzen, die unter schlimmen Bedingungen leben, einfach schuldig, weiter auf eine Katzenschutzverordnung zu pochen.

• Unterstützen Sie die Arbeit der Katzenhilfe Stuttgart. Zum Beispiel, indem Sie eine Futterstellenpatenschaft übernehmen oder einem unserer Vermittlungskandidaten ein gutes Zuhause geben. Und natürlich freuen wir uns über jede noch so kleine Geldspende! Ausführliche Infos dazu finden Sie auf den Seiten 40 bis 43.

Unsere Forderung nach einer Kastrationspflicht ist berechtigt! Kater Michi, total runtergekommen, abgemagert, riesen Abszess am Hals, trübes Auge, verfloht und unkastriert, wurde in einer Scheune gefunden. Für ihn kam unsere Hilfe leider zu spät, er hat es nicht geschafft. Wir appellieren: Kein Freilauf vor der Kastration!

• Das wichtigste, was Sie für die armen Tiere tun können, ist Hinschauen! Schließen Sie nicht die Augen, wenn eine Katze offensichtlich in Not ist. Fallen Ihnen in Ihrer Wohngegend Katzen in schlechtem Zustand auf, die offensichtlich „nirgendwo hin gehören“? Gibt es in der Nachbarschaft verantwortungslose Katzenhalter, deren unkastrierte Freigänger zur unkontrollierten Vermehrung beitragen? • Oft bekommen wir Meldungen – „Die streunt schon lange bei uns

rum und jetzt hat sie an dicka Bauch – die hat bestimmt Würmar“. Es sind meist niedliche Parasiten – nämlich Katzenbabies! • Alarmieren Sie den örtlichen Tierschutzverein und das Ordnungsamt. Und lassen Sie sich nicht von überforderten Tierschützern oder desinteressierten Verwaltungsangestellten abwimmeln. Werden Sie lästig! Und warten Sie nicht, bis aus den 2 Streunern in Ihrer Gegend ein ganzes Rudel geworden ist und das Problem völlig aus dem Ruder läuft.

Wenn wir aufhören, nach Unterscheidungsmerkmalen von Fund- und herrenlosen Tieren zu suchen, sondern nach Lösungen, wie wir unseren Mitgeschöpfen gemeinsam beistehen können, dann ist ein wichtiger Schritt getan. Das Staatsziel Tierschutz kann nicht auf dem Rücken weniger Tierschützer lasten! Tierschutz ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen, das uns alle etwas angeht! Andreas Fechtner Andreas Fechtner ist Vorsitzender des Katzenhilfe-Vorstands. Die praktische Vereinsarbeit unterstützt er durch Mithilfe bei Fangaktionen, Futterausgabe, Ständen und Einspringen als Notpflegestelle

Helfen Sie uns bitte, Katzen zu helfen! Es ist gar nicht so schwer:

Diese zwei Fellzwerge fanden wir an einem eisigen Novembermorgen in einer Gartenanlage: Gerade mal 450 g und vom Katzenschnupfen gezeichnet. Keine Katzenmama in Sicht. Die Kätzchen leben heute gesund und munter bei verantwortungsbewussten Menschen.

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Schüler im Einsatz für verwilderte Samtpfoten Schüler des Evangelischen Heidehofgymnasiums in Stuttgart helfen wildlebenden Katzen! Die 5. Klassen des Gymnasiums führten das Projekt „Schöpfung bewahren“ durch. Feder-

Eine Futterstelle der Katzenhilfe

führend waren dabei die Fächer Religion und Biologie. Wie wichtig Futterstellen für die wildlebenden Katzen in Stuttgart sind, haben die Schüler der Klasse 5c und Klassenlehrer Herr Habfast erkannt und das Thema zu ihrem Projekt gemacht. Damit das Futter vor Wind und Wetter geschützt ist und die Samtpfoten im Trockenen vespern können, haben sie 10 Katzenhäuser für eine Katzenhilfe-Futterstelle, die sich in einem Privatgarten befindet und mehreren ausgewilderten Katzen das Überleben sichert, gebaut. Die

Finn - ein Wackelkandidat im Glück liebevoll gestalteten Häuschen bieten nun nicht nur den Streunern Schutz und Futter, sondern sind auch eine echte Augenweide. Die Katzenhilfe Stuttgart eV und vor allem die Samtpfoten freuen sich über den vorbildlichen Einsatz der Kinder und bedanken sich kätzlich. Vom Cat Brunch bis zur MieziBar - alle Futterstellen der Katzenhilfe haben eines gemeinsam: Sie sichern das Überleben von ca. 500 ausgewilderten, kastrierten Samtpfoten rund um Stuttgart. In aufwändigen Einsätzen fangen wir diese Wildlinge, ehemalige Hauskatzen und deren Nachkommen, ein. Sie werden kastriert, tätowiert und wenn nötig tierärztlich versorgt. Meist sind sie scheu und nicht in menschliche Obhut vermittelbar. Die ausgewilderten Samtpfoten kommen deshalb in ihr Revier zurück und werden täglich an Futterstellen bei jedem Wetter von unseren ehrenamtlichen Helfern versorgt, bei Bedarf auch tierärztlich. Die Katzenhilfe ist die Lobby wildlebender Katzen in Stuttgart, die leider oft durch das Netz der klassischen Tierschutzvereine fallen. Unsere Fangaktionen sorgen dafür, dass ihre

Zahl nicht noch weiter zunimmt. Helfen auch Sie wildlebenden Katzen in Stuttgart und übernehmen Sie eine Patenschaft für eine Futterstelle. Schon ab 15 Euro pro Monat können Sie sich an den Kosten für Futter, Medikamente und tierärztliche Versorgung beteiligen. Weitere Infos zur Patenschaft sowie einen Patenschaftsantrag zum Herunterladen finden Sie im Internet unter www. katzenhilfe-stuttgart.de/patenschaften.

Finn ist eines von fünf Katzenkindern, das Ende April geboren wurde. Drei

Finn verbrachte seine ersten Lebenswochen mit Mama Fee und vier Geschwistern auf einer Pflegestelle.

Wochen nach seiner Geburt bereitete Finn seinen Pflegemenschen ernste Sorgen. Im Gegensatz zu seinen

Karin Jakobs ist Pressereferentin und aktive Fängerin der Katzenhilfe Stuttgart. Sie betreut zudem mehrere Futterstellen und arbeitet im Verwaltungsrat des Vereins mit.

Geschwistern machte er keine Fortschritte mehr, was die Fortbewegung anging. Stattdessen torkelte er und fiel ständig auf die Seite.

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Ein Besuch beim Tierarzt bestätigte die Befürchtung, dass Finn an Ataxie

Karin Jakobs

Klein-Finn brachte alle Zweibeiner zum Schmelzen – trotz Ataxie!

Die stolzen „Häuslesbauer“ der Klasse 5c

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leidet – laienhaft und kurz ausgedrückt, sind das Koordinationsstörungen der Bewegungsabläufe. Finn kann seine Bewegungen nicht komplett steuern, zudem wackelt auch sein Kopf oft unkontrolliert. Während die Geschwister ohne Probleme heranwuchsen, gab es bei Finn nur sehr kleine Fortschritte. Er schaffte es jedoch, dass er bereits bei seiner Pflegestelle sitzen, bequem gerade daliegen und auch ein paar Schritte laufen konnte. Das Krankheitsbild der Ataxie ist zwar einerseits gnadenlos, da sie nicht heilbar ist, andererseits können die betroffenen Tiere durch Übung einiges dazulernen und kompensieren.

Für Finn war die Krankheit auch kein Hindernis, was die Vermittlung angeht. Jeder Besucher war von dem kleinen Teddy komplett begeistert. Der wunderhübsche, verschmuste Kater hatte innerhalb kürzester Zeit eine neue „Katzenmama“. Dort leben drei Artgenossen, von denen er sich noch viel abschauen kann. Für Finn wurde bereits ein kleines Trainingsprogamm zusammengestellt und ein „Gehfrei“ gebastelt, mit dem er die LaufbeFinn heute: Lebensfroh, quicklebendig und seeeehr verwegungen üben kann, schmust. Er hat seinen Platz fürs Katerleben gefunden. ohne umzufallen.

Einen großen Schrecken gab es, als Finn sich an einem Auge verletzt hatte und man in der Tierklinik feststellte, dass er sehr schlecht sieht oder womöglich komplett blind ist. Das ist noch nicht abschließend geklärt. Fest steht aber, dass Finn zielsicher seine Futter- und Wassernäpfe, das Katzenklo und auch den direkten Weg zu seinen Dosenöffnern findet. Er ist ein fröhlicher, stets gut gelaunter Schnurrkater, dem wir noch ganz viele Fortschritte wünschen. Wer mehr über Ataxie nachlesen möchte, dem empfehlen wir die Internetseite www.ataxiekatzen.de Finn ist der beste Beweis dafür, wie gut selbst stark behinderte Katzen mit ihrer Situation zurechtkommen. „Handicats“ hadern nicht mit ihrem Schicksal, sondern passen sich der Situation an. Meistens gelingt es ihnen erstaunlich gut, ihre körperlichen Defizite durch andere Sinne oder/und Körperteile zu kompensieren. Im passenden Zuhause sind sie lebensfrohe, glückliche Katzen. Und sicher wären sie sehr erstaunt, wenn sie wüssten, dass sie von manchen Menschen als bemitleidungswürdige Kreaturen betrachtet werden, deren Leid man am besten schnell beendet, weil Mensch es nicht länger mit ansehen kann. Heike Elste

Heike Elste ist aktives Katzenhilfe-Mitglied, betreibt eine Pflegestelle und arbeitet im Verwaltungsrat des Vereins mit.

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Bambi Notfall Die zierliche junge Bambi sucht katzenerfahrene Dosenöffner. Idealerweise sollte im neuen Zuhause schon eine zahme Katze wohnen, von der Bambi lernen kann, wie schön es ist von menschlicher Hand gestreichelt zu werden. Immer wieder klickte ich am 21. März 2010 den Hilferuf auf der Homepage der Katzenhilfe Stuttgart an. Das kleine Kätzchen mit dem

Kalli

schwarzen Punkt auf dem Näschen und den großen Augen hatte sich irgendwie in mein Herz geschlichen. „Zwei Notfälle sind genug, drei Katzen

bei mir – suchte einen Artgenossen, der sie nicht nur akzeptiert, sondern auch mit ihr kommuniziert. Mein Kater Kalli (12) tut ihr zwar nichts, will aber keinen Kontakt. Mein Balkon ist vernetzt, hat ein Katzentürchen, ich bin geduldig, katzenerfahren sicher auch, und ruhig ist es allemal bei mir. Passt eigentlich, wenn sie in drei Tagen noch da ist, rufe ich bei der Katzenhilfe an – sie war noch da und… Schicksal, nimm deinen Lauf! Am 28. März brachte mir Sonja Stäb die kleine Mieze. Ich sah nur hinten im Transportkorb das kleine Köpfchen mit dem schwarzen Punkt auf der Nase, versteckt unter einem Tuch. Neugierig beäugten Chrissy und Kalli die Kleine, das war‘s dann auch, und gingen wieder zur Tagesordnung über ...der Behälter war offen! Plötzlich war er leer – Bambi war verschwunden. Ich suchte vergeblich. Unter einem Schrank – unter den eigentlich keine Katze passt – sah ich zwei weiße Pfötchen, Katzen können sich ja sehr klein machen! Am nächsten Morgen waren die Pfötchen immer noch an derselben Stelle – es waren zwei Fellmäuse, die eine mei-

Crissy

sind keine gute Zahl und meine Wohnung ist ja auch nicht so groß“…aber es ist wieder ein Notfall (davon gibt es ja eigentlich genug) und ein besonderes Argument: Ich hatte das Gefühl, meine Panikkatze Chrissy – inzwischen 7 Jahre alt und schon 6 Jahre 26

ner Katzen mal dorthin geschossen hatte! Wo konnte sie nur sein? Nach langem Suchen entdeckte ich einen schwarzen Schwanz hinter der Eckbank, als ich sie wegrücken wollte, flitzte Bambi unter den Schrank. Dort blieb sie dann, benutzte aber

nachts das Kistchen und hat nach zwei Tagen etwas gegessen. Als ich sie am dritten Tag suchte, sauste sie an mir vorbei, ab ins Bad, verkroch sich in einer Ecke und war wie vom Erdboden verschluckt. Am nächsten Tag immer noch unauffindbar! Chrissy schnupperte ständig an der Dusche und wollte mir etwas zeigen, aber was? Bambi! Sie hatte sich hinter der Dusche versteckt! Na gut, ewig wird es ihr dort nicht gefallen. Karfreitag, was tun? Ostern liegt vor uns. Sie war schon am 5. Tag in ihrem Versteck! Also Sanitätsfirma angerufen – kein Notdienst! Feuerwehr : „wir machen das nicht“ – wer dann? Auskunft: „die Polizei“. Ich habe es versucht! Der nette Beamte am Telefon war etwas verwundert über die Auskunft der Petri-Jünger, schickte aber eine Streife vorbei. Helfen konnte die mir auch nicht und der Trost, dass Sanitär ein „Schweinegeld“ gekostet hätte, war auch nicht hilfreich. Zufällig rief Sonja Stäb an und fragte nach Bambi. Sie wusste einen Rat: „Ich komme mit Baghira vorbei, der kümmert sich immer um die kleinen Kätzchen.“ Baghira kam, durchforschte die Wohnung, schnüffelte kurz an der Dusche, um anschließend sein Mittagsschläfchen zu halten. Wieder ein Flop! Wir konnten aber mit der Taschenlampe feststellen, dass die kleine Katze noch lebte. Endlich Ostermontag, Frau Noller, die mir meine anderen Notfälle vermittelt hatte, war vom Osterurlaub zurück! Als sie mich fragte, „was macht die Katze, wenn Sie duschen?“ Konnte ich nur antworten, „ich dusche doch nicht, wenn eine sich Katze in Panik dort verkrochen hat!“ Auf ihren Rat stellte ich die Dusche an! Ein kleiner, schwarzer Blitz quälte sich zwischen Blende und Wannenrand hervor und verschwand wieder unter dem Schrank. Wenn ich nicht da war und nachts hat sie die Wohnung inspiziert, sie ging auch auf den gesicherten Balkon, denn sie wurde von Nachbarn gesichtet – nur nicht von mir! Sie

verkroch sich im Esszimmer unter dem Schrank, obwohl alle Türen offen waren Als sie vier Wochen bei uns lebte, zeigte sie mir wieder einmal, wie findig Miezen sein können, wenn sie ein Versteck suchen. Als ich Bambi morgens um 5 Uhr Futter hingestellt habe, merkte ich nicht, dass sie das Zimmer verlassen hat, und habe

Bambi damals.

die Tür zugemacht. Kalli und Chrissy waren etwas unruhig, als ich aufgestanden bin. Komisch, das Futter stand noch da, aber keine Bambi. Sie

Bambi heute

hatte sich im Wohnzimmer in einer Ecke versteckt. Als ich ihr mittags Futter hinstellte, sauste sie wieder davon. Dann verlor sich ihre Spur. Im Esszimmer war sie nicht angekommen, und irgendwo musste sie doch

sein! Abends fiel mir dann auf, dass die Lautsprecherboxen verschoben waren – sie saß dahinter und fauchte mich an… unser erster Kontakt Auge in Auge!

im Wohnzimmer und hatte beschlossen, mit uns zu leben! Es gab überhaupt keine Probleme… sie passte aber auch nicht mehr unter ihren Schrank!

Die nächsten vier Wochen änderte sich nicht viel. Bambi lebte unter dem Schrank, allerdings konnte ich manchmal ihr Hinterteil sehen, wenn sie nicht schnell genug in ihr Domizil kam, sie hatte ganz schön zugenommen. Sie kam tagsüber aus ihrem Versteck, wenn ich nicht zu Hause war, verschwand sofort, wenn die Tür ging. Nachts spielte sie mit Bällchen und Fellmäusen vor sich hin, um morgens sofort zu verschwinden. Ganz langsam kam sie mal kurz ins Wohnzimmer zu mir und den anderen Katzen – aber immer auf Rückzugskurs, wenn ihr etwas suspekt war. Meine drei Miezen begannen dann langsam die Rangordnung auszuhandeln. Manchmal wurde die Kleine gejagt. Sie nahm das aber nicht übel, sie ging wieder zu den Älteren, legte sich auf die Seite oder ging ganz locker vorbei. Sie rannte nicht mehr gleich davon, wenn ich leise mit ihr redete.

Ganz besonders froh war ich, dass meine Panikkatze Chrissy viel lockerer geworden ist. Sie kommuniziert viel mehr mit mir, kommt, legt sich neben mich, das kam sonst kaum vor. Es stimmt, dass die Kleine von den Großen viel gelernt hat. Aber dass Chrissy, seit die Kleine mit uns lebt, langsam zur Schmuserin wurde, das hätte ich nie gedacht! Ich würde sagen: „Geduld zahlt sich immer aus.“ Die vielen kleinen Fortschritte meiner drei Notfälle machen mir immer wieder Freude. Helga Pinnau

Helga Pinnau wurde 1988 Mitglied der Katzenhilfe Stuttgart,  als sie einen Bericht über die Aktivitäten in einer Zeitung gelesen hatte. Spontan erhöhte sie ihren Mitgliedsbeitrag auf die Höhe der Hundesteuer. Jetzt schreibt sie jede Woche auf der Homepage „Helgas Katzenpost“ und  hin und wieder „Newsletter“ mit wissenswerten und interessanten Beiträgen über unsere Samtpfoten.

Endlich, am 22.Juni ist Bambi angekommen. Sie erschien gegen Abend 27

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Mäxles Tagebuch Unser kleiner Streuner Mäxle hat uns erlaubt, einen kleinen Auszug aus seinem Tagebuch zu veröffentlichen. Er hofft, dass er den vielen potentiellen Dosenöffnern da draußen etwas Mut macht, auch solchen, auf den ersten Blick nicht so anziehenden Geschöpfen wie ihm eine Heimat zu geben. Sein Tagebuch schildert Mäxles Weg vom Anfang, als er sich mit Abfällen an einer Gaststätte über Wasser hielt und von der Katzenhilfe eingefangen wurde, bis hin zu seiner Vermittlung. 22.01.2012 Heute war ein guter Tag für mich: Zwischen diesen bunten, knisternden, durchsichtigen Dingern lagen doch tatsächlich Hühnerflügelchen! Leute, ich habe so schnell ich konnte das Zeug in mich reingeschlungen. Leider kam dann schon diese Katzengang und ich musste in Deckung gehen. Als ich dann wieder kam, war alles weg, nur noch diese fette weiße klebrige Masse war übrig, die so wunderbar nach Fleisch riecht, aber irgendwie gar nicht danach schmeckt. Ich stecke immer meine Pfoten rein und lecke sie ab, manchmal ist sie sogar noch leicht warm. Aber satt macht es nicht wirklich… 26.01.2012 Heute war es wieder besonders schlimm. Die ganze Nacht hab ich kein Auge zugetan. Zu Essen gab‘s nix, alles war hart gefroren und in meinem Unterschlupf ist es auch so kalt, dass mir die Pfoten abfrieren. Hab dann tagsüber versucht, was aus der Küche zu ergattern, doch auf mein Maunzen flogen nur so harte runde Dinger in meine Richtung, die weh tun und nicht schmecken. 02.02.2012 Es wird und wird nicht besser. Seit Tagen oder besser Nächten umrunde ich immer wieder dieses Gebäude mit den Menschen drin. Es riecht soooo gut, und warm scheint es auch zu sein. Die sitzen da und haben vor sich die leckersten Dinge stehen, nur für mich ist nichts zu erwischen. Die ko28

mischen großen Plastikbehälter hinter dem Gebäude sind absolut dicht und das bisschen, was daneben fällt, ist hart gefroren. Ich habe solchen Hunger. Vor ein paar Tagen stand um die Ecke so ein Holzding, mit richtig leckerem Zeug drin. Doch die anderen waren schneller und wenn die Tigergang unterwegs ist, trau ich mich nicht dran. 04.02.2012 Heute steht das Holzding sogar schon seit dem Morgen da. Es riecht sooo lecker nach Leberwurst und Thunfisch. Als mal keiner von den anderen da war, bin ich ganz vorsichtig reingeschlichen und habe noch ein paar Krümel vom Boden geleckt. Jetzt laufen da wieder Menschen rum, und stellen was in das Holzding. Schnell in Deckung. Wie das riecht! Mein Magen knurrt. Ob ich nicht vielleicht doch noch mal reinspicke? Von den Menschen scheint keiner mehr hier hinten zu sein und die Tigergang ist auch nicht zu sehen … Ok, gaaaanz langsam Pfote vor Pfote setzen. Mhmmmmmmmmmmmmm, das wird immer besser. Und so weich, da tut mein Zahn gar nicht so weh. Lecker! Rrrrrummmmms! Was war das? Nichts wie raus hier! Sch… der Ausgang ist versperrt! Und jetzt kommen auch noch MENSCHEN!!!!! HILFE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 05.02.2012 Die haben mich in so einem Gitterding in ein brummendes und schaukelndes Ungetüm gepackt. Nebenan in noch so einem Gitterding waren zwei von der Tigergang. Wir haben uns alle ganz klein gemacht und keinen Mucks von uns gegeben. Jetzt sitze ich wieder in einem anderen Gitterding, um mich rum maunzt und miezt und faucht und knurrt es, sehen kann ich niemanden, nur hören und riechen… dafür ist es warm und Essen gibt es auch. 10.02.2012 Langsam gewöhne ich mich an die Umgebung. Hier ist es warm und es gibt immer was zu essen. Auch ein

kleines Kistchen mit erdähnlichem Zeug drin steht vor meiner Höhle. Man darf es ja nicht laut sagen, aber mangels Alternativen, nutze ich das Ding als Klo. Vor ein paar Tagen bin ich aufgewacht, da war mir ganz schwummrig. Mir war richtig schlecht und mein Körper tat mir hinten weh. Aber jetzt sind die Schmerzen weg und auch mein Zahnweh ist seitdem verschwunden. Immer wieder kommen Menschen rein und greifen mit diesen schrecklichen Händen in meinen Käfig. Ich verziehe mich dann in die hinterste Ecke und wenn’s ganz schlimm wird, fauche ich. 28.02.2012 Schrecklicher Tag. Heute haben die Hände mich in meinen Kennel gescheucht und dann die Tür zugemacht! Und wieder sitze ich in einem brummenden Ungetüm, wenigstens meinen Kennel durfte ich mitnehmen, der riecht nach zuhause. Ich habe Angst. Nebendran maunzt noch einer in einem Kennel rum. Der hat vor Angst sogar gepieselt. Ganz nah reden zwei Menschen miteinander, die Stimmen sind neu, die habe ich noch nie gehört. Was passiert jetzt mit mir? Das Brummen hat aufgehört und ich, also mein Kennel, stehe auf dem Boden. So ein komischer grauer Kater kommt vorbei und fragt mich, wer ich bin. Ich hab‘ ihm eins gebrummt. Alles riecht so anders! 01.03.2012 Sie haben mich in einen Raum gebracht und den Kennel mit mir in eine Ecke gestellt, so dass ich alles sehen kann. Da gibt es keine Käfige, aber lauter völlig unbekannte Gegenstände. Ich bin erst mal in meinem Kennel sitzen geblieben und habe mich nicht gerührt. Der andere ist gleich aus seinem Kennel gestiefelt und zu den Zweibeinern hin. Die haben ihn immer wieder mit den Händen berührt, das scheint ihm gefallen zu haben, er hat gemaunzt und geschnurrt. Wie kann er nur? Das ist doch furchtbar, diese riesengroßen Hände, man weiß doch nie, was die mit denen machen!!!!!! Ich gehe hier

unter keinen Umständen raus aus meiner Zuflucht! Obwohl, da hinten scheint es noch ein Loch zu geben, wo ich mich verstecken kann, sogar hinter der Tür. Gott sei Dank, die Zweibeiner sind weg. Da rechts steht Essen und da links das Klo. Der andere hat gleich mal zugeschlagen und gefressen. Ob da noch was für mich übrig bleibt? Er hat sich übrigens vorgestellt, er heißt Benji und ist noch ein richtiger Jungspund. Völlig grün hinter den Ohren, sieht man schon an seinem Umgang mit den Zweibeinern.

02.03.2012 Jetzt hab‘ ich mir die Bude mal angeschaut. Sie bietet ausreichend Platz zum Schlafen und Essen. Und ich habe ein super neues Versteck entdeckt und bin gleich umgezogen. Das neue Versteck bietet zwei Löcher, eines geht Richtung Klo, das andere Richtung Essen. Perfekt! Heute Morgen kamen diese Menschen mit Essen ins Zimmer, ich habe sie nicht aus den Augen gelassen. Irgendwann sind sie wieder gegangen, da habe ich mir endlich den Magen vollgeschlagen. Abends waren sie wieder da, und stellt Euch vor, die sind einfach nicht wieder gegangen! Da saß ich nun, hungrig und das Essen in Sichtweite, beinahe vor meiner Schnauze! Ich habe mir dann ein Herz gefasst und bin ganz langsam rausgeschlichen und habe gefressen. Mann war ich aufgeregt. Aber, passiert ist nichts. Abends, als alles ruhig war, bin ich dann wieder raus, musste mir doch das weiche

Ding (Matratze haben die Menschen dazu gesagt) genauer ansehen. Es war sooo einladend weich und warm und ich so platt, da muss ich eingeschlafen sein. Die ganze Nacht habe ich hier geschlafen wie ein Welpe, so gut, wie schon seit Jahren nicht mehr. Ich bin nur kurz aufgewacht, als Benji an mir gerochen hat. Ich glaub‘, der Kleine ist ganz OK. 03.03.2012 Machen die das jetzt immer so? Kommen rein, stellen das Essen in Riechweite auf den Boden und dann… setzen sie sich gemütlich auf den Boden und warten ab, und ich kann zugucken, wie Benji den Napf leer frisst! He, macht dass ihr weg kommt! Ich brauche Euch nicht beim Essen, ich kann das allein! Beinahe eine Dreiviertelstunde hab ich mir das angeguckt, dann habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin halt doch halb rausgekommen. Kaum war ich fertig mit Fressen, bin ich aber schnell wieder in mein Versteck zurück. Später habe ich dann nochmal von hinten über die Matratze geschielt, da saßen die immer noch da. Komische Wesen, diese Menschen.

05.03.2012 Also der Benji ist ja ein richtig ruhiger Kerl, wenn er nicht frisst, dann schläft er. Naja, den hat das Leben in Freiheit wohl ziemlich überfordert, ist halt kein „Alter Hase“ wie ich, was das Draußenleben angeht. Und das Leben ist wirklich erholsamer hier. Einziger Nachteil ist das Klo. Für zwei ist das echt ziemlich winzig. Da hatte ich früher mehr Platz. Und dann verscharrt der Kleine seine Hinterlassenschaften

nicht mal. Hat ihm seine Mama wohl nicht beigebracht. Er versucht‘s ja immer, aber meist scharrt er Meter daneben auf dem Boden rum. Muss ich jetzt auch noch Welpen erziehen? 06.03.2012 Hej, meint Ihr, die Zweibeiner können lesen?! Die werden doch mein Tagebuch nicht entdeckt haben?? Heute jedenfalls kamen sie mit einem riesengroßen Plastikteil herein und haben unsere Toilette ausgetauscht. Wir haben jetzt doppelt so viel Platz wie vorher. Tiefer ist sie auch und sogar mit hohem Rand als Sichtschutz, ein richtiges Luxusteil. Naja, wurde auch Zeit. Dafür habe ich nachts einen idealen neuen Schlafplatz entdeckt: Auf der Matratze steht noch so ein großes rundes Ding mit Loch drin. Die Menschen nennen es „Schildkröte“ oder „Turtle“. Das ist außen richtig plüschig und innen sogar noch weicher und kuschliger wie die Matratze. 07.03.2012 Die Zweibeiner werden übrigens immer gemeiner. Erst schieben sie meinen Napf immer weiter von meinem Versteck weg, damit ich es zum Fressen ganz verlassen muss und jetzt sitzen sie auch noch richtig dicht neben meinen Ausgang! Bisher haben sie mir ja noch nie was gemacht, aber geheuer sind sie mir nicht. Heute saß einer der Zweibeiner mit dem Rücken zu meiner Turtle an die Matratze gelehnt. Da wollte ich mir das mal genauer ansehen. Ich habe mich durch den Hinterausgang meines Verstecks auf die Matratze geschlichen und mich von hinten gaaaanz langsam herangepirscht. Zum Glück stand ja meine Turtle ganz in der Nähe, da bin ich dann rein, als mir die Aufregung zu viel wurde. Da war es dann auch gar nicht so schlimm, als der Zweibeiner sich langsam rumgedreht hat. Er hat mich nämlich erst gar nicht gesehen. Dann hat er ganz ruhig mit mir gesprochen und ist langsam aufgestanden und gegangen. Was er mir wohl gesagt hat?

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09.03.2012 Leute, für heute bin ich fix und alle! Da denkt man, die Zweibeiner seien in Ordnung, und dann das. Eigentlich war alles wie immer. Ich hab mich sogar getraut, kurz zur Begrüßung zu maunzen, weil das Abendessen ziemlich spät geliefert wurde. Doch kaum war das Essen vorbei, kam es zur Katastrophe. Zuerst sind sie neben meinem Versteck stehen geblieben und haben ganz aufgeregt geredet und irgendwas unter der Matratze angeguckt. Dann ist der eine raus und hat Eimer und Putzlappen und so was geholt. Und dann fangen die an, mir das Dach überm Kopf wegzunehmen!!! Ich hab mich ganz eng an die Matratze gedrückt und so klein wie möglich gemacht, doch die Hand des einen kam immer näher! Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin rausgerast. Ich bin im Zickzack durchs Zimmer gesaust und hab verzweifelt nach einem Versteck gesucht, doch nichts gefunden! Zum Schluss bin ich so hoch gesprungen wie noch nie und da war endlich eine Lücke hinter einem großen schwarzen Gegenstand, hinter den ich mich ducken konnte. Keinen Moment zu früh. Die haben das ganze Zimmer auf den Kopf gestellt! Gekehrt und gewischt und was weiß ich noch alles, gesehen habe ich ja nichts, nur gehört, ich habe mich ganz klein gemacht und tot gestellt. Als sie wieder weg waren, war alles anders. Mein Versteck gab es nicht mehr, alles war umgeräumt. Benji war auch ganz aufgeregt. Er meinte, dass ihm heute ein „kleines Malheur“ passiert sei und da wohl etwas unter die Matratze gelaufen ist. Und deshalb der ganze Aufstand? Versteh einer die Menschen! 10.03.2012 Heute Nacht, als alles ruhig war, habe ich die neue Ordnung im Zimmer genau untersucht. Na wenigstens Fressnapf und Toilette sind noch am gleichen Platz. Und hinten, da wo mein altes Versteck war, da habe ich sogar meine Turtle wieder gefunden! Ist eine ruhige, ein wenig abgeschirmte Ecke. Und mein Kennel von früher ist auch wieder da! Jippieh, also zwei 30

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Rückzugsorte, wo ich im Fall der Fälle meine Ruhe habe… naja, wenn nicht Benji drin liegt. Der mag den Kennel nämlich auch. 14.03.2012 Heute morgen musste ich wieder in die Nähe des einen großen Menschen zum Fressen gehen. Na wenigstens macht der sich immer relativ klein und sitzt ganz ruhig auf dem weichen Ding. Von wegen ruhig, kaum war ich am Fressen, ruft er plötzlich ganz laut und bewegt sich auf Benji zu! Ich bin nix wie weg in meine Turtle und auch Benji hat sich in den blauen Kennel verkrochen und ganz flach gemacht. Mein Herz hat geklopft wie wild. Das hat der Mensch noch nie gemacht. Was war das? Er ist dann zu Benji hin und hat mit dem gesprochen. Ob er mich gar nicht gemeint hat? Ich habe doch nur gefressen wie jeden Tag. Hm, das Essen steht immer noch da, er, der Zweibeiner, hat es sogar näher zu mir hin gestellt und ruhig mit mir gesprochen, geworfen er auch nichts nach mir. Ich versteh die nicht. Können die sich nicht verhalten wie eine normale Katze? 15.03.2012 Leute, so langsam nervt mich der Jungspund! Ich liege doch so gern in meiner Turtle, da ist es dunkel, warm, man hat seine Ruhe und alles im Blick. Von wegen Ruhe! Seit ein paar Tagen kommt doch der Knilch und legt sich auf MEINE Turtle! Und das, wenn ich noch drin bin. Da das Ding eine weiche Decke hat, wird sie dadurch richtig zusammengedrückt und der quetscht mich beinahe ein. Der Kerl meint wohl, er sei ein

Fliegengewicht! Dabei frisst er wie ein Scheunendrescher und hat schon

ganz schön zugelegt. Na, da hab ich ihm doch mal was gebrummt. Ob’s was nützt? 16.03.2012 Meine Turtle ist weg! Das gibt’s doch gar nicht. Kaum dreht man ihnen den Rücken, da klauen die mir mein Lieblingsversteck. Ich bin ganz durcheinander. Was sind das für Zweibeiner, die mir meine Heimat klauen? Da geht man vertrauensvoll zum Essen mal kurz in mein Ersatzversteck und kaum bin ich am Schlabbern, ziehen die mir MEINE Turtle weg. Wo gibt’s denn so was! Dafür steht da jetzt eine große Kratztonne mit zwei Höhlen. In der oberen haben sie sogar mein altes Handtuch reingelegt, damit’s vertraut riecht, haben die Zweibeiner gesagt. Na, wenigstens was. Sobald ich mich getraut habe, bin ich dann schnellstmöglich in die Höhle gesaust. 17.03.2012 Heute Nacht habe ich erstmal das Handtuch von der oberen Höhle durch das Loch in den unteren Bereich geschafft und mich häuslich eingerichtet. Jetzt riecht es hier wenigstens wieder beinahe wie vorher und weicher ist es auch. Meine Turtle habe ich auch wieder gefunden. Sie steht jetzt zusammengedrückt in der anderen Ecke des Zimmers… rein kann man nun nicht mehr – hm… ob ich mal versuche, drauf zu liegen? 18.03.2012 Der Benji ist ja eigentlich ganz in Ordnung. Und unterhaltsam ist er auch. Wenn er so hinter seinem Bällchen her rast, wird mir ja ganz schwindlig. Nur die Sache mit dem Berühren durch Zweibeiner will mir nicht in den Kopf. Heute habe ich ihn mal gefragt, was er daran so toll findet. Er meinte, das Streicheln erinnere ihn daran, wie ihn seine Mama früher abgeschleckt habe, das sei genauso schön wie damals. Die ganze Nacht habe ich überlegt, ob mich meine Mama früher auch geschleckt hat. Ich kann mich nicht mehr erinnern, das ist ja sooo lange her.

20.03.2012 Benjis Eintrag: He Leute, es ist Frühling!! Ach sorry, ich sollte mich vielleicht kurz vorstellen, hier ist nicht die Trantüte Mäxle, sondern der Benji. Ja, ja, ich weiß, man soll nicht in anderer Katzen Tagebuch schreiben, aber

wenn doch so gar nichts passiert den lieben langen Tag, da muss man sich doch irgendwie beschäftigen, oder? Die Sonne scheint herrlich warm zum Fenster herein und das Mäxle liegt auf der Fensterbank und lässt sich die Sonne auf den Restpelz scheinen. Ja, den hat er sich in den letzten Tagen ziemlich weggekratzt, ist ja auch ziemlich gestresst der Gute, sieht aus wie ein gerupftes Huhn. (Aber sagt ihm das bloß nicht, das wär ihm sicher peinlich!). Ist halt immer noch der Typ, der zum Schnurren in den Kennel geht (oder zum Lachen in den Keller wie Ihr Menschen zu sagen pflegt). Der muss einfach lockerer werden, na ich arbeite dran. 22.03.2012 Spätabends kriegen wir beide doch immer noch ein Betthupferl (so nennen die Zweibeiner das zumindest). Ich habe ja keine Ahnung, was „Bett“ ist, Benji, der naseweise, meinte, das sei so eine wunderbar weiche Fläche, wo man sich ganz nah an seinen Menschen kuscheln kann. Na, ob ich das will? Weiß nicht so recht…. Jedenfalls ist Betthupferl was zu Essen, das es abends gibt, bevor auch die Zweibeiner schlafen gehen. Beinahe hätte der Zweibeiner mich ja vergessen und nur Benji versorgt, da habe ich ihn ganz vorwurfsvoll angeguckt und er hat schnell noch Nachschub geholt. Und als er das Schälchen vor mich hin stellt und ich mich ans Schlabbern

mache, spüre ich doch plötzlich so eine kurze Berührung im Nacken. Ich hab mich erst mal ein wenig geduckt, da hat der Zweibeiner seine Hand langsam wieder zurückgezogen. Mehr ist nicht passiert, da habe ich weitergefressen. Der Zweibeiner ist dann raus gegangen und hat zum anderen Zweibeiner was von „Sternstunde“ gesagt. Der schien sich richtig zu freuen. Benji hat gemeint, Sternstunde sei, wenn am Himmel diese hellen Lichter funkeln, das sei was ganz Schönes. Also funkelnde Sterne am Himmel habe ich ja schon oft gesehen, aber meistens ist es da auch schrecklich kalt draußen und man kriegt kalte Pfoten und nix zu Fressen. Wie kann das was Schönes sein? Zweibeiner sind schon komische Wesen. 23.03.2012 Wisst Ihr was wirklich ärgerlich ist? Benji kriegt immer einen randvollen Napf vor die Schnute gestellt, und bei mir sind am Anfang nur drei Bröckchen drin, in denen auch noch so bunte Bonbons stecken. Wenn man da drauf beißt, schmecken die ganz blöd. Das seien „Medikamente“ sagen die Zweibeiner, damit meine Haut nicht mehr so juckt. Ich sähe aus wie ein gerupftes Huhn, sagen die Menschen. Ist aber auch lästig, dieses ständige Jucken, da muss man doch kratzen. Na zum Glück füllt der Zweibeiner den Napf gleich richtig auf, sobald die Bröckchen weg sind. Mjamm, Mjamm, lecker. 24.03.2012 Benji hat gesagt, er müsste mir die Sache mit dem Streicheln noch mal genau zeigen. Ich soll doch einfach mal zugucken. Tja, und als heute morgen der Zweibeiner nach dem Frühstück noch ein wenig auf dem Boden sitzen blieb, hat er sich mit einem auffordernden „Jetzt-guck schon“-Maunz zu mir auf den Schoß des Zweibeiners geschmissen. Blöd war nur, dass ich von meinem Liegeplatz in der Tonne aus nichts sehen konnte… Also bin ich gaaanz vorsichtig in die Nähe des Zweibeiners und dann in meinen blauen Kennel geschlichen. Ich habe

atzengeschichten

solche Augen gekriegt, wie ich sehe, wie der sich um die Hände des Zweibeiners windet Da steht einem ja das Fell zu Berge! 25.03.2012 Heute war irgendwie alles anders. Das Frühstück gab‘s zu völlig ungewohnter Zeit, viel früher als sonst. Der Zweibeiner hat ganz verschlafen was von „Uhrumstellung“ gemurmelt und dann gab’s statt Abendessen erst mal Besuch. Plötzlich standen zwei fremde Zweibeiner in unserem Zimmer. Benji ist natürlich gleich zur Hochform aufgelaufen und hat mir noch mal sein Programm „Powerschmusen, Schnurren und Streichelnlassen“ vorgeführt. Ich habe mir das lieber aus etwas Entfernung aus meiner Tonne heraus angeguckt. Ihm hat’s gefallen. Eigentlich sind die beiden gar nicht so schlecht, haben sogar so ein paar kätzische Basismanieren. Sie haben mich nicht so angestarrt, wie das die Zweibeiner so oft tun, sondern geblinzelt und gezwinkert. Und interessant gerochen haben sie auch. Als sie dann aus unserem Zimmer raus sind, haben wir die Ohren gespitzt. Benji hat was von wegen „neues Zuhause“ und „Ostern“ aufgeschnappt und war ganz aufgeregt. Was „Ostern“ heißt, wissen wir beide nicht, aber „Zuhause“, das sei ein warmer Ort mit ganz viel Streicheleinheiten und Schmusen, hat er gemeint. Das ist ja nun nicht so unbedingt mein Fall und als er meine hängenden Schnurrhaare sah, meinte er noch, und Essen gäb‘s da dann auch immer und überall und viel mehr Platz zum Rumstrolchen. Das klingt doch schon mal besser, oder? Na, warten wir‘s ab. 29.03.2012 Eigentlich sind die Zweibeiner hier ganz in Ordnung. Und sie freuen sich über die seltsamsten Dinge. Als ich noch so rosa Bonbons im Essen hatte, haben sie immer ganz interessiert ins Klo geguckt und sich doch tatsächlich über Kotwürstel gefreut. Echt schräg, oder? Inzwischen freuen sie sich wie Bolle, wenn ich draußen rumlaufe während sie reinkommen. Abends zum Betthupferl kommt ja meistens 31

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nur einer rein und da hab ich all meinen Mut zusammengenommen. Ich bin draußen geblieben und der Zweibeiner hat ganz schnell den gefüllten Napf vor meine Nase gestellt und mir beim Fressen zugeguckt. Dann hat er mir MEHRMALS über den Rücken und die Flanke gestreichelt. Brrr. Naja, ich hab‘s ertragen, was macht man nicht alles für ein gutes Fressen. 30.03.2012

Heute morgen hab ich es gleich noch mal ausprobiert, diesmal mit verstärkendem Maunzen. Also: Zweibeiner kommt rein, ich gehe auf ihn zu, bleibe nahe bei ihm sitzen, maunze zwei- bis dreimal auffordernd und schwupps, steht ein richtig randvoll gefüllter Napf vor meiner Schnute. GENIAL. Genauso voll wie bei Benji! Wir haben geschlabbert, bis nix mehr reinging. Als mein Napf beinahe leer war, habe ich gleich noch mit Benji zusammen aus seinem gefressen, schließlich frisst der ja auch oft genug aus meinem. Puh, war mein Bauch voll. Als der Zweibeiner weg war, hab ich’s gerade noch auf meine Turtle geschafft und ein ausgiebiges Verdauungsschläfchen gehalten. 31.03.2012 Heute kam mal ein anderer Zweibeiner in unser Zimmer zu Besuch. Der war echt nett. Benji hat mal wieder seine Streichelmich-Show abgezogen, die zieht ja immer. Jeder von den Zweibeinern kriegt da so glasige Au32

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gen und ein streichelndes Zucken in die Hand. Seufz. Beinahe peinlich für so eine gestandene Katerpersönlichkeit wie mich. Aber Angucken musste ich mir das schon… halt mit etwas Abstand. Irgendwie sind Menschen, die hier ins Zimmer kommen, gar nicht so wie die draußen. Die werfen nichts, die schreien nicht, meistens gurren und locken sie sogar…Sind das vielleicht verschiedene Spezies? 02.04.2012 Gestern Abend hat Benji wieder nicht genug vom Streicheln bekommen können. Als die Zweibeiner draußen waren, hat er richtig geschnieft und gemeint, dass es wohl nichts wird mit dem neuen Zuhause... Ich habe dann versucht, ihn zu trösten und ihm gesagt, dass es das neue Zuhause doch nur mit Ostern gibt - das war doch so ähnlich, oder? Naja, das hat ihn ein wenig beruhigt und er hat wieder fröhlicher in die Welt geguckt. Ist schon ein einfaches Gemüt, der Kleine, aber ein lieber Kerl. Was er sich vom neuen Zuhause verspricht? Also für mich ist es hier voll in Ordnung: Warm, gute Aussicht auf dem Fensterbrett und keine bösen Katzengang, die einem das Essen streitig macht, sondern immer genug im Napf. 03.04.2012 Hab ich Euch schon gesagt, dass ich mein Essen jetzt nicht mehr ungestört genießen kann? Immer muss so ein Zweibeiner an mir rumstreicheln. Hm, naja, weh tuts ja nicht und dem Zweibeiner scheint‘s zu gefallen. und eigentlich… so richtig unangenehm ist es ja auch nicht... zumindest nicht mehr… wenn’s nicht zu oft ist. Naja, wie auch immer. Ein Kater steht sowas durch. Jawohl. Heute habe ich dann mal versucht, Benji ein wenig nachzuahmen, und habe mich einzweimal unter der streichelnden Hand ein wenig zum Zweibeiner hin gestreckt, war auch nicht unangenehmer. Aber nicht, dass Ihr meint, ich mutiere hier noch zum Katerweichei! 09.04.2012 Gestern reißt mich Benji aus meinem Mittagsschläfchen. „Hast Du das

gehört?“ Ich habe ganz verschlafen gefragt, „Was denn?“ und er meinte, „Na das Gerede von den Menschen auf der Straße.“ Die würden sich „Frohe OSTERN“ sagen! Ob heute Ostern ist? Der Kleine meinte dann noch ganz hoffnungsvoll, „Vielleicht dauert‘s ja jetzt nicht mehr so lange und es gibt endlich ein neues Zuhause?“ Der gibt die Hoffnung wohl nie auf. Ich habe mich nochmal aufs Ohr gehauen, von mir aus kann „Zuhause“ auch später kommen, weiß eh nicht, was das ist. 10.04.2012 Unsere Zweibeiner haben uns in verschiedene Kennel gelockt. Jetzt befinden wir uns wieder in so einem brummenden Ungetüm. Naja, wenigstens sind wir zusammen, der Benji und ich. Und unsere Zweibeiner sind auch wieder dabei. Irgendwie klingen die komisch, fröhlich und doch wieder traurig. Ich habe ein bisschen Angst. Was kommt jetzt auf uns zu? Benji hat die ganze Fahrt leise vor sich hin gemaunzt „Vielleicht geht’s jetzt in das neue Zuhause ?

atzengeschichten

mittelbar ist. Jetzt steht zumindest fest: Auch er kann ein zufriedenes Leben als Hauskatze führen. Er ist wie jede scheue Katze, ein richtige Wundertüte, die auch noch nach Jahren für freudige Überraschungen sorgt. Birgit Loes, Sandra Renz

Birgit Loes und Sandra Renz arbeiten als Pflegestelle für die Katzenhilfe. Mit Geduld und Einfühlungsvermögen geben sie auch scheuen Vermittlungskandidaten wie Mäxle die Chance, passende Menschen fürs Katzenleben zu finden.

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Samtpfoten mit Charakter suchen einen neuen Wirkungskreis „Die Menschheit lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte.“ Francesco Petrarca

Gehören Sie noch zu den Benachteiligten? Dann wechseln Sie jetzt auf die Sonnenseite des Lebens! Bei uns finden Sie die Katze, die ganz genau zu Ihnen passt: Alle Altersklassen,

Charaktere und Farben, allein oder zu zweit, für Wohnungshaltung oder mit Freigang, jede Samtpfote eine Persönlichkeit mit eigener Geschichte. Lernen Sie unsere Vermittlungskandidaten im Internet kennen unter www. katzenhilfe-stuttgart.de/vermittlung. Oder rufen Sie unser Vermittlungstelefon an unter 0711-683029.

Epilog: Die Zwei sind, wie versprochen, nach Ostern gemeinsam in ihr neues Zuhause gezogen, wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurden. Benji hat das neue Revier sofort mit Freuden in Beschlag genommen und schon mal Bett und Kratzbaum getestet. Bei Mäxle dauert es sicher noch ein wenig länger, aber im Nachhinein ist es wunderschön zu sehen, wie weit er sich in nur sechs Wochen auf der Pflegestelle entwickelt hat. Am Anfang war nicht klar, ob er nach so vielen Jahren draußen überhaupt noch ver33

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Katzenglück „Indoor“ Wenn sich Dosenöffner von den neuesten (Un-)Taten der jeweils besten Katze der Welt erzählen, geht es meist heiter und freundschaftlich zu. So lange zumindest, bis das Gespräch durch irgendeinen dummen Zufall auf das eine, prekäre, heiß diskutierte Thema kommt: Freigang – ja oder nein? So mancher nette Plausch unter Katzenfreunden artet an diesem Punkt zum weltanschaulichen Schlagabtausch über „Freiheit“ für Max und Minka aus. Verhärtete Fronten, Schluss mit lustig, Abend gelaufen! Um den Glaubenskrieg auf eine sachliche Ebene zurückzuholen, hilft es, sich zu vergegenwärtigen, dass der philosophische Begriff „Freiheit“ eine menschliche Erfindung ist. In solch abstrakten Kategorien denken Katzen nicht. Daher ist es ihnen zunächst einmal ziemlich wurscht, ob ihnen „ihre Freiheit genommen wird“ oder nicht. Wichtig für ein glückliches Katzenleben ist vielmehr, wie gut sich eine Reihe grundlegender Bedürfnisse erfüllen lassen, beispielsweise: • Habe ich jeden Tag genug zu Fressen? • Fühle ich mich sicher oder lebe ich in ständiger Angst vor Feinden? • Kann ich meine Neugier und meinen Bewegungsdrang ausreichend befriedigen? • Habe ich ein eigenes Revier, das auch Rückzugsmöglichkeiten bietet? • Kann ich mein Sozialverhalten so ausleben, wie ich das möchte? Samtpfotenfans wissen längst, dass Katzen kleine Persönlichkeiten sind, die sehr unterschiedliche Anforderungen ans Leben stellen. Sicherheitsfreaks, bei denen die Bedürfnisse „Fressen“ und „Schutz“ an allererster Stelle stehen, gibt es ebenso wie kleine Entdecker und Eroberer, die auf ihre tägliche große Entdeckungstour nicht verzichten können. Entscheidend ist in erster Linie, wie gut ein Revier die individuellen Bedürfnisse der Katze, die es bewohnt, 34

Es muss nicht immer der Kratzbaum „von der Stange“ sein.

erfüllt – und nicht so sehr, ob es ausschließlich innerhalb einer menschlichen Behausung liegt oder auch einen Außenbereich bietet. Nicht vergessen sollte man zudem, dass die Idealvorstellung einer glücklich und

Katzentier in Freigang vermitteln kann, ohne sich angesichts des Autoverkehrs und vieler weiterer Gefahren ständig um sein Überleben sorgen zu müssen, werden immer rarer. Vor allem großstädtische Tierschutzvereine wie die Katzenhilfe Stuttgart können deshalb gar nicht anders, als ihr Schützlinge nach gründlicher Platzkontrolle und unter gewissenhafter Einschätzung der kätzischen „Interessenlage“ auch in Wohnungshaltung zu vermitteln. Wenn sie es tun, dann mit viel Verantwortungsbewusstsein und in der Überzeugung, dem jeweiligen Vermittlungskandidaten ein Revier zu geben, das optimal zu seinen Bedürfnissen passt. Denn mit etwas Einfallsreichtum und handwerklichem Geschick lassen sich auch kleinere Wohnungen in gemütliche und abwechslungsreiche Katzenparadiese verwandeln, in denen das neue vierbeinige Familienmitglied nichts vermissen wird.

Grundausstattung Dass ein Stubentiger beim Einzug in sein Indoor-Revier Korb, Katzenklo, Futter- und Wassernapf, Kratzmöbel und Spielzeug vorfinden sollte, versteht sich von selbst und muss nicht weiter erläutert werden. Falls

Besser Leben im Doppelpack

Die beste Vorbeugung gegen Langeweile ist für Wohnungskatzen ein Artgenosse, mit dem sie „gut können“. Das gilt insbesondere, wenn die Dosenöffner berufstätig sind und tagsüber als Sozialkontakt ausfallen. So kann Mensch seine Samtpfoten guten Gewissens auch längere Zeit allein lassen und braucht nicht zu befürchten, dass sie mangels Ansprache Ticks oder Verhaltensstörungen In einen Indoor-Katzenpfad lassen sich Regale und Schränke integrientwickeln. eren. Die Katzenhilfe Stuttgart vermittelt aus diesem Grund ungefährdet durchs Grüne streisehr gerne Zweieroder Dreierteams, fenden Samtpfote mit der Realität die hinsichtlich Alter und Charakter unserer zersiedelten Umwelt leider nicht mehr viel zu tun hat. Die Plätze, zueinander passen und ihre neuen Menschen automatisch entlasten. an die man als verantwortungsvoller Tierschützer ein mühsam gerettetes

denen die Wohnung auch von oben erkundet werden kann – beispielsweise teppichgepolsterte Regalbretter, die unter die Zimmerdecke montiert werden. Ein Schrank kann den Höhenweg verlängern, eine mit Teppich bezogene Drahtleiter wieder nach unten führen. Ebenfalls interessant sind Balancierpassagen wie Querstangen oder dicke Hanfseile, sicher verankert zwischen Kletterbaum und Zimmerwand oder Schrank. Dem menschlichen Einfallsreichtum sind hier kaum Grenzen gesetzt. Viele Katzenhalter entwickeln eine regelrechte Begeisterung dafür, ihre Vier Wände mit ebenso katzengerechten wie innenarchitektonisch anspruchsvollen Details auszustatten.

Interessante Freiluft-Aussichtsplätze sind oft mit einfachen Mitteln realisierbar

er noch einen oder zwei Artgenossen mitbringt, bitte alles in mehrfacher Ausführung, damit niemand zu kurz kommt. Abenteuerland Größter Feind der Indoor-Samtpfote ist die Langeweile. Die kommt garantiert nicht auf, wenn die Wohnungseinrichtung den kätzischen Spiel- und Bewegungstrieb ganz gezielt anspricht. Zimmertüren sollten immer offen stehen. Gerade in kleinen Wohnungen lässt sich die verfügbare „Erlebnisfläche“ zusätzlich drastisch erweitern, indem man die dritte Dimension nutzt und den Raum nach oben öffnet: Mit einfachen Mitteln lassen sich Katzenpfade anlegen, auf

Ausguck und Sonnendeck Das I-Tüpfelchen auf dem perfekten Indoor-Revier: Ein sicher vernetzter Balkon, eine vernetzte Terrasse oder gar ein Stückchen eingezäunter Garten. Der kleine, gesicherte Auslauf ermöglicht Stubentigern viele zusätzliche Sinneseindrücke und Beobachtungsmöglichkeiten. Katzenfans, die diese Möglichkeit haben, werden sie ihrem samtpfötigen Mitbewohner nicht vorenthalten wollen. Das ist gut so. Aber aus schlimmer Erfahrung warnt die Katzenhilfe: Sicherheit geht vor Abenteuer! Kein Zugang zu unvernetzten Balkonen! Selbst mit dem phlegmatischsten Stubentiger geht angesichts eines vorbeiflatternden Vogels oder Schmetterlings einmal der Jagdtrieb durch. Das Ergebnis sind schlimme Stürze mit üblen Verletzungen. Auch den Sportsgeist und Erfindungsreichtum seiner Katze sollte niemand unterschätzen. Wirklich ausbruchssicher sind Netze oder Zäune ab einer Höhe von zwei Metern, idealerweise mit einem Überhang nach innen und natürlich ohne Schlupflöcher. Tipps und Rat zur Installation gibt die Katzenhilfe gerne. Ruth Schliephacke

Schlupfwinkel

Selbst beim quirligsten Katzenkind steht ein Punkt in der Rangliste der Bedürfnisse ganz oben: Ruheplätze. Idealerweise bietet das Indoor-Revier viele solcher Orte – am besten hoch gelegen und mit freiem Blick nach draußen, denn Katzen thronen gerne über ihrem Reich. Ein gemütliches Liegekissen auf der Fensterbank, auf dem Schrank oder in einem leeren Regalfach passt perfekt. Obwohl die meisten Katzen einen festen Lieblingsruheplatz in der Wohnung haben, sollten sie bei ihren Streifzügen immer wieder alternative Schlupfwinkel finden: unterm Sofa, hinter einem Zeitungsstapel, in offenen Kartons und Schachteln. Allzu ordentlich aufgeräumte, leere Wohnungen sind den meisten Katzen ein Graus.

Ruth Schliephacke erstellt die Rundbriefe und andere Publikationen der Katzenhilfe, pflegt die Online-Vermittlung und arbeitet im Verwaltungsrat des Vereins mit.

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Knigge für Katzen.... Gäste: • Setze eine überraschte und verletzte Mine auf, wenn du beschimpft wirst, weil du nach dem Essen auf dem Tisch zwischen dem Geschirr spazieren gehst. • Der Ausdruck sollte besagen: „Aber wenn kein Besuch da ist, darf ich das doch auch!“ • Wenn du einen Schoß zum Sitzen aussuchst, achte immer darauf, dass dieser auch einen guten Kontrast zu deiner Fellfarbe abgibt. Beispiel, eine weiße Katze sollte sich immer auf dunkle Schöße setzen. • Begleite Gäste immer auf die Toilette und beobachte, ob sie auch alles richtig machen. • Falls ein Gast sagen sollte, dass er Katzen liebe, behandle ihn mit hochmütigem Stolz, verhänge Deine Krallen in den NyKatzenhilfe_2012_170x125mm_versMG_2.pdf 1lonstrümpfen 23.08.12 08:58 (falls zutreffend),

Mahlzeiten: • Friss niemals aus deiner eigenen Schüssel, wenn du Essen vom Tisch klauen kannst. • Trinke niemals aus deiner Wasserschüssel, wenn irgendwo ein Glas Wasser (oder besser noch, mit Milch) steht, aus dem du trinken kannst. • Jammere niemals vor Hunger bevor die Leute das Futter aus dem Schrank nehmen. Schreie dann aber so, als ob du seit Wochen nichts mehr zu fressen bekommen hättest. • Sobald das Futter in der Schüssel ist, sollte es erst mal ignoriert werden. Bevor du Dich dann entschlossen hast zu fressen, verteile grundsätzlich die ersten drei bis vier Happen auf dem Boden vor der Fressnapfunterlage.

beiße ihn in den Fußknöchel oder wende eine Kombination der aufgeführten Möglichkeiten an. • Krieche grundsätzlich in die vom Gast mitgebrachten Taschen oder Aktenkoffer und durchwühle sie sorgfältig. • Der Gast muss sich noch Wochen später über die darin hinterlassenen Haare freuen können. Türen: • Toleriere keine geschlossenen Türen! • Um die Tür zu öffnen, kann man entweder daran kratzen oder dagegen schlagen. Sobald die Tür geöffnet wird, darf man selbstverständlich nicht durchgehen.

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Waschtag: • Setzte Dich niemals in den Wäschekorb mit dreckiger Wäsche, warte bis alles sauber ist und vielleicht sogar noch warm vom Trockner. Dies ist sehr wichtig, vor allem bei Handtüchern. • Hilf stets beim Wäschezusammenlegen! Zeige es den Menschen, wenn sie es deiner Meinung nach nicht richtig gemacht haben, indem du die Wäsche durch die Gegend schleifst. • Sei immer beim Bettenmachen behilflich! Laken und Bettbezüge müssen angegriffen und gebissen werden, um sie gefügig zu machen. Büroarbeiten: • Wenn Deine Menschen beim Briefe schreiben oder ähnlichem sind, setze Dich immer auf die Papiere, auf denen die gerade schreiben. Wenn sie Dich herunterheben, beobachte sie mit trauriger Mine. • Pass gut auf, ob vielleicht mit Tinte geschrieben wird, sobald du noch feuchte Tinte auf Papier siehst, setzte Dich darauf. • Nach dem zweiten Herunter-

heben musst du anfangen, Kugelschreiber und Bleistifte vom Tisch zu werfen. Aber bitte einzeln! • Schreibmaschinen sollte der Mensch nicht alleine bedienen müssen. Setze Dich auf den Schoß Deines Menschen und versuche die Typen zu fangen. Wenn es an der Zeit ist, Papier zu zerbeißen, dann warte bis der Mensch ein perfekt getipptes Blatt aus der Maschine zieht. • Noch schöner sind Computer! Warte bis das Telefon klingelt und der Mensch den Computer verlässt und spiele „Katzen auf der Tastatur“. Du wirst staunen, was du alles auf dem Bildschirm sehen kannst. • Wenn jemand am Computer sitzt, rette ihn vor Verspannungen. Schleich Dich heran, streck Dich von hinten an die Lehne und zieh die Krallen einmal knackend ins Leder. Der Mensch springt auf, du wirst beachtet und er ist vor Verspannungen bewahrt. Übelkeit: • Tabuisieren wir es nicht länger. Übelkeit kommt halt doch des Öfteren vor. Wenn du Dich übergeben musst, ist es wichtig, dass du schnell machst, es sei denn, du liegst schon im Bett! Ansonsten versuch schnell ins Bett zu kommen. • Falls die Zeit knapp wird, versuche einen Orientteppich zu erreichen, ein normaler Teppichboden tut es auch. Zumindest einen Sessel oder ein Sofa sollte man erreichen.

• Ganz schlimm, wenn es einen auf dem Katzenklo erwischt! Zusammenleben mit den Menschen: • Als allgemeine Regel gilt, dass man sich immer zu dem Menschen setzt, der beschäftigt ist und nicht zu dem, der im Moment nichts tut. • Liest einer deiner Menschen ein Buch oder eine Zeitung, versuche immer, Dich darauf zu setzen, wenn das nicht möglich ist, setze Dich zwischen Buch und Gesicht. • Falls Dein Mensch strickt, setze sich ganz brav auf seinen Schoß. Vergiss aber nicht, ab und zu die Stricknadeln anzugreifen. • Denke immer daran, Deinen Menschen ganz besonders aufmerksam zu begrüßen, wenn er mit gefüllten Einkaufstüten den ersten Schritt über die Türschwelle macht. • Werfe Dich ihm direkt vor die Füße und sei fasziniert von der menschlichen Grazie bei dem verzweifelten Versuch, Dich nicht zu treten. • Denke daran, dass eine erfolgreiche Katze immer gut ausgeruht ist, schlafe deshalb fast den ganzen Tag, damit du nachts um 3 Uhr fit bist, um auf dem Bett Bergsteigen oder Mäusefangen zu spielen.

• Unbedingt zu vermeiden ist es, sich im Badezimmer, der Küche oder auf einem sonstigen kalten, gefliesten Boden zu übergeben. 37

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atzengeschichten

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Best of „Helgas Katzenpost“ Freunde der Katzenhilfe kennen und lieben Helga Pinnaus „Katzenpost“: Die Tipps und Infos rund um die Samtpfote veröffentlicht die Katzenexpertin wöchentlich auf der Homepage der Katzenhilfe und bei Facebook. Zusätzlich gibt es sie in mittlerweile drei Bänden als liebevoll gestaltete Büchlein zu kaufen – online oder an den Verkaufsständen der Katzenhilfe. Unsere kleine Auswahl mit einigen der interessantesten Katzenpost-Beiträge macht Ihnen bestimmt Appetit auf mehr… Vorahnung Es ist kaum zu glauben und so mancher schüttelt den Kopf darüber: Kaum haben wir uns vorgenommen, mit der Katze zum Tierarzt zu gehen und wollen sie in den Transportkorb setzen, ist sie einfach verschwunden. Wollen wir verreisen und sind am Kofferpacken oder erwarten den Catsitter, hat unsere Mieze eines der

Gepäckstücke besetzt. Auch wenn die Wurmkur oder das Flohmittel ansteht, sind wir auf einmal „katzenlos“. Es ist unsere Aufregung, die sich auf unsere Samtpfote überträgt und sie sich verkriechen lässt. Am besten treffen Sie Ihre Vorbereitungen schon am Vortag, so dass alles griffbereit ist und Sie den Überraschungseffekt nutzen können. Folgetrieb Es sind meist die “ewigen Kinder“, die nicht erwachsen werden wollen. Sie wurden oft von Hand aufgezogen oder haben ihre Menschen von Geburt an als „Überkatze“ erlebt: Solche Miezen haben oft einen Folgetrieb, sie gehen mit Gassi, sie bewachen Wohnung und Haus, lassen sich sogar erziehen und gehorchen – meistens – aufs Wort. Ob Sie so eine „Hund-Katze“ haben, können Sie leicht feststellen: Versuchen Sie ihr Pfötchen-geben beizubringen, nicht nur gegen Le-

ckerli, sondern auch nur gegen ein Lob. Diese Katzen sind süchtig nach Anerkennung durch den von ihnen vergötterten Menschen. Mäuschenstill Haben Sie sich auch schon gefragt: Warum bringt meine Katze eine lebendige Maus ins Haus, lässt sie entfliehen und interessiert sich danach nicht mehr für sie? Weil die Maus das einzige Richtige zu ihrer Rettung tut: Sie stellt sich tot. Was aber nicht raschelt, quietscht oder sich bewegt, ist für unsere Samtpfoten gähnend langweilig. Deshalb entkommt das Opfer gar nicht so selten, wenn es sich nur mucksmäuschenstill verhält, bis Mieze den Raum verlassen hat. Eine der Katze entflohene Maus kann man nicht mit Futter ködern, denn sie steht noch unter Schock. Nach Möglichkeit sperren Sie die Katze aus dem Zimmer und öffnen einen Ausgang ins Freie, sie können aber auch eine Lebendfalle über Nacht aufstellen.

Kätzischer Wecker Wenn der Biorhythmus von Katze und Mensch sich richtig eingespielt hat, wacht die Katze kurz vor der menschlichen Aufstehzeit auf. Sie versucht jetzt ihre Familie zu wecken. Das geschieht auf unterschiedliche Weise. Meistens mit leisem Schnurren, einem leichten Pfotenstupser oder einem unterschiedlich lauten Miau. So können Sie weiches Fell kraulen, während Ihr Kreislauf in Schwung gebracht wird. Das ist sicher schöner, als einen Wecker zum Schweigen zu bringen. Wie können Sie eine zu laute oder temperamentvolle Katze bzw. eine die Sie zu früh weckt zur „Pünktlichkeit erziehen? Atmen Sie gleichmäßig weiter, stellen Sie sich schlafend und reagieren auf keine Aktion Ihrer Mieze. Bleiben Sie konsequent! Was ist erlaubt? Wer seine Terrasse oder seinen Balkon katzensicher einzäunen will, der kann besonders in Hochhäusern oder allgemein als Mieter Probleme bekommen. Ihr Vermieter muss nämlich auf jeden Fall vorher gefragt werden. Ein Netz , Gitter oder Verglasung darf die Gesamterscheinung einer Fassade nicht beeinträchtigen. Zeigt Ihr Balkon in einen Hinterhof steht einem Netz nichts entgegen. Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Urteile zur katzensicheren Balkonverkleidung. Die wichtigsten Urteile finden Sie unter www.tierportal. de in der Katzenwelt unter Haltung, Recht und Rat. Hier finden Sie auch Empfehlungen, wie Sie einem Prozess erfolgreich entgehen können. Gruß mit dem Schwanz Im Löwenrudel zeigt ein Mitglied dem anderen seine Freundschaft, in dem es den Schwanz steil nach oben stellt. Auch Katzen, die sich draußen über den Weg laufen, zeigen, wenn sie sich kennen, schon auf große Distanz ihre Friedensbereitschaft. Dieses Signal wenden sie auch bei Menschen an. Wenn Ihnen draußen eine Mieze begegnet, sehen Sie auch schon von Weitem, ob sie Menschen mag. Sie dürfen also eine Katze, die Ihnen

mit hocherhobenem Schwanz entgegen kommt, streicheln, wenn Sie ihr nahe genug kommen. Eine Fremde, die bei Ihrem Anblick stehen bleibt und Sie mit leicht gesenktem Schwanz beobachtet, signalisiert Scheu. Wenn sie mit dem Schwanz peitscht, ist Vorsicht geboten. Wenn sie kann, läuft sie aber davon. Guter Vater Kastrierte Kater sind für handaufgezogene Katzenkinder die besten Lehrer und Pfleger. Als Trainer fürs Leben übernehmen sie diese Aufgabe gern und oft sogar besser als kastrierte Kätzinnen! Sie sind aber auch sehr „großzügig“ und lassen ihren Adoptivkindern viel durchgehen. Die sind dann später frecher und mutiger als Katzen, die mit ihrer Mutter aufgewachsen und von ihr erzogen worden sind. Da Katzen eine Menge durch Beobachtung lernen, ist es besonders während ihrer Prägezeit wichtig, dass erfahrene Katzen ihnen viel beibringen. Katzen gegen Frust? Erstaunliches Ergebnis! Die beiden Katzenforscher Dennis C. Turner und Gerulf Rieger befragten 212 Paare mit und 31 ohne Katze sowie 92 Singles mit und 52 ohne Katze. Es wurden im Vortest Personen ausgewählt, die gleich alt waren und zu ihren felinen Mitbewohnern das gleiche Verhältnis hatten. Sie mussten alle Fragen zu Alltagssituationen beantworten. Wen wundert es, dass Katzenbesitzer Frust und Ärger leichter nahmen als katzenlose? Es wurde auch festgestellt, dass die Partner bei den Paaren keinen so positiven Einfluss aufs Gemüt ausübten wie die Katze. Sie strahlt Ruhe aus und ist da, ohne große Ansprüche zu stellen. Bei Singles hob die Samtpfote die Grundstimmung und das Selbstbewusstsein bei beiden Geschlechtern gleichermaßen.

anknabbern können, der sich mit den Krallen zerstechen und zerfetzen lässt und der der Mieze bei jedem Kampf

unterliegt. Besonders wird der Karton geliebt, wenn in der Holzwolle oder in den Papierschnipseln Leckerli verborgen sind, die natürlich doppelt so gut schmecken, wenn sie nach längerem Suchen gefunden werden. Auch ein Karton mit raschelndem Herbstlaub macht Ihrer Samtpfote bestimmt Freude. Passen Sie aber auf, dass metallene Heftklammern oder andere gefährliche Kleinteile vorher entfernt werden. Fremde mag ich nicht! Sehr scheue Katzen gewöhnen sich nach einiger Zeit an ihre Menschen. Aber wehe ein Fremder betritt das Zuhause, dann sind sie ganz schnell unsichtbar und durch nichts aus ihrem Versteck zu locken. Es soll einen Trick geben: Stellen sie hoch oben auf einem Schrank eine Höhle auf, deren Öffnung auf den Gästesessel zeigt. Wenn die Katze dorthin flieht sieht sie, dass keine Gefahr droht und taut allmählich auf. Aber dieser Trick ist selten anwendbar! Besser: Unterhalten Sie sich ruhig und freundlich mit ihren Gästen, beachten Sie Ihre Samtpfote nicht, tun Sie, als wäre sie nicht da. Oft nähert sie sich – immer noch fluchtbereit – dann Stück für Stück. Es soll Katzen geben, die sich nie zeigen wenn Unbekannte in die Wohnung kommen.

Katzen lieben Pappkartons Das teuerste Spielzeug kann den einfachen Karton nicht ersetzen, den Katzenzähne zerreißen oder 39

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Bitte helfen Sie mit

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Bitte ausschneiden und an die Katzenhilfe schicken. Vielen Dank!

Ich möchte die Katzenhilfe Stuttgart e.V. regelmäßig finanziell unterstützen. Meine Vollmacht kann ich jedoch jederzeit widerrufen.

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Wir bitten um Ihre Spende! Die Katzenhilfe Stuttgart finanziert sich ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden.

• Wenn Sie unsere Arbeit regelmäßig mit einem Betrag Ihrer Wahl unterstützen möchten, senden Sie uns bitte die neben stehende Einzugsermächtigung ausgefüllt

zu. Selbstverständlich können Sie diese jederzeit ändern oder widerrufen. • Wenn Sie uns eine einmalige Spende zukommen lassen möchten, überweisen Sie bitte direkt auf unser Spendenkonto: Konto 2 819 598, BW-Bank , BLZ 600 501 01 Bitte geben Sie auf jeden Fall Ihren Namen und Ihre Adresse an! Für Beträge ab 50 EUR erhalten Sie automatisch eine Spendenbestätigung von uns. Ihre Spende wird ausschließlich für die in unserer Vereinssatzung beschriebenen Aufgaben verwendet. Da wir alle ehrenamtlich arbeiten, ist jeder Cent für die Katz!

jährlich

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Straße

Die Unterstützung von Tierfreundinnen und Tierfreunden ist für uns überlebensnotwendig. Ohne Ihre Hilfe können wir nichts für Stuttgarts Straßenkatzen tun! Bitte unterstützen Sie unsere Tierschutzarbeit finanziell, wenn Sie die Möglichkeit haben. Schon kleine Beträge helfen!

halbjährlich

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Vorname, Name

Krank, verletzt, abgemagert, verwahrlost, verängstigt: Diese Katzen stammen nicht aus Osteuropa oder dem Mittelmeerraum. Sie kommen von Stuttgarts Straßen, Bauernhöfen, Fabrikgeländen oder aus schlechter Haltung direkt in der Nachbarschaft. Dank Ihrer Spende können wir ihnen helfen!

vierteljährlich

Konto-Nummer

BLZ

Name der Bank

Ort der Bank

Unterschrift

33 Jahre Katzenhilfe Stuttgart e.V. 22 Jahre Kleintierpraxis am Haigst Katzen zu helfen ist unser gemeinsames Anliegen

Kleintierpraxis am Haigst

Timo das Petmobil

Dr. Stephan Schroth Mobile Kleintierpraxis Dr. Schroth Alte Weinsteige 100 Montag – Freitag 9 - 18 Uhr 70597 Stuttgart Degerloch Tel.: 0711-762494 Tel.: 0151-51092988 [email protected] www.kleintierpraxisamhaigst.de Komplettes Labor - Digitales Röntgen - Ultraschall - EKG - Chirurgie

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ktiv helfen

Lust auf praktische Tierschutzarbeit? Die Katzenhilfe Stuttgart ist eine Erfolgsgeschichte. Jahr um Jahr können wir mehr Katzen helfen, werden bekannter. Aber wir sind auch ein Opfer unseres Erfolgs. Denn mit der Bekanntheit nehmen auch die Meldungen kätzischer Notfelle durch Bürger und Behörden am Katzenhilfe-Telefon immer weiter zu. Immer mehr Katzen müssen wir retten, fangen, versorgen, pflegen, vermitteln. Und obwohl erfreulicherweise auch unsere Mitgliederzahlen im Aufwärtstrend sind, mangelt es doch drastisch an helfenden Händen, die in unserer praktischen Arbeit aktiv mit anpacken. Deshalb appellieren wir an Sie: Wenn die Katzenschicksale und Berichte unseres Magazins Sie nicht kalt lassen – wagen Sie den Einstieg in die Tierschutzpraxis. Helfen Sie uns, Katzen zu helfen. In folgenden Aufgabengebieten benötigen wir dringend Unterstützung: Pensionsgäste aufnehmen Haben Sie ein Zimmer frei? Vorübergehend einen oder mehrere samtpfötige Vermittlungskandidaten der Katzenhilfe aufzunehmen, ist eine interessante Herausforderung. Die Pflege beschränkt sich meist auf tägliches Schmusen und Streicheln, regelmäßiges Füttern und Reinigen der Toilette.

Oft gilt es auch, eine ganze Katzenfamilie aufzunehmen und die Kleinen handzahm zu machen. Das ist etwas aufwendiger, aber eine wunderbare und befriedigende Aufgabe. Pflegebox aufstellen Nicht alle wildlebenden Katzen, die von der Katzenhilfe eingefangen und kastriert werden, können sofort an ihren angestammten Platz zurück: Verletzte oder kranke Tiere müssen noch einige Zeit gesund gepflegt werden, Katzenmütter noch so lang bei ihren Jungen bleiben, bis diese entwöhnt sind und vermittelt werden können. Diese scheuen, aber pflegebedürftigen Tiere werden für eine kurze Zeit in einer schrankähnlichen Box gepflegt. Können Sie sich vorstellen, eine solche Pflegebox an einem hellen, warmen, trockenen und ruhigen Platz bei sich aufzustellen? Katzen einfangen Wilde Katzen mit einer Lebendfalle einzufangen ist manchmal mühsam, langwierig, oft frustrierend – und ungemein befriedigend, wenn es dann doch geklappt hat! Wollen Sie Katzenfang-Azubi werden? Unserer erfahrenen Fängerinnen brauchen tatkräftige Unterstützung und stehen Ihnen in der Einlernphase zur Seite.

Futterstelle betreuen Viele hundert hungrige Mäuler warten täglich an über 25 Futterstellen in ganz Stuttgart auf die Katzenhilfe. Übernehmen Sie eine davon, vielleicht in Arbeitsteilung mit einem weiteren Katzenfreund? Unsere Essensgäste werden schon nach wenigen Tagen ungeduldig auf Ihren „Pizza-Service“ warten. Fahrten erledigen Würden Sie sich und Ihren Pkw gelegentlich der Katzenhilfe zur Verfügung stellen? Wir suchen laufend zuverlässige Kuriere, die bei Bedarf Futter zu unseren Pflegestellen oder Katzen zum Tierarzt bringen. Bestenfalls sind Sie zeitlich flexibel und können bei Bedarf auch einmal kurzfristig einen Notfalleinsatz übernehmen.

 per Telefon unter 07191 / 3729353  per eMail an [email protected]  per Fax an 0711 / 50625307  per Post, indem Sie diesen Coupon ausschneiden und senden an: Katzenhilfe Stuttgart e. V. Schloßbergstr. 1

70569 Stuttgart

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Beitrittserklärung

Können Sie uns unterstützen? Wollen Sie Ihren ganz persönlichen Beitrag leisten, um ausgesetzten, heimatlosen Katzen zu helfen? Dann kreuzen Sie einfach Ihr Hilfsangebot an und schicken Sie es an uns zurück. Für welche Aufgabe Sie sich auch interessieren – Rat, Anleitung und gewissenhafte Einarbeitung durch unsere erfahrenen Helfer sind selbstveständlich.

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Vorname Name

Titel (Angabe nicht zwingend)

_________________________________________ Beruf (Angabe nicht zwingend)

_____________________________________ Geburtsdatum (Angabe nicht zwingend)

_________________________________________ Straße und Hausnummer

_____________________________________ PLZ und Ort

_________________________________________ Telefon mit Vorwahl (Angabe nicht zwingend)

_____________________________________ eMail (Angabe nicht zwingend)

Ich trete hiermit der Katzenhilfe Stuttgart eV bei. Der Jahresbeitrag beträgt Euro 30,80; dieser Betrag kann beliebig erhöht werden. MEIN HILFSANGEBOT



Pensionsgäste aufnehmen

Ich möchte die Katzenhilfe Stuttgart eV gerne praktisch unterstützen. Bitte informieren Sie mich über die Möglichkeiten einer aktiven Mitarbeit für heimatlose und Not leidende Katzen.

Pflegebox aufstellen Katzen einfangen

__________________________________________ Ort und Datum

Futterstelle betreuen

______________________________________ Unterschrift

Fahrten erledigen

Einzugsermächtigung

70569 Stuttgart

Name

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Am besten erreichbar (Uhrzeit):

Straße

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PLZ/Ort

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Bemerkungen:

Tel. priv.

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Tel. gesch.

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E-Mail

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Hiermit ermächtige ich Sie (jederzeit widerruflich), die fälligen Beiträge von meinem Konto jährlich in Höhe von Euro __________

uar 2006

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 Telefon 0711.683029 Telefax 0711.50625307 www.katzenhilfe-stuttgart.de [email protected]

Bitte ausschneiden und an die Katzenhilfe schicken. Vielen Dank!

Wir freuen uns auf Ihr Hilfsangebot:

Katzenhilfe Stuttgart eV Schloßbergstr. 1

(min. Euro 30,80) zu meinen Lasten abzubuchen.

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Konto-Nr.

Bankleitzahl

Geldinstitut

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______________________________________ Unterschrift

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K

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atzengeschichten

edicht

Aus eins mach‘ drei Ziemlich simpel erscheint mir der erste „Auftrag“ der Katzenhilfe Stuttgart, nachdem ich meine Mithilfe angeboten habe: Ich soll eine Katze von einer Familie in meinem Heimatort abholen und zum zirka eine halbe Stunde Fahrtzeit entfernten Tierarzt bringen. Die Besitzer hätten vor, nach Australien auszuwandern, und wollten die Katze abgeben. Beim Tierarzt soll der Gesundheitscheck erfolgen. Also abends nach Feierabend nichts wie hin, zusammen mit meinem Freund als tatkräftige Unterstützung. Beim Entgegennehmen der schwarzweißen, jungen Katze lässt mich ein Hinweis aufhorchen: Durch die Umzugshektik sei die Katze ein paar mal rausgewischt und daher könnte sie vielleicht „schwanger“ sein. Kastriert ist die Kätzin, da sie ja „eigentlich“ eine reine Hauskatze ist, nicht. Da wird sich die Katzenhilfe aber freuen. Also packen wir die Katze samt Zubehör ein und fahren zum Tierarzt. Der stellt fest, dass die Katze nicht trächtig

ist. Glück gehabt? Von wegen: Nach dem Milchfluss der Zitzen zu urteilen, muss sie bereits Junge haben. Hektische Telefonate mit der Familie und der Katzenhilfe: Offenbar war die Katze öfter und länger draußen als ursprünglich angegeben. Von Nachwuchs weiß keiner was. Sind die Babys vielleicht draußen versteckt und warten allein und hungrig auf die Rückkehr der Mama? Nicht auszudenken. Also heißt es für uns: die „frisch gebackene“ Katzenmutter wieder einpacken und zur Familie zurückdüsen. Nach dem Öffnen der Box marschiert die Katze direkt nach draußen – nichts wie hinterher. Im Regen und mit einer Taschenlampe bewaffnet krabbele ich suchend auf dem großzügigen, abschüssigen Grundstück samt Gartenlaube herum, bis mich mein Freund ruft. Die Babys wurden entdeckt – im Keller hinter einigen Umzugskisten! Zwei hübsche, zirka fünf Wochen alte und

sehr zutrauliche Samtpfötchen blinzeln uns an. Laut Besitzern muss die Katzenmama die Jungen heimlich zur Welt gebracht und versorgt haben. Ich bin einfach nur erleichtert und frage nicht weiter nach. Wir packen die drei ein und fahren wieder gen Tierarzt. Alle sind putzmunter. Vier Stunden später sind mein Freund und ich wieder zuhause. Die Abendgestaltung hatten wir uns eigentlich anders vorgestellt, aber wer darf schon eine „wundersame Katzenvermehrung“ miterleben? Bianca Clausnitzer

Testament einer Katze

Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament, um ihr Heim und alles, was sie haben denen zu hinterlassen, die sie lieben. Ich würde auch solch´ ein Testament machen, wenn ich schreiben könnte. Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen, meinen Napf, mein kuscheliges Bett, mein weiches Kissen, mein Spielzeug und den so geliebten Schoß, die sanft streichelnde Hand, die liebevolle Stimme, den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte, die Liebe, die mir zu guter Letzt zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird, gehalten im liebendem Arm. Wenn ich einmal sterbe, dann sag‘ bitte nicht: „Nie wieder werde ich ein Tier haben, der Verlust tut viel zu weh!“ Such Dir eine einsame, ungeliebte Katze aus und gib‘ ihr meinen Platz. Das ist mein Erbe. Die Liebe, die ich zurück lasse, ist alles, was ich geben kann. (Margaret Trowton) Quelle: www.katzeninfo.com

 

Katzenkinder wie diese findet die Katzenhilfe mitunter an erstaunlichen Orten.

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Impressum Das vorliegende Katzenhilfe-Magazin 2012 ist eine Broschüre, die Informationen über die Katzenhilfe Stuttgart eV und deren Tätigkeiten enthält. Ein Exemplar wird automatisch jedem Mitglied, Spender und dem Verein bekannten Katzenfreunden zugesandt. Weitere Exemplare können über die Geschäftsstelle bezogen werden.

Bankverbindung Landesbank Baden-Württemberg BLZ 600 501 01 Konto 2 819 598

Herausgeber Katzenhilfe Stuttgart e. V.

Grafische Gestaltung, Herstellung und Koordination Ralf Nikolayczyk

Anschrift / Kontaktadresse Katzenhilfe Stuttgart e. V. Schloßbergstr. 1 70569 Stuttgart Telefon (0711) 68 30 29 Telefax (0711) 50 62 53 07 Internet:www.katzenhilfe-stuttgart. de; www.facebook.com/katzenhilfe eMail: [email protected]

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Andreas Fechtner (Vorsitzender des Vorstands)

Redaktion Ruth Schliephacke Finishing die rezeptoren Medienges.m.b.H

Für unverlangte Fotos, Zeichnungen oder Manuskripte haftet die Redaktion nicht. Die veröffentlichten Artikel müssen nicht immer die Meinung der Redaktion wiedergeben. Copyright für alle Beiträge, soweit nicht anders angegeben, bei Katzenhilfe Stuttgart e. V. Die Katzenhilfe Stuttgart e. V. bedankt sich… bei allen Autoren, die durch ihre Beiträge das Zustandekommen des Katzenhilfe-Magazins 2012 ermöglicht haben. bei Ralf Nikolayczyk für die ehrenamtliche Gestaltung und Herstellung des Katzenhilfe-Magazins.

Auflage 5.000 Exemplare



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